AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Landeshauptmann Presidente della Provincia

Bozen, 19.03.2021 Frau L.Abg.

Myriam Atz Tammerle
Vorbereitet von:
Herrn L.Abg.
Sven Knoll

Südtiroler Landtag
Im Hause

Zur Kenntnis: Herrn Präsidenten

Dr. Josef Noggler
Südtiroler Landtag

Im Hause

Antwort auf die Anfrage Nr. 1165/20 vom 21.10.2020

Sehr geehrte Landtagsabgeordnete,

ich nehme hiermit nach erfolgter Mitteilung vom 21.12.2021 Bezug auf die vorliegende Anfrage und teile Fol-
gendes mit:

1. Wie viele Fälle von Cyberkriminalität sind von 2015 bis heute in Süd-Tirol aktenkundig geworden?
Bitte um Angabe, um welche Fälle es sich dabei handelt.
Zuständigkeitshalber wurde das Regierungskommissariat mit dieser Frage befasst, jedoch ist bis heute
eine Antwort ausstehend. Sobald und sofern eine Beantwortung dieser Frage vorliegt, wird diese dem
Landtag und der anfragenden Fraktion zur Kenntnis gebracht.

2. Was wird vom Land zur Vorbeugung und Bekämpfung der Cyberkriminalität konkret unternommen?
Bitte um detaillierte Ausführung.
Hinsichtlich der Verbeugung wird an dieser Stelle einerseits auf geplante Gesetzesinitiativen (wie beispiels-
weise zum Thema Netiquette) sowie auf die ausführenden Antworten seitens des Kulturressorts zu den
Fragen 3-5 verwiesen. Die Bekämpfung krimineller Aktivitäten auch im Bereich der Cyberkriminalität obliegt
den zuständigen Ordnungskräften (insbes. Post- und Kommunikationspolizei) und dem Gerichtswesen.

3. Was unternimmt das Land, um speziell Jugendliche und deren Eltern über die Gefahren im Internet
aufzuklären?
Medienkompetenz und damit verbunden auch die Begleiterscheinungen wie Cyberkriminalität sind bereits
seit längerem Thema in verschiedenen Zuständigkeitsbereichen der Abteilung Kultur. Seitens des Forums
Prävention gibt es mehrere Projekte in diese Richtung: Cybermobbing, No Hate, Netiquette, eltern-medi-
enfit.bz u.ä. Jugenddienste und -zentren im ganzen Land machen in Zusammenarbeit mit dem Forum Prä-
vention Angebote zu diesen Themen. Auch die coronabedingte Verlagerung der Jugendarbeit in die virtu-
ellen Räume hat dazu geführt, dass diese Themen auch dort besprochen werden. Im Rahmen der Som-
merprojekte (JugendKulturProgramm 2019/2020) gab es eine Reihe von thematischen Angeboten (Grusel
im Internet, "Gianmo suchtln". Im Bibliotheksbereich gibt es das Projekt der Fake Hunters: Mithilfe von
Prüfwerkzeugen und verschiedenen verlässlichen Quellen aus dem Internet, Datenbanken und Bibliothe-
ken werden Fakten überprüft, verifiziert oder als Fake News entlarvt.

4. Gibt es Projekte für Schulen, bei denen die Schüler über die Gefahren im Internet aufgeklärt wer-
den?
Die Rahmenrichtlinien zum fächerübergreifenden Lernbereich Gesellschaftliche Bildung, die ab dem lau-
fenden Schuljahr 2020/21 umgesetzt werden, sehen für alle Schulstufen im Bereich Digitalisierung Bil-
dungsziele vor, welche auch die Gefahren im Internet betreffen;

Landhaus 1, Silvius-Magnago-Platz 1  39100 Bozen Palazzo 1, Piazza Silvius Magnago 1  39100 Bolzano
Tel. 0471 41 22 22  Fax 0471 41 22 99 Tel. 0471 41 22 22  Fax 0471 41 22 99
http://www.provinz.bz.it/landeshauptmann http://www.provincia.bz.it/presidente
Landeshauptmann@provinz.bz.it presidente@provincia.bz.it
Steuernr./Mwst.Nr. 00390090215 Codice fiscale/Partita Iva 00390090215
Prot. Datum | data prot. 19.03.2021 Prot. Nr. | n. prot. LTG_0001754 Prot. Typ | tipo prot. Eingang - entrata
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• für die Grundschule: Die/Der SchülerIn kennt Risiken und Gefahren im Umgang mit digitalen Technolo-
gien, ist sich bewusst, dass das Sozialleben durch den Einsatz digitaler Technologien beeinflusst wird;
• für die Mittelschule: Die/Der SchülerIn kennt Risiken und Gefahren im Umgang mit digitalen Technolo-
gien, ist sich bewusst, dass sich digitale Technologien auf das psychosoziale Wohlbefinden und die
soziale Einbindung auswirken können und richtet sein Verhalten danach aus;
• für die Oberschule: Die/Der SchülerIn kann digitale Technologien und Inhalte verantwortungsbewusst,
kritisch und sicher nutzen und kennt die Risiken, die Gefahren und die damit verbundenen Schutzme-
chanismen, kennt die relevanten rechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte der digitalen Techno-
logien und wendet die Bestimmungen des Datenschutzes an, ist sich bewusst, dass sich digitale Tech-
nologien auf das psychosoziale Wohlbefinden und die soziale Einbindung auswirken können und richtet
das Verhalten danach aus.
Die autonomen Schulen legen im Rahmen ihres Schulcurriculums fest, in welcher Form sie an diesen Bil-
dungszielen arbeiten; das können auch Projekte sein, welche die Schulen umsetzen, bei Bedarf auch mit
Unterstützung von schulexternen ExpertInnen.
Die Post- und Kommunikationspolizei steht den Schulen für Informationsveranstaltungen für die SchülerIn-
nen zur Verfügung. Aus Rückmeldungen von Schulen ist bekannt, dass dieses Angebot geschätzt und rege
genutzt wird.

5. Falls nein, kann sich das Land vorstellen, künftig derartige Projekte für Schulen ins Leben zu rufen?
Die jeweiligen Schulen entscheiden in ihrer Autonomie, in welcher Form die SchülerInnen über die Gefah-
ren des Internets informiert werden und sich mit dieser Thematik auseinandersetzen; dies legen sie im
eigenen Schulcurriculum fest. Zentrale Vorgaben sind dabei nicht notwendig. Wohl aber können Schulen
auf Angebote von außerschulischen Partnern (Institutionen, ExpertInnen) zurückgreifen.

Mit freundlichen Grüßen

Arno Kompatscher
Landeshauptmann
(mit digitaler Unterschrift unterzeichnet)

Firmato digitalmente da:Arno Kompatscher

Data:19/03/2021 09:01:32

Prot. Datum | data prot. 19.03.2021 Prot. Nr. | n. prot. LTG_0001754 Prot. Typ | tipo prot. Eingang - entrata
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Landeshauptmann Presidente della Provincia

Bozen, 14.05.2021 Frau L.-Abg.

Myriam Atz Tammerle
Bearbeitet von:
Herrn L.-Abg.
Sven Knoll
Südtiroler Landtag
Im Hause

Zur Kenntnis: Herrn Präsidenten

Josef Noggler
Südtiroler Landtag

Im Hause

Antwort auf die Landtagsanfrage 1165/20 vom 21/10/20

Sehr geehrte Landtagsabgeordnete,

ich nehme hiermit Bezug auf die vorliegende Anfrage und reiche die noch ausständige Antwort auf die Frage
Nr. 1 nach:

1. Wie viele Fälle von Cyberkriminalität sind von 2015 bis heute in Süd-Tirol aktenkundig geworden?
Bitte um Angabe, um welche Fälle es sich dabei handelt.
Wie das Regierungskommissariat mitgeteilt hat, wurden seit 2015 insgesamt 1.626 Straftaten in
Zusammenhang mit Cyberkriminalität zur Anzeige gebracht.
Es handelt sich größtenteils um Taten, die den missbräuchlichen Zugang zu informatischen Systemen von
Privatleuten betreffen (mehr als 400 Fälle), Betrugsfälle im Onlinehandel (mehr als 750 Fälle) und die
missbräuchliche Verwendung von Kreditkarten infolge von ‚Smishing‘ (‚Phishing‘ durch SMS) (ca. 260
Fälle).
Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Ordnungskräfte jährlich Treffen mit Schülerinnen und
Schülern der Grund-, Mittel- und Oberschulen organisieren, um die jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger
in Hinblick auf die Besonderheiten und das Gefahrenpotential bei der Nutzung des Internets zu
sensibilisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Der Landeshauptmann
Arno Kompatscher
(mit digitaler Unterschrift unterzeichnet)

Firmato digitalmente da:Arno Kompatscher

Data:14/05/2021 08:46:03

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