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HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften

Modul N-8070

Ausgewählte Steuerbare Regenerative Energien

Biogastechnologie

- Aufgabensammlung -

Prof. Dr.-Ing. Uwe Jung

Ausgabe:

Version 3.3
Biogastechnologie - Aufgaben HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften
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Inhalt

Aufgabe 1) Auslegung eines Biogasprozesses.................................................. 1


1.1 Ermittlung theoretischer Kenngrößen ............................................................ 1
1.2 Dimensionierung des Biogasreaktors ............................................................ 1
1.3 Berechnung der tatsächlichen Prozessparameter ......................................... 1
1.4 Betrachtung der Outputströme ...................................................................... 1
Aufgabe 2) Dimensionierung einer Nassvergärungsanlage.............................. 2
2.1 Anmaischbehälter .......................................................................................... 3
2.2 Biogasreaktor ................................................................................................ 3
2.3 Gärrestlagervolumen ..................................................................................... 3
2.4 Gasbildung .................................................................................................... 3
2.5 BHKW ............................................................................................................ 3
2.6 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ....................................................................... 3
Biogastechnologie - Aufgaben HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften
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Aufgabe 1) Auslegung eines Biogasprozesses


Für ein proteinhaltiges und fließfähiges Substrat soll ein kontinuierlicher Biogaspro-
zess nach dem Prinzip des volldurchmischten Reaktors ausgelegt werden.
Gegeben sind:
Indices der BUSWELL-Formel n=13; a=25; b=7
Substrataufkommen 10 000 m³/a
Konzentration org. Trockensubstanz 100 kg/m³
max. zulässige Fließrate 0,05 d-1
Volllaststunden 7 500 h
Hinweis e Betrachtung des stationären Zustandes;
keine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr über das
in BUSWELL-Gl. berechnete Maß hinaus
Aufgabenstellung:
1.1 Ermittlung theoretischer Kenngrößen
a) Erstellen Sie die stöchiometrische Gleichung nach BUSWELL (Dezimalzahlen)!
b) Berechnen Sie das pro Mol Substrat maximal mögliche Biogasvolumen!
c) Wie hoch sind die maximal mögliche Biogas- bzw. Methangasausbeute?
d) Welche Primärenergie wird bezogen auf die organische Trockensubstanz zu-
geführt?
1.2 Dimensionierung des Biogasreaktors
a) Bestimmen Sie die zulässige Raumbelastung!
b) Wie groß ist der tägliche Suspensionsvolumenstrom?
c) Bestimmen Sie das erforderliche Reaktionsvolumen!
1.3 Berechnung der tatsächlichen Prozessparameter
a) Berechnen Sie die tatsächliche Gasausbeute für Raumbelastungen im Bereich
0,5…7 kg/m³d und stellen dies graphisch dar! Es besteht folgende Beziehung:
1
mit k1 = 1,000 d-1
1
b) Wie groß ist die tatsächliche Gasausbeute für die ermittelte Raumbelastung?
c) Wie groß ist der Gasvolumenstrom?
d) Welche Biogasproduktivität und Methangasproduktivität liegen vor? Hinweis:
Verhältnis der Gaskomponenten sei konstant über Raumbelastung
1.4 Betrachtung der Outputströme
a) Welche Abflusskonzentration ist zu erwarten? (k2 = 0,01d-1)
b) Wie hoch ist die Abflusskonzentration bei Minderung der Fließrate auf 0,04 d-1?
c) Wie hoch ist der Gasvolumenstrom bei einer Betriebstemperatur von 42°C?
(pü = 2 mbar)

1
Biogastechnologie - Aufgaben HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften
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Aufgabe 2) Dimensionierung einer Nassvergärungsanlage


Eine städtische Kommune plant die energetische Nutzung des jährlichen Bioabfal-
laufkommens von 10 000 Mg durch eine Biogasanlage.
Aus dem Umland stehen größere Mengen Schweinegülle zur Verfügung, so dass
eine Nassvergärungsanlage in Frage kommt. Vorgesehen ist ein einphasiges System
mit Anmaischbehälter. Eine Rückführung (RF) von Gärrest aus dem Gärrestlager ist
vorgesehen. Die RF wird dem Anmaischbehälter zugeführt und habe den gleichen
TS-Gehalt und oTS-Gehalt wie die Schweinegülle.
Die Agrarbetriebe übernehmen den Gärrest zur Ausbringung. Zur Überbrückung der
Biogastechnologie
ausbringungsfreien Zeit von 01.11. bis 31.01. zuzüglich 60 Fakultät
Tage
Maschinenbau Puffer ist jedoch ein
und
Aufgabe 2) Nassvergärungsanlage
ausreichend dimensioniertes Gärrestlager erforderlich. Energietechnik

Vorgabewerte - Stoffdaten
Größe Zahlen- Einheit Herkunft der Angabe
wert
Jahresdurchsatz 10.000 Mg/a Kunde, Auftraggeber
Bioabfall *
TS-Gehalt 20 M.-% Laboranalyse
Bioabfall
organischer Anteil der TS 80 M.-% Laboranalyse
Bioabfall
TS-Gehalt 3,0 M.-% Laboranalyse
Schweinegülle
organischer Anteil der TS 70 M.-% Laboranalyse
Schweinegülle
max. zulässiger TS-Gehalt in 12 M.-% Erfahrungswert,
Suspension Pumpenhersteller
Biogastechnologie Fakultät
Maschinenbau und
*)* Annahmegebühr 10,00
(Gate
Aufgabe Fee) – nimmt Anlagenbetreiber ein:
2)EUR/Mg
Nassvergärungsanlage 10,00 €/Mg
Energietechnik

Vorgabewerte
SoSe 2012 - Prozessparameter
Biogastechnologie 6

Größe Zahlen- Einheit Herkunft der Angabe


wert
mind. erforderliche Verweilzeit 20 d Empfehlung des
Anlagenplaners
max. zulässige Raumbeladung 3,0 kg/m³d Empfehlung des
Anlagenplaners
Stoffumsatz 0,5 Laborversuch

Rückführverhältnis 0,2 Empfehlung des


Anlagenplaners
Betriebstemperatur im Reaktor 38 °C Empfehlung des
Anlagenplaners
Elektrischer
Ein RührwerkEigenbedarf (vereinfachend):
mit Anschlussleistung 15 kW3läuft
Rührwerke mit einer Anschlussleistung
im Intervallbetrieb
von jeweils 25 kW laufen im
von 30 min/h. BiogastechnologieIntervallbetrieb von je 30 min/h.
Dies vereinfachend als elektrischer Eigenbedarf.
Fakultät Zudem Einsatz einer
Maschinenbau und
Abfallaufbereitungsanlage
Aufgabe 2) mit Pel = 100 kW.
Nassvergärungsanlage Energietechnik

Vorgabewerte - BHKW
SoSe 2012 Biogastechnologie 7

Größe Zahlen- Einheit Herkunft der Angabe


wert
Wirkungsgrad, elektrisch 0,42 Herstellerangabe
Wirkungsgrad, thermisch 0,44 Herstellerangabe
Volllaststundenzahl 7.500 h/a Erfahrungswert
2
Vergütung: 0,10 EUR/kWh
Biogastechnologie - Aufgaben HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften
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Vereinfachungen:
- Dichte aller Flüssigkeiten = 1.000 kg/m³
- Jahresvolllaststunden = Betriebsstunden = 8.400 h
- gesamtes Biogas werde im Fermenter gebildet und von dort abgeführt
- Rohgas habe Temperatur wie Reaktionsphase
- Kostenrechnung mit statischer Methode
Hinweise:
- Sicherheitszuschlag auf errechnete elektrische Leistung: 20 %
- Eigenbedarf Strom durch Selbstnutzung gedeckt
- Wärmeeigenbedarf 25 % der erzeugten Wärme
Aufgabenstellung:
2.1 Anmaischbehälter
a) erforderliche Flüssigkeitszufuhr (Gülle/Rückführung)
b) Suspensionsmassestrom
2.2 Biogasreaktor
a) organische Fracht
b) Gärreststrom
c) Rückführung, erforderliche Güllezufuhr
d) Reaktionsvolumen
e) Fermentergeometrie
2.3 Gärrestlagervolumen
2.4 Gasbildung
a) Gasausbeute, Methanausbeute
b) Methangasvolumenstrom
2.5 BHKW
a) Energiestrom ("Methangasleistung")
b) Elektrische Leistung
c) Jahresstrommenge, brutto
d) Eigenbedarf, el.
e) Jahresstrommenge, netto
f) Jahreswärmemenge, brutto
g) Eigenwärmeverbrauch
h) Jahreswärmemenge, netto
2.6 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
a) Einnahmen
b) Ausgaben
→ Kapitaldienst
- spezifische Investition = 4 000 EUR/kW installiert
- kalkulatorischer Zins = 5 %; Laufzeit = 10 a
→ Betriebskosten
- Personal (24 000 €/a)
- Betriebsmittel (0,2 Ct./kWh)
- Wartung, Versicherung (2,2 Ct./kWh)
c) Bilanz

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