Wundversorgung umfasst heute weit mehr als das Abdecken von Hautverletzungen. Es gilt, die un-
terschiedlichen Arten von Wunden im Beratungsgespräch zu identifizieren. Das kann Sie manchmal
vor komplexe Herausforderungen stellen. Mit Ihrem erworbenen Fachwissen können Sie Betroffene
gut und kompetent beraten.
Definition Wunde: Unterbrechung des Zusammenhangs von Körpergeweben mit oder ohne Sub-
stanzverlust.
Kosmetisches Ergebnis
Schürfwunden:
Epidermis betreffende Wunden heilen meist
ohne Narbenbildung ab (regenerative Wund- • reinigen, Fremdkörper entfernen,
heilung). • Wundantiseptikum
Sind die unteren Schichten der Dermis betrof- • Feuchte Wundversorgung mit Hydro-
fen kommt es evtl. zu einer veränderten Haut- gel, Wunddistanzgitter, sterile Pflaster
pigmentierung. oder Kompressen und Fixiermull
Schmutzeinsprengungen, z. B. nach Schürf-
wunden, können ggfs. ein fleckiges Erschei- Brand- und Reibungsblase:
nungsbild verursachen.
Tiefere Gewebsverletzungen führen zur Nar- • Brandblase: kühlen – nicht öffnen
benbildung. • Reibungsblase: desinfizieren, Kausal-
Optimale Wundheilung und Narbenbildung therapie
kann durch hygienische Wundreinigung / Anti- • Wundversorgung wie Schürfwunde
septik, sowie ideal - feuchte Wundversorgung
unterstützt werden. Narbengewebe zeichnet
Iatrogene Wunden:
sich durch geringere Festigkeit & Funktionali-
tät aus, ist jedoch nicht statisch. • gut heilende, unauffällige postopera-
In der Regenerierungsphase kann die Narbe tive -Wunden: Antiseptik
mehrere Monate bis 2 Jahre durch adäquate • Wunddistanzgitter, Kompressen, Fi-
Narbenpflege positiv beeinflusst werden. xiermull, im späteren Heilungsverlauf
sterile Pflaster
Ab wann sollte ein Arztbesuch im Vor- • Duschpflaster, Narbenpflege
dergrund stehen?
Tiefe postoperative Wunde:
• Verschmutzte Wunden
• starke Blutung • z. B. Sinus pilonidalis
• großflächige Wunden • Anweisungen des Arztes befolgen
• tiefe oder schwere Verletzung • Ausspülen mit Leitungswasser möglich
• Verdacht auf Infektion • Evtl. Antiseptik
• Biss- und Stichwunden • Sekundäre Wundauflage (Saugkom-
• Bei Beteiligung von Muskeln, Sehnen, presse)
Knochen • Fixierung
• bei chronischen Grunderkrankungen
Fazit