Das glaubst du nicht? Die Deutschen sind doch die Meister der komplizierten Grammatik und
knackigen Aussprache? Tatsächlich sprechen so viele Deutsche bestimmte Begriffe falsch aus,
dass die falsche Aussprache schon in die Alltagssprache übergegangen sind. Vor allem bei der
korrekten Betonung hapert es. Hier haben selbst Englischsprechende einen kleinen Vorteil beim
Erlernen der deutschen Sprache.
Folgende deutsche Wörter sind so knifflig, dass selbst deutsche Muttersprachler:innen immer
wieder darüber stolpern. Doch mit ein paar Tipps und Tricks klappt es bestimmt!
Im Deutschen kommt es oft darauf an, ob ein Wort mit einem kurzen oder einem langen Vokal
ausgesprochen wird. Eine der berühmtesten Stolperfallen: „Brokkoli” – die meisten Deutschen
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30.01.2023, 11:35 15 schwer aussprechbare Wörter (selbst für Deutschsprechende!)
sprechen das grüne Gemüse mit einem lang gezogenen „o”. Dagegen wird der Vokal kurz
gesprochen und die Betonung liegt auf den beiden „k”s in der Mitte. In anderen Sprachen, auf
Englisch oder Italienisch – dem Ursprung des Wortes –, liegt dagegen die Betonung von
vornherein auf einem kurzen „o”. Somit haben Lernende aus anderen Sprachen hier einen Vorteil,
es gleich richtig zu machen.
2. China – [ˈçiːna]
Ein bekannter Zwiespalt, der bereits unter Schulkindern immer wieder diskutiert wird: Heißt es
„China” mit „ch” oder mit „k”? Tatsächlich ist hier beides richtig – es kommt nur darauf an, wo du
dich gerade befindest. Im Großteil von Deutschland würde man dich sicherlich schräg anschauen,
wenn du „ch” nicht wie [χ] aussprechen würdest. Im Süden Deutschlands und auf
Österreichisch dagegen spricht man „ch” am Anfang von vielen Worten wie ein „k” aus. Das
Gleiche gilt zum Beispiel auch für „Chemie”.
3. Oregano – [oˈʁeːɡano]
Ein Wort, bei dem es auf die korrekte Silbentrennung ankommt, ist „Hebamme”. Oft hört man „He-
bamme”, richtig ist aber„Heb-amme”. Das hat mit der Ursprungsbedeutung des Wortes zu tun: Der
Begriff „Amme” stammt noch aus dem Mittelhochdeutschen und meint eine Frau, die sich um ein
anderes Kind kümmert. „Heben” wird hier im Sinne von „vom Boden aufheben” gedacht, in
Anlehnung daran, wie früher Geburten durchgeführt werden. Es handelt sich also um ein
zusammengesetztes Wort, das auch so ausgesprochen wird.
5. Litschi – [ˈlɪtʃi]
Eine kleine Frucht mit einem großen Ausspracheproblem: die „Litschi”. Ein weiteres Beispiel für die
Krux mit kurzen oder langen Vokalen. Viele Deutsche sagen „Lietschi” mit langem „i” – dagegen ist
ein kurzes „i” sowohl beim ersten als auch beim zweiten Vokal die richtige Aussprache.
6. Accessoire – [aksɛˈso̯ aːɐ̯ ]
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Im Deutschen gibt es viele Begriffe, die ursprünglich aus dem Französischen stammen. Und immer
mal wieder kommt es deshalb zu Schwierigkeiten in der Aussprache: Längst als normales Wort in
der deutschen Alltagssprache, wird „Accessoire” leider oft immer noch mit „s” ausgesprochen.
Allerdings spricht man im Deutschen ein „x”, also [aksɛˈso̯ aːɐ̯ ] – anders als im Französischen oder
auch im Englischen.
7. Regisseurin / Regisseur – [reʒɪˈsøːɐ̯ ]
„Regisseur” oder „Regisseurin” ist ein weiteres Wort, bei dem sich viele Deutsche schwertun:
Richtig heißt es „Reschisseur”, mit Betonung auf der letzten Silbe. Der Wechsel von „sch” zu „s” ist
allerdings nicht gerade einfach – vor allem für deutschsprachige Muttersprachler:innen und somit
gehört Regisseur:in auf jeden Fall zu den schwer aussprechbaren Wörtern.
Viele Deutsche stolpern über das Wort „Äquivalent”. Kein Wunder, dass es zu den schwer
aussprechbaren Wörtern gehört: Allein die Schreibweise ist etwas komplizierter. Aber ähnlich wie
„Äquator” wird auch hier das „qu” wie ein „w” ausgesprochen. Die Betonung liegt dabei nicht auf
der ersten, sondern auf der letzten Silbe. Zum Glück kommt das Synonym für „Gegenwert” oder
„gleichen Wert” im deutschsprachigen Alltag nicht zu oft vor.
9. Desaster – [deˈzastɐ]
„Desaster”, ein Synonym für „Unglück” – und das ist auch die Aussprache des Wortes selbst:
Gleich zwei Probleme gibt es bei dem scheinbar harmlosen Wort. Irgendwann hat es sich in der
Alltagssprache eingespielt, dass man meist „Disaster” mit „i” hört statt mit „e”. Warum, weiß
niemand. Eine weitere Stolperfalle: Laut Duden wird das „a” kurz und nicht lang ausgesprochen
wird.
10. Soße – [ˈzoːsə]
Ein weiteres Wort, das immer wieder für reichlich Diskussionen an deutschen Abendbrottischen
sorgt: Sagt man „Soße” lang oder kurz und mit Betonung auf dem „o” oder dem „s”? Und ist es ein
langes „o”, ein scharfes oder weiches „s”? Wie so oft hilft ein Blick in den Duden
weiter: [ˈzoːsə] bedeutet, dass „Soße” mit einem langen „o” und mit einem weichen „s” gesprochen
wird.
Leider hört man es in Deutschland noch viel zu oft: Bei einer Bestellung im Café wird gerne einmal
ein „Expresso” bestellt. Allerdings spricht man das Wort aus dem Italienischen einfach so aus, wie
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es geschrieben ist. Und mit Betonung auf dem zweiten „e”. So klappt es auch beim nächsten
Cafébesuch.
12. Mallorca – [maˈjɔrka]
Sie gilt als die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen – und doch wird ihr Name immer noch von
vielen deutschen Muttersprachler:innen falsch ausgesprochen. Im Spanischen spricht man „ll”
immer wie „j” aus. Für Deutschsprachige gehört „Mallorca” daher auf jeden auf die Liste der
schwer aussprechbaren Wörter! Oft hört man dagegen „Mallorca” mit „ll”. Diese falsche
Aussprache ist schon so weit verbreitet, dass sie immer wieder für Witze über Deutsche verwendet
wird.
13. Trilogie – [tʁiloˈɡiː]
Eine „Trilogie” bezeichnet stets die Anzahl von drei Komponenten: drei Musikstücke oder drei
Romane, zum Beispiel. Deshalb sprechen wohl viele Deutsche den Begriff „Triologie” aus. Aber
das „o” gehört da nicht rein. Und auch das „g” wird nicht wie „sch” gesprochen, sondern einfach
wie ein „g”. Die Betonung liegt dabei auf der letzten Silbe „-ie”. Ein wirklich schwer
auszusprechendes Wort.
14. Rückgrat – [ˈʁʏkˌɡʁaːt]
„Tschüs” ist selbst für den Duden noch ein relativ neues Wort; wurde es doch früher allein in der
Umgangssprache verwendet und eher nicht im formalen Gespräch. Heutzutage ist es eine beliebte
Abschiedsformel. Aber heißt es „Tschüs” mit Betonung auf dem „ü” oder auf dem „s” am Ende? Die
korrekte Aussprache ist ein lang gezogenes „ü” wie in [tʃy:s] – das lässt sich auch viel besser
jemanden zum Abschied zurufen.
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