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gilt vor allem für klassische Schaltungen mit Thyristoren, insbesondere für netzgeführte Strukturen.
[Diese werden heute vor allem in Industrienetzen eingesetzt (wo durch eigene Transformatoren ei-
ne weitgehende Entkopplung vom öffentlichen Netz gegeben ist und daher Netzrückwirkungen wenig
problematisch sind), weiters bei speziellen Anwendungen, wie bei der Erregung von Synchrongene-
ratoren in Kraftwerken bzw. bei Synchronmotoren. Unverzichtbar sind Thyristoren auch bei höchsten
Leistungen, z. B. bei HGÜs (Abschnitt 8.2), weshalb es für den Leistungselektroniker unerläßlich ist,
sich auch mit den klassischen Schaltungen (Kapitel 4 . . . 6) zu beschäftigen.] Wo durch Vorschriften
der EVUs (Elektrotechnische Versorgungsunternehmen) Netzrückwirkungen minimiert werden müs-
sen, werden beim Netzanschluß sogenannte Force Commutated Rectifiers (FCR-Systeme), auch „Active
Front End(s)“ genannt, eingesetzt (vgl. Abschnitte 14.3 . . . 14.5), mit deren Hilfe man an der Netzseite
Spannungen beliebiger Phasenlage relativ zur Netzspannung mit minimalem Oberschwingungsgehalt
erzeugen kann.
Siehe hiezu weiters Abschnitt 4.1.2.A und auch Fußnote bei Abschnitt 3.5.2.4. [Danach kann insbe-
sondere für neuere Halbleiter (vgl. Kapitel 10) statt Zünden der Ausdruck „Einschalten“ und ebenso
statt Löschen die Bezeichnung Aus- bzw. Abschalten vorgezogen werden; bei letzterem spricht man
auch von Kommutierung, wie in Abschnitt 4.1.2.A dargelegt.]
seln, austauschen.
∗∗ In der Literatur wird auch manchmal in kommutierende und nichtkommutierende (Schalter, Steller,
einpulsige Schaltung M1, siehe Abschnitt 4.2) Schaltungen unterschieden. Dies sagt aus, ob der Strom-
übergang zwischen zwei oder mehreren Ventilen unmittelbar erfolgt oder ob Strompausen entstehen. Da
aber z. B. die Laständerung von stark induktiv auf rein ohmsch den unmittelbaren Stromwechsel zwi-
schen den Ventilen bei vielen Schaltungen unterbindet, wäre dann ein und dieselbe Schaltung nicht mehr
klassifizierbar, bzw. müßte man die Klassifikation z. B. nur auf Phasenanschnitt 0 oder auf spezifizierte
Last beziehen. Deshalb soll diese Einteilung hier unterbleiben.
∗∗∗
Es wird z. B. erkennbar werden, daß auch bei Schaltern und Stellern die Netzwechselspannung zur
Löschung der Ventile dient, weshalb Schalter und Steller bei den netzgeführten Schaltungen behandelt
werden sollen.
∗ ∗ ∗∗ Da Thyristoren sehr verläßlich und kostengünstig sind, trachtet man in der Industrie danach, diese
so weit wie möglich einzusetzen (vgl. die Fußnote auf der vorigen Seite). Wir wollen uns deshalb hier in
Kapitel 4 vor allem mit Schaltungen von Thyristoren beschäftigen; ab Kapitel 10 werden dann Strukuren
mit über das Gate abschaltbaren Bauelementen (GTOs, IGCTs, IGBTs etc.) beschrieben.