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Handout zur Veranstaltung vom 01.11.2004
Bearbeitet von Karina Hajda und Christiane Abels
Thema: „How to do things with words“ / Zur Theorie der Sprechakte / John L. Austin
Austin stellt zunächst folgende Thesen auf:
● Nicht mit allen Äußerungen macht man Aussagen über die Welt.
● Eine Eigenschaft von bestimmten Äußerungen ist, dass diese verifizierbar (d.h.: man kann
sagen, ob sie wahr oder falsch sind) sind. Austin nennt solche Äußerungen konstantive
Äußerungen (constantives).
● Untescheidung: constantives versus performatives
● Performatives: to perform = „etw. vollziehen“ – durch eine performative Äußerung
vollzieht man eine Handlung – sie beschreibt, behauptet und berichtet nichts – sie ist weder
wahr noch falsch. (Bsp.: „Ja“ –Im Rahmen einer Eheschließung)
● Manche Handlung kann man als Sprechhandlung allein durchführen, etwas zu sagen ist
dann eine Möglichkeit, diese Handlung durchzuführen.
● Bestimmte Umstände in der Welt müssen erfüllt sein, damit man durch Worte handeln
kann. – Sind diese nicht erfüllt, so sind diese Äußerungen verunglückt. – Diese Fälle
bezeichnet Austin als „Unglücksfälle“.
● Bedingungen, unter denen eine performative Äußerung glatt läuft:
A1) Die Handlung muss durch Worte in dieser Sprache ausführbar sein. (Bsp.: „Hiermit
beleidige ich dich!“)
A2) Personen und Umstände müssen für die Berufung auf das besondere Verfahren passen.
B1) Alle Beteiligten müssen das Verfahren korrekt durchführen.
B2) Sie müssen es vollständig durchführen.
C1) Meinungen und Gefühle müssen wirklich sein.
C2) Sie müssen dann auch danach handeln.
A und BFälle : „Versager“ (misfires)
CFälle : „Mißbräuche“ (abuses)
● Genauere Einteilung:
Unglücksfälle von A: „Fehlberufungen“ (misinvocations)
Unglücksfälle von B: „Fehlausführungen“ ( misexecutions)
● Noch genauere Einteilung:
A,B C
misfires abuses
(Die unternommene Handlung (Die Handlung kommt zustande,
kommt nicht zustande) ist aber unehrlich)
A B
misinvocations misexecutions
(Die Handlung (Die Handlung
kommt nicht in wird verdorben)
Frage)
A1 A2 B1 B2 C1 C2
? Fehlanwen Trübung Lücke Unredlich ?
dung (flaw) (hitch) keit
• Die „illokutionäre Rolle“ (illocutionary force) einer Äußerung bestimmt, „als was“
die Äußerung verstehen ist (Ankündigung, Drohung, Versprechen, Vorschlag etc.)
Verwendete Literatur:
Austin, John L., How to do things with words?, Oxford, Oxford University Press, 1962.
Levinson, Stephen C., Pragmatik, Tübingen, Niemeyer, 1990.
Yule, George, Pragmatics, Oxford, Oxford University Press, 1996.