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Master dynamiques sociales et culturelles 1ere année

Année universitaire 2022-2023

Université de Strasbourg

Ernst Jandl & Lucie Taïeb,


le beau tableau
Dossier de littérature – Histoire des Idées : Autriche

VOEGTLING David
05/01/2023
Inhaltsverzeichnis :

Einleitung 2
1. Lucie Taïebs Werk und Vorgehensweise 4
2. Die Übertragung der Klangspiele 5
2.1 Die Übersetzung des Titels des Gedichts 5
2.2 Klangspiele durch Wiederholungen 6
2.3 Klangspiele durch Alliterationen, Assonanzen und Reime 7
3. Die lexikalische und syntaktische Übertragung 8
3.1 Die Wort-für-Wort Methode 8
3.2 Übertragung der syntaktischen Struktur 10
4. Die Übertragung der Rhythmik 11
Fazit 12

1
Einleitung
2010 wurde Lucie Taïeb von L’Atelier de l’Agneau beauftragt, „lechts und rinks.
gedichte statements peppermints‟ von Ernst Jandl auf Französisch zu übersetzen, und
diese Arbeit ist Oktober 2011 unter dem Titel: „Groite et dauche: Poèmes, peppermints
et autres proses‟ veröffentlicht worden. Dieses ist eines der ersten auf Französisch
erschienenen Bücher von Ernst Jandl (1925-2000)1. Unter den 89 von Taïeb übersetzten
Gedichte findet man „le beau tableau‟2, eine Übersetzung von „das schöne bild‟. Diese
Übersetzung ist nicht die Einzige, hier kann z.B. das Werk von J.-F. Mura „la belle
image‟ in „Luminesens‟3 erwähnt werden, die an bestimmten Orten dieser Analyse als
interessantes Vergleichsobjekt verwendet sein wird. Doch die Texte Jandls zu
übersetzen, ist keine leichte Aufgabe, denn man muss es nicht nur schaffen, den Sinn
seiner Gedichte in der von J.-R. Ladmiral sg. « langue-cible »4 (Zielsprache)
wiederzuherstellen, sondern auch die Form. Laut Elisabeth Kargl ist die Form selbst in
Jandls Gedichte ein Signifikant und man soll nicht Wort-für-Wort übersetzen, sondern
auf das Spiel mit den Signifikanten achten. „Jandl dérange précisément la langue en
opérant des déplacements et en suscitant une « crise langagière » (Sprachkrise), ce qui
doit également se retrouver dans la langue-cible.‟5 Die früheren Gedichte Jandls kann
man besser dieser Sprachkrise zuordnen, denn nach dem Zweiten Weltkrieg wollten die
österreichischen Schriftsteller, darunter Ernst Jandl, sich von den Konventionen der
deutschen Alltagssprache entfernen.6

das schöne bild

spar aus dem schönen bild den menschen aus


damit die tränen du, die jeder mensch verlangt
aussparen kannst; spar jede spur von menschen aus:
kein weg erinnere an festen gang, kein feld an brot
kein wald an haus und schrank, kein stein an wand
kein quell an trank, kein teich kein see kein meer

1
Siehe Elisabeth Kargl: „Traduire Ernst Jandl‟. In : Les traducteurs, passeurs culturels entre la
France et l’Autriche. Cagneau, Irène, Grimm-Hamen, Sylvie, & Lacheny, Marc (Hrsg.). Frank
& Timme. 2020. S. 218-219.
2
Jandl & Taïeb, 2011, S. 124.
3
Jandl & Mura, 2013, S. 116.
4
J.-R. Ladmiral benutzt den Begriff in : Traduire: théorèmes pour la traduction (1994)
5
Kargl, Elisabeth: Traduire Ernst Jandl. In: Les traducteurs, passeurs culturels entre la France
et l’Autriche. Cagneau, Irène, Grimm-Hamen, Sylvie, & Lacheny, Marc (Hrsg.). Frank &
Timme. 2020. S. 222.
6
Für eine Auseinandersetzung mit dem Thema der Avantgarde, sehe Bürger 2017.

2
an schwimmer, boote, ruder, segel, seefahrt
kein fels an kletternde, kein wölkchen
an gegen wetter kämpfende, kein himmelsstück
an aufblick, flugzeug, raumschiff ‒ nichts
erinnere an etwas; außer weiß an weiß
schwarz an schwarz, rot an rot, gerade an gerade
rund an rund;
so wird meine seele gesund.
(GW 2,633)

„das schöne bild‟ dagegen ist eines der späteren Gedichte Jandls: „in der Werkausgabe
(GW 2,903) sowie in der im Nachlaß am Österreichischen Literaturarchiv der
Österreichischen Nationalbibliothek erhaltenen Druckvorlage wird als Datum der 28.
November 1979 angegeben.7‟ Das merkt man auch auffällig an der Rückkehr auf vielen
Ebenen zur deutschen Alltagssprache. Das Gedicht ist weder provokant noch
schockierend8 und keine Neologismen wurden benutzt. Es handelt sich um eine Kritik
an den Menschen, einen Wunsch, diesen von der Kunst fernzuhalten, und die Lektüre
von „das schöne bild‟ wird mit dem Gang durch eine Bildergalerie verglichen.9
Zu Jandls Merkmale seiner Gedichte der Avantgarde ist noch die Abwesenheit der
Großbuchstaben zu sehen, und gering dazu, ein Spiel mit der Syntax der deutschen
Sprache. Dennoch ist dieses Gedicht voller „lautlichen, syntaktischen und
verstechnischen Strategien10‟. Außerdem spielt Jandl viel mit dem Klang der Wörter,
mit dem Rhythmus, mit Reimen und Zeilensprüngen. Den Stil Jandls zusätzlich zur
Bedeutung des Gedichtes zu übersetzen, kann als eine richtige Herausforderung
betrachtet werden. All dies ist bei einer Übersetzung interessant und führt uns zu dieser
Analyse. Dazu kann hingewiesen werden, dass es, laut einer E-Mail am 4. Dezember
2022, der Autorin gefiel, dieses Gedicht und u.a. seine Pointe zu übersetzen.11 Diese
Analyse wird zeigen, welche Aspekte aus dem Ausgangstext in den Zieltext übertragen
wurden, und welche nicht, oder anders gesagt, inwiefern Taïeb es geschafft hat, Jandls
Gedicht zu übersetzen.

7
Schmidt-Dengler, Wendelin: Heilung durch Aussparung. In: Gedichte von Ernst Jandl.
Kaukoreit, Volker & Pfoser, Kristina. Reclam. Stuttgart. 2002. S. 131.
8
Sehe Bürger 2017.
9
Schmidt-Dengler, Wendelin: Heilung durch Aussparung. In: Gedichte von Ernst Jandl.
Kaukoreit, Volker & Pfoser, Kristina. Reclam. Stuttgart. 2002. S. 137-138.
10
Ebda., S. 132.
11
Aus einem E-Mail Gespräch am 4. Dezember 2022.

3
Das Werk von Taïeb werden wir dafür mit dem originalen Werk von Ernst Jandl Schritt
für Schritt auf verschiedenen Ebenen der Dichtkunst vergleichen. In einer ersten Phase
sind die Methoden, mit denen die Autorin an die Übersetzung herangegangen ist,
interessant, um sich besser mit ihrem Werk befassen zu können und eine genauere
Analyse zu machen. Dann, um die verschiedenen Aspekte ihrer Übersetzung genau
besprechen zu können, werden diese in mehrere Teile getrennt: der Titel ihres Werkes,
das Spiel mit dem Klang, die Übertragung der Lexik und der Syntax, und schließlich,
der Rhythmus.

1. Lucie Taïebs Werk und Vorgehensweise


Taïeb wurde über ihre ursprüngliche Zielsetzung beim Übersetzen Jandls Gedichte
gefragt12, worauf sie antwortete, sie versuche jeden Text so klar wie möglich zu
verstehen, um das, was sie auf allen Ebenen verstanden hat, zu übersetzen.

„On insistera sur la nécessité de traduire moins le sens ou le mètre que la « fonction poétique »,
l’effet suscité en nous par le poème; à vrai dire, ce n’est qu’au prix d’un investissement de la
subjectivité du traducteur, qui fait dès lors figure d’interprète mais aussi de « co-auteur » ou «
réécrivain ».13‟

Auf die Frage, wie viel Zeit sie für die Übersetzung Jandls Gedichte und noch präziser
für „das schöne bild‟, hätte sie keine präzise Antwort, einerseits wegen einer ungenauen
Erinnerungen aufgrund der vergangenen Zeit – sie hat vor mehr als zehn Jahren die
Gedichte Jandls übersetzt –, und andererseits, weil sie die folgenden Schritte befolge:
Erstmal muss sie den zu übersetzen geplanten Text mehrmals lesen und sich dem
Rythmus einprägen. Dabei sucht sie, wenn nötig, die genaue Bedeutung oder die
französische Übersetzung mancher Wörter oder Versen. Die benötigte Zeit dafür variiert
von einem Versum zum anderen, und, weil ihr Verstand ständig mit Jandls komplexen
Gedichten beschäftigt war, konnte ihr eine Lösung zu einem Übersetzungsproblem zu
jedem Zeitpunkt einfallen.
Die Reihenfolge der Wörter, der Gesamtrhythmus, die Länge der Verse, die Klangspiele
und die Zeilensprünge, waren für ihre Übersetzung dieser Gedichte sehr wichtige
Merkmale und wurden, wenn möglich, gegenüber einer absoluten, lexikalischen
Präzision privilegiert. Ziel war es aber nicht, systematisch diese Merkmale eins zu eins,
sondern sie global im Text zu übertragen bzw. in anderen Formen widerspiegeln, und

12
Ebda.
13
Ladmiral, 1994. S. 21-22.

4
eine genauso zugängliche, französische Übersetzung für einen französischen
Muttersprachler zu schaffen, wie die Originalfassung Jandls für einen
deutschsprachigen.

le beau tableau

du beau tableau laisse l’homme en réserve


afin d’en écarter les larmes que tout homme
exige ; écarte toute trace humaine :
que nul chemin ne rappelle un pas décidé, nul champ le pain
nulle forêt la maison et l’armoire, nulle pierre le mur
nulle source le breuvage, nul étang nul lac nulle mer
les nageurs, barques, rames, voiles, traversée
nulle roche le grimpeur, nulle nuée
ceux qui luttent contre le temps, nul morceau de ciel
la vue, l’avion, le vaisseau spatial - que rien
ne rappelle quoi que ce soit ; sinon le blanc le blanc
le noir le noir, le rouge le rouge, ce qui est droit ce qui est droit
et l’arrondi l’arrondi ;
ainsi mon âme sera guérie.
(Groite et dauche : poèmes, peppermints et autres proses. S. 124)

2. Die Übertragung der Klangspiele

2.1 Die Übersetzung des Titels des Gedichts


Das aller erste, das der Rezipient eines Gedichtes vor Augen hat, ist der Titel. In der
deutschen Sprache – wie in vielen anderen – kann dasselbe Wort verschiedene
Konnotationen haben. Das Wort „bild‟ im Titel von Jandls Gedicht kann man als ein
Gemälde, eine Zeichnung, ein Foto und noch viel anderes interpretieren, und das kann
auch durch einen gegebenen Kontext variieren. Um dieses Wort auf Französisch zu
übersetzen, ist der Kontext wichtig, und wenn man keinen bestimmten Kontext hat, wie
explizit im Gedicht Jandls, dann muss der Übersetzer auf der Ebene des Vokabulars eine
Wahl treffen. Einerseits kann man denken, dass das Bild als ein Gemälde zu
interpretieren am besten mit der Vorstellung einer Bildergalerie von Schmidt-Dengler
passt. Doch die Möglichkeit, dieses Wort anders als mit „tableau‟ zu übersetzen, ist von
dieser Theorie nicht ausgeschlossen, wenn man J.-F. Muras Titel „la belle image‟ in
Bezug nimmt. Auf der sinnlichen Ebene sind die beiden Übersetzungen gleich, aber bei
der von

5
Taïeb kann man einen weiteren Aspekt nicht vernachlässigen: das Spiel mit dem Klang.
Dieser Aspekt ist im Stil von Jandls Originalfassung wichtig. Die Versen 1 bis 3 in „das
schöne bild‟ werden z.B. durch einen identischen Reim verklammert, „menschen aus‟,
ein stilistisches Merkmal, für den man in „le beau tableau‟ keine « équivalence14 »
findet. Laut G. Mounin soll der Übersetzer weder der grammatikalischen Form noch
dem Stil und der Musikalität eines Gedichtes treu bleiben.15 Taïeb zeigt von Anfang an
durch ihren Titel und die Versen 1 und 3, dass sie die absolute lexikalische Präzision
nicht privilegiert, sondern den Stil des Autors auf eine andere Form überträgt.

„La syntaxe, la morphologie et le vocabulaire sont des aspects de la structure superficielle,


c’est-à-dire de la forme; les « choix » que l’on est sensé [sic] faire à ce niveau sont en fait
largement déterminés par les options prioritaires qui s’opèrent au niveau sémantique. [...]
Cependant, dans la mesure où il y a plusieurs moyens formels (choix de structures, de tournures
et de termes) possibles pour représenter une structure sémantique, un auteur exerce un choix
entre ces moyens; c’est l’ensemble de ces choix qui constituent le style.‟16

Durch die Wahl, das männliche Wort „tableau‟ mit der französischen Übersetzung vom
Adjektiv „schön‟ zu assoziieren, entsteht ein Spiel mit dem Klang [ô], das nicht in der
Originalfassung ist. Und daher, dass der Titel im ersten Versum wiederholt wird, kann
man dieses Klangspiel mit dem, der Endreimen der Versen 1 und 3 vergleichen.

2.2 Klangspiele durch Wiederholungen


Diese Klangspiele sind in Jandls Gedichten zahlreich, so sehr, dass man Jandls Gedichte
nur mit lauter Stimme lesen sollte. „Ernst Jandl considère la langue comme du matériau
brut (il parle de Manipulation mit dem Sprachmaterial), le travail sur la lettre étant
essentiel à ses yeux [...], sans oublier l’importance des sonorités : la majorité des
poèmes de Jandl sont à lire à voix haute.‟17 „das schöne bild‟ ist keine Ausnahme für
diese Regel. Immer noch in den Versen 1 bis 3 wird das Verbum „aussparen‟ drei Mal
wiederholt und mit der Verwendung des Nomens „spur‟ durch eine Alliteration betont.
Dagegen hat Taïeb entschieden, dieses Verb im ersten Versum mit „laisser en réserve‟,
14
Unveränderliches Wort, das eine völlige Genauigkeit zwischen einem Element im «
texte-source » Ausgangstext und im « texte-cible » Zieltext ausdrückt. Sehe Ladmiral, 1994. S
15-20.
15
Meschonnic, Henri: La poétique de traduction. In : J.-R. Ladmiral: Traduire: théorèmes pour
la traduction. Gallimard. Paris. 1994. S. 112.
16
Taber, Charles Russell: Traduire le sens, traduire le style. In : J.-R. Ladmiral: Langages. La
traduction. Didier & Larousse. Paris. 1972. S. 56.
17
Kargl, Elisabeth: Traduire Ernst Jandl. In: Les traducteurs, passeurs culturels entre la France
et l’Autriche. Cagneau, Irène, Grimm-Hamen, Sylvie, & Lacheny, Marc (Hrsg.). Frank &
Timme. 2020. S. 219.

6
d.h. mit einer périphrase bzw. mit einem französischen Ausdruck, und in den zwei
nächsten mit „écarter‟ zu übersetzen. Die klangvolle, drei bis vierfache Wiederholung in
der Originalfassung hat sie entschieden, nicht zu behalten, im Gegensatz zu z.B. J.-F.
Muras Übersetzung und seine Wiederholung vom Verb „épargner‟ und seine Betonung
durch den Nomen „pas‟. Doch zum Ausgleich spielt die Autorin mit dem
konsonantischen Klang [l] in den zwei ersten Versen : „laisse l’homme‟ und „les
larmes‟. Durch diese Alliteration in den Versen 1-2 und die Wiederholung des Verbes in
den Versen 2-3 hat sie das Spiel mit dem Nomen « mensch » und mit dem Verb «
aussparen » in einem gleich funktionierenden, formal unidentischen Stil übertragen.18
Auch an der ersten Stelle der Versen wird mit dem Klang durch Wiederholungen
gespielt. Jandl fängt die Versen 3,4,5 und 7 mit dem Negativartikel „kein‟ an, und
benutzt diesen an mehreren anderen Stellen seines Gedichtes als Artikel, um jeweils
eine Binärstruktur mit männlichen oder neutralen Nomen zu bilden . Die Abwesenheit
von weiblichen Nomen in Jandls Originalfassung ermöglicht die Wiederholung
derselben morphologischen Form dieses Negativartikels. Statt für jeden Nomen eine
männliche – neutrale Nomen gibt es auf französisch nicht – Übertragung zu finden, hat
Taïeb darauf geachtet, einen Artikel zu benutzen, dessen Klang, trotz einer
verschiedenen morphologischen Form, derselbe in Verbindung mit männlichen und
weiblichen Nomen ist : „nul‟. Dieser Negativartikel ermöglicht eine freiere Auswahl für
die Übertragung einerseits der von Jandl benutzten Anapher und der aufgezählten
Nomen im Gedicht. Andererseits gibt es in Jandls Gedicht auch die Wiederholung der
Präposition „an‟, die vor den restlichen, aufgelisteten Nomen auftaucht. Diese konnte
aus grammatischen Gründen nicht übertragen werden, weil diese Präposition hier mit
dem Verb „erinnere‟ verbunden ist, d.h. auf der syntaktischen Ebene nur zur Bildung
der grammatischen Form benutzt wird. Jedoch hat Jandl diese Präposition ebenfalls als
Material für seine Stilistik benutzt und in manchen Versen erzeugt diese Präposition
zusätzlich Assonanzen und Alliterationen:

2.3 Klangspiele durch Alliterationen, Assonanzen und Reime


Die Präposition „wand‟ erzeugt Vers 5 mit dem folgenden Wort „wald‟ eine Assonanz
und mit „gegen‟,Vers 9, eine Alliteration. Solche Klangspiele zwischen jeweils zwei
nah einander im Gedicht stehenden Wörter sind in Jandls Werk vielfältig, wie z.B.

18
Taber, Charles Russell: Traduire le sens, traduire le style. In : J.-R. Ladmiral: Langages. La
traduction. Didier & Larousse. Paris. 1972. S. 57.

7
„schrank‟ und „trank‟ in zwei aufeinanderfolgenden Versen, „wald‟ und „wand‟ im
selben Versum oder „schwimmer‟ und „wetter‟ in den Versen 7 und 9. In Taïebs Werk
klingen z.B. „armoire‟ und „breuvage‟ nicht gleich, also werden diese Alliterationen
und Assonanzen von der Autorin an anderen Stellen des Gedichtes verwendet, wie z.B.
mit „traversée‟ und „nuée‟ als Endreimen in den Versen 7-8, „mur‟ und „mer‟ als
Alliteration in den Version 5-6, und auch innerhalb des Gedichtes, wie im Vers 1 bereits
gesehen, oder im Vers 10 mit la vue und „l’avion‟, mit „étang‟ und „temps‟ in den
Versen 6 und 9, oder Vers 9-10 mit „morceau‟ und „vaisseau‟.
Zusätzlich konnte die Autorin an manchen Stellen des Gedichtes gleichzeitig den Sinn
und den Stil übertragen, wie z.B. bei dem Wort „grimpeur‟. Erstens hat sie den Reim
zwischen den substantivierten Partizipien „kletternde‟ und „kämpfende‟, die jeweils an
einem Sportler erinnern können, mithilfe einer « transposition »19 übertragen können:
„nageur‟ und „grimpeur‟. In der Tat wurde kein substantiviertes Partizip für die
Übersetzung von „kletternde‟ benutzt, sondern die Umleitung des Verbs „klettern‟ mit
dem Suffix -eur, damit ein Reim mit der Übersetzung von „schwimmer‟ im
vorhergehenden Vers entsteht.
Die Autorin hat außerdem viel Aufmerksamkeit der Übersetzung der zwei letzten Verse
und der Suche nach einem Reim gewidmet.20 Die Originalfassung endet mit diesem
Reim, der die Verbindung zwischen der Aufzählung der Formen und Farben, also den
Versen 11 bis 13 und der Heilung der Seele im Versum 14 verstärkt. Diese Verstärkung
ist für die Botschaft des Autors unerlässlich und wurde durch den Reim zwischen
„arrondi‟ und „guérie‟ in Taïebs Werk übertragen, ein sehr wichtiges Detail, denn der
Zweck eines übersetzten Textes besteht darin, die Lektüre der Originalfassung zu
ersparen. „Il s’agit de produire ce qu’on appelle justement « une traduction »,
c’est-à-dire un texte-cible destiné à la publication et à la lecture [...], dont la fonction
explicite et exclusive est de nous dispenser de la lecture du texte-source original.‟21

19
Siehe Les 4 procédés de « traduction oblique » selon J. Darbelnet et J-P Vinay. In : J.-R.
Ladmiral (1994). Traduire: Théorèmes pour la traduction. Gallimard. S. 20.
20
Aus einem E-Mail Gespräch am 4. Dezember 2022.
21
Ladmiral, 1972. S. 18.

8
3. Die lexikalische und syntaktische Übertragung

3.1 Die Wort-für-Wort Methode


Auf der lexikalischen Ebene hat Taïeb die Wahl getroffen, bei den meisten Wörtern die
französische « équivalence » zu benutzen. Wörter wie z.B. Schrank und „armoire‟, Brot
und „pain‟ oder Flugzeug und „avion‟ haben dieselbe Bezeichnung. Die aufgezählten
Grundbegriffe des Gedichtes werden mit Abstraktion zu den Konnotationen, die in jeder
Kultur verschieden sind, übertragen. Jandls interessiert sich nicht für die Bezeichnung
selbst, der aufgezählten Wörter, aus der Sicht eines deutschsprachigen Rezipientens,
sondern für den zusätzlichen semantischen Wert der Wörter, dessen Bezeichnungen
entweder mit dem Menschen zu tun haben oder nicht. In diesem Sinne konnte die
Methode des « Wort-für-Wort » bei vielen Wörtern bzw. aufgelisteten Nomen benutzt
werden. Jedoch wurde bereits gezeigt, dass diese Methode aufgrund der stilistischen
Ebene nicht ständig verwendet werden konnte. Wörter wie „seefahrt‟ (Versum 7) oder
„wölkchen‟ (Versum 8) wurden aus stilistischen Gründen nicht Wort-für-Wort übersetzt,
sondern mit jeweils „traversée‟ und „nuée‟. Dagegen wurden z.B. in J.-F. Muras
Übersetzung die an der Originalverfassung semantisch näheren Wörter „croisière‟ und
„petit nuage‟ benutzt, was zeigt, dass an manchen Stellen mehrere Methoden gültig
sind.
Jedoch kann die Wort-für-Wort-Methode beim Übersetzen nur dazu nutzen, das
passende Wort in der Zielsprache zu finden, ohne auf eine andere als die Ebene des
Vokabulars zu achten. Diese Methode funktioniert nicht, wenn man, wie bereits
gesehen, auf den poetischen Stil, auf zugefügte semantische Werte oder auf die Struktur
eines Textes achtet.
Der letzte Vers zeigt z.B. eine Nutzung der Wort-für-Wort-Methode, die unvermeidlich
zum Verlust eines externen, semantischen Wertes führt. In der Tat sind die Wörter, die
Jandl in seinem Gedicht benutzt, dieselben wie die vom Hauptmann von Kapernaum im
Evangelium nach Johannes.22 Sie wurden in Jandls Stil, d.h. in Kleinbuchstaben, wie der
Rest seines Gedichtes, transkribiert. In französischen Gedichten sind Großbuchstaben
seltener, deshalb wird dieser wichtige Aspekt Jandls in Taïebs Übersetzung verkleinert.
„On tend plutôt à faire dans la pratique du « phrase-à-phrase » que « du mot-à-mot » et
d’arriver au final à un « œuvre-à-œuvre » La pratique du «

Schmidt-Dengler, Wendelin: Heilung durch Aussparung. In: Gedichte von Ernst Jandl.
22

Kaukoreit, Volker; Pfoser, Kristina. Reclam. Stuttgart. 2002. S. 134-135.

9
langue-culture-à-langue-culture » est mentionnée comme encore au-dessus mais
irréalisable.‟23 Wie Ladmiral es in diesem Zitat ausdrückt, ist diese letzte Methode
unbenutzbar und Taïeb hat sich in ihrem Werk für eine lexikalisch nahe Übersetzung
statt für die französische Übersetzung in „Évangile de Jésus-Christ selon Saint
Matthieu‟: „et mon serviteur sera guéri‟ entschieden24.

3.2 Übertragung der syntaktischen Struktur


Der Platz der Wörter in einem Gedicht kann jeweils eine semantische zugefügte
Bedeutung haben. Bei Jandls Gedichten ist es oft der Fall, und „das schöne bild‟ weicht
von dieser Regel nicht ab. „Il reste qu’en réalité la traduction ne met pas seulement en
jeu le vocabulaire, mais aussi la syntaxe, ainsi que la stylistique et la dimension
proprement idiomatique des langues concernées. C’est ce qui rend impraticable le pur et
simple mot-à-mot d’un transcodage.25‟ Ladmiral zeigt, dass die Syntax eines der
Gründe ist, weshalb diese Wort-für-Wort Methode undurchführbar ist. Als Übersetzer
muss man also auch auf diese Ebene des Ausgangstextes achten.
Es gibt in Jandls Gedichten viele Zeilensprünge, die in der Poetik viel benutzt werden.
Im 2. Versum wird das Ende des Satzteiles „damit die tränen du‟ wegen eines
Relativsatzes bis zum nächsten Vers zurückgeschoben. In „le beau tableau‟ wurde
dagegen nicht das Ende der ersten Verbalgruppe zurückgeschoben, sondern das Verb
des Relativsatzes. So endet der zweite Vers nicht mit der Übersetzung von „verlangt‟,
sondern mit dem Wort „homme‟. Die Verbform „exige‟ startet dann den nächsten Vers,
genauso wie „ausparren kannst‟ den dritten Vers in der Originalfassung startet. Nicht
das gleichbedeutende Wort startet jeweils den Vers an, aber immerhin ein Wort
derselben Natur, um nah an der Syntax zu bleiben.
Dieser Relativsatz bezieht sich im Ausgangstext logischerweise auf das Objekt „die
tränen‟ und bewirkt einen Doppelsinn.26 In der Mitte findet man aber das Pronomen

23
Ladmiral, 1994. S. 204.
24
Es kann diskutiert werden, ob das richtige Verb für die „Heilung‟ der Seele guérir oder
soigner ist. Wenn man sich auf das Taschenbuch des französischen Psychiaters Jacques Vigne
Soigner son âme. Méditation et Psychologie bezieht, wäre die französische « équivalence » :
soigner. Dadurch, dass der Unterschied zwischen diesen zwei Verben im französischen
uneindeutig ist, dass guérir auch in der französischen Übersetzung des Johannesevangeliums ist,
und dass guérir hier zur Erstellung eines Reims sorgt, ist Taïebs Wahl offensichtlich.
25
Ladmiral, 1994. S. 16.
26
Siehe Schmidt-Dengler, Wendelin: Heilung durch Aussparung. In: Gedichte von Ernst Jandl.
Kaukoreit, Volker; Pfoser, Kristina. Reclam. Stuttgart. 2002. S. 137.

10
„du‟, das nachgeschoben wurde und den Eindruck gibt, es wäre eingesperrt.27 Das
Pronomen wurde nicht wörtlich im Zieltext übertragen, sondern es bleibt nur noch eine
Form des Imperativs in der zweiten Person Singular, die man im Originalgedicht schon
ab dem ersten Vers findet: „spar aus dem schönen bild den menschen aus‟. Übrigens
sieht man diese imperativische Form im Eingangsvers laut Schmidt-Dengler bei
Hermann Gilms Allerseelen oder bei Stefan Georges Das Jahr der Seele.28 Aus diesen
Gründen ist es wichtig, diese Form in einer Übertragung zu behalten, trotz weniger
regelmäßiger Nutzung des Imperativs in der französischen Sprache als in der deutschen.
Taïeb hat aber im ersten Vers das Verb nicht an die erste Stelle gesetzt, sondern aus
stilistischen Gründen nach der Wiederholung des Titels. Dabei kann man sagen, dass
der erste Satz sich weniger wie ein Befehl anhört, an Strenge und Härte verloren hat und
poetischer geworden ist. Diese Strenge findet man im dritten Vers wieder, mit der
Platzierung von écarte an der ersten Stelle, ein Verb, dessen Konsonanten härter
klingen. Ab dem vierten Versum wird diese Härte im Originalgedicht geschwächt: „Die
folgenden Verse sind, mit Ausnahme des allerletzten, abhängig von einem anderen
Verbum, und zwar von dem optativischen »erinnere«, das eine Zurücknahme der Härte
des Imperativs in der ersten und dritten Zeile mit sich bringt.‟29 Der vierte Vers in
Taïebs Übersetzung fängt mit der Konjunktion que an, dessen Funktion es ist, einen
Befehlssatz zu bilden. Dieser wird dann aus stilistischen Gründen bis zur nächsten
Erscheinung des Verbs rappeler nicht mehr wiederholt. Dadurch bleibt die
Imperativform überall – außer im letzten Vers – im Gedicht zu finden. Diese
Zurücknahme der Härte in Jandls Gedicht wurde umgekehrt übertragen, d.h. die Härte
wurde nach dem ersten Vers hinzugefügt.
Die Konjunktion que musste im Vers 10 wiederholt werden und schwächt dabei
unvermeidlich die semantische Wertsteigerung, die das durch einen Zeilensprung
alleingelassene „nichts‟ in der Originalfassung bewirkt. Man hat den Eindruck, das
dieses „nichts‟ nicht nur den nächsten Satz anfängt, sondern auch der Aufzählung ein
Ende gibt. J.-F. Mura hingegen hat entschieden, an dieser Stelle die « équivalence » zu
benutzen und behält diesen stilistischen Effekt bei.
Um die Befehlsform bzw. die semantische Struktur bestens zu behalten, hatte Taïeb
möglicherweise keine andere Wahl, als diese Konjunktion zu benutzen.

27
Ebda. S. 133.
28
Ebda. S. 132.
29
Ebda. S. 133.

11
4. Die Übertragung der Rhythmik
Zu den letzten Merkmalen, die Taïeb im ersten Teil zitiert hat, bleiben noch die
Rhythmik und die Länge der Verse zu analysieren. Jandl spielt in das schöne bild
offensichtlich mit der Länge der Silben. Schmidt-Dengler sagt während seiner
Interpretation des Gedichtes, dass die Versen 5 und 6 aus einsilbigen Wörtern und Vers
7 mehrheitlich aus zweisilbigen Wörtern bestehen.30 Der Rhythmus des Gedichtes wird
dadurch schneller und, um jeden Aspekt, der bereits besprochen wurde, zu behalten, ist
es unmöglich, diesen Rhythmus zu übertragen. „On se heurte à la double «
intraduisibilité » de la forme du signifiant et des formes littéraires, rhétoriques ou
métriques, lesquelles révèlent de l’idiosyncrasie culturelle.‟31 Doch die Autorin hat
ihren eigenen Rhythmus kreiert. In der ersten Hälfte des Verses 5 folgen einsilbige und
zweisilbige Wörter aufeinander, in der zweiten Hälfte werden, wie im Ausgangstext,
nur einsilbige Wörter benutzt. Im Vers 6 führt das zweisilbige Wort breuvage die
Beschleunigung des Rhythmus ein, denn gleich darauf werden in der Originalfassung
wie in Taïebs Werk drei einsilbige Wörter ohne Kommas aufgezählt. Diese
Beschleunigung führt zu dreisilbigen Gruppen im Vers 7: les nageurs; barque, rames,
voiles; und traversée, die an den Rhythmus des Verses 8 im Ausgangstextes erinnern.
Auch das viersilbige Wort „erinnere‟, der den Rhythmus durcheinanderbringt, findet
man in Taïebs Werk durch die Redewendung quoi que ce soit wieder. Dann wird laut
Schmidt-Dengler im Ausgangstext der Rhythmus durch die einsilbigen Farbwörter ein
erstes Mal gebremst, durch „gerade an gerade‟ wieder schneller und durch „rund an
rund‟ endgültig gestoppt.32 Die Farbwörter kann man im Zieltext gleichweise
interpretieren, genauso wie die Beschleunigung durch ce qui est droit ce qui est droit.
Der vorletzte Vers hingegen besteht aber nicht aus einsilbigen Wörtern, und die
Aufmerksamkeit wurde, wie bereits gesehen, auf den Endreimen gesetzt. J.-F. Mura hat
seinerseits mit le rond du rond keinen Reim mit dem letzten Vers gebildet und
stattdessen Jandls Rhythmus behalten. Die Gesamtform des Werkes ist ähnlich, sogar
der vorletzte Vers ist trotz des Unterschiedes an Silben der kürzeste geblieben.

30
Ebda. S. 134.
31
Ladmiral, 1994. S. 21.
32
Schmidt-Dengler, Wendelin, 2002: Heilung durch Aussparung. In: Gedichte von Ernst Jandl.
Kaukoreit, Volker; Pfoser, Kristina. Reclam. Stuttgart. 2002. S. 134.

12
Fazit
Diese Analyse hat gezeigt, wie schwierig es sein kann, die Metrik und die Semantik
eines Gedichtes gleichzeitig zu übersetzen. Es wurden von Taïeb viele verschiedene
Methoden benutzt, um den Stil Jandls durch ihren eigenen zu übertragen. In vielen
Fällen musste die Autorin eine Wahl zwischen zwei oder mehr Aspekten des
Originalgedichtes treffen und sie versuchte dabei fast immer, die restlichen Aspekte an
einer anderen Stelle ihres Werkes wiederzugeben. Wenn ein Aspekt nicht übertragen
werden konnte, gab es immer einen Grund, sei es aus stilistischen Gründen, aus
sprachlichen Gründen oder aus kulturellen Gründen. Der Vergleich mit J.-F. Mura an
manchen Stellen zeigte oft eine Alternative, die einen verschiedenen stilistischen
Aspekt bedeckte, und dadurch kann man sagen, dass sich beide Gedichte ergänzen:
„L’intraduit d’une version d’un texte n’est pas forcément le même que l’intraduit d’une
seconde version, ce qui en font des traductions complémentaires présentant différents
réseaux de sens dans le poème original.‟33
Dadurch, dass „das schöne bild‟ eines der späteren Gedichte Jandls ist, mussten keine
Neologismen bzw. « mots-valises34 », die bei ihm zur Zeit der Avantgarde typisch
waren, übersetzt werden. Aber „le beau tableau‟ ist eines von fast 90 von Taïeb
übersetzten Gedichte, deswegen gibt es noch viele Werke, deren Analyse interessant
sein kann.

33
Dünne, Jörg, Jörg Schäfer, Martin, Suchet, Myriam & Wilker, Jessica (Hrsg.): Les
intraduisibles : langues, littératures, médias, cultures. Unübersetzbarkeiten : Sprachen,
Literaturen, Medien, Kulturen. Éd. des Archives contemporaines. Paris. 2013.S. 256.
34
Siehe Kargl, Elisabeth: Traduire Ernst Jandl. In: Les traducteurs, passeurs culturels entre la
France et l’Autriche. Cagneau, Irène.; Grimm-Hamen, Sylvie.; Lacheny, Marc (Hrsg.). Frank &
Timme. Berlin. 2020. S. 225.

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Bibliographische Hinweise

Primärliteratur:
Jandl, Ernst: „Gesammelte Werke. Gedichte. Stücke. Prosa‟. Siblewski, Klaus (Hrsg.).
Darmstadt/Neuwied: Luchterhand. 3 Bde. 1985. [Zit. Als: GW.]
Jandl, Ernst; Taïeb, Lucie: „Groite et dauche : poèmes, peppermints et autres proses.‟
Atelier de l’agneau. Saint-Quentin-de-Caplong. 2011.
Jandl, Ernst; Mura, Jean-François: „Luminesens‟. L’Atelier du Grand tétras.
Mont-de-Laval. 2013.

Sekundärliteratur:
Schmidt-Dengler, Wendelin: „Heilung durch Aussparung‟. In: „Gedichte von Ernst
Jandl‟. Kaukoreit, Volker; Pfoser, Kristina (Hrsg.). Reclam. Stuttgart. 2002.

Forschungen:
Bürger, Peter: „Theorie der Avantgarde‟. Wallstein Verlag (1. Aufl. 1974, Suhrkamp).
Göttingen. 2017.
Cagneau, Irène; Grimm-Hamen, Sylvie; Lacheny, Marc (Hrsg.). „Les traducteurs,
passeurs culturels entre la France et l’Autriche‟. Frank & Timme. Berlin. 2020.
Dünne, Jörg; Jörg Schäfer, Martin; Suchet, Myriam; Wilker, Jessica (Hrsg.): „Les
intraduisibles : langues, littératures, médias, cultures. Unübersetzbarkeiten : Sprachen,
Literaturen, Medien, Kulturen‟. Éd. des Archives contemporaines. Paris. 2013.
Ladmiral, Jean-René: „Traduire : théorèmes pour la traduction‟. Gallimard. Paris.
1994.
Ladmiral, Jean-René: „Langages : la traduction‟. Didier / Larousse. Paris. 1972.

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