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Maximilian hatte ein Geburtsgewicht von 2750 g. Nach der Geburt wurde Maximilian in
die Kinderklinik transferiert, da er sich bei der Nahrungsaufnahme sehr schwer tut.
Maximilian bekommt Muttermilch aus der Flasche, die Restmenge wird sondiert. Er hat
noch
kein Gewicht zugenommen. Beim Trinken aus der Flasche zeigt er ein blasses Mund-
Nasen- Dreieck und Sättigungswerte um 85%. Zur besseren Beobachtung liegt er im
Wärmebett. Er wird mittels Standardmonitoring 24 h überwacht. Seine Vitalparameter
sind jetzt stabil.
Die Mama von Maximilian pumpt die Muttermilch derzeit ab. Sie möchte Maximilian
sehr gerne stillen, sie hat auch Pia 6 Monate gestillt.
Die Mutter hat das Krankenhaus einen Tag nach der Entbindung verlassen und kommt
ihren Sohn täglich besuchen. Sie legt ihn dann auf ihren Brustkorb, wo er genüsslich
schläft.
Der Vater hat sich Urlaub genommen und kümmert sich momentan um Pia. Pia ist schon
sehr ungeduldig und möchte ihren Bruder gerne mit nach Hause nehmen. Sie versteht
nicht warum ihre Eltern so besorgt sind.
Die Eltern machen sich große Sorgen. Sie haben die Diagnose vor 3 Tagen erhalten.
Sie wissen nicht welche Möglichkeiten sie haben und an wen sie sich wenden sollen.
1. Darstellung des Themas anhand
bezugswissenschaftlicher Aspekte
1.1. Medizinischer Background
1.1.1. Definition
1.1.4. Risikofaktoren
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1.1.5. Symptome
1.1.6. Therapie
1.1.7. Komplikationen
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1.1.8. Prognose
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2. §15 Kompetenzen bei medizinischer Diagnostik und
Therapie
2.1. Diagnostik
• Pränatal Diagnostik
– Untersuchungen vor der Geburt eines Kindes à Entwicklung des
ungeborenen Kindes begutachten/ Beeinträchtigungen frühzeitig erkennen
• Ultraschall
– 3 Ultraschalluntersuchungen im Mutter-Kind-Pass
§ 9. – 12. SSW
§ 19. – 22. SSW
§ 29. – 32. SSW
– Begutachtung der Alter/ Größe des Embryos, Organe, Extremitäten, Lage,
Plazenta und Fruchtwasser
• Ersttrimester Screening/ Nackenfaltenmessung à Erkennung 90% Triisomien
– 12. – 14. SSW
– Blut der Mutter auf biochemische Marker
– Dicke des Nackens
– Länge zwischen Steiß und Scheitel
– diese Untersuchung + Alter der Mutter à Aussage über Risiko einer
Abweichung (Trisomie) beim 13., 18. und 21 Chromosom
– verdickte Nackenfalte à kann auch Herzfehler/ andere Fehlbildung
– Abweichungen im Screening àUntersuchungen der Plazenta/ Fruchtwasser
– Nadel durch Bauchdecke à Plazenta/ Fruchtwasser à Probeentnahme
– Risiko à vorzeitig Wehen à Frühgeburt
• Nicht-invasiver Pränatal Test (NIPT)
– Blutuntersuchung der Mutter in 10. SSW à Erbinformation
– Anzeige korrekten Ergebnisses in 99% der Fälle
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3. Die Darstellung des pflegetheoretischen
Hintergrundes
3.1. Pflegetheoretischer Ansatz nach Friedemann
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§ Familie
• System à Aufgabeà Kultur an nächste Generation überliefern
• unterstützt positive Entwicklung der Familienmitglieder à gibt
ihnen Halt bei der Suche nach einem Lebensziel
• unterstützt Individuation à Mitgliedern können sich
o persönlich entfalten
o das Leben individuell gestalten
o eigene Prioritäten setzen
• Wer zur Familie gehört à individuell
• gesunde Familie à angstfreien Lebenà alle Mitglieder fühlen
sich wohl
§ Familiengesundheit
• Kongruenz innerhalb der Familie/ mit der Umwelt
• Familienmitglieder empfinden wenig Angst
• Familie zur Angstbekämpfung
• Stabilität schützt vor Ängste
• ein dynamischer Prozess à Kongruenz muss immer wieder
neu hergestellt werden
– Pflege
§ beim Individuum à Familie und vernetzten Systeme der Umwelt
§ Prozess à ermöglicht das Streben nach Kongruenz im System Familie
§ im Mittelpunkt à das System Betroffene
§ Ziel der Pflege à aktive Beteiligung der Betroffenen
§ ressourcen-/ patientenorientiert
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4. Darstellung des Pflegeprozesses
4.1. Assessment
• Chromosomenanalyse
– Verdacht auf Down-Syndrom
• Kinderkardiologische Untersuchung
– Untersuchung des Herzens mit Ultraschall
– 50% angeborene Herzfehler
– kombinierter Vorhof-/ Kammerseptumdefekt (OP)
• Schilddrüsenbefund
– Mögliche Schilddrüsenunterfunktion
• Komplettes Blutbild, Differenzialblutbild
– erhöhtes Risiko für Blutbildveränderungen/ Leukämie
• Impfungen
– Säuglinge mit Lungenproblemen/ angeborenen Herzfehlern à Empfehlung
zusätzlich passiver Impfung à RS-Viren (Bronchitis, Lungenentzündung)
• Gehör/HNO
– Neugeborene à relativ enge Gehörgänge
– enge Verhältnisse in oberen Atemwegen à obstruktive Schlafapnoen
• Augen
– In ersten Lebensmonaten häufiger Verengungen des Tränen-Nasengangs
– Augen nach dem Schlaf oft verklebt
– später jährliche Kontrolle des Sehvermögens
• Ernährung/ Verdauung
– Angeborene Verengungen im Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Dünndarm,
Enddarm)
– erhöhte Neigung zu Weizenproteinunverträglichkeit (Zöliakie)
– häufig Verstopfungen
– wenig ausgeprägtes Durstgefühl à ausreichende Flüssigkeitszufuhr
notwendig
• Orthopädie
– Hüftultraschall bei Neugeborenen
– Instabilität im Bereich der Gelenke (10-15%) zwischen Os occipitale und
ersten beiden Halswirbeln (Atlas, Axis)
• Geschlechtsorgane
– Absteigen der Hoden in den Hodensack à Fruchtbarkeit eingeschränkt
– Beratung Sexualität
– Verhütung in der Pubertät
• Neurologie
– Risiko frühkindliche Epilepsie
• Entwicklungsneurologieà Entwicklungsförderung
– Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie
– Therapieformen à Rhythmik, Musik-, Kunst-, tiergestützte Therapie
• Psychologie/Sozialarbeit
– Beratungsgespräche mit Eltern/ Betroffenen à Psychologen, Sozialarbeiter
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4.2. Krankheitsbezogene Pflegediagnosen, Ziele und
Pflegeinterventionen nach §14 GuKG Kernkompetenz
pflegerischen Handels
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Domäne 9. Coping/ Stresstoleranz. Klasse 2. Coping
00075 Bereitschaft für ein verbessertes familiäres Coping
Definition
„Ein Muster des effektiven Managements von Anpassungsaufgaben einer primären Kontaktperson
(Familienmitglied, Bezugsperson oder enger Freund), die in die gesundheitlichen Herausforderungen des
Klienten einbezogen ist, welches gestärkt werden kann“
Bestimmende Merkmale: Problem:
§ Druckt den Wunsch aus, § Familiäres Gleichgewicht nicht in Takt
o Auswirkung der Entwicklung auf die Krise Ätiologie:
anzuerkennen § Trisomie 21
o Gesundheitsförderung zu verbessern § große Zunge
o Verbindung mit anderen, die eine ähnliche § Hypotonie
Situation erlebt haben, zu verbessern Symptome:
o eine bereichernde Lebensweise zu stärken § Geschwister ungeduldig
o Erfahrungen auszuwählen, die das § Eltern besorgt und überfordert
Wohlbefinden optimieren § Eltern können Kind nicht immer sehen
§ Mutter kann nicht stillen
Ressourcen:
§ intra-/ extramurale Unterstützungsangebote
§ Familie/ Bezugspersonen
§ Wissen über das Thema Down-Syndrom
§ tägliche Besuche/ Abpumpen der Muttermilch
Ziele
Nahziel: Fernziel:
Innerhalb der nächsten 3 Tagen sind Eltern/ Bis zur Entlassung sind Eltern über die
Geschwister über die Erkrankung und die Unterstützungsangebote (Selbsthilfegruppen,
momentane Situation informiert und die Eltern soziale Dienste) informiert und nehmen diese in
verstehen es. Anspruch.
Familie hat ausreichend Wissen über das Thema
Down-Syndrom und können die Bedürfnisse des
Säuglings erkennen/ entsprechend handeln.
Pflegeinterventionen
§ Möglichkeit verschaffen Gefühle offen und klar ausdrücken
§ Entspannungstechniken/Copingstrategien anbieten und dazu anleiten
§ Bereitstellung von Informationsmaterial und Kontaktadressen
§ Beurteilung der Bedürfnisse/ Wünsche der Eltern/ Geschwister nach sozialer Unterstützung
§ Eltern in die Pflege des Kindes miteinbeziehen
§ Eltern genügend Zeit geben, um Bindung zum Kind aufzubauen sowie Privatsphäre zu gewährleisten
§ Familie beobachten / Gespräche anbieten (DGKP, PA, PFA)
§ Familie bei der Pflege/ dem konkreten Handling unterstützen/ Materialien anbieten (DGKP)
§ täglich/ monatlich/ bei Bedarf nach Entlassung nimmt DGKP telefonisch Kontakt mit Familie auf à
erkundigt sich nach dem Befinden/ Entwicklung des Kindes/ der Eltern und eruiert, ob weitere
Unterstützungen von Nöten sind
Evaluation des Pflegeplans
§ Vergleich von Ziele, Interventionen, IST-Zustand und Umsetzungsmöglichkeiten der Interventionen
o erreichte Ziele à Interventionen werden geschlossen
o nicht erreichte Ziele à Interventionen werden verlängert, angepasst oder gewechselt
§ für den Betroffenen am Tag der Evaluation zuständige DGKP
§ 1x/ 7 Tage + bei Bedarf
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Domäne 13. Wachstum/ Entwicklung. Klasse 2. Entwicklung
00112 Risiko einer verzögerten Entwicklung
Definition
„Anfälligkeit für eine Verzögerung von mindestens 25 % einer oder mehrerer sozialer oder
selbstregulierender Verhaltensweisen oder der kognitiven, sprachlichen, grob- oder feinmotorischen
Fertigkeiten, welche die Gesundheit beeinträchtigen könnte“
Risikofaktoren: Problem:
§ Unangemessene Ernährung § Unterbrochenes Stillen
Risikopopulationen: Ätiologie:
§ Späte pränatale Vorsorge § Trisomie 21
§ Unzureichende pränatale Vorsorge Symptome:
§ Verhaltensbezogene Störung § geringe Nahrungsaufnahme
§ Wirtschaftlich benachteiligt § keine Gewichtszunahme
Assoziierte Bedingungen: Ressourcen:
§ Angeborene Störungen § Mutter verfügt ausreichend Milchbildung/ -fluss
§ Chronische Krankheit § Mutter beherrscht Technik des Milch
§ Gedeihstörung Abpumpens
§ Genetische Störung § Mutter äußert den Wunsch zu stillen
§ Therapieregime § Kind verfügt ein Saugreflex
Ziele
Nahziel: Fernziel:
In den nächsten 3 Tagen kommt es bei der Bei der Entlassung ist Säugling im Stande an der
Nahrungsaufnahme immer weniger bis zu keinen mütterlichen Brust effektiv zu saugen und hat eine
Sättigungsabfällen mehr und das Kind trinkt drei stärkere Mutter-Kind-Bindung, was sich positiv auf
Mahlzeiten an der Brust. seine Entwicklung auswirkt.
Das Kind wird voll durch die Mutter gestillt.
Pflegeinterventionen
§ Stillberatung anbieten (Position, Stilltechniken, Einflussfaktoren)
§ Informieren über den Gebrauch einer Milchpumpe
§ Positive Rückmeldung nach erfolgreichem Stillvorgang
§ Mutter motivieren, Kind zu stillen und öfters anzulegen
§ Sicherstellen der Intimsphäre/ für eine ruhige und entspannte Atmosphäre sorgen
§ Schulung der Eltern in der Überwachung der Atmung/ Erschöpfungszeichen sowie nötige Maßnahmen
durchführen
§ Stillkurse à Ermutigen zur Teilnahme an Stillkursen und Selbsthilfegruppen
§ Anleitung à Stillposition des Säuglings, unterstützende Stillpositionen einnehmen
§ Saugen à Überwachung der Fähigkeit des Kindes, zu saugen
§ Saugtraining à Demonstrieren von Saugtraining an Säugling mit Finger
§ Milchtransfer à Brustmassage, ruhige Umgebung, Entspannungstechniken, z.B. Atemübungen Zeit und
Geduld nehmen
§ Mutter à Stilltagebuch (DGKP, PA, PFA) / täglich ausfüllen/ stillt in Anwesenheit der Pflegeperson
§ Stillen fördern (DGKP) à 2-3x konkrete Anweisungen/ Rückmeldungen/ Verbesserungsvorschläge
§ Eltern à Schulung (DGKP, bei jedem Stillen) in der Erkennung des Atemzustandes des Kindes, auf was
sie besonders zu achten haben und welche Maßnahmen durchzuführen sind
Evaluation des Pflegeplans
§ Vergleich von Ziele, Interventionen, IST-Zustand der Betroffene und Umsetzungsmöglichkeiten der
Interventionen
o erreichte Ziele à Interventionen werden geschlossen
o nicht erreichte Ziele à Interventionen werden verlängert, angepasst oder gewechselt
§ für den Betroffenen am Tag der Evaluation zuständige DGKP
§ 1x/ 7 Tage + bei Bedarf
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5. Deskription spezifischer Beratungsinhalte
5.1. Beratungsinhalte
• Aufklärende Beratung
– Zur Erreichung bestimmter Wissens-/ Informationsstand bei Betroffenen
durch bewusste, systematische Vermittlung begründeter Informationen
– Erklärung schriftliches Informationsmaterial
– Hinweise bezüglich Verhaltensweisen, die korrigiert werden müssen (Stillen)
– Begründung pflegerischer Maßnahmen
– Informationen über Einrichtung/ Organisation (Selbsthilfegruppe)
• Empfehlende Beratung
– gekoppelte bewusste, systematische Vermittlung von Informationen mit
vorteilbringenden Alternativvorschlägen für Betroffene
– Kontakt zu anderen Betroffenen (Selbsthilfegruppen teilnehmen)
– Stillberatung
– Therapien (Orthopädie bei Hüftluxation, Brillenversorgung, Hörhilfen,
Zahnpflege, Infektionsschutz)
• Kompetenzfördernde Beratung
– unbedingt notwendige bestimmte Verhaltensmaßnahmen der Betroffenen
– Lebensumstellung
– Gewinnung von Handlungssicherheit
– Kinästhetik-Infant-Handling
• Lösungserarbeitende Beratung
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– kurz-/ mittel-/ langfristig notwendige Maßnahmen zur Lösung von
Problemsituationen à Betroffene erbringen selbst/ durch koordiniertes
Zusammenarbeiten mit anderen Personen (Angehörige, Vertrauensperson)
– Nutzbarmachung vorhandener Ressourcen (Fertigkeiten, Erfahrungen)
– Selbstwirksamkeit/ Unterstützungsbedarf erkennen
• Komplexe Beratung
– gleichzeitige Integration unterschiedlicher Beratungstypen
– komplexe Probleme
– Festlegung der Schwerpunkte
– Zentrales Ziel à Kommunikation
5.3. Entlassungsmanagement
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6. Gesundheitsförderung und Prävention
6.1. Darstellung der Krankheit aus salutogenetischer und
pathogenetischer Sichtweise
• Pathogenetische Sichtweise
– Ursache à dreifach vorhandene Chromosom (95%)
– Down-Syndrom à verbunden mit etwas Negativen
– Medizinischer Sicht à nicht behebbare Strukturschaden à Krankheit
– medizinischer/ gesellschaftlicher Sicht à Fehler der Natur
• Salutogenetische Sichtweise
– Ressourcen à Wiederherstellung der Ordnung im Körper
– Fokus auf vorhandene Fähigkeiten à Entwicklung
– Personale Ressourcen/ Stärken à Selbstkompetenzen, Dimensionen von
Intelligenz, soziale Fähigkeiten
– Individuelle Fähigkeiten à frühzeitig erkennen und fördern
– Elternsichtweise à keine Krankheit à Fähigkeit
– ressourcenorientierter Perspektive à Eltern „schaffen viel besser, ihr Kind
so anzunehmen, wie es ist“
– Anerkennen vorhandener Kompetenzen à Gefühl der Wertschätzung
– Kompetenzförderung der Kinder à Teilhabechancen in Gesellschaft
6.2.1. Projekte
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