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Zement-Merkblatt

Transportbeton Betontechnik
Festlegung, Bestellung, Lieferung, Abnahme
Bauberatung Zement B 6 8.2002

Transportbeton ist Beton, der in frischem Zustand durch eine eigenschaften in der dem Hersteller zu übergebenden Fest-
Person oder Stelle geliefert wird, die nicht der Verwender ist. legung enthalten sind. Er muss auch alle Anforderungen an
Transportbeton ist auch vom Verwender außerhalb der Bau- Betoneigenschaften festlegen, die für den Transport nach der
stelle hergestellter Beton sowie auf der Baustelle nicht vom Lieferung, das Einbringen, die Verdichtung, die Nach-
Verwender hergestellter Beton. Er wird im Transportbeton- behandlung oder weitere Behandlungen erforderlich sind. In
werk zusammengesetzt, in geeigneten Fahrzeugen zur Bau- besonderen Fällen (z.B. Sichtbeton, hochfester Beton, LP-
stelle befördert und dort einbaufertig übergeben. Beton) sollten zusätzliche Angaben über die Betonzu-
sammensetzung sowie Anforderungen an die Betonaus-
gangsstoffe (z.B. Art und Herkunft) zwischen Hersteller,
Transportbeton wird unterschieden in Beton nach Eigenschaf-
Verwender und Verfasser der Festlegung vereinbart werden.
ten, Beton nach Zusammensetzung und Standardbeton. Der Verfasser der Festlegung muss Folgendes berück-
Beton nach Eigenschaften ist Beton, für den die gefor-
sichtigen:
derten Eigenschaften und zusätzliche Anforderungen dem
❑ die Anwendung des Frisch- und Festbetons
Hersteller gegenüber festgelegt sind. Der Hersteller ist dann ❑ die Nachbehandlungsbedingungen
für die Bereitstellung eines Betons, der diesen geforderten
❑ die Abmessungen des Bauwerks (z.B. Wärmeentwick-
Eigenschaften und den zusätzlichen Anforderungen
lung)
entspricht, verantwortlich. ❑ die Einwirkungen der Umgebung, denen das Bauwerk
Beton nach Zusammensetzung ist Beton, für den die Zu-
ausgesetzt wird (z. B. Expositionsklassen)
sammensetzung und die Ausgangsstoffe, die verwendet
❑ ggf. alle Anforderungen an die Gesteinskörnung, die an
werden müssen, dem Hersteller vorgegeben werden. Der der Bauteiloberfläche frei liegt, oder für bearbeitete Be-
Hersteller ist dann für die Lieferung eines Betons mit die-
tonoberflächen
ser festgelegten Zusammensetzung verantwortlich.
❑ ggf. alle Anforderungen, die sich aus der Betondeckung
Standardbeton ist Beton nach Zusammensetzung, die in oder den Mindestquerschnittsmaßen ergeben, z.B. Nenn-
der Norm vorgegeben ist.
wert des Größtkorns der Gesteinskörnung
❑ ggf. alle Beschränkungen der Verwendung von Aus-
gangsstoffen mit allgemein nachgewiesener Eignung, z.B.
1 Festlegung und Bestellung des Betons
aufgrund von Expositionsklassen. Beschränkungen der
Verwendung von Ausgangsstoffen muss der Verfasser der
Sowohl der Frisch- als auch der Festbeton muss die an ihn
Festlegung nur dann angeben, wenn sie sich nicht direkt
gestellten Anforderungen, die erwarteten Eigenschaften und
oder indirekt aus den übrigen Angaben der Festlegung
die gewünschte Leistungsfähigkeit erfüllen. Die hierfür
(z. B. aus den Expositionsklassen) ergeben.
notwendigen Festlegungen müssen vor der Bestellung des
Transportbetons getroffen werden und in die Bestellung Beton ist entweder als Beton nach Eigenschaften oder
einfließen. als Beton nach Zusammensetzung festzulegen. Grundlage
DIN 1045-2 definiert die Aufgaben des Verfassers der für das Entwerfen oder Vorgeben einer Betonzusammen-
Festlegung, des Herstellers und des Verwenders. Beispiels- setzung sind die Ergebnisse der Erstprüfungen oder Erkennt-
weise ist der Verfasser der Festlegung für die Festlegung nisse aus Langzeiterfahrungen mit vergleichbarem Beton.
des Betons, der Hersteller für die Konformität und die Pro- Bei Beton nach Zusammensetzung ist der Verfasser der
duktionskontrolle und der Verwender für das Einbringen Festlegung dafür verantwortlich sicherzustellen, dass die
des Beton verantwortlich. In der Praxis können verschie- Festlegung mit den allgemeinen Anforderungen nach Norm
dene Beteiligte bei unterschiedlichen Stufen des Entwurfs- übereinstimmt und, dass die festgelegte Zusammensetzung
und Herstellungsprozesses Anforderungen festlegen, z. B. in der Lage ist, die beabsichtigte Leistungsfähigkeit des
der Bauherr, der für die Bemessung Verantwortliche, der Betons sowohl im frischen als auch im erhärteten Zustand
Bauunternehmer oder der für das Einbringen des Betons zu erzielen. Bei Beton nach Eigenschaften übernimmt diese
verantwortliche Subunternehmer. Jeder ist dabei für die Aufgaben der Hersteller. Bei Standardbeton obliegt dies der
Weitergabe der festgelegten Anforderungen zusammen mit Verantwortung der nationalen Normungsorganisationen.
etwaigen zusätzlichen Anforderungen an den Nächsten in Bei Beton nach Zusammensetzung bezieht sich der Nach-
der Reihe bis zum Hersteller verantwortlich. Umgekehrt weis der Konformität ausschließlich auf die festgelegte
können der Verfasser der Festlegung, der Hersteller und der Zusammensetzung.
Verwender auch ein und dieselbe Person sein (z. B. ein
Bauunternehmer, der entwirft und baut). Die endgültige Festlegung für Beton nach Eigenschaften
Zusammenstellung von Anforderungen wird als „Festle- Beton nach Eigenschaften muss durch grundlegende An-
gung” bezeichnet. Bei Transportbeton muss der Käufer des forderungen und, falls erforderlich, durch zusätzliche An-
Frischbetons solche Zusammenstellungen erfassen, damit forderungen festgelegt werden.
die Festlegungen treffen und diese dem Hersteller vorge-
ben. grundlegende Anforderungen
Der Verfasser der Festlegung des Betons muss sicher- ❑ eine Anforderung nach Übereinstimmung mit
stellen, dass alle relevanten Anforderungen für die Beton- DIN EN 206-1/DIN 1045-2

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Tafel 1: Festigkeitsentwicklung von Beton bei 20 °C (2/28 Tage) tend für Eigenschaften, die nicht anders definiert werden
Festigkeitsentwicklung Schätzwert des Festigkeits- können
verhältnisses
ƒcm,2 /ƒcm,28 zusätzliche Anforderungen
Schnell ≥ 0,5
❑ Herkunft einiger oder aller Betonausgangsstoffe,
stellvertretend für Eigenschaften, die nicht anders definiert
Mittel ≥ 0,3 bis < 0,5
werden können
Langsam ≥ 0,15 bis < 0,3 ❑ zusätzliche Anforderungen an die Gesteinskörnung
Sehr langsam < 0,15 ❑ Anforderungen an die Frischbetontemperatur bei Lieferung
❑ andere technische Anforderungen.

Festlegung für Standardbeton


❑ Druckfestigkeitsklasse ❑ Druckfestigkeitsklasse
❑ Expositionsklasse ❑ Expositionsklasse
❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung ❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
❑ Art der Verwendung des Betons (unbewehrter Beton, ❑ Konsistenzbezeichnung
Stahlbeton, Spannbeton) oder Klasse des Chloridgehalts ❑ Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich.
❑ Konsistenzklasse oder, in besonderen Fällen, Zielwert
der Konsistenz. Standardbeton darf nur verwendet werden für:
❑ Normalbeton für unbewehrte und bewehrte Betonbauwerke
Für Leichtbeton ist zusätzlich die Rohdichteklasse oder der
❑ Druckfestigkeitsklassen für den Nachweis der Tragfähigkeit
Zielwert der Rohdichte, für Schwerbeton zusätzlich der Zielwert
≤ C16/20
der Rohdichte festzulegen.
❑ Expositionsklassen X0, XC1, XC2.
Hinsichtlich der Zusammensetzung gelten für Standardbeton
zusätzliche Anforderungen
folgende Einschränkungen:
❑ besondere Arten oder Klassen von Zement (z.B. Zement
mit niedriger Hydratationswärme) ❑ Verwendung natürlicher Gesteinskörnungen
❑ besondere Arten oder Klassen von Gesteinskörnungen ❑ keine Verwendung von Zusatzstoffen
❑ erforderliche Eigenschaften für den Widerstand gegen ❑ keine Verwendung von Zusatzmitteln
Frosteinwirkung (z. B. Luftgehalt) ❑ bestimmter Mindestzementgehalt
❑ Anforderungen an die Frischbetontemperatur ❑ bestimmte Zementarten
❑ Festigkeitsentwicklung (siehe Tafel 1)
❑ Wärmeentwicklung während der Hydratation
❑ verzögertes Ansteifen 2 Bestellung
❑ Wassereindringwiderstand Der Verwender muss dem Hersteller bei der Bestellung alle er-
❑ Abriebwiderstand forderlichen Festlegungen – wie vorstehend beschrieben – ange-
❑ Spaltzugfestigkeit ben. Außerdem ist mit dem Hersteller Lieferdatum, Uhrzeit,
❑ andere technische Anforderungen (z.B. besondere Oberflä- Menge und Abnahmegeschwindigkeit zu vereinbaren und der
chenbeschaffenheit oder besonderes Einbringverfahren). Hersteller ist ggf. über einen besonderen Transport auf der Bau-
Geeignete Prüfverfahren sind ergänzend festzulegen. stelle, besondere Einbauverfahren und Beschränkungen bei den
Bei der Festlegung des Luftgehalts für LP-Beton sollte der Lieferfahrzeugen, z.B. Art, Größe, Höhe oder Bruttogewicht zu
mögliche Luftverlust während des Pumpens, des Einbringens, informieren.
des Verdichtens, usw. vom Verfasser der Festlegung berück- Vor der Bestellung kann der Verwender Einsicht in das Sor-
sichtigt werden. Zwischen dem Verfasser der Festlegung, dem tenverzeichnis nehmen. Der Verwender kann Angaben zur Be-
Hersteller und dem Verwender sollte eine Abstimmung über den tonzusammensetzung verlangen, die sowohl sachgerechtes Ein-
erforderlichen Luftgehalt erfolgen. bringen und Nachbehandeln des Frischbetons als auch die Ab-
schätzung der Festigkeitsentwicklung erlauben. Solche Angaben
Festlegung für Beton nach Zusammensetzung muss der Hersteller auf Anfrage vor der Lieferung in zweckmä-
Beton nach Zusammensetzung muss durch grundlegende Anfor- ßiger Form zur Verfügung stellen.
derungen und, falls erforderlich, durch zusätzliche Anforderun-
Folgende Angaben müssen auf Anfrage für Beton nach
gen festgelegt werden.
Eigenschaften erteilt werden:
❑ Art und Festigkeitsklasse des Zements und Art der Gesteins-
grundlegende Anforderungen
❑ eine Anforderung nach Übereinstimmung mit körnung
❑ Art der Zusatzmittel, Art und Gehalt der Zusatzstoffe, falls
DIN EN 206-1/DIN 1045-2
❑ Zementgehalt verwendet
❑ Zielgröße des Wasserzementwertes
❑ Zementart und Festigkeitsklasse des Zements
❑ Ergebnisse einschlägiger, vorangegangener Prüfungen des
❑ entweder Wasserzementwert oder Konsistenz durch Angabe
der Klasse oder, in besonderen Fällen, des Zielwertes Betons, z.B. aus der Produktionskontrolle oder von Erstprü-
❑ Art, Kategorie und maximaler Chloridgehalt der Gesteinskör- fungen
❑ Festigkeitsentwicklung
nung; bei Leichtbeton oder Schwerbeton die Höchst- oder
❑ Herkunft der Ausgangsstoffe
Mindestrohdichte der Gesteinskörnung
❑ Bei Fließbeton Konsistenzklasse oder Zielwert der
❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung und ggf.
Beschränkungen der Sieblinie Konsistenz vor Zugabe des Fließmittels
❑ Art und Menge der Zusatzmittel oder Zusatzstoffe, falls ver- Diese Angaben dürfen auch durch Verweis auf das Sorten-
wendet verzeichnis des Herstellers ersetzt werden, in dem die Festig-
❑ falls Zusatzmittel oder Zusatzstoffe verwendet werden, die keitsklassen, die Konsistenzklassen, Einwaagen und andere
Herkunft dieser Ausgangsstoffe und des Zements, stellvertre- wichtige Einzelheiten enthalten sind.

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Für die Ermittlung der Nachbehandlungsdauer darf die Fes- ❑ entweder Wasserzementwert oder Konsistenz durch Angabe
tigkeitsentwicklung des Betons entweder durch Werte nach der Klasse oder des Zielwertes, wie festgelegt
Tafel 1 oder durch eine Festigkeitsentwicklungskurve bei 20 °C ❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
zwischen 2 und 28 Tagen angegeben werden.
(Der Lieferschein enthält keine Angaben zu Betoneigen-
Das Festigkeitsverhältnis zur Bezeichnung der Festigkeitsent-
schaften wie z.B. Expositions- od. Druckfestigkeitsklasse).
wicklung ist das Verhältnis der mittleren Druckfestigkeit nach
2 Tagen (fcm,2) zur mittleren Druckfestigkeit nach 28 Tagen
(fcm,28) aus der Erstprüfung oder auf der Grundlage des bekann- für Standardbeton:
ten Verhaltens von Beton mit vergleichbarer Zusammensetzung. ❑ Druckfestigkeitsklasse
Der Hersteller muss den Verwender auf mögliche Gefährdun- ❑ Expositionsklasse
gen im Hinblick auf die Arbeitssicherheit beim Umgang mit ❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
Frischbeton aufmerksam machen. Transportbeton wird als „rei- ❑ Konsistenzbezeichnung
zend (Xi)“ eingestuft und z.B. auf dem Lieferschein entspre- ❑ Festigkeitsentwicklung, falls festgelegt
chend gekennzeichnet.
für hochfesten Beton:
❑ automatischer Ausdruck aller Wägedaten einschließlich der
3 Lieferung und Abnahme Daten für Beton nach Eigenschaften oder nach Zusammen-
setzung.
Vor dem Entladen des Betons muss der Hersteller dem Verwen-
der einen Lieferschein für jede Betonladung übergeben, auf dem Nachträglich sind anzugeben:
mindestens folgende Angaben gedruckt, gestempelt oder hand- ❑ Feuchtegehalt der Gesteinskörnung
schriftlich eingetragen sind: ❑ Menge des auf der Baustelle dosierten Fließmittels
❑ Name des Transportbetonwerkes
❑ Konsistenz unmittelbar vor und nach jeder Fließmittelzugabe
❑ Lieferscheinnummer
an jedem Fahrmischer
❑ Datum und Zeit des Beladens, d. h. Zeitpunkt des ersten
Kontaktes zwischen Zement und Wasser Nur die rechtzeitige Kontrolle des Lieferscheins vor dem
❑ Kennzeichen des LKW oder Identifikation des Fahrzeugs Entladen stellt sicher, dass der gelieferte Beton tatsächlich der
❑ Name des Käufers bestellte Beton ist. Im Bautagebuch ist festzuhalten, für welches
❑ Bezeichnung und Lage der Baustelle Bauteil der Beton einer bestimmten Lieferung verwendet wurde
❑ Einzelheiten oder Verweise auf die Festlegung, z. B. (z.B. Aufzeichnung der Lieferscheinnummer).
Nummer im Listenverzeichnis, Bestellnummer
❑ Menge des Betons in Kubikmetern
Lieferangaben für Baustellenbeton
❑ bauaufsichtliches Übereinstimmungszeichen unter Angabe
Auch für Baustellenbeton sind ausreichende Angaben auf dem
von DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 Lieferschein – wie zuvor beschrieben – erforderlich, wenn die
❑ Name oder Zeichen der Zertifizierungsstelle
Baustelle groß ist, mehrere Betonarten verwendet werden oder
❑ Zeitpunkt des Eintreffens des Betons auf der Baustelle
wenn der Betonhersteller nicht für das Einbringen des Betons
❑ Zeitpunkt des Beginns des Entladens
verantwortlich ist.
❑ Zeitpunkt des Beendens des Entladens
Konsistenz bei Lieferung
Bei Zugabe von Fließmittel sind auf der Baustelle Im Allgemeinen ist jede Zugabe von Zusatzmitteln bei Liefe-
handschriftlich auf dem Lieferschein einzutragen: rung verboten. In besonderen Fällen darf die Konsistenz unter
der Verantwortung des Herstellers durch die Zugabe von Zu-
❑ Zeitpunkt der Zugabe
satzmitteln auf den festgelegten Wert gebracht werden. Voraus-
❑ Zugegebene Menge an Fließmittel
setzung hierfür ist, dass die Grenzwerte, die nach der Festlegung
❑ Geschätzte Restmenge in der Mischertrommel vor der
erlaubt sind, nicht überschritten werden, und dass die Zugabe
Zugabe
von Zusatzmitteln im Entwurf des Betons vorgesehen ist (Lie-
Zusätzlich muss der Lieferschein folgende Einzelheiten ent- ferschein beachten). Die Mengen des jeweils in den Fahrmischer
halten: zugegebenen Zusatzmittels müssen in jedem Fall auf dem Lie-
ferschein vermerkt werden.
für Beton nach Eigenschaften: Der Beton ist danach nochmals ausreichend zu mischen, bis
❑ Festigkeitsklasse sich das Zusatzmittel vollständig in der Mischung verteilt hat
❑ Expositionsklasse(n) und voll wirksam ist. In einem Fahrmischer darf die Mischdauer
❑❑ Art der Verwendung des Betons (unbewehrter Beton, Stahl- nach Zugabe eines Zusatzmittels nicht weniger als 1 min/m3 und
beton, Spannbeton) oder die Klasse des Chloridgehalts nicht kürzer als 5 min sein.
❑ Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz Die vereinbarte Konsistenz muss bei der Übergabe vorhan-
❑ Grenzwerte der Betonzusammensetzung, falls festgelegt den sein. Eine nachträgliche Wasserzugabe ist nicht erlaubt, es
❑ Art und Festigkeitsklasse des Zements sei denn, diese ist in besonderen Fällen planmäßig vorgesehen.
❑ Art der Zusatzmittel und Zusatzstoffe In diesem Fall gelten die folgenden Bedingungen:
❑ besondere Eigenschaften, falls gefordert ❑ die Gesamtwassermenge und die nachträglich noch zugeb-
❑ Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung bare Wassermenge nach Erstprüfung müssen auf dem Lie-
❑ Rohdichteklasse oder Zielwert der Rohdichte bei Leichtbeton ferschein angegeben werden
oder Schwerbeton ❑ der Fahrmischer muss mit einer geeigneten Dosiereinrichtung
❑ Festigkeitsentwicklung des Betons ausgestattet sein
❑ die vorgesehene Dosiergenauigkeit ist einzuhalten
für Beton nach Zusammensetzung: ❑ die Proben für die Produktionskontrolle sind nach der letzten
❑ Einzelheiten über die Zusammensetzung, z. B. Zementgehalt Wasserzugabe zu entnehmen
und, falls gefordert, Art der Zusatzmittel, Art der Zusatz- ❑ die Grenzwerte der Betonzusammensetzung sind einzuhal-
stoffe ten

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Falls dem Beton im Fahrmischer auf der Baustelle mehr von einer anerkannten Prüf-, Überwachungs- und Zertifizie-
Wasser oder Zusatzmittel zugegeben werden, als nach der Fest- rungsstelle (PÜZ-Stelle) zu überwachen und zu zertifizieren.
legung zulässig, sollte die Betoncharge oder -ladung im Liefer- Der Name dieser Stelle ist auf dem Lieferschein vermerkt.
schein als „nicht konform“ bezeichnet werden. Derjenige, der Gehört die PÜZ-Stelle dem Bundesüberwachungverband
diese Zugabe veranlasste, ist auch für die Konsequenzen verant- Transportbeton (BÜV TB) an, so ist auf dem Lieferschein das
wortlich und sollte deshalb im Lieferschein vermerkt werden. Zeichen von Bild 1 abgedruckt.

Transport von Beton zur Baustelle


Frischbeton steifer Konsistenz darf mit Fahrzeugen ohne Mi- DIN …
scher oder Rührwerk transportiert werden. Das Material der La-
deflächen darf nicht mit dem Beton reagieren (z. B. Aluminium!).
Frischbeton anderer als steifer Konsistenz darf nur in Fahr- Bild 1: Übereinstimmungszeichen
mischern oder Fahrzeugen mit Rührwerk zur Verwendungsstelle für Transportbeton
transportiert werden. Unmittelbar vor dem Entladen ist der Be-
ton nochmals so durchzumischen, dass er auf der Baustelle mit
gleichmäßiger Zusammensetzung übergeben wird. Auf der Baustelle sind Prüfungen am Beton in Abhängigkeit
Fahrmischer oder Fahrzeuge mit Rührwerk sollten 90 Minu- von der Überwachungsklasse gemäß DIN 1045-3 durchzufüh-
ten nach der ersten Wasserzugabe zum Zement, Fahrzeuge ohne ren. Dabei ist zwischen Beton nach Eigenschaften und Beton
Mischer oder Rührwerk für die Beförderung von Beton steifer nach Zusammensetzung zu unterscheiden. Bei Beton nach Zu-
Konsistenz 45 Minuten nach der ersten Wasserzugabe zum Ze- sammensetzung hat die Baustelle die Aufgabe, alle geforderten
ment vollständig entladen sein. Beschleunigtes oder verzögertes Betoneigenschaften zu prüfen und nachzuweisen.
Erstarren infolge von Witterungseinflüssen ist zu berücksich-
tigen. Wenn durch Zugabe von Zusatzmitteln die Verarbeitbar-
keitszeit des Betons um mindestens 3 Stunden verlängert wurde,
gilt die „DAfStb-Richtlinie für Beton mit verlängerter Verar-
beitbarkeitszeit (Verzögerter Beton)“.
Bei kühler Witterung und bei Frost muss der Transportbeton
eine gewisse Mindesttemperatur aufweisen. Andernfalls wird
seine Erhärtung verzögert, oder Betoneigenschaften können
bleibend beeinträchtigt werden. Regelungen enthält DIN 1045-3. Normen

DIN EN 206-1 Beton - Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und


Konformität (7/2001)
4 Produktions- und Konformitätskontrolle DIN 1045 Teil 1 bis 4: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton
(7/2001)
Jeder Beton ist unter der Verantwortung des Herstellers einer DIN Fachbericht 100: Beton - Zusammenstellung von DIN EN 206-1 und
Produktionskontrolle zu unterziehen. Außerdem ist der Beton DIN 1045-2

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