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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 61 seduta n. 61

vom 30.6.2020 del 30/6/2020

Antwort des Landeshauptmannes Risposta del presidente


Kompatscher auf die Anfrage Nr. 9/7/2020, della Provincia Kompatscher
eingebracht von den Abgeordneten Atz all’interrogazione n. 9/7/2020, presentata
Tammerle und Knoll dai consiglieri Atz Tammerle e Knoll

KOMPATSCHER (Landeshauptmann - SVP): Herr Präsident, geschätzte Kollegin Atz Tammerle,


danke auch für die Anfrage! Sie legen den Finger wirklich in eine offene Wunde. Seit Jahren schon bemühen
wir uns darum. Es gab in den Jahren 2016 und 2017 Initiativen des Europaabgeordneten Herbert Dorfmann,
mit dem ich gemeinsam in Brüssel bei den verschiedensten Stellen vorstellig war. Wir sind auch Mitglieder in
einer Gruppe von Ländern und Regionen, die dieses Problem voranbringen. Ich bin ja bekannt dafür, dass
ich die EU in der Regel immer verteidige, weil ich sage, dass es die Staaten sind, die nicht tun usw. Hier sind
wir mal bei einem Thema, bei dem wirklich die EU-Kommission und das Europäische Parlament eigentlich
sehr viele Hebel in der Hand hätten, um das EU-weit zu regeln. Das muss eine EU-Geschichte sein. Das
kann nicht ein einzelner Staat regeln, das muss die EU machen. Wir haben dieses Anliegen auch als eine
der zentralen Punkte in unserer Bürgerinitiative Minority SafePack drinnen - auch dort ist das vorangebracht
worden -, die ja mit Erfolg gemacht worden ist. Es gibt dazu jetzt in Europa entsprechende Folgetreffen, wo
auf Grundlage dieser erfolgreichen Bürgerinitiative die Kommission aufgefordert wird, die Maßnahmen zu
setzen. Wir hoffen damit auch zusätzlichen Schub zu erteilen. Ich kann Ihnen nur bestätigen, dass das ein
sehr gefühltes Thema ist. Es ist auch ein Thema, bei dem wir sehr dahinter sind. Allerdings ist klar, dass das
in Brüssel bzw. in Straßburg geregelt werden muss. Wir versuchen immer größere Allianzen zu finden, damit
das auch endlich zum Durchbruch kommt. Die Zeit ist schwierig zu sagen. Ich tue mich schwer damit, für das
Europäische Parlament bzw. für die Europäische Kommission auszusagen und mich festzulegen bzw. zu
sagen: "Das werden wir bis dahin schaffen", denn das hängt nicht von mir ab. Aber wir werden mit Sicherheit
mit Nachdruck dahinter sein. Kollege Alfreider wird demnächst aufgrund der Initiative Minority SafePack in
Brüssel sein. Das ist ein ausführlich angeführter Punkt. Es gehört auch zur Minority SafePack-Intiative, dass
hier die Streaming-Dienste in der eigenen Sprache in Anspruch genommen werden können bzw. auf die
Angebote zugegriffen werden kann, die man jeweils gerne genießt. Diese Dienste sind ja übrigens ein wun-
derbarer Dienst, die Sprachen zu lernen. Das muss ja nicht immer nur die eigene sein; man muss diese
Auswahl haben. Hier kann man dann beides tun, Filme in eigener Sprache oder Dienste in eigener Sprache
wahrnehmen, aber auch – wenn man will – sofern man will, das auch dazu benützen, um neue Sprachen
kennenzulernen. Dieser Dienst darf besonders den Grenzregionen nicht verschlossen bleiben, aber insge-
samt sollte in Europa offen sein.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 61 seduta n. 61

vom 30.6.2020 del 30/6/2020

Replik der Abgeordneten Atz Tammerle Replica della consigliera Atz Tammerle
auf die Antwort des Landeshauptmannes alla risposta del presidente della Provincia
Kompatscher auf die Anfrage Nr. 9/7/2020 Kompatscher all’interrogazione n. 9/7/2020

ATZ TAMMERLE (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Vielen Dank für die Informationen! Dieses Problem ist
hauptsächlich in dieser Zeit aufgetreten, besonders bei jungen Menschen, die dann beruflich oder aufgrund
des Studiums im Ausland leben und von dort aus diese Mitgliedschaften haben. In dieser Zeit waren sie
daheim in Südtirol und aufgrund dessen, dass das Internet erkennt, dass man sich jetzt im italienischen
Staat befindet, greift man hier auf das italienische Internetnetzwerk zu und kommt plötzlich in die Abonne-
ments nicht mehr rein. Es wird nicht mehr in deiner Sprache gesendet, obwohl du eigentlich den Vertrag so
abgeschlossen hast. In unserem Bereich, als österreichische Minderheit, ist man besonders im Hinblick auf
die deutsche Muttersprache nicht einmal mehr imstande gewesen, deutschsprachige Filme abzurufen und
diese anzuschauen, obwohl man die Abonnements gezahlt hat. Wie Sie richtig gesagt haben: Sprache kann
nur ein Mehrwert in dieser Hinsicht sein, also sowohl zum Recht der eigenen Muttersprache vielmehr an-
schauen zu können als auch eventuell Filme in einer anderen Sprache. Ich hoffe, dass Sie und Kollege Alf-
reider hier zeitnah diese Termine bzw. diese Treffen in Brüssel haben und dort vielleicht schon erste Fort-
schritte in diesen Punkten einfahren können. Vielen Dank!

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