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Zement-Merkblatt Transportbeton – Festlegung,

Betontechnik
B 6 1.2013 Bestellung, Lieferung, Abnahme

Transportbeton ist Beton, der in frischem Zustand durch ei- Standardbeton ist Beton nach Zusammensetzung, die in der
ne Person oder Stelle geliefert wird, die nicht der Verwender Norm vorgegeben ist.
ist. Transportbeton ist auch vom Verwender außerhalb der
Baustelle hergestellter Beton sowie auf der Baustelle nicht
vom Verwender hergestellter Beton. Er wird im Transport-  1 Festlegung und Bestellung des Betons
betonwerk zusammengesetzt, in geeigneten Fahrzeugen zur
Baustelle befördert und dort einbaufertig übergeben. Sowohl der Frisch- als auch der Festbeton muss die an ihn
gestellten Anforderungen, die erwarteten Eigenschaften
und die gewünschte Leistungsfähigkeit erfüllen. Die hierfür
Transportbeton wird unterschieden in Beton nach Eigen- notwendigen Festlegungen müssen vor der Bestellung des
schaften, Beton nach Zusammensetzung und Standard- Transportbetons getroffen werden und in die Bestellung
beton. einfließen.

Beton nach Eigenschaften ist Beton, für den die geforderten DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 definieren die Aufgaben
Eigenschaften und zusätzliche Anforderungen dem Herstel- des Verfassers der Festlegung, des Herstellers und des
ler gegenüber festgelegt sind. Der Hersteller ist dann für die Verwenders. Beispielsweise ist bei Betonen nach Eigen-
Bereitstellung eines Betons, der diesen geforderten Eigen- schaften der Verfasser der Festlegung für die Festlegung
schaften und den zusätzlichen Anforderungen entspricht, der erforderlichen Betoneigenschaften, der Hersteller für
verantwortlich. die Konformität und die Produktionskontrolle und der Ver-
wender für das Einbringen des Betons verantwortlich. In der
Beton nach Zusammensetzung ist Beton, für den die Zu- Praxis können verschiedene Beteiligte bei unterschiedlichen
sammensetzung und die Ausgangsstoffe, die verwendet Stufen des Entwurfs- und Herstellungsprozesses Anforde-
werden müssen, dem Hersteller vorgegeben werden. Der rungen festlegen, z. B. der Bauherr, der für die Bemessung
Hersteller ist dann für die Lieferung eines Betons mit dieser Verantwortliche, der Bauunternehmer oder ggf. der für das
festgelegten Zusammensetzung verantwortlich. Der Verfas- Einbringen des Betons verantwortliche Subunternehmer.
ser der Festlegung muss dabei bedenken, dass er in diesem Jeder ist dabei für die Weitergabe der festgelegten Anforde-
Falle für die Erreichung der Betoneigenschaften einschließ- rungen zusammen mit etwaigen zusätzlichen Anforderungen
lich der durchzuführenden Prüfungen verantwortlich ist. an den Nächsten in der Reihe bis zum Hersteller verant-

Bild 1: Lieferung von Transportbeton mit dem Fahrmischer

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wortlich. Umgekehrt können der Verfasser der Festlegung, der Festlegung für Beton nach Eigenschaften
Hersteller und der Verwender auch ein und dieselbe Person oder Beton nach Eigenschaften muss durch grundlegende Anforde-
Stelle sein (z. B. ein Bauunternehmer, der entwirft und baut). rungen und, falls erforderlich, durch zusätzliche Anforderungen
Die endgültige Zusammenstellung von Anforderungen wird als festgelegt werden.
„Festlegung“ bezeichnet. Bei Transportbeton muss der Käufer
des Frischbetons solche Zusammenstellungen erfassen, damit Grundlegende Anforderungen
die Festlegungen treffen und diese dem Hersteller vorgeben.  Übereinstimmung mit DIN EN 206-1 / DIN 1045-2
 Druckfestigkeitsklasse (gegebenenfalls von 28 Tagen abwei-
Der Verfasser der Festlegung des Betons muss sicherstellen, chender Zeitpunkt der Bestimmung der Druckfestigkeit)
dass alle relevanten Anforderungen für die Betoneigenschaften  Expositionsklassen und Feuchtigkeitsklasse
in der dem Hersteller zu übergebenden Festlegung enthalten  Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
sind. Er muss auch alle Anforderungen an Betoneigenschaften  Art der Verwendung des Betons (unbewehrter Beton, Stahl-
festlegen, die für den Transport nach der Lieferung, das Ein- beton, Spannbeton) oder Klasse des Chloridgehalts
bringen, die Verdichtung, die Nachbehandlung oder weitere  Konsistenzklasse oder, in besonderen Fällen, Zielwert der
Behandlungen erforderlich sind. In besonderen Fällen (z. B. Konsistenz
Sichtbeton) können zusätzliche Angaben über die Betonzusam-
mensetzung sowie Anforderungen an die Betonausgangsstoffe Für Leichtbeton ist zusätzlich die Rohdichteklasse oder der
(z. B. Art und Herkunft) zwischen Hersteller, Verwender und Zielwert der Rohdichte, für Schwerbeton zusätzlich der Zielwert
Verfasser der Festlegung vereinbart werden. der Rohdichte festzulegen.

Der Verfasser der Festlegung muss Folgendes berücksichti- Zusätzliche Anforderungen


gen:  besondere Arten oder Klassen von Zement (z. B. Zement mit
niedriger Hydratationswärme)
 die Anwendung des Frisch- und Festbetons  besondere Arten oder Klassen von Gesteinskörnungen
 die Nachbehandlungsbedingungen  erforderliche Eigenschaften für den Widerstand gegen
 die Abmessungen des Bauwerks (z. B. Wärmeentwicklung) Frosteinwirkung (z. B. Luftgehalt)
 die Einwirkungen der Umgebung, denen das Bauwerk  Anforderungen an die Frischbetontemperatur
ausgesetzt wird (z. B. Expositionsklassen)  Festigkeitsentwicklung (siehe Tafel 1)
 ggf. alle Anforderungen an die Gesteinskörnung, die an der  Wärmeentwicklung während der Hydratation
Bauteiloberfläche frei liegt, oder für bearbeitete Betonober-  verzögertes Ansteifen
flächen  Wassereindringwiderstand
 ggf. alle Anforderungen, die sich aus der Betondeckung oder  Abriebwiderstand
den Mindestquerschnittsmaßen ergeben, z. B. Nennwert des  Spaltzugfestigkeit
Größtkorns der Gesteinskörnung  andere technische Anforderungen (z. B. besondere Oberflä-
 ggf. alle Beschränkungen der Verwendung von Ausgangs- chenbeschaffenheit oder besonderes Einbringverfahren)
stoffen mit allgemein nachgewiesener Eignung, z. B. aufgrund
von Expositionsklassen. Beschränkungen der Verwendung Geeignete Prüfverfahren sind ergänzend festzulegen.
von Ausgangsstoffen muss der Verfasser der Festlegung nur
dann angeben, wenn sie sich nicht direkt oder indirekt aus Bei der Festlegung des Luftgehalts für LP-Beton sollte der
den übrigen Angaben der Festlegung (z. B. aus den Exposi- mögliche Luftverlust während des Pumpens, des Einbringens,
tionsklassen) ergeben. des Verdichtens usw. vom Verfasser der Festlegung berück-
 ggf. Zweckmäßigkeit der Verwendung von Fasern sichtigt werden. Zwischen dem Verfasser der Festlegung, dem
Hersteller und dem Verwender sollte eine Abstimmung über den
Beton ist entweder als Beton nach Eigenschaften oder als Be- erforderlichen Luftgehalt erfolgen.
ton nach Zusammensetzung festzulegen. Grundlage für das
Entwerfen oder Vorgeben einer Betonzusammensetzung sind Festlegung für Beton nach Zusammensetzung
die Ergebnisse der Erstprüfungen oder Erkenntnisse aus Lang- Beton nach Zusammensetzung muss durch grundlegende
zeiterfahrungen mit vergleichbarem Beton. Anforderungen und, falls erforderlich, durch zusätzliche Anfor-
derungen festgelegt werden.
Bei Beton nach Zusammensetzung ist der Verfasser der Festle-
gung dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass die Festlegung Grundlegende Anforderungen
mit den allgemeinen Anforderungen nach Norm übereinstimmt  Übereinstimmung mit DIN EN 206-1 / DIN 1045-2
und dass die festgelegte Zusammensetzung in der Lage ist, die  Zementgehalt
beabsichtigte Leistungsfähigkeit des Betons sowohl im frischen  Zementart und Festigkeitsklasse des Zements
als auch im erhärteten Zustand zu erzielen. Bei Beton nach  entweder Wasserzementwert oder Konsistenz durch Anga-
Eigenschaften übernimmt diese Aufgaben der Hersteller. Bei be der Klasse oder, in besonderen Fällen, des Zielwerts
Standardbeton obliegt dies der Verantwortung der nationalen  Art, Kategorie und maximaler Chloridgehalt der Gesteinskör-
Normungsorganisationen. Bei Beton nach Zusammensetzung nung; bei Leichtbeton oder Schwerbeton die Höchst- oder
bezieht sich der Konformitätsnachweis des Herstellers aus- Mindestrohdichte der Gesteinskörnung
schließlich auf die festgelegte Zusammensetzung.  Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung und ggf.
Beschränkungen der Sieblinie

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 Art und Menge der Zusatzmittel, Zusatzstoffe oder Fasern,  Art der Zusatzmittel, Art und Gehalt der Zusatzstoffe oder
falls verwendet Fasern, falls verwendet
 falls Zusatzmittel, Zusatzstoffe oder Fasern verwendet wer-  Zielgröße des Wasserzementwertes
den, die Herkunft dieser Ausgangsstoffe und des Zements,  Ergebnisse einschlägiger, vorangegangener Prüfungen des
stellvertretend für Eigenschaften, die nicht anders definiert Betons, z. B. aus der Produktionskontrolle oder von Erstprü-
werden können fungen
 Festigkeitsentwicklung
Zusätzliche Anforderungen  Herkunft der Ausgangsstoffe
 Herkunft von Betonausgangsstoffen, stellvertretend für Eigen­  Bei Fließbeton Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsis-
schaften, die nicht anders definiert werden können tenz vor Zugabe des Fließmittels
 zusätzliche Anforderungen an die Gesteinskörnung
 Anforderungen an die Frischbetontemperatur bei Lieferung Diese Angaben dürfen auch durch Verweis auf das Sorten-
 andere technische Anforderungen verzeichnis des Herstellers ersetzt werden, in dem die Festig-
keitsklassen, die Konsistenzklassen, Einwaagen und andere
Festlegung für Standardbeton wichtige Einzelheiten enthalten sind.
 Druckfestigkeitsklasse
 Expositionsklassen und Feuchtigkeitsklasse
Tafel 1: Festigkeitsentwicklung von Beton bei 20 °C
 Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
 Konsistenzbezeichnung Schätzwert des Festigkeitsverhältnisses
Festigkeitsentwicklung
 Festigkeitsentwicklung, falls erforderlich fcm,2 / fcm,28
Schnell ≥ 0,5
Standardbeton darf nur verwendet werden für: Mittel ≥ 0,3 bis < 0,5
Langsam ≥ 0,15 bis < 0,3
 Normalbeton für unbewehrte und bewehrte Betonbau-
werke Sehr langsam < 0,15
 Druckfestigkeitsklassen für den Nachweis der Tragfähigkeit
≤ C16/20
 Expositionsklassen X0, XC1, XC2 Für die Ermittlung der Nachbehandlungsdauer darf die Fes-
tigkeitsentwicklung des Betons entweder durch Werte nach
Hinsichtlich der Zusammensetzung gelten für Standardbeton Tafel 1 oder durch eine Festigkeitsentwicklungskurve bei 20 °C
folgende Einschränkungen: zwischen 2 und 28 Tagen angegeben werden.

 Verwendung natürlicher Gesteinskörnungen Das Festigkeitsverhältnis zur Bezeichnung der Festigkeitsent-


 keine Verwendung von Zusatzstoffen wicklung ist das Verhältnis der mittleren Druckfestigkeit nach
 keine Verwendung von Zusatzmitteln 2 Tagen (fcm,2) zur mittleren Druckfestigkeit nach 28 Tagen (fcm,28)
 bestimmter Mindestzementgehalt aus der Erstprüfung oder auf der Grundlage des bekannten Ver-
 bestimmte Zementarten haltens von Beton mit vergleichbarer Zusammensetzung.

Wird die Druckfestigkeit zu einem späteren Zeitpunkt als 28 Tage


 2 Bestellung bestimmt, beeinflusst dies den Bauablauf. Die Nachbehand-
lungsdauer sowie die Ausschalfristen können sich verlängern,
Der Verwender muss dem Hersteller bei der Bestellung alle und die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit werden erst zu
erforderlichen Festlegungen – wie vorstehend beschrieben – einem späteren Zeitpunkt erreicht. Der Einbau des Betons ist
angeben. Außerdem ist mit dem Hersteller Lieferdatum, Uhr- nach Überwachungsklasse 2 oder 3 entsprechend zu über-
zeit, Menge und Abnahmegeschwindigkeit zu vereinbaren und wachen. Auf diese Zusammenhänge ist hinzuweisen. Für die
der Hersteller ist ggf. über einen besonderen Transport auf der Ermittlung der Nachbehandlungsdauer ist
Baustelle, besondere Einbauverfahren und Beschränkungen bei
den Lieferfahrzeugen, z. B. Art, Größe, Höhe oder Bruttogewicht  der Schätzwert des Festigkeitsverhältnisses entsprechend
zu informieren. Tafel 1 aus dem Verhältnis der mittleren Druckfestigkeit nach
2 Tagen (fcm,2) zur mittleren Druckfestigkeit zum Zeitpunkt der
Vor der Bestellung kann der Verwender Einsicht in das Sor- Bestimmung der Druckfestigkeit zu ermitteln oder
tenverzeichnis nehmen. Der Verwender kann Angaben zur Be-  eine Festigkeitsentwicklungskurve bei 20 °C zwischen 2 Ta-
tonzusammensetzung verlangen, die sowohl sachgerechtes gen und dem Zeitpunkt der Bestimmung der Druckfestig-
Einbringen und Nachbehandeln des Frischbetons als auch keit
die Abschätzung der Festigkeitsentwicklung erlauben. Solche
Angaben muss der Hersteller auf Anfrage vor der Lieferung in anzugeben. In der Regel ergeben sich hierdurch deutlich län-
zweckmäßiger Form zur Verfügung stellen. gere Nachbehandlungszeiten.

Folgende Angaben müssen auf Anfrage für Beton nach Eigen- Der Hersteller muss den Verwender auf mögliche Gefährdungen
schaften erteilt werden: im Hinblick auf die Arbeitssicherheit beim Umgang mit Frisch-
beton aufmerksam machen. Transportbeton wird als „reizend
 Art und Festigkeitsklasse des Zements und Art der Gesteins- (Xi)“ eingestuft und z. B. auf dem Lieferschein entsprechend
körnung gekennzeichnet.

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 3 Lieferung und Abnahme Zusätzlich muss der Lieferschein folgende Einzelheiten ent-
halten:
Vor dem Entladen des Betons muss der Hersteller dem Ver-
wender einen Lieferschein für jede Betonladung übergeben, Für Beton nach Eigenschaften:
auf dem mindestens folgende Angaben gedruckt, gestempelt  Druckfestigkeitsklasse (gegebenenfalls von 28 Tagen abwei-
oder handschriftlich eingetragen sind: chender Zeitpunkt der Bestimmung der Druckfestigkeit mit
weiteren Hinweisen)
 Name des Transportbetonwerkes  Expositionsklassen und Feuchtigkeitsklasse
 Lieferscheinnummer  Art der Verwendung des Betons (unbewehrter Beton, Stahl-
 Datum und Zeit des Beladens, d. h. Zeitpunkt des ersten beton, Spannbeton) oder die Klasse des Chloridgehalts
Kontaktes zwischen Zement und Wasser  Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz
 Kennzeichen des Lkw oder Identifikation des Fahrzeugs  Grenzwerte der Betonzusammensetzung, falls festgelegt
 Name des Käufers  Art und Festigkeitsklasse des Zements
 Bezeichnung und Lage der Baustelle  Art der Zusatzmittel und Zusatzstoffe
 Einzelheiten oder Verweise auf die Festlegung, z. B. Nummer  ggf. Art und Menge der Fasern
im Listenverzeichnis, Bestellnummer  besondere Eigenschaften, falls gefordert
 Menge des Betons in Kubikmetern  Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
 bauaufsichtliches Übereinstimmungszeichen unter Angabe  Rohdichteklasse oder Zielwert der Rohdichte bei Leichtbe-
von DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 ton oder Schwerbeton
 Name oder Zeichen der Zertifizierungsstelle  Festigkeitsentwicklung des Betons
 Zeitpunkt des Eintreffens des Betons auf der Baustelle
 Zeitpunkt des Entladebeginns Für Beton nach Zusammensetzung:
 Zeitpunkt des Entladeendes  Einzelheiten über die Zusammensetzung, z. B. Zementgehalt
und, falls gefordert, Art der Zusatzmittel und Zusatzstoffe
Bei Zugabe von Fließmittel sind auf der Baustelle handschriftlich  entweder Wasserzementwert oder Konsistenz durch Anga-
auf dem Lieferschein einzutragen: be der Klasse oder des Zielwerts, wie festgelegt
 Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung
 Zeitpunkt der Zugabe
 Zugegebene Menge an Fließmittel (Der Lieferschein enthält keine Angaben zu Betoneigenschaften
 Geschätzte Restmenge in der Mischertrommel vor der wie z. B. Expositions- oder Druckfestigkeitsklasse).
Zugabe

Bild 2: Musterlieferschein des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie für Transportbeton

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Für Standardbeton:  Die Proben für die Produktionskontrolle sind nach der letz-
 Druckfestigkeitsklasse ten Wasserzugabe zu entnehmen.
 Expositionsklassen und Feuchtigkeitsklasse  Die Grenzwerte der Betonzusammensetzung sind einzuhal-
 Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung ten.
 Konsistenzbezeichnung
 Festigkeitsentwicklung, falls festgelegt Falls dem Beton im Fahrmischer auf der Baustelle mehr Wasser
oder Zusatzmittel zugegeben werden, als nach der Festlegung
Für hochfesten Beton: zulässig, sollte die Betoncharge oder -ladung im Lieferschein als
 automatischer Ausdruck aller Wägedaten einschließlich der „nicht konform“ bezeichnet werden. Derjenige, der diese Zugabe
Daten für Beton nach Eigenschaften oder nach Zusammen- veranlasste, ist auch für die Konsequenzen verantwortlich und
setzung sollte deshalb im Lieferschein vermerkt werden.

Nachträglich sind anzugeben: Transport von Beton zur Baustelle


 Feuchtegehalt der Gesteinskörnung Frischbeton steifer Konsistenz darf mit Fahrzeugen ohne Mi-
 Menge des auf der Baustelle dosierten Fließmittels scher oder Rührwerk transportiert werden. Das Material der
 Konsistenz unmittelbar vor und nach jeder Fließmittelzuga- Ladeflächen darf nicht mit dem Beton reagieren (z. B. Alumi-
be an jedem Fahrmischer nium!).

Nur die rechtzeitige Kontrolle des Lieferscheins vor dem Entla- Frischbeton anderer als steifer Konsistenz darf nur in Fahr-
den stellt sicher, dass der gelieferte Beton tatsächlich der be- mischern oder Fahrzeugen mit Rührwerk zur Verwendungsstelle
stellte Beton ist. Im Bautagebuch ist festzuhalten, für welches transportiert werden. Unmittelbar vor dem Entladen ist der Be-
Bauteil der Beton einer bestimmten Lieferung verwendet wurde ton nochmals so durchzumischen, dass er auf der Baustelle mit
(z. B. Aufzeichnung der Lieferscheinnummer). gleichmäßiger Zusammensetzung übergeben wird.

Lieferangaben für Baustellenbeton Fahrmischer oder Fahrzeuge mit Rührwerk sollten 90 Minu-
Auch für Baustellenbeton sind ausreichende Angaben auf dem ten nach der ersten Wasserzugabe zum Zement, Fahrzeuge
Lieferschein – wie zuvor beschrieben – erforderlich, wenn die ohne Mischer oder Rührwerk für die Beförderung von Beton
Baustelle groß ist, mehrere Betonarten verwendet werden oder steifer Konsistenz 45 Minuten nach der ersten Wasserzugabe
wenn der Betonhersteller nicht für das Einbringen des Betons zum Zement vollständig entladen sein. Beschleunigtes oder
verantwortlich ist. verzögertes Erstarren infolge von Witterungseinflüssen ist zu
berücksichtigen. Wenn durch Zugabe von Zusatzmitteln die
Konsistenz bei Lieferung Verarbeitbarkeitszeit des Betons um mindestens 3 Stunden
Im Allgemeinen ist jede Zugabe von Zusatzmitteln bei Liefe- verlängert wurde, gilt die „DAfStb-Richtlinie für Beton mit ver-
rung verboten. In besonderen Fällen darf die Konsistenz un- längerter Verarbeitbarkeitszeit (Verzögerter Beton)“.
ter der Verantwortung des Herstellers durch die Zugabe von
Zusatzmitteln auf den festgelegten Wert gebracht werden. Bei kühler Witterung und bei Frost muss der Transportbeton
Voraussetzung hierfür ist, dass die Grenzwerte, die nach der eine gewisse Mindesttemperatur aufweisen. Andernfalls wird
Festlegung erlaubt sind, nicht überschritten werden und dass seine Erhärtung verzögert, oder Betoneigenschaften können
die Zugabe von Zusatzmitteln im Entwurf des Betons vorgese- bleibend beeinträchtigt werden. Regelungen enthält DIN EN
hen ist (Lieferschein beachten). Die Mengen des jeweils in den 13670 in Verbindung mit DIN 1045-3.
Fahrmischer zugegebenen Zusatzmittels müssen in jedem Fall
auf dem Lieferschein vermerkt werden.
 4 Produktions- und Konformitätskontrolle
Der Beton ist danach nochmals ausreichend zu mischen, bis
sich das Zusatzmittel vollständig in der Mischung verteilt hat Jeder Beton ist unter der Verantwortung des Herstellers einer
und voll wirksam ist. In einem Fahrmischer darf die Mischdauer Produktionskontrolle zu unterziehen. Außerdem ist der Beton
nach Zugabe eines Zusatzmittels nicht weniger als 1 min/m3 von einer anerkannten Prüf-, Überwachungs- und Zertifizie-
und nicht kürzer als 5 min sein. rungsstelle (PÜZ-Stelle) zu überwachen und zu zertifizieren. Der
Name dieser Stelle ist auf dem Lieferschein vermerkt. Gehört
Die vereinbarte Konsistenz muss bei der Übergabe vorhanden die PÜZ-Stelle dem Bundesüberwachungverband Transport-
sein. Eine nachträgliche Wasserzugabe ist nicht erlaubt, es sei beton (BÜV TB) an, so ist auf dem Lieferschein das Zeichen
denn, diese ist in besonderen Fällen planmäßig vorgesehen. In von Bild 3 abgedruckt.
diesem Fall gelten die folgenden Bedingungen:

 Die Gesamtwassermenge und die nachträglich noch zugeb-


bare Wassermenge nach Erstprüfung müssen auf dem Lie- DIN …
ferschein angegeben werden.
 Der Fahrmischer muss mit einer geeigneten Dosiereinrich-
tung ausgestattet sein.
 Die vorgesehene Dosiergenauigkeit ist einzuhalten.

Bild 3: Übereinstimmungszeichen für Transportbeton

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Auf der Baustelle sind Prüfungen am Beton in Abhängigkeit von  Normen
der Überwachungsklasse gemäß DIN EN 13670 in Verbindung
mit DIN 1045-3 durchzuführen. Dabei ist zwischen Beton nach DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Her-
Eigenschaften und Beton nach Zusammensetzung zu unter- stellung und Konformität
scheiden. Bei Beton nach Zusammensetzung hat die Baustelle
die Aufgabe, alle geforderten Betoneigenschaften zu prüfen DIN EN 13670 Ausführung von Tragwerken aus Beton
und nachzuweisen.
DIN 1045-2 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
beton – Teil 2: Beton – Festlegungen, Eigen-
schaften, Herstellung und Konformität – An-
wendungsregeln zu DIN EN 206-1

DIN 1045-3 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-


beton – Teil 3: Bauausführung – Anwendungs-
regeln zu DIN EN 13670

DIN Fach- Beton – Zusammenstellung von DIN EN 206-1


bericht 100 und DIN 1045-2

Beratung und Information zu allen Fragen der Betonanwendung

Herausgeber
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Verfasser
Dipl.-Ing. Rolf Kampen, Dipl.-Ing. Wolfgang Schäfer, InformationsZentrum Beton GmbH

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pflichtwidrige Unterlassung – nur bei grobem Verschulden, es sei denn, eine Beratung wird im Einzelfall vom Empfänger unter Hinweis auf
besondere Bedeutung schriftlich erbeten und erteilt. Nr. B 6   1.13

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