Zusammenfassung: Die vorliegende Projektarbeit “Gummibärchenindikator (Indibärkator)”, erarbeitet von Merdisa
Hujdur und Helen Stübbe für den Wettbewerb “Schüler experimentieren 2016“, behandelt die Entwicklung eines pH- Wert Indikators mit zwölf verschiedenen Gummibärchen von Haribo. Hierfür werden zwölf verschiedene Arten von Gummibärchenlösung auf die Funktionalität eines Indikators mit einem pH-abhängigem Farbverhalten durch verschiedene Tests mit verdünnter Salzsäure und oder Natronlauge überprüft. Da die, als pH-Wert Indikator funktionierenden, Gummibärchenlösungen nach ca. einer Woche schimmelig wurden, wird mit zwei Versuchsreihen getestet, ob man die Haltbarkeit der Gummibärchenlösungen durch Zugabe von Säure verlängern kann, ohne die eigentliche Funktion der pH-Wert Messung zu beeinflussen bzw. zu verfälschen
Einleitung und Problemstellung: Zudem wird der genaue pH-Wert der
Kann man mit jedem der zwölf Gummibärchen der zwei Gummibärchenlösungen mit einem Indikatorstäbchen Haribo Varianten „Goldbären“ und „Goldbären Fan (Macherey-Nagel, pH-Fix 4.0-10.0) untersucht. Edition“ einen pH-Wert Indikator entwickeln (1.0) und Mit solch einer Lösung kann man nun herausfinden, ob wie könnte man zudem die Haltbarkeit der ein Stoff alkalisch oder sauer ist. Gummibärchenindikatoren verlängern (1.1)? Ist ein Stoff sauer, verfärbt sich die Lösung rötlich, ist er Diese Fragestellungen erläutert die Projektarbeit für alkalisch, verfärbt sie sich grünlich. „Schüler experimentieren 2016“. 1.1) Ob die Entwicklung eines pH-Wert Indikatoren mit den Um zu testen, wie man die Gummibärchenlösungen jeweiligen Gummibärchen funktioniert und ob bzw. wie haltbarer machen kann, ohne die ursprüngliche Farbe die Haltbarkeit der Gummibärchenindikatoren verlängert zu verändern, werden zwei Versuchsreihen werden kann, wird im Folgendem erklärt. durchgeführt. In der ersten Reihe werden als pH-Wert Indikator Methode: funktionsfähige Gummibärchen jeweils einzeln mit 1.0) Natronlauge in je ein Schnappdeckelglas gelegt und 14 Um die Funktionstüchtigkeit der jeweiligen Tage stehen gelassen und beobachtet. Gummibärchen als pH-Wert Indikator zu überprüfen, In der zweiten Versuchsreihe werden drei werden zu Beginn Gummibärchenlösungen von allen Gummibärchen mit deutlich pH-Wert abhängigem zwölf Gummibärchen hergestellt (Abb.1) Farbverhalten in Wasser gelöst und danach in jeweils Dazu benötigt man je Herstellung der Lösung ein ein Schnappdeckelglas gefüllt. Gummibärchen (ca . 2 g ), welches folgend in ein In das erste gefüllte Schnappdeckelglas werden nun vier Becherglas mit 20 mL Lösungsmittel (Wasser) gegeben Tropfen verdünnte Salzsäure (3,5 mol /L ) gefüllt, in wird. das zweite Glas eine Spatelspitze feste Zitronensäure Das Becherglas wird nun erhitzt, bis sich das und in das dritte Glas acht Tropfen verdünnte Gummibärchen komplett in dem Lösungsmittel aufgelöst Natronlauge (3,5 mol /L). hat. Nun werden die drei Schnappdeckelgläser drei Wochen Folgend werden von jeder der zwölf Lösungen drei stehengelassen und beobachtet. Reagenzgläser mit je 5mL ausgekühlter Gummibärchenlösung genau mit Vollpipette und Ergebnisse: Peleusball befüllt. Im Fall der ersten Fragestellung stellt sich heraus, dass Nach dem Befüllen wird in je ein Reagenzglas vier sich die Farbe der Lösungen durch die Zugabe der Tropfen verdünnte Salzsäure (3,5 mol /L ), in ein verdünnten Salzsäure nur minimal veränderte, was anderes vier Tropfen verdünnte Natronlauge ( daran liegt, dass die Gummibärchen von Beginn an mit 3,5 mol /L) hinzugefügt. Das letzte Reagenzglas dient, einen pH-Wert von 5,0-5,5 leicht sauer waren (Abb.2) ohne Zusatz, als Vergleich. Bei dem Zusatz von verdünnter Salzsäure haben die Hat eine Gummibärchenlösung nun ein geregeltes pH- Lösungen ebenfalls pH-Werte von 5,0-5,5 (Abb.2). Wert abhängiges Farbverhalten ist sie als pH-Wert Bei der Zugabe von verdünnter Natronlauge wurden Indikator geeignet. hingegen bei mehreren Gummibärchenlösungen Farbänderungen erkannt (Abb.3) Bei vier Gummibärchenlösungen (Erdbeere, Himbeere, Grapefruit, Kirsche), dessen Ursprungsfarben im Bereich Schlussdiskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass vier von rot/orange/pink lag, war der Farbwandel besonders zwölf Gummibärchensorten eindeutig pH-Wert- deutlich (Abb.3). abhängige Dies liegt vermutlich daran, dass die Gummibärchen mit Farbumschläge aufweisen, drei konnten einen den gleichen Säften hergestellt wurden (Himbeersaft, minimalen Farbumschlag zeigen und fünf konnten keine Kirschsaft). Änderung darstellen. Von der Farbe Orange und Rosa (sauer) nach Grün, Weitere Untersuchungen der vier Grüngelb und Dunkelgrün (alkalisch). Gummibärchensorten, welche klare pH-Wert-abhängige Bei dem Zusatz von verdünnter Natronlauge haben die Farbumschläge aufzeigten (Himbeere, Erdbeere, Lösungen pH-Werte von 7,5-8,5 (Abb.2) Grapefruit, Kirsche), ergaben die klare Funktion von Zur Beantwortung der zweiten Fragestellung hat sich bei Säure-Base-Indikatoren, aus denen der Farbstoff durch der ersten Versuchsreihe herausgestellt, dass sich die Wasser extrahiert wird. Lösungen nach wenigen Stunden gelblich und nach ca. Jeder der Indibärkatoren zeigt im Sauren einen rötlichen einer Woche dunkelbraun-schwarz gefärbt hat (Abb.4, Farbton und einen grünen Farbton im Alkalischen. Abb.5) Sie sind jederzeit reproduzierbar und gleichen sich Die Gummibärchen haben sich komplett aufgelöst und durch die gleichen farbstoffgebenden Zutaten, wie erwähnt ist der ursprüngliche Farbstoff nicht mehr vermutlich Kirsch- oder Himbeersaft. vorhanden, was vermutlich daran liegt, dass dieser durch Dies ist allerdings nicht experimentell bestätigt, da dafür die starke Lauge zersetzt wurde. weitere Untersuchungen notwendig sind. Jedoch hat sich bis zum Ende kein Schimmel gebildet. Zusätzlich wurde festgestellt, dass die frisch In der zweiten Versuchsreihe hat sich bei der Zugabe der hergestellten Gummibärchenlösungen nicht lange Zitronensäure nach drei Wochen Schimmel gebildet, bei haltbar sind und spätestens nach zwei Wochen durch der Lösung mit Zugabe von Salzsäure war im Gegenteil Schimmelbildung unverwendbar sind. weder Schimmelbildung noch Farbveränderung zu Weitere Versuche ergaben wiederrum, dass die erkennen. Haltbarkeit der Gummibärchenlösungen durch die Dies liegt daran, dass Schimmelpilze in saurem Milieu Zugabe von Säure deutlich erhöht werden kann, wobei nicht gut überleben können. das pH-Wert-abhängige Farbverhalten erhalten bleibt. Der Farbumschlag der Lösung bei Zugabe von Säure oder Durch die Zugabe von Lauge wurde die Lauge war identisch mit der frisch hergestellten Gummibärchenlösung zwar länger haltbar, jedoch ist sie Gummibärchenlösung, somit ist die Verlängerung der nicht zielführend. Haltbarkeit gelungen. Das liegt daran, dass der Farbstoff der Gummibärchenlösung bei längerer alkalischer Lagerung durch die starke Lauge zersetzt wird.