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Fritz Leonhardt

Vbflesungen
uber
Massivbau
Vierter Teil
Nachweis der Gel:›rel_i<:;l¬efäl^iigkeit
Rieeebeechränkung,Formänderungen, ,
l\/lomerlterwmlegerung und Ešruchlinieritheerie
im Stahlbetonbeu

Von“ l:. l_e0rıherclt

Zweite Auflage
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Springer-Verlag
Berlin - Heidelberg - l\levvYorl< 1978
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Inhaltsverzeichnis

1. Nachweise für Gebrauchsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1


1, 1 Anforderungsgrade cler Nutzung im Gebrauchsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1, 2 Grenzwerte des Verhaltens der Tragwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3


2. 1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . _ 3
Rißbíldung und Zweck der Rissebeschränkung . .V . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Arten der Risse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
NNN l-^›-=›-* ... c,oL\.'Jı-* Zur Definition der Rißbreite W . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2.2 Vorgänge bei der Rißbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Spannungssprung im Stahl und Verbundstörung beim 1. Riß . . . . . . . . _ 7
Rißabstände -in bewehrten Zugzonen - Rißbildungsgracle . . . . . . . . . . . 11
Ríßabstände bei relativ zu d niedrigen Zugzonen . . . . . . . . . . . . . . . 14
l.\9I.\'JI.\TJ[\3 l\7NJl\Dl\D .ı. rP0 \. 7|-* Wirkungszone der Bewehrung Fbw . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2.3 Ermittlung der Rißabstände für die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.3.1 Einführung von k-Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.4 Ermittlung der Rißbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Die Entwicklung der Rißbreíte bei Erstbelastung . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Einfluß von Lastwiederholungen und Lastdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Die kritische Rißbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
NNNN ›i>›i>ı›I>›$> ›l>c.oNı-1 Formeln für die kritische Rißbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.

2.5 Einfluß der Abweichung der Bewehrungsrichtung von der Spannungs-


richtung auf die Rißbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.6 Rißbreitenbeschränkung nach D]l\i 1045 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Herleitung der Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
l\'J
L\3 . G2
O3 I.\3
)-' kein Rißnachweis für μz ê O, 3 % - ein Irrtum . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschränkung bei Zug


und Biegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.7.1 Diagramme für Rissebeschränkung bei Zug durch Zwangspannungen
oder Lastspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . _ 27
2.7.2 Diagramme für Biegung und Biegung mit Langskraft
(Zug oder Druck) . . . . . . . . . . . . . . . _ .5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Einfluß von Schwinden und Temperatur auf die Rißbreite . . . . . . . . . . . 33
I.\7L\7 "J\`I ı~P~Cı3 Rissebeschränkung bei Spannbetonträgern mit beschränkter,
mäßiger bzw. teilweiser Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
2. 8 Beschränkung von Schubríßbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Schubrißbreiten in Stegen von Balken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
L\DL0ı. OOCO L\Dl-^ Schubrißbreiten in Platten oder dicken Stegen . . . . . . . . . . . . . . . . . _ 38
Inhaltsverzeichnis

2, 9 Beschränkung der Torsions-Rißbreiten . . . . . . . . . . . . . . _ . _ . _ _ . . _ _ . 39


Vorbemerkung . . _ _ . _ . . . . _ _ . . _ _ _ _ . . _ . . _ _ . _ . _ _ . _ . _ _ 39
Die maßgebende Stahlspannung (IGT . . . _ _ _ . . . _ . . . . _ . . _ . . _ . 39
Berechnung der Rißbreiten bei Torsion für (90°+ 0°)-Bewehrung __ 40
NNNN . _ coıococo _. ›i>-oaıxøı- Rißbreiten bei Torsion für 45°-Bewehrung . . . _ . . . . _ _ . _ . . _ _ 42
2, 10 Beschränkung der Breite von Oberflächenrissen infolge von Eigenspannungen 42
2, ll Rißbreitenbeschränkung ohne Bewehrung . _ . . . _ _ _ _ . . . . _ . _ _ . . . . . _ _ 42
2. 12 Beispiele der Anwendung . . . . . . _ . . _ . . _ . . _ _ _ _ . _ . . . _ . _ . . _ . . . _ _ 44
2. 13 Praktische Hinweise, Nachweisgrenzen . _ . . . _ . . _ . . _ _ . . . _ . . . . . . _ _ 56
2. 13. 1 Nachweis der Rissebeschränkung kann entfallen _ . _ . _ _ _ . . _ . _ _ 56
2. 13. 2 Stababstände der Bewehrungen . . . . . _ _ _ . . . _ _ _ _ _ . . . . . . . _ _ 57
2. 14 Mindestbewehrungen . _ . . . _ _ _ _ . . _ . _ . . _ _ . . . _ . _ . . _ . _ . . _ . . _ _ _ _ 57

Formänderungen der Betontragwerke - Allgemeines . _ _ . _ _ _ . _ _ _ _ . _ . . . _ . . . 61


3. l Zweck der Berechnung von Formänderungen . . . _ . _ _ . . . _ _ _ . . _ . . . _ _ 61
Für die Sicherung der Gebrauchsfahigkeit . _ _ . . _ _ _ . . _ _ . . _ _ 61
ı- 1-*l-^ıı [\3
DJDJ I-1 Für die Sicherung der Tragfähigkeit _ _ . _ _ . _ . _ . . . . _ . . . . . _ _ 61
3. 2 Ursachen, Arten, Rechengrößen und Streuung der Eormänderungen _ . . . _ _ 61
Ursachen und Arten . . . . . . . _ . . . _ . . _ . . _ . _ _ _' . . _ _ . . . . _ _ 61
CXJ . |.\3L0 l\'>
OO l-\ Rechenwerte der Steifigkeiten _ . _ _ _ . . . . _ . . _ _ . . _ _ . . . . . _ _ 62
Baustoffkennwerte Ee und Eb . . . . _ . . . . . . . . . . . . _ . 62
.°°_°°}`°."° PP” B7!-1 Querschnittswerte _ . . . . . . . . _ . . . . . . _ . . . _ . _ . _ _ 65
Streuung der Steifigkeiten . . _ . . . . . . _ . . . _ _ . . . _ . . . . . . _ _ 66
0900 [U59 ›I>~0.1 Schwind- und Kriechbeiwerte . . . . . . . _ . . _ . _ . . . . . . _ _ . . . _ _ 66
3. 3 Die Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen _ _ . . . _ . _ . _ . . . . . . _ _ _ 67
3. 3. 1 Einfluß von Art und Grad der Beanspruchung auf die mittlere
Dehnung von Zugstäben _ . _ _ _ . _ . _ . . _ . . . . . . . . . . . . . . _ _ _ _ 67
3. 3. 2 Annahmen für die rechnerische Erfassung der Mitwirkung des
Betons zwischen den Rissen . . _ _ . _ . . . . _ _ _ . . . . _ . . _ _ . _ _ . _ 70
3. 4 Annahmen für die Streubreite der Steifigkeiten . . . . . . _ . . . _ . . _ . . . _ _ _ 72
3. 5 Annahmen für die Berücksichtigung von Lastwiederholungen _ _ . _ _ _ . _ . _ _ 73

Verformungen durch Längskraft, Dehnsteifigkeit . . _ _ . . . _ . . _ . . . . . . _ . _ . _ _ 75


4. 1 Verkürzung von Druckgliedern bei mittigem Druck
Kurzzeit und Dauerlast _ _ _ . . . _ . _ . . . . _ _ _ _ . . _ _ _ . _ _ _ . . _ . . _ _ _ _ 75
4. 2 Verlängerung von Zuggliedern bei mittigem Zug . . _ _ . _ . _ . _ . . _ _ . _ . _ _ 79
Zustand I bei Kurzzeit- und Dauerlast . _ _ . _ . . . . . . . . _ . _ . . _ _ 79
›l>›l>› NN L\'Jl- \ Zustand II bei Kurzzeit- und Dauerlast _ _ _ . _ . . . _ . _ . _ _ . . . _ . 80

Verformungen durch Biegung, Bíegesteifigkeit


- ohne Schubverformung und ohne Längskraft ~ _ . . . . _ _ _ _ _ . . . _ . . _ . . . _ _ _ _ 85
5. 1 Grundlagen zuın Verständnis, einfach dargestellt .4 . _ . . . . . . _ . . . . _ _ _ _ 85
5. 2 Biegesteifigkeit im Zustand I . . _ . _ . . . . . _ . . . . . . . _ . _ . . . _ . _ . . . _ _ 88
5. 3 Biegesteifigkeit im Rißbildungsbereich - nur für μ < O, 7 % von Bedeutung _ 89
5.4 Biegesteífigkeit im Zustand Il, abgeschlossene Rißbildung . . . . . . . . _ . _ _ 90
5. 5 Biegesteifigkeit im nackten Zustand II . _ _ _ . . . _ . . . _ . . . _ _ . . . _ . . . . _ 91
5. 6 Verlauf der Biegesteifigkeiten bei steigender Biegebeanspruchung _ _ . . . _ _ 95
Inhaltsverzeichnis VII

5. 7 Die Berechnung von Durchbiegungen fo bei Erst- und Kurzzeitlast. _ _ _ _ 96


Verschiedene Abhängigkeiten . . _ _ . . . _ _ _ _ . _ . _ . . _ _ _ _ _ _ _ 96
Ermittlung der anfänglichen Durchbiegung fo _ . _ _ _ _ _ _ _ . . _ _ 97
Vereinfachte Verfahren für fo _ . _ _ _ _ . _ . _ _ _ _ _ _ _ . _ . _ . _ _ 99
01010101 FFF* ›l>0oi_\1›-1 Verminderung der anfänglichen Durchbiegung durch Druck-
gurtbewehrung _ _ _ . _ _ . _ . _ _ _ _ _ _ . . . _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 101
5. 8 Berechnung der Durchbiegung bei Dauerlast (Kriechen u. Schwinden) _ _ 101

5. 8. 1 Durchbiegung infolge Kriechen des Betons und Einfluß von


Biegedruckbewehrung _ _ . _ . . _ _ _ _ . . . _ _ _ _ _' . . _ _ _ _ . _ _ _ _ 101
5. 8.2 Durchbiegung infolge Schwinden des Betons im Zustand II _ _ _ _ _ 104

5. 9 Weitere Hinweise zur Durchbiegung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ . _ . _ _ _ . _ _ _ , 106

5. 9. l Durchbiegung bei Biegung mit Längskraft und bei besonderen


Querschnitten _ _ . _ . _ _ . _ . _ . _ . _ . . _ . . . . _ _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ 106
5. 9. 2 Einige Hilfsmittel für verschiedene statische Systeme und
Belastungen . . _ _ . _ _ . . . . . . . _ _ . _ _ _ _ . _ _ _ _ . . . _ _ _ _ _ _ 106

5. 10 Verhütung von Schäden durch Durchbiegungen von Stahlbetontragwerken


und Begrenzung der Durchbiegtmg _ . _ _ . . _ . _ _ _ . _ . _ . _ _ _ _ _ _ _ . _ _ 109

5. 10. 1 Häufige Schadensarten und Abhilfe . . _ . _ _ _ . _ _ _ _ . . _ . _ . _ _ 109


5. 10. 2 Vorbeugung gegen Schäden . . _ . . _ _ _ _ _ _ . _ . _ _ . _ _ _ _ _ . _ _ _ 112
5. 10. 3 Begrenzung der Durchbiegungen und Schlankheiten 2/d _ _ . _ _ _ 112

6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifigkeiten . . _ _ _ _ 113

6. 1 Überblick, praktische Bedeutung _ . . _ . _ . . . _ . _ _ _ _ _ _ _ _ _ . _ _ _ _ _ _ 113

6. 2 Schubverformungen im Zustand I (in der Praxis vernachlässigbar)_ _ _ _ _ 114

6. 3 Schubverformungen im Zustand II . . . _ _ . . _ . . _ _ _ . _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 115

Wichtige Vorbemerkung . _ . _ . _ _ . . . . _ _ _ . _ . _ _ _ . _ _ . . _ _ 115


O3CDı. 0000 l\3
I-* Theoretische Grundformeln für die Schubsteifigkeit im nackten
Zustand II mit dem Modell des Fachwerkes mit parallelen Gurten 116
6.3.3 Empirische Anpassung der Grundformel für Zustand Il an die
wirklichen Verhältnisse mit erweiterter Fachwerkanalogíe _ _ _ _ 119

6. 4 Nachträgliche Schubverformungen durch Kriechen und Schwinden des


Betons im Zustand II . . _ . _ . _ _ _ . _ _ _ _ . . . _ . _ _ _ _ . . . _ _ . _ _ _ _ _ _ 121

6. 5 Einige Angaben zur Beurteilung der Schubsteifigkeit . _ . . . . _ _ _ . . _ _ _ _ 122

Verhältnis der Schubsteifigkeiten im Zustand II und Zustand I _ _ 123


®O3 UTUT [\3›-^ Verhältnis der Anteile der Durchbiegung aus Schub und Biegung
zur Beurteilung der Grenze für die Berücksichtigung der
Schubverformung _ _ . . . . . . . . . . _ _ . . . . . . _ . . _ . _ _ . . _ _ _ 124

7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeiten . . _ . _ . . _ . _ . _ . _ _ _ _ _ _ 127

7, 1 Überblick, praktische Bedeutung _ _ _ _ _ . _ _ _ _ . _ _ _ _ . . _ . . _ . _ _ _ _ _ 127

7. 2 Torsionssteifigkeit im Zustand I . _ . . . _ _ _ _ . _ _ _ _ . . _ _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ 130

7. 3 Torsionssteifigkeit im Zustand II, einschließlich Rißbildungsbereich. _ _ _ 131

Abgrenzung des Rißbildungsbereiches _ _ _ _ _ . . _ _ _ . _ _ _ _ _ _ _ 131


Grundformeln für die Torsionssteifigkeit im nackten Zustand II _ 132
"I"l¬`I UJGOCAJ C_ıOl\'Ji-* Empirische Anpassung der Grundformel für Zustand II im Riß-
bildungsbereich und bis zul MT _ . . _ . . . . . . . . _ . _ _ . _ . _ _ _ 136

7. 4 Nachträgliche Torsionsverformungen durch Kriechen und Schwinden


des Betons im Zustand II _ . _ _ _ _ _ _ _ . _ _ _ _ _ . . _ _ . . _ . . _ _ . . _ . _ _ 139

7. 5 Verhältnis zwischen Torsions- und Biegesteifigkeit _ _ _ _ _ _ . . _ _ _ _ _ _ _ 140

J
V111 Inhaltsverzeichnis
ı

7. 6 _ Torsions- und Biegesteifigkeiten bei Torsion mit Biegung und Querkraft 141
Vorbemerkung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ . _ _ _ _ _ . _ _ _ _ . _ _ _ _ . _ _ 141
Gegenseitige Beeinflussung von T, M und Q . . . . _ . . , . _ . _ _ 143
<1K1_ O3 _..N
¬`| _. G3O3 l(.0-* Vorläufige Empfehlung zur Berechnung der Verformungen
bei T. M und Q _ _ _ . . _ _ . _ . . . . _ . _ _ . . . _ . . . _ . _ _ . _ _ 146
7. 7 Einfluß der Vorspannung auf Torsionsverformungen . . . _ . . _ _ _ _ . _ _ 147

8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand III) . . _ _ _ _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ _ 149


8, 1 Zweck der Betrachtung des Zustandes III _ . . . . . . . . . . _ _ _ _ . . . . _ _ 149
8. 2 Biegeverformungen im Zustand III_ . _ . _ . . _ . _ . . _ _ _ . _ _ . _ . . _ . _ _ 149
8. 3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation _ . _ _ _ . . _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ . _ . . _ _ 154
8. 4 Rotation bei Biegung mit Längsdruckkraft (M und N) . . _ . . . . _ . . _ _ _ 162
8. 5 Momentenuınlagerung in statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken _ _ 162
Momentenverteilung im Zustand II _ _ _ . . . _ _ _ _ _ . . . . _ . _ _ 162
Momentenumlagerung im Zustand III _ . . . . _ . _ . . _ . . . . _ _ _ 165
OOOOm U1U1 N3
ı0- U1 OO
l-^ Vereinfachte, linearisierte Methode für Momentenumlagerung. 171

9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten ll


f
(Yield line theory), Von E. Mönnig _ _ _ _ _ . _ _ _ . _ . . _ _ _ . . _ _ A. . . . _ _ _ _ _ _ 175
il
9. 1 Vorbemerkung _ . . . . . . _ _ _ . . _ _ _ . _ _ _ _ _ . . . _ _ . . _ _ _ _ _ . _ _ _ _ _ 175 i
l
9. 2 Einleitung . _ _ _ . . _ _ . . _ _ . _ . _ . . _ . _ _ _ . _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ . _ _ _ _ 176
l
9. 3 Die Bruchlinien . . . _ . . . _ _ _ _ . _ _ . _ _ . _ _ _ . . _ _ _ _ _ _ . . _ _ _ . . _ _ 177
9.4 Die Schnittgrößen _ . . _ _ . . _ _ . . _ _ . . . . . _ _ . . . . . _ _ _ _ _ _ . _ _ _ _ 178
9. 5 Besondere Verhältnisse an Plattenecken _ _ . . . _ . _ . . . _ . _ . . _ . _ _ _ 182
9. 6 Ermittlung der Traglast als maßgebendes Bruchmoment _ . _ . _ . . _ . _ _ 183

9. 7 Einschränkungen für die Anwendung der Bruchlinientheorie _ . . . _ _ _ _ 185


9. 8 Beispiel _ _ . . _ _ . _ _ _ _ . . . . . . _ . _ _ _ _ _ _ _ . _ . . . _ . _ _ _ _ . _ _ _ _ 186

Schrifttumverzeichnis _ . _ _ _ . . _ _ _ _ . . . _ _ _ _ _ _ _ _ _ . _ . _ _ _ _ _ . _ . _ _ . _ _ _ 189
Inhalt der weiteren Teile zum Werk LEONHARDT
„Vorlesungen über Massivbau":

I. Teil: Grundlagen zur Bemessung im Stahlbetonbau


_ Einführung
_ Beton
_ Betonstahl
_ Verbundbaustoff Stahlbeton
. Tragverhalten von Stahlbetontragwerken
_ Grundlagen für die Sicherheitsnachweise
_ Bemessung für Biegung mit Längskraft
. Bemessung für Querkräfte
Bemessung für Torsion
gcø ø-`103U1l›>r.ol\3›-1 Bemessung von Stahlbeton-Druckgliedern

II. Teil: Sonderfälle der Bemessung im Stahlbetonbau


_ Bewehrung schíefwinklig zur Richtung der Beanspruchung
_ Wandartige Träger, Konsolen, Scheiben
_ Einleitung konzentrierter Lasten oder Kräfte
_ Betongelenke
_ Durchstanzen von Platten
_ Bemessung bei schwingender oder sehr häufiger Belastung
-`1Gı01ıl>cnl\J›- Leichtbeton für Tragwerke

III. Teil: Grundlagen zum Bewehren im Stahlbetonbau


_ Allgemeines über Entwurf und Konstruktion
_ Schnittgrößen
_ Allgemeines zum Bewehren
_ Verankerungen der Bewehrungsstäbe
. Stoßverbindungen der Bewehrungsstäbe
_ Umlenkkräfte infolge Richtungsänderungen von Zug- oder Druckgliedern
Zur Bewehrung in biegebeanspruchten Bauteilen
o ¬1o›01›l>wNı- _ Platten
9. Balken und Plattenbalken
10. Rippendecken, Kassettendecken und Hohlplatten
l1_ Rahmens cken
12. Wandartige Träger oder Scheiben
13. Konsolen
14. Druckglieder
15. _ Krafteinleitungsbereiche
16. Fundamente

V. Teil: Spannbeton

Vl. Teil: Grundlagen zum Bau von Massivbrücken


Bezeichnungen

DIN 1080 regelt die im Stahlbetonbau anzuwendenden Bezeichnungen; im folgenden ein Aus-
zug hieraus mit einigen englischen Fachausdrücken. Außerdem sind zusätzliche Bezeichnun-
gen angeführt, die in diesem 4. Teil benützt werden.

Fußze1ger

- Ursache:
Krie chen creep
Schwinden shrinkage
Zeitdauer oder Zeitpunkt time
,_3<¬“rnN“ Temperatur temperature

Art:
Biegung bending, flexure
Druck compression
Schub shear
Torsion torsion
NI-IUJUUU Zug tension
Zw Zwang re straint
R.
ıchtung, Ort.
Beton concrete
Betonstahl reinforcing steel
oben top
unten bottom
Spannstahl prestressing steel
Längsbewehrung longitudinal reinforcement
5:1: Bügel stirrup
Ullgjribıßiorno“ Wendelbewehrung oder Schubbewehrung helical or shear reinforcement

Sonstiges:
bezeichnet "ideelle" Größen transformed values
netto net
bezeichnet den Rechenwert einer Festigkeit characteristic strength
für die Schnittgröße bei Rißlast referring to cracking load
owwwn kennzeichnet Kraft- oder Schnittgrößen, bei ultimate
denen die Tragfähigkeit erschöpft ist,
z. B. Bruchlast
0 Anfangszeit, t = O, zum Grundsystem gehörig value at time = 0, initial values
i zum Zeitpunkt t =0O value at time = 00
95 95 %-Fraktile
XII Bezeichnungen

Kopfzeig GI'
f
auf Druckbewehrung zu beziehen referring to compression steel
I Zustand I uncracked state
II Zustand II cracked state
IIo nackter Zustand Il naked cracked state (without
tension stiffening)
Ill Zustand III, plastischer Bereich plastic state

Hauptzei chen
______m.__mm_...__.__

- Querschnittswerte:
b Breite bei Rechteckquerschnitten width
b Stegbreite bei Plattenbalken web width, web thickness
o
b mitwirkende Breite bei Plattenbalken effective width of T-beams
II1
d Kreisdurchınesser, Plattendicke, diameter,
Balkenhöhe, Wanddicke overall depth
de, ø Durchmesser eines Bewehrungsstabes diameter of reinforcing bar
d Gesamthöhe bei Plattenbalken overall depth
o
d Höhe der Wirkungszone Fbw depth of effective tension zone
W
d Höhe der Biegezugzone depth of flexural tension zone
z
6 M/N = Ausmitte e der Längskraft N excentricity of force N
G Abstand von Bewehrungsstäben spacing of reinforcing bars
G Abstand von senkrechten Bügeln spacing of stirrups

F Querschnittsfläche cross-sectional area
Betonquerschnitt (brutto) area of concrete
Fb
Betonzugzone tension zone of concrete
Fbz
Wírkungszone der Bewehrung effective tension zone around
Fb W reinforcing bars
F. Fb + (n - 1) Fe = ideeller Querschnitt transfo rmed section
1
F Betonquerschnitt (netto)
n
F b - d = Kernfläche bei Torsion kern area for torsion
In m In
F Stahlquerschnitt area of tension reinforcement
e
(meist Gurtbewehrung, Längsbewehrung)
Querschnitt der Schubbewehrung area of transverse reinforcement,
Fe,S
~~ shear reinforcement
Querschnitt der Längsbewehrung area of longitudinal reinforcement
Fe,L
F Querschnitt eines Bügels area of stirrup
e,Bü
F Querschnitt eines Schrägstabes area of bent up bar
e, S
f auf eine Längeneinheit bezogener Stahl- area of steel bars related to
e
querschnitt unity of length
f Querschnitt einer Wendelbewehrung area of helical reinforcement
e ,W
h Abstand des Schwerpunkte der Zuggurtbeweh- effective depth
rung vom gedruckten Rand, Nutzhöhe
hi
desgleichen für Druckgurtbewehrung
i l/JYF = Trägheitshalbmesser radius of gyration, ~~ inertia
Bezeichnungen X111

J Trägheit smom ent moment of inertia, second moment


of area v
K Steifigkeit rigidity or stiffness
s Stablänge, Strecke length of a member
S Statisches Moment einer Fläche first moment of area,
static moment of a section
u Umfang eines Stabes circumference of a bar
bzw. u = 2 (bm+dm) = Umfang der Kern-
fläche bei Torsion
ü Betondeckung concrete cover
W Widerstandsmoment modulus of section, section modulus
x Abstand der Nullinie vom gedruckten Rand depth of neutral axis
y Abstand von der Schwerlinie des Beton-
querschnitts
z Abstand der Druckgurtresultierenden von der lever arm
Zuggurtresultierenden, innerer Hebelarm
F
e
μ Bewehrungsgrad, z_B_ = í wird
meist i.n % angegeben:
100 Fe
μ [%:l = ñ = Bewehrungsprozentsatz percentage of reinforcement
F
l-lo = -i-â- = Bewehrungsgrad bezogen auf den
F vollen Betonquerschnitt
e
μz = í- = Bewehrungsgrad bezogen auf die
bZ Betonzugzone
Fe
μzW= -¬-F-- = Bewehrungsgrad bezogen auf die
bw Wirkungszone Fbw der Bewehrung

μzz =
2600 `
?-- l/μz [0/0] = bezogener dimensions-
ew loser Bewehrungsgrad

Kennwerte für Werkstoffe

E Elastizitätsmodul Young' s modulus, modulus of


elasticity
Eb Elastzitätsmodul des Betons
Ee Elastizitätsmodul des Stahles
fR bezogene Rippenfläche bei Rippenstahl
es Schwindbeiwert
§0 Kriechbeiwert
G Gleítmodul, Schubmodul shear modulus
n = Ee/Eb = Verhältnis der beiden
Elastizitätsmodule
R Reifegrad der Betonerhärtung maturity degree of concrete
hardening
Querdehnun _ _
μ Querdehnzahl = I Poısson's ratio

QT Temperaturdehnzahl coefficient of (thermal) expansion


XIV Bezeichnungen

5 Festigkeit eines Baustoffes strength of materials


BZ Zugfestigkeit tensile strength
gp Prismendruckfestigkeit des Betons prism strength in compression
ßw Würfeldruckfestigkeit des Betons cube strength
QW28 Würfeldruckfestigkeit nach 28 Tagen cube strength at 28 days
ße Zylinderdruclcfestigkeit des Betons cylinder strength in compression
Bbz Zugfestigkeit des Betons (vereinfacht auch (BZ) tensile strength
BBZ Biegezugfestigkeit bending tensile strength
BR Rechenwert der Betondruckfestigkeit characteristic strength
BS Streckgrenze des Stahles yield strength
B0, 2 0, 2 % Dehngrenze des Stahles 0, 2 % yield strength
B71 Verbundfestigkeit zwischen Stahl und Beton bond strength

Lastgrößen: (große Buchstaben entsprechen Einzellasten, kleine Buchstaben sind auf


die Länge oder Fläche bezogene Lasten)

g, G ständige Last dead load


p, P Verkehrslast, Nutzlast live load
q Gesamtlast g+p total load
w, W Windlast Wind load
V Vorspannkraft prestressing force
H horizontale Komponente einer Einzellast horizontal component
V vertikale Komponente einer Einzellast vertical component

Schnittgrößen:
M Moment moment
MB Biegemoment bending moment, flexural ~
MT oder T Torsionsmoment twisting moment, moment of torque
N Längskraft normal force, axial ~
Q Querkraft shear force

Weggrößen:
f Durchbiegung deflection
u, v, W Verschiebungen displacements
A 1 Längenänderung elongation
e Dehnung, bezogene Längenänderung strain
A 1/ Z , Kürzung bei Druck

Spannungen:
0 Spannung stress
+ positiv = Zugspannung + tensile stress
- negativ = Druckspannung - compressive stress
oe Spannung in der Zugbewehrung
oe; Spannung in der Druckbewehrung
Bezeichnungen XV

cr; Stahlspannung i.m Zustand I


o Stahlspannung im Rißquerschnitt unmittelbar
eR _
nach dem Rıß
AoeR = oeR - oš Spannungssprung beiın Reißen

og Stahlspannung im Rißquerschnitt bei maß-


gebendem Lastgrad (Zustand II)
cr wirksame Stahlspannung bei Mitwirkung des
ew _ _
Betons zwischen den Rissen
ob Druckspannung im Beton
obz Zugspannung im Beton
01, an Hauptspannungen principal stresses
1' Schubspannung shear stress
7' Rechenwert der Schubspannung bei Stahl-
o
betonbalken
11 Verbundspannung zwischen Beton und Stahl bond stress

Sonstiges:
a Rißab stand
k Beiwerte, allgemein coefficients
kl Korrekturglied für den Einfluß der Beton-
deckung auf Rißabstand und Rißbreite
kg Verhältnis der Mittelwerte Bbz/'rlm
k Beiwert für die Form des Spannungsdia-
3 _
gramms der Wırkungszone Fbw

kt; Beiwert für 95 % Fraktile der Rißbreite W95


bezogen auf mittlere Rißbreite wm
ks Beiwert für Lastwiederholungen und Lastdauer
k6 Beiwert für die Mitwirkung des Betons
zwischen Rissen
k Beiwert für die Abweichung der Bewehrungs-
Q richtung von der Spannungsrichtung
kz, kB Beiwerte für den Bezug von Steifigkeiten
des Zustandes ll auf Zustand I
ks Schwindkrümmungsbeiwert
kw Kriechkrümmungsbeiwert
ße Eintragungslänge
110 fiktive Länge nach Falkner
t Rißtiefe
v Versatzmaß der -1:5 - Linie displacement of -1-\;[-- line, shift ~~
vo Länge des gestörten Verbundes am Riß
\› Sicherheitsbeiwert safety factor, factor of safety
w Rißbreite crack width
il: Lastbeiwert für Lastgrad load degree
(JF Beiwert für den Rißabstand nach Falkner
XVI Bezeichnungen

CP .Biegedrehung angle of flexural deformation


K Biegekrümmung flexural curvature
Y Gleitwinkel bei Schubverformung unit shear
0 Verwindung, Verdrehung angle of torque
6 plastische Rotation plastic rotation
'fl Umlagerungsfaktor 1

Maßeinheiten:
lkg Einheit der Masse
lkp = 9,81 kgm/sz Einheit der Kraft = Masse - Erdbeschleunigung
lMp = ıooo kp
1N (Newton) = 1 kgm/sz W- 0, 1 kp
IKN (KiloNewton) W 100 kp; l MN (MegaNewton) W 100 Mp

= 1 Pa (Pascal)
m

1 _ll_2 = 1 -BE-1% = 1 MPa (MegaPascal) W 10-1-{-2:5


mm II1 CID.

Abkürzun gen
DAfStb. Deutscher Ausschuß für Stahlbeton
CEB Comité Euro-International du Bêton, Euro-Internationales Beton-Komitee, Paris
FIP Fédération Internationale de la Prêcontrainte, Intern. Spannbeton Vereinigung
DBV Deutscher Beton-Verein, Wiesbaden
IVBI-I Internationale Vereinigung für Brückenbau und Hochbau
IASS International Association for Shell and Spatial Structures
RILEM Réunion Internationale des Laboratoires d' Essais et de recherches sur les
Matêriaux et les constructions
B. u. Stb _ Zeitschrift "Beton- und Stahlbetonbau"
B St Betonstahl
B Beton (alte DIN 1045)
Güteklassen für
Bn Beton (neue DIN 1045, Jan. 1972)
Z Zement
NB Normalbeton
LB Leichtbeton
NL Nullinie
el elastisch pl plastisch
erf erforderlich red reduziert
konst konstant rLF_ relative Luftfeuchte
krít A kritisch theor theoretisch
max maximal vorh vorhanden
min minimal, mindest zug zugehörig
m , mitt l mittlere zul zulässig
1. Nachweise für Gebrauchsfähigkeit

Die Teile 1 und 2 der "Vorlesungen" behandelten im wesentlichen die Be-


messung der Tragwerke für Sicherheit der Tragfähigkeit. In diesem Teil
sollen nun die Grundlagen der rechnerischen Nachweise für die Gewähr-
leistung der Gebrauchsfähigkeit und Dauerhaftigkeit vermittelt werden.
Wie in [ l a] , 6. 1. 3, schon gesagt, kann die Gebrauchsfähigkeit beein-
trächtigt werden durch `

- übermäßige Rißbíldung
- übermäßige Formänderungen, vor allem Durchbiegungen
- störende oder unerträgliche Schwingungen
- Eindringen von Wasser oder Feuchtigkeit
- Korrosion am Beton oder Stahl
- Feuer _

Zur Sicherung der Gebrauchsfähigkeit müssen entsprechende Grenzwerte


des Verhaltens der Tragwerke (limit states of serviceability) festgelegt
und eingehalten werden. Manche Beeinträchtigungen der Gebrauchsfähig-
keit werden durch mangelhafte Güte der Bauausführung oder durch erheb-
liche Fehler des Entwurfes verursacht, - hier wollen wir uns auf Män-
gel beschränken, die durch rechnerische Nachweise vermieden werden
können.

1.1 Anforderungsgrade der Nutzung im Gebrauchsbereich

Früher wurden die Nachweise zur Gebrauchsfähigkeit meist für die maxi-
male Gebrauchslast (Eigengewicht g + max Nutzlast p + Zusatzlasten),
im Hochbau gelegentlich für g + O, 7 p geführt. Die Erkenntnis setzt sich
jedoch durch, daß bei Durchbiegungen, Rißbreiten usw. nicht die maxi-
male Last für die Sicherung guten Verhaltens der Bauwerke maßgebend
ist, sondern nur die ständige Last g (permanent load) + die Teile der
Nutzlast, die häufig vorkommen oder über längere Zeit wirken (frequent
or quasi permanent live load), sie liegen oftmals weit unter O, 7 p. Die
Dauer der Last oder stark schwingende, dynamische Last kann die Riß-
breiten vergrößern. Neben äußeren Lasten können Zwangskräfte, die
durch Setzungen, Behinderung von Verformungen infolge Temperaturän-
derung oder Schwinden oder dergl. entstehen, zu Rißbildung führen; sie
sollen hier beachtet werden.

Die Beanspruchung durch Witterung oder Industrie-Emissionen (z. B. Re-


gen, säurebildende Gase, Dämpfe. . _ _) spielt für das Maß der zulässigen
Rißbreite eine Rolle. In Zukunft wird man für die zulässigen Beträge der
Rißbreiten und Durchbiegungen, für das Maß des Korrosionsschutzes,
Feuerwiderstandes usw. unterschiedliche A n f ,o r d e r un g s g r a d e der
Nutzung (functional requirements) einführen, z. B. im Hinblick auf
Lasten:
l. Nachweise für Gebrauchsfähigkeit

Anforderungsgrade im Hinblick auf Lasten

Last rad 1 Eigengewicht + häufig wiederholter oder


g längere Zeit wirkender Anteil der Nutzlast
s+t1p
Eigengewicht + maximale zulässige
Lastgrad 2 ) Nutzlast g+ p
Eigengewicht + dynamisch wirkender An- + ,
Lastgrad 3 ) ten der Nutzıasf (mehr als 1o5~fa.ch) g U31) ›

Anforderungsgrade im Hinblick auf Korrosionsangriff und Umweltbedin-


gungen

K I h h A `ff _ . . . . _
K H Scägíaâreín íígšl quantıfızıerte Definitionen
m g g _ S
K 111 starker Angriff )L fehle“ blsher
Die Bedingungen für Korrosionsschutz hängen auch von der Korrosions-
empfindlichkeit der Stähle ab, wobei wärmebehandelte Stähle (meist
Spannstähle) als korrosionsempfindlich gelten.

Anforderungsgrade im Hinblick auf Feuer


Feuerwiderstandsdauer F 30, F 60, F 90 bis F 180 nach genormter Be-
feuerung (DIN 4102) - auch Feuerwiderstandsklassen genannt.
Weitere Anforderungsarten und -grade werden von Fall zu Fall behandelt.
Anforderungen bezüglich Wärme, Schall usw. werden in der Regel iın
Ausbau erfüllt.

1.2 Grenzwerte des Verhaltens der Tragwerke

Diesen Anforderungsgraden sind die Tragwerke durch geeignete Bemessung


so anzupassen, daß Grenzwerte des Verhaltens (limit states of performance)
eingehalten werden. Sie sind so festzulegen, daß die Gebrauchsfähigkeit
nicht gefährdet wird. Den Graden des "Angriffs" entsprechen Widerstands-
grade der Bauteile oder Bauwerke.

Die Anforderungsgrade und Widerstandsgrade hängen von dem gewünschten


Verhalten des Tragwerkes im Hinblick auf die Art der Nutzung, auf Unter-
haltungskosten oder auf die erwartete Lebensdauer ab. Sie bedingen Grenz-
werte z.B. für folgende Erscheinungen:
Ris s e im Beton: die Rißbreiten müssen auf festgelegte Werte wie z. B.
0, 1 oder 0,4 mm begrenzt werden = Rissebeschränkung.
Du r c hb ie gun g e n : ihre Grenzwerte hängen ganz von der Art der Nutzung
und der Empfindlichkeit anderer von diesen Durchbiegungen betroffener
Bauteile ab.
S chwin gun ge nz Frequenzen, die den Menschen ängstigen (0, 7 bis
2 Hertz), oder zu große Amplituden müssen vermieden werden,
F eue r: die Feuerwiderstandsdauer wird je nach Bewertung der Folgen
in F. . . Minuten festgelegt, während denen das Tragwerk unter Last noch
nicht versagen darf (vgl. DIN 4102).

Dem für ein Bauwerk verantwortlichen Ingenieur ist zu empfehlen, beim


Beginn der Entwurfsarbeiten dem Bauherrn gegenüber sowohl die Anfor-
derungen wie auch die Grenzwerte des Verhaltens zu definieren und zah-
lenmäßig festzulegen. Sie sind nur zum Teil baurechtlich geregelt oder
in DIN-Blättern behandelt. Es wäre falsch, hierzu perfektionierte Regeln
aufzustellen, weil die Nutzung der Bauwerke und die Ansprüche der Bau-
herrn zu verschiedenartig sind.
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der
Rißbreiten

2.1 Einführung

2. 1. 1 Rißbildung und Zweck der Rissebeschränkung

Die niedrige Zugfestigkeit des Betons ist Ursache dafür, daß Betonbau-
teile schon bei geringen Zugspannungen reißen. Dabei ist zu beachten,
daß meist neben den Lastspannungen auch Zugspannungen aus äußerem
oder innerem Zwang (Zwang- oder Eigenspannungen) wirken, die bei un-
günstigen Temperatur- und Luftfeuchte -Verhältnissen schon für sich al-
lein so hohe Werte annehmen können, daß der Beton vor der Belastung
reißt. Diese Rißgefahr besteht vor allem in den ersten zehn bis vierzig
Stunden nach dem Betonieren, solange der junge Beton noch fast keine
Zugfestigkeit erlangt hat, aber hohe Eigen- oder Zwangspannungen durch
Temperaturunterschiede erleidet. Diese entstehen durch die Hydrata-
tionswärme im Inneren und Kühlung von außen, z. B. durch frühes Aus-
schalen und kalte Nachtluft, sie erzeugen in den äußeren Schichten Zug-
spannungen. Dicke, massige Bauteile sind dadurch besonders gefährdet
(Bild 2. 1). Zwang entsteht auch, wenn ein Bauteil an ein älteres Stück
anbetoniert wird, z. B. eine Wand auf ein Streifenfundament (Bild 2. 2)
oder ein Trägersteg an ein schon hartes und abgekühltes Trägerstück.
So bilden sich häufig Risse oder mindestens Mikrorisse im Gefüge des
Betons,bevor er richtig erhärtet ist. Auch Schwinden kann Zugspannungen
verursachen, doch treten diese meist zeitlich später und mit kleineren
Werten auf. Die Ursachen für das Entstehen von Rissen in jungem Beton
haben G. Wis c he r s und W. Mann s in [2] ausführlich geschildert.
Durch solche Vorgänge in der ersten Erhärtungszeit ist in Bauwerken die
Zugfestigkeit des Betons in der Regel geringer und mit größeren Streuun-
gen behaftet als bei kleinen Versuchskörpern im Labor, es sei denn, daß
der Beton frühzeitig unter leichten Druck gesetzt wird und unter Druck
erhärtet. Auf die Zugfestigkeit des Betons kann man sich daher für Bau-
werke in der Regel nur in beschränktem Umfang verlassen.

frühe Rißbildung
durch Zwdng g g
, , - Wo d, 'un
DZ 1/0% \(~Q.\\ ı n I g
fl K2$\\<à I
Risse
und

U
N
""
,
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.- ' 2“ *line-a Abkuhıung
ífl ""~'í5|
11”/MI §3
Wflfllflß
*Q
. -~ı0 Std Erhürtungszeít Fundament , (111, ubgekuhlt

Bild 2. 1 Entwicklung der Betonzugfestigkeit Bild 2. 2 Wandbeton an warmem Tag


und mögliche Zwangspannungen infolge A T im betoniert, weitere Erwärmung durch
Betonkörper (nach Wischers-Manns, [2 ]) I-lydratation des Zementes, dann kuhle
Nacht, Rißabstände 2 bis 4 m
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Wir bemessen deshalb die Bewehrung für die Tragfähigkeit von Stahlbeton-
trägern unter der Annahme, daß der Beton auf Zug gar nicht mitwirkt. Für
die Gebrauchsfähigkeit der Tragwerke muß nun diese Bewehrung weiter so
bemessen und angeordnet Werden, daß keine groben Risse mit großen Riß-
breiten entstehen, díe den Korrosionsschutz der Bewehrung gefährden und
den Laien ängstigen, weil er in groben Rissen eine Gefahr vermutet, In
den Münchener Arbeiten von P. Schiessl [20] und a. O. wurde nachgewie-
sen, daß Risse bis zu Rißbreiten von etwa 0, 4 mm keine deutliche Zunah-
me der Korrosíonsgefahr ergeben, daß vielınehr Dichtheit, Zementgehalt
und vor allem reichliche Betondeckung den Korrosionsschutz gewährleisten
Die Bewehrung hat also die Rißbreite zu beschränken auf ein Maß,
das primär von den Anforderungen an das Aussehen (bei Sichtbeton) ab-
hängt. Aus der bisherigen Erfahrung heraus können Rißb r e iten von
0, 2 mm bis 0,4 mm und von rd. 0, 1 mm bei gehobenen Ansprüchen zuge-
lassen werden (siehe auch Abschnitt 2. 1. 3). Zur Rissebeschränkung soll-
ten stets gerippte Betonstähle verwendet werden, weil die Verbundgüte da-
bei eine wesentliche Rolle spielt.
Man muß betonen, daß Bewehrung die Rißbildung nicht
v e rhüt e n kann , es gibt keine "Rissesicherung" (Sicherheit gegen Riß-
bildung) durch Bewehrung. Risse kann man in Betonbauteilen nur vermei-
den, wenn man die möglichen Zugspannungen aus Last und Zwang schon
im jungen Beton sehr niedrig hält oder überdrückt, insbesondere durch
Vorspannung.
Für die Verhütung oder Ve rminde rung der anfänglichen
Rißb ildung kann auch durch geeignete betontechnologische Maßnahmen
viel erreicht werden, z. B. durch:
1. Kornzusammensetzung mit niedrigem Gehalt an Körnung 0 - 4 mm
(nahe Linie A, DIN 1045, 6. 2. 2) oder Ausfallkörnung bei massigen Bau-
teilen .
2. Zementgehalt an der unteren Grenze
.3. Zement mit langsamer Entwicklung der Abbindewärme
4. niedriger Wasserzementfaktor, dafür Verdichtung mit hoher Rüttel-
energie
5. Verhüten äußerer Abkühlung und Trocknung, z. B. Abdecken mit wärme-
dämmenden, dampfdichten Matten
Eine ausführliche Darstellung US-amerikanischer Forschungsergebnisse
zu Risseproblemen ist in [3] zu finden.

2. 1. 2 Arten der Risse

Mikrorisse und Gefüge risse: sehr feine und kurze Risse, teils
im Mörtel, teils zwischen Korn und Mörtel, meist nur im Mikroskop
sichtbar. Sie können durch Eigenspannungen oder durch Umlenkungen des
inneren Spannungsflusses, wie er durch harte Zuschlagkörner bedingt ist,
entstehen. Nach neuen Forschungen von H. Y o k o m i chi treten
Mikrorisse schon bei niedrigen Beanspruchungsgraden selbst bei Druck
(ob = 0, 05 bis 0, 10 BP) auf, sie wurden mit hochempfindlichen Mikro-
phonen nachgewiesen. G. Winte r und Mitarbeiter [5] haben sich ein-
gehend mit Mikrorissen befaßt. Sie vermindern die Zugfestigkeit beson-
ders in Betonierrichtung und tragen zu dem großen Streubereich der Zug-
festigkeit bei.
T r enn r i s s e : Der Riß geht durch den ganzen Querschnitt des Bauteils
hindurch (Bild 2. 3 a) und entsteht durch mittigen oder wenig ausmittigen
Zug.
B ie ge r i s s e : der Riß beginnt am Zugrand eines auf Biegung beanspruch-
ten Bauteiles und endet vor der Nullinie (Bild 2. 3 b).
2 . 1 Einführung

Zugstab
Må ll l %~
b M M
Balken bei ~konst. M
Q i.l_lLiiÄ(
WII
Plcıttenbalken bei
`~konst. M
C1 //(flf'l2Ä\))M
/. ' /Ä ./. ." , /I . / `
//
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díckewand bei C2 „___ i
\\ s/ // / //¦-*>N / / /
Zug aus Zwang \
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` A. / /V l /
Platte bei ~konst. M

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Bild 2. 3 Arten der Risse a) Trennrisse bei Zug
b) Biegerisse
C) Sammelrisse (S)
<1) Zwischen- oder Nebenrisse (Z)
<2) Schubrisse
f) Längsrisse entlang Bewehrungsstäben
gl Oberflächen- oder Netzrisse
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

„. ,„a_. l_. „. .„- .2-šå

S a m m e l r i s s e : bei stark bewehrten Randzonen, z. B. i_n Gurten von t


Biegeträgern oder auch bei dicken, auf Zug beanspruchten Bauteilen über- í
1
schreiten nicht alle Risse die dicht bewehrte Zone. Je nach der Beweh-
rungsdichte dringen nur wenige Risse, sog. Sammelrisse gegen die Null-
linie oder in das Innere vor, während die Risse zwischen ihnen auf den
bewehrten Bereich beschränkt bleiben (Bild 2. 3 c).
Zwischenris se und Verbundris se: zwischen den über die bewehr-
te Zone durchgehenden Rissen bilden sich gelegentlich feine Zwischenrisse,
die meist nur bis zur äußeren Bewehrungslage reichen. Sie können von an-
fänglichen Oberflächenrissen oder von kleinen inneren Verbundrissen
(s. Bild 2.4) herrühren (Bild 2. 3d).
S chub r i s s e : der Riß entsteht durch schiefe Hauptzugspannungen infolge
von Q oder T, er verläuft schiefwinklig zur Stabachse. Schubrisse aus Q
können sich aus Biegerissen heraus entwickeln oder in Stegen beginnen
(Bild 2. 3 e).
L än g s r i s s e entlang Bewehrungsstäben, verursacht durch Setzen des
frischen Betons oder durch Volumenvergrößerung des Stahlstabes bei Korro-
sion in porösem Beton (Bild 2. Sf), Längsrisse entstehen auch durch den bei
hohen Verbundspannungen wirkenden Querzug (V e rb un d s p alt r i s s e) ,
sie können zur Oberfläche durchdringen, bei engen Stababständen aber auch
parallel zur Oberfläche verlaufen und die Betondeckung schalenförmig ab-
sprengen (Bild 2. 3 f) Längsrisse entstehen gern auch entlang großer
Spannglieder in I-Iüllrohren, wenn die Betondeckung zu klein und die Längs-
Druckspannungen zu groß sind, und sie entstehen, wenn in Hüllrohren über-
schüssiges Wasser des zu dünnen Einpreßmörtels verblieben ist und gefriert.
Oberflächenrisse oder Netzrisse: die Risse entstehen durch
Eigenspannungen, infolge ungleichmäßigem Schwinden, Karbonation oder/
und Temperatur, wenn diese in der Oberflächenschicht Zug erzeugen
(Bild 2. 3 g). Sie können in beliebiger und verschiedener Richtung auftre-
ten (Netzrisse), wenn der Eigenspannungen erzeugende innere Zwang keine
bevorzugte Richtung hat. Sie können auch gerichtet, etwa parallel sein,
wenn eine Zugspannungsrichtung überwiegt. Solche Risse dringen nicht in
die Tiefe vor, sie sind meist nur wenige mm oder cm tief und in der Regel
unschädlich. Diese Oberflächenrisse lassen sich durch Bewehrung kaum
beeinflussen, wie E. B ruy [GE] gezeigt hat. Die Risse schließen sich beim
Abklingen der Temperatur- und Schwinddifferenz und heilen auch manchmal
bei Feuchtigkeitszufuhr zu.
gestörter Verbund
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w sichtbare Rißbreite

Bild 2,4 Bei gerippten Bewehrungsstäben ist die sichtbare Rißbreite


größer als die Rißbreite am Stab. Im Inneren entstehen nahe am Riß
Verbundrisse an den Rippen (nach Goto [7 :l )
2, 2 Vorgänge bei der Rißbildung

2. 1. 3 Zur Definition der Rißbreite w und ihrer Grenzwerte


Messungen und rechnerische Nachweise werden auf die Rißbreite an der «
Betonoberfläche nahe dem Bewehrungsstab bezogen und zwar nicht nur di- .1
rekt über dem Stab, sondern auch zwischen den Stäben. Für den Korrosions-
schutz kommt es aber auf die Rißbreite am Stahlstab an. Bild 2.4 zeigt mit
Übertreibung, daß bei Rippenstählen dank der durch Scherverbund entstehen-
den Verbundrisse die Rißbreite am Stab wesentlich kleiner ist als an der
Außenfläche und zwar abhängig von der Betondeckung ü, der Zahl der Ver-
bundrisse und der Verformung der "Betonzähne" zwischen diesen inneren
Rissen. Mit dem seitlichen Abstand vom Bewehrungsstab nimmt die Riß-
breite zu, wenn die Zugspannung in der betr. Richtung nicht abniınmt. Die-
se größere Rißbreite ist für die Korrosionsgefahr belanglos, nicht jedoch
für das Aussehen. Ist Aussehen maßgebend, d. h. müssen leicht sichtbare
Risse vermieden werden, dann müssen die Stababstände begrenzt werden
(vgl. Abschn. 2. 2.4). Die Rißbreiten streuen sehr stark, in der Regel be-
zieht man sich auf die größte Rißbreite max w an der Oberfläche, sie wird
gleich der 90 %-Fraktile (w O) der Rißbreiten gesetzt. Es kann jedoch
auch Fälle geben, in denen åıe Begrenzung auf den Mittelwert wm genügt.
Die Entscheidung, auf welchen Beanspruchungsgrad die Grenze der zul.
Rißbreite zu beziehen ist, hängt von der Nutzungsart des Bauwerkes ab.
Meist genügt es, eine Grenze der max. Rißbreite (90 %-Fraktile) für die
lang dauernde oder oftmals wirkende Last einzuhalten, weil ja für Korro-
sion und Aussehen der Dauerzustand maßgebend ist und vorübergehend
größere Rißbreiten bei gelegentlichen, kurzzeitig wirkenden höheren La-
sten unschädlich sind. Bei teilweiser Vorspannung schliessen sich zudem
Risse wieder, die durch kurzzeitig wirkende Lasten entstehen, wenn die
schlaffe Bewehrung die Rißbreiten auf wg 'S 0, 2 mm begrenzt und bei
ständiger Last keine Zugspannungen verbleiben. Je nach den Anforderun-
gen werden bei der Berechnung der Rißbreiten Zuschläge für Lastdauer
oder Lastwiederholungen (bis 40 % der Rißbreite bei Erstbelastung) und
für Schwind- und Kriecheinflüsse (rd. 10 bis 20 %, wenig erforschtl) gemacht

2.2 Vorgänge bei der Rißbildung


2. 2. 1 Spannungssprung im Stahl und Verbundstörung beim 1. Riß

Beim mittig gezogenen Betonprisma mit Fbz = bd, das mit


einem Stab Fe mittig bewehrt und frei von Eigenspannungen ist, tritt der
erste Riß auf, wenn die Betonzugspannung
N N
“bz='§*"T<.í?ifi"=í
bZ e í
Ҥ2
ist (Bild 2. 5). ßgè ist die Zugfestigkeit des Betons an der für Zugbean-
spruchung zufällig schwächsten Stelle des Betonprismas. An der Stelle
des zweiten Risses wird ßgbz > B92 sein. Im folgenden werden die Zeiger
(Du.® nur geschrieben, wenn die Unterscheidung nötig ist. Die Stahlspan-
nung springt dabei im Rißquerschnitt von N
I R
oe - nobz - nßbz auf GGR = -I:

mit NR = Zugkraft beim Entstehen des Risses.

Die sprunghafte Zunahme der Stahlspannung bei der Rißbildung ist umso
größer, je kleiner der Bewehrungsgrad μz = Fe/Fbz und je höher die Be-
tonzugfestigkeit Bbz ist (Bild 2. 6).

Dies kommt zum Ausdruck, wenn man oeR mit diesen Werten anschreibt:

U _- Bbz LFbz+ (“`1)FeJ _ Bbz


- _ BbzFi
l1+ ln-nu 1---~ ßbz
-_ <2.1›
GR Fe μz Z μz FbZ μz
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

1. Ran z.Riß + b -le

N<- -›N

_ıa_._.___m,l.
_
"a
E
A

Fbzzbd
+~e-›l-

gem R2 6-E nach z.Ran


6. ıııllllllllllmm"Immlllllllllllıııııııııııııııiiiilllilliıı ıııı ıı! ililllilii/1 „Ghz
` n ch 1. R`ß

GbZ ""I|||IlIıı...„
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ı. Riß
___ J Tm
DZ bz

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512
l

ı l l| | | | m|ı›, .l_.›..Z
.ı ı 11.¬L. . . ıııllml umll .l l
Bild 2. 5 Rißbildung und Spannungen entlang dem Stahlstab am mittig ge-
zogenen Stahlbetonstab (Maßstäbe der Spannungen ce, abz und 'r verschiedenl)

_l «.H\
R13
am
II _
Om GeR Ge\

,
/
/ EER í

Entlastung/
X
/\ /l
Ge = "GbZ
)) / Z Bild 2. 6 Stahlspannungen im
/ Riß in einem gezogenen Stahl-
+ Rífilast nßbz betonbauteil bei zunehmender
l › Last f%_r kleines und großes
IM N,M
e
NR. R lı z =m
Fbz

Der Wert Fi/Fbz liegt für NB meist zwischen 1, 02 und 1, 20 und kann
~ 1, 0 gesetzt werden. lm weiteren wird daher von F bz ausgegangen.
(Für LB kann Fi/Fbz bis zu 1,4 betragen. )
2, 2 Vorgänge bei der Rißbildung

Die Größe des Spannungssprunges AaeR = creR - nßbz ist von großer Bedeu-
t1_ı__n_g für die Beanspruchung des Verbundes am Riß und damit für die anfäng-
liche und fortschreitende Rißbreite. Wir werden sehen, daß AUGR von ~ 200
kp/cmz bis über 5 000 kp/cm2 betragen und damit bei mangelhafter Bemes-
sung die Streckgrenze überschreiten kann. Beim mittig gezogenen Stahl-
betonstab ist AcreR stets groß.

Am Riß treten dann hohe Verbundspannungen 'rl auf, weil sich der Stahlstab
dort mehr dehnt als der am Riß spannungsfrei gewordene Beton. Der große
Dehnungsunterschied bewirkt, daß der Haftverbund unmittelbar neben dem
Riß verlorengeht und der Scherverbund auf eine kurze Länge vo beschädigt
oder sogar zerstört wird, indem bei gerippten Stäben die Scherkräfte an
den Rippen kleine Querrisse erzeugen, wie sie der Japaner Y. Goto [7]
experiınentell nachgewiesen und H. Ma rt in in seinen Rechnungen mit
finiten Elementen [8] eingeführt hat (Bild 2. 4). Aus dieser Beobachtunš
muß man schließen, daß bei starkem Spannungssprung ( ~ > 400 kp/cm )
die Verbundspannungen beidseitig neben dem Riß die Verbundfestigkeit S71
erreichen und dann abklingen (Bild 2. 5). Die Länge vo des gestörten Ve;-_
bundes muß von A ceR und von der Verbundgüte 57,1 (Vgl. [1 a] 4. 2) abhängen.

Bei Biegung eines Balkens - frei von Eigenspannungen - tritt der erste
Biegeriß im Bereich des größten Momentes auf, wenn im Zustand I die
Randzugspannung crbz die Biegezugfestigkeit BBZ erreicht (Bild 2. 7).
Dabei ist ubz = M/W ê SBZ, woraus beim Rechteckquerschnitt mit
W = bdz/6 (genähert statt Wi) für das Rißmoment folgt:
2
bd
M = B -Z .
Zustand! R BZ 6 Zustand I1
Gbo M1 M2
'I '| †'††W
G-bD

lt-
lšs [llnnu/fräišyâ/í t g.\
t lt W
Ghz
Ii'-šg4" R1 bei MRı Fe
. 2/lg*
.R2 bei Last-
L
_.) ge )._
_
lee
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Whil-
.ıılfiifiiiiii|¦¦ı||ml _..ıılI||||
_ I 7' . ` F
`¦|' B | _---- vor
li T1 -_--- nach
¬[_teB V0 Entstehen des 2.Risses

Vo' fee
Bild 2. 7 Rißbildung und Spannungen entlang dem Stahlstab am Balken bei
Biegung mit Schwerpunkt der Gurtbewehrung nicht weit unter Schwerpunkt
des obz-Dreiecks
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Die Stahlspannung nimmt sprunghaft uın AceR auf UGR zu. Mit den für
übliche μ zutreffenden Annahmen

h = 0,95d, z = 0,9h = 0,85d unclμ = Fe/bd

wird die Stahlspannung am Riß unter der Rißlast theoretisch


2
BBZ bd BBZ
“en "<f.._<íj'r«r›¶e”°›2°-,.."* -
Versuche und praktische Erfahrung zeigen, daß die im Labor an kleinen
unbewehrten Prismen mit dreieckigem o'-Diagramm ermittelte Biege-
zugfestigkeit BBZ ß 2 BBZ nicht auf Tragwerke der Praxis angewandt
werden darf.
Die Biegezugfestigkeit nimmt offensichtlich bei größeren Trägerhöhen d
ab, weil die Spannungsgradiente abnimmt. Bei Platten mit kleinem d ist
BBZ also größer als bei Trägern mit großem d, bei denen sich der
reinen Zugfestigkeit BDZ nähert. Hinzu kommt, daß in Bauwerken kleine
Nebenspannungen, teilweise auch durch die Bewehrungen bedingt, unver-
meidlich sind. Deshalb wird praktische Zwecke die zurn Riß führende
Biegezugspannung cbz = 1, 25 Bbz bis herab zu 1, 0 Bbz gesetzt. (CEB-
FIP 1977 gibt hierfür an 0 4
BBZ/ Bbz = °'6 If E1
mit h in m, was für 10 cm dicke Platten B = 1, 3 B ergibt). Somit
ist BZ bZ

|3
0 eR = 0.20-PÄ
μ
bis 0,25%
μ
(2.2)

Bezieht man Fe auf die Biegezugzone im Zustand I und setzt für den
Rechteckquerschnitt statt μ das.μZ ö= 2 μ, dann ist

B
0 eR = 0,4 bis 0,5-b-Z-
μz
(2.221)

Beim Entstehen des Risses ist also creR nur 0, 2 bis 0, 25 desjenigen bei
mittigem Zug. Entsprechend wird bei Biegung die Länge vo des gestör-
ten Verbundes kleiner, der Verlauf der Verbundspannung 1' am Riß H
(Bild 2. 7) bleibt jedoch im Prinzip gleich wie bei mittigem ]Zug. Die 1'1-
Welle übeIr1agert sich den von der Querkraft in einem Balken bewirkten
kleinen 'rl-Werten.

Die Abhängigkeit des Spannungssprunges AueR von μ bzw. μz beim Auf-


treten des 1. Risses zeigenzyiše Bilder 2. 8 a und b für die Betongüte
Bn 250, wolåıei Bbz = 0, 5 BW (Mittelwert) gesetzt wurde mit BW = BWN
+ 50 kp/cm , siehe 3. 2. 2. 1. Die Kurven sind für mittigen und ausmittigen
Zug, für reine Biegung und Biegung mit Längskraft gezeichnet. Für mitti-
gen Zug und reine Biegung sind auch die Werte für Bn 550 eingetragen.

Man erkennt, wie unterschiedlich /AGGR sein kann und wie hoch dieser
Spannungssprung bei niedrigen μz wird. Entsprechend können die anfäng-
lichen Rißbreiten schon groß werden, wenn Fe nur für Lasten bemessen
wurde und der Riß durch zusätzliche Zwangskräfte hervorgerufen wird.
Solch große Rißbreiten Wurden schon oft beobachtet, wenn nach veralte-
ten Regeln nur sog. "Schwindbewehrungen" mit 3 Ø 8 oder 3 Ø 10 pro
Meter eingelegt wurden, die wertlos waren, wie aus dieser Darlegung
leicht zu erkennen ist.
In Bild 2. 9 sind die Formeln für die Schnittkräfte MR, NR und die Span-
nungen creR beim Entstehen eines Risses zusammengestellt.
2. 2 Vorgänge bei der Rißbildung

.-._ -_ -n e

.-1
“e ¬~ı -ı'.:e.~.'.'.~ M 6 μ = -F-à ' , M 6
N.. U1-53 1,/I, N3 bu I _
\\
/ //
0.-_*
g_+-cı
L _.ZFe_ <1 ` am
-1-<1-+- d “N
¬t-b¬l~n
bz
=0'5nv§/3 ,†
U\

F
ı'3bZ=0,sß(¶3
oder 0,6Ü .
oder 0,6 fiwzrf E všfi
åposmvıwenn Ngzug: positiv ae- negativ,wenn N = Druck = negativ

AGQR lkp/cm2l AC-SER lkp/cm2]


5000
_ ılı.
ı\l\l _ _. _ 500 r
l "Im"ı¦ııııı
ııı ııııı
_ l\\: ' . _. lll IIIIIII
30(]0____ IP). fur Bn 550 3OO .1 '-eine Biegung
_ lIl\_ \@ I <2, ll _ O'\\ Q' ` l. __ IIIII
_ ll /'_. 0 I 0 III. ll\\ll_g_ IIIIIIII
__0-1; Illıl N!! * IIIIIIII
1000--gg/-2 ~¬.-.1 §
33ıııjıı ,V//Ill- ı„ı ı±/I IÄ-` -.!_§
šllllfl\`:iı'i~'-I
III ııı |I 100 l-: ürB“250 I
||
IIII
E5"
¦ §v¶í1' å in Äm__
§1¦:2-ô.TOU“@_ıı"ını ı ı_±_
|
ıfi-i

0 05 1,0 15 20- 0 05 1,0 1,5 2.0


F
Bewehrungsprozentsatz μz l°/ol Bewehrungsprozentsatz μ=B-å-[°/ul

Bild 2. 8a Spannungssprung im Stahl Bild 2. 8b Spannungssprung im Stahl


A creR beiın Entstehen eines Risses im A o'eR beim Entstehen eines Risses im
mittig oder ausmittig gezogenen Stahl- einseitig bewehrten Stahlbetonbalken
betonstab mit symmetrischer Beweh- bei Biegung mit Längskraft
rung vor dem Reißen nach dem Reißen
ab
. . - h' 52”
Laß -›-l-" -fl M gb' _
l Ve R Gb MR
2-24- M 4- 4' N. . S. ~.
' lil 4 --
Sb +CR

μ-'Fe ) ///// CI bz 26-å Ze- Ee

L'-b-~>l . ßbz
μ = Fe /bd Fb=bd ne ='q; =ye/u kl = z/cı §R=MRINRd
bei N-Druck negativ
Rißbedingung
N 2/3 2/3
6bu= F302 = `F`bß ( "S §'R) 5302 “ O5 Bw °def 05 ßwu
_
NR°ßbZFb ___.)
V6 ER .
Bıegung mit. Langskrafl
~- ßbz ----5-i-
GGR:-T ER-1l+l<
kz(l+6 )

d . Bbz 1
MR = ßbz Fb _-
6 Bıesuflg oea=--.-
μ ekz

Bild 2. 9 Ansätze für Schnittkräfte NR, MR und Spannungen GeR beim


Entstehen des Risses

2. 2. 2 Rißabstände in bewehrten Zugzonen - Rißbildungsgrade


Ein zweiter Riß kann im mittig ge z ogenen Stab nur entstehen,
wenn die zum Reißen des Betons nötige Zugkraft NR = Fb Bbz hinter dem
1. Riß durch Verbund auf den Beton wieder übertragen wird (Bild 2. 5).
Da der Verlauf der 'rl = f(x) nicht bekannt ist (mögliche Werte dieser
Funktion siehe H. Bufle r [9]), wird ein Mittelwert 'rlm = konst einge-
führt, der aus Versuchen gewonnen wird und von den Verbundeigenschaf-
ten des betrachteten Betonstahles (z. B. Art der Querrippen, bezogene
Rippenfläche fR) abhängt (vergl. [1 a] 4. 2. 3 und H. Martin [8]).
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Die Länge, die nötig ist, um die Zugkraft N im Beton durch Verbund an
den Umfängen Zu der Bewehrungsstäbe wieåer aufzubauen, ist die Ein-
tragungslänge
B ~. F
1, = _PÃ.mPZ:. (2, 3)
eZ T Zu
lm

Sie ergibt den wahrscheinlich kleinsten Rißabstand. Meist entsteht der


zweite Riß Weiter entfernt an einer wieder zufällig schwachen Stelle.
Be i Bie gung muß durch Verbund neben dem 1. Riß auf der Länge 1?«eB
die Zugkraft Zb aufgebaut werden, die sich bei dreieckigem crb-Span-
nungsdiagramm (Bild 2. 7) ergibt zu

L
e

zb '= Jiu T1 dx - 5 Ubzbø (<1-X)


- 1 I Zcbzrbz
:l I

Fåz = Fläche der Biegezugzone im Zustand I.


L
e
. . _ .. = ß -
Ferner wird wieder 'rlm eingeführt, so daß á 'rl dx Tim eBıst.

Damit wird die Eíntragungslänge mit BBZ R' Bbz bis 1, 25 Bbz

- FI 5 - FI
4 = g,5 bis 0,53 (2.4)
eB 'r - Eu 'r - Zu
lm lm

Der theoretisch kle in st e Riß ab st and ist ohne Unterscheidung zwi-


schen ßez und lieB

mina=1/2v +1.
o e

Bei Biegimg ist wegen .ZGB < Lez der kleinste Rißabstand für eine be-
stimmte Bewehrung kleiner als bei mittigem Zug, was der Versuchserfah-
rung entspricht. Der hier abgeleitete große Unterschied von 25.3/1-ez“ 0, 5
gilt aber nur, wenn der Schwerpunkt der Bewehrung nicht zu weit vom
Schwerpunkt des Spannungs-Dreiecks entfernt liegt, also nur bei kleinen d;
für größere d wird das größere ZGB später mit dem k3-Faktor berück-
sichtígt. In Wirklichkeit hängt der Rißabstand auch von vielen Zufällig-
keiten ab und streut stark.
Die hier zunächst angenommene gleichförmige oder dreiecksförmige Ver-
teilung der crbx-Spannungen über den Betonquerschnitt ist jedoch im Ein-
tragungsbereich nicht richtig. Die Spannungsverteilung über den Beton-
querschnitt hinweg wechselt vielmehr stark mit der Entfernung vom Riß.
Unmittelbar hinter dem Riß ist zunächst ein Längsspannungshügel mit stei-
lem Abfall zum Rand (Bild 2. 10 a). Der "Hügel" der cbx wird mit zuneh_
mender Entfernung vom Riß flacher, eine gleichmäßig verteilte Betonspan-
nung wird jedoch erst in einer Entfernung von etwa Lez + d/2 erreicht.
Am Ende der Eintragungslänge ßez ist dabei die Betolníspannung abx nahe
am Stab größer als die mittlere Betonspannung am = F- . Demnach kann
i
ein zweiter und jeder weitere Riß auch von innen ausgehen.
Diese ungleiche Verteilung der Betonspannungen über den Querschnitt ist
besonders bei dicken Bauteilen (z. B. Wänden) von Bedeutung (Bild 2. 10 b),
wo sie darauf hinweist, daß für die Rißbildung die Spannungen in einer
schmalen Randzone maßgebend sind, und daß es deshalb genügt, z. B. Min-
destbewehrungen auf eine solche Randzone zu beziehen.
2, 2 Vorgänge bei der Rißbildung

Gb- Spannungen in Schnitten


G) ® @ @ @„
N
ıN>@P@?><'.>ı
(X /lfláVIIIIIWIIIIIIIlllllßfillílllflllllh -Q N

MM Mm
ı-f„_ı.d,2i M Lmm
›C-im :__
307
0'
.'/I/III/II/IlllllillII/I/Illllllllllßß

| §2 1 Bud 2.10 a und b


› š ~ Verteilımg der obx-Spannungen
| í in x-Richtung über den Beton-
, .7//IOII IIIIIIIIIIIIIIII/II' querschnitt verschiedenen

Rm ¶ 6 - E ntf ernungen vom R'ß


1
m

Zwischen zwei Rissen im Abstand a > (vo + 2 ße) wirkt der Beton auf die
Länge a - (v0_+ 2 -ße) voll auf Zug mit. Bei weiterer Laststeigerııng kann
die Betonzugspannung nahe am Stahlstab oder am Rand soweit ansteigen,
daß sich ein Riß zwischen R1 und R2 bildet. So entsteht erst bei einem
gewissen Beanspruchungsgrad ein ab ge s chl o s s en e s Rißb ild (sta-
bilízed crack pattern), das sich in der Zahl und im Abstand der Risse nicht
mehr verändert (Bild 2. 11), Das Verhältnis der Betonzugfestigkeit Bbz
zur Verbundfestigkeit 571 und damit zu 'rim bleibt für die verschiedenen
Betongüten etwa gleich, so daß Le und min a von der Betongüte ziemlich
unabhängig sind. Der mitt le r e R i ß ab s t an d am wird daher haupt-
sächlich durch das Verhältnis der Summe der Stabumfänge Zu zum gezo-
genen Betonquerschnitt Fbz, d. h. durch den Bewehrungsgrad der Beton-
zugzone und die Aufteilung der Bewehrung bestimmt. Bei niedrigen Be-
wehrungsgraden wird das abgeschlossene Ríßbild selbst bei voller Ge-
brauchslast noch nicht erreicht.
Bei querbewehrten Tragwerken wird die Lage und damit der Abstand der Risse
noch durch die Querbewehrımg beeinflußt, die den Verlauf der Zugspannungen
im Beton stört, so daß bevorzugt an Querstäben, z. B. an Bügeln, Risse auftreten.
A
wow
abgeschlossene-
Z/ Rirmzıaung
(au O00- ____________*__

_ __* _"`”""$%zunehmende
BeanßspruVchungs rad 200°' › Ranbaıaung

kp/cm2 000, μl klein


`“ 1 R_B L μl groß Bild 2,11 Entwicklung des
Gšl I I l -` -' ---- - - - Rißabstandes und Grade der
keine RíSSE Rißbildung bei gerippten Stä-
. . . f « . › ben aus B St 42/50, abhängig
10 20 30 40 50 60 cm vom Beanspruchungsårad,
Rißubsmnd Q [cm] ausgedrückt durch de
2, Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

2. 2. 3 Rißabstände bei relativ zur Plattendicke niedrigen Zugzonen

Bei Eigenspannungen kommt es vor, daß die Zugzone im Verhältnis zur


Körperdicke klein ist. Auch bei Biegung mit Längsdruck (Vorspannung)
k d. _. _ _ _ . . _
ann ıe moglıche Rıßtıefe durch die Lage der Nullinie klein sein. In sol-
chen Fällen nehmen die Zugspannungen neben einem Riß am äußeren Ra D. d
auch ohne Beitrag durch Bewehrung bei Steigerung der Beanspruchung
(Zwang oder Last) allein durch den Spannungsfluß nach St. Venant zu und
können zu weiteren Rissen führen (Bild 2. 12). Der kleinste Abstand sol-
cher Risse ist dabei etwa
min a W 2 *LR mit 'LR = Rißtiefe.

Meist werden die Abstände solcher Oberflächenrisse jedoch größer, etwa


2 bis 6 tR.

Rınfiefe iR mi" °='2'R


H zá í-T gg â ii iR _Gš 6bumRzn
.__ _ -___ _ _ ä __ 1 =
: ¬..:_J 7* _ ff 7 _ _"`

__. _ -fa fs
*il šš
Lj ı 3 m ----

r
fm*
Üm
Bild 2. 12 Rißbildung durch Spannungsfluß bei kleiner Rißtiefe tR

2. 2. 4 Wirkurıgszone der Bewehrung Fbw

Die Wirkung der Bewehrung im Hinblick auf Rißabstände und Rißbreite er-
s t reckt sich nur auf eine beschränkte Zone rund um die Stäbe die mit der
räumlichen Ausbreitung der Betonzugspannungen durch die Verbundwirkung
Zusa h.. _ _ . . _
mmen angt. Das in Bild 2. 13 a dargestellte Rıßbild eines Zuggurtes
eines 70 cm hohen Plattenbalkens zeigt uns, wie der durch die dichte Be
wehrung erzwungene kleine Rißabstand sich nur auf eine kleine Höhe d
erstreckt. Über dieser Zone öffnen sich nur wenige anfängliche Risse vnfıit
großem Abstand, denen sich die Zwischenrisse zuwenden; sie sammeln
gewissermaßen Rißbreite an und können als "Sammelrisse" oder HauP t-
risse bezeichnet werden. Diese breiten Sammelrisse werden deutlich
sichtba r,~ so f ern sie
` das Aussehen storen,
" mussen
" sıe
' durch Stegbeweh-
rung vermieden werden.
Die Höhe dw der Wirkungszone der gerippten Bewehrung kann man aus
demBe.hd k. _ _. _ .. .
reıc er leınen Rıßabstande im Rißbıld ableiten. Die Wirkung
reicht demnach nur etwa bis 5 Ø nach oben über die Stäbe hinaus.
Bei Platten wissen wir aus Rißbildern, daß bei üblichen Ø und Stab-
abständen die Risse ohne Bildung von Zwischenrissen durchgehen, solange
eH â 14 Ø oder < 30 cm ist. Dabei entspricht 30 cm dem üblichen größt-
zulässigen Stababstand.
Für Z u g gl i e d e r liegt noch keine ausreichende experimentelle Erfahrung
vor, wie weit sich bei Trennrißgefahr oder zwischen zunäch s t en t s t an d enen
Trennrıssen Zwıschenrisse entwickeln. Schon aus Sicherheitsgründen muß
bei Zugstäben zur Begrenzung der Stahlspannung creR beim ersten Riß das
volle Fb = bd als Bezugsgröße für μz angesetzt werden. Für das Entstehen
Weiterer Risse wird der Gb-Spannungshügel an den Stahlstäbe n nac h Bild
2. 10 a eine Rolle spielen. Ferner können sich noch Randzugspannungen aus
Eigens p an nungszustanden
" uberlagern.
" Wenn dann em' Trennrıß
` keine Gefahr
2. 2 Vorgänge bei der Rißbildung

Steg eines
I IIII I I

K If; bei

9
IIIIIII
I| I| | | |ı ı Ybzfz
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' 4 I. I.
Slßá
1*--bw

ousmittiger Zug_ ._ J-íır//,v S 7125


Ste g e, Ge ' /
//'//:( <1L<D
Plotten S 7'í>

*iq-I siLØ

r3_i_t_tiger Zug_
//
¬IL_Ö////l//
Wände, <ø/////
-14 ///
Pıunen, 62 \
\
I Zwongbe- ,.%// K / / / \\\
cL \ \ \ \
\\\\
\\
onspruchungI
I5_1l.d›
=ÜL+7Ø
( ~. . 1,.
/
/
Rcındzonen bei
dicken Körpern „i I //////4 +
dw=ÜL"7Ø

FTI?
š†:\
ia
Bild 2. 13 Wirkungszone der Bewehrung; für Rißabstände und Rißbreite
muß μz auf Fbw bezogen werden und wird mit μzw bezeichnet, soweit
diese Unterscheidung nötig ist
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

eines Einsturzes bedeutet, kann man die Bemessung der Bewehrung zur
Rißbreitenbeschränkung auf eine Randzone mit der Tiefe dw oder 20 bis
30 cm beschränken (vgl. Rißbild 2. 3 o2).
Für-Ríßbreitenberechnungen muß man den Bewehrungsgrad μzw auf diese
Wirkungszone F der Bewehrung beziehen und muß daher Regeln für die
. _ bw . _. . _
in dıe Berechnungen eingehenden Großen von Fbw verembaren, damit Re-
chenergebnisse vergleichbar werden.
Für CEB-FIP (1978) wurden die in Bild 2. 13b dargestellten einfachen Re-
geln gewählt, nach denen die Wirkung eines Stabes sich auf einen Umkreis
mit Radius 7 Ø erstreckt, einerlei ob dieses Maß sich in die Richtung gleich-
bleibender, zunehmender oder abnehmender Zugspannungen erstreckt. Sich
überschneidende Bereiche dieser Wirkungskreise benachbarter Stäbe zählen
natürlich nur einfach, außerhalb des Querschnittes fallende Teile der Kreis-
fläche zählen nicht. Ist der Stababstand z. B. bei Platten e > 14 Ø, dann zählt
(e - 14 Ø) bei der wirksamen Breite bw nicht mit. Man muß allerdings außer-
halb Fbw dann mit größerer Rißbreite rechnen. Bei Platten soll dw á l/2 (ci-x)I
angesetzt werden, solange (d - x ) nicht größer als 2 dw ist.
Bessere Angaben hierzu können erst nach weiteren Forschungsarbeiten ge-
macht werden. Jedenfalls ist es falsch, den Bewehrungsgrad μz für Rissebe-
schränkung einfach auf den Gesamtquerschnitt b d oder auf die ganze Biege-
zugzone zu beziehen, sobald diese Flächen wesentlich größer als die hier
definierten Fbw sind.

2.3 Ermittlung der Rißabstände für die Praxis


2. 3.1 Einfünrımg von k-Faı<mren(m Anıeımung an G. Rehm und H. Martin [ıo])
Die bisherigen Ableitungen zeigten, daß der Rißabstand a sich anschreiben
läßt zu B _ F
_ 1 _ 1 bZ bZ
ag-2Vo+Ae_2vo+f< '1' -Zu)
lm
vo ist abhängig vom Spannungssprung AoeR, der in üblicher Weise aus
(creR - nßbz) unter Annahme einer mittleren Zugfestigkeit des Betons
berechnet oder aus Bildern 2. 8a und b für die dort definierten μz oder μ
entnommen werden kann, sowie von der Verbundgüte und dem Stabdurch-
messer. Als grobe Annahme genüge vorläufig für Betonrippenstahl (aus
Versuchen für mittigen Zug geschätzt):

Men
vo = W- Ø
2
[kp/cm , cm] (2.5)

wobei AcreR mit der mittleren Zugfestigkeit eines B 300 zu rund 20 kp/cmz
und mit n = 7 zu berechnen ist, weil diese Formel aus Versuchen mit B 300
gewonnen wurde. Für andere Betongüten wird vo wegen Bbz/ B71 “konstant
nicht viel verschieden sein, was jedoch durch weitere Versuche zu erhär-
ten ist. Für glatte Stäbe oder Spannglieder kann vo ein Vielfaches werden.
Eine weitere Abhängigkeit von μzw kann sich noch ergeben.
In der bisherigen Forschung über Rißbreiten wurde die Trennung in die
Teillängen vo und Le nicht vorgenommen, obwohl sie hilft, die unterschied-
lichen Rißbreiten bei Biegung und bei Biegung mit Längsdruck zu erklären.
Das Verhältnis der Mittelwerte von Bbz/ 'rlm kann für eine bestimmte Stahl-
art, z. B. für Betonrippenstähle mit bezogener Rippenfläche fR nach DIN 488
(vgl. [1 a], 4, 2. 1. 3) genähert mit einem Faktor k2 als konstant angesetzt
werden, es wird mit den Werten für B 300 im guten Verbundbereich (Lage B)

Z
BbZ 2O "

(stimmt nicht mit Mar'tin's Definition für k2 überein).


2. 3 Ermittlung der Rißabstände für die Praxis 17

Dabei ist für 'rlm der zu B71 gehörige Wert (also nicht \›- zul 'rl der
DIN) gesetzt.
Für den Verbundbereich A (Hohlräume unter den Stäben) wird kg größer,
wieviel ist noch unbekannt. Man rechnet vorläufig mit kg für Bereich B.
Für glatten Stahl (zur Rissebeschränkung ungeeignet) kz = 0, 74.
Bemerkung: Die Verbundgüte von dichten Bewehrungen mit Stabab-
ständen e < 4 Ø ist noch nicht untersucht.
F
Das Verhältnis å läßt sich mit dem Bewehrungsgrad μz, dem Stab-
durchnıesser Ø und der Stabzahl n ausdrücken:

F 2 2
Für mittigen Zug ist μ = -i =.flL , also F =-ri-1lØ-
1-_----~ 2 Fbz 4 Fbz bZ 4 nz
F 2
und--k-Zi =fl- =-IL oder = k L ,damit ist: k = 0,25
Zu 4μ nTTØ 4 μ 3 μ 3Z
z z z

Für Biegung mit niedriger Biegezugzone dz E dw (dreieckiges ob-Diagramm,


Bild 2. 14), ist nach G1. (2. 4) der Faktor O, 5 zu beachten.
Damıt wird k3B 0, 125.

Für hohe Biegezugzonen muß k3 auf den Spannungsverlauf in der Zug-


zone über die Höhe d der Wirkungszone der Bewehrung bezogen werden
(Bild 2.14) und wird äamit
. 0"I'O'

ll

Die Zugzone kann unter dem maßgebenden Gebrauchslastgrad mit dem


Spannungsdiagramm für Zustand l betrachtet werden (Bild 2, 14). Rückt
die Nullinie im Zustand ll gegenüber Zustand I stark ab, dann kann man
vom Dehnungsdiagramm des Zustandes II ausgehen und

EO + Eu
kg = O, 25 --2-ê~`:'-' SefZen.

Biegung
mittiger Zug niedrige, hohe Zugzone

(Um
(5,-,__ _
9
' dz I + -~ ¬I
dzídw dw

GD I "I”_`Gu *¬I“
1.; ¬I'_Gu "_'I°
R3 = 0.25 R3 =o,ı2s ›o.ı2s -0,25 -2(†“-
R3 ={<0ı25 G04-C5

Bild 2, 14 Form der Spannungsdiagramme im Zustand l über die Höhe


der Wirkungszone bestimmt k3. Für Zustand Il kann von den entsprechen-
den 6-Diagrammen ausgegangen werden.
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Würden wir nun ße = kz k3 -ÄL setzen, dann würde der Rißabstand a für
z
μz -› oo zu Null werden. Tatsächlich werden die Rißabstände sehr klein -
bis zu wenigen Millimetern, wenn die Betondeckung ü klein, μz groß und
die Bewehrung in Form dünner Drähte in kleinsten Abständen auf den Be-
ton verteilt ist (Vgl. Ferrozementl).

In der Praxis haben wir jedoch Stababstände von 2 bis 30 cm und auch Be-
tondeckungen ü = 1 bis 4 cm, daher entstehen auch endliche Rißabstände,
die sich aus der nötigen Länge zur Ausbreitung der Spannungen vom Riß
aus ergeben. ln [101 ist ein Korrekturglied klü eingeführt, das nur von
der Betondeckung ii abhängig ist. Zweifellos hat der Stababstand e eben-
falls Einfluß, was E. G. Nawy bei Versuchen an Platten bestätigt fand [ll] _

Vorläufig setzen wir folgendes Korrekturglied ein:

kl(ü, e) = 1,5 (ü+ e/8) (2. 8)

gültigfür ü ë3cm und e ê 14 Ø; für ü>3cmist üi= 3 Ilš §-4,5


zu setzen.

Damit wird der mittlere Rißabstand für Zug und Biegung

am : 1
2 vo+kl (u,
_ "
e)+k2k3 μz1. (.9)
2

mit folgenden Beiwerten für Betonrippenstahl nach Dll\l 488

vo =
Men' Ø 2
-¶-Ö--- [kp/cm , cm] (siehe Gleichung(2.5))

kl (ü, e) nach (2. 8); wenn vo vernachlässigt wird, dann ist


kl = 2, 0 bis 2, 5 zu setzen
kz = 0,40 im guten Verbundbereich B
k3 = 0,25 für Zug, 0,125 für Biegezug, wenn dz 5 Höhe von Fbw
nach Bild 2, 13, für höhere Biegezugzonen siehe (2. 7)
F
μz = -B;-í mit Fbz = Zugzone oder Fläche der Wirkungszone Fbw
bZ der Bewehrung, wenn Fbw < Fbz

Für Biegung mit Längsdruck siehe Abschnitt 2. 7. 4.

Die Streuung der Rißabstände, die groß ist, wird bei dem Ansatz für die
kritische Rißbreite i_n 2.4. 2 berücksichtigt.

2.4 Ermittlung der Rißbreiten

2. 4, 1 Die Entwicklung der Rißbreite bei Erstbelastung

Beim Entstehen des 1, Risses wird die anfängliche Rißbreite (Bild 2. 15)

WR : Vo 6eR + 2 ßeem (2'lO)

Beim Entstehen benachbarter Risse kann die Rißbreite auch nur von der
Eintragungslänge ße nach einer Seite herrühren, es wird dann
w=ve +26
R oeR em
Schon daraus ergibt sich eine große Streubreite der Rißbreiten.
2. 4 Ermittlung der Rißbreiten

-4 .IJ s -1 \\
\\
\

< 1I/`_/*_/'_/'_/"_f_. `_/_/"/_/`///fir/`/7/`/,ff/`/Ã/`//`_<¶\>

G) \Fe

.iııI|II¦.
i i._ . m.r 1 3;» \\
K I7`_/1/'_/1/1/`_í¶/'_/'_/1/`/1/Ä/1/Ã/_/1/1/_/1/"_/Y/`/1/f/li/I > I 2/ «I
b) i , . ,
« . Fe

I-~ -Ge + 51 Aice

if iiılliıılııı.
A59

Bild 2. 15 Dehnungs- bzw. Spannungsverlauf am Bewehrungsstahl am


ersten Riß und zwischen zwei Rissen

Die Rißbreite setzt sich zusammen aus der Stahldehnung 6eR des nackten
Stahles auf die Länge v des gestörten Verbundes und der Verschiebung des
Stahlstabes gegenüber gem Beton in den beidseitigen Eintragungslängen ße,
in denen verschieblicher Verbund vorliegt (s. Martin [8]). In diesem Be-
reich wird die Stahlspannung durch die Mitwirkung des Betons auf Zug im
Mittel um Ace, die Stahldehnung i_m Mittel um A ee aufem vermindert.
Nur ein auf die Länge ße abnehmender Teil von Ge wirkt sich auf die Riß-
breite aus.

Die Mitwirktmg des Betons wird durch die schraffierte Fläche des Span-
nungs-Dehnungsdiagrammes des gezogenen Verbundstabes in Bild 2. 16
gekennzeichnet, wobei hier die Dehnung em über die Risse hinweg gemes-
sen ist und damit für die Teillängen Z(a - vo) die Dehnungsminderung Ace
zu klein wird.

Daß die anfängliche Rißbreite vom Spannungssprung AoeR und damit auch
von vo abhängt, geht aus Bild 2. 17 klar hervor, das die Entwicklung der
Rißbreiten bei zwei verschiedenen μz zeigt. Bei μz = 0, 3 % ist trotz dün-
ner Stäbe, Ø = 8 mm, WR mit 0, 1 mm schon beachtlich groß.

Das S chwinden des Betons kann die Rißbreite vergrößern, wenn eine
Schwinddifferenz AES zu Nachbarzonen vorliegt, die Wirkungslänge der
Schwinddifferenz auf die Rißbreite läßt sich mit (vO+ 2 ße) nur abschätzen
(siehe Abschnitt 2. 7. 4). ln der Regel wird der Einfluß des Schwindens
auf die Rißbreite vernachlässigt.
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

A69

fßs
Versuch ı I V'

_ \ || I nuckıef smhısmb

<-_ am --»MA se ifim I

GQRIWııııııııı;
G: ,.4l|ı! Iıl_„

ııılı':~_'
lıllı
lıllr
¦¦¦I-I____-I¦ ııı
Dehnungsminderung durch Beton
¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦ ıır
I
v
¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦¦' Al'
esse:-:ss.=' Em =' 'T

isiiii=›' i- ° ¬t

0
/
/
sia"
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I/
.
l.RiI3
11r*1*11**1i@ aß
I ¬I«___i
__ ¬°+ Af _--í.I=-_
_
' I ıı
Ebz E=Em EeRl Es Emi E2
[fl -4< Zl.IStClI'ld U

Bild 2. 16 Idealisierte cr-E-Linie des Verbundstabes und o-e-Linie des


nackten Stahlstabes. Die horizontalen Abstände beider Linien geben A ee
und damit Ace und kennzeichnen die Mitwirkung des Betons zwischen den
Rissen (nach Rostásy [13])
w [mm] w [mm]
L Ä

\
0,2 _/ 0,2
/(/
/
/'I
/ /('/ μZ 20,3 °/ıı
/
,
01-
/
,J 0,1 /
`\
/ /

/
/
/ ¬p\
Z
=l _O_ s ._
/ /
0/ i | ı I > ı ı ı ı >
1 2 3 L S 6 1 2 3 4 5
6eR Gen [Mo/cm2I GQR Ge“ [Mn/cmz]

Bild 2. 17 Entwicklung der Rißbreite w mit zunehmender Beanspruchung


bei zwei verschiedenen μz , gemessen an Zugstäben aus Leichtbeton [13]

Sobald das Rißbild abgeschlossen ist, die Risse also ihre kleinsten Abstän-
de erreicht haben, k ann man die Rißbreite auch auf den Rißabstand bezie-
hen (Bild 2. 15, unten). Es ist üblich, die mittlere Rißbreite wm für den
mittleren Rißabstand am zu berechnen, sie wird
W =v6H+(a -v)e (2.11)
In O8 In O In

Bei Biegung mit Län gsdruck ist am jedoch keine geeignete Bezugsgröße,
wenn kX> 0, 6 wird.
Bei kleinstem Rißabstand wird A ce kleiner als bei anfänglichen Rissen,
deren Abstände noch wesentlich größer als vo + 2 ße sind. Damit wird Em
größer, es wird angesetzt zu (Vgl. Bild 2. 16):
ll
0-cr
ll e A e
E m = E e _ AE e = _~_ Ee
(2-12)
2. 4 Ermittlung der Rißbreiten

Der Abzugswert A66 bzw. A cre ist stark abhängig vom Bewehrungsgrad,
der Aufteilung der Bewehrung und von Beanspruchungsart und -grad, wie
aus Bild 2. 18 hervorgeht. Er wurde von S. Rao [12] für Biegung unter-
sucht. Wir benützen hier die neuere Arbeit von F. S. Rostâsy [13], der
folgenden Verlauf der o-em-Linie oberhalb GER annimmt:

Aa e =1< 6611R ftz


-3-----.
0'

μz I 2.12 a)
8

oeR ist die beim Entstehen des Risses im Riß auftretende Stahlspannung
und og die für den nackten Zustand Il gerechnete Stahlspannung unter dem
zur Ríßbeschränkung maßgebenden Lastgrad g+ (Ip .

l---- ßS=5,L/. Mplcmz / A /, I


/
5- μz =0,a7°/., /
Ø = 6mm . //
/
μ = alu // Gllelfl `
L _ 2 K

Ø = 8mm / O
μz=0,s7 /„
N ' // Ø=8mm
/
\
3" . ' /
"
\ 12 N =I,0°/0
. / Ø = 8mm

_Mp/N/Fen=cm
I. - /
/
*bw 2- //
// ßbz =9 bis 13 kp/cmz

/// LI I:±f.IAi:I~II~ IL
/ Em : T

/
/
0 I l I l l I
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Em in B/0|

Bild 2. 18 Versuchswerte der cr-6-Linien mittig gezogener Verbund-


stäbe aus Leichtbeton LB 100 bis 150 bei verschiedenen μz und verschie-
dener Aufteilung der Bewehrung, ausgedrückt durch Ø und μz nach Rostâsy [13

k6 ist das Verhältnis der Stahlzugkraft beim Entstehen des Risses zur Beton-
zugkraft, also Fe - oeR / Fbz - Bbz und wird

für mittigen Zug k6=-š-

für reine Biegung köß 0,36

Setzt man an Stelle von μz das bei Biegebemessung übliche μ = Fe/b d,


dann wird ke = O, 18, was dem Faktor von Rao in [12] entspricht.
`íšf“`
>21«
Ä.

~›„'›,
.sg
»Y
wi;
2, Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten š

Der Faktor k6 ist mit μ bzw. μz gekoppelt. Zweifellos ist aber die Mit-
wirkung des Betons zwischen den Rissen von μzw abhängig. H. Fall-mer
hat 1976 gezeigt, daß sich k6 eleminieren läßt, wenn man den kleinen
Anteil Ebz vernachlässigt:
Für die Erst-Rißspannung oeRl ist

Bbz °<-:R1
max Ace 2 köíø 2 eeR1 ' ebZ N EeR1 =*f3_~
eμz e

0
. _ eRl
Oberhalb creR1 bleibt A66 max A66??
e

Setzt man di? Näherungswert von max Ace ein und multipliziert die Glei-
chung mit e , dann erhält man
Ǥ1
11 11 Ošni “S “E 11
6m=Ee_A6e:6e__lT._ll_ undmıtíz ee
cr E cr e
E G G

am = ee11 ı _ “em 2 (2.13)


e

Der Abzugswert A cre wird damit

„2R1 für gerippte sıäbe,


A0- = i. für glatte Stäbe ist (2_ 13a)
e UH A oe etwa nur halb so groß
e

Das vernachlässigte ëbz ist nur bei hohen μz groß gegenüber eeR, dort
ist jedoch A66 ohnehin klein und hat wenig Bedeutung. Bei den mittleren
und kleinen μz ist die Vernachlässigung ohne großen Einfluß.

2. 4. 2 Einfluß von Lastwiederholungen und Lastdauer

Wiederholte oder über lange Zeit dauernde Lasten vermindern die Mit-
wirkung des Betons zwischen den Rissen, weil der verschieblíche Ver-
bund nachläßt, die inneren Verbundrisse (Bild 2. 4) nehmen zu und die
Betonzälıne zwischen diesen inneren Rissen erleiden Kriechverformungen.
Die Rißbreiten werden dadurch vergrößert. Dies wird durch den Faktor
k5 im Ansatz von Ace der G1. (2. 13 a) berücksichtigt:

_ eR
Ä\O`e '~ (2.
cr
e
Nach bisherigen Versuchsergebnissen kann für Betonrippenstahl je nach
Bewehrungsgrad μ zw und je nach Intensität der Lastwechsel oder Lastdauer
ks = O,8bis 0,4

gesetzt werden. Bei hohen Bewehrungsgraden ist die Mitwirkung des Betons
ohnehin gering, so daß unabhängig von der Größe des ks nur wenig verlo-
rengehen kann, während bei niedrigen μzw die kleineren k5 erreicht wer-
den. Bei glattem Rundstahl kann k5** Null gehen, d. h. der Verbund zwi-
schen den Rissen kann fast ganz verloren gehen, was schon O. Graf bei
2. 4 Ermittlung der Rißbreiten

Versuchen mit stark schwingender Last etwa 1934 festgestellt hat. Deshalb
ist glatter Rundstahl für die Aufnahme häufiger und starker Lastwechsel ,
nicht brauchbar. _
Auch das Kriechen der Biegedruckzone, durch das die Stahlspannungen der
Gurtbewehrung leicht ansteigen, ergibt eine Vergrößerung der Biegeriß-
breiten. P. W. Abeles [14] hat beachtliche Zunahmen der sehr kleinen Riß-
breiten von Spannbetonbalken durch Kriechen festgestellt, siehe Bild 5. 19,
was vermutlich auf schlechten Verbund der Drähte zurückzuführen ist.
Bei voller Gebrauchslast kann die Zunahme von Rißbreiten durch Kriechen
bei niedrigem μ und beiBiegungbis zu Q 30 %, bei mittigem Zug bis zu
ß 20 % betragen.

2.4. 3 Die kritische Rißbreite w = k w


k 4 m

Nun kommt es bei der Beschränkung der Rißbreiten in der Regel nicht auf
Mittelwerte an, sondern auf Größtwerte, die mit einer gewissen Wahr-
scheinlichkeit nicht überschritten werden. Bei der großen Streuung der
Rißabstände und Rißbreiten mußte hierzu eine Vielzahl von Messungen
statistisch ausgewertet werden. Das Ergebnis war erschreckend. Für
die 95 % Fraktile maximaler Rißbreiten wurden Streufaktoren k4 = W95/wm
zwischen 1, 6 und 2, 1 angegeben (10, 22¶ . Dies rührt z. T. daher, daß
die Bewehrungen der Versuchskörper nicht heutigen Regeln entsprachen
oder daß die Rißbreiten-Messung zu ungenau war. Teilweise wurden die
Rißbreiten auch bei viel zu hohen Laststufen (z. B. 1, 3 (g+p) ) gemessen.
Neuere Auswertungen geeigneter Versuchskörper bei Belastungsgraden
bis oder unterhalb (g+p) ergaben für die 90 % Fraktile bei Zugstäben k4 = 1, 3
bei Biegung k4 = 1, 6. Für die CEB-FIP-Richtlinien einigte man sich bei
Lastbeanspruchungen auf k4 = 1, 7, bei Zwangsbeanspruchungen
auf k4 = 1, 3, weil die Zwangskraft durch die Rißbildung abnimmt (s. Bild 3. 4).
Wir halten es für richtiger, mit einem einheitlichen k4 = 1, 5 zu rechnen.
Die statistische Auswertung der Messungen ergab eine Normalverteilung
mit Variationskoeffizienten v zwischen O, 3 und O, 5, im Mittel 0,4. Mit
Ä = 1, 282 für die 90 °/0-Fraktile wird
w90=Wm(l+7\- V) =wm(l+ 1,282- 0,4)ß 1,5wm=k4~ wm (2.14)

Die Größe des Faktors k4 hat auch beachtliche wirtschaftliche Bedeutung,


weil die zur Rißbreitenbeschränkung erforderliche Mindestbewehrung fast
proportional von k4 abhängt. Die 90 "/0 Fraktile wird für ausreichend ge-
halten, weil seltene Uberschreitungen der als zulässig erachteten Rißbrei-
ten in der Regel ohne Nachteil für das Bauwerk hingenommen werden kön-
nen, und weil es letzten Endes billiger ist, einen ungewöhnlich breiten Riß
zu injizieren, als für alle Normalíälle Mehraufwendungen zu verlangen.
Demnach setzen wir hier wk = W90 = 1,5 wm = k4 - wm (2, 14 a)

2. 4. 4 Formeln für die kritische Rißbreite


Mit den vorstehend entwickelten k-Faktoren ergibt sich nun folgende voll-
ständige Formel für die kritische Rißbreite:

U11 V Oz
_ e 1 _ II eR
W90 ka. V0 E e
J' ki (am " V0) í Ü.. _ ks T)
e Üe
(2-15)

mit a und v nach Gl. (2.9)


m o

K4 = 1, 5. ks = s. Erläuterungen zu G1. (2, 13b)


ll _
Ge = Stahlspannung am Riß UeR = Stahlspannung am Riß bei
bei maßgebendem Lastgrad 1, R1ß1ast_
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

E ine Ve reinfa chung kann dadurch erzielt werden, daß nachnl-I. Falk..
ner [15] eine fiktive Länge 20 so definiert wird, daß wm = lose die Riß-
breite ergibt, d. h. auf der Restlänge zwischen 2 Rissen (am - L O) wird
starrer Verbund und damit kein Beitrag zur Rißbreite angenommen
(Bild 2, 19). Man kann dann auch schreiben

L Z m.
Eem
o am II
e
e

um

§'.\`\§

*v rı ır=
' '_____ ___ "iııı¬¬ ı
-† E«
- l f « sem

E
if-_fo-_-1'~ ¬ı'i'eoí-L to: am 6:2?

Bild 2. 19 Definition der fiktiven Länge 20 nach Falkner [l5l

Fallmer fand für reinen Zug (Zwang) bei geripptem Betonstahl als
Grenzwerte

LO = 0,4 am für μz fr 0, 5 % und mittlere Ø bis 14 mm


LO = 0,6 a für μ N 1,5 % und kleine Ø bis 10 mm
m z
für höhere μz ist eine weitere Zunahme von 20 zu erwarten. Wir schrei-
ben daher 20 = \1;F am mit

`q.~F=o,3+o,2μZ[°/„]so,8 › (2,16)

Damit wird für Zug


II
: L
11 :
11 :
“e
___
wm o ee `hF am E e “JF am Ee
11
= . __ ce
. 2.17
Wan k4 lram ne ( )

Für Biegung und Biegung mit Langsdruck kann man mindestens vorläufig
die gleiche Vereinfachung anwenden, wobei am nach (2. 9) mit μz bezogen
auf Fbw und mit k3 für Biegung zu rechnen ist. Bei ıpF mag das auf Fbz
bezogene μz passender sein.
2. 5 Einfluß der Abweichung der Bewehrungsrichtung von der SpannungS_
richtung auf die Rißbreite

Die Wirkung von Lastwiederholungen (Vgl. ks in (2. 1313)) kanll bei diesem
vereinfachten Ansätzen durch einen Zuschlag von 10 % bis 30 % abhängig
von μz abgedeckt werden.

Für die Praxis wird die Auswertung mit Kurventafeln empfohlen - siehe
Abschnitt 2, 7.

2.5 Einfluß der Abweichung der Bewehrungsrichtung von der


Spannungsrichtung auf die Rißbreite

Nur wenige Arbeiten (Peter [16 ],Ebner [17] ) enthalten brauchbare Meß-
ergebnisse über Rißbreiten, wenn die Richtung der Bewehrung von der
Richtung der Hauptzugspannung wesentlich abweicht und damit die Risse
nicht rechtwinklig, sondern schiefwinklig kreuzt. Die Rißbreite wird
dadurch in der Regel vergrößert.

\/orläufig kann diese Vergrößerung


mit folgenden Faktoren berücksichtigt \\\\\\\\\\

werden:

für a = 150 k = 1,0 Zwischenwerte


<1 _ _ _
für Q = 450 k 2 2, O } geradlinig inter..
0. polieren
Diese Faktoren kommen besonders bei Schub-
rissen zur Geltung (siehe 2. 8). \\\\\\\.\ \ \

Bei rechtwinkligen Bewehrungsnetzen mit 450 Abweichung für ol N G2 =


Zug (beide Hauptspannungen Zug, isostatischer Spannungszustand) hebt
sich die rißvergrößernde Wirkung gegenseitig etwa auf, was bei Platten
eine Rolle spielen kann.
Der Winkel ot hat für ot> 15 0 zweifellos auch Einfluß auf den Rißabstand
und auf die kleinen Verbundrisse, was jedoch noch nicht erforscht ist.

2.6 Rißbreitenbeschränkung nach DIN 1045, Fassung 1972


(nur gültig für Zug und Biegung aus Lasten, nicht für Biegung mit Längs-
druck (Vorspannung), Schub oder Torsion oder bei Zwang)

2. 6. 1 Herleitung der Formel

Die vereinfachte Gleichung (2. 15) ohne die Glieder mit vo


1 ll II
W95 = ké am E; (oe - A Ge) wurde nach oe aufgelöst:

11 _ W95 Ee _ W95 Ee
Ge -T;”+AUe - +A0e
4 m k4 (ı<1u+k21<3
" μz)

Vernachlässigt man Ace, also die Mitwirkung des Betons zwischen den
Rissen ganz, was den Einfluß von k5 für Lastwiederholungen einschließt, so
kann man den Zähler W95 Ee zu einer Konstanten C1 und bei üblichen Maßen
der Betondeckung den Nenner zur Summe C2 + -Ä zusammenfassen und
erhält: C μz
„H s ___1___
e C2 +_(Z)_
μZ
.-›
.«›x.~»
32 fgrfiıs
~:' ı›e<s:g-

4:5;
».3 -Elte I
2, Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten 5 ~.~›/-.fi :tea
f“
1~=.
E?2
Ä.
(_ 4;«
,3;5f ;
„ ,i
:-¬_jK„;3'-f'
oder nach dem zu der jeweiligen Rißbreite gehörigen Stabdurchınesser auf_
gelöst: "
3.
aux,

C1 gi

Ø: (III- C2)μz
e ^'j'¬›'>*:
4'.
›'-:fa:
ci-__»
Um mit einem Beiwert auszukommen, wurde folgende graphisch ermit- V ;›“-fl

telte Näherung gewählt, wobei oe für Zustand II gilt (Vgl. DIN 1045; Ab-
schnitt 17. 6. 2)
μ
øsr;-å -1)'-t-?i2,°/(H (2.18)
CIIl
6

Diese Formel enthält oš, während die Rißbreite eindeutig von oe abhän-
gig ist, sie ist damit nicht "sauber" und auch nicht dirnensionsrein, so daß
die angegebenen Dimensionen eingehalten werden müssen.

Die r-Werte sollen die ursprünglichen Beiwerte kl bis k ersetzen. k wur-


de rnit 2, 1 eingesetzt, k3 -ist von der Beanspruchungsart 4abhängig. Die4 r-Wer-
te wurden so bestimmt, daß bei Biegung für cre zwischen 1600 und 2000 kp/ cmz
eine ausreichende Ubereinstimmung mit den Werten nach den entwickelten
Ansätzen entsteht. Bei Zug und Zug mit Biegung war früher ein Faktor <ı< 1
JO:
z. B: für Zug ct = 0, 5, eingeführt worden, der in der DIN 1045 durch eine
Manipulation des μz ersetzt wurde.

Die r-Werte sind in DIN 1045, Tabelle 16, für normale (0, 3 mm), geringe
(0, 25 mm) und sehr geringe (0, 2 mm) Rißbreite, jeweils für den günstigen
Verbundbereich (Lage B nach 18. 3. 2) angegeben; hier werden für Lage A
geschätzte Werte zugefügt. Sie gelten für übliche Betondeckungen von
ü = 1,0 bis 3,0 cm.

Beiwerte r zur Rißbreitenbeschränkung nach DIN 1045

Rißbreite W95 in mm
Stahlart Lage der Stäbe 0,25 í 0,20

günstiger Ver- 2
Rundstahl glatt B bundbereich 60 ß 40 5
ungünstiger Ver-
A
bundbereich 40 27 18
günstiger Ver- 1
B 8
bundbereich 20 ı O | 50
Ri ppenstahl
ungünstiger Ver-
A
bundbereich 80 53 33
In DIN 1045 sind zusätzliche Werte für "profilierte" Drähte (gedellte
Drähte) angegeben.

2. 6. 2 Kein Rißnachweis für μz § 0, 3 % - ein Irrtum

Nach DIN 1045, 17. 6. 2, ist kein Nachweis der Begrenzung der Rißbreite
nötig, wenn μz E 0, 3 % ist. Das zugehörige zul M ergibt Zugdehnungen des
Betons im Zustand I
für Bn iso ebz = 0,07 %«›
fur Bn 450 «hz = 0,05 %«›
Unter Lasten würde also der Beton bei einer 5 %-Fraktile der Zugbruch-
dehnung des Betons von rd. 0, 07 %<› gerade noch nicht reissen. Daher glaubt
man. daß z. B. Platten mit so niedrigen Bewehrungsgraden rissefrei bleiben.
2, 7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschränkung bei Zug und Biegung

Es ist aber ein Irrtum für μ 5 0, 30 % auf den Nachweis zu verzichten,


weil in Bauwerken leicht hohe šigen- und Zwangspannungen auftreten kön- v
nen, die auch bei niedrigen Lastspannungen Risse auslösen, die dann weit '
aufklaffen, wenn die Bewehrung nicht auf Rissebeschränkung bemessen war,
was in der Praxis wiederholt zu Beanstandungen führte.

2.7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse


zur Rissebeschränkung bei Zug und Biegung

Die Formel für die kritische Rißbreite nach G1. (2. 15) ist für die prakti-
sche Anwendung zu kompliziert. Die stark vereinfachte Formel der DIN
1045 trifft nur für einen sehr beschränkten Bereich einfacher Biegung zu.
Hier wird deshalb versucht, die gewonnenen Erkenntnisse über Rißbreiten
und Wahl der Bewehrung zur Rissebeschränkung in Diagrammen darzu-
stellen, aus denen erf μz und zugehöriger Ø oder Stababstand für ange-
strebte Grenzen der Rißbreiten wm oder W90 einfach abzulesen sind.

2, 7. 1 Diagramme für Rissebeschränkung bei Zug durch Zwangspannungen


oder Lastspannungen
Das Diagramm, Bild 2.20, wurde erstmalig von H. Falkner [15] in seiner
Stuttgarter Dissertation für Risse, die durch Eigen- und Zwangspannungen
entstehen, aufgestellt und durch Veıèsuche bestätigt. Bei Zwang wird in
bZ
der Regel die Stahlspannung GGR = -T nicht überschritten, weil die Zwangs-
kraft mit jedem Riß ztmäcımt abnimmt (vgi. Bud 3.4). '
Die Kurven sind für Bn 250 und gerippte Bewehrungsstäbe in guter Ver-
bundlage B aufgestellt, die eingetragene Stahlspannung creR ist entspre-
chend Gl, (2_ 1) und mit Bbz = 20 kp/cm2 (Mittelwert) gerechnet. Die
min μ -Grenzen gelten nur bei Zwang und zur Rissebeschränkung, Wobei
ausgehend vom Mittelwert der Betonzugfestigkeit ein niedriger Sicherheits-
faktor v = 1, 2 gegen Erreichen der Streckgrenze für ausreichend gehalten
wird, so daß
B
mm μ = 1,2-P-Ä wird.
ZW Bo 2
Bei höheren Betongüten erreichen die min μ -Werte Größenordnungen von
~ 1, 0 % bei Bn 550, die Weit über üblichen Efißbeschränkungsbewehrungen
liegen, die aber beachtet werden müssen (siehe 2. 14), wenn grobe Risse
gerade bei hochwertigem Beton verhütet werden sollen.
Auch bei Z ug aus La s ten kann das Diagramm benützt werden, doch
ist dabei zunächst das sich mit dem Sicherheitsfaktor v = 1, 75 für die
Tragfähigkeit ergebende μ maßgebend. Das hieraus sich ergebende μ
. _ ._ Z _. _ _. ZW
ist meist großer als das min μzw fur Rıssebeschrankung.

Steigt die Spannung og Wesentlich übe r creRan, so kann die daraus


entstehende Zunahme der Rißbreite genähert mit
_ 1 II _
Awmμ am WF Ee (Ge _ cell) AWk_k4Awm

mit am nach G1. (2_ 9) ohne vo und mit \\;F nach G1. (2, 16) berücksichtigt
Werden, indem im Diagramm für die Rißbreite bei W = zul W - AW abgelesen
wird (für Wk mit k4 multiplizierte Werte).
Aus dem Diagramm kann bei bekanntem μz der passende Stabdurchmesser Ø
oder bei gewähltem Stabdurchmesser Ø der erforderliche Bewehrungsprozent-
satz μz auf den Linien der verlangten Grenzen für wm bzw. W90 abgelesen
Werden.
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

empfohlener Stababstand esil. fb


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L Ä. / /
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Stobdurchmes er Q
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L Ä 1
0 02 oz. I 05 05 10 12 14 15
ı Bewehrungsgeholt μzwífl °/0
min μz ¬

Grenzen forest 50/55 I ¦ ssmz/50 mp/<;m21


1 \.f r/ i « 1=5
6 R (beten 250) §3 5.; 3,0 2.0 .
e 11 1'2 Zwang"' Stahlspannung GèR :E22-`-Z-= -if-__]-zoμmpâmzl
o Z Z

y "¬(“ kl, =1,5. bezogen cıuf Fbw


/
i dw =Ü + 7 W Bezugsflüche für μz 2
d 7//_// oder dw= 20 bis 30cm bei Lost Fbz = bd d
| / // 4 bei Zwon 9 F bw = bd w , wenn dw <-
zb/ , , Z'

Bild 2. 20 Erforderlicher Bewehrungsgehalt zur Beschränkung der Riß-


breiten auf wm und W gound zugehöriger Stabdurchmesser für m itt i ge
Zugbeanspruchung aus Zwang oder Last bei Bn 250 bis etwa 1, 2 oeR, Be-
tondeckung 1, 5 bis 3 cm, gerippter Betonstahl BSt 42/50 oder 50/55,
Grenzen der μz für Zwang. Günstige Verbundlage B - bei Lage A wird
ein Zuschlag zu μz von rd, 30 % empfohlen. ~

Die richtige Wahl von Fbz = B e t o n - Z u g fl ä c h e ist natürlich für die


Bemessung von Fe = μz Fbz wesentlich.

Bei Zwang genügt es in der Regel, wenn Fbz auf die Wirkungszone Fbw
der Bewehrung bezogen wird. Dies ist bei einlagiger Bewehrung in der Re-
gel eine Randzone mit dw š 10 cm bis 30 cm Dicke, wenn das Bauteil dicker
als 4 d ist. Bei Zwang, z. B, durch Temperatur in dicken Bauteilen, ist
ein kleiıvies dw ausreichend, weil in der Regel die Zugspannung am Rand am
größten ist und nach innen schnell abnimmt, der Riß also in der Randzone
beginnt und nicht gleich ein Trennriß ist.

B e i La st wird man den ganzen Betonquerschnitt für Fbz ansetzen


müssen, falls beim Reißen des Betons (evtl. Last + Zwang) die vom Stahl
aufzunehmende Zugkraft des Betons zuın Bruch des Stahles führen und so
der Zugstab versagen würde. Für Zugstäbe aus Stahlbeton sollte man da-
her unnötig dicke Betonquerschnitte vermeiden. u

Da der Stababstand Wesentlichen Einfluß auf die Rißbreite hat, soll-


ten die bei wm angeschriebenen Stababstände jeweils nicht überschritten
Werden.
2. 7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschränkung bei Zug und Biegung

Die folgenden Diagramme 2_ 21 u, 2. 22 geben die entsprechenden Daten


für Leichtbeton (nach Rostásy [13] ). Dabei zeigt sich, daß für LBn 100
und LBn 250 erheblich weniger Stahl genügt als für Bn 250, um die Riß-
breiten zu beschränken, weil Leichtbeton einen besseren Verbund ergibt
als Normalbeton und das Verhältnis B b Z/'r lm nicht ~ konstant bleibt.

empfohlener Stobobstond es20cm 2015 15 10


28 -
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Z

0,6 0.8 '1,0 1.2 1,1.


Bewehrungsgehcılt μz in %

Bild 2, 21 Wie Bild 2. 20, jedoch für Leichtbeton LBn 100, ßbzß 9 kp/cm

15
empfohlener Stobobstond es20cm 20 15
25 /
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21. /- / 10
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Stobdurchmes er \

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,_ / / / /' / /1'/ l
0.2 0,1. 0.5 0,5 1,0 1.2 1.4
Bewehrungsgeholt μz in °/5

Bild 2. 22 Wie Bild 2. 20, jedoch für Leichtbeton LBn 250 , 3 bz ß 13 k P /cm
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

2, 7. 2 Diagramme für Biegung und Biegung mit Längskraft (Zug oder Druck)

Vo rb e m e rkun g: Diese von W. Dietrich ausgearbeiteten Diagramme sind


in der Auswirkung der Vereinfachungen noch nicht gründlich geprüft, sie
sollen in erster Linie einen Weg zu einfachen Praxis-Lösungen aufzeigen.
Sie gelten für B St 42/50 und 50/55 und sind aus den Grund-Gleichungen
abgeleitet.

Bei Biegung und Biegung mit Längskraft können Wirähnlich einfache Dia-
gramme benützen wie bei Zug (Bild 2. 20), Wobei Wir den Einfluß der Größe
von GGR und vo mit mittleren Werten durch die Lage der W-Linien genä-
hert berücksichtigen und die Linien abhängig von einer "wirksamen Stahl-
spannung crew “ auftragen, die wir aus G1. (2. 15) und dem Faktor k6 nach
(2_ 12 a) entwickeln:
_ 11 °eR_ B bz
O' - Ge -~ ks ° K6 . II T- (2. 19)
GW
oe zW

oe wird für die praktische Anwendung Weiter vereinfacht durch die Aân-
nalâfme von ks = 0,6, einem niedrigen ks = 0,36 und Bbz = 20 kp/cm zu

432 cr
Gew : Gel _ T__ç§"_
«. 11. in W
lkp/Cmzl (2- 20)

Die kritische Ri ßbreite wird:


k
_ = 4 II _
W90 Ee Evo Ge + (am _ vo) Uew]`

og ist für den maßgebenden Lastgrad (g + lil p ) zu rechnen; also in der


Regel nicht für volle Gebrauchslast.

Die Diagramme wurden für Stäbe im günstigen Verbundbereich B entwik-


kelt, liegen die Stäbe im Verbundbereich A, so ist bei μzwein Zuschlag
von rd. 30 % oder bei Ø und e eine Verkleinerung um rd. 20 f/0 angezeigt.

Ermittlun 3 des erf μ Z für 3 e E ebenes UH


e

In den Diagrammen 2. 23 wurden die kritischen Rißbreiten W90 für die


Durchmesser 5, 10, 20 und 28 mm über oew aufgetragen. Für dazwi-
schen liegende Ø muß interpoliert werden.

Ermittlung des erf μz bei gegebenen Stababständen (Matten)

Für Mattenbewehrungen, die zur Rissebeschränkung günstig sind, kann


man die Diagramme 2. 24 benützen, die für einen Stababstand und Ø das
für reinen Zug erforderšiche μzz angeben, das für das maßgebende crew 2
auf μZW= (oew μzz/2600) abzumindern ist. Der Spannungswert 2600 kp/cm
entspricht dem Mittelwert voll ausgenützter Bewehrung der üblichen Be-
tonstähle. Der Bezug auf l/μzwerlaubt eine bessere Ablesegenauigkeit.

Ermittlung der zul Stabdurchmesser bei gegebenem μmnrıd oew

Ist aus der Bemessung μzwfür den gewünschten Wirkungsbereich der Risse-
beschränkung bekannt, so kann der zul Stabdurchmesser Ø aus dem Dia-
gramm 2.25 abgelesen werden, wobei das zu cew bei Biegung gehörige μzw
2. 7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschränkung bei Zug und Biegung

cı l
erf, μzwbezogen duf Fbw BHZSÜ, B S142/SÜ, B S151)/55

1,4%
l /1/1/fl T I |
1,2%
5'
1,0% O“ (¬ 1 ı
Ü,8°/0 i u'\-m. C* 3
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2 c»

Ö_ . *til to_ - o_ .
O.
(fl Wi o 36Ø
OO 1500 2000 2500
Gew l k p/c m2 l
n.Gleichung (2.20)

bl
erf. μzw bezogen out Fbw p A _
.±'W" 9/0
\
1. 5 °/0

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,25 cf“
O.2°/o
l 7
l 1 1
l l l
0 500 1000 1500 2000 2500
Gèw [kp/cmz l
nlšleicnung (220)

cl
erf. μzw bezogen out Fbw
25°/0
'í›
_" \«»ß*_
2,20/° -«_ Ø 20mm - 0 \
'72
3
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2,0°/50*--- - (-4 2 G
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18°/0 «Q
1.60/0 _Q /
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0,5% Ä., “Q0
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\O_
2.
0,2 °/5 Ü †
01 500 1000 1500 2000 2500
_ 2
Bild 2. 23 a, b, c Ermittlung von erf μ _%] bei Biegung für zul. max. ôew [kp/Cm 1
ZW n. Gleichungl2.20)
4 32 0'
Rißbreite W abhängig von 0
= UH- --~e-IL- nach G1, 2. 20 für
90' e U11 _ [[7 1 ew
e μzw U
vorgegebene Stabdurchmesser, für andere Ø geradlinig zwischenschalten,
enthält k5 = 0, 6, also mittlerer Einfluß der Lastwiederholung oder Last-
dauer (Ø 28 mm siehe Bild 2.23 d).
32 2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Ö
„Z μzwbezogen „uf pbw Bnzso est 42/so sst so/ss
3,2 °/o

3,Ü°/o
28°/0 `_“““i“'i”i Ø mm

2,6%: "*-_"“*“"“_“"""

2,l«°/0
2,2 °/o
\\
2,Ü°/o
18°/o Q' l 1,\
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1,l«°/o '°_""_"__`_í`" F

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1:00/O Q \ 1 1 ~
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0 soo ıooo 1500 2000 2500
G kplcmz
GW
_ _ _ 4 _ n Gleichung(2.20)
Bıld 2. 23 d Wıe Bıld 2. 23 a, b, c Jedoch für Ø 28 mm '

_ 25ÜÜ
_G
μzz :zfl /μ_Zw[ ] μZZ:T~ μ2w[/1

4-»Z--055mm ~ Q* 1 <D 10mm


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m ilzz mı\ llzz

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72 V
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Ø
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2 Bewehrungsgrad 'â
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_=O.1mm
\\ Nišewehrungsgrcıd
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\›_›,'\°/o \
\\
`
'Ø ` Q 2°/0
μ: .

väc) __,ç\ _OLmm μzolzo/0 4


_ °/0 W90- ' 'Jr J
„,E=o,ı.mm “fl ~ ._

Ü s 10 15 20 25 30 'O 5 10 15 20
Stababstand e [cm] Stababstand e {cm}
Bild 2. 24 Bei gegebenen Stababständen (Matten) und Stab Ø kann hier für
eine zul. Rißbreite W90 das μ abgelesen werden, aus dem
crew 2 zz
uzw = Q-~26O0 μm) [%] ermittelt wird, aufgestellt für tt = 3 em, Bst 42/50
u. Bst so/ss, Bn 250 + aso.
2. 7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschrankung bei Zug und Biegung

5 ı ı ıı ı ı
I-Lzz~-_2§9.0_.
6-ew t/ μzwl/l
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"Lııııı\
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2 / 2,«
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Bewehr / _ o.'L“` tn
«Q0 Cm

V» 1 `_`"1" = 0.5 mm e ` ' 1 I


` í W90 für Ü = 3cm
Bšt L2/50
Br; 250i+350`

0 iss a to ı'2 ıı. ıs ıe 20 22 21. ze ze


Stcıbdurchmesser Ø {mm}

Bild 2. 25 Bei gegebenem μzwund oew wird über μzz der zulässige Stab-
durchrnesser ermittelt - oder das erf μzwbei gewünschtem Stabdurch-
messer

auf das reinem Zug entsprechende μzz mit der dabei noch zul. Stahlspan-
nung von ~ 2600 kp/cmz (Mittelwert der zul cre der üblichen Betonstähle)
umgerechnet wird:
2600 2
μzz 2 T Víšwtkp/Cm 1 (221)
EW

„ieder ist erf Fe = nz - Fbz bzw. μzw Fbw auf die Wirkungszone der Be-
wehrung zu beziehen. Die maximalen Stabdurchmesser ergeben sich aus
der Bedingung für max e.

2. 7. 3 Einfluß von Schwinden und Temperatur auf die Rißbreite

Bei dünnen Gurtplatten von Kastenträgern, die an dicke Stege anschließen,


oder bei dünnen Stegen über stark bewehrten Zuggurten von T- oder I-Trä-
gern können zusätzliche Rißbreiten durch unterschiedliches Schwinden
(Schwindbehinderung durch anschließende Bauteile oder durch Bewehrung)
oder durch unterschiedliche Temperatur entstehen. Dadurch sind vor al-
lem in Brücken z. T. schon unangenehm breite Risse entstanden, was nur
durch Verstärkung und enge Verteilung der Bewehrung verhütet werden
kann. Einfluß der Temperatur auf Brücken siehe F. Kehlbeck [18] .

Am besten rechnet man sich iterativ die durch solche AS oder AT mögli-
che zusätzliche mittlere Rißbreite AWS T aus dem für eine angenommene
Bewehrung erwarteten Rißabstand am nach G1. (2. 9) mit

^`”s,T Z 0'7am` “sfr


aus und zieht diesen Wert von zul wm ab.
"›,""?'
rz*
“tt .í
~:,

2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Der Faktor O, '7 berücksichtigt die Mitwirkung des Betons zwischen den
Rissen. Ist wgo maßgebend, muß k4 berücksichtigt werden.

AES kann z. B. in dünnen Stegen 0, 3 2«/›@ erreichen, bei a = 20 cm ist


dannmitk4=1,5 In 1

iws = 1,5- 0,7- 200- 0,3- 10`3~ 0,06 mm.


Ist zul wgo = O, 2 mm gefordert, dann ist die Bewehrung aus den Tafeln
für einen Grenzwert w = 0, 2 - 0, 06 = 0, 14 mm zu bestimmen, wobei zwi-
schen den Linien für w = 0, 1 und w = 0, 2 interpoliert wird.

2. 7. 4 Rissebeschränkung bei Spannbetonträgern mit beschränkter, mäßi-


ger bzw. teilweiser Vorspannung “

In den Zuggurten von Spannbetonträgern ist der Spannungssprung A063


beim Entstehen von Rissen niedrig - meist nur 200 bis 600 kp/cm2.- und
auch die Zunahme von GH bis zum maßgebenden Lastgrad bleibt gering,
weil die Nullinie dank del" Längsdruckkraft aus Vorspannung bei Gebrauchs-
last in der Regel nicht über X = 0, 5 h liegt. Dabei bleibt die Druckdehnung
oben unter ebD = 0,4 74°, so daß die Zugdehnung unten im Mittel nicht über
0,4 %«› ansteigt (Bild 2. 26). Nehınen wir ungünstig max Gem = 0, 5 760 an,
so entsprichš dies einer gemittelten Stahlspannung crgm = 2, 1 . O, 5 =
1, 05 Mp/cm , i.m Riß also höchstens 1400 kp/cm . Die für die Rißbreite
maßgebende Stahlspannung og bleibt also ziemlich niedrig, so daß schon
wenig Bewehrung genügt, um auch hohe Anforderungen, z. B. max w90 =
0, 1 mm zu befriedigen. Dabei konnt es im wesentlichen darauf an,
kleine Stababstände und damit auch kleine Ø, also am besten Matten, zu
verwenden. BeiI- und Kastenträgern kann die Nullinie auch bei mäßigen
Lastgraden höher liegen, womit auch die Stahlspannungen höher werden.
Die Tafeln 2.23 bis 2, 25 können für Spannbeton angewandt werden.

;;bD$0,z. °/.,., ln manchen Fällen ist bei Spannbeton die


l<¬ Rissebeschränkung auch ohne schlaffe
Bewehrung möglich, wenn die Nullinie
nicht über x = 0, 8 h ansteigt, Vgl. hier-
zu Abschnitt 2. 11.
X 2 O,5h
Bei teilweiser Vorspannung, also Bie-
|¬ gung mit Längsdruck, werden die mitt-
leren Rißabstände am um so größer, je
kleiner die Ausmitte M/N = e ist.
am erreicht dann nicht die Werte nach
G1. (2. 9). Dies wurde von C. Avram und
A. Mihaescu (Tiınisoara-Rumänien) [21]
durch Versuche an ausmittig beanspruch-
ten Stützen festgestellt (Bild 2. 27). Trotz
Eem 5 0| [4 0/ao des größeren Rißabstandes werden jedoch
die Rißbreiten mit abnehmendem e klei-
Bild 2. 26 Dehnungsdiagramm ner (Bild 2. 28).
im Zustand ll für Biegung mit
Längsdruck, Spannbeton

Zu gleichen Beobachtungen kamen V. S. Parameswaran und G. Annamalai


(Madras, Indien) [22] mit Versuchen an teilweise vorgespannten Balken,
deren Bewehrung mit 3 Ø 16 entspr_ μzw = 3, 3 % gleich groß gehalten und
nur die Vorspannung variiert war.
2. 7 Praktische Anwendung der Erkenntnisse zur Rissebeschränkung bei Zug und Bie gung

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-.f\ . =l51'/- øıe 1 1

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`237'/. ø zlo
μ'3›74'/- Ø 2 5 9 \ _
l
f

,.1
-Q5 -110 -(5 -gp -2,5 -3,0 %
75 -0,5 -1,01 -ı,s -2,0
1
-2,5 -3,0 %

Bild 2. 27 Einfluß der Ausmitte der Bild 2. 28 Die max Rißbreiten bei
Längsdruckkraft auf mittlere Rißab- Biegung mit Längsdruck der Ver-
stände bei Biegung mit Längsdruck für suche von C. Avram nehmen trotz
Gebrauchslast (nach C. Avram u.A. größer werdendem Rißabstand mit
kleiner werdender Ausmitte ab [21]
E211)
Die Erklärung ist darin zu sehen, daß bei kleiner Ausmitte e der Span-
nungssprung AcreR sehr klein wird (vgl. Bild 2. 9). Der Verbund am Riß
wird damit weniger beansprucht, so daß max 'rl < B71 bleibt und damit
die Länge verlorenen Verbundes VO-* 0 geht, es wird nur noch der Haft-
verbund, nicht jedoch der Scherverbund überbeansprucht. Um nun bei
kleineren 1-1 die Betonspannung vom 1. Riß aus wieder bis ßbz anstei-
gen zu lassen, ist eine größere Einleitungslange ße nötig (Bild 2. 29).

MA VF311

1. Riß _ı›,t Ohne


.
mit
} Normalkrcıft N

_ ' Ilı _..

0 Vo -›l'i_ *GB
_ 2.Riß
7%-líí `fe(M+N)

VQ"*L>O

Bild 2. 29 Bei teilweiser Vorspannung führt die Wirkung der Normal-


kraft zu kleinerem Spannungssprung AoeR und damit zu flacherem Verlauf
der Verbundspannungen 'rl und größeren Einleitungslängen ie für die
Bildung des nachsten Risses.
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

Obwohl vo entfällt, wird also der Rißabstand größer als nach G1, (2. 9).
Die Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen wird größer, weil die
Goto-Verbundrisse sich bei der insgesamt sanfteren Beanspruchung we-
niger stark entwickeln. Streng genommen müssen daher für teilweise
Vorspannung verfeinerte Rißgesetze entwickelt werden.

Bei nachträglichem Verbund ist außerdem zu beachten, daß Spannglieder


in gewellten Hüllrohren eine weit niedrigere Verbundfestigkeit aufweisen
als gerippte Betonstähle. Dies trifft besonders bei glatten Stäben, Bün-
deln aus Runddraht oder Litzen mit großer Schlaglänge zu - weniger be-
†2I`0ffen sind gerippte Spannstähle. Bei den ersteren sollte man FZ beim
Bewehrungsgrad μz oder μzw gar nicht, bei den gerippten Spannstählen
nur abgemindert mitrechnen. Die niedrigere Verbundgüte führt nämlich
zu wesentlich größeren Längen verlorenen Verbundes vo, die Spannungs-
zunahme im Spannstahl wird damit geringer als im Betonstahl, das Eben-
bleiben der Querschnitte geht verloren, was z. B. die in [22] berichteten
6-Messungen deutlich zeigen. Zunächst müssen jedoch bessere Kennt-
nisse des Verbundverhaltens von Spanngliedern erarbeitet werden.

Bei der Ermittlung der og im Gebrauchslastbereich für Rissebeschrän-


kung wird man die Spannglieder jedoch vorläufig mitrechnen als ob vol- S
ler Verbund gewährleistet sei.

2.8 Beschränkung von Schubrißbreiten

2. 8. 1 Schubrißbreiten in Stegen von Balken

Die Schubrisse entstehen in Stegen in der Regel aus Biegerissen und ver-
laufen je nach b/bo unter 30° bis 45° zur Balkenachse. Sie sind Trenn-
risse, so daß für Fbz in der Regel die volle Stegbreite bo einzusetzen ist

Zur Beschränkung der außen sichtbaren Breite der Schubrisse sind Bügel
mit üblicher Betondeckung ü = 1, 5 bis 4 cm und mit genügend kleinen
Stababständen max e geeignet. max e ist abhängig von der Richtung der
Bügel und von max W90. Aufgebogene, dicke Gurtstäbe im Inneren der
Stege tragen zur Rissebeschränkung nur wenig bei.

Die günstigste Wirkung wird mit schrägen Bügeln erzielt, die die Schub-
risse etwa rechtwinklig kreuzen und demnach 45° bis 60O geneigt sind.

Die üblichen senkrechten Bügel kreuzen die Schubrisse mit 450 bis 600;
dies führt zu Rißbreiten, die rund 2, 0 bis 3-fach so groß sind wie bei
rechtwinkliger Kreuzung (Bild 2. 30 a). Mit senkrechten Bügeln ist es
schwierig kleine Rißbreiten bei voller Gebrauchslast einzuhalten, es ge-
lingt bei dünnen Stegen besser als bei dicken.

Die Stahlspannungen in Schubbewehrungen creßü hängen stark von b/bo ab,


bei dicken Stegen (b/bo klein) ist die zur Schubrißlast gehörige Quer-
kraft QR und damit 'ro größer als bei dünnen Stegen. Die Stuttgarter
Schubversuche und die daraus abgeleitete erweiterte Fachwerkanalogie
(vgl. [1 a] 8, 4. 3) ergaben, daß man diesen Einfluß gut erfassen kann,
indem von TO = Q/bc z ein nur von der Betondruckfestigkeit abhängiger
Wert TCR abgezogen wird. Bei einer Gurtbewehrung aus B St 42/50 blei-
ben die GGBÜ bei Erstbelastung bis zur vollen Gebrauchslast etwa auf der
Linie (Bild 2. 30b):
2. 8 Beschränkung von Schubrißbreiten

_ F _
O' : j2m μ : __._&_!ı--ı-
e, Bü μs S bo e

= Querschnitt der äußeren Bügel,im Inneren des Steges liegende


Fe,Bü
Bügel können nur angerechnet werden, wenn sie nicht mehr als
die in Tabelle auf S. 38 genannten Abstände von den äußeren
Bügeln haben.
e = Bügelabstand in Längsrichtung
TCR ist in Schubfeldern bei frei drehbaren Endauflagern etwa 0, 34 Bi,/3,
in Schubfeldern nahe an Zwischenaåıílagern von Durchlaufträgern oder an
Rahnienecken kann TÜR bis 0, 28 BW 3 absinken.
Bei Lastwiederholungen sind die Bügelspannungen höher und bewegen sich
etwa auf der inneren anschraffierten Linie des Bildes 2. 30b. Die für die
Rißbreitenbeschränkung maßgebende Bügelspannung kann daher genügend
genau aus 1' 0 mit dem Abzugswert 0, 8 ~r berechnet werden:
0 (s+ *ll - p) OR
'r - 0,8 'r
“ane 2 ii è 40° kp/cmz <2.22›
Die Auswertung von Versuchen ergab, daß O, 8 1-OR e'fiW21 fg §11 für die
Schubbemessung vorgesehenen Abzugswert TOD = 0, 24 fiw entspricht,
so daß für die Praxis gesetzt werden kann
T "' T
2
ee,Bü = -“i-Jši3- e 400 kp/em (2,22 e)

Betongüte Bn I 150 U 250 l 350 l 450 l 550

†oD1<p/em
2 ) 6 \9,5ı 12) 14) 16 ~o,24. ;3WN
2/3

†0R1<p/emz ı 8 ` 12 \ is) 18) 20 ı~0,30ßf/A13'

zu 1-.9 ) 50 ¬v__150¬†L ç ßw~270 ı 2 P b) I


† Ã_l__L¬& I* OD _*)
_ 90 6I0m_åL _10§ ______ __7_____B_e_messung
1 /
¬l_ è\ .EdJ:1-M _. 6BÜ=-íL%- //

30 l Qšo J noch Mörschfi/


'fr /
.E riO
6g“BÜQQ \
// Ge- Lini fD
)/
_2 /` °/>\?g "O-3 IOR
§3«;p_r/_ _ ___
für Risse-
beschrönkung
0%
_
. 26O $`cóoóe _\,L\a°
>x<±'›\
(092C
1 /I
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Erstbelcıstmg l
*@„f_._
tv_-_
U 7_o“` / oft wiederholte
100
1/
R`mm0max
bre'ten
E I _ LClS'( 1 Q
0. so /Ä 100 150 Q gms t f.
zum I0 U'
Gebrauchslast 'C' E49/cmz] R D l 1-75211)-Ü
l : ı \1 ı ; t_› ı<-Gebrauchslast
0 LO 80 120 160 200
Lost ZP (tl

Bild 2. 30a Vergleich der maximalen und Bild 2. 30b Bügelspannungen bei
mittleren Breiten von Schub- und Biege- Schubbeanspruchung
rissen im Zuggurt
Risse der Schubzone gemessen in Stegmitte
(

2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten

M
in Spannbetontragwerken kann der Abzugswert TOD noch mit (1 + M-9_ )
vergrößert werden, wobei MO das Dekompressionsmoment und M ,_g+p
das Moment infolge voller Gebrauchslast ist. g p
2
Die Begrenzung mit 400 kp/ cm ist zwar willkürlich, sichert jedoch den
unteren .Bereich ab.
Mit diesen ce Bü können die mittleren Rißbreiten nach G1. (2_ 15) für ein
rechteckiges Zugspannungsdiagramm berechnet werden. Dabei darf ks = 1, 0
gesetzt werden, weil 0, 8 fı-OR Lastwiederholungen schon berücksichtigt.
Ferner ist es nötig, die Bügelspannung GGR beim Entstehen des Schubrisses
zu kennen, gie kafin mit etwa 'r R/ μs angesetzt werden. Anstelle des Ver-
hältnàsses OER/ oe in G1. (2. 15)) kann jedoch auch das Verhältnis
7-oR
-i----_- gesetzt werden.
(TO - 0, 7 TCR)
Schließlich ist es zur Vereinfachung möglich, bei Schubrissen die Mitwir-
kung des Betons zwischen den Rissen bei vertikalen Bügeln ganz zu ver-
nachlässigeši oder einfach an Stelle von
0
II eR _
(Ge - ks---(UH > - 0,8 creJBü zu setzen.

«e
.Will man die Diagramme 2. 23 benützen, so gelten sie unmittelbar für Bü-
gel, die Schubrisse etwa rechtwinklig kreuzen. Als Schubrißneigung kann
bei 'relativ-dünnen Stegen (b/bo š 10) 450, bei dicken Stegen (b/boš 2) 30°
angenommen werden (Zwischenwerte etwa geradlinig).
lotrechte Bügel, die also die Risse unter 45° bis 60° kreuzen, muß
die Rißbreite nach G1. (2. 15) noch mit
kct =2,0be±e=4s°
1,6 bei Q = 600 }
.
Zwischenwerte geradlinig
..

multipliziert werden. Die S t r e uun g ist bei Schubrissen, besonders


bei lotrechten Bügeln größer als bei anderen Rißarten, dennoch genügt
auch hier k4 = 1, 5 den Belangen der Praxis.
Die Bügelab st ände sol/lten folgende Werte nicht überschreiten, wenn
'ro > 0, 5 Bå/3 und < 0, 9 Bšv 3 ist (etwa Schubbereich 3 der DIN 1045):

Rißbreite w9O IO H3 I 0,2 I 0,1 I mm I e

geneigte Buge14s°_s0<I 30 I 20 I 10 I em I ,ke


vertikale Bügel I15 I 10 I I cm I-.I-.Iee

Nach bisherigen Beobachtungen ist die Mindestbewehrung zur Begrenzung


der anfänglichen Schubrißbreiten mit μs = 0, 3 bis 0,4 % höher anzusetzen
als die für die Tragfähigkeit nötige.
Ein Nachweis von Schubrißbreiten kann entfallen, wenn TO < TÜR ist.

2. 8. 2 Schubrißbreiten in Platten oder dicken Stegen

ln Platten oder dicken Stegen (b/bo â 2) treten Schubrisse entweder erst


unter hohen Laststufen nahe der vollen Gebrauchslast oder im Gebrauchs-
zustand überhaupt nicht auf, wenn †o(g+ P) §~ 0, 7 \/SW ist. lm letzteren
Fall dient die Schubbewehrung nur der Sicherheit gegen Verlust der Trag-
fähigkeit.
2. 9 Beschränkung der Torsions-Rißbreiten

Für die Beschränkung der Schubrißbreiten genügt in diesen Fällen der Nach-
weis nach 2, 8. 1 für eine Randzone von 20 bis höchstens 30 cm Dicke. Auf
diese Randzone ist auch die Mindestschubbewehrung zu beziehen.

2.9 Beschränkung der Torsions-Rißbreiten

2. 9. 1 Vorbemerkung

Schon im Hinblick auf die Bemessung für die Tragfähigkeit unterscheiden


wir zwischen Torsion durch Zwan g (aus Behinderung der Verdrehung
entstehend) und Torsion, die zur Erhaltung des Gle i ch g e wic ht s not-
wendig ist. Diese Unterscheidung muß auch bei der Rissebeschränkung
gemacht werden. Bei Zwang ist in der Regel keine Beschränkung von Tor-
sionsrißbreiten nötig, weil die Torsionsmomente schon durch die ersten
feinen Torsionsrisse stark abgebaut werden.
I,/"' V.

Die folgenden Regeln werden daher für frei auf Torsion tragende Träger
beschränkt, wobei von reiner oder vorwiegender Torsionsbeanspruchung
ausgegangen wird.

Der Einfluß der B e w e hrun g s r i c htun g ist bei Torsion noch ausge-
prägter als bei Schub. Die in Richtung der I-lauptzugspannung verlaufende
Bewehrung (450-Bewehrung genannt) ist der aus fertigungstechnischen
Gründen meist bevorzugten Bügel- + Längsbewehrung = (900 + 0°_)-Beweh-
rung für die Ríssebeschränkung stark überlegen.

2. 9. 2 Die maßgebende Stahlspannung crew

Den Verlauf der Stahlspannung in Torsionsbewehrungen bei Erstbelastung


und bei Lastwiederholungen zeigt Bild 2. 31. Bei (900 + 0°)-Bewehrungzen
bleiben die Stahlstäbe bis zum Torsionsrißmoment bei 01 N TT” O, 5 BW/3
[kp/cmzl spannungslos, 450 geneigte Bügel erhalten die Spannung oeT =n0 I.

S Äöe

B5 _ _ ± Z _ _ ¶ 2 V * ~ Z Ä i i i _
\
\
\
\
\
\
M
6-n_@_/ /
BT ZF... Fe
zul Ge W _ _ _' __ Y _' M* e - Erstbelcıstuf:\9
/ \ ı
G _____________\;Ã_ / GGW-Linie
EW ÃÃ

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\\
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,\/4 \/
\
/
/
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0,7 MTR MTR MT zul MT


Miu
Mlgtßbpl
Bild 2. 31 Verlauf der Stahlspannungen in Torsionsbewehrungen
„ L2'-'Ãfà
` v í 'l'Y!"1.
1"=f›'=
- f-*ifšr
if 1
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten /«ft
'<1

Beim Torsionsriß springt die ,Stahlspannung sofort wesentlich höher hin-


auf als bei Schubrissen (Acreß = 500 bis 1000 kp/cmz) und nähert sich
rasch der Linie M e
_ T Bü
“er * rrm' i¬_..
e Bu
(2-23)
(Vgl, [1 a], 9. 3. 2, 2), die für die Bemessung maßgebend ist. Bei Ent-
lastung gehen die Spannungen cre nicht auf Null zurück, weil die Risse
sich bei schiefwinklig kreuzenden Stäben nicht mehr ganz schließen. Bei
Lastwiederholungen i_m Gebrauchslastbereich können die Spannungen et-
was über der Linie bei Erstbelastung liegen.

Bei der Auswertung der Stuttgarter Torsionsversuche [19] fand G. Schel-


ling, daß gerechnete Rißbreiten die gemessenen Werte gut treffen, wenn
für den maßgebenden Gebrauchslastgrad von einer Stahlspannung crew aus-
gegangen wird, die auf der Linie von 0, 7 MTB bei oe = 0 und MTU bei
oe = BS liegt (Bild 2. 31), diese Linie entspricht

MT ' O'7 MTB ß


0 ew = í--- (2.23e)
MTU _ 0,7 MTB s

2. 9. 3 Berechnung der Rißbreiten bei Torsion für (900 + 00)-Bewehrung

Bei Torsion zeigten die Versuche [19] für (900 + 0°)-Bewehrung ungewöhn-
lich große Rißbreiten, für die die für Zug und Biegung abgeleiteten For-
meln nicht zutreffen.

Bild 2. 32 zeigt die Entwicklung maximaler Rißbreiten für verschiedene μ


und Stababstände sowohl für (900 + 0°) als auch für 45°-Richtung der Be-
wehrung. Man sieht daraus, wie rasch bei (900 + 0°) die Rißbreiten mit
MT anwachsen_ Auffällig war bei diesen Versuchen das ungewöhnlich hohe
Verhältnis E3-Ii-vi = 2, 5 - also eine sehr große Streuung. Es bedarf
mi ttel w
daher einer Sonderlösung, um die Rißbreiten bei Torsion in den üblichen
Grenzen zu halten. Diese hat G. Schelling für (909 + 0°)-Bewehrungsrich-
tung wie folgt gegeben:

Der mittlere Rißab stand a wird hier ganz durch die Stababstënde be-
stimmt. Bei Rißneigung B = flögl ist:

a : eBü+ eL für 0,55 <eL/eBü < 1,8


m 2\f2¬
e = Stababstände der Bügel und Längsstäbe
Mittlere Rißbreite: wm = am <eeBü + eeL)

cr
ee ist dabei aus -Eli (nach Gl. (2. 23)) unter Vernachlässigung der Mit-
wirkung des Betonsezu rechnen, die hier fast ganz verlorengeht, weil die
Rißufer sich auch parallel um den Wert V verschieben (Bild 2. 33)_ Bei
45° Rißneigung wird diese Parallelverschiebung in Rißrichtung

V 1 am (Eesti ` EeL)'
Als 90 '71-Fraktile der Rißbreite kann gesetzt werden

: 0 .
W90 2* am <EeBt1+EeL) (224)
2. 9 Beschränkung der Torsions-Rißbreiten

A max w [mm]

ip 1 l 1
I μ: l'lClCh

I
“ <e_ıs,› «rt Ua]
VSQI
,Ø6 e = 10cm
1.2 -__.__-----~

ll?
/. μ °~ f : 35°;

g
z
90|0+ OÖ)

I ›
/
VSL

0,3*
I

/I
\1 'Ø6 e = 5cm

ll = 0›7 /°'""'"*"'_

/
/ II/
1
rmhtwinklig_g
ff ,I mm
Ki _ /I r --“ /2% vs s /'
L _/ __ -/ --"Ø6 e-5cm
Uı f(
e
I
I
P' 4 μl0,ss°/..
/ zul. M1 52,08 ,J 45° ~ Wendel /
/e _ rf' / ı/_ 4/ ll _i-
1 „-
ZU>MT-ly ZUL Mg: 2105,? øøøø __I,„/ I

. 1 ,// 2,0
.1-ef ~ † I

3,0 ß,0
I | >`
so. MT 1“ pm
]

Bild 2. 32 Gemessene maximale Rißbreiten bei reiner Torsion (aus [19])


(zul Mär für zul ee nach DLN 1045)

lørsionsrisse

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. J // „/ , ' I/°>' .
/ /}~
\<°<s WI/
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/`.o(`^_ñç

e-
'\
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Liingsstcıb-
\ 0 _ dehnung SGL
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\*\$/' . / {>L=Gm~\/'f'
1 '.- /
/ /

/ / B ügeld ehnun g sel Bü

Punkt „Ä“
'/__'\ Rißuferverschiebung

// 1
/1
/
Bud 2, 33 xfereenıebungen der Rıßttfer bei (00 _ 90°)-Bewehrung

2. RíSSeb@SCh1^äııktmg, Begrenzung der Rißbreiten

Wenn TT š O, 6 Bi//3 ist, sollen die Abstände e der Bügel und Längsstäbe
folgende Werte nicht überschreiten.

Rißbreite W90 I 0,4 0,2 0,1 mm \ e

Bügel 90°
Längsstäbe OO 12 8 5 Cm

Büge14s° ı 25 zo I io ami

2. 9. 4 Rißbreiten bei Torsion für 450-Bewehrung

Hier wird die Rißbreite wie für mittigen Zug auf die Wandstärke des Hohl-
kastenrnodelles (siehe [la], 9. 3. 3) mit oew nach Bild 2. 31 berechnet.

Man kann also die Tafeln des Abschnittes 2. 7 benützen.

2.10 Beschränkung der Breite von Oberflächenrissen infolge


von Eigenspannungen

Risse aus Eigenspannungen können nur bei dicken, massigen Bauteilen so


tief eindringen, daß die Rißbreite störend werden kann. Der Spannungs-
sprung im Stahl beiın Entstehen solcher Risse ist klein. Hier kann nur ein
engmaschiges Netz aus dünnen gerippten Stäben, z. B. Ø 8, e = 10 cm oder
Ø 5, e = 5 cm bei einer Betondeckung von ü = 5 bis 3 cm - vielleicht mit
einer zweiten Lage in ü = 10 bis 8 cm - eine Verringerung der ohnehin
kleinen Rißbreiten bewirken.

Man beachte die Arbeit von Bruy Bei der Bemessung genügt etwa
1/3 des μz für w = O, l mm nach Bild 2. 20, bezogen auf eine Randzone
von 10 bis 20 crn.

2.11 Rißbreitenbeschränkung ohne Bewehrung

Bei Biege- und Oberflächenrissen aus Last oder Zwang können die üblichen
Grenzen der Rißbreiten auch ohne Bewehrung eingehalten werden, wenn man
durch geeignete Maßnahınen, z. B. durch teilweise Vorspannung sicherstellt,
daß die Risse nicht tief eindringen. Dies ist dann gewährleistet, wenn die
Zugspannungen auf einen Bruchteil der Querschníttshöhe d, z. B. auf 0, 20 d
beschränkt bleiben und weiter innen im Querschnitt Längsdruckspannungen
wirken (Bild 2. 34). Solche Spannungsverteilungen entstehen bei Temperatur-
Eigenspannungen durch Abkühlung von außen oder bei Biegung mit Länge»
druck z. B. durch Vorspannung. Wir nehınen bei Eigenspannungen ungünstig
an, daß die Rißtiefe tR bis zur Nullinie für Zustand l reicht. Bei Lastspan-
nungen ist die Lage der Nullinie iın Zustand II maßgebend.

Ohne Beeinflussung durch eine Bewehrung stellt sich eine Rißbreite da-
durch ein, daß die Zugdehnung des Betons ebz in den spannungsfrei wer-
denden keilförmigen Zonen rechts und links des Risses zurückgeht. Wir
nehmen eine parabelförmige Abnahme von Ghz an der Oberfläche an und
zwar auf die bekannte Einleitungslänge ße (hier eigentlich "Ausleitung"
der Spannung und Dehnung), die hier mit ße = 1, 5 t angesetzt wird
(Bild 2. 35). Der Größtwert von Gbz, die Zug-Bruclšıšdehnung des Betons,
ist @bZU ~ 0,12 va _
2_ ll Rißbreitenbeschränkung ohne Bewehrung

R_B_ Spannungen vor Reißen


I bild Lost oder Eigenspcınnung

7
/ E
// // // / / ~ // + 'i
/ / / / / 2.
/ / / / /l __... å
/- / / / / - ~.- 5
/ / // / / Ä :E
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/
+ s
6

bz

-tııı ı ıMtl l l lí
5-
í+ +
;4

Rißbreite

¬L 90 1000
+fe
Bild 2. 34 Spannungszustände, die geringe Rißtiefe sicherstellen

A zurückgehende Beton-

.ıll l| ı ıl l l litt; hi. der Oberfläche M


1L*{e "^¬L'fe=1›5tR"l* 6-Diagramm

iR
\\
ih. šduš :in
„.4
5 -S2 500 wgo- [mm]

- Druck
/ \
› \

. spunnungsfreıe
L- W. 34 -
Zonen
a -
Bild 2. 35 Zur Ermittlung der Rißbreite in Rissen ohne Bewehrung

Die Rißbreite errechnet sich nun aus der zurückgehenden Betondehnung zu

_ 2 _
wm _ 2 ze' šebzu ` Ztnebzu
Mit R4 = 1,6 (Streuung) und ebZU = 0,12 %0 wird

W90 = 1,5 wm ~ 0,40 %°±R (2,25)

Man erhält damit eine gute Übereinstimmung mit den von E. Bruy [6]
gemessenen Rißbreiten.
if*PW W_ <'*›
:fs
„.1 .
1;??gi
<1* f "

2. Rissebeschränkımg, Begrenzung der Rißbreiten


15.51 J
, gå,
i;'_. 3`«f~š;
. ,V
'
f~J.'«,%'»,*1
-.›„.1›„.s~;
V „iv
~?f/
Für eine Rißtiefe von 25 cm wird w9O = O, 1 mm. Man sieht daraus, daß
man bei dicken Bauteilen mit geeigneter Vorspannung auch ohne Beweh-
rung die Rißbreiten klein halten kann. Für die Tiefe t gibt es eine ab-
solute Grenze, abhängig von zul w, und eine relative grenze bezogen auf
die Dicke des Bauteiles. ln der Regel sollte tR § 0,25 d bleiben.

Die Rißbreite kann durch Schwinden oder Kühlung der oberflächennahen


Zone und durch Kriechen des Betons im gedrückten Bauteil zunehmen.
Der mit 1:4 = 1, 5 genügend hoch angenommene Streubeiwert berücksichtigt
diese Einflüsse in der Regel ausreichend.

2.12 Beispiele der Anwendung

1.) Stahlbetonplatte d = 12 cm
(nach DIN 1045, 17. 6. 1 bei Vollplatten mit d < 16 cm
kein Nachweis der Rissebeschränktmg erforderlichl)

Baustoffe Bn 250, BSt 42/50


Betondeckung ü = 2 cm

Sclmittgrößenz
E P .
mx = 0,51 + 0,49 = 1,0 Mpm/m (volle Gebrauchslast)
mx = mg+ 0,4 mp '= 0,70 Mpm/m (Lastgrad 1)

Bemessung: 9,6 = 9,6 \/1,0 ->ke = 0,46


9,6 = 11,5 \)O,70->kZ > 0,93

erffe = -ä-%š- 0,45 = 4,79 Cmz/m

gewählt Ø 8111, e = 10,0 cm


vorh fe _- 5,00 cm 2 /m V μ __ íöí-12
5 _- 0,42 C/0

Beschränkung der Rißbreite: Spannungen:

O =Bbz`Wu = 20.100.122 :Mlk/Cmz


en 0,850- fe 0,95- 12- 5,00-5 P

n_ m _ 0,70 _ 2_ 2
°e ` kz-11-fe ` 0,93- 0,095- 5,00 ` 1'-57 MP/Cm 157° kp/Cm

FbW=(ü+7ø)-b=(2+7-o,s›-10o=7s05m 2 >FbZ
1

(Stababstand eH< 14 Ø 14 - 0,8 = 11,2 cm > vorh eH = 10 cm)

_ 5,00 2
“zw 750 0'656 0/”
_ 11 4.32 - 0eR _ 432- 941 _ 2
«few ee - H _ - 1570 _ 1570_ 0,66 1177 kp/cm
Ge . μz[%]
1 2 Beispiele der Anwendung

aus den Diagrammen Bild 2, 23 folgt für


Ø5 ø10 08
W90 = 0,2mm erfμz = 0,22 0/o 0,38 0,27% < 0,66 %

Bei der gewählten Bewehrung mit Stäben Ø 8 und Stababständen


e = 10 cm ist die Rissebeschränkung für W90 < 0, 2 mm gegeben.

Alternativen des Nachweises: mit Bild 2. 24 und Bild 2. 25

2600 \('_'à' 2600


μzz `-T? μZ[a/0] :W ' \)Ü,66 -11,79
ew

Mit dem Diagramm 2. 24 folgt nach Interpolation bei Stababstand


e = 10 cm
f.. 5 3
ur Ø w9O O, 10 mm
0 =010
fürøio w90=0,11mm } Ø W90 › mm

Mit dem Diagramm 2. 25 folgt:


für μzz = 1,79 und W90 = 0,2 mm

wird der zul. Stabdurchmesser Ø á 16 mm, also gewählter Stab-


durchmesser 10 mm in Ordnung.

2 ) Plattenbalken mit hohem Steg

_†mmb=2ı0Cmmm_†

L' ////////////// .-
////////////// 5Cm
=
// -
§ //\ d
//
/
Schnitt / l/1
43cm A-A l> l> l>'
50cm í>_.__.
ıı L" ¬)»ı.,0¬)e 5,0 m¬)-5,0 ¬)~
O

Bu ø 12"* %
ı
a__ff.' 5 ø 25"*

ms 2+
'_-___ W+,
(1

Baustoffe Bn 250, BSt 42/50, Betondeckung Bügel ü = 2 cm


h = 143 cm Wu = 0, 183 m3 Längsstäbe ü = 3,2 Cm
í 'r

'§42
4,
1x.. _,4
...._,
~:\
›. P ` «
2_ Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreiten
_ 3
'T61
,.5
1.
sehmttgrößenı Feldmement M = 132,3 Mpm (velle Gebrauchslast)
1v1g+ 0. MP = 92,5 Mpm (Lastgrad 1)
I1.. 1. _)

Querkraft: QBI_e = 91,4 Mp (volle Gebrauchslast) 1:


.. †,<›,
›~<
Qg + 0Qp = 54,0 lvtp (Lastgrad 1)
Bemessung: b/bo = êš-šq = 6 > 5
1
{
\›-M 175-1323 ' 4,2 = 40 1 7 Cm 2 ”
er fr e = (h-5/2)- 08 = (1,43 '_ 0,15/2).
1,›..
^Ã'«.-1.1.-

„..
.P5517
†1›-. ~~

gewählt 5 ø 25111 und 5 ø 20m = 40,3 C152, Rest durch


Stegbewehrung gedeckt.

Maßgebende Querkraft in X = h/2 vom Auflagerrand

Q = 91,4 - 12,0 = 79,4 Mp

verminderte Schubdeckung nach [1 a] 8. 5. 3:

T 2 QU 2 1,75-79400
OU bo-Z 35.143-0,35 = 31, 55 kp/emz

TOD - 0,03
_
BWN =
0,03 - 250 =
7,5 kp/cm 2

mit senkrechten Bügeln


7' - 7'
_ OU OD _ 31,55 - 7,5 _ 2
erf feBü --i---BS - bo. I. - ---H00 - 35 100 20,0 cm /m

_ f eBu _ 20,04 _
HS 5(†t'55rr55 5 . °›57%
gewählt Bügel Ø 12111, e = 11 cm 9 20,56 cm2/m

oder bei Bügeln mit 0t = 52,50

7' -7'
„ff =.ıU..__<>l?__b.1.m_1.___
es BS o sınç1+cosd

= 20,0 ' 1 O = 14,3 cmz/In


sin 52, 50 + cos 52,5
f 1 _

μS=b9s1..sinct = 413 030'510/3


o 35 - 100« sin 52,5

gewählt Bügel (mit 5 = 52,5°) ø 12m,


e = 15,5 cm 9 14,6 cmz/m
2, 12 Beispiele der Anwendung 47

Beschränkung der Rißbreite


a) Nachweis für den Zuggurt (Schnitt A -A)

0 Bu 1.L. abet. 2.L.~4Xø bo


Fbw
= (2,0 + 1,2 + 2,5 + 2,5 + 2,0 + 5,0)- 35
= 13,2- 35 = 537 emz
_ 100- 41,2 _
“ZW ' rw” 6*“ 1°-
Alle Tafeln zeigen, daß Nachweis im Zuggurt für so hohes μzw nicht er-
forderlich ist. Wichtig ist jedoch der Nachweis der Rissebeschränkung im
Steg, um grobe Sammelrisse zu vermeiden (Bild 2. 3 c und Bild 2, 13 a).

b) Zum Nachweis der Rissebeschränktulg im Steg wird das Dehnungsdia-


gramm im Zustand 11 über dem Gurt bis zu Ge N 0,4 75° entsprechend
ee ~ 500 kp/emz in 2 bis 3 zenen unterteilt (B110 2, 35). Die stelllepen-
ng'"`§en oe dürfen dabei als Mittelwerte der trapezförmigen Zonen ange-
setzt werden.

_ _ M _ 92,5
z~n-mii-Ö-~l-~ _ 53,31/ip
, 5 11-5 1,43--2-

Druckgurt:

_-53300 _ 2 __21,7 _
“bm ` 15- 210 ` 21'7 kp/°m Ebm 300 000 ` ' °'°7 %°
Zuggurt:
3
UH : 68,3 -1 0 2 1659 kp/Cm 2 E Z 1659 Z 0,79 %0 /J
e 41,2 e 21 106

E : :O,64%o E : :
eml 4 el'n2 4
5 _

2
egml = 0,54 - 2100 = 1344 kp/em 2 egmz = 0,43 - 2100 = 1003 kp/emz

D 2 2lÜClTl f-im-1:

eb..-0,ı2°/.„
._ / // /' /f // // ////1//2 VT) _0ı07o/°°=Ebm

OıL ÜIOU

__Eem2 Zone 2
1;.
35,h=5_em
„_ gem, Zone 1
. ¬- FbwGU|'t 0I
__ O zig.: , . °°
Qftfı
2,2044
ı:O°O.0.94' ee = °/oo
7Cm
8,2
dw:
cm †25¬t›
3,2¬t«-¬tL
25
^ı~'b0'*r'
=35cm
"

Bild 2. 36 Anleitung für die Ermittlung der Steg-Längsbewehrung zur


Rissebeschränkung bei hohen Stegen im Biegerißbereich
2_ Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite
hw..
A.
' 11-.
f
`*='ar*^:›~"z'*~±;ez".¬,„~Z.=.`<-1?
,.
.QIIR;
*i
'A`\''«~fx
.«-,_¬«i

r-7„ -:
§1.
Unter Vernachlässligung der Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen '§2
'. /.~“';,
folgt mit (few 'B oi aus den Diagrammen 2. 23 für W90 = 0, 2 mm
1 F172
1 »f
2 í
Zone 1 crew = 1344 kp/cm Ø 12 erfμzw = 0,71 °/a K

2
Zone 2 cr ew = 1008 kp/cm Ø 10 erf „Zw "- 0,33 %
Tiefe der Wirkungszone: 2, O + 1, 2 + 7 X 1, 0 = 10, 2 cm bei 17, 5 cm hal«
ber Stegbreíte.
Da der Steg bei der Breite von 35 cm mit durchgehendem Trennriß reißen
wird, ist das erf. μzw besser auf die ganze Stegbreite zu beziehen, also
ad Fbz = 35 - 25 = 875 cmz oder je Stegseite 437 omg.

Somit wird für jede Stegseite


für Zone 1: erffe = 0,0091 - 437 = 4,0 cmz/25 cm -' Ø 12 a = 7 cm
für Zone 2: erffe = 0,0044 ' 437 = 1,9 cmz/25 cm r' Ø 10 a = 10 cm

Nach DIN 1045, 21. 1. 2, ist als Längsbewehrung im Steg 8 % der Biege-
zugbewehrung erforderlich. 8 % von 41, 2 cmz 2 3, 3 cm , was viel zu
wenig ist. _

Zum Vergleich folgt nach DIN 1045 aus Gleichung (2, 18) mit r = 50 2
(w = 0,2 mm, Lege B), ø 10 mm und ee = _š_ (1344 + 1003) = 1175 kp/em
' 2
μz =
ø'°e
iI_-
10-11752
= --†)'---_ = 0, 28 % , also ebenfalls zu wenig.

Günstiger wäre ein nur 25 cm dicker Steg, in dem sich die Hauptbewehrung
in Form von 8 Ø 25 + 2 Ø 12 = 41, 6 cm fast ganz in zwei Lagen unter-
bringen läßt. Die erforderlichen Stegbewehrun en werden dann für
Fbz = 25- 25 = 625 cmz, je Stegseite 312 cmgz

ZO1'18l =0,0Ü9l ' 312 = 2,8 CII12 "' 2,5 Øl2 8.u.f25 Cm

Zone 2 =0,0054 - 312 =l,7 cmz ¬ 1,5 Øl2 auf 25 cm

zusammen ~ 4 Ø 12 in Abständen von 10 bis 12 crn.


Damit genügen 8 Ø 12 = 9 cmz.

Man spart dabei also mit dünneren Stegen Beton und Stahl und darf mit et-
was mehr Sicherheit kleine Rißbreiten erwarten.

šy/Ø////2: -_-le 9// z


/\' // ~/1,
:74 f/ 1° ////
/ /4 '
7/bm /// ' ~_°)L~ / ////_'
\
/// / / \ /
{//////
/ 512/

I4///f'

-,/// . /// _~ l'\)


// ////
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///øıíuß /51/27
77/fa//7
'I'///Ä
4//„
.\

Ø//
Q)

\\\\\
\\
\\\\\
\ \ _\
,////
// \\\\\
\\\\\\\ \ \ \\\ /2'
\ \ \ `\ \).\\ \ \ ////
_ /J' / ' , 5520 \\V-\\\
\\\\\
1&2 7/ /
5525 \\\\\
\\ 80525
4,

A 35 ~_,(~ 7f~ 25 -¬r


Bild 2, 37 Verteilung der Stegbewehrung
2. 12 Beispiele der Anwendung

c) Nachweis im Stegbereich bei Auflager B nach Abschn. 2. 8. 1


maßgebende Querkraft für Lastgrad 1

Q = 64,0 - 8,4 = 55,6 Mp

S _
55 500 =
2
T5 "35.143-0,88 12'“ kp/Cm
2
TOR :
ÜF nach Tabelle 'S. 37
T0D = 15 kp/cm 2

C,eBü = 'T-°:;3-
'T D < 400 kp/cm 2

Mit „ew = 400 kp/cmz und dem Diagramm Bild 2. 23 folgt bei
W90= 0,2 mm und Ø 12
erfμz = erf μs N O, 25 U/o

Schubrißneigung bei b/bo '= 6 ¬ 37, 5°


Daraus Zuschlag zu us bei <1 = 52, 5° -› 1,8

erfμs = 1,8- 0,25 = 0,45 % < vorhμs = 0,57 %.


In diesem Beispiel ist für die Bewehrung der Stege der Nachweis der
Rissebeschränkung nicht maßgebend. Bei höherer Schubbeanspruchung
kann dieser Nachweis sehr schnell maßgebend werden.

3.) Hohlkasten mit teilweiser Vorspannung und ohne Vor-


spannung

idealisierter Querschnitt:

Schnitt A-A
b=10m

ı\ O O í>
V

V m
_ 1; _ /
//
_ _ T „ _ // _ _c:I 8
'
L ,_

4+
„__

F
50 50 ,
hf
:O h..
3 J
>`
..._vF '¬.-!*-Y / ////////,v/,;f///,'/,'//// .I .,ıı_

A in
SSD 5Fe
bU=Lm_%

IIA
A A :A A A
í¬L-- ~32m 4-¬l›« ~32m „L ~32m J;

Baustoffe: Bn 450 mit §3 ~ 25 kp/crnz


bZ
Bsf 42/50 mu gs = 4200 kp/C152
s± 145/150 mit zuı GZ = 0,55- 10 000 = 8800 kp/Cm
n = E6/E b = 5,7
,- L
, 1' 11

2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite

f.< 35

Querschnittswerte (mitwirkende Breite bm = b) : ,,


iêßl'
3&7'
F = 4, 65 m2 fax,
3 3
W = 1,07m, W = 1,25m
11 Sp
yu= 1,03m yo = 0,47 In

ssp = 0,15 rn sFe = 0,075 rn

Schnittgrößen:
M = 1340 Mprn (volle Gebrauchslast)
Mg= 740 Mpm
Mg+ Q1- MP = 1100 Mpm (Lastgrad 1)

a) teilweise vorgespannter Hohlkasten

B e In e s sung mit der Methode von Colonetti in [81] , siehe Bild 2. 38


volle Vorspannung für Eigengewicht allein (Mlf vernachlässigt)

„u =„=i.Y;í'_z_,_Nf4
F W W
u u

= V + v. (1,0s_0,15›+ 740
4,65 1,07 1,07
_ 740 _
Grfvoa- - " - MP

Für den Lastfall Vorspannung + volle Gebrauchslast muß im Spannstahl


zul UZ = 8, 8 Mp/cmz eingehalten werden. Daraus folgt die Spannung oz
irn Spannstahl für Lastfall Vorspannung + Eigengewicht:

oz = zul oz ~ geschätzter Spannungszuwachs nach Rißbildung und Ver-


lust durch S+K
oz = 8,8 -~1,6-~0,4= 6,8 Mp/cmz

erfF =.í§Z_EE„_ 4 98 Cmz


Z N6, 8 Mp/cmz
2, 12 Beispiele der Anwendung

sb=O
u) Fšktive Zugkraft
G Z*
-±_+Z*:Zv°°+ Ez FZ

GZ A 66 E* Spannstahl
z

N
L0
E10) <1
6,; Z As; 2 b) Spannungen und
l /,... Dehnungen
E205 I 5 '<schlc1ffe
|4-*ei* // Bewehrung

\\

<-__-___-_-_
Ge\
aß D
Nm*
ı~:

\
te † \ c) Dehnungsverteilung
\ \ T 4__D_b__ im Lcıstfall volle
\\ \\ X Gebrcıuchslcıst
\\\_ _l_ N
\
\ Z2* K
-_›
Aal
Db _- _ Z »nf

Bild 2, 38 Berechnung teilweise vorgespannter Querschnitte mit der


Mefhode von coıonetn in K81]

Die fiktive Zugkraft Z* in Höhe der Spanngliedachse wird so gewählt, daß


der Beton spannungsfrei wird:

'k O-bgg

Z _ ZVO0+Tb_ . Ez . Fz

_ _ 567 557- 0,88 _ 2


°bcø` 4,05 ` 1,25 ` ` 613 MP/m
*
Z = 667 + 613 - 5,7 ~ 0,0098 = 701 Mp
ff/
„.~›,.y
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite 'íív

Zur Ermittlung der Spannungen nach der Rißbildung (vorh M š MR) gehen
wir von diesem gedachten, spannungsfreien Zustand aus und wählen eine
Dehnungsverteilung derart, daß das Moment der inneren Kräfte gleich
dem (äußeren) Moment aus voller Gebrauchslast wird. Nach rnehrfachem
Probieren wird folgende Dehnungsverteilung gefunden:

gb: -025°/00 gb:-Ü,l5°/oo Eh:-Ü,B7 °/oo

2 Q «- 7 20
JL-__.`__ __. -lO8ÜMD [3 //

__.__ /
\
LO
5
§3 `"=2l. \ «-
v-
z
\
88
\
/
Z
m -±› ._.___.F_ L.__.____._.__
.“l
_m†_.____..
AeZ=se Z* 1' AgZ=ge=0,2B°/oo A22: ge = 5°/0°
= 0,75°/oo

Bemessung Rissebeschrönkung Traglast


M=Mg+Mp M=Mg+4›~Mp MU=v(Mg+Mp)

mit ZM = O folgt: Mi= D- z = 1080 - 1,24 = 1339 Mpm = Ma

Aus der Dehnung der Stahleinlagen ee ~ AEZ nach Überschreiten von


ab = 0 folgt

›w< *
e = e + Ac
z Z z

zw = (5*+A5
z z
)F z +A5 e -F e =-Db

A0 = Aa=Ae-E=e-E
Z 6 Z E 6 6›

= 0,75- 10"3. 2,1. 103 = 1,575 Mp/Cmz


*¬k
z = 701 + 1,575- ss + 1,575- Fe = 1080 Mp
2_ 12 Beispiele der Anwendung

1 0 - 8 5 2 _
erf Fe = -gig:-šå = 143 cm für ganze Gurtbreıte

gew, 56 Ø 18HI, e = 14 cm oben und unten in der Zuggurtplatte


2 142,5 cmz (B115 2.35)
Die erforderliche Traglast (-Bruchsicherheit) ist nachzuweisen. Sie ist
ausreichend, was hier nicht dargestellt wird.

Nachweise der Rissebeschränkung:


Ermittlung des Rißmomentes bei Bbz = 25 kp/cmz

0 =250:~557_557.0,s5 + M R
u 4,55 1,07 1,07
MR = (250 + 143 + 549) - 10, 7 = 1008 Mpm

Ermittlung von GGR

. _ 1008 _
mit z 1,24mfolgt Db - Tg - 813 Mp

Z**= 701+Z_\_Crz - 98+AGe - 143 = 813 Mp

_ 813 _ 701 -_ 0,455 Mp/cm 2


Acz = Ace = 5eR --2-Ä-1--_

Ermittlung von Gil bei Mg + \l;~ Mp = 1100 Mpm

. 1100
mit z ~ 1,24 rn folgt Db = ñ = 887 Mp

ll 887- 701 2
ACFZ : [106 = Ge = =

Lingangswerte in die Diagramme Bild 2, 23

F = 15 - 400 = 6000 cmz


bw
_ 142,8 _
μm" tm' H8 °/°
432 - O
0
_ 11 eR _ 432 - 455 _ 2
ew
' “Q -_“-_1:1
Ge - μzl%l
772 _ 66317/°m
für Ø 18 mm folgt bei W90 = 0,1 mm

erfμz = 1,0% < vorh μz = 2,38 %

Bei der gewählten Bewehrung ist die Rissebeschränlcung für W < 0, 1 mm


gegeben. . 90
:'_{
_
\Zfi§†?:
7 '-_' VF:

2, Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite _


JM
Ü?

Nachweis für Lastfall volle Gebrauchslast

432 - 455 _ 2
“ew ` 1575 ` 1575 _ 2,35 ` 1522 kp/Cm
aus Bild 2. 23: zu erwartende Rißbreite bei voller Gebrauchslast
wgo 5 0,2 mm.

b) Hohlkasten ohne Vorspannung

1000 = 10 >5
Bemessung: b/bo =ñ)

erf1«¬ 5 = (h_5/2).B0
V' M 175-1 34 0 4,2 = 440 C1112
2 = (1,42_0,s/2)-
'

Eb = ~0,2l.°/55 Eb= -0,20'/oo

h=1l.2

Z
f >
(D se =1,1LC/oo Ee=O,9l«D/oo

M=Mg*Mp

gewählt 2 x 22 = 44 Ø 28111 irn Stegbereich = 271 cmz


66 Ø 18111, e = 9 cm oben uncl unten
in der Platte = 168 cmz
vorh Fe = 439 crnz (Bild 2.39)

Nachweis der Rissebeschränkung für Mg+0,6Mp

Z:D: :.mm_:866 1100


1,27
hs
H 866 2
Ge :W = 1,

Rißmoment M = B - Wu = 250 - 1,07 = 268 Mpm


R bz
MR _ 255 2
“en = 2 “_7í`
1,27 40 2 W480 MP/Cm

F
μ
= -im
e
ZW Fbw
72. 12 Beispiele der Anwendung

_ _ 271 _
Steggurtbereıch μzw -ggg-Ö - 9,1 %
Nachweis nicht nötig.

1
Plâtte μzw = = (70

Üew
_
"'
432. 450
-
_ kp!CIn
2

_ 2500 _ 2500 _
“ZZ 7 7.; lμz '% ' W73* “Q
mit Bild 2, 25 folgt für Ø 18 mm, daß die Rissebeschränkung für
W90 < 0, 2 mm gegeben ist.

Der Nachweis der Rissebeschränkung in den Stegbereichen über dem Gurt


folgt wie in Beispiel 2 gezeigt.

teilweise vorgespannt ohne Vorspannung


\\\
\\
\\\\\\

Av
CÜQCQÜQQ

111
<bl8.e=1Lcm ii
111
<iØ18, e=9 cm
ı
1,
I1.`)¶11¶2\C1\

g
0 ııııı II, / Ø Ä'
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3
r=Z=s›<9.3=/.3@m2 22<ı›23m
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¬f-»-íøıa, efifšm »-P-› 4-«-<ı›151,H@=9cn¬--1)

Bild 2. 39 Verteilung der Bewehrung in den Stegen und der Platte des
Hohlkastens
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56 2, Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite .5 :xi-.,
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2.13 Praktische Hinweise, Nachweisgrenzen ll
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4'741
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3;, „,
=:›, „
~,†~.`=~
2, 13. 1 Nachweis der Rissebeschränkung kann entfallen

Aus den verschiedenen Tafeln und aus Versuchsergebnissen kann man ab-
/12" Ó
leiten, daß Nachweise der Rißbreitenbeschränkung entfallen k"onnen, wenn
_, ,„,
bei Normalbeton der üblichen Betongüten μz bzw. μzw folgende Werte
überschreitet:
_
für Stahlbeton- Zugst äbe
_ bei zul w90= 0,1 0,2 0,4 mm
bei staben ø s 12 mm μZ> ` 1,4 S 1,0 ` 0,7% ”
, 1
bei St"ben
8. Ø W 20 mm μ > 1,7 1,2 1 0,9%
Z .

für Biege zuggurte

bei an bis 1200 kp/cmz


e
Stäbe Ø §12rnm μZw> 1,8 0,6 0,3 %
Stäbe ø ~2O mm μzw> 3,5 1 ,1 0,5%

_ bei ane bis 2200 kp/«mg


bei Ø á 12 mm μzW> 6,0 1,9 0,8 %
bei Ø s=2O mm μ > 9,0 3,6- 1, 1 %
zw

für Stege im Biegezugbereich


(Längsbewehrung, bezogen auf
bo A h)
bei 5-il bis 300 kp/cmz
beistäben Ø s 12 mm μZ> 0,3 0,4 0,2 %
bei oil bis 1600 kp/cmz
bei Stäben Ø ê 12 mm μZ> 3,0 0,9 0,3 '70

für Stege im Schubbereich


lotrechte Bügel bezogen auf bo es
bei 7-O bis 20 kp/cmz
sfäbe ø s 12 mm μS> 1,4 0,8 0,6 °/›
bei 'ro bis 30 kp/cmz
Stäbe ø §12 mm oder ø/15 s0,007 μs> 2,0 1,4 1,0 %
für 45° geneigte Bügel genügen die
halben μs-Werte
2, 1,3 Praktische Hinweise, Nachwe_isg_r_enzen _»

2, 13. 2 Stababstände der Bewehrungen

Da die Stababstände einen starken Einfluß auf die Rißbreite haben, ist der
Konstrukteur gut beraten, wenn er beim Entwerfen der Bewehrungen fol-
gende Regeln beachtet:

Empfohlene obere Grenzen der Stababstände e in cm, jeweils rechtwinklig


zu den Stäben gemessen
bei zul. Rißbreite W90 0, 1 0, 2 0, 4 mm

bei Zug 10 15 20 cm
bei Biegezug mit oilbis R7 2400 kp/cmz 10 15 20 cm
bei Biegezug mit 531515 fs 1200 kp/cmz 15 20 30 cm
bei schuh bis vo = 20 kp/cm2,15±re5h†e Bügel 10 15 20 am
bei Schub bis 'ro = 30 kp/cm2,lotrechte Bügel 5 10 15 cm
ji
Schub bis 'ro = 30 kp/cm2,45°-60° geneigte
Bügel 10 20 2 5 cm
Torsion für TT > 20 kp/cmz, Richtung der Be-
wehrung 0° 900 5 8 12 cm
Torsion für 'rT> 20 kp/cmz, Richtung der Be-
wehrung 450 10 20 25 cm

Die Spannungen oil und 7-O bzw. TT sind auf den für die Rißbreitenbe-
schränkung maßgebenden Lastgrad zu beziehen.

2.14 Mindestbewehrungen

Mindestbewehrungen haben zwei Aufgaben zu erfüllen:

_.,*Sicherung der Tragfähigkeit , hierfür muß Fe BS š Fbz Bbz sein, d. h.


die Bewehrung Iñıß in der Lage sein, die beim Reißen des Betons verlo-
rengehende und dann vom Stahl allein aufzunehrnende Zugkraft aufzufan-
gen, ohne daß die Streckgrenze Bs überschritten wird. Bei mittigem Zug
(aus Zwang oder Last) ergibt sich
B
mmμzhšš
S
und damit für BSt 42/50 je nach Betongüte Werte von 0, 5 bis 1, 0 %, wenn
die obere Grenze der Betonzugfestigkeit einer Betonart niedrig mit 0, 6 B2/3
angesetzt wird. WS

Für Biegung llabefi Wir in Ü al , 7. 5, aufgrund von Versuchen min μ -Werte


angegeben, die als für die Praxis ausreichende Regel gelten. Nach Gl. (2. 2 a)
ist für die Biegezugzone anzusetzen:

_ BbZ
min μ 5' 0,4 _-
z BS

Dies gilt jedoch streng genommen nur für Rechteckquerschnitte mit kleiner
Hohe d, so daß dıeılššıegezugbewehrung nicht wesentlich unterhalb dem
Schwerpunkt der Biegezugzone liegt. Da die vom Beton auf den Stahl über-
;:ı
aa,
/._ , :,
2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite ,`;¬ı
_
-„1 5
'ff
~ 3%.-.12
.;.

springende Zugkraft Zb von der Biegezugzone Fbz = b (h- XI) des Zustan-
des l herrührt, ist min μz auf Fbz nach Zustand I zu beziehen, Die Ver-
suche mit Platten zeigten, daß Fbz sogar kleiner angesetzt werden kann. 7

Bei höheren Balken oder bei I- oder Kastenträgern, bei denen die Span-
nungsgradiente der crbz im Wirkungsbereich der Gurtbewehrung klein ist,
springt die Nullinie beim Entstehen des ersten Risses in der Regel gleich
erheblich über die Lage von XI auf XH des Zustandes ll hinauf, wodurch
sich der innere Hebelarm vergrößert. Man sollte dann zur Kontrolle das
min UZ für reinen Zug, also den ganzen Wert Bbz/ BS, wählen, ihn aber
nur auf die Wirkungszone der Gurtbewehrung Fbw beziehen.

Für Biegung mit Längsdruck rückt die Nullinie mit zunehmendem Längs-
druck nach unten, die Höhe der Biegezugzone (d- xl) nimmt ab und damit
ergibt min μz - Fbz kleiner werdende Bewehrungsmengen. Wird die be-
zogene Ausmitte e/d (vgl. Bild 2. 8) klein, dann wird die mögliche Deh-
nung des Stahles beim Reißen der Zugzone abhängig von der Größe der
Druckspannung am gedruckten Rand begrenzt, so daß die Streckgrenze
der Zugstäbe gar nicht mehr erreicht wird, die Stahlspannung o'eR also
unter der Streckgrenze bleiben muß. Dann gilt obige Formel nicht mehr.
Die Mindestbewehrung richtet sich dann nach den Forderungen zur Riß-
breitenbeschränkung in Abschnitt 2. 7. 4.

Für Schub aus Q ist in [1 a] 8. 5. 3. 4 eine Mindestbewehrung für Stege


angegeben, für TO > TCR ist jedoch ein größeres min μs zur Rissebe-
schränkung nötig.

Liegen diese min μz über dem sich aus der üblichen Bemessung für La-
sten ergebenden μz, dann ist das höhere μz nur dann zu beachten, wenn
das Versagen der Bewehrung beim Reißen des Betons aus Last- und
Zwangspannungen zu groben Rissen oder zu einer Einsturzgefahr führen
würde. Dies ist in der Regel nicht der Fall. Das erf. min UZ kann bei
Zugstäben durch Verkleinerung des Betonquerschnittes vermindert wer-
den.

2. ) Sicherung der Gebrauchsfähigkeit


Mindestbewehrungen zur Sicherung der Gebrauchsfähigkeit braucht man
an den Trägerstellen oder Bauteilen, an denen aus Lasten keine oder
nur sehr kleine Fe nötig sind, wo aber aus Temperatur, Schwinden,
Auflagerverschiebungen o. ä. Zwangskrafte zu Rissen führen können
und diese Risse unerwünscht oder schädlich sind.

Hier gilt es, die zulässige Rißbreite einzuhalten, wobei von Fall zu Fall
zu entscheiden ist, ob dabei die Bedingung für Mittelwerte W oder für
maximale Werte (90 % Fraktile) wg erfüllt werden soll. Dienhierzu nö-
tigen min UZ ergeben sich aus den igbleitungen und Kurventafeln der
vorstehenden Abschnitte, auch abhängig vom gewählten Stabdurchmesser,
sie können bei hohen Anforderungen, z. B. wm 5 0, 1 mm weit über den
min μ für Tragfähigkeit liegen - man vergleiche hierzu das Diagramm
2. 20 izür Zug. Hohe Betongüten führen zu einem hohen Spannungssprung _
beim Entstehen eines Risses und bedingen entsprechend auch höhere
min nz. Bei Biegung mit Längsdruck kann andererseits die Mindest-
bewehrung entfallen, wenn die Voraussetzungen dazu nach Abschn. 2, 11
erfiillt sind. Bei Spannbeton beachte man, daß Spannglieder in Hüllroh-
ren in der Regel nicht oder nicht voll zur Rißbreitenbeschränkung mitge-
rechnet werden dürfen (vgl. 2, 7. 4).
2 _ 14 Mindestbewehrungen

Empfohlene Mindestbewehrungen

Betongüte BWN [kp/cm2], 150 250 350 450 550

Mittelwert der Betondruckfestigkeit BWS 200 300 400 500 600


2
Betonzugfestigkeit etwa O, 60 BWQ3 cm2] 20 27 33 38 42

Beanspruchung R min ll in (70

Bsi 42/50 0,43 0,6 4 0,78 0,90 1,0 0


Tragfähigkeit
Bsi 50/55 0,40 0,54 0,66 0, 76 0,84

mit W 0,1 mm 1,05 1,1 0 1,15 1,20 1,2 5


Ø 8 00 0,4 mm 0,52 X X X X
B St 0,95 1,00 1,0 5
Mit igerZug 0,1 mm 0, 85 0,9 O
0 W
Risse- 42/5 II1
0,4 mm 0, 45 X X X X

beschrän- 1,7 5
mit 0,1 mm 1,45 1,5 5 1, 65 1, 70

x = Trag-
kung Ø 16 W90 0,4mm 0,65 0,7 0 0,75 0,80 0,3 5
fähigkeit B St 1,2 3 1,28 1,32 1,3 5
0,1mm 1, 20
maßge- 42/5 0 w
ID.
bend 0,4 IIl1'1'1 0, 56 0,5 8 X X X

Tragfähigkeit Rechteck
nach Stuttgar- :fi 0, 16 0,2 0
0,10 0,1 3 0, 18
ter Versuchen _ μ bh
bei B St 42/50 Plattenllgalken
e
„Z =--i-
bO(d_X) 0, 2 0 0, 2 5 0,3 1 0,35 0,4 0

min μz bezogen auf F nach Bild 2. 13


W bw
Rissebeschrän-
Biegung
kung 0,1 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8

für oe = 2000 2
W90 0,4 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1
kp/cm
Ø < 16 mm W
0,1 2,5 2,5 2,3 2,9 3,0
Ill
0,4 0,50 0,55 0,6 0,65 0,7
/\

Rissebeschränkung
Abhängig von der relativen Höhe der Nullinie im Zustand ll
d_Xll
annung
bei maßgebender Last, also von -E* , genügen hier
mit
ıegung kleinere Bewehrungsgrade als bei reiner Biegung.
B Längsdruck (teilweise Vorstš
Tragfähigkeit min μs bezogen auf be
os
bei B si 42/50 0,10 I 0,13] 0 ,1 6 0,13 0,2 0

bei Bsi 50/55 0,10 ` 0,11 0, 13 0, 15 0,1 7

Rissebeschränkung W 0,1 0,6 (0,5 0,7 0,7 0,7


Bügeln bei 7'o§20 kp/cm 90
0,4 0,3 0,3 0,35 0,35
Stäbe Ø ê 12 mm
StSchub
inegen beivertikalen
bei TO bis 30 kp/Cini! 0,1 1,2 1,2 1,3 1,3
Stäbe Ø E 12 mm 90 0,4 0,6 0,6 0,7 0,7
34

r.,<{›*=(-

2. Rissebeschränkung, Begrenzung der Rißbreite


.㒤,..
:§7 Wjë

31

Ein vereinfachtes Vorgehen zur Ermittlung der Mindestbewehrung für Riß-


breitenbeschränkung besteht darin, daß man für mittigen oder wenig aus-
mittigen Zug mit freier Entwicklung der Dehnung das min μz oder min μzw
aus Bild 2, 20 abliest. Bei Biegung oder Biegung mit Längsdruck ist
. <1 _ H - _
der Wert aus Bild 2. 20 mit --åí- abzumındern, wobei zur Ermittlung
II .. _ .
von X zunachst eine Gurtbewehrungsmenge anzunehınen ist.

Für die Begrenzung der Schubrisse auf zul. Rißbreiten werden hier nur
vorläufige Werte der min μs angegeben. (Definition von μs siehe [1 a] ,
G1. 8. 33). Hier bedarf es noch weiterer Auswertung von Versuchen an
Plattenbalken. Der Einfluß der Stababstände und Stabdurchmesser ist bei
Schubrissen besonders groß. Auf eine der wenigen Arbeiten zu diesem
Problem von I. Deutsch - Timisoara - Rumänien [23] wird verwiesen.

Die Tafel auf S. 59 gibt die für Tragfähigkeit und für Rißbreitenbeschrän-
kung nötigen Mindestbewehrungsprozentsätze nach dem Stand unserer
Kenntnisse im Jahr 1977.
3. Formänderungen der Betontragwerke - Allgemeınes

._ †
3.1 Zweck der Berechnung von Formanderungen >

3. 1. 1 für die Sicherung der Gebrauchsfähigkeít

Im Gebrauchszustand müssen die Formänderungen (deformations), z. B.


Zusamınendrückung oder Kürzung (shortening) von Stützen, Durchbie-
gı¬n_g (deflection) oder Krürnmung (curvature) oder Verdrehung (torque)
; Balken oder Platten, so klein bleiben, daß die Gebrauchsfahigkeit
des Tragwerkes nicht leidet und keine Einbauteile beschädigt werden. Die
Formänderungen sind dabei für die jeweils maßgebenden Anforderungs-
grade, im besonderen für die Lastgrade und die zugehörigen Steiíigkeiten
des Gebrauchszustandes zu rechnen. Durchbiegungen werden in der Regel
zu einem Teil durch Überhöhung (camber) bei der Herstellung ausgegli-
chen, sie sind hierzu nur für die tatsächlich zu erwartende Dauerlast zu
rechnen. Können Durchbiegungen Einbauteile beschädigen, darm sind sie
für den höchsten Lastgrad zu berechnen und noch mit einem Sicherheits-
faktor zu vergrößern.

Wird die Formänderung behindert, dann entstehen Zwangskräíte, für die


manchmal nachgewiesen werden muß, daß sie keine groben Risse oder
keine zu hohen Druckspannungen verursachen.

3. 1. 2 für die Sicherung der Tragfähigkeit

Bei statisch unbestirnmten Tragwerken sind außer den Gleichgewichtsbe-


Ägungen (equilibrium-conditions) auch die Verträglichkeitsbedingungen
(compatibility-conditions) einzuhalten, d. h. die Formänderungen müssen
mit den Lagerbedingungen verträglich sein. Da die Traglasten bei Stahl-
beton grundsätzlich aus den Bruch-Grenzzuständen berechnet werden,
müssen dabei auch die Formänderungen mit den Steiíigkeiten für diese
Zustände berechnet werden. Dies gilt auch für Nachweise der Sicherheit
gegen Knicken, Kippen oder Beulen, wobei streng genommen innerhalb
eines Tragwerkes die durch unterschiedliche Beanspruchungsgrade be-
dingten unterschiedlichen Steifigkeiten berücksichtigt werden müssen.

3.2 Ursachen, Arten, Rechengrößen und Streuung


der Formänderungen

3. 2. 1 Ursachen und Arten

Wir unterscheiden Formänderungen infolge von Lasten, aufgezwungenen


Verschiebungen, z. B. Auflagerverschiebungen, ferner durch Temperatur-
änderung, Schwinden oder Kriechen des Betons.

Die Größe der Formänderung wird beeinflußt durch Grad, Dauer und Wie-
derholung dieser Ursachen.
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3_ Formänderungen der Betontragwerke - Allgemeines
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_

lm elastischen Bereich (Zustände I und ll) gehen die Verformungen bei


Kurzzeitlast (Lastdauer nur wenige Minutenl) nach Entlastung praktisch *fl*
auf Null zurück. Längere Lastdauer oder Lastwiederholungen verursa-'
chen durch Kriechen des Betons und durch Verlust an Verbund bleibende
Verformungen.

Iın plastischen Bereich (Zustand III), in dem Spannungen des Stahls und
des Betons die Proportionalitätsgrenzen überschreiten, stellen sich auch «
bei Kurzzeitlast nach Entlasten bleibende Verformungen ein.

Weiter werden Formänderungen nach Art der Beanspruchung unterschieden;

1. durch mittige Längskraft N, Zug (+) oder Druck (-), als Verlängerung
oder Verkürzung A ff eines Prismas der Länge ll, abhängig von der
D e hn st e ifi gk e it (longitudinal stiffness) KN = E F

2. durch reine Biegung infolge von Momenten M, die Biegekrürnmungen n


und damit Durchbiegungen ( + nach unten, - nach oben) und Drehwinkel
erzeugen, abhängig von der B i e g e s t e ifi gk e it (bending or flexural
stiífness) KB = EJ .

3. durch Schub infolge Querkraft Q, die sich kreuzende schiefe Hauptspan-


nungen und damit ein System schiefer Zug- und Druckkräíte hervorruít.
Sie erzeugen Schubverformungen Y , abhängig von der S chub s t e ifi g -
keit (shear rigidity) KS

4. durch Torsíonsmomente MT , die Verdrehungen 9 hervorrufen, abhän-


gig von der T o r s ion s s t e ifigk e it (torsional rigidity) KT

5. durch Eigenspannungen z. B. infolge von Temperaturgradienten

6. durch erzwungene Verschiebungen an La-gern oder dergleichen.

Diese Beanspruchungsarten treten häufig in Kombination auf, z. B. N + M


oder M + Q + MT. Die Verformungen werden für jede Beanspruchungsart
getrennt berechnet und dann überlagert (superponiert), was nur im ela-
stischen Bereich des Zustandes l zu brauchbaren Ergebnissen führt und
streng genommen z. B. bei Q + MT dem tatsächlichen Verhalten nicht ent-
spricht.

3. 2. 2 Rechenwerte der Steifigkeiten

Zur Berechnung der Formänderungen bedient man sich der schon erwähn-
ten Steífigkeiten, die in Tafel 3. 1 zusammengestellt sind. Steifigkeitswerte
setzen sich stets aus den B a u s t o ffk e nn w e rt e n , den Elastizitätsrno-
dulen Eb und Ee, und Quers chnitt swe rten , z. B. der Flächen Fb
und Fe, dem Trägheitsmoment J oder bei Torsion .IT zusammen.

3.2.2.1 Baustoffkennwerte Ee und Eb

Stahl: lm elastischen Bereich ist Ee konstant (Bild 3. 1).


Iın plastischen Bereich wird in der Regel der zur Spannungsstufe gehörige
E 1-Modul (Neigung der zugehörigen Sekante) nach der tatsächlichen o_-6 -
Lgiie eingesetzt, weil die Betonstähle meist keine ausgeprägte Streckgren-
ze haben und die ideal-plastische Linie mit horizontalem Zweig, also
Epl = 0 ein zu "weiches" Verhalten des Trägerteiles vortäuscht.
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3, Formänderungen der Betontragwerke ~ Allgemeines
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Beton: W i c ht i g ist hier, daß den Formänderungsberechnungen der M if _ “fi
t e lw e rt der tatsächlich vorhandenen oder erwarteten Festigkeit des Be_
tons zum Zeitpunkt der Belastung zugrunde gelegt wird. Diese Betonfesti
keit hängt bekanntlich stark vom "Reiíegrad" der Erhärtung ab (siehe [1 3%
Abschn. 2. 9. 3), Man darf also nicht einfach die Nennfestigkeit BWN des
tons annehnrıen, die ein garantierter Mindestwert (5 %-Fraktile) sein soll,
Richtiger ist es, von der Serienfestigkeit SWS auszugehen, die bei Normal;
beton und 28 'Tage-Normerhärtung für alle Betongüten um rd. 50 kp/ cmz
uber BWN liegt. Wenn in diesem Kapitel und den folgenden B geschrieben
wird, dann bedeutet dies also den Mittelwert der Würfeldruclåestigkeit bei
Bel astungsbegınn. `

Gemäß der 0-6-Linie des Normalbetons (Bild 3. 2) kann im Gebrauchslast- 1


bereich bis ob = 0, 33 BP der E-Modul Eb als konstant angenommen Wer-
den mit dem nach DIN 1048 bestimmten Wert, der nur wenig kleiner ist
als der Ursprungstangenten-Modul Ebo. Oberhalb ab > 0,4 ßp muß Ef), pl
variabel vom Beanspruchungsgrad abhängig eingesetzt werden, wobei der
Sekanten-Modul für die Gesamtverformung durch die zu Gb gehörige Last P
und der Tangentenmodul für den Zuwachs der Verformung durch kleine
Laststufen auf dern Niveau dieser Last gilt.

Stuhl Beton

+66 Ä E9: -Gb Ä Ebb-Tangente'

//E

,// // / BP ' ßw
2
(3 Q2 ` / ._ Gb __.._
// P 1
/ / / /
*_ E b,pl.ton
/ ideal plastisch \\I\
\1\ /
/ \\ /
/ /
/L`*Ee,pl_sec / \\ /ÄEDIDLSQC
/ / //
/ _« / f ~o,ss ßp
/ Ee konst. /
/ // ED ~Gebruuchslostbereich
-e / /
4 ,Ä Z ı~ o,sn,„2/3[ı<p/cmz] -ag
ı›
Y V
-6 +6

Bild 3. 1 Zum E-Modul des Stahles Bild 3. 2 Zum E-Modul des Betons

Die in DIN 1045'angegebenen Eb-Werte sind auf Bw und nicht auf BWN zu
beziehen (Tabelle 3. 2).

Für schwingende oder dynamische Beanspruchungen ist zu beachten, daß


der E-Modul mit zunehmender Frequenz scheinbar zunimmt, weil die Ent-
wicklung der Spannungen und Dehnungen Zeit erfordert und bei hoher Ge-
schwindigkeit der Beanspruchungsänderung, wie sie bei Schwingungsfre-
quenzen über rd. 100 Hertz gegeben sind, die für ruhende Last gerechne-
ten Spannungswerte nicht mehr erreicht werden. Die Verformungen wer-
den entsprechend kleiner. Der "dynamische E-Modul" ist dadurch schein-
bar höher als der statische. i
3. 2 Ursachen, Arten, Rechengrößen und Streuung der Formänderungen

E . .
Der S chubmodul G =š-Z-1-_,-xl) kann nur im Zustand I für Schub- und
Torsionsverformungen benützt werden, wobei die Querdehnzahl μ = 0, 2
zu setzen ist. Im Zustand ll wird der E-Modul maßgebend, weil die Schub-
und Torsionsverformungen mit Fachwerkmodellen berechnet werden, in
denen sich die Fachwerkstäbe gemäß ihren Dehnsteifigkeiten verformen.

Tabelle 3. 2 Mittelwerte der Eb-Moduln von Normalbeton für Verformungs-


berechnungen - bei Leichtbeton nach Eignungsprüfung

BW bei BelaSi1U.I1gS- 150 250 350 450 550


beginn ~Bn 100 ~ Bn~20O ~Bn 300 ~Bn 400 ~Bn 500 kp/cm

Zustand I u. Il
S 250 000 300 000 340 000 370 O00 390 000 kp/cm
ab - 0,33 Bp
/_....._

Zustand Ill
ab > 0,4 B variabel je nach Beanspruchungsgrad
P

Das CEB empfiehlt den Eb-Modul für Gebrauchslastbereiche aus der mitt-
leren Zylinderdruckfestigkeit Bet des Betons im Alter von t Tagen für Nor-
malbeton zu berechnen aus:
= 3 . .
Ebt 9 500 t/Bet + 8 mit E und ß ın MPa

3. 2. 2_ 2 Querschnittswerte
Bei den Querschnittswerten F oder J muß unterschieden werden, ob sich
das Tragwerksteil im Zustand I oder im Zustand Il befindet. lm Zustand l
wird in der Regel mit den Betonflächen allein gerechnet, solange μ = Fe/b d
bei Normalkraft < N O, 8 °/0 und bei Biegung <~O, 5 % ist (bei diesen μ-Wer-
ten bleibt Fi/Fb < 1, 1). Bei starker Bewehrung werden die ideellen Quer-
s›"`¬nittswerte Fi = Fb + (n- 1) Fe und entsprechend Jí angesetzt. Bei Leicht-
brcron wirkt sich die Bewehrung wegen des hohen n-Wertes (15 bis 25) stark
aus.

Druckbewehrungen können bei Normalbeton bis μ' = Fe'/b d < 0,4 '70 vernach-
lässigt werden, bei höheren μ' sind sie zur Verminderung von Kriechver-
formungen von Bedeutung. Bei Leichtbeton wirken sie verstärkt.

lm Zustand ll können wir die Querschnittswerte nur im Rißquerschnitt un-


ter Wegfall der zugbeanspruchten Betonílächen rechnerisch klar erfassen.
Wir sprechen von Werten im "nackten Zustand Il". Die dafür gerechneten
Steifigkeitswerte würden zu große Verformungen ergeben, weil der Beton
zwischen den Rissen mitwirkt (siehe 3. 3) und zudem je nach Beanspru-
chungsgrad die Rißabstände zunächst groß sein können.

Die Belastungsstufen zwischen erstem Riß und abgeschlossener Rißbildung


(kleinste Rißabstände erreicht) erstrecken sich vor allem bei Platten über
einen beachtlichen Bereich der Gebrauchslast. In diesem Bereich der Last-
grade sind die Querschnittswerte und damit die Steifigkeiten vom Rißbil-
dungsgrad abhängig und variabel. Dieser Bereich konnte bisher rechnerisch
nicht befriedigend erfaßt werden, was zu manchen Fehlschlägen bei Bau-
ausführungen geführt hat (z. B. zu große Überhöhung). lm folgenden ver-
suchen wir hier eine Grundlage zur wirklichkeitsnahen Berechnung der
Formänderungen dieses Bereiches zu schaffen.
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3. Formänderungen der Betontragwerke - Allgemej_11eS:Ü=§(íš


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...ss-;..f.?›.;_..:.;
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3. 2. 3 Streuung der Steifigkeiten .
Die vielen Einflüsse auf die Festigkeiten und die Eb-Moduln des Betons 0
( [1 al 2. 9 und 2, 10) und Toleranzen der Abmessungen ergeben eine
erhebliche Streuung der beobachteten Formänderungen der Betontrag-
werke. ^
~;..;
Für die Praxis bedeutet dies, daß die Streubreite genügend genau erfaßt
werden muß, so daß je nach der Auswirkung einer Formänderung wahr-
scheinliche Größt- oder Kleinstwerte berechnet werden können. lm Ge-
brauchszustand interessieren z. B. für Überhöhungen häufig die wahr-
fe
scheinlichen Mittelwerte. 0.3?-`”':
.4
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, bei den Berechnungen von Mittel-
werten auszugehen und die wahrscheinliche obere, bzw. untere Grenze
der Verformungen durch prozentuale Zu- bzw. Abschläge anzugeben.
Die Streuung der Eé-Moduln der Betonstähle ist gering und kann vernach-
lässigt werden.
Für die Streuung der Eb-Werte geben wir in Tabelle 3. 3 die Streuung der
Würfeldruck- und der Zugfestigkeit nach H. Rüsch [30] für Normalbeton
sw = 230 bis 550 en; eusgehend vom Mittelwert sw ; Q.
Tabelle 3. 3 Streuung der Festigkeiten des Normalbetons ñ

_ 2 untere Grenze . . , obere Grenz


'Bw m kp/Cm 3 % Fraıcuıe Mmelwert 95 0/. Frsmiıš
Würfeldruck-
festigkeit Bw O' 85 Bw Bw 1' 15 Bw

B bei sehr guter 1 1


Bvertonherstellung O' 9 Bw BW 'O9 ßw
. . sbz
Zugfestigkeit 0,33 3%/3 2 3
0,52 sw/ 0,71 3

BBZ innerhalb der 2/3 2/3 2/3


gleichen Mischung O” 36 Bw 0' 52 'Bw 0' 68 B w

3. 2.4 Schwind- und Kriechbeiwerte

Die durch Schwinden und Kriechen des Betons verursachten zeitabhängi-


gen Formänderungen werden mit den Schwinddehnungen es und der Kriech-
Ek
zahl Cp =;-~ berechnet (vgl. [1 a] , 2. 9. 3). Für die Praxis ist nun zu
el
beachten, daß die in DIN 1045 angegebenen Werte für és und cpo maximale
Werte sind und z. B. zur Ermittlung von max. Spannkraftverlusten in
Spannbetontragwerken dienen.

Für das Verhalten der Bauwerke müssen wir jedoch auch hier von Mittel-
werten und Streubereichen ausgehen. Ferner ist zu beachten:

1. Der große Einfluß der B etontemperatur auf das Schwind- und


Kriechverhalten. So hört die Schwind- und Kriechverkürzung bei Tem-
peraturen unter + 5 OC praktisch auf, bei Temperaturen über + 20 OC
nimmt sie dagegen stark zu, was sich u. a. bei Brücken bemerkbar
macht, bei denen der Beton der Fahrbahntafeln unter schwarzer As-
phaltdecke im Sommer durch Sonnenbestrahlung oft über längere Zeit
Temperaturen über + 40 OC erreicht [18].
3. 3 Die Mitwirkung des Betons zwischen Rissen

2. Der Erhärtungs- oder Reifegrad bei Belastungsbeginn, ausgedrückt


durch das wirksame Betonalter. Belastet man den Beton zu jung, dann
kann die Kriechverformung leicht doppelt so groß werden wie nach
Normerhärtung. Auch der Reifegrad bei Belastungsbeginn ist stark
temperaturabhängig.

3. 'Wegen des großen Einflusses der Temperaturen auf Es und Qüt und
auf den Reifegrad bei Belastungsbeginn muß der Ingenieur bei Voraus-
berechnung von zeitabhängigen Verformungen klären, in welcher Jah-
reszeit und damit unter welchen durchschnittlichen Temperaturen die
Bauteile hergestellt und bis zur Belastung erhärten bzw. ob und wie
durch Nachbehandlung z. B. niedrige Temperaturen unter + 10 OC wäh-
rend dieser Zeit verhütet oder höhere Temperaturen erzeugt werden.
Ist dies nicht möglich, so müssen obere und untere Grenzen für kalte
und warme Jahreszeit vorausberechnet und ein wahrscheinlicher Zwi-
schenwert z. Zt_ der Herstellung beachtet werden. Die genannten Ein-
flüsse können mit den Angaben in den Spannbetonrichtlinien 1973 z. T.
erfaßt werden.
SLR Je ub e r e i ch e der es, ßpo und der zugehörigen k-Beiwerte (s. [1 a]
2, 9. 3. 7) aus Beobachtungen an Bauwerken sind noch kaum vorhanden.
H. Rüsch [31] gibt für Schwinden und Kríechen eine Streubreite von ± 20 % an

3.3 Die Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen

3. 3. 1 Einfluß von Art und Grad der Beanspruchung auf die mittlere Deh-
nung von Zugst äben

Um diesen Einfluß aufzuzeigen, betrachten wir einen Stahlbetonstab, be-


ansprucht durch mittigen Zug, der durch eine s t e ige nd e La st - Zu g -
kraft N erzeugt wird. Wir zeichnen das N-6-Diagramm des Verbund-
stabes und zwar als Ordinate N und als Abszisse die gemittelte Dehnung
Em = A 1«/ß, wobei A 1« über Risse hinweg auf eine größere Stablänge L
gemessen wird (Bild 3. 3). Zum Vergleich ist oe = N/Fe für den Stahl al-
lein eingetragen.

Asezå † ı.Rm † †2_Rrß"[ †3.Rın†

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Bild 3. 3 Zur Entwicklung der Dehnsteifigkeit eines Stahlbeton-


stabes bei Lastbeanspruchung
3. Formanderungen der Betontragwerke .- Allgemeines _.,
` „/I“
'*ı J. e
Jšíe.
V .fg ,_-s:~.-:V
1
Der erste Riß führt zu einer plötzlichen Zunahme der Dehnung um A61,
abhängig von μz und damit vom Spannungssprung AoeR = Bbz/μz _ nßbz
im Riß und von der Dehnung durch verschieblichen Verbund in den beid-
seitigen Eintragungslängen Ze (siehe Bild 2. 5). Bei geringfügig gestei-
gerter Zugkraft entsteht ein zweiter Riß, der wieder zu einer Zunahme
der Dehnung A62 führt. Jede solche Dehnungszunahme bedeutet eine Ab-
minderung der Dehnsteifigkeit l% des Verbundstabes auf

- - F ›„
H UeRl Fe H GeR2 e , 'åitšx'
9' ..
K : ___.._.___.__m_ ; K = --_------- uSW_
1 eml 2 emz

d. h. die Dehnsteifigkeit ist im Zustand ll veränderlich bis der kleinst-


mögliche Rißabstand und damit die abgeschlossene Rißbildung (vergl.
Bild 2. ll) erreicht ist (Bild 3. 5). Die Höhe der Spannungsstufen zwi-
schen oeRl, creR2 bis oeRn hängt von der Streuung der Betonzugfestig-
keit innerhalb einer Betonmischung ab (siehe Rechenannahmen hierzu
in 3. 2_ 3).

Bei den üblichen Bewehrungsgraden μ = 0, 8 bis 2, 0 % und der mittleren


Betongüte liegt die Stufenzone der Ge/å -Linie mit oe = 2,6 bis 1,0 Mp/ cmz
gerade im Gebrauchslastbereich, so dalßl das veränderliche KH für Form-
änderungsberechnungen in der Praxis gebraucht wird. Man kann also nicht
einfach [mit einem Festwert KH rechnen.

Wird der Verbundstab durch eine steigende Zwangsdehnung 6 beansprucht,


dann ergibt sich eine grundsätzlich andere 0/6-Linie (Bild 3. 4). Mit dem
1. Riß fällt die Zwangszugkraft ab, weil die Steifigkeit von KI auf KH ab-
nimmt. Die Stahlspannung bleibt um AcreR1 niedriger als das der Rißlast
NR1 entsprechende Geo. Steigt die Zwangsdehnung weiter an, dann steigt
die Zwangskraft entsprechend KH < KI flacher an, bis der zweite Riß wie-
der mit einem Abfall der Zwangslkraft entsteht usw. bis alle innerhalb der
Stablänge möglichen Risse entstanden sind oder die Zwangskraft ihren Grenz-
wert erreicht hat.

Ä K1
N 6,
ı_Rm 2.Rın 3_Rın “
l v~f° «K
t~*°°g5
\.
“RF
6eR2 /// /'
l \u.›
Z
\. \.
\Slcıhl ollein,Ge

es Kl e /
\`< \>\ A\Kg
///0 \.3íe\ / mem % Fefb
_/fs.
//
.
l
ER1 ER2
l KR3
l E
› Z Vl/Gflg
dU|'Ch
.
z.B. infolge AT, AS

Bild 3. 4 Zur Entwicklung der Dehnsteifigkeit eines Stahlbetonstabes


bei Zwangsbeanspruchung

Wir haben also auch hier eine vom Rißbildungsgrad und der Streuung der
Betonzugfestigkeit abhängige veränderliche Dehnsteifigkeit KH im Zu-
stand ll, die sich über einen wichtigen Lastbereich erstreckt und in
Bild 3. 5 dargestellt ist.
3. 3 Die Mitwirkung des Betons zwischen Rissen

KNA l KNA
i<=i:.~,F, Kl

Rißbildung hohes μl

/ ` variaıtI›les '_ _ _ _ _ __
variables K“ H0 K \KII°
K =EeFe /niedriges μz
_ _ _ _ _ _ ___ Y

rrrrym
ı.R1ß i i<%'e5;sS:,l:âSi /l.Rm
Ül, l1, >
N.6
l >
N.G
Befeiçh Vgrigblgf Ku ld9GllSl9f1 dCl|'gES1Gllt

Bild 3. 5 Die Steifigkeiten ä sind in einem großen Bereich der Last-


grade veränderlich

Dabei ist die relative Größe der Abnahme der Steifigkeit KH gegenüber K1
besonders bei Zwang auch von der Stablängíe abhängig. Bäi einem kurzen
Stab kamı schon ein Riß die Steifigkeit K gegenüber K stark vermin-
dern, bei einem langen Stab entsprechend wenig.

Wenn Zwang- und Last-Kräfte gemeinsam auftreten, wird die Rißbildung


gegenüber reiner Zwangbeanspruchung verstärkt, die KH und damit die
Zwangkräfte nehmen dann stärker ab.

Was hier am Beispiel des gezogenen Stabes gezeigt wurde, gilt im Grund-
satz auch für Biegung, weil die Zuggurte von Balken kaum wissen dürften,
ob sie durch Zug oder Biegezug beansprucht sind. Ein Unterschied ent-
steht jedoch durch die unterschiedliche vom Spannungssprung oeR - n ab
abhängige Verbundbeanspruchung (siehe 2, 2. 1) und durch die Abnahme der
[,7¬¬gspannung zur Nullinie hin. -

Der Abstand der 0-G -Linie von der Linie für den nackten Stahl allein,
die mit oe = N/Fe unràl Ee ermittelt wird, stellt die Mitwirkung des Betons
zwischen den Rissen dar (vgl. Bild 2. 16). Im gestaffelten Bereich ist die
Veränderung dieses Abstandes primär abhängig von der Stablänge, auf die
die Risse bezogen werden. Nach abgeschlossenem Rißbild hängt dieser Ab-
stand von μz, der Verbundgüte, Aufteilung der Bewehrung und von Last-
dauer bzw. Lastwiederholungen ab, die die Mitwirkung des Betons zwischen
den Rissen vermindern (vgl. k5-Faktor bei Rißbreiten in 2. 4. 2). Demnach
vermindern sich auch die Steifigkeiten durch Lastdauer oder Lastwiederho-
lungen abhängig von μz , schon ohne die Einflüsse von Schwinden und Krie-
chen des Betons (vgl. Bild 3. 6). ln Bild 3. 7 ist schließlich ein gemessenes
N-em-Diagramm für einen Leichtbetonstab' gezeigt (aus Roståsy [13]).
~
. .„,. , .
70 3. Formänderungen der Betontragwerke - Allgemeines:
-e.„ «...«,.›.,l
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5'.“s
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-1...,›._... .
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` › ¬.±=«*.H

_ Lcıststufe wird :
3-Rlß wiederholt f ~
2. Riß
- E ntlastun /' _
LR' ß Kı,/ Bud 3. 6
›v „rg
/
ÄK llo Bei Lastwiederholungen auf :ıš
K27/ /' gleicher Laststufe nimmt
/ /1 die Steifigkeit Kn gegenüber-šë
/ K" <K3 K3 bei Erstbelastung geriııgif
K; / 1
. fügig ab und zwar abhängig 1
/ ./ " 1...
// Y/ vom Abstand zur KHG-Linie 1
/ _/ -.|› . ;..'-;-“_.^3;~. @
der das Maß der Mitwirkung
/. des Betons zwischen den
› Rissen darstellt.
Em
7

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N . _-gZ_Slrec5g_re_r1;e
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stem eııeın __
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5 mm.m.m__m_N_U|-,ie /› // / I

/- /' / / /-Entlastung
/
. / /
_/ // /
Ge
bzw.
3 .f / / // .
_/ //// V2 Leichtbeton
/; /-/ /,/ f ıoøs ssl so/ss RK
2 '_ f/ /'i /////| μl 2 0~333 Ø/°
1 _ /' / // sw = sv kp/em2
/ 1, /
Zugkr
N,aft
\\` `\ `\
_
er-50cm
-†- 'oa bz = 8,5 kp/cmz
1 I/
, \ \
\\ Meßliinge 350cm =ı°
/-// \ \
Cm 25 Risse

0
D /
./

0,5
J 4O/

1,0 1,5 2,0


i l
2,5
l
3,0 3,5
mittlere Dehnung Em in °/es

Bild 3. 7 Gemessener Normalkraft-Dehnungs-Verlauf eines Leicht-


betonstabes [13] _ Mehrmals 2 Risse bei Kraftabfall.

3. 3. 2 Annahmen für die rechnerische Erfassung der Mitwirkung des Be-


tons zwischen den Rissen

Wenn man die Verformungen von Stahlbetontragwerken samt 'ihren Streu-


werten für die Praxis in den Griff bekommen will, muß man Annahrnen
treffen, die auf statistischen Auswertungen von beobachteten Werten be-
ruhen. Hierzu ist noch wenig Material verfügbar. Der folgende Vorschlag
für Mittelwerte und Streuung entbehrt noch ausreichender Nachweise, er
soll nur einen brauchbaren Weg aufzeigen.

Wir idealisieren dazu die aufgezeigten N-Em-Linien. Für den 1. Riß


wird die Bruchdehnung des Betons zu ER1 = 0, 1 %° äng6nOII1II1G1'1. Dëibeí
gehen wir von einer Betonzugfestigkeit Bbz aus, die etwas unter dem
statistischen Mittelwert nach Rüsch [30] aus tausenden Normalbeton-
3. 3 Mitwirkung des Bet ons zwischen den Rissen

mischungen liegt:

2/3 _
ßbZ,R1 F* 0,46 Bw ergibt UGR1 bei' eRl = o , 1 %«› (3.1)

Für den letzten n-ten Riß, der zum Abschluß der Rißbildung führt, ist die
Streubreite der für das Bauwerk vorgesehenen Betonrnischung maßgebend,
die naturlich
" ` viel
` kleiner ist als diejenige vieler verschiedener Mischungen.
' '
Nach R. Koc h [32] ist der Varıatıonskoe ff`zient
1 hierfür nur etwa v = 8 %.

Wir setzen für

ßbz Rn
N 1,25 [3bR1 W 0,58 BW
2/3 .
ergibt creRn (3.2)

Über dem 1. Riß nehmen wir den oe-em-Verlauf gekrürnmt nach dem An-
satz von H. Falkner gemäß G1. (2. 13) an (Bild 3. 8)

0 o 2
eR1
fm :fg 1- (T) (3. 3)
Ge

Dabei entspricht oil der für den nackten Zustand Il gerechneten Stahlspan-
nung infolge der jeweiligen Kraft N > NR1. Die Verminderung der Deh-
nung durch Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen ist jeweils
2 .
OeR1
AE=
e II
Ed
ee

\..,- JA6@` Fe / N A69' ig

I Z U Sl . I N /

f AEe
›*«'›'e» 0' /
/2....,
n.RiB -› Rn I
e / N
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ı Riß -R ı _ ~ As E
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›00000002~23232
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,0000«O00m,_._- ›°~›'"°~»°2›°~›%2°*2°2~
020:: N.
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fache entspricht
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93:?
°›†:›§:› :›~. ~
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°*'5:3§`0%0gs~Zustllo
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Vw '0`§;»A `¬,
@
~ 1 Y ı >
@Rı een se" em O .
f-:R1 s Rn 5% Em
¬=o,ı °/3+ ¬r0,ı °/als

Bild 3. 8 Annahmen für die Mitwirkung


` des Betons
, zwischen d en Rissen
bei Erstbelastung am N-em-Diagramm des Verbundstabes
_ :§4
_«;1.i=
3. Formänderungen der Betontragwerke - Allgemeines í_'§,'(

.›.`.~,f.<='
„ge
T5.

Der Einfluß von μz und BW ist jeweils durch die beiden oe-Spannungswerte
erfaßt.

Diese Annahmen gelten für die Erstbelastung. Die Abnahme der Ace und
daınit der Steifigkeiten durch Lastwiederholungen oder Dauerlast wird spä_
ter durch einen Korrekturfaktor geregelt.

ln Bild 3. 9 ist die N-Em-Beziehung für verschieden hohe Anrißspannungen


creR1 dargestellt.

NA Anrífispunnung
Gy [ kp/cmz 1
L 200 F / f
z. ooo «-` ,Zustand I // /// / // // F
\\\\
// / /
/ / / Ä
X/ // / //nackter
3 000 -~
/// / / // zustand 11

/ / //
21.00-1 li/ /^ o 4
+/// /7
//
//
11
Ge-Linie
If /
// /
1000““ /
/
/
500
f'3bZ sem
K4 l ¦ ' 1 . >
0,1 0,2 03 0.1. 0,5 1,0 1,5 2°/oo

Bild 3, 9 N~6m-Diagramm für verschiedene Anrißspannungen bei Zug


und Biegung

3.4 Annahmen für die Streubreite der Steifigkeiten

Für Tragwerke im Zustand ll wird ein Streubereich der Steifigkeiten an-


genommen, dessen untere und obere Grenze mit einem auf den Mittelwert
bezogenen ± Prozentsatz angesetzt werden, der berücksichtigt, daß die
Streubreite mit zunehmender Betongüte und zunehmendem Bewehrungs-
prozentsatz abnimmt (Bild 3. 10). Diese Prozentsätze können auch auf die
Mittelwerte der Verformungen angewandt werden, weil diese den Steifig-
keiten proportional sind.

Liegt die Beanspruchung bei der gesuchten Verformung im Rißbildungs-


bereích, ist also die füf Zustand I gerechnete Betonzugspannung zwischen
0,46 gšl/31m4 0, ss Bi, 3 oder noch umer der 95 % Fraknıe der Zugfestig-
keit von O, 71 5%? dann kann die Streuung noch größer sein, Wenn in sol-
chen Fällen ein Überschreiten der angesetzten Grenzwerte zu Schäden
oder Mängeln der Gebrauchsfêihigkeit führen kann, dann sind diese Gren-
zen durch einen Faktor 1, 3 bis 1, 5 zu erweitern.
3. 4 Annahınen für die Streubreite der Steifigkeiten

Betongüte
ßw= ıso kp/cm?
300/E

20°/. l
ıs°/.,
10°/= - 10°/.

1 « . »μl bezogen cıuf


1°/° 2°/° -~ 3°/° Wirkungsbereich der ›
'oa/°` 4 10 °/° Bewehrung Fbw
T 15°/=
20°/° W
gilt auch für Zustand I

30°/.,
ßw = ıso kp/cm?
ßw sasokp/cm?

Bild 3, 10 Auf Mittelwerte der Steifigkeiten oder Verformungen bezogene


Prozentsätze als Streubreite zur Ermittlung der oberen und unteren Grenz-
werte

Die untere Grenze der Streuwerte, d. h. die Prozentsätze für μz > 3 %


können auch für Trägerteíle im Zustand I angesetzt werden. Für nach-
trägliche Verformungen durch Schwinden und Kríechen wird auf die von
H. Rüsch angegebene Streubreite von ± 20 % verwiesen (s. 3. 2.4).

Bemerkung zu 3. 4

Die hier angenommenen Zahlenwerte und auch die geradlinige Einschaltung


von Zwischenwerten bedürfen der wohl langwierigen Überprüfung durch Ver-
suche und Beobachtungen an Bauwerken.

Annahme für Berücksichtigung von Lastwiederholungen

Für L. a s t W i e d e r h o lun g e n hängt die Abnahme der Steifigkeit von der


Höhe der Laststufe ab. Fällt diese in den Bereich der Rißbildung (zwischen
R 1 und Rn), dann kann die Abnahme groß sein, fällt sie in den oberen
Zweig der cr-e -Linie, dann muß sie kleiner ausfallen. Die mögliche Ab-
nahme der Steirfligkeit durch Lastwiederholungen muß etwa proportional
sein zu dem Abstand Aêeí von der Linie des nackten Zustands ll (Bild 3. ll),
der dem Grad der Mitwirkung des Betons entspricht. Wir schätzen zu-
nächst, daß diese Abnahme 1/3 bis l/2 Aeeí betragen kann. Systemati-
sche Untersuchungen hierzu fehlen noch. Bei hohen μz und abgeschlosse-
ner Rißbildung kann sich die Steifigkeit nur um wenige Prozente ändern,
bei niedrigem μz und am Anfang der Rißbildung kann der Steifigkeitsab-
fall durch Lastwiederholung bis zu rd. -'-L0 % betragen.
3, For mänderungen der Be tontragwe rke - Allgemeines

N AGG / 6.
/Zustl /A4 =?fFe
I'
/ Erstbelcı stung ,.Q:§
/
/ Lostwiederholung
»'í'o':o%?›
(6..
. 46'000;
5;- -
Ã:`«°`9,QO
Q
' OO. Zust.IIo

0:03
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*is*3:22*
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š:'ßV§*Q 1 Afiei
[ >
Ei Em

Bild 3. ll Anna hmen für d`e1 Abnahme der Steifigkeit KN


dur ch Las twiederholungen b is zur Spannungsstufe oi
4. Verformungen durch Längskraft,
Dehnsteifigkeit

4.1 Verkürzung von Druckgliedern bei mittigem Druck


Kurzzeit und Dauerlast

Die Dehnsteifigkeit bei Druck ist

KN =EbFí=Eb (Fb+(n-1)Fe) [MP] (4.1)

Verkürzung des mittig gedruckten Stahlbetonstabes (Stütze) von der


Länge 1' unter der Druckkraft P (Bild 4. 1) ist für Kurzzeítbelastung
(Zeit t = o, Zeiger O) im elastischen Bereich

A ıt = E L = Ã iz
° KN
Bei Druckgliedern beginnen die zus ätzlichen Kriechverkürzun-
gen schon in den ersten Minuten nach Lastbeginn, die S chwindve r -
kür z ungen erst später mit dem Austrocknen. Es ist angezeigt, stets
diese zeitabhängigen zusätzlichen Verkürzungen abzuschätzen, wobei für
Kríechen nur der ständig oder über lange Zeitdauer wirkende Lastanteil
anzusetzen ist.
P

¬"_i?_i_:i inet
___._____ AtK+S


P
Bild 4. l
Y

W Fe Verformungen einer zentrisch


Ä Fb belasteten Stütze
4

Die Kriechdehnung der unbewehrten Betonstütze ist definitionsgemäß


ek = qøeel, die Schwinddehnung ist es,
:› V ›
rw
1:.. ,.,....,
..wz›¬ı .
:fs =1›,›ı;%. Äi
f'1“›:'.%1;.:
'§2' †{f{==« 1
' . - gš~,_.›.:.
"ei4 “
4. Verformungen durch Längskraft, Dehnsteifigkeit
r
ai*
;~fi 'f~.f=:.<.
r

In bewehrten Druckgliedern muß die Bewehrung durch Verbund den


gen (ek + es) d 1« folgen und erfährt dadurch zusätzliche zeitabhängige
Druckspannungen due. Aus Gleichgewichtsgründen müssen dabei die an_
fänglichen Betonspannungen ob abnehmen, während die oe zunehınen (in-
nere Kräfteunrılagerung). Zu jeder Zeit t müssen die inneren Kräfte im ,èçëifilffıtii
..†~››.„„___, ›,.
Gleichgewicht mit den äußeren sein: Db + De = P,
3'-
.›.~,.
Die Summe der Umlagerungskräfte muß also gleich Null sein:

Demnach ist: F do + F do = O
e e bn b

mit dae und dab = Spannungsänderung im Zeitintervall t _


Fbn = Netto-Betonquerschnitt Fb - Fe.

Die Spannungszunahme im Stahl wird mit μ = Fe/Fbn

= dub - dcrb
do = - -- und die Dehnungszunahme de = i- = de
e μ e μ Ee b

Die Betondehnung déb irn Zeitintervall dt setzt sich zusammen aus

1.) Dehnung durch Kríechen de Gb


= d Q0-
k Eb

2.) Dehnung durch Schwinden des

3. ) Rückfederung des Betons infolge Spannungsabnahme dcrb


do
b
Ads =-_-
b Eb

ll, ) Erholkriechen oder verzögerte Elastizität - wird hier vernachlässigt,


Berücksichtigung siehe [33 u. 34

Die Summe der Verkürzungs-Dehnung deb aus 1.) bis 3.) muß der Stahl-
dehnung dee gleich sein:

cr do do
de =de b
=~_dcp+de b b
+-_~=--- (4_2)
b e Eb s Eb μEe

Diese Differentialgleichung wurde erstmals von F. Dischinger [35] auf-


gestellt und mit folgenden Annahmen vereinfacht und mit Substitutionen
gelöst:

Schwinden und Kríechen Verlaufe über die Zeit affin:

Es = Cík = Cfiptííš
°b

Im elastischen Bereich (Eb konstant) ist diese Affinität unabhängig von ob,
man kann daher schreiben

E e
es _ ßEb
CD mit
_ B -_ -E*
b s _ des I Bíb
, somit ÖCD
4_ l Verkürzung von Druckgliedern bei mittigem Druck

Ferner wird die "Steifigkeit szahl” or eingeführt: <1 =íH-{1--


(gilt nur für mittig gedrückten Stab) + μn
Mit diesen Substitutionen wird Gl. (4. 2) umgeformt:

id-il-3-+do =-aß
di? b

Die Lösung dieser Differentialgleichung lautet: ob = - B+ C- e *ago

Die Integrationskonstante C wird mit QP = 0 bei t = 0 für die Anfangs-


spannung abo = P/Fi erhalten zu C = obo + B.

Damit wird die Betonspannung ob zur Zeit t

_ - CLQP
obıt--B+(obO+B)e t (4.3)

,f
Äderung der Betonspannung Aob in der Zeit von t = 0 bis t

Mb °b,±`°bo `<°b<›+B>(1'e 11) (L4)


Änderung der Stahlspannung Ace bis zur Zeit t

(0 +5)
Ace =--&Aab=-l°å--(1-e`°”°±) (4.5)

Kürzung A 1« der Stahlbetonstütze von der Länge 2 bis zur Zeit t

LAG-Q L____›e;__< + <1 -(lcp 4

A -E: -μEe (ibo -G JE)

Dabei sind obo als Druckspannung und Es mit negativen Vorzeichen ein-
zusetzen!

Anwendungsbereich

Mit diesen einfachen Formeln werden Spannungsumlagerung und Verkür-


zung von Stahlbetondruckgliedern bei etwa konstantem P für die in der
Praxis vorkommenden Bewehrungsgrade bis n - μ = 0, 6 genügend genau
ermittelt.

Beispiel

Stahlbetonstütze Bn 250 mit d/b = 30/20 cm; 1« = 10,0 m; PD = - 50,0 Mp


2
Eb = 3,0 - 105 kp/cm , Ee = 21 - 105 kp/cmz, n = 7,

cpO0 = 4,0, e S =3o-1o`5,1~¬ 8 =4,7s cmz.

Diese hohen Kriech- und Schwindzahlen sind in beheizten Hochbauten bei


Herstellung im Spätherbst möglich. Wir brauchen folgende Rechenwerte:
± ~ was-.tim
-.„›.~~...~..-
a~,«
1
,«:- J ›ı.„:=~='i.
«

!`
4' Verfornl ._ _ _ ~§1~"s=“:~°*
ungen durch Langskraft, Dehnsteıfı k ' 22'"
g ella:
gfafç;
'L3«-
›'›. »jš_:=;'†-,
.J
' ' nk ı¬ _

2 1« _» -_.;>
Fb = 600 cm ; μ = O, 8 %, also schwach bewehrt. fr'
.Äı
Z r -X
E e 5 -5 '.~_1š..<2›¬.-
4 xi:
it
_ b S _ -3- 10 ~ 30- 10 _ 2 ¬~ .eit
B - cp - 410 ~- 22,5 kp/cm '›- `§¬:' .
._ 4;,
4 ~°'
ws, ~ı ~
1. = =f›
¬';{-1 4
fit ;
2 'un Z 0,00s.7 2 *.3 st?
3

O“ 1+μn 1+(o,008-7) 0'053


u
.~ -'»_lw›.«
F. =F +(.n-1)F =600+6~4,76 =628 cmz „
1 b e 1
:-,›..«=-
P
_ D_ 50000: 2
“uf '79›6kP/°m
oeo = n- obG›= 7- (- 79,6)=- 557kp/cm2

Änderung der Betonspannung nach der Zeit t =OO aus G1. (4.4)

Ao'boO= - ( - 79,~6- 22,5) (1 - e_0”053 ' 4'O) =+ 19,5kp/cmz

also 2
0boO= - 79, 6 + 19,5 = - 60,1 kp/cm

Änderung der Stahlspannung nach G1. (4. 5)


1 2
Afiex- - ' "' -

also 2
seo; - 557 - 2438 =.- 2995 kp/cm .

Dieses Ergebnis setzt eine Stahlgüte mit B S > ~ 3000 kp/cmz voraus'› bei
Stählen mit niedrigerer Streckgrenze würde sich diese Umlagerung nur
bis zur Streckgrenze vollziehen. Darüber hinaus wird der Beton durch
die dann eintretende plastische Verformung des Stahles weniger entlastet.

Die Kürzung der 10 m langen, mit μ = 0, 8 % bewehrten Stütze infolge Krie-


chen und Schwinden beträgt nach G1. (4. 6)

A100 =lı2í318_5.100o = _ 1,15 cm


21- 10
Eine mit μ = 6 °/a stark bewehrte Stütze würde sich unter gleichen Bedin-
gungen nur urn 0, 45 cm verkürzen und ihr Beton würde dabei fast ganz ent-
lastet (vgl. Bild 4. 2). Man erkennt, wie stark die zeitabhängige Verkür-
zung durch den Bewehrungsgrad beeinflußt werden kann.

Für die Bemessung folgt daraus, daß man bei großem μ mit n μ > 0, 6
sinnvoll die gesamte Last dem Stahlquerschnitt zuweist, wie es für mit
St 90 bewehrte Stützen in Heft 222 des DAfStb_ vorgesehen ist (vgl. auch
[ic] s. 195/196).
Für hochbeanspruchte Stützen in Hochhäusern muß man solche Berechnun-
gen anstellen, urn zu verhüten, daß die Verkürzungen der Stützen gegenüber
den A L der Treppen- und Aufzugschächte, Kernwände oder anderer weniger
beanspruchter Druckglieder nicht zu groß werden,
4. 2 Verlängerung von Zuggliedern bei mittigem Zug

Der Einfluß starker Umschnürung auf die Verkürzung von Stahlbetonsäulen


ist für den Gebrauchszustand noch wenig erforscht. Durch die Umschnü-
rung wird die Querdehnung des Betons innerhalb der Wendel behindert. Der
dadurch entstehende Querdruck verkleinert die Verkürzung.

lob/ P
1,0 ,
\\ inmlge "'μ\` 1 P = äußere Lost
| I .
°'8"/ `\_ bb = Gb- FM = bruckkrufı
\ (p_ im Beton
› \\ `0 ip = Kriechıohl
infolge ___ E
Q6 rimmı\ H = -l-2%
./
/ - iem

' \ \ ÃZQ
3 `

-
///|///'^
, im Beton verblei: \*g
\\\†
E -Q”
'/°fi">“§{ 5“/S*%'1}°*}.4ßl _
o 0.1 0,3 0,1. 0,5 0,6 nμ

Bild 4. 2 Umlagerung der inneren Kräfte vom Beton auf den Stahl in
Stützen infolge Kríechen allein nach t = oo, in Abhängigkeit vom Beweh-
rungsgrad und der Betongüte, ausgedrückt durch nμ (gerechnet nach
Dischinger)

4.2 Verlängerung von Zuggliedern bei mittigem Zug

4. 2. 1 Zustand I bei Kurzzeit- und Dauerlast

Man beachte min μz = Bbz/BO 2, weil sonst oe beim 1. Riß die Streck-
grenze überschreitet! '
Die Dehnsteifigkeit bei Zug im Zustand l ist

1
KNZ
=E1«¬
b i
=E b (F b +(n_1)1«¬)
e
[Mp] (4. ' 7)

_ _
Sie gilt bei ab -
. _ NZ S_ Bbz 'fs 0,52 BW
2/3 _
(Mittelwert),

solange keine Eigenspannungen mitwirken. Letzteres ist meist nicht der


Fall. Die max. Zugdehnung für alle Güten des Normalbetons ist bei Kurz-
zeitlast '
mit 0, 08 750 und 0, 12 %<› als unge-
max ebZ N O' 1 %° fähre Grenzen der Streubreite.

Unter Dauerlast kriecht der Beton auch bei Zug, doch ist die Kriechdeh-
nung bei Zug (Verlängerung) noch wenig erforscht und auch von unterge-
ordneter praktischer Bedeutung.
ew

`1*;
1'›
-.19-;._=.~; .'_; <, '<1«
.-«.~+'^2f.tf»,af.,.;_'.,~_,r„
4. Verformungen durch Längskraft, Dehnsteifigkeífš:~1'
-er1.;1 -Ü: *~=;í3-.f
-2 ifí~
t Iıv' T

4. 2, 2 Zustand Il bei Kurzzeit- und Dauerlast

Die Dehnsteifigkeit bei Zug im Zustand ll ist


*~:« . 2

Kšlz - kbZ~ Kiíz mit dem Grenzwert Kíšz = Ee- Fe (4_g›

KHG ist der Grenzwert für Stahl allein (nackter Zustand II)
kbz < 1, 0 ist abhängig vom Rißbildungsgrad und von der Stablänge, besserfäíl.
von der innerhalb der Stablänge aufgetretenen Zahl der Risse (Bild 4. 3)_

(Anfang der Rißbildung , z.B. durch Zwnngl

(Riß 2.Raß ı=i=f=b+(n-ı)ı=e


N4-

6 A. 't r« ~
_ I' `l L3 ^ N

E: IIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIII :fi


.L1 *Q
- ›e

abgeschlossene Rißbildung, z.B_durch Lost und Zwong)

N4--
M
¬ı<°1¬)eQ2,›1L .5 D -_
i 1
K ittetwert
1

um
--›N

„Jim
_. ø¬f-
`l 1 I“ I ~ v ' '

.5 ıııııiiiııíiııııılııııı%~(._-»lı
G l - 'ı I t
am ııiiııııı
tt
4'

Bild 4. 3 Rißbildung eines Zugstabes bei geringer und starker Beanspruchung

Die Veränderlichkeit der Dehnsteifigkeit im Rißbildungsbereich veran-


schaulicht ein Rückblick auf die Bilder 3. 3 bis 3. 7.

Wir versuchen zunächst die Steifigke it im Rißbildungsbe rei ch ,


also das veränderliche kbz darzustellen. Gemäß unseren Annahmen in
3. 3. 2 erstreckt sich dieser Bereich zwischen den Spannungen

GI = Ä = 0,46 B2/3 und 0,58 B2/3 mit Streubreite nach Bild 3.10.
«b Fi w W
4. 2 Verlängerung von Zuggliedern bei mittigem Zug

Den Rißbildungsgrad definieren wir hier mit

ri
WR =;~ (4. 9)
n

Darin ist ri = Anzahl der auf die Stablänge 1' vorhandenen Risse bei dem
betrachteten Zustand der Dehnlänge (Zwang) oder der
Lastbeanspruchung Ni/Fe
rn = 1«/am = Anzahl der innerhalb der Stablänge L möglichen
Risse bei mittlerem Rißabstand am nach Gleichung (2. 9).

An jedem Riß steigt die Stahlspannung auf oe = -1-gli mit der entsprechenden
Dehnung ee. Naeh Fe1ıme1~[1s] (vgı. eueh Kep.ez.4.4) wird eme Länge 1O
so definiert, daß im Störbereich des Risses folgende Gleichung erfüllt
ist:
zw' '1
L =

Oee am Em
L
(IF = zo- ist vom Bewehrungsgrad μz bei Kurzzeitlast genähert wie folgt
m abhängig:

(F = (0,3 + 0,2 μz[°/0]) §.0,s (4.10)

Bei ri Rissen wird die mittlere Dehnung auf die Länge tr = ri am

L
Er:\μe=wÄ._..
mr Fe Fllo
KN

auf der ungerissenen Restlänge 2- .är ist

eínμßr) = 60 2 FNE
ib Z KN
111

Die mittlere Dehnung des Stabes auf die Gesamtlänge wird demnach

N(zr()FšI-5+(z- zr)-Kí)
=
N 11
Emi L <4' )

Daraus errechnet sich nun die Dehnsteifigkeit zu

„.2 ,I-4 1--1

alleN =í¬..'?”.
E Dill
:kbzKN

Das Verhältnis = kbz hängt leider von der unbekannten Zahl der
Risse ri ab, die wieder über am vom Bewehrungsgrad μz und Ø u.a.
beeinflußt wird. Man muß eine Annahme treffen und iterieren.

Setzt man voraus, daß die Einflüsse von Verbundgüte und Betondeckung
klein sind gegenüber den Einflüssen von μz und Ø, dann kann man kbz
für verschiedene μz bei bestunmten Ø abhängig vom angenommenen
Rißbildišıiigsgrad (JR und damit von Zri Z0/L auftragen (Bild 4.4). Der
o
Wert K = nμz ist von der Betongüte abhängig, die hier für Bn 250
(B = 300 k /cmz) mit n = 7 ewählt wurde.
VV p g
f 4. .
;e:.-`.ç
ing«
3.
1 -›-....~
. .,.
~.,"'
›~'
4. Verformungen durch Längskraft, Dehnsteifigkeit . .s; fsıgs
1,..
..~?„ ga.

, „_

Wšš'
n 1
*ez = KN / KN
A
*it
":*-íiE
'~š?š;"'
1,0 fiâsií
iμêšf'
›'*±tv4':
1.11%;

0,8 T

...___ øıo
--_ øzo
0,6 \ \ '-

OIL
\ \k . μ2 = 5 °/„

\ 0,35

\\ W\ μl :3 a/O IIO
_ „ K
0'? \ μl _ 2 /0 021 `%›`="`μ2
in ff
X
„L μl = $ F
_CD Z

r-1 0,07
μ›z= ,5°/e 0,035
0
1 Ü 1 I f `1
n„(,_o __ 1
>41 =_ rl

0,1 02 0,3 0,4 0.5 0,5 0,7 0,0 f


R "
Bild 4.4 Abhängigkeit der auf K; bezogenen Dehnsteifigkeit å vom
I“.

Rißbildungsgrad (UR =?í für verschiedene μz und Endwerte gezeich-


2
net für Bn 250 (ßw = 300nkp/cm ). Der Stabdurchmesser Ø kommt über
am = mittlerer Rißabstand herein.

__f*_1_ / ”
N A69 -Fel U C;eRn //
/KI K =---ERn Fe //
/ %
N -»Ge / /«' 0~ %''W
,v
2°' *ff 9'3-Q
03« _
~R.~@R„ . / N-Lime
/ ,«e*§"'
...,
,Vo 'o':›"ø°»::*
« O
fi*
Ä
~ Ge-Lime
NR1-~ Ül:zu vvvíø <°'›'å .Q~ ›%*o'›'
'6°š°o'o'ø'›'øoo23%»M
.Q 3999990 '
:':':°:::.:.š"°::::` °:°:°` ue
«'§:§§:0.
«°›:«.›:w:›»~›å'
02:20'
:~› K *EPG
2
'›*»'~›::°°°›
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P

,OO o O. -O'
*Q
AE _§_B_L
e_Ee Ge
<'à_m--->›

90%-, 3* '
'§22
`\>`v
X] I I III ›

ERn ERn Em E9 Em
I
EE

Bild 4. 5 Zur Ermittlung von KH im Bereich oberhalb Rn, bei abge-


schlossener Rißbildung
4. 2 Verlängerung von Zuggliedern bei mittigem Zug

'zo
B e i Daue rla st verändert sich Z- , also WF. Man kann annehınen, daß
die beiden Grenzwerte m

von WF = 0,4 und 0,80


für μz E 0, 5 % 2 3 % anwachsen bis zu
\(ıFD = 0,6 und 0,9.

Steifigkeit im Bereich abgeschlossener Rißbildung

Dieser Bereich beginnt mit dem n-ten Riß, also bei der gedachten Beton-
spannung ob = fg- è 0, 58 BV?/3. Die folgenden Ansätze sind entsprechend
nur gültig für 1
2/3 1 ,vs (302
N 1,25 ßbz 0,58 sw
0 =-->o = = undμ >-í--4
e Fe eRn μz μz z B032

Aus den Annahmen in 3. 3. 2 und mit Bild 4. 5 erhält man

O'e Fe Ge Fe Q Fe Ee
P*

21N :

ff)
i-1 P'-1
_ AE
:

II eR1
:

o (Dl\7('Dl\7 - cr
L\:›
(4.

e e e - --- eR1
e E 0
e e
2/3
O- :_1>I._ E11 :f_e_ O- : Bw
e F ' e E ' eR1
E G μZ μZ

Kššz ist damit auch bei abgeschlossener Rißbildung noch erheblich ab-
hängig vom Grad der Beanspruchung, weil die Mitwirkung des Betons zwi-
schen den Rissen abnimmt.
}-4 )-1
kann am Anfang dieses Bereiches, also bei oe wenig über oeRn,
...ichwesentlich über KHG = Ee Fe liegen. Das Verhältnis dieser beiden
Werte wird

U2 F E o2
2 e e e Z e I
fs«Dm *ÜN
(D
í\
Q
2 2
e _ ÜeR1>Ee Fe Ge _ OeR1
2 2

Es ist für oe = oeRn bezí den getroffenen Annahmen theoretisch für alle
Bewehrungsgrade -1-'-251 2 = 2, 75.
1,2s2_1
Würde man oeRn annehmen, sinkt dieses Verhältnis nur auf 2, 25.
. _ KH llo
Mit zunehmender Stahlspannung nimmt /K rasch ab auf Werte von 2
1,2 bis 1,05 für Bewehrungsgrade von 2 % bis 5 % bei oe = 2400 kp/cm
(Bild 4. 6).

Diese theoretische Betrachtung ist natürlich noch sehr hypothetisch, auch


wenn sie auf dem durch viele Versuche bestätigten typischen Verlauf der
oe-Gm-Linien aufgebaut ist. Sie soll lediglich zeigen, daß Käšz auch bei
..,_
..,_›„_,š,

.„
§4.

4. Verformungen durch Längskraft, Dehnsteifigkeit *J


3*-1"
ff; 4

abgeschlossener Rißzahl noch stark vom Beanspruchungsgrad abhängig


ist und noch weit über KHG liegen kann.
ta?
ı?f;íâ¬.=

Bei D au e rla st oder Lastwiederholungen kann in Gleichung (4. 12) der


- §1*
Anteil A Ge auf 1/2 bis 1/3 seines Wertes absinken. ser
~“'='."«i.

#1
_ KH°_ 520 eso ass A 1300 1732 _2000
2,7
2_E› -

2,1. - i
22 μ Z: 5°/a Lo/o §0/J 2°/0 1,50/ 11°/o
ı 1 \

2,0 \\ \

\ \ \
//
1,0 1

1,6

1,/.

12 ¬L ¬ _
<5 e:
1.01 1 ' ' 1 . . . . 1. ¦ i E › %E
0 1CDO 2000 21.00 2800

Bild 4. 6 Verhältnis der Dehnsteifigkeit KEZ bei Mitwirkung des Betons


zur Dehnsteifigkeit KU° für Stahl allein bei verschiedenen μz abhängig
von der Stahlspannung oe bei Beton mit ßw = 300 kp/omg
5. Verformungen durch Biegung, Blegestelfigkeit
- ohne Schubverlormung und ohne
Längskrafi -

5.1 Grundlagen zum Verständnis, einfach dargestellt


bd3
Ein Stab mit konstantem Querschnitt bd mit dem Trägheitsmoment J = TZ-
erfährt unter konstantem Biegemoment M eine gleichmäßige Krümmung
(Bild 5. 1).
A : l 2 Ä 2 l\_/[___ p = Radius der Biegekrümmung
' '“ p EJ KB EJ = Biegesfefiigkeif = KB

Diese Krümmung x läßt sich allgemein mit den Absolutwerten der Deh-
nungen der Randfasern anschreiben:
eo + eu
K = -3-~ (5. 1)

Ein Stabelement von der Länge s erfährt die Biegedrehung Cp


(Bild 5. 2)
dw: ds = nds = ds(eo+eu)
o d

Wir können also die Momenten-Krümmuııgsbeziehung, die M - K -Linie,


für Stahlbetonbalken sowohl im Zustand I als auch im Zustand ll angeben,
wenn wir die Dehnungen der Randíasern EO und Eu kennen.

_,μ__

<3 \9 eods
M M 'lt
l / I

*F d V/ /Ã

Bild 5.1
ıııııııııııııııı
Biegekrüınmung n = L Bild 5.2 Biegedrehung CD
D am Stabelement ds
“T

5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit

Die M~›t-Linie ist eine Gerade, wenn E und J konstant sind, wenn wir a
einen Stab aus homogenem Baustoff irn elastischen Bereich biegen (Bild W„._“O__,_„5\_„
å. fı-I

Die M-x-Linie ist gekrümmt, wenn E sich stetig ändert (Beton im plas±í_'ffå.›;3,1f
schen Bereich) oder unstetig, wenn sich J z. B. durch Rißbildung im Be-
ton unstetig ändert. Aus der M-»Linie ergibt sich die B i e ge s t e ifig_
k e it an jeder Stelle für den zugehörigen Beanspruchungsgrad zu:

KB = EJ = M/14 [Mpm In] (5_2)

d. h. die Biegesteifigkeit drückt sich durch die Neigung bzw. die Gradiente
der M-x-Linie aus.

Kennt man die Krüınmung x jeden Elementes eines auf Biegung beanspruQh_
ten Balkens, so kann die Dur chb ie gung durch doppelte Integration er-
mittelt' werden. Wir zeigen dies am einfachsten Beispiel des Balkens mit
Gleichlast (Bild 5.4).

ML
G
b
C q
IIIIIZÜÜEIIIÜH

ä-_› x l

""|lll||ll`¦WIlI""
|

>
Biegelínie
'K

Bild 5, 3 Momenten-Krümrnungslinien Bild 5. 4 Momentenverlauf


kennzeichnen die Biegesteifigkeit KB = M/K und Biegelinie eines Einfeld-
a elastischer Baustoff . trägers unter Gleichlast
_ Querschnitt konstant
b plastischer Baustoff
c Querschnitt verändert sich durch Risse
im Beton
2 2
_ 4M X _ _ _qf«
M(x)---Z-Q-Z--X) mıtM~maxM-T

Die mit X veränderliche Krürnmung wird in der üblichen Schreibweise

›«<x›= -y"<›<› =†§-}-“í(§-X)


Mit der Randbedingung y' = O ergibt die erste Integration die Neigung
der Biegelinie
3 2 2
EJL 31 2 12

Die zweite Integration Liefert mit der Randbedingung y (o) = O die Gle i -
chung der Durchbiegung
2
(X)=Ä_1lI_(_š_ š_:_J›__+§i_)
y EJz ez' 3 6
5. 1 Grundlagen zum Verständnis, einfach dargestellt

L
mit dem Größtwert in x = -2-

_5M 2_ M 2
f'n':¬:"í* -kn EH <5-3)
Der Faktor kM ist vom statischen System und der Belastungsverteilung
abhängig und ist für gebräuchliche Tragwerke und Belastungen in Taschen-
büchern zu finden (Beispiele siehe Abschnitt 5. 9).

Bei Stahlbetonträgern liegt die Schwierigkeit darin, daß EJ nicht als Kon-
stante angenommen werden kann, sondern besonders für Zustand II vom
Beanspruchungsgrad und von der Bewehrungsführung abhängig ist.

Kennen wir jedoch eo und Eu und damit die M-rt-Werte jeweils für kurze
Stabstücke, dann lassen sich die Biegeverformungen durch numerische
Integration auch für komplexe Fälle wirklichkeitsnah ermitteln.

Sè. „ießlich sei an den M ohr ' s chen Sat z erinnert, wonach allgemein
die Durchbiegung eines Stabtragwerkes an der Stelle x gleich dem
Biegemoment des mit der M/EJ-Fläche belasteten Trägers in X
und die Neigung der Biegelinie gleich der Querkraít des so belaste-
ten Trägers ist.

Diese Analogie ist oftmals eine wertvolle und vor allem anschauliche
Hilfe.

Bei Tragwerken aus Stahlbeton und Spannbeton verlaufen die Dehnungen


eo und eu bei zunehmender Last, ausgedrückt durch M,nicht geradlinig,
wir haben vielmehr den aus den vorhergehenden Abschnitten schon be-
kannten geknickten und gekrümmten Verlauf nach Bild 5. 5, auf dem die
Suınme eo + eu ~ eb + eem = nh abhängig vom Moment M für ein be-
stimmtes μ dargestellt ist.

Wir unterscheiden 4 Bereiche der Steifigkeiten abhängig vom Beanspru-


chungsgrad:

1.“ Bereich: Zustand I mit K; gültig bis Rißmoment MR1.

2. Bereich: Rißbildungsbereich vom 1. bis n. Riß mit kB

3. Bereich; Zustand II, abgeschlossenes Rißbild, Linie der


60+ E annähernd geradlinig, also Verformunge-
verhalšcen annähernd elastisch. Die Zahl der Risse
ändert sich nicht mehr, nur noch ihre Breite.
sfeıfigkeit
4. Bereich: Zustand III, zunehınende plastische Verformung des
Betons und Fließbeginn des Stahles. Steifigkeit Klg variabel

Als Grenzgröße ist der “nackte Zustand II" wichtig, den man rechnerisch
leicht erfassen kann, indem die Mitwirkung des Betons in der Zugzone
aıäler acht gelassen wird. Die zugehörige Steifigkeit bezeichnen wir mit
K Bo _

Für Gebrauchsfëhigkeitsnachweise brauchen wir nur die Bereiche 1 bis 3.


sl' 4
„ _~«;-„ ",
„s
-›.†'='›:
if
. -„e *~tlr1§1'
. 5›'

5. Verformungen durch Biegung, Biegestefiigkeiffšf'


- › ~, .V.„.ı«..;
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m
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\
\
\ __._5._
\
/AE cıbhüngig von μzw und μ, <4»
zul. M Gebrauchslast
/ l
/ |

MRE _______ ___


\
/ Nnackter Zustandll KB
-E
MR'--___~ (Stahl allein in der Zugzone)
\
\
\
\
\
abgeschlossenes
\
zu ißbildurı 1.. plastischer Bereich -›l

l..
\
\
« Rißbild
Eoteu
_._I\___ _ _.___,____„\_
> Eb*E EIT1

l*/_-'t<*l`<B Kè ~>{<-Zustand Il Kg -+_ Zustand Ill ---hs


Zust.l Kå Kg! variabel

Bild 5. 5 Die Bereiche der Biegesteifigkeiten, ausgedrückt durch eine


bezogene Momenten-Krümmungslinie

5.2 Biegesteifigkeit im Zustand l

In der Regel wird für Kg = EJI das Trägheitsmoment .II für den Beton-
querschnitt allein (ohne nFe) gerechnet. Beim Rechteckquerschnitt ma-
chen sich jedoch Bewehrungsprozentsätze μ > 0, 5 % schon deutlich mit
.Ii > 1, O6 JI bemerkbar, bei Leichtbeton sollte schon bei μ > 0, 2 % mit
.Ii gerechnet werden.

Rechnet man bei μ> O, 5 % (evtl. auch μ' > O, 5 %) den Stahl mit, so ist

J?1 für F b + (n- 1) Fe bzw. auch fm« (n- 1) F'e


. E -

zu berechnen mit n = ä-= 5,4 bis 8 für Normalbeton und höheren n für
Leichtbeton. b

Die Bıegesfeıfigkeıt im dann K; = sb Jí (5.4)

Bei Platten wird die Biegesteifigkeit im Zustand I durch die Behinderung


der Querdehnung vergrößert:
3
E J E d
I _ b i ._ _ _ I N b
KB ,Pl tt
---í furb _ ıwırd KB: Pl. __-___2 (5.5)
a en <1-μ› 12<1-ti)
hier ist μ = Querdehnzahl_
5.3 Biegeste iíi gkeit im Rißbildungsbereich

5.3 Biegesteifigkeit im Rißbildungsbereich


- nur für μ <O,7 % von Bedeutung

Die Krüınmung und Biegeste if`ig keit wird irn Zustand II wesentli ch von der
Zuggurtdehnung em bestimmt, für die eine ähnliche Abhängigkeit von oe
gelten muß wie ` beim Zugstab, mit dem Unterschied, daß die Stahlspan-
nung bei` eine
` m bestimmten μ wesentlich niedriger ist (vgl. Kap. 2.2),

Wir nehınen hier den Ansatz von H. Falkner gemäß G1. (2. 13)
2
Ü
Il II _ 2 eRl
e =6 -A6 mit AE --*Ti* › (2 13)
em e Ed
ee

wobei nun
die Stahlspannung infolge MR1 ist,
il GeRl
dem Biegemoment, das mit crbz "- Bbz zuml . Riß' fuhrt.
" oH ' f die stam-
e ıs
ht
s annun bei dem betrac e ten Lastgrad für den nackten Zustand II und
?I O-IlgE _
ee Z e/ e
Der Falkner-Ansatz schlie ßt in den 0' e -Werten die Einflüsse des Beweh-
"
rungsgrades, der Betongute, der Quersc hnittsform und einer evtl. vor-
'
handenen Normalkraft em. Es ist nur noch nicht genügend untersucht, wie
sich die Vernachlässigung von ëbz bei niedrigen Anrıß-Spannungen aus-
wirkt (Bild 3. 9).

Für oeR inf o 1 g e M R1 und MR n nehmen wi r die Betonzugfestigkeit bei Bie-


gung um 20 % höher an als bei reinem Zug, also
2 3 2 3
B bz, R1 / <1 e = 0, 'ro ew/ (5. 6)
2 0'55 Bw un bZ,Rn

A sg infolge M
/ /
LZUSLI

G...,„ -l _../1. ll
rn El Rill bildungs -
bereich
6 \Ö

`, št Zust.l

o *":å$
\*:$°4%$°:\us UI
`:§:å:š:è:¬Ä3"^"'v
1.Enz
am
l \
gg Eem
>

Bild 5. 6 Zu den Rechenannahmen für die M it wi`rkung des Betons zwischen


Rissen
5. Verformungen durch Biegung, Biegesteííigkeif

Mit solchen Annahmen für die M-Gem-Linie läßt sich mm für den Be-
lastungsgrad M > MRl die mittlere Dehnung des Zuggurtes e berech
nen. Die Dehnung an der äpßeren Faser der Drmäczone eb wiššâ in
cher Weise für M mit -._b_ und für M aus _._b für den nackten Zu_
R1 Eb Rn Eb
stand II berechnet, weil die Mitwirkung des Betons auf Zug irn Zuggurt
auf 6bD wenig Einfluß hat. Zwischen MR1 und MRn können die cb-Wer±e1/
geradlinig eingeschaltet werden. «
,
3'
4:
" `ı
Kennt man nun das 6 und E für diesen Bereich dann ist „fi
em b ' .- ~ †~.;= l..
l . ø,_...„
4.:-,

1 M- h
KB = KDBKB = Tr?
em b fMPm ml <5-8)
ll .
sw '1

.44 .3
Für die Praxis muß man für bezogene Momente m = -Ä-/If die m-zt-Linien :í2'§;š*f¬_',
~'«7ffš›{{;`i~
bd
.,„_._
für die auf bd bezogenen μ-Werte und bei Plattenbalken für verschiedene
b/bo aufzeichnen und in Tafeln zur Verfügung stellen (Beispiel siehe ,-:f
Bild 5. 14). Rs

Bemerkung:
Aus obigem geht hervor, daß dieser Bereich rechnerisch schwierig zu er- xs l-.
fassen iıst. Andererseits spielt er in der Praxis vor allem bei Platten eine
wesentliche Rolle, weil diese in häufigen Fällen unter g + ılıl p nur wenige
Risse erleiden, also im Rißbildungsbereich arbeiten. Dies gilt vor allern,
wenn der Beton bei Verwendung guten Transportbetons eine höhere Festig-
keit aufweist als im Entwurf angenommen wurde. Bei Plattenbalken, mit
μ > 0, 7 %, also μzw > fs 3 “/›, kann dieser Bereich vernachlässigt werden,
indem nur zwischen Zustand I und II unterschieden wird.

5.4 Biegesteifigkeit im Zustand ll, abgeschlossene Rißbildung

Die Mitwirkung des Betons im Zuggurt spielt auch bei abgeschlossenem


Rißbild eine Rolle, wenn μ und μzw klein sind. Wir erfassen sie eben-
falls mit den Annahmen des Bildes 5. 6 und Gleichung 2. 13.

Eil der obersten Faser der Druckzone kann hier für den nackten Zustand II
gerechnet werden. Die Biegesteifigkeit wird dadurch wieder

ll M~h
KB: *it*-11*
E +6
fMPmm]
em b

und wird für praktischen Gebrauch in M/n -Tafeln aufgezeichnet


(Bild 5. 14).
5, 4 Biegesteifigkeit im Zustand II, abgeschlossene Rißbildung

Kg läßt sich für Rechteckquerschnitte mit einem von μ abhängigen Fak-


tor kg?) > 1, O auf die für nackten Zustand II berechnete Steifigkeit beziehen

n_ 11 no
KB ` kbBKB
wobei k.iIB Bild 5. 7 zu entnehmen ist.

Der Bezug auf μ = Fe/b - h ist nötig zum genauen Bezug auf Ego. Da die
Mitwirkung des Betons auf Zug von μzw abhängt, gelten die Kurven nur
soweit (d- X) nicht wesentlich größer als dw nach Bild 2, 13 ist. Für
größere d kann die zweite Bezugsskala der μzwmit
d 2
_ 2 (d - x) W ..
μzw- μ T benutzt werden.

"T3
L8 l ßı -450 _.|_._
L7. \\ W' aso --~-
\ 250 '-_”
,'6_ . \ ıso -~-~-

ı,s. \.\
' ~
LL
\_ '. _

p//.

,B idllf
1.0 0,5- 1,0- zp- ab >μ =B-Q5
F

l kle 9:8 „§7-›μıw [fur dw= o,ıcl ]


tg 39 5,-,>l1ıw [fur dw = o,3d ]
ı ı~3 2-9 L? U-zw [ fur dw = O,7d ]

›-4O
Bild 5. 7 Faktor kšIB zur genäherten Ermittlung von Kšš = kšIB - Je
für Rechteckquerschnitte

5.5 Biegesteifigkeit im nackten Zustand ll

Vernachlässigt man die Mitwirkung des Betons irn Zuggurt, dann sind die
wirksamen Querschnittsteile eindeutig rechnerisch erfaßbar. lm Gebrauchs-
lastbereich kann man Eb, Ee und n als konstant annehınen, daıfnit ist das
ab-Diagramm ein Dreieck. Die Nullinienhöhe x wird in bekannter Weise
aus den Gleichgewíchtsbedingungen gerechnet.

Für Rechteckquerschnitte ergibt sie sich zu

X=h<\/(2+n-μ)n-μ-nμ) mitμiš
bh
`í{“›".:f.'li:
›¦ .
=†'è.~a;?-¬
~.~~ 1..„,..
f.,. 1
.s7.sı›
3*;

5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit ' X.


í
1:

-ge?/,_ ..
_ 5;
Damit läßt sich das Trägheitsmoment anschreiben zu (Bild 5. 8)

JHO= 5 bxs + n F (h-x)2'


3 e
'ßfií
. "iii
¬ -,~„ ,-
Aus Db = Ze läßt sich bei dreieckigem ab-Diagramm herleiten 'fs}';11;';

l 2 _ _
5 bx = n Fe (h - X), damıt wird

2
JHO = šn Fe(h-X) X + n Fe (h_X)2

JII0 = nFe (h- X) Qh - â) für Rechteckquerschnitte (5. 9)

Kllo : Eb Jllo
Kilo = M/Kilo

„ı.___

dw
9
ab ds

W27 ,gl
h
_ G“ “D
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*LOGO Fe

Bild 5. 8 Krümmung eines Balkenelementes im nackten Zustand II

Dieser Ausdruck kann auch aus den Randdehnungen abgeleitet werden


(Bild 5. 8)
2 D ~
b bX bXz b Eb Eb b X z

Ge F zF Ee E EFZ
e e e ee

1 E
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E 1 2 M :
M :_
M
p X h-X p Eb_b_X2Z Ee-F_e~ z(h-X) EJ

Daraus Km” = EJ= in b›;2z= E F z(h_X›` (5.1 0


2 b e e

für Rechteck- und Plattenbalken


5. 5 Biegesteifigl-:eit im nackten Zustand ll

Dieser Ausdruck gilt auch für Plattenbalken, wenn das richtige X und z
eingesetzt wird. Für Rechteckquerschnitte ist z = h - E , damit wird der
Ansatz mit Fe identisch mit demjenigen der G1. (5. 9). 3

Um zu zeigen, daß die zur Vereinfachung getroffenen Annahmen Eb und


E6 = konstant zutreffen, wurden in Bild 52 9 die mit den wirklichen o-E-
Diagrammen für Bn 250 (ßwß 300 kp/cm ) und BSt 42/50 K gerechneten
In - nh-Linien für drei Werte von μ aufgezeichnet und die nach DIN 1045
zulässigen Gebrauchslasten eingetragen. Man erkennt, daß die Linien im
Gebrauchslastbereich genügend genau gerade sind. Bei Entlastung und
Wiederbelastung entfällt natürlich der Zweig des Zustandes I, es gilt die
gestrichelte Linie mit einer kleinen unelastischen Krümmung bei m = O.

mA- M
bhz [kp/cm 2 1

0
μ=3/.

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μ.-_ 2 „ I..
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Bild 5. 9 Verlauf der Momenten-Krümmungsbeziehung für verschiedene


Bewehrungsgrade (Rechteckquerschnitt, reine Biegung, nackter Zustand II
ohne Beton auf Zug)
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5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit


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1 -,',%§;†

Für die Praxis muß bemerkt werden, daß für die Ermittlung von x und Z
in G1. (5. lO) die kX~ und kz-Werte üblicher Bemessungstafeln nicht zu-
treffend sind, weil diese auf \› -fache Gebrauchslast = erforderliche Tragršäi
_ §;›'±?.
last bezogen sind, Daher wird im folgenden Bild 5. 10 eine Kurvenschar tz

gegeben, aus der für M, bezogen auf bh2 B und für μ bezogen auf 'B ,
die bezogene Krüınmung ich abgelesen werden kann. Die Tafel gilt fü?-V
Rechteckquerschnitte und alle Beton- und Stahlgüten.

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A bh 2 Bw

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0 0,2 0,6 0,6 0,8 l,O l,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0 BW

F
Bild 5. 10 Bezogene Krümmung ›(- h im nackten Zustand II. μ = B-1% ,
für Rechteckquerschnitte KHG = % _ -
5. 6_ Änderung der Biegesteifigkeiten bei steigender Biegebeanspruchung

5.6 Änderung der Biegesteifigkeiten bei steigender


Biegebeanspruchung

Für den Ingenieur in der Praxis ist es stets wertvoll, die ihn interessie-
renden Größen, hier die Biegesteifigkeiten in ihrer Abhängigkeit vom Be-
anspruchungsgrad durch M bzw. M/b dz und vom Bewehrungsgrad der
Bemessung μ = Fe/bh graphisch darzustellen, was in Bild 5. ll für die
Betongüte SW = 300 kp/cm und mittlere Zugfestigkeiten zwischen BbZ=
24 kp/cm2 beim 1. Riß und 32 kp/cmz beim n-ten Riß geschehen ist.
Dabei wurde ein Rechteckquerschnitt angenommen. Bei Plattenbalken
würden die Linien im Bereich abgeschlossener Rißbildung etwas tiefer lie-
gen. Mit einer gestrichelten Linie ist eingetragen, an welcher Stelle der
kB-M-Lime die Stahlspannung eg = 24.00 ırp/C1112 wird. Diese Linie
grenzt also den Gebrauchslastbereich für den Betonstahl B St 42/50 ab.

erkennt, daß der Gebrauchslastbereich bei den häufigen Bewehrungs-


graden zu einem großen Teil im Bereich 2, also im Rißbildungsbereich
liegt, in dem die Biegesteifigkeit steil abfällt, von vielen Zufälligkeiten ab-
hängig ist und damit entsprechend streut. Man muß das Maß der Streuung
daher in dieser Zone besonders groß ansetzen, wenn Nutzungsschäden ent-
stehen könnten (vgl. 3,4),

II
kb = K B Z KB
Io

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M/bdz lkp /<;m2l

Bild 5. ll Abnahme der Biegesteifigkeit Kg ausgehend von K_ä)= Eb Ji


bei steigender Momentenbeanspruchung für verschiedene μ, Gebrauchs-
lastbereich für sst 42/50 und sn 250 (BW = soo kp/emz)
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5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit
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5.7 Die Berechnung von Durchbiegungen fg bei Erst- .

und Kurzzeitlast J _,
- EL.
¬;-.1 'f

5. 7. 1 Verschiedene Abhängigkeiten

1. In Balken und Platten gibt es stets Teillängen, in denen M < MR1 ist,
also die Biegezugzone nicht reißt. Dort gilt Kš auf die Längen ill .6
(Bild 5. 12). Ebenso gibt es Zonen im Bereich 2, in dem kbB K; gilt.
Sctlíiließlich werden in der Regel Zonen im Bereich 3 liegen, in dem
KB gilt.

2. Die Größe der Teillängen ılıß dieser 3 Zonen hängt ab, einmal von der
Lastverteilungund dem 'statischen System und damit vom Momenten-
bild, zum anderen vom Lastgrad, den wir hier mit MD/max M aus-
drücken wollen. MD ist das längere Zeit oder dauernd wirkende M,
max M ist das Moment infolge voller Gebrauchslast.

3. Eine weitere Abhängigkeit entsteht durch die Bewehrungsführung, hier


ausgedrückt durch den Verlauf des Bewehrungsgrades μ , der in der
Regel nicht konstant ist, weil die Gurtbewehrungen abgestuft werden.

4. Schließlich ist die Abhängigkeit von der Dichte der Bewehrung im Wir-
kungsbereich Fbw, also von μzw zu beachten, die bei gleichem μ die
Durchbiegung eines Plattenbalkens mit großem μzw deutlich größer
werden läßt als die Durchbiegung einer Platte, weil beim Plattenbal-
ken MR niedriger und die Mitwirkung des Betons auf Zug kleiner ist.

Cl
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A MRn
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\ Dauerlast
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Krümmungen

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Bild 5, 12 Verlauf der Biegesteifigkeiten und Krüınmungen entlang eines
Balkens abhängig vom Momentenverlauf
5. 7 Berechnung von Durchbiegungen fo bei Erst- und Kurzzeitlast

Betrachten wir noch in Bild 5. 13 die Entwicklung der anfänglichen Durch-


biegung einer Platte mit niedrigem μ und μ W in einer etwas übertriebenen
Darstellung: Bei der ersten Belastung mit MD/max M ß O, 5 entstehen nur
2 bis 3 Risse. Wird auch nur kurz höher belastet, so entstehen weitere
Risse. Bei Entlastung auf MD ist dann die Steifigkeit auf eine größere
Teillänge zurückgegangen, und es stellt sich eine größere Durchbiegung
ein. Bei voller Entlastung würde f nicht auf Null zurückgehen. Wir er-
kennen den Einfluß der Belastungsgeschichte, der bei Platten mit niedri-
gem μ besonders groß ist, bei Plattenbalken mit hohem μ und μzw je-
doch klein sein kann, wie das zum Vergleich skizzierte Beispiel zeigt.
Dies wirkt sich auch auf den Streubereich und auf Lastwiederholungen aus
(siehe Abschnitte 3.4 und 3. 5).

Platte - Plattenbalken
I, niedriges μ u. μzw hohes μ u. μzw
M M

±""°* M JA- max M


Zustl/
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5*-,, <_s_“._ _ .\§ ._ _„_ \\\
` ¬¬ :-.~-\-†~¬ Durchbiegung t fgl foj Durchbiegung t

Bild 5. 13 Entwicklung der Durchbiegung eines Plattenstreifens und eines


Plattenbalkens bei Erstbelastung, Laststeigerung und Lastwiederholung

5, 7. 2 Ermittlung der anfänglichen Durchbiegung fo

Die Durchbiegung ist für einen bestimmten Lastgrad (je nach Zweck) zu
ermitteln. Für diesen wird die Momentenlinie gezeichnet. Mit den Wer-
ten MR1 und Mpm, die mit ab = Bbz nach G1. (5. 6) gerechnet werden,
werden die Längen der Bereiche l, 2 und 3 gemäß Bild 5. 12 ermittelt.
Aus der Bemessung und Bewehrungsführung ist μ , μz bzw. μzw bekannt
(μzw siehe Bild 2, 13).
Um nun die Ermittlung der zu M und μ gehörigen Biegesteifigkeiten bzw.
Krümmungen K zu erleichtern, werden M-it-Tafeln aufgestellt, wie sie
Bild 5. 14 als Beispiel zeigt. Damit läßt sich die Verteilung der ›( über
die Trägerlänge aufzeichnen.

Die Biegelinie f(x) wird nun aus ›t(x) durch numerische Integration, also
durch tabellarische Addition der A LK-Werte gewonnen. Mit f = O an Auf-
lagern läßt sich die Durchbiegung fO(x) und max fo angeben.
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5. Verformun gen durch Biegung, Biegesteifigkeit ,_
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\\\\\\\ /<bei wiederholter
Belastung

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O 0.5 10
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Bild 5. 14 M-K-Linien im Bereich der zulässigen Gebrauchslast
5. 7 Berechnung von Durchbiegungen fo bei Erst- und Kurzzeitlast

Ein solches Verfahren ist langwierig und in der Praxis nur bei großen
Tragwerken, z. B. bei Brücken, im Aufwand vertretbar.

Nachteilig ist auch, daß die M-it -Kurven sich wohl auf bh und μ beziehen
lassen, nicht aber auf die Betongüte BW und die Verteilung der Gurtbe-
wehrung z. B. ausgedrückt durch μ W. Es sind also viele M-›<„-Tafeln für
je 2 bis 3 Werte von BW und evtl. Korrekturen für μ : μzw nötig.

Vereinfachte Verfahren sind daher dringend nötig. Das erste 1959 von
F. Leonhardt [36] angegebene Verfahren ist überholt und sollte nicht
mehr verwendet werden.

5. 7. 3 Vereinfachte Verfahren zur Ermittlung von fo

In Heft 240 des DAfStb. ist von Grasser und Thielen, München, [37] ein
Verfahren angegeben, bei dem der wahrscheinliche Mittelwert f o aus den
„„
fvundwerten fg (Zustand I) und fg (nackter Zustand ll) mit Korrektur-
beiwerten ılio abhängig von MR/MF (Rißmoment zu größtem Feldmoment)
berechnet wird zu

fo=f5+ Üo<fš›1_ fi)

Die Beiwerte ibo sind nur für den Einfeldbalken angegeben und mit einer
nur bilinearen M-K -Linie ermittelt und damit für niedrige μ und hohe Be-
tongüten ziemlich ungenau. Der Rechenaufwand ist zudem noch erheblich.

Für den Einfeldbalken können Tafeln angegeben werden, mit denen ein Mit-
telwert oder eine obere Grenze von fo direkt angeschrieben werden kann
zu
_
fo - af
ne_- akM›t
110 2 2 (5.11)

uno ±s± Bud 5. io zu entnehmen, i<M siehe Abschnitt 5. 9. 2


Der Beiwert (1 setzt sich zusammen aus
al zur Berücksichf/'ıšnng der ungerissenen Teillängen,in denen M <MRn
mit ob = 0, 7 Bi (obere Grenze) ist.

an zur Berücksichtigung des Betons auf Zug im Zustand Il, an wurde hier
unabhängig von μ mit O, 9 angesetzt - also ziemlich hoch als obere
Grenze.

H. O. Kayatz hat die Tafeln der o.-Werte für parabelförmige und dreiecki-
ge M-Flächen für ß = 300 und 500 kp/cmz aufgetragen. Beispiele sind
in Bild 5. 15 bis 5. lv gegeben. Die untere Linie entspricht dem Zustand I.
Man erkennt leicht den großen Bereich, in dem Balken mit Rechteckquer-
schnitt (entspr. auch Platten) bei Teilbelastung und vor allem bei hoher
Betongüte im Zustand I bleiben.

Für den Hochbau sollten Hilfstafeln solcher Art zur Verfügung gestellt
werden.
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100 5. Verfor mungen durch Biegung, Biegesteifigkeit

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Bild 5. 15 <ı~Werte für gleichmäßig belastete Einfeldträger für Bn 250


zur Ermittlung der anfänglichen Durchbiegung fo in Z/2

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Bild 5. 17 q~Werte für durch eine mittige Einzellast belastete Einfeld-


träger für Bn 250
5. 7 Berechnung _von Durchbiegungen fo bei Erst- und Kurzzeitlast

5. 7, 4 Verminderung der Größe von fo durch Druckgurtbewehrung

Der Einfluß einer Druckbewehrung Fê im Druckgurt auf die anfängliche


Krüınrnung bzw, Durchbiegung ist gering, 5 bis 15 %, selbst bei Fè = Fe.
Dies zeigt Bild 5. 18, das für die Betongüte Bn 250 (BW = 300 kp/cmz)
gilt, für höhere Betongüten wird der Einfluß noch geringer.

Druckbewehrung kann dagegen die n a c ht r ä g 1 i c h e Durchbiegung durch


Schwinden und Kríechen wesentlich reduzieren (siehe Abschnitt 5. 8. 1),

m = --b-A-2- [kp/cmz]
A bh zul m = 43,1

40 - an 250
Bw .300 kp/«m2 μ: „_
B sr L2/so μ", z-/. ıuı m = 34,8
11'/h = 0,1

30 - _ Fe
μ ` bh μ=2'/~
μ.'=0'/ı
. Fe'
μ : bh zul m = 21,8

2° - μm/ zuı m = 20,9


μ,'=1'/~
Fe'
μ =1'/.
μ,=0 V I

1Ü _ 1

Fe

ı \ | 1 1 ı ı ı | ı

0,2 0,4 0.6 0,3 1.0 '.2 1.4 1,5 1.3 2.0 [°/„„]

Bild 5. 18 Einfluß der Druckbewehrung auf die anfängliche Kriimmung n


bei Kurzzeitlast (Rechteckquerschnitt)

5.8 Berechnung der Durchbiegung bei Dauerlast


(Kríechen u. Schwinden)

5, 8. 1 Durchbiegung infolge Kríechen des Betons und Einfluß von Biege-


druckbewehrung

An einem Versuch von P. W. Abeles [14] mit einem irn Spannbett vorge-
spannten Rechteckbalken sei die Veränderung der Durchbiegung durch
Kríechen deutlich demonstriert (Bild 5. 19). Der Balken hatte zunächst
920 Tage lang nur sein Eigengewicht zu tragen und bog sich dabei durch
Kríechen zunehmend nach oben durch. Er wurde dann mit 0,45 PU, also
etwa voller Gebrauchslast für beschränkte Vorspannung, 420 Tage lang
belastet; der bereits 2 l/2 Jahre alte Beton kroch noch erheblich. Die
Steigerung der Last auf 0, 63 P führte zu sehr hohen Biegedruckspannun-
gen (iın Zustand ll> 299 kp/cn'ıU2) und damit zu erneuter starker Zunahıne
der Durchbiegung durch Kríechen. Der Lastgrad war dabei so hoch, daß
Biegerisse entstanden, deren Breite durch die Kriechkrüınmung und
durch den schwachen Verbund glatter Drähte anwuchs. Das Kríechen

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O2 5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit
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spielt daher bei den Durchbiegungen eine erhebliche Rolle , bei Ver"8.nde _. ,1,-
rungen der Dauerlast auch bei altem Beton. ,-§13»
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Durchbiegung
in Feldmıtte
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920 Tage unter Vt +9 420 Tage unter 800 Tage unter Vt-+ 063 Pu
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V1 ÜÄSPU W

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gemessene Spannungsvérteilung_
-8 O

-s
. 89m 65mm G3+ (2) kp/cmz

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oben
nach -L
m 4- I
Rısse werden
-2 _-I. mm F-`a
sıchtbar _ 66 O ' N!

200 1.00 600 800


'G--_

000
114.. .
1200 11.00
03mm
Ø.
1600 1800 2000
_.17 Tage
2 nach Zustand 1
L berech nete 5pcınnungsverteilung_ _ı_-_ 55 mm i-«_--i
6m -205 -299 _!12,5mm
m® @
6
untnachen I28 J7 /cmz \\
,LQ ,140 Fißbreiie,
mm]
14 0,15
""Tš
*U"T"'
ßw = 300 ı< pcm
/ 2 OJO _ LI, ¬"'J.-_-_-W--[_`_1_
16
Spannbett 'ga 0,1l«5mm
Ø5"¬'“ ___.. ..__ı ooéım I 1
` sııso/ıeo
†fI;¶† 0.015 ¬
6o @ KS O-1~o
'. m '
ıaoo ısoo ıßoo zooo 2200 tage
Bild 5, 19 Durchbiegungen und Rißbreiten eines Spannbetonbalkens
( L = 6, 6 rn) mit Belastungsbeginn im Alter von rund 2 1/2 Jahren
(nach P. W. Abeles [14] )

Bei der Wahl des Kriechbeiwertes cp ist Abschnitt 3, 2. 4 zu beachten.


Durch das Kríechen des Betons in der Biegedruckzone wird eb stark ver-
größert, die Nullinie wandert nach unten, der Hebelarm z wird kleiner,
die Stahlspannungen oe nehmen zu, die obere Randspannung des Betons ab
nimmt in der Regel etwas ab, weil die Biegedruckzone höher und völliger
wird (Bild 5. 20).

sofort nach Belastung nach Kríechen

Eb<›+Gb<› Eb.-,O ©'ı›<„<Gb<›


D
4"'-9"
-+s §93:
xo xx

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Z0 Zoo<Z0

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I 0> t °°›
E90 Geo 2-:eco 6'e°°>C-Seo

xo: .äitkfll Kw = EL >xO

Bild 5. 20 Veränderung der Spannungen und Dehnungen infolge Kríechen


5. 8 Berechnung der Durchbiegung bei Dauerlast (Kríechen und Schwinden) 103

Die Krüınmung nach Kríechen um ist demnach wesentlich größer als die
Anfangskrümmung zur Zeit to. Entsprechend nehınen die Durchbiegungen
stark zu

K. Hajnal-Kônyi [38] war der erste, der dies durch Versuche bestätigte. .
Bild 5. 21 zeigt sein Meßergebnis an einem Rechteckbalken b/d = 12, 7/19 cm
an der Meßstelle belastet mit MD = 0,48 Mpm.

E (_) L0-StdGU9f
1 04 ›b _ o 33 sz.|3 Tage

1
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1l EW)
¬1"Eek*1`*'“5eo _"'¬1"

Bild 5. 21 Dehnungen an der Oberfläche von Stahlbetonbalken bei


Dauerstandbelastung nach Versuchen von K. Hajnal-Kônyi [38]

Im Gebrauchslastbereich sind die Spannungen ab niedrig genug, um bei


konstanter Spannung die Kriechdehnung mit ek = cp eel proportional an-
setzen zu können. Da ab in Wirklichkeit etwas abniınrnt, oe aber zu-
nirnmt, kann man mit

cbt : ( 1 + cpt) e 1 und mit


' Get fr eeo
b,e

|ebt\+|ee|
gute Näherungswerte der Krüınmung nt = --çl--~ erhalten.

Entsprechend hat man in früheren Jahren den Durchbiegungszuwachs durch


E Kríechen
fk = ft _ fo emfeeh mn nb, = -133:
(1+§0)
bereeımef [36].

Eine erste und sehr einfach anzuwendende Verbesserung brachte


H. May er , München, [39].

Die Kriechdurchbiegung wird danach berechnet zu

fk = kcp Cpfo (5. 12 )

mit f anfängliche Durchbiegung zur Zeit t = 0 nach Abschnitt 5. 7. 2


o
oder 5. 7. 3
CP Kriechzahl, siehe Abschnitt 3. 2. 4
li Kriechkrüınmungsbeiwert, abhängig von μ und μ' , den auf
CD
bh bezogenen Bewehrungsgraden des Zug- und Druckgurtes.
04 5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit
'Q A
1:1

wii":-
_ 63;

Die kw-Werte sind Bild 5. 22 zu entnehmen. Man erkennt hier den starken
Einfluß der Druckbewehrung μ' in der Biegedruckzone auf die Kriech-
Durchbiegung. ,

A np
0,5 _
k __l_]/ . . .__L___
Q -12 100“ μ 1+μ'/μ __

-Q --L9
0,1. ---_ μ ` bh μ _ bh ---«------«---~

/
/K ^ 11/1l=0

0,3

/7////
/
\\ ///hmm]

D f1'μ [Q/n]
,_„_ 6- a'_1_ |`-,_ o N) ,_„_
oo › |J~ 1“/°]
(DJ-Ö N-- wm fur sn zso
T ßwe aookp/em2›
Bild 5.22 Kriechkrümmungsbeiwert kw nach H. Mayer [39]

H. Trost [40] hat unter Berücksichtigung der Relaxation, die durch Ab-
nahme der gb eintrått und der Zunahme von ae Beiwerte nk berechnet,
mit denen fo und foø zu multiplizieren sind, um die Kriechdurchbiegungen
dieser gedachten unteren und oberen Grundwerte zu erhalten. Die Lage
des wahrscheinlichen Wertes zwischen diesen Grundwerten wird dann ein-
geschätzt.

Diese Trost'schen nk finden sich auch iın Heft 240 DAfStb. [37] und in
[40] sowie in [31].
Im allgemeiııen genügt jedoch das einfache Verfahren von H. Mayer[39] .

5. 8.12 Durchbiegung infolge Schwinden des Betons im Zustand Il

Es wird angenommen, daß die äußere Druckgurtfaser des Balkens sich um


das ganze Schwindmaß es verkürzt (Bild 5. 23). Im Zuggurt wird das
Schwinden des Betons zwischen Rissen je nach Rißabstand und Verbundgüte
durch die Stahlstäbe behindert, was die Stahlspannung zwischen den Rissen
vermindert. Dies wird vernachlässigt.

Man erhält so den Krümmungszuwachs infolge Schwinden in grober Nähe-


rung zu
1 es
"e="5;=T
5.8 Berechnung der Durchbiegung bei Dauerlast (Kríechen und Schwinden) 05

In Wirklichkeit verhält sich der Balken nicht so einfach, was u. a. auch


H. Mayer [39] auízeigte. Das Schwinden beeinflußt z. B. die Kriechkrüın- '
mung und es wird natürlich durch eine Druckgurtbewehrung vermindert.

H. Mayer faßt diese Einflüsse in einem Schwindkrümmungsbeiwert ks zu-


sammen, so daß die Durchbiegung durch Schwinden zu berechnen ist zu

: .
6s
...___ L
2 (5. 13)
fs kM ks h

mit ks nach Bild 5. 24, kM siehe Abschnitt 5. 9. 2.


mm

dw

§5 E5-C15

X
h í: .___

Fe Bild 5. 23 Kriimmung des Balken-


elementes infolge Schwindkürzung
¬_____dS __]„ am Druckrand

Aks

kS=ı,3lf6_qi(ıÄ]/n-μ') l
1 1 | l

L0 ]

\"\ I *="4` kp = 1.'0_


¬_ _ '_ *P I 3,0

0,5 ` ¬ i up 2,0“

9 1
Ö ›fl~μ' 1°/«1
QJ U1- 5.. m- '\›__ Ö N.. U1

Ü : 1 { › μ' 1°/.1
Q.. .L. NJ Lu für Brı 250
(ßw= 300 kp/cm )

Bild 5.24 Schwindkrürnmungsbeiwert ks nach H. Mayer [39


flíáfäzı
35*

5, Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit

5.9 Weitere Hinweise zur Durchbiegung

5. 9. 1 Durchbiegung bei Biegung mit Längskraft und bei besonderen


Querschnitten

Eine mit einem Biegemoment M zusammen auftretende L5-:Lngskraft N be-


einflußt - je nachdem ob sie Druck oder Zug ist - in unterschiedlicher
Weise die Größe und damit die Lage des Rißmomentes MR. Die Bereiche l
werden bei N = Druck größer, bei N = Zug kleiner, die Bereiche 3 umge-
kehrt kleiner bzw. größer. N beeinflußt auch die Höhe x der Nullinie und
damit die eo und eu.

Bei Biegung mit Längsdruck (auch Spannbeton mit unterschiedlichem Vor-


spanngrad) ist noch zu beachten, daß der Spannungssprung beim Entstehen
der Risse sehr klein werden kann. Oft bleiben dabei die Rißabstände größer
als der mittlere Rißabstand am. Entsprechende Versuchsergebnisse und
Deutungen wurden in 2, 7, 4 mitgeteilt, Das Rißbild erreicht also nicht die
dem am nach G1. (2. 9) entsprechende Anzahl der Risse. Damit wird die
Mitwirkung des Betons auf Zug gesteigert, die Biegesteifigkeit nimmt zu
und der Übergang von KI nach KH erstreckt sich über einen größeren
Momentenbereích. Diese Erscheinungen sind auch bei den Berechnungen
von Turm-Ausbiegungen von großer Bedeutung. Experimentelle Ergebnisse
hierzu dürfen bald erwartet werden.

Man kann für M + N Formeln für E und damit auch M-n-Beziehungen auf-
stellen (z.B. Dissertation R. Koch [32]). Dies gelingt für Rechteckquer-
schnitte; für Plattenbalken, I-Iohlkasten usw. würden geschlossene Aus-
drücke zu kompliziert. Es wird daher empfohlen, in solchen Fällen die
6-Werte unter den in vorstehenden Abschnitten beschriebenen Annahmen
abschnittsweise zu rechnen und damit x und Biegelinien zu bestimmen.

5. 9.2 Einige Hilísmittel für verschiedene statische Systeme und


Belastungen

Beispiele für Beiwerte kM zur Ermittlung der Durchbiegung

2
f = kMx L

Die Beiwerte gelten für konstantes EJ, sie sind auf das Moment Mm
bzw. MK bezogen.
§, 9 Weitere Hinweise zur Durchbiegung 07

System und Lcıstcrt kM System und Lustcırt KM

I Q 1 1

E
M rn

I P I
I I 1
Mm 21.
„L-I/2¬ı=_

MKI ms i4
m
-Ä=-~?i<--IL
f Q _ L I P 1
MKI $ .í
I2

Mm
 -_:/2
gt ip l 1.ızo MK ' q .gg

Mm

Bild 5. 25 Beiwerte k für Einfeldträger und Kragarme für die Durch-


biegung in L/2 oder am1\/Ende eines starr eingespannten Kragarmes

I Innenfeld unter Gleichlcıstz


MA I Q IZMB

A B
Mm iM = gg („l;š%ê_)
.1 L2 ¬I.mi2
\_› 2

MA /MK Krug arm unter Gleichicstı


Q QK

A Mm B I MK*2Mm)

à L “M = 1* (**2°° *3'í,<_'
2 2

P
1 Krugurm unter Einzellcıst:
A
lllll
M?
°
¦ ırıııııııııııııııııııııııııı
^
I
I
ı››Ff z CU
ı<M=% (ı+k )
f\J'b N-05
'ä = vie P K i *K
Bild 5. 26 Beiwerte kM für Durchlaufträger ohne und mit Kragarm für
die Durchbiegung in JL/2 oder am Ende des Kragarmes_ Die Momente sind
mit ihren Vorzeichen einzusetzen.
i



¬~„›
.'=- ,.-
5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit : _;ı.,'.;
.., , <ı:¬.-

;:.=~ !›>;c:-;,¬_›;1«›

-: " „"`
kM für zweiachsig gespannte Platten, vierseitig gelagert I _ 5 ›. 6-_› 1

';~;à
' «¬ ››',¬'¬:-.i.:=
Aus den Tabellen von Cze rny wurden kM-Werte für die Durchbiegung ` wit'
in Plattenmitte unter Gleichlast ermittelt, sie sind in Bild 5 . 27 auf da s í*ë1T%`S;±.fš.
'f ›-*›.¬.f:
Feldınoment mx in Feldmitte und auf die kürzere Spannweite ZX bezoge ›* ._v›,;-«.:,›:,.››
Iläšf 5:;
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I
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16 -fy
› /fx

Bild 5. 27 Beiwert kM für vierseitig gelagerte Rechteckplatten

Die zweiachsige Druckbeanspruchung der Biegedruckzone ergibt ein ver-


kleinertes Gb, so daß für genauere Untersuchungen die ›t -Werte etwas
abgemindert werden müßten.

Bei dreiseitig gelagerten Platten kann die Durchbiegung am freien Rand


für einen schmalen Plattenstreifen als Einfeldträger berechnet werden.
3. 10 Verhütung von Schäden durch Durchbiegungen von Stahlbetontragwerken
und Begrenzung der Durchbiegung 109

5.10 Verhütung von Schäden durch Durchbiegungen von


Stahlbetontragwerken und Begrenzung der Durchbiegung

3_ 10, 1 Häufige Schadensarten und Abhilfe

änfängliche und insbesondere nachträgliche Durchbiegungen durch Schwin-


ien und Kríechen verursachen oftmals Schäden, die folgender Art sein
cönnen:

L. große Durchbiegung von schlanken Balken und Deckenplatten mit unzu-


lässiger Neigung am Auflager. Für die Nutzung muß die Decke waage-
recht sein. Bringt man zum Ausgleich zusätzlichen Estrich auf, dann
verstärkt man insbesondere die nachträgliche Durchbiegung durch zu-
sätzliche Last.

Abhilfen:
ff” ~ _. 1
1) .sreichende Uberhöhung bei der Herstellung für fo + 5 fk+ S

Dabei ist in der Regel nur das Eigengewicht anzusetzen. Platten aus gutem
Beton bleiben häufig im Zustand I, daher mit vorsichtigen Annahmen, höch-
stens mit Mittelwerten, rechnen. Eine zu große Überhöhung kann genau so
schädlich sein wie eine zu große Durchbiegung (Bild 5. 28).

3) Schlankheit L : d vermindern
c) Beton lange erhärten lassen vor Belastungsbeginn, z. B. durch Behelfs-
stützen mit kontrollierter Stützkraft
fl) Druckbewehrung anordnen, wenn Schlankheit nicht vermindert werden
kann und nachträgliche Durchbiegimg zu groß werden würde.

P III ir
/ / // // ///í // // // // //Tr/`7,~

Auf Rüstung Überhönen für f«|=-I føg +% tK+SI

//////////////////l/////////////////// /E

Zf i'
2 Ã

noch Ausrüsten bieibt f2= - -%fK+S

Nutzlast P*

ÜfT/////////////U // //§/// 1 // / /J-77?


f/

noch Zeit t-> oc=Durchbiegung t=+% iK§S +fp

Bild 5. 28 Zweckmäßige Überhöhung eines Einfeldträgers


.›-W 1«
1-4;« f__ LJ

._ ,....:„_,„~

5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit (if


.„_ „_.,. .4.-

2. übermäßige Durchbiegung von Kragarmen , insbesond ere von auskra- fl“


genden Dachplatten, führt dazu, daß das nach innen geplante Dachge-_ fi? 11
fälle sich unikehrt und das Regenwasser über die Dachkante abläuft.
Nachträgliche Abhilfe ist schwierig, daher ausreichend stark über- i
höhen, .z. B. für fo + 1, 3 . fk+S mit ober-en Streuwerten gerechnet «V
›. .».f-ui
(Bild .5.. 29),
¬==~=:-
" -2*«-9. ›
. ~" "2'$'.*"

=~»*-;†

ff' '='”?f°_'
› age;
af _,
e

1-'-*_:°} Z 1
- iübefhöhen fur f + 1,3 f
O k*$ D? '

`__ __ Ø , , Plan

Kragpiatte Wasser
ohne Überhö hung

Bild 5. 2:9 Überhöhung für eine Kragplatte eines Flachdaches

3. Nichttragende Wände aus sprödem Baustoff, z. B. Gipsplatten oder Kalk- im


sandstein, zeigen Risse infolge nachträglicher Durchbiegung der biege-
weichen Decke (Bild 5-. 30).

Solche Schäden sind in der Regel nur bei Deckenspannweiten 1«> 5 m


beobachtet worden. Sie können nur verhütet werden, indem die Schlank-
«der Deckenträger klein gewählt wird ( Z/h § 18) oder indem ík+ S
mit Druckbewehrung und langem Aushärten des Betons vor Belastung
vermindert wird. Bei weitgespannten schlanken Decken _ müssen Z wı-
'
schenwände aus sprödem Baustoff vermieden werden.

Zwischenwand auf schlanker Decke

W///////////////////////í////I

gro b e R isse

, //á/i//gg//Ã \/J

fk+S

Bild 5. 30 Schäden an einer Zwischenwand infolge nachträglicher Durch-


biegung einer schlanken Decke

4. Nachträgliche Durchbiegung von Decken oder Deckenbalken an Fassaden


, zerstört Fenstersch eı'b en, insbesondere
' die sehr teuren, großen Schau-
fensterscheiben,oder beeinträchtigt vorgehängte Fassaden.

Ab hilfe : Vorausberechnung der nachträglichen Durchbiegung mit obe-


ren Werten des Streubereiches und Sicherheitszuschlag l, 5 ergibt erfor-
derlichen Spielraum zwischen UK Träger und OK Fensterrahınen.
5. lO Verhütung von Schäden durch Durchbiegungen von Stahlbetontragwerken
und Begrenzung der Durchbiegung lll

5. Knickgefährdung schlanker Wände oder Stützen durch die am Auflager A


verursachten Drehwinkel der Biegelinie schlanker Decken oder Balken,
die bíegesteif mit der Stützung verbunden sind (Bild 5. 31),

A b h il f e : Zentrierte gelenkige Lagerung

r/////////uf///////O/////////////////////////L///////m'///////////I'//////////////////4%
_ ` _;
_ _»
`_` ±_.._ ...__---" _.--f'

I
' f 0+k+S
f I
I Knickgefahr
z. B. bei
,___ schlanker Stahistütze
`>. _. -. _-
' \

////// // ////
Bild 5. 31 Gefährdung der Standsicherheit durch Auflagerdrehungen
infolge der Durchbiegung von Deckenbalken oder -platten

6. Auflagerdrehwinkel sich durchbiegender Platten können die Stabilität


gemauerter Wände gefährden (Bild 5. 32) oder z. B. bei Flachdächern
an der Außenwand horizontale Risse entlang der Unterkante der Decke
verursachen.

A bh i1fe :
Primär: Reduktion der nachträglichen Durchbiegung und kleinere Schlank-
heit;
sekundär: planmäßige Fuge mit zentrierter Lagerung der Deckenplatte.

Riß innen

¦|¦|¦|§jı¦ı¦ı¦ı
Massivpiatte

¦ı¦ı¦ı¦ı¦ı¦ı
gemauerte
Wand

Bild 5. 32 Schäden an gemauerten Wänden infolge Auflagerdrehwinkel


einer schlanken Massivplatte. Abhilfe durch zentrierende Fugeneinlagen.
1T Fi;r ,¬ »Sf=,„`-....-:,..t,;±±›
-iu.

r ıf-fx-;«.~:=›s~
W; „~:±.~f»:f«
. na-, .'::=f.f.›f.v:~J

5. Verformungen durch Biegung, Biegesteifigkeit


»s i ~
_.~;~'„'èr›«ı
§3 . t~.«›~2=
.M I
ii-.1 W-;-*' .21

5. lO. 2 Vorbeugung gegen Schäden I


f:<f.. ¬f5%E=íf`
Bei schlanken Tragwerken mit ß> 5 m, bei denen obige Schadensmöghch
keiten gegeben sind, sollte der Ingenieur die Durchbiegung berechnen und
sie schriftlich dem verantwortlichen Architekten mitteilen, damit die
Durchbiegung beim Innenausbau oder bei Fassaden berücksichti wird
Erforderliche Uberhöhungen sind in die Schalpläne einzutragen. Die Bau-
leitung ist anzuweisen, wie und wie lang die Decken und Träger vor Be-
ginn der Belastung mit g oder g+p nachzubehandeln sind, damit die
Voraussetzungen für die Durchbiegungsberechnung erfiillt werden. Der I
.V,_., J
Hinweis auf den Einfluß kühler Witterung darf nicht fehlen. 7-†'-T*
, .

5. 10. 3 Begrenzung der Durchbiegungen und Schlankheiten L/d


.
;
„;_:›'ıT'
131:,

In verschiedenen Vorschriften werden die Durchbiegungen abhängig von


der Spannweite Z begrenzt, z.B. mit max f = 1'/300. Solche Durchbie-
gungsbegrenzungen sind wenig sinnvoll, weil sie in einem Fall z. B. bei
Dachplatten mit genügender Dachneigung ohne Schaden noch etwas über-
schritten werden könnten, während sie- in anderen Fällen schon zu erheb-
lichen Schäden führen können. Die zulässige Durchbiegung hängt also ganz
von der Nutzungsart des Tragwerkes ab, wobei für größere Spannweiten V
häufig nicht die Durchbiegung,sondern die Schwingung nach Frequenz und
möglicher Amplitude maßgebend wird.

Das Gleiche gilt von den Schlankheiten. Man sollte allerdings die Schlank-
heit eines Balkens oder einer Platte nicht ohne Not übertreiben, schon
weil Schlankheit meist teuer wird. Wenn jedoch eine große Schlankheit
gewählt wird, dann muß man sich mit den Durchbiegungen und ihren Fol-
gen sorgfältig beschäftigen.
6. Verformungen durch Querkrait,
Schubverformungen, Schubsteifigkeiten

6.1 Überblick, praktische Bedeutung

Die technische Biegelehre trennt zur mathematischen Behandlung die Be-


anspruchung eines Trägers in die Biegespannungen GX infolge M, die
Schubspannungen rrxy infolge Q, und vernachlässigt in der Regel die in
Lastrichtung wirkende Komponente cry. Bei Berechnung der Verformungen
wird diese Trennung beibehalten, eine Durchbiegung wird also aus der Bie-
išerformung, hervorgerufen durch M und GX, und aus der Schubverfor-
mung hervorgerufen durch Q und 'rXy,zusammengesetzt. Es soll aber
wieder daran erinnert werden, daß in Wirklichkeit ein System von sich
kreuzenden Hauptspannungen ol und an wirkt und die in der Theorie an-
genommenen vertikalen Verschiebungen aus T nur die Komponenten der
tatsächlichen Verformungen sind. Die technisšhe Biegelehre liefert nur
dort richtige Ergebnisse, wo der Baustoff homogen und ideal elastisch ist.

Die S chub ve rfo rmun ge n sind bei schlanken und breitstegigen Trag-
werken sowohl im Zustand I wie auch im Bereich von Schubrissen so klein,
daß sie für die Praxis in der Regel vernachlässigt werden. Sobald jedoch
Schlankheiten 1»/h = 12 unterschritten werden, kann der aus der Schubver-
formung im Zustand Il herrührende Beitrag zur Durchbiegung das O, 2 bis
3, O-fache der Biegeverformung ausmachen und darf dann nicht mehr ver-
nachlässigt werden. Den Beweis dafür lieferten die Stuttgarter Schubver-
suche [41] z. B. an den Trägern T l und T2, die zum Nachweis der oberen
Schubspannungsgrenze entworfen waren und deren lO cm dicker Steg mit
μs = 2, 85 % bewehrt war. Die Schlankheit war Z/h = 600/82,5 = 7. 3.
Bild 6. l zeigt die gemessenen Durchbiegungen in lb/2. im Vergleich zu den
die Biegung allein mit E JHO (für den nackten Zustand Il) gerechneten
Werten.

Für die volle Gebrauchslast von rd. 100 Mp z. B. ist die aus Biegung allein
herrührende Durchbiegung von ~ 6, 2 mm durch Schubverformung bei ver-
tikalen Bügeln auf 12,4 mm, bei 45°-Bügeln auf 9,4 mm vergrößert worden ›
also auf das 2, 0- bzw. das l, 52-fache. Gleichzeitig geht daraus der große
Einfluß der Neigung der Schubbewehrung in Form enger Bügel auf die Schub-
verformung hervor.

Da heute schwer belastete Träger häufig vorkommen, mußten Methoden zur


Berechnung der Schubverformungen für den Zustand II entwickelt werden.
Dies geschah zuerst aufgrund der Stuttgarter Schubversuche durch W. Dil-
ger [42] _
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14 6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteüigkeitšt
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/'V 'ß / μ'=w=u.2 °/~ <4 ps.

_ /K fi «1-
.' ;í<.à
2
M* /

M-zul. Gebrcıuchslåst
|- = 2,8 „lo

Ü I ı « I I I I l › Last 2 P
o /.o so ızo ıso zoo 21.0 [up]
Bild 6. l Gemessene und berechnete Durchbiegungen in L/2 bei zwei
Plattenbalken mit hohen Bewehrungsgraden und dünnem Steg, ct = Bügel-
neigung

6.2 Schubverformungen im Zustand I


(in der Praxis vernachlässigbar)

Bei homogenem Baustoff wird die S chub st e ifigke it mit Hilfe des
S chubmoduls G = -) ermittelt. Für Beton schwankt die Quer-
dehnzahl μ je nach Betongüte und Belastungsgrad zwischen O, 15 und O, 25.
Im Mittel wird μ = 0,2 zutreffen, so daß Gb P* 0,42 Eb wird.

Der in die Schubsteifigkeit

KS - Gbrs - 0,42 Eh FS [kp]


I 'V' _ 0
(6.1)
eingehende Querschnittswert F hängt von der Form des Trägerquer-
schnittes bzw. von seinem auf šchub beanspruchten Teil (Steg) und der
Schubspannungsverteilung ab, die beim Rechteckquerschnitt parabolisch
bei Plattenbalken gestuft ist. Für Rechteckquerschnitte gilt FS = 5 / 6 'Fb =
O, 83 - Fb, fur Plattenbalken sei auf [43] verwiesen, sofern man nicht
n erungsweıse für FS die Stegfläche bo- do einsetzt. Die Bewehrung
wird hierbei vernachlässigt.
6_ 2 Schubverformungen im Zustand I 115

†”"†
-I txy
z”,'/;f;§12; T
/ :I0 Ixy

1 -I
run J-If
bo

Bild 6. 2 Schubspannungsverteilung bei Rechteck- und Plattenbalkenquer-


schnitt im Zustand I
Y
1
`\ j Die Schubverformung wird mit Hilfe des
7 j gedachten Gleitwinkels Y des Elementes
,txy der Länge dx aus der Querkraft Q er-
mittelt zu
I
"\`* :-Id' Q Q
I-__ dx _¬I Y " Kš ` c-hrs

Die vertikale Verschiebung des Elementes auf die Länge dx wird damit

dv = v dx = ii- dx, woraus auch Kš = 9? hervorgeht. (6.1a)


K
S
Die Durchbiegung eines Balkens an der Stelle x infolge Schubverformung
allein wird damit

V = 9-áııdx (6.2)
x, S o`\~b<
Ks
Die Biegekriimmung eines Balkens wird durch die Schub-Gleitverformung
N nt verändert, weil sich die eo und eu der Randfasern nicht ändern.

6.3 Schubverformungen im Zustand II

6. 3. l Wichtige Vorbemerkung

Sobald Schubrisse auftreten, können Schubverformungen nicht mehr nach


der technischen Biegelehre für homogene Querschnitte berechnet werden.
Die Wirkung der Querdehnung des Betons auf die zweite Spannungsrich-
tung entfällt, die Kräfte, die die Hauptzugspannungen ersetzen und quer
zu den Schubrissen gerichtet sind, werden ganz von der Schubbewehrung
aufgenommen. Daher kann im Zustand II nicht mit einem Schubmodul G
gerechnet werden. Es stellt sich vielmehr zwischen den Gurten ein Trag-
system aus Stahl-Zugstäben und Betondruckstreben mit jeweils weitge-
hend nur einachsiger Beanspruchung ein, so daß die Schubverformungen
des Trägers mit den Dehnsteifigkeiten dieser Stäbe, d. h. mit EF-Werten,
gerechnet werden müssen. Den Schubverformungen im Zustand II muß al-
so das wiederholt erläuterte F a c hw e r km o d e ll zugrunde gelegt wer-
den. Im Fachwerk werden nur die Verformungen der Stegstäbe zwischen
den Gurten berechnet, da die Durchbiegung infolge der Gurtverformun-
gen als Biegeanteil nach dem vorhergehenden Abschnitt 5 erfaßt wird.
'L , e
J. ' .r
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6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifigkeite«


ff ~=.:±.'„~^
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i;:.~ „_
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.. egffve
. ,J
Im Schriftturn findet man vielfach Ansätze für Schubverformungen im Zu_"f._i
stand Il mit dem Schubmodul G - diese sind grundsätzlich falsch.

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~3.¬››fl ›'
ajš' '
6. 3. 2 Theereneehe Gnmdfermein für die sehubeieingkeii nn neekien zu- -›:~ †;.f.1~
stand II mit dem Modell des Fachwerkes mit parallelen Gurten `
1.,.,
'.~":I_;.-* v.

Zur Vereinfachung wird ein statisch bestimmtes Fachwerk mit nur einem
Strebenzug betrachtet, obwohl sich in Wirklichkeit ein engrnaschiges Net.-;;'>E1ı,±
feehwerk emeieiu (Bild 6. 3).
i.E›;;i
rim...
1«r

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ \\\\\\\\\\\ \\\\\'


,ssO `-` åm ¬`_ ,oQQ 5 _ VD '
`$` \ Wí `Q. `
Ö . ,Q
"Q§" §9 'L (9 .se /
9
"`
"Q Q Q.QQ / \ \S` Z
Q \ Q
0*
0*.
\
Q9. Q.0' /
.OO. .90° \

-o o m
\ / fa.
@
A xi/ z (cot(1+c`otßI Y
\

\ \ VE

Alo WC' ®
Agz____T;_ _
WiIli ot 'scher D
.__ _ ___ _ VE
Vérschiebungspian

Bild 6. 3 Verformung eines Fachwerks durch Kräfte in den Diagonal-


streben D C und DE allein

Die Druckstreben DS erleiden Dehnungen 6b und die Zugstreben ZS sol-


che von ee.

Die Längen der Streben sind


_. L = .
fur DS D Z / Sm ß mit z = Systemhöhe des Fachwerks
fürZS EZ=z/sind
eb z
Demnach verkürzt sich D um A L =-4
S D sin B
e z
_. _ L = e
und verlängert sich ZS um A Z _-SmQ

Die vertikale Verschiebung des Fachwerkknotens E wird damit

L I.
.,E ._^_n.í_._Z__
sinß sind
(.3)
v
Für den "Gleitwinkel" Y ergibt sich tan \{~ y = )

E e
und mit obigen Werten Y = b + e (6. 4)
sin2B(cotct+cotB) S11-i2(1(C0±Q+cotB)
6. Schubverformungen im Zustand Il 117

Zur Ermittlung der Dehnungen Gb und ee werden nun die Stegkräfte als
Diagonalstabkräfte DS und ZS berechnet (Bild 6.4)

/go
x/

d)\

0 \` 9\
0Q
.<>`^
OO
o'\/ Q
Co/ ø®\\.

of
Q1 §6 P
\(J

\
~ D1
`. \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
© D2
\\\\\\\\\\\\\\\ \\\\\\\\\\\
0 / \ ~ `\_ / f0..
\ Q0. / \ go" \ / .
.Ö .. O 'o.I
\ gs* / \\ .oe \_\ / 'o I
"Q ..,_›:` / "` ,_ 'o
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Qä `* \$` Qfø Q. \S" .§9
.` \\ Q. 1;.. `§
O . s' 0 I
f , , ._ V .seo , , , íO...
_) ..
A® Z1 @ zz
IQ -IL? ZIcotCL+cotBI

Krattecke für Knoten.


® D1=Q Icoto. +cotßI ©

_ O _ O
Dßfšini' Q ZS-S-„re Ds ZS
Ds Z1
Z1=(lcotO. Z2=QicotC1+2cot B)

Bild 6. 4 Ermittlung der Stegkräfte bei einem einfachen Fachwerk mit


parallelen Gurten

pi/Aus den Kraftecken ergeben sich

D = -Ä Die gegenseitige Beeinflussung dieser Stabkräfte


Ssinß durch ihre Neigimgswinkel ct und B ergibt sich
durch den Bezug auf die Feldweite z (cot ct + cot B )
Z„Q Dabei wird angenommen, daß die Strebenrkfäte auf
S *sind
die der Feldweite entsprechenden Längen aD und
a des Steges gleichmäßig verteilt wirken, weil in Wirklichkeit ein eng-
Z . .
maschıges Netzfachwerk vorliegt.

Die auf die Längeneinheit bezogenen Strebenkräfte werden damit


D
nš = as = Q 2 (6.5)
D z(cotct+cot B) sin B
Z
zš = as = Q 2 (6.6
Z z(cotct+C0'fi B) Sin O.

Aus G1. (6. 5) ergibt sich mit der Stegdicke bo die Betondehnung Gb
1

_ DS _ Q 1
6b`E-b
b o
'E b' Z-b 0 (cot<1+cot B)sin
2 ß
(GJ)
f H.gi-»L
e
#2 43;- ı
=¬ w
«
\. ›;«'.¬'_.;'
118 6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteiiigkeiteryš -if

Wi
«rig ;
,««< ›:«_;;;;
-T. ':
und aus G1. (6.6) mit F S = Querschnitt der im Abstand es angeordneten
geneigten Bügel oder Sceffragstäbe der Schubbewehrung die Stahldehnung e'

Zš - es - S111 (1 W, ,flıı
e =i-_-_-~ ~
~~
ww
e E F » 1« K›;;
e eı S _ <5. › „ FEIS

oder e *B
A QS °f « 5%
Q - eS 1
6 e = E6. z. Feıs - (cotoul-cotß) sind
. <6.8› I M

Führt man den Sehubbewehrungsgrad μs = gi-â-ib ein, dann


S sin cz O
erhält man ee in der Form

1
EQZEQ-22.1»
e o
' μS(cot<1+cot B)sin cn
2 (6-9)

Damit wird der Gleitwinkel Y nach G1. (6. 4)

Q 1 1
Y=b +
OZ Eb sin4ß (cot<ı+cotB)2 Ee μs si.n4o.(coto.+cot B)2

Wird die Schubsteifigkeit im Zustand II analog zu Zustandl


als K = Q/ Y (siehe G1. (6. la)) definiert, dann wird

HO .4 otsın
μSEeEb sin _ 4 ß(cot o.+ cot B) 2
KS = boz ' E sm4B+E μ Sinzig (6.10)
b e S

Dies gilt für den nackten Zustand Il ohne Mitwirkung des Betons auf Zug
zwischen Schubrissen, ohne Einfluß der Kornverzahnung in Schubrissen
und der Dübelwirkung der Längsstäbe und für das parallelgurtige Fach-
werk ohne Beteiligung der Gurte an der Querkraftauínahme.

In der Regel verlaufen die Schubrisse beí_hoher Schubbeanspruchung, die


allein hier interessiert, unter 400 bis 45°, so daß B = 45° gesetzt wer-
den kann. Die Schubbewehrung wird in der Praxis entweder unter ot = 900
oder ot = 45° angeordnet. Damit vereinfacht sich die Grundform e l
zu folgenden Ausdrücken für die S c hub s t e ifigk e it e n :

bei ıøfrecmen Bügeln und 45° Dmcksıreben

0 μs Ee Eb
Kg, 90° ` boz ` [kp] oıme Befenıgımg W11)
des Druck-
. 0 .. o gurtes an
bei 45 -Bugeln und 45 Druckstreben der Aufnahme
μ E E der Quer-
Ilo _ S e b kraft!
KS,45O -' bOZ (6.

Hier wird wieder deutlich, daß die Schubsteiíigkeit bei nur vertikaler
Schubbewehrung wesentlich kleiner ist als bei unter 45° geneigten Bügeln
(auígebogene Stäbe in großem Abstand sind nicht vollwertig anzusetzen).
6, 3' Schubverformungen im Zustand ll

6. 3. 3 Empirische Anpassung der Grundformel für Zustand Il an die wirk-


lichen Verhältnisse mit erweiterter Fachwerkanalogie

Mit den Versuchen, die zur erweiterten Fachwerkanalogie führten ([1 a] ,


8. 4. 3) ist bewiesen, daß in Stahlbetonträgern sich eine geneigte Resul-
tierende der Biegedruckspannungen crxb einstellt und damit ein Teil der
Querkraft irn geneigten Druckgurt abgetragen wird. Der Steg oder die
Fachwerkstreben haben also nicht die volle Querkraft Q aufzunehrnen.
Außerdem hängt die Neigung der Druckstreben von b/bo und vom Schub-
deckungsgrad ab. Im Fachwerk wird also z und 5 variabel. Es wäre
schwierig, dies genau zu erfassen, deshalb wird auch hier von der in Ver-
suchen gewonnenen Beobachtung Gebrauch gemacht, daß die Bügelspan-
nungen bei mit Betonstahl lll bewehrten Balken folgendem Gesetz folgen
(Bild 6. 5):

O-e,Bü :
To _ `
To R

,Lastwiederholungen zu berücksichtigen, setzen wir nur ii TCR als Ab-


zug ein, mit xl; = O, 7 bei vertikalen Bügeln und 11: = 0, 9 bei 45°-Bügeln.
Die Dehnung der 45°-Bügel wird nämlich nach Versuchen von J. R. Robin-
son [44] durch die Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Schub-
rissen reduziert.

Ge,sÄ

9115 :0,7 für 90° Bügel


=O,9 für 45° Bügel
B5 ~; }\§W TOD
93
\
f\g // /-gemessene
Ü/“ıı-
\
/ Spannungen G915 in
9/9
\
/ der Schubbewehrung
K\ bei Erstbekıstung

å
;_\\,<›í†Q//TUR
12;,
|(
„l {9°`/
/ ı
ı . .
be« Lcıstwıederholungen
6,5/ / u. vertikalen Bugeln

"'¬%"4'ToR
Q
I0:T"'_

Tm 2°“ Tu °' Z
Bild 6. 5 Charakteristischer Verlauf der tatsächlichen Spannungen in
Schubbewehrungen, TCR ist in der Regel größer als TOD, das für die Be-
messung entsprechend kleiner als TCR angesetzt wird.

Dies bedeutet, daß QD = xls TCR bo z der vom Druckgurt E_n__d_ von flacher
als 450 geneigten Druckstreben getragene Anteil der Querkraft Q ist, daß
also den Bügeln nur Q - QD zufällt. Die Neigung der Druckstreben hängt
von b /bO und vom Schubdeckungsgrad 1"] ab. Bei hohen Schubbeanspru-
chungen ist die Neigung ohnehin kaum flacher als etwa 40°, so daß die
45°-Neigung als Näherung gewählt werden kann. Für TCR setzen wir wie
ini Kapitel 2, 8:
_ 2/3 2 . _ .
TCR ~ O, 3 BW 7 [kp/cm ] in Schubfeldern bei frei drehbaren End-
2/3 2 auflagern und
'TCR = O, 25 BW [kp/cm ] in Schubfeldern nahe an Zwischenaufla-
gern von Durchlaufträgern oder an Rah-
menecken.
~ 'E511
5* '
».
Jíšiíšf.
.,.jl;_„
_-15» *-1 ff
.ı*~>~'-f.„
M1*
6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifígkeitenifg

Die Bügelspannungen können demnach gegenüber den Ansätzen für para]_1_e1_:


gurtiges Fachwerk reduziert werden mit dem Faktor

k : To ws TOR '
'r 'r :~.=†›;2„~Lí,
o /;›,^~›<:1fl`
4 ~..›„,=
¬S::I›` f
§.^=f±;;V:
2' 1
Damit erfaßt man auch den Beanspruchungsgrad, wenn man T0 für die Teil_ ı/±=.%›

, >34
last g + qıp < g + max p in G1. (6. 13) einsetzt. Der Reduktionsfaktor k7_ f
wird für die Teillast kleiner als für volle Gebrauchslast. _

Damit wird nun 6 = k E _


e 'r eo

Bei den Druckstreben zeigten die Versuche bei Trägern mit hohen Schub-
spannungen keine so ausgeprägte Abminderung gegenüber der theoretischen
Spannung, so daß hierfür die Ansätze nach Gl. (6. 7) bleiben können.

Die Schubsteifigkeiten werden demnach für wirklichkeitsnahe Berechnungen


der Praxis aus den Gleitwinkeln (mit B = 45°) `

k
_ Q 7 + 4
Y9o° boz lneμs Eh )

k
l
und Y45O = -bg; (Ei- + E- > hergeleitet zu
0 eμs b
für Bügeineıg-ung <1 = 90°

11 _ “S E e E b
Ks,90<› _ boz tí"*;f":íí;†
7' b e S
[kp] (6.14.)
für Bügelneigung cı = 45° analog:

11 = “s Es Eb
________________ 1
Ks,4s° bez k E + E μ [kp] (6' 5)
'rb eS

Die Durchbiegung infolge Schub ist aus


X2 `

dx (6. 16)
Vs 2 f gfiçí
X1 KS (X)

zu rechnen, wobei meist abschnittsweise vorzugehen ist.

Die mit diesen Formeln ermittelten Schubverformungen der Träger Tl


und T2 sind in Bild 6. 1 als gestrichelte Linien eingetragen und zeigen im
Bereich der Gebrauchslasten eine gute Übereinstimmung mit den Meß-
werten.
6. 4 Nachträgliche Schubverformungen durch Kríechen und Schwinden
des Betons im Zustand II

6.4 Nachträgliche Schubverformungen durch Kríechen


und Schwinden des Betons im Zustand ll

Der Einfluß von Kríechen und Schwinden auf die Schubverformung ist noch
wenig erforscht, Versuche wurden von W. Dilger in Calgary und an der
ETH zürich [45] an T-Bauen mit b/bo = 2, also mit dicken siegen, ge-
macht. Ihre Ergebnisse geben Hinweise, die im folgenden verwertet sind.

Die Druckstreben DS verkürzen sich infolge Kríechen und Schwinden, da-


durch muß eine Umlagerung der inneren Kräfte entstehen. Wir nehmen
dennoch an, daß sich die Zugstreben ZS nachträglich praktisch nicht ver-
forrnen. Analog zur Herleitung des Gleitwinkels Y nach Abschnitt 6. 3, 2
folgt damit, daß sich die Druckstreben DS durch K + S um

_ Z .. .. fg .
J?«D,t - (ek + es ) S---inB verkürzen, wahrend A Lzt 0 1st.

Die Kriechverformung Ek wird genähert gleich der cp-fachen elastischen


Verformung, also ek = cpeel angenommen (zur Wahl von cp siehe Ab-
schnitt 3.2,4), wobei sel dem eb der Gl. (6. 7) entspricht.

Mit diesen Längenänderungen ergibt sich der Gleitwinkel Y infolge Krie-


chen und Schwinden (s. Bild 6. 3)

_ “Dt
Y sin B- z- (cotu+cot B)

cpe + e
_ el s
Y * “-"2_**"”'°-*“'“_'"
sin B (cot ot + cot 5)

Damit wird der Gleitwinkel Y nach der Zeit t, also infolge anfänglicher
Verformung + Kríechen und Schwinden

5 1 + go
Y Q t + 1
4 2 4 2
O'K'S bez Eb sin B (cotot+ cotß) Eeμs sin u(cotu+ cotß)

E
..______í_______
2
sin B(cotot + cot 5)

Für B = 45° wird bei vertikalen Bügeln o. = 90°

k
Y =
Q 'r +
4(1+fiD) +26 (6.17)
o,K,S boz Eeμs Eb S

und für geneigte Bügel ot = 450

k
_ Q T (l+w)
`(0,K,s ` b o Z Ee μz + Eb +63 W18)

Eine Herleitung der Schubsteifigkeit aus diesen Gleichungen ist nicht sinn-
voll, da das vom Schwinden abhängige Glied von der Querkraft Q unab-
hängig ist. Die Durchbiegung wird deshalb in diesem Fall direkt mit dem
22 6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifigkeiten

Gleitwinkel Y berechnet zu

X2
vs = f vdx (eis)
X1
Die Schubsteifigkeit selbst ändert sich durch Kríechen und Schwinden für
weitere Kurzzeitbelastung nicht, d. h. dafür gelten dann wieder die anfäng-
lichen Steifigkeiten nach Gl. (6. 14) und (6. 15).

6.5 Einige Angaben zur Beurteilung der Schubsteifigkeit

Die in Abschnitt 6. 3 hergeleiteten Formeln sollen am Beispiel eines mit


einer Einzellast in .ß/2 belasteten Balkens auf zwei Stützen angewandt wer-
den. Es wird angenommen, daß die Biege- und Schubbewehrung ausgenutzt
ist, d. h. die Stahlspannungen oe seien ßs/ \› , was für Schubbewehrungen
ini Gebrauchslastbereich allerdings in der Regel nicht zutrifft.

ıP

A A

if
|
2 J-
l

Momentenfläche 1

l
Querkruftfldche
l

b Gb Gb

“LF *le He 'sa' 2: lä


bO

Aus der Biegebemessung folgt der Zusammenhang zwischen der äußeren


Last P und dem Längsbewehrungsgrad μL

'_ _ __ _ _
M T-ZeZ h Ce Z

Mit der Schlankheit )\= 1,/h ergibt sich

1
P=4μL-Ge-z-b'í .

Bei Annahme dreieckförmiger Spannungsverteilung in der Druckzone kön-


nen mit (JL der Abstand x der Nullinie vom Druckrand und der innere He-
belarm z berechnet werden, sofern die Nullinie in die Platte fällt:
6. 5 Einige Angaben zur Beurteilung der Schubsteifigkeit 123

E
›<=1<h=h-nn
x L
_1+\/1+2-
L
n=-51
Eb
nl-l

z = h -

Mit dem Rechenwert der Schubspannungen T = 3- = -â--


o boz 2 boz
läßt sich der Zusammenhang zwischen 'ro und μL herstellen

_ 1
'TO~2-μ 0' -

Damit ergibt sich der gleichzeitig vorhandene Schubbewehrungsgrad μs


mit dem für die Bemessung maßgebenden TOD

1,75 TO- TOD

“S 2 "”ëš'"_'_
lm folgenden werden nun mit diesen Grundlagen das Verhältnis der Schub-
steifigkeiten im Zustand I1 und Zustand 1 sowie das Verhältnis der Durch-
biegungen infolge Schub und Biegung im Zustand Il untersucht.

6. 5. 1 Verhältnis der Schubsteifigkeiten im Zustand ll und Zustand I

Die Schubsteifigkeit ini Zustand I (s. Abschnitt 6. 2):

KI=G -F =O42E -bd


S b S ' b o o

Die Schubsteifigkeit im Zustand ll ist für vertikale Bügel nach G1. (6. 14)

_
KHS . iäííw
kT Eb+ 4 Ee μs
. bo _ Z
H
W
U1
womit sich für das Verhältnis _~ e r gibt
l-I
K
U1

ll
W μS~Ee- Z
co
W
0,42 (kTEb+4 Een S) do
U1)-4

Wird die Nutzhöhe h = O, 9 do gesetzt, dann folgt mit z = k h

μS I Ee
_---2,15-i-í-k
ı<TEb+4 Eeμs Z
(620)
PK'W
w»-«mpg
Gleichung (6, 20) stellt das Verhältnis der Schubsteifigkeiten KS zu
als Funktion von μs dar. Dabei ist zu beachten, daß μs auch von μL und
'r und dieses von Ä und b/bo entsprechend den abgeleiteten Formeln ab-
hängig ist.
.›.¬1;¬e„,;›._=-,Q..
›.-„.›...„.
.-.igsııçi
-: * _f=e'~~ ,,
.§.,..ı1
;,;
124 6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifigkeiteñgššš.

*im
^ ß'
4» -9;'
›.¬.. Q
.( ._
- ,ff
.W i
. Rs „.
In Bild 6. 6 ist nun der Verlauf des Verhältnisses für die Schlan_k_ :„+..›†e~.
'tifaeënfi

hen Ä = ß/h = 10 und für b/bg = 6 mnbhangigken von vo dargestellt. ,-'jgv 7


.â.ı
i;
~. ,


~4

1L¬lT`b_'l“ Eb A_miPmA
K11 b _* Bn 250 BAS; L2/502 Vertikale Bügel
A _§_ h 0 "μStoR :g' p /cm Stahlspannungen in Längs-
Kš _†______ e ßw = 30Ü KD/Cmz und Schubbewehrung cıusgenützt
0,6 -

i= 10
ih _'i?.-6
bo 5&7
Eb n=o9d
. o
0,1. _

l. ._._ 'rl 3 ~ erf μg


0,2 \í 1 ¬- 'F 2 - eff μs

--¬- im , l _,l. __._m_.l__


eff μs

zueıend 1 --l-zueieni 11
Un l »l › To
o s ıo ıs zo zs so ss' [kp/em 2 ]

Bild 6. 6 Verhältnis der Schubsteifigkeiten bei vertikalen Bügeln


in Abhängigkeit von TO

Die untere Kurve gilt für das jeweilig erforderliche us, die beiden weite-
ren Kurven für den doppelten bzw. dreifachen Schubbewehrungsgrad μ _
Da das in den vorangegangenen Abschnitten entwickelte Fachwerkmodeäl
nur für TO> us TCR gültig ist, beginnen die Kurven erst bei TO = us TOR .
Das Verhältnis KH/Kš wird mit größer werdender Schubspannung TO
sehr klein, weil die Bügelspannungen zunächst sehr niedrig sind rund ein
sehr kleines μs genügt. Erst ab TO N 15 kp/cmz steigt das Verhältnis
schwach an, da der Einfluß von kT abnimmt und erf us entsprechend stä IH.
ker anwächst. Weiter ist aus dem Bild zu ersehen, daß sich die Schub-
steifigkeit Kg nicht proportional mit dem Schubbewehrungsgrad μs ändert.

6. 5. 2 Verhältnis der Anteile der Durchbiegung aus Schub und Biegung zur;
Beurteilung der Grenze für die Berücksichtigung der Schubverformung
4
Die Durchbiegung fs )in 1»/2 infolge Schub bei einem mittig belasteten
Einfeldträger ist bei Annahme konstanter Schubsteifigkeit Kg über die
Länge des Trägers
.Z

H- 2 «Of›<` )dX=P~I.:maxM
fs o\. ll II
›ı› P1 W
uixiçg Ua rn

Die Durchbiegung infolge Biegemoment wird fg = -1-2 in-êš-B-/L iz

4
) Die ältere Bezeichnung f = Durchbiegung ist hier beibehalten,
v wird wohl künftige Norm sein.
6. 5 Einige Angaben zur Beurteilung der 5ChubS“fi6ifigkeit 125

Dabei setzen wir Kg = 1, 1 E JHO, wobei 1, 1 pauschal die Mitwirkung des


Betons auf Zug für ie hier hohen Bewehrungs- und Beanspruchungsgrade
abdeckt (vgl. Bild 5. 7).

Kg=1,1-E F (h-x)z
e e

Das Verhältnis fg/fg ergibt sich damit für vertikale Bügel zu

: 12KB11 2 1 2 5- 1,1 . Feuı _ X) <


kT+4nμS>
11 ls2 o* {<-
2
H:
H1
(;Ul=lU1lI¦ mw 1: U) O

F
. _ 1» _ e _ .
Mit Ä - h μL bh und x kx - h wird daraus

W
_- = 13,2 - μ l.¬ (1 -1<X›E;
U'
- ÄT(TS+4n)
`l 1**
(6.21)
rziC/Tiizi:
Entsprechend wird für 450 Bügelneigung:

k
--=1s,2 μL(1-1<X)%°-.-13 (-T-+11) (6,22)
T:
H›H› Q P" U)
Ulli-Timlíi

Die Auswertung dieser Gleichungen zeigt Bild 6. '7 für die Längsbeweh-
rungsgrade μL = 1 % und μL = 2 “/0 und drei ausgewählte Verhältnisse
b/b .
o
ln diesen Darstellungen ist die zusätzlich mögliche Abminderung der
Schubbewehrung bei auflagernahen Lasten (a/h < 2, d. h. in diesem Fall
2/,h < 4, siehe [la] 8. 5. 3. 5) nicht berücksichtigt.

Die Kurven geben Aufschluß, ab welcher Schlankheit ll/h Schubverfor-


mungen gegenüber Biegeverformungen nicht mehr vernachlässigt werden
können. Besonders bei Plattenbalkenquerschnitten kann ihr Einfluß groß
sein.

Weiter zeigen die Kurven deutlich den Einfluß der Bügelneigung. Bei mit
<1 = 450 geneigten Bügeln niınmt der Anteil der Schubverformung an der
Gesamtverformung gegenüber vertikalen Bügeln stark ab.
„« _, . ..
';=L 'f;,«c
- „..„ . , .,1;
1
' 1'
rf ^ igfgıfıš

126 6. Verformungen durch Querkraft, Schubverformungen, Schubsteifigkeiterš,


„~› e-<1.-1
_* .-=›».›',›3

am -ı=›-'3'
,;-T
LÃIE- ı.<3';*«?*

› _

__ _ Durchbiegung inf.Querkraft fg 'i b ab „-1


Verhaltnis , _ “wi ı 1:3' ~
Durchbıegung ınf. Moment fg __ šfiffi
~f~šf'=
A 1f.
= l o /e .._.__........_ μ.L= 2 n /«FB-E
Fe bo
',';';I!"¬_§'
.lffišê
'rfıfrä Z
2,5
\)\\ \ \\ K Fe ee ~ .ee ..~
v~
'±'.fl`ı1'
"< iiıiflš
~.,=;1'¬«
\\ \ an zso sst 1.2/so ' †»ê-rm,
2,0 _ \ h=Ü,g do n:7 4,5-COR =
9,4 kp /Cmz

Q \ ®:fi'\ÜX TO Bw = /Crnz

«-
\ \ \ P

ee/w,@;1/ I l I
1,5 `

///
//
10 bO \\ \ \\ Vertikale Bü Q el _-†__-___
(1=90°
\ \ Stahlspannungen in
\\ \ \\ \ Langs -und Schubbe -
O5
I - \\ ~¬ " ~-\ - wehrung ausgenutzt -›
\ mm
--à.-
Zustand I fürSch b
O -\ T - _¦_ `"`"l 31"" "T P' Schlankheit TE'
Ü 2 L 6 8 10 12 ll. 16

__ ._ Durchbiegung inf. Querkraft fg ) b ' Eb


Verhattnıs . .
Durchbıegung ınf. Moment fål __
Ä = In/n ""-'__*' μ'L=2°/ıåi
Fe bo
\ Fe-
\ \ 52
\ \ Bn 250 BSILZ/50
2,0 ` \ h : OSÖO Fl : 7 _ 2

\ \ \
\ $=fT)GXIO:O,23 B
W :
P
1,5 -

1,0 _ %=1
-b

\\_3
*T/„ \ / çı 10 \\)\\ ) I I
,___l___,
geneigte Bügel Cf.=L5°'
1\ \ \ \l`
Stahlspannungen in

.
\ \\
\ `
\- \ gg
Langs - und Schubbe-
O5 wehrung ausgenutzt
\_
Zustenui fursenub
` - _` - . I
O ¬ I %_†_ ¬ı.`~à« ı _ _ 1 P- Schlankheit '_
O 2 L 6 8 10 12 ll. 16 h

Bild 6. 7 Verhältnis der Durchbiegungen infolge Schub und Biegung fg/fg


in Abhängigkeit von der Schlankheit
7. Verformungen durch Torsion,
Torsionssteifigkeiten

7.1 Überblick, praktische Bedeutung

Torsion war im Bauingenieurwesen lange vernachlässigt. Erst seit etwa


1965 hat sich für Stahlbetontragwerke die Forschung diesem Gebiet inten-
siv zugewandt. Man hat zunächst die Probleme der Tragfähigkeit und Be-
messung gelöst und fand dabei einen überaus starken Abfall der Torsions-
steiíigkeit bei Rißbildung iin Zustand ll, der weit größer ist als der Ab-
der Biegesteifigkeit (Bild 7. 1). Dies wirkt sich insofern günstig aus,
als die durch Zwang entstehenden Torsíonsmomente (Verträglichkeits-
torsion), die im Hochbau bei Deckenbalken oft vorkommen, bei Laststei-
gerung bis zum Bruch fast verschwinden und deshalb für Tragfähigkeits-
nachweise vernachlässigt werden dürfen, was früher aus Unkenntnis ge-
schah. Bei Gleichgewichtstorsion (Torsionswiderstand erforderlich zur
Erhaltung des Gleichgewichts gegenüber äußeren Angriffen, Lasten. . . . )
bedeutet der starke Abfall der Torsionssteifigkeit eine große Verdrehung,
die leicht so groß werden kann, daß die Gebrauchsfähigkeit beeinträchtigt
wird. In solchen Fällen ist daher der Nachweis der zu erwartenden Ver-
drehung nötig, da sie für die Bemessung maßgebend werden kann.

1750

l 500 - '
VÜ1 Cl /D21 =O,33°/o

,fl-.12soJ\ voz d/b=1.s3μL=μBü=o3e°/0


vaz
O00-
( vos ØØØ4 <1/b=:u2 uL=μBü=o/.o°/0
l
ı__.ı

- 750
<O
vas 1š 11/b=a7ß
μL=μ».;,;1=0-45°/0

- gke`t vss 1-1/l›=1,a3 μg nf-:›7°/„


*E 1-vai vss
"" VQ9 | . i
SSG soo- 1 0 l. sichtbarer Riß
SOH

Tor MTU
250 “ | F
Miu \)`7/
O 'I 1 I I I ı 1
0 1,0 2,0 3,0 4,0 5.0 6.0

Torsíonsmoment M†[Mpmf

Bild 7. l Abfall der Torsionssteifigkeit durch Rißbildung


_ , ıq à.':*~,*^›i:.{f<<› , 'tı

`
* fc af
›;1›› a¬1~†ff...^^
ii., 1: rw»
128 7. Verformungen
g durch Tor sion,
` ~ Torsıonssteıfı
' ' ' ke-'± `-1%'
g 11 ":*“¬.-if
›, :f .~;›lfi.:±_;:” zr
if" -'›-"š1"Itš
~':.;_¬-
<`.Ü '§:~š
_:~.ı'›

Als Grundlage erinnern wir daran, daß ein Torsionsmoment MT in einenišıl


Stab sich kreuzende Hauptspannungen + cr und - an erzeugt deren Tr
. kt . Q ,
Je orien in 45 Neigung wendelartig um den Stab verlaufen (Bild 7. 2)_
e_
Wir berechnen sie zu ` "

">11 ` “I ` ` “H ' WT (7-lllfiíi


-_

Bei Hohlkasten zu T = --L mit F = Fläche zwischen Mittelliniefif,


xy' 2 F t m ._ «.«=”`
m der Kastenwande
„in ._¬ -4 .1
,;;~, ,1:><

G-I = I T 50

l.5° --- Z ugtrajektorien


x Achse-~ --L
/ - -- -- - Drucktrajektorien
/
G11: IT
Bild 7. 2 Verlauf der Hauptspannungen bei reiner Torsionsbeanspruchung

Diese Hauptspannungen erzeugen eine Verwindung oder Verdrehung dll/dx


die . f d. .. . _ .
wir au ıe Langenemheıt bezogen mit 6 bezeichnen (Bild 7. 3).

\
\
\
1
\
\\
\

/4

/1 \ Z '-"I

I f im Zustand II

Bild 7. 3 Verdrehung (Verwindung) eines Stabelementes durch Torsion


7, 1 Überblick, praktische Bedeutung 129

Die Torsionssteifigkeit erhalten wir analog zur Biegung zu

MT 2
KT = -T [Mpm - m] oder [kp - cm ]

lm Zustand II entsteht außerdem eine Verlängerung des Stabes Al, bzw.


I,
eine Längsdehnung ez = ê--, weil die Dehnung der Zugglieder Ge wesent-
lich größer ist als die Delhnung der Druckglieder eb.

Für den Zustand ll läßt sich die Verdrehung analog zur Biegekrümmung
e + e
(rt = -EF-E-) aus den Dehnungen anschreiben zu

19 _ u leer. +6eBü' tanß' eBü+2EbD


2Fm tanß u sin2ß

(zeichen siehe 7. 3. 2, 3 = Neigung der Druckstreben = 45°)


Betrachten wir nun Versuchsergebnisse der von zunehmenden MT hervor-
jerufenen auf dx = 1 cm bezogenen Verdrehungen 6 (Bild 7.4), so erken-
nen wir - wie bei Biegung - deutlich die vier Bereiche der Steifigkeiten
abhängig vom Beanspruchungsgrad:

1. Bereich: Zustand I gültig bis zum Rißmoment MTB, wobei sich schon
eine deutliche Abnahme der Steifigkeit gegenüber dem theore-
tischen wert K11. zeigt.
2. Bereich: Rißbildungsbereich, der sich bei Torsion über einen größe-
ren Teil der zul. Belastung erstreckt als bei Biegung, stark
variables KT.

IMT

k,„_MT,_ _ _ _ _ ' nt _
„ _ _ _ „ __$f.@¶9I§“l@ @"e'L __ . I

_ . '/-

„ _ 1 ¦ im
/ _-)/rıackter Zustand Il
I
K1' /ll /I
/*KT /
mögliches
zul.M-rr - ¬ "-
9
/

1\ _
.\
0 vorwiegender _

04:, Gebrauchslastbereıch

. $øf_,ø,4
_ I.

/Q KT variabel |
1// fziiå* >

¬'- l ¬)<~ åunsmgdl H JT? Zustand ll --mi'-ii Zustand lll -_-'Ü [1/cm]
ı « ung

Bild 7. 4 Bereiche der Torsionssteifigkeiten, gezeigt am Verlauf der MT-


6-Linie bei Erstbelastung. zul TT nach DIN 1045 ist so niedrig, daß das
entsprechende zul MT eigentlich unterhalb MTR eingetragen werden müßte.
i «te

" fm).ße.
7'. *ll li
30 7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeít
_ _.

..~..„e gi
: e
3. Bereich: Zustand Il mit abgeschlossener Rißzahl, annähernd konstan-
tes
4. Bereich: Zustand III, der hier schon vor Erreichen der Fließgrenze
der Bewehrung einsetzt, weil die Trägerflächen sich verwö]__
ben und damit die schiefen Druckspannungen überproportional
zunemheh (siehe Bua 9.4 in [19] ),
Für die Nachweise der Gebrauchsfähigkeit beschränken wir uns auf die Be- *
reiche 1 und 2. Die Bereiche 3 und 4 sind für die Schnittkraftverteilung in fgf
statisch unbestirnmten Tragwerken bei Tragfähigkeitsnachweisen von Be- 3
deutung.

7.2 Torsionssteifigkeit im Zustand I

Nach der klassischen Festigkeitslehre ist theoretisch (Zeiger o)

I _ .
KT0 - GbJT mit dem Schubmodul Gb N 0,42 Eb (7. 2)

und JT0 = abgd für Rechteckquerschnitte mit ot aus Tabelle:

d/bw 1,5 2,0 3,0 4,0 6,0 8,0 10,0 OO

ct 0,196 0,229 0,263 0,291 0299 o 307 0,313 0,333

für Hohlquerschnitte nach der Bredt'schen Formel

4 F2
JTO = -Egli mit Fm = Fische ihhrerheıh Mmeı- (7. 3)
§0 -,E- linie der Wandstärken t

für Hohlquerschnitte mit konstanter Wandstärke t ist §5 ëíâ- = šl-


mit u = Umfang entlang Mittellinie. Damit ist

4 Fit
JTo :Vui-

Der Einfluß der Bewehrung auf K20 ist für OO - 90OBewehrung Null, für
45°-Wendelbewehrung ist er für einen Kreiszylinder dem Bild 7. 5 zu ent-
nehmen.

Nun haben aber die Versuche gezeigt, daß bei vollen Betonbalken die Tor-
sionssteifigkeit schon im Zustand I erheblich abfällt,bevor Risse an der
Oberfläche feststellbar sind. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen,
daß sich der Betonkern der Beanspruchung entzieht und die Spannungen
sich nach außen verlagern, z. T. dürften auch Mikrorisse die Abnahme
verursachen. Bis zum Rißmoment beträgt die Abnahme der Steifigkeit
etwa 30 % bis 35 %. Für Vollquers chnitte setzen wir daher
I _ .
KT 0, 8 GJTO als Mittelwert (7.4)
= 0, 7 GJTO als unteren Grenzwert

Der Zustand 1 erstreckt sich bei mittleren Bewehrungsgraden bis zum


Rißmoment MTB, das Werte von 1/4 bis 1/3 von krít. MT erreicht.
7. 3 Torsionssteifigkeit im Zustand II, einschließlich Rißbildungsbereich

Bei den bisher üblichen Grenzen der zul TT nach DIN 1045 bleiben die
Torsíonsmomente meist unter dem Rißmoment, so daß_Kå: für Gebrauchs-
lastverformungen eingesetzt werden kann, falls keine zusatzlichen Span-
nungen auftreten.

ııs I ! ___
.... /_\ -,-_

-~
/KT
KT'
I/ K endet Few
1,4 - in ie Ii _ -___-
... \\ F b / 5°
/ ,
ten
e`f`gke
._ * ' 0
: \\ ` / / .sag /
L3 "* Kreisquerschnitt 1 $ çJQ
-_ Lage der Bewehrung: 6° 7*
I'e /I' I= 0,9 “âsg
Torsonss
j 0) I
2 3
` 13

n`s
...«

hö 11 Fe
Ver I μm-3° = “i="bl/"V7

1,0
1 2 3 L 5
Bewehrungsgrad μ.“5° [°/fi]

Bild 7. 5 Zunahme der Torsionssteifigkeit im Zustand I eines Kreis-


zylinder-Stabes durch 450-Wendelbewehrung

7.3 Torsionssteifigkeit im Zustand Il,


einschließlich Rißbildungsbereich

7. 3. 1 Abgrenzung des Rißbildungsbereiches

Bei den Stuttgarter Torsionsversuchen [19] wurde der Beginn der Riß-
bildung an vollen Rechteckquerschnitten im Mittel bei folgenden Hauptzug-
spannungen beobachtet, die nach der Elastizitätstheorie für Zustand I ge-
rechnet sind:

«I _~ 0,58 BW2/3 [kp/cm 2 ] fur


._ d/b _- 1 2
F = 1100 cm
GI = 0,74 ei/3 " fürd/b = 3 } b
UI _ 0,49 BW2/3 ii ._ d/b _ 2
fur Fb _ 4200 cm 2

bei Hohıquerscrmıtten bei «I = 0,47 si/ 3


Die Werte hängen also vom Rechteckverhältnís d/b, von der absoluten
Größe der Versuchskörper (Einfluß von Eigenspannungen) und von der
Querschnittsform (voll oder hohl usw. ) ab. Die Versuche bestätigen die
große Streubreite, die bei Bauwerken noch größer anzunehmen ist als bei
Versuchen.
is
1%
7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit 5 5

,„»i;';f;,«
_,_
'fs

Man kann den Beginn des Zustandes II bei Vollquerschnitten ansetzen bei lift
2
im Mittel 51 = 0,55 sw/3 (kp/cm 2 ] Streubreite ± so %
es-,›~«
,› .¬~:<›,><,
im ;.
1
und das Ende des Rißbildungsbereiches bei (7, 5) ;'= "Je

z
im Mittel* 01 = 0,65 BV?/3 [kp/cmz] Streubreite ± 20 %

Bei Hohlquerschnitten Rißbeginn inıMittel bei GI = 0,45 5 vå2/3


3
Ende der Rißbildung bei UI = 0,55 ßw/

Mit diesen GI ist das Torsions-Rißmoment MTB der folgenden Ansätze


zu rechnen.

7. 3. 2 Grundformeln für die Torsionssteifigkeit im nackten Zustand II

Die Torsionssteifígkeit im Zustand II wird nun ähnlich wie die Schubstei-


figkeit aus dem schon für die Bemessung benützten räumlichen Fachwerk-
modell hergeleitet (siehe [1 a] 9. 3. 2) (Bild 7. 6). Die Neigung der Druck-
streben kann zu 45° angenommen werden, auch wenn die Grade der Längs-
und Querbewehrung μL und μBü nicht gleich sind. Bekanntlich ergeben
sich bei μBü < μL Rißneigungen <450, doch treten die flacheren Risse
erst bei hohen Beanspruchungsgraden auf (Plastizierung der Schubwände
nach Thürlimann [5l]). Sowohl Larnpert-Thürlimann [52] wie auch
Karlsson [53] bestätigen die Zulässigkeit der Annahme B = 45° = konstant
für Torsionsverformungen.

_ Einspcınnung_
Stdbkröfte im Schnitt Il-II
0/1/í

zBü=0/1/2 >< ”
M DV'
g ff
_ :
--------"å

% _

ZBÜ-=D/V5

„í: i: ;. . Zi \
I bm `“I smbkfafıe um Knoten B
MT i-""'_"i

Bild 7. 6 Räumliches Fachwerkmodell für Torsionsberechnungen


im Zustand II
7. 3 Torsionssteiíigkeit im Zustand II, einschließlich Rißbíldungsbereich

Die Achsen der Gurtstäbe des Fachwerkmodells werden wie bei der Be-
messung [1 a], Abschn. 9. 3. 3, in die Achsen der Eck-Bewehrungsstäbe
gelegt (Bild 7. 7). Dabei spielt es keine Rolle wie die Längsbewehrung ver-
teilt ist.
Die Kernfläche wird damit F = b d und der Umfang u = 2 (b +d ).
m m m m m
Für die Dicke t der Druckstreben bzw. der Schubwände des Hohlkastens
gelten ebenfalls die Regeln der Bemessung (Bild 7. 7).

Für dieses Fachwerkmodell kann man nun die Verformungen der Fachwerk-
stäbe anschreiben, die als Resultíerende die Verdrehung 5 und damit die
Torsionssteífigkeit Kg = MT/¬9 ergeben.

Hier wollen wir einen eleganteren Weg einschlagen und die Torsionssteifig-
keit mit dem Prinzip der virtuellen Kräfte durch Gleichsetzen der äußeren
und der inneren Arbeit herleiten (Lüchinger, Dilger u. a. (54, 42] ). Dabei
setzen wir zunächst den nackten Zustand II für die Grundformeln voraus.

Die äußere Arbeit eines Torsionsmomentes MT am Stab der Länge dx


ist:
M M
A a =í2 -Ã-Ädx
Kllo
mitfi T =1,
T

die innere Arbeit ergibt sich aus der Summe der Arbeit der Fachwerk-
stäbe zu:

Al = èf----UE
O dV mit E = Spannungen infolge MT = 1
und dV = Volumen der Stäbe in der
Länge dx

Für ein Stabelement der Länge l, mit MT = M = 1 und durch Gleich-


setzen von Aa und Ai erhält man den Kehrwert 'ger Torsionssteifigkeit

1
EEG =
E2
Zí V (7.6)

Für OO - 900-Bewehrung (Bügel mit cı = 900) in einem Hohlkasten mit Recht-


eckquerschnitt s_i_nd die Kräfte der Fachwerkstäbe in Bild 7. 8 angeschrieben.
Die Spannungen 0 infolge MT = 1 und die Volumina dV der Stäbe in der
Länge dx werden:
-- 1
- MT . 5 (bm + dm)
LängSbeWehTU.ng¦ 0`eL = : 4: feL ' ÖX

__ h _-
Bugelbewe rung. 0 e B..u -
_ MT' eBu' tanß
2 F _ f
dv Bü _feBü` 2 (bm+dm›
-~'--'_-P__
dx
_.
m eBu B11

_ MT 1
Druckstreben: cr = ' ÖV =2(b td 2 b +11 d )<íX
)'-('C
b 21«¬m-Sins-š(±b+±d).c0sß m m
"
.
., .~„- -.sa
.~ai~.*.,..-

4 7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit íí.„i*!é`å*~`Ã

f
12.
› »i tät«„_
4,;
"›:ı:1~
5fe
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Regelfall , Vollquerschnitt
/`^ A Detail A
*ffi §:**::*::*::>*\
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1 1-« J

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§5, /._ A//I
_ 1.*
¬L l D im k 5 \ /Ill

(ln. ¬i dm :T =% ı›zw25fl1- .if-:T _¬›i _i „- j2%i'§=,

1 A
Weit innen liegende Eckstíibe Eckstübe sehr ncıhe um Rand §1

„\

Fm=bm.dm
§` b b

*~.~
`(~; A' .tn \.›\§`ı`
A ___J._
"¬ š› _ _ _ _

~\\¬~\\\\~ aaxezáäaassè
1 :Pit t =i
dm Cl

Unregelmüßiger Vollquerschnitt
§5-§§§§§§§§§§§:`§>§§`â§~.\§;`§§§3*.§ ¬†'- v___"$%:;š\\`1 T
Ä bm! '~:-`„§1E'**"'l"s
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-«f-idài-4~
fiQ |'T\ ;¬l
Dünnwcındiger Hohlkosten
. 12
2
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'›,.f :wre ;\_'T%;\~:\ :ale 'a

. _ ta

Pçfšf/¶4{\
f\~»¬.'
\Y '\`.
/ bm b
'\¬<~\\`\2\\? Yμ\Y\I\
/
.._-,4„//4 \\\V
\\\
¬f?-cl-----¬(-

Bild 7. 7 Regeln für die Annahmen der Achsen, Dicken und Flächen
der Ersatzhohlkasten
7. 3 Torsionssteifigkeit im Zustand II, einschließlich Rißbildungsbereich

Damit wird G1. (7.5) mit 1`\71T = 1, dx = 1, ib =±d =± um u = 2 (bm+dm›


ll
_. . . 2 .
1 :< 4 )2_ 4“ feL+ (eBü tanß fesü u
Ilo 2F -f -tan E ZF f e E
m eL B e m' eBü Bü e
KT
+ 1 2 u't (7.7)
<2 Fm- t- sın B- cos B) Eb

Wir beziehen hier die Bewehrungsgrade μ nicht wie in [1 a] Kap. 9. 5 auf


die Hohlkastenwände, sondern auf die Hohlkastenfläche Fm:

4 fei Fei feBü` “


μL=_5¬"-'=1†
m m
“nd μBü='š"TT?
Bu In

und setzen E = ~1- - E , dann wird


b n e

2 .
1 _ ug 1 tan B n Fm
110
KT, 900
` 4 Ee-
3
Fm μL-
2 I μ Bü +
tan (3 u- t- sin B cos B
2 2

Wie schon erwähnt, kann für Gebrauchslasten B = 450 gesetzt werden.


Damit wird die Torsionssteifigkeit im nackten Zustand II
3
Kllo = 4Ee Fm 1 (7 8)
1¬,9o° uz '.i+ 1 +4-n-Fm '
“L “Bü “' t
Die Zürcher Auswertungen [52, 55] zeigten, daß man für hohe Beanspru-
chungsgrade (oe z' {SS} den Anteil der Druckstreben vernachlässigen kann.

Damit ergibt sich ein sehr einfacher Ausdruck für

Kilo _ 4 E5' Fßm “L' “Bü (7 9)


O ` -M ii '
„ T'90 1.12 “L+“Bü
oder in der Schreibweise von Lampert [56] mit dem Verhältnis von Längs-
zu Querbewehrung m = μL/μBü

2
E - F - f
Kilo O: e m eBü _ 4m (7 loa)
T,9O u- eBü l+m '

Der Ausdruck äh läßt sich für Verhältnisse In ~ 1 vereinfachen zu dem


Ausdruck (1 + m). Somit wird
2
E . F . f
Ilo _ e m eBü
KTJQOO - u _ eBü _ (1 + m) (7. 10b)
›;'l~_,~<1fêí
7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit
'är

c
it
Die Torsíonssteifigkeit wird wesentlich größer, wenn eine wendelförmige .
Schrägbewehrung mit d = 45°, also etwa rechtwinklig zu den Rissen ein-
gelegt wird.

Für Schrägstäbe mit Stabquerschnitt Fes im Abstand e wird die Torsions_


steifigkeit bei Herleitung auf dem gleichen Weg ohne Beitrag der Druck-
streben:

E F2
KIIO O = Li :
T,45 u μs “S ei ' )
und mit Beitrag der Druckstreben
2
EF-t 4
Ilo _ 61'111 μs
KT,45° ` u 4+n-μs

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3
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M M gbøb

1 ›.z'.=
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\

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-__l__
M
.....__„__
MT-iüflß
__Mm__ _
ZL`2i=„,mnß ZBU 2F„, DS`2i=m sınß “"2““m*dm)
Bild 7. 8 Stabkräfte im Fachwerk für reine Torsion bei Torsionsbeweh-
rung parallel und rechtwinklig zur Balkenachse

7, 3. 3 Empirische Anpassung der Grundformel für Zustand II im Riß-


bildungsbereich und bis zul MT

Alle Torsionsversuche zeigten, daß die Stahlspannungen oe in Längs- und


Querbewehrung im Gebrauchslastzustand auch bei Lastwiederholungen
nicht die Werte nach der Fachwerkanalogie erreichen, sondern erheblich
darunter bleiben, was sich natürlich auf die Steifigkeit und die Verdrehun-
gen in diesem für die Praxis wichtigen Bereich stark auswirkt.

Nach Bild 7; 9 steigen die cre bei Erstbelastung erst nach Überschreiten
des Rißmomentes MTR ernsthaft an. Bei Lastwiederholungen im Ge-
brauchslastbereich nehmen die oe um 20 bis 30 % zu, so daß die tatsäch-
lich wirksamen Stahlspannungen crew (siehe auch 2. 9. 2) etwa durch eine
Linie erfaßt werden, die von oe = 0 bei O, 7 MTR zu oe = BS bei krít. M
nach Fachwerkzmodell ansteígt. Aus dieser Linie ergibt sich ein Abmin-T
derungsfaktor kT der Stahlspannungen bei einem Torsionsmoment MT von

M -o,7M
k =1_ für MT>MTR (7.12)
T kr1tMT_ Q,7M
TR
7. 3 Torsionssteifigkeit im Zustand LI, einschließlich Rißbildungsbereich 37

Das Torsionsrißmoment MTB ist mit den Grenzen der Hauptzugspannungen


nach G1. (7. 5) aus der Beziehung MT = WT Txy = WT UI oder aus
MT = 2 Fmt GI zu rechnen. f zi
eBü eL
krıi MT ergibt sich zu km MT = 2 rm 35% oder kmMT =2 Fm BS-,T

Damit wird die wirkliche Torsionssteifigkeit für Zustand ll im Gebrauchs-


lastbereich
3
11 _ 4 Ee Fin 1
KT,9o° ` uz 1 1 4115 W13)
L Bü

ff. ^ 5.- ß.
,lü u.L' ______________ ""_7l
\
/ \ .\\
//
//
\ \
\ \

_____._______ / ^
//
/ |/
/ Y
nncktes / _
Fuchwerkfi /
Erstbelastung
\ Lcıstwieder holungen
\
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l
l
\
mx
›=ıı!.!.!!.!„'ıııı'l|¦¦àP-'_ "'¬¦-."=".¬'-I.'=-.=_._' >
\
MW __* l
0,7 MTR MTR ZULMT kfll.MT MT

Bild 7. 9 Annahmen für die effektiv wirksamen Stahlspannungen in


Bewehrungen bei Torsion im Gebrauchslastbereich

Bei 45°-Wendelbewehrung ist wie bei Schub die Spannungszunahme durch


Lastwiederholungen geringer und die Mitwirkung des Betons zwischen den
MT - O, 9 MTB
R.lSS6I1 gI`ÖßeI`, SO daß KT ß 1 - geSe†)Z† Werden källn.

Damit wird 2
E - F - t
11 . e m l
KT, 45° u kT n
...___ + _
us 4

Im Hinblick auf die ausmittige Beanspruchung der Druckstreben (trapez-


förmiges ob-Diagramm) kann hier (also nicht bei Traglastnachweisen)
noch empfohlen werden, die Dicke der Druckstrebe mit einem reduzierten
Wert von

~*/11,

11%.1 äëefai'
a
7, Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit “ V1

il

t = O, 15 bm für den ganzen Umfang einzusetze n ›


1 ›;'.~,f
_
wobeı bm die kleinere Seıte ıst.

Die Formeln gelten auch für nicht rechteckige Voll- oder an .

Bei zusammengesetzten Profilen, etwa gemäß Bild 7. 10, kann man die Steh
1-
fígkeiten der Teilprofile wie vorstehend berechnen und addieren, soweit
sie genügend dick sind, um eine den geschlossenen Schubfluß gewährlei-
stende Umfangsbewehrung ııııterzubriııgen. Die gemeinsamen Querschnitts-
teile werden für jedes Teilprofil, also doppelt, angesetzt. 7

lP lp
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“¬<'\*Y
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ıwíí '.z. ;. . s*"í \

.Bild 7.10 Bestimmun g der Torsionssteifigkeit bei zusammengesetzten


Profilen aus den Steifigkeiten der Teilprofile

Für verhältnismäßig dünnwandige F1-Profile mit ß> 4 d und mit geringer


Torsionssteifigkeít der Teilprofile (Bild 7. ll) ergibt sich die Verdrehung S
bei ausmittiger Last zunächst grob aus der unterschiedlichen Durchbie-
gung der vertikalen Trägerstege ® und @
fl-f3
,§ : _T_

wenn man die Verbie gung und Verwölbung der als Platten betrachteten
Trägerteile und die horizontale Verbiegung der Gurtscheibe @ vernach-
lässigt, die von den Einspanrıgraden an den Lagern abhängen (z. B. Stei-
figkeit des Endquerträgers). Solche Profile werden bei ausmittiger Last
heute gern mit der Theorie der Wölbkrafttorsion berechnet, die bei kur-
zen Spannweiten 2 < 4 d wesentlich ist (siehe F. Bornscheuer [57] ,
für Massivbau G. Mehıhorn [ss] , Thürınmnn-Grob-Lüchmger [51])_

IP lP=P1+P3 gp
f 1 3
V V
+¬"„=, . - I ._-ä/"',
li ~%'*'"#313 fa
T @
du Ø/2
@
®+¶~%+ gl

Bild 7.11 Näher ungsweise Ermittlung der Verdrehung ¬9 bei dünnwandi-


gen r-1 -Profilen
7. 4 Nachträgliche Torsionsverformungen durch Kríechen und Schwinden
des Betons im Zustand 11 139

P. Lüchmger [51] 1ei±e± aus obigem eine "Wö1bs±e±f1g1<e1±“ ab, die


sich aus der Biegesteifigkeit KB eines Steg-Trägerteiles ergibt zu '
KB- bz MT
KW = --Zi , womit 0 = -K-V: wird.

7.4 Nachträgliche Torsionsverformungen durch Kríechen und


Schwinden des Betons im Zustand H

Die zeitabhängigen Verformungen des Betons vergrößern die Verdrehung


torsíonsbeanspruchter Träger erheblich. Die Kriechverkürzungen der
Druckstreben können mit dem Faktor (1 +> cp) erfaßt werden. Das Krie -
chen vermindert gewissermaßen die Dehnsteifigkeit der Streben, ent-
sprechend müssen die Zugstäbe mehr innere Arbeit übernehmen und die
oe nehmen zu, was durch eine Abminderung von kT berücksichtigt werden
könnte. Die einzigen zu diesem Problem vorliegenden Versuche von Karls-
son u. a. [59] zeigten jedoch, daß die nachträglichen Verformungen genü-
gend. genau erfaßt Werden, wenn man die Betonverformung mit (1 + Cp)
multipliziert. Damit kann die Verdrehung aus Anfangsbelastung + Kríechen
errechnet werden mit

Kllo : 4 EeFín 1 (7 14)


T, 9o°,K uz 1 1 4nFm '
k --+-- +----« 1+ cp

Die nachträglichen Verformungen aus S chw ind e n sind lastunabhängig


und können daher nicht mit der Steifigkeit ermittelt werden. Andererseits
tragen die Schwindverkürzungen soviel zur Verdrehung bei, daß sie nicht
vernachlässigt werden dürfen. Für eine "Wand" des räumlichen Fachwer-
kes ergibt die Schwindverkürzung der Druckstreben den Gleitwinkel vs = 2 es.

Larnpert hat in [56] gezeigt, daß die Verdrehung des Torsionsstabes sich
aus den Gleitwinkeln der Schubwände für den Sonderfall b = d ergibt zu

ë±*_=2Y=
dx b
H
ZF
In

Somit wird die Verdrehung des Stabelementes dx aus Schwinden

(§2) = (7.15)
S 111

Aus den Versuchen von Karlsson u. a. [S91 wird in Bild 7. 12 die Zunahme
der Verdrehung von rechteckigen Stahlbetonbalken 20 x 40 cm durch Krie-
chen und Schwinden über eine Zeitdauer von 400 Tagen bei konstantem,
ziemlich hohem Torsionsmoment MT F* 0, 8 - MTU bei 20 OC Temperatur
und 60 % rel. Luftfeuchtigkeit gezeigt. Die Enden des 2, 0 m langen Bal-
kens verdrehten sich demnach anfänglich um rund 2 - 20/1000 = 0,04 rad
und nachträglich um rd. 0, 07 rad gegeneinander, so daß die Kante des
40 cm hohen Balkens insgesamt uın

0,11 - 20 = 2,2 cm

seitlich ausgewichen war. Auch dieser Versuch zeigt, wie vorsichtig man
bei stark durch Lasttorsion beanspruchten Trägern hinsichtlich der Tor-
sionsverdrehungen sein muß. ,
-g» ,

e„-31.:*
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”i~›i'íâfi±š2?:%š'EP-
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40 7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit \ „. ,„±. .s›«:_.:.,';l_~f* íg I

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1' LO0 Tage *“"?."%P .
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1- 33:0 (\P=ı.,ı› (eS=0 58°/..›

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0---<› Rechenwerte noch Karlsson

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I 4«_
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Bild 7. 12 Verdrehung 0 eines 2 m langen Balkens durch Kríechen und
Schwinden nach 400 Tagen Dauerlast, Versuche von Karlsson [59] __

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7.5 Verhältnis zwischen Torsions- und Biegesteifigkeit


†äääi' aiL-,.i-i„m.Wi,„.ee;iw-„. „ .,„«.m'-_~

Für Überlegungen, wie weit in statisch unbestiınmten Tragwerken Zwang-


torsionsmomente im Gebrauchslastbereich erhalten bleiben und so Riß-
bildung hervorrufen können, ist es zweckmäßig, Hilfsmittel zur raschen “V4ii†°§i*'f'í3
Orientierung über die Entwicklung der K T : KB mit zunehmendem Bean- J, '
spruchungsgrad zu geben. Dies geschieht in Bild 7. 13 durch die Darstel- Wf
iıing von KB/:§3 über M/MU und gleichzeitig von KT/Kir über T/i¬U*>_ M/
'-_gs„§- 1*«%„`§.:í,-=_*-›;,*g;,±:"a';g»-z_g'esr-g>_se¬_>
KT/ ı<§ und KB/Kg,
10
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\ 1
μ = 0,15 °/. 5„›.„ ~.<°< <'

- Biegung ___\ ı
0,8 _ B
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V T/ TU K
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0 0,2 0,1. 0,5 o,e 1,0 M/ MU
Bild 17. 13 Entwicklung der Biege- und Torsionssteifigkeiten mit zunehmen-
dem Beanspruchungsgrad zur vergleichenden groben Orientierung [61 1 1 .
N ı . . .. . . i. "
*) euerdıngs setzt sich die kurzere Schreibweise T fur MT t
und TU für MTU durch. ,
_ __.¬,„

`="
Lam*§„'W11*._
7. 5 Verhältnis zwischen Torsions- und Biegesteifigkeit 14

Man sieht daraus, wie KT vor allem im Gebrauchslastbereich Viel schnel-


ler abfällt als KB, so daß Zwangtorsionsmomente schon im Gebrauchs-
lastbereich mehr abfallen als bei weiterer Steigerung bis zur Traglast
(kritische Last oder Bruchlast) und bei Gleichgewichtstorsion schon unter
Gebrauchslasten merkbare Verdrehungen eintreten, die bei weiterer Stei-
gerung nur noch wenig zunehmen. Die Darstellung soll nur die Anschauung
i.n groben Umrissen schulen, in praktischen Fällen wird selten für eine
gegebene Belastung M/MU und T/TU den gleichen Wert aufweisen. Man
darf also das Verhältnis der KT : KB nicht einfach aus Werten der glei-
chen Abszisse ablesen.

7.6 Torsions- und Biegesteifigkeiten bei Torsion mit Biegung


und Querkratt

7. 6. 1 Vorbemerkung

Die gleichzeitige Wirkung von Torsion, Biegung und Querkraft MT + MB+Q


kommt zwar häufig vor und ist für die Tragfähigkeit ausreichend erforscht,
nicht jedoch im Hinblick auf die Verformungen iın Gebrauchslastbereich, wo
im Zustand Il die Superposítionsgesetze nicht mehr gelten. Die besten Ar-
beiten hierzu haben die Zürcher Forscher B. Thürliınann, P. Lampert
wie P. Lüehmger geleistet ([54, 55], und dem sngeführies sehrifmim),
doch haben sie die Verformungen für “Fließmomente" betrachtet, also für
die Zustände, bei denen die Spannungen der Bewehrungen die Streckgrenze
erreichen. Die zugehörigen Steifigkeiten werden für Traglastbetrachtungen,
insbesondere für die Verteilung der Biege- und Torsíonsmomente in sta-
tisch unbestimmten Tragwerken gebraucht. Sie benützen dabei "Verformunge-
koeffizienten“ ~

fTT = Torsionsverdrehung infolge MT = 1


fTM = Torsionsverdrehung infolge MB = 1
fMT = Biegekrümmung infolge MT = 1
fMM = Bıegekrummung infolge MB = 1
Querkraftverformung wird vernachlässigt.

Damit kann man die im Zustand Il auftretende gegenseitige Beeinflussung


von Biegung und Torsion mit den folgenden Ansätzen erfassen:

de _ M = .
F; - < fTT + -T LTM) T spezıf. Verdrehung

dcp' _- <1-/g
E? T fMT + fMM> M : . Krümmung
spezif. ..

M
mifnagn
B
Dabei werden die Einheitsverformungen infolge M = 1 für den nackten
Zustand II gerechnet. Diese Methode führt für den Fließbeginn zu guter
Übereinstimmung mit Versuchen, gibt jedoch im Gebrauchslastbereich
noch keine zutreffenden Werte. Immerhin kann aus diesen Arbeiten man-
che Folgerung gezogen werden.

Betrachten wir zunächst die wesentlichen Auswirkungen des Zusammen-


wirkens von MT, MB und Q im Hinblick auf die Beanspruchung der Be-
wehrungen und der Biegedruckzone in Längsrichtung (Bild 7. 14). Ein
Torsionsmoment vergrößert im Zustand II die Zugkräfte der Biege-
ga. e _-., „.. 1.,. i
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7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit '_§.'_-J
li.. _ ;.;..,_v »_

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Zuggurtbewehrung und vermindert die Biege-Druckgurtkraft und die Höhe
der Biegedruckzone. Bei großem MT/MB kann im Biegedruckgiırt sogar .,:il„ `
:,=.~_Q
Zug entstehen, wenn die Zugbewehrung Feu wesentlich größer ist als die ,',«:`§.1.j
Druckbewehrung F eo . Der Balken bie gt sich dann nach oben . Man sieht Wazíir
ši. „_„,.z..
also, daß Torsion die Biegekrümmung beeinflußt. -›„;›;^._,:,

,› ›_±:..-:vt
4;-
. .-„.
+25»›
,-.›sı,§›,.r
Betrachten wir nun den "Schubfluß", d. h. die Auswirkung der schief- „_ .,;›«__ __
-_ -.§2 .
winkligen Hauptspannungen in Stegen und Gurten (Bild 7. 15_): Bei Torsion
2 ›„
haben wir in den "s±egwanden" ıiruis und reeıiis gegenıäufige se1iubf1urs_ j t'=,. > 1.- .

richtungen, d. h. die Druckstreben zwischen Rissen sind links mit 45°, 7-Ã

rechts mit 135° gegen die x-Achse geneigt . Außerdem wirkt nur die Dicke t_ *

Bei Querkraft-Biegung ist die Schubflußrichtung auf die ganze Stegbreite b


gleich, die Druckstreben sind mit 30° bis 45° geneigt. f
_„«;„g«;,
'Üí'=;'
3.,.

T M T+M
Torsion MT Biegung MB M†+ MB

1 1
W/Ü F*° D /fr-we
Zr ~ e \\^-D5

QÄ “U $ \
Z1' Z1' ZM ZM ZT +ZM

Zu: Z'|'+ZM 20:21-Fengb

Bild 7. 14 Beanspruchungsart (Zug oder Druck) der Längsstäbe im Unter-


und Obergurt von Balken bei Beanspruchung durch reine Torsion, reine
Biegung und kombinierte Torsion + Biegung

Schubfluß /„T Schubfluß Q+M


\+ \ \ , \§
\
T _ \__ / /
Rısse / //
\\
.§._ 'S \ /
„ ._._\_._. i\ \,\ _ Q* / /1 _


ß= L` ¶
\nii
~\ _.\i¬ Ü
ß=ı3s°
ein
ß-3o+ı.'5° 'b ,
K <1»
[3=3o+ı.s°
\FO' /////, .
heraus ge klappte Seitenflöchen

Bild 7. 15 Neigung der Risse und damit der Druckstreben in den Stegflä-
chen von Balken, links bei reiner Torsion, rechts bei Querkraft und Biegimg
7. 6 Torsions- und Biegesteifigkeiten bei Torsion mit Biegung und Querkraft 14

Beim Zusammenwirken bleiben die Risse und Druckstreben auf der linken
Seite des Trägers etwa unter 45° geneigt, rechts stellen sich in der äuße-
ren Stegschicht je nach T/M steilere Risse ein. lm Druckgurt können die
Hauptzugspannungen aus T überdrückt werden oder sie bilden flache Risse
mit Winkeln < 45°, im Zuggurt werden die Risse durch den Biegezug stei-
ler bis hin zu reinen Biegerissen (900).

Für ein im Belastungsvorgang konstant gehaltenes Verhältnis T/M kann


man theoretisch die Rißneigung einigermaßen zutreffend berechnen und sie
wird bei Laststeigerungen etwa gleich bleiben. In der Praxis werden wir
jedoch fast nie konstantes T/M haben, meist herrscht zunächst Biegung M
vor und Torsion T tritt erst unter Nutzlast auf. In solchen Fällen entste-
hen erst Biege- und Biegeschubrisse, durch Torsionsbelastung bilden sich
dann neue Risse, die die erste Risseschar kreuzen, wie dies bei den Stutt-
garter Biege- und Torsionsversuchen an vorgespannten Hohlkastenträgern
beobachtet wurde, die in Heft 202 des DAfStb. [60] beschrieben sind.
Bei kombinierter Beanspruchung müßte daher die Belastungsfolge oder die
Belastungsgeschichte bekannt sein und beachtet werden, wenn man die Ver-
formungen irn Gebrauchslastbereich für Zustand Il zutreffend voraussagen
wollte.

Das Fachwerkrnodell läßt sich nicht mehr sauber anwenden, weil die Nei-
gung der'Druckstreben je nach Belastungsfolge variabel ist. Daraus folgt,
daß man sich für diese kombinierten Beanspruchungen mit groben Nähe-
rungen begnügen muß.

7. 6. 2 Gegenseitige Beeinflussung von T, M und Q

Wir beschränken uns auf die wenigen Ergebnisse von Versuchen, in denen
vergleichbare Träger mit nicht zu vielen Variablen gepriüt und die Ver-
formungen sorgfältig gemessen wurden. Dabei ist es wesentlich, daß die
Bewehrung solcher Träger für Biegung und Torsion bemessen wurde.
Bei der Laststeigerung wurde das Verhältnis T/M konstant gehalten.

Die Zürcher Hohlbalkenreihe TB (54, 55] zeigt, daß die Torsionsver-


drehung 0 durch Biegemomente wenig zunimmt (Bild 7. 16), die Torsions_
steifigkeit Kä also durch die Biegebeanspruchung ein wenig abnimmt,
weil die Längsbewehrung zusätzlich gedehnt wird. Das Torsionsmoment
,lrrit MT, bei dem die Längsbewehrung zu fließen beginnt, nimmt entspre-
,_ „rend mit zunehmendem MB stark ab, obwohl die Zuggurtbewehrung für
ein großes MB bemessen war. Die zu krit MT gehörigen Vertgehungen 0
liegen fast auf einer Geraden, wie sie sich aus G1. (7. 8) für KToergibt.

Die Auswirkung der Torsion auf die Biegekriimmung n ist wesentlich stär-
ker (Bild 7. 17)_ Die Biegesteifigkeit wird also durch gleichzeitige Tor-
sionsbeanspruchung scheinbar deutlich herabgesetzt, d. h. Torsion trägt
bei unsymmetrischer Längsbewehrung und durch das infolge Biegedruck
unsymmetrísche Längsdehnungsverhalten zur Biegekrümmung positiv bei,
allerdings nur bis zu einem Grenzverhältnis von T/M7: bei dem die Deh-
nung GO der oberen Faser vom negativen Druckbereich in den positiven
Zugbereich übergeht (Bild 7. 18). eo > 0 vermindert die Biegekrümmung
und damit auch die Durchbiegung.

In der BRD wird die kombinierte T-M-Q-Beanspruchung von K. Kordina


und Mitarbeitern [61] in Braunschweig erforscht. Eine Versuchsreihe
mit einem stark unsymmetrisch, aber enmaschig bewehrten Rechteck-
balken zeigte einen noch stärkeren Abfall der Torsionssteifigkeit durch
gleichzeitig wirkende Biegung im Gebrauchslastbereich (Bild 7. 19).
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44 7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteifigkeit i” *_

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_ ` Kgogog = @ Fließbeginn ,iz
[(2_/\arê mnST Bewehrlung

0 1 2 -ıoz _1/m]
dô/dx

Bild 7. 16 Vergleich der Verdrehungen eines Balkens bei gleichem Quer-


schnitt, aber variablem Verhältnis T/M (nach Thürlimann-Lüchinger [54])

M [Mpm] [
20
-J
Mr /O /@_r~)"" ~
Tßss 741/- „LTB3 -Ml=o,25
7' /1 ,_n. --
is _ ,fåia2,†:,T=o,ı.s~ T
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_`\§“ ^

T
© Fließbeginn
~ Bewehrung
O I /'V
2 L 5 -ıo'3 [1/m] `
dtp/dX

Bild 7. 17 Vergleich der Krümmungen eines Balkens bei gleichem Quer- zi


schnitt wie in Bild 7. 16, aber mit variablem Verhältnis T/M (nach [54] )-

E
7. 6 Torsions- und Biegesteifigkeiten bei Torsion mit Biegung und Querkraft 145

2,0 I I

..å*L<[i^.I.[ lils
M5 M5 // MB MB
eO<0 \// ı-:„›0 =zug
1,5 1

./._/O

MT=O
B

1 FU
._._ _. __m=)
/dx
du dtp/dx '? FO
_ øhøhi Fu Z3
O,5'_à- ıv0ll F0 M *_*

0 0,25 0,50 0,75


MT
MT*'MB

Bild 7. 18 Vergleich der auf die reine Biegekrürnmung bezogenen Gesamt-


krürnmung bei M + T für Rechteckbalken, Versuchsergebnisse und Theorie

ıı I
KT /KT
1,0

0,9 -
i I _,ı„__ 21'
03 l 1 ~ ~ sügeı Ø 5
7, nur MT l e= 45cm im
±-*_ MT/Mggııs Q-Bereıcb
B = ejıem beta =0
0
I5
1-
M†,MB=o,25 , V/'°
IL
Ø
6
*_ A Løzo
0,5 _- MT/MB: 04 gwszva bis 31.0 kp/«m2
0 max Rißbreite 0,25 mm
0,4 I I ı ı ı l
1 I ı
†ı,25m-rfo +1,25-† K \ |
0,3 -- [P [P
T<+ ~+›T
0.2 -- \«

0 0,1
) 0,2
l l M810,1.
0,3 0,5 0,5 0,7 0,8 os ı,o MT/MTU
Bild 7. 19 Verhältnis der Torsionssteifigkeit eines unsymmetrisch be-
wehrten Balkens im Zustand ll zum Wert im Zustand l, bei reiner Torsion
und bei unterschiedlicher Kombination von M und T _
°2*”f"`.~ff`:"›1f.'=
~7~ 4
7. Verformungen durch Torsion, Torsionssteiíigkeit 2%
~' ;.-.:-.;««_:›
,..._,„.-
_.: ;s;3.-,'-.'«ašs
›_»' 21,-
55'? ~2~


7. 6. 3 Vorläufige Empfehlung zur Berechnung der Verformungen bei
W;
T+M+Q
*_* §9:-.-31:*
1-rf_ s.›,._„.
Für den Zustand I können die Spannungen nach der Elastizitätstheorie für fff :Sin I« _
. ..~., ;.._
T, M und Q getrennt gerechnet und superponiert werden. So lassen sich 31% *'.

auch die Verformungen genähert rechnen. Wesentlich ist, daß damit aus _._.,~ ~<_~'›:„'!:ıf
w
den Hauptzugspannungen mit den angegebenen Werten der Betonzugfestig- ;¬±.›.f~e
I'

.1 fe 1*?
f›;':.t›;.f_
keiten und ihren Streubreiten auch die Rißlasten und die Richtungen der '~tí"iš›_
J'í',~›5
ersten Risse ziemlich zutreffend berechnet werden können, was durch :K1:1;: _

Versuche wiederholt bestätigt wurde. .› , };T.š;*

</- ~=`-_.›i
B
~« `
Für den Zustand II kann empfohlen werden, für Rechteckquerschnitte nach up ,-
_-

Thürlimann-Lüchinger [54] mit den G1. (7. 16), die zum Fließbeginn der 251'
, .
-- i
Bewehrung gehörige Verformung 0 und KF und die zugehörigen Rißmo- .›, _
mente T und M zu berechnen, %`ür den Gebrauchslastbereich kann dann fe
}ı_f;¬
ein geraıiliniger Tårlauf zwischen 0R und 0F, sowie zwischen ›tR und KF
angenommen werden. fıififi'

Spezifische Verdrehung: ii = fTT - T \


dx

Verformungskoeffizient: f = ug - “L + “Bü
.
TT 4 Ee- F; “L ` “Bü
_ 3
. __
Torsıonssteıfıgkeıtz
. K
ne O-_1_4EeFm
_ _ “L “Bü
T,9 fTT u2 μ
0 L + “Bü

Spezifische Krümmung: (I_.f M MT + fMM >.M

Verformungskoeffizienten:

(7. 16)
T T * (Feu/Feo+ 1) >
fi><M>“ fMM:2d12n_Feu_Ee

f :_ u
(F eu /F eo -1)
MT sd .F .E
In In e
F eu

i<
i<(i),
M M
,MM . m
Klllåo

-im
d-F
gm (D :I2
fıvir 2 __)* . Kite
C4
/\ ä
sa
B /

Darin bedeuten:
<1 >* 2 ébm Verhältnis Torsionsmoment zu Biegemoment, bei
M u dem die Dehnung 60 der oberen Gurtstäbe des
Fachwerkmodells zu Null werden.

KEG Biegesteifigkeit für reine Biegung nach


Abschnitt 5. 5
L
-ci vorsgannun auf Torsionsverformun en

7.7 Einfluß der Vorspannung auf Torsionsverformungen

Die Vorspannung vermindert die schiefen Hauptzugspâıınungen und ändert


auch ihre Richtung durch die Wirkung von ax-Druck. Demnach liegen die
Rißlasten höher. Mit geeigneter Vorspannung in Längsrichtung kann man
schon erreichen, daß der Gebrauchslastbereich frei von Torsionsrissen
bleibt. Eigen- und Zwangspannungen können jedoch auch hier zusätzliche
Rißgefahr bringen. Um Risse s 1' che rh eit zu erlangen, müßte man jede
Wandscheibe ( im gedachten Hohlkastenmodelll) längs und quer Vorspan-
nen, was bei großen Hohlkastenbrücken durchführbar wäre, aber in der
Regel zur Sicherung der Gebrauchsfähigkeit und Haltbarkeit nicht nötig ist
wenn die Bewehrung für Rissebeschränlaıng richtig bemessen wird.

Die Schubrisse werden durch Längsvorspaıınung in allen Wandscheiben


flacher (6 < 45°), d. h. die üblichen .900~Bügel kommen besser zur Wir-
kung, das Rißverhalten wird günstiger, die Mitwirkung des Betons zwi~
schen den Rissen wird verstärkt. Die Vorspannung verbessert daher das
Verformungsverhalten bei Torsion, 1`ın¶Rißbildungsbereich verändert die
MT- 19 -Linie ihre Neigung mit leichter nach unten konkaver Krümmung.
Auch hier benützen wir die Zürcher Versuche, um dies darzustellen
(Bild 7. 20). '

Thürlimann~Lüchinger [ 54] fanden, daß man bei Längsvorspannung das


Verforrnungsverhalten im Zustand II, also nach der Rißlast, etwa richtig
erfaßt, wenn man die Dehnsteifigkeit des Sparınstahles FZ EZ zur Dehn-
steifigkeit der schlaffen Langsbewehrung Fe Ee addiert, ganz gleich-
gültig, an welcher Stelle die Längsspaıınglieder im Querschnitt liegen.

MT [Mpm]
ı2†-~ -~ _
© Fließbeginn ' .f*°""
Bewehrung
I0
.` v

s›.
\

schlcıff bewehrt
6| _
. :; _;

4 -
-/
_/ 6 /<9
V
~~ ::::::::f.'l\\\\\
\-¬- `
(_)V

' í vorgespannt

2g
-
.

›<;{g0„=
Orc tun ST
,fziåíí/Ii'

\!`.! '.\}

O 2 ›ıo* [I/rn]
ÖÖ /ÖX
Bild 7. 20 Vergleich der Verdrehung eines schlaff bewehrten und eines
vorgespannten Kastenträgers mit annähernd gleicher Fließkraft der Lä.ngs~
bewehrung bzw. der Spannglieder + Längsbewehrung. Bei Fließbeginn
treffen sich die Linien
8. Formänderungen im plastischen Bereich
(Zustand HI)

8.1 Zweck der Betrachtung des Zustandes HI

Während bei statisch bestimmt gelagerten einfachen Stabtragwerken die


Tragfähigkeit verlorengeht, sobald der Stahl an einer Stelle ins Fließen
kommt oder die Betondruckspannung die Festigkeit erreicht, tritt bei
innerlich oder äußerlich statisch unbestimmten Tragwerken bei Überbe-
anspruchung einer Zone eine Umlagerung (redistribution) der inneren
Kräfte auf noch nicht ausgenützte Nachbarbereiche ein. Statisch unbestimm-
te Tragwerke haben also Tragreserven, die erst dadurch geweckt werden,
:laß an einer oder mehreren jeweils kritischen Stellen plastische Verfor-
rnungen entstehen. Zur Ausnützung dieser Tragreserven muß man das Ver-
formungsverhalten der Stahlbetonträger iın plastischen Bereich und vor
allem die Verformungsgrenzen kennen. Bei Stabtragwerken können sich
"plastische Gelenke" (plastic hinges) bilden, bei Flächentragwerken (Plat-
ten, Schalen) verlaufen solche gelenkartigen Verformungen entlang einer
Linie (yield line). Die Verfahren zur Ausnutzung dieser Tragreserven
werden Traglastverfahren (plastic theories) oder Bruchlínien-
t h e o r ie (yield line theory) genannt. Die Tragreserven können bei Ka-
tastrophenbeanspruchungen wie Erdbeben, Feuer oder unerwarteten Über-
lastungen eine wichtige Rolle spielen, sie erhöhen die Sicherheit gegen Ein-
sturz und vermindern die Schadensfolgen. Diese Reserven bei Nachweisen
auszuschöpfen, lohnt sich in vielen Fällen.

8.2 Biegeverformungen im Zustand Ill

V o r au s s et zun g : Wir setzen hier guten Verbund, also gerippte Be-


wehrungsstäbe voraus. Bei mangelhaftem Verbund, z. B. bei Spann-
gliedern in Hüllrohren muß das schlechtere Verbundverhalten be-
achtet werden! Ferner werden Schlankheiten 2«/h > 4 vorausgesetzt.

Betrachten wir wieder die Momenten-Krümmungsbeziehungen eines Stahl-


beton-Rechteckbalkens, also die M-n-Linien. In den Bildern 8. 1 und 8. 2
sind für bezogene Momente m = -AI2-- die bezogenen Krümmungen
bh BP
nh = E0 + Eu, ohne Mitwirkung des Betons zwischen Rissen, für Beton-
stahl BSt 22/34 U und für B St 42/50 K bei verschiedenen Bewehrungs-
prozentsätzen μl = Fe/bh in % dargestellt. Als Grenzen sind eingetragen:

Das Erreichen der zur Fließgrenze gehörigen Stahldehnung es N 1, 1 %<›


bei Bs: 22/34 , bzw. bei der 0,2 0/„ Deımgrenze des Bs: 42/so eo 2 fs 2,0 %<›,
ferner die übliche Verformungsgrenze mit ee = 5 34° sowie die Dehngrenze
des Betons mit eb = - 3, 5 %<›. Für ee gibt das CEB neuerdings 10 %<› an.

Der plastische Bereich ® gilt als erreicht, wenn es oder eo 2 oder


Gb = - 2 75° (Gb - Gb-Parabel bis - 2 %o) überschritten wird, Die zuın Er-
reichen der Streckgrenze führenden Momente werden als “plastische Mo-
mente" MP1 bezeichnet, Aus den Kurven erkennt man, daß die In ögliche
O 8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand Ill)

Kr ümmun g bei hohen Bewehrungsgraden durch max eb auf kleine Werte


begrenzt wird, die Druckzone versagt vor dem Erreichen plastischer Stahl-
dehnung, der Stab verhält sich spröde und gibt nur wenig Tragreserve durch
plastische Verformung.

M
m2†-

0,/.sbh.ßp. W „ , . . . .
Eb=-2.0y.„\ - eb: _3,5 °/„ Beton - Stuhl
0,40 -μ=ı0,0 /`\ - 22/31. u
0,35 r so0,0..,„~/Ü _- ' ße 2 200 ›<=›/C02
.ım„_¬ı.

0,20 μ:'3,0 " _`“-_ 1 ` \_ J


+-°-~†
taxii?
Y//4a=.;a¦§sasasasaa;____ __l__„__--_ e
°›* 5 fe = 5›° 1'?
0,05 V n¦¦¦¦¦¦¦aıismıııs¦¦s' :_ :_ ::-::-3 :.1
__t_i__l___t__t-l__
zsaaasi" 0.25.-/. -iii' l
0 ı23Lss7a9ı0ııı2ı3°/..„
71'h=5e*lEb|

Bild 8. 1 Momenten-Kriirnmımgsbeziehungen für Rechteckbalken (auf b,


h und BP bezogen) bewehrt mit BSt 22/34 U, plastischer Bereich @
herausgehoben

_ M
m _ bhz BP G
OJLS èb="2r0°/V°°`\ __¦;55;§§_ , "| | \Betob-Stıohl e ß0.2 BSW 42/50
WO* μ=10,0°/= r 35°, ` “'50 K 5*“
50.„ ' °° ßO2=/«200 RD/Crnz TD (fl
0.3S~ 1 -"J › ssıu 22/ai
'° 'O-VD' ~~ ~ ” ' '
\_.__::_
.ÄI .lmaıfifi~"
0.25 -2,5“/. -"salI
,n¦¦;-Be,e,Ch® \ - :ps 2,o°/.„ ee
200/ .« %¦äHı.ıšııııııı _..:'
- -
0,20 ' _ 5 0„ t
0.ıs Z Ü _ ' " ' 6° 0'“ W = ßp
0,0. - -- -~
0,05 050°“ _¶__:__J__†__ı__ı___1
lll _-
ff) U

0 ı 2 3 L 5 0 7 0 9 10 ıı ız 13°/.,. zp 35°/.„
›<.›h=ee+(eD

Bild 8. 2 Wie Bild 8. l, jedoch für B St 42/50 K

Bei niedrigen Bewehrungsgraden kann der Stahl über ee = 5 %<› hinaus


sich dehnen, bevor der Beton versagt, das plastische Verforrnungsver-
mögen ist also umso größer, je niedriger μ ist.

Die Höhe der Fließgrenze des Stahles hat Einfluß auf den Beginn und auf
die Breite des plastischen Bereiches. Es besteht natürlich auch ein Unter-
schied zwischen B St U, mit Fließbereich, und BSt K, der als kalt ver-
formter Stahl nach Erreichen der 30 2-Grenze noch stetig weitere Span-
nung aufnirnmt. '
8. 2 Biegeverformungen im Zustand lll l

Aus dieser Darstellung ist der Einfluß der Beton güte auf die mög-
liche Krurnmung nicht zu erkennen, deshalb werden in Bild 8. 3 die m-nh-
Linien für unterschiedliche Betongüten bei μ = 2 % gezeigt. Die mögliche
Krümmung nimmt mit der Betongüte zu, weil sich der Stahl damit höher
beanspruchen läßt, bevor der Beton versagt,

Der Einfluß einer Druckbewehrung ist beachtlich groß, wie aus


Bild 8, 4 hervorgeht. Bei μ = μ' = 2 % läßt sich die mögliche Krümmung
bei BP = 255 kp/cmz etwa verdoppeln.

Die beiden Bilder 8. 3 und 8. 4 sind der Stuttgarter Arbeit von W. Dilger
[42] entnommen, deren Studium zu empfehlen ist.

„, nl lg)
' „hz (cm
„. =_.( M
bh2 cm?
) kp

100 › `Greñze bei 100

80 , aaa
~_'2\=>\ Eh: `3,5°/uı \μı_Z U/0

ı μ):-1°/0 `
, 255
ornent
M so ,
//170 l Moment CDCOc›o
μ'=os °/„4
I

, I 1 2
I μ"= 0 1 I
H* 40 /ßp =8Skp/cm μ, 2°/n 2

ßp = 255 kp/cm
20 μ I 2 °/° Bezogenes
ı\› O
l` B St 1.2/50K
Bezogen Bsmz/sox
O
5 ıo ıs
\

20
|

25 3o~ıo*3
0 5 10 15
ı
20
1
25 30- 1 0-3
Bezogene Krümmung X» h Bezogene Krümmung X- h

Bild 8. 3 Einfluß der Betongüte auf die Bild 8. 4 Einfluß einer Druck-
mögliche Momenten-Krümmung bei μ = 2 %, bewehrung μ'= Fé/bh auf die mög-
einseitig bewehrter Rechteckquerschnitt liche Momenten-Krüınmungzbei
(nach Dilger [42] ) μ= 2 % und 5 = 255 kp/cm
(nach Dilger p[42] )

Die Verformbarkeit der Biegedruckzone kann durch eine die Druckzone um-
fassende Q u e r b e w e h run g wesentlich gesteigert werden, was verschie-
dene Forscher nachgewiesen haben. Rüsch-Stöckl [70] führen einen Auftei-
lungsgrad der die Druckzone umfassenden Bügelbewehrung ein (Bild 8. 5):

A
_ (b 1 2

--e f
_ k 2 B)
AB - --_-----_2 ,
_
ferner μq - ----e
0 b
eB
bk B k

/
tif: fi@r@†„
/ /

_a\ı\ \ \ >\\&\`h\„
ei
NL-- L

i
Bild 8. 5 Zur Ermittlung der Kenngrößen für die Querbewehrung
von Biegedruckzonen ['70]
.fg ›
.,. .

52 8. Forınänderungen im plastischen Bereich (Zustand U1) «a`3š,r


ı«°¬;¬ı=í_

,y
taäšl
.,.„, í,
ee: s

Bild 8. 6 zeigt, wie die Bruchdehnung des Betons - 6bU durch Bügel bei
verschiedenen Betongüten gesteigert wird. Das Spalten des Betons in iii ;
Druckrichtung wird dadurch verzögert. Bei hohen Betongüten ist die Wir-
kung gering, ihr sprödes Verhalten läßt sich nur Wenig verbessern (siehe
auch [71]). G. Macchi [72] weist darauf hin, daß die günstige Wirkung
der Bügel nur bei verhältnismäßig niedrigen Biegedruckzonen, also bei
kleinem x/h = kx voll zur Geltung kommt (Bild 8. 7).

IL

|2

°!0D E5 l O

L.-_-I l

ßw=ıso kp/«m2
Ebu B 0
| I .
2 O

ßw =2 50
CD
`I
_ untere ____
8O Grenzwerte
8

%
L A
A /ßw=soo
A
2

gmmm _ ° ßw=150kp/cm2_
Betonbruchdehnung
° ß,„=2soı<p/cmz
A ßw =soo gp/cm2
0 h o,ooı 0,002 0,003 0,001. 0,005

^a~ μq
Aufteilungsgrud - Querbewehrung

Bild 8. 6 Steigerung der Betonbruchdehnung einer Biegedruckzone


durch Querbewehrung (Bügel) (nach Rüsch-Stöckl [70] )

vobere Grenze der Betondehnung


lo :36I°

Ä f
V: Volumen für Länge I

Betorıdehnung[0/oo]
E-
W D = °b%3% = Volumenprozent der
I Bügelbewehrung
I
O
U1 5 2 1. 6 CD 1 2X
0,5 0,25 0,167 o,ı2 s kx
Bild 8. 7 Steigerung der Betonbruchdehnung einer Biegedruckzone
(vermutlich ßw = 250 kp/cmz) bei verschieden starker Querbewehrung
(Bügel) abhängig von der relativen Höhe der Biegedruckzone kx = x/h
(nach Macchi [72]). Bei ebU = 10 76° ist allerdings mit Zerstörung des
Betongefüges zu rechnen.
8, 2 Biegeverformungen im Zustand III 153

Eine ganz beachtliche Steigerung der Biegekrümmung läßt sich durch


Um s chnürung der Biegedruckzone mit einer rechteckigen Wendel-
bewehrung erreichen. Dies haben I. G. Potyondy und E. G. Nawy [73]
mit Spannbetonbalken nachgewiesen, deren Verformbarkeit durch die
Längsdruckkraft eigentlich verkleinert wird (Bild 8. 8). Die Balken waren
mit V = 14, 6 Mp entsprechend ovo = 93 kp/cmz vorgespannt, ihr Druck-
flansch War unterschiedlich stark mit Wendeln Ø 4, 8 mm, Ganghöhe ew =
7, 6 cm bis Ø 6, 3 mm bei ew = 2, 5 cm uınschnürt. Die max, Durchbie-
gung konnte von 2, 5 cm beim Balken B 1 ohne Wendelbewehrung bis auf
12, 5 cm beim Balken B 4 mit der stärksten Umschnürung, also um das
5-fache, gesteigert werden. Die Bruchdehnungen sind leider nicht ange-
geben. Die Durchbiegungen sind nach dem Erreichen der Fließspannung
der Längsbewehrung unter fast gleichbleibender Last gestiegen, was einer
ideal plastischen Gelenkverformung entspricht.

Mit solchen Urnschnürungen lassen sich also plastische Gelenke aus Stahl~
beton für beachtliche Drehwinkel konstruieren.

ßw28~300 kp /cm 2

er ~ 0,8 m ~ 0,8 m
† ip Pi `† fıs -¬¦=/oben
ßıçııııi Wendel Ø 6,3
.T _

J.-0,3
Je l>t_. ._._
2-75m ( 6Lı z 23cm
__,†m . 1 + 2 Ø 5
CD " l`
l-_k -¬lf--unten
,L_1s_l
15
10 B1 ' I N l O
I cm]
B L *_*
m- /Z iB/4
'_¬ _---» ohne Umschnürung
l_.._J ~~ \°
\
__---- mit Umschnürung
U'l
St D = 6,1« °/0
LoMp
ıııı Durmuxegung
chb
EU» O

B1

Durchbiegung [cm] Grad der Umschnürungsbewehrung


_ Volumen Wendel
D _ Volumen umschnürter Beton

Bild 8. 8 Steigerung der Durchbíegungsfähigkeit eines Spannbetonbalkens


durch Umscbnürung des Druckflansches (nach [73])

Für th e o r et i s che An s ät z e wird die M- n -»Beziehung meist durch


ein bilineares Gesetz vereinfacht. Dies geschah sehr früh (1956) schon
durch A. L. L. Baker [74, 75l , der bei diesen Betrachtungen der Grenz~
tragfähigkeiten mit Recht den Knick zwischen Zustand I und II vernach-
lässigt und die erste Gerade vom Nullpunkt zum Punkt L1 am Beginn des
Stahlfließens zieht, um von dort waagrecht zu L2 weiterzugehen, wo max.
Gb erreicht ist. Bei stark bewehrten Querschnitten gibt es dann nur L1
bei μgrenz an der Stelle max Gb (Bild 8. 9). Bei kaltverformtem Stahl BSt K
13

8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand HI) , 2 ¬†2h;§I=J:."=;,~~.='

.gif
" 1.;
«åçı ':.
,§7.
werden die Spannungen oe > B0 2 durch entsprechendes Höherlegen des 1525"- 'š"?å3s

horizontalen Astes berücksicht ıgt. μgrenz wird hier auf max eb = ._ 3; 5 7;,
~ ,«
und max ee = 5 '%=› bezogen. ' .f¬ ij ,sn
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elcıst. X- h plcıst. X-h y_. h ap* Ee,e? beı Ge = ?S
soweit Ee elost. -1 Ee fl“ e *

Bild 8. 9 Prinzip bilinearer Momenten~Krüm- Bild 8 . 10 Zur Ermittlung der p lasti -


mungsbeziehungen für Berechnungsverfahren schen Krümmung, solange 6b< max eb
nach A. L. L. Baker 1:74, 75 l

8.3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation

Wird im Bereich eines großen Momentes, z. B. an der M-Spitze unter


einer Einzellast oder über der Zwischenstütze eines Durchlaufträgers,
die Fließgrenze im Stahl der Zuggurtbewehrung erreicht, dann nimmt die
Krümmung bei steigender Last dort örtlich über eine kurze Länge bei fast
gleichbleibendem M rasch zu, wie dies aus den Linien, Bild 8. 1 und 8. 2,
hervorgeht. Es bildet sich ein plastisches Gelenk (plastic hinge). Je nach
Bewehrungsgrad erreicht diese örtliche plastische Krümmungszunahıne npl
den 2- bis 3-fachen Wert der zur Fließgrenze gehörigen elastischen Krüm-
mung nel (Bilder 8. 9_und 8. ll). Diese Krüınmung ıpl erstreckt sich über
eine gewisse Länge 1 1, die plastizierte Länge, die wir für die rechnerische
Behandlung auf ßpl reguzieren, das so definiert ist, daß JZ 1- n flächen-
gleich ist der schraffierten Fläche der plastischen Krürnmgıng (plšild 8. 11).
Die plastische Krümmung ergibt einen leicht ausgerundeten Knick in der
Biegelinie, die sogenannte Gelenkrotation (hinge rotation) mit dem Rotations-
winkel 9 = npl - ßpl.

Die plastis che Krümmung erhält man aus der zum Lastgrad, aus-
gedrückt durch m > mel, gehörigen bezogenen Krümmung ıth nach Bild
8. 1 oder 8. 2 abzüglich der elastischen Krümmung bei Erreichen der Streck-
grenze, solange die Grenzdehnung des Betons noch nicht überschritten ist
(Bild 8. 10)

ee ee el
"pıh ~ 1_.'12'**"
x, el
(8-1)
wobei Ge zum betrachteten m gehört und

kx--.d
_x
h ie zuë e bzw . e e el g ehör`ıgen bezogenen Nullinienhöhen
' sind,
8. 3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation 55

Ist der Beton maßgebend, dann ist

_ 2
K h : íë.. __ _____._._-A

Pl kx kx, el

Die maximale plastische Krümmung ist irn wesentlichen vom Bewehrungs-


grad μ und der Fließgrenze des Stahles BS bzw. B0 2 abhängig. Bild 8. 12 2
zeigt diese max n 1 für verschiedene Betongüten bei'B St mit ßs = 4200 kp/cm
Die zweite Abszisge erlaubt auch Ablesungen für andere Stahlgüten.

llin l* I †
_ LK/K//_;â\\\\\¬ \ l

. -...ıılll||||| |||||||ııı..-
191° bei Fließbeginn
"'ıı.... lfififi'
'ı| „ ıı
Krümmungen
I x
xpf I Fließkrümmung gibt
xpf 11/ Gelenkrotation

I \ 1 , l l

-...ııılllIIl|||| ||||||||ı|....- elıusıisıclıe


. I Blegelınıe
I_'" ° " " '_ '- " _
Ä; -l V . ' l
' *pf "'||||||"| |"|||||ı-~ Durch biegung
fpf - upf =schrcıff. Flüche infolge
Gelenkr tot' n
Rotcıtions- 0 |0
winkel

Bild 8. 11 Verlauf der Krümmungen infol 8 e Bie EU-U8 allein bei einem
Balken mit einer Einzellast in Feldmitte (M > Mel). Nach dem Fließbe-
Üırı entsteht üb_er der elastischen Krüınmung eine plastische Krümmung
auf der Länge ßpl, die eine Gelenkrotation G ergibt.

Für die mögliche Gelenkrotation 9 ist die plastische Länge


Jlpl von großer Bedeutung. W. Dilger [42] hat sie eingehend untersucht,
wir teilen hier nur die wichtigsten Abhängigkeiten mit:

1. Abhängigkeit von der Form der M-Linie:


Bei konstantem M wird L 1 theoretisch gleich der Länge des kon-
stanten M, in Wirklichkeit ergleben sich jedoch jeweils an den gröbsten
Rissen größere Krümmungen, weil dort die Druckzone x stärker ein-
geschnürt ist, so daß sich dort einzelne oder mehrere plastische Ge-
lenke bilden. Die Länge Lpl ist dabei mindestens h/2 je Gelenkstelle.

Für ve r ände rlíche s M nimmt Dilger auch im Falle der bei Flächen-
last vorhandenen Krümmung der M-Linie als Näherung eine gerade M-Li-
nie, also konstantes Q an, und bezieht I. auf den Abstand des max M
von M = 0 -Punkt, der sich zu a = max ergibt. Er definiert so die
8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand III) "13
,šlıši

auf a bezogene plastizíerte Länge zu (Bild 8.13) Swf« B


.~.;s. l
:§7:-t
1. „:rf:~;-
_5;.„f
l
ki :T13 1 T52 .Üpıds
pl P1 L
P1
Ist Q rechts und links von max M verschieden, dann muß Zpl in einen Teil
links der Lastachse und einen Teil rechts aufgeteilt werden. Zur Verein-
fachung nehmen wir eine zu max M symmetrische Lage der M = 0-Punkte am l
l
l

ı.s.1o"3
š
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Kp!
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Mcıx Cl
1 2 3 4 é' 6
Bewehrungsgrad μ [°/Q]
l 1 x ' l I
50 l00~ V50 200 250
μ~ ßq2[kp/c m2]

Bild 8. 12 max. bezogene plastische Krümmung n lh, abhängig vom


Bewehrungsgrad μ bzw. μßo 2 für verschiedene Betongüten BW,
Rechteckquerschnitt '

† -i-“±`:l- -
. .ll
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l l
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lil
Mornentenbild

Bild 8. 13 Definition für die auf a = max M/Q bezogenen plastizierten


Länge ßpl nach Dilger [42]
8. 3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation

2. Die bezogene plastizierte Länge hängt nun stark vom Verhältnis der
Lastübertragungsbreite 2 c (z. B. Lagerplatte bei Durch-
lau.fträger)`zur Länge a ab (Bild 8. 14). c/a = O bedeutet Schneiden-
last, c/a = 1 entspricht gleichmäßig verteilter Last, bei der dann Q
nicht mehr konstant ist. Aus diesem Bild kann bei Symmetrie der M-
Linie direkt Lpl = kßpl 2 a abgelesen werden.

3, Das Bild 8. 15 zeigt außerdem einen erstaunlich großen Unterschied


zwischen naturhartem Stahl mit Fließverformung (ideal plastisch, sie-
he Bild 3. 1) und kaltverformtem Stahl mit oe über §30 2 ansteigend.
Der fließende, naturharte Stahl bildet ein sehr kurzes Gelenkstück,
die Nullinie wandert rasch hoch und die Nachbarzonen werden vor dem
Bruch gar nicht mehr plastíziert.

4. Der Bewehrungsgrad hat für μ < μ renz nur wenig Einfluß auf die be-
zogene plastizierte Länge (Bild 8. §5). Bei naturhartem Stahl steigt
kßpl bei μ > μgrenz steil an, doch ist dieser Bereich für die Praxis we-
nig interessant, weil bei μ > μgrenz die max Krümmung klein ist und
Sprödbruchgefahr besteht.

; Der Belastungsgrad m/max m hat bei μ < 2 % nur wenig Einfluß auf
1 k
tpl '
5
__(D

|\) U1
I: .U Kcıltverformter Stuhl _
_C)

._lm=±=.__, B St 1.2/ 50 K
--¬"¬2'*¬_¬.
„_,. 8 I l
O'2O o F-4« Kcıltverformter erte _o
Länge
Länge
kfpf
e Stuhl (m=15l 'I
,_ o,ıs O.__† ' ' ' stz OO l` "Tn
(D -I

Ncıturhorter
_' 0,lÜ _
Stahl (m'°° ı .o_O Ni "Ncıturhorter Stuhl
GH 005 Bw =3ool<p/cm? ssl 42/so u l
l3w=3°° *P/Cmz
Bepo
zogene
Bs: 1.2/so 0 1 ,
Bezog
peostzert I μ = ı_s °/„ 1 2 3 /°
Bewehrungsgrad μ
o qz 0,1. Qs o,e ı,o | a S S
I
-~ 50 l00 150
.i , ,. .
Verhaltnis von _c__
Q ~ Lustlcınge
Schumänge _μ~ [35 bzw μ-30.2

Bild 8. 14 Bezogene plastizierte Bild 8. 15 Bezogene plastizierte


Länge kßpl abhängig von Länge ke 1 abhängig vom Beweh-
rungsgrad) μ und der Stahlart, bei
c Lastlänge
a
_. Schublänge fur
" a 2
__ 2 1-1 [42] SchneıId enlagerung 3
a : 0 [ 42]

6. Einfluß der Schubverformung


Unter hohen Einzellasten oder an Zwischenlagern bilden sich bekannt-
lich fächerförmige Schubrisse und zugehörige Druckstreben (Bild 8. 16).
Diese bewirken, daß im Fächerbereich, also im allgemeinen auf eine
Länge von h rechts und links der Last, die Zuggurtkraft zunächst auf
dle Länge V nicht und dann parabolisch abniınmt. Als Beweis sind in
Bild 8. 17 gemessene Stahldehnungen über der Zwischenstütze eines
Zweifeldbalkens aus Stuttgarter Versuchen gezeigt. Wir berücksichti-
gen dies mit dem Versatzmaß v, das auch von der Bügelneigung und
vom Schubdeckungsgrad abhängig ist (vgl. [1 a], 8. 3. 2. 1). Dies be-
deutet, daß zur plastizierten Länge 2;? aus Biegung noch die Länge v
_, J....e_..
«ı~_.=„{›
rät,
_»~, ,Ã »
8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand III)
, ,..-.-.›
._ .. S
. iv?
_ › `=^›.3~

í»
je rechts und links der Last hinzukommt, auf der die 30 2 %-Grenze über-
schritten wird. Im Druckgıırt vermindert die Fachwerkwirkung die Dehnung f
eb, andererseits wird Gb dadurch größer, daß die Höhe der Druckzone x
durch Schubrisse kleiner wird als wir für Biegung allein rechnen. (Dies ar
ist ein seit Jahrzehnten bekannter, aber bisher nicht berichtigter erhebli-
chen Fehler! ). e

X_l____
L „tl
\ l«\_<.-

O
, \. «__
_ T_."f_ _
\ 1/8 \\
l_;:;:„;
.ll»niir ı ı ılıl l 'Ir
-\

Jemzvah -¬L
Verlauf der Zugkröfte bzw. der Stahlspannungen

Zugkraftlinie
/8 Ill' /¦F_- ¦_
Parabel
ım
pm _ - /S*t@:¬3;l Ze
max
bzw.maxGe

¬h v~+_v „t

Bild 8. 16 Fächerförmiges Rißbild unter Einzellast ergibt


Versatz der Zugkraftlinie gegenüber der M/z-Linie und da-
mit Vergrößerung der Gelenkrotation, gezeichnet für Stahl
ohne ausgeprägte Fließgrenze (nach [42] und [ 76] )

zP=soMp
5
°/oo
-_.

L 'I
ı._

, Proporiionali~
_""l
ll
Verlauf der
' elast. Dehnungen
tötsgrenze . 2 P =_ «mp , unter 2 P = 50 Mp
l
2 _ .šài '
h
dehnung
EQ
en
Sta
1
* ,Wífi _
P
zP='1oMp `

ln ı~
L\\.
S3
lflssäë- ¬
S2 Sl S0
~
Slr
.`.
S2r S3r SLr
§3 Bild 8. 17 Verlauf der Stahl-
dehnungen über dem Zwischen-
auflager eines Zweifeldbalkens
bei vers chiedenen Laststufen
[42]

Dilger hat nachgewiesen, daß bei kaltverforıntem Stahl die gesamte pla-
stische Rotation im Fächerbereich als konstante Biegerotation für eine
plastizierte Länge von

zB+
pl = 2 (vh + vre) gerechnet werden kann.
8. 3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation 5

Der Abstand zum Nullpunkt der Gurtzugkraft vergrößert sich auf a* = a+V.
Die halbe Lastlänge wird gewissermaßen c = v+c, und kzpl muß aus dem
›~< *
Verhältnis c :a ermittelt werden.

Die gesamte plastische Rotation (rechts und links von P) wird


in diesem Bereich bei Vertikalbügeln für symmetrisches M-Bild mit
.ir2
e-_ 2›tp1ı<„pl(a+.2_),
h
(8.2)

Die Schubrotation ist dabei GS = nplh


. o .. _. _
bei 45 -Schragbugeln mit 5 = 45
0 und v -_ ä
h

6:2

Dilger konnte nachweisen, daß sich mit diesen rechnerischen Ansätzen


"“irıe gute Übereinstimmung mit Versuchsergebnissen ergibt.

H. Bachmann [71] weist mit Recht darauf hin, daß der Bezug auf die
M-ir-Linien (Bild 8. 1 u. 8. 2) manche wesentliche Einflüsse nicht erfaßt,
so vor allem nicht die Unstetigkeiten durch Rißbildung, durch die Längen
verlorenen Verbundes vo, durch unterschiedliche Rißabstände je nach
Aufteilung der Bewehrung. Er betrachtet daher den Gelenkbereich als
Ganzes, ermittelt die wahrscheinliche Anzahl und Breite der Risse, niınmt
Rißabstand/ innerem Hebelarm = am/z und Q/ZS mit ZS = Fe BS als
Parameter und erhält daraus den kritischen Winkel der Rotation des "Bie-
gerißgelenkes“ bzw. des "Schubrißge1en.kes". Er verweist mit Recht auf
die Tatsache, daß im Bereich plastischer Gelenke die Querschnitte bei
weitem nicht mehr eben bleiben (siehe hierzu auch die Stuttgarter Disser-
tation W. Lippoth 1973 [76], der Bild 8. 18 entnommen ist). Durch das
Fortschreiten der Schubrisse wird die Höhe der Druckzone verringert,
durch die Öffnung der Risse wird eb am Rand wesentlich größer als nach
Navier, und damit versagt das Gelenk früher, falls nicht Querbewehrung
das Versagen verzögert. Bachmann gibt eine von μ abhängige starke Ver-
minderung der möglichen Gelenkrotation durch diese Erscheinungen an
(Bild 8. 19). Für die Abwägung "zulässiger Drehwinkel" ist daher noch
M Yorsicht geboten.

Beanspruchungen durch wiederholte oder dauernde Lasten im Gebrauchs-


zustand müssen auch bei Traglastbetrachtungen für Stahlbetontragwerke
mit Sicherheitsabstand außerhalb des plastischen Bereiches bleiben. Nach
M. Yamada [77] wird die mögliche Gelenkrotation schon durch rund 100
Lastwiederholungen auf etwa 1/10 des Wertes bei einmaliger Kurzzeit-
last reduziert.
8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand III)

Stcıhldehnung EQ [°/vo]
O 1 2
* ¦ . ¦ >

-i--- aus Versuch


3
----- nach üblicher Biege-
theorie des Stahlbetons
\,
/
\\\
\\\\
§\
`§\

+
à \\`
2§.` \\\
\

noch Ncvier Ä/
\//
///
/ //
/ /
0,95 PU , /I /
0,71 PU

/ /
/ _*

/ /
/ /
'< I h 1 / I 3 ı

-3 -2 -1 Ü
Betondehnung Eb [°/„]

Bild 8. 18 Im Bereich großer Q und M bleiben die Querschnitte nicht


eben, hier Dehrıungsverlauf im Bereich fächerförmiger Schubrisse über
dem Zwischenauflager eines Durchlaufträgers (aus Lippoth [76])

0,015 \

0116
\\ gerudliniges E-Diagramm
0,010 _/ ı ı z ı
nkrotcıt \
\
Gee
0,005 \` ~
__ geknícktes E _
" nach Bild 8.18
kr
t'sche
I i
0 0,5 1,0 ı,s 2,0 2,5 an
in [°/°}
Bild 8. 1 9 Abminderung der möglichen Gelenkrotation 9 durch Abweichen
der Dehnungen E vom geradlinigen Navier-Diagramm nach Bachıfnarm ['71]
- wm

8. 3 Plastische Gelenke, Gelenkrotation 161

M
'“ = 0-<1?-ßp
0,30
'"_II¬=0| ___._ I

in
I±*I10'°›39
,IIIIaIe°III”II _ Sb:

,- J,0,2s¬ I
, _ I
/I7??
,FIX
0,20 IIIIII II II I I
//
0,2Ü'IIII
\f `¬

fiir I I IIII I .
IIII 7|'

~~ë* L I I

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`±2\ ~\\ \
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I!IIIIIi°"`I3III
(T) fb 5, U
¶U «_
"Y-

°›'°I/V/5 IIIIIIII°-HIIIII'
\
\\ \ \
1'
\\
/ flfiı I
¬

WÄ'/I'
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\

I II
„ I . '(105 I I I I T

"¦gO=0,ı`L°/oi.
,/ I I . .BQ

2,50 5,00 7,50 Iopo 12,50 I3,s0- ı0“3 md


` Rotation 6d
Bild 8. 20 Rotation bei reiner Biegung [78] mit max Ee = 10 74° , gemäß
CEB - Richtlinien

G C5 _
e I3S=aa00 kp/«m2 D C185 ßw' I30
I
I

23
_o
M He ' 2,0 3,5-/„E0
ITI

)/.O
__ ' _ I I
_ Fe' ed _ _, I_„_ _ M
_ í
_ μ0=μ0'°f3°
1 l
I m ' b.d7 .I3 E \ _

1,3 I
__ FE

II í,I'_Z"I;ı=-5”
__- _4`_ I If \
.I I I In
0,25
ı

I 020 _--_-_-
_ x›Q4\›Q

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I

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I* 0.1“
eb=~3,s°/s
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0,05
\§ Eb =-2°/nø I 4

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y , _†iI"0I'O5I
I I I I
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@b=-3,5 °/„r

0,ı \§\
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I
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'
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_ EOZOJI4 G/oo
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___

0
I
0,IÛ°/an

I 2,50
-i-- mif
----- -~ ohne
I I I

zwischen Rissen

I s,00
I

Mitwirken des Betons


I

I II I 1,50I I03 md
ñ
_„

„I
___;

M 2,50I I I
_
n “g̀T
_

5,0040 rad

Rowımn ed R°f°“°“ 90
Bild 8. 21 Rotation bei Biegung und konstanter Längs- Bild 8. 22 Wie Bild 8. 20, jedoch n = -
druckkrafı n = _ 0,3 [78]
t ._„V ›~.':.'~:ft~.'.=› ¬~..› '
.›„'.›.~±.~,-. I
„_ f~.%=ı›.=~:›::E'
„„..__›,
›., fflêš.->"f..' 1 ;_fı`
§3*. -;&:tu«-
I.

2 s, Formänderungen im plastischen Bereich (zustand In) x


«›
.› = fiíaeäšeii-
f *~,ıl~ „ew
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<:„ ß ul ı:ı"`~
III. ı«=.' =.='†,~.-2»
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„xi ›. "ze

8.4 Rotation bei Biegung mit Längsdruckkraft (M und N)


.
WI f
I., 5.=:aP'

Bei Rahmenstützen wirken Längsdruckkräíte erheblich mit, sie vermin-


dern die Rotationsfähigkeit schon dadurch, daß lg, = x/ h größer wird. Die
Annahme von plastischen Gelenken in Stützen von Stockwerksrahınen ist
daher meist problematisch, die mögliche Rotation ist je nach dem Verhält-
nis von M : N gering. »Die Krümmung n kann bei gleichzeitiger Wirkung
von M und N mit den gleichen Ansätzen ermittelt werden wie bei reiner
Biegung. Da bei Stützen die Querkraft eine untergeordnete Rolle spielt, Ä
geht man meist von M-Rotationsbeziehungen bei als konstant angenomme-
nen N aus und niınmt die plastizierte Länge 1 1 = h = Querschnittshöhe
P an
feeteine
M'

Hier sei nur anhand von drei M-9-Diagrammen für unterschiedliche be-
zogene Längsdruckkräíte gezeigt, wie weit die mögliche Rotation für ver-
schiedene Bewehrungsgrade durch den Einfluß der Längskraít vermindert
wird (Bilder 8. 20 bis 8. 22), Die Diagramme sind einer Arbeit von G.
Macchi und E. Siviero, Milano [78] entnommen.

8.5 Momentenumlagerung in statisch unbestimmt gelagerten


Tragwerken

8, 5. 1 Momentenverteilung im Zustand ll

ln statisch unbestimmten Trägern, z. B. durchlaufenden Balken, hängt die


Verteilung der MO-Momente auf positive Feld- und negative Stützenmo-
mente vom Verlauf der Trägheitsmomente bzw. der Biegesteifigkeiten ab.
Im allgemeinen gehen wir bei parallelgurtigen Balken von konst. E J =
konst. KB aus und legen der Bemessung der Biegebewehrung die sich
hieraus ergebenden Feldmomente MF und Stützenmomente MS, zugrunde.
Nun kann man aber die Verteilung der M auf Feld und Stütze stark ver-
ändern, indem unterschiedliche Steifigkeiten entlang des Trägers ausge-
bildet werden. So ist es z. B. bei Flußbrücken seit vielen Jahren üblich,
die Träger über der Stütze höher und damit steifer zu machen, um die
Feldmomente zu verringern (Bild 8. 23). Die Trägheitsmomente wurden
dabei für den Zustand I berechnet.

1| \ ı
"0\`\
Iı ı ı /"W"
I I „„,1-«I
. . . .I I I I I II.I I I "" IIIII
.I IIIII""""""I'
I.. f II III
\ I

hi. V _ .lll
"'iIıI ıIıI Iı ı=«~ ,
bei konstantem KB
bei variablem KB

Bild 8. 23 Veränderliche Trägerhöhe zur Beeinflussung der Momenten-


verteilung von Durchlaufträgern
8. 5 Momentenumlagerung in statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken 163

Das Trägheitsmoment und damit KB verändern sich jedoch beim Übergang


zum Zustand II sehr stark, vor allem wenn die Rißbildung abgeschlossen
ist (Bild 5. 10). Die Momente werden sich dann entsprechend den verän-
derten Steifigkeiten Kg auf Feld und Stütze verteilen. Es entsteht also
schon im elastischen ereich des Zustandes ll eine andere Momenten-
verteilung, als wir sie üblicherweise mit den .II bzw. mit konstantem K;
rechnen.

Wenn man sich nun Gl. (5. 10) Käo = Ee Fez (h- X)

oder Bild 5. 10 ansieht, dann erkennt man, daß man durch die Wahl des
Bewehrungsgrades die Biegesteifigkeit im Zustand II von etwa 0, 8 12%
bis O, 3 Kg verändern kann, also in starkem Ausmaß. Entsprechen
kann man auch die Momentenverteilung in Durchlaufträgern oder Stock-
werksrahmen beeinflussen, ja in Grenzen frei wählen (Bild 8. 24). Die
Grenzen werden dabei durch die Rissebeschränkung - nicht durch Trag-
fähigkeits-Sorgen - gesteckt.

F St F St F

_
m II II entspr. kleinem KS,
I- H
~l|"ii"~ı .I ll Il I I μ --- vl
|| 4. ln ` ,A ı\_ I | V

. IIIIIIIIIIIIIIIIII|ıII›.Iı!I¦¦|¦ı¦|ıı¦|ıI|¦¦IIı› .IIIIIIIIII ,mente


für konst. KI'
. . ›¬
' | - kleines I-Lst u. Kst

'I I I I Iı I I I I I I I I »- I. . . . . I.,I,I I I I I I "I"I"'"I ı ı ı ı ı ı ı ı ı ıi


V

Iı.
IIIIIIII|lI1'!IlllIlIIllIll|llII.llIllllll

9,0965 μF „md Kg
'
'Ill¦lIllI|I||l I`lI|I||Il*l|IlIlll.

Bewehrungsgrade u.
Steifigkeiten KH

Bild 8. 24 Stark verminderte Stützbewehrung und entsprechend verstärkte


leldbewehrung ergibt mit KH-Steifigkeiten die für Plattenbalken günstige
M-Verteilung im Zustand Il

Die' DIN 104.5 empfiehlt in 15, 1. 2 zur Schnittkraftermittlung Verfahren,


die auf der E-Theorie beruhen, also können auch die Steifigkeiten des Zu-
standes Il im elastischen Bereich der Beanspruchungen angesetzt werden,
was zudem zu richtigeren Ergebnissen führt als die Kš-Werte. Man kann
dabei von den Steifigkeiten des nackten Zustandes Il, a so von Klšo , aus-
gehen.

Bei durchlaufenden Plattenbalken, besonders auch bei Rippendecken, ent-


stehen nun beachtliche wirtschaftliche V o rt e il e , wenn man durch die
Wahl einer schwachen Bewehrung über den Stützen die dortigen Stüt z -
rn oment e stark abmindert und entsprechend dem Feld größere Mo~
mente. zuweist. Durch die Verkleinerung der Stützmomente vermeidet
man die oft auftretenden Schwierigkeiten, die Biegedruckspannungen von
Plattenbalken über der Stütze unten in zul. Grenzen zu halten, ohne den
Steg verdicken zu müssen. Über der Stütze ist auch der innere Hebelarm z
wesentlich kleiner als iın Feld mit oberer Druckplatte, d, h. man spart
....,l†.<-,~_~«..›..

4 8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand H1)


2*!”1'ff1r~

auch Stahl, wenn man dem Feld mehr Moment zuweist. Ein weiterer Vor..
teil ergibt sich bei Zweifeldträgern für den Schub im Stützenbereich, weil μ §3;
die dortige Auflagerkraft und damit Q an der Stütze auch abgemindert wird. hl
, ~~
Als Beispiel betrachten wir die Zweiíeld-Balken H 2 und H 4 der in [42]
beschriebenen Versuchsreihe (Bild 8. 25). H 2 wurde für die Momenten- 1:2*
verteilung bei konst E JI bemessen und bewehrt, H 4 für ein um 50 % abge.. *§5
mindertes Stützmoment und ein dafür um 30 % vergrößertes Feldmoment. 'I "r2^.ı~3?5.x

Die Traglast 2 PU war bei H 4 mit 55 Mp größer als bei H 2 mit 52 Mp, .1 I
'„›.-5'
J ;1=.^ "^
obwohl die Betongüte bei H 4 mit ßw = 313 niedriger war als bei H 2 mit
'i -1: 5342;*
379 kp/cmz und obwohl bei H 4 durch eine Ungeschicklichkeit im Entwurf
= .1
der Bewehrung (2 Ø 20 enden im Feld an gleicher Stelle und zu kurz ) der ~_;_~=§;'.§l

Verbund dieser Stäbe versagte. Die Rißbreiten unterschieden sich nur wenig. -I=;í%i
`
;I.
= :. ,;;
~*›<.~.
;r›¬~;
:H:

P
Y
I „

lei- 4, = 250
[>
„' 250
T-a5~T
:mii
5

Feld Stütze
up = 0,59% μS,= 3,25%
'
,
Momente für 2 PU=52Mp ' 2 øie L. Ø 18
. ¬`l|||ıl ,

kelišı. E 1
IF- 22 Løıs Ø .5 2ız;I:
IMO = 14,0 Mpm MSV H7 μ›F = 0,9 °/u μ'S,= 12 1. °/5

μ'F =0,25°/0 |J.St=1/›2°/o


~ Momente für 2 PU = 55 Mp ` 2 øız L Øl2
/ / / / /
ll
ll
ll
II
' §1/
í
íl
m ZF ls:
l
§1
I _
Ü I 'Ms±=5-5
. › I _ _ 2ø20
I `†Isi=0›5° ZØIB zøıe
'M0 =ı5,L . μl: -11,25 °/o μ'S„= 1,50 %
«IF = 1,30 I

Bud 8. 25 Balken H 2 und H 4 der Stuttgarter Versuehe [42]


Balken H 4 trug bei 50 % Abminderung des 'Stützmomentes mehr als
Balken H 2, der für Momente bei konst EJ bemessen war

Man erkennt also, daß bei Plattenbalken schon bei b/bo = 3 eine 50 %ige
Abminderung des Stützmomentes Mšt zu besserem Tragverhalten führt
als bei Momentenverteilung für konst E J. Bei b/bo > 3, wie in der Praxis
üblich, würde das Ergebnis noch besser werden. Man muß bei so starker
Umverteilung der Momente folgende Bewehrungsregeln beachten
8. 5 Mornentenuınlagerung in statisch unbestirnmt gelagerten Tragwerken 5

1. Die obere Stützenbewehrung ist möglichst als Matte mit kleinen Ø und
Stababständen 5 10 bis 15 cm auf die Platte zu verteilen und mit min-
destens O, 3 % von Fb platte bis über den Momentennullpunkt der MI-
Verteilung hinauszufüliren.

2. Die Feldbewehrung ist nach der MH-Verteilung mit Versatzmaß aus-


zulegen und sollte zur Stütze hin gestaffelt abgestuft werden. Etwa 1/4
der Feldbewehrung sollte bis über das Zwischenauflager reichen.

Mit dieser Beeinflussung der Momentenverteilung kann man sich u. a. auch


die konstruktive Durchbildung von Stockwerksrahınen erleichtern, indem
man das Anschlußmoment an die Stütze auf die Hälfte des MI-Momentes
reduziert und damit erst Voraussetzungen für ein einwandfreies Verhalten
der Knotenkonstruktion schafft (Bild 8. 26).

Rcıhmenecke Momenienbilcl

K Il kleines
~
verringerte obere μst
„.1 1
Bewehrung TK
„ ,, „, ,,, ,
I

/ / f. / / / / / / / /
_!
III" Iııumllı. _."
Iı ıI|l | | I| I|Iı I› „__ All"
'II
H
K großes μ5t`
_ L

größeres μp
` 'i I
mm ,I Iılullllıı ll" I uli, ..ıl||I I
D eckenbcilken '

\\ slüize /Ä
I
7////// ///A I 7/// ////////A

Bild 8. 26 Abminderung der Eclqnomente in Stockwerksrahmen durch


verringerte obere Bewehrung und verstärkte Feldbewehrung, Momenten-
,verteilung mit Kåm

8. 5. 2 Momentenurnlagerung im Zustand lll


Traglastverfahren, Mechanismen-Methode, Methode der Fließgelenke

Bei statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken ist die Tragfähigkeit oft


bei weitem nicht erschöpft, wenn die Streckgrenze im Stahl oder die kri-
tische Betondehnung in einem einzigen Querschnitt erreicht ist. Das Be-
messen von Querschnitten für eine bestimmte Schnittkraftverteilung gibt
daher kein zutreffendes Bild von der Sicherheit der Tragwerke.

Ein Durchlaufträger (Bild 8. 27) versagt nicht, wenn entweder im Feld


oder über der Stütze nur in einem "Schnitt" das kritische M überschrit-
ten wird. Die plastische Verformung an solcher Stelle führt zu stärkerer
Beanspruchung benachbarter Zonen. Erst wenn in einem Feld und den an-
schließenden Stützenbereichen Fließen eintritt, geht die Tragfähigkeit ver-
loren - es entsteht dann ein instabiler "Mechanismus" (ein unglücklicher
Ausdruck) oder eine Kette von Fließgelenken bzw. Bruchstellen.
66 8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand HI)

ul ,m::,†}_;:Ä
bl E:_§:¶`i-_% .
Bıld 8. 27 Verlust der Tragfalugkeıt
_. _ .
tritt bei diesem Durchlaufträger erst
CI ein, wenn im Feld und an der Innenstütze
"†" der Bruchzustand erreicht ist

Die Lage des 1, , 2. oder 3. Fließgelenkes kann man nicht frei wählen,
sie hängt vom Momentenbild und der Bemessung ab. ` Dies kann man am fr.-~z~'«,:'
Te. ;¬5~."
beidseitig eingespannten Balken klarmachen, der einmal mit einer Ein- .ia fi?

zellast in I2«/2 , zum andern mit 2 Einzellasten je etwa in Il/4 belastet .,


ist (Bild 8. 28). :.'_~g'«„.'_,.j- 3. fg
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1 Biegelinien ' 2\PA^' KPC
nach I
, Gelenkbildung im Feld Getenkbfldung I Gelenkbildung un Stützen
A ___.~_I“____ El NC
Mm ___________ _ _ 2
¬\\ \ \ ` GA f
„ ii'

Bild 8. 28 Biegesteifigkeit EJI und EJH, Traglastmomente, Biege-


winkel und Gelenkrotation GI beim eingespanntenläalken unter einer und
unter zwei Einzellasten. M für EJI = const. M bei Zustand ll in den
schraffierten Bereichen. MHI nach Gelenkrotation.
i
I

if»
š. 5 Mornentenumlagerung in statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken

»II seien die Momente für konstantes EJI, sie gelten bis zur Rißlast.
šei Laststeigerung kommen Teilläıñgen a in den Zustand Il, wobei die Stei-
igkeit in diesen Teillängen auf EJ absinkt, das von den Bewehrungsgra-
íen im Feld und an der Stütze abhängig ist. Die Zonen a sind je nach Mo-
nentenverlauf unterschiedlich lang. Eine lange Zone a bedeutet einen
großen Biegewinkel CD der Biegeljnie, eine kurze Zone a einen kleinen.
Die Biegelinie muß im elastischen Zustand II stetig sein. Die Verträglich-
:eit der Biegewinkel bedingt, Symmetrie mit CDA = CQB vorausgesetzt, daß

..2cpA+cpC+2/:ÄIds=0 seinmuß,
b EJ

M ~.
nn @A=q>=f -1)/Las
B al EJ iı ım<1<p=/ -(13.
C a2 EJ ii

)en Anteil aus Krürnmung im Zustand I kann man vernachlässigen, die


Vinkel Cp werden dann nur aus den Verformungen der iın Zustand ll be-
incl/f]„i.chen Stablängen a berechnet. Bei beiden Lastarten muß also

2 mA ~cpC sein.

rn Fall A ist az klein und 2 al fs az. Bei μst = μF wird sich daher bei
weiterer Laststeigerung an den Einspannstellen etwa die gleiche Momen-
enzunahrne einstellen wie im Feld. Es wird von Zuíälligkeiten abhängen,
›b der plastische Zustand HI zuerst im Feld unter der Last oder an einer
Cinspannstelle entsteht. Bildet sich das plastische Gelenk erst im Feld,
ıo hängt von seiner möglichen Rotation GC die Bildung eines weiteren
lelenkes an einer Einspannstelle ab, womit die Biegetragfähigkeit er-
ıchöpft ist.

rn Fall B werden die Einspannstellen zuerst kritisch, dort bilden sich


›lastische Gelenke, die krit M tragen und durch Rotation das Feldmo-
nent zwischen C1 und C2 anwachsen lassen, bis auch dort vermutlich
.nter einer Last irn Schubrißbereich das Fließen beginnt und damit die
šiegetragfähigkeit zu Ende ist.

Ermittlung der durch Gelenkrotation möglichen Traglast

Vifiiolgen hier der von G. Macchi entwickelten Methode [79] und bestim-
nen zunächst die sich nach der Elastizitätstheorie für Kš = EJI ergeben-
te Momentenverteilung für die geforderte \›-fache Gebrauchslast bei einer
:ritischen Laststellung (Meist ist die Untersuchung von zwei bis drei kri-
ischen Laststellungen nötig). Dieser erf. MU-Linie stellen wir die mit
Erreichen der Streckgrenze aufnehrnbaren M 1 gegenüber (M = "pla-
:tisches Moment", bei dem oe die Streckgregze erreicht) (Bifd 8. 29).
lberschreitet erf. MU das M 1 an einer Stelle und ist an den nächstge-
egenen Stellen großer Momenå noch Reserve (Reserven sind in der Re-
çel vorhanden, da wir für Momentenlinien verschiedener, ungünstiger
„astíälle bemessen), dann bildet sich bei steigender Last zuerst an der
ıicht ausreichenden Stelle i ein Gelenk aus.

lie Differenz A M. = MU _ - M 1 . muß nun vom übrigen Tragwerk über-


ıornmen werden. Dies bedeutet? daß die mit der in Bild 8. 29 gestrichel-
en Linie angegebenen Momente Me. zu den ursprünglichen M zu addie-
'en sind. Diese Mei entstehen durclh die Rotation Gi im Geleng i, deren
šröße man aus der Beziehung

6.1 = _________
AMi
M.
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68 8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand 111)


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errechnet, wobei Mi das Biegemoment an der Stelle i für eine Rotation . if
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Bild 8. 29 Ermittlung der durch Umlagerung aufzunehmenden Momente an


l.
Nachbarstützen und - feldern, wenn M _ > M.
U, ı ı, pl

Die Größe des Momentes Mi ist von dem statischen System abhängig und
kann für einfache Fälle aus Tafeln, z. B. gemäß Bild 8. 30, abgelesen
oder entsprechend den folgenden Überlegungen bestimmt werden.

Bei Stahl ohne ausgeprägte Streckgrenze kann natürlich die Zunahme der
MP1 bei oe > B0 2 berücksichtigt werden (am besten iterativ). Die erfor-
derlichen Verlagerungsmomente Me werden damit kleiner.

Verlagerungsmomente infolge der Rotation 9 = 1 für Träger mit E J = konst.

Für Biegemomente M > M 1 wirkt das plastische Gelenk ohne Zunahme


von M nn Bereich ® des Bildes 8. 2, also entlang der Linie L1 L2 des
<
Bildes 8. 9. Die Teillängen zwischen den Gelenken werden als unbeeinflußt
angenommen; in ihnen bleibt also E J = konst. Da bei der Momentenver-
lagerung die Belastungsart nicht geändert wird, kann die Rotation Gi = 1
4
nur durch das Momentenpaar Mi, Bild 8. 31, hervorgerufen werden.
1
1

Bei einer Verdrehung uın den Winkel G leistet dieses Moment die (äußere)
ix
Arbeit i

A
a
= Ä . M_ . e_
2 1 1
E
1;¬
Sind bei einem System n Gelenke vorhanden, die alle bei dem gleichen 1.
r
Moment Mi die gleiche Verdrehung Gi erfahren, so wird die Arbeit n-mal
geleistet
1
Aa-n-5-Mi~e (8.3)
1
i

l1
8, 5 Momentenumlagerung in statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken

ıâ 6:4-1 ägz-I

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3 EJ
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m
3+2"4~«-~--
__
- I~«ıı ı ı ı ı iı ı ı ı ıww' ,

Bild 8. so Momente NI. infoige der Rofanon ei = 1 (J = konst.)


1
í
-›'.~f'-
170 8. Formänderungen im plastischen Bereich (Zustand HI)
f¬'* ı~' ff~,'š~ vi f
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±;_š;š__' 1

rf' ››„;j.-'§35 3:
Diese Arbeit ist nach dem Energie- 7;“
"Q ~f«› ~„ `;

satz gleich der Formänderungsarbeit ;~„,. ._.


3*. .Ä ': -1
der inneren Kräfte des Systems _ =i›”
. ..„„ ..~
f/7:5 - *-1 = K
,›
2
_ l M .ff 1
Vä lP Ai-5/.Ü C15, (8.4) a „,-_,
~,f":w± ›
fV

wobei M die Biegemomente des Sy- ig. .


M; erzeugt B; stems infolge der Wirkung von M_ 4 ,J.._.;_.. _
rä sind. 1 .~-.1 __,
`-Üfirr, 1-'
J“-*1'*;?` *ä
Die Biegemomente M sind propor- Näf-."T.
' , iv,.
Ü; erzeugt 6; =1 tional den durch ein Momentenpaar ıi
der Größe "l" am Gelenk hervor- . E

geruíenen Biegemomenten M„1„,


also
Bild 8. 31 Ansatz der Momente M.
zur Bestimmung der zugehörigen 1 M = Mi ' lVI„l„ . (8.5)
Rotation Gi

Für 8 = 1 wird Mi = M., und man erhält aus den Gleichungen (8. 3) und
(8.4) für EJ = konst. 1

.V11 ( 8. 6)
/M ıılııds

Ein Beispiel soll den Rechnungsgang erläutern.

Bei einem Träger auf 3 Stützen soll im Abstand 0. 21 vom linken Endauf- I

lager ein plastisches Gelenk auftreten, Bild 8. 32. Dort wird das Momen-
tenpaar Mııııı angesetzt.

ı.
Ai a.8ı+ * 513 ~ Cf

ij. **1 ) *2
i

1/(1

.-.ıııııllllll A
μ
A Momente MJ.. G B C

|||l
A _....„ııı¦¦¦|I|||||||||"“l“““|“mm”““"“||||lll|ııı.... _
-M.=___.__._
-3 eıaz M~ =---
-:Em
ı fμfz B ?ı+?2

Momente M infolge M_1›-

Bild 8. 32 Mi für ein Gelenk im Feld eines Zweifeldbalkens

ı
1
8. 5 Momentenumlagerung in statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken

Für die Größe Mi erhält man mit n = 1

_ 1-EJ 3EJcı2
M1: 2 2 L +z
'(”1+L2) 1 2
und daraus die zur Rotation 6 - l gehörige Momentenljnie M,

Verträglichkeitskontrolle

Am gleichen Beispiel sei auch der weitere Rechnungsgang gezeigt. Bei


1
gleichen Feldweiten 1.1 = .2.2 = L und ct = 5 wird

- _3EJ _ iM_1 _sı.


M1"à`T`md e±`-W 3EJ'^M1'
M1
ši die sich bei dem untersuchten Lastgrad einstellenden EJ-Werte,
also die E JH-Steifigkeiten, eingesetzt werden dürfen.

Dieses Gi muß mit einem Sicherheitsabstand kleiner sein als max Bi nach
Abschnitt 8. 3. Ist Gi > max Gi, dann tritt in i der Bruch vorzeitig ein,
falls nicht noch eine Rotation an einem zweiten benachbarten, schon hoch
beanspruchten Schnitt, z. B. an der Stütze B, zu Hilfe kommen kann. Ob
dies geschieht, hängt davon ab, ob die Verträglichkeit der Verformungen
am Punkt B ein Fließgelenk erzwingt, bevor max Gi erreicht ist.

Wir erfüllen also die Verträglichkeit durch den Nachweis, daß die notwen-
dige Momentenverlagerung zur Einhaltung der M 1 an allen maßgebenden
Stellen keine unerträglichen Gelenkrotationen heıpvorruft.

Die Mechanismus -Methode

oder das Traglastverfahren mit plastischen Gelenken, Fließgelenken mit


oberer und unterer Schranke der Tragfä.higkeit,wurde zunächst für Stahl-
tragwerke (Beginn durch Prof. Maier-Leibrıitz in Stuttgart etwa 1932) ent-
Für Stahlbeton- und Spannbetontragwerke hat B. Thürliínann die-
se 1./lethode anwendungsreif gemacht und sie durch zahlreiche Versuche
unterbaut. Es sei hier auf seine Zürcher Vorlesungen [80l verwiesen,
die als Skripten bezogen werden können. Auch R. Walther, Stuttgart [8l],
führt in seiner Vertiefungsvorlesung "Spannbeton" in diese Methode ein.

8. 5. 3 Vereinfachte, linearisierte Methode für Momentenumlagerung

Für die Praxis sind in den meisten Fällen Nachweise mit der nicht linea-
ren Plastizitätstheorie zu kompliziert. Es besteht daher ein Bedürfnis
nach einfachen Regeln, die eine Veränderung der Momentenverteilung bei
Anwendung der üblichen Bemessungsmethoden erlauben. Eine solche Me_-
thode haben G. Macchi und Mitarbeiter [82] für die CEB-FIP-Richtlinien
ausgearbeitet.

Demnach kann bei Durchlaufträgern mit R e cht e c kqu e r s c hn itt (Bild


3. 33) das Stützenmoment Mst abgemindert werden auf

11 Mst mit 'ri = 0,44 + 1,25 kx mit den Grenzen 0,75 § T1 5 l (8.
:iëšıi% E .. „vv -N .
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' = .K ı,~.;:.~.,.i__...«-1; „-ıır
^„;., ›^~,'- «.,=,_«f.'ñif†?~_ '71
1 ›;«'§i'“ ~å$::.›_›'± ~^r.¬vY: 13)
172 8. Formänderungen i_m plastischen Bereich (Zustand lll) «,››.\_.,"'°? gf_j..›;-3;.. .'-.
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H7.-f=„ 'mu

Das Felclrnoment muß den Gleichgewichtsbedingungen entsprechend ver-


größert werden. Der Umlagerungsfaktor T1 wird also von der Nullinien-
n:„se . ›,
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2. ei›.›.+n. :. -~›,«iı,1~f.<,†~"„*;=.~f`«,'›$';*› „ .
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Q-`f:š~.'~š1 ›» .
lage X = kxh und damit vom mechanischen Bewehrungsgrad , _-'eff'
-'Ari
Fe 80 2 _;
, .. .~..› ~.›

tu = -gi; --B--1-~ am Stützenquerschnitt abhängig gemacht und ist so ge- W 'zi H: ;


5 V

P =f;=±.=-512-.
`;;_.
S .:,
wählt, daß die jeweils erforderliche Gelenkrotation 9 und 6 bei übli-
St F
Chen Aufteilungen gerippter Bewehrung mit ausreichender Sicherheit ge- =«,-iJ
››:›;.,„:~~^'* 1.*

währleistet ist. kx ist für Erreichen der Dehnung es bzw. EO 2 irn Stahl ~
“te:ä;fi3› ' 1 :.'„;! 3-

bei dem zur kritischen Beanspruchung gehörigen Gb zu ermitteln.


f-
,
2;."
.

f
,ff
Macchi gibt für Durchlaufträger mit Rechteckquerschnitt und gleichen ~„
Spannweiten die in Bild 8. 34 dargestellten erforderlichen Gelenkrotati onen 'a
„"'=
..

A 9 St an der St"t
u ze an, d'ie bei' verschiedenen
` T1 notıg
"' werden, Die
' Linie
' '
der möglichen Rotation zeigt, daß die Begrenzung des kx-Wertes nöti g ist. '>.
"tin
'§1
. ›„ _,± ,.
*~' -si 1
Die in Bild 8. 35 aufgetragenen erforderlichen Rotationswinkel bei Plat - at: '«±
2: 3
t enbalken , die für zwei verschiedene kx an der Stütze dargestellt sind *f
..._ '
fee»
zeigen andererseits, daß sich bei Plattenbalken die erforderliche Rotation
.„,g„.
mit zunehmendem b/bo vom Stützenbereich in den Feldbereich verschiebt .'*¬ .

~.
und daß die erf. Rotation irn Feld A GF mit abnehmendem T) sogar kleiner «'§,`!1 »j
«
:f Sf
wird. Damit werden die Stuttgarter Versuche [42] bestätigt, wonach bei __»
9....; k.
4» _'1- `
Plattenbalken mit b/bo > 2 das Stützenmoment mit T1 "' O, 5 abgemindert ,.1-~.' -.1 _§
' .-1;
Z
4,* ~.*
werden kann, selbst wenn kx R* 0, 5 ist, was bei BSt 42/50 und Bn 350
etwa μst = 2,1 '71 entspricht.
T;§,`š~';.1 '
1"-§99'

Diese sehr einfache Methode läßt sich mit der Zeit noch weiter ausbauen. fíëifı ._i es
11;-:fr ,+1
zw. μ;
.|›

:EÜIÜ
I ; .
i A r A
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. |l| | |))|| Iiı . . ,_„“° ,....ııI1|||)|l)í| 2° “°


MF-2° 1/3 MO 1 '"I I| |l|l tl|l l|ı ı=I=" .
|

Wëıhlbcıre I
i
Änderung ' μ Ã
der M M
..ıl||"H||I._q" 1 ııı' ıllmııhlı. 1) St

I 1] noch Gleichung 8.7


Mo `†IMSt
| .
1
~//l : U Gsr
1 I , Biegelinie

GF 9F=9s†

Bild 8. 33 Ohne besonderen Nachweis mögliche Veränderung der Momen-


tenverteilung an Durchlaufträgern mit Rechteckquerschnitt, wenn T1 naßh
G. Macchi eingehalten ist.

2
z
_ 5 Momentenumlagerung in statisch unbestiınmt gelagerten Tragwerken 7

95: \
\
\_ mögliche Rotation
\ \
. . \

I \
1020 \_ l
FGG \` -n :

\
erford. Rotation \\
`\

0.010 mv
r \\V\ _ _,_'
T] : 1

\
\ 1

X-
å 1 _c›N)_. 03 l
0,1. 0,5 I
0,6 kx=-h~
U 0,1 0,2 0,3 0,1. V U 51 Stütze

lild 8. 34 Erforderliche Gelenkrotationen A Gst in Abhängigkeit von n


ür Durchlaufträger mit Rechteckquerschnitt [82]

9st Assi

l,020 I St 0.020 l. St
rod. _ md _mm. .m
'ZW'°""`K"'
«›
¬Ff¬F?¬lL ._.__..._ ._.__.__› +- -f ¬)«__«f ¬)«- ___?

2+ 4« -il

3,010 _),

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l 5 1_o b/bg“ ~u1


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-WM
\†¶1 ¬
0,010 \l 0,010

ASF ASF

Bild 8, 35 Erforderliche Gelenkrotationen A Est in Abhängigkeit von 11 für


Durchlaufträger mit Plattenbalkenquerschnitt und unterschiedlichen kx und
3/bo [az]
9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke,
vorzugsweise für Platten (Yield line theory).
Von E. Mönníg.

9.1 Vorbemerkung

Die Bruchlinientheorie für Platten entstand zu einer Zeit (etwa 1930) als
noch keine Plattentheorie für die Praxis verfügbar war und als noch weit»
gehend glatter Rundstahl mit ausgeprägter Streckgrenze BS = 2400 kp/cmz
als Bewehrung verwendet wurde. Bruchversuche an Platten zeigten da-
mals schmale Zonen der Plastizierung Jšl entlang der Haupt-Biegerisse,
die sich wegen des mangelhaften Verbun es und der niedrigen Streckgrenze
so/„bildeten (Bild 9. 1). Bei heute üblichen gerippten Stäben mit hoher B0 2-
ffıze und ohne ausgeprägtes Fließen bilden sich dagegen unter verteil-'
ter Last breite "Bruchmulden" aus, die über eine größere Länge die
Krümmung am Beginn des plastischen Bereiches zeigen (vgl. auch Bild
8. l7)_ Dies ist umso mehr der Fall, wenn nach heutigen Anforderungen
die Bewehrung so gewählt wurde, daß die Rißbreiten unter Gebrauchslast
beschränkt bleiben. Damit ist eine Voraussetzung der Bruchlinientheorie
nicht mehr erfüllt.

verteilte Lust p
Bruchlinie bei
gıuuem Rimdsmhı
If \ \_ 1 nie~ d~rıgem
mı QS

\ \

lbis3 grobe Risse

.` kleines fpf

\ Bruchmulde bei
/' - geripptem BSt

m lll e le e
viele Risse mit etwci gleichem w
fi”
Bild 9. 1 Bruchliníen und Bruchmulden

Ferner stehen heute genügend Hilfsmittel zur Bestimmung der maßgeben-


den Biegemomente in Platten nach der Elastizitätstheorie für übliche Plat-
tenformen und Lagerbedingungen zur Verfügung. Für Sonderformen der
Platten können wir die Schnittkräfte mit Finiten-Element-Programmen
elektronisch rechnen. Damit ist es möglich, Platten für die Schnittkräfte
zu bemessen, die sich aus der E-Theorie ergeben. Es besteht also kein
Bedürfnis mehr dafür die Bruchlinientheorie anzuwenden. Sie wird hier
H“ ~›'ıı,*.._ ~'u'›r
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17 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten
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i13* ›:*±,u1'z'«=s
-
dennoch vorgestellt, weil sie außerhalb der BRD weit verbreitet ist und ig. f†±;r;.~'›;:
.».,~
~

weil ein im Massivbau tätiger lngenieur wenigstens wissen muß, was man
„ 1
unter "Bruchlinientheorie" zu verstehen hat und wie sie angewandt wird. '*1`v2_.:;~†."ı
„_

»L in
In der BRD war die Anwendung der Bruchlinientheorie nie zugelassen, dies
forderte die Erarbeitung von Hilfsmitteln zur Bestimmung der m , my und'
ig- ,
mxy von Platten nach der Elastizitätstheorie heraus. Durch die Bemessung ,- ı›§;›. 211,' ›

der Bewehrungen für die nach E-Theorie sich einstellenden Verhältnisse


1-.^ä'“~\.,°¬¦f'P'Ä*±;~-:_';_-ßi§^:«'-.; .`-
der Hauptmomente werden im Gebrauchszustand die Anforderungen an Riß- rt-,
beschränkung, kleine Durchbiegungen usw. zuverlässiger erfüllt als andere Ã
Ä . _
' .

Aufteilungen der Bewehrungen, wie sie die Bruchlinientheorie erlaubt. ›g› _ 1


'›l.;s~-”
,-~; avfj. >
V: ~
"§31 «
Der folgende Abschnitt gibt deshalb nur eine knappe Einführung in die Bruc 11- "ıı- 1.
Z
linientheorie ohne Ableitung der Formeln. Ferner wird das wichtigste nes« ›":.
71.7' .L1
.i

Schrifttum angegeben [90] bis [96] , das 1975 durch ein zweibändiges ff? `
~<2
Werk zu diesem Thema von Prof. Telemaco van Langendonck, Rio de Ja- Ist« ;iaa›
_-
í;~;§«„_§: 3;
neiro [97] , gekrönt wurde. :›'š›;_š›
¬
2
L
-W.. .~
*cya* »

±f›;,›.:›Q
:äfiııf
«

/ -.5
9.2 Einleitung -*f f
~;=ff'33, ,

' `:

Versuche an vierseitig gelagerten Platten unter Gleichlast zeigen kurz vor


dem Versagen, also unter Traglast, ausgeprägte "Bruchlinien" (breite "'Ä'3“2f“l~í*Üımmmw
Risse des Betons), in denen der Stahl zum Fließen kommt (Bild 9. 2). Ent- _ lag« ›
„I ›„,.< ıí
_, 5,
lang der Bruchlínien bilden sich plastische Gelenke. ' -'ae 55.
>11' .

.K

\ -,

P = I5 OOOkp
/
`\
ll
M \\e
P = I8 OOOkp
\\\\

111.\5
/
\
.¦ı.Aç~`

P = 21000 kp

Bild 9. 2 Unterseite einer Platte von 2, O In X 3, O m bei verschiedenen


Laststufen unterhalb der Höchstlast (gleichmäßig verteilte Last) aus 1
Marsch [98]

Richtung und Verlauf der Bruchlirıien sind von der Belastung, Lagerung,
vom Seitenverhältnis LX: L und von Art, Richtung und Querschnitt der r

Bewehrung abhängig. In deli von K. W. Johansen [99, 100] aufgestellten


"Bruchlinientheorie" wird das auf die Längeneinheit bezogene “Bruch-
moment" entlang dieser Bruchlinien ermittelt und mit dem Sicherheits-
l›
faktor dividiert, um die Tragfähigkeit der Platte zu bestiınrnen (Gleich-
gewichtsbedingungen).

å
:=
Q. 3 Die Bruchlinien 177

Als "Bruchmoment" wird das Biegemoment angesetzt-, bei dem oe im


Stahl die Streckgrenze erreicht. Bei kalt verformtem Stahl kann auch -
abweichend von den Rechengrundlagen der DIN 1045 - die Spannung ein~
gesetzt werden, die einer Grenzdehnung ee = 5 %<› entspricht.

Außerhalb der Bruchlinien sind die Verformungen des Stahls und des Be-
tons noch elastisch und relativ klein, sie werden deshalb in der Bruchlinien-
theorie vernachlässigt. Während bei der Elastizitätstheorie nur elastische
Verformungen betrachtet werden, werden diese in der Bruchlinientheorie
ganz außer acht gelassen und nur die in den Bruchlinien auftretenden Ver-
drehungen, Momente und Querkräfte in Rechnung gestellt.

Die Bruchlinientheorie ist einfach und für alle Plattenarten anwendbar, sie
sagt aber nichts aus über das Verhalten unter Gebrauchslasten, über Riß-
bildung und Durchbiegungen. Man ist nicht einmal sicher, ob man tatsäch-
lich den unteren Grenzwert der Traglast errechnet hat.

9.3 Die Bruchlinien


, ,

Die wirklichen Scharen von Rissen im Bereich der größten Beanspruchun-


gen Werden zu geraden Linienzügen gedanklich zusammengefaßt, die Plat-
tenteile zwischen ihnen als eben bleibend angenommen.

Bei frei drehbarer Lagerungauf durchgehenden Rändern müssen sich die


Teile der Platte um die Auflagerlinien drehen (Bild 9. 3, links). Die
Bruchlinie zwischen zwei Rändern geht also durch den Schnittpunkt der
Auflager-Drehachsen. Bei Auflagerung auf einer Stütze ist die Richtung
der Drehachse unbestimmt. Ist die Platte entlang eines Auflagers einge-
spannt, dann entsteht entlang der Einspannung eine Bruchlinie.

Ä Drehochsen = Auflogerlinien
/ '\

I Drehcichsen unbestimmt

/ y**r\

//.
\\\
`\
Bild 9. 3
ik ` Ȁ

Zum Verlauf der Bruchlinien


\\
f/ ///

l ink s : zwischen Linien-Auflagern verläuft die Bruchlinie durch den


Schnittpunkt dieser Linienlager
I' e cht s : über punktförmigen Lagern ist die Richtung der Auflagerdrehung
unbestimmt
uw ›„.„
›-Q« 1-;
gg .,...†›. __ ._
_ -1...«
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::'~'
ff. =1:L~
-§4;-.f`-.. .¬~.
fl» ._'-f;í1:.:=í±-*:^=ı
"sg _...ia ..l...._ ---.
.....~._.,¬f.«*f7
et... ,š;y__,_ø_
178 9. Bruchlinientheorie für Flâchentragwerke, vorzugsweise für Platten *_`~.;'.::^.„f?¬fi=.'5
~ 1- ~.ı.›' ;,.,._ 4 ~_-.iq
1 'F ¬
_; › »gl-...ı~..;
~ -@›,~.~ ,=.› ›__ g
~7 3 L $ı"'l
iffw.-....
„I7
:sg ?.,.„
Die Drehungen wi der Plattenteile und die Einsenkungen vi der Punkte i .~.\-, †~.;_.._,
der Bruchlinien sind den Abständen hi dieser Punkte von den Drehachsen
.,_
proportional. Nimmt man in Bild 9. 4 die Einsenkung an der Bruchlinie --._-:tv;-ufv.

zu v = 1 an, dann sind die Drehungen der Plattenteile A und B 1;»-.;,±„t_:›;ıä-;e~.-=r“.›;.~'.=:ii;


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GPA = --
ha ; CPB = --
hb (9. 1)

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Die Drehfähigkeit des Fließgelenkes um den Winkel 6 = cpA + cpB müßte ._Ti .›.i›.*3›'-.`.f
„t ._..,._.„-_ı=
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eigentlich nach Abschnitt 8 nachgewiesen werden, doch werden solche ' '" «f*=:íf=~.:.-*
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,.1 -===:';+.„
Nachweise in der Regel nicht verlangt. Die Regeln der Länder, in denen '«
9 '-Ci '~.__

die Bruchlinientheorie zugelassen ist, geben stattdessen konservative Be- 2; 1


grenzungen der Bewehrungsgrade oder des Verhältnisses kx = X/h.
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® í 9
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Bnd 9.4. Drehungen cp , Em..
Ä

hc hb senkungen v und Schichtljnien

Sind andererseits die Drehungen bekannt, so können die Bruchlinien als


Grate oder Kehlen aus den Schnittpunkten gleich hoher Schichtlinien er-
mittelt werden. Die Bruchlinien werden nach dem Vorzeichen der zugehö-
rigen Momente positiv oder negativ genannt.

9.4 Die Schnittgrößen


ii
l
Als Schnittkräfte treten in den Bruchlinien Bruchmomente, Querkräfte und
Knotenkräfte auf. Längs den Bruchlinien werden die Querkräfte = Null ge-
setzt, weil hier das Moment ein Maximum ist. Querkräfte können jedoch
an den Auflagern und in den Schnittpunkten von Bruchlinien auftreten. Die
in den Schnittpunkten ( = Knoten) von Bruchlinien herrschenden Querkräfte
werden Knotenkräfte genannt.

Für die folgenden Betrachtungen wird zur Vereinfachung vorausgesetzt:


1. konstante Plattendicke d; 2. Näherung hx = hy ; 3. orthogonale Be-
wehrung mit gleichmäßiger Verteilung von fex und fey .

Man bezeiclmet die auf die Längeneinheit bezogenen B r u c hm o m e nt e


mit m (positiv) und m' (negativ) und stellt sie zweckmäßig als Vektoren
dar. '

Verläuft die Bruchlinie nicht rechtwinklig zu einer der beiden Bewehrungs-


richtungen x und y, dann entsteht neben dem B i e g eb ruchm ome nt mb
auch ein Drillmoment md. Das Verhältnis der Bewehrungen bzw. der
zugehörigen Bruchmomente wird mit
§ = fey ': fex = my :mx (9.2)
9.4 Die Schnittgrößen 17

und der Winkel zwischen der Richtung fey und der Bruchlinie mit cr bezeich-
net (Bild 9. 5)
b

fı mb fe, 'Ü
C1

fg
e äri
/~*~¬
mx

Bild 9. 5 Momente mb und md bei Winkelabweichungen ct zwischen der


Bewehrung fey und der Bruchlinie
,„

Dann ist das Biegemoment mb in der Bruchlinie ší:

2 _ 2
mb=mX-cos a+g-mxsıncı (9.3)

und das Drillmoment md rechtwinklig zu ÃB:

md=(1-§)mxsin<ı-cosa. (9.4)

Bei Bewehrungen, die in beiden Richtungen gleich stark sind (fey *-^ fex)
wırdmıt mx =my =m, (also § = 1) auchmb =m und md = O!

Daraus folgt, daß bei gleichstarken Bewehrungen die Richtung der Bruch-
linie ohne Belang ist, und folglichdie Bruchmomente nach dem Krafteck
in verschiedene Richtungen zerlegt werden können. Man wählt deshalb bei
Platten, die nach der Bruchlinientheorie berechnet werden, zur Verein-
fachung bevorzugt fex = fey _

"Ahwenn der Winkel e. die Größen o oder 90° annimmt, wird md = o


mb entweder gleich mx oder gleich my = gmx.

Nach diesen Ansätzen von Johansen f99, 100] werden also die Stäbe in ihrer
u r s p r ün gl i ch e n Richtung plastisch gedehnt, Bild 9. 6 a .

<1) bl
Rn
Riß /
/
/Q Q_

mb M/ '
W . _ mb

Bild 9.' 6, Annahmen für die Verformung der Bewehrung in Rissen


a) Stabrichtung bleibt b) Stäbe werden rechtwinklig zum Riß
1 ' 1 . . verbogen ,
*- .. . ..^.¬"".5I$ _»

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180 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten .. '5.-
'; ~›,«_. ›¬›§.g››7,
›&;s«
i-'=›'"`-*í " v.
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Man könnte aber auch voraussetzen, daß sich die Bewehrungsstäbe recht- _ı;.,._ _ g,
..'-3" .ß:Y -_'
winklig zum Riß (Bruchlinie) verformen, Bild 9. 6 b. Dann wird

._-,-*.4

m = m cosa+ šm sina. “':}<=


_-__:;;_«_v` ='›
b X X .15 r.
.Q -Y"
l-*í
Diese Annahme liefert für ot = 0 und ct = 900 die gleichen Ergebnisse wie
G1. (9. 3), für andere Winkel aber bis zu 40 % größere mb. Dieser Ansatz
ist somit zu günstig. Um den unteren Grenzwert (lower bound)_ zu finden, .„;Ä,;~
Xt ws"-«
müßte man die echte Plastizitätstheorie zu Hilfe nehmen (z.B. [lOl]), was ~:_›_*~ı
.___.,_=›.~ ;..
in der Bruchlinientheorie zur Vereinfachung in der Regel nicht geschieht.

Die Ermittlung der rechnerischen Drillmomente bei ungleichen Bewehrun-


gen kann vermieden werden, wenn man der Rechnung eine ve rz e rrt e
Platte zugrunde legt. Beschränkt man sich hier auf Rechteckplatten,
bei denen für die Momente bzw. Bewehrungen gilt

m m' f f'
š = y 2 Y = ey 2 ey
In In' f 1 '
x x ex f ex

dann erhält man die affin verzerrte Platte, indem man die zur Richtung
von fe parallelen Ausdehnungen (Längen), im Verhältnis 1/ \/_? ver-
zerrt åšild 9. '7).

d¬'f~
i

'////////////////////i////4 wirkliche Rechteckplcıtte


\Q mı±fêy= gie,
_
.\`ln.. i'ex= i'fex
.O

5 _ fêy = §'i'fex

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Y Platte
t D/vr
Bild 9. 7 Affin verzerrte Platte und verzerrte Lasten P' und p' (q unver- l
ändert) bei ungleich starken Bewehrungen fey = šfgx (gezeichnet für § < 1 ) l

i
i

l
9.4 Die Schnittgrößen 8

Die auf die Flächeneinheit bezogene Last q bleibt unverändert, während


man für eine Einzellast P, da sie auf eine kleine verzerrte Fläche zu be-
ziehen ist, die Größe P' = P/V? einführen muß. Linienlasten p mit dem
Winkel Y zur Richtung fey entsprechen nach der Verzerrung dem Wert

2 .2
p'=p:\)cos Y+ šsın Y _

Ist das Verhältnis der Stützmomente bzw. der Stützbewehrungen zueinan-


der anders als die Verhältnisse im Feld, dann sind andere Verzerrunge-
größen zu verwenden. Die Summe der Knotenkr äft e aller an einem
Knoten zusammentreffenden Plattenteile ist immer gleich Null, ZK = O.
Positive Kräfte K wirken nach oben, negative nach unten, sofern unter
einem positiven Biegemoment, dasjenige verstanden wird, das an. der
Unterseite der Platte Zug erzeugt. Für die allgemeinen Fälle beliebiger
Winkel zwischen den im Knoten zusammentreffenden Bruchlinien bzw.
Drehachsen und den Bewehrungsrichtungenwird auf die Arbeit von H. Haa-
se [102] verwiesen.

lst fex = fey (also § = 1) oder sind die Plattenabmessungen bereits affin
verzerrt wie oben erläutert, dann gilt für einen Knoten nach Bild 9. 8, bei
z. B. die Linien 0 - 1 und 0 - 3 der negativen Momente m' Bruch-
linien über Auflagern mit Einspannungen und die Linie 0 - 2 eine durch die
Platte verlaufende Bruchlinie für das positive Moment darstellen:

Ka = - cot ct
Kb=-Km +m )cotB (9.5)

Kc =.-(Ka+Kb›

Sind alle Bruchlirıien, die sich in einem Knoten treffen, positiv (z. B. in-
nerhalb einer Platte nach Bild 9. 3 links) und fex = fey, dann sind

Ka=kb=KC=o. (9.se)

An einem geraden freien oder frei drehbar gestützten Rand, an dem eine
Bruchlinie endet (Bild 9. 9), ist 0. + B = Tr und m' = 0. Damit wird cot B=
- cot <1 und Ka = - Für den Fall, daß fex = fey, gilt

Ka=-Kb=-mcotor (9.6)

†fe›< èm'i') 3 freier 0_d.frei drehbar mııo 3


Q0 gestützter Rand
l
in ?i\“$Q°°6 V
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/, ey mzo ` 0 -
M

/ 1 //
. /.
//

mıirl m(/.;-) i/åšñyg/ui?/ge
f
QX
_
G) noch oben
1 í,2 (D noch unten
wirkencl

Bild 9. 8 Knotenkräfte an Ein- Bild 9. 9 Knotenkräfte an einem


Spanllrändern bei fex = fey freien Rand
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182 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten . ^.3>§-.›%
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9.5 Besondere Verhältnisse an Plattenecken ~ „~,-;f.::›~.› ¬:-

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In einer Ecke zwischen zwei frei drehbar gelagerten Rändern 0 - 1 und J":
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O - 3 des Bildes 9. 10 muß die Bruchlinie 0 - 2 zwischen den Plattentei- K Q-3 ...
_ „,ı?_..
›.››

len ® und in die Ecke laufen, in der sich der Schnittpunkt der Dreh_ <-
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achsen 0 - 1 und 0 - 3 befindet. 3~ ä
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K
1

i
Bild 9. 10 Bruchlinien in der Ecke einer frei drehbar gelagerten Platte ı
a) Knotenkräíte b) Bildung einer "Wippe" bei unzureichender Verankerung f
1

der Platte für die Knotenkraft Ko 0) Knotenkraít Ko erzwingt Bildung


einer oberen Bruchlinie m' d) Wippe mit Bruchlinieníächer bei einge-
spannter Randlagerung
1

Den Knotenkräíten Ka und Kb muß eine Kraft KO= - (Ka + K ) nach G1.
(9. 5) in der Ecke das Gleichgewicht halten. Die Ecke muß ašso für diese
Kraft bewehrt und verankert werden. Fehlt die Verankerung, dann spal- V

tet sich die Bruchlinie gemäß Bild 9. 10 b, und anschließend bildet sich
eine weitere Bruchlinie nach Bild 9. 10 c. Den durch die Spaltung gebil-
deten Plattenteil C in Bild 9. 10b nennt man eine "Wippe", weil er ohne
Verankerungskraft um die Linie a - b wippt. Die "Wippen" verringern
die auínehmbare Bruchlast der Platte.
1

Stellt man die virtuelle Arbeit der inneren und äußeren Krafte für die
Bruchfiguren bei a) und c) einander gegenüber, dann kann man daraus die
Bedingungen ermitteln, unter denen die Bildung' von "Wippen" verhindert
- die Tragfähigkeit also nicht verringert - wird.

Bei gleichmäßiger Belastung q muß der Querschnitt der oben liegenden


(Eck-)BeWehI`\lI1g fie in der Platte so groß sein, daß das aufnehmbare
9, 5 Besondere Verhältnisse an Plattenecken 83

Bruchmoment m' zwischen © und ®

m1 -
2 In- cot 2 Y -
ist. (9.7)

Für Y .= 900 der üblichen vierseitig gelagerten Rechteckplatten folgt da-


raus, daß m' = m sein muß! Bei der Ableitung der G1. (9. 7) wurde als
N äherung angenommen, daß die Bruchlinie in der Winkelhalbierenden des
beliebig großen Eckwinkels Y liegt, daß also C1 = |3 War. Außerdem muß
diese Bewehrung, in der Richtung der Winkelhalbierenden des Eckwinkels
gemessen, die Länge Le haben:

Le (\,1+cot2(-Ã-)-1) ' (9.8)

Diese Gleichungen zeigen, daß für spitze Winkel Y stärkere Eckbeweh-


rungen von größerer Länge erforderlich sind als bei stumpfen Ecken, wenn
man die Bildung einer "Wippe" vermeiden will.

Einzellasten P können solche Näherungsformeln wegen der Unbe-


/ fınmtheit der Lage von P nicht aufgestellt werden.

wird die Bildung der "Wippe" mehr verhindert, dem muß ein vergrößertes
Moment mw (Bruchlastmoment bei Eintritt einer Wippe) der Bemessung
zugrunde gelegt werden:

In :Km:

wobei der Korrekturfaktor n für 30° < Y < 90° die Größe hat (nach van
Langendonck [103] )

›± = --»il1
_ 0,45(1_š)2 (9.10)

mit Y im Bogemnaß.

l"-E6 Ermittlung der Traglast als maßgebendes Bruchmoment

Der Ermittlung der Traglast als Bruchmoment müssen Festlegungen über


die Größenverhältnisse der positiven und negativen Bewehrung und da-
mit der zugehörigen Bruchrnomente vorausgehen, da hier nicht wie in der
Elastizitätstheorie die Stütz- oder Einspannmomente als statisch Überzäh-
lige eindeutig ermittelt werden. Für jedes angenommene Verhältnis der
beiden Bruchmomente rn' und m zueinander wird die Rechnung ein ande-
res Bruchmoment m im Feld ergeben.

Da nur Querschnitte mit Bewehrungsgehalten unter der Grenzbewehrung


in Betracht gezogen werden, bei denen also der Stahl die Streckgrenze er-
reicht, bevor der Beton versagt, sind die Momentenverhältnisse den Be-
wehrungsverhältnissen gleich. Wie vor setzen wir für Bewehrungen un-
gleicher Stärke in zwei zueinander rechtwinklígen Richtungen

fey :f ex = ›;,~ ' -' ='


feyßex 5 (9.2)
_ , ›-rg: ~|f.~f'*
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..3%; 5.1;-'«1E
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84 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten tå :
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und für das Verhältnis der Einspann- zu den Feldbewehrungen: , _. `^*-_.. „._„ =:
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Die folgende Bewehrımgsweise geht davon aus, daß diese Verhältniswerte ëfš.›,_ ,zr . ı,,. _;
§ , §' und i bekannt sind, auch wenn die Absolutgrößen der Bewehrungs- ,_-_.
.
_ ,I ..
querschnitte noch gesucht sind. ±:¬~ '-

,~ J' ^”
››
,,7.2-
1:: _1.›- '
Man nimmt nun zunächst eine wahrscheinliche Bruchlinienfigur an und er-
hält aus den damit festgelegten geometrischen Abmessungen der Platten-
teile Verhältniszahlen der Drehungen und Einsenkungen der Lasten nach

Gl. (9. 1) und Bild 9. 4, so daß sich die Arbeitsgleichung aufstellen läßt: š
Aí=Zm.ømcp=Aa=>3P.v (9.12)

Dabei bedeutet: V

Em ßmcp = innere Arbeit = Summe der Produkte der Projektionen der


angreifenden Momente rn - 1. auf die Drehachsen von der
Länge Lm und den Drehungerln cp der Plattenteile uın die Dreh-
achsen aller'Teilflächen des Tragwerks _

EP . v = äußere Arbeit -= Sunıme der Produkte aller auf das Tragwerk


wirkenden Kräfte P (und Knotenkräíte K) und ihrer Wege
(Einsenkungen v). '

Drückt man alle Beziehungen bei Anwendung der Gleichungen (9. 2) und
(9. 11) mit bekanntem § und i durch das Hauptbruchmoment m aus, so
kann dies i.n erster Näherung als mu) aus Gleichung (9. 12) errechnet
werden. Man wird damit aber noch nicht das maßgebende Bruchmoment
erhalten, da der Rechnung ja nur eine willkürlich angenommene Bruch-
figur zugrunde lag.

Einen Anhalt über die in der angenommenen Bruchfigur enthaltenen Feh-


ler bekommt man, wenn man für jeden Plattenteil n aus den Gleichge-
wichtsbedingungen ZM = O und ZV = O das ihm gemäße Bruchmoment
mg) errechnet und die so erhaltenen Werte untereinander und mit der
ersten Näherung mu) aus der Arbeitsgleichung vergleicht. Daraus schätzt
man einen verbesserten Wert m(2) für das Hauptbruchmoment In, der
bei stark ungläphen mg) der Plattenteile mehr, bei fast gleichen mg)
wenig über m angesetzt wird. Mit mm) korrigiert man mit Hilfe der l
Gleichgewichtsbedingungen die Bruchfigur und wiederholt für diese den
Rechnungsgang, aus dem man m(3) und m(3)e_rhält. Schon der åweite
Gang wird annähernd zur Gleichheit zwischleln d?n› Momenten m( aus den
Gleichgewichtsbedingungen und dem Moment m 3 der Arbeitsgrleichung
führen, so daß die Rechnung damit abgeschlossen ist. _

In einfach gelagerten Fällen kann man auch in die Gleichgewichtsbedingun-


gen die geometrischen Abmessungen der Bruchfigur als Unbekannte ein-
führen. Man erhält dann immer für n Unbekannte n Gleichungen. Sie sind I

häufig nicht linear und daher nur selten allgemein lösbar. .


9, 7 Einschränkungen für die Anwendung der Bruchlinientheorie 5

9.7 Einschränkungen für die Anwendung der Bruchlinientheorie

Mit dem Verfahren der Bruchlinien können wir nach Abschnitt 9. 5 für je-
des beliebig gewählte Verhältnis der Bewehrungen fey : fax und f'eX : fex
usw. die Traglastermittlung (und damit eine Bemessung) durchführen.
Die Gleichgewichtsbedingungen im Bruchzustand wären also z. B. auch
dann in einer quadratischen vierseitig gelagerten Platte erfüllt, wenn
fey : fex = O, 1 gewählt wurde, obschon nach der Elastizitätstheorie
my=mX und fey = f X sein müßte. Unter Gebrauchslast wird aber unab-
hängig von der Größe und Richtung der Bewehrungen tatsächlich my ~ mx
sein, so daß in der Richtung fey die Bewehrung frühzeitig (schon unter
g+p) bis zur Streckgrenze beansprucht werden kann und grobe Risse zu
erwarten sind!

Um solche Schäden unter Gebrauchslast auszuschließen, soll man bemüht


bleiben, die Bewehrungen entsprechend der vermuteten e l a s t i s c h e n
,Tragwirkııng aufzuteilen, wobei man aber nicht allzu ängstlich zu sein
faucht.

Für vierseitig frei drehbar gelagerte Platten mit ly : LX = e > 1 hat


R. Schellenberger [104] als Grenze

f
1
min E, =f-el = -â- ermittelt.
ex 6 _

Für voll oder teilweise an den Rändern 1 bis 4 eingespannte Rechteck-


platten soll mit il = m'l :m; iz = :In usw. die Bedingung

min g : fey 2 1 0 ._ 12 _ 14
f 2( _ .
ex 6 10 - 11 - 13)

eingehalten werden. (Bei voller Einspannung gilt hier i = 2, O).

Die hier vorausgesetzten Bruchlinien ( = Fließgelenke) sind natürlich nur


erwarten, wenn die Querschnitte nicht überbemessen sind (μ < μ r)
urid wenn der Stahl ausreichend großes Verformungsvermögen zwisåıen
50:2« und BZ besitzt. Wie T. Jäger in der Dissertation 1963 [105] nach-
gewiesen hat, ist diese Voraussetzung bei allen in Deutschland zugelasse-
nen Stahlsorten erfüllt. Um jeweils Nachweise für μ < μgr zu vermeiden,
wird in den Empfehlungen des CEB μ [%] < 12 B /B als Grenzbedingung
angegeben. W S

Die Bruchlinientheorie erfaßt noch nicht den günstigen Einfluß der "Gewöl-
bewirkung", die sich einstellt, wenn seitliches Ausweichen der Ränder
belasteter Platten z. B. durch scheibenartig wirkende Nachbarplatten ver-
ıiinderf ist. Hierzu vgı. J. sehieieh (106, 1071.
Zu bemerken ist auch, daß die Bruchlinientheorie Auflagerreaktionen er-
gibt, die Z. T. Weit (+ und -) von den Auflagerkräften unter Gebrauchs-
last abweichen und für Aufstellung der Lastabtragungen nicht brauchbar
sind. Die hier vorgeführte Theorie von Johansen gibt die oberen Grenz _
werte der Traglast (upper bound-values), die bis zu 20 % über den unte-
ren Grenzwerten (lower bound) liegen können, wie sie die genauere Pla-
stizitätstheorie ergibt. Deshalb ist bei außergewöhnlich geformten Plat-
ten eine gewisse Vorsicht am Platze.
_...-'›..'('š<.
' ›j.›.~›,1~:`j-;«'ià›'.«-

Lli
L1

.-,N4
86 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten 4; e
..„\ «››.
. ›
T
Y
l
r
a

9.8 Beispiel

Es sei die im Bild 9. ll gezeigte einachsig gespannte und einseitig einge-


spannte Platte gegeben, die an beliebiger Stelle x = o; - 1. eine quer zur
Spannweite stehende Linienlast p zu tragen habe. Es soll festgestellt Ã

werden, in welcher Stellung von p sich die uingünstigsten Biegemomente í


:
š
s
ergeben und wie groß sie werden, wenn für Fe-25 = -I?? = i = 2 gelten soll. 3
ex
x

Diese Aufgabe ist einfach und hier gewählt, weil die Lage und Art der
Bruchlinien hier keinem Zweifel unterliegen können. Die Anwendung der
Arbeitsgleichung wird dafür umso deutlicher.

Grundrí ss
D
m'=2m fll

'U ä
A mn_¬„_
f' 2f "wp
'fe' e* , /,//„, „, , überhöhter
'/ / /_ /. I / / /.11 Längsschnitt
fex
i x=cı~{

2 ı. m=O
1 A \pAB T ~pCB CD Mechanismus mit
v=1 Drehwinkeln
"DBA A

l'Tl

Bild 9. 11 Belastung, Bewehrung und Drehwinkel der im Beispiel


behandelten Platte

Die äußere und innere Arbeit lassen sich nach den Angaben im Bild 9. 11
leicht anschreiben:

Aa=ZP~V=P-1=p.a (9,13)

fiAi = Em- I,-cp=m' . a.q)AB+m- a(cpBA+cpBC)

= [2m- cpAB+m(cpBA +cpBC)]a


9. 8 Beispiel 187

1
Da WAB ' °'°BA"<i1T
1 1
und °°Bc ` °°cB ` L-eß '(1-uli
wird aus Ai :
l l 1 _am 2 l l
A.-f2m;gt+m(71'1*ír:í›'ı›>]a' L fa¬“;“'t'."7.3
Ai _- [_(-l-_°“-)]-Z-
3-2
<1 -ci
am
(9.14)

Aus der Arbeitsgleichung (9. 12 ) erhalten wir mit G1. (9. 13) und (9. 14):

_ _ _ 3-Zu §._IE
Aa-Ai-pe-[---M1_a)] L (9.15)

und nach m umgeformt:


f 2
A
m _
p _
ı›3_-._-_2a
(1.-(1
(9.16)
d
Zur Ermittlung des zu max m gehörenden Faktors cı wird mit E-:P = 0
nach einiger Zwischenrechnung erhalten:

(1.2-3u,=-1,5, cı=0,634=
.._m._-.__----í-í"'i"
(9.17)

Die ungünstigste Stellung der Last p ist also im Abstand 0, 634 L vom ein-
gespannten Auflager. Bei dieser Stellung ergibt sich nun als ungünstigstes
Moment i.m Feld unter der Streifenlast
2
0,634-0,634 _
max rn

Das Einspannmoment am Auflager A ist voraussetzungsgemäß

Ininm' =-2m=-(),268p1« (9.19)

Es ist noch interessant, die gleiche Untersuchung für den Fall anzustellen,
daß die Stützbewehrung nur ein Moment m' ermöglicht, das (statt doppelt)
nur halb so groß ist wie das Feldmoment rn, bei dem also i = 0, 5 gilt.
Es ergibt sich

ct=0,55 m= O,20Zp1f m' =-O,10lpß

Bei gleicher Feldbewehrung fex, d. h. bei gleich großem m, sind in beiden


Fällen die aufnehmbaren Lasten:

im ersten Fan mit m' = _ 2 m pU = 7,46 -n-21 ,

im zweiten Fan mit m' = - 0,5 ni PU f 4, ss §5 .


,.__. _„._,„ _
›:›.<- ››~:›1..='=^=„=±=„*=>f.=;«j-'1'
1-ue ›-e.,--†.._-,;.›.«»-~
fs. -.i„~.;~.m» _.. .

188 9. Bruchlinientheorie für Flächentragwerke, vorzugsweise für Platten .


`- on-«›#,4¬`:*†'~f-'
--„ı< .~„~»~,-›;..›.«,›'

~*»í;?.2«Z.1=1"-2.4,.

Der Nutzen und Vorzug der Bruchlinientheorie kommt hierbei gut zum
..
Ausdruck: Sie ist ein Hilfsmittel, die Traglasten von plattenartigen Trag- ir

Werken auch in den Fällen abzuschätzen, in denen die Bewehrungen nicht


dem Momentenverlauf nach der Elastizitätstheoríe entsprechen. 9

So müßte für das gezeigte Beispiel nach der Elastizitätstheorie bei un- E
í

günstigster Stellung von p sein (vgl. z. B. Betonkalender):

er = 0,634 m = 0,0735 pr m' = _ 0,1ssspi= _ 2,16 m.


Wie zu erwarten, lag die Annahme m' = - 2 m nahe bei dem Verhältnis †šê'=«`*
m' /m naeh E1eeiizi±ä±s±1ieerie_ Die Rechnung für den 2. Fan zeigte, deß Z

hinsichtlich der Traglast auch eine so starke Abweichung von der Elastizi- 5

tätstheorie möglich ist - man muß allerdings mit sehr frühzeitig eintre-
tenden Rissen am Einspannrand rechnen. f
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Schrifitu mverzeichnis

la Leonhardt,F.; Mönnig, E.: Vorlesungen über Massivbau. Erster Teil: Grundlagen


zur Bemessung im Stahlbetonbau.
2. Aufl. , Berlin, Springer 1973
b Leonhardt, F.; Mörinig, E.: Vorlesungen über Massivbau. Zweiter Teil: Sonderfälle
der Bemessung im Stahlbetonbau.
2. Aufl. , Berlin, Springer, 1975
c Leonhardt, F.; Mönnig, E.: Vorlesungen über Massivbau. Dritter Teil: Grundlagen
zum Bewehren im Stahlbetonbau.
2, Aufl., Berlin, Springer, 1976
2 Wischers, G. ; Manns, W. : Ursachen für das Entstehen von Rissen in jungein Beton.
beton 23 (1973), H. 4, S. 167 - 171; H. 5, S. 222 _ 228
3 ACI-Comittee 224: Control of cracking in concrete structures.
Journal ACl, Proc. Vol. 69 (1972), No. 12, p. 717 - 752
4 Yokomichi, H. : Rheological behaviour of concrete under short-time loading.
Concrete Journal (Japan), Vol. 12 (1974), No. ll, p. 1 _ 11
5 Sturman, G.; Shah, S. ; Winter, G. : Microcracking and inelastic behavior of concrete
in Symposium ASCE-ACI, Flexural Mechanics of Reinforced Concrete,
1965, p. 473 - 499
6 Bruy, E.: Über den Abbau instationärer Temperaturspannungen i_n Betonkörpern
durch Rißbildung.
Schriftenreihe des Otto-Graf-Institutes, Heft 56, Stuttgart, 1973 bzw.
Dissertation Universität Stuttgart 1972
7 Goto, Y. : Cracks formed in concrete around deforrned tension bars.
Journal ACI, Proc. Vol. 68 (1971), No. 4, p. 244 - 251
8 Martin, H.: Zusammenhang zwischen Oberflächenbeschaffenheit, Verbund und
Sprengwirkung von Bewehrungsstählen unter Kurzzeitbelastung.
DAfStb., H. 228, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1973
.9 Bufler, H. : Ein neuer Ansatz zur Berechnung der Draht- und Haftspannungen :iın
Stahlbeton.
Der Bauingenieur 33 (1958), H. 10, S. 382 _ 388
10 Rehm, G. ; Martin, H. : Zur Frage der Rißbegrenzung im Stahlbetonbau.
Beton« u. Stahlbetonbau 63 (1968), H. 8, S. 175 - 182
11 Nawy, E. G. : Crack control through reinforcement distribution in two-way acting
slabs and plates.
Journal ACI, Proc. Vol. 69 (1972), N0. 4, p. 217 - 219
12 Rao, P. S. : Die Grundlagen zur Berechnung der bei statisch unbestimmten Stahl-
betonkonstruktionen im plastischen Bereich auftretenden Umlagerungen
der Schnittkräíte.
DAfStb., H. 177, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1966
13 Rostâsy, F, S_ ; Koch, R. ; Leonhardt, F. : Zur Mindestbewehrung von Zwang von
Außenwänden aus Stahlleichtbeton.
DAfStb, H. 267, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1976
14 Abeles, P. W. : Introduction to prestressed concrete.
Vol. 2, Concrete Publications Ltd. , London, 1966
15 Falkner, H.: Zur Frage der Rißbildung durch Eigen- und Zwangspannungen infolge
Temperatur in Stahlbetonbauteilen. _ 1
DAfStb., H. 208, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1969
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1 90 Schrifttumverzeichnis f;:_.?ı

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16 Peter, J. : Zur Bewehrung von Scheiben und Schalen für Hauptspannungen schief-
winklig zur Bewehrungsrichtung_ ~ 'fššfi

Dissertation TH Stuttgart, 1964 ' -IS


.. .a _ ,_
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und: Die Bautechnik 43 (1966), H. 5, S. 149 - 154, H. 7, S. 240 - 248
f
17 Ebner, F.: Über den Einfluß der Richtungsabweichung der Bewehrung von der
Hauptspannungsrichtung auf das Tragverhalten von Stahlbetonplatten. ffiští.
Dissertation TH Karlsruhe, 1963
18 Kehlbeck, F. : Einfluß der Sonnenstrahlung bei Brückenbauwerken. - gl:
~i3'gμ~ ._§-;'
441.15. . ¬
Düsseldorf, Werner, 1975
19 Leonhardt, F.; Schelling, G.: Torsionsversuche an Stahlbetonbalken.
DAfStb. , H. 239, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1974 „.7 (1
.

20 Schiessl, P. : Admissible crack width in reinforced concrete structures. .Y 5


« › i
Preliminary Reports Tome H of IABSE-FIP-CEB-RILEM-IASS Collo-
quium Liège June 1975 .ff
21 Avram, C.; Mihaescu, A.: Espacement et ouverture des fissures des êlêments pris-
matiques en bêton armê soumis â la compression excentrêe.
Estratto da Costruzioní i cemento armato ~ Studi e Rendiconti -
Volume 7, 1970
22 Parameswaran, V. S.; Annamalai, G.: Flexural behaviour of class 3 beams.
Indian Concrete Journal49 (1975), No. 7, p. 206 - 212
2; Deutsch, I. : Allgemeine Theorie der Bildung von Schrägrissen infolge Querkraft-
beanspruchung.
Abhandlungen der IVBH, Band 33 - I (1973), S. 41 - 54 l

24 - 29 frei

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I

30 Rüsch, H. : Die Ableitung der charakteristischen Werte der Betonzugfestigkeit. 4\


beton 25 (1975), H. 2, S. 55 - 58
* 1 Rüsch, H. ; Jungwirfh, 11)-; stahıbefon, Spannbeton, Band 2 ı
Ib
Berücksichtigımg der Einflüsse von Kríechen und Schwinden auf das
Verhalten der Tragwerke.
Düsseldorf, Werner, 1976 1
32 Koch, R. : Verformungsverhalten von Stahlbetonstäben unter Biegung und Längs-
zug im Zustand ll auch bei Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen.
Dissertation Universität Stuttgart, 1976
33 Trost, H. : Auswirkungen des Superpositionsprinzips auf Kriech- und Relaxations- . ._-.
probleme bei Beton und Spannbeton.
Beton- u. Stahlbetonbau 62 (1967), H. 10, S. 230-238, I-I, 11, S. 261-269
34 Rüsch, H. ; Jungwirth, D. ; Hilsdorf, H. : Kritische Sichtung der Verfahren zur Be- i
:
rücksichtigımg der Einflüsse von Kríechen und Schwinden des Betons '
auf das Verhalten der Tragwerke.
Beton- u. Stahlbetonbau 68 (1973), H. 3, S. 49 - 60; H. 4, S. 76 - 86; I
O H. 6, S. 152 - 158 ,
ı
35 Dischinger, F. : Elastische und plastische Verformungen der Eisenbetontragwerke und
insbesondere der Bogenbrücken.
Der Bauingenieur 20 (1939), H. 5/6, S. 53 - 63; H. 21/22, S. 286 - 294;
H. .31/32, S. 426 - 437; H. 47/48, S. 563 - 572
Schrifttumverzeichnis 1 91

36 Leonhardt, F. : Aníängliche und nachträgliche Durchbiegungen von Stahlbetonbalken im


Zustand ll. Vorschläge für Begrenzungen undjvereinfachte Nachweise.
Beton- u. Stahlbetonbau 54 (1959), H. 10, S. 240 - 247
37 a Grasser, E. ; Thielen, G. : Hilfsmittel zur Berechnung der Schnittgrößen und Form-
änderungen von Stahlbetonztragwerken.
"DAfStb. , Heft 240, Be~rl:ı`:n, W. Ernst u. Sohn, 1976 ,
b Kraemer, U.; Thielen, G.; Grasser, E. : Berechnung der Durchbiegung von biege-
beanspruchten Stahlbetonbauteilen unter Gebrauchslast.
Beton- u. Stahlbetonbau 70 (1975), H. 4, S. 87 - 95
38 Hajnal-Kônyi, K. : Tests on beams with sustained loading.
Magazine of Concrete Research, Vol. 15, No. 43, March 1963, p. 3-14
39 Mayer, H. : Die Berechnung der Durchbiegung von Stahlbetonbauteilen.
DAfStb. , H. 194, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1967
40 Trost, H. ; Mainz, B. : Zweckmäßíge Ermittlung der Durchbiegungen von Stahlbeton-
trägern.
Beton- u. Stahlbetonbau 64 (1969), H. 6, S. 142 _- 146
41 Leonhardt, F. ; Walther, R. : Versuche an Plattenbalken mit hoher Schubbeanspruchung
DAfStb. , H. 152, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1967
42 Dilger, W. : Veränderlichkeit der Biege- und Schubsteifigkeit bei Stahlbetontrag-
Werken und ihr Einfluß auf Schnittkraftverteilung und Traglast bei sta-
tisch unbestimmter Lagerung.
DAfStb. , H. 179, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1966
43 Rothe, A. : Statik der Stabtragwerke.
Berlin, VEB Verlag für Bauwesen, 1965
44 Robinson, J. R. ; Demorieux, J. M. : Versuchsberichte aus dem U. T. I. - I. R. A. B_A. ,
. Paris
a) Essais de traction- Compression sur modèles d'âme de poutre en
bêton arme, Teil I, Juni 1968
b) Teil II, Mai 1972
c) Resistance ultiınê du bêton de l'âme de poutres en double tê en
bêton armê, Mai 1972
45 Heimgartner, E.; Krauss, R.; Bachmann, H. : Langzeitversuche an teilweise vor-
gespannten Leichtbetonbalken. .
Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich,
Bericht Nr. 6504 - 5, 1972
46 - 50 frei

51 Thürlimann, B. ; Grob, J. ; Lüchinger, P. : Vorlesung - Torsion, Biegimg und


Schub in Stahlbetonträgern.
Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich, 1975
52 Lampert, P.; Thürlimann, B.: Torsionsversuche an Sta.hlbet'onbalken.
Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich,
Bericht Nr. 6506-2, 1968 ~
53 Karlsson, I. : Torsional stiffness of reinforced concrete structures in pure torsion.
Chalmers University of Technology, Report 71:1, 1971
54 Thürliınann, B. ; Lüchinger, P. : Steifigkeit von gerissenen Stahlbetonbalken unter
Torsion und Biegung.
Beton- und Stahlbetonbau 68 (1973), H. 6, S. 146 - 152
_, ,
„_ 5

192 Schrifttumverzeichnis §

55 Lampert, P.; Thíirlimann, B. : Torsions-Biege-Versuche an Stahlbetonbalken.


Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich,
Bericht Nr. 6506-3, 1969
56 Lampert, P. : Postcracking stiffness of reinforced concrete beams in torsion and
bending.
University of Toronto, Department of Civil Engineering, Publica-
tion 71 -_ 20, 1971 „ı ı«. ~_. _›„- .

57 Bornscheuer, F. W. : Systematische Darstellung des Biege- und Verdrehungsvorgangs


unter besonderer Berücksichtigung der Wölbkrafttorsion.
Der Stahlbau 21 (1952), H. 1, S. 1 - 9
58 Mehlhorn, G. ; Rützel, H. : Wölbkrafttorsion bei dünnwandigen Stahlbetonträgern.
Der Bauingenieur 47 (1972), H. 12, S. 430 - 438
59 Karlsson, I. ; Elfgren, L. ; Losberg, A. : Long-time behavior of reinforced concrete
beams subjected to pure torsion. 1_-`._,._„ı_
ACI Journal 71 (1974), No. 6, p. 280 - 283
60 Leonhardt, F. ; Walther, R. ; Vogler, O. : Torsions- und Schubversuche an vorge-
ı
spannten Hohlkastenträgern.
DAfStb., H. 202, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1968 I
61 Kordina, K. u. a. : Versuche an Stahlbeton- und Spannbetonbalken unter kombinierter
Beanspruchung aus M, Q und T.
Unveröffentlichter Forschungsbericht des Institutes für Baustoff-
kunde und Stahlbetonbau an der Teclmischen Universität Braunschweig,
197 5
62 - 69 frei
!

Rüsch, H. ; Stöckl, S. : Der Einfluß von Bügeln und Druckstäben auf das Verhalten
der Biegedruckzone von Stahlbetonbalken.
DAfStb. , H. 148, Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1963
71 Bachmann, H. : Zur plastizitätstheoretischen Berechnung statisch unbestimmter
Stahlbetonbalken. `
Dissertation ETH Zürich, 1967
72 Macchi, G. : Limit-states design of statically indeterminate structures composed \

of Linear members.
Costruzioni in cemento armato - Studi e Rendiconti
Politecnico di Milano Italcemento, 1969
73 P°f.Y°11dY, I. G. ; Nawy, E. G. : Deflection behavior of spirally confined prestressed
concrete flanged beams.
PCI Journal 16 (1971), No. 3, p. 44 - 59
74 Baker, A. L. L. : The ultimate load theory applied to the design of reinforced and I

1 _ V prestressed concrete frames.


' _ 1- London, Concrete Publications Ltd. , 1956 t
75 Baker, A.) L. L. ; Amarakone, A. M. N. : Inelastic hyperstatic frames.
Fleıcural Mechanics of Reinforced Concrete, Proceedings of the int.
symposium in Miama 1964, ASCE - 1965 - 50, ACI SP - 12, p. 85-142 1
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76 Lippoth, W. : Theoretische Untersuchung des Spannungs- und


von Stahlbetonträgern im Biegeschubrißbereich, ff» `=` j 5 4
Dissertation, Universität Stuttgart, 1973 " Ä 511
\ „¬
77 Yamada, M. : Drehfähigkeit plastischer Gelenke in Stahlbetonbalken. 1
Beton- u. Stahlbetonbau ss (1958), H. 4, s. ss _ 91
78 Macchi, G. ; Sıvıero, E. : Deformabılıty of prısmatıc reinforced concrete members. g _
with rectangular cross-section under combined bending and axial load.
cosrruzioni m cemento armato _ Studi e Rendicomi, V01. 11, 1971,
S. 283 _ 294
79 Macchi, G. : Calcul des structures hyperstatiques par la mêthode des rotations
imposêes.
Annexe 6 aux Recommandations CEB, Tome 3, 1972
80 Thürlimann, B.; Ziegler, H.: Plastische Berechnungsmethoden.
Vorlesungsmanuskript eines Fortbildungskurses für Bau- und Ma-
schineningenieure, ETH Zürich, 1963
81 Walther, R. ; Bhal, N. S. : Teilweise Vorspannung (Vorgespannter Stahlbeton).
Übersicht und Beurteilung der bisherigen Entwicklung.
DAfStb., H. 223, S. 54 f. , Berlin, W. Ernst u. Sohn, 1973
82 Macchi, G. : Ductility condition for simplified design without check of compatibility.
/ CEB Bull. N0. 105, Paris, 1974

83 - 89 frei

90 Diınitrov, N _: Festigkeitslehre ~
in: Beton-Kalender 1975, I. Teil, S. 357 - 452, Berlin, W. Ernst
u. Sohn, 1975
91 Sawczuk, A. ; Jäger, T. : Grenztragfähigkeits-Theorie der Platten.
Berlin, Springer, 1963
92 Jones, L. L.; Wood, R. H.: Yield-Line analysis of slabs.
London, Thames and Hudson, 1967
93 Sobotka, Z. : Etude de la capacitê de resistance des dalles biaises en bêton armê.
CEB-Bulletin No. 38 (1962), p. 84 _. 133
94 Edelınann, H. J. : Schnittkraftermittlung nach der Bruchlinientheorie für orthotrop
bewehrte Stahlbetonplatten mit rechteckigen Öffnungen.
Bauplanung - Bautechnik 23 (1969), H. 5, S. 237 - 241
95 Holmes, M. ; Steel, K.A. : Upper and lower bound solutions to the collapse of a con-
tinuous slab under uniform load.
Magazine of Concrete Research, Vol. 16 (1964) , No. 47, p. 83 - 88
96 Herzog, M. : Die Bruchlast ein- und mehrfeldriger Rechteckplatten aus Stahlbeton
nach Versuchen.
Beton- u. Stahlbetonbau 71 (1976), H. 3, S. 69 - 71
97 van Langendonck, T. : Teoria elementar das charneiras plásticas.
Sao Paulo, Associaçâo Brasileira de Cimento Portland,
Bd. I 1970, Bd. 11 1975
93 Mörsch, E. : Der Eisenbetonbau - Seine Theorie und Anwendung.
6, Auflage, 1. Band, 2. Teil, Stuttgart, Konrad Wittwer, 1929
194 Schriftturnverzeichnis

99 J ohansen, K. W. : Bruchınomente der kreuzweise bewehrten Platten.


Abhandlungen der IVBH, I. Band (1932), S. 277 - 296
100 Johansen, K. W.: Yield-line Theory. '
London, Cement and Concrete Association, 1962
101 Thürlimann, B. : Plastische Berechnung von Platten.
Vorlesungsmanuskript der Abteilung für Bauingenieurwesen,
ETH Zürich, 1974
102 Haase, H. : Bruchlinientheorie von Platten.
Düsseldorf, Werner, 1962
103 van Langendonck, T. : Charneiras plásticas em lajes de edificios.
Såo Paulo, Associaçåo Brasileira de Cimento Portland, 1966 .
104 Schellenberger, R. : Beitrag zur Berechnung von Platten nach der Bruchtheorie.
Dissertation,TH Karlsruhe, 1958
105 Jäger, T.: Untersuchungen zur Grenztragfähigkeit von Stahlbetonplatten.
Dissertation, TU Berlin, 1963
106 Schlaích, J.: Die Gewölbewirkung in durchlaufenden Stahlbetonplatten.
Dissertation, Universität Stuttgart, 1963
107 Schlaich, J. : Gewölbewirkung in durchlaufenden Stahlbetonplatten.
Beton- u. Stahlbetonbau 59 (1964), H. 11, S. 250 - 256;
H. 12, S. 280 - 285

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