Sie sind auf Seite 1von 32

Generatoren Synchrongenerator:

Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Schulungslektion

ALSTOM (Switzerland) Ltd ABCD


Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Alle Rechte an diesem Dokument sowie den darin enthaltenen Informationen


vorbehalten. Reproduktion, Gebrauch oder Offenlegung gegenüber Dritten ist ohne
ausdrückliche Genehmigung streng verboten.
Copyright© ALSTOM (Switzerland) AG 2008

Dies ist eine Schulungslektion. Sie enthält nur allgemeine Angaben über das
spezifische System.
Alle genannten bzw. beigefügten Werte und Einstellungen dienen nur zur
Information. Die Werte können bei Inbetriebnahme geändert werden.
Die tatsächlichen Werte sind der Betriebsanleitung zu entnehmen.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 2
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Inhaltsverzeichnis

Lernziele ............................................................................................................................................. 4
Einleitung ........................................................................................................................................... 5
Generatorarten ................................................................................................................................ 5
Grundlagen zum Generator ................................................................................................................ 6
Leiter in einem Magnetfeld ............................................................................................................... 6
Synchrongenerator........................................................................................................................... 6
Erinnerung..................................................................................................................................... 11
Betrieb.............................................................................................................................................. 12
Fahrbereich – Leistungsdiagramm................................................................................................... 12
Weitere Generatordiagramme ........................................................................................................ 15
Generatorerregung ........................................................................................................................... 16
Bürstenlose Erregung...................................................................................................................... 17
Statische Erregung ......................................................................................................................... 17
Automatischer Spannungsregler......................................................................................................... 18
Zusammenfassung ............................................................................................................................ 19
Abbildung 1: Schenkelpol- und Vollpolgenerator ................................................................................ 20
Abbildung 2: Synchrongeneratoren .................................................................................................... 21
Abbildung 3: Erzeugung einer einphasigen Wechselspannung............................................................. 22
Abbildung 4: Hauptanordnung der Ständerwicklungen ....................................................................... 23
Abbildung 5: Magnetfeld in einem Generator im Leerlauf ................................................................... 24
Abbildung 6: Magnetfeld in einem Generator unter Last ..................................................................... 25
Abbildung 7: Synchrongenerator: Ersatzschema, Vektordiagramm bei Übererregung und bei
Untererregung .............................................................................................................. 26
Abbildung 8: Vektordiagramm und Leistungsdiagramm ...................................................................... 27
Abbildung 9: Kurven für offene Schaltkreise und Kurzschlüsse ............................................................. 28
Abbildung 10: Leistungsdiagramm eines Turbogenerators: Fahrbereiche und Begrenzungen ................ 29
Abbildung 11: Bürstenloses und statisches Erregungssystem ................................................................ 30
Abbildung 12: Hauptkomponenten eines typischen bürstenlosen Erregungssystems .............................. 31

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 3
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Lernziele

Nach Abschluss dieser Lektion beherrscht der Schulungsteilnehmer


Folgendes:

• Die Induktion von Spannung erklären:


• In einem Leiter, der in einem Magnetfeld rotiert.
• In einem Synchrongenerator.

• Den Fluss des daraus resultierenden Magnetfelds zeichnen:


• Im Leerlauf
• Im Lastbetrieb

• 3 Bedingungen nennen, die für die Erzeugung von elektrischer Spannung durch
einen Generator erfüllt werden müssen.

• Anhand des Leistungsdiagramms und des Datenblatts zum Generator:


• Den normalen Betriebspunkt ermitteln und im Leistungsdiagramm markieren.
• Für alle Betriebspunkte die dazugehörigen Näherungswerte für die
Stromstärke von Feld und Ständer ermitteln.

• Die mechanische Entsprechung des Lastwinkels erklären.

• Mithilfe des Leistungsdiagramms und des oben genannten Wesens des


Lastwinkels die Begrenzungskenndaten aufzählen und erklären.

• Anhand einer Zeichnung und mit wenigen Worten folgende Aspekte des
Erregungssystems beschreiben:
• Zweck.
• Die Funktionsweisen der zwei verschiedenen Erregungsarten nennen und
erklären.
• Die zwei Reglerarten erklären.

• Das Verhalten des automatischen Spannungsreglers erklären, wenn sich die


tatsächliche Ausgangsspannung des Generators ändert, falls die Erregung in
einem der folgenden Kanäle erfolgt:
• Im Autokanal
• Im Handkanal

• Verschiedene Arten von Synchrongeneratoren nennen und deren


Hauptmerkmale beschreiben.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 4
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Einleitung

Der Synchrongenerator ist die wichtigste Maschine, die zur Stromerzeugung


verwendet wird und zwar aus folgenden Gründen:
• Die Ausgangsspannung oder Blindleistung kann geregelt werden, indem der
Maschine variabler Gleichstrom von einer Bedienungseinheit, dem
automatischen Spannungsregler, zugeführt wird.
• Im Parallelbetrieb mit dem Netzwerk können die Blind- und die Wirkleistung
unabhängig voneinander über einen weiten Bereich eingestellt werden.

Generatorarten

Abbildungen Schenkelpol- und Vollpolgeneratoren


1 und 2 Es gibt zwei Grundformen von Generatoren, die sich vor allem durch die
Rotorkonstruktion unterscheiden:
• Die erste Form, die so genannte Schenkelpolmaschine, verfügt über
hervorstehende Erregerpole, von denen jeder mit einer konzentrierten
Feldwicklung ausgestattet ist.
• Diese Art wird hauptsächlich in Wasserkraftwerken verwendet.
• Die zweite Maschinenart (Vollpolgenerator), die normalerweise als
Turbogenerator bezeichnet wird, ist mit einem geräuscharmen Vollpolrotor
ausgestattet. Die Feldwicklung befindet sich in Nuten, die über einen
bestimmten Bereich auf dem Rotorumfang verteilt sind.
• Diese Generatorart wird hauptsächlich in Wärmekraftanlagen verwendet.

Der Turbogenerator wurde 1901 von Charles Brown von der Brown Boveri Co.
erfunden.

Im Folgenden wird hauptsächlich der zweipolige Turbogenerator behandelt.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 5
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Grundlagen zum Generator


Leiter in einem Magnetfeld

Abbildung 3 Rotiert eine Spule in einem Magnetfeld, wie in Abbildung 3 gezeigt, so kann an den
Schleifringen eine Spannung (induzierte Wechselspannung) gemessen werden.
• Eine Spannung wird induziert, weil der (mit der Spule verbundene) Fluss φ sich
mit der Zeit ändert.

dΦ W Wicklungswinden
• U = −W Φ Magnetfluss
dt
t Zeit

• Der Fluss φ ist proportional zur Flussdichte B (Fluss pro Einheitsfläche) und zur
Oberfläche innerhalb der Spulenschleife.

B Flussdichte
• Φ= ∫ B ⋅ dA A Oberflächenbereich mit Spulenwicklung

• Dreht sich die Spule mit gleichmässiger Drehzahl (in diesem homogenen Feld),
so wird eine Sinusspannung induziert.

Synchrongenerator

In der Praxis unterscheidet sich die Konstruktion in folgenden Punkten von der oben
beschriebenen:
• Die Ankerwicklung (die Wicklung, in der Spannung induziert wird) befindet sich
im Ständer.
• Das Magnetfeld wird von dem rotierenden Rotor erzeugt.
Dieser Ansatz hat folgenden Vorteil:
• Spannung und Stromstärke am rotierenden Teil sind niedriger. Dies wirkt sich
auf die Konstruktion des Generators aus.

Abbildung 4.1 • Das Magnetfeld wird durch Gleichstrom erzeugt, der durch die Wicklung im
Rotor fliesst.
• Durch die Anordnung der Feldwicklung besitzt das Feld über den Polen eine
leicht treppenförmige Sinuskurve (beim Turbogenerator).
• Das Feld bewegt sich (wegen der Rotation) relativ zur statischen
Ständerwicklung.
• Daher ändert sich der Fluss durch die Wicklung und in der Anker- bzw.
Ständerwicklung wird folglich eine Spannung induziert.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 6
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Synchrongenerator (Fortsetzung)

Abbildungen Durch eine spezielle Anordnung der Ständerwicklungen um den Umfang mit
4.1 und 4.2 • mehreren Windungen pro Phase und
• Verschiebung jeder der drei Wicklungen um 120 Grad.
wird eine praktisch sinusförmige Dreiphasenspannung erzeugt (zeitlich um
120 Grad verschobene Phase). Abbildung 4.2 zeigt eine vereinfachte
Wicklungsanordnung mit drei Wicklungsschleifen pro Phase.

Mehrpoliger Generator - Betriebsdrehzahl


Oben haben wir uns hauptsächlich auf einen zweipoligen Generatortyp bezogen.
Bei einer Umdrehung „sieht“ jede Ständerwicklung einmal den Nordpol und einmal
den Südpol. Bei einer Drehzahl von 3000 U/min werden in einer Sekunde 50
Umdrehungen erreicht, was 50 Hz für die induzierte Spannung entspricht.
Sind mehrere Pole vorhanden, z. B. vier, so „sehen“ die Ständerwicklungen bei
einer Umdrehung den Nordpol und den Südpol je zweimal. Die Drehzahl würde in
diesem Fall bei gleicher Netzfrequenz auf 1.500 U/min gesenkt.

Abbildung 5 Magnetfeld in einem Generator im Leerlauf


Abbildung 5 zeigt das Magnetfeld bei Leerlauf des Generators (in den
Ständerwicklungen fliesst kein Strom). Hier ist der geschlossene magnetische Kreis
durch den Rotor, den Luftspalt und zurück durch den Ständerkern zu sehen (er wird
durch die geschlossenen Linien (Kreise) dargestellt, wobei die Gesamtzahl der
Linien dem Fluss entsprechen würde).

Abbildung 6.1 Unter Last


Sobald der Generator an das Netz angeschlossen ist (die Last ist an die
Generatorklemmen angeschlossen), geschieht Folgendes:
• Die Ströme, die in jeder Phase der Ständerwicklungen fliessen, erzeugen eigene
Magnetfelder. Die Summe dieser drei wird als Ankerreaktionsfeld bezeichnet.
• Rotor- und Ankerreaktionsfeld bilden das Gesamtfeld. Dieses kann man sich als
Anker- oder Ständerfeld vorstellen.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 7
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Synchrongenerator (Fortsetzung)

Abbildung 6.2 Lastwinkel (vereinfachte Ansicht)


Der Winkel zwischen der Polachse des Rotors und der Gesamtfeldachse
(„Ständerfeld“) ist der Lastwinkel δ. Um dies zu veranschaulichen,
• können wir uns zwei Vektoren (Pfeile) vorstellen, die um einen Mittelpunkt O
rotieren:
Ein Pfeil stellt das Rotorfeld dar, der andere das „Ständerfeld“ (gesamtes
resultierendes Feld).
• Sie sind fest aneinander gekoppelt. Der Rotor „zieht“ tatsächlich das Ständerfeld
(das Netz) hinter sich her.
• Das Ständerfeld rotiert daher mit derselben Drehzahl wie der Rotor, der so
genannten Synchrondrehzahl.
• Daher wird dieser Maschinentyp als Synchronmaschine bezeichnet
Synchrongenerator.

Abbildung 7.1 Vereinfachtes Ersatzschema


Um das elektrische Betriebsverhalten eines Generators besser verstehen zu können,
wird ein vereinfachtes Ersatzschema verwendet. In diesem Schema (in dem nur eine
Phase gezeigt wird), wird der Generator durch Folgendes dargestellt:
• Die (interne) Polradspannung UP
• Die Synchronreaktanz Xd
• U1 (= UN / √3) ist die Phasenspannung des Generators und I1 der Strom, der
in einer der Ständerwicklungen fliesst.
(Der Ohmsche Widerstand der Ständerwicklung ist im Verhältnis zu Xd
(ca. 0,5 bis 2 Promille) sehr gering und wird daher vernachlässigt).

• Im Leerlauf ist die Ständerstromstärke I1 gleich 0. Die Spannung Ud über Xd ist


daher 0 und die Klemmenspannung besitzt denselben Wert wie die
Polradspannung UP (UP = U1).
• Wenn an die Klemmen eine Last angeschlossen wird, sind U1 und Up nicht
mehr identisch. Zwischen U1 und I1 tritt eine Phasenverschiebung ϕ auf.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 8
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Synchrongenerator (Fortsetzung)

Abbildung 7.2 Zur Klärung dient das Zeiger- oder Vektordiagramm für zwei bestimmte Fälle
(die während des Normalbetriebs nicht auftreten):
Vektordiagramm für eine rein induktive Last
Zunächst wird eine rein induktive Last angenommen (kein Ohmscher Widerstand).
Die Stromstärke I1 ist gegenüber der Spannung U1 um 90 Grad verzögert (vom
Netz aus gesehen).
Abbildung 7.3 Bei einer rein kapazitiven Last
Im zweiten Fall ist eine rein kapazitive Last an die Generatorklemmen
angeschlossen.
Die Stromstärke I1 ist der Spannung U1 um 90 Grad voraus (vom Netz aus
gesehen).

Abbildung 8.1 Vektordiagramm für einen normalen Betriebsmodus


(Ohmisch-induktive Last)
Unter normalen Betriebsbedingungen führt der Generator eine aus zwei Teilen
bestehende Last zu: Einen grösseren Ohmschen Teil (der z. B. auf der
Verbraucherseite in Wärme umgewandelt wird) und einen kleineren induktiven Teil
(z. B. für die Magnetisierung von Motoren). Das entsprechende Vektordiagramm wird
in der Abbildung gezeigt. Der oben erläuterte Lastwinkel (Winkel zwischen Rotor-
und Ständerfeld, der das Ständerfeld hinter sich herzieht) ist noch zu sehen.
Der nächste Schritt ist von Bedeutung:

Abbildung 8.2 „Umwandlung“ in ein Leistungsdiagramm


Die Länge der Vektoren (des Diagramms) wird durch die Synchronreaktanz Xd geteilt
und das Vektordiagramm wird um –90 Grad gedreht:
Als Ergebnis erhalten wir, ohne ins Detail zu gehen, aus dem Spannungsvektor-
diagramm ein Stromstärkevektordiagramm. Die Stromstärkevektoren sind so
angepasst, dass sie in das Leistungsdiagramm des Generators passen.

Das Leistungsdiagramm
Das Leistungsdiagramm stellt den tatsächlichen Fahrbereich eines Generators dar.
• Ein Punkt steht im Leistungsdiagramm für einen Momentan-Betriebspunkt.
• Punkt N stellt in der Abbildung einen bestimmten Punkt (von vielen möglichen
Punkten) dar:
Den normalen Betriebspunkt, für den der Generator konstruiert ist.
• Das Leistungsdiagramm ist für den Wert 1 pro Einheit (p. u.) skaliert und gilt für
1 p. u. Spannung, bezogen auf die Nenndaten des Generators.
(Die anlagenspezifischen Nenndaten des Generators können im Vergleich zu
den Originaldaten des Generators angepasst werden, um z. B. die
Leistungsdaten des Hauptaufspanntransformators zu erreichen).

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 9
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Synchrongenerator (Fortsetzung)

Abbildung 8.2 Der normale Betriebspunkt im Leistungsdiagramm


Der Abstand des normalen Betriebspunkts N von der Mitte 0 im Leistungsdiagramm
stellt Folgendes dar:
• Die Nenn-Scheinleistung (in 1 p. u.). Nach der Projektion auf die Achsen
kann Folgendes abgelesen werden:
• Auf der X-Achse die Nenn-Blindleistung
• Auf der Y-Achse die Nenn-Wirkleistung

Wie oben beschrieben kann das Vektordiagramm der Stromstärken überlagert


werden:
• Horizontal links neben der Mitte 0 kann die Feldstromstärke im Leerlauf
abgelesen werden.
• Mit ihrer Hilfe wird der Generator magnetisiert (sie entspricht der
Feldstromstärke, die benötigt wird, um die Nennspannung im Leerlauf des
Generators aufrechtzuerhalten).
• Der Ausgangspunkt ist 1/ Xd (nur beim Turbogenerator).

• Die Nennstromstärke des Felds wird als Vektor vom Punkt 1/ Xd nach N
abgelesen.
• und die Nennstromstärke des Ständers vom Punkt 0 nach N.
• Auch der Lastwinkel δ und der Phasenwinkel ϕ (Verschiebung zwischen der
Phasenspannung U1 und der Ständerstromstärke I1) sind im Diagramm zu
finden.

• Punkt N kann aus dem Datenblatt des Generators abgeleitet werden. Auch die
Werte für die Nennstromstärke und die Synchronreaktanz sind dort zu finden.
• Die Feldstromstärken und die Stromstärke des Ständers müssen separat skaliert
werden. Das Stromstärkevektordiagramm besteht nämlich aus dem Vektor für
die Ständerstromstärke I1 und den zwei Vektoren If0' und If', die sich gegenüber
den tatsächlichen Werten (If0 und If) proportional verhalten.
• Die verschiedenen im Schulungsprogramm enthaltenen Übungen dienen dazu,
mit den Ergebnissen vertraut zu werden.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 10
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Synchrongenerator (Fortsetzung)

Abbildung 9 Kennlinie für den offenen Schaltkreis


Die Kurve für den offenen Schaltkreis wird im Leerlauf gemessen.
• Die Klemmenspannung wird bei verschiedenen Feldstromstärken aufgezeichnet.
• Die Spannung am Generatorausgang ist fast proportional zur Feldstromstärke.
Die Kurve krümmt sich bei höherer Spannung, weil der Eisenkern gesättigt wird.
Kurzschluss-Kennlinie
Die Kurzschluss-Kurve wird bei kurzgeschlossenen Klemmen gemessen
(Klemmenspannung U1 = 0).
• Die Ständerstromstärke wird bei verschiedenen Feldstromstärken aufgezeichnet.
• Die Kurve ist eine gerade Linie.
Die beiden Kurven hängen stark von der Konstruktion des Generators ab und sie
charakterisieren den Generator. Auch die Synchronreaktanz kann aus diesen
Kurven abgeleitet werden.

Erinnerung

Bedingungen für die Erzeugung von elektrischer Spannung


Ein rotierender Generatorrotor erzeugt elektrische Spannung, wenn die folgenden
drei Dinge vorhanden sind:
• Magnetfeld
• Leiter im Ständer
• Relativbewegung zwischen Magnetfeld und Leiter

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 11
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Betrieb
Fahrbereich – Leistungsdiagramm

Abbildung 8.2 Daten eines Betriebspunkts


Die Leistungs- und Stromstärkewerte für jeden Betriebspunkt können wie oben
beschrieben aus dem Leistungsdiagramm abgeleitet werden.
• Die Betriebspunkte werden normalerweise durch die dazugehörigen Werte für
Wirk- und Blindleistung oder die Werte für Scheinleistung und Leistungsfaktor
angegeben (ist einer der beiden Werte eines Paars angegeben, kann der jeweils
andere unmittelbar aus dem Leistungsdiagramm abgelesen werden).
• Darüber hinaus können aus dem Betriebspunkt die entsprechenden
Stromstärken für Feld und Ständer abgeleitet werden. Dies geschieht einfach
dadurch, dass die Vektorlängen des neuen Punkts mit den Referenzvektoren des
Punkts N in Relation gesetzt werden.
Die Übung während der Schulung dient zur Klärung.

Genauigkeit der Ablesungen


Die abgelesenen Werte sind nur Näherungswerte. Die Auflösung der Zeichnung
spielt dabei eine Rolle. Auch der folgende Faktor ist von Bedeutung: Durch
Änderungen der Feldstromstärke ist es möglich, die Blindleistung zu regulieren. Die
Klemmenspannung kann sich ebenfalls ändern (dies hängt von der Netzstärke und
von der Konstruktion der Anlage ab). Wie bereits bekannt ist, gilt das
Leistungsdiagramm nur für die Nennspannung (= 1 p. u.).
Anmerkung:
Der abgelesene Blindleistungswert würde sich mit dem Quadrat der
Klemmenspannung ändern.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 12
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Fahrbereich – Leistungsdiagramm (Fortsetzung)

Abbildung 10.2 Übererregter Leistungsbereich


Im folgenden Beispiel wird ein an das Netz angeschlossener Generator behandelt.
Im Leistungsdiagramm wird ein Betriebspunkt T entlang einer horizontalen Linie
verfolgt. Das heisst, dass die Leistung der Turbine gleich bleibt. Die Änderungen für
diesen Versuch werden nur am Erregungssystem vorgenommen (vom Vorort-
Steuerschrank oder per Fernsteuerung).
• Es wird im rechten Viertel des Leistungsdiagramms am Punkt T1 begonnen.
• Die Maschine ist „übererregt“, der Phasenwinkel ϕ ist induktiv, verzögert, der
Leistungsfaktor positiv (> 0) und der Generator erzeugt Blindleistung.
Nur Wirkleistung
• Durch Senkung der Feldstromstärke wird ein Punkt T2 erreicht, an dem
• die Blindleistung null beträgt, der Phasenwinkel ϕ = 0 ist (Spannung und
Stromstärke sind phasengleich) und
• der Lastwinkel von T1 zu T2 grösser geworden ist

Untererregter Leistungsbereich
• Wird die Feldstromstärke weiter gesenkt, so wird im „untererregten“ Bereich der
Punkt T3 (linkes Viertel) erreicht, an dem
• der Phasenwinkel ϕ der Spannung voraus ist und kapazitiv wird, der
Leistungsfaktor negativ (< 0) ist und
• der Lastwinkel grösser wird

Anmerkung:
Der Generator kann Blindleistung nur durch eine Änderung der Feldstromstärke
erzeugen oder verbrauchen.

Abbildung 10.1 Untererregter Begrenzungsbereich


An dem Punkt, an dem der Lastwinkel 90 Grad beträgt (mit niedriger
Feldstromstärke), wird ein instabiler Betriebspunkt erreicht.
Das Feder- bzw. Gummiband zwischen Rotor- und Ständerfeld
beachten!
• Bei 90 Grad ist das Drehmoment undefiniert und die Maschine beginnt zu
schleudern („fällt aus dem Takt“, „verliert“ an Synchronismus).
• Die Regulierung der Feldstromstärke definiert tatsächlich die Kupplungsstärke
zwischen Rotor- und Ständerfeld.
• Um diesen Zustand zu verhindern, begrenzt der P/Q-Begrenzer (oder
Lastwinkelbegrenzer) den Lastwinkel über die folgenden Werte:
• die Blindleistung Q, die von der Momentanlast abhängt (gemäss einer
vorprogrammierten Kurve, P/Q-Begrenzer bei neueren Erregungssystemen)
oder
• den Lastwinkel δ (eine geneigte gerade Linie, Lastwinkelbegrenzer bei älteren
Erregungssystemen)
In beiden Fällen wird die Feldstromstärke vom Erregungssystem über einem
bestimmten Wert gehalten.
(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 13
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Fahrbereich – Leistungsdiagramm (Fortsetzung)

Maximales Feld und Strombegrenzung des Rotors


Die Feldstromstärke ist begrenzt durch die maximal zulässige Wärmeerzeugung in den
Wicklungen (abhängig vom Ohmschen Widerstand, der Stromstärke im Leiter und
der Kühlwirkung des Kühlsystems).
• Die Feldstromstärke ist normalerweise auf 105 % des Nennwerts begrenzt
(bei Dauerbetrieb).
• Im Leistungsdiagramm ist sie durch einen Bogen von C nach E markiert
(mit 100 % Länge und Mittelpunkt 1/Xd (Turbogenerator)).

Strombegrenzung des Ständers


Dies ist die maximal zulässige Stromstärke des Ständers (abhängig vom Ohmschen
Widerstand, vom Stromfluss und von der Kühlwirkung), die folgende Eigenschaften
hat:
• Sie ist normalerweise auf 105 % des Nennwerts eingestellt.
• Der Begrenzungsbogen verläuft von C nach D mit Mittelpunkt A.

Änderung der Stromstärkebegrenzungen


• Die Begrenzungen können sowohl für den Rotor als auch für den Ständer
temperaturabhängig sein (abhängig von der Kaltgastemperatur, d. h. der
Temperatur des Kühlmittels am Einlauf).
• Darüber hinaus weisen die beiden Begrenzer normalerweise ein dynamisches
Ansprechverhalten auf. Bei kurzzeitig (überdimensioniert) höheren Stromstärken
kann das Generator- bzw. Erregungssystem auf Anforderungen bzw. Fehler
ausserhalb des dazugehörigen Systems ansprechen.

(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 14
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Fahrbereich – Leistungsdiagramm (Fortsetzung)

Begrenzung und Schutz


• Die oben genannten Begrenzer sind integrierte Funktionen (im neueren System
in der Software implementiert) des Erregungssystems:
• Normalerweise sind sie nur ein Teil des automatischen Kanals
(spannungsgeregelter Kanal).
• Weil der Handkanal
• durch die Feldstromstärke geregelt wird (Regulierung gemäss einer
voreingestellten Feldstromstärke) und
• normalerweise keine (oder nur wenige elementare) Begrenzer besitzt,
muss das Personal besonders darauf achten, dass der Generator durch
Änderungen des eingestellten Stromstärkewerts (bei Laständerungen usw., siehe
auch Kapitel „Automatischer Spannungsregler“) innerhalb seines Fahrbereichs
betrieben wird.
• Begrenzer werden durch Schutzfunktionen unterstützt (ausserhalb des Bereichs
des Begrenzers). Diese sind in folgenden Systemen implementiert:
• im Erregungssystem (z. B. Erregungsüberstrom),
• im Generatorschutzsystem (z. B. Erregungsausfall, Unterfrequenz) oder
• im höheren Regelsystem
(mit Alarm oder Schnellabschaltung: zu hohe Temperatur der
Ständerwicklung oder des Heissgases)
• Die ausgelösten Schutzfunktionen veranlassen mindestens eine der folgenden
Massnahmen:
• Lastabsenkung des Generators (bis die Ursache der Störung beseitigt ist)
• Trennung des Generators vom Netz
• Entregung des Generators
• Abfahren der Turbine

Weitere Generatordiagramme

V-Kurve
Die V-Kurve zeigt die Korrelation zwischen Feld- und Ständerstromstärke.
• Für eine bestimmte Wirklast
(normalerweise für 25, 50, 75 oder 100 % Last; jeder Lastwert stellt eine Kurve
dar).
• Und gleichzeitig werden die Leistungsfaktorwerte entlang der Kurve angegeben.
(Fortsetzung nächste Seite)

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 15
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Weitere Generatordiagramme (Fortsetzung)

Unausgeglichene Lastkurve
Der Generator wurde für eine symmetrische dreiphasige Last konstruiert (drei
symmetrische Ströme).
• Asymmetrische Stromkomponenten erzeugen ein umgekehrt rotierendes Feld.
Dies induziert Ströme in der Dämpferwicklung, was zu Verlusten und evtl. zu
einer Überhitzung führen kann. Daher sind sie nicht erwünscht.
• Die unausgeglichene Last wird als das Verhältnis der Gegenstromkomponente
zum Nennstrom (in Prozent) definiert. Die unausgeglichene Lastkurve drückt
dieses Verhältnis für den Zeitraum aus, in dem dieser Betrieb höchstens zulässig
ist. Für den Dauerbetrieb liegt das maximal zulässige Verhältnis zwischen 6 und
8 %.

Weitere Diagramme
Es gibt verschiedene Diagramme (weniger häufig mit den Generatordaten). Beispiel:
• Wirkungsgrad des Generators (Wirkungsgrad als Funktion von Wirkleistung und
Leistungsfaktor).
• Verluste des Generators (als Funktion von Wirkleistung und Leistungsfaktor).
• Wärmeableitung (als Funktion von Wirkleistung und Leistungsfaktor).
• Leistungsfähigkeit des Generators (Wirkleistung) im Verhältnis zum Kühlwasser
oder zur Lufteintrittstemperatur.
• Diagramm mit Betriebsbereich von Spannung und Frequenz.

Generatorerregung

Zweck der Erregung


Wie oben festgestellt, wird eine Feldstromstärkeregulierung benötigt, um das
Magnetfeld im Rotor zu erzeugen und zu regulieren. Es gibt zwei Möglichkeiten,
den Rotorwicklungen diesen Strom zuzuführen:
• Durch ein bürstenlosen Erregungssystem oder
• durch ein statisches Erregungssystem.
Diese beiden Systeme werden im Folgenden kurz beschrieben.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 16
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Bürstenlose Erregung

Abbildungen Konstruktions- und Funktionsprinzip des bürstenlosen


11 und 12 Erregungssystems
• Wenn ein bürstenloses Erregungssystem verwendet wird, wird der tatsächliche
Feldstrom durch eine Erregermaschine erzeugt:
• Eine Ankermaschine, die an die Generatorwelle gekoppelt ist
(der Anker ist der Teil der Maschine, in dem Spannung induziert wird).
• Die Erregermaschine besitzt eine Dreiphasenwicklung im Rotor und eine
GS-Feldwicklung im Ständer.
• Die induzierte Spannung und der Strom im Rotor werden durch rotierende
Dioden gleichgerichtet (ebenfalls am Rotor) und der daraus resultierende
Gleichstrom wird der Feldwicklung des Hauptgenerators zugeführt.
• Das Erregungssystem (der automatische Spannungsregler) versorgt die statische
Feldwicklung der Erregermaschine.
Der Regler wird von einer der beiden folgenden Komponenten versorgt:
• von den Generatorklemmen (über den Erregertransformator) oder
• von einer Hilfserregermaschine (Dauergenerator), die sich am Ende der
Generatorwelle befindet
• Die Klemmenspannung wird daher indirekt reguliert.
• Der Steuerkreis besitzt eine relativ grosse Zeitkonstante
(im Vergleich zum statischen Erregungssystem, siehe folgende Seite).

Statische Erregung

Abbildung 11 Funktionsweise
• In diesem Fall wird der Feldstrom der Rotorwicklung vom statischen
Erregungssystem über Bürsten und Gleitringvorrichtungen zugeführt.
• Die Erregung wird normalerweise über einen Nebenwiderstand eingespeist,
d. h. die Versorgung erfolgt über die eigenen Generatorklemmen des
Erregertransformators.
• Der Gleichrichter besteht aus einer oder mehreren (parallel geschalteten)
Thyristorbrücken. Daher stammt die Bezeichnung „statisch“:
Es sind keine beweglichen Teile vorhanden.
• Das statische Erregungssystem besitzt ein schnelleres dynamisches
Ansprechverhalten als das bürstenlose Erregungssystem.
• Die für den Generatorrotor erforderliche zulässige Höchstspannung
(maximale benötigte Spannung) wird durch das Erregertransformatorverhältnis
bestimmt, das die Ansprechzeit des Erregungssystems beeinflusst.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 17
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Automatischer Spannungsregler

Abbildung 11 Dieser Begriff ist etwas irreführend, da er meist für das gesamte Reglersystem
verwendet wird (entweder durch die Spannung oder durch die Feldstromstärke
geregelt).

Automatischer Spannungsregler
Die eigentliche Bedeutung lautet „automatischer Spannungsregler“, wird in den
meisten Fällen als „Autokanal“ bezeichnet.
• Er reguliert die Generatorklemmenspannung bis zu einem gegebenen Sollwert.
• Ändern sich externe Faktoren (z. B. Last- oder Netzbedingungen), so passt
der automatische Spannungsregler die Feldstromstärke automatisch an, um
den voreingestellten Spannungswert zu erreichen.
• Der automatische Spannungsregler kann überlagert werden durch:
• einen Regler für den Leistungsfaktor (Aufrechterhaltung eines gegebenen
Leistungsfaktors) oder
• einen Regler für die Blindleistung (Aufrechterhaltung eines gegebenen
Leistungsfaktors)
Der überlagernde Regler steuert den Sollwert des automatischen Spannungsreglers
und ist langsamer als dieser.

Feldstromstärkeregler
Der Feldstromstärkeregler wird auch als „Handkanal“ bezeichnet.
• Er passt die Feldstromstärke unabhängig von der Generatorklemmenspannung
einem konstanten, durch einen Sollwert vorgegebenen Wert an.
• Steigt z. B. die Last an, so fällt die Blindleistung gleichzeitig ab.
• Folglich kann der Regler nicht
• auf Störungen im Netz ansprechen
(z. B. Zusammenbruch der Spannung) oder
• einer Lastaufnahme oder -absenkung der Turbine automatisch folgen
• Der Handkanal hat folgende Eigenschaften:
• Er ist für Notfälle oder Wartungszwecke bestimmt.
• Er besitzt nicht wie der Autokanal automatischen Begrenzungskenndaten
(damit der zulässige Bereich eingehalten wird).

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 18
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Zusammenfassung

Dieser Abschnitt ermöglichte einen Überblick über die Grundlagen des Generators,
so dass der Fahrbereich und die Begrenzungskenndaten des Generators verstanden
und vor Ort angewendet werden können. Darüber hinaus wurden rudimentär die
verschiedenen Typen von Synchrongeneratoren und Erregungssystemen erklärt.

Damit gewährleistet ist, dass der behandelte Stoff verstanden wurde, sollten alle
unter den Zielen aufgeführten Fragen (Seite 4) noch einmal aufmerksam gelesen
werden.

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 19
CSXA220052deB
ABCD

Direkte Achse Ständerkern Direkte Achse

Ständerleiter

Luftspalt

Läuferpol
S
Läuferwicklung
°

90
Phasen- Phasen-
verschiebung verschiebung
Achse Achse
Generatoren
Elektrische Wartung

Power Plant Training Center


Abbildung 1: Schenkelpol- und Vollpolgenerator

Schenkelpolgenerator Vollpolgenerator
CSXA400353.cdr

Seite 20
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 2: Synchrongeneratoren

CSXA400354.cdr
Turbogenerator (luftgekühlt)
Dreiphasiger Synchron-

(Vollpolmaschine)
Dreiphasiger Synchron-

(Schenkelpolmaschine)
Hydrogenerator

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 21
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 3: Erzeugung einer einphasigen Wechselspannung

U: Induzierte Spannung

f: Magnetfluss

Spule
f
Magnet

Schleifringe

N N N N N N N N N N N N N

S S S S S S S S S S S S S

0° 30° 60° 90° 120° 150° 180° 210° 240° 270° 300° 330° 360°

Induzierte Spannung in Abhängigkeit von Winkel oder Zeit


Magnetfluss verbunden mit der Spule

Ù
u = U x sin a CSXA400356.cdr

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 22
CSXA220052deB
Abbildung 4.2
ABCD

Sinusförmiges Feld bewegt sich


relativ zur statischen Ständerwicklung
n1
(die Kurve ist tatsächlich leicht treppenförmig)
N
Läufer-
feld Tp X
Tp 180° S
Abbildung 4.1
3

Gleichgezogene Ständerleiter
gehören zu einer Phase
N
Generatoren

Phase 1
Elektrische Wartung

n1 n1
Phase 2
Ständer-

Power Plant Training Center


Phase 3
wicklungen

S 2 Tp
Abbildung 4: Hauptanordnung der Ständerwicklungen

3 U2
120°
U1 V1 W1 “Innenfläche”
Erzeugung von dreiphasiger Spannung jedes Regelkreises werden
vom drehenden Ständerfeld miteinander addiert
CSXA400357.cdr

Seite 23
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 5: Magnetfeld in einem Generator im Leerlauf

Polachse Feldachse

Ständer

Schlitze mit
Ständerwicklungen Kühlöffnungen

Schlitze mit
Läuferwicklungen
Läufer

Magnetfluss

Drehung des Läufers CSXA400358.cdr

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 24
CSXA220052deB
ABCD

el Feldachse
wink
Last

Polachse

Kupplung wie Feder


oder Gummiband
U1

Up

Ankerfeld oder
d “Ständerfeld”
Generatoren

Last- Netz / Last


Ständerfeld winkel
Elektrische Wartung

Turbine / Generator
„zieht Last hinterher“

Power Plant Training Center


s

Abbildung 6.2
Abbildung 6: Magnetfeld in einem Generator unter Last

CSXA400359.cdr
Abbildung 6.1

Seite 25
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 7: Synchrongenerator: Ersatzschema, Vektordiagramm


bei Übererregung und bei Untererregung

Abbildung 7.1 Synchrongenerator: Ersatzschema, Vektordiagramm

I1 j Xd I1 Xs I1
I
If If
^
=
Im

Ud Up
U1 U1 Xh IfI RF UF

Xd : Synchronreaktanz Xs : Streureaktanz
Xh : Hauptreaktanz
Xd= j ( Xs + Xh)

Abbildung 7.2 Vektordiagramm bei Übererregung Abbildung 7.3 Vektordiagramm bei Untererregung
(nur mit induktiver Last) (nur mit kapazitiver Last)

Ud = j X d I1 Ud = j Xd I1
Up

U1 U1 Up

j j

I1 I1

Ud Ud
induktive kapazitive
I1 I1
Last Last

Up Up
U1* U1 U1* U1

(Generator arbeitet kapazitiv) (Generator arbeitet induktiv)

von der Kundenseite aus gesehen von der Kundenseite aus gesehen
I1
Netz / Last: I1
Netz / Last:
induktive kapazitive
j = +90° j = -90°
U1* U1*

I1 verzögert U1 * I1 führend U1 *
Gen. erzeugt Blindleistung (Q O) Gen. erzeugt Blindleistung (Q O)

CSXA400360.cdr

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 26
CSXA220052deB
Abbildung 8.1 Abbildung 8.2
If = Im + I1
I
ABCD

Ud I1 Xs If If

Im

I
Up U1 Xh If Rf Uf
U1

P = Wirkleistung
1 I
Xd Sn = 1p.u.
Ud = j Xd I I
1 1
N
Generatoren

U1
Elektrische Wartung

ke
Drehung bei -90° tär
1 r oms
ld st
Xd mit U1 = 1 pro Einheit (p.u.) Fe
I Up Up I
=

Power Plant Training Center


If = If ~If I1
Xd j
d U1 1 Ständerstromstärke
Xd
d 1
U1 Q=
Xd
= IfoI IfoI ~ Ifo = Im Blindleistung
* 1
Xd If o= Feldstromstärke im Leerlauf
Abbildung 8: Vektordiagramm und Leistungsdiagramm

I
1 untererregt übererregt
führend verzögert
auf der Kunden- auf der Kunden-
seite/Netz seite/Netz
I führt U I verzögert U

* Gültig für einen Turbogenerator)


CSXA400361.cdr

Seite 27
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 9: Kurven für offene Schaltkreise und Kurzschlüsse

Ständerspannung
p.u. Ständerstromstärke H

ie

ie
lin

lin
alt

gs
Sp

un
1,50

ttig

eis
S chaltkr
ener
e off
Kurv
1,00 K K1 F

e
urv
s -K
lus
ch
rzs
Ku
0,50

A B C D Feldstromstärke
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 p.u.

Auslegung eines typischen Turbogenerators

Effektive Leistung 500 MW


Scheinleistung 588 MVA
Ständerspannung 22'000 V = 1 p.u.
Ständerstromstärke 15'440 A = 1 p.u.
Feldstromstärke im Leerlauf 1'550 A = 1 p.u.

Streureaktanz des Ständerankers xa = 0.195 p.u.


AD = 2.450 p.u.
Ungesättigte Synchronreaktanz AB
AD = 2.080 p.u.
Gesättigte Synchronreaktanz AC
Feldstromstärke im Leerlauf AC = 1550 AMPS

Kurzschluss-Feldstromstärke AD = 3220 AMPS


AC = 0.481
Kurzschlussverhältnis AD CSXA400362.cdr

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 28
CSXA220052deB
ABCD

Statische Ist- Pw

Pw : Wirkleistung
Iaw : Wirkstrom
Stabilitätsgrenze Iaw
Grenze des Ständerstroms
Statische Soll-
Stabilitätsgrenze D 1,0 p.u. D 1,0 p.u.
C Maximale C
F Turbinenleistung F
h ~I f
Ep
X d Ifn
I
If*= Grenze des Läuferstroms Ifn
~
0,5 0,5
Ign

Ig
T3 T2 T1
j j IfI
Generatoren

d Ig
d Pa : Blindleistung
A E A E
Elektrische Wartung

Pa
I aq: Blindstrom Iaq
-1 1 0 0,5 1 p.u. 1 0 0,5
1 p.u.
Xd Xd

Power Plant Training Center


„untererregt“ „übererregt“
Führender Leistungsfaktor (PF<O) Verzögerter Leistungsfaktor (PF>O)
Fahrbereiche und Begrenzungen

d : Lastwinkel I : Stromstärke des Felds


f

j : Phasenwinkel If n : Nennstromstärke des Felds

PF : Leistugnsfaktor (=cos )j Ig
: Stromstärke des Ständers
Abbildung 10: Leistungsdiagramm eines Turbogenerators:

: Synchronreaktanz
Xd Ign
: Nennstromstärke des Felds CSXA400363.cdr

Seite 29
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Abbildung 11: Bürstenloses und statisches Erregungssystem

Bürstenloses Erregungssystem

Leistungsschalter
Generator-

Erregungs-
transformator

Automatischer
Spannungsregler

AVR Gleichrichter

Rotierender
Gleichrichter

Statisches Erregungssystem
Leistungsschalter
Generator-

Erregungs-
transformator

Automatischer
Spannungsregler

AVR Gleichrichter

Feld-
schalter
G
3~

CSXA400364.cdr

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 30
CSXA220052deB
ABCD

Generator Haupterreger
Turbine
Permanente
Rotierender Magneten
Feldwicklungen
Gleichrichter

Generatorfeld GS WS
Hilfs-
oder erreger
Läuferwicklung
Erregungssystems

3~ WS

3ph- WS-
Versorgung
Generatoren
Elektrische Wartung

GS

Automatisch

Power Plant Training Center


oder manuell
WS-
Generator-
ausgang
Spannungssensor AVR

CSXA400365.cdr
Abbildung 12: Hauptkomponenten eines typischen bürstenlosen

Seite 31
Synchrongenerator:
Grundlagen und Betrieb
Generatoren Synchrongenerator:
ABCD Elektrische Wartung Grundlagen und Betrieb

Leere Seite

Power Plant Training Center


CSXA220052deB Seite 32

Das könnte Ihnen auch gefallen