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B E I H E F T E Z U M T Ü B I N G E R ATLAS

DES V O R D E R E N O R I E N T S

herausgegeben im Auftrag des Sonderforschungsbereichs 19


von Heinz Gaube und Wolfgang Röllig

Reihe B
(Geisteswissenschaften)
Nr. 66/1

Farouk Gomaä

Die Besiedlung Ägyptens


während des Mittleren Reiches

I. Oberägypten und das Fayyüm

WIESBADEN 1986
DR. LUDWIG R E I C H E R T VERLAG
Die Besiedlung Ägypten^
während des Mittleren Reiches

I. Oberägypten und das Fayyum

von

Farouk :Gomaä

WIESBADEN 1986
DR. LUDWIG REICHERT VERLAG
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Gomaä, Farouk:
Die Besiedlung Ägyptens während des Mittleren Reiches /
von Farouk Gomaä. [Im Sonderforschungsbereich 19, Tü-
bingen entstanden]. - Wiesbaden : Reichert
(Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients :
Reihe B, Geisteswissenschaften ; Nr. 66)
NE: Tübinger Atlas des Vorderen Orients / Beihefte / B
1. Oberägypten und das Fayyüm. - 1986.
ISBN 3-88226-279-6

© 1986. Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden


Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich 19, Tübingen entstanden und wurde auf seine
Veranlassung unter Verwendung der ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Ver-
fügung gestellten Mittel gedruckt.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro-
verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Gesamtherstellung.' Hubert & Co., Göttingen. Printed in Germany
Meinem Lehrer, Herrn Prof. Dr.
J. von Beckerath
zum 65. Geburtstag in Dankbarkeit
gewidmet
Inhaltsverzeichnis

Vorwort

I. Einleitung
II. Die Gaue Oberägyptens
1. Der 1. oberägyptische Gau
2. Der 2. oberägyptische Gau
3. Der 3. oberägyptische Gau
4. Der 4. oberägyptische Gau
5. Der 5. oberägyptische Gau
6. Der 6. oberägyptische Gau
7. Der 7. oberägyptische Gau
8. Der 8. oberägyptische Gau
9. Der 9. oberägyptische Gau
10. Der 1o. oberägyptische Gau
11. Der 11. oberägyptische Gau
12. Der 12. oberägyptische Gau
13. Der 13. oberägyptische Gau
14. Der 14. oberägyptische Gau
15. Der 15. oberägypti sehe Gau
16. Der 15. oberägypt sehe Gau
17. Der 17. oberägyptische Gau
18. Der 18. oberägyptische Gau
19. Der 19. oberägyptische Gau
20. Der 20. oberägyptische Gau
21. Der 21. oberägyptische Gau
22. Der 22. oberägyptische Gau
III. Das Fayyüm
IV. Alphabetisches Verzeichnis
1. Ägyptische Toponyme
2. Archäologische Fundplätze
V. Abkürzungsverzeichnis

Indizes
1. Götternamen
2. Griechische Toponyme
3. Koptische Toponyme
4. Arabische Toponyme
V o r w o r t

Die im Rahmen des Gesamtplanes des Sonderforschungsbereichs 19 der Univer-


sität Tübingen (Tübinger Atlas des Vorderen Orients) geplante und inzwi-
schen erschienene Karte B II 3 "Ägypten zur Zeit des Mittleren Reiches"
stellt die Besiedlung des Pharaonenlandes in jener Zeit dar.

Die nachfolgende Arbeit enthält die notwendigen Erläuterungen zu der oben


erwähnten Karte, insbesondere da nicht alle gesammelten und untersuchten
Namen von ägyptischen Ortschaften und sonstigen geographischen Bezeichnun-
gen auf der Karte erscheinen konnten.

Für die wertvollen Hinweise der Herren Professoren und Doktoren H.G. Fischer
(Metropolitan Museum of Art, New York), E. Hornung (Universität Basel),
W. Schenkel (Universität Tübingen) möchte ich hier meinen Dank zum Ausdruck
bringen.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. J. von Beckerath, der mir in
zahlreichen Diskussionen mit Anregungen und Vorschlägen behilflich war.
Aus diesem Grund möchte ich ihm diese Arbeit zu seinem 65. Geburtstag in
Dankbarkeit widmen.

Ferner danke ich Frau I. von Beckerath für die Mühe und Sorgfalt, mit der
sie das Manuskript las und redigierte.

Schließlich möchte ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft meinen Dank da-


für aussprechen, daS sie durch die Finanzierung den Druck dieser Arbeit er-
möglichte und Herrn Prof. Dr. W. Röllig für seine Unterstützung während
der Drucklegung.

Tübingen, Juli 1983 Farouk Gomaä


I. Einleitung

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 19 der Universität Tübingen "Tübin-


ger Atlas des Vorderen Orients (TAVO)" sind Besiedlungskarten für die be-
kannten Epochen der Geschichte Ägyptens, also für das Alte Reich, das
Mittlere Reich, das Neue Reich und die Spätzeit,geplant.

Die vorliegende Arbeit soll in erster Linie als Erläuterung zu Karte B II


3 "Ägypten zur Zeit des Mittleren Reiches" dienen. Natürlich konnten da-
bei die gesammelten und untersuchten Orts- und sonstigen geographischen
Namen nicht alle auf der Karte eingetragen werden, da entweder ihre Lage
unbekannt oder noch nicht mit Sicherheit lokalisierbar ist.

Das Beiheft umfaßt den Zeitraum von 2195 bis 1650 v. Chr. (7./8. - 13./
14. Dynastie). Diese zeitliche Ausweitung beruht auf folgenden Gründen:

Die von Frau K. Zibelius-Chen im Rahmen des TAVO-Programms bearbeitete


und inzwischen erschienene Karte B II 1 "Ägypten zur Zeit des Alten Rei-
ches" sowie das dazugehörige Beiheft "Ägyptische Siedlungen nach Texten
des Alten Reiches, TAVO Bein. B/19, 1978" behandeln nur die klassische
Zeit dieser Epoche, von Djoser bis zum Ende der 6. Dynastie (2670 - 2195
v. Chr.) 1 .

Die Karte B II 2 "Ägypten während der 1. Zwischenzeit" und das dazugehörige


Beiheft TAVO B/27, 1980 beschränken sich auf die Darstellung der histori-
schen Ereignisse und Probleme dieser Zeit.

Um die Besiedlungskontinuität zwischen dem Alten und Mittleren Reich nicht


unberücksichtigt zu lassen, wurden auch Namen von Ortschaften, Gebieten,
Gebäuden und sonstigen geographischen Bezeichnungen sowie Fundstätten, die
nach der 6. Dynastie überliefert sind, mitgesammelt und mit denen des
Mittleren Reiches sowohl auf der Karte B II 3 eingetragen als auch in dem
vorliegenden Beiheft bearbeitet.

Da die Besiedlungsproblematik des Alten Reiches sich von der des Mittleren
Reiches unterscheidet, ist dieses Beiheft auch abweichend gestaltet. Im

1 Die hier genannten Daten sind dem kürzlich erschienen Buch von J. v.
Beckerath, Handbuch der ägyptischen Königsnamen, MAS 20, 1984, 158 -
161, entnommen.
1
Gegensatz zum Alten Reich, wo mehr Namen von Domänen als von Ortschaften
überliefert und diese nur in Ausnahmefällen zu lokalisieren sind, wobei
die Zahl der nicht lokalisierbaren Plätze die der lokalisierten um ein
Vielfaches übersteigt, ist die Besiedlungssituation im Mittleren Reich
deutlicher zu fassen; in dieser Zeit haben wir es zum größten Teil mit
Ortschaften zu tun, deren Namen mehrfach, auch noch in späteren Zeiten,
überliefert sind, manchmal in einem Kontext, der uns erlaubt, ihre Lage
festzustellen bzw. in einem bestimmten Gebiet einzugrenzen. Dies bedeutet,
daß die Überlieferungslage der ägyptischen Ortsnamen seit dem Beginn des
Mittleren Reiches viel günstiger als die des Alten Reiches ist, sicherlich
auch deshalb, weil die Orte in dieser Zeit eine bedeutende Rolle spielten.
Daher erscheinen die in dem Beiheft behandelten Namen von Orten, Gebieten,
Gebäuden usw. nicht wie die des Alten Reiches in einem alphabetisch ange-
ordneten Katalog, sondern sie werden einzeln unter einer bestimmten Region
bzw. einem Gebiet bearbeitet, auch wenn bei einigen die Lage innerhalb die-
ser Region noch nicht mit Sicherheit feststeht. Häufig können wir lediglich
sagen, daß der eine oder andere Ort innerhalb dieser Region lag bzw. dort
zu suchen ist. Die Lage einiger Ortschaften, die man nicht einem bestimmten
Gebiet zuweisen kann, bleibt trotzdem problematisch. Sie werden in alpha-
betischer Reihenfolge in einem besonderen Kapitel am Ende des zweiten Teils
des Beiheftes (Sonstige Orte in Ägypten, TAVO Beih. B/66.2) erscheinen, wo-
bei die ungefähre Lage jedes einzelnen Ortes festgestellt und seine Bedeu-
tung erörtert werden soll.

Wertvolle Hilfe zur Erkenntnis der Gebietsunterteilung Ägyptens bieten uns


die auf der Kapelle Sesostris1 I. aus der 12. Dynastie verzeichneten Gaue
mit ihren Hauptstädten und den Angaben über ihre Größe. Danach existierten
zu jener Zeit insgesamt 38 Gaue, von denen 22 auf Ober- und 16 auf Unter-
2
ägypten entfielen .

Die auf älteren Vorlagen beruhenden Angaben der Kapelle Sesostris1 I. 3 ,


hatten weitgehend zumindest für die Zeit der 12. Dynastie noch Gültigkeit.
Von den beiden ersten Herrschern dieser Dynastie, Amenemhat I. und Sesostris

2 Dazu s. P. Lacau - H. Chevrier, Une Chapelle de Sesostris 1er ä Karnak,


1956-69; cf. auch Adelheid Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens nach
altägyptischen Texten, Ägypten und Altes Testament 3, 1981, Taf. I-VIII,
Taf. 1-7.
3 So z.B. Kees, in: ZÄS 81, 1956, 40, W. Helck, Die altägyptischen Gaue,
TAVO Beih. B/5, 1974, 13; E. Martin-Pardey, Untersuchungen zur ägypti-
schen Provinzialverwaltung bis zum Ende des Alten Reiches, HÄB 1, 1976,
9 mit Anm. 3.
2
I., wissen wir jedenfalls, daß sie sich mit Erfolg bemühten, bei der Ver-
waltung des Landes und der Neuorganisierung der Gaue den alten Zustand in
Ägypten wiederherzustellen. So berichtet der Gaufürst Chnumhotep II. in
der biographischen Inschrift seines in der Nekropole von BanT Hasan gele-
genen Grabes, daß König Amenemhat I. "wiederherstellte, was er zerstört
fand und was eine Stadt der anderen geraubt hatte. Er ließ die Orte ihre
Grenze gegenüber dem anderen kennen, indem er ihre Grenzsteine wie den
Himmel festigte und sie ihr Wasser wissen ließ nach den Urkunden, wobei er
nach den alten Schriften berechnete" . Amenemhat I. hat auch einen Opfer-
altar mit einer Liste von Namen verschiedener Gaue hinterlassen, der je-
doch bis jetzt noch nicht vollständig veröffentlicht ist . Vergleicht man
die auf ihm genannten Gaunamen mit denen der Sesostris-Kapelle, so wird
man feststellen, daß unter Sesostris I. neue Gaue, insbesondere im Delta,
eingerichtet wurden. So erscheint der noch zu Lebzeiten Amenemhats I.
jibtj "Osten" genannte Gau unter Sesostris I. aufgeteilt, und zwar als 13.
und 14. Gau von Unterägypten, ebenso der 4. und 5. unterägyptische Gau,
die auf dem Altar Amenemhats I. noch eine Einheit gebildet hatten. Diese
Tatsache berechtigt uns zu dem Schluß, daß die Angaben der Kapelle Se-
sostris' I. zwar auf älteren Vorlagen beruhen, zudem geben sie aber auch
die tatsächliche Anzahl von Gauen, die zu seiner Regierungszeit existier-
ten. Der König hinterließ neben dieser Kapelle auch einen Altar ähnlich
dem seines Vorgängers, Amenemhat I., auf dem ebenfalls die Namen verschie-
dener Gaue genannt sind . Alle hier aufgeführten Denkmäler zeigen deutlich,
daß die beiden ersten Herrscher der 12. Dynastie tatsächlich das Land und
seine Gaue neu organisierten. Einen weiteren Beleg hierfür bilden die bei-
den Grenzstelen Sesostris1 I., deren Text über den genauen Verlauf der
Grenze zwischen dem 3. und 4. oberägyptischen Gau berichtet . Diese Grenze
wurde gerade von den mächtigeren Gaufürsten dieser Gegend während der 1.

4 P.E. Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 25; Urk. VII 27, llff.; s. auch
Helck, a.a.O.
5 Jetzt in Metropolitan Museum of Art, Acc. No. 09.180.526; vgl. auch
Fischer, in: JNES 18, 1959, 137ff. u. Fig. 3. Herrn Dr. Fischer ver-
danke ich eine Abschrift der auf dem Altar Amenemhats I. genannten Gau-
namen (Brief vom 2.3.1982).
6 J.-E. Gautier, G. Jequier, Fouilles de Licht, MIFAO 6, 1902, 22ff.,
Pl. 8; cf. A. Kamal, Catalogue General des Antiquites Egyptiennes du
Musee du Caire, Tables d'Offrandes, 1909, 1-3, Pl. 1-2: Nr. 23001.
7 Zu den beiden Stelen s. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33ff., Taf. 14 a-b.
Sicherlich existierten weitere Grenzstelen aus der Zeit des Mittleren
Reiches, von denen wir heute nichts mehr wissen, solche Grenzstelen
bzw. Grenzsteine werden z.B. in der oben aufgeführten Inschrift des
Gaufürsten Chnumhotep II. erwähnt.
3
Zwischenzeit oft mißachtet, was König Sesostris I. sicherlich veranlaßte,
sie von neuem zu fixieren. Daher halte ich es für sinnvoll, das gesammelte
Material über die Besiedlung Ägyptens in der Zeit nach der 6. bis zum Ende
der 14. Dynastie unter den auf der Kapelle Sesostris' I. vorgegebenen Gau-
namen einzuordnen und zu bearbeiten. Unter dem jeweiligen Gau werden nicht
nur die Namen ägyptischer Orte behandelt, sondern darüber hinaus auch die
von Gebieten, Bauwerken und sonstigen geographischen Bezeichnungen sowie
die der Fundstätten dieses Gaugebietes. Mythologische Orte und Jenseits-
topoi sind hier dagegen nur in strittigen Fällen berücksichtigt, so z.B.
ghstj und ndjt.

Zuerst wird jeweils der Gau als solcher behandelt, danach im allgemeinen
o

die Gauhauptstadt ; die übrigen Ortschaften und sonstigen geographischen


Bezeichnungen des Gaugebietes sind, soweit möglich, geographisch von Sü-
den nach Norden geordnet unter Zuhilfenahme der Städteliste des Ramesseum-
Onomastikon aus der Zeit des Mittleren Reiches, die die Namen von Ortschaf-
ten in den Gebieten der 9 südlichsten Gaue Oberägyptens zwischen Bigga im
Süden und dem nördlich von Ah,mim gelegenen grgt im Norden nennt .

Im einzelnen werden zunächst die Belegstellen des betreffenden Namens in


chronologischer Reihenfolge mit den dazugehörigen Veröffentlichungen gege-
ben. Es wurde Wert darauf gelegt, die Belege sowie die verschiedenen
Schreibvarianten vollständig aufzuführen; in bestimmten Fällen, in denen
der Name sehr häufig nachgewiesen ist, so z.B. ibdw (Abydos), werden da-
gegen nur solche Belege gegeben, die etwas über die Bedeutung des Ortes
oder der Gegend in der damaligen Zeit aussagen, oder die die verschiedenen
Schreibungen des Namens zeigen. Bei den zitierten Literaturhinweisen zu
den Belegstellen wurde angestrebt, so wenig Abkürzungen wie möglich zu
verwenden, um es dem Leser zu ersparen, immer wieder im Abk'ürzungsverzeich-
nis nachschlagen zu müssen.

Die Mehrzahl der Ortsnamen erscheint in Verbindung mit Beamtentiteln, in


Götterepitheta oder in anderem religiösen Zusammenhang, aber auch in bio-
graphischen Inschriften und Verwaltungsurkunden. Anhand dieser Quellen
werden dann im jeweiligen Text Lage bzw. Lokalisierung des Ortes, seine

8 Ausnahmen ergeben sich in wenigen Fällen, in denen zu verschiedenen


Zeiten unterschiedliche Orte die Rolle der Gaumetropole spielten.
9 Dazu s. S.H. Gardiner, Ancient Egyptian Onomastic II, 1947, lff., Bd.
III, Pl. 2, Nr. 183-216.
4
Rolle in der damaligen Zeit sowie die dort verehrten Gottheiten erörtert.
Bei der Lokalisierung einiger Ortschaften wird z.T. Quellenmaterial aus
späteren Zeiten berücksichtigt, da die vorhandenen Texte des Mittleren
Reiches manchmal nicht ausreichen, um die Lage genauer zu definieren, wie
bei der Anubiskultstätte tt-?id bei al-Gabalain oder dem Ort bltjw im 7.
oberägyptischen Gau; in diesen und anderen Fällen wurden Inschriften der
ptolemäisehen Tempel sowie auch solche aus koptischer Zeit herangezogen.

Bei einigen Ortschaften wird auch auf die Lesung und Übersetzung des Namens
eingegangen. Die griechischen und koptischen Namen sind, soweit möglich,
angegeben, ebenso die arabischen Namen, besonders wenn sie auf einer anti-
ken Narnensform basieren. Die zu einem Ort gehörenden Bauten, wie Tempel
usw. werden, soweit ihre Namen überliefert sind, im Anschluß an diesen ge-
sondert behandelt.

Das Gebiet von al-Fayyüm soll in einem eigenen Kapitel nach der Erörterung
des 22. oberägyptischen Gaues erscheinen; die angrenzenden Gebiete, Sinai,
Ostwüste und Westwüste mit ihren Oasen, werden im 2. Teil des Beiheftes
bearbeitet.

Die ägyptischen sowie die arabischen Namen sind nach den Richtlinien des
TAVO wiedergegeben.

Das Manuskript wurde 1983 abgeschlossen; Neuerscheinungen konnten nur noch


zum Teil berücksichtigt werden.

5
I I . Die Gaue Oberägyptens

1. Der 1 . oberägyptische Gau

ti-stj (der Gau)


qbhw (der Erste Katarakt)
snmt (Insel Bigga)
dwuj snmt (die beiden Berge von Bigga)
stt (Insel Suhail)
nfr uiwt Hcj-k?w-Rc (dt) (Kanal Sesostris1 III.)
pr-n-?bu (Domäne von Elephantine)
Ibw (Insel Elephantine und Ort, seit der 12. Dyn. Gauhauptstadt)
mw-n-lbw (Festung von Elephantine)
jdb-n-lbw (Uferdamm von Elephantine)
pr-Stjt (Tempel der Satis)
hwt-ntr n(t) Stjt n(t) 'nqt Hnmw (Tempel der Satis, der Anukis und des
Chnum)
l...]dd(?) (Ort bei al-Kübäniya?)
nbjjt (Ort bei Köm Ombö, ältere Gauhauptstadt)
hl(?) (Kanal bei Köm Ombö?)
hnj (Ort bei Silsila)
ri-hnj [S.hnj)
vl-mw-hl (Ort bei Gabal as-Silsila)
nw [... ] (Die Gegend von Gabal as-Silsila)
hr (WädT Satt ar-Rigäl?)

Fundorte:

Bigga
Konosso
Suhail
as-Salläl/Aswän
Aswän
GazTrat Aswän
Qubat al-Hawä3
as-SaTh, Muhamad
al-Kübäniya
Köm Ombö
as-Satb al-Kabir
7
Der 1. oberägyptische Gau

Gabal a s - S i l s i l a
Wädi Satt ar-Rigäl
Nage al-Hüs
Gabal as-Siräg
tl-8tj

Koptos-Dekrete I, 0 und M; 8. Dyn. = Goedi-


cke, Königliche Dokumente, ÄA 14, 1967, 175
Abb. 18, 179, Abb. 19 und 187 Abb. 20

Stele des W3h-cnh/Jnj-jtj.f aus Theben-West;


& • •

11. Dyn. = Kairo CG 20512 = TPPI, 12 § 16

Stele des Htpj aus Alkäb; 11. Dyn. = Gabra,


Q >
in: MDAIK 32, 1976, 48 Fig. 2, Z. 5, Taf. 14

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-


Chevrier, Sesostris Ier, 220, Pl. 3 und 40

Opferaltar Sesostris' I. aus List; 12. Dyn.


= Kairo CG 23001

Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo


•O
gefunden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4,
1903, 102, Z. 4 (links)

1 Q = Co = C^^„ 1 Q QH, Grab Nr. 36 des Sl-mpwt I.; 12. Dyn.


Urk. VII 2, 6; 6, 5 und 17

WH, Stele Nr. 14 des Mniw-l}tp\ 12. Dyn. =


Fakhry, Wadi el-Hudi, 1952, 34 Fig. 27, Z.
9 = Sadek, Wadi el-Hudi I, 1980, 33, Z. 9

Aswän, Felsinschrift des Stitp-jb-Rc; 12.


Dyn. = Petrie, A Season in Egypt, 1888, Pl,
4 Nr. 98

Stele des Jmnj aus Simna, Khartum Mus. Nr.


S i Lcda
2647; 12. Dyn. = Vercoutter, in: Kush 5,
1957, 65 Fig. 5, Pl. 14

Stele des Jj-hr-nfrt, Berlin Nr. 1204; 12.


Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 171

9
Der 1. oberägyptische Gau

== Suhail, Felsstele Sesostris1 III.; 12. Dyn.


^ = Habachi, in: ASAE 50, 1950, 502 Fig. 1

'?£,?, - f ^ CT VII, 33h

Sinuhe R 66, B 226 = Gardiner, Hieratischer


si(
Papyrus Berlin V, 1909, Taf. 3 und 12 =
Blackman, MES, 18, 34

r a. . = f o g£ Nfr.tj, Pet. 58f.; Tafel Kairo 25224, Z.


i 5
i n » i S £e«a M1 = Helck, Die Prophezeiung des Mfr.tj, 1970,
49

pRamesseum VI, 21 = Gardiner, in: RdE 11,


S I C *
1957, 47, Pl. 2, Z. 21

Stele des Sbk-jrj und des Sbk-htp, vermutlic


aus Abydos, Louvre C 30; 12./13. Dyn. = Gaye
Steles, 1886, Pl. 53

Statue des Ugaf aus Simna; 13. Dyn. = Legrai


in: ASAE 10, 1910, 106 = Helck, Historisch-
biographische Texte, 1975, 1 Nr. 1

Altar des Sebekhotep III. aus Suhail; 13.


i " " ;
Dyn. = Helck, a.a.O., 14 Nr. 22

TS-stj "Land des Stj-Bogens" ist der Name des 1. oberäg. Gaues bzw. des
2
südlichsten Teils von Oberägypten .

Die Kapelle Sesostris1 I. nennt einen Horus als Hauptgott in der Kolumne,
die den Namen des 1. oberäg. Gaues trägt. DarUber hinaus berichtet eine
1 Montet, Geogr. II, 13 hält eine Übersetzung als "Land des Minerals St 3
für möglich.
2 WB III 488, 7ff.; Gauthier, DG VI, 31f.; AEO II, 2*; Montet, a.a.O.,
13f.; Helck, Gaue, 1974, 68.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, 220, Pl. 3 und 40; Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.
10
• -•.->,. tl-stj
A

I n s c h r i f t auf einem i n Kairo gefundenen Türrahmen vom Bau eines Tempels


er

für den Gott Horus von tl-stj in wts-Hr (2. oberäg. Gau) . Die Verehrung
des Gottes Horus in tl-stj könnte einen Hinweis auf die Metropole des 1.
oberäg. Gaues geben, deren Name auf der Kapelle Sesostris' I. fehlt. Der
Hauptkultort des Horus befand sich in dem Ort nbjjt bei dem heutigen Köm
Ombö6. Daher ist zu vermuten, daß nbjjt und nicht Ibw (Elephantine) in
früheren Zeiten die ursprüngliche Hauptstadt und der Sitz der Verwaltung
des 1. oberäg. Gaues war . Elephantine lag damals außerhalb des oberägyp-
tischen Gauverbandes, und erst nach der erneuten Unterwerfung Nubiens wäh-
rend des MR verlegten die Oberhäupter des 1. oberäg. Gaues ihren Amtssitz
Q
nach Elephantine .

Neben Horus wird die Göttin Anukis, äg. cnqt, als "Herrin von tl-stj" be-
zeichnet ; andere Denkmäler des MR nennen Dd-wn als "Herrn von ti-stj" .
Auch der Gott Sobek wurde dort verehrt , der vermutlich identisch ist mit
12
jenem Sobek von sw-mnw, den die Stele eines Jmnj aus Simna nennt

Während der Verlauf der Südgrenze des 1. oberäg. Gaues unsicher ist ,
wird die Nordgrenze von Helck bei Gabal as-Siräg angesetzt, von Montet
dagegen bei Gabal as-Silsila.

4 Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 4 (links).


5 Zum 2. oberäg. Gau s. unter w£s-Hr.
6 Dazu s. unter nbjjt.
7 S. auch Martin-Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 188ff., be-
sonders S. 195ff.; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 14f.
8 So z.B. der Gaufürst Sl-rnpwt I., s. Urk. VII 6, 5 und 17.
9 Petrie, A Season in Egypt, 1888, Pl. 4 Nr. 98; Habachi, in: ASAE 50,
1950, 502 Fig. 1; Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 14
Nr. 22.
10 Vercoutter, in: Kush 5, 1957, 65 Fig. 5, Pl. 14; cf. Helck, a.a.O. in
Anm. 9, S. 1 Nr. 1.
11 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47 mit Anm. 1; der Gott Sobek wurde auch
in mehreren Orten des 1. oberäg. Gaues verehrt, darunter nbjjt (Köm
Ombö) und hnj (Silsila), dazu s. auch unter dem jeweiligen Ort.
12 Dazu s. Vercoutter, a.a.O., 66ff.; s. auch unter SW—mnw im 4. oberäg.
Gau.
13 Zur Grenze zwischen Ägypten und Nubien s. Schlott-Schwab, a.a.O.,
70ff.; im MR verlief die Südgrenze des 1. oberäg. Gaues sicherlich
südlich des 1. Kataraktes.
14 Gaue, 1974, 71.
15 Geogr. II, 28.

1)
Der 1. oberägyptische Gau

Fragment aus Elephantine; 11. Dyn. = Kaiser


u.a., in: MDAIK 31, 1975, 46, Taf. 19c

Konosso, Graffito des Nb-hpt-R' Mentuhotep II.;


11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 43
Fig. 20, Taf. 14

Fragment des S'njj-kl-R' Mentuhotep III. aus


Elephantine; 11. Dyn. = Kaiser u.a., in: MDAIK
31, 1975, 47, Taf. 22c und 23a

Stele Sesostris1 I. aus Elephantine, Brit. Mus.


Nr. 136 [963]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV,
Pl. 1

Stele des Shtp-jb-R'/Ssj aus Abydos; 12. Dyn.


= Kairo CG 20228

Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo ge-


funden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903,
102, Z. 4 (links)

QH, Grab Nr. 31 des Sl-mpwt II. ; 12. Dyn. =


Urk. VII 7, 20; 8, 12 = H.W. Müller, Felsengräbe
ÄF 9, 1940, Taf. 29a und 33

Stele des gnt.j-m-smjt, Fundort unbekannt, Brit.


Mus. Nr. 146 [574]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts
11, Pl. 9

Nubien, Inschrift des Jmnj; 12. Dyn. = Dunham-


Janssen, Semna-Kumma I, 1960, 160, Pl. 101e

Stele des Jmnj aus Simna, Khartum Mus. Nr. 2647;


12. Dyn. = Vercoutter, in: Kush 5, 1957, 65
Fig. 5, Pl. 14

12
'qbhw

Aswän, Inschrift des Shtp-jb-R' ; 12. Dyn. =


Petrie, A Season in Egypt, 1888, Pl. 4 Nr. 98

Stele des Jnnj aus Elephantine, Berlin Nr. 19500


°M(¥, = Aegypt. Inschriften I, 260

Qbhw "das Libationsland" ist die äg. Bezeichnung für den Ersten Katarakt
bei der heutigen Stadt Aswän 1 . Der Katarakt umfaßte das ganze Gebiet von
Elephantine im Norden bis zur Insel al-Hassa im Süden 2 ; zwischen diesen
beiden Inseln liegen mehrere kleine und größere Felsinseln, deren wichtigste
Suhail (äg. stt), Bigga (äg. snmt) und Philae (äg. jw rk) sind. Die zahl-
reichen Inseln dieser Gegend bildeten im Altertum für den Schiffsverkehr
ein natürliches Hindernis, jedoch gelang es den Ägyptern bereits seit dem
AR den Katarakt von Aswän auf künstlich angelegten Kanälen zu durchfah-
4
ren .

Hauptgott des Kataraktengebietes war Chnum 5 , der schon seit dem AR als
"der Gott an der Spitze" bzw. der "Herr von qbhw" bezeichnet wird 6 . Auch
galt er als Wassergott und als Hüter der Nilquellen sowie als Bringer der
Überschwemmung .

1 Chassinat, in: RecTrav 38, 1917, 51ff.,- Gauthier, DG V, 170f.; Montet,


Geogr. II, 18f.; der Name qbhw ist schon im AR überliefert, dazu s.
Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 240f.
2 Dazu s. die Inschrift im Grab des Gaufürsten Sl-impwt II. , wo der Ka-
tarakt als qbhw hr Ibw "Qbhw oberhalb von Elephantine" bezeichnet wird,
Urk. VII 8, 12.
3 Die äg. Namen der ersten beiden Inseln Suhail und Bigga sind im MR be-
legt, dazu s. unter s£t und unter snmt.
4 Fourtau, in: ASAE 6, 1905, lff.; Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien,
1941, 18, 24, 75, 151 und 153; s. auch unter nfr Wlwt Hcj-klw-B' (dt).
5 Ein König Sesostris, vermutlich Sesostris I., berichtet auf einem in
Kairo gefundenen Türrahmen von dem Bau eines Tempels für die Gotthei-
ten des Kataraktengebiets, s. Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 4
(links), s. auch unter hwt-ntr n(t) Stjt n(t) 'nqt Hnmw hntj qbhw.
6 Zu Chnum als "Erster von qbhw" s. Kaiser u.a., in: MDAIK 31, 1975, Taf.
19c; cf. Daressy, a.a.O.; die übrigen oben aufgeführten Belege bezeich-
nen Chnum als "Herrn von qbhw".
1 Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 26f.; cf. RÄRG, 136.

13
Der 1. oberägyptische Gau

snmt
, ~ " " ~ " | ( \ 0 1 Fragmente mit Namen des W3h-cnh/Jnj-jtj.f aus
"• j H r o C Q 5" ;»—»I jt*Q=o
Elephantine; 1 1 . Dyn. = Kaiser u . a . , i n : MDAIK
3 1 , 1975, 46, Taf. 19a, b, d und 20b

-TT\ Q
Block des Scn}j-k?-Rc Mentuhotep III. aus Ele-
phantine; 11. Dyn. = Kaiser u.a., a.a.O., 47,
Taf. 22c

HU rwi
QH, Grab Nr. 36 des Sl-rnpwt I.; 12. Dyn. =
Urk. VII 6, 11 = H. Müller, Felsengräber, ÄF 9,
1940, Abb. 6

Aswän, Felsinschrift des Shtp-jb-Rc-snb; 12.


: ^ 0
Dyn. = Petrie, A Season in Egypt, 1838, Pl. 2
Nr. 76

:u fWI
Schiffbrüchiger, Z. 10 = pErmitage Nr. 1115,
10 = Blackman, MES, 42, Z. 10

Ram. On., Nr. 183

Drei Stempelsiegel aus Uronarti in Nubien =


Martin, Egyptian Administrative and Private-
Name Seals, 1971, 145 Nr. 1873-5, Pl. 44 (17),
45 (13) und 46 (4)

Snmt ist der Name der Granitfels-Insel Bigga im Ersten Katarakt, südlich
_ 2
von Aswan, der in griech. Eigennamen als<77jvif wiedergegeben wird . In ge-
schichtlicher Zeit galt snmt als die südlichste Grenze Ägyptens" und als
1 Gauthier, DG V, 40; AEO II, l*f.; Montet, Geogr. II, 19f.
2 So im Namen TtEXEVOT\VLC , die griech. Ableitung von dem äg. pJ ntv n
Senis, d.h. der Gott von Senis (snmt), dazu s. Sethe, in: ZÄS 47, 1910,
166; cf. Malinine, in: RdE 26, 1974, 48.
3 Wie die Geschichte des Schiffbrüchigen, Z. 8ff. zeigt; s. auch Sethe,
in: ZÄS 44, 1907, 80f.; Gardiner, in: JEA 3, 1916, 191; im Ramesseum-
Onomastikon und auf den oben genannten Stempelsiegeln aus Uronarti wird
snmt als Name einer Festung angegeben, jedoch sind keine Spuren von
Festungen auf der Insel Bigga vorhanden, s. Säve-Söderbergh, Ägypten
und Nubien, 1941, 81 Anm. 3.

14
snmt - dxowj snmt

Ursprung des oberäg. Nils . Seit dem MR wurde der Gott Chnum in Bigga ver-
ehrt3, wo er den Beinamen "Erster" bzw. "Herr von Bigga" führt.

dwwj snmt

M_I;S(\ Q ' Block mit Namen des WSk-'nfy/Jnj-jtj.f aus


Elephantine; 11. Dyn. = Kaiser u.a., in:
MDAIK 31, 1975, 46, Taf. 20b

Dwwj snmt "die beiden Berge von Bigga" werden auf dem oben erwähnten
Block im Zusammenhang mit dem Gott Chnum: [ ...] n Hnmw wp dwwj snmt ge-
o

nannt . Nach alter Vorstellung bricht der Nil durch zwei Quellöcher aus
der Tiefe der Erde hervor ; man suchte sie an der Südgrenze Ägyptens in
der Gegend des Ersten Katarakts zwischen zwei Felsen. In seinem Bericht
über die Quellen des Nils spricht Herodot von zwei Bergen mit spitz zu-
laufenden Gipfeln, die zwischen der Stadt Syene (Aswän) und Elephantine
12
lägen; die Hamen dieser Berge seien Krophi und Mophi . Vielleicht handelt
es sich bei den in der Inschrift des Königs Wlh-'nhlJnj-jtj .f "die beiden
Berge von Bigga" genannten Felsen um die von Herodot II 28 später als
Krophi und Mophi bezeichneten.

4 Otto, Die Lehre von den beiden Ländern, StudAeg 1, 1938, 31; s. auch
unter dwwj snmt.
5 Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 26f.; RÄRG, 118; Winter, in: LA I, 792.
6 Urk. VII 6, 11; Petrie, A Season in Egypt, 1888, Pl. 2 Nr. 76; Kaiser
u.a., in: MDAIK 31, 1975, Taf. 19d, 22c.
7 Vielleicht rnntj snmt zu lesen; das Wort rnntj bezeichnet den Ursprungs-
ort des Wassers bei Elephantine, dazu s. WB II 69, 6.
8 Wp dwwj "die beiden Uferberge trennen", s. WB V 544, 15.
9 RÄRG, 52 5.
10 Die Insel Bigga galt als die Heimat des oberäg. Nils sowie als die
südlichste Grenze Ägyptens, dazu s. auch snmt.
11 II, 28; cf. auch Beinlich, in: ZÄS 106, 1979, llff.
12 Dazu s. RÄRG, a.a.O.; cf. Sauneron, in: BIFAO 58, 1959, 35; in der
Gegend des Ersten Kataraktes befanden sich nach der Meinung der Ägyp-
ter zwei Grotten (qvtj), die als Nilquelle galten, dazu s. Gauthier,
DG V, 176; cf. S. 169 (qbbt); zu den Nilquellen nach Herodot s. Bein-
lich, a.a.O.

15
Der 1. ober ägyptische Gau

stt
Suhail, Fels Inschrift des Jnj-jtj.f; 12. Dyn.
P =
= Habachi, in: JEA 39, 1953, 51 Fig. 1

A=^|Q Philae-Aswän, Felsinschrift Nr. 211 (de Mor-


gan); 12. Dyn. = De Morgan, Cat. des Mon. I,
1894, 27 Nr. 211

Q
ns=>~Y\ 0 ^ CT III, 52b

Stt ist der äg. Name der großen Insel Suhail zwischen Elephantine und
Philae1, der in griech. Eigennamen als<77jtzc" wiedergegeben wird . Die
Felsinschrift de Morgan Nr. 211 bezeichnet die Göttin Anukis, äg cnqt, als
"Herrin von Suhail" ; dennoch war wohl die Göttin Satis, äg. stjt, die
ursprünglich in Suhail verehrte Gottheit. Darauf deutet auch ihr Name stjt
"die von Suhail (stt)" hin. Ihr Kult ist aber schon früh auf das benach-
barte Elephantine übertragen worden4.

1 Gauthier, DG V, 94f.; AEO II, 5*; Montet, Geogr. II, 21f.; RÄRG, 715.
2 So im Namen TC£X£VOT\XL^ , die griech. Ableitung des äg. pi ntr n stt
"der Gott von Suhail", dazu s. Sethe, in: ZÄS 47, 1910, 166.
3 Anukis wurde in erster Linie in Suhail verehrt, sie war auch eine Göt-
tin des Kataraktengebiets, s. Roeder, in: ZÄS 45, 1908, 24; cf. RÄRG,
45.
4 Dazu s. RÄRG, 670f.

16
nfr w',wt H'j-k',w-Rc (dt)

Nfr wiwt Hcj-k',w-R' (dt)

i^CsWl^ Suhail, Felsinschrift Nr. 20 (de Morgan); 12.


Dyn. = De Morgan, Cat. des Mon. I, 1894, 86
Nr. 20 = Sethe, Lesestücke, 1959, 85

l^CeW] Suhail, Felsinschrift Nr. 39 (de Morgan); 12.


Dyn. = De Morgan, a.a.O., 87 Nr. 39 = Sethe,
a.a.O.

Nfr wlwt Hcj-kiw-Rc "Schön sind die Wege Sesostris1 III." lautet der Name
eines Kanals , der auf Befehl dieses Königs im Kataraktengebiet bei Aswän
angelegt wurde 2 . Die zahlreichen Felsinseln dieser Gegend bildeten für den
Schiffsverkehr ein natürliches Hindernis zwischen Elephantine und der In-
sel al-Hassa , das nur von geübten Schiffern bei günstigem Wasserstand
überwunden werden konnte.

Der von Sesostris III. angelegte Kanal von 150 Ellen Länge, 20 Ellen Brei-
te und 15 Ellen Tiefe, war, wie eine der beiden oben erwähnten Inschriften
zeigt, der Göttin Anukis geweiht. Die Durchfahrt durch den Kanal erfolgte
von dem südlich der Insel Suhail gelegenen Hauptkatarakt aus und führte
westlich an dieser Insel bei dem heutigen Bäb al-Madiq vorbei .

1 Palanque, Le Nil ä l'Epoque Pharaonique, 1903, 33; Cledat, in: BIFAO


23, 1924, 65; Gauthier, DG III, 89; Säve-Söderbergh, Ägypten und Nu-
bien, 1941, 75; Habachi, in: ASAE 50, 1950, 504 Anm. 2, Fig. 1 auf S.
502.
2 Schon im AR berichtet Wnj in seiner biographischen Inschrift über fünf
Kanäle, die er auf Befehl des Königs grub, s. Urk. I 180f.; cf. Säve-
Söderbergh, a.a.O., 24.
3 Zu den zahlreichen Felsinseln zwischen Elephantine und al-Hassa s. z.
B. die Karte des Ersten Katarakts bei Ball, A Descrlption of the First
or Aswan Cataract of the Nile, 1907, Pl. 1.
4 Eine Elle beträgt 52 m.
5 Dazu s. Fourtau, in: ASAE 6, 1905, lff. mit Karte auf S. 4.
6 Kees, Das Alte Ägypten, 1958, 53.

17
Der 1. oberägyptische Gau

pr-n-lbw
Q ,-A D*><I Mo c alla IV, 22; 1. ZwZt = Vandier, M o ' a l l a , 221 ( I n s c h r .
"—TJYO 10)

Pr-n-lbw "Domäne von Elephantine" wird von Vandier1 als eine Bezeichnung
des 1. oberäg. Gaues verstanden2, was jedoch fraglich erscheint. Elephan-
tine lag während des AR und vermutlich bis zum Ende der 1. Zwischenzeit
außerhalb des oberägyptischen Gauverbandes . Die während dieser Zeit dort
amtierenden Beamten erwähnen in ihren Inschriften weder den Namen des 1.
oberäg. Gaues, noch bezeichnen sie sich als dessen Oberhäupter; ihr Auf-
gabengebiet war auf Elephantine und dessen nähere Umgebung sowie das Gebiet
südlich davon beschränkt, mit den Angelegenheiten des 1. oberäg. Gaues wa-
ren sie nicht befaßt. Auch die Inschrift auf der Kapelle Sesostris' I.
zeigt, daß Elephantine nicht zum 1. oberäg. Gau gezählt werden kann: es
wird hier als ibw hnv splwt-smcwt bezeichnet , so daß mit pr-n-lbw nur Ele-
phantine und seine Umgebung gemeint sein kann .

1 Mo'alla, 25 Nr. 1, 228.


2 Zum 1. oberäg. Gau s. unter t'-stj,
3 Dazu s. unter Ibw.
4 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Ausmaße
Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2; s. auch unter tl-stj; vgl. die In-
schrift des Unj, Urk. I 101, 11 und 105, 13; vielleicht gibt das Fremd-
landdeterminativ zu Ibw einen Hinweis darauf, daß Elephantine ursprüng-
lich als ein selbständiges Gebiet außerhalb des oberäg. Gauverbandes zu
betrachten ist; zur Schreibung des Namens \bw mit dem Fremdlanddeter-
minativ s. unter ibw.
5 Die von Helck, Gaue, 1974, 69 vertretene Meinung, daß der 1. oberäg.
Gau zu Lebzeiten des cnh-tjfj verwaltungsmäßig geteilt war, wird von
Martin-Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 196f., zurückgewie-
sen.

18
%bw

K^H Mocalla V,/3 ,1; VI,a ,4; 1. ZwZt = Vandier,


° Mo'alla, 232, 239 und 242 (Inschr. 11ff.)

Sarg des Nhtj aus Asyüt; 1. ZwZt(?) = Chassinat-


Palanque, Necropole d'Assiout, '1IFA0 24, 1911,
55

Sarg des Nfytj aus Asyüt; 1. ZwZt(?) = Chassinat-


Palanque, a.a.O., 142

Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Griffith,


The Inscriptions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl.
11, Z. 16 = Hontet, in: K§mi 3, 1930/5, 92 =
Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleo-
politenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 45

Stele des W?h-cnh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11.


Dyn. = Kairo CG 20512 = TPPI, 12 § 16

1?l 4
Stele des Dlrj aus Theben-West, Kairo Mr. w m >
11. Dyn. = TPPI, 14 § 18

Stele des Ttj aus Theben-West, ßrit. Mus. Nr.


100 [614]; 11. Dyn. = Blackman, in: JEA 17, 1931,
55ff., Pl. 8 = TPPI, 15 § 20

Stele des Rdw-Hnmu aus Dandara; 11. Dyn. = Kairo


CG 20543

Türrahmen des Nb-hpt-Rc Mentuhotep II. aus Ele-


phantine; 11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19,
1963, 40 Fig. 18a

Konosso, Graffito des Nb-hpt-R' Mentuhotep; 11.


Dyn. = Habachi, a.a.O., 43 Fig. 20, Taf. 14

Block aus Dair al-Balläs, California Box D 136;


11. Dyn. = Fischer, Coptite Nome, 1964, 112ff.
Nr. 45, Pl. 37, Z. 9 = Habachi, a.a.O., 29 Fig.
1
°'Z-919
Der 1. oberägyptische Gau

Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp; 11. Dyn..


YJ. = Maspero, Mem. Mission I, 1889, 169, Z. 530

ca Hatnüb, Gr. Nr. 14 des Nhrj; 11./12.(?) Dyn.


TJ>'(W) = Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 32, Taf. 17,
Z. 6

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


A^Q M I I DO
Sesostris Ier, 214, 238, Pl. 3 und 42

n* (VV)
Opfertafel Sesostris' I. aus Elephantine; 12.
Dyn. = Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 28 Fig. 1

8 l^nf. S Stele Sesostris' I. aus Elephantine, Kairo Nr.


c23,e2a
19/4/22/1; 12. Dyn. = Habachi, a.a.O., 30 Fig.
3, Taf. 14c

Statuensockel Sesostris' I. aus Elephantine,


Kairo JdE 41558; 12. Dyn. = Habachi, a.a.O.,
29, Taf. 13a

Opfertafel Sesostris' I. aus Aswän (?); 12.


Dyn. = Kairo CG 23003

Stele Sesostris' I. aus Elephantine, Brit. Mus.


Nr. 136 [963]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV,
Pl. 1

Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo ge-


funden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903,
102, Z. 3 (rechts)

O lt\^. ffl*Qt QH>Grab Nr- 36 des Sl-rnpwt I. ; 12. Dyn. =


Nif © , //,cm u r ^ v ^ ^ I Q ^ d ^ ig

Liät
¥ l-O > Grab des Snwsrt-'nit; 12. Dyn. = Hayes,
Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh,
1937, Pl. 10, Z. 478

*? j t \ © WH, Stele Nr. 6 des Htpw; 12. Dyn. = Fakhry,


°'. Wadi el Hudi, 1952, 25 Fig. 20, Z. 10 = Sadek,
Wadi el-Hudi I, 1980, 16, Z. 10
20
ibw

QHGrab Nr 31 des s
YJS^^S^US ' - ''~pnpwt n-; 12-Dyn-=
Urk. V I I 8, 11f. und 17

TJ^>'oa QH Grab Nr- 28 des


' ? <?i_j ' fc; 12 Dyn = U r k v n
- - -
10, 11

•{] lOs Elephantine, Graffito des Jmnj-snb; 12. Dyn. =


Habachi, in: WZKM 54, 1957, 65 Fig. 3

9 Jt\ Stele des Jmnj aus Elephantine, Brit. Mus. Nr.


169 [852]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV, Pl. 10

^p I Stele des Jmnj aus Simna, Khartum Mus. Nr. 2647;


12. Dyn. = Vercoutter, in: Kush 5, 1957, 65
Fig. 5, Pl. 14

5 Jt\ © Stele des Shtp-jb-Rc/Ssj aus Abydos; 12. Dyn.


°' = Kairo CG 20228

? I^Ca ^ Stele des Hrj-Hr, Fundort unbekannt, Leiden Nr.


• 12; 12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van de
Egypt. Verzameling II, 1909, Pl. 11

9 lt\,.0 • Statue eines Mannes, Fundort unbekannt; 12. Dyn.


= Kairo CG 543

cTi 282e
^Mm-,mm '
yj^-O CT I, 299h

CT 52e
TÜoV^^>££ I".
CT U l
7JtHS>Dea > 335i
^J^O CT IV, 89m

mS 5 TJ»SM»TM-CTIV.133d
yj^>0 CT VI, 4001
21
Der 1. oberägyptisohe Gau

CT VI, 407a
7»©
Sinuhe R 66, OB 41, B 226 = Gardiner, Hierati-
TiM^TJ^- sche Papyrus Berlin V, 1909, Taf. 3 und 12 =
Blackman, MES, 17f., 34

Amenemhat Xa = Helck, Der Text der "Lehre Arne-,


TM5t>ä° nemhets I.", 1969, 68

Block des shm-R' hwj-t'wj Sebekhotep II. aus


TJV al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de la Roque, Medamoud
1928, FIFAO 6, 1929, 63 Fig. 52

Altar des Sebekhotep III. aus Suhail; 13. Dyn.


UV = Helck, Historisch-biographische Texte, 1975,
14 Nr. 22

pal jecG3 Ram. 0n., Mr. 184 und 188

D |eo Prozeßakte aus der Zeit des MR, Berlin P 10470


° = Helck, a.a.O., 50ff. Nr. 69

Ibw "Elefantenland" H s t der Name der Nilinsel gegenüber der jetzigen Stadt
Aswän, heute Gazirat Aswän genannt, sowie des auf der Insel gelegenen Or-
tes 2 . Der Name ist von dem Wort ibw "Elefant" abgeleitet3 und wird griech.
mit 'E\EipcxvTLVT\ und lateinisch mit Elephantis insula wiedergegeben4.
Das äg. Ibw lebt während der ptolemäischen Zeit weiter fort und erscheint
in Götterbeinamen als 'ifjß 5, so im Beinamen veß h'-qß "Herr von ibw"

1 Der Name ibw hat die Bedeutung "Elefant" und "Elfenbein", s. WB I 7,


15ff.
2 Zu Ibw s. Gauthier, DG I, 3; AEO II, 2*ff.; Montet, Geogr. II, 15f.;
Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 3ff.
3 Dafür spricht auch, daß der Ortsname mit dem Zeichen eines Elefanten
geschrieben wird; zur Schreibung des Namens im AR s. Zibelius, a.a.O.,
3f.; für das MR s. die oben aufgeführten Belege; für weitere Schrei-
bungen s. Gauthier, a.a.O.; cf.Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens,
1981, 22f.
4 Dazu s. Steindorff, in: RE V, 2321ff.
5 Der kopt. Name von Ibw lautet T H B , s. Engelbach, in: ASAE 38, 1938,
47ff.

22
Ibw

des Gottes Chnum 6 ; jedoch wird Chnum nicht vor dem NR als "Herr von Ele-
phantine" bezeichnet ; er ist nb qbhw "Herr des Kataraktengebietes" und
besitzt vorerst seit der 13. Dyn. einen Gastkult auf der Insel Elephantine:
Auf einem Altar des Königs Sebekhotep III. wird er als hrj-jb ibw "wohn-
haft in Elephantine" bezeichnet. Hauptgottheit der Insel war Satis, die in
mehreren der oben aufgeführten Belege aus der Zeit des MR als "Herrin von
Elephantine" bezeichnet wird . Einige Inschriften beweisen, daß Satis
schon im MR, wenn nicht früher, einen Tempel auf Elephantine besaß .

Wie wir oben gesehen haben, ist der Name Ibw während der 1. Zwischenzeit
und des MR häufig belegt. Er ist durch verschiedene Zeichen determiniert,
die uns über die Ableitung des Ortsnamens sowie über die Bedeutung und die
Lage von Elephantine aufschlußreiche Informationen liefern.

Zunächst fällt das Determinativ des Elefanten auf, von dem der Marne ibw
abgeleitet ist. Danach müssen bereits in ältester Zeit die Bewohner der
Insel in dem südlich davon gelegenen Gebiet in Kontakt mit Elefanten ge-
kommen sein, so daß sie beim Anblick der schwarzen Felsen um Elephantine
12
an eine im Wasser stehende Elefantenherde gemahnt wurden . Gelegentlich
möchte man dieses Bild des Elefanten jedoch eher für das einer Antilope
halten ; Demnach hätte den Zeichnern des MR die Vorstellung vom Ansehen
eines Elefanten gefehlt. Vielleicht deutet das Determinativ auch darauf

6 Preisigke, Wörterbuch der griech. Papyrus Urkunden III, 394; cf. Ba-
dawi, Der Gott Chnum, 1937, 12.
7 Badawi, a.a.O., 26f.; cf. RÄRG, 166.
8 Dazu s. unter qbhw, Chnum wurde ebenfalls auf der Insel Bigga verehrt,
s. unter snmt.
9 Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 14 Nr. 22.
10 Vgl. z.B. Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 40, 43 mit Fig. 18a und 20; cf.
CT IV, 89m; Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 28ff. mit Fig. 1 und 3; Hie-
rogl. Texts IV, Pl. 1 und 10; Urk. VII 1, 10; Vercoutter, in: Kush 5,
1957, 65 Fig. 5; Kairo CG 543 und 20228; Satis wurde schon im AR auf
der Insel Elephantine verehrt, s. Habachi, in: LA I, 1218; cf. Zibe-
lius, a.a.O., 6.
11 Urk. VII 1, 10; s. auch unter pr-Stjt; zum Tempel der Gottheiten des
Kataraktengebiets Satis, Anukis und Chnum auf der Insel Elephantine s.
Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien, 1941, 68f.; s. auch unter hwt-
ntr n(t) Stjt n(t) *nqt Hnmw,
12 Säve-Söderbergh, a.a.O., 6; AEO II, 4*; Zibelius, a.a.O., 5.
13 Dazu s. die Schreibung des Namens in den oben aufgeführten Belegen;
zu dem Determinativ eines Elefanten s. Schott, in: MDAIK 27, 1971, lOOff.
23
Der 1. oberägyptische Gau

hin, daß Elephantine Umschlagplatz für nubische Produkte, insbesondere der


begehrtesten Ware des Südlandes, des Elfenbeins, war .

Das Granitgefäß als Determinativ beweist, daß Elephantine als Granit-


lieferant zu betrachten ist. In der Nähe der Insel liegen Steinbrüche für
Rosengranit , in denen bereits seit der Frühzeit das für die Herstellung
von Gefäßen, Statuen und Bauten so beliebte Material gewonnen wurde.

Das mehrmals belegte Fremdlanddeterminativ zu Ibw deutet darauf hin, daß


Elephantine ursprünglich zum nubischen Ausland gehörte, daher wird es von
17
Gardiner als "an outpost in Nubia" bezeichnet. Vermutlich lag Elephan-
tine noch während des AR und der 1. Zwischenzeit außerhalb des oberäg.
Gauverbandes, d.h. es gehörte damals nicht zum 1. oberäg. Gau. Die in Ele-
phantine amtierenden Beamten aus der Zeit des AR waren wohl in erster Li-
nie damit beauftragt, das Gebiet von Elephantine zu verwalten und die äg.
1 fi
Interessen in Nubien zu bewahren . Daher ist es unsicher, ob die Stadt
Elephantine schon während des AR als Hauptstadt des 1. oberäg. Gaues zu
betrachten ist, obwohl sie oft als solche hervorgehoben wird . Vielleicht
deutet auch das in der Inschrift des Gaufürsten cnh-tjfj erwähnte pr-n-ibw
"Domäne von Elephantine" darauf hin, daß Elephantine und seine nähere Um-
20
gebung noch zu Lebzeiten des cnh-tjfj ein selbständiges Gebiet bildeten .
Erst im MR verlegten die Gaufürsten ihren Amtssitz nach Elephantine, was
zeigt, daß der Ort zu dieser Zeit die Rolle der Hauptstadt des 1. oberäg.
Gaues gespielt hat . Vielleicht war nbjjt bei dem heutigen Köm Ombö die
22
ursprüngliche Gaumetropole .
14 Kees, Das Alte Ägypten, 1958, 175.
15 Sinuhe B 226; cf. Helck, a.a.O. in Anm. 9, S. 50ff.
16 Zibelius, a.a.O.; cf. auch Goyon, in: BIFAO 69, 1971, llff.; Fischer,
in: JEA 61, 1975, 33ff.
17 AEO II, 2*.
18 Dazu s. Martin-Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 192; cf.
Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, lOff.
19 Gomaä, a.a.O. , 9.
20 Dazu s. unter pr-n-ibw.
21 Im MR amtierten die Oberhäupter des 1. oberäg. Gaues in Elephantine
und ließen sich in Gräbern bei Qubat al-Hawä3 bestatten, so z.B. der
Gaufürst Sl-mpwt I. , s. Urk. VII 6, 4f.
22 Dazu s. unter tl-stj.
24
Ibw

Schließlich sind Epitheta des Ortsnamens wie vi 'l glw ibw bzw. hlswt
23
"enge Türöffnung von Elephantine" bzw. "der Fremdländer" zu erwähnen.
Damit ist die Grenzlage von Elephantine gemeint, wo die dicht an die Ufer
herantretenden Berge das Niltal verengen . Als Grenzort wird Elephantine
25
auch als hnt spSut sm'wt bezeichnet . Dies gilt auch für die Zeit des MR,
als die tatsächliche Grenze seit der Mitte der 12. Dyn. bei Simna, ca. 60
km südlich von wadi Halfä, verlief.
Wegen ihrer wichtigen Lage an der Südgrenze Ägyptens war die Stadt Ele-
phantine schon im AR befestigt und führte als Determinativ den Festungs-
ring

23 Kees, in: ZÄS 70, 1934, 83ff.


24 Schlott-Schwab, a.a.O., 72f. mit Anm. 47; Martin-Pardey, a.a.O., 82.
25 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3; s. auch unter pr-n-lbw.
26 S. auch unter rnnw-n-ibw.

25
Der 1. oberägyptische Gau

mrzu-n-j bw

in Stele des Jmnj aus Elephantine, Brit. Mus. Nr. 169


[852]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV, Pl. 10

Semnah Despatches V, 6; 12./13. Dyn. = Smither,


eüa in: JEA 31, 1945, 9, Pl. 5, Z. 6

Mnw-n-lbw "Festung von Elephantine" existierte vielleicht schon seit der


3. Dyn. ; dafür spricht auch, daß der Name von Elephantine im AR mit dem
Determinativ eines Festungsrings geschrieben wird und sich ein Beamter
namens Hwfw-'nh, der in der Obergangszeit von der 4. zur 5. Dyn. lebte,
in einer Felsinschrift "Vorsteher der Festung von Elephantine" nennt.
Schließlich wird ibw im Ramesseum Onomastikon als Festung bezeichnet .Die
Festung befand sich an der Südspitze der Insel, wo heute die Ruinen der
alten Stadt liegen . Die oben erwähnte Stele des Jmnj berichtet von Ar-
beiten an der Festung von Elephantine .

jdb-n-lbw
Stele des Jmnj aus Elephantine, Brit. Mus. Nr. 169
A
—-l^l-ü [852]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV, Pl. 1

Jdb-n-'bw "Uferdamm von Elephantine" wird in dem oben erwähnten Beleg im


Zusammenhang mit Arbeiten an der Festung von Elephantine genannt .

1 Zu rnnw, später rnnnw "Festung" geschrieben s. WB II 72 und 82.


2 Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien, 1941, 6f.; Goedicke, in: ZÄS 81,
1956, 22ff.; Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, 71f.
3 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 5.
4 Habachi, in: WZKM 54, 1957, 57ff., Fig. 2 auf S. 61.
5 AEO I, 9ff.
6 Kees, Das Alte Ägypten, 1958, 175.
7 Birch, in: ZÄS 13, 1875, 50f. und Palanque, Le Nil ä l'Epoque Pharao-
nique, 1903, 41ff., sprechen von dem Bau eines Tores an der Festungs-
mauer von Elephantine; da diese Stelle im Text zerstört ist, bleibt
der Inhalt in bezug auf die Festung von Elephantine jedoch unklar, da-
zu s. Säve-Söderbergh, a.a.O., 76 mit Anm. 2.
8 Zu jdb "Uferdamm" s. WB I 153, 2.
9 Dazu s. Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien, 1941, 76.

26
pr-Stjt - hwt-ntr n(t) Stjt n(t) 'nqt Hnmw

pr-Stjt
n t j f c f) QH, Grab Nr. 36 des SS -rnpwt I.; 12. Dyn. = Urk. VII
15 = Gardiner, in: ZÄS 45, 1908, Taf. 4 nach S. 124

Pr-Stjt "Haus der Satis" ist eine Bezeichnung des Heiligtums bzw. des Tem-
pels dieser Gottheit auf der Insel Elephantine. Satis wurde schon seit dem
AR auf Elephantine verehrt1. Der zur Zeit des MR dort amtierende Gaufürst
Sl-mpwt I. bezeichnet sich als "Vorsteher der Priester der Göttin Satis,
der Herrin von Elephantine"2, sowie als rl nhn "Mund von nhn" "in dem Haus
der Satis". Damit ist der Tempel dieser Göttin auf der Insel Elephantine
gemeint.

Eine Inschrift auf einem Türrahmen mit dem Namen eines Königs Sesostris,
vielleicht Sesostris I. der 12. Dyn., berichtet von dem Bau eines Tempels
der Gottheiten des Kataraktengebiets, darunter Satis .

Die Inschrift des Gaufürsten Si-rnpwt I. sowie die Erwähnung des Tempels
der Gottheiten des Kataraktengebiets bestätigen, daß der Tempel dieser
Gottheit auf Elephantine schon zu Beginn des MR, wenn nicht frliher, exi-
stierte .

hwt-ntr n(t) Stjt n(t) 'nqt ürunu


cqt—1 / ^ .^p'" ?i^^.-^n ^ 9) £"Z^_. Türrahmen eines Königs S e s o s t r i s , in Kairo
lU JSßtf — Q ^ ° / ^ g e f u n d e n ; 1 2 . Dyn. = Daressy, i n : ASAE 4 ,
1903, 102, Z. 4 ( l i n k s )

Die drei Gottheiten Satis, Anukis und Chnum wurden in der Gegend des Er-
sten Kataraktes bei der heutigen Stadt Aswän verehrt. Satis wird oft als
"Herrin von Elephantine" bezeichnet , Anukis war die Hauptgöttin der be-
nachbarten Insel Suhail . Der Gott Chnum führt den Beinamen "Erster" bzw.

1 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 6; s. auch unter ibw.


2 Urk. VII 1, 10; H.W. Müller, Felsengräber, ÄF 9, 1940, 29; vgl. auch
die Titel des Gaufürsten Si-rnpwt I., Urk. VII 6, 4.
3 Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 4 (links); s. auch unter hwt-ntr
n(t) Stjt n(t) 'nqt Hnmw.
4 Zu den Funden aus dem Tempel der Satis aus der Zeit des MR s. unter Ga-
zirat Aswän (Tempel der Satis).
5 S. unter Ibw.
6 S. unter stt.

27
Der 1. oberägyptische Gau

"Herr von qbhw (Kataraktengebiet)" , auch wird er als "Herr von snmt
(Bigga)" und später als "der von Ibw (Elephantine)" bezeichnet . Außerdem
bildeten die drei Gottheiten eine Triade auf Elephantine .

Der hier genannte Tempel dieser Gottheiten ist daher auf Elephantine zu
suchen. Die zahlreichen dort gemachten Funde bestätigen auch tatsächlich
die Existenz eines oder mehrerer Tempel der Gottheiten Satis, Anukis und
Chnum .

l...]dd(?)

t-"ijl H ? Ram 0n Nr 185


- -> -
Die Städteliste des MR, das sog. Ramesseum-Onomastikon, erwähnt zwischen
Elephantine im Süden und Silsila im Norden zwei Festungen, deren Namen
ganz oder teilweise zerstört sind . Die erste davon [...] dd(?) wird
12 -
von Gardiner in der Gegend von al-Kubamya am westl. Nilufer, ca. 15 km
nördlich von Aswän, vermutet. Die zweite (Nr. 186) soll nach der Anord-
nung in der Städteliste weiter nördlich davon gelegen haben, und zwar
zwischen dem hier behandelten [...}dd(?) und hnj (Silsila).
In der Gegend von al-Kübäniya sind keine Spuren von Festungen zu finden;
nur einige Gräber aus der Zeit des MR sowie andere Bestattungen der sog.
C-Gruppen-Kultur wurden im Norden und im Süden von al-Kübäniya freige-
legt ; auch vereinzelte Gegenstände wurden dort gefunden . Die an dieser
Stelle entdeckten Denkmäler geben uns keinen Hinweis auf den Namen des im
Altertum in dieser Gegend gelegenen Ortes. Jedenfalls ist es nicht sicher,
ob das im Ramesseum-Onomastikon erwähnte \...]dd(?) als Name des heutigen

7 S. unter qbhw.
8 S. unter snmt und unter qbhw sowie unter ibw.
9 Dazu s. Habachi, in: LA I, 1222 mit Literaturhinweisen; ders. , in:
ASAE 50, 1950, 501ff.; cf. Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 22ff.; RÄRG,
45, 136f., 166 und 670.
10 Dazu s. unter Gazirat Aswän.
11 Gardiner, in: JEA 3, 1916, 191f.
12 AEO I, 11.
13 Junker, Bericht über die Grabungen der Akademie der Wissenschaften in
Wien auf den Friedhöfen von El-Kubanieh-Süd bzw. Nord, 1919/20.
14 Junker, Das Kloster am Isisberg, 1922; zu den Denkmälern aus al-Ku-
baniya s. PM V, 218f.
28
\...]dd(?) - nbjjt

al-Kübäniya aufzufassen ist. Der einzige in dieser Gegend genannte Ortsna-


me kommt auf einer Felsstele eines Gr(?) vor. Sie erwähnt die Göttin T I -
wvt, "die Tochter des Re, wohnhaft in Q J ^ ä " • Ob dieser Ort an der
Stelle von al-Kübäniya lag oder mit dem hier behandelten [ ...] dd(?) zu
identifizieren ist, ist ungewiß.

nbjjt

^J/)DQ Mo'alla V,ß,1; 1. ZwZt = Vandier, Mo alla, 239 (Inschr. 12)

'S^DQ0 Opfertafel Sesostris' I. von der Insel Argo, Sudan; 12. Dyn.
= Sayce, in: PSBA 31, 1909, 203

"5^ADo Statue Sesostris' I. aus dem Fayyüm, MMA Nr. ?; 12. Dyn. =
Aldred, Middle Kingdom Art, 1950, 39f. Nr. 23 mit Abbildung
= Hayes, Scepter of Egypt I, 1953, 180 Fig. 110

WM Stele Nr 6 des tpw; 12 Dyn = Fakhry Wadi el Hudi


^J-Uo ' ' ^ " ' > '
1952, 25 Fig. 20, Z. 11 = Sadek, Wadi el-Hudi I, 1980, 16,
Z. 11

|T^ WH, Felsinschrift Nr. 93; 12. Dyn. = Fakhry, a.a.O., 67 Fig.
° 73, Z. 5 = Sadek, a.a.O., 76, Z. 5

Stele des
TÖDß Sn(t)-litp aus Köm Ombö, Chicago Nr. 31685; 12. (?)
Dyn. = Allen, Egyptian Stelae, 1936, 19, Pl. 6, Z. 12

•»wAÜ © pReisner II, Frag. 4 Vs. 18 = Simpson, Papyrus Reisner II,


1965, Pl. 24, verso Fragment 4, Z. 18

"Srf*M~ Zwei Zylinder mit Namen eines Königs Sebekhotep, Brit. Mus.
Nr. 2640 und Chicago Nr. 1129; 13. Dyn. = Yoyotte, in: BIFAO
56, 1957, 88 Nr. 3

Ram 0n
^J/j^o - -> Nr-189
15 Die Schreibung des Ortsnamens ist unsicher, s. Sayce, in: RecTrav 16,
1894, 174 § IV; bei De Morgan, Cat. des Mon. I, 1894, 204 Nr. 34,
finden wir die Schreibung 7~\ I ,- vgl. auch S. 205 Nr.Gf U J
Der 1. oberägyptisohe Gau

Nbjjt ist der Name eines äg. Ortes1 im ehemaligen 1. oberäg. Gau, der bei
dem heutigen Köm Ombö am östlichen Nilufer gelegen hat . Der Name nbjjt
"Goldstadt" deutet darauf hin, daß der Ort in geschichtlicher Zeit viel-
leicht ein Ausgangspunkt für Expeditionen zu den Goldminen in der Ostwüste
war 3 . Er ist zum ersten Mal im Grab des Gaufürsten cnh-tjfj belegt 4 , wird
griech. "oßßot und koptisch N60B/NBOY und £ M B 6 0 wiedergegeben und
ist in dem heutigen Namen (Köm) Ombö erhalten. Der Ort spielte während
der 1. Zwischenzeit, wenn nicht früher, eine bedeutende Rolle . Vielleicht
war sogar nbjjt und nicht Elephantine damals die Metropole des 1. oberäg.
Gaues 7 .

O Q

Die Inschriften des MR bezeichnen sowohl Horus als auch Sobek als "Her-
ren von nbjjt" °.

1 Manchmal wird nbjjt irrtümlich als Name des heutigen Tüh, äg. nbwt,
im 5. oberäg. Gau verstanden, so Sayce, in: PSBA 31, 1909, 203; Gau-
thier, DG III, 83; um zwischen den Namen beider Orte zu unterschei-
den, schlägt Gardiner, AEO II, 5*, vor, den mit zwei Schilfblättern
geschriebenen Namen als den von Köm Ombö aufzufassen.
2 Zu nbjjt s. Gauthier, DG III, 83f.; AEO II, 5* f.; Montet, Geogr. II,
25f.; Vandier, Mo'alla, 29; RÄRG, 542.
3 Gauthier, a.a.O., 83; Wenig, in: FuB 10, 1968, 71; Helck-Otto, Klei-
nes Wörterbuch, 177.
4 Vandier, Mo'alla, 239.
5 Das kopt. SoJB/NBor wird ebenfalls als Name des äg. Ortes nbwt bei
dem heutigen Tüh verwendet, dazu s. AEO II, 5* f.
6 Wenig, a.a.O.
7 Dazu s. unter tlstj und unter Ibip.
8 Sayce, in: PSBA 31, 1909, 203; Hayes, Scepter of Egypt I, 1953, 180,
Fig. 110.
9 Allen, Egyptian Stelae, 1936, 19, Pl. 6; Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957,
88, Nr. 3.
10 Vermutlich handelt es sich bei dem in einer Weihinschrift des Königs
Sesostris I. aus Elephantine zerstörten Ortsnamen 'iVj^f, um nbjjt;
dazu s. Helck, in: MDAIK 34, 1978, 73f. ©

30
hi(?) - hnj

hi(?)
«Kj-3 Zylinder des Nbw-kiw-Rc (Amenemhat II.), Kairo Nr.
^-°^ 3657; 12. Dyn. = Newberry, Scarabs, 1906, 111, Pl. 6
Nr. 3 = Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 90 Nr. 15

Auf dem oben aufgeführten Zylinder wird der Gott Sobek als "Herr von hl
(7)"1 bezeichnet. H%(?)2 könnte mit dem in einer Inschrift im Tempel von
Köm Ombö genannten to-Kanal identisch sein . Wo sich aber ein /iw-Kanal
befand, ist unbekannt; vielleicht ist er in der Umgebung von Köm Ombö zu
suchen, da in derselben Inschrift der Gott Sobek von nbjjt (Köm Ombö) ge-
nannt wirdJ.

hnj
-S^A[1Q Zylinder Sesostris1 III. aus Memphis;12. Dyn. = Go-
"~^ dron, in: BIFAO 63, 1965, 198

-ä,!}!]^ pKahun III.2, 2 = pKahun and Gurob II, Pl. 28, Z. 2

-S-,j;|: pBrooklyn 35.1446, recto 64-65b = Hayes, A Papyrus of


the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 5, Z. 64-65b

-&»\\|j \JU, Ram. 0n., Nr. 187

Hnj "Ruderstadt" ist der Name eines ä'g. Ortes, den man seit längerem zwi-
schen Idfü und Köm Ombö bei dem heutigen Gabal as-Silsila lokalisierte ;

1 Der Name h%(?) kommt bei Gauthier, DG IV, 7ff. nicht vor.
2 Der Name ist vermutlich hw zu lesen und von dem Wort hwj "Flut" abge-
leitet; zu hwj s. WB III 48, 24.
3 De Morgan, Cat. des Mon. III, 1909, 206 Nr. 815.
4 yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 90.
5 Zur Verehrung des Sobek in Köm Ombö s. unter nbjjt.
6 Der Name ist von hnj "rudern" abgeleitet, s. Caminos, in: LA II, 441;
vielleicht wegen der Stromschnellen beim Gabal as-Silsila, der einst
einen Katarakt bildete, konnte man im Altertum nicht segeln, sondern
mußte rudern, dazu s. Sethe, Urgeschichte, 1930, 124f. mit Anm. 1 auf
S. 125; manchmal ist der Ortsname auch mit dem Zeichen eines Schiffes
determiniert.
7 Dazu s. Gauthier, DG IV, 196f.; AEO II, 6*; Montet, Geogr. II, 36f.
31
Der 1. oberägyptische Gau
Q

sein Name erscheint im Ramesseum-Onomastikon zwar als der einer Festung ,


doch deutet bis heute noch keine Spur auf eine solche bei Gabal as-Silsila
hin, allerdings wurden in dieser Gegend bislang auch noch keine Ausgrabun-
gen durchgeführt.
q
Nach einer Legende soll hnj von dem Gott Schu gegründet worden sein ;
vielleicht deutet die Tatsache, daß in der Mastaba des Jj-nfr in Saqqära
eine Domäne hnw vorkommt , die vermutlich mit dem seit dem MR belegten
hnj (Silsila) identisch ist , darauf hin, daß der Ort schon im AR exi-
stierte.
Die Gegend von Silsila galt einst als der Ort einer Nilquelle und in ge-
schichtlicher Zeit verlief dort die Südgrenze des geschlossenen äg. Sprach-
gebiets . In hnj wurde der Krokodilgott Sobek verehrt, der im MR als
"Herr von hnj" bezeichnet wird.

Der Ort hnj (Silsila), der vermutlich in geschichtlicher Zeit nur auf dem
Ostufer des Nils lag, war durch die Sandsteinbrüche auf beiden Seiten des
Flusses berühmt. Neben einem Felstempel des Königs Haremhab haben Beamte
mehrere Felskapellen sowie zahlreiche Graffiti mit ihren Namen in dieser
Gegend hinterlassen .

Neben der üblichen Schreibung des Ortsnamens gibt Papyrus Brooklyn 35.
1446, recto 21b die Variante vi -hnj "Mund (Öffnung) von hnj" als Name für
Silsila. Ob auch der in einem hieratischen Brief aus al-Lähün genannte
Ort pp-hnj(?)16 mit dem hier behandelten hnj (Silsila) identisch ist, läßt
sich nicht sagen .

8 Gardiner, in: JEA 3, 1916, 192; cf. AEO I, 11.


9 Goyon, in: Kemi 6, 1936, 20, Z. 35; cf. Caminos, a.a.O., 442.
10 Jacquet-Gordon, Le Noms des Domaines funeraires, BdE 34, 1962, 115,
432 Nr. 6; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 191.
11 Hnw ist ebenfalls der Name von Silsila, s. die Belege des Ortsnamens
bei Gauthier, DG IV, 196.
12 Sethe, a.a.O.; cf. Kees, Das Alte Ägypten, 1958, 20; RÄRG, 525.
13 Dazu s. Säve-Söderbergh, Ägypten und Nubien, 1941, 6 mit Anm. 4; Ca-
minos, a.a.O., 442 mit Anm. 11.
14 Godron, in: BIFAO 63, 1965, 198; Griffith, Hieratic Papyri from Kahun
and Gurob I, 1897, 69; cf. Bd. II, 1898, Pl. 28, Z. 2.
15 PM V, 208ff.; Caminos, in: JEA 41, 1955, 51ff.; James-Caminos, Gebel
es-Silsilah I, the Shrines, 1963.
16 Griffith, a.a.O., Bd. II, 1898, Pl. 33, Z. 19; cf. Revillout, in:
Revue Egyptologique 8, 1898, 185 § 29.
17 S. auch unter pr-hnj(?) , sonstige Orte in Ägypten, TAVO Beih. B/66.2.
32
r> -nhj - vi -mw-hl

-hnj
^ _&_, pBrooklyn 35.1446, recto 21b = Hayes, A Papyrus of
^ ^ the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 21b

S. unter hnj.

rl-mw-h'
<=
"^-n\\^0 pRamesseum VI, 22 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47,
' "^ Pl. 2, Z. 22

Rl-mw-hi Rundung des strömenden Wassers" wird in dem Ramesseumpapyrus


VI, 22 als einer der Kultorte des Krokodilgottes Sobek bezeichnet. Während
Gardiner in ri-mw-hi den Namen eines unbekannten Ortes sieht, identifi-
ziert Megally ihn mit der Gegend von Gabal as-Silsila. Er stützt sich da-
bei auf das im Text nach vi-mw-hl genannte m nw[...] ( >VV-üi^
Seiner Meinung nach bezeichnet nwj die Gegend von Gabal as-Silsila, was
auch einige Inschriften dieser Gegend nahelegen .

Die Schreibung des Namens rl -mw-hl mit dem Stadtdeterminativ läßt vermu-
ten, daß es sich bei ihm um einen Ort handelt. Ob er mit dem in der Gegend
6
von Gabal as-Silsila gelegenen Ort hnj zu identifizieren ist, bleibt un-
gewiß.

M. Megally, Recherches sur l'economie, l'administration et la compta-


bilite egyptiennes ä la XVIIIe dynastie, BdE 71, 1977, 23, übersetzt
den Namen mit "bouche (ou la porte) de 1'eau qui coule".
RdE 11, 1957, 47 Anm. 2.
Oben in Anm. 1, S. 23f.
Der zerstörte Teil des Wortes ist vermutlich wie das auf Zeile 7 im
selben Papyrus genannte
*rw;
Ct~" <\ [\ \\ £~C

Megally, a.a.O., 23 Anm. 9; 24 Anm. 1.


zu ergänzen, s. auch unter

Zu hnj, s. dort.

33
Der 1. oberägyptische Gau

pRamesseum VI, 22 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47, Pl,


^ 2, Z. 22

Der Gott Sobek wird in dem oben genannten Papyrus mit folgenden Worten an-
gebetet: "Gegrüßt seist du in r'-mw-hl und in nw[...} ". Sowohl r!-mu-hi
als auch nu[...] werden von Megally1 in der Gegend von Gabal as-Silsila
vermutet. Darüber hinaus nimmt er an, daß nu[...] die Gegend von Gabal as-
Silsila selbst bezeichnet .

Der hier behandelte Name ist möglicherweise zu ^ — ^ [ M * ^ l zu ergänzen


und bedeutet "Flut, Wasser" .

hr
&=>— Wädi §att ar-Rigäl, Graffito mit Namen s'nh-k'-R' (Mentu-
<=> = =
hotep III.); 11. Dyn. = Sayce, in: PSBA 28, 1906, 171,
Pl. 1 gegenüber S. 172

In dem oben genannten Graffito wird der Gott Sobek als "Herr von hr" be-
zeichnet5. Sayce 6 vermutet in hr den Namen eines dem Sobek heiligen Sees
in der Gegend von Gabal as-Silsila , vielleicht weil das Graffito unweit
davon entdeckt und der Gott Sobek in dieser Region verehrt wurde. Sobek
wird im MR sowohl als "Herr von hnj (Silsila)" als auch von dem südlich
davon gelegenen nbjjt (Köm Ombö) bezeichnet8. Für die Lokalisierung von hr

1 Recherches sur l'economie, 1'administration et la comptabilite egyp-


tienr.es ä la XVIIIe dynastie, BdE 71, 1977, 23f. mit Anm. 9; s. auch
unter r>-mw-h'.
2 A.a.O., 24 mit Anm. 1
3 Vgl. pRamesseum VI, 7; Gardiner, in: RdE 11, 1957, 46, Pl. 2, Z. 7.
4 Zu nwj "Flut, Wasser" s. WB II 221, 14.
5 Schenkel, MHT, 250 Anm. A, nimmt an, daß das Zeichen F=l nicht als De-
terminativ zu hr aufzufassen ist, sondern zu dem folgenden Wort srns-Hr
( ^ j|?\ ) gehört.
6 PSBA 28, 1906, 171.
7 S. auch Gauthier, DG IV, 203.
8 Dazu s. unter hnj und unter nbjjt; der Gott Sobek wurde an zahlreichen
Stellen im 1. oberäg. Gau verehrt, er wird im pRamesseum VI, 21ff. als
"Oberhaupt in tl-stj" bezeichnet, außerdem wird er mit folgenden Worten
im selben Papyrus angebetet: "Gegrüßt seist du in ri-mu-h' und in
nw[...}", s. Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47 mit Anm. 1; s. auch unter
tl-stj, rl -mu-h' und unter nw[...] .
34
hr

bei Silsila spricht, daß das Graffito den König S'nh-ki-Rc (Mentuhotep
III.) den "Geliebten des Horus" nennt, womit der Gott Horus von nbjjt bzw.
von tl-stj gemeint sein könnte. Ob es sich allerdings bei hr um den Namen
eines Sees handelt, wie Sayce vermutet, muß hier offen bleiben. Hr könnte
auch der Name eines Kanals oder der des Wädi Satt ar-Rigäl selbst gewesen
sein, wo das Graffito entdeckt worden ist.

Da ein Wort hr rnit dem Determinativ dreier Wasserlinien nicht belegt ist ,
bleibt seine Bedeutung weiterhin unklar.

S. auch WB III 385ff.; s. auch unter hr, S. 315ff.

35
Der 1. oberägyptische Gau

Bigga ('->--)

Felsige Insel westlich von Philae, Fundort eines beschrifteten Statuen-


sockels mit Namen Sesostris1 III. 1 .

Konosso (f-vjjj-S)

Große Felsen nördlich von Philae mit zahlreichen Felsinschriften und


Graffiti, darunter einige aus der Zeit des MR, zwei mit Namen Mentuhoteps
II. der 11. Dyn. , zwei andere mit dem Neferhoteps I. aus der 13. Dyn. 3
sowie andere Inschriften des MR .

Suhail (J—--t—")

Fundort eines Altars mit Namen des Königs Sebekhotep III. 5 ; Graffiti und
Felsinschriften mit Namen Sesostris1 III. und Neferhoteps I. aus der 13.
Dyn. belegen die Tätigkeiten dieser Könige auf der Insel Suhail .

as-s'alläl/Aswän ( o ' 5—' /J^—üI )

An verschiedenen Felsen längs des Ufers zwischen as-Salläl und Aswän fin-
den sich zahlreiche Inschriften und Graffiti aus der Zeit des MR , darunter

1 LD Text IV, 173; PM V, 258; zu Bigga s. Winter, in: LA I, 792f.


2 De Morgan, Cat. des Mon. I, 1894, 71 und 73 (Nr. 31 und 44); PM V, 254;
Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 43f. mit Fig. 20f.
3 De Morgan, a.a.O., Nr. 30 und 45; Mr. 45 ist von De Morgan falsch ko-
piert, s. PM V, 254.
4 De Morgan, a.a.O., 72 und 74 (Nr. 40, 46 und 56); PM V, 255: zu Konosso
s. Gomaä, in: LA III, 684.
5 Macadam, in: JEA 32, 1946, 60, Pl. 8; cf. Helck, Historisch-biogra-
phische Texte, 1975, 14; der Altar stammt aus der von Sesostris' III.
für Anukis errichteten Kapelle, s. Habachi, in: JEA 37, 1951, 18 mit
Anm. 1.
6 De Morgan, Cat. des Mon. I, 1894, 86f. (Nr. 20 und 39); PM V, 250; Ha-
bachi, in: ASAE 50, 1950, 501ff., Fig. 2 auf S. 503.
7 De Morgan, a.a.O., 84f. (Nr. 11, 15f. und 22); PM V, 250.
8 So z.B. der von Sesostris III. erbaute Kanal bei Suhail; s. unter
nfp wiwt H'j-klw-W- (dt).
9 Einige Inschriften sind schwer zu datieren; zu den Inschriften und
Graffiti s. PM V, 247ff.

36
as-^a'Ua'WIXswan - Fvsvian - OaiÄrat ksvian

zwei mit Namen Nb-hpt-Rc Mentuhoteps II.10; andere erwähnen die Namen von
fast allen Königen" der 12. Dyn. (Amenemhat I. - III. und Sesostris I. -
III.f. Aus der 13. Dyn. stammt ein Graffito des Königs Neferhotep I.12.

Aswän ( o ' ? — - ')

13
Unter den Graffiti und Felsinschriften aus der Zeit des MR ist eine In-
schrift mit Namen Nb-hpt-Rc Mentuhoteps II. bekannt14. Keimer15gibt Aswän
als Herkunftsort einer Nilpferdfigur des MR an, vermutlich stammt sie aus
Elephantine oder aus einem Grab des MR bei Qubat al-Hawä 3 1 6 .
Gazirat Aswän ( o ' ? — - ' Vs'j—»•)

Wichtige Insel gegenüber der heutigen Stadt Aswän, bekannt unter dem Na-
men Elephantine; von dieser Insel stammen zahlreiche Denkmäler aus der 1.
17
18 19
Zwischenzeit und dem MR, darunter Stelen , Statuen und Opfertafeln
Außerdem sind mehrere Felsinschriften und Graffiti von Elephantine be-
20
kannt, von denen eine den Namen des Königs Wlh-'nh/Jnj-jtj.f trägt.
Aus dem Tempel der Göttin Satis stammen einige Blöcke mit den Namen meh-
rerer Könige aus der 11. und 12. Dyn. 21 . Wie die dortigen Ausgrabungen

10 Petrie, A Season in Egypt, 1888, Pl. 8 Nr. 213 und 243; PM V, 248.
11 De Morgan, Cat. des Mon. I, 1894, 19 (Nr. 94), 20 (Nr. 127), 22 (Nr.
144), 24 (Nr. 165 und 167), 25 (Nr. 178); cf. PM V, 246f.
12 De Morgan, a.a.O., 17 (Nr. 79); PM V, 246.
13 Dazu s. PM V, 221 und 231.
14 LD II, 149b; PM V, 223.
15 Revue de 1'Egypte ancienne 2, 1929, 225 Nr. 35.
16 Aus Aswän sind keine Denkmäler des MR bekannt, auch der äg. Name des
Ortes ist während dieser Zeit nicht überliefert; zu Aswän, äg. swr.'J,
s. Gauthier, DG V, 17f.; AEO II, 5*; Montet, Geogr. II, 17.
17 PM V, 242; cf. Mysliwic, in:fitudeset Travaux 4, 1970, 61ff., Fig.
7 auf S. 67.
10 PM V, 243; Valloggia, in: RdE 21, 1969, 109f.,- cf. auch Engelbach,
in: ASAE 37, 1937, lf. mit Tafel.
19 PM V, 244.
20 Habachi, in WZKM 54, 1957, 57ff.; cf. PM V, 226.
2i Zum Tempel der Satis s. PM V, 229 und 244; Habachi, in: MDAIK 19, I;6
40f., Taf. 12f.; Kaiser u.a., in: MDAIK 26, 1970, 88f., 109ff.; dies,
in: MDAIK 27, 1971. 181, 195, 203, Taf. 51; dies., in: MDAIK 28, 19":
159ff., Taf. 41a, 185ff. mit Taf. 47a-b; dies., in: MDAIK 31, 19";,
45ff., Taf. 19ff.; dies., in: MDAIK 32, 1976, 69ff., Taf. 16a-d; Hei;
in: MDAIK 34, 1978, 69ff. 37
Der 1. oberägyptische Gau

zeigen22, existierte der Tempel des Chnum auf Elephantine vermutlich schon
im MR. In dem Heiligtum des Hq3-jb haben einige Könige des MR Denkmäler
hinterlassen, u.a. Stelen und Statuen 23 .

Qubat al-HawäJ ( »Ij—«J1

Bekannt durch eine Felsnekropole mit Gräbern von Beamten aus Elephantine ,
u.a. das von Habachi entdeckte Grab eines st-kl, das vermutlich in die 1.
Zwischenzeit zu datieren ist . Aus dem MR sind die Gräber des Hql-jb26
sowie des Sl-rnpwt I. und II. hervorzuheben

as-Saih Muhamad ( J_^> ~ Jl )

Dorf am westlichen Nilufer südlich von al-Kübäniya und gegenüber von Gazf-
rat BahrTf; dort wurde eine Nekropole mit Bestattungen des MR freigelegt.
Die Gräber enthielten zahlreiche Beigaben, darunter Ton- und Alabasterge-
fäße, Skarabäen, Schmuck und Siegelzylinder, u.a. einen mit den Namen
Amenemhats III. 29

22 Dazu s. Kaiser, in: ASAE 61, 1973, 89; cf. Kaiser u.a., in: MDAIK 30,
1974, 68.
23 Zum Heiligtum des Hqi-jb s. Habachi, in: Archaeology IX.1, 1956, 8ff.;
ders., in: ASAE 55, 1958, 176ff., Pl. 2f.; cf. Brunton, in: ASAE 49,
1949, 100 Nr. 4; Weill, in: RdE 7, 1950, 188f.; Schweitzer, in: OrNS
17, 1948, 541; Brunner, in: AfO 18, 195 7/8, 221; Peterson, in: OrSu
19, 1970, 8; zu Elephantine s. auch Habachi, in: LA I, 1217ff.
24 PM V, 232ff., 238f. und 240f.; cf. Brunner, Die Anlagen der äg. Fels-
gräber, ÄF 3, 1936, 60f., 83f.; Gomaä, in: LA IV, 415.
25 Dazu s. Fischer, Dendera, 1968, 91, 130f. und Anm. 418, 575; cf. Gomaä,
TAVO Beih. B/27, 1980, 13 mit Anm. 52f.
26 Den Namen Hql-jb tragen zwei Beamte aus der Zeit des MR, der eine ist
der Sohn des Pn-jdbj (Grab Nr. 28), der andere der Sohn der Slt-Hwt-
hr (Grab Nr. 30).
27 S}-rnpwt I. (Grab Nr. 36) führt den Titel eines Oberhauptes des 1. ober-
äg. Gaues, s. Urk. VII 6, 5 und 17; das Grab Nr. 31 gehört dem Si-rnpwt
II.
28 Zu den Gräbern des MR s. H.W. Müller,Felsengräber, ÄF 9, 1940; zu den
Grabinschriften s. Edel, Beiträge zu den Inschriften des Mittleren
Reiches in den Gräbern der Qubbet el-Hawa, MAS 25, 1971; zu der bio-
graphischen Inschrift des Si-rnpwt I. s. Clere, in: RdE 22, 1970, 41ff.
29 Junker, Bericht über die Grabungen der Akademie der Wissenschaften in
Wien auf den Friedhöfen von el-Kubanieh-Süd, 1919, 159ff., Taf. 40ff.;
cf. AE 1921, 17f.; PM V, 219.
38
al-Kubäniya - Korn Ombo - as-Satb al-Kabir - Gabal as-Silsila

al-Kübäniya ( v ' ^ 5 — £ " )

Südwestlich des Dorfes wurden eine Nekropole mit Gräbern des MR ausgegra-
ben sowie andere Bestattungen der sog. C-Gruppen-Kultur. Die Gräber ent-
hielten zahlreiche Beigaben, u.a. Holzsärge, Gefäße, Waffen, Skarabäen,
Amulette und Schmuck .

Köm Ombö

Etwa 1,5 km östlich des Tempels von Korn Ombo wurde das Grab eines Sl'<-
htp und seiner Frau Nfv-wrt entdeckt, das in die 11. Dyn. datiert ist. Die
32
Grabkammer befindet sich im Berliner Museum .

Aus dem Tempel von Köm Ombo stammen vermutlich die Stele einer Frau names
Sn(t)-htp sowie zwei Blöcke mit Namen eines Königs Sesostris .

aS-Satb al-Kabir ( j - ^ & ^ ^ )

Aus der Gegend von as-Satb al-Kabir unweit des Tempels von Köm Ombö soll
die unbeschriftete Statuette einer stehenden Frau stammen. Sie wird in das
MR datiert 34 .

Wird als Fundort einer hieratischen Stele aus der späten 12. Dyn. bezeich-
net.35

30 Junker, Bericht über die Grabungen der Akademie der Wissenschafter, ir.
Wien auf den Friedhöfen von El-Kubanieh-Nord, 1920, 41ff., Taf. lff.;
cf. AE 1921, 17f. ; PM V, 218f.; Bietak, Stadien zur Chronologie der
nubischen C-Gruppe, 1968, 37f.; Gomaä, in: LA IV, 415. Gardiner, AEQ :,
11 vermutet, daß das im Ramesseum Onomastikon Nr. 185 genannte [...]
dd(?) in der Gegend von al-Kübäniya lag; dazu s. auch unter [...] i^ '.

31 An dieser Stelle befindet sich die Nekropole des Ortes ribjjt; s. Gcnai,
in: LA IV, 415.
32 Wenig, in: FuB 10, 1968, 71ff. mit Tafeln; cf. Gomaä, TAVO Beih. B 2",
1980, 15.
33 PM VI, 203; Gutbub, in: Textes et Langages III, BdE 64, 1974, 241.
':-. Jetzt in Berlin Nr. 22578; s. PM V, 221; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/2~,
1980, 15 Anm. 71.
33 Kaplony-Heckel, in: JEA 57, 1971, 20ff.; cf. Stewart, Egypt. Stelas,
Reliefs and Paintings from the Petrie Collection II, 1979, 31f. Kr. '.'•'-
Taf. 41. 39
Der 1. oberägyptische Gau

Wadi Satt ar-Rigäl ( J 1 — ^ 1 - k — i LS J I J )

Am westlichen Nilufer nördlich von Gabal as-Silsila sind im WädT Satt ar-
Rigäl zahlreiche Felsinschriften und Graffiti aus der 11. bis 13. Dyn. an
der Südseite des Tales angebracht, das den Ausgangspunkt einer Wüstenstras-
se bildet. Nach ihrer Datierung gehören sie zum Teil in die Zeit Mentuho-
teps II. und III., während andere Amenemhat IV. aus der 12. Dyn. und Atne-
nemhat V. aus der 13. Dyn. erwähnen 6 .

Nag' al-Hüs ( J.^\^~J^ )

Am westlichen Nilufer gegenüber Silwa BaharT ist an der Nordseite eines


Seitentales bei Nag 1 al-Hüs das Graffito eines Mrj aus dem 17. Regierungs-
37
jähr Amenemhats II. angebracht .

Gabal as-Siräg ( &—»J1 <_*-*- )

Bei dem sog. Gabal as-Siräg,auf halbem Wen zwischen Gabal as-Silsila und
Idfü gelegen.wurde das Graffito eines Hwj-n. (s)-Hnmu aus der Zeit des MR
entdeckt 38 .

i6 PM V, 206f.; zu den Inschriften der 11, Dyn. s. auch Schenkel, MHT,


222ff. und 250.
37 PM V, 208.
3= PM V, 219.

40
2. Der 2. oberägyptische Gau

wts-Hv (der Gau)


pr-Ewu (eine Bezeichnung des Gaues)
bhdt (Idfü, die Gauhauptstadt)
dbl(\Afü, die Gauhauptstadt)
msn (bei Idfü)
pr Hr bhdtj (Tempel des Horus von Idfü)
pr-IJv (s. pr Hr bhdtj)
hwt-ntr Rn(n)wtt (Tempel der Renenutet)
hwt-ntr n Hr Ll-sij m wbs-Hr (Horustempel von ti-stj im 2. oberäg. Gau)

Fundorte:

Idfü

41
Der 2. oberägyptische Gau

wts-Ev
•ix Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Doku-
D_
^ mente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Jj\ ^ Mo'alla I ,or , 1f.; II, a, 1; IV, 3; V , a , 2; V, ß, 1;


7 = 3
V I , a , 2 und VII, 2; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 162f.,
185, 220, 232, 239, 242, 256f. und 264 (Inschr. 1f., 5,
10ff. und 15f.)

1A Stele des Wih-cnh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn.


= Kairo CG 20512 = TPPI, 12 § 16

[f^ Stele des Htpj aus Alkäb; 11. Dyn. = Gabra, in: MDAIK
^ 32, 1976, 48 Fig. 2, Z. 5, Taf. 14

J&JSL <=> Kapelle Sesostris1 I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 221f., Pl. 3 und 40

J.& Opferaltar Sesostris' I. aus LiSt; 12. Dyn. = Kairo CG


23001

jj& Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo gefunden;


12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 4 (links)

Q ^ Stele des Sl-n-Er aus Idfü = Alliot, Teil Edfou 1933,


^P~ FIFAO 10, 1935, 34 Nr. 17

Der 2. oberäg. Gau trägt den Namen wts-Hv "Thron des Horus" , der auf
Denkmälern der 1. Zwischenzeit und des MR mehrfach vorkommt. Die Kapelle
Sesostris' I. nennt in der Kolumne, die den Gaunamen trägt den Gott Horus
von Behedet und verweist damit auf die Stadt bhdt an der Stelle des heu-
tigen IdfD als Gaumetropole. Neben dem Namen bhdt hieß die Stadt seit dem
MR auch db> , wovon der heutige Name Idfu abgeleitet wird .

1 Zu wte-ffr s. WB I 384, 10; Gauthier, DG I, 210; Montet, Geogr. II, 30f.


Fischer, in: JÄRCE 2, 1963, 47ff.; Helck, Gaue, 1974, 71f.
2 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3 und 40; cf. Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.
3 Dazu s. unter dbl.
42
pr-Hww - bhdt

Das Gaugebiet lag auf beiden Seiten des Nils und erstreckte sich vom Ga-
bal as-Siräg im Süden bis zum Gabal al-Qüsi am östlichen Nilufer, ca.
5 km südöstlich von Hierakonpolis, im Norden. Gabal al-QüsT bildete damals
an dieser Stelle eine natürliche Grenze zwischen den Gebieten des 2. und
3. oberä'g. Gaues 5 .

pr-Hwu
d@lXK4, Mo'alla I , a , 2 f . ; 1 . ZwZt = Vandier, M o c a l l a , 163 ( I n s c h r . «
2)

otJx'Qs |rj> Stele des Mvv, Fundort unbekannt, Mus. von Krakau MNK-XI-
i
999; 1 . ZwZt = Cerny, i n : JEA 47, 1961, 7, Z. 2 , P l . 1

PP-HWU "Domäne des Hww" wird in der M o ' a l l a - I n s c h r i f t im Zusammenhang mit


dem Einmarsch des Gaufürsten 'nh-tjfj von a l - M a ' a l l ä i n den 2. oberäg. Gau
6 7
genannt . Demnach bezeichnet pr-llww wohl das von Hww , dem Oberhaupt des
2. oberäg. Gaues, gegründete Herrscherhaus bzw. das von ihm beherrschte
Gebiet . Hww selbst nennt sich auf einem Fragment aus seinem Grab in der
f
Nekropole von Idfü hrj-tp J n wts-Hr "Oberhaupt des Horusthrongaues" .
Somit ist pv-Hww als eine Bezeichnung des 2. oberäg. Gaues zu betrachten .
bhdt
i o Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Sesostris
Ier, 222, Pl. 3 und 40

Stele des Jpu aus Idfü, Kairo JdE 46200 = Daressy, in:
O
ASAE 17, 1917, 237f.

4 Nach Montet, a.a.O., 28 verlief die Nordgrenze des 1. oberäg. Gau bzi.-.
die Südgrenze des 2. Gaues von Oberägypten bei Gabal as-Silsila; nach
Helck, a.a.O., 71 und 73, dagegen bei Gabal as-Siräg.
5 Dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 16.
6 Dazu s. Vandier, Mocalla, 163; cf. Schenkel, MHT, 45.
7 Ranke, PN I, 266 Nr. 3 liest den Namen Hwj-wj; s. auch Schenkel, a.a.
0., 45 und 62.
8 S. auch Schenkel, a.a.O., 62 Anm. A; cf. Brovarski, in: Serapis 2,
1970, 39f.
9 Alliot, Teil Edfou 1932, FIFAO 9, 1933, 2 Fig. 1; cf. PM V, 202.
10 S. auch Vandier, a.a.O., 166; zum 2. oberäg. Gau s. unter wts-Hr.

43
Der 2. ober-ägyptische Gau

%
Q -s- Stele des Hrj aus Idfü = Daressy, a.a.O., 240

Stele des Jw./ aus Idfu, Kairo JdE 43362 = Daressy, a.a.O.,
'G
243

Stele des Jw.f aus Idfü =Engelbach, in: ASAE 22, 1922, 114

Stele des Nb-jrj.f aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 115

Opfertafel des Hr-wnn.f aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 117


»O

Stele des Jw.f aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 118

Stele des Snbw aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 119


'O

Stele des Hrj aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 121


o
Stele des Jb-jc aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 121

Stele des Rn-enb aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 122

Opfertafel des Mnh aus Idfü = Engelbach, a.a.O., 123


»©

Opfertafel des Nb-jtj aus Idfü = Alliot, Teil Edfou 1933,


FIFAO 10, 1935, 29

1
—© Stele des Sbk-hnw aus Idfü = Alliot, a.a.O., 29 Nr. 2
Halicki, in: ArOr 20, 1952, 408, Z. 5, Pl. 38f.

^-" Stele des Hr[...] aus Idfü = Alliot, a.a.O., 30 Nr. 4

e^O Stele des ür-'-i aus Idfü = Alliot, a.a.O., 31 Nr. 6

=9=, Stele des Rr-C3 aus Idfu = Alliot, a.a.O., 33 Nr. 12


©
Stele des V.n.f-rs aus Idfü = Alliot, a.a.O., 34 Nr. 14
a » jt^^wj

Stele des Kmhw aus Idfü = Alliot, a.a.O., 35 Nr. 20

44
bhdt

Opfertafel des Jbj aus Idfu = Kairo CG 23015 = Daressy,


>Q
in: ASAE 17, 1917, 239

Opfertafel des Hv-htp aus Idfu = Alliot, a.a.O., 37 Nr. 1

Opfertafel des jb-je aus Idfü = Alliot, a.a.O., 38 Nr. 3


Statue des Hv-'i, vermutlich aus Idfü = De Meulenaere,


&«Q
in: BIFAO 69, 1971, 62, Pl. 11

Stele des Kmhu aus Abydos = Kairo CG 20725


•©

Stele des Hnsw-m-wist aus Idfü = Helck, Historisch-bio-


>Q
graphische Texte, 1975, 42, Z. 5ff., Nr. 57

Stele des Hr-shr aus Idfü" = Helck, a.a.O., 43, Z. 1, Nr.


o O 58

Bhdt ist der Name mehrerer Orte, in denen der Gott Horus einen Kult be-
saß . Aus der Zeit des MR sind zwei Orte dieses Namens bezeugt, von denen
2
der eine in Unterägypten auf dem Boden des ehemaligen 12. unteräg. Gaues ,
der zweite und wichtigere aber im 2. oberäg. Gau an der Stelle des heu-
tigen Idfü am westlichen Nilufer, auf halbem Weg zwischen al-Uqsur im
Norden und Aswän im Süden. Der heutige Name Idfü geht jedoch nicht auf
das äg. bhdt zurück, sondern wird von dem kopt.^TBw usw. abgeleitet und
dies wiederum von dem äg. dbl . Daher nimmt Gauthier an, daß dbl als der
Verwaltungsname des Ortes Idfü galt, bhdt dagegen als reine religiöse Bezeici-
nung. Anders als dbl ist der Name bhdt schon im AR belegt und wird auf
der Kapelle Sesostris' I. als Hauptort des 2. oberäg. Gaues genannt6.
1 Dazu s. Gauthier, DG II, 27ff.; Weill, in: BIFAO 47, 1948, 117ff.
2 S. unter bhdt im 12. unteräg. Gau; TAVO Beih. B/66.2.
3 S. auch unter dbl.
4 DG VI, 127; Montet, Geogr. II, 33f., sieht in bhdt den Namen eines
Sanktuars des Gottes Horus in Idfü, jedoch zeigen die Erwähnungen des
Namens, daß sowohl bhdt als auch db' als Name des heutigen Idfü zu be-
trachten ist, s. auch AEO II, 6*.
5 Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 79.
6 Lacau-Chevrier, Sesostris 1er, 222, Pl. 3 und 40; cf. Schlott-Schwai,
Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.

45
Der 2. oberägyptische Gau

n
Der vermuteten Verbindung von bhdt und bhdw "Thron" würde etwa die Über-
Q
setzung "Thronstadt" entsprechen .

Hauptgottheit des Ortes war ein Horusfalke, der in fast allen oben aufge-
führten Belegen als Br bkdtj "Horus von Behedet" bezeichnet wird. Neben
ihm wurde in Idfü Osiris verehrt, der auf einigen Denkmälern aus der Zeit
des MR als "wohnhaft in bf}dt"10 erscheint. In einem Fall tritt auch der
Gott Hntj-jmntju von Abydos an seine Stelle 11 . Daß die Göttin Renenutet
in Idfü ebenfalls einen Kult besaß, geht aus der Stele eines Jw.f (aus
Idfü) hervor, deren Text mit einem Gebet an "Horus, wohnhaft in Behedet"
(und) "die Götter" (und) "die Göttinnen, die sich in dem Tempel der Re-
12
nenutet befinden" , beginnt.

Hammämät-Inschr. Nr. 87 des Jmn-m-hH; 12. Dyn. = Cou-


yat-Montet, MIFAO 34, 1912, 65, Z. 13

pBrooklyn 35.1446, recto 18-20b = Hayes, A Papyrus of


the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 18-20b

Fragment eines Türpfostens des Shm-Rc swld-tlwj Sebek-


hotep III. aus Idfü; 13. Dyn. = Gabra-Farid, in: MDAIK
37, 1981, 183 Abb. 2, Taf. 30b

Stele des Jpw aus Idfü, Kairo JdE 46200 = Daressy, in:
ASAE 17, 1917, 238

7 WB I 470, 3ff.
8 S. auch Kees, Horus und Seth, 2. Teil, 1924, 71.
9 Manchmal ist es schwierig zu unterscheiden, welches bfydt auf Denkmä-
lern des MR gemeint ist, daher wurden hier nur Belege aufgenommen,
die in erster Linie von Denkmälern aus Idfü stammen.
10 Dazu s. Kairo CG 23015; cf. Engelbach, in: ASAE 22, 1922, 118; Alliot,
Teil Edfou 1933, PIFAO 10, 1935, 34 Nr. 14, 38 Nr. 3.
11 Alliot, a.a.O., 29.
12 Daressy, in: ASAE 17, 1917, 243; vgl. auch die Inschrift der Stele
des Hnsw-m-Wlst aus Idfü. Auf ihr ist die Göttin Renenutet genannt,
s. Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 42, Z. 5ff.; zu Re-
nenutet und ihrem Kult in Idfü im MR s. auch Broekhuis, De Godin
Renenwetet, 1971, 59.
46
dbl

ftj Stele des m-'nh.f aus I d f u , Kairo Nr. 52456 = Gunn,


in: ASAE 29, 1929, 7, Z. 6

ABfeSy Ram. O n . , N r . 190

Der Ortsname dbl ist nicht vor der 12. Dyn. belegt, er ist kopt. als T B W /
TBO bzw. 9 B W oderATBW überliefert und lebt in der heutigen Ortsbe-
zeichnung Idfu fort 1 . Neben dbl trug die Stadt Idfü seit dem AR auch den
Namen bhdt (s. unter bhdt).

Hauptgott des Ortes war ein Horusfalke, der häufig Hr bhdtj "Horus von
Behedet" genannt wird . Für den Gott Horus-Behedeti errichtete König Se-
bekhotep III. aus der 13. Dyn. ein Denkmal in dbl (Idfü) . Sicherlich
handelte es sich dabei um Bauten im Tempel des Horus in Idfü", was zeigt,
daß der Tempel damals schon existierte. Dies geht deutlich aus der In-
schrift einer Stele des MR aus Idfü hervor, die ein pr Hv bhdtj "Haus des
Horus-Behedeti" nennt4. Darüber hinaus berichtet ein König Sesostris aus
der 12. Dyn., vermutlich Sesostris I., auf einem in Kairo gefundenen Tür-
rahmen von dem Bau eines Tempels des Gottes Horus von tg-stj (1. oberä'g.
Gau) in wts-Ev (2. oberä'g. Gau) 5 . Wegen des dort verehrten Gottes Horus-
Behedeti, den die Griechen mit ihrem Apollo gleichsetzten, bekam die Stadt
den Namen 'AnöAXtuvot, JTÖACC ßeyüXri (Apollonospol is magna) 6 .

Der Ortsname dbl bedeutet etwa Vergeltungsstätte und leitet sich von dem
Verbum dbl "vergelten" ab.

Gauthier, DG VI, 126f.; AEO II,6*f.,- Montet, Geogr. II, 31.


Dazu s. unter bhdt.
Gabra-Parid, in: MDAIK 37, 1981, 182.
Dazu s. Halicki, in: ArOr 20, 1952, 408, Z. 8, Pl. 38f.
Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 4 (links); s. auch unter hwt-ntv r.
r,v t'-stj m w£s-Hr. Vielleicht gehört diesem König das in Idfü gefun-
dene Fragment eines Türsturzes mit dem Namen eines Sesostris; zu die-
se- Fragment s. Gabra-Farid, a.a.O., 18lf. mit Abb. 1, Taf. 30a.
Dazu s. oben Anm. 1; cf. RÄRG, 51.
WB V 555.

47
Der 2. oberägyptische Gau

msn
«dlBt» Block des Nb-lipt-Rc Mentuhotep II. aus Abydos; 11. Dyn. =
© Petrie, Abydos II, 1903, Pl. 23 Nr. 1, Pl. 25

ädfcf Relief des Sfnh-k}-R[ Mentuhotep III. aus at-Jüd; 11. Dyn. =
O
B. de la Roque, Tod, FIFAO 17, 1937, 79f. mit Fig. 32

Stele des Mntw-htp aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20539,


Seite I, a

Stele Sesostris' III. aus ad-Dair al-BaharT; 12. Dyn. = Na-


ville, Deir el-Bahari I, 1907, Pl. 24

Msn "Harpunierstätte" ist eine Bezeichnung mehrerer Ortschaften in Ägyp-


ten, in denen der Falkengott Behedeti "der von Behedet" verehrt wurde .
Im MR sind zwei solcher Orte bekannt: Der eine lag in Unterägypten an der
Stelle des heutigen Tall Abu Saifa, 3 km östlich von al-Qantara am Suez-
Kanal 3 , der andere bei Idfü . Manchmal ist es schwierig, das unteräg. msn
von dem gleichnamigen Ort bei Idfu zu unterscheiden. Die Denkmäler der 11.
Dyn. meinen aber vermutlich das oberäg. msn, da die Könige dieser Dynastie
Thebaner sind und auch dort regiert haben. Die anderen zwei Belege aus der
Zeit der 12. Dyn. nennen sowohl den unter- als auch den oberägyptischen
Ort msn .

pr Hr bhdtj
t==ö Stele des
n?\_ Sbk-hnw aus Idfü = Alliot, Teil Edfou 1933, FIFAO
10, 1935, 29 Nr. 2 = Halicki, in: ArOr 20, 1952, 408, Z. 5,
Pl. 38f.

Pr Hr bhdtj "Haus des Horus-Behedeti" ist eine Bezeichnung des Horustem-

1 Der Name ist von msnw "Harpunierer" abgeleitet, s. Sethe, in: ZÄS 54,
1918, 53f.; WB II 145, 4ff.; vgl. jedoch Alliot, in: Melanges Mariette,
BdE 32, 1961, 298.
2 Gauthier, DG III, 60f.; Altenmüller, in: LA III, 36; Vernus, in: LA IV,
108f.
3 S. unter msn im 14. unteräg. Gau; TAVO Beih. B/66.2.
4 Gauthier, DG III, 60; Montet, Geogr. II, 33; Zibelius, TAVO Beih. B/19,
1978, 103£.
5 Vgl. auch Gutbub, in: Kemi 17, 1964, 40.
48
pp-Hr - hwt-ntr Rn(n)wtt - hwt-ntp n Hv tl-stj m wts-Hr

pels in der Stadt Idfu, der Metropole des 2. oberäg. Gaues . Auf einer
Stele des MR aus Idfü wird der Tempel als pp-Hr "Haus des Horus" bezeich-
2
net .

pr-Br
<N " Stele des Tiw aus I d f ü = A l l i o t , T e i l Edfou 1933, FIFAO 10,
1935, 29 Nr. 1

S. unter pr HP bhdtj

hut-ntp Rn(n)utt
Stele des Jw.f aus Idfü = Daressy, i n : ASAE 17,
1917, 243, Z. 2

S. unter bhdt

hwt-ntr n Hr tl-stj m wts-Hr


J& Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo ge-
1Q- ° funden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903,
102, Z. 4 (links)

Die Inschrift auf dem oben genannten Türrahmen berichtet von verschiede-
nen religiösen Stiftungen sowie von dem Bau zweier Tempel, von denen der
eine den Gottheiten des Kataraktengebiets (Satis, Anukis und Chnum) 3 , der
andere dem Gott Horus von ti-stj (dem 1. oberäg. Gau) 4 geweiht war. Da aus
der Inschrift hervorgeht, daß dieser Horustempel im 2. oberäg. Gau (m uts-
Hr) gelegen haben soll, kann dafür nur Idfü in Betracht kommen, die Me-
tropole des 2. oberäg. Gaues und der Hauptkultort eines Gottes Horus .
Sein Tempel aus der ptol. Zeit zählt ja zu den besterhaltenen des Landes .
Vielleicht sind beide Götter, der Horus von Idfü und der Horus von t%-szj,
identisch. Horus von ti-stj könnte ursprünglich in Idfü verehrt, sein Kult
aber schon früh in den 1. oberäg. Gau übertragen worden sein.

1 Zum Tempel des Horus in Idfü s. unter dbl.


2 Zur Schreibung des Namens s. unter pp-Hp.
3 Dazu s. unter hwt-ntr n(t) Stjt n(t) 'nqt Hnmu im 1. oberäg. Gau.
4 Zum 1. oberäg. Gau s. unter tl-etj.
5 Zu dem Gaunamen s. unter Wts-Hr.
•: S. auch unter hiult und unter dbl.
Zum Tempel des Horus von Idfü s. PM VI, 119ff.
Der 2. ober ägyptische Gau

Idfö ( J - J J I )

Aus einem Tempel des MR in Idfü dürften das Fragment eines Türsturzes mit
9
s
Namen eines Königs Sesostris sowie zwei Bruchstücke eines Türpfostens des
.3
Königs Sebekhotep III. kommen"

Der Ortsnekropole sowie den Ruinen der alten Stadt entstammen zahl-
reiche Denkmäler der 1. Zwischenzeit und des MR, darunter Stelen, Statuen,
Opfertafeln und Gefäße; ein Amulett trägt den Namen Amenemhats III.
(Nj-m> Ct-Rc)4. Die Gräber der 1. Zwischenzeit und des MR befinden sich an
der südwestlichen Seite der Ortsnekropole und enthielten zahlreiche Bei-
gaben .

1 Ein Heiligtum oder Tempel des Horus von Idfü wird auf Denkmälern des
MR genannt, dazu s. unter pv Hr bhdtj und unter pv-llv.
2 Vielleicht handelt es sich bei ihm um denselben König Sesostris der 12.
Dyn., der von dem Bau eines Tempels des Gottes Horus von tl—stj im Gau
von Idfü berichtet, dazu s. Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102; s. auch
unter hwt-ntv n Hv t'-etj m wts-Hr,
3 Gabra-Farid, in: MDAIK 37, 1981, 181f., Taf. 30a-b.
4 Dazu s. Teil Edfou III, 1950, 96f.; zu den Funden aus Idfü s. PM V,
201ff.
5 Zu der Nekropole des MR in Idfü s. Teil Edfou I, 1937, 38ff., 51ff.;
of. Teil Edfou II, 1938, 183ff., Pl. 8ff.; Teil Edfou III, 1950, 61ff.;
Gomaä, in: LA IV, 415.

50
3. Der 3. oberägyptische Gau

nhn (der Gau)


nhb (Alkäb/Gauhauptstadt)
f'gt (Kultstätte der Nechbet)
jnbu Ssmw-tlwj mi'-hrw (Die Mauern des Ssmu-tlwj)
nhn (Hierakonpolis/al-Köm al-Ahmar)
pr-mrw (Kömir)
[hwt]-n-mrw ( s . pr-mrw)
pr-mrw(?) ( s . pr-mrw)
ghstj (bei KomTr?)
[hut]-n-smsw (zwischen KöMr und Isnä)
jwnjjt (Isna)
jvnjjt-rsjt (s. jünjjt)
snit/snt (Isnä)
jit-ngnw (Ort bei ad-Dair)
l
gnj ( s . j?t-ngnw)
dmj n 'gnj ( s . jlt-ngnw)
jl * - [ . . . ] ( s . jlt-ngnw)
hwt-Snfno ml c-hrw (Asfün al - Matä c ina)
hflt (al-Ma'allä)
hwt-Snfno nt hflt (Tempel des Snofru von hflt)
Hr-mr (Ort bei al-Ma'allä)
pr Hwt-hr (al-Gabalain)
pr[...] (s. pr Hwt-hr)
jnrtj (al-Gabalain)
j^njjt-mhjt (s. jwnt und jnrtj)
jwnt (Bezeichnung für al-Gabalain)
jwnj (Bezeichnung für al-Gabalain)
tl-hd (Nekropole von al-Gabalain)
jmt (Ort bei al-Gabalain)

Fundorte:

al-K5m al-Ahmar/Hierakonpolis
AI käb
Isnä
ad-Dair
Asfün al-Matä c ina
al-Macallä
al-Gabalain c.
Der 3. oberägyptische Gau

nhn (der Gau)


Ä i ,5o ^ Mo'all a I,a, 1; II,a, 1; II,y, 3; 11,6, 2; 1. ZwZt =
Vandier, Mo'alla, 162, 185f. (Inschr. 1 und 5)

Fragment des Wih-'nh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11.


Dyn. = TPPI, 12 § 16

Stele des Htpj aus Alkäb; 11. Dyn. = Gabra, in: MDAIK
32, 1976, 48 Fig. 2, Z. 5, Taf. 14

r^-> Stele des Bqi-jb, Fundort unbekannt; 11. Dyn. = Po-


f==%
lotsky, in: JEA 16, 1930, 195, Z. 6, Pl. 29

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 223, Pl. 3 und 40

Stele Sesostris1 I. aus Karnak, Kairo JdE 88802; 12.


Dyn. = Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5, Taf. 14a

M, Opferaltar Sesostris' I. aus List; 12. Dyn. = Kairo


CG 23001

Mfä Statue des Hr-htp, Fundort unbekannt; 12. Dyn.


5
Kairo CG 404

Nhn ist der Name sowohl des 3. oberäg. Gaues als auch des an der Stelle
des heutigen al-Köm al-Ahmar gelegenen Ortes, der von den Griechen Hiera-
konpolis genannt wurde . Da der Ort nhn aus vorgeschichtlicher Zeit schon
bekannt ist , dürfte der erst später entstandene Gau von ihm seinen Namen
erhalten haben .

Die Angaben der Kapelle Sesostris' I. über die Länge des 3. oberäg. Gau-
gebietes geben, da sie auf einem Fehler basieren , keinen zuverlässigen
Hinweis auf die Gaugrenzen. Mit Bestimmtheit läßt sich lediglich sagen,

1 S. dazu unter nhn (Hierakonpolis/al-Köm al-Ahmar).


2 Dazu s. Kaiser, in: MDAIK 16, 1958, 183ff.
3 Helck, Gaue, 1974, 74.
4 S. auch Helck, a.a.O., 78; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 20f.
52
nhn - nhb ;t -,,„••.

daß die Südgrenze des Gaues südlich von Hierakonpolis verlief. Seine Nord-
grenze müßte nördlich des Ortes hflt an der Stelle des heutigen al-Macallä
zu suchen sein, da in der Nähe dieses Dorfes das Grab des Oberhaupts des
3. oberäg. Gaues cnh-tjfj entdeckt wurde . über den Verlauf der Nord- bzw.
Nordwestgrenze dieses Gaues geben uns zwei Grenzstelen aus der Regierungs-
zeit König Sesostris I. Auskunft . Aus einem Text erfahren wir, daß die
Gau-Nordgrenze zwischen jnrtj (al-Gabalain) im Süden und jw-mjtrw an der
c
Stelle des heutigen Nag Awaläd Dahmas im Norden anzusetzen ist . Die an-
dere Stele berichtet, daß die Nordwestgrenze des Gaues südlich des Ortes
swnjjt verlief . Swnjjt lag daher bereits jenseits der Gaugrenze im 4.
oberäg. Gau, vermutlich bei dem jetzigen al-Mahämfd QiblT. Möglicherweise
g

ist der Ort mit dem häufig belegten sw-rnnw identisch .

Im MR übernahm nhb (Alkäb) die Rolle der Gauhauptstadt .


nhb
Block des Nb-hpt-R' Mentuhotep II.aus Alkäb; 11. Dyn.
Wo = Fouilles de Elkab II, 1940, Pl. 30 (a)

Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp; 11. Dyn. =


rJo Maspero, Mem. Miss. I, 1889, 150, Z. 215

ö BH, Grab Nr. 14 des Hnmu-htp I. ; 12. Dyn. = Newberry,


V ° Beni Hasan I , 1893, P l . 44 = Urk. V I I 1 1 , 7

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


\J© Sesostris Ier, Pl. 3 und 40

BH, Grab Nr. 2 des Jmnj; 12. Dyn. = Newberry, Beni


ü 5 %J © Hasan I, 1893, Pl. 7, Z. 2 (links), Pl. 8, Z. 1 (rechts),
Pl. 13 = Urk. VII 14, 8; 18, 12; 20, 11

5 Zur Lage des Grabes des cnh-tjfj s. Vandier, Mo'alla, lff.


6 Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33ff., Taf. 14a-b.
7 Habachi, a.a.O., 33 mit Fig. 4; s. auch unter jnrtj und unter ju-
mjtvw im 4. oberäg. Gau.
8 Dazu s. unter swnjjt im 4. oberäg. Gau.
9 S. unter sw-~*:w und unter swnjjt, beide lagen auf dem Boden des 4.
oberäg. Gaues.
10 S. unter nhb.
53

(
Der 3. oherägyptische Gau

1J° LiSt, Grab des Snusrt-'nh; 12. Dyn. = Hayes, Texts


in the Mastabeh of Se'n-Wosret- 'Ankh, 1937, Pl. 4
(nach Kolumne 30-36)

u QH, Grab Nr. 31 des S%-mpwt II.


9, 1
\ 12. Dyn. = Urk. V I I

~]ITJ Stele des MR aus al-Köm al-Ahmar= Kairo CG 20318

Stele des Qdw-rs, Herkunft unbekannt, Alnwick Castle


fjoo Nr. 1952 = B i r c h , Catalogue of the C o l l e c t i o n of Egyp-
t i a n A n t i q u i t i e s at Alnwick C a s t l e , 1880, 2 8 6 f . , P l .
14

CT I , 281e
iJo ,4-JQ
CTV 202a
Uo^J.o '
Uo 5 4J** CT VI. 106g. 211d

1 J Q R e l i e f d a r s t e l l u n g des Sebekhotep I I I . aus Alkäb; 13.


Dyn. = F o u i l l e s de Elkab I I , 1940, P l . 31

%AQ Alkäb, Grab des Sbk-nht; 13.(?) Dyn. = T y l o r , The Tomb


of Sebeknekht, 1896, P l . 7, Z. 11

1 J oe Kam- On., Nr. 192

1 3fS pRamesseum VII, 12 = Gardiner, The Ramesseum Papyri,


1955, Pl. 22, Z. 12

12 Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in: ASAE 51,


1951, 160

.".";_- lag an der Stelle des heutigen Alkäb am östlichen Nilufer schräg ge-
gecser von Hierakopolis U?jn) und bildete mit diesem Ort eine Einheit

1 Gauthier, DG III, 99; AEO II, 8*; Montet, Geogr. II, 43; Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 118f.
54
nhb - f'g(t)

der in Unterägypten die der Städte p und dp entspricht . Die Kapelle Se-
sostris' I. weist nhb als Metropole des 3. oberäg. Gaues aus, und nennt
als Hauptgottheit die oberäg. Kronengöttin Nechbet, die auf Denkmälern des
MR als "Herrin von Alkäb" bestätigt wird . Die Griechen identifizierten
sie mit ihrer Geburtsgöttin Eileithya,weshalb die Stadt bei ihnen den Na-
5
(l H
men EfAEid-victg -noXiq erhielt. In dem benachbarten.-6Hierakonpolis wur-
de Nechbet mit dem Beinamen "Weiße von Nechen" verehrt
Die Stadtmauer von Alkäb soll schon unter Sesostris II. erbaut worden sein,
eine in die Zeit Amenemhats III. datierte Stele aus Alkäb berichtet von
7
"Mauerbauten an den" jnbw "Mauern" des Königs SSmu-tiuj .
In einigen der oben aufgeführten Belege erscheint der Ortsname nhb im Ti-
8 —
tel nhbj-hrj-tp , andere Belege weisen Alkab als Lieferantin von oberäg.
Natron aus .
f'g(t)
ft Reliefdarstellung des S'nh-kl-R' Mentuhotep III. aus
at-Tüd; 11. Dyn. = B. de la Roque, T5d, FIFAO 17, 1937
86f. mit Fig. 38

IS Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


»>: sostris Ier, 69, 94, 100, Pl. 14, 24 und 27

Dazu s. Wilson, in: JNES 14, 1955, 236; s. auch unter nhn.
Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3 und 40; cf. Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.
Fouilles de Elkab II, 1940, Pl. 30 (a), 31; Lacau-Chevrier, a.a.O.;
Stele Kairo CG 20318; Gardiner, The Ramesseum Papyri, 1955, Pl. 22,
Z. 12.
Dazu s. AEO II, 8*.
Vgl. z.B. B. de la Roque, Tod, FIFAO 17, 1937, 86, 92; s. auch unter
Legrain, in: PSBA 27, 1905, 106ff. mit Tafel; s. auch unter jnbw S3"7J

:."e-«berry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 44; vgl. auch Urk. VII 9, 1; 14, S:
:;, 12 und 20, 11.
TT VI, 211d; Hayes, Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh, 193",
?1. 4; cf. auch Zibelius, a.a.O., 119 mit Anm. 718.

55
Der 3. oberägyptische Gau

\^% Tor Sesostris' III. aus Tall Qirqafa; 12. Dyn. = Ha-
bachi, in: ASAE 52, 1954, 451, Pl. 4

Die oben aufgeführten Belege bezeichnen die Göttin Nechbet als hd,t nhn
iwt-c nbt f c g ( t ) "Weiße von Nechen (Hierakonpol is) mit ausgestrecktem Arm,
die Herrin von f c g ( t ) " . Daher ist das auf dem Tor Sesostris! III. genannte
\ ® ebenfalls f c g ( t ) und nicht lbt zu lesen, wie Habachi annimmt.

2 3
Sowohl Brugsch als auch Gauthier sehen in f c g ( t ) den Namen eines Serapeums
im 3. oberäg. Gau. Lacau und Chevrier vermuten, daß f - g ( t ) der Name eines
Platzes nördlich von Alkab bzw. ein Teil der Stadt selbst war . Da aber die
Göttin Nechbet in erster Linie in Alkäb (nfyb) verehrt und dort gern als
"Herrin der Kralle" (nbt f ' g ) bezeichnet wird , ist anzunehmen, daß ihre
Kultstätte f ' g ( t ) in oder bei Alkäb zu suchen ist, zumal eine Priesterin
der Nechbet von Alkäb den Namen f r g t trägt .
Der Ortsname ist von fzg "Kralle" abgeleitet und bedeutet etwa "Krallen-
stadt".

jnbw S£mw-t3wj mlc-hrw


nifn^-Mf] I Stele des Nj-m%ct-Rc (Amenemhat III.) aus Alkäb;
~ 12. Dyn. = Legrain, in: PSBA 27, 1905, 106ff. mit
Tafel

Der Text der oben genannten Stele berichtet von Mauerbauten unter Amenem-
hat III. an den jnbw Ssmw-tlwj "Mauern des Ssmw-t?wj". Da die Stele in

1 ASAE 52, 1954, 451 mit Anm. 1.


2 Die. Geogr., 243f.
3 DG II, 160.
4 Sesostris Ier, 100.
5 Montet, Geogr. II, 44, als Name eines unbekannten Ortes im 3. oberäg.
Gau.
6 Zu Nechbet von Alkäb s. RÄRG, 507f. ,- Heerma van Voss, in: LA IV, 366f.;
s. auch unter nhb.
7 WB I 576, 6 und 8.
8 Montet, a.a.O., WB I 576, 9.
9 WB I 576.

56
jnbw Ssmw-t'wj ml l-hrw - nhn

Alkäb gefunden wurde und Amenemhat III. auf ihr als "Geliebter der Nech-
bet", der Hauptgottheit von Alkäb, bezeichnet wird, dürfen wir wohl an-
nehmen, daß es sich bei jnbw Ssmw-tswj um bestimmte Mauern der Stadt Alkäb
handelt. Vielleicht ist sogar die sog. Double Wall, die älteste Stadtmau-
er, deren Nordteil noch vorhanden ist, damit gemeint. Diese Mauer soll von
Sesostris II. errichtet worden sein, worauf auch der Name Ssmw-tswj, d.i.
der Horusname des Königs , hinweist.

nhn (die Stadt)


Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp; 11. Dyn. =
?§*<=&* Maspero, Mem. Miss. I, 1889, 149, Z. 206, 154, Z.
288

csD BH, Grab Nr. 14 des Hnmo-htp I. ; 12. Dyn. = Newberry,


" Beni Hasan I, 1893, Pl. 44 = Urk. VII 11, 7

@ Stele Sesostris' I. aus Karnak, Kairo JdE 88802; 12.


^ Dyn. = Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5, Taf.
14a

0 Opfertafel Sesostris1 I. aus al-Köm al-Ahmar; 12.


* Dyn. = Kairo CG 23010

© CSD o i BH, Grab Nr. 2 des Jmnj; 12. Dyn. = Newberry, a.a.O.,
° ' ° '" Pl. 7, Z. 2 (links), Pl. 8, Z. 1 (rechts) und Pl. 13
= Urk. VII 14, 8; 18, 12 und 20, 11

© O Statue des H'-j-hpv-R1 (Sesostris II.) aus al-Köm al-


° ' ° Ahmar; 12. Dyn. = Kairo CG 425

O Statue Sesostris' III., vermutlich aus al-Kom al-


O
Ahmar; 12. Dyn.
scriptions = James,
I, 1974, 48 Nr.Corpus
110, of
Pl.Hieroglyphic
35b-c In-

Z-a-'nbw Ssimo-tiwj s . L e g r a i n , i n : PSBA 27, 1905, 110; cf. Clarke, in:


JSA 7, 1921, 64f. mit P l . 9f.
D=zu s . v . B e c k e r a t h , i n : LA I I I , 546 Nr. 4.
57
Dev 3. öbevägyptische Gau

CS Statue des Nj-m^t-R1 (Amenemhat III.) aus al-Kom


©
al-Ahmar; 12. Dyn. = Kairo CG 423

© Scheintür des Jmn-m-hit-cnh aus Dahsür; 12. Dyn. =


Kairo CG 1488

© al-Qatta, Grab Nr. 2 des Nhl; 12. Dyn. = Chassinat,


©
Fouilles de Qattah, MIFAO 14, 1906, 52

CTI 277b
©1^-^Q '
^ = £ k ° } £ ^ C T u- 290a 291a
>
OJ.^OD.O^O.^CE CT II, 298b, 299b

CD CID CDl
CT II, 346c, 349b
6; r^ i "

°P c=>. CT II, 353d, 356d, 361b, 362a


0 ; c-3;
CZ5I cp
i o CT III, 380b

CO CSD OD
CT V, 146b, 147a, 167T
6; 9 i 6
C=> CD
O^? ; iO CT VI, 106f

CSD
O Statue des Mmj aus al-Köm al-Ahmar = Kairo CG 1263

©
©
Stele des Hv-m-hcw.f aus al-Köm al-Ahmar, MMA Nr.
35.7.55 = Hayes, in: JEA 33, 1947, 4, Pl. 2, Z. 1f.

©
© Stele des Hp-mnj aus al-Köm al-Ahmar, Louvre C 228
Chassinat, in: BIFAO 10, 1912, 164
CS3
© ;W Stele des MR aus al-Köm al-Ahmar = Kairo CG 20318

ÜÜ'" Ram. 0n., Nr. 191

58
nhn

Die äg. Stadt nhn lag an der Stelle des heutigen al-Kom al-Ahmar am west-
liehen Nilufer, ca. 17 km nordwestlich von Idfu . Der Ort war bereits in
vorgeschichtlicher Zeit besiedelt und spielte in prädynastischer Zeit
schon eine dem unteräg. Buto vergleichbare Rolle . Sethe hält daher die-
se beiden Orte für Hauptstädte zweier prädynastischer Reiche. Dagegen se-
hen Helck und Wilson ihre Bedeutung in ihrer Grenzlage . Es ist unsi-
cher, ob nhn während des MR die Hauptstadt des gleichnamigen 3. oberäg.
Gaues war. Die Kapelle Sesostris' I. nennt in der Kolumne, die den Gauna-
men enthält, die Göttin Nechbet, die Herrin von Alkäb (nhb) , was jedoch
zeigt, daß Alkäb damals die Rolle der Gaumetropole gespielt hat. Helck °
möchte in dem vor dem Namen der Göttin Nechbet auf der Kapelle genannten
Q i i

^ ^ den Ortsnamen nhn erkennen und nimmt an, daß der 3. oberäg. Gau
damals in zwei Verwaltungsgebiete geteilt war.
Neben den biw ("Seelen") von nhn wurde in dem Ort ein Gott in der Ge-
stalt eines hockenden Falken verehrt, der oft mit der oberäg. Krone dar-
13
g e s t e l l t und schon früh mit Horus gleichgesetzt wurde . Die Griechen
nannten die Stadt deshalb 'LE^CCXIDV 7röA/<r "Falkenstadt" 1 4 . Auf Denkmälern

1 Auch c Izbat al-Kom. al-Ahmar genannt; auf offiziellen Karten findet


man an der Stelle von al-Köm al-Ahmar den Namen c Izbat c Abd as-Sädiq
Ibrahim, s. auch Ramzi, Das geographische Wörterbuch der äg. Städte
und Dörfer I, 1953/54, 473.
2 Zu nhn s. Gauthier, DG III, 99; AEO II, 7* f.; Montet, Geogr. II, 42f.;
Adams, in: LA II, 1182ff.; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 119ff.
3 Dazu s. Kaiser, in: MDAIK 16, 1958, 183ff.
4 Beide Ortsnamen werden mehrmals nebeneinander genannt, s. z.B. CT II,
346c; Opfertafel Kairo CG 23045; zur Bedeutung beider Städte s. Wil-
son, in: JNES 14, 1955, 236.
: Urgeschichte, 1930, 153ff.; cf. Kees, Götterglaube, 1941, 187f. ; Kai-
ser, a.a.O., 191f.
•: Die Vorstellung von der Grenze in der äg. Frühgeschichte, 1951, lCf.
" JNES 14, 1955, 233.
: 3. auch Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, 66f.
r Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 223, Pl. 3 und 40; cf. Schlott-Schwab,
a.a.O., Taf. I, Taf. 1.
;: Gaue, 1974, 74.
'.'. Vgl. jedoch Montet, Geogr. II, 44.
:. Es handelt sich bei ihnen um lokale Mächte, s. Helck, Beamtentitel,
.--F 13, 1954, 22; zu den hlw nhn s. auch Zibelius, a.a.O., 121 mit
.-_.= . 727
-. Zu Horus von nhn s. Rössler-Köhler, in: LA III, 37ff.
-, S. z.B. Adams, in: LA II, 1182f. mit Anm. 13.
59
Der 3. oberägyptieohe Gau

des MR erscheint der Falke als Hi< nhnj "Horus von Nechen bzw. als "Ho-
rus in" oder "Herr von Nechen" . Neben ihm ist die oberäg. Kronengöt-
tin Nechbet von Alkäb als hat nhnj "Weiße von Nechen" bekannt , und auch
der Gott Osiris besaß dort einen Kult: Er wird im MR als hrj-jh "wohnhaft"
19
in Nechen bezeichnet .

Die Bedeutung des Ortsnamens nhn ist unklar und hat sicherlich nichts mit
20
nhn "Kind" zu tun, wie Kees annimmt. Weder kommt das Zeichen © in dem
Wort nhn "Kind" vor, noch wird der Ortsname nhn mit dem Determinativ eines
Kindes geschrieben. Vielleicht hängt der Name mit dem Wort hnj "sich nie-
21
derlassen" bzw. "Halt machen" zusammen und bedeutet einen Ort, an dem
22
man halt macht, bzw. Ruheplatz oder Rasthaus . Vermutlich stellt das Zei-
chen © eine Rundbauanlage dar und entspricht dem von Quibell in al-
Köm al-Ahmar (Hierakonpolis) entdeckten eigentümlichen Bauwerk.
In einigen der oben aufgeführten Belege kommt der Ortsname in den Titeln
ri nhn "Mund" oder "Sprecher von Nechen" sowie mnjw nhn "Wächter von Nechen"
vor 2 5 .

15 Kairo CG 425, 20318 und 23010; cf. Chassinat, in: BIFAO 10, 1912, 164;
Hayes, in: JEA 33, 1947, 4, Pl. 2, Z. 1, 5f. und 9.
16 Kairo CG 423; James, Corpus of Hieroglyphic Inscriptions I, 1974, Pl.
35b-c.
17 Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5, Taf. 14a.
18 CT VI, 106f; B. de la Roque, Tod, FIFAO 17, 1937, 86, 92 mit Fig. 38
und 45; Hayes, The Scepter of Egypt I, 1953, 172 Fig. 103.
19 Kairo CG 20318; Chassinat, a.a.O.; Hayes, in: JEA 33, 1947, 4, Pl.i 2,
Z. 1.
20 Götterglaube, 1941, 178 mit Anm. 1
21 WB III 287.
22 Wilson, a.a.O., 234ff.
23 Sethe, Urgeschichte, 1930, 153f.; ders., in: ZÄS 53, 1917, 57.
24 Hierakonpolis II, 1902, Pl. 72; cf. Adams, Ancient Hierakonpolis, 1974,
Tafel am Anfang und am Ende des Buches.
25 S. z.B. Kairo CG 20478 und 20539; cf. Urk. VII 11, 7; 14; 8; 18, 12
und 20, 11; zur Bedeutung, s. Helck, Beamtentitel, ÄF 18, 1954, 22.

60
pr-mrw

pr-mrw
MMA Ostrakon Nr. 22.3.29 aus Theben-West; 11. Dyn. =
James, The Hekanakhte Papers and other Early Middle
Kingdom Documents, 1962, Pl. 23 (unten)

Pr-mrw ist der äg. Name des am westlichen Nilufer, ca. 12 km südlich von
Isnä gelegenen Dorfes Kömir (sfi-S) . In der Städteliste des MR, dem sog.
Ramesseum-Onomastikon, wird an der Stelle von pr-mrw der Name [hwt]-n-mrw
9 3
genannt , der als Schreibvariante des Ortsnamens aufzufassen ist .

Pr-mrw bzw. hwt-n-mrw dürfte mit dem im Papyrus Reisner II genannten und
zum Teil zerstörten Ortsnamen 4J/////3'/n. identisch sein. Die von Simpson3
wiedergegebene Schreibung Q <=>n ist vermutlich in ß f ^ p f ^ b z w . l c f ^ ^ y
zu verbessern. Dagegen ist die von Montet vorgeschlagene Identifizierung
von pr-mrw mit dem in der Mocalla-Inschrift IV, 8 und 27 genannten Hr-mr
^ S y t F / ^ < 5 > ' 7 w e n i 9 wahrscheinlich. Hr-mr wird im Text stets
zusammen mit hfit (al-Macal lä) genannt, was vermuten läßt, daß Hr-mr eher
bei al-Ma callä zu suchen ist .

Welche Gottheiten im MR in dem Ort pr-mrw verehrt wurden, ist unbekannt,


da sich in den Belegen dieser Zeit keinerlei Hinweise darauf finden. Im NR
besaß die Göttin Anukis (äg. cnqt) in pr-mrw einen Kult , daher wird der
Ort auch pr-'nqt "Haus der Anukis" genannt . In der ptol . Zeit galt pr-
mrw als Metropole eines Gazellenbezirkes namens ghstj . Die Gazelle war

1 Gauthier, DG II, 86f.; AEO II, 9*; Montet, Geogr. II, 45f.; James, The
Hekanakhte Papers and other Early Middle Kingdom Documents,1962, 88;
Gomaä, in: LÄ III, 684.

2 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 193; zur Schreibung des Namens s. unter [ hwz] -*:—::."_-.
3 Gauthier, DG IV, 82f.; AEO II, 10*; Montet, Geogr. II, 45.
4 Simpson, Papyrus Reisner II, 1965, Pl. 24, Z. 24; zur Schreibung des
Namens s. unter pr-mrw(?).
5 Oben in Anm. 4.
6 Geogr. II, 46.
7 Vandier, Mo'alla, 220f.
8 Vandier, a.a.O., 30 Nr. 16; s. auch unter Hr-mr.
9 In den Ritualszenen im Karnaktempel aus der Zeit des NR wird Anukis =1=
hrjt-jb pr-mrw bezeichnet, s. Helck, in: MDAIK 23, 1968, 121 und 125.
10 Zu pr-'nqt s. Gauthier, DG II, 63; Montet, Geogr. II, 46.
11 Gauthier, DG V, 219; AEO II, 9*; Montet, Geogr. II, 46.
61
Der 3. oberägyptische Gau

das heilige Tier der Anukis, und in der Nähe von Komir befindet sich ein
ausgedehnter Gazellenfriedhof .

\hwt\ -n-mrw
l-n-^ Ram. On., Nr. 193

S. unter pr-mrw

pr-rrww(?)
pReisner II, verso 5, Z. 24 = Simpson, Papyrus
Reisner II, 1965, Pl. 24, Z. 24

S. unter pr-mrw

ghstj
CT VII, 37q
©
pRamesseum B 137 = Sethe, Der dramatische Ra-
Info
messeumpapyrus, UGAÄ 10, 1928, 240, Z. 137, Taf.
22

Ghstj ist der Name zweier Orte in Ägypten: Der eine lag im 3. und der an-
dere vielleicht im 18. oberäg. Gau . Im MR ist nur ein Ort dieses Namens
belegt, der in Verbindung mit dem Gott Osiris genannt wird. In CT VII, 37q
ist die Rede von der "Aufrichtung des Osiris auf seine Seite in ghstj"
Chc r.k Wsjr hr gs.k m ghstj) . Im dramatischen Ramesseumpapyrus spricht
Horus zu Seth: "Nicht gibt es eine Stätte in ghstj für meinen Vater Osiris,
der gefallen ist „15

Ghstj wird allgemein mit dem später überlieferten Gazellenbezirk, einer


Unterabteilung des 3. oberäg. Gaues, identifiziert1 , dessen Hauptort

12 Dazu s. Otto, in: LA I, 333f.; Brunner-Traut, in: LA II, 426 mit Li-
teraturhinweisen .
13 Dazu s. AEO II, 9* f.; cf. Montet; Geogr. II, 46, 178.
14 S. auch Zandee, An Ancient Egyptian Crossword Puzzle, in: Mededelin-
gen en Verhandelingen van het Vooraziatisch-Egyptisch Genootschap 15,
1966, 57.
15 Sethe, Der dramatische Ramesseumpapyrus, UGAÄ 10, 1928, 240.
16 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 251f. mit Literaturhinwei-
sen.
62
ghstj - Ihwb]-n-smsw - jwnjjt

pr-mrw bzw. pr-'nqt "Haus der Anukis" an der Stelle des heutigen KomTr
lag 17 . Daher ist die Lokalisierung von ghstj "Gazellenstadt" bei KömTr
1 P,
wahrscheinlich .

[hwtl -n-smsw

W^\K Ram. On.,Nr. 194

[Hwt]-n-smsw "Tempel des Gefolges" befand sich in dem leider wenig erfor-
schten Gebiet zwischen KomTr im Süden und Isnä im Norden1 auf dem Boden
20
des 3. oberäg. Gaues. Seine genaue Lage ist unbekannt , er läßt sich auch
nicht mit irgendeinem heute bestehenden Ort zwischen KömTr und Isnä iden-
tifizieren, und die wenigen Fundstätten dieser Gegend bei al-Kaläbiya
[i ^X£)l) 21 und al-Masäwiya (<~}l—-Jl)22 geben keinen Hinweis darauf, daß
[hwt]-n-smsw dort gelegen haben könnte.

jvnjjt

hiw Statuette des Hnmu-m-hit, Fundort unbekannt; 11. Dyn.


= Gauthier, in: ASAE 26, 1926, 273

fl^w Ram. On., Nr. 195

QDDQ Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in: ASAE 51,


^ 1951, 160

Gomaä, in: LA III, 684; s. auch unter pr-mvw.


Zuletzt s. Zibelius, a.a.O.; B. Altenmüller, Synkretismus in den Sarg
texten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 49; dies., in: LA II, 513, da-
gegen hält das mit Osiris verbundene ghstj für einen mythologischen
Ort.
Dazu s. AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 193-195.
Gauthier, DG IV, 88; AEO II, 10*; Montet, Geogr. II, 47.
las Dorf al-Kaläbiya liegt am östl. Nilufer, ca. 4 km nördlich von
Kcir.Ir; zu den Funden aus al-Kaläbiya s. De Morgan, in: ASAE 12, 1912,

las Dorf al-Masäwiya liegt am westlichen Nilufer auf halbem Weg zwi-
sz'r.en Kömir im Süden und Isnä im Norden; zu den Funden aus diesen Crt
B. Garstang, in: ASAE 8, 1907, 133f.; Weigall, A Guide to the Antiqui
:-es of Upper Egypt, 1913, 306; cf. auch OMRO 38, 1957, 61.
63
Der 3. oberägyptische Gau

Jwnjjt ist der Name des heutigen Isnä im 3. oberäg. Gau, ca. 60 km süd-
lich von al-Uqsur1, seit der 12. Dyn. identisch mit den Namen sn3t bzw.
snt, wovon das kopt. C W H / £ C N H sowie das jetzige Isnä abgeleitet
wird . Anders als snltlsnt erscheint jwnjjt in den offiziellen Städte-
listen .

Hnmw-m-hH, der Inhaber der oben aufgeführten Statuette, nennt sich hltj-'
von zwei Orten jwnjjt, die durch den Zusatz rsjt bzw. mhjt unterschieden
werden. Jwnjjt-rsjt "das südliche jwnjjt"4 ist sicherlich als Name für
Isnä zu betrachten, was auch aus der Statuetteninschrift hervorgeht. Da
der Vater des Hnmu-m-hH ebenfalls hitj-'- von jwnjjt (Isnä) war, ist an-
zunehmen, daß tinmw-m-hit seinem Vater als hltj-1 von Isnä nachfolgte. Die
Beziehung des Mannes zu Isnä, dessen Stadtgott Chnum war , ergibt sich aus
seinem Namen Hnrm-m-hit "Chnum ist an der Spitze". Der Ort jwnjjt-mhjt
"das nördliche jwnjjt" müßte also nördlich von Isnä gelegen haben. Wie un-
ten ausgeführt wird, bezeichnet jwnjjt-mhjt die an der Stelle des heutigen
al-Gabalain gelegene Stadt jnrtj bzw. pr Uwt-hr .

jwnjjt-rsjt

mm. Statuette des Hnrm-m-Mt,


= Gauthier, in: ASAE 26, 1926, 273
Fundort unbekannt; 11. Dyn.

S. unter jwnjjt

1 Zu jwnjjt s. Gauthier, DG I, 54; AEO II, 10*f.; Montet, Geogr. II, 47;
Sauneron, in: LS II, 30.
2 Dazu s. unter snltlsnt.
3 So z.B. in der Städteliste des MR, s. AEO-Plates, Pl. 24.
4 Zur Schreibung des Namens s. unter jwnjjt-vsjt.
5 Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 33f.; s. auch unter sn't/snt.
6 Dazu s. unter jnrtj und unter jwnt; zur Schreibung des Namens s. unter
jwnjjt-mhjt.

64
3Tii tlsnt

Srit/snt

Stele Sesostris1 I. aus Karnak, Kairo JdE 88802; 12.


:^r
Dyn. = Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5, Taf. 14a

r-^-. Statue Sesostris' III. aus Karnak; 12. Dyn. = Jacquet,


Q
° in: BIFAO 59, 1971, 278, Pl. 41

Snit bzw. snt, später auch t'-snt genannt , ist der äg. Name der am west-
lichen Ufer, ca. 60 km südlich von al-Uqsur gelegenen Stadt Isnä. Kopt.
hieß der Ort c«n/ecwH , wovon der jetzige Name Isnä ( b—.1 ) abge-
leitet wird . Neben snit/snt trug die Stadt seit der 11. Dyn. auch den
Namen jwnjjt bzw. jwnjjt-rsjt das südliche jwnjjt" . Vermutlich waren
jwnjjt und snit/snt ursprünglich zwei benachbarte Orte, die im Laufe der
Zeit zusammengewachsen sind , so wie bei den in Mittelägypten gelegenen
Orten wnw und hmnw, heute al-A§münain . In der Spätzeit wurde der Name
jwnjjt allerdings von snt bzw. tl-snt verdrängt .

7 8
Aus der Zeit des MR werden sowohl Chnum als auch Sobek auf den oben ge-
nannten Denkmälern als Herren des Ortes bezeichnet.
Wegen eines in Isnä verehrten Fisches, Lates niloticus , bekam die Stadt

Gauthier, DG VI, 31.


Zum Namen des Ortes s. Gauthier, DG V, 38; AEO II, 10* f.; Montet,
Geogr. II, 47.
Dazu s. unter jwnjjt.
Der Gott Chnum, der in Isnä verehrt wurde, wird in einer Inschrift bei
Gabal as-Silsila als "Herr von tl-snt, wohnhaft in jwnjjt" bezeichnet,
cazu s. Brugsch, Die. Geogr., 1100.
Dazu s. unter Wnw und hmnw im 15. oberäg. Gau.
Der Name snt/ti-snt wird in dem Ortstempel aus der griech.-röm. Zeit
cäufiger als jwnjjt genannt, s. auch AEO II, 10* f.
Stele Sesostris1 I.; Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5; zur Ver-
ehrung des Gottes Chnum in Isnä s. Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 31ff.;
:f. Sauneron, in: LA II, 31.
5-atue Sesostris' III.; s. Jacquet, in: BIFAO 69, 1971, Pl. 41; Sobek
:ilt schon seit dem AR als Sohn der Neith, die in Isnä ebenfalls ver-
;r.r: wurde; zu Sobek, dem Sohn der Neith, s. PT 489c, 510a; cf. auch
:-irSiner, in: RdE 11, 1957, 48 mit Anm. 1
iL" i-;ilbarsch, äg. ch'; s. WB I 217; zum Latesfisch s. Gamer-Wallert,
Fische und Fischkulte, ÄA 21, 1970, 13, 88f. mit Literaturhinweisen.
65
Der 3. öbevägyptische Gau

in griechisch-römischer Zeit den Namen Latopolis . Der Lates galt als


heiliges Tier der in Isnä später verehrten Göttin Neith . Westlich des
Ortes wurden die heiligen Fische in einem ausgedehnten Friedhof beige-
setzt 12 .

j't^ngnw

ig. V ' Mo'alla IV, 23; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 221 (In-
schr. 10)

Jit-ngnw ist der Name eines Ortes, den einst in Notjahren der Gaufürst
'nfy-tjfj von al-Ma'allä mit Lebensmitteln versorgte und dadurch am Leben
c
erhielt. Leider gibt die Inschrift von al-Ma allä keinen Hinweis auf die
Lage des Ortes . Gardiner vermutete, daß JH-ngnw mit dem im Ramesseum
Onomastikon Nr. 196 genannten und zum Teil zerstörten Namen des Ortes
ßt-[...] zu identifizieren ist , der nach der Anordnung in der Städte-
liste zwischen jmjjt (Isnä) und hfit (al-Ma'allä) gelegen haben müßte.
Da die späten Städtelisten an derselben Stelle den Ort cgnj nennen ,
nimmt Nims mit Recht an, daß sowohl das jlt-ngnw der Mo'alla-Inschrift
als auch das jlt-[...] des Ram. On. mit 'gnj gleichzusetzen sind insbeson-
20
dere, da der Ortsname auch als ßt-cgnj überliefert wird . Darüber hinaus

10 Zu Latopolis s. Kees, in: RE XII, 971ff.; RÄRG, 416; Sauneron, in: LA


II, 30.
11 Neith wurde ursprünglich in Sais im Westdelta verehrt, ihr Kult wurde
später nach Isnä übertragen; s. Sethe, Urgeschichte, 1930, 118f.; cf.
Sauneron, Esna V, 1962, 247ff.
12 Gamer-Wallert, a.a.O., 89 mit Anm. 31; cf. Sauneron, in: LA II, 32,
Anm. 8.
13 Der Name wird von Vandier, Mo'alla, 25 jlt-ng'w gelesen, von Schenkel,
MHT, 54, jit-ngn.
14 Dazu s. Vandier, a.a.O., 222; cf. Schenkel, a.a.O.
15 An dieser Stelle des Textes werden neben j>t-ngnw auch pv-n-lbw "Do-
mäne von Elephantine" sowie hf't (al-Ma'allä) und ein unbekannter Ort
Hr-mr genannt, s. Vandier, a.a.O., 221.
16 AEO II, 12*.
17 S. auch Vandier, a.a.O., 25; zur Schreibung des Namens s. unter JSt-

18 AEO-Plates, Pl. 24.


19 JEA 38, 1952, 40; s. auch Otto, Topographie des Thebanischen Gaues,
UGAÄ 16, 1952, 95.
20 Dazu s. Nims, in: JEA 38, 1952, 38 Fig. 3 (unten)
66
jlt-ngnw

nimmt er an, daß in der Schreibung des Ortsnamens ( n , ^ g y^> | ) in


der Mo'alla-Inschrift ein Fehler vorlieg
vorliegt, und schlägt vor, den Namen in
e lc=s >
jit- gnj ( ' "(3 y~T,l ) zu verbessern.

Der Ort 'gnj bzw. j?t-lgnj lag auf dem Boden des ehemaligen 3. oberäg.
Gaues und wird zwischen Isnä und al-Ma'allä bzw. zwischen Isnä und Asfün
al-Matä'ina gesucht . Zunächst wurde er von Daressy in der Gegend von
al-MatäMna lokalisiert. Dagegen nehmen sowohl Kees als auch Sauneron H
an, daß der Ort noch weiter südlich davon zu suchen ist, vermutlich an der
Stelle des heutigen al-Hilla am östlichen Nilufer schräg gegenüber von
Isnä. Dieser an der Stelle von al-Hilla gelegene Ort wird in der Inschrift
des Isnä-Tempels als "Pe, das sich östlich von Isnä befindet" ( K H A Ü L ^ 1 ^
Q
^ 5 ° ~ f l ) bezeichnet und wird lateinisch Contralatopolis,
griech.'wri Aaxuiv nokiq "gegenüber der Stadt Latopolis (Isnä)" genannt".
Da p ntj hr jibt n ti-sntj in derselben Inschrift im Isnä-Tempel zusammen
mit anderen Ortschaften des 3. oberäg. Gaues, darunter cgnj, genannt wird"1 ,
ist '•gnj nicht mit dem an der Stelle von al-Hilla gelegenen Ort, dem (Isnä)
"gegenüber der Stadt Latopolis", identisch. Außerdem nennen die Städteli-
sten den Ort cgnj nördlich von Isnä 28 , wogegen al-Hilla südlich davon
liegt. Dafür wurde ca. 3 km nördlich von dem am östlichen Nilufer gelege-
nen ad-Dair bzw. 7 km nördlich von Isnä eine ausgedehnte Nekropole aus der
Zeit des MR(?) freigelegt29. Zu den Funden zählt ein Grabkegel mit der Bei-
schrift "Hathor, die Herrin von cgnj", was Gardiner veranlaßte, den
Irt cgnj an dieser Stelle zu lokalisieren. cgnj kann aber gar nicht dort
gelegen haben, da sich an dieser Stelle nur eine Nekropole, vermutlich die
•an cgnj, befindet. Dies berechtigt zu der Annahme, daß der Ort unweit

Zu cgnj s. Gauthier, DG I, 160; AEO II, 12* f.; Montet, Geogr. II,
43f.; zur Bedeutung des Namens s. Vycichl, in: MDAIK 16, 1958, 381.
RecTrav 10, 1888, 140f.; cf. auch Gauthier, DG I, 137, 160.
RE XII, 972.
£=na I, 1959, 30f. mit Anm. 2.
Sauneron, Esna II, 1963, 126f. Nr. 55.
S. auch Gomaä, in: LA III, 686.
;=zu s. Sauneron, a.a.O., in Anm. 25.
;'. eben Anm. 18.
5=yre, in: ASAE 6, 1905, 159ff.
l
iiyce, a.a.O., 164; zur Schreibung des Namens s. unter gnj.
AZ: :i, 12*.
67
Der 3. oberägyptische Gau

dieser Nekropole zu suchen ist, vermutlich in der Umgebung von Asfün al-
MatäHna, da dieser letztere Ort, das äg. hwt-Snfw, in enger Verbindung
zu '•gnj gestanden hat, was aus der Inschrift auf der Statue eines Hs-Jmn
deutlich hervorgeht. Ns~Jmn bekleidete nämlich gleichzeitig das Amt eines
32
Priesters des Gottes Hmn von hwt-Snfvw und der Hathor von 'gnj . Dem-
33
nach müssen beide Orte in unmittelbarer Nähe voneinander gelegen haben .
Im Gegensatz zu jit-ngnw ist die Schreibung 'gnj für das MR nicht mit Si-
cherheit überliefert. Der Name dmj n 'gnj "die Stätte von cgnj" kommt im
Grab des Sbk-nht in Alkäb vor , das im allgemeinen in die 13. Dyn. ,
von v. Beckerath aber in die 17. Dyn. datiert wird. Auch die Datierung
des in der Nekropole bei ad-Dair gefundenen Grabkegels eines cS-ntr mit
37
dem Ortsnamen 'gnj ist unsicher , da der Name ll-ntv im MR nicht belegt
ist 38 .

o—° Grabkegel des l\-ntv aus ad-Dair; MR(?) = Sayce, in:


^ ASAE 6, 1905, 164

S. Unter jlt-ngnw

32 Kairo CG 42221.
33 Aus den Städtelisten ersieht man, daß lgnj südlich von hwt-Snfrw (As-
fün al-Matä'ina) lag.
34 Tylor, The Tomb of Sebeknekht, 1896, Pl. 8; Wreszinski, Bericht, 1927,
76; Smither, in: JEA 25, 1939, 35; Helck, Historisch-biographische
Texte, 1975, 16 Nr. 24; zur Schreibung des Namens s. unter dmj n cgnj.
35 PM V, 184; cf. Smither, a.a.O., 34f.
36 Untersuchungen zur politischen Geschichte der Zweiten Zwischenzeit in
Ägypten, ÄF 23, 1964, 242.
37 S. oben Anm. 30.
38 Dazu s. Ranke, PN I, 57 Nr. 27.

68
c
drnj n gnj - ßt-{...] ~ hwt-Snfrw ml c-hrw

e
dmj n gnj

^ H Q ^ J ^ ^ Alkäb, Grab des Sbk-nht; 13.(?) Dyn. = Tylor, The


* H^_A Q w O T o m b Q f sebeknekht, 1896, Pl . 8 = Helck, Historisch-

biographische Texte, 1975, 16 Nr. 24

S. unter jlt-ngnw

ßt-[...]

Ram. On., Nr. 1?

S. unter j't-ngnw

hwt-Snfrw ml c-hrw

Stele des Rdwj-snj, vermutlich aus Asfün, Moskau Nr.


BPJ-M 4157; 13. Dyn. = Hodjash-Berlev, The Egyptian Re-
liefs and Stelae in the Pushkin Museum of Fine Arts,
Moscow, 1982, 84f. Nr. 38

König Snofru aus der 4. Dyn. hat in verschiedenen Landesteilen sowohl in


Ober- als auch in Unterägypten mehrere Domänen gegründet, die seinen Na-
men tragen . Eine von ihnen, hwt-Snfrw, die im 3. oberäg. Gau an der Stel-
le des heutigen Asfün al-Matä'ina am westlichen Nilufer, ca. 10 km nörd-
lich von Isnä lag , entwickelte sich später zu einer wichtigen Stadt. Von
ihrem Spätzeitnamen hsfnt , griech. 'Acupvvig koptisch C28WN/C6UN ,
ist der jetzige Name Asfün ( O J J — * > h abgeleitet4.

Hauptgott des Ortes war Hemen, der auf der oben genannten Stele als "Herr
von hwt-Snfrw" bezeichnet wird .

Dazu s. Fakhry, The Monuments of Sneferu at Dahshur II. 1, 1961, 1=::.;


ders., in: ASAE 52, 1954, 577ff.
Gauthier, DG IV, 126; AEO II, 14* f.; Montet, Geogr. II, 49.
Gauthier, a.a.O., 42.
S. die in Anm. 2 genannten Literaturhinweise.
Vgl. auch Kairo CG 42221; vielleicht auch auf der von Weigall, in: .-.£.--!
9, 1908, 108, veröffentlichten Statuette König Thutmosis' III. aus As-
fün.
69
Der 3. oberägyptische Gau

Nach seinem Namen hwt-Snfrw "Tempel des Snofru" muß der Ort im AR exi-
stiert haben, obwohl er in der Städteliste des MR nicht genannt wird .
Diese Tatsache besagt allerdings nicht, daß es ihn damals nicht doch schon
gab 7 .
Ob das auf der Statue des Königs Sebekhotep IV. genannte hwt-Snfrw nt
hfit ebenfalls mit dem heutigen Asfün zu identifizieren ist, wie manchmal
Q Q
angenommen wird , ist fraglich .

hfit

Mocalla II,ß,2; II,Z,1; 11,0,3; 8 und 24 =


Vandier, Mo'alla, 185, 198, 206, 220f. (Inschr.
5, 6, 8 und 10)

jn^j^v ^ Stele des Jtj aus ar-Rizaiqat; 11. Dyn. = Kairo


CG 20001= Vandier, in: Melanges Maspero, MIFAO
66, 1.1, 1935/8, 138

Statue des ffj-nfr-R c Sebekhotep IV. aus Tanis,


Louvre A. 17; 13. Dyn. = Pierret, Recueil d'In-
scriptions II, 1878, 19; Helck, Historisch-bio-
graphische Texte, 1975, 36 Nr. 41

Ram
«w"Sfv - 0n-'Nr- 197

Skarabäus des Nb-r-hfi(t) = Martin, Egyptian


mr Administrative and Private-Name Seals, 1971, 55
Nr. 661, Pl. 19 (31)

Hfit ist vermutlich zum ersten Mal im Grab des Gaufürsten cnh-tjfj be-
legt, als sein Heimatort, wo er amtierte und in dessen Nahe er auch be-

6 AEO-Plates, Pl. 2.
7 Diesselbe Liste nennt auch nicht den Namen der Stadt Theben, äg. wist;
zu dem Grund dafür s. unter jwnj (Armant) im 4. oberäg. Gau.
8 So z.B. RÄRG, 55 und 285; s. auch die oben zitierte Literatur in Anm.
2; dagegen s. Vandier, Mocalla, lOf.
9 Dazu s. unter hwt-Snfvw nt hfit.
70
hflt - hwt-Snfrw nt] hflt

stattet ist . Die Lage seines Grabes bei dem heutigen al-Ma'allä am öst-
lichen Nilufer, schräg gegenüber von al-Gabalain, läßt vermuten, daß hflt
— 2
bei oder an der Stelle von al-Ma'alla zu lokalisieren ist . Dies wird
auch durch den etwa 600 m nördlich des Grabes gefundenen Block mit Namen
des Königs Hpi—ki-Rc Nektanebis der 30. Dyn. erhärtet, auf dem der König
als "Geliebter des Hmn, des Herrn von hflt", bezeichnet wird . Darüber
hinaus nennt die Städteliste des MR den Ort direkt vor dem am westlichen
Nilufer, schräg gegenüber von al-Ma'allä, gelegenen pr Hwt-Br (al-Gaba-
lain) . Der griechische Name des Ortes lautet Tovcpiov

Hauptgottheit des Ortes war Hmn, der schon in der 1. Zwischenzeit, wenn
nicht früher, in hf't verehrt wurde 0 .

hwt-Snfrw nt hflt

Statue des HcJ-nfr-Rc Sebekhotep IV. aus Tanis,


Louvre A. 17; 13. Dyn. = Pierröt, Recueil d'In-
scriptions II, 1878, 19 = Helck!, Historisch-bio-
graphische Texte, 1975, 36 Nr. 41

Auf seiner oben genannten Statue bezeichnet sich König Sebekhotep IV. als
"Geliebter des (Gottes) Hmn in (m) hwt-Snfrw des (Ortes) hflt (al-Ma'allä)" .
Q

Ob mit diesem hwt-Snfrw das heutige Asfün gemeint ist, ist fraglich . j'vr-
Snfrw könnte auch der Name einer Kapelle gewesen sein, die von König Sno-
fru der 4. Dyn. für den Gott Hemen in dem Ort hf't errichtet wurde und in
der Regierungszeit des Königs Sebekhotep IV. noch bestand. Dafür spricht
1 Zum Grab des 'nfy-tjfj s. Vandier, Mocalla, lff.
2 Dazu s. auch Gauthier, DG IV; 21t.; Vandier, a.a.O., 6ff., 30; AEO
II, 15*ff.; Montet, Geogr. II, 49f.
3 Gabra, in: CdE 49, 1974, 234ff. mit Fig. 1.
4 AEO-Plates, Pl. 2; zu den anderen Städtelisten s. Pl. 24.
5 Dazu s. AEO II, 15*.
•; Dazu s. Vandier, a.a.O., 8ff.; ders. , in: RdE 10, 1955, 73ff.; vgl.
auch die Inschrift auf der Statue des Königs Sebekhotep IV.; Helck,
Historisch-biographische Texte, 1975, 36; zu dieser Statue s.-J. v.
3eckerath, Untersuchungen zur politischen Geschichte der Zweiten Zwi-
schenzeit in Ägypten, ÄF 23, 1964, 247 Nr. 5; s. auch unter hwt-
S-.fiKJ nt hflt.
' Zu hflt (al-Macallä) s. dort.
B Der äg. Name des heutigen Asfün lautet ebenfalls hwt-Snfrw, dazu s.
dort.
71
Der 3. oberägyptische Gau

auch, daß Hemen auf der oben genannten Statue a l s der Gott in (m) und
nicht als Herr von (rib) hwt-Snfrw bezeichnet wird. Hemen g a l t als der
Hauptgott von hfit, dessen Kult dort in der 1. Zwischenzeit, wenn nicht
schon früher, existierte . Darüber hinaus wird der Harne h^t-S^fyw mit dem
Zusatz nt hf't geschrieben, was vermuten l ä ß t , daß es sich bei ihm eher
um einen Tempel oder eine Kapelle in hflt (al-Ma callä~) handelt 1 .

Hr-mr

TN^C. j\^£ Mo'alla IV, 8, 24 und 27; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla,


A * ? 5Ä o 22Qf_ (Inscnr- 10)

Der Name Hr-mr erscheint dreimal in der biographischen Inschrift des Gau-
fürsten cnh-tjfJ von al-Mafallä und wird stets zusammen mit hfit (al-Mac-
allä) genannt. So berichtet 'nh-tjfj, daß "er für hfit und Hr-mr Lebens-
unterhalt beschaffte und daß er pr-n-lbw und ßt-ngnw in Notjahren am
Leben erhielt, nachdem hfit und Hr-mr befriedigt waren". Außerdem nennt
'nh-tjfj sich selbst "einen Berg für hfU und einen kühlen Schatten für
Hr-mr' .Die Erwähnung von Hr-mr stets in Verbindung mit hf't (al-Ma callä)
läßt vermuten, daß der Ort in unmittelbarer Nähe von al-Ma'allä zu suchen
ist . Montet dagegen setzt Hr-mr mit dem ca. 12 km südlich von Isnä ge-
legenen pr-mrw bzw. hwt-n-mrw, dem heutigen KömTr, gleich. Wegen der grös-
seren Entfernung zwischen al-Ma'allä im Norden und Kömir im Süden ist es
jedoch fraglich, ob Hr-mr mit KomTr identisch ist. Dagegen könnte Hr-mr
mit einem im Tempel von Abydos erwähnten Kultort des Gottes Chnum namens
Hr-mr(t) identisch sein, über dessen Lage wir allerdings nichts wissen,
ebenso wenig wie darüber, ob überhaupt ein Kult des Chnum in der Nähe von

9 Dazu s. unter hfit.


10 Wie Herr Prof. Dr. v. Beckerath mir freundlicherweise mitteilte, könn-
te das auf der Statue des Königs Sebekhotep IV. genannte hwt-Snfrw mit
dem jetzigen Asfün identisch sein, die Bezeichnung hwt-Snfrw nt hfit
bedeutet, daß der Ort damals zum Verwaltungsgebiet von hflt gehörte.
11 Jlt-ngnw ist mit dem in anderen Inschriften überlieferten (jit)-'gnj
identisch; dazu s. dort.
12 Vandier, Mocalla, 221f.; Schenkel, MHT, 54.
13 Dazu s. auch Vandier, a.a.O., 30.
14 Geogr. II, 46.
15 Dazu s. unter pr-mrw.
16 Mariette, Abydos I, 1869, Pl. 45 Nr. 52; cf. Brugsch, Die. Geogr.
510; Gauthier, DG IV, 38; Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 47.
72
' • Hr-mr - pr Hwt-hr

al-Macallä bestand17. Darüber hinaus läßt sich Hr-mr mit keinem der heute
existierenden Orte um al-Macallä identifizieren und auch die Funde aus den
— 1ß
nördlich und südlich davon gelegenen Ortschaften ad-Dababiya und Nagc
al-Hanädi geben keinen Hinweis darauf, daß Hr-mr einst an deren Stelle ge-
legen hat

pr Hwt-hr

1^%r pReisner II, Frag. 5 Vs. 14; 12. Dyn. = Simpson, Papy-
Q: rus Reisner II, 1965, Pl. 24, verso Fragment 5, Z. 14

Ram. On., Nr. 198


n 92*
cniQ^XO Ostrakon aus dem Ramesseum = G r d s e l o f f , i n : ASAE 5 1 ,
a<=>
1951, 160

Pr Hwt-hr "Haus der Hathor" wird im Ramesseum-Onomastikon d i r e k t nach hflt


( a l - M a c a l l a ) genannt . Andere S t ä d t e l i s t e n nennen an derselben S t e l l e e n t -
21
weder pr Hwt-hr oder jnrtj , was darauf hindeutet, daß pr Hwt-hr wohl mit
dem äg. jnrtj "die beiden Berge", dem heutigen al-Gabalain, identisch ist .
Ursprünglich bezeichnete pr Hwt-hr vielleicht nur den Teil von al-Gaba-
23
lain, wo der Tempel der Göttin Hathor gestanden hat . Später könnte dann
der Name auf den gesamten Ort übergegangen sein. Pr Hwt-hr wird griechisch
mit flaS-vgii; wiedergegeben und ist mit dem von Strabo, XVII, 1, 47

17 Der Gott Chnum wurde in jwnjjt/snt (Isna) verehrt, s. unter jwnjjt und
unter snlt/snt.
18 Der Ort wird von Habachi, in: MDAIK 14, 1956, 59f., irrtümlich mit dem
Kultort des Gottes Anubis namens fi-hd gleichgesetzt; s. jedoch unter
tl-hd.
19 Zu den Denkmälern aus ad-Dabäbiya und Nag1 al-Hanädi s. PM V, 170.
20 AEO-Plates, Pl. 2
21 AEO-Plates, Pl. 24.
22 Zu pr Hwt-hr s. Gauthier, DG II, 117; AEO II, 17*ff.; Otto, Topographie
des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 96ff.; Montet, Geogr. II, 51;
Wildung, in: LÄ II, 448.
23 Die Ruinen des Tempels befanden sich am Ostberg von al-Gabalain, dem
sog. Gabal aä-äaih Müsa; s. PM V, 163f.

73
Der 3. oberägyptische Gau

erwähnten,zwischen Krokodilopolis und Latopolis (Isnä) gelegenen Aphro-


ditopolis gleichzusetzen 4.

Möglicherweise ist der im Papyrus Brooklyn 35.1446, recto 16b genannte


und zum größten Teil zerstörte Ortsname pr [...] zu pr [ Hwt-hr] zu er-
gänzen und als Name für al-Gabalain zu betrachten26.

pr { ...]

'MMfi, pBrooklyn 35.1446, recto 16b = Hayes, A Papyrus of


the Late Middle Kingdom, 1955, P l . 1 , Z. 16b

S. unter pr Hwt-hr

jnrtj

o Stele Sesostris' I., Fundort unbekannt, Mus. von Kai-


0
ro Nr. 10-4-22-7; 12. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 31,
1975, 33 Fig. 4, Taf. 14b

>^_\\ Statue Sesostris' III. aus al-Kom al-Ahmar(?); 12.


m:-M O
Dyn. = Kairo CG 422

i\^—«a* Statue Amenemhats III. aus Karnak; 12. Dyn. = Barquet-


Leclant, Karnak-Nord IV, FIFAO 25, 1954, Pl. 116

Statue des V i - t n , Fundort unbekannt; 12(?) Dyn. = Lutz,


Egyptian Statues and Statuettes in the Mus. of Anthro-
pology of the Univ. of California, 1930, Pl. 21b =
Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 97 Anm. 3

24 S. z.B. AEO II, 17*; cf. Otto, a.a.O., 99.


25 Hayes, A Papyrus of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 16b; Zur
Schreibung des Namens s. unter pr [...].
26 Hayes, a.a.O., 26 und 31.

74
jnrtj

Perle des Shm-Rc'swld-tlwj (Sebekhotep III.); 13. Dyn.


% = Newberry, in: PSBA 27, 1905, 104d = J. v. Beckerath,
Untersuchungen zur politischen Geschichte der Zweiten
Zwischenzeit in Ägypten, AT 23, 1964, 242 Nr. 15

Naos des Snb-r-fw aus al-Gabalain; 13. Dyn. = Vernus,


00
in: RdE 26, 1974, 103f., Pl. 10

Stele des Rn-snb, Fundort unbekannt, Ny Carlsberg AEIN


, o\\
964; 13. Dyn. = Koefoed-Petersen, Les Steles egyptien-
nes, 1948, 71, Pl. 16a

n Stele des Sn-rs, vermutlich aus al-Gabalain, Karlsruhe


O
° Nr. 5 = Wiedemann, in: PSBA 8, 1886, 96

Stele des Snn-mat, Fundort unbekannt = Kairo CG 20625

Fragment einer Stele aus al-Gabalain = Daressy, in:


D; RecTrav 16, 1894, 43 (oben) = Kairo CG 20766

csn/tljßQ , :: Stele des lnh-vn-snb aus al-Gabalain = Kairo CG 20711

Wo Stele der nit-nfvt, Fundort unbekannt = Kairo CG 20777

Bruchstück aus al-Gabalain = Otto, Topographie des


^
Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 97 mit Anm. 16

O Turin Inv. Schiaparelli 12344 = Otto, a.a.O., 97 mit


° Anm. 15

Jnrtj "die beiden Felsen" bzw. "die beiden Berge" lautete die altäg. Be-
zeichnung des heutigen al-Gabalain am westlichen Nilufer, ca. 12 km nörd-
lich von Asfün al-MatäMna 2 . Obwohl der Name jnrtj vor der 12. Dyn. noch
nicht belegt ist , existierte der Ort bereits im AR oder sogar schon vor-

1 Der jetzige Name hat ebenfalls die Bedeutung "die beiden Berge".
2 Gauthier, DG I, 86, 88f.; AEO II, 18*ff.,- Montet, Geogr. II, 50f. ; das
auf den Stelen Kairo CG 20711 und 20777 genannte csa^IjO bzw. »=q}l)f)p
wird von Gauthier, DG V, 149 irrtümlich stjt gelesen und als Name des
Heiligtums des Ptah-Sokar in Memphis verstanden; zur Lesung jnrtj bzw.
jntj s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 97.
3 Die älteste Erwähnung des Ortsnamens befindet sich auf der Stele Seso-
stris 1 I., Kairo Nr. 10-4-22-7; s. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33 Fig.
4, Taf. 14b.
75
Der 3. oberägyptische Gau

her . Die dort gefundenen Denkmäler aus der Zeit der 11. Dyn. nennen we-
der den Namen jnrtj noch pr Hwt-hr : da der Ort damals jwnt bzw. jwnjjt-
mhjt , während der 1. Zwischenzeit und zu Beginn der 11. Dyn. sogar nur
iwnj ( f\\\Q
jwnj ) geschrieben wurde.

Da der Name jnrtj manchmal mit den beiden eiförmigen Ideogrammen geschrie-
ben wird , vermutete Sethe , daß mit dem in PT 1271 genannten jntwj
( t ] ^ 0 ^ > ) der Ort jnrtj (al-Gabalain) gemeint sei . Doch wird an die-
ser Stelle im Text lediglich gesagt, daß Thot sich zu seinen beiden Eier-
schalen {jntwj.k) begeben soll, was vermutlich nichts mit dem Ortsnamen
Jnrtj zu tun hat. Allerdings wird Thot im Totenbuch Kap. 134, 9 als "Sohn
des Steins, der aus den jnrtj kommt", bezeichnet ( "i^Hr^Sj <~? -^JSV
11
u „ . r, ; . Ob man diese Legende tatsächlich so verstehen sollte,
daß jnrtj hier als Name des heutigen al-Gabalain zu betrachten und dieses
12
als Entstehungsort des Thot aufzufassen ist, läßt sich nicht sagen .
Immerhin ist nicht nachzuweisen, daß Thot in al-Gabalain einen Kult besaß
bzw. dort verehrt wurde .

Die Hauptgottheit des Ortes war Hathor, deren Tempel dort möglicherweise
auf das AR zurückgeht 4 ; daher wurde die Stadt, jedenfalls seit dem MR,
auch pr Hwt-hr1S, später von den Griechen Hud-vgic,16 genannt, das

4 Dazu s. Wildung, in: LA II, 448 mit Literaturhinweisen.


5 Pr Jfwt-hr ist eine andere Bezeichnung für al-Gabalain, s. unter pr
Hwt-hr.
6 Dazu s. unter jwnt.
7 s. unter jwnj.
8. Vgl. die Schreibung in den oben genannten Belegen.
9 Komm, zu den PT V, 183f.
10 Jntwj hat vermutlich im AR nichts mit jnr "Stein" zu tun; s. Kees, in:
ZÄS 60, 1925, 14; zu jntwj s. zuletzt Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978,
44f.
11 WB I 98, 7; cf. Otto, a.a.O., 97 mit Anm. 17.
12 Vermutlich handelt es sich dabei um einen mythologischen Namen, s,
Otto, a.a.O., 97f.
13 In der griech. Zeit wurde Thot in sw-mnw, nördlich von al-Gabalain,
verehrt, s. Sauneron, in: K§mi 18, 1968, 71ff.
14 PM V, 163f.; cf. Wildung, a.a.O.
15 S. unter pr Hwt-hr.
16 S. oben Anm. 2
76
jnrtj - jwnjjt-mhjt

ist die griechische Wiedergabe des äg. pv Hwt-hr. Neben Hathor besaß auch
der hundeköpfige Anubis seit dem MR einen Kult in al-Gabalain, der auf ei-
i 7

nem der oben aufgeführten Denkmäler als "Herr von jni>tj" bezeichnet wird.
Sicherlich ist er identisch mit dem Anubis von tl-hd "dem Weißen Land",
1R
der in der Region von al-Gabalain verehrt wurde .
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß jnvtj der letzte und der wichtigste
Ort im Norden des 3. oberäg. Gaues ist, wie aus der Inschrift einer Grenz-
stele des Königs Sesostris I. hervorgeht . Auf ihr wird neben Hathor von
Jni'tJ der Gott Sobek von jw-mjtrw genannt. Dieser Ort jw-mjtiw lag auf dem
Boden des 4. oberäg. Gaues und galt ebenfalls als Grenzort sowie Haupt-
20
Stadt eines hntjjt-Distriktes . Daher müßte die Grenze zwischen dem 3.
und 4. oberäg. Gau zwischen jnvtj (al-Gabalain) im Süden und jw-mjtrw (an
der Stelle von Nag' Awläd DahmaS) im Norden verlaufen sein .

jwnjjt-mhjt

Statuette des Hnmu-m-hit, Fundort unbekannt;


mo°& Dyn. = Gauthier, in: ASAE 26, 1926, 273

S. unter jwnt und jnrtj.

Wiedemann, in: PSBA 8, 1886, 94; cf. Spiegelberg-Pörtner, Aegypt.


steine und Denksteine aus süddeutschen Sammlungen I, 1902, 4 Nr. E
vgl. auch die Darstellung des Gottes Anubis in Verbindung mit den
den § auf einem Tor Sesostris' III. aus al-Midämüd; s. B. de la
Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 49 Fig. 37; ders., Medamoud 1
FIFAO 8, 1931, Pl. 8; Gardiner, in: JEA 30, 1944, Pl. 4 gegenüber
27; cf. auch Kees,in: ZÄS 71, 1935, 150f.
Dazu s. unter tl-Jßd.
Zu dieser Stele s. Habachi, a.a.O., in Anm. 3.
S. unter jw-mjtru und unter hntjjt im 4. oberäg. Gau.
Zu der Grenze zwischen dem 3. und 4. oberäg. Gau s. unter nhr. (der
oberäg. Gau) und unter SWnj'jt (im 4. oberäg. Gau).

77
Der 3. oberägyptiache Gau

jwnt

ö r* Fragment aus al-Gabalain, Turin Nr. ?; Dyn. = Otto,


£R ^ Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 99

Auf dem oben genannten Fragment nennt sich ein König Mntw-htp der 11. Dyn.
"Herrscher von jwnt und Sohn der Hathor, der Herrin von Dandara". Otto
und vor ihm Spiegelberg nahmen mit Recht an, daß jwnt als Name für al-
Gabalain zu betrachten ist, was auch aus der Inschrift des P?-hrj zu Be-
ginn der 18. Dyn. deutlich hervorgeht . Ursprünglich bezeichnete jwnt nur
das heutige Dandara im 6. oberäg. Gau , wurde dann aber vielleicht aus po-
litischen Gründen oder auch durch die Gleichsetzung der in beiden Orten
verehrten Hathoren auf al-Gabalain übertragen .

Jwnt ist nicht der einzige Name, der in der 11. Dyn. auf al-Gabalain über-
ging. So wird der Ort auf der Statuette eines Hnmw-m-hlt als jwnjjt-mhjt
"das nördliche jwnjjt" bezeichnet , zum Unterschied von dem südlich von
al-Gabalain gelegenen Isnä8, das auf derselben Statuette jwnjjt-rsjt "das
südliche jwnjjt" genannt wird .

Daher kann man sagen, daß sowohl der Name von Dandara {jwnt) als auch der
von Isnä (jwnjjt) in der Zeit der 11. Dyn. auf al-Gabalain übertragen wur-
den. Erst in der 12. Dyn. hieß der Ort jnrtj "die beiden Felsen" bzw. pr
Hwt-hr "Haus der Hathor" 10 .

Schließlich ist noch zu erwähnen, daß al-Gabalain während der 1. Zwischen-


zeit und vielleicht noch in der 11. Dyn. den Namen jwnj trug, wie bereits

1 Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 99.


2 ZÄS 63, 1928, 153.
3 Urk. IV 115, llff.; 125, lOff.
4 Dazu s. unter jwnt im 6. oberäg. Gau.
5 Otto, a.a.O., 98f.
6 Gauthier, in: ASAE 26, 1926, 273f. mit Anm. 1; zur Schreibung des
Namens s. unter jwnjjt-mhjt.
1 S. auch Otto, a.a.O., 99.
8 Dazu s. unter jwnjjt.
9 Gauthier, a.a.O.; zur Schreibung des Namens s. unter jwnjjt-rsjt.
10 Dazu s. unter jnrtj und unter pr Hwt-hr.

78
junj

Spiegelberg schon r i c h t i g vermutet hat 1 .

jwnj

| 0 Mo'alla VI, et, 5; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 242 (Inschr. 13)

~Q Stele des Jtj aus ar-Rizaiqät; 11. Dyn. = Kairo CG 20001

13
Das oben erwähnte jwnj wird einmal als Name für Armant und das andere
Mal als der von Isnä verstanden. Wenn man jedoch den Namen in den oben
aufgeführten Belegen im Textzusammenhang untersucht, überrascht das Ergeb-
nis, daß mit jwnj hier weder Armant noch Isnä gemeint ist.

In der Mo'alla-Inschrift VI, a, 3ff. sagt der Gaufürst cnh-tjfj: "Ich war
ri-msc für diese 15 bis nach Elephantine und bis nach jwnj und jw-swt" .
Da 'nlj-tjfj in al-Ma^allä lebte bzw. dort amtierte, müssen jwnj und jw-
17
swt nördlich davon gelegen haben. Allerdings identifiziert Vandier jwnj,
sicherlich wegen des Gleichklanges, mit Armant, obgleich der Name Armant
in derselben Inschrift dreimal genannt und stets ohne das Schilfblatt ge-
1R
schrieben wird . Dies gilt auch für die überlieferten Belege des AR so-
wie des MR . Es ist daher ein weiterer Ort namens jwnj zu suchen, der
nördlich von al-Ma^allä liegen müßte und nicht mit Armant identisch war.
Da jwnj zusammen mit jw-swt die Nordgrenze des von cnh-tjfj beherrschten
3. oberäg. Gaues bilden, bleibt als einzige Möglichkeit, al-Gabalain mit
dem hier behandelten jwnj zu identifizieren, da es an der Nordgrenze des
20
3.
11 oberäg.
Oben inGaues lagS.
Anm. 2, und als Grenzort galt .
154.
12 S. auch unter jwnj ( Afi Q ) .
13 Polotsky, in: JEA 16, 1930, 197; Vandier, Mo'alla, 26 und 248; ders.,
in: Melanges Maspero, MIFAO 66, I.1, 1935/8, 140f.; Schenkel, MHT, 55
und 58; cf. auch Montet, Geogr. II, 73.
14 Breasted, AR I, § 459; Gauthier, DG I, 53; Otto, Topographie des The-
banischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 95 und 99 Anm. 3.
15 Gemeint sind der 2. und 3. oberäg. Gau; s. Vandier, Mocalla, 248 Anm.
h; Schenkel, a.a.O., 55 Anm. C.
16 Zu diesem Ort s. unter jwswt im 4. oberäg. Gau.
17 Mo'alla, 26 und 248.
18 Vandier, Mo'alla, 198 (Inschr. 6 ) .
19 Dazu s. unter jwnj im 4. oberäg. Gau.
20 S. auch unter jnvtj. -,Q
Der 3. oberägyptische Gau

Das auf der Stele des Jtj genannte jwnj wird ebenfalls bereits von Spie-
21
gelberg als Name für al-Gabalain verstanden. Dies läßt auch der Text
der Stele vermuten. Jtj sagt: "Ich gab oberäg. Gerste an jwnj und hfit,
nachdem jw-mjtmj versorgt war". Der Heimatort des Jtj wäre demnach jw~
22
mjtrw, das an der Stelle des heutigen Nag 1 Awläd DahmaS lag . Darüber
hinaus war es der Hauptort des sog. Süddistriktes (hntjjt), d.i. des süd-
23
lichsten Teils des thebanischen Gaues . Südlich davon dürften die Orte
jwnj und hfjt gelegen haben, die man unweit des von Jtj beherrschten "Sud-
distriktes" suchen muß. Während hfit mit al-Ma'allä sicher identifiziert
ist, bleibt die Lage von jwnj umstritten. Zumeist wird es als Name für
Isnä erklärt , vielleicht weil man jw-mjtm längere Zeit für den Namen
25
von al-Gabalain hielt . Die Reihenfolge der Erwähnung von jwnj vor hflt
auf der Stele des Jtj läßt aber vermuten, daß der Ort nördlich von hflt
(al-Ma'allä) zu suchen und eher mit al-Gabalain als mit dem weit im Süden
gelegenen Isnä zu identifizieren ist, was auch Spiegelberg schon richtig
27
erkannt hat . Außerdem berechtigt auch die geographische Lage von al-Ga-
balain zwischen al-Ma'allä im Süden und jw-mjtn) an der Stelle von Nagc
Awläd Dahmas" im Norden ebenfalls zu dem Schluß, daß auf der Stele des Jtj
mit jwnj das heutige al-Gabalain gemeint ist, was bedeutet, daß jwnj in
den beiden oben aufgeführten Belegen während der 1. Zwischenzeit und zu
Beginn der 11. Dyn. als Bezeichnung für al-Gabalain gebraucht wird. Viel-
leicht ist der Name jwnj aus jwnjjt (Isnä) entstanden, das manchmal nur
als jwnj (Ji[|Ll©//]!)[)©) überliefert ist 28 .
In der 11. Dyn. wird al-Gabalain auch als jwnt bzw. jwnjjt-(mhjt) bezeich-
29
net .
21 ZÄS 63, 1928, 153f.; dagegen Otto, a.a.O., 99 Anm. 3.
22 S. unter jw-mjtvw im 4. oberäg. Gau.
23 S. auch unter hntjjt im 4. oberäg. Gau.
24 Dazu s. oben Anm. 14.
25 Polotsky, a.a.O.; Vandier, a.a.O., in Anm.13; Schenkel, a.a.O., 57;
zu weiteren Literaturhinweisen s. Gauthier, DG I, 43.
26 ZÄS 63, 1928, 153f.
27 S. auch Gauthier, DG V, 223.
28 Zur Schreibung des Namens s. AEO II, 10*; Barguet, Le Temple d'Amon-
Re ä Karnak, 1962, 49.
29 S. unter jwnt und unter jnrtj.

80
ti-hd

t?-hd

Stele des Sbk-nht /'Snb, Fundort unbekannt, Moskau


Nr. I n v . 1.1a.1136; 13. Dyn. = Hodjash-Berlev, The
Egyptian Reliefs and Stelae in the Pushkin Museum
of Fine A r t s , Moscow, 1982, 8 6 f . Nr. 40

Naos des Snb-r-Sw aus a l - G a b a l a i n ; 13. Dyn. = Ver-


nus, i n : RdE 26, 1974, 1 0 3 f . , P l . 10

Stele des Rn-snb, Fundort unbekannt, Ny Carlsberg


AEIIM 964; 13. Dyn. = Koefoed-Petersen, Les Steles
egyptiennes, 1948, 7 1 f . , P l . 16a

Stele des 'nh-rn-snb, vermutlich aus al-Gabalain


= Kairo CG 20151

IHplO Stele des Snn-mat, Fundort unbekannt = Kairo CG


20625

i) fR 'TT\ o Fragmente von Stelen aus al-Gabalein = Daressy,


in: RecTrav 16, 1894, 43 (oben)

•^^A Naos des Jtj, Fundort unbekannt, Mus. von Avignon


Nr. 31 = Moret, in: RecTrav 32, 1910, 147, Pl. 1
(3)

Tl-hd "Das Weiße Land" ist der Name einer Kultstä'tte des Gottes Anubis,
die Brugsch zwischen Theben und Armant gesucht und mit dem griechischen
'Avovßietov gleichgesetzt hat. Dieser Anubis von tl-hd aber stand in enger
Verbindung mit dem Ort jnrtj (al-Gabalain) und dessen Gottheit Hathor, neben
der er auf Denkmälern des MR als "Herr von tl-hd" erscheint. Ebenfalls
seit dem MR wird er selbst als nb jnrtj "Herr von al-Gabalain" bezeichnet .

1 Die. Geogr., 553f.; cf. auch Gauthier, DG VI, 29.


2 So auf den oben aufgeführten Denkmälern mit Ausnahme der Stele Kairo
CG 20151. Auf der Stele Kairo CG 20766 wird neben [Hathor] von jnrtj
der Gott Anubis [von ...] genannt, was nahe legt, daß in der Lücke eben-
falls tl-hd gestanden hat, s. auch Habachi, in: MDAIK 14, 1956, 59 mit
Anm. 8.
3 Dazu s. unter jnrtj mit Anm. 17.
81
Der 3. oberägyptische Gau

daher nimmt Kees 4 mir Recht an, daß ti-hd bei al-Gabalain lag und als Na-
me der Ortsnekropole zu betrachten ist . Dies geht auch deutlich aus der
Statueninschrift eines ps-tn hervor, die Lutz irrtümlich in das AR da-
tierte. In diesem Text wird neben Hathor von al-Gabalain der Gott Anubis
als "Herr der Nekropole" (tl-dsr) bezeichnet, d.h., daß ti-hd durch tl-dsv
(Nekropole) ersetzt wurde. Daher glaube ich, daß es sich bei ti-hd tat-
sächlich um den Namen der Nekropole von al-Gabalain handelt. Habachi
identifizierte ti-hd mit dem auf dem östlichen Nilufer gegenüber von al-
Gabalain gelegenen ad-Dabäbiya . Dagegen zeigt eine Felderliste im Tempel
von Idfü , daß es am westlichen Nilufer lag, und zwar westlich der An-
höhe (ti qijjt) von al-Gabalain. Sauneron wieder suchte ti-hd. etwas süd-
12
lieh von al-Gabalain, Meeks glaubte es im heutigen Nag' al-GarTra, ca.
2 km nördlich von al-Gabalain gefunden zu haben. Tatsächlich erwähnt eine
Städteliste im Tempel von MadTnat Nabu die örtlichkeit ti-hd zwischen
13
jnrtj und dem nördlich davon gelegenen Ort sw-mnw , doch ist nicht be-
wiesen, daß seine Lage mit der nördlich von Nag' al-GarTra gelegenen Ne-
kropole übereinstimmt, wie Meeks annimmt. Wie aus der Felderliste des
Tempels von Idfü hervorgeht, soll ti-hd westlich der Anhöhe des Ortes al-
Gabalain gelegen haben. Die Ortsnekropole aus der Zeit des MR befindet
sich direkt nördlich des im Westteil der Stadt gelegenen Hügels , und an
dieser Stelle dürfte auch die Kultstätte des Anubis namens tl-hd gelegen
haben. Die nördlich von Nag L al-GarTra entdeckte Nekropole gehört vermut-
lich zu einem anderen Ort, vielleicht zu sw-mnw.
4 ZÄS 71, 1935, 150ff.
5 S. auch AEO II, 20*; Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ
16, 1952, 102; Montet, Geogr. II, 52f.
6 Egyptian Statues and Statuettes in the Mus. of Anthropology of the
üniversity of California, 1930, 14, Pl. 21b.
7 Zu tl-dsv "Nekropole" s. WB V 228, 6f.
8 Oben in Anm. 2, S. 60.
9 Bei ad-Dabäbiya existiert jedoch keine Nekropole, sondern nur ein
Steinbruch mit zwei Felsstelen, s. PM V, 170.
10 Edfou VII, 250.
11 Kemi 18, 1968, 49f., 59.
12 Le Grand Texte des Donations au Temple d'Edfou, BdE 59, 1972, 76ff.
13 Nims, in: JEA 38, 1952, 36 Fig. 1.
14 Zu der Nekropole von al-Gabalain s. Weigall, A Guide to the Anti-
guities of Upper Egypt, 1913, 298; cf. PM V, 162f.; Wildung, in:
LA II, 448.

82
jmt

jmt

lit^o Mo'alla V, a, 5; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 232 (Inschr. 11)

Das in der Mocalla-Inschrift genannte jmt wird von Vandier1 als Name des
heutigen Nabsa/Tall Far'ün im Nordosten des Nildeltas verstanden. Es er-
scheint jedoch nicht sehr wahrscheinlich, daß 'nh-tjfj von al-Ma'allä im
3. oberäg. Gau an eine so weit entfernte Stadt im Nordosten des Deltas ge-
dacht haben soll, und auch in seiner biographischen Inschrift finden wir
keinen einzigen Namen eines Ortes, der nördlich des 6. oberäg. Gaues ge-
legen hatte . Das in seiner Inschrift genannte jmt läßt sich daher mit
Nabsa/Tall Far'ün keinesfalls identifizieren. Einen weiteren Beweis für
die Richtigkeit dieser unserer Annahme finden wir in dem Text, der den um-
strittenen Ortsnamen enthält, an der Stelle, wo 'nh-tjfj die Ausstattung
seines Grabes rühmt: "Seine herausragenden Pfeiler (d.i. die Tür des Gra-
bes) aus Zedernholz sind höher als die Dumpalmen der Herrin von jmt" :
Dumpalmen (mlmiw) sind nur in Oberägypten und Nubien zu finden und niemals
im Delta! Da die Ägypter zu jeder Zeit streng zwischen Dumpalmen und Dat-
telpalmen, die auch im Nildelta beheimatet sind, zu unterscheiden verstan-
den , ist auch eine Verwechslung hier so gut wie ausgeschlossen.

Wenn wir daher einen Ort jmt mit Baumbestand von Dumpalmen zu suchen ha-
ben, dürfen wir uns nicht im Delta, sondern nur in Oberägypten umsehen, und
vermutlich lag jmt wie alle übrigen in der Inschrift des 'nh-tjfj genann-
ten Ansiedlungen in dessen südlichstem Teil. In Frage käme dafür vielleicht
ni dm ( | q o ^ m / ) ^ = [ V ö ] o , B G l ^ < = § \ e f i n ) 5 , das nach dem
Text eines im Turiner Museum befindlichen NR Papyrus unweit von dem an der
Südgrenze des 4. oberäg. Gaues gelegenen jw-mjtrw an der Stelle des heuti-
gen Nag c Awläd Dahmas zu suchen sein soll.

Sowohl der Ortsname ni jmu als auch die bei Nagc Awläd Dahmas entdeckten
Denkmäler beweisen, daß in dieser Gegend heilige Bäume existierten, unter
denen es wahrscheinlich auch Dumpalmen gab. Während Thot auf einigen Denk-

Mo'alla, 27 und 236.


3lbt im ehemaligen 6. oberäg. Gau ist der nördlichste von 'nh-tjfj ge-
nannte Ort.
Zur Inschrift des 'nh-tjfj s. Schenkel, MHT, 52.
Wallert, Die Palmen im Alten Ägypten, MAS 1, 1962, 18f., 107f.
3ardiner, in: JEA 27, 1941, 33; ders. Ramesside Administrative Docuraer.t =,
1348, 4 L 83
Der 3. oberägyptische Gau

malern als "wohnhaft in" ^ H T i l V ' S r bezeichnet wird, trägt Hathor den
Beinamen jmj(t) P | jml{ |£j!) f 3 & 1) Q " / [ S ] 1 ) ^ ^ Q ) 7 . Die "Herrin
von jmt" in der Inschrift des 'nh-tjfj könnte also recht gut die Göttin
Hathor sein . Jedenfalls ist der hier behandelte Ort jmt eher zwischen al-
Gabalain und Nagc Awläd Dahmas (jv-rr.jtr-w) als im Nordosten des Deltas zu
suchen .

Ob der Name jmt von jml "Baum" abgeleitet wird, oder ob der jml -Baum als
Bezeichnung für die Dumpalme zu verstehen ist, läßt sich nicht sagen ,
jedoch wird der Name der Dumpalme (mlmi) mit dem Determinativ eines Bau-
mes ( 2 ) geschrieben .

6 Sauneron, in: Kemi 18, 1968, 68, Z. 3, Pl. 13 (rechts); den Beinamen
"Herr des j'mo-Baumes" trägt auch der Gott Anubis von jw-mjtvw-, der
Gott Sobek wird als hvj—jb "wohnhaft" im jmS-Baum bzw. nb "Herr" vom
jm^-Baum bezeichnet, s. die Inschrift auf der Statue des Mcjj aus
Nagc Awläd Dahmas (jw-mjtvw) , Bakry, in: MDAIK 27, 1971, 132 Fig. 2.
7 Bakry, a.a.O., 134 Fig. 3; ein Papyrus in Straßburg erwähnt einen Tem-
pel der jml -Bäume ( Q ^!) n=z^lJ^- \ $[ ), der in der Nähe von jw-mjtvw
zu suchen ist, s. Kuentz, in: BIFAO 28, 1929, 158; cf. Sauneron, a.
a.O., 71.
8 Die Gottin Hathor trägt auch den Beinamen jm'jt, s. WB I 80, 13.
9 Die Gegend nördlich von al-Gabalain lag auch im Machtbereich des Gau-
fürsten cnh-tjfj, s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 34.
10 S. Wallert, a.a.O., 54ff.
11 WB II 29, 7f.; Wallert, a.a.O., 33 und 51.

84
al-Kom al-Ahmar/Hierakonpolis - Alkab

al-Kom al -Ahmar/Hierakonpol is (j—*~Vlr3—£11 )

Aus den Ruinen der alten Stadt bzw. aus deren Tempelbezirk sind zahlreiche
Denkmäler aus der Zeit des MR bekannt, u.a. ein Ziegelstein Sesostris1 I. ,
2
zwei Opfertafeln desselben Königs , Statuenfragmente anderer Herrscher der
12. Dynastie^ sowie Stelen und Statuen verschiedener Beamter .
Die Ortsnekropole liegt nordwestlich der Festung von Hierakonpolis und
enthält Felsgräber, z.T. aus der Zeit des MR (Grab des Hr-m-hcw.f) , ande-
re Gräber derselben Zeit sind unveröffentlicht .

Alkäb ( v I 21)

Blöcke mit Namen Mentuhoteps II. aus der 11. Dynastie und Sebekhoteps III.
aus der 13. Dynastie stammen aus dem Ortstempel aus dem auch eine Statue
Sesostris1 I. und eine weitere mit dem Namen eines S-n-Wsrt zu erwäh-
nen ist. Aus Alkäb kennen wir auch eine Stele Amenemhats III., die von
Mauerbauten an den Mauern des SSrm-tiwj (Sesostris II.) berichtet .

Nordwestlich der Stadtmauer liegt eine Nekropole mit Felsgräbern, z.T.


aus der Zeit des MR (Grab des S-n-Wsrt und des Rn-snb) ; andere Gräber

1 Unveröffentlicht, s. PM V, 191.
2 PM V, 196 und 200.
3 PM V, 199f.
4 PM V, 200; cf. auch Dittmann, in: MDAIK 6, 1936, 168; Hayes, in: JEA
33, 1947, 3ff., Pl. 2; Adams, Ancient Hierakonpolis, 1974, 18 Nr. 93,
Pl. 10.
5 PM V, 197; cf. Brunner, Die Anlagen der äg. Felsgräber, ÄF 3, 1936,
55, 82; vgl. auch Adams, in: LA II, 1184 mit Anm. 28; zur Nekropole
von Hierakonpolis s. auch Gomaä, in: LA IV, 415.
6 Vgl. jedoch Leclant,in: OrNS 39, 1970, 344.
7 Capart, in: CdE 13, 1938, 192ff.; ders., in: ASAE 38, 1938, 624ff.;
cf. Weill, in: RdE 4, 1940, 218; Fouilles de El Kab, 1940, 22f., 47
mit Pl. 30ff.; Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 40 mit Anm. 2; Derchain,
in: CdE 45, 1970, 26f. mit Fig. 3; Bietak, in: AfO 23, 1970, 215.
8 PM V, 174.
9 Kairo CG 407; PM V, 173.
10 Legrain, in: PSBA 27, 1905, 106ff. mit Tafel; PM V, 190.
11 PM V, 184; das Grab des Sbk-ntyt Nr. 10 (PM V, 184f.), das in die 13.
Dyn. datiert ist, wird von v. Beckerath, Untersuchungen zur politi-
schen Geschichte der Zweiten Zwischenzeit, ÄF 23, 1964, 242, in die
17. Dyn. gesetzt.
85
Der 3 . oberägypt-isohe Gau

1 2
der 1. Zwischenzeit und des MR befinden sich außerhalb der Stadtmauer .
In ihnen wurden u.a. Stelen gefunden .

Isnä ( Li -I )

Etwa 1 km nordwestlich der Stadt bei dem sog. tfagar Isnä befindet sich ein
ausgedehnter Friedhof des MR, dessen Gräber zahlreiche Beigaben , darun-
ter Stelen und Statuen 5, enthielten.

Ein Block mit Namen eines Königs Sesostris, vermutlich Sesostris I., stammt
möglicherweise aus dem Ortstempel .

ad-Dair ( ,— JJI )

Etwa 3 km nördlich des Dorfes ad-Dair am östlichen Nilufer schräg gegen-


über von Asfün al-Matä c ina wurde von Sayce eine Nekropole ausgegraben,
die allgemein in die 11. und 12. Dynastie datiert wird. Einige Funde, u.a.
ein Grabkegel eines 'i-ntv, lassen jedoch vermuten, daß die ganze Nekro-
pole oder zumindest ein Teil davon einer späteren Zeit zuzuordnen i s t .

Asfün al-Matä c ina ( ajcUajl oj—i» 1 )

1 ft
Fundort einer Statue eines Sbk-htp aus der 13. Dynastie •

12 Sayce-Clarke, in: ASAE 6, 1905, 244ff.; PM V, 175f.; Burri, in: Kemi


20, 1970, 243; Bietak, in: AfO 23, 1970, 215; Leclant, in: OrNS 40,
1971, 243; Gomaä, in: LA IV, 415.
13 PM V, 176; Winter, in: AfO 21, 1966, 227; Leclant, in: OrNS 36, 1967,
197; Hassan, in: MDAIK 29, 1973, 5ff.; Gabra, in: MDAIK 32, 1976,
45ff.
14 Garstang, in: ASAE 8, 1907, 141ff.; PM V, 165; Leclant, in: OrNS 42,
1973, 419; Downes, The Excavations at Esna 1905-1906, 1974, 3ff.;
Sauneron, in: LA II, 30 mit Anm. 9; Gomaä, in: LA IV, 415.
15 Downes, a.a.O., 59 und 68ff.; cf. auch die Stele Kairo CG 20705 und
die Statue des Nbw-n-rfywt(? ) aus der Zeit des MR(?), dazu s. PM V,
167.
16 Zu diesem Block s. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 31 mit Anm. 12.
17 ASAE 6, 1905, 159ff.; Gomaä, in: LA IV, 415.
18 Weigall, in: ASAE 8, 1907, 42; PM V, 165.

86
al-Macalla - al-Gabalain

al-Ma'allä ( y «)l )

Am östlichen Nilufer schräg gegenüber al-Gabalain gelegen, in der Nähe ei-


ne Nekropole mit Felsgräbern der 1. Zwischenzeit. Ein Grab gehörte dem
Oberhaupt des 3. oberäg. Gaues 'nh-tjfj, ein anderes einem Sbk-htp . Aus
20 -
der Nekropole stammt auch der Sarg eines Snj . Ebenfalls aus a l - M a c a l l a
21

ist ein Siegel des Königs Amenemhat-senebef der 13. Dynastie bekannt .

Vermutlich stammt weiterhin ein Fragment mit einer historischen Inschrift


22 23 _
der 1. Zwischenzeit sowie die Stele eines Hwj-n.s aus al-Ma'alla.
al-Gabalain ( o^ :-=»" )
Aus dem Bereich des zerstörten Ortstempels stammen einige Blöcke mit den
Namen Mentuhotep II. aus der 11. Dynastie sowie eine Reihe von Stelen
25
mit Namen von Herrschern der 13. Dynastie ; eine Muschel Sesostris' I.
wurde ebenfalls in al-Gabalain gefunden .
Die Ortsnekropole aus der Zeit des MR befindet sich direkt am Fuß des im
Westteil der Stadt gelegenen Hügels; aus ihr besitzen wir zahlreiche Grabbei-
27 ?R
gaben sowie Fragmente eines Sarges des Bbj .

Dagegen sind die sog. Gabalain-Stelen nicht alle in diesem Ort gefunden

19 PM V, 170; cf. Vandier, Mo'alla, BdE 18, 1950; ders., in: BSFE 7, Juni,
1951, 47ff.; zu den Funden aus dem Grab des 'nh-tjfj s. Gunn, in: ASAE
29, 1929, 93.
20 Kairo CG 28116; cf. PM V, 170.
21 PM V, 170.
22 Vandier, in: Studies in Egyptology and Linguistics, 1964, 9ff.; Pl. 1.
23 PM V, 170; zur Nekropole von al-Macallä s. auch Gomaä, in: LA IV, 415.
24 PM V, 163; Anthes, in: ZÄS 65, 1930, 29f.; Otto, Topographie des The-
banischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 99; Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 37ff.
25 PM V, 163f.
26 PM V, 164.
27 Weigall, A Guide to the Antiquities of Upper Egypt, 1913, 298; PM V,
162f.; Wildung, in: LA II, 448 mit Anm. 9; Gomaä, in: LA IV, 415.
28 Der Sarg wurde von Brunner vor mehreren Jahren erworben, auf ihm sind
Titel und Name des Mannes jrj-pct h?tj-' sd^Wtj-bjtj smv-wttj hvj-hb
erhalten; der Sarg ist jedoch unveröffentlicht.
29 Zu diesen Stelen s. z.B. Vandier, in: CdE 18, 1943, 21ff.; Fischer,
in: Kush 9, 1961, 44ff.;ders., in: Kush 10, 1962, 333f.; cf. auch
Piotrovsky, Egyptian Antiquities in the Hermitage, 1974, Nr. 18.
87
Der 3. oberägyptisohe Gau

worden 30 . Die Stelen Kairo CG 20001 und Brit. Mus. Nr. 1671 z.B. stammen
sicherlich aus dem nördlich von al-Gabalain gelegenen Nag' Awläd Dahraas,
dem äg. jw-mjtpuil, was auch für die Stele Kairo CG 20533 zutrifft, die
den Namen des Königs Dd-nfi—R1 Dedumose aus der 13. Dynastie trägt und
ebenfalls den Ortsnamen jw-mjtvw aufweist. Die Stele eines Whm, die an-
32
geblich aus al-Gabalain stammt , erwähnt den Gott (ntj (Nmtj), der im
12. oberäg. Gau verehrt wurde. Weiterhin gehört die nördlich von Nag £ al-
GarTra gelegene Nekropole aus der Zeit des MR vermutlich nicht zu al-Ga-
balain, sondern zu dem Ort sw-mnw .

30 S. auch Fischer, in: Kush 9, 1961, 44 Anm. 2.


31 Zu diesen beiden Stelen s. unter hntjjt im 4. oberäg. Gau.
32 So PM V, 164; cf. Speisers, Recueil des Inscriptions Egyptlennes, 1923,
17 Nr. 75; zu dieser Stele s. unter itft im 12. oberäg. Gau.
33 Dazu s. unter Nag' al-Garira und unter sw-rtmv) im 4. oberäg. Gau; zu
al-Gabalain s. auch PM V, 162ff.; RÄRG 203f.; Wildung, in: LA II,
447ff.
4. Der 4. oberägyptische Gau

prw wlbw wlst (die w3bw-Häuser des thebanischen Gaues)


wlst (der Gau)
w wlst (der Bezirk von Theben)
wlst (al-Uqsur/Theben, die Gauhauptstadt)
njwt-psjt (Bezeichnung für Theben)
jpt s(w)t m wist (s. jpt-swt)
jpt-swt (Karnak)
pr-Jmn (Amuntempel)
hwt-ntv nt Jrnn-(R') (s. pv-Jmn)
pv-Mntw (Monthtempel)
hwt-ntr n(t) Rnsw m w'>st (Chonstempel)
hwt Pth(?) wlst (Ptah(?)-Tempel)
Hpr-ki-Rc ptr qlww (Gebäude Sesostris 1 I.)
hwt Bpr-kl-R1 swt dfiw (Gebäude S e s o s t r i s ' I.)
hwt Hpr-kl-R' hntj swt (Gebäude S e s o s t r i s ' I.)
ntrj blw s-n-Wsrt (Gebäude S e s o s t r i s ' I . in Theben?)
[pv] Sbk-htp m pv-Jmn (Kapelle Sebekhoteps I I . )
[pr Shm-R'] hwj- [tiwj] ( s . [pr] Sbk-htp m pr-Jmn)
smjt jmntt l\t nt wlst (Nekropole von Theben)
jnt Nb-hpt-Rc (Tal des Nebhepetre)
hwt-ntr nt njswt-bjtj Nb-hpt-Rc ( s . jnt Nb-hpt-R c)
tl jnt Nb-m-hlt(?) ( s . jnt Nb-hpt-Rc)
Ih swt Nb-hpt-Rc (Grabanlage des Mentuhotep II.)
ih swt Jmn (s. ih swt Nb-hpt-R')
pv-Mntw ü'-j-klw- {Rc} (Haus des Month S e s o s t r i s ' I I I . )
t% hwt nt hh n rnpt n kl Sbk-htp (Tempel eines Königs Sebekhotep)
hntjjt (Bezirk)
swnjjt (Ort)
sw-mnw (Ort bei al-Mahämid QiblT)
hwt-ntr nt Sbk nb sw-mnw ( s . sw-mnw)
jw-mjtrw (Ort, Nagc Awläd Dahmas)
jw-swt (Ort bei Nagc ad-Dimuqriya)
swnw-n-Sbkw ( s . jw-Sbkw)
jw-Sbkw (Ort)
hwt-hlt (Ort, s. nbsjjt)
pr-hli (Ort, S. nbsjjt)
svlt-mlt (Ort, s. nbsjjt)
89
Der 4. oberägyptische Gau

hpSjjt (Ort, S. nbsjjt)


st-amU?) (Ort, s. nbsjjt)
[...]wj (Ort?, s. nbsjjt)
nbsjjt (Ort)
jbinj tlj.s qlh[t} (Bezirk)
jwnj (Armant)
[hw]t-mnttj-jwnj ( s . mnjtj?)
rmjtjf?) (Ort bei Armant)
ph(r)-n-Tmjj (Gut des Tmjj)
smtysn (Platzname)
shm(?)[...] (Ort nördlich von Armant)
drtj (at-Tüd)
hwt-ntr nt Mntw (nb drtj) (Monthtempel von at-Tüd)
pr-Mntw (S. hwt-ntr nt Mntw (nb drtj))
js-Jmbj (Grab des Jmbj)
w n hljj-[...]l (Bezirk, s. sljj-sgl)
§*[...] (s. Ssjj-sgi)
midw (al-Midämüd)
hwt-ntr nt Mntw nb midw ( s . hwt-ntv n(t) Mntw m midw)
hwt-ntr n(t) Mntw m midw (Monthtempel von al-Midämüd)

Fundorte:

Nagc al-GarTra
as-Salämiya
at-Tüd
ar-Rizaiqät
Armant
al-Uqsur
al-Midämüd

90
prw wibw w'st - wlst

prw w'bw wlst

Hammamat-Inschr. Nr. 114 des Hnnw; 11. Dyn. = Couyat-


Montet, MIFAO 34, 1912, 82, Z. 11

n i n [-(^ ff o Hammamat-Inschr. Nr. 192 des Jnm-m-hU; 11. Dyn. =


1
'' Couyat-Montet, a.a.O., 99, Z. 13f.

1 2
Der Name prw wibw wlst "die w?fcw-Häuser des thebanischen Gaues" bezeich-
net die Gegend, die sich von jw-mjtrw, an der Stelle des heutigen Nag'
— •J 3

Awlad Dahmas , im Süden bis sibt an der Nordgrenze des 6. oberäg. Gaues"'
im Norden erstreckt ; so berichtet die Hammämät-Inschrift Nr. 114 von der
Einberufung von Truppen aus prw wlbw wlst von jw-mjtrw bis sibt.
Das Gebiet von prw wibw wlst stellte in der frühen 11. Dynastie die Haus-
macht der Thebaner dar und umfaßte neben dem 4. auch den 5. und 6. oberäg.
Gau. Das Fragment einer Stele(?) aus Dandara6 zeigt, daß dieses Gebiet zu
Lebzeiten des thebanischen Oberhauptes des Süden Jnj-jtj.f-l% von den The-
banern beherrscht wurde .

wlst (der Gau)

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Do-


X kumente, RA 14, 1967, 175, Abb. 18

Mo'alla II, e , 2; 1. ZwZt = Vandier, Mocalla, 198


(Inschr. 6)

Die Bedeutung von prw w'bw W?st ist unklar: Kees, in: NGWG 1932, IC",
und Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGÄÄ 16, 1952, 95, be-
zeichnen prw w'bw als "Stammhäuser"; Schenkel, MHT, 256 und 265, dage-
gen als Uoiu-Garnisonen.
Gauthier, DG I, 175 hat (prw) wSbw irrtümlich als Name der Metropole
des 19. oberäg. Gaues aufgefaßt.
Dazu s. unter jw-mjtrw.
S. auch unter stbt im 6. oberäg. Gau.
Otto, a.a.O., 95f., bezeichnet prw wibw wlst als das erweiterte Geiiei
des thebanischen Gaues.
Fischer, Dendera, 1968, 129, Pl. 29
Dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 141, 147 mit Anm. 13.

91
Der 4. oberägyptische Gau

4, Stele des Jnj-jtj.f


20009
aus Theben-West; 1. ZwZt = Kairo CG

Stele des Hql-jh, Fundort unbekannt; 11. Dyn. = Polotsky,


X. in: JEA 16, 1930, 194, Pl. 29

Stele des JLj aus ar-Rizaiqat; 11. Dyn. = Kairo CG 20001

Hammämät-Inschr. Nr. 114 des Unnw; 11. Dyn. = Couyat-


Montet, MIFAO 34, 1912, 82, Z. 11

X ©
Hammamat-Inschr. Nr. 192 des Jmn-m-hlt;
yat-Montet, a.a.O., 99, Z. 14
11. Dyn. = Cou-

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 224, Pl. 3 und 40

r, Hammämät-Inschr. Nr. 61 des Jmnj; 12. Dyn. = Goyon,


Nouvelles Inscriptions rupestres du Wadi Hammamat, 1957,
81ff., Pl. 23, Z. 6

WS st ist sowohl der Name des 4. oberäg. Gaues als auch der der gleichna-
migen Gaumetropole, die an der Stelle des heutigen al-Uqsur lag1. Der Gau-
name ist manchmal nicht leicht von dem der Stadt zu unterscheiden, da bei-
de Namen sowohl mit dem Stadtdeterminativ als auch mit dem Zeichen der
Gaustandarte geschrieben sind2. Nur durch den Kontext läßt sich erkennen,
ob der Gau oder die Stadt gemeint ist. Ein Beispiel hierfür bildet das
oben zitierte wSst in der Mo'alla-Inschrift. So wird dort berichtet, daß
l
nh-tjfj nordwärts durch die Westgebiete von Armant zog und fand, wie "der
gan [ze] Gau von wist und von ntrwj die Festung von Armant am Hügel von
snüjsn [einnehmen wollten]" . Mit dem hier genannten w'st ist wahrschein-
lich der Gau gemeint, da der Name neben dem des 5. oberäg. Gaues (ntrwj)
genannt wird . Bei den anderen oben aufgeführten Belegen ist mit Sicher-

1 Dazu s. unter WS st, der Gaumetropole.


2 Vgl. die oben angegebenen Schreibungen des Namens, s. auch die Belege
für Wlst (Theben).
3 Zur Mo'alla-Inschrift s. Vandier, Mo'alla, 202f.; Schenkel, MHT, 49.
4 Vgl. jedoch Martin-Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 212 mit
Anm. 4.
92
wist

heit ebenfalls der Gau und nicht der Ort gemeint .

Das Gebiet des 4. oberäg. Gaues erstreckte sich zu beiden Seiten des Nils
von al-Mahämid QiblT im SUden bis sudlich des auf dem östlichen Nilufer
gelegenen al-Huzäm im Norden. Der Ort al-Huzäm lag bereits auf dem Gebiet
des 5. oberäg. Gaues, da in der Nähe die Scheintür eines seiner Gaufürsten
gefunden wurde .

Gauhauptstadt war von Anfang an Theben und nicht, wie Otto vermutete, zu-
nächst Armant und später erst Theben .

Während der 1. Zwischenzeit und des MR war das Gebiet des thebanischen
Gaues in mehrere Bezirke geteilt. Ein hntjjt-Bezirk mit jw-mjtru als Haupt-
ort lag am Westufer im Südteil des Gaues , an den sich ein zweiter namens
jwnj Uj.s qch{t] mit dem Hauptort Armant anschloß. Der dritte Bezirk
hieß w wlet und umfaßte die Stadt Theben und die dazugehörigen Nekropolen-
felder auf dem Westufer . Schließlich nennt das Ramesseum Onomastikon ein
12 1T
w n sljj- [...]! im Nordabschnitt des Gaues , das vielleicht mit dem Be-
zirk von Theben identisch bzw. ein Teil davon ist. Ungewiß bleibt, zu
welchem Bezirk die Stadt drtj (at-Tüd) gehörte. Die Teilung des thebani-

5 Der Gauname kommt auch auf dem Altar König Amenemhats I. aus List vcr,
MMA Acc. Nr. 09.180.526, unveröffentlicht, vgl. jedoch Hayes, The See;,
ter of Egypt I, 1953, 174f. mit Fig. 105; cf. auch Fischer, in: JNES
18, 1959, 139 mit Anm. 31.
6 Zur Grenze zwischen dem 3. und 4. oberäg. Gau s. unter rihn (3. oberä;.
Gau) und unter swnjjt im 4. oberäg. Gau.
Fischer, Coptite Nome, 1964, 43ff., Pl. 13; zur Nordgrenze des theiar.i-
schen Gaues s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, ÜGAÄ 16, Uli,
lf.; cf. Helck, Gaue, 1974, 83.
: Zu dem Problem der Gauhauptstadt s. unter jwnj (Armant) und unter ->c:
(Theben).
=• Dazu s. unter fyntjjt und unter jw-mjtn).
l
:: S. auch unter jwnj tlj.s. q h[t].
11 S. unter W WiSt.
;_ Der Ort sijj-[...]> ist mit dem &>jjsgl der Mo'alla-Inschrift und ie-
auf einem Ostrakon aus dem Ramesseum genannten sl [. . .] identisch, s.
unter &> jjsgi .
IJ '••• n S'jj-[...]} wird im Ramesseum Onomastikon direkt vor dem I.T. 5.
cberäg. Gau gelegenen jw-snän genannt, s. AEO-Plates, Pl. 2 Nr. Ulf.
.- S. unter sij-sgl.
93
Der 4. oberägyptische Gau

sehen Gaues in mehrere Bezirke ist aus der Eintragung auf der Kapelle Se-
sostris' I. erkennbar. In der Kolumne mit dem Gaunamen werden die drei
Gottheiten Sobek, Month und Wnw.t genannt . Während Sobek im hntjjt-üe-
16
zirk verehrt wurde , galt Month als der Gott sowohl von Armant als auch
von Theben 17 , während die Häsin Wnw.t vielleicht in dem Nordabschnitt des
thebanischen Gaues beheimatet war .

w w'st

Abisko, Graffito Nr. 4; 11. Dyn. = Brovarski, in: Se-


¥A, rapis I, 1969, 17 und 19. Z. 2f.

M •
Abisko, Graffito Nr. 5; 11. Dyn. = Brovarski, a.a.O.,
17 und 19, Z. 2

Mit w wist ist das Gebiet bzw. der Bezirk der Stadt Theben gemeint und
20
nicht, wie Gauthier annimmt, der Name eines Ortes bei Abisko in Unter-
nubien.

Neben der Stadt selbst umfaßte der Bezirk von Theben auch die auf dem
21
Westufer gelegene Nekropole

15 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, Pl. 3 und 40; cf. Schlott-Schwab, Die


Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.
16 S. unter ju-mjtnj sowie den in der Nähe gelegenen Orten SW-rrmW, ,jw~
swt bzw. jw-Sbkw und swnw-n-Sbkw,
17 S. unter jwnj (Armant) und unter w^St (Theben).
18 S. auch Helck, Gaue, 1974, 79.
19 Brovarski, in: Serapis I, 1969, 17; cf. Schenkel, MHT, 277.
20 DG I, 189.
21 S. auch unter W'St.
94
Wlst

Stele des Nfrw(?) aus Theben; 1. ZwZt = Kairo CG 1759 =


TPPI, 1 § 1

Stele des Tbw aus Theben-West;1. ZwZt = Kairo CG 20005 =


TPPI, 2 § 3

Zwei Grundsteinbeigaben des Mntw-fop/Nb-hpt-Rc aus ad-Dair


al-ßaharf; 11. Dyn. = Hayes, The Scepter of Egypt I, 1953,
155 Fig. 92

Opfertafel des Mntw-htp/nb-hpt-Rt aus Karnak; 11. Dyn. =


Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 34 Fig. 13, Taf. 9

Block aus Dair al-Balläs, California Box D136; 11. Dyn. =


Fischer, Coptite Nome, 1964, 112ff. Nr. 45, Pl. 37, Z.11
= Habachi, a.a.O., 29 Fig. 10, Z. 11

Abisko, Graffito Nr. 1 des Thmlw; 11. Dyn. = Brovarski,


in: Serapis I, 1969, 11 und 18, Z. 13

Hekanakhte II, 1; 11. Dyn. = James, The Hekanakhte Papers


and other Early Middle Kingdom Documents, 1962, Pl. 5, Z. '

pBrit. Mus. Nr. 10549; 12. Dyn. = James, a.a.O., Pl. 24,
Z. 2

Tafel des MMA Nr. 28.9.4; 12. Dyn. = James, a.a.O., Pl. ::,
Text A, Z. 3 und Text B, Z. 4

Grundsteintäfelchen des SJftp~jb-Re (Amenemhat I.), Fund-


ort unbekannt, Berlin Nr. 17567; 12. Dyn. = Aegypt. In-
schriften I, 212

Block aus Armant; 12. Dyn. = Mond-Myers, Tempi es of Arrant


II, 1940, Pl. 98 Nr. 14

Block aus Armant; 12. Dyn. = Mond-Myers, a.a.O., Pl. 99


Nr. 2
95
Der 4. ober ägyptische Gau

Kapelle Sesostris' I.; 12. Oyn. = Lacau-Chevrier, Sesostris


Ier, 78, 96, 104, 110 und Pl. 16, 25, 28, 30

Obelisk von AbgTg des Sesostris I.; 12. Dyn. = LD II, 119b =
Zayed, in: RdE 16, 1964, 202 Fig. 2

Stele des Nsw-Mntw aus Abydos, Louvre C 1; 12. Dyn. = Gayet,


Steles, 1886, Pl. 1 = Simpson, The Terrace of the Great God,
1974, Pl. 14, Z. 9 und 11

Stele des Hr aus Abydos, Louvre C 2; 12. Dyn. = Gayet, a.a.O.,


Pl. 2 = Simpson, a.a.O., Pl. 44, Z, 10

Statue Sesostris' II. aus al-Midämud; 12. Dyn. = B. de la


Roque, Medamoud 1926, FIFAO 4, 1927, 65

Statue Sesostris1 III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de la


Roque, Medamoud 1925, FIFAO 3, 1926, 38

Tor Sesostris' III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de la Ro-


que, Medamoud 1931, FIFAO 9, 1933, Pl. 1 (oben, rechts) =
Gardiner, in: JEA 30, 1944, Pl. 4 gegenüber S. 27

pKahim V. 1, 38 = pKahun and Gurob II, Pl. 35, Z. 38

Sinuhe B 206 und 238 = Gardiner, Hieratische Papyrus Berlin


V, 1909, Taf. 11 und 13 = Blackman, MES, 33 und 35

Stele des Nsw-Mntw, Fundort unbekannt, Louvre E 3462; 12.


Dyn. = Fischer, in: RdE 24, 1972, Pl. 7B gegenüber S. 66

Ostrakon aus Theben; 12./13. Dyn. = Wilson, in: Melanges


Maspero, MIFAO 66 I. 2, 1935/8, 902

Block des Ugaf aus al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de la Roque,


Medamoud 1927, FIFAO 5, 1928, 130, Pl. 3= Helck, Historisch-
biographische Texte, 1975, 1 Nr. 2

96
wi st

Blöcke Sebekhoteps I I I . aus al-Midämüd; 13. Dyn. = B.


h ffi > Ji©
de la Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 79 F i g . 7 1 ;
8 4 f . F i g . 77a-b und 78; 8 8 f . F i g . 8 3 f . = Helck, a.a.O.
13f. Nr. 21

Stele Neferhoteps I I I . aus Karnak, Kairo Nr. 59635;


ft 13. Dyn. = Helck, a . a . O . , 45 Nr. 62

Q
tf Stele des Dd-nfr-R1 Dedumose I . aus a l - G a b a l a i n ; 13.
= B
Dyn. = Kairo CG 20533 = Helck, a . a . O . , 44 Nr. 59

\ ^ pRamesseum V I , 23 = Gardiner, i n : RdE 1 1 , 1957, 47,


P l . 2, Z. 23

\ ° Stele des Nfr-htp aus Abydos = Kairo CG 20240 = Simp-

son, a . a . O . , P l . 25

j<? Stele aus al-Köm al-Ahmar = Kairo CG 20318

1 ° Stele des Si-Untw aus al-Uqsur(?) = Kairo CG 20694

Stele des Sl-Mntw aus Theben = Kairo CG 20712

Statue des Mnw-nht aus Karnak = Kairo CG 533


Statue eines Mannes, Fundort unbekannt; MR(?) = Kairo
CG 902

\ S Bruchstück einer Statuengruppe, Fundort unbekannt


Kairo CG 998

~l;- i s t der Name der ehemaligen Hauptstadt des 4 . oberäg. Gaues, die spä-
t e r von den Griechen sowohl Qrjßca (Theben) als auch J~Loq jroAif genannt
«-,--de, kopt. hieß s i e NH/NC, heute al-Uqsur 1 .

1 Zu uSst (Theben) s. Gauthier, DG I, 178; AEO II, 24*ff.; Otto, Tcjc


graphie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 6ff.; Montet, Geogr.
II, 56ff.
97
Der 4. oberägyptische Gau

Im MR war Month, der in den meisten oben aufgeführten Belegen als "Herr
von wlst bezeichnet wird, der Hauptgott von Theben . Obwohl dieser Gott
einmal gegen Ende des AR "Herr von Armant" genannt wird , glaube ich, daß
er ursprünglich in Theben verehrt wurde, denn er trägt oft den Beinamen
"Herr von wlst, wohnhaft in Armant" . Andere Denkmäler der 11. bis ein-
schließlich 13. Dynastie bezeichnen ihn ebenfalls als "Herrn von wlst,
Stier von Armant, der herausgekommen ist aus at-Tud" . Sein Kult verbrei-
tete sich durch die Herrscher der 11. Dynastie in fast allen wichtigen
Orten des thebanisehen Gaues, so daß er im MR als "Herr von" jwnj (Armant),
mldw (al-Midämüd) und dvtj (at-Tüd) erscheint .

Neben Month wurde auch der Gott Chons in Theben verehrt, der auf der Sta-
tue Kairo CG 533 in der Opferformel als "Chons in Theben" tituliert wird,
während die Stele Kairo CG 20240 eine "Priesterin des Chons in Theben"
nennt. Weiterhin besaß in Theben auch Sobek einen Kult, der in dem sog.
Sobekhymnus des MR als "Herr von Theben" erscheint. Sicherlich handelt
es sich bei ihm um jenen Sobek von sw-mnw bzw. jw-mjtrw, der im Südteil
des thebanischen Gaues verehrt wurde . Im Gegensatz zu Month wird im MR
Amun nicht als "Herr von wlst" bezeichnet. Sein Kult in Theben war damals
auf den Karnaktempel beschränkt, wo er nb nswt-tiwj hntj jpt-swt (Karnak)
genannt wird . Dazu ist zu bemerken, daß der Tempel von Karnak im Stadt-
gebiet von Theben lag, wie aus der Inschrift auf einem Sphinx König Sebek-
hoteps III. hervorgeht .

Da der Name der Stadt Theben im Gegensatz zu dem von Armant nicht in der
Städteliste des sog. Ramesseum-Onomastikons genannt wird, vermutete

2 So bereits auf der oben genannten Stele des Tbl), die vermutlich vor
die Regierungszeit des Königs Wih-'nh/Jnj-jtj.f zu datieren ist; sie
befindet sich jetzt im Mus. von Kairo CG 20005.
3 Newberry, in: ASAE 4, 1903, 97; cf. Saleh, Three Old-Kingdom Tombs at
Thebes, AV 14, 1977, 24.

4 Dazu s. unter jwnj (Armant) mit Anm. 5-7.


5 Mond-Myers, Temples of Armant II, 1940, Pl. 99 Nr. 2
6 Dazu s. unter jwnj, m'dw und drtj.
7 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47, Pl. 2, Z. 23.
8 Zu Sobek von sw-mnw bzw. ju-mjtrw s. dort.
9 S. unter jpt-swt.
10 Gauthier, in: ASAE 31, 1931, 191; zur Schreibung des Namens s. unter
jpt~e(w)t m wlst.
98
UjSt

Otto , daß Armant und nicht Theben die ursprüngliche Metropole des the-
banischen Gaues gewesen sei. Gegen diese Ansicht spricht jedoch, daß alle
uns bekannten Gaufürsten aus dem AR in Theben residiert haben und sich in
- 12
Gräbern auf dem Westufer bei al-Huha begraben ließen . Der älteste uns
bekannte Gaufürst des thebanischen Gaues war vermutlich Wnjs-'nh, der zu
13
Beginn der 6. Dynastie gelebt haben dürfte . Auch haben die früheren
Fürsten bzw. Könige der 11. Dynastie von Anfang an in Theben residiert und
ihre Gräber bei at-Tärif auf dem Westufer angelegt . Schließlich wurden
in Theben-West mehrere Gräber freigelegt, die in die Übergangszeit von der
15
3. zur 4. Dynastie zu gehören scheinen , was zeigt, daß Theben schon zu
Beginn des AR besiedelt war. Daher glaube ich, daß Theben bereits seit dem
AR die Hauptstadt des 4. oberäg. Gaues war und nur für kurze Zeit an Be-
deutung verlor, bevor und während tn]%-tjf,j von al-Ma'allä und sein Gegner
Wsr vom 5. oberäg. Gau ihren Machtbereich auf den thebanischen Gau auszu-
17
dehnen versuchten
Neben wist trägt die Stadt Theben schon seit der 12. Dynastie auch den
Namen njwt-rsjt "die südliche Stadt" . Nach der Wiedervereinigung Ägyp-
tens durch Mentuhotep II. regierten die Könige der 11. Dynastie das ganze
Land von hier aus, und auch in der Zeit der 12. und 13. Dynastie, als die
Residenz wieder im Norden in der Gegend von Memphis war, blieb Theben die
Rolle einer zweiten Hauptstadt, der "südlichen Stadt".
Die Nekropolengegend von Theben auf dem Westufer wird auf der Statue Kai-
ro CG 902 als smjt jmntt Ht nt wlst "die große westliche Nekropole von
19
Theben" bezeichnet .
:i A.a.O., in Anm. 1, S. 5 und 87f.
12 Zu diesen Gaufürsten und zu ihren Gräbern s. Saleh, a.a.O., 12ff.
::• Saleh, a.a.O., 17; s. auch Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 43 mit Anm.
12.
14 Arnold, Gräber des Alten und Mittleren Reiches in el-Tarif, AV 17,
1976, 39ff.
;~z Arnold, a.a.O., llf.; ders., in: MDAIK 29, 1973, 150ff.; cf. Martir.-
Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 77 mit Anm. 3.
1-: Zu dem Grund, warum Theben nicht im Ramesseum Onomastikon genannt wiri,
s. unter jwnj (Armant).
1" 5. dazu Gomaä, a.a.O., 34ff., 51ff.
.: 5. unter njwt-rsjt.
c
1 I- Zur Schreibung des Namens s. unter smjt jmntt it wist.

99
Der 4. oberägyptische Gau

njwt-rsjt

Q ~)Q WH
> Stele Nr. 6 des Htpw; 12. Dyn. = Fakhry, Wadi el Hu-
° di, 1952, 25 Fig. 20, Z. 9 = Sadek, Wadi el-Hudi I, 1980,
16, Z. 9

Q 1^ pMoskau Nr. 1695, verso 1: 12./13. Dyn. = Posener, in:


Q 5
^ MDAIK 25, 1969, 103, verso 1, Taf. 5

©A. Stele des H'j-nfr-R' Sebekhotep IV. aus Karnak, Kairo JdE
Q
51911; 13. Dyn. = Helck, in: MDAIK 24, 1969, 199, Z. 4 =
Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 31 Nr. 37

© 1 ! pBoulaq 18, XXIX. 5 = Scharff, in: ZÄS 57, 1922, 51ff.,


Ql
Umschrift S. 13**

©1 Stele des Mmj aus Abydos = Kairo CG 20378

QO] i Stele des Rhwt.f aus Abydos = Kairo CG 20557

m l Stele des PZ-ntj-nj aus Abydos, Louvre C 43 = Pierret,


Recueil d'Inscriptions II, 1878, 50

0,iQ pBrooklyn 35.1446, Insertion A, 5; Insertion B, 3; Inser-


0 S
tion C, 2, 4 und 8 = Hayes, A Papyrus of the Late Middle
Kingdom, 1955, Pl. 4, Z. 5, Pl. 5, Z. 3, Pl. 6, Z. 2, 4
und 8

Njwt-rsjt ist der Name der Stadt Theben (wlst) seit dem Anfang des Mittle-
ren Reiches . Es bezeichnet sie als zweite Hauptstadt Ägyptens und Gegen-
stück zu der im Norden bei Memphis/DahiOr gelegenen Residenz2. Der Name
kommt vielleicht zum ersten Mal auf der oben genannten Stele aus WädT al-
Hudf vor, die in die Zeit Sesostris1 I. datiert ist. In späterer Zeit wird
das im äußersten Norden des Deltas gelegene sml-bhdt, eigentlich Gegen-

1 Gauthier, DG III, 80; Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ


16, 1952, 8f.; Montet, Geogr. II, 56; s. auch unter wi st (Theben).
2 Otto, a.a.O., 9.
100
njwt-rsjt - jpt-s(w)t m wlst - jpt-swt

itJck zum oberägyptischen bhdt (IdfD), als njwt-mhjt "nördliche Stadt"


:eieichnet , was jedoch ohne politische Bedeutung ist.

:zz-s(w)t m wist

Sphinx des Shm-Rc swlci-tlwj Sebekhotep III. aus Kar-


:M • nak; 13. Dyn. = Gauthier, in: ASAE 31, 1931, 191

jnter jpt-swt

jzt-sut

Kapelle Sesostris 1 I . ; 12. Dyn. = Lacau-Chev-


rier, Sesostris I e r , 77, 8 1 , 8 5 , 8 7 , 100,
106, P l . 16, 18-20, 27, 29

B e s c h r i f t e t e r Block aus Memphis; 12. Dyn. =


Farag, i n : RdE 3 2 , 1980, 81

Stele S e s o s t r i s ' 1 1 1 . aus ad-Dair al-BaharV,


12. Dyn. = N a v i l l e , Deir El-Bahari I , 1907,
P l . 24, Z. 5 und 13

A l t a r Amenemhats I I I . und Amenemhats I V . aus


/I^JIJJJI? Karnak; 12. Dyn. = P i l l e t , i n : ASAE 24, 1924,
67f. = V a l l o g g i a , i n : RdE 2 1 , 1969, 117

Stele des Jrm-m-hU aus Abydos; 12.(?) Dyn. =


UM Kairo CG 20359

/)DHrjrl§ •Dnrifir|o -hal\- A l t a r Amenemnats VI


- aus
Karnak; 13. Dyn. =
Kair0 CG 2 3 0 4 = Helck
l\a r\ fia'rl'o^ '" ' ° ' Historisch-biographi-
^Qu.iHoJj.i, s c h e T e x t e ) 1 9 7 5 ) 4 Nr> 7

A D pl Sphinx des Shm-R' swid-tlwj Sebekhotep I I I .


aus Karnak; 13. Dyn. = Gauthier, i n : ASAE 3 1 ,
1931, 191

3 Gauthier, DG III, 77; Montet, Geogr. I, 116.


101
Der 4. oberägyptische Gau

Naos Neferhoteps I . aus Karnak; 13. Dyn. = Kairo CG 42022


1°jlo = Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 30 Nr. 33

^ Statue des Jj-rrmi aus Karnak, Heidelberg Nr. ?; 13. Dyn.


O 000
= Ranke, i n : Melanges Maspero, MIFAO 66 1 . 1 , 135/38, 362
Helck, a . a . O . , 38 Nr. 48

^ Stele des Jnj-jtj.f aus Theben-West; 13.(?) Dyn. = Kairo


/)*jj " CG 20429

Statue des Gbbw aus Karnak, Kopenhagen Ny Carlsberg AEIN


Ü°JJCo 27; 13. Dyn. = Koefoed-Petersen, Catalogue des Statues,
1950, 18 Nr. 25

^ Statue des Twtj aus Karnak = Kairo CG 534


O n

Jpt-swt " d i e die Stätten z ä h l t " i s t der Name des auf dem ö s t l i c h e n N i l -
2
ufer 3 km nördlich von al-Uqsur gelegenen al-Karnak . Der jetzige Name Kar-
nak besitzt keine etymologische Verwandtschaft mit dem äg. jpt-swt, sondern
bedeutet "Festung" .

Die Bedeutung von Karnak beruht allein auf dem Tempel des Gottes Amun, der
als Hauptgott von jpt-swt galt und seit der 12. Dynastie den Beinamen "Herr
der Throne der beiden Länder, der in jpt-swt residiert", führte . Sein
Tempel in Karnak wird schon auf Denkmälern der 11. Dynastie pr-Jmn "Haus"
bzw. "Domäne des Amun" genannt . In der 12. Dynastie wird der Tempel auch
als hwt-ntr n(t) Jmn-(Rl) bezeichnet . Als Eigenname führt er die Bezeich-
7 8
nung jpt-swt , genauer jpt-swt m w'st .
1 Zum Namen jpt-swt s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16,
1952, 18 und 107; RÄRG, 792; Barguet, Le Temple d'Amon-Re ä Karnak, 1962,
1; ders., in: LA III, 341.
2 Gauthier, DG I, 68; AEO II, 26*; Montet, Geogr. II, 57.
3 Sauneron, in: BIFAO 64, 1966, 186f., cf. Barguet, in: LA III, 341 mit
Anm. 1.
4 Naville,Deir El-Bahari I, 1907, Pl. 24; Helck, Historisch-biographische
Texte, 1975, 38.
5 Dazu s. unter pr-Jrnn.
6 Zur Schreibung des Namens s. unter Tywt-ntv n(t) Jmn-(RC).
7 Otto, a.a.O., 18; cf. Barguet, Le Temple d'Amon-Re, 1962, 2.
8 Erwähnt auf einem Sphinx Sebekhoteps III. aus Karnak, Gauthier, in: ASAE
31, 1931, 191; zur Schreibung des Namens s. unter jpt-s(u)t m Wist.
102
jpt-swt - pr-Jmn

Die ältesten Bauten in Karnak bzw. im Amuntempel gehen auf Sesostris I. zu


rück, der dort mindestens zwei Kapellen errichtet hat 9 . Auch andere Könige
der 12. und 13. Dyn. haben mehrere Denkmäler in Karnak hinterlassen ,
u.a. eine Kapelle mit Namen des Königs Sebekhotep II. aus der 13. Dynastie H
Neben dem Haupttempel des Amun besaßen noch andere Gottheiten im Karnakbe-
zirk Heiligtümer, die in Inschriften des MR genannt werden. Außer einem Tem
pel des Month (pr-Mn£w)12 wird ein Heiligtum des Chons als hwt-ntr n(t) Hns.
(m wist) bezeichnet13. Vermutlich existierte in Karnak schon im MR auch ein
14
Tempel für Ptah .
Seit dem MR bis zum Ende der äg. Geschichte galt Karnak als das religiöse
Zentrum in Theben .
pr—Jmn

Stele des Rfiwij] aus Theben-West, Verbleib unbekannt;


Pn, ZwZt = TPPI, 5, Z. 3 § 7

mntüa Stele des Hcj-nfr-Rc Sebekhotep IV. aus Karnak, Kairo JdE
1
" ^ 51911; 13. Dyn. = Helck, i n : MDAIK 24, 1969, 199, Z. 12 =
Helck, H i s t o r i s c h - b i o g r a p h i s c h e Texte, 1975, 33 Nr. 37

Pr-Jmn "Domäne" bzw. "Haus des Amun" i s t eine Bezeichnung des Amuntempels
im Karnakbezirk . Die ä l t e s t e Erwähnung des Namens kommt auf der oben ge-
nannten Stele des R?iw[j] v o r , auf der b e r i c h t e t w i r d , daß Rhw[j] das "Haus
des Amun" i n Notjahren v e r s o r g t e . Somit i s t das h i e r genannte pr-Jmn als
17
das ganze zum Tempel gehörige Gebiet zu betrachten
Die ältesten Bauten des Amuntempels gehen jedoch auf Sesostris I. zurück,
1R
der mindestens zwei Kapellen in oder bei dem Amuntempel hinterließ . Aus-
serdem soll er dort eine Mauer errichtet haben, die im Text eines späten
Papyrus genannt wird: "Die Mauer: Hpr-kl-R' (Sesostris) ist rein im Haus
des Amun" ( ^ f c j J ^ fl(o $ i j ff^ n i ^ ^ ) . Während der
12. und 13. Dynastie wurde der Amuntempel erweitert. König Sebekhotep II.
20
errichtete
9 s. unterdarin eine
Hpr-kl-R 1 Kapelle mit seinem Namen
ptr qlww. .
10 Zu den Denkmälern des MR aus Karnak s. unter al-Uqsur.
11 S. unter [pr] Sbk-iitp m pr-Jmn.
12 S. auch unter pr—Mntw.
13 S. auch unter hwt-ntr n(t) Hnsw (m wist).
14 S. unter hwt Pth(?) wist.
15 Zum Karnaktempel s. zuletzt Barguet, in: LA III, 341ff.
16 Zu pr-Jmn s. Gauthier, DG II, 54; Montet, Geogr.II, 58.
17 Dazu s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 17.
18 S. z.B. unter Hpr.kl-Rc ptv-q'ww.
19 Jetzt in Berlin Nr. 3056; vgl. Otto, a.a.O., 21 mit Anm. 11; cf. Bar-
guet, Le Temple d'Amon-Re ä Karnak, 1962, 34 Anm. 1
20 Helck, in: MDAIK 24, 1969, 196 mit Anm. f.; s. auch unter [pr] Sb\->.zp
m pr-Jmn. .„,
Der 4. ober ägyptische Gau

Andere Inschriften aus der Zeit des MR bezeichnen den Amuntempel als
hwt-ntr nt Jrm-(RC) *; manchmal wird der Name durch den Zusatz nb nswt-
tlwj hntj jpt-swt "Herr der Throne der beiden Länder, der in jpt-swt (Kar-
nak) residiert" erweitert22.

Als Eigenname führte der Tempel des Amun die Bezeichnung jpt-swt23.

hwt-ntr nt Jnrn-(RC)

iDn^e*äD a "
Stele Sesostris' III. aus ad-Dair al-
n Q
B a h a r i ; 12. Dyn. = N a v i l l e , Deir E l -
c A 'H t±±» JT\ Bahari I , 1907, P l . 24, Z. 4 f . , 10 u.
/C&IQnVQHsä 13

i-qi—i c j v ^ - n ^ ^ y Statue des Jj-mrw aus Karnak, Heidel


lurT3 a HA—\ Kera w
berg r . ?;
Nr. ?. 13. Dyn.
n V n. = Ranke,
Ranke. Melana
Melanges
Maspero, MIFAO 66 1 . 1 , 1935/8, 362,
Z. 10f. = Helck, H i s t o r i s c h - b i o g r a p h i -
sche Texte, 1975, 37f. Nr. 48

MT-I />—*. b. JJOJJ Q Statue des Gbbw aus Karnak, Kopenhagen


|Ld o MA_^ 1 Ny Carlsberg AEIN 27; 13. Dyn. = Koe-
foed-Petersen, Catalogue des Statues,
1950, 18 Nr. 25

q n Q A—A N £±y o Stele des Snb.f-msw aus Karnak, Kairo


ILdn ^ ^,v-^ ^ JdE 37507;13.(?) Dyn. = L e g r a i n , i n :
RecTrav 24, 1902, 213, Z. 1

pBoulaq 18, XXVII.6., XXXIV.4 = Scharff,


in: ZÄS 57, 1922, 51ff., Umschrift S.
12**, 17**
S. unter pr-Jmn

21 Zu den Belegen des MR s. unter hwt-ntr nt Jmn-(RC) ; zum Namen s. auch


Gauthier, DG IV, 94.
22 Naville, Deir El-Bahari I, 1907, Pl. 24; Ranke, in: Melanges Maspero,
MIFAO 66 1.1, 1935/8, 362, Z. 10f.; cf. Helck, Historisch-biographische
Texte, 1975, 37f. Nr. 48; zum Namen s. Gauthier, DG IV; 97.
23 Otto, a.a.O., 18; s. auch unter jpt-swt.

104
pr-Mntw

pr-Mntw

, jiüd-ft j?t Stele des Ttj aus Theben-West, B r i t . Mus. Nr. 100 16141;
ni;
M 11. Dyn. = TPPI, 16, Z. 2 § 20

Ö A _ O Stele des Ml H aus Theben-West, MMA Nr. 14.2.7; 11. Dyn.


C1
^-XZi = TPPI, 9, Z. 1f. § 14

^Ezä^X Stele des Jnj-jtj.f, geboren von Mjjt, aus Theben, Berlin
S==
' Nr. 13272; 11. Dyn. = TPPI, 44, Z. 2 § 31

n n « Stele desselben Jnj-jtj.f aus Theben, Ny Carlsberg Inv.


1241; 11. Dyn. = TPPI, 45, Z. 1 § 32

cra i p n Stele des Bnnw aus Theben-West(?), Moskau Nr. 4071; 11.
Dyn. = Hodjash-Berlev, The Egyptian Reliefs and Stelae in
the Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow, 1982, 66ff. und
Tafel, Z. 2

n ö f t sj\ Stele des Si-Mntw-*wsr, vermutlich aus Theben, Florenz Nr.


5=3
1774; 12. Dyn. = Varille, in: Melanges Maspero, MIFAO 66
1.1, 1935/8, 554, Z. 2 = Fischer, in: RdE 24, 1972, Pl. 7A
gegenüber S. 66

nc±a-^\ Stele des Nsw-Mntw, vermutlich aus Theben, Louvre E 3462;


• ^ $
12. Dyn. = Fischer, a.a.O., Pl. 7B gegenüber S. 66

Pr—Mntw "Haus" bzw. "Domäne des Month" ist auf den oben genannten Denkmä-
lern der 11. und 12. Dynastie als eine Bezeichnung für den Monthtempel in
i
der Stadt Theben aufzufassen . Der Name hat weder eine Beziehung zu Ar-
2 3
mant noch zu einem Tempel in dieser Stadt . Auch ist das hier genannte
pr-Mntw von dem gleichnamigen Monthtempel (pr-Mntw) in at-Tüd zu unter-

S. auch Fischer, in: RdE 24, 1972, 70f. mit Anm. 2 und 4.
So Gauthier, DG II, 86.
Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 86f. mit Ar.-.
12, behandelt pv-MntW zusammen mit Ärmant, vql. auch Index S. 119 'rr—
!-fntW HermonthisJ. H<-lek, Gaue, 1974, 79 nimmt an, daß mit pv-MntW die
Metropole des 4. oberäg. Gaues gemeint ist.

105
Der 4. oberägyptische Gau

scheiden , was auch für das auf der Stele des Hnnw genannte pr-Mntw gilt.
Hnnw ist vermutlich mit dem Inhaber des Grabes Nr. 313 in Theben-West iden-
tisch 5 .

Month war der Hauptgott von Theben und wird seit der 11. Dynastie oft als
Herr dieser Stadt bezeichnet6. Sein Tempel aus dem MR in Theben existiert
nicht mehr 7 , vermutlich lag er an der Stelle des später für ihn errichte-
o
ten Tempels im KarnakbezirK .

hwt^ntr n(t) Hnsw (m wlst)

Stele des Jlhms, Fundort unbekannt, Louvre


C 138 = Gayet, S t e l e s , 1886, P l . 26

( i n o "p^T.f\ i n ^ l T V Stele des Nfr-htp aus Karnak, Kairo JdE


I L d n ^ T J n l U ^ T J ? 37515 = Legrairl) in . RecTrav 23, 1901, 61

Hwt-ntr n(t) Hnsw (m wlst) i s t die Bezeichnung eines Tempels des Gottes
Chons in der Stadt Theben . Die Lage dieses Tempels i s t unbekannt g e b l i e -
ben, vermutlich stand er aber an der S t e l l e des später e r r i c h t e t e n Chons-
tempels in der Südwestecke des Karnakbezirkes .

Obwohl keine Bauten des MR d a r i n vorhanden s i n d , beweisen die Inschriften


dieser Z e i t , daß er damals schon e x i s t i e r t e : Er wird auf der Stele des
J'hms erwähnt und außerdem bezeichnet sich auch Nfr-htp auf seiner oben
genannten Stele aus Karnak als "Schreiber des Chonstempels". Eine andere
Stele eines Nfr-htp12 erwähnt eine " P r i e s t e r i n des Chons in Theben" (wcbt
nt Hnsw m w?st).

4 Borghouts, in: LA IV, 200 mit Anm. 6, hält pr-Mntw auf den oben genann-
ten Denkmälern für den Monthtempel in at-Tüd; zum Monthtempel von at-
Tüd s. jedoch unter hut-ntr nt Mntw (nb drtj).
5 Zum Grab Nr. 313 in Theben-West s. PM 1.1, 388f.
6 Dazu s. unter Wist (Theben).
7 Vgl. jedoch Barguet, in: LA III, 348 (C).
8 Zum Monthtempel s. PM II, lff.
9 Die Belege aus dem NR und später nennen pr-Hnsw, s. Gauthier, DG II,
120; Montet, Geogr. II, 59.
10 Zum Chonstempel s. PM II, 224ff.,- cf. Montet, Geogr. II, 57 Fig. 5.
11 Dazu s. auch Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 31.
12 Kairo CG 20240. .nfi
hwt Pth(?) wlst - Hpr-kl-Rc ptr q'ww

hwt Pth(?) wlst

Skarabäus des Mn-htp aus Tall al- c Igül; 13. Dyn. = Rowe,
Rnl A Catalogue of Egyptian Scarabs, 1936, 15f. Nr. 53

Vermutlich handelt es sich hier um den Namen eines Ptahtempels in Theben.


Obwohl dieser auf anderen Denkmälern aus der Zeit des MR nicht genannt
wird, wissen wir von seiner Existenz bereits vor der Zeit Thutmosis III.:
So berichtet dieser König, er habe den Ptahtempel in Karnak nach einem
älteren Bau neu errichtet .

Der Ptahtempel in Theben liegt im Nordteil des heiligen Bezirkes von Kar-
nak 2 .

Hpr-kl-R' ptr qlww

Kapelle Sesostris1 I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 67, 83, 97, 123, 134, 163, 208, Pl. 13,
18, 25, 34 und 40

Anläßlich seines ersten Sedfestes errichtete Sesostris I. einen Festtempel,


1autet
dessen Name k A ^ y - Q Q /^^M^-ffi "
Dieser Tempel wurde völlig zerstört und seine Blöcke für den Bau des Drit-
ten Pylons verwendet. Bei Arbeiten im Karnaktempel hat man in neuerer Zeit
die Bauteile des Tempels wieder zusammengetragen und neu wiederaufgebaut.
Heute ist dieser Tempel unter dem Namen Chapelle Blanche "Weiße Kapelle"
bekannt . Vermutlich stand die Kapelle ursprünglich zwischen dem später
errichteten 3. und dem 7. Pylon . Diese Sedfestkapelle soll nach der auf
ihr angebrachten Inschrift in einem Gebäude namens Hpr-kl-Rl ptr qlwc
"Cheperkare (Sesostris I.), der die Höhe überblickt" gelegen haben .

: Urk. IV 765, 6ff.; cf. auch Urk. IV 879, 2ff.,- Otto, Topographie des
Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 34.
: Zum Ptahtempel in Karnak s. PM II, 195ff.; vgl. auch Montet, Geogr. II,
57ff. mit Fig. 5; cf. Gauthier, DG IV, 69 und 94.
:- Zur Weißen Kapelle s. Lacau-Chevrier, Une Chapelle de Sesostris Ier ä
Karnak, 2 Bände (1956, 1969); cf. Barguet, in: LA III, 341 mit Anm. H;
PM II, 61ff.
i Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 21.
: Zu der Inschrift s. Lacau-Chevrier, a.a.O., 67, 83, 97, 123, 134 und
163.
107
Der 4. oberägyptische Gau

Otto6 hat den Namen mit "Heiligtum des Hpr-k!-Rc, hoch in bezug auf die
Udjat-Augen" übersetzt. Der Name erinnert uns jedoch an den der Pyramide
Sesostris' I. bei List: S-n-Wsrt ptr tSwj "Sesostris, der die beiden Län-
der überblickt"7. Daher glaube ich, daß man den hier behandelten Namen
eher üpv-kl-Rz ptr qlww und nicht Hpr~ki-Rc qiw wdi.tj lesen sollte.

Dieser Festtempel Hpr-ki-Rc ptr qlww ist nicht der einzige Bau Sesostris1
I. im Karnaktempel. Vor kurzem wurden im 9. Pylon Blöcke gefunden, die zu
einer weiteren Kapelle gehören9, deren Name bis jetzt noch unbekannt ist.
Die Inschrift der Weißen Kapelle erwähnt jedoch die Namen dreier weiterer
Bauten Sesostris' I., nämlich hwt Hpr-kl-Rc sut dflw, hwt Hpr-kl-Rc hntj
10
swt und s-n-Wsrt ntrj blw . Ob die neu entdeckte Kapelle einen dieser Na-
men trägt, ist ungewiß.

hwt Epr-kl-R' swt dflw

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


Sesostris Ier, Pl. 12

Hwt Hpr-kl-Rc swt dflw "Haus des Cheperkare (namens): Stätten der Spei-
1 1
sen" lautet der Name eines Bauwerks des Königs Sesostris I., das sich
vermutlich in Karnak befand. Es handelt sich dabei wohl um einen Speicher12.

6 A.a.O., in Anm. 4.
7 S. auch unter S-n-Wsrt ptr t'wj im 1. unteräg. Gau; TAVO Beih. 66.2.
8 So Otto, a.a.O., 120.
9 Leclant, in: OrNs 48, 1979, 372; ders., in: OrNs 49, 1980, 376; cf. auch
Hornung, in: Archäologie und Geschichtsbewußtsein, 1982, 27 Anm. 12.
10 Zu diesen Bauten s. unter dem jeweiligen Namen.
11 Zum Namen s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952,
21; cf. Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 208; Wilke, in: ZÄS 70, 1934, 81.
12 Dazu s. Otto, a.a.O.
108
hwt Hpr-ki-Rc hntj swt - ntrj blw S-n-Wsrt - [pr] Sbk-htp •v. pr-J~

hwt Hpr-kl-Re hntj swt

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


»dg Sesostris Ier, Pl. 2 und 27

Hwt Hpr-kl-Rc hntj swt "Haus des Cheperkare (namens): Der Erste der Stät-
ten" war ein Gebäude des Königs Sesostris I. benannt, das vermutlich einst
in Theben zu suchen war.

ntrj b'w S-n-Wsrt

~fP S-E Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


1^" f Sesostris Ier, Pl. 2 und 27

Ntrj blw S-n-Wsrt "göttlich an Bau ist Sesostris" hieß eine von König Se-
sostris I. errichtete Kapelle, deren Lage heute nicht mehr bekannt ist .

Der Name erinnert an den der Pyramide des Königs Neferefre aus der 5. Dy-
nastie .

[ pr] Sbk-htp m pr-Jmn

[—n^Sgi^ZZ^ (V tnr\t±±±a Stele des Hcj-nfr-Rc Sebekhotep IV. aus Karnak,


|_ i J ^ a - o o J J ^ . i L ) ^ K a i ^ j d E 5 1 9 1 1 ; 13, Dyn . = Helck, in: MDAIK 24,
1969, 199, Z. 12 = Helck, Historisch-biographische
Texte, 1975, 33 Nr. 37

[Pr] Sbk-htp m pr-Jmn war der Name der von einem König Sebekhotep aus der
13. Dyn. errichteten Kapelle im Bereich des Amuntempels im Karnakbezirk".

Die Inschrift der oben genannten Stele berichtet von Restaurierungsarbei-


ten seitens des Königs Hcj-nfr-Rc Sebekhotep IV. sowohl an der hier ge-

1 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 210.


2 S. auch Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 210.
3 Zum Namen der Pyramide des Neferefre ntrj b>U Nfr.f-Rc s. Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 128.
4 Zur Ergänzung pr und nicht hwt s. Helck, in: MDAIK 24, 1969, 196, Arj:
f.
109
Der 4. oberägyptische Gau

nannten Kapelle a l s auch an den Tempel des Amun. Dies l ä ß t erkennen, daß
[pr] Sbk-htp von einem der Vorgänger dieses Herrschers erbaut worden i s t ,
vermutlich von König Sebekhotep I I . , dessen z e r s t ö r t e r Name [Shm-Rl] hwj-
[tiwj] sich in der I n s c h r i f t der Stele f i n d e t . Möglicherweise t r ä g t die
Kapelle Sebekhotep I I . den Namen [pr Shm-Rc] h,wj-[tiwj] .

[pr Shm-Rc] hwj-[tlwj

Stele des Hej-nfr-Rc Sebekhotep IV. aus Karnak,


Kairo JdE 51911; 13. Dyn. = Helck, i n : MDAIK 24,
1969, 200, Z. 21 = Helck, H i s t o r i s c h - b i o g r a p h i -
sche Texte, 1975, 34 Nr. 37

S. u n t e r [ pr] Sbk-htp m pr-Jrrm

smjt jmntt 'lt nt wl3t

\ Statue eines Mannes, Fundort unbekannt; MR(?)


O O ^ffi
~~ Kairo CG 902

S. unter wlet

jnt Nb-hpt-Rc

Stele Sesostris' III. aus ad-Dair al-Bahan; 12.


Dyn. = Naville, Deir El-Bahari I, 1907, Pl. 24

Theben, Graffito Nr. 968 des Nfr-jbd; 12. Dyn. =


4@£A Spiegelberg, Äg. und andere Graffiti aus der the-
banischen Nekropolis, 1921, 81, Taf. 107 = win-
lock, The Rise and Fall of the Middle Kingdom in
Thebes, 1947, Pl. 40 Nr. 1

Jnt Nb-hpt-Rc "Tal des Nebhepetre" lautet im MR eine Bezeichnung des Tal-

5 Dazu s. Helck, a.a.O., 200, Z. 21.


6 S. Helck, a.a.O., 198 mit Anm. m; zur Schreibung des Namens s. unter
[pr Shm-Rc] hwj- [t'wj].

110
jnt Nb-hpt-R1

kesseis von ad-Dair al-BaharT , vielleicht auch des gesamten Gebietes von
al-cAsäsif . I n diesem Tal errichtete Mentuhotep II. seine Grabanlage .7c-
3
hpt-Rc Ih swt bzw. ih swt Jrm und den dazu gehörigen Totentempel, der in
Inschriften des MR als hwt-ntr nt njswt-bjt Nb-hpt-Rc, einmal mit dem Zu-
c
satz m Jnt Nb-hpt-R , bezeichnet wird . Eine Stele König Sesostris' III.
berichtet von Restaurierungsarbeiten an der Grabanlage Mentuhoteps II. so-
5
wie von Stiftungen zugunsten des Totentempels dieses Königs , in dem, wie
die Inschrift einer Stele aus der 13. Dynastie zeigt , neben dem vergött-
lichten König Mentuhotep II. wahrscheinlich auch die Göttin Hathor von
AtfTh c
verehrt wurde.
Jnt Nb-hpt-R wird vermutlich zu Lebzeiten des Königs Mentuhotep II. bzw.
während der 11. Dynastie einfach nur jnt "Wüstental" genannt .

Da in den thebanischen Graffiti aus der Zeit des MR ausschließlich das


Tal Mentuhoteps1 II. genannt wird, handelt es sich vielleicht auch bei dem
im thebanischen Graffito Nr. 897 genannten Tal (tl jnt) des flb-m-hit(?)
eher um das Tal König Mentuhoteps II. als um das eines unbekannten Königs
Nb-m-hlt. Der von Spiegelberg mit Vorbehalt angeführte Name ^fcJjlFü w
zu
(SjJ^Sp ist vermutlich zu ^ - ' J i S ^ a ® ^ A verbessern. Den
Könignamen gibt er mit J vi/ 5 bzw. £,, | g, wieder.

Gauthier, DG I, 88; Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ lc,


1952, 61; Montet, Geogr. II, 69; Arnold, Der Tempel des Königs Mentu-
hotep von Deir el-Bahari I, AV 8, 1974, 90f.; ders., in: LA I, 1006.
Arnold, Der Tempel des Königs Mentuhotep I, AV 8, 1974, 90.
Zum Namen der Grabanlage s. unter Nb-hpt-Rc 1% swt.
Zur Schreibung des Namens s. unter hwt-ntv nt njswt-bjt Nb-hpt-Rc.
Zu dieser Stele s. Naville, Deir El-Bahari I, 1907, 69, Pl. 24; s. aucr.
v. Bissing, in: BIFAO 10, 1912, Pl. 5; cf. Frankfort, Kingship and the
Gods, 1955, Fig. 20.
5. dazu Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 73.
Arnold, a.a.O. in Anm. 2.
Äg. und andere Graffiti aus der thebanischen Nekropolis, 1921, 74; s.
auch Gauthier, DG I, 88.
Spiegelberg, a.a.O., in Anm. 8, S. 74, Taf. 94.

111
Der 4. oberägyptische Gau

t% int Nb-m-hlt(?)

Thet| n
11 Q<6« ° (4p \S--£)~\ e . Graffito Nr. 897 des PS-nfi-[hr) ; 12. Dyn.
? Spiegelberg, Äg. und andere Graffiti aus der the-
banischen Nekropolis, 1921, 74, Taf. 94

S. unter jnt Nb-hpt-Rl

lh sut Nb-hpt-Rt

( G
ll^H'A Stele des cntj-m-hlt und des rtw aus Abydos; 12.
Dyn. = Kairo CG 20088

lh swt Nb-hyt-R1 "Nebhepetre ist trefflich an Sitzen" lautet der Name der
von König Mentuhotep II. aus der 11. Dynastie bei ad-Dair al-Bahari in
Theben-West errichteten Grabanlage mit dem dazugehörigen Totentempel . Sie
wird im MR auch lh swt Jmn "Amun ist trefflich an Sitzen" genannt , wäh-
rend sie später nur noch lh swt heißt.

Der Name lh. swt Jmn läßt erkennen, daß der Gott Amun schon im MR in lh swt
einen Kult besaß . Neben Amun wurde wahrscheinlich schon unter Mentuhotep
II. auch die Hathor von Dandara dort verehrt, die in Inschriften des NR
als "wohnhaft in" bzw. "Herrin von" lh swt bezeichnet wird .

1 Zum Namen s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952,
60; cf. Ällam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 61; Bennett, in: JEA 52, 1966,
176. Helck, in: LS V, 6 übersetzt den Namen mit "Verklärt sind die
Plätze (des Mentuhotep)", vgl. auch Arnold, Der Tempel des Königs Men-
tuhotep von Deir el-Bahari I, AV 8, 1974, 90.
2 Gauthier, DG I, 7; Otto, a.a.O.; Montet, Geogr. II, 68f.
3 Dazu s. die in Anm. 1 zitierten Literaturhinweise; zur Schreibung des
Namens s. unter lh swt Jmn.
4 Dazu s. Otto, a.a.O., 60 mit Anm. 3-6.
5 Zum Kult des Amun in ?h swt s. Otto, a.a.O.
6 Reliefdarstellungen sowie Inschriften aus der Grabanlage des Mentuhotep
II. bezeichnen den König als "Geliebten der Hathor, der Herrin von jwnt
(Dandara)", dazu s. Arnold, Der Tempel des Königs Mentuhotep von Deir
el-Bahari II, AV 11, 1974, Taf. 1 Nr. 1996, 25, 28, 29 Nr. 4985 und
Taf. 59a.
7 Otto, a.a.O.; Ällam, a.a.O., 61 und 75.

112
Ih swt Jmn - hwt-ntr nt njswt-bjt Nb-hpt-Rc - pr-Mntw Hcj-klw-[R

Ih swt Jmn

Theben, Graffito Nr. 948 des Njsw-Mntw; 12. Dyn.


= Spiegelberg, Äg. und andere Graffiti aus der
thebanischen Nekropolis, 1921, 79, Taf. 105 =
Winlock, The Rise and Fall of the Middle Kingdom
in Thebes, 1947, Pl. 40 Nr. 2

^ev.* Theben, Graffito Nr. 952 des Mntw-htp;


= Spiegelberg, a.a.O., 79, Taf. 106 = Winlock,
12. Dyn.

a.a.O., Pl. 40 Nr. 3

S. unter Ih swt Nb-hpt-Rl

hwt-ntr nt njswt-bjt Nb-kpt-R'

Stele Sesostris' III. aus ad-Dair al-


BaharT; 12. Dyn. = Naville, Deir el-Ba-
hari I, 1907, Pl. 24

Statue des Sbk-ddw aus Theben; 13. Dyn.


ISrHCsED = CG 887 = A l l am, H a t h o r k u l t , MAS 4 ,
1953, 73

S. unter jnt tib-hpt-R1

pv-Mntw Hcj-klw-lRc]

Theben, G r a f f i t o Nr. 940 des Mntw-htp; 12. Dyn.


= Spiegelberg, Äg. und andere G r a f f i t i aus der
thebanischen N e k r o p o l i s , 1921, 78, Taf. 104 =
Winlock, The Rise and F a l l of the Middle Kingdor
in Thebes, 1947, P l . 40 Nr. 5

Der Inhaber des oben genannten G r a f f i t o aus der Z e i t der 12. Dynastie be-
zeichnet sich als " V o r l e s e p r i e s t e r " des Nb-hpt-R1 im pr-Mntw R~cj-kiu-'.K''.
Diese Verbindung zwischen dem verstorbenen König Mentuhotep I I . und dem
.on Sesostris I I I . e r r i c h t e t e n Heiligtum f ü r den Gott Month l ä ß t erkennen,
23ä das i n dem G r a f f i t o genannte pr-Mntw Hctj-kiw-[Rc]:in u n m i t t e l b a r e r N'äie
113
Der 4. ober ägyptische Gau

der Grabanlage Mentuhoteps II. in ad-Dair al-Baharf gelegen haben muß.


Vielleicht hat die Bezeichnung pr-Mntw HCj~klu-{R']für den Totentempel
Mentuhoteps II. aber nur zu Lebzeiten Sesostris' III. Gültigkeit . Seso-
stris III. nahm auch Restaurierungsarbeiten am Grab Mentuhoteps II. vor
und förderte den Totenkult dieses Königs . Außerdem hinterließ er im To-
tentempel Mentuhoteps II. zahlreiche Denkmäler, u.a. 8 Statuen3.

tl hat nt hh n rnpt n k* Sbk-htp

SMnriMrud Statue des Jj-mrj-Nfr-ki- R' aus Kar-


nak, Louvre Nr. ?; 13. Dyn. = Mariet-
te, Karnak II, 1875, Pl. 8 (r) =
Pierret, in: Melanges d'Archeologie
egyptienne et assyrienne 3, 1876, 63
= Otto, Topographie des Thebanischen
Gaues, UGAÄ 16, 1952, 76

"Das Haus von Millionen Jahren des Ka des (Königs) Sebekhotep" bezeichnet
einen Gedächtnistempel eines Königs namens Sebekhotep aus der 13. Dynastie,
der in Theben-West zu suchen ist .

hntjjt

Stele des üql-jb, Fundort unbekannt; 11. Dyn. = Polotsky,


in: JEA 16, 1930, 194, Pl. 29

II) O Stele des Jtj aus a r - R i z a i q a t ; 1 1 . Dyn. = Kairo CG 20001

Hntjjt wird von Gauthier als Name eines unbekannten Ortes in der Gegend

Dazu s. Arnold, Der Tempel des Königs Mentuhotep von Deir el-Bahari I,
AV 8, 1974, 91.
Vgl. die Inschrift der Stele Sesostris' III. aus ad-Dair al-Bahari, Na-
ville, Deir El-Bahari I, 1907, 89, Pl. 24.
Zu den Denkmälern Sesostris' III. aus dem Totentempel Mentuhoteps II.
s. PM II, 384f.; cf. Arnold, in: LA' I, 1008.
Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 76.
DG IV, 180f.
114
hntjjt

von Theben aufgefaßt und mit dem später überlieferten pi-hntj identifi-
7 8
ziert . Vandier dagegen nimmt an, daß hntjjt als eine Bezeichnung für
Oberä'gypten zu verstehen ist. Schließlich sieht Otto9 in hntjjt den süd-
lichsten Teil Oberägyptens (1. bis 4. oberäg. Gau).
Aus der Inschrift der beiden oben genannten Stelen geht jedoch hervor, daß
hntjjt zum 4. oberäg. Gau gehörte und als Name eines Bezirkes bzw. eines Di-
striktes im Südteil des Gaues aufzufassen ist. So bezeichnet sich HqS-jb
auf seiner Stele als "Ehrwürdiger im thebanischen Gau und großer Pfeiler
in hntjjt". Jtj nennt sich seinerseits "großer Pfeiler im thebanischen Gau
und einer, dessen Würden geschaffen wurden in hntjjt" . Da Jtj außerdem
die Stadt jw-mjtru als seinen Heimatort angibt, zeigt dies, daß jw-mjtT~
zum hntjjt-Bezirk gehörte: Dieser Ort aber lag an der Stelle des heutigen
Nag' Awläd Dahmas im Südteil des thebanischen Gaues . Daher glaube ich,
daß mit hntjjt auf den beiden Stelen eher der Südteil des 4. oberäq. Gaues
gemeint ist. In diesem Teil des Gaues wurde der Gott Sobek verehrt; des-
sen wichtigste Kultstätten jw-mjtrw und sw-mnw hießen, was besagt, daß j-~-
mjtrw, der Heimatort unseres Jtj, der Hauptort des sog. hntjjt-Bezirkes
gewesen wäre. Neben jw-mjtrw und sw-mnw dürften auch die in den Dokumenten
12
des Hql-nht genannten Ortschaften jw-Sbkw , swnw-n-Shkw, hwt-hil, pv-hll,
nbsjjt, hpsjjt, st-sm'f?) und epit-rnlt in diesem hntjjt-Bezirk gelegen ha-
ben , d . h . , daß hntjjt die Gegend von al-MahämTd QiblT umfaßte bzw. sich
von dem Ort swnjjt im Süden bis nördlich von ar-Rizaiqät im Norden er-
streckt haben muß.

6 P?-hntj ist nicht im MR überliefert; zu diesem Ort s. Otto, Topogra-


phie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 19 und 59.
7 Die Schreibung des Namens mit dem Stadtdeterminativ bedeutet jedoch
nicht, daß hntjjt als Name eines Ortes zu verstehen ist.
8 MIFAO 66 1.1, 1935/8, 139.
9 A.a.O., 94; cf. auch Polotsky, Zu den Inschriften der 11. Dynastie,
UGAÄ 11, 1929, 71; Kees, in: ZÄS 70, 1934, 91 mit Anm. 4.
10 Zu der Inschrift der beiden Stelen s. auch Schenkel, MHT, 57ff.
11 Dazu s. unter jw-mjtrw.
12 Jw-Sbkw ist mit dem in der Mocalla-Inschrift genannten jw-swt iden-
tisch, dazu s. unter jw-swt.
13 Zu den hier genannten Ortschaften s. unten.
14 Der Ort swnjjt bildete den Südpunkt des 4. oberäg. Gaues, direkt süd-
lich dieses Ortes verlief die Grenze zwischen dem 3. und 4. oberäg.
Gau, dazu s. unter swnjjt.

115
Dev 4. oberägyptische Gau

swnjjt
stele
n&_ r^Q Sesostris1 I. aus Karnak, Kairo JdE 88802; 12. Dyn.
I^ 4 4 © = Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 35 Fig. 5, Taf. 14a

Swnjjt wird von Nims als Grenzort im Süden des thebanischen Gaues bezeich-
2 -'
net, Montet dagegen suchte den Ort zwischen Satt ar-Rigal und Gabal as-
Silsila im 1. oberäg. Gau. Schließlich hat Habachi sunjjt an die Südgren-
ze des 3. oberä'g. Gaues, d.h. zwischen Idfü und Hierakonpol is verlegt. Aus
der Inschrift der oben aufgeführten Stele geht jedoch deutlich hervor, daß
swnjjt nördlich des 3. oberäg. Gaues gelegen haben muß, denn es heißt im
Text: "Nordwestlich des Gaues von nhn (3. oberäg. Gau), südlich (von)
swnjjt". Somit verlief die Nordgrenze des Gaues von nhn direkt südlich des
Ortes swnjjt, d.h., daß swnjjt, wie Nims vermutet, ein Grenzort im Süden
des 4. oberäg. Gaues ist. Warum gerade auf der Stele Sesostris1 I. von der
Nordwestgrenze und nicht von einer Nord- oder Nordostgrenze gesprochen
wird, ist leicht zu erklären. Im Gegensatz zu dem felsigen Ostufer im
Nordteil des 3. oberäg. Gau, wo nördlich von al-Ma'allä (hfit) kein Platz
mehr für einen bedeutenden Ort ist, da der Gabal as-Sagab nahe an den Nil
herantritt und dort eine natürliche Grenze zwischen dem 3. und 4. oberäg.
Gau bildet, ist die Situation in dem gegenüber gelegenen Gebiet am West-
ufer (ganz) anders. Dieses Gebiet war dicht besiedelt, und dort lagen die
wichtigeren Orte jnvtj/pv-Hwt-hr des 3. und jw-mjtvw und sw-rmw des 4.
oberäg. Gaues. Darüber hinaus wurde die Grenze zwischen dem 3. und 4. ober-
äg. Gau an dieser Stelle während der 1. Zwischenzeit und zu Beginn der 11.
Dynastie oft mißachtet . Daher war die Nordwestgrenze des 3. oberäg. Gaues
für König Sesostris I. wichtiger anzuzeigen, als die am Ostufer, die ohne-
hin stabil blieb und keinen Anlaß gab, sie von neuem festzulegen. Auf ei-
ner anderen Stele desselben Königs, die ebenfalls die Grenze zwischen dem
3. und 4. oberäg. Gau anzeigt , wird auch nur von Grenzorten des Westufers
gesprochen, und zwar jnrtj im 3. und jw-mjtrw im 4. oberäg. Gau. Diese
Stele zeigt deutlich, daß die Grenze zwischen den beiden Gauen zwischen
1 JNES 14, 1955, 111.
2 Geogr. II, 39.
3 MDAIK 31, 1975, 36.
4 Vgl. z.B. die Feldzüge des Gaufürsten cnh-tjfj von al-Ma'allä im Ge-
biet des 4. oberäg. Gaues; dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 34ff.
5 Zu dieser Stele s. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33 Fig. 4, Taf. 14b.

116
swnjjt - sw-mnw

jnrtj (al-Gabalain) und jw-mjtno (Nagc Awläd Dahmas) verlief6. Wenn wir
also den Ort swnjjt suchen, dann zwischen al-Gabalain im Süden und Nag'
Awläd Dahmas im Norden. In dieser Gegend lag auch der Ort sw-mnw, dessen
Name im MR häufig belegt ist und der in enger Verbindung zu jw-mjtiw
7
stand . Auf Grund der verschiedenen Schreibungen des Ortsnamens hat Spie-
gelberg vermutet, daß der Name sowohl sw-mnw als auch swnw zu lesen ist ,
weshalb swnjjt mit dem bei Höd al-MahämTd QiblT gelegenen sw-mnw iden-
tisch sein könnte. Allerdings wird die Gleichsetzung von sw-mnw mit swnjjt
11
von Nims abgelehnt, wogegen ich glaube, daß man swnjjt doch mit sw-mnw
identifizieren darf, da in der Gegend zwischen al-Gabalain im Süden und
Höd al-MabämTd QiblT an der Stelle von sw-mnw im Norden kein weiterer Sied-
lungsraum vorhanden ist.

„ * .r, -, Sarg des Jnj aus al-Gabalain, Turin Suppl. 13.268;


fc§=y 5 _ Y i [ W ] ^ Z w Z t = B r o v a r s k i ) in. studies in Honor of Ge-
orge R. Hughes, 1976, 32f.

xt\ f l ö _T\ f i Mehrere Z y l i n d e r des Nwb-k>w-Rc (Amenemhat I I . ) ;



-^'' "" ' 12. Dyn. = Kuentz, i n : BIFAO 28, 1929, 125ff. Nr.

W,' 3ff. = Y o y o t t e , i n : BIFAO 56, 1957, 87 Nr. 1

n t±a A n Ö ( \ Drei Zylinder des Nwb-k>w-Rc (Amenemhat I I . ) , im


Q~Ö"jh l ö » « _ ) n Brooklyn Mus. Nr. 44.123.35-5; 12. Dyn. = James,
it±y
öjj> Corpus of H i e r o g l . I n s c r i p t i o n s in the Brooklyn
Museum I , 1974, 4 3 f . , Nr. 100-102, P l . 35

Z y l i n d e r des Nwb-kiw-Rc (Amenemhat I I . ) , Privat-


K*$ Slg.; 12. Dyn. = Grimm, i n : ZÄS 92, 1966, 74
Abb. 1

6 Zu jw—mjtrw als Grenzort im Süden des thebanischen Gaues s. Helck,


Gaue, 1974, 80; s. auch unter jw-mjtrw.
7 Dazu s. unter sw-mnw.
8 RecTrav 21, 1899, 49f.
9 S. auch Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 1C1
mit Anm. 11.
10 Zur Lage des Ortes s. unter sw-mnw.
11 Oben in Anm. 1
117
Der 4. ober ägyptische Gau

Zylinder des Hcj-hpr-Rc (Sesostris II.); 12. Dyn.


= Kuentz, a.a.O., 129 Nr. 14

Zwei Zylinder eines Königs Sesostris; 12. Dyn. =


Kuentz, a.a.O., 124 Nr. 1, 129 Nr. 15

-*- K _^ ^V Drei Zylinder der Königin Hnm±-vfr(t}-kdt; 12.


m —
' Dyn. = Perdu, in: RdE 29, 1977, 77 Nr. 13-15

_«_Q s Perle der Königin Hnmt-nfv(t)-hdt; 12. Dyn. =


Perdu, a.a.O., 78 Nr. 16

(1 ^ Z y l i n d e r des Nj-mlct-Rc (Amenemhat I I I . ) ; 12. Dyn.


= Kuentz, i n : BIFAO 28, 1929, 129 Nr. 16

Vier
XS> . l j U ^ . i ^ f t Zylinder des Shm-R' hwj-tlwj (Sebekhotep I I . ) ;
"*" ' ' 13# Dyn# = Kuentz, a . a . O . , 131f. Nr. 17-20

(Ohne Schreibung) Z y l i n d e r des Shm-Rc hwj-t'wj (Sebekhotep I I . ) ,


Kairo JdE 72664; 13. Dyn. = Yoyotte, i n : BIFAO 56,
1957, 87 Nr. I I I , y

(Ohne Schreibung) Z y l i n d e r eines Königs Sebekhotep, Kairo JdE 72665;


13. Dyn. = Yoyotte, a . a . O . , 87 Nr. I I I , z

(Ohne Schreibung) Z y l i n d e r des Horus hwj-tlwj , S l g . M i c h a i l i d i s ; 13.


Dyn. = Yoyotte, a . a . O . , 8 7 f . Nr. I I I , aa

_e>^_) Z y l i n d e r des Scnh-jb-Rc (Amenemhat V I . ) ; 13. Dyn.


ö © = Kuentz, i n : BIFAO 28, 1929, 132 Nr. 21

Vier Z y l i n d e r des Sdß-kl-Rc (Amenemhat V I I . ) ; 13.


Dyn. = Kuentz, a . a . O . , 133f. Nr. 22-25

Z y l i n d e r des Horus hrj-tp-tiwj (Amenemhat V I I . ) ;


13. Dyn. = Kuentz, a . a . O . , 134 Nr. 26

Zylinder des üt3shm-Rt (Neferhotep I . ) ; 13. Dyn.


= Kuentz, a . a . O . , 134 Nr. 27
118
Xt Zylinder des Wih-jb-R* ; 13. Dyn. = Kuentz,
a.a.O., 135 Nr. 28

(Ohne Schreibung) Zylinder des [w^-jb-Rc], Kairo JdE 72666; 13.


Dyn. = Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 88 Nr. III,
jj

(Ohne Schreibung) Zylinder des Jl-jb (W3k-jb-Rc), Kairo JdE 72667;


13. Dyn. = Yoyotte, a.a.O., 88 Nr. III, kk

n Stele des Sbk-ddw aus Buhen, Khartum Mus. Nr.


11778 = Vercoutter, in: Kush 5, 1957, 61 Fig. 1,
Pl. 12

Stele des Jmnj aus Simna, Khartura Mus.^r. 2647


= Vercoutter, a.a.O., 65 Fig. 5, Pl. 14

Fragment des Hr[...] aus al-Lähün = Petrie, La-


T^_0^ OI hun II, 1923, Pl. 70 Nr. 6 = Kuentz, a.a.O., 136
Nr. 30

Statue des Si-Sbk aus al-Lähun = Kairo CG 405 =


Wo Kuentz, a.a.O., 136 Nr. 31

Statue des Hnms = Newberry, in: PSBA 23, 1901,


222 = Kuentz, a.a.O., 136 Nr. 32

Statuette des Mrj-Cnh-Rc Mentuhotep V. aus


Karnak; 13. Dyn. = Kairo CG 42021 = Kuentz, a.
a.O., 135 Nr. 29

•s ryix^ Stele des cnh-rn-snb, vermutlich aus al-Gabalair


Tj(^a = Kairo CG 20151 = Kuentz, a.a.O., 136 Nr. 34

Stele des Htp-Sbk und des Jnj-jtj.f aus ar-Ri-


4^T zaiqät = Kairo CG 20433 = Kuentz, a.a.O., 137
Nr. 36

119
Der 4. oberägyptische Gau

vs üO
Stele des Nb-'nh, Fundort unbekannt = Kairo CG
20481 = Kuentz, a.a.O., 137 Nr. 37

Stele des Snb-mj-lw


m ©
aus Isnä, California Nr. Bt.
8 = Lutz, Egyptian Tomb Steles, 1927, 9 Nr. 87,
Pl. 44 = Kuentz, a.a.O., 136 Nr. 33

u Stele des Wr-nj-ntr, Stockholm Nr. 31 = Mogensen,


Steles egypt. au Musee National de Stockholm, 1919,
21 Nr. 31 = Kuentz, a.a.O., 137 Nr. 38

iw Q Stele im Mus. von Athen = Spiegelberg, in: RecTrav


28, 1906, 168 = Kuentz, a.a.O., 136 Nr. 35

|t±a x t\ pRamesseum VI, 24 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47,


: ^ Pl. 2, Z. 24

Sw-mnw ist im MR einer der bedeutendsten Kultorte des Gottes Sobek, der
als Sobek bzw. Sobek-Re auf allen oben aufgeführten Denkmälern als "Herr
von sw-mnw" bezeichnet wird . Die Lage des Ortes ist allerdings umstrit-
ten: Entweder sucht man ihn bei al-Gabalain oder bei dem etwa 14 km nörd-
lich davon gelegenen ar-Rizaiqät . Da sw-mnw in enger Verbindung zu dem
Ort jw-mjtpw stand, vermutete Otto , daß beide Orte dicht beieinander ge-
legen haben, etwa wie jpt-jswt im Verhältnis zur Stadt Theben, und daß
sw-mnw der alte Name der Kultstätte des Sobek in oder bei jw-mjtrw gewesen
sein könnte. Da außerdem einige Inschriften aus dem freigelegten Tempel
des Sobek bei dem heutigen Nag' Awläd Dahmas', ca. 4,5 km nördlich von al-
Gabalain, den Gott "Sobek von sw-mnw" nennen, lokalisieren Sauneron und
6
Habachi , sw-mnw an dieser Stelle. Jedoch beweisen die hier gefundenen

1 Vgl. auch Hodjash-Berlev, The Egyptian Reliefs and Stelae in the Pushkin
Museum of Fine Arts, Moscow, 1982, 86f. Nr. 40. Die häufigen Erwähnungen
von sw-mnw im MR deuten auf die Bedeutung des Ortes hin.
2 Vermutlich wegen der geringen Entfernung zu diesem Ort.
3 Zur Lokalisierung von sw-mnw s. Maspero, in: zXs 20, 1882, 123; Spiegel-
berg, in: RecTrav 28, 1906, 169; Gauthier, DG V, 16f.; Kuentz, in: BIFAO
28, 1929, 153; AEO II, 20*f.; Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47 Anm. 5;
Montet, Geogr. II, 72f.
4 Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 102.
5 Kemi 18, 1968, 58f.
6 Studies in Honor of George R. Hughes, 1976, 87 Anm. 13
120
sw-mnw

Denkmäler, daß an der Ausgrabungsstelle der Ort jw-mjtrw lag, denn die In-
schriften nennen zwar Sobek von sw-mnw, jedoch mit dem Zusatz {irj-jb
"wohnhaft in" jw-mjtrw . Außerdem bezeichnet sich der Inhaber einer dort
gefundenen Statue als "Prophetenvorsteher aller Götter von jw-mjtrw" .
Schließlich nennt die Städteliste in dem sog. Onomastikon des Amenemope
sw-mnw zwischen pr Hwt-hr und jw-mjtrw9. Daher müssen wir den Ort zwischen
c
al-Gabalain im Süden und Nag Awläd Dahmas, an der Stelle des äg. jw-mjzr.-,
im Norden suchen. Die Gegend zwischen diesen beiden Orten ist jedoch nicht
gründlich erforscht, und die in dieser Region durchgeführten Ausgrabungen
laufen in den Publikationen unter dem Namen al-Gabalain. So hat man die
nördlich von Nagc al-GarTra ausgegrabene Nekropole dem Ort al-Gabalain zu-
geschrieben10, obwohl dort u.a. ein Sarg des "PriestervorstelUVs im Tempel
11
des Sobek, des Herrn von sw-rrmw", entdeckt wurde . Die Inschrift auf dem
Sarg gibt einen Hinweis darauf, daß der Gott Sobek in sw-mnw, vermutlich
12
schon gegen Ende des AR, einen Tempel besaß , und daß der Ort unweit der
Nekropole von Nag' al-GarTra zu suchen i s t , v i e l l e i c h t an der S t e l l e des
sog. al-Mahämfd Q i b l T , etwa 1 km südlich von Nag' Awläd Dahmas bzw. ca.
3,5 km n ö r d l i c h von al-Gabalain . An dieser S t e l l e d ü r f t e auch das auf
der Grenzstele Sesostris 1 I . genannte swnjjt gelegen haben, das als Grenz-
o r t im Süden des 4 . oberäg. Gaues g a l t und vermutlich mit sw-mnw identisch
ist14.

7 Bakry, in: MDAIK 27, 1971, 132f., Pl. 23.


8 S. oben Anm. 7.
9 AEO-Plates, Pl. 10, Z. 14f. und Pl. 24.
10 So PM V, 162; zu der Nekropole von al-Gabalain s. die Beschreibung vc-
Weigall, A Guide to the Antiquities of Upper Egypt, 1913, 298.
11 Zu diesem Sarg s. Brovarski, in: Studies in Honor of George R. Hughes,
1976, 31ff.; er wurde von Schiaparelli gefunden; zu den Ausgrabunger.
von Schiaparelli s. Farina, in: Aegyptus 10, 1929, 291ff.; zu den an-
deren Funden aus der Nekropole von Nagc al-Garira s. Steindorff, Grai-
funde des Mittleren Reichs in den königl. Museen zu Berlin II, 19-1;
of. PM V, 162.
12 Brovarski, a.a.O., 32f. Fig. 9B-10A; zur Schreibung des Namens s. un-
ter h.wt-ntr nt Sbk nb sw-mnw.
13 Daß sv-mnw näher an jw-mjtrw als an al-Gabalain (jnrtj) lag, ist auf
Grund eines Dokuments der ramessidischen Zeit erkennbar; das Dokuaen.
nennt ein Schiff, das auf der Fahrt nach Norden Getreide verlädt, u-u
zwar am lo. I. in al-Gabalain und am 11. I. in sw-mnw und jw-mjtrj; =.
Helck, Gaue, 1974, 79.
14 Dazu s. unter swnjjt.
121
Der 4. oberägyptische Gau

Wegen des häufigen Vorkommens des Ortsnamens sw-mnw auf Zylindern und Ska-
rabäen aus al-Fayyüm vermutet Kuentz , daß dort eine Stadt lag, die den
Namen sw-mnw trug und einen Kult des Sobek besaß. Otto dagegen nimmt mit
Recht an, daß es sich dabei um eine Übertragung des Krokodilkultes von sw-
17
mnw nach al-Fayyüm handelt

hwt-ntv nt Sbk nb sw-mnw

Sarg des Jnj aus al-Gabalain, Turin


H^riu« "fci
fe^ä ö (Wj
Suppl. 13.268 = Brovarski, in: Studies
in Honor of George R. Hughes, 1976,
32f. Fig. 9B-10A

S. unter sw-mnw

jw-mjtrw

Hieratischer Brief, Fundort unbekannt, Turin Nr.


?; 11.(?) Dyn. = Roccati, in: JEA 54, 1968, 16,
Pl. 4, Z. 10

C D n h ^> Stele des Jtj aus ar-Rizaiqat; 11. Dyn. = Kairo


CG 20001

Hammämät-Inschr. Nr. 114 des Hnnw, 11. Dyn. =


Couyat-Montet, MIFAO 34, 1912, 82, Z. 11

Stele Sesostris' I., Fundort unbekannt, Mus. von


Kairo Nr. 10-4-22-7; 12. Dyn. = Habachi, in:
MDAIK 31, 1975, 33 Fig. 4, Taf. 14b

15 BIFAO 28, 1929, 153f.


16 A.a.O., 102.
17 Vgl. auch die Übertragung des Kultes des Sobek von SW-rrmw nach Nubien;
dazu s. Vercoutter, in: Kush 5, 1957, 64ff., besonders S. 66.

122
jw-mjtru

Tor Sesostris1 III. aus Midämüd; 12. Dyn. = B. de la


'MT&T Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 49 Fig. 36 =
ders., Medamoud 1930, FIFAO 8, 1931, Pl. 8 = Gardi-
ner, in: JEA 30, 1944, Pl. 4 gegenüber S. 27

Stele des Sn-ra, vermutlich aus al-Gabalain, Karls-


ruhe Nr. 5 = Wiedemann, in: PSBA 8, 1886, 96

Tor des Shm-Rc tywj-tlwj Sebekhotep II. o«e al-Midä-


müd; 1'3. Dyn. = ß. de la Roque, Medamoud 1930, FIFAO
8, 1931, Pl. 10

Skarabäus des [Shm-Rc hwj-tlwj] Sebekhotep II., Fund-


* " ort unbekannt, Slg. Michailides; 13. Dyn. = Yoyotte,
in: BIFAO 56, 1957, 88

> ^ Skarabäus des Jmn-m-hit Sebekhotep, Fundort unbekannt,


früher Slg. Davies; 13. Dyn. = Yoyotte, a.a.O. = Ma-
touk, Corpus du Scarabee egyptien I, 182 Nr. 230

H^ÜLü*? Stele des Dd-nfr-R1 Dedumose I. aus al-Gabalain; 13.


Dyn. = Kairo CG 20533 = Helck, Historisch-biographi-
sche Texte, 1975, 43f. Nr. 59

<ZS= Stele des Nh Cnl


^IQ^Vo1 '2. ~ i' Fundort
unbekannt; 13. Dyn. = Kai-
0
"" ro CG 20481

"^öft^^O Stele des Nfr-htp aus ar-Rizaiqat; 13. Dyn. = Kairo


S l
* ^ CG 20642

Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in: ASAE 51,


1951, 160

Die Lage des Ortes jw-mjtrw "Insel von mjtru" war längere Zeit umstritten:
Man hat ihn entweder bei al-Gabalain bzw. in dessen Nähe oder bei dem etwa
14 km nördlich davon gelegenen ar-Rizaiqät gesucht1. Die Identifizierung
mit al-Gabalain scheidet aus, da die Städtelisten selbst die Ortsnamen

1 Dazu s. Gautnier, DG I, 42f.; AEO II, 21*; Otto, Topographie des Theta-
nischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 93f.; Montet, Geogr. II, 52.
123
Der 4. ober ägyptische Gau

jw-mjtrw und jnrtj (al-Gabalain) als zwei verschiedene Orte behandeln, in-
dem sie beide nebeneinander erwähnen . Darüber hinaus nennt das Onomasti-
kon des Amenemope den Ort sw-rnnw in der Reihenfolge zwischen jnrtj und
jw-mjtrw , und außerdem lautet der äg. Name von al-Gabalain nicht jw-mjtrw,
4
sondern nachweisbar jnrtj , das auch nach seiner Stadtgöttin den Namen
pr Hwt-hv führte . Es gibt auch keinen Beweis dafür, daß jw-mjtrw an der
Stelle von ar-Rizaiqät lag, da bis jetzt noch keine systematischen Ausgra-
bungen durchgeführt wurden . Zudem ist der Fundort der angeblich aus ar-
Rizaiqät stammenden Stelen des MR zu vage angegeben . Dagegen wurden bei
dem heutigen Nag c Awläd Dahmas, das auf halbem Weg zwischen al-Gabalain
im Süden und al-Mahämid im Norden liegt, Denkmäler aus einem Sobektempel
entdeckt , die beweisen, daß der äg. Ort jw-mjtrw nur hier gelegen haben
kann . Diese Denkmäler bezeichnen Sobek als "Herr von sw-mnw, wohnhaft in
jw-mjtrw". Neben ihm wird auch Chons genannt, und zwar als "Herr von The-
ben, wohnhaft in jw-mjtrw". Schließlich ist auch die dort gefundene Statue
c
eines M jj zu erwähnen, der sich "Priestervorsteher aller Götter von jw-
mjtrw" sowie "Vorsteher des Tempels der Götter Sobek, Chons und Anubis"
nennt . Diese drei Gottheiten wurden bereits im MR in jw-mjtrw verehrt.
Während Sobek auf Denkmälern dieser Zeit als "Herr des (Ortes) jw-mjtrw"
11 12
erscheint , trägt Chons den Beinamen "wohnhaft in jw-mjtrw . Auf der
Stele Kairo CG 20481 wird Anubis als "Herr von jw-mjtrw" bezeichnet.

Die Hammämät-Inschrift Nr. 114 aus dem MR berichtet von der Einberufung

2 AEO-Plates, Pl. 24.


3 AEO-Plates, Pl. 10.
4 Dazu s. unter jnrtj; während der 1. Zwischenzeit und der 11. Dyn. wur-
de der Ort als jwnj bzw. jwnjjt-mhjt sowie jwnt bezeichnet, s. unter
dem jeweiligen Namen (3. oberäg. Gau).
5 S. unter pr Hwt-hr im 3. oberäg. Gau.
6 S. auch Habachi, in: MDAIK 14, 1956, 58.
7 So z.B. die beiden oben aufgeführten Stelen Kairo CG 20001 und 20642.
8 Bakry, in: MDAIK 27, 1971, 131ff.
9 S. auch Helck, Gaue, 1974, 80.
10 Bakry, a.a.O., 132 Fig. 2.
11 Yoyotte, in: BIPAO 56, 1957, 88; cf. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33
Fig. 4.
12 Vgl. die Stelen Kairo CG 20481 und 20533.
124
jw-mjtrw

von Truppen aus prw wibw wist, "den uäfaj-Häusern des thebanisehen Gaues"""'
von jw-mjtrw bis slbt14. Wie Helck 15 richtig erkannt hat, waren sowohl
jw-mjtrw als auch ssbt Grenzorte. Weiterhin beweist eine Grenzstele Seso-
stris1 I., daß jw-mjtrw an der Südgrenze des 4. oberäg. Gaues lag und
nennt neben Sobek von jw-mjtrw die Göttin Hathor von jnrtj (al-Gabalain)
im 3. oberäg. Gau 1 . Daher kann man sagen, daß die Grenze zwischen dem 3.
und 4. oberäg. Gau zwischen al-Gabalain im Süden und Nag c Awläd Dahmas in
17
Norden verlief. Schließlich beweist auch die Stele eines Jtj , daß
jw-mjtrw der Hauptort des sog. /mtj'j'i-Distrikts W ar, der den südlichsten
Teil des 4. oberäg. Gaues bezeichnet.
Der Name jw-mjtrw wird im allgemeinen jw m jtrw gelesen und mit "Insel in
Strom" übersetzt . Man hat deshalb nach einer zwischen al-Gabalain und ar
Rizaiqät gelegenen Insel gesucht 20 , jedoch vergeblich; auch an der Aus-
grabungsstelle bei Nag c Awläd Dahmas, dem äg. jw-mjtrw, sind keine Spuren
von irgendeiner Insel vorhanden. Daher glaube ich, daß man den Ortsnamen
eher jw-mjtrw lesen und als "Insel von Miteru" übersetzen sollte, wobei
jedoch die Bedeutung des Wortes mjtrw unklar bleibt.

13 Prw Wibw wist bezeichnet den erweiterten thebanischen Gau zu Begir_-.


der 11. Dyn., der sich von jw-mjtrw im Süden bis S'bt im Norden er-
streckt, s. Otto, a.a.O., 95; s. auch unter prw W$bw W%st.
14 Der Ort lag an der Nordgrenze des 6. oberäg. Gaues, s. dazu unter s'sz
im 6. oberäg. Gau.
15 Oben in Anm. 9.
16 Zu dieser Stele s. Habachi, in: MDAIK 31, 1975, 33 Fig. 4; zu al-G=-
balain s. unter jnrtj im 3. oberäg. Gau.
1" Kairo CG 20001; s. auch Vandier, in: Melanges Maspero, MIFAO 66 I. 1,
1935/8, 137ff.
1= Dazu s. unter fyntjjt.
'- ? S. die oben genannten Literaturhinweise in Anm. 1.
;: So z.B. Otto, a.a.O., 94.
125
Der 4. oberägyptische Gau

jw-swt

a s
l t > ' ^ O Mo'alla VI, a, 5 = Vandier, Mo'alla, 242 (Inschr.
1
+* ° 13)

Jw-swt "Insel des Krokodils"1 wird zusammen mit einem Ort jwnj ( fll)o )
in der Mo'alla-Inschrift des Gaufürsten enh-tjfj genannt. Er sagt: "Ich
war ri-mSc für diese (den 2. und 3. oberäg. Gau) bis nach Elephantine und
bis nach jwnj und jw-swt" . Da das hier genannte jwnj mit Armant gleich-
gesetzt wird , hat man jw-swt in der Umgebung dieses Ortes gesucht .
Schließlich identifizierte Montet jw-swt mit der gegenüber von Armant
liegenden Insel, der heutigen Gazirat Armant. Wie die Untersuchung von
jwnj jedoch ergibt, ist dieses als Bezeichnung für das heutige al-Gabalain
aufzufassen . Daher dürfte das gleichzeitig genannte jw-swt eher nördlich
von al-Gabalain und nicht bei Armant gelegen haben. Dafür spricht auch,
daß der Name jw-swt auf einen Krokodilkult hinweist und sich gerade nörd-
lich von al-Gabalain tatsächlich die beiden wichtigsten Sobekkultorte
sw-mnw und jw-mjtvw finden. Allerdings bleibt unsicher, ob jw-swt über-
haupt mit einem der beiden Orte identisch ist. Das Krokodil wurde auch in
dem etwa 4 km nördlich von jw-mjtvw (Nag' Awläd Dahmas) gelegenen Nag c ad-
Dimuqriya ( *-_r-»J)I£—*J ) , unweit von ar-Rizaiqät, verehrt: Dort existier-
te sogar ein Krokodilheiligtum, das von dem arab. Geographen §ams ad-DTn
ad-Dimasqf vor 727 h. (1326 n. Chr.) noch selbst gesehen und beschrieben
wurde . jw-swt könnte daher sehr wohl an der Stelle von Nag c ad-Dimuqriya

1 Das Krokodil wird als swj bezeichnet, s. WB IV 65.


2 Vandier, Mo'alla, 242f.; Schenkel, MHT, 55.
3 Vandier, a.a.O., 26 und 248; Montet, Geogr. II, 73; Schenkel, a.a.O.,
55 und 58.
4 Vandier, a.a.O., 26f.; cf. James, The Hekanakhte Papers and other Early
Middle Kingdom Documents, 1962, 7 mit Anm. 2f.
5 Geogr. II, 73.
6 Dazu s. unter jwnj im 3. oberäg. Gau.
7 S. unter sw—rnnw und jw-mjtvw.
8 Auch ad-Dimuqrät (±>\j-i*Jl) genannt, kopt. hieß der Ort TIMIKPATWN ;
dazu s. Amelineau, Geographie de l1 Egypte ä l'Epoque Copte, 1893, 507.
9 Ramzi, Das geographische Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer II.4; 1963,
153f.; das von Sams ad-Din ad-Dima§qi verfaßte Buch trägt den Titel
"Nuljbat ad-Dahr fi 'agäi'b al-Bar wal-Bahr; Sams ad-Din starb im Jahr
727 h, das entspricht 1326 n. Chr.

126
jw-swt - swnw-n-Sbkw jw-Sbkw

gelegen haben. Die zu dem Ort gehörige Nekropole l i e g t vermutlich am Wü-


10
stenrand bei dem heutigen ar-Rizaiqat , das man früher mit sw-mnw bzw.
jw-mjtrw identifizierte .

Möglicherweise entspricht jw-swt dem in einem Dokument des Hqi-nht genann-


ten jw-Sbkw, das man ebenfalls im SLidteil des 4. oberäg. Gaues zwischen
al-Gabalain und ar-Rizaiqät suchte 12 .

swnw-n-Sbkw

Hekanakhte VI, 4; 11. Dyn. = James, The Heka-


o ejjT'»0 nakhte Papers and other Early Middle Kingdom
Documents, 1962, Pl. 13, Z. 4

S. unter jw-Sbkw.

jw-Sbkw

Hekanakhte III, 7; 11. Dyn. = James, The Heka-


S I J Jb> i i i QI nakhte Papers and other Early Middle Kingdom
Documents, 1962, Pl. 8, Z. 7

Die Dokumente des Hqi-nht nennen im thebanischen Gau u.a. zwei Ortschaf-
ten mit Namen jw-Sbkw und swnw-n-Sbkw, die man zwischen al-Gabalain im Sü-
13
den und ar-Rizaiqät im Norden vermutet . In beiden hat wohl, wie die Na-
men zeigen, der Krokodilgott Sobek einen Kult besessen. Demnach müßten
beide Orte in jenem Gebiet des 4. oberäg. Gaues gelegen haben, in dem So-
bek als Hauptgott verehrt wurde: In der Umgebung von sw-mnw und jw-mjtr-
an der Stelle des heutigen Nag c Awläd Dahmas, einem der wichtigsten Kult-
zentren des Sobek .
10 Zur Nekropole von ar-Rizaiqät, s. PM V, 161f.; cf. Gomaä, in: LA IV,
415 mit Anm. 21; vgl. auch Weigall, A Guide to the Antiquites of Up-
per Egypt, 1913, 296f.
11 Dazu s. unter sw-mnw und jw-mjtrw.
12 S. auch unter jw-Sbkw.
13 Winlock, in: BMMA December 1922, Part II, 39f.; ders., Excavations at
Deir El Bahri, 1942, 59f.; cf. auch Gauthier, DG I, 48.
14 Dazu s. unter jw-mjti*w und unter sw-mnw.

127
Der 4. oberägyptische Gau

Vandier und James stimmen darin überein, jw-Sbkw "Insel des Sobek" mit
dem im Grab des cnh-tjfj bei al-Macallä genannten jw-swt "Insel des Kroko-
dils" zu identifizieren. Dieses jedoch lokalisiert Vandier in der Um-
19
gebung von Armant, während James es zwischen Armant und Theben sucht.
Wie die Untersuchung gezeigt hat, lag jw-swt vermutlich an der Stelle von
Nagc ad-Dimuqriya, ca. 2,5 km südlich von ar-Rizaiqät bzw. 4 km nördlich
von Nag' Awlad Dahmas (jw-mjtrw) . Daher glaube ich, daß jw-Sbkw eben-
von Nag' Awläd Dahmas (jw-mjtrw)
falls dort zu lokalisieren ist.
21
Schließlich nimmt James an, daß jw-Sbkw bzw. jw-swt mit dem im Brief
Nr. VI, Z. 4 genannten swnw-n-Sbkw "Teich des Sobek" gleichzusetzen ist,
doch läßt sich nicht nachweisen, daß beide Orte tatsächlich identisch
sind. Gewiß ist nur, daß swnw-n-Sbkw ebenfalls in der Umgebung von jw-mjtrw
im Südteil des 4. oberäg. Gaues zu suchen ist. In dieser Gegend existier-
te tatsächlich auch ein Ort swnjjt ( P ^Ijo ) an der Südgrenze des 4.
oberäg. Gaues , doch gibt es keinen Beleg dafür, daß er mit swnw-n-Sbkw
identisch ist 23 .

hwt-hi %

Hekanakhte III,6f.;VI, 1; 11. Dyn. = James,


The Hekanakhte Papers and other Early Midd-
le Kingdom Documents, 1962, Pl. 8, Z.6f;
Pl. 13, Z. 1

S. unter nbsjjt

15 Mo'alla, 26 Nr. 4.
16 The Hekanakhte Papers and other Early Middle Kingdom Documents, 1962,
7. 131 *
17 Mo'alla VI, et, 5; Vandier, Mo'alla, 242 (Inschr. 13).
18 Mo'alla, 26f., 248; cf. auch Montet, Geogr. II, 73.
19 Oben in Anm. 4.
20 Dazu s. unter jw-swt.
21 Oben in Anm.16; zur Schreibung des Namens s. unter swnw-n-Sbkw.
22 Dazu s. unter swnjjt,
23 Vgl. jedoch die Schreibung swnj ( pzu flQ ) für swnw ( ü=jfc> ) "Pelu-
sium", WB IV 69. '°

128
pv-hli - spit-mit - hpsjjt - st-sml(?)

pr-hl ?

Hekanakhte I, 3, 5, 15; I, vs. 17; II,


6, vs. 2 und VI, vs. 2f.; 11. Dyn.
iM^° = James, The Hekanakhte Papers and
other Early Middle Kingdom Documents,
1962, Pl. 1, Z. 3, 5; Pl. 2, Z. 15;
Pl. 4, vs.17; Pl. 5, Z. 6; Pl. 7, vs.
2 und Pl. 12, vs. 2f. (unten)

S. unter nbsjjt

spit-mit

~—'J> Q |) -^ u - Hekanakhte III, 7; VI, 6; 11. Dyn. = James, The


Q
'° a ' ° Hekanakhte Papers and other Early Middle King-
dom Documents, 1962, Pl. 8, Z. 7; 13, Z. 6

S. unter nbsjjt

hpsjjt

© HU \ , i nfl Q © Hekanakhte I, 8f.; II, vs. 4; 11. Dyn. = Ja-


a ^ M ^ O ; a^HH-Taoi m e S ) Tne yekanakhte Papers and other Early Midd-
le Kingdom Documents, 1962, Pl. 1, Z. 8f.; Pl.
7, vs. 4

S. unter nbsjjt

st-smU?)

Hekanakhte VI, 8; 11. Dyn. = James, The Hekanakhte Papers


z*l'° and other Early Middle Kingdom Documents, 1962, Pl. 13,
Z. 8

5. unter nbsjjt
129
Der 4. oberägyptiache Gau

t • • • J W«7

K ^ J I e \> Hekanakhte I, vs. 10; 11. Dyn. = James, The Hekanakhte Pa-
pers and other Early Middle Kingdom Documents, 1962, Pl. 3,
Z. 10

S. unter nbsjjt; s. auch James, a.a.O., 28 Anm. 68

nbsjjt

^,,(IH«0^|n||||Q ^ , n ™ 0 Hekanakhte I , 6, vs. 19; I I , vs. 6


^Jl^OjvzpJ Il l a j c ü l l ^ i und V I , 13; 11. Dyn. = James, The He-
kanakhte Papers and other Early Midd-
le Kingdom Documents, 1962, P l . 1, Z.
6; Pl. 4, vs. 19; Pl. 7, vs. 6 und
Pl. 13, Z. 13

Neben jw-Sbkw und smw-n-Sbkw nennen die Dokumente des Hqi-nht noch wei-
tere Ortschaften, die wie diese beiden ebenfalls im Südteil des thebani-
schen Gaues gelegen haben : Der wichtigste davon, nbsjjt, wird als Heimat-
ort des Uqt-nht bezeichnet . Er durfte in dem Gebiet zwischen Nagc Awläd
Dahmas (jw-mjtrw) im Süden und ar-Rizaiqat im Norden zu suchen sein . In
dieser Gegend lagen auch die Orte hwt-h>i, pr-hli , splt-mlt, hpsjjt,
st-smi(?) sowie ein Ort namens [,..]wj . Mit Ausnahme von hpsjjt sind
diese Ortsnamen sonst nirgends belegt 7 .

1 Zur Lage der beiden Orte s. unter jwSbku).


2 Winlock, in: BMMÄ December 1922, Part II, 39; cf. James, The flekanakhte
Papers and other Early Middle Kingdom Documents, 1962, 6.
.3 Zur Lage von nbsjjt s. Winlock, a.a.O.; Gauthier, DG III, 85; James,
a.a.O., 6f. und 131.
4 Hwt-h'l könnte ein Teil von pr-hM bzw. mit ihm identisch sein, dazu
s. James, a.a.O., 7f. und 131f.; zu pr-hll bzw. hwt-hli s. auch Gau-
thier, DG II, 108; IV, 109; cf. Menü, in: RdE 22, 1970, 117.
5 Zu diesen Orten s. James, a.a.O., 7f. und 131f.; cf. Cenival, in: RdE
15, 1963, 142.
6 Zur weiteren Erwähnung von fypäjjt s. Daressy, in: Mem. Miss. 8, 1892,
388; cf. Gauthier, DG IV, 174; James, a.a.O., 6f. und 132.
7 Zur Schreibung der Ortsnamen s. unter dem jeweiligen Namen.

130
jwnj t'j.s q 'h[t]

jwnj tlj.s q'h[t]

y,-, Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in:


h^%w^ ASAE 51, 1951, 160

Mit jwnj tij.s q'hlt] "Armant, sein Distrikt" ist die Stadt Armant und
der dazugehörige Bezirk gemeint.

Da auf dem oben zitierten Beleg die Ortschaften nfyb (Alkäb), pv Hvt-hr-
(al-Gabalain), jwnjjt (Isnä) und jw-mjtrw (Nagc Awläd Dahmas) direkt nach
dem Distrikt von Armant genannt werden, vermutet Grdseloff , daß der Di-
strikt von Armant die Gegend südlich dieser Stadt bis Alkäb im Süden um-
faßte, was von Helck3 mit Recht zurückgewiesen wird: Das ganze Gebiet des
3. und der größte Teil des 4. oberäg. Gaues können keinesfalls zum Distrikt
von Armant gehört haben. Die drei Orte Alkäb, Isnä und al-Gabalain lagen
im MR tatsächlich auf dem Boden des 3. oberäg. Gaues . Der vierte Ort •;•-
rj'tru gehörte zwar zum 4. oberäg. Gau, lag jedoch nicht im Distrikt von
Armant, sondern in dem sog. hntjjt-ßezirk . Daher glaube ich, daß der Di-
strikt von Armant nur die Stadt und ihre nähere Umgebung umfaßte. Fraglich
bleibt, ob das Gebiet am östlichen Nilufer gegenüber der Stadt im MR zum
Distrikt von Armant gehörte6.

Schließlich läßt sich sagen, daß der Bezirk bzw. der Distrikt von Armant
an den südlich davon gelegenen hntjjt-Bezirk angrenzte, d.h. er umfaßte
eine Strecke von 12 km auf dem westlichen Nilufer von dem nördlich von ar-
Rizaiqat gelegenen ar-Rayäyna im Süden bis ad-Dab'iya ca. 5,5 km nordöst-
lich von Armant im Norden. Hauptort des Distriktes war sicherlich Armant
jnd die in der Nähe südlich und nördlich dieser Stadt gelegenen Orte T..;T.-'
DZW. [hw]t-mnttj-jwnj, phI'v•)'-n-Tmjj, shm(?) I. . ] und srrihsn lagen in dem
dazugehörigen Distrikt.

Zu q'ht "Distrikt" s. WB V 20, 9-11.


ASAE 51, 1951, 161f.
Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reiches, 1958, 218f.
Dazu s. unter nhb, jwnjjt und pr Hwt-hr im 3. oberäg. Gau.
S. unter hntjj't und unter jw-rnjtrw.
Vgl. auch Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952
Zu diesen Orten s. unter dem jeweiligen Stichwort.
131
Der 4. oberägyptisehe Gau

Mo'alla II, £ , 1; II, e , 2; 1. ZwZt = Vandier, Mocalla,


198 (Inschr. 6)

Block des S'nfy-ki-R* Mentuhotep III. aus Armant; 11. Dyn.


= Mond-Myers, Temples of Armant II, 1940, Pl. 97 Nr. 6

Blöcke des Amenemhat I. aus Armant; 12. Dyn. = Mond-Myers,


a.a.O., Pl. 98 Nr. 2 und 99 Nr. 2, 4

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Seso-


stris Ier, 78, Pl. 16 und 21

Statuensockel Sesostris' I. aus Armant(?); 12. Dyn. =


Engelbach, in: ASAE 23, 1923, 162

WH, Stele Nr. 14 des Mniw-htp; 12. Dyn. = Fakhry, Wadi el


Hudi, 1952, 33f., Fig. 27, Z. 14 = Sadek, Wadi el-Hudi I,
1980, 33, Z. 14

Stele des Mntw-Pitp aus Armant, University College London


Nr. 14333; 12. Dyn. = Goedicke, in: JEA 48, 1962, 26, Z.
5

Sphinx der Prinzessin Nfrw-Pth, in al-Uqsur gekauft; 12.


Dyn. = Legrain, in: ASAE 4, 1903, 133 = Valloggia, in:
RdE 21, 1969, 109

Stele der Sit-Mntw-htp, Fundort unbekannt, Berlin Nr.


13677 = Aegypt. Inschriften I, 207

Stele des Snb aus Armant = Kairo CG 20173

Stele des SS-Mntw aus al-Uqsur(?) = Kairo CG 20694

Stele des Sl-Mntw aus al-Uqsur(?) = Kairo CG 20712

132
jurej

Stele des Jbj, vermutlich aus Armant, Louvre E 13053 =


Wo L e d r a i n , Les Monuments egyptiens de la ß i b l i o t h e q u e Na-
t i o n a l e , 1881, P l . 11

Bruchstück einer Statuengruppe, Fundort unbekannt = Kairo


Ao CG 998

pBrooklyn 35.1446, recto 13b, 30b = Hayes, A Papyrus of


the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 13b, Pl. 3, Z.
30b

pBoulaq 18, XXI 15, 18, XXXIII 17 = S c h a r f f , i n : ZÄS 57,


^ 1922, 5 1 f f . , Umschrift S. 8 * * , 16**

Ram. 0n., Nr. 200

Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in: ASAE 51, 1951,


IL© 160

Jwnj war eine wichtige Stadt im ehemaligen 4. oberäg. Gau und lag an der
Stelle des heutigen Armant am westlichen Nilufer, ca. 13,5 km südlich von
al-Uqsur. Später hieß der Ort auch jwn Mntw "On des Month", das griech.
mit ^EgßuJvS-ig und lateinisch Hermonthis bzw. Hermunthis wiedergegeben
wird. Der heutige Name Armant geht auf das kopt. 6 P M O N T zurück2.

Dort wurde ein Falkengott Month verehrt, der schon gegen Ende des AR den
Beinamen "Herr von jwnj (Armant)" trägt . Im MR wird er ebenso bezeich-
net , daneben aber besonders häufig als "wohnhaft in Armant" bzw. "Herr

1 Jwnj ist die Nisbebildung von jwn "Pfeiler" und bedeutet "die zum ,.'-"*:-
Pfeiler Gehörige", s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 19.
2 Zu den Namen des Ortes s.Gauthier, DG I, 53ff.; AEO II, 22*; Otto, To-
pographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 86f.; Montet, Geogr.
II, 72; Eggebrecht, in: LA I, 435 mit Anm. 6; Zibelius, a.a.O., 18f.
3 Newberry, in: ASAE 4, 1903, 97; cf. Saleh, Three Old-Kingdom Tombs at
Thebes, AV 14, 1977, 24.
4 Valloggia, in: RdE 21, 1969,, 109; Stele Kairo CG 20173; Ledrain, Les
Monuments egyptiens de la ßibliotheque Nationale, 1881, Pl. 11.
5 Mond-Myers, Temples of Armant II, 1940, Pl. 98 Nr. 2; Lacau-Chevrier,
Sesostris Ier, Pl. 21; Engelbach, in: ASAE 23, 1923, 162; Sadek, Wadi
el-Hudi I, 1980, 33.
133
Der 4. oberägyptische Gau

von Theben, wohnhaft in Armant" 6 , einmal sogar als "Herr von Theben, Stier
von Armant"7. Neben Month wurde seit der 11. Dynastie eine Gottheit in Ar-
mant verehrt, Jmjt "die von Armant" . Vermutlich ist sie mit der Göttin
Tnnwt identisch, die auf einem Block aus dem dortigen Tempel des MR den
Namen Jwnjt-Tnn(w)t trägt9. Auf der Statue Kairo CG 998 heißt sie RH-Tnn,
vermutlich eine frühere Schreibung des Namens der dort später verehrten
Göttin R't-tswj "die weibliche Sonne der beiden Länder" .

11
Da im Ramesseum-Onomastikon Armant im Gegensatz zu Theben genannt und
auf einer Stele des MR als tpt spiwt.f "die erste seiner Gaue" bezeichnet
12
wird , nahm man an, daß Armant und nicht Theben die ursprüngliche Metro-
pole des 4. oberäg. Gaues war, bevor Theben dann zu Beginn der 11. Dynastie
aus politischen Gründen diese Rolle übernahm . Es gibt jedoch überhaupt
keine Beweise dafür, daß Armant jemals die Rolle der Gaumetropole gespielt
hat. Das Fehlen des Namens von Theben im Ramesseum-Onomastikon bedeutet
nicht, daß die Stadt während des AR oder früher nicht existierte oder daß
sie damals keine Gaumetropole war. Theben war schon im AR der Sitz der
Verwaltung, und dort amtierten auch die uns bekannten Oberhäupter des the-
banischen Gaues aus jener Zeit . Dazu muß gesagt werden, daß das Ramesseum-
Onomastikon überhaupt keine wichtigen Orte zwischen Armant und Qüs nennt;
nicht nur Theben fehlt in diesem Dokument, sondern auch die Namen von at>
Tüd (drtj) und al-Midämüd (mldw) , obwohl alle diese Orte damals schon exi-
stierten. Armant verdankt die Erwähnung seines Namens vermutlich der Rolle,
die es zu Beginn der 1. Zwischenzeit spielte. Damals verlor Theben an Be-
c
deutung und fiel vielleicht unter die Herrschaft des Gegners von nh-tjfj.
Das Gebiet des thebanischen Gaues war zwischen diesem Gaufürsten und dem

6 Lacau-Chevrier, a.a.O., Pl. 16; Stele Kairo CG 20694; Statue Kairo


CG 998 bezeichnet Month ebenfals als nb ufst ?a>j-jb [jwnj].
7 Mond-Myers, a.a.O., Pl. 99 Nr. 2.
8 Mond-Myers, a.a.O., Pl. 94f., 99 Nr. 8.
9 Mond-Myers, a.a.O., Pl. 99 Nr. 4.
10 Zu den Gottheiten Jwnjt, Tnn(w)t bzw. Junjt-Tnnt sowie R't-t'wj, s.
Otto, a.a.O., 88f.
11 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 200ff.
12 Goedicke, in: JEA 48, 1962, 25, Pl. 2, Z. 5.
13 So z.B. Otto, a.a.O., 5 und 87.
14 Zu den Gräbern der Gaufürsten des thebanischen Gaues Wnjs-Cnty, Jfyj
und Hntj in der Nekropole von Theben-West, s. Saleh, a.a.O., 12ff.
134
jwnj

Oberhaupt des 5. Gaues namens Wsr von al-Huzäm aufgeteilt. Nur die Stadt
Armant und ihre nähere Umgebung behielten damals unter einem General ihre
Selbständigkeit, bis sie von den Truppen des 4. und 5. oberäg. Gaues ange-
griffen wurden .Vielleicht geht die Städteliste des sog. Ramesseum-Ono-
mastikons auf diese Zeit zurück und Theben wurde nicht genannt, da es in
den Ereignissen der damaligen Zeit keine Rolle spielte. Dagegen nennt das-
selbe Dokument zwei andere Ortschaften zwischen Armant und Qös, nämlich
s'jj-[-..]> und jw-Snsn , deren Namen sonst ebenfalls nur auf Denkmä-
lern der 1. Zwischenzeit vorkommen, was möglicherweise eine Bestätigung
dafür ist, daß die Städteliste tatsächlich auf diese Zeit zurückgeht.

Schließlich gibt der Ausdruck tpt sp'wt.f auf einer Stele des MR keinen
Anlaß dafür, daß jwnj als Metropole des thebanischen Gaues zu betrachten
ist, wie Otto annahm. Der Text der Stele berichtet, daß ein gewisser
!4ntw-htp "das Herz Seiner Majestät erfüllt in Armant, dem ersten seiner
Gaue". Die Stele ist in die 12. Dynastie zu datieren , also nachdem The-
ben zur Hauptstadt des ganzen Landes geworden war. Sicher ist allerdings,
daß jwnj als Hauptstadt des sog. Distriktes von Armant (jwnj tij.s ach{z\.
20
zu betrachten ist .

Das in der Mo'alla-Inschrift und auf der Stele eines Jtj genannte jwnj
[ Mn Q ) ist nicht mit jwnj (Armant) zu identifizieren, sondern eher mit
21
al-Gabalain im 3. oberäg. Gau gleichzusetzen , da der Name Armant bis zurr
Ende der 12. Dynastie nie mit einem Schilfblatt oder mit zwei Strichen ge-
22
schrieben wird .

Dazu s. Goraaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 34ff.; 51ff.


->jj~l- • >]ä ist mit dem im Grab des cnh-tjfj genannten sijj-sgi ider.-
risch, dazu s. unter h%jj-sgS.
Zu diesem Ort s. unter jW-snSn im 5. oberäg. Gau.
A.a.O., 87; cf. auch Goedicke, a.a.O., 29 Anm. k.
Zur Datierung der Stele s. Schenkel, in: JEA 50, 1964, 6ff.
Zazu s. unter jwnj tlj.8 qch[t}.
Zazu s. unter jwnj im 3. oberäg. Gau.
Vgl. die Schreibung des Ortsnamens in den oben zitierten Belegen.
135
Der 4. oberägyptische Gau

.h.w]t-nmttj-jwnj

|ö°HnfiJ—* Ostrakon aus dem Ramesseum = Grdseloff, in: ASAE


#^^°LW[o] 51> 1951> 160

S. unter mnjtj (?)

mnjtj (?)

f^f}^ 7 Ram. On., Nr. 199

Der oben erwähnte Ortsname ist vermutlich mnjtj und nicht mnjrj zu lesen .
er wird im Ramesseum-Onomastikon zwischen pr Hwt-hr (al-Gabalain) im Sü-
den und jwnj (Armant) im Norden genannt und entspricht vielleicht dem spä-
ter überlieferten Ü o ^ ^ ' m ^ i^l s ® •Vermutlicn ^st mnjtj
mit dem auf einem Ostrakon des MR aus dem Ramesseum genannten [hw]t-mnttj-
jwnji zu identifizieren, wie Grdseloff annimmt. Er sieht in lh.w]t-mnttj-
jwnj die richtige und vollständige Schreibung des Ortsnamens.

Da [ bw]t-mnttj-jwnj in Verbindung mit Armant vorkommt und das mnjtj des


Ramesseum-Onomastikons in der Reihenfolge vor dieser Stadt genannt wird,
muß \hw\t-mnttj-jwnj bzw. mnjtj in unmittelbarer Nähe südlich von Armant
gelegen haben. Vielleicht handelt es sich dabei ursprünglich um den Namen
eines Stadtteils von Armant oder einen seiner Nachbarorte.

Unklar bleibt die Bedeutung des Wortes mnjtj bzw. mnttj.

1 Dazu s. Gauthier, DG III, 36; AEO II, 22*; Otto, Topographie des The-
banischen Gaues, UGAA 16, 1952, 93 Anm. 4.
2 AEO-Plates, Pl. 2.
3 AEO-Plates, Pl. 10, Z. 15; zum Ortsnamen s. AEO II, 22*; Grdseloff, in:
ASAE 51, 1951, 160; Otto, a.a.O., 86; Montet, Geogr. II, 72.
4 Zur Schreibung des Namens s. unter [ lj.u] t-mnttj-jwnj.
5 A.a.O., 160, 162; cf. Helck, Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen
Reichs, 1958, 218 mit Anm. 8.

136
ph(r)-n-Tmjj - smhsn

ph(r)-n-Tmjj

cS. (\ nn ^ Mo'alla I I , r} , 1; 1. ZwZt = Vandier, Mo'all a,


«otrn ^ J r H W 202 ( I n s c h r < 7)

Aus der oben z i t i e r t e n Stelle der Mo c alla-Inschrift geht hervor, daß


phM-n-Tmjj "Gut des Trrjj"1 südlich eines Platzes namens smhsn lag. So
heißt es im Text: "Die Spitze der[Flo]tte war am Hügel des [smh]sn, das
9

Ende der Flotte am Gut des Tmjj" . Da an einer anderen Stelle derselben
Inschrift von der Festung der Stadt Armant an dem Hügel des smhsn die Re-
de ist , muß ph{r)-n-Tmjj zwischen Armant im Süden und dem Hügel von smhsr.
im Norden gelegen haben .

Der Name ph(r)-n-Tmjj läßt vermuten, daß im AR einmal ein gewisser Tmjj
ein Gut in der Nähe von Armant besaß .

smhsn

o Mo'alla I I , e , 3; II, £ , 3-7), 1; 1. Zw.Zt


-^ Vandier, Mo'alla, 198, 202 (Inschr. 6f.)

Smhsn wird in der oben zitierten Inschrift von al-Ma'allä in Verbindung


mit der Stadt Armant und deren Festung erwähnt. Die Inschrift berichtet,
daß die Truppen des 4. und 5. oberäg. Gaues die Festung von Armant
(jth-jwnj) am Hügel (sgi) des smhsn [einnehmen wollten] und an es (Ar-
Q
mant) herankamen .

Der Text läßt erkennen, daß die Festung von Armant etwas nördlich bzw.
nordöstlich der Stadt lag: Somit ist das hier behandelte smhsn in dieser

1 Zu phr "Gut" s. WB I 548, 4.


2 Zur Inschrift s. Vandier, Mo'alla, 202f.,- Schenkel, MHT, 50.
E Vandier, a.a.O., 198f.; zu smhsn s. dort.
4 S. auch Vandier, a.a.O., 29 Nr. 11.
- I^JJ i s t a l s Personenname im AR überliefert; vgl. Kairo CG 17006; cf.
Ranke, PN I, 391 Nr. 1.
c Zu jth "Festung" s. WB I 148, 25.
Zu Sgl "Hügel", s. Cerny, in: BIFAO 57, 1958, 209f.
E Zur Inschrift s. Vandier, Mo'alla, 198f.; Schenkel, MHT, 49.

137
Der 4. oberägyptische Gau

Richtung zu suchen. Ebenfalls in dieser Gegend soll ein Ort namens shm(?)[.
g
gelegen haben, der im Ramesseum-Onomastikon hinter Armant genannt wird .
Es läßt sich jedoch nicht sagen, ob er mit dem in der Mo'alla-Inschrift ge-
nannten smhsn identisch ist

Smhsn ist als Personenname belegt und bedeutet "Sie erinnern sich nicht" .

shm(?) [...]

I ^ Ä Ram. On.,Nr. 201

Weder die Lesung noch die Bedeutung des hier behandelten Ortsnamens sind
12
sicher .Nach der Anordnung der Städtenamen im Ramesseum Onomastikon ist
shm(?) [...} nördlich von Armant bzw. zwischen dieser Stadt und einem Be-
zirk namens w n s3jj-[...]l zu suchen . Die genaue Lage des Ortes ist
jedoch unbekannt, obwohl sein Name zusammen mit anderen Ortschaften in
einer Städteliste aus der Regierungszeit Amenophis I. genannt wird . Eben-
falls ungewiß ist, ob er mit dem nördlich bzw. nordöstlich von Armant ge-
legenen smhsn identisch ist . Fest steht lediglich, daß shm(?)[...] nörd-
lich von Armant auf dem Boden des 4. oberäg. Gaues lag.

9 Ram. On., Nr. 201; s. auch unter shm(?) [. . .] .


10 S. auch Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 37 mit Anm. 47.
11 Ranke, PN I, 307 Nr. 25.
12 Spuren von einem senkrechten Zeichen nach dem zerstörten m sind in der
Veröffentlichung von Gardiner, AEO-Plates, Pl. 2, zu erkennen.
13 Zu diesem Ort s. unter sljj-sgl.
14 Zu shm(?){...] s. Gauthier, DG V, 60; AEO II, 26*; Montet, Geogr. II,
73; cf. auch Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952,
6.
15 Nims, in: JEA 38, 1952, 45.
16 Zur Lage von smhsn s. dort.

138
drtj

drtj

\3Mfin Pfeiler des Mentuhotep II.(?) aus at-Tüd; 11. Dyn.


Q
"^ = ß. de la Roque, Tod, FIFAO 17, 1937, 64f. Fig. 16

r-h<=>}Q. D]|flo Blöcke des Mentuhotep Nb-hpt-Rc aus at-Tüd; 11.


,<=>
Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 67ff. Fig. 19ff..

A ^ Pfeiler des Mentuhotep Nb-hpt-Rc aus at-Tüd; 11.


" Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 69ff. Fig. 22f.

j—,on0 Block des Mentuhotep Nb-hpt-Rc aus at-Tüd; 11. Dyn.


= B. de la Roque, a.a.O., 72, 74 Fig. 25

!3/|[)Q R e l i e f des Mentuhotep Slnh-ki-Rc aus a t - T ü d ; 1 1 .


C=>
Dyn. = B. de l a Roque, a . a . O . , 79f. F i g . 32

f3QI1 QljJQ Blöcke des Mentuhotep Srnfi-kS-R' aus a^-Jüd; 1 1 .


e=>
' ' Dyn. = B. de la Roque, a . a . O . , 8 1 f . F i g . 33, 8 5 f f .
Fig. 37f. und 40f.

R e l i e f des Mentuhotep Scnh-kl-Rc aus a t - T ü d ; 11.


SM© Dyn. = B. de l a Roque, a . a . O . , 90 F i g . 43

Q
£ 3 Q . Q]\[]0 Blöcke des Mentuhotep Scnh-k}-Rc aus a t - T u d ; 1 1 .
Dyn. = B. de la Roque, a . a . O . , 92f. F i g . 45f.

C3]lf]^ Block des Amenemhat I . Shtp-jb-R* aus a t - T ü d ; 12.


Dyn. = B. de la Roque, a . a . O . , 104 F i g . 58

Q
£K n Block des Amenemhat I . Shtp-jb-Rc aus a t - T ü d ; 12.
Dyn. = B. de la Roque, a . a . O . , 105

OiTin R e l i e f Amenemhats I . aus Armant; 12. Dyn. = Mond-


Myers, Tempi es of Armant I I , 1940, P l . 99 Nr. 2

Q
& Q Kapelle Sesostris ' I . ; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,
Sesostris I e r , 120, P l . 32

139
Der 4. oberägyptisehe Gau

'Q Opfertafel Sesostris' I. aus at-Tüd; 12. Dyn. =


Kairo CG 23004 = B. de la Roque, a.a.O., 106, 1(
Fig. 60

O0 Türrahmen Sesostris' I. aus at-Tüd; 12. Dyn.


de la Roque, a.a.O., 107, 109 Fig. 61 f.

Kistendeckel Amenemhats II. aus at-Tud; 12. Dyn.


= B. de la Roque, a.a.O., 115 = Kairo CG 70502

"S<*Q' Stele des Nfrwj-htp Mnt-m-si-Snwsrt aus Abydos,


12.(?) Dyn. = Kairo CG 20649

"E3?Q Stele des SZ-Mntw aus Theben; 12.(?) Dyn. = Kairo


CG 20712

O © Stele des Rhw-Hh aus Abydos = Kairo CG 20297


J
oll C±

Drtj ist der Name eines wichtigen Ortes im ehemaligen 4. oberäg. Gau, der
an der Stelle des heutigen at-Tüd am östlichen Nilufer, ca. 20 km südlich
von al-Uqsur gelegen hat . Später wird der Ortsname <lw(w)t gelesen, wo-
von das kopt. T O O Y T J A O Y T t TAYT und das heutige at-Tüd abgelei-
tet wird . Der bei dem Geographen Ptolemaeus erwähnte griechische Orts-
name Tovtpiov (Tuphium), der früher meist mit at-Tüd identifiziert
wurde , meint wahrscheinlich hfit (al-Ma'allä)4.

Hauptgott des Ortes war der Falkengott Month, der auf Denkmälern aus dem
Ortstempel des MR häufig als "Herr von at-Tüd" bezeichnet wird . Neben ihm
wurde die Göttin Fnnjt verehrt, die dort den Beinamen "wohnhaft in" drtj
führt. Den gleichen Beinamen trägt auch die Göttin Sachmet auf einem Block

1 Gauthier, DG VI, 130f.; AEO II, 21*f.; Montet, Geogr. II, 71.
2 Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 84.
3 So z.B. Ball, Egypt in the Classical Geographers, 1942, 113; cf. Otto,
a.a.O.
4 Dazu s. AEO II, 15*; s. auch unter hfSt.
5 So auf den meisten oben genannten Denkmälern aus at-Tüd, s. B. de la
Roque, Tod, FIFAO 17, 1937, 64, 67ff., 81, 85f., 90, 92f., 104, 106ff.,
115; ders., in: BIFAO 40, 1941, 7ff.
6 B. de la Roque, Tod, 79ff., 86ff., 92; ders. in: BIFAO 40, 1941, 7.
140
drtj hwt-ntr nt Mntw (nb drtj)

des Amenemhat I. aus at-Tud7. Neben diesen Gottheiten ist auch der heili-
ge Stier des Month zu erwähnen, der seit der 11. Dynastie auf Denkmälern
aus at-Tüd hrj-jb drtj genannt wird . Aus einer Inschrift Amenemhats I. aus
Armant9 erfahren wir, daß at-Tüd als Heimatort des Monthstiers galt, in
der Month als "Herr von wlst (Theben), Stier von jwnj (Armant), der heraus-
gekommen ist aus drtj (at-Tüd)" bezeichnet wird.

Obwohl der Ortsname im Ramesseum-Onomastikon des MR fehlt, muß der Ort da-
.10
mals größere Bedeutung gehabt haben; eine Stele des MR aus Abydos er-
wähnt einen hltj-c von drtj.

1i
Der Ortsname ist von dem Wort drt "Falke" abgeleitet und bedeutet "Stadt
des Falken", was durch die frühere Schreibung des Namens mit dem Bild ei-
12 Zudem wurde auch in at-Tud der Falkengott
nes Falken bestätigt wird
Month verehrt .

hwt-ntr nt Mntw (nb drtj)

Block des Mentuhotep Scnh-k'-Rc aus at-Tud;


11. Dyn. = B. de la Roque, Tod, FIFAO 17,
1937, 86f. Fig. 38

Block des Mentuhotep Scnh-kl-Re aus at-Tud;


gr^$-2»i)Q 11. Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 90 Fig.
43

Relief des Mentuhotep S'nh-ki-Rc aus at-Tud;


11. Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 91 Fig. 4i

Mit hwt-ntr nt Mntw (nb drtj) ist der Tempel des Gottes Month in at-Tüd
gemeint. Vermutlich existierte der Tempel schon im AR, da dort ein Granit-

7 B. de la Roque, Tod, 105.


8 B. de la Roque, Tod, 69ff. Fig. 22f.; ders., in: BIFAO 40, 1941, 7.
9 Mond-Myers, Temples of Armant II, 1940, Pl. 99 Nr. 2; cf. Otto, Stier-
kulte, UGAÄ 13, 1938, 40 mit Anm. 8.
10 Kairo CG 20649.
11 Dazu s. Garnot, in: RdE 8, 1951, 71ff.
12 S. dazu B. de la Roque, Tod, 69f.
13 Auf einem Block des MR aus Memphis wird der Gott als Mntw m drtj be-
zeichnet, s. Farag, in: RdE 32, 1980, 78.
141
Der 4. oberägyptische Gau

pfeiler mit Namen des Königs Userkaf aus der 5. Dynastie gefunden wurde .
Außerdem berichtet König Mentuhotep II. aus der 11. Dynastie auf einem in
at-Tüd gefundenen Türsturz von der Erneuerung des Monthtempels in dieser
Stadt . Auf einem Block desselben Königs wird der Tempel als pr-Mntw "Haus
des Month" bezeichnet . Dieses pr-Mntw ist jedoch nicht mit dem gleichna-
migen Monthtempel (pr-Mntw) in Theben zu verwechseln . Month wurde in den
wichtigsten Städten des thebanischen Gaues verehrt, wo er auch Heiligtü-
mer besaß .

Während der 12. Dynastie wurde der Monthtempel in at-Tüd erweitert bzw.
wiederaufgebaut . König Sesostris I. errichtete ein Granittor namens
c
l htp-dt "Groß an Opferspeisen ewiglich" als Eingang zu einem Magazin
dieses Tempels.

pr-Mntw

etdn Block des Mentuhotep Nb-hpt-Rc aus at-Tüd; 11. Dyn.


n ft B. de la Roque, TSd, FIFAO 17, 1937, 66 Fig. 18

S. unter hwt-ntr nt Mntw (nb dvtj)

js-Jmbj

Mo'alla I I , T ? , 2; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 202 (In-


schr. 7)

Js-Jmbj "Grab des Jmbj" wird in der Mo'alla-Inschrift im Zusammenhang mit


dem von cnh-tjfj im thebanischen Gau unternommenen Feldzug genannt. Nach-
dem cnh-tjfj an der Stadt Armant und den nördlich davon gelegenen Ort-

1 B. de la Roque, T6d, FIFAO 17, 1937, 61f. mit Fig. 15.


2 B. de la Roque, a.a.O., 69 Fig. 21; cf. Schenkel, MHT, 213.
3 B. de la Roque, a.a.O., 66 Fig. 18; zur Schreibung des Namens s. unter
pr-Mntw.
4 Zum Monthtempel in Theben s. unter pr-Mntw.
5 Neben dvtj besaß Month in wlet (Theben) , jwnj (Armant) und mldw (al-
Midämüd) Heiligtümer, s. unter dem jeweiligen Ortsnamen.
6 S. unter dvtj (die zitierten Denkmäler mit Namen der Könige der 12. Dyn.).
7 B. de la Roque, a.a.O., 108f. mit Fig. 61f.
8 Dazu s. Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 86.
142

j
js-Jmbj - w n aijj-[. . .}' - s*[...] - sijj-sgi

Schäften ph(r)-n-Tmjj und smhsn vorbeimarschiert war , überquerte er den


Nil und landete am Ostufer. Seine Flotte reichte vom Grab des Jmbj, bis zu
2
ihrer Spitze beim Ort hljj-eg . Aus der Inschrift ersieht man, daß das
c
Grab eines gewissen Jmbj , sicherlich aus dem AR, zu Lebzeiten des nh-tjfj
noch sichtbar war und am östlichen Nilufer lag, vielleicht in der Nähe der
Stadt Theben. Bis heute wurde dort jedoch kein Grab mit diesem Namen ent-
deckt4.

w n s'jj-[. ..]>>

k l A f f i ^ W Ä Ram. On.,Nr. 202

S. unter sljj-sgi

Ostrakon aus dem Ramesseum = G r d s e l o f f , i n : ASAE 5 1 ,


T T T v \ yyX<Z%-
1951, 161

S. unter s'jj-sgi

sijjsg>

,„, hIN n -n ^ Mo c alla I I , TJ , 3; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 202


M W ö V (inschr. 7)

Aus der oben z i t i e r t e n S t e l l e der Mo'alla-Inschrift geht hervor, daß der

S. dazu unter dem jeweiligen Ortsnamen.


Zu diesem Ort s. dort.
Zu Jmbj als Personenname s. Ranke, PN I, 26 Nr. 6.
Es ist nicht sicher, ob Jmbj mit dem gleichnamigen Inhaber einer Stat-
in] Museum von Athen identisch ist. Der Fundort der Statue ist unbekar.r
zu dieser Statue s. Mallet, in: RecTrav 18, 1896, 8 Nr. 918; zu JS-i'-i
s. Vandier, Mo'alla, 27f. Nr. 7.
143
Der 4. oberägyptiache Gau

Ort sljj-sgl am östlichen Nilufer nördlich von js-Jmbj "dem Grab des Jmbj"
auf dem Boden des ehemaligen 4. oberä'g. Gaues lag .

Der Ort dürfte mit dem im Ramesseum-Onomastikon zwischen shmf?) [...] und
jw-snsn genannten (w n) sljj-[...]l identisch sein . Da jw-snsn bei dem
heutigen al-Huzäm am östlichen Nilufer an der Südgrenze des 5. oberä'g.
Gaues lag 5 , muß das (w n) sljj-[...]l bzw. s>jj-sg$ der Mo'alla-Inschrift
südlich von al-Huzäm zu suchen sein, und zwar im 4. oberäg. Gau, doch läßt
es sich dort mit keinem heute bestehenden Ort identifizieren. Fest steht
lediglich, daß sljj-agi einer der letzten Orte im Norden des thebanischen
Gaues ist.

Der Ortsname ist nach dem MR nicht mehr überliefert . Er ist wahrschein-
lich in der schon mehrfach erwähnten Städteliste auf einem Ostrakon des
späten Mittleren Reiches aus dem Ramesseum genannt , wo der größte Teil
Q
des Namens zerstört ist .

1 Der Ortsname ist s'jj-egi und nicht nur sgl zu lesen, wie Vandier,
Mo'alla, 30f. Nr. 17, annimmt; s. auch Otto, Topographie des Thebani-
schen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 6 mit Anm. 6.
2 Dazu s. unter js-Jmbj.
3 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 201-203; zur Schreibung des Namens s. unter
w n sljj-[...]l .
4 Vgl. auch Otto, a.a.O.; ob es sich allerdings bei w n sijj-[..,]% bzw.
S^jj-sgi um einen Ort an der Stelle des späteren wlst (Theben) handelt,
wie Otto vermutet, ist unsicher; vielleicht ist nur das Gebiet des Or-
tes W n "sljj-[sg}l mit dem Bezirk von Theben identisch, s. auch unter
W wist.

5 Zur Lage des Ortes s. unter jw-snsn im 5. oberäg. Gau.


6 Die Erwähnung von s'jj-sg? in der Mo'alla-Inschrift und im Ramesseum-
Onomastikon (der Name ist zum Teil zerstört) deutet darauf hin, daß das
letzte Dokument auf die 1. Zwischenzeit zurückgeht, s. auch unter jwnj
(Armant).
7 Grdseloff, in: ASAE 51, 1951, 161.
8 Zur Schreibung des Namens s. unter 8J[...] .
144
m'dw

midw

Statue Sesostris' III. aus al-Midämud; 12. Dyn. = ß. de 1a


Roque, Medamoud 1925, FIFAO 3, 1926, 38 (Inv. 607)

Statue Sesostris' III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de la


Roque, Medamoud 1926, FIFAO 4, 1927, 105 (Inv. 2096)

Block Sesostris' III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de la


Roque, Medamoud 1927, FIFAO 5, 1928, 81f. (Inv. 2829)

d * W \ © . hi?Q Zwei Blöcke aus einem Tor Sesostris' III. aus al-Midamud;
12. Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 93f. Fig. 68, 97f. Fiq.
72, 108 Fig. 78, 123 Fig. 83f. (Inv. 2852, 3151)

->(\© Tor Sesostris' III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de la


Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 59 Fig. 48 = Medamoud
1930, FIFAO 8, 1931, Pl. 8 = Gardiner, in: JEA 30, 1944,
Pl. 4 gegenüber S. 27

b^K® Blöcke Sesostris' III. aus al-Midämüd; 12. Dyn. = B. de


la Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 40ff. (Inv. 3438,
3826, 3843, 3825)

^ b t \ Q . c3=^7^0 Inschriften des Sebekhotep II. Shm-R1 hwj-tiwj mit Namen


Ugafs und Amenemhats VII. aus al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de
la Roque, Medamoud 1927, FIFAO 5, 1928, 130ff., Pl. 3

C3=
I
-7V\ O Tor des Sebekhotep II. Shm-Rc hwg-tiwj aus al-Midämüd; 13.
Dyn. = B. de la Roque, a.a.O., 135, Pl. 4 = Weil 1, in: Revue
de l'Egypte ancienne 2, 1929, 151 Fig. 3 = Medamoud 1930,
FIFAO 8, 1931, Pl. 10 (Inv. 2841, 2849)

_g£^\© Block des Sebekhotep III. aus al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de


la Roque, Medamoud 1925, FIFAO 5, 1928, 140 (Inv. 2843)

-^T\° Tor des Sebekhotep III. aus al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de


la Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 83ff. Fig. 77, 83f.
und 90f.
145
Der 4. oberägyptische Gau

pBoulaq 18, XV. 2, XVIII. 14, 16 = Scharff, in: ZÄS


57, 1922, 51ff., Umschrift S. 2**, 6**

Stele des Sbk-ddw, Fundort unbekannt, Wien Nr. 62; 13.


Dyn. = Bergmann, in: RecTrav 9, 1887, 36 Nr. 4

Stele eines Mannes aus Abydos = Kairo CG 20555

Stele des Sl-Mntv aus Theben = Kairo CG 20712

Der äg. Ort mldw lag an der Stelle des heutigen al-Midämüd am östlichen Nil-
ufer, ca. 8 km nordöstlich von al-Uqsur im ehemaligen 4. oberäg. Gau .
Früher wurde der Ort Köm Madü ( 3—"** (t-* ) sowie Mit cÄmüd ( ->j—«^^-^ )
genannt2, koptisch hieß er T T 6 T G M O Y T 3 .

Die Bedeutung des Ortes beruht auf dem Tempel des dort verehrten Falken-
gottes Month , dessen älteste Bauteile auf die 12. Dynastie zurückgehen,
vielleicht sogar schon auf frühere Zeit . Während der 13. Dynastie wurde
der Tempel erweitert, wie die dort gefundenen Blöcke mit den Namen einiger
Herrscher dieser Dynastie zeigen6.

Der in al-Midämüd verehrte Gott Month wird auf Denkmälern des MR aus dem
Ortstempel oft als "Herr von" mldw, häufiger "in" (m) mldw, bezeichnet .

1 Gauthier, DG III, 10; AEO II, 26*f.; Otto, Topographie des Thebanischen
Gaues, UGAÄ 16, 1952, 82ff.; Montet, Geogr. II, 70f.; Gomaä, in: LA
III, 1252f.
2 Gauthier, a.a.O.; cf. Ramzi, Das geographische Wörterbuch der äg. Städ-
te und Dörfer II.4, 1963, 163.
3 Crum, Short Texts from Coptic Ostraca and Papyri, 1921, 128 (Indexes,
Places); ders., The Monastery of Epiphanius at Thebes II, 1926, 226
§ 278.
4 Neben al-Midämüd wurde Month in Armant, Theben und at-Tüd verehrt, s.
dazu unter jwnj, wlst und drtj.
5 Unter dem Tempel des MR wurde ein einfaches Heiligtum mit unterirdi-
schen Kulträumen, der sog. temple primitif, freigelegt, s. Robichon-
Varille, Description sommaire du temple primitif de Medamoud, 1940.
6 S. dazu auch Weill, in: Revue de L'Egypte ancienne 8, 19, 163ff.
7 Otto, a.a.O., 83 mit Anm. 2-4; vgl. auch die Literaturhinweise zu den
oben aufgeführten Denkmälern.

146
m'dw - hwt-ntr nt Mntw nb m'dw - hwt-ntr n(t) Mntw m mldw

Auch wird er seit der 12. Dynastie "Stier, wohnhaft in" m'dw genannt

Im Gegensatz zu at-Tud ist in mldw während des MR neben Month keine Göt-
.9
tin belegt"

hwt-ntr nt Mntw nb m'dw

^Jc^TV^tX® Tor
Sebekhoteps II. Shm-Rc hwj-tiwj aus
1Q--V-: al-Midämüd; 13. Dyn. = B. de la Roque, Meda-
moud 1927, FIFAO 5, 1928, 135, Pl. 4 = Weill,
in: Revue de L'fgypte ancienne 2, 1929, 151
Fig. 3

S. unter hwt-ntr n(t) Mntw m m'dw

hwt-ntr n(t) Mntw m mSdw

^ o F ] M^=H c'fV P\_bt\ Stele eines Mannes aus Abydos = Kairo CG 20555

pBoulac
^ r U ^ Ö ^ r i ) <JS,<=*!7^Q l 18' xv- 2 = Scharff, in: ZÄS 57, 1922,
Q
51ff., Umschrift S. 2**

Hwt-ntr n(t) Mntw m midw ist die Bezeichnung des Monthtempels in al-Midä-
müd . Die ältesten Bauten des Tempels gehen auf die 12. Dynastie zurück.
König Sesostris 111. errichtete dort zwei Tore, von denen das eine den Na-
men trägt: S-n-Wert hsr dw hr nb wist hrj-jb m'dw "Sesostris, der das Böse
von dem Herrn von Theben, wohnhaft in al-Midamud, vernichtet" . Das ande-
re Tor wird sbl n snc n htp-ntr "Tor des Magazins der Gottesopfer" ge-
12
nannt .

8 B. de la Roque, Medamoud 1927, FIFAO 5, 1928, 82 und 85; Medamoud 192S,


FIFAO 6, 1929, 88f. Fig. 83f.
9 In at-Tüd trägt die neben Month verehrte Göttin den Namen Tnnjt; dazu
s. unter drtj.
10 Gauthier, DG IV, 95.
11 B. de la Roque, Medamoud 1928, FIFAO 6, 1929, 113; cf. Otto, Topogra-
phie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 83 mit Anm. 16.
12 Otto, a.a.O., 83 mit Anm. 17.

147
Der 4. oberägyptische Gau

Während der 13. Dynastie wurde der Tempel erweitert; dort haben einige
Herrscher dieser Dynastie Denkmäler mit ihrem Namen hinterlassen13.

Einmal wird der Tempel im MR als hwt-ntr nt Mntw nb m'dw bezeichnet 14

13 Dazu s. unter m'dw mit Anm. 6.


14 Zur Schreibung des Namens s. unter hwt-ntr nt Mntw nb midw.
148
c
Nag al-Gaviva - as-Salämiya - at-Tüd

Nagc al-Garira ( V J — ^ ' ^ )

Nördlich des Dorfes befindet sich eine Nekropole mit Gräbern aus der 1.
Zwischenzeit und der 12. Dynastie, aus denen verschiedene Funde, u.a. Sär-
ge, stammen . Der dort entdeckte Sarg eines "Priestervorstehers im Tempel
2
des Sobek, des Herrn von sw-mnw" namens Jnj , beweist, daß die Nekropole
3
zu dem in der Nähe gelegenen Ort sw-mnw gehörte .

as-Salämiya ( t _ ^ — J l )

Fundort einiger Stelen der 12. und 13. Dynastie sowie anderer Gegenstände,
darunter einer Muschel mit Namen Amenemhats II. und Speichermodellen .
Die Funde stammen aus einer Nekropole, die vermutlich zu dem in der Nähe
gelegenen Ort drtj (at-Tüd) gehört .

at-Tüd ( j , ül )

Dorf am östlichen Nilufer, ca. 20 km südlich von al-Uqsur mit Ruinen eines
Q

Tempels des MR , aus dem zahlreiche Denkmäler, darunter Statuen und Opfer-
altäre von Herrschern der 12. und 13. Dynastie ,stammen; wichtig sind auch
die von König Amenemhat II. dort hinterlassenen Grundsteinbeigaben, Siegel-
zylinder sowie Kunstgegenstände asiatischer Länder .

1 Dazu s. Wiedemann, in: Sphinx 18, 1914, 167ff.; PM V, 162f.; cf. auch
CdE 5, 1930, 233.
2 Brovarski, in: Studies in Honor of George R. Hughes, Studies in An-
cient Oriental Civilization 39, 1976, 31ff.
3 S. auch dazu unter sw-mnw
4 PM V, 169.
5 PM V, 169; cf. Aldred, in: JEA 38, 1952, 130ff.
6 Blackman, in: JEA 6, 1920, 206ff.
7 Gomaä, in: LA IV, 415 mit Anm. 20.
8 Zum Tempel s. B. de la Roque, Tod, FIFAO 17, 1937; ders., in: BIFAO
40, 1941, 6ff.; ders., in: RdE 4, 1940, 67f.; cf. Dittmann, in: MDAIK
6, 1936, 167f.; Zippert, in: AfO 11, 1936/7, 180f.; CdE 10, 1935, 274;
CdE 11, 1936, 47f.; Vercoutter, in: BIFAO 50, 1951, 69ff.; PM V, 167f.
9 Zu den Funden aus dem Tempel s. PM V, 168f.
10 Weill, in: RdE 3, 1938, 168ff.; CdE 12, 1937, 21ff.; B. de la Roque,
Tod, 113ff.; ders., Tresor de Tod, Kairo CG 70501-70754, 1950.
149
Der 4. oberägyptische Gau

ar-Rizaiqät ( o I—x3 ^1 )

Am Wüstenrand unweit des Ortes ar-Rizaiqät wurde eine Nekropole mit Be-
stattungen der 1. Zwischenzeit und des MR entdeckt; die Gräber enthielten
11
Beigaben, darunter Stelen .

12
Vielleicht gehört die Nekropole zu dem äg. Ort jw-swt .

Armant ( c ^1 )

In dem zerstörten Ortstempel wurden mehrere Blöcke mit den Namen einiger
Herrscher der 11. und 12. Dynastie entdeckt .

Ebenfalls bei Armant fanden sich vereinzelt Gräber der 1. Zwischenzeit und
des MR 1 4 , die zahlreiche Beigaben enthielten,u.a. Stelen und Statuen1 .

al-Uqsur ( j - ^ ^ )

A- Theben-Ost
1. Karnaktempel ( <ib_r_SJI u--~. )
Im Bereich des Karnaktempels wurden zahlreiche Denkmäler des MR ent-
deckt, darunter beschriftete Blöcke, Säulenfragmente, Stelen, Sta-
tuen und Altäre mit Namen von Herrschern und Beamten . In erster
Linie stammen die Denkmäler aus dem Bereich des Amuntempels, mit
17
dessen Bau vermutlich schon während der 3. Dynastie begonnen wurde .
11 Daressy, in: ASAE 26, 1926, 18f.; PM V, 161 f.; Gomaä, in: LA IV, 415
mit Anm. 21.
12 Dazu s. auch unter jw-8Wt mit Anm. 10.
13 Vgl. Notes and News, in: JEA 21, 1935, 248; Dittmann, in: MDAIK 6,
1936, 167; CdE 11, 1936, 392; CdE 12, 1937, 171ff.; Zippert, in: AfO
11, 1936/7, 275f.,- ders., in: AfO 12, 1937/8, 306f.; Mond-Myers, Tem-
ples of Armant, 1940, lff.. Pl. 88, 94ff.
14 Myers-Fairman, in: JEA 17, 1931, 224; Myers, in: MDAIK 3, 1932, 162;
CdE 8, 1933, 84; Zippert, in: AfO 8, 1932/3, 158; ders., in: AfO 9,
1933/4, 153; Mond-Myers, Cemeteries of Armant, 1937, 22ff., 34, Pl. 6,
21; Gomaä, in: LA IV, 416 mit Anm. 23.
15 PM V, 160; vgl. auch Goedicke, in: JEA 48, 1962, 25ff.; Schenkel, in:
JEA 50, 1964, 6ff.
16 PM II, 8, 16, 24, 37, 52f., 59, 73, 89f., 93f., 96, 107ff., 133, 135ff.,
143f., 166, 168, 171, 179, 194, 209, 262, 268, 276, 286ff., 292ff.,
298f.; zu Karnak s. Barguet, in: LA III, 341ff. mit Literaturhinweisen.
17 Barguet, a.a.O., 341.
150
:.:?".- al-Uqsur

König Sesostris I. aus der 12. Dynastie errichtete in Karnak minde-


18
stens zwei Kapellen .
2. Luxortempel ( _r_Äfill A - ~ 0
Zwei Fragmente mit Namen des Königs Sebekhotep I I . aus der 13. Dyna-
stie19.

ß- Theben-West
1. Heiligtum des Thot, der sog. Wüstentempel, aus der Regierungszeit
des Mentuhotep S cnh-ki-R c2
°.
2. ad-Dair a l - B a h a n ( <j^~S\J-tM )
a- Grabanlage des Mentuhotep Nb-hpt-Rc mit einem Toten- und einem
21
Taltempel . Aus dem Totentempel stammen u.a. Statuen Sesostris1
22
III. .
b- Eine andere Grabanlage mit einem unvollendeten Tempel liegt west-
lich von der des Mentuhotep Nb-hpt-Rc; sie gehört vermutlich dem
König Scnh-k?-Rc Mentuhotep III. 23 .
c- Gräber der königlichen Familie des Mentuhotep Nb-hpt-Rc sowie von
Hofbeamten der 11. Dynastie , weitere Gräber sind in die 12. Dy-
25
n a s t i e und später zu datieren .
3. as-Saih cAbd al-Qurna ( 'JJ-JH J * p-HI )
Gräber der 1 1 . bis e i n s c h l i e ß l i c h 13. Dynastie, darunter des Jnj-Jtj.
f-jqr, Digj und Jtj, des Sohnes des B%k .
4. a l - c A s ä s i f ( <-i_.~L_.wJI )
Gräber aus der 11. bis einschließlich 13. Dynastie, u.a. des Mrw,
18 Die eine ist unter dem Namen "Weiße Kapelle" bekannt, s. PM II, 61ff.;
Fragmente aus einer weiteren Kapelle wurden im 9. Pylon verbaut gefun-
den, s. Leclant, in: OrNS 48, 1979, 372; ders., in: OrNS 49, 1980, 376;
cf. Hornung, in: Archäologie und Geschichtsbewußtsein, 1982, 27 Anm. 12.
19 Daressy, in: ASAE 26, 1926, 8: cf. Barguet, in: LA III, 1103 mit Anm. 2.
20 PM II, 340 mit Plan 33.
21 PM II, 381ff.; cf. Arnold, Der Tempel des Königs Mentuhotep von Deir
el-Bahari I-II, AV 8 und 11, 1974.
22 PM II, 348f.
23 PM II, 400; cf. PM 1.1, 364; die Grabanlage trägt die Nr. 281.
24 PM 1.1, 359ff., 385ff.; Grab Nr. 280 (Mktj-Rl) , 308 (Kmsjt), 310 (unbe-
kannt), 311 (Htj), 313 (Hnnw), 314 (Hr-htp), 315 (Jpj) , 316 (Nfr-htp),
319 (Nfpw) und das Grab eines Jnj-jtj.f Nr. unbekannt.
25 PM 1.2, 649ff., 654ff.; die Gräber Nr. 505, 507 und 516 sind in die
11. Dyn. datiert; die Gräber Nr. 202 (Jmn-m-li^t-l%) , 204 (Jc-jb) und
211 (Snwsrt-cnh) stammen aus der Zeit der 12. Dyn.
26 Gräber Nr. 60, 103 und 117, s. PM 1.1, 121ff., 216f. und 233; Grab
des Jtj, Nr. ?, s. PM 1.2, 672.
151
Der 4. ober ägyptische Gau

Dir, Jnj-jtj.f, Htj, Sd-jtj.f und Rn-snb21.


Dair al-Madfna ( U - J J ^ J )
Vereinzelte Gräber des MR, darunter das Grab Nr. 1200 des Jmn-m-hlt .
Bezirk des Ramesseums ( (•?*—*/' )
Gräber des MR, u . a . eines m i t Namen des Shtp-jh-Rc aus der 12. Dyna-
stie . In den Gräbern fanden sich zahlreiche Papyri30.
c
7. D i r ä Abu an-Nagä ( L_»JI j — J ^ I , J
Vereinzelte Funde
Vereinzelte Funde des
des MR, darunter Nilpferdfiguren .
8. al-Mandara (a,j_ijl)
Statuenkopf des MR aus dem Grab Nr. 6 9 3 2 .
9. at-Tärif ( ^,1-Ul )
Grabanlagen der Fürsten bzw. der frühen Könige der 11. Dynastie [Shr-
tluj, Wih-'nh, Nht-nb-tp-nfr und Mnta-htp Scnh-jb tSuj)33.

Aus den verschiedenen Bereichen der Nekropolengegend von Theben-West stam-


men zahlreiche Funde aus dem MR, u.a. Statuen, Stelen, beschriftete Blöcke
und Särge .

al-Midämüd (j,—.IJUII)

Tempel des MR, der während der 12. Dynastie erbaut, in der 13. Dynastie
und später erweitert wurde . Aus
5 dem
de Tempel stammen zahlreiche Blöcke,
.36
Stelen und beschriftete Fragmente

27 DieGräber Nr. 240, 366, 386, 37, 41, 65 und 708, s. PM 1.1, 330f.,
429f.,437; cf. PM 1.2, 615ff.
28 Pm 1.2, 688.
29 PM 1.2, 679.
30 Vgl. z.B. Gardiner, The Ramesseum Papyri, 1955.
31 PM 1.2, 614f.
32 PM 1.2, 611.
33 PM 1.2, 594ff.; cf. Arnold, Gräber des Alten und Mittleren Reiches in
El-Tarif, AV 17, 1976.
34 PM 1.2, 782ff., 787f., 791, 795ff-, 800, 804f., 807ff., 815, 821, 823,
827, 834, 836, 840, 842ff.; zu den Nekropolen von Theben-West s. Gomaä,
in: LA IV, 416 mit Anm. 24ff.
35 Zum Tempel s. PM V, 137ff.; cf. Gomaä, in: LA III, 1252; s. auch unter
hwt-ntv n(t) Mntw m m'du.
36 PM V, 143ff.; cf. B. de la Roque, in: RdE 5, 1946, 26ff.; Montet, in:
RdE 8, 1951, 163ff.
152
al-Midarnud

Vermutlich i s t das freigelegte Heiligtum des Osiris, der sog. temple pri-
37
mitif, in die 1. Zwischenzeit zu datieren

37 Zu diesem Heiligtum s. Robichon-Varille, Description sommaire du te-


primitif de Medamoud, 1940, dies., in: CdE 14, 1939, 83f.; cf. Wild",
in: LA II, 1232.

153
5. Der 5. oberägyptische Gau

ntvwj (der Gau)


gbtw (Koptos/Qift, Gauhauptstadt)
hwt-ntr nt Mnw gbtw (Mintempel)
jw-snSn (Ort bei al-Huzäm)
gal/gsj (Qüs)

nbwt (Ombos bei Tü[})

Fundorte:

al-Huzäm
Qämülä
Naqäda
Nag c Köm al-Kuffär
Qift
Dair al-Bailas

155
Der 5. ober ägyptische Gau

ntrwj

Koptos-Dekret L und I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Do-


kumente, ÄA 14, 1967, 165ff., Abb. 17; 175 Abb. 18

Scheintür des Wsr aus al-Huzäm; 1. ZwZt Kairo CG 1442 =


Fischer, Coptite Nome, 1964, 43ff., Pl. 13

Mo'all a II, E, 2; III, 11 = Vandier, Mo'alla, 198 (Inschr.


6 ) , 216 (Inschr. 9)

Das Wappenzeichen des 5. oberäg. Gaues stellt zwei Falken auf Standarten
dar. Nach Fischer ist der Gauname auf der oben genannten Scheintür des
2
Wsr blwj "die beiden Seelen" zu lesen. Montet dagegen schlägt die Lesung
bjkwj "die beiden Falken" oder ntrwj "die beiden Gottheiten" vor. Dieser
letztere Name kommt in einer Inschrift im Tempel von Philae vor und ist
bis jetzt die einzige sichere Lesung für den Namen des 5. oberäg. Gaues .
Es handelt sich bei ntrwj "die beiden Gottheiten" um Nb-smcw von Qüs, spä-
ter mit Hr-wr (Haroeris) gleichgesetzt, und Seth von Ombos .

Auf der Kapelle Sesostris' I. ist der Gauname weggebrochen, erhalten ist
nur der der Gauhauptstadt Koptos und deren Gottheit Min .

Das Gebiet des 5. oberäg. Gaues erstreckte sich auf beiden Seiten des Nils
von al-Huzäm auf dem Ostufer im Süden bis nördlich von Dair al-Bailas auf
7
dem Westufer im Norden .

1 Coptite Nome, 1964, 3, 46 mit Anm. 2.


2 Geogr. II, 76.
3 Benedite, Philae, Mem. Miss. 13, 1893, 7, Z. 10.
4 Zur Lesung ntrwj s. Gauthier, DG III, 108; cf. Vandier, Mo'alla, 30
Nr. 14.
5 Fischer, a.a.O., 46, cf. S. 3 mit Anm. 6.
6 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 224, Pl. 3.
7 Zu den Grenzen des 5. oberäg. Gaues s. Fischer, a.a.O., 5; cf. Helck,
Gaue, 85; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 46.

156
gbtw

gbtw

O Hammamat-Inschr. Nr. 112 mit Namen eines Königs


° Mentuhotep; 11. Dyn. = Couyat-Montet, MIFAO 34,
1912, 79

Gefäß des S'nh-kl-R1 Mentuhotep III.; 11. Dyn.


= Corteggiam", in: BIFAO 73, 1973, 147

Hammämät-Inschr. Nr. 114 des Ennw; 11. Dyn. =


Couyat-Montet, a.a.O., 82, Z. 10

Hammämät-Inschr. Nr. 110 des Jmn-m-hlt; 11. Dyn.


= Couyat-Montet, a.a.O., 77

*Ä Qw Hammamat-Inschr. Nr. 192 des Jmn-m-hlt;


= Couyat-Montet, a.a.O., 99, Z. 18
11. Dyn.

Block des Amenemhat I. aus Koptos; 12. Dyn. =


"5
Petrie, Koptos, 1896, Pl. 9 (oben)

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


*J&° Sesostris Ier, Pl. 3

^P -7\ I ^ P 7\ IO ^ Blöcke Sesostris' I. aus Koptos; 12. Dyn. = $e-


' ' trie, a.a.O., Pl. 9 (unten), Pl. 10 Nr. 1 und 3

Hammamat-Graffito Nr. 6 5 ( J ) ; 12. Dyn. = Goyon,


7jj£v©
Nouvelles I n s c r i p t i o n s rupestres du Wadi Hamma-
mat, 1957, 88, P l . 19

Sj^o,O pReisner I, A 2, 39, 135; B 2; P 2 = Simpson,


Papyrus Reisner I, 1963, Pl. 1, Z. 2, 39, 135;
Pl. 2, Z. 2; Pl. 22, Z. 2

BH, Grab Nr.2 des Jmn-m-hit; 12. Dyn. = Newberry,


ÖA rwi
Bern' Hasan I, 1893, Pl. 8, Z. 1 (links) = Urk.
VII 15, 8

157
Der 5. oberägyptische Gau

Y\ l^vO Stele des Hntj-htj-ur aus Wädi al-Gäsüs; Alnwick


Castle Nr. 1; 12. Dyn. = Birch, Catalogue of the
Collection of Egyptian Antiquities, 1880, 268, Pl.
3 = Erman, in: ZÄS 20, 1882, 203 = Sayed, in: RdE
29, 1977, Pl. 8b gegenüber S. 138

Stele Sesostris' III. aus Koptos; 12. Dyn. = Kai-


opj.y° ro CG 20702

Q J ^ X K hj] O Hammämät-Inschr. Nr. 47 des H'wjj; 12. Dyn. = Cou-


sc
' ° yat-Montet, a.a.O., 49, Z. 3

Ö j ^ P ^ J ^ O - , CT V, 33g, 99a, 119 (99a)

^J^V^IÜO Stele des Sbk-jrj und des Sbk-htp, vermutlich aus


Abydos, Louvre C 30; 12./13. Dyn. = Gayet, Steles,
1886, Pl. 53

'Ö'J't^Q Stele des H'j-nfr—R1 Sebekhotep IV. aus Wädi al-


Hammämät; 13. Dyn. = Debono, in: ASAE 51, 1951,
81f., Pl. 15

t5J1vVO pBrooklyn 35.1446, recto 14b, 15b = Hayes, A Papy-


rus of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z.
14b und 15b

•gJ^ Ram. On., Nr. 205

Gbtw wird auf der Kapelle Sesostris1 I. als Hauptstadt des 5. oberäg.
2
Gaues bezeichnet . Der Ort ist durch archäologische Funde sicher am öst-
lichen Nilufer bei dem heutigen Qift lokalisiert . Griechisch hieß er
xonroq I xonril) , lateinisch Coptos und koptisch KEBTO)/KeTTTO
4
bzw.
1 ZurKBT/
LesungK6VT
gbtw ,s.wovon das heutige
Zibelius, Qift B/19,
TAVO Beih. abgeleitet ist .
1978, 247.
2 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Ausmaße
Ägyptens, 1981, Taf. I, Tat. 1.
3 Zu den Funden aus Qift, PM V, 123ff.
4 Zu gbtw s. Gauthier, DG V, 173; AEO II, 28*; Montet, Geogr. II, 77;
Zibelius, a.a.O., 246ff.; Fischer, in: LS III, 737.
158
gbtw - hwt-ntr' nt Mnw gbtw

Hauptgott des Ortes war Min, der auf Denkmälern des MR als Mnw gbtw "Min
von Koptos" bezeichnet wird . Sein Tempel in Koptos geht auf das AR zurück
und wurde im MR von Amenemhat I. und Sesostris I. erweitert bzw. wieder-
aufgebaut .

Die Bedeutung von Koptos beruht auf seiner Lage am Eingang zum Wädi al-
Hammämät mit seinen bekannten Steinbrüchen und Goldminen . Schon im AR ist
Q

Min von Koptos der Schutzgott der Steinbruch- und Minenarbeiter . Außer-
dem war die Stadt durch ihre Werften für hochseetüchtige Schiffe bekannt.
Von solchen Schiffswerften (whrwt nw gbtw) berichtet die Inschrift einer
Stele aus der Zeit der 12. Dynastie . Die Schiffsteile wurden zunächst in
den Werften von Koptos hergestellt, dann durch die Wüste zu einem Hafen am
Roten Meer transportiert und dort zusammengesetzt .

hwt-ntr nt Mnw gbtw

Koptos-Dekret H; 8. Dyn. = Hayes, in: JEA


ffl
na '" ÄiVJjr*^ 32, 1946,
32) 1946, 5,
5, Pl.
Pl. 33 (oben)
(oben) == Goedicke,
Goedicke, König-
Koni
liehe Dokumente, ÄA 14, 1967, 196 Abb. 23

S n[^#0
r^-l p ^
Q ^ ^ I J Q ^ Koptos-Dekret Q; 8. Dyn. = Hayes, a.a.O., 6,
Pl. 5 = Goedicke, a.a.O., 191 Abb. 21

Hwt ntr nt Mnw gbtw ist eine Bezeichnung des Mintempels in Koptos. Der
Tempel existierte schon im AR, wie die in Koptos gefundenen Dekrete aus*

5 So in den meisten oben zitierten Belegen; zum Gott Min s. Gundlach, in:
LA IV, 136ff.; neben Min wird Horus auf der Stele Sesostris' III. aus
Koptos, Kairo CG 20702, als "Herr von gbtw" bezeichnet.
6 Zum Mintempel in Koptos s. unter hwt-ntr nt Mnw gbtw.
7 Dazu s. zuletzt Fischer, in: LA III, 737; zum Wädi al-Hammämät s. un-
ter ri-hnw, TAVO Beih. B/66.2.
8 Der Name des Gottes Min von Koptos kommt in verschiedenen Inschriften
des Wädi al-Hammämät vor, s. die Literaturhinweise zu den oben genann-
ten Inschriften im Wädi al-Hammämät; in der Inschrift Nr. 192 wird Min
als "Herr der Fremdländer" bezeichnet.
9 Zu whrt "Schiffswerft" s. WB I 355, lOf.
10 Sayed, in: RdE 29, 1977, 169ff., Pl. 16a-b.
11 Sayed, a.a.O., 170 mit Anm. 18.

159
Der 5. obevägyptische Gau

der Zeit der 6. Dynastie zeigen, die über Steuerfreistellung, Stiftungen


von Opfern, Gründungen von Liegenschaften und Ernennungen von Tempelper-
sonal berichten. Während des MR wurde der Tempel erweitert bzw. wieder-
aufgebaut. Die beiden ersten Könige der 12. Dynastie, Amenemhat I. und
2
Sesostris I., errichteten in Koptos ihren eigenen Tempel .

Die Funde aus dem/Tempel des Min in Koptos reichen vom AR durch die ganze
ägyptische Geschichte bis in die griechisch-römische Zeit hinein .

Eine Stele aus der Zeit des MR zeigt, daß Min ein Heiligtum namens anwt
sowohl in Ahtnim als auch in Koptos besaß . Der Name snwt ist auch auf ei-
nem Block Sesostris'I. aus dem Tempel des MR in Koptos zum Teil erhalten .

Der Tempel des Min wird auf dem oben genannten Koptos-Dekret Q auch als
pr-Mnw bezeichnet .

jw-snsn

,—n 1 1 O Stele des Hnms aus Naqäda, Chicago Nr. 12105; 1.


^ ^ ZwZt = Fischer, Coptite Nome, 1964, 64f.,Pl.16 Nr.17

a
i X Ram. On., Nr. 203

Sowohl der Fundort als auch der Text der oben erwähnten Stele des Hnms
zeigen, daß der Ort jw-snsn auf dem Boden des 5. oberäg. Gaues gelegen

1 Dazu s. Goedicke, Königliche Dokumente, ÄA 14, 1967, 87ff.


2 PM V, 125 mit Literaturhinweisen.
3 Insgesamt wurden in Koptos drei Tempelanlagen freigelegt, zu diesen
Tempeln und zu den dort gemachten Funden s. PM V, 123ff.
4 Stele Louvre C 30, s. Gayet, Steles, 1886, Pl. 53.
5 Petrie, Koptos, 1896, Pl. 9 (unten).
c
6 S. auch unter snwt l(t) m jpw gbtu im 9. oberäg. Gau.
7 S. auch Goedicke, a.a.O., 191 Abb. 21, Z. 2, cf. auch S. 195.
8 Der Text berichtet von einem Auftrag des Priestervorstehers von (QOs)
ßfj an einen gewissen Hnms, die Stadt jw-Snsn, die zerstört war, neu
zu gründen; zum Text der Stele s. auch Schenkel, MHT, 31f.; zu Dfj. s.
Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 48f.
9 Die Bedeutung von SnSn ist mir unklar, vgl. änSn WB IV 517, 8.

160
jw-snsn - gsS/gsj

haben dürfte , das Ramesseum Onomastikon nennt den Ortsnamen vor dem von
Qüs, was zeigt, daß jw-hnsn südlich dieses Ortes zu suchen ist11. Daher hat
Fischer12mit Recht den Ort bei oder an der Stelle des heutigen al-Huzäm am
östlichen Nilufer, ca. 15 km südlich von Qüs, lokalisiert. Der Ort al-Hu-
zäm lag an der Südgrenze des 5. oberäg. Gaues: In seiner Nähe wurde auch
die Scheintür des Gauoberhauptes Wsr gefunden13,der in der 1. Zwischenzeit
l
sicherlich in ju-snSn amtierte und als der Gegner des Gaufürsten nh-tjfj
von al-Macallä bekannt ist .

Welche Rolle jw-snsn nach der 1. Zwischenzeit gespielt hat und welche
Gottheiten dort verehrt wurden, ist nicht bekannt, der Ortsname selbst
wird nach dem MR nicht mehr überliefert.

gsl/gsj

al-LiSt, Grab des Snwsvt-'-n}}; 12. Dyn. = Hayes,


Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh, 1937,
Pl. 8, Z. 404

DahSür, Grab des Si~Jst; 12. Dyn. = De Morgan,


Fouilles ä Dahchour II, 1903, 82, Z. 1

75T5(1* Ram. On., Nr. 204

Gsi , später auch gsj geschrieben1 , war ein wichtiger Ort im ehemaliger?
5. oberäg. Gau an der Stelle des heutigen Qüs am östlichen Nilufer, ca. 11
km südlich von Qift gelegen 6 ; koptisch hieß der Ort KGJC bzw. KOC .

10 Fischer, Coptite Nome, 1964, 5.


11 Dazu s. Gauthier, DG I, 49; AEO II, 27* ; Montet, Geogr. II, 73.
12 A.a.O., 5, 65.
13 Fischer, a.a.O., 43ff., Pl. 13.
14 Zum Gaufürsten Wsr und seiner Rolle während der 1. Zwischenzeit s.
Gomaä, a.a.O., 51ff.
15 Ob der Name gsl/gsj von 8s ( r=n ) "Alabaster" abgeleitet wird, wie
Jequier, in: BIFAO 19, 1922, 93, vermutet, ist unsicher.
16 Gauthier, DG V, 178f.; AEO II, 27*f.,- Montet, Geogr. II, 81f.; Fischer,
Coptite Nome, 1964, 2f., 141; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 252f.;
cf. auch Fischer, in: LA V, 71ff.

161
Der 5. oberägyptische Gau

Im Grab des Snwsrt-'nii und des Sl-Jst wird der Ortsname in Verbindung mit
dem Ausfluß des Osiris genannt 17 , jedoch scheint Osiris nicht der Haupt-
gott von Qüs gewesen zu sein. Einige Stelen des AR aus dem schräg gegenüber
18
von Qus gelegenen Naqäda, wohl der Nekropole von QQs , erwähnen den Gott
Nb-Sm'w 9 , einen Falkengott, der später mit ffr-ur "der älteste Horus"
gleichgesetzt wurde . Hr-wv (Haroeris) wurde von den Griechen mit ihrem
21
Apollo identifiziert, weshalb die Stadt den Namen Apollinopolis parva
erhielt.
nbwt

Saqqara, Pyramide des Königs Jbj; 8. Dyn. = Jequier,


^J O
La Pyramide d'Aba, 1935, Pl. 12, Z. 615

C^y> l Q Türsturz des Nb-hpt-Rc Mentuhotep II. aus Karnak;


11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 35

Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp; 11. Dyn.


^J O
Maspero, Mem. Miss. I, 1889, 145, Z. 157

n-/, I ° ^ö^r} Statuen Sesostris' I. aus al-LiSt; 12. Dyn. = Kairo


'Q CG 412, 414, 416f., 420

i |Q al-List, Grab des Snwsrt-lnh,\ 12. Dyn. = Hayes,


Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh, 1937,
Pl. 7, Z. 376

r^r, I S? DahsQr, Grab des Si-Jst-, 12. Dyn. = De Morgan,


Fouilles ä Dahchour II, 1903, 83, Z. 33

MJ O Stele des Jmn[j} aus DahSur; 12. Dyn. = Fakhry, The


Monuments of Sneferu II.2, 1961, 84 Fig. 401 = Mün-
ster, Isis, MAS 11, 1968, 158
17 Vgl. auch PT 308; cf. Zibelius, a.a.O. mit Literaturhinweisen.
18 Fischer, a.a.O., 4 mit Anm. 2; ders., in: LS V, 71ff. mit Anm. 4-6.
19 Fischer, Coptite Nome, 3f.; zum Gott Nb-Sm'w, RÄRG, 271.
20 Zu Haroeris s. Kurth, in: LA II, 999ff.; zum Tempel des Gottes in Qüs
s. PM V, 135.
21 AEO II, 27*; ob es sich bei dem in CT III, 90a genannten Ort Q 5 > |'Q ,
um eine Schreibvariante von gsl/gsj handelt, ist ungewiß.
162
nbwt

m-^J°M " V, 17g, 94a, 191b

-&oaX^JSCTVI'40k'289b'397i
A^J Tor Sesostris' III. aus al-Midämud; 12. Dyn. = Cotte-
o vieille-Giraudet, Medamoud 1931, FIFAO 9, 1933, Pl.
1 = Gardiner, in: JEA 30, 1944, Pl. 4 gegenüber S. 27

Zylinder Sesostris1 III.; 12. Dyn. = Petrie-Quibell,


^J Naqada and Ballas, 1896, Pl. 80 Nr. 4

r^ I^ Tor des Sebekhotep II. Shm-Rc kwj-tlwj aus al-Midamud;


13. Dyn. = Drioton, in: Rev. de l'Egypte ancienne 2,
1929, 264 Fig. 6 = Cottevieille-Giraudet, a.a.O., Pl.
5

Nbwt, griechisch "Oßßcg und koptisch N B 6 O / N B 0 Y , war einer der


wichtigsten Kultorte des Gottes Seth in Oberägypten . Wie seine übrigen
Kultorte lag es am Wüstenrand und ist durch die etwa 2,5 km nordwestlich
von Tüh im ehemaligen 5. oberäg. Gau entdeckten Reste eines Sethtempels
bei dieser Stelle sicher zu lokalisieren . Seth von nbwt wird im MR gern
als nbwt3 "Der von nbwt" und nb t% Sm'w "Herr des oberäg. Landes" bezeich-
net 5 .

Der Ortsname bedeutet "Goldstadt" und hängt mit den Goldminen der östlij
chen Wüste zusammen: Vermutlich war Seth von nbwt in früheren Zeiten der"
Schutzpatron für die in den Goldminen der östlichen Wüste tätigen Handwer-
"7
ker, bevor Min von Koptos diese Rolle übernahm .
1 Seit der 3. Dyn. ist nbwt als Stadt des Seth belegt, dazu s. Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 108 mit Anm. 659.
2 Zur Lage der Seth-Kultorte am Wüstenrand, von denen wichtige Karawanen-
straßen abzweigen, s. Kees, Kultlegende und Urgeschichte, NGWG 1930,
355f.; cf. RARG, 703f.
3 Petrie-Quibell, Naqada and Ballas, 1896, 65ff., Pl. 1, 77 (unten), 78ff.,
85; PM V, 117.
4 Zur Lage von nbwt s. AEO II, 28*f.; Montet, Geogr. II, 82f.; Zibelius,
a.a.O., 108f.; Gomaä, in: LA IV, 567ff.
5 Vgl. die oben angegebenen Literaturhinweise zu den Belegen des Ortsnamens
6 Eigentlich eine Nisbenbildung "die zum Gold Gehörige", dazu s. Zibelius,
a.a.O., 109 Anm. 667 mit Literaturhinweisen.
7 Dazu s. Sethe, Urgeschichte, 38; Kees, a.a.O.; Fischer, Coptite Nome,
1964, 4; Te Velde, Seth, God of Confusion, 1967, 116.
163
Der 5. oberägyptische Gau

al-Huzam ((• ' j—»Jl )

Am Wüstenrand bei der Einmündung des Wädi ßanät Bairri unweit von al-Hu-
zäm befindet sich eine Nekropole der 1. Zwischenzeit, aus der verschie-
dene Funde, u.a. eine Scheintür des Oberhauptes des 5. oberäg. Gaues und
2
Königsohnes Wsr zutage gekommen sind .

Qämülä {yr L_5 )

Am westlichen Nilufer schräg gegenüber von al-Huzäm, bekannt als Fundort


einer Stele aus der Zeit des MR .

Naqäda ( i J L A - )

In der Nähe des Ortes ist ein ausgedehnter Friedhof mit einigen Bestattun-
gen der 1. Zwischenzeit bekannt, aus dem mehrere Funde stammen, u.a. Ste-
len , von denen ein Teil in das MR zu datieren ist. Die Nekropole gehört
zu dem am Ostufer gegenüber von Naqäda gelegenen Qüs .

Nag' Köm al-Kuffär ( , Lifl I f ,_* £ _ * )

Nekropole der 1. Zwischenzeit, die zu dem nördlich davon gelegenen Koptos


gehört. Unter den Funden befinden sich Grabteile und ein Naos eines Smij
und seiner Frau Nbt aus der Zeit der 8. Dynastie; die Nekropole ist noch
•7

nicht untersucht .

1 Zur Lage von al-Huzam s. unter ju-änän.


2 Zur Nekropole und zu den dort geraachten Funden s. Fischer, Coptite No-
me, 1964, 39ff.
3 Gomaä, in: LA V, 40 mit Anm. 3.
4 Vandier, in: CdE 18, 1943, 21ff.; Fischer, Coptite Nome, 1964 50ff.
5 S. dazu Gomaä, in: LA IV, 416 mit Anm. 34.
6 Gomaä, a.a.O., 416 mit Anm. 35.
7 Zur Nekropole s. Habachi, in: ASAE 55, 1958, 170ff.; Fischer, Coptite
Nome, 1964, 35ff.; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 58 mit Anm. 20f.;
ders., in: LA IV, 416 mit Anm. 36f.
164
Qift - Dair al-Ballas

Qift ( -k—iä )

Der Ortstempel des Gottes Min in Koptos geht auf das AR zurück8; er wurde
während des MR von Amenemhat I. und Sesostris I. wiederaufgebaut9.

Aus dem Bereich des MR-Tempels bzw. aus den Ruinen des alten Ortes stam-
men u.a. beschriftete Blöcke, Stelen und Statuen1 .

Dair al-Ballas ( ^X-JIJ—J

Nekropole aus der Zeit der 11. und 12. Dynastie. Die Funde bestehen u.a.
11
aus Stelen .

Aus dem Ort stammen auch einige Blöcke mit Namen des Königs Mentuhotep
Nb-hpt-Rc, die zu einem Bauwerk, vermutlich zum Tempel des Seth in Ombos",
gehörten.

Vgl. die dort gefundenen Dekrete aus der Zeit der 6. und 8. Dyn.,
Goedicke, Königliche Dokumente, ÄA 14, 1967, 41ff., 87ff., 163ff.
9 PM V, 125; cf. Fischer, in: LA III, 739f. mit Anm. 22.
13 PM V, 129, 131f.
11 Petrie-Quibell, Naqada and Bailas, 1896, 33f.; PM V, 117; Fischer,
Coptite Nome, 1964, 103ff., Pl. 36; Eggebrecht, in: LA I, 1025ff,
Gomaä, in: LA IV, 416.
12 PM V, 117; Fischer, a.a.O., lllff., Pl. 37ff. Nr. 45-48; cf. auch
Eggebrecht, a.a.O., 1025ff. mit Anm. 5ff.

165
6. Der 6. oberägyptische Gau

jq(p) (der Gau)


jwnt (Dandara, Gauhauptstadt)
hwt-ki Mntw-htp (Kapelle Mentuhoteps II.)
h?dj (Ort bei Nagc al-Guzariya)
eibt (Ort bei Disnä)

Fundorte:

Qinä
Dandara

167
Der 6. oberägyptische Gau

jq(r)

Koptos-Dekret I und M; 8. Dyn. = Goedicke, König-


liche Dokumente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18, 187
Abb. 20

Mo'alla V,/3 , 2; 1. ZwZt = Vandier, Mo c alla, 239


(Inschr. 12) = Fischer, in: WZKM 57, 1961, 59

Scheintür des ty-jfa) aus Dandara(?), Kairo JdE


38551; 1. ZwZt = Fischer, Dendera, 1968, 195, 204
Fig. 40, Pl. 24

CT IV, 150b

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


Sesostris Ier, Pl. 3 = Fischer, a.a.O., 7 Fig. 2

Stele des Jmsw/Jnj-jtj.f-jqr aus Abydos, Leiden


Nr. 3(?); 12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van de
Egypt. Verzameling II, 1909, Pl. 2 Nr. 3 = Fi-
scher, in: WZKM 57, 1961, 60

Opfertafel des Amenemhat III. aus al-Fayyum; 12.


Dyn. = Kairo CG 20699

Das Wappenzeichen des 6. oberäg. Gaues stellt einen Krokodilgott auf einer
Standarte dar .Früher hat man den Namen des Gaues bzw. den des Krokodil -
gottes d}m gelesen . Da jedoch der Gott auf der Kapelle Sesostris' I. Jq
genannt und der Gauname auf dem oben erwähnten Opferaltar Amenemhats III.
ebenfalls[j]q geschrieben wird ,scheint die Lesung jq für den Namen des
6. oberäg. Gaues damit erwiesen zu sein. In einigen Varianten der Sarg-

1 Sethe, Urgeschichte, 40.


2 Spiegelberg, in: RecTrav 23, 1901, 102; Gauthier, DG VI, 104f.; Vandier,
Mocalla, 32.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 224f., Pl. 3; Montet, Geogr. II, 86;
Fischer, Dendera, 1968, 7 Fig. 2; Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens,
1981, Taf. I, Taf. 1.
4 S. auch Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 93.

168
jq(v) - jwnt

5 6
texte lautet der Name des Krokodil gottes jedoch jqr , weshalb Kees vor-
schlug, sowohl den Gaunamen als auch den des Krokodil gottes ebenfalls jqr-
zu lesen.
Das Gebiet des 6. oberäg. Gaues lag auf beiden Seiten des Nils: Die SUd-
grenze des Gaues verlief etwa nördlich von ad-Dair, auch Dair al-Bailas
n
genannt, die Nordgrenze bei oder westlich der heutigen Stadt Diana .

Die Hauptstadt des 6. oberäg. Gaues war seit dem Beginn des AR jwnt, heu-
o
te Dandara .

jwnt

Mo'alla V./3, 2; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla, 239 (In-


5T schrift 12)

1115
A^-s-* Fragment des Jnj-jtj.f-ll aus Dandara; Kairo T TH-HTT;
1. ZwZt = Fischer, Dendera, 1968, 129, Pl. 29

Kapelle des Nb-hpt-Rc Mentuhotep II. aus Dandara, Kairo


Ko JdE 46068; 11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 22
Fig. 6, 24 Fig. 7, 26 Fig. 8, Taf. 5f., 8

Fragment des Mentuhotep II. aus al-Gabalain, Turin Nr.


Üo ?.;11. Dyn. = Otto, Topographie des Thebanischen Gaues,
UGAÄ 16, 1952, 99

Fragment des Mentuhotep II. aus ad-Dair al-Bahari;


11. Dyn. = TPPI, 42 § 28

Fragment der ci-sjjt


l o ?; 11. Dyn. = TPPI, 24 § 27
aus ad-Dair al-Bahari, Kairo Nr.

5 CT III, 166a, 205f.


6 Analecta Biblica 12, 1959, 161ff.; cf. Helck, Gaue, 86.
7 Zu den Grenzen des 6. oberäg. Gaues, Helck, a.a.O., 88; Gomaä, TAVO
Beih. B/27, 1980, 60.
8 Dazu s. unter jwnt; vielleicht war slbt die ursprüngliche Metropole des
6. oberäg. Gaues, bevor Dandara zu Beginn des AR diese Rolle übernahm;
s. unter &\bt und unter jwnt.
169
Der 6. oberägyptische Gau

Sarkophag der ci-sjjt aus ad-Dair al-Bahari, Kairo


JdE 47267; 11. Dyn. = TPPI, 25 § 27, 28 § 27

Fragment der Sidh aus ad-Dair al-Bahari; 11. Dyn. =


TPPI, 35 § 27

Stele des Rdw-Hnmu aus Dandara; 11. Dyn. = Kairo CG


20543, Z. 11

Block des Amenemhat I. aus Dandara; 12. Dyn. = Mariet-


te, Denderah IV (Suppl.), 1874, Pl. H (f)

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 225, Pl. 3

Block des Sesostris I. aus Karnak; 12. Dyn. = Donadoni,


Egyptian Museum Cairo (Newsweek), 1969, 84

Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo gefunden;


12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 3 (rechts)

Theben-West, Grab Nr. 60 des Jnj-jtj.f-jqr; 12. Dyn.


= Davies, The Tomb of Antefoker, 1920, 25, Pl. 38
(unten, rechts)

Statue des Nj-mllt-Rl (Amenemhat III.), Fundort unbe-


kannt, Berlin Nr. 1117; 12. Dyn. = Aegypt. Inschriften
I, 145

Qäw al-Kubra, Grab des mh-kl II. ; 12. Dyn. = Petrie,


Antaeopolis, 1930, Pl. 26 (Mitte)

Stele des Jbj, Fundort unbekannt, Louvre E. 13053; 12.


Dyn. = Ledrain, Mon. egypt. de la Bibliotheque Natio-
nale Paris, 1881, Pl. 11

Stele des Jbj aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20020

Stele des Snpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20030


170
jwnt

Stele des Snb-sw-m-hjj aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo


CG 20334

Stele des Snbj aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG


20678

Stele des Nfimt-tlj(?) aus Karnak; 12. Üyn. = Kairo


CG 42034

Opfertafel des Sl-mtw, Fundort unbekannt; Kestner


Mus. Nr. 1926.191; 12. Dyn. = Cramer, in: ZRS 72,
1936, 89, Taf. 5 Nr. 2

Stele des Sbk-'i aus Theben, Brüssel Nr. E. 2286;


12. Dyn. = Speleers, Recueil des Inscriptions egypt.,
1923, 30 Nr. 86

CT V, 21d

CT VI, 139i

CT VII, 2421, 251y

pBrooklyn 35.1446, recto 22b = Hayes, A Papyrus of


the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 22b

Ram. On., Nr. 206

Skarabäus des Nbw-m-jwnt, Slg. v. Bissing = New-


berry, Scarabs, 1906, 121, Pl. 9 Nr. 39

Gefäß des H'j-nfr-R1 Sebekhotep IV. aus Dandara;


13. Dyn. = Weigall, in: ASAE 9, 1908, 107 Fig. 2 =
Helck, Historisch-biographische Texte, 1975, 37
Nr. 46

Stele des Tjw, Fundort unbekannt, Brit. Mus. Nr.


318(197]; 13.{?) Dyn. =Hierogl. Texts IV, 11, Pl.
46
171
Der 6. oberägyptische Gau

Drei Skarabäen des MR = Martin, Egypt. Administra-


U Ö ) Ü Ö , U tive and Private-Name Seals, 1971,
19/ 44, Pl. 39 (3);
62, Pl. 20 (38); 68, Pl. 5 (16)

Jwnt wird auf der Kapelle Sesostris1 I. als Hauptstadt des 6. oberäg. Gau-
es bezeichnet1, scheint jedoch nicht von Anfang an Gaumetropole gewesen zu
sein. Die Erwähnung des Krokodilgottes Jq(r) auf derselben Kapelle sowie
der Gauname jq(r) lassen vermuten, daß der Krokodilkultort s'bt an der
Nordgrenze des Gaues ursprünglich dessen Metropole war . Erst nachdem der
Hathorkult in Dandara zu Beginn des AR vorrangig geworden war, übernahm
die Stadt auch die Rolle der Gaumetropole . Der Ort hieß später jwnt tl
ntrt und wird griechisch mit revTvga und koptisch mit (Nl 1TNTWP6 /
(Nl) T£NT(DPI wiedergegeben, worauf auch der jetzige Name Dandara zu-
rückgeht . Die Ruinen des alten Dandara befinden sich am Wüstenrand ca.
2 km südlich der heutigen Stadt .

Hauptgottheit des Ortes war die auf den meisten oben genannten Denkmälern
als "Herrin von jwnt" bezeichnete Hathor . Sie stand in enger Beziehung
zum thebanischen Herrscherhaus der 11. Dynastie; König Mentuhotep II., der
sich "Sohn der Hathor, der Herrin von Dandara" nennt , errichtete dort fUr
o

diese Göttin und gleichzeitig für seine eigene Statue eine Kapelle . Auf
ihr sind die Gottheiten des Ortes mit Namensbeischrift dargestellt: Neben
Hathor wird Harachte als "Herr von Dandara" bezeichnet . Dieselbe Kapelle
nennt auch den Gott Somtus von dem benachbarten Ort hldj10.
1 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 225, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. I, Taf. 1.
2 Dazu s. unter sibt,
3 Fischer, Dendera, 1968, 13.
4 Zu jwnt (Dandara) s. Gauthier, DG I, 56; AEO II, 30*; Montet, Geogr. II,
86f.; Zibelius, TAVOBeih. B/19, 1978, 23ff.
5 PM V, 109ff.; PM VI, 41ff.; cf. auch Daumas, in: LA I, 1060ff.
6 Nbt jwnt ist mehrfach im MR als Personenname überliefert, s. z.B. Kai-
ro CG 20020 und 20069; cf. Ranke, PN I, 187 Nr. 23.
7 Otto, Topographie des Thebanischen Gaues, UGAÄ 16, 1952, 99; cf. Haba-
chi, in: MDAIK 19, 1963, 39 Fig. 17.
8 Zu dieser Kapelle s. Habachi, a.a.O., 19ff.; Schenkel, MHT, 216ff.; s.
auch unter hwt-kl Mntw-htp.
9 Habachi, a.a.O., 24 Fig. 7.
10 Dazu s. unter }}ldj.

172
jwnt - hwt-ki Mntw-htp

Neben Hathor wurde im MR der Gott Horus von Idfü (Hr bhdtj) in Dandara ver-
ehrt, der auf Denkmälern dieser Zeit als "Herr von jwnt" bezeichnet wird.
Nach einer Festkalenderinschrift, die sich im Tempel von Idfü befindet,
soll Hr bhdtj in Dandara unter einem König Sesostris, vermutlich Sesostris
I. aus der 12. Dynastie, bereits einen Tempel ( ^ ^ 0 = Q ) genannt
mirw n Snwsrt ( ^ ^~ n n ( j ^ ^ ) besessen haben . In ihm weilte
Horus von Idfü, der als Gemahl der Hathor von Dandara galt, wenn er in
13
festlichen Prozessionen die Göttin besuchte .

hwt-ki Mntw-htp

y> Türpfosten des Nb-hpt-Rc Mentuhotep II. aus


^ n~ Dandara, Kairo JdE 46068; 11. Dyn. = Habachi,
Hab
in: MDAIK 19, 1963, 20 Fig. 5a, Taf. 4a

Hwt-k' Mntw-htp ist die Bezeichnung der von König Mentuhotep II. in Dan-
dara errichteten Kapelle. Sie stand westlich des Haupttempels von Dandara
und wurde später in der 19. Dynastie von König Merenptah usurpiert . Die
Inschrift der Kapelle berichtet, daß Mentuhotep II. ein Ka-Haus als sein
Denkmal für seine Statue errichtet hat .

An den Wänden der Kapelle sind die damals in Dandara verehrten Gottheiten
Hathor, Horus (Harachte) und Somtus von hldj mit ihren Namen dargestellt

11 Donadoni, Egyptian Museum Cairo (Newsweek), 1969, 84; Speleers, Recue


des Inscriptions egypt., 1923, 30 Nr. 86; cf. auch Fischer, a.a.O.,
125f. mit Anm. 555.
12 Alliot, Le Culte d'Horus ä Edfou, BdE 20, 1949, 218 (Kolumne 25), 235
cf. Ällam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 49; zum Tempel des Horus von Idfü
in Dandara s. Aime-Giron, in: ASAE 26, 1926, 154; PM VI, 106; zu
mlrw n Snwsrt, Gauthier, DG III, 8; Chassinat, in: Revue de l'Egypte
ancienne 1, 1925, 298ff.; ders., in: BIFAO 30, 1931, 299 Anm. 6; Dau-
mas, Dendara et le Temple d'Hathor, 1969, 16 mit Anm. 2.
13 RÄRG, 155.
14 PM VI, 40, 106; cf. Daumas, Dendara et le Temple d'Hathor, 1969, 3 n
Anm. 6.
"T ) ohne den Königsnamen ab-
gegeben, s. Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 20 Fig. 5b, Taf. 4b.
16 Habachi, a.a.O., 24 Fig. 7, Taf. 6; zur Inschrift der Kapelle s.
Schenkel, MHT, 216ff.

173
Der 6. oberägyptische Gau

hldj

a A Kapelle des Nb-hpt-RL Mentuhotep II. aus Dandara, Kai-


*^" ro JdE 46068; 11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19, 1963,
24 Fig. 7, Taf. 6

H'dj ist der Name eines Ortes im 6. oberäg. Gau, dessen genaue Lage unbe-
kannt ist . Nach einer Inschrift im Tempel von Idfü soll der Ort östlich
von Dandara ( \/^0<^^^ ) gelegen haben. Vielleicht ist h'dj in unmit-
telbarer Nähe des heutigen (Nagc) al-Guzariya am rechten Nilufer gegenüber
von Dandara zu lokalisieren , wo eine Nekropole des AR entdeckt wurde .

Hauptgott des Ortes war Somtus (Sml-tlwj) "Vereiniger der Beiden Länder" ,
der auf der oben genannten Kapelle Mentuhoteps II. als "Herr von h'dj" be-
zeichnet wird .

s'bt

ffl^J O Mo'alla V , / 3 , 2; 1 . ZwZt = Vandier, M o ' a l l a , 239


( I n s c h r . 12)

ttt j g Hammamat-Inschr. Nr. 114 des Hnnw; 1 1 . Dyn. = Cou-


y a t - M o n t e t , MIFAO 34, 1912, 83, Z. 11

Ram 0n Nr 207
ffl^viTi' - " -
Ü Y Tk JA Stempel, P r i v a t s l g . i n New York = M a r t i n , Egypt.
A d m i n i s t r a t i v e and Private-Name Seals, 1971, 148
Nr. 1909 mit Abbildung

1 Gauthier, DG IV, 164f.; Montet, Geogr. II, 89; Daumas, Dendara et le


Temple d'Hathor, 1969, 13f.
2 Duemichen, Altäg. Tempelinschriften I, 1867, Taf. 102, Z. 20; cf. Jun-
ker, Onurislegende, 1917, 36f.
3 Fischer, Dendera, 1968, 14, 185.
4 Zur Nekropole von (Nag1) al-Guzariya s. Fakhry, in: ASAE 46, 1947,
25ff.; cf. Fischer, a.a.O., 189ff.
5 Der Gott Somtus galt als Sohn der Göttin Hathor von Dandara; er wurde
schon im AR in Dandara verehrt, s.Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 6;
cf. Fischer, a.a.O., 26 Anm. 108.
6 Schenkel, MHT, 219, hat den Ortsnamen irrtümlich hl "Tausend" gelesen.

174
s'bt

Nach der Anordnung der Ortsnamen in der Städteliste des Ramesseum-Onoma-


stikons müßte der Ort Slbt zwischen jwnt (Dandara) und bitjw (Fäw Qibli)
2 3
gelegen haben , seine genaue Lage ist jedoch unbekannt . Sowohl die Mo c al-
la-Inschrift als auch die des Wädi al-Hammämät Nr. 114 lassen jedoch er-
kennen, daß slbt auf dem Boden des 6. oberäg. Gaues lag und daß es Grenz-
ort war. Der Mo'alla-Inschrift zufolge war s'bt die zweitwichtigste Stadt
des 6. oberäg. Gaues . Die Hammämät-Inschrift berichtet über die Einberu-
fung von Truppen aus den wlbw-Wausern des thebanischen Gaues , die sich
von jw-mjtrw (Nagc Awlad DahmaS) im Süden bis slbt im Norden erstreckten'.
Da jw-mjtrw ein Grenzort im 4. oberäg. Gau war, dürfte slbt, wie auch
o

Helck mit Recht vermutet, als Grenzort im 6. oberäg. Gau zu betrachten


sein. Da außerdem die Nordgrenze des 6. oberäg. Gaues bei oder westlich
der heutigen Stadt Disna verlief , ist slbt daher in der Umgebung dieses
10
Ortes zu lokalisieren .
In Übt wurde ein Krokodilgott verehrt , sicherlich derselbe Krokodil-
gott Jq(r) , der neben Hathor auf der Weißen Kapelle König Sesostris' I.
12
in der Kolumne genannt wird , die den Namen des 6. oberäg. Gaues trägt.
Vielleicht war slbt die ursprüngliche Metropole dieses Gaues, bevor Dan-
dara zu Beginn des AR diese Rolle übernahm 3 . Dies läßt vermuten, daß Slb-
schon in der Frühzeit existierte und mit der im Grab des Nfr-mlct genann-
ten Domäne slbt identisch ist .
1 Zur Lage von bltjw s. unter diesem Ortsnamen im 7. oberäg. Gau.
2 AEO-Plates, Pl. 2.
3 Gauthier, DG V, 101; AEO II, 30*f.; Vandier, Mo'alla, 31; Montet, Geogr.
II, 90; Zibelius, TÄVO Beih. B/19, 1978, 227f.
4 Zu dieser Stelle der Mo'alla-Inschrift s. Vandier, a.a.O., 239; Schen-
kel, MHT, 53; Fischer, Dendera, 1968, 13 mit Anm. 58.
5 Zu den WjZ>w-Häusern des thebanischen Gaues, einer Bezeichnung für den
erweiterten thebanischen Gau während der 11. Dyn., s. unter prw wlb'ü
wlst (4. oberäg. Gau) .
6 Zur Lage dieses Ortes s. unter jw-mjtrw im 4. oberäg. Gau.
7 Zur Hammämät-Inschr. Nr. 114 s. auch Schenkel, MHT, 253ff.
8 Gaue, 80, 87.
9 Zur Nordgrenze des 6. oberäg. Gaues s. unter jq(v).
10 Die Denkmäler aus Disnä erwähnen jedoch nicht den Ortsnamen slbt; dort
wurde bis jetzt nur ein Fragment mit Namen Sethos' II. entdeckt; PM V,
122.
11 Sethe, in: ZÄS 58, 1923, 44; cf. Urk. IV 1764, 3.
12 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3,- cf. Fischer, a.a.O., 7 Fig. 2;
s. auch unter jqd1).
13 Fischer, a.a.O., 13, 185f.
14 S. auch Zibelius, a.a.O. 17(-
Der 6. oberägyptische Gau

Qinä ( I ä )

Fundort einer Stele der 13. Dynastie sowie einer unbeschrifteten Statuet-
2
te des MR .

Dandara

1. Kapelle des Mentuhotep Nb-hpt-Rc aus der 11. Dynastie, die westlich des
Haupttempels von Dandara lag und später von König Merenptah in der 19.
Dynastie usurpiert wurde. Die Teile der Kapelle befinden sich jetzt im
Museum von Kairo . Vermutlich stammt von dort eine Opfertafel Mentu-
hoteps II. 4 .
2. Der Tempel von Dandara
Im Bereich des Ortstempels wurden beschriftete Blöcke sowie Reliefdar-
stellungen mit Namen einiger Herrscher des MR entdeckt .
3. Die Nekropole von Dandara befindet sich südlich der Umfassungsmauer des
Ortstempels; einige ihrer Gräber sind in die 1. Zwischenzeit und das MR
datiert . Sie enthielten auch einige Beigaben, darunter eine Stele,
eine Statuette, einen Zylinder und ein Gefäß .
Aus Dandara stammt vermutlich auch das Fragment eines Papyrus mit Namen
Sesostris' I. .

1 PM V, 122.
2 Cassirer, in: JEA 44, 1958, lf., Pl. 1.
3 P M V I , 106; cf. Habachi, in: MDAIK 19, 1963, 19ff.
4 Daumas, in: MDAIK 24, 1969, 96ff., Taf. 14.
5 Leclant, in: OrNs 20, 1951, 475; Brunner, in: AfO 16, 1952/3, 164; zu
den anderen Funden aus dem Bereich des Tempels s. PM VI, 91, 109f.
6 PM V, 112ff.; Fischer, Dendera, 1968, 113ff.; Gomaä, in: LA IV, 416
mit Anm. 40.
7 PM V, 115f.
8 Grdseloff, in: ASAE 51, 1951, 149f.

176
7. Der 7. oberägyptische Gau

blt (der Gau)


bitjw (Fäw Q i b l i , frühere Gauhauptstadt)
bl [...] ( s . bitjw)
bljjt (s. bitjw)
hwt-shm (Hiw, spätere Metropole)
hwt-shm Hpr-k>-Rc (mi'-fyrw) ( s . hwt-shm)
bl(?) Jnm-m~h.it mic-h-rw (zwischen Hiw und al-'Amra)
hnw(?) Jmn-m-hlt cnfy-dt v nlhh] (a. bi(?) Jrnn-rn-h.lt ml--hvu>)
wih-jswt H'j-ki (w)-Rc ml'-hrw (bei al-'Amra?)
w''h-js(w)t ( s . wih-jswt B'j-kl (u)-Rc mlc-hrw)

Fundorte:

al-cAbTdiya
al-cAmra

177
Der 7. oberägyptische Gau

bit

a
Koptos-Dekret I, 0 und M; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche
Dokumente, ÄA 14, 1967,175 Abb. 18, 179 Abb. 19, 187 Abb.
20

Scheintür des 'b-jJjw aus Dandara(?), Kairo JdE 38551; 1.


$
ZwZt = Fischer, Dendera, 1968, 195, 204 Fig. 40, Pl. 24

Kapelle Sesostris' :.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Sesostris


Ier, 225, Pl. 3

Der Name des 7. oberäg. Gaues ist, wie Fischer festgestellt hat, bit zu
2
lesen . Die Kapelle Sesostris' I. nennt als Hauptgottheit in der Kolumne,
3
die den Gaunamen verzeichnet,eine Göttin Bit und verweist damit auf den
Ort b'tjw als Metropole . Später übernahm die von Sesostris I. gegründete
Stadt hwt-shm die Rolle der Gaumetropole .
Das Gebiet des 7. oberäg. Gaues, das auf beiden Nilufern lag, hatte seine
Südgrenze etwa westlich von Diana, die Nordgrenze verlief beim Gabal at-
Tarif am östlichen Nilufer gegenüber von Abu Tist; der Gabal at-Tärif bil-
dete an dieser Stelle eine natürliche Grenze zwischen dem 7. und 8. ober-
äg. Gau .

1 JARCE 1, 1962, 7ff.; ders., in: JARCE 2, 1963, 50f.; ders., in: LA I,
631.
S. auch Montet, Geogr. II, 92; cf. Helck, Gaue, 3; ders., in: LA II,
388; der Gauname wird von Gauthier, DG V, 64f., ?8t gelesen.
Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 225, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1; zur Göttin Bit s. Fischer, in:
LA I, 360ff.
Dazu s. unter bltjw.
S. auch unter hwtsljm.
Zu den Grenzen des 7. oberäg. Gaues s. Helck, Gaue, 90; cf. Gomaä,
TAVO Beih. B/27, 1980, 70.

178
bi tjw

b? tjw

Stele des Jn3-jt3.fi?) aus ad-Dair, Boston Nr. 25.680;


J ^ ^ G 11. Dyn. = Fischer, Coptite Nome, 1964, 107 Fig. 15,
Z. 6, Pl. 36 Nr. 43

pBrooklyn 35.1446, recto 2b, 26-27b, 60-61b = Hayes, A


J^v^V^.O Papyrus of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 2b,
Pl. 3, Z. 26-27b, Pl. 5, Z. 60-61b

Ram. On., Nr. 208

Der Ort bltjw wird im Ramesseum Onomastikon zwischen Übt im 6. oberä'g.


1 2
Gau und hwt-shm Hpr-kS-Bt, dem heutigen Hiw, im 7. oberä'g. Gau genannt .
Daher hat man den Ort entweder bei al-Qasr was-Sayyad gesucht oder mit
dem später von Sesostris I. gegründeten hwt-shm (Hiw) identifiziert . Die
Gleichsetzung von bltjw mit hwt-shm ist jedoch unwahrscheinlich, da in
einigen Dokumenten des MR beide Ortsnamen genannt werden5. Auch die Loka-
lisierung von bitjw bei al-Qasr was-$ayyäd ist unsicher, da an der Stelle
dieses Dorfes der griechische Ort Chenoboskion {XT\voßoax(a ) lag ,
der koptisch 3 EN6CHT hieß, was auf das ägyptische nl Snw Sth "die
7 8
Bäume des Seth" zurückgeht . Schließlich hat Habachi m.E. mit Recht den
Ort bitjwOrtmit
1 Der slbt demlag
heutigen
unweit Fäw
des Qibli am rechten
heutigen Disna anNilufer, ca. 6,5des
der Nordgrenze km 6.
west-
oberäg. Gaues, dazu s. unter slbt im 6. oberäg. Gau.
2 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 207-209.
3 In der Nähe dieses Ortes befinden sich auch die Felsgräber der Ober-
häupter des 7. oberäg. Gaues. Die Gaufürsten dürften damals in der Gau-
hauptstadt bltjw amtiert haben. Daher ist zu vermuten, daß b'tjw unweit
der Gräber von al-Qasr was-Sayyäd zu suchen ist; zu diesen Gräbern s.
Montet, in: Kemi 6, 1936, 81ff.; cf. PM V, 119ff.
4 Zur Lokalisierung von bitjw s. Gauthier, DG II, 11; AEO II, 31*; Mon-
tet, Geogr. II, 93; Fischer, in: LA I, 632.
5 So im Papyrus Brooklyn 35.1446, recto 25-27b, 59-61b; Hayes, A Papyrus
of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 3, Z. 25-27b, Pl. 5, Z. 59-61b;
auch im Ramesseum-Onomastikon sind beide Orte genannt, s. AEO-Plates,
Pl. 2 Nr. 208f.; s. auch Zibelius, in: LA III, 64 Anm. 1 mit Litera-
turhinweisen.
6 Zu diesem Ort s. zuletzt B. Altenmüller, in: LA I, 922f.
7 AEO II, 31*f.
8 Biblical Archeologist, Fall 1979, 237f.

179
Der 7. oberägyptieche Gau

lieh von Diana identifiziert. Seiner Meinung nach hieß Fäw griechisch
flaßav I Bav und koptisch FIBOOY , was von ägyptisch bitw bzw.
blw abgeleitet ist. Flir die Lokalisierung von bltjw bei oder an der Stelle
von Fäw spricht auch, daß sich verschiedene Denkmäler in diesem Ort oder
g
seiner Umgebung befinden .

Bltjw ist sowohl mit dem bijjt des Papyrus Ramesseum VI, 20 als auch mit
dem auf einem Block aus Hawwära genannten bl [...] zu identifizieren.
11
Schon Gardiner hat vermutet, daß der Ort bljjt mit b}[...] gleichzuset-
zen ist, da beide als Kultorte des Krokodilgottes Sobek galten. Auch hat
Yoyotte1 den zerstörten Ortsnamen bl[...] auf dem Hawwära-Fragment zu
er
J ^ x ^ [ ^ V o ] bzw. J ^ < 5 v [ ^ o J 9änzt. Die Gleichsetzung von bljjt
bzw. b'[...] mit b%tjw ist wahrscheinlich, da in bltjw und dessen Umge-
13
bung ein Krokodilkult existierte . Außerdem ist der Krokodilgott jq(r)
in dem benachbarten slbt im 6. oberäg. Gau bekannt 14 , und Stephan von
Byzanz berichtet von einem Krokodilkult bei al-Qasr was-Sayyäd . Das Kro-
kodil scheint jedoch nicht Hauptgottheit von bltjw gewesen zu sein, son-
dern die Göttin Bit, wie der Ortsname bltjw "die zur Bit Gehörige" beweist.
Sie wird auch in der Kolumne, die den Namen des 7. oberäg. Gaues trägt,
auf der Kapelle Sesostris' I. genannt ,was bedeutet, daß bltjw als Metro-
17
pole dieses Gaues zu betrachten ist . Wie lange bltjw in dieser Rolle ver-
bleibt, ist unbekannt; aber vermutlich übernahm das von Sesostris I gegrün-
dete hwt-shm schon während des MR diese Funktion .
9 Habachi, a.a.O. in Anra. 8; die Lage von Fäw paßt auch zu der der Nekropole
von al-Qasr was-Sayyäd, sie liegt ca. 6 km westlich von Fäw.
10 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 46, Pl. 2, Z. 20; Petrie-Wainwrigth-Mackay,
The Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh, 1912, 31f. , Pl. 27; zur Schrei-
bung der beiden Namen s. unter b'jjt und unter £>>[...] .
11 RdE 11, 1957, 46 Anm. 15.
12 BIFAO 56, 1957, 93.
13 Vgl. auch die mit dem Namen des Krokodilgottes Sobek gebildeten Namen
der aus bltjw stammenden Personen, Hayes, a.a.O., 23.
14 Dazu s. unter sibt im 6. oberäg. Gau; der Ort Slbt ist bei Disnä zu lo-
kalisieren, die Entfernung zwischen Disnä und Fäw beträgt nur 6,5 km.
15 Dazu s. Sethe, in: RE III, 2235f.; RÄRG, 131, 158; cf. B. Altenmüller, a.

16 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 225, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße


Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1; s. auch unter b't.
17 S. auch Helck, Gaue, 89.
18 Vgl. die Inschrift der Statue Kairo CG 407, die einen hltj-1 und Prie-
stervorsteher von hwt-shm nennt, s. auch unter hwt-shm.

180
bl[...] - bljjt - hwt-shm

b§[...]

Block aus Hawwara; 12. Dyn. = Petrie-Wainwright-MacKay,


Zt.
The Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh, 1912, 31f., Pl. 27

S. unter bitjw

bljjt

pRamesseum VI, 20 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 46,


Pl. 2, Z. 20

S. unter bltjw

hwt-shm

G Statue des S-n-Wsrt aus Alkab; 12.(?) Dyn. = Kairo CG


Ol
407

•n pßrooklyn 35.1446, recto 25b, 59b = Hayes, A Papyrus


of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 3, Z. 25b, Pl.
5, Z. 59b

Hwt-shm "Sistrumstadt"1 ist der Name des äg. Ortes, der an der Stelle des
heutigen Hiw am linken Nilufer, ca. 5 km südlich von Nagc Hammädi, lag7.
Die moderne Bezeichnung Hiw (j ») geht auf das koptische 2 6J /£0Y
zurück,und dies wiederum ist von dem später überlieferten hwt abgeleitet".
Ursprünglich hieß der Ort hwtshm_ Hpp-kj-Rc "Das Haus des Sistrums des
Cheperkare" und wird so erstmalig auf der Kapelle Sesostris1 I. sowie in
einer Reliefdarstellung desselben Königs aus al-Karnak genannt5.

1 Zum Namen und zu seiner Bedeutung s. Zibelius, in: LA III, 64 mit Ar.-.
2 Zu hwt-shm, Gauthier, DG IV, 129f.; AEO II, 33*f.; Montet, Geogr. II,
93; Honigsberg, Diospolis parva, in: Cahiers d'Histoire egyptienne 11,
1969, 19ff. ; Zibelius, a.a.O.
3 Vycichl, in: MDAIK 16, 1958, 387; Caminos, in: JEA 49, 1963, 34.
4 AEO I, 13; Fischer, in: JARCE 1, 1962, 15 übersetzt den Namen mit "Her-
rensitz, Hpr-kl-R1 (Sesostrisl.), gerechtfertigt, ist mächtig".
5 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 209 mit Pl. 12.

181
Der 7. oberägyptische Gau

Hwt-shm war eines von drei Gütern, die einige Herrscher der 12. Dynastie
für ihre Kenotaphe in Abydos gegründet haben . Von ihnen hielt sich nur
hwt-sfan und entwickelte sich zu einer wichtigen Stadt, die die Verwaltung
des 7. oberäg. Gaues an sich zog 7 . Vermutlich schon während des MR spielte
hwt-shm die Rolle der Gaumetropole und S-n-Wsrt, der Inhaber der oben er-
wähnten Statue aus Alkäb, bezeichnet sich bereits als hltj-c und "Priester-
Q
Vorsteher von" hwt-shm .

Der Name hwt-shm weist auf die Verehrung der Göttin Hathor in diesem Ort
g
hin, die jedoch erst im NR als "Herrin von hwt-shm" bezeichnet wird. Ne-
ben ihr besaß dort der Begründer des Ortes, Sesostris I., zumindest seit
dem NR, wenn nicht schon früher, einen Kult. Auf einer Statue der 18. Dy-
10
nastie wird der König als "wohnhaft in hwt-shm" bezeichnet . Die Inschrifl
nem Namen, pr Hpr-kl-Rc ( m ( ™ Ü ) ) in Hiw besaß . In ihr wurde
einer anderen Statue des NR beweist, daß Sesostris I. eine Kapelle mit sei-
auch der Gott Amun verehrt, der dort als "Herr vom Haus des Cheperkare" be-
zeichnet wird. Wohl wegen der Verehrung des thebanischen Gottes Amun in
hwt-shm bekam die Stadt ihren griechischen Namen Diospolis mikra
{dlhq TcöXlq CT[ ßixqcc )

6 Die beiden anderen Güter tragen den Namen Sesostris1 III. und Amenem-
hat III.(?); s. unter h%(?) Jmn-m-hlt m%t-hrw und unter w'h-Jswt
Hcj-ki(w)-Rc mSc-[hrw].
7 S. auch Helck, Gaue, 89; die ursprüngliche Metropole des 7. oberäg.
Gaues hieß bltjw, heute Fäw Qibli, s. auch unter b'tjw.
8 Dazu s. Helck, a.a.O.
9 AEO II, 34*.
10 Unveröffentlicht, vgl. jedoch Fischer, in: JARCE 1, 1962, 15 Anm. 61.
11 AEO II, 34*.
12 Zur Verehrung des Gottes Amun sowie anderer Gottheiten in hwt-shm s.
Sauneron, in: BIFAO 64, 1966, 187ff.; Zibelius, a.a.O., 64 mit Anm.
6-9.
13 Diospolis ist der griechische Name mehrerer Orte in Ägypten, in denen
der von den Griechen mit ihrem Zeus gleichgesetzte Amun verehrt wurde,
s. auch RÄRG, 158. .r>o
hwt-skm Hpr-k%-Rl (ml'-hrw) - bl(?) Jmn-m-h%t mll-hrw

hwt-skm üpr-kl-Rl (ml l


-krw)

Kapelle Sesostris' I . ; 12. Dyn. = Lacau-Chev-


Otöf
rier, Sesostris I e r , 209, Pl. 12

Relief Sesostris' I. aus Karnak, Verbleib un-


bekannt; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, a.a.O.,
209

•ftSE > Ram. On., Nr. 209

S. unter hwt-skm

b%(?) Jmn-m-hlt m1l-kvw

Ram. O n . , N r . 210

Bl(?) Jmn-m-hlt ml'-hrw "die Seele(?) des Amenemhat, des Seligen" heißt
das von einem König Amenemhat, vermutlich dem 3. dieses Namens aus der 12.
Dynastie , angelegte Gut in Oberägypten, seine genaue Lage ist jedoch un-
bekannt . Es soll nach der Anordnung der Ortsnamen im Ramesseum-Onomasti-
kon nördlich von Hiw und südlich von dem Gut Sesostris'III., genannt ~1>.-
Jswt Hcj-ki(w)-Rc mlc-[hrw], gelegen haben . Dieses letztere wird im Text
vor Abydos genannt und ist vermutlich bei dem heutigen al-cAmra zu lokali-
sieren . Daher ist bl(?) Jmn-m-kH mlc-hrw zwischen Hiw und al-cAmra zu
suchen, obwohl uns die Denkmäler aus dieser Gegend keinen Hinweis auf die
Lage des von Amenemhat gegründeten Guts geben.

AEO I, 12.
Dazu s. Gauthier, DG IV, 59; AEO II, 34*,- Montet, Geogr. II, 96f.; Ha-
yes, A Papyrus of the Late Middle Kingdom, 1955, 32.
AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 209-211.
Dazu s. unter wih-jsut Hcj-ki (w)-Rc ml'-ihrw].
Die bekannten Fundstätten zwischen Hiw und al-'Amra liegen bei Dair ar.
Nawähid, ca. 3,5 km südwestlich von Samhüd bzw. 5 km südöstlich von al
'Amra sowie bei Gabal al-'Araq, ca. 17 km südlich von Dair an-Nawähid.
Aus Dair an-Nawähid stammt eine Kopfstützte der 6. Dyn., s. James, Ccr
pus of Hieroglyphic Inscriptions I, 1974, 30 Nr. 73, Pl. 27; zu den
Funden aus Gabal al-'Araq s. PM V, 107.

183
Der 7. oberägyptische Gau

Der Name wird nochmals im Papyrus Brooklyn 35.1446 genannt, jedoch ist
dessen Anfang zerstört bzw. unleserlich . Hayes , der den Papyrus veröffent-
licht hat, liest den Namen mit Vorbehalt hnw Jmn-m-kl-t-. "Resting-place of
(King) Amenemhet". In der Abgabeliste des Rh-m.j-Rc aus der 18. Dynastie
o
lautet der Name dagegen vollständig erhalter hwt-wr-t Jmn-m-hlt .

hnu(?) Jnm-m-h.it 'nh-dt r nlhhl

^(MFWls^H pBrooklyn 35.1446, recto 12b,


24b = Hayes, A Papyrus of the
Late Middle Kingdom, 1955,
Pl. 1, Z. 12, 24

S. unter h%(?) Jmn-m-hit mlc-hrw

ulh-jswt Hcj-k*(w)-Rl m? <•-[hrw]

Ram. On., Nr. 211

Wlh-jewt Hcj-kl(w)-Rc ml c-[hrw] "Dauernd sind die Sitze des Chakaure, des
Seligen" ist der Name eines von König Sesostris III. wohl für seinen Keno-
taph in Abydos angelegten Gutes in Oberägypten . Aus diesem Grund wird
wlh-jewt Hlj-ki(w)-Rc ml c-[hrw] nicht weit von Abydos entfernt zu suchen
10
sein . Dafür spricht auch, daß sein Name im Ramesseum-Onomastikon zwi-
schen dem des nördlich von Hiw gelegenen Gutes des Amenemhat (b'i? Jmn-
11 12
c
m-hlt ml -h.rw) und dem von Abydos (Ibdw) genannt wird . Vermutlich lag
wlh-jswt Hcj-ki(w)-RL mlL-{hrw] bei dem etwa 9 km s ü d ö s t l i c h von Abydos
c
6 3. unter hnw(?)
Zur Schreibung des Namens s. Jmn-m-h't nh-dt v n[hfy] .
7 A.a.O. in Anm. 2.
8 Urk. IV 1130, 13; AEO II, 34*.
9 Dazu s. auch Helck, Gaue, 89; zum Kenotaph Sesostris1 III. in Abydos,
PM V, 92, cf. Plan auf S. 91.
10 Zur Lage von wlh-jswt Hcj-kl (w) ~RC ml M & r w ] s. Gauthier, DG I, 177;
AEO II, 34*; Montet, Geogr. II, 97; Hayes, A Papyrus of the Late Middle
Kingdom, 1955, 32.
11 Zur Lage des Guts des Amenemhat s. unter bl(?) Jmn-m-h'i mlt-\prU.
12 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 210-212.

184
wih-jswt Hcj-kUw)-Rc rn% c-[h-pw] - w*}i-js(w)t

entfernten a l - c A m r a , wo man auf eine Nekropole der v o r - und f r ü h g e s c h i c h t -


liehen Z e i t , z . T . m i t Bestattungen aus dem MR, gestoßen war . Der Ort a l -
£
Amra l i e g t an der S t e l l e , wo d i e Grenze zwischen dem 7. und 8. oberäg.
Gau v e r l i e f .

Der Name wlh-gs(w)t, ohne den Zusatz ütj-klw-Rt mlc-hrw, kommt nochmals im
Papyrus Brooklyn 35.1446 vor .

wlh-js(w)t

pBrooklyn 35.1446, recto 28b, 62b = Hayes, A Papy-


X
rus
rus of the La
Late Middle Kingdom, 1955, P l . 3 , Z. 28b,
P l . 5, Z. 62b

S. unter wih-jswt Hcj-kl(w)-Sc ml l-[hrw]

12 Dazu s. Otto, in: LA I, 226; cf. Gomaä, in: LA IV, 416; s. auch unter
den Fundorten (al-cAmra).
14 Zur Nordgrenze des 7. oberäg. Gaues s. unter bjtjw.
1: Hayes, a.a.O., Pl. 3, Z. 28b, Pl. 5, Z. 62b; zur Schreibung des Naxer.s
s. unter wlh~js(w)t.

185
Der 7. oberägyptische Gau

al-cAbTdiya («-J --«JO

Nekropole, die zahlreiche Funde aus der 1. Zwischenzeit und dem MR liefer-
te, u.a. Stelen, Statuetten, Gefäße, Skarabäen sowie Bronze-Gegenstände1.
Benutzt wurde die Nekropole von den Bewohnern des bei Fäw Qibli gelegenen
b'tjw und auch von den Leuten aus hwt-shm, dem heutigen Hiw.

Der Name cAbidiya existiert heute nicht mehr, an seiner Stelle ist auf
modernen Karten al-Halfäya Bahari (u>*- J - L ^ U J I ) eingetragen .

al-'Amra ( *j-^\ )

In den vor- und frühgeschichtlichen Friedhöfen am Wüstenrand bei al-cAmra


wurden einige Gräber des MR mit Funden, u.a. Statuetten, ausgegraben .

PM V, 108f.; cf. auch Capart, in: ASAE 27, 1927, 46f. mit Fig. 1; Dun-
ham, in: JEA 29, 1943, 62 (B, 8); Grinsel, Guide Catalogue to the Col-
lections from Ancient Egypt, 1972, 31; Kaiser, in: LA I, 1; Gomaä, in:
LA IV, 416.
Dazu s. Ramzi, Das Geographische Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer
II.4, 1963, 170; cf. Kaiser, a.a.O.
Randall-Maciver-Mace, El Amrah and Abydos, 1902, 56; PM V, 106f.; Otto,
in: LA I, 226; Gomaä, in: LA IV, 416.
186
8. Der 8. oberägyptische Gau

ti-wr (der Gau)


tiw-wr ( s . ti-wr)
rl n ti-wr ( s . ti-wr)
inj (Gauhauptstadt, bei Girgä)
ijn(?) ( s . inj)
ibdw (Abydos/al-'Aräba al-Madfuna)
mshnt (tpt) nt ibdw (Geburtsstätte von Abydos)
C
w'rt U hmhmt (die S t ä t t e , die groß i s t an Ruhm)
w'rt m qlt tl m Ibdw (ein Bezirk von Abydos)
prw njwwt nt nhhu ( d i e Häuser und die Städte der Ewigkeiten)
smjt rsjt mhtt nt ibdw ( d i e südliche und nördliche Nekropole von Abydos)
w'rt nb(t) htpt (ein Bereich der Nekropole von Abydos)
Iht jmntt (nt) ti-wr Ibdw) (ein h e i l i g e r Bezirk in Abydos)
mw nw ti-wr ibdw ( d a s Gebiet von Abydos)
hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-mntjw (nb i bdw) (Tempel des Osiris-Chontamenti)
hwt-(ntr tn) nt Wsjr (Osiristempel)
hwt-(ntv tn) nt Hntj-jmntjw (Tempel des Chontamenti)
hwt-ntr nt 'bdw (Tempel von Abydos)
pr-Wsjr (hntj-jmntjw nb i bdw) (Haus des Osiris-Chontamenti)
ri-pr pn n Wsjr hntj-jmntjw (nb ibdw) (Haus des Osiris-Chontamenti)
pr-qi(w) (Heiligtum der Hathor)
pqr (Nekropole von Om al-Qi c äb)
r' pqr (S. pqr)
hrp pqr ( s. pqr)
ndjt (Ort bei Abydos)
pr-Bbj (Ort bei Abydos)
sndt (Ort im 8. oberäg. Gau)
tt m Sndt ( s . sndt)
tlwt (Ort südlich von This)
scjjt (Ort bei This)
pi(?) hnj (Kultort der Neferit im 8. oberäg. Gau)

187
Der 8. oberägyptisehe Gau

Fundorte:

al -Gacädira
al- c Aräba al-Madföna/Abydos
al-Mahäsina
B a i t Däüd Sah!
Girgä
Nag' al-Masäyih
Nagc ad-Dair
as-Saih Farag

188
tl-ür

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Do-


kumente, M 14, 1967, 175 Abb. 18

Mo'alla II, 6 , 1; IV, 15; 1. ZwZt = Vandier, Mo'alla,


186, 220 (Inschr. 5 und 10)

Scheintür des cb-jliw aus Dandara(?), Kairo JdE 38551;


I. ZwZt = Fischer, Dendera, 1968, 204 Fig. 40, Pl. 24

Grabstein des Hr-nfit aus Dandara, Kairo JdE 46048


(unveröffentlicht), vgl. Peck, Some Decorated Tombs,
1958, 134 Anm. 2; Fischer, a.a.O., 227 (Index)

Stele des W'h-enh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn.


= Kairo CG 20512 = TPPI, 10f. § 16

Stele des Htpj aus Alkäb; 11. Dyn. = Gabra, in: MDAIK
32, 1976, 48 Fig. 2, Z. 5, Taf. 14

Stele des Ttj aus Theben-West, Brit. Mus. 100[614] ;


II. Dyn. = Blackman, in: JEA 17, 1931, 55ff., Pl. 8
= TPPI, 15 § 20

Stele des Hnnw aus Theben-West, MMA Nr. 26.3.217; 11.


Dyn. = Hayes, in: JEA 35, 1949, 46, Pl. vor. S. 45,
Z. 3

Theben-West, Grab Nr. 413 des Hr-htp; 11. Dyn. =


Maspero, Mem. Miss. I, 1889, 149, Z. 211

Ostrakon aus Theben, MMA Nr. 36112, recto 15; 11. Dyn.
= Hayes, in: JNES 7, 1948, 5, Z. 15, Pl. 2

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 226, Pl. 3

Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG


20516
189
Der 8. oberägyptische Gau

Stele des Sn aus Abydos, California Nr. A 5141.50-


875; 12. Dyn. = Faulkner, in: JEA 38, 1952, 3ff.,
Pl. 1, Z. 9

Stele des Er aus Abydos, LouvreC 2; 12. Dyn. = Ga-


yet, Steles, 1886, Pl. 2 = Simpson, The Terrace
of the Great God, 1974, Pl. 44

Stele des Hr aus Abydos, Louvre C 34; 12. Dyn. =


Simpson, a.a.O., Pl. 43

Stele des Jmsw/Jnj-jtj.f-jqr aus Abydos, Leiden


Nr. 3(?) = Boeser, Beschrijving van de Egypt. Ver-
zameling II, 1909, Pl. 2, Z. 3 und 7

Stele des S-n-Wsrt aus Abydos(?), Louvre C 170;


12. Dyn. = Piehl , in: RecTrav 4, 1883, 119=Gayet,
Steles, 1886, Pl. 27

Stele des Jj-hrj-nfrt aus Abydos, Berlin Nr. 1204;


12. Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 170, 171, Z. 3
und 172, Z. 10

CT I, 279d '•

CT II, 155c-d, 168g, 171c

Stele des Jmnj aus Abydos = Kairo CG 20546 = Simp-


son, a.a.O., Pl. 6

Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos = Kairo CG 20561 =


Simpson, a.a.O., Pl. 11

Statue des Jmn-m-hlt, Fundort unbekannt, Brit.


Mus. Nr. 183(462]; 12. Dyn. = Hierogl. Texts V,
Pl. 5

Stele des Hntj-htj-m-hlt, vermutlich aus Abydos,


Brit. Mus. Nr. 218[243] ; 12./13. Dyn. = Hierogl.
Texts IV, Pl. 31
190
tl-wv

Stele des cb-jhw aus Abydos, Turin Nr. 107 = Maspe-


ro, in: RecTrav 3, 1882, 115f., Z. 4 und 6

Stele des Jnj-jtj.f aus Ahmim = Kairo CG 20024

Stele des tb-jhw aus Abydos, Louvre C 15 = Gayet,


I Steles, 1886, Pl. 54, Z. 5

Stele des Snfrw, Fundort unbekannt = Kairo CG


20479

Der häufig überlieferte Name des 8. oberäg. Gaues, tl-wr "das große Land"1,
wird seit der 11. Dyn., möglicherweise aber auch schon früher, gelegent-
lich mit tlw "Segel" geschrieben2 - wohl aufgrund des gleichen Klanges. Tl bzw.
t'w wird in griechischen Eigennamen mit Tav wiedergegeben, so Tn'Ovaogrccu
"Wsjr-(m)-t?-wr" . Daher möchte man auch in dem Ortsnamen tlwt (^t^QQ) in
der Lehre für König Merikare eine Schreibvariante des Gaunamens sehen,
was jedoch nicht zu beweisen ist und auch mehrmals zurückgewiesen wurde .

Hauptstadt des Gaues war der Ort tnj, der seit der 1. Zwischenzeit Amts-
sitz der Oberhäupterdes 8. oberäg. Gaues war . Vermutlich bezeichnet das
auf einem Ostrakon aus Theben genannte die Gaumetropole
und nicht den Gau selbst .

Neben der Gauhauptstadt tnj spielte Abydos eine wichtige religiöse Rolle .
Sicherlich deswegen wird in der Kolumne, die den Namen des 8. oberäg. Gau-
es auf der Kapelle Sesostris' I. trägt, nur der Tempel des Gottes Chonta-
g
menti von Abydos genannt , während der Name der Gaumetropole bzw. der der

1 Gauthier, DG VI, 11; AEO II, 36*; Montet, Geogr. II, 99f.
2 Zu dieser Schreibung s. unter tiw-wr.
3 Fecht, Wortakzent und Silbenstruktur, ÄF 21, 1960, 12f. § 21-23.
4 Merikare, Z. 73; s. Volten, Zwei altäg. politische Schriften, AnAe 4,
1945, 37.
5 Dazu s. unter tlwt.
6 S. dazu unter tnj mit Anm. 7.
7 Hayes, in: JNES 7, 1948, 9 Anm. 47.
8 Dazu s. unter ibd,W.
9 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 226, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1; s. auch Helck, Gaue, 92.
191
Der 8. oberägyptische Gau

dort verehrten Gottheit fehlt. Manchmal steht auch der Gauname anstelle
von Abydos: So bezeichnet eine Stele den Gott Osiris-Chontamenti als "Herrn
von Abydos, den großen Gott, wohnhaft in tl-wr" . Des weiteren ist das
sog. vi n tl-ar "Mund des thinitischen Gaues" zu erwähnen, das auf Stelen
des MR im Zusammenhang mit dem sog. /zifcp-Fest von Abydos genannt wird:
Der Tote wünscht sich, daß er am hikv-Fest der Nacht des Schlafens (ei-
gentlich der Nacht der Grablegung), den Jubel aus dem Mund von tl-wr hören
11 12
möge . Da das Wfcr-Fest in Abydos g e f e i e r t wurde , vermutet Spiegel-
berg , daß vi n tl-wv eine K u l t s t ä t t e in Abydos bezeichnet.

Das Gebiet des 8. oberäg. Gaues zog sich auf beiden Seiten des N i l s h i n ,
seine SLidgrenze lag beim Gabal a t - T ä r i f am ö s t l i c h e n U f e r , die Nordgrenze
v e r l i e f bei dem heutigen al-Mansäh .

t$w-b}r

Grabstein eines Mannes aus Dandara; 1. Zw.Zt =


7Sfe« Kairo CG 1641

Theben-West, Grab Nr. 510 des Hnnw; 11. Dyn. =


Fischer, in: WZKM 57, 1961, 75 Anm. 38

Papyrusfragment, vermutl. aus Theben, Privatslg;


7^< 11. Dyn. = James, in: JEA 54, 1968, 53, Pl. 6,
vs. 1

Beschriftetes Gefäß, Berlin Nr. 22573; 11.(?)


2\> o Dyn. = Gardiner-Sethe, Egyptian Letters to the
Dead, 1928, 7, 21f., Pl. 5 und 5a

10 Stele Berlin Nr. 1204; s. Aegypt. Inschriften I, 172, Z. 10.


11 Helck, Die Herkunft des abydenischen Osirisrituals, ArOr 20, 1952,
78f.; zur Schreibung des Namens s. unter vi n tl-wv.
12 WB II 482, 2; zum /lifo"-Fest s. Griffiths, in: LA II, 929ff. mit Lite-
raturhinweisen .
13 Aegypt. Grabsteine II, 1904, 6 Anm. 1.
14 Zu den Grenzen des 8. oberäg. Gaues s. Helck, Gaue, 1974, 93; ders.,
in:LÄ II, 388; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 72.

192
tlw-wr - vi n tS-wr

CJS^11^ r r 7
, ^ a ?
pReisner I I , Section E.2, G.1 = Simpson,
J Q , : S I
" ^ Papyrus Reisner I I , 1955, P l . 8 , Z. 2, P l .
10, Z. 1

S. unter t'-wr

r* n tl-wr

<^# Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20515

^ i\ Stele des Mrj aus Abydos, Louvre C 3 ; 12. Dyn. = Gayet,


" S t e l e s , 1886, Pl . 4 = Vernus, i n : RdE 25, 1973, 218, P l .
13 = Simpson, The Terrace of the Great God, 1974, P l . 15

^f* ? Stele des Si-Spdw aus Abydos, Louvre C 166; 12. Dyn. =

"^ Gayet, a . a . O . , P l . 24

<=> & Stele des Jnj-jtj.f aus Ahmim; 12. Dyn. = Kairo CG 20024

Sj<fe*jjj| Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20561
= Simpson, a . a . O . , P l . 11

^f ? Stele des Wpwlwt-'l aus Abydos, München Nr. G l . WAF 35;


12. Dyn. = Spiegelberg, Aegyptische Grabsteine I I , 1904,
Taf. 2, Z. 14 = Wildung, S t a a t l i c h e Sammlung ä'g. Kunst,
1976, 63

"^'jjv Stele des Sbkj aus Abydos, München Nr. G l . WAF 3 1 ; 12.
Dyn. = Spiegelberg, a . a . O . , Taf. 3, Z. 4 = Wildung, a . a .
0 . , 75

"T"-? Stele des Dil aus Abydos, B r i t . Mus. Nr. 1561573]; 12.
Dyn. = H i e r o g l . Texts I I , P l . 6, Z. 8

,0
''? Stele des Jmn-m-hlt aus Abydos, B r i t . Mus. Nr. 150 [567];
" 12. Dyn. = H i e r o g l . Texts I I , P l . 5, Z. 10

<=>
'? Stele des Jmnj aus Abydos, Louvre C 177; 12. Dyn. = Ga-
=
y e t , S t e l e s , 1886, P l . 32, Z. 7

S. unter tl-wr
193
Der 8. oberägyptische Gau

Stele des Jndj aus Nag' ad-Dair, MMA Nr. 25:2:3; 1.


ZwZt = Dunham, Naga-ed-Der-Stelae, 1937, 92ff., Pl.
28 Nr. 2

Stele des PSj(?) aus Nag c ad-Dair, California Nr. N


3907; 1. ZwZt = Lutz, Egyptian Tomb Steles, 1927,
Pl. 22 Nr. 43 = Dunham, a.a.O., 58f., Pl. 15 Nr. 2

Stele des Nfr-sfjjj aus Nag' ad-Dair; 1. ZwZt = Ran-


ke, The Egyptian Collections of the University Mu-
seum. University Museum Bulletin 15, 1950, 33 Fig.
18 = Keimer, in: ArOr 20, 1952, Pl. 21 Fig. 3

Stele des Dirj aus Theben-West, Kairo Nr. ^+g-; 11.


Dyn. = TPPI, 14 § 18

Stele des Ttj aus Theben-West, Brit. Mus. Nr. 100


[614]; 11. Dyn. = Blackman, in: JEA 17, 1931, 55ff.,
Pl. 8 = TPPI, 15 § 20

yilQ Merikare, Z. 72 und 120 = Volten, Zwei altäg. poli-


tische Schriften, AnAe 4, 1945, 37, 64 = Helck, Die
Lehre für König Merikare, 1977, 43, 74

Stele des Hnnu aus Theben-West, MMA Nr. 26.3.217;


11. Dyn. = Hayes, in: JEA 35, 1949, 46, Pl. vor S.
45, Z. 3

pReisner I, Section 0.2 = Simpson, Papyrus Reisner


I, 1963, Pl. 21, Z. 2

pReisner II, verso Frag. 5.2 = Simpson, Papyrus Reis-


ner II, 1965, Pl. 24, Z. 2

Y\ljl pReisner III, B. 1, 4; E, 2; F.5, 27; J, 25 = Simp-


son, Papyrus Reisner III, 1969, Pl. 3, Z. 4; 10, Z.
2; 12, Z. 27; 17, Z.25
194
inj

D
l^,0 Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo ge-
funden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903,
102, Z. 3 (links)

,S
IQ Stele des S?-Jnj-hrt aus Nag' ad-Dair, MMA Nr.
25.659; 12. Dyn. = Dunham, a.a.O., 26f., Pl. 8
Nr. 1

^)^o Stele des Snuert-snb, Fundort unbekannt; 12.


Dyn. = Ledrain, Mon Egypt. de la Bibliotheque
Nationale, 1881, Pl. 13

•Wfr^mt^vfä«CT "•168k> 17lf


Stele des Ddu aus Abydos = Kairo CG 20604

-)^£0 Stele des Snb aus Abydos = Kairo CG 20738

\%®. ^ \%P pBrooklyn 35.1446, recto 5-7b, 9- [10] b, 32-33b,


63b = Hayes, A Papyrus of the Late Middle Kingdom,
1955, P l . 1 , Z. 5-7b, 9 - [ l 0 ] b , P l . 3, Z. 32-
33b, P l . 5, Z. 63b

X\M, Ram. 0 n . , 213

Die Lage von tnj, griechisch 0a," (This), koptisch TIN , ist bis jetzt
noch nicht mit Sicherheit festgestellt worden. Nach der Anordnung der Stä'dte-
namen im Ramesseum-Onomastikon soll der Ort nördlich von Abydos gelegen ha-
ben 1 , weshalb man ihn in der Gegend von Girgä, ra. 15 km nördlich von Aby-
dos, gesucht hat. Wilkinson identifizierte ihn mit dem heutigen al-Birbä,
ca. 4,5 km westlich von Girgä, ßrugsch dagegen, sicherlich wegen der laut-
lichen Ähnlichkeit mit dem koptischen TIN , an der Stelle von (Nagc) at-
TTna, etwa 4,5 km südöstlich von Girgä. Schließlich haben Nestor l'Höte
und Champollion This mit Girgä selbst gleichgesetzt. Die Nekropole von
1 AEO-Plates, Pl. 2 Nr. 212f.
2 Modern Egypt und Thebes II, 1843, 110.
3 Die Geographie des Alten Ägyptens, 1857/60, 206f.
4 Dazu s. Maspero, in: RecTrav 13, 1890, 72.

195
Der 8. oberägyptische Gau

Nag c ad-Dair am östlichen Ufer schräg gegenüber von Girgä könnte uns je-
doch einen entscheidenden Hinweis auf die wirkliche Lage von This geben:
Einmal, weil der Ortsname auf Denkmälern dieser Nekropole genannt wird ,
dann aber auch, weil sie von den aus der 1. Zwischenzeit bekannten Ober-
häuptern des8.oberäg. Gaues benutzt wurde, die mit Sicherheit in der Gau-
metropole This amtiert haben . Tnj muß also in der Umgebung von Girga zu
suchen sein. Die genaue Lage des Ortes wird jedoch weiterhin unbekannt
Q
bleiben , solange in dieser besagten Gegend nicht zielstrebig Ausgrabun-
g
gen durchgeführt werden .

Hauptgottheit des Ortes war Jnj-hrt (Onuris), der auf Stelen aus der Orts-
nekropole bei Nag c ad-Dair als "Herr von tnj" bezeichnet wird . Von Stif-
tungen an den Onuris in This wird auf dem Türrahmen eines Königs Sesostris
aus der 12. Dynastie gesprochen \ u n d "TempelSchreiber von This" nennt
sich ein gewisser Ddw, der Inhaber der Stele Kairo CG 20604. In beiden
Fällen kann es sich nur um den Tempel des Gottes Onuris handeln 12 .

Obwohl der Ortsname tnj nicht vor dem Ende der 6. Dynastie überliefert ist,
scheint die Stadt schon in der Frühzeit existiert zu haben: This wird als
Heimatort des Königs Menes und der ersten beiden Dynastien bezeichnet .
Vielleicht handelt es sich bei dem auf dem Palermo-Stein genannten Ort *yQ
um tnj . Eine ähnliche Schreibung des Ortsnamens finden wir bei dem im

5 Zur Nekropole von Nag' ad-Dair s. PM V, 26ff.; cf. Peck, Some decorated
Tombs of the First Intermediate Period at Naga ed-Der, 1958.
6 Vgl. die oben aufgeführten Denkmäler, darunter auch Papyrus Reisner I
bis III; sie wurden im Grab Nr. 408 von Nagc ad-Dair entdeckt, s. Simp-
son, Papyrus Reisner I, 1963, 17.
7 Dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/2 7, 1980, 7 5ff.
8 Zu tnj und zu seiner Lokalisierung s. Gauthier, DG VI, 59, 76f.; AEO
II, 38*; Montet, Geogr. II, 100; Gomaä, a.a.O., 76f. mit Karte 5.
9 S. auch Gomaä, in: ZDMG Suppl. III. 1, 1977, 23f.
10 Dunham, Naga-ed-Der-Stelae, 1937, 26f., 58f., Pl. 8 Nr. 1 und Pl. 15
Nr. 2; cf. Ledrain, Mon. Egypt. de la Bibliotheque Nationale, 1881,
Pl. 13.
11 Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 3 (links).
12 Zum Gott Onuris s. RÄRG, 545ff.; Peck, a.a.O., 135ff.; Schenkel, in:
LA IV, 573f.
13 Wadell, Manetho, 1956, 27ff.
14 Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 281f.
196
tnj - tnj(7)

Grab Nr. 3 des Jtj-jbj von Asyüt genannten ^ © . Dieser Ort wird im
Zusammenhang mit Kämpfen zwischen den Thebanern und den Herakleopoliten
auf dem Boden des 8. oberäg. Gaues genannt und als Nordgrenze der südli-
chen Gaue (der Thebaner) bezeichnet . Da wir aus den Inschriften der The-
baner und auch aus der Lehre für König Merikare17 wissen, daß die Kämpfe
zwischen den beiden Königreichen bei This stattgefunden haben, ist zu ver-
muten, daß der im Grab des Jtj-jbj genannte Ort identisch ist mit This,
worauf auch Montet schon mit Recht hingewiesen hat. Die Schreibung des
Namens im Grab des Jtj-jbj und vielleicht auch auf dem Palermo-Stein hängt
vermutlich, wie auch der Name des 8. oberäg. Gaues selbst , mit den Stamm-
20
Wörtern tnj/tnj alt, groß, erhaben" usw. zusammen .
21
Der Ortsname tnj wird mehrmals in Verbindung mit dem des Gaues genannt
99
und bedeutet etwa tnj des thinitischen Gaues oder tnj im Gau von t?-wr .

tnj(?)
Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Griffith, The In-
scriptions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl. 11, Z. 16 =
Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 93 = Brunner, Die Texte aus den
Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 45

S. unter tnj.

15 Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut,
ÄF 5, 1937, 45, Z. 16; cf. Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 93; zur Schrei-
bung des Ortsnamens s. unter tnj(?).
16 Brunner, a.a.O., 18; Schenkel, MHT, 79.
17 Vgl. die Inschriften der beiden oben genannten Stelen des Dirj und des
Ttj; TPPI, 14 § 18, 15 § 20; cf. Schenkel, MHT, 100 und 104; zur Lehre
für König Merikare s. Helck, Die Lehre für König Merikare, 1977, 44
und 76; zu den Kämpfen zwischen den Herakleopoliten und den Thebanern
auf dem Boden des 8. oberäg. Gaues s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980,
148ff.
18 Geogr. II, 100.
19 Dazu s. RÄRG, 804f.; Helck, Gaue, 1974, 90.
20 S. WB V 31Of., 372ff.
21 Vgl. die Stele des Ttj; TPPI, 15 § 20 und die Stele des HnnW; Hayes,
in: JEA 35, 1949, 46 mit Tafel vor S. 45.
22 WB V 372, 11.
197
Der 8. oberägyptische Gau

Stele der Nbt-jtj aus Nagc ad-Dair, Mus. of Anthropo-


logy and Egyptology of the Univ. of California Nr.
N3110; 1. ZwZt = Lutz, Egyptian Tomb Steles, 1927, Pl.
10 Nr. 19

Stele des Htpj aus Alkäb; 11. Dyn. = Gabra, in: MDAIK
32, 1976, 48 Fig. 2, Z. 5, Taf. 14

Stele des Mggj aus Theben-West, MMA Nr. 14.2.6; 11.


Dyn. = TPPI, 18 § 22

Stele des Tbw aus Theben-West; 11. Dyn. = Kairo CG 20005

Theben-West, Grab Nr. 314 des Hp-htp; 11. Dyn. = Maspe-


ro, Mem. Miss. I, 1889, 169, Z. 530

Harhotep IX, verso 6; 11. Dyn. = James, The Hekanakhte


Papers and other Early Middle Kingdom Documents, 1962,
Pl. 17, Z. 6

Stele des Hnma-nfyt aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20518

Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo gefunden;


12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102, Z. 2 (links)

Stele des Jnj-jtj.f aus Ahmim; 12. Dyn. = Kairo CG 20024

Stele des Mrjj aus Abydos, Louvre C 3; 12. Dyn. = Gayet,


Steles, 1886, Pl. 4

Stele des Jrrm-m-hlt aus Abydos, Brit. Mus. Nr. 150 [5671;
12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 5

Stele des Dil aus Abydos, Brit. Mus. Nr. 156[573] ; 12.
Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 6

Stele des Nb-pw-Snwsrt aus Abydos, Brit. Mus. Nr. 175


[1011; 12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 1f.
198
Ihäio

IO Stele des S-n-Wsrt aus Abydos, Louvre C 2 1 ;


' 12. Dyn. = Gayet, S t e l e s , 1886, P l . 11

O Stele des Hr-m-sl.f, vermutlich aus Abydos,


»$
Museum Meermanno-Westreenianum im Haag Nr. 1;
12. Dyn. = Spiegelberg, Die aeg. Sammlung des
Museum-Meermanno-Westreenianum, 1896, 1, Taf. 1

4<=s 9 | M Stele des Hntj-htj-ur aus Abydos, Leiden Nr.


36; 12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van de
Egypt. Verzatneling II, 1909, Pl. 26

y j M Stele des Rrwt(?) aus Abydos(?), Leiden Nr.


W
' 52; 12.(?) Dyn. = Boeser, a.a.O., Pl. 40

nio Statuensockel des Jnj-hrt(?) aus al-Badari;


12.(?) Dyn. = Brunton, Qau and Badari III,
1930, Pl. 4 Nr. 22

CT l 5 5 e 7 8 m > 122b 179e 198b 255e


TJoillMJSMJo?» - > ' ' '

CT
TJoJJ^sTJS^o "•155c'168a-170j'196c

fjoatXo pRamesseum V I , 27 = Gardiner, i n : RdE 1 1 ,


1957, 47, P l . 2, Z. 27

TJo'-fn '9 in VJ-s~nbw aus Abydos, Louvre


Stele der Konn

C 13; 13. Dyn. = Spalinger, in: RdE 32, 1980,


95ff., Pl. 8

?£? I - Stele des Königs Mrj-htp-Rc aus Abydos; 13.


Dyn. = Kairo CG 20044 = Helck, Historisch-
biographische Texte, 1975, 40 Nr. 53

¥1°° Ram. On., Nr. 212

199
Der 8. oberägyptische Gau

Der ägyptische Ort Ibdw , griechisch "AßvÖot, (Abydos), koptisch 6BCOT


lag im 8. oberäg. Gau an der Stelle des heutigen al-cAräba al-Madfüna, ca.
11 km südwestlich von al-Balyanä . Der Ort zählt zu den ältesten Städten
Ägyptens und war schon in der Frühzeit besiedelt. In seiner Nähe, in der
Nekropole von Om al-Qi c äb, haben die Herrscher der 1. und 2. Dynastie ih-
re Gräber angelegt .

Hauptgott des Ortes war zunächst Chontamenti (hntj-jmntju) "der Erste der
Westlichen", der als Totengott mit jener Nekropole verbunden war . Nach
dem Einzug des Osiris in Abydos wurde er mit diesem gleichgesetzt und ver-
schmolz schließlich so weit mit ihm, daß sein Name zum Beiwort des Osiris
wurde . Als Kultort des Osiris wuchs das Ansehen von Abydos und seiner alt-
ehrwürdigen Nekropole immer mehr an. Es wurde so im MR zu einem der wich-
tigsten Zentren des religiösen Lebens . Seit dieser Zeit wünschte jeder, in
der Nähe des die Auferstehung garantierenden Totengottes bestattet zu wer-
den. Wenn dies nicht möglich war, errichtete man in Abydos wenigstens ein
Scheingrab oder eine Stele. Daher ist der ausgedehnte Friedhof von Abydos

1 Der Ortsname Ibdw ist im MR sehr häufig belegt, es werden hier nur Be-
lege ausgewählt, die die verschiedenen Schreibungen des Namens zeigen
oder die den Kult von Gottheiten bezeugen.
2 Die Stadt war vermutlich mit dem Nil durch einen Kanal verbunden, s.
Kemp, in: LA I, 28; zu ibdw (Abydos) s. Gauthier, DG I, 3f.; AEO II,
36*; RÄRG, 2ff.; Montet, Geogr. II, 102ff.; Zibelius, TAVO Beih.B/19,
1978, 8.
3 Zur Nekropole von Om al-Qicäb s. PM V, 78ff. mit Literaturhinweisen;
cf. auch Kemp, in: JEA 52, 1966, 13ff.; die Nekropole trägt den Namen
pqr, dazu s. dort.
4 Der Gott Chontamenti wird auf einigen der oben genannten Denkmäler
allein als "Herr von Abydos" bezeichnet, s. z.B. Lutz, Egyptian Tomb
Steles, 1927, Pl. 10 Nr. 19; cf. TPPI, 18 § 22; Kairo CG 20005 und
20518. Die Inschrift des Türrahmens eines Königs Sesostris spricht von
Stiftungen an"Chontamenti, den Herrn von Abydos", s. Daressy, in: ASAE
4, 1903, 102, Z. 2 (links); zu dem Gott Chontamenti s. RÄRG, 144f.;
Grieshammer, in: LA I, 964f.
5 Dazu s. RÄRG, 144f.; cf. Griffiths, The Origins of Osiris, MAS 9, 1966,
85f.; neben Chontamenti von Abydos erscheint Osiris zunächst als "Herr
von Busiris", s. z.B. TPPI, 18 § 22; Hierogl. Texts II, Pl. 6, später
wird er als "Osiris-Chontamenti, Herr von Abydos" bezeichnet, so auf
verschiedenen Stelen, s. z.B. Stele Louvre C 21, Gayet, Steles, 1886,
Pl. 11; Osiris wird auch allein "Herr von Abydos" bzw. "Großer Gott,
Herr von Abydos" genannt, s. z.B. Brunton, Qau and Badari III, 1930, Pl.
4 Nr. 22.
6 Dazu s. Helck, Die Herkunft des abydenischen Osirisrituals, in: ArOr
20, 1952, 72ff.; cf. Altenmüller, in: LA I, 42ff.
200
der Fundort der meisten in den Museen zu findenden Totenstelen, von denen
ein großer Teil aus dem MR datiert. Abydos war auch der Schauplatz der
großen Feste des Osiris und das Ziel von Wallfahrten aus ganz Ägypten.

Vielleicht schon im AR 7 , jedenfalls aber seit dem MR, suchte man hier das
Grab des Gottes Osiris und identifizierte es bald mit dem wohl inzwischen
längst ausgeraubten Grab des Königs Djer aus der 1. Dynastie. Der später
in dieses Grab gesetzte Osiris-Sarkophag trägt eine Inschrift des Königs
Chendjer aus der 13. Dynastie, stammt aber vielleicht schon aus der 12.
Dynastie .

Die Anlage des Tempels des Osiris-Chontamenti geht bis auf den Anfang der
ägyptischen Geschichte zurück; er wurde im Laufe der Zeit immer wieder er-
q
neuert und erweitert . Vom Bezirk dieses Tempels, vorwiegend seiner äuße-
ren Mauer, stammen die meisten Privatstelen des MR. In der Nähe des Tem-
pels wurden Ziegel kapel len gefunden, in denen solche Stelen sowie Statuen
aufgestellt waren . Vielleicht handelt es sich hier um Scheingräber, die
nach Aussage der Inschriften "an der Treppe (vwd) des Großen Gottes (Osi-
ris)" lagen.

Die Bedeutung des Ortes in dieser Zeit geht auch daraus hervor, daß in der
geographischen Liste der Kapelle Sesostris' I. in Karnak in der Kolumne mit
dem Namen des 8. oberäg. Gaues nur der Tempel des Osiris-Chontamenti ge-
nannt wird 1. Dies besagt aber nicht, daß Abydos damals Gaumetropole gewe-
12
sen wäre . Die Bedeutung der Stadt beruhte vor allem auf ihrer religiösen,
weniger ihrer politischen Stellung; nur im späten AR war sie auch Amtssitz
7 S. dazu Zibelius, a.a.O.
8 Dies geht aus den beim Grab dieses Königs entdeckten Denkmälern her-
vor, s. auch unter pqr; zu den Funden in der Nähe des Grabes s. PM V,
78ff.
9 Zum Tempel s. unter hwt-nty (tn) nt Wsjr hntj-jnmtjw (nb ibdw); s.
auch unter pr-Wejr (fyntj-jmntjw nb Ibdw).
10 W.K. Simpson, The Terrace of the Great God at Abydos. The Offering
Chapels of Dynasties 12 and 13. Philadelphia 1974.
11 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 226, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.
12 Die Oberhäupter des 8. oberäg. Gaues aus der 1. Zwischenzeit amtierten
in This und ließen sich in der Nekropole von Nag' ad-Dair bestatten,
s. Helck, Gaue, 1974, 92; s. auch unter ti-wr.

201
Der 8. oberägyptische Gau

des vom König eingesetzten "Vorstehers von Oberägypten" (jmj-ri sm'w). Als
religiöses Zentrum behielt Abydos seine Stellung noch bis in die Spätzeit
und war selbst in römischer Zeit noch eine blühende Stadt .

Neben Osiris-Chontamenti wurden zahlreiche andere Gottheiten in Abydos


verehrt . Upuaut {Wp-wiwt "Wegöffner"), der als "Herr der Nekropole"
(tl dsr) in Abydos galt, trägt auf Stelen von dort den Beinamen "Herr von
Abydos" . Er wird auch als "Herr der Nekropole, wohnhaft in Abydos" be-
zeichnet . Ferner zählen zu den hier verehrten Gottheiten auch Chnum und
seine Gefährtin Heqet; sie werden neben Osiris in Opferformeln der abyde-
nischen Stelen angerufen . Beide standen in Beziehung zu der "Geburts-
stätte von Abydos" (mshnt nt ibdw), einem heiligen Bezirk der Stadt . Die
Stele Brit. Mus. Nr. 249 [1213] nennt Chnum und Heqet "wohnhaft in Aby-
dos" . Auch Hathor wird einmal auf einerStele so genannt. Es handelt
sich bei ihr um die Göttin, die manchmal den Beinamen "Herrin von pv-qi (w)",
21
ihrem Heiligtum in dieser Stadt , trägt. Im Pap. Ramesseum VI 27 wird der
Krokodilgott Sobek als "Sohn der Neith in Abydos" bezeichnet ; ein Kult

13 Zu Abydos und seiner Bedeutung s. Abd el-Hamid Zayed, Abydos, 1963;


cf. Kemp, in: LA I, 28ff.
14 Zu den Gottheiten von Abydos s. Spiegel, Die Götter von Abydos, Gott.
Or. Forsch. IV.1, 1973; zur Erwähnung der Gottheiten von Abydos in den
Sargtexten s. B. Altenmüller, Synkretismus in den Sargtexten, Gott. Or.
Forsch. IV.7, 1975, 308. Auf der Stele Louvre C 15 sind die in Abydos
während des MR verehrten Gottheiten genannt, s. Gayet, Steles, 1886,
Pl. 54. Ebenso auf der Stele München Gl. WAF 35, Spiegelberg, Aegypti-
sche Grabsteine II, 1904, Taf. 2.
15 So auf den Stelen Kairo CG 20518 und 20584; cf. die Stele Leiden Nr.
52, Boeser, Beschrijving van de Egypt. Verzameling II, 1909, Pl. 40
und die Stele Louvre C 13, Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8.
Die Stele Brit. Mus. Nr. 150[567] nennt Upuaut hntj ' bdw s. Hierogl.
Texts II, Pl. 5.
16 Vgl. die Stele Kairo CG 20044; cf. Helck, Historisch-biographische
Texte, 1975, 40 Nr. 53; zum Gott Upuaut s. RÄRG, 842ff.
17 Dazu s. Hierogl. Texts II, Pl. 5f.; cf. auch die Stele Kairo CG 20024;
Käkosy, in: LA II, 1124.
18 Spiegel, a.a.O. in Anm. 14, S. 125; zur Schreibung des Namens s. unter
mshnt (tpt) nt ? bdw.
19 Hierogl. Texts III, Pl. 12.
20 Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8; cf. Allam, Hathorkult, MAS
4, 1963, 96.
21 Dazu s. unter pr-q'(w).
22 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47, Pl. 2, Z. 27.

202
/ ..
ibdw

der Göttin Neith ist hier sonst nicht nachgewiesen. Schließlich nennt die
Stele Kairo CG 20744 auch den Totengott Anubis "Herrn von Abydos".

Verschiedene Bezirke der Stadt und ihrer Nekropolen werden in den Inschrif-
ten erwähnt. Wlrt Ht hmhmt "der Bezirk, der groß ist an Ruhm" ist entwe-
der der Name des Tempelbereiches oder der Stätte, an der das Osirisgrab
23
lag . Vermutlich ist er mit dem in einer Variante der Sargtexte genannten
l
w vt m q't ti m ibdw zu identifizieren. Dieser Bezirk galt als Schau-
platz des Kampfes zwischen Horus, dem Sohn des ermordeten Osiris, und
Seth 25 .
Als eine allgemeine Bezeichnung der Tempel und der Nekropolen der Stadt
sind wohl die auf einer Stele vorkommenden prw njwwt nt nhhw "die Häuser
und Städte der Ewigkeiten" aufzufassen . Die Ortsnekropolen allein wer-
den smjt rsjt mhtt nt Ibdw "die südliche und nördliche Nekropole von Aby-
dos" genannt . Tatsächlich gab es dort zur Zeit des MR zwei Friedhöfe,
— — 29
von denen der nördliche nahe dem Osiris-Tempel am Korn as-Sultan lag .
Eine von Neferhotep I. (13. Dynastie) usurpierte Grenzstele bezeichnete
seine Südgrenze gegen die Prozessionsstraße des Upuaut. Der andere Fried-
hof lag etwa 3 km weiter südlich. Neben Mastabas des MR sind dort ein Tem-
pel Sesostris1 III. sowie ein Königsgrab, das wohl alsKenotaph dieses Kö-
nigs oder eines Herrschers der 13. Dynastie anzusehen ist, hervorzuheben .

Schließlich ist noch der iht jmntt (nt) ti-wv ibdw "der westliche Horizont
von Abydos im 8. Gau" zu erwähnen. Der Name wird auf zwei Stelen ge-

23 Dazu s. Spiegel, in: WZKM 54, 1957, 197ff.; zur Schreibung des Namens
s. unter wcrt clt hmhmt.
24 CT V, 128a; zur Schreibung des Namens s. unter Wzrt m qlt tl m ibdw.
25 Dazu s. unter ndjt.
26 Zur Schreibung des Namens s. unter pvw njwwt nt nhhw.
27 Dazu s. Faulkner, in: JEA 38, 1952, 4 Anm. 5.
28 Zur Schreibung des Namens s. unter smjt rsjt mhjt nt ibdw-, ein Bereich
der Nekropole von Abydos trägt den Namen Wtvt nbt htpt "Bezirk der Her-
rin der Opfergaben", s. WB III 183, 13; zur Schreibung des Namens s.
unter w cvt nb(t) htpt.
29 Zur Lage der Nekropole s. PM V, 38 (Plan).
30 Dazu s. auch Kemp, in: LA I, 34ff.
31 Zur Schreibung des Namens s. dort.

203
Der 8. oberägyptische Gau

nannt, deren Inhaber berichten, daß sie hier ihre Gräber anlegten32.
Faulkner vermutet, daß es sich um die Bezeichnung eines heiligen Bezirks
in Abydos oder in dessen Nähe handelt, vielleicht in der Umgebung des Osi-
risgrabes. Der Inhaber einer Stele aus der 12. Dynastie nennt sich "Acker-
schreiber in mu nw ti-wr ibdw" . Diesen Ausdruck übersetzt Stock 35 mit
"Gebiet von Abydos, thinit. Gau".

mshnt (tpt) nt Ibdw

fT\^:l==l:iö 0 |Cfl Stele des Mrj aus Abydos, Louvre C 3; 12. Dyn.
III o i IIDO U O
= Gayet, Steles, 1886, Pl. 4, Z. 16 = Vernus,
in: RdE 25, 1973, 218, Pl. 13 = Simpson, The
Terrace of the Great God, 1974, Pl. 15

/ I S A O ^ ' — * ? I *gf Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos, Leiden Nr. 4;


12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van de Egypt.
Verzameling II, 1909, Pl. 3, Z. 2 = Vernus, in:
BSFE 59, 1970, 36

stele de
(T|^S}'—? I 9? s Jrrm-m-hU aus Abydos , Brit. Mus. Nr.
^ 15015671; 12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 5,
Z. 12

S. unter Ibdw

32 Zu den beiden Stelen s. Maspero, in: RecTrav 3, 1882, 115f.; Faulkner,


in: JEA 38, 1952, 3ff., Pl. 1.
33 JEA 38, 1952, 4 Anra. 9; ders., in: JEA 37, 1951, 50 Anm. f.
34 Zur Schreibung des Namens s. dort.
35 Die erste Zwischenzeit Ägyptens, studia Aegyptiaca II, 1949, 76.

204
w crt Ht hmhmt - u'rt m qlt tl m Ibdw - prw njuwt nt nhhw
smjt rsjt mhtt nt S bdw

W lrt c
l t hmhmt

Stele des cb-jhw(?) aus Abydos, Louvre C 15;


12.(?) Dyn. = Gayet, Steles, 1886, Pl. 54, Z. 5

^xrrrav:^ Stele des Jmsw/Jnj-jtj.f-jqr


Nr. 3(?); 12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van
aus Abydos, Leiden

de Egypt. Verzameling II, 1909, Pl. 2, Z. 5

Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos, Leiden Nr. 4;


irajrt- JJVQ 12. Dyn. = Boeser, a.a.O., Pl. 3, Z. 1f.

Stele des Jmn-m-h'>t aus Abydos, Brit. Mus. Nr.


^StmM^ 150 15671; 12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 5,
Z. 20

S. unter 'bdw

Wcrt m qlt t? m Ibdw

CT V, 128a

S. unter ibdw

prw njwwt nt nhhw

Stele des Sn aus Abydos, California Nr.


M\ A 5141.50-876; 12. Dyn. = Faulkner, in:
JEA 38, 1952, 3ff., Pl. 1, Z. 5

S. unter 'bdw

smjt rsjt mhtt nt J bdw

Stele des Nhtj und des Jlwj aus Abydos


(W) Kairo CG 20057

S. unter = bdw

205
Der 8. oberägyptische Gau

wlrt nb(t) htpt

f i=r Q •
Stele des S-n-Wsrt aus Abydos, Louvre C 170; 12. Dyn.
= Pierret, Recueil d'Inscriptions II, 1878, 63

Stele des DU aus Abydos, Brit. Mus. Nr. 156[573] ;


12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 6

Stele eines Mannes, Name verloren, aus Abydos; 12.


.AS Q OD... Dyn. = Kairo CG 20691

^^y „ Stele des Hntj-htj-wr aus Abydos, Leiden Nr. 36; 12.
a5
^ ° Dyn. = Boeser, Beschrijving van de Egypt. Verzameling
II, 1909, Pl. 26

c-^, Stele des Huj-Sbk/DS} aus Abydos, Manchester Nr. ? =


Q D
Sethe, Lesestücke, 82 Nr. 22, Z. 21

f ^=7c=s= fr? Stele des Jpt und des Hnrm(?)-snb.f aus Abydos, Wien
Nr. 32 = Wreszinski, Aegypt. Inschriften aus dem K.K.
Hofmuseum in Wien, 1906, 21

S. unter Ibdw

iht umritt (nt) tl-wr Ibdw

c
(0)»j,^_^ W T Ö H !J! |ao Stele des b-jhw aus Abydos, Turin Nr. 107; 11
ä
UQ (?) Dyn. = Maspero, i n : RecTrav 3, 1882, 115f.,
Z. 4

£b^??9 l ^ Stele des Sn aus Abydos, C a l i f o r n i a Nr. A. 5141.


Q
'^TM-J 50-876; 12. Dyn. = Faulkner, i n : JEA 38, 1952,
3ff., P l . 1 , Z. 9

S. unter Ibdw

ma nw tl-ur Ibdw

o l ^ O P IM Stele des Jmsw/Jnj-jtj.f-jqr aus Abydos,


ii<=>^TjQ Leiden Nr_ 3(?). 12_ Dyn_ = Boeser> Be.
schrijving van de Egypt. Verzamel ing II, 1909,
Pl. 2, Z. 4

S. unter ibdw.
206
hwt-ntv (tn) nt Wsjv hntj-jmntjw (nb 1 bdw)

hwt-^itr (tn) nt Wsjv hntj-jmntjw (nb 1 bdw)

Stele des Wpwlwt-cS aus Abydos, Mün-


chen Nr. Gl. WAF 35; 12. Dyn. = Spie-
gelberg, Aegyptische Grabsteine II,
1904, Taf. 2, Z. 19f. = Wildung, Staat-
liche Sammlung äg. Kunst, 1976, 63

C3 Stele des Tjj aus Abydos, Florenz Nr.


is^jjit-^ 2571; 12. Dyn. = Bosticco, Stele Egi-
ziane dal!'Antico al Nuovo Regno I,
1959, 43f. Nr. 38

q[5i^^<o»,A. DI M Stele des Jrnnj aus Abydos, Genf Nr. D.


50; 12. Dyn. = Simpson, The Terrace of
the Great God, 1974, Pl. 4

Stele des ihnn(?) aus Abydos = Kairo


CG 20119

&.,—*^"^7|M Stele des Ppjj aus Abydos = Kairo CG


20683

^ a j <O>A Stele des Rmnjj-Cnh aus Abydos = Kairo


CG 20748

iH^S-^Af?1^ Statue des Ddw-Mntw-snb-tjfj aus Abydos


o = Kairo CG 427

Hwt-ntv nt Wsjv hntj-jmntjw war der Tempel des Gottes Osiris-Chontamenti


in der Stadt Abydos benannt. Der ursprüngliche Gott von Abydos, Chontamen-
ti, fiel schon früh mit Osiris von Busiris zusammen, so daß Tj.ntj-jwm.tjw
zum Epitheton des Osiris wurde . Der heute völlig zerstörte Tempel des
Osiris-Chontamenti war bereits in der Frühzeit vorhanden, wurde aber im
Laufe der Zeit immer wieder aufgebaut bzw. erweitert . Zahlreiche Funde

1 Gauthier, DG IV, 98f.; Montet, Geogr. II, 102.


2 RÄRG, 144f.; Montet, a.a.O., 103.
3 Zum Osiris-Tempel von Abydos s. Kemp, in: MDAIK 23, 1968, 138ff.

207
Der 8. oberägyptische Gau

lieferte uns der Tempelbezirk bei dem sog. Korn as-Sultan .

Der Name des Tempels existiert auch in verkürzter Form als hwt-ntr nt Ws,jr
bzw. hwt-ntr nt Hntj-jmntju . Diese beiden Bezeichnungen erscheinen neben-
einander in den Sargtexten, wie in CT II, 252b, wo der Tempel einmal
hwt nt Wsjr und das andere Mal hwt Hntj-jmntjw genannt wird . Eine Stele
im Brit. Museum bezeichnet ihn als hwt-ntr nt ibdw . Andere Namen lauten
o
pr-Wsjr bzw. pr-Wsjr hntj-jmntjw .

hwt-(ntr tn) nt Wsjr

^^ Stele des Jmn-m-h't aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo


iQ^v o JJä CG 20040

CT II, 252b

Stele des TInj aus Abydos = Kairo CG 20564

i sn r o" ^o - Statue des Rsw aus Abydos = Kairo CG 428

S. unter hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-jmntjw (nb Ibdw)

hwt-(ntr tn) nt Hntj-jmntjw

Stele des 'ntj-m-hit aus Abydos; 12. Dyn.


= Kairo CG 20088

Q'^/A^tM CT II, 252b

4 Zu den Denkmälern aus dem Tempel s. PM V, 39ff.


5 Dazu s. unter dem jeweiligen Stichwort.
6 Vgl. auch die Stele Kairo CG 20748, auf ihr wird der Tempel zweimal ge-
nannt, einmal hwt-ntr tn nt Wsjr hntj-jmntjw, das andere Mal nur
hwt-ntr nt Hntj-jmntjw.
7 Blackman, in: JEA 21, 1935, lff.. Pl. 1; s. auch Clere, in: JEA 23, 1937,
261; zur Schreibung des Namens s. unter hwt-ntr nt Ibdw.
8 Dazu s. unter pr-Wsjr (hntj-jmntjw nb ' bdw).
208
hwt-(ntr tn) nt Hntj-jmntjw - hwt-ntr nt J bdu
pv-Wsjr (hntj-jmntjw nb *bdw)

"^n^—^ rPTh<^ Stele des Rmnjj-Cnh aus Abydos = Kairo CG

S. unter hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-jmntjw (nb Ibdw)

hut-ntr nt 5 bdu

isri ? Ic=a Stele des Nb-pw-Snwsrt aus Abydos, ßrit. Mus. Nr.
101; 12. Dyn. = Blackman, in: JEA 21, 1935, 1ff.,
Pl. 1, Z. 1 (unten)

S. unter hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-jmntjw (nb Ibdw)

pr-Wsjr (hntj-jmntjw nb i bdw)

n
J c5)f®l^'^L':=7?JIH1 St6le deS N e f e r h o t e
P l- aus
Abydos; 13.
Dyn. = Anthes, in: Festschrift zum 150-
jährigen Bestehen des Berliner äg. Mu-
seums, 1974, 18, Z. 7 = Helck, Histori-
sch-biographische Texte, 1975, 22 Nr. 32

rj <o=- Stele des Rwd(?) aus Abydos = Kairo CG


1
^ 20514

Pr-Wsjr bzw. pr-Wsjr hntj-jmntjw nb Ibdw ist eine Bezeichnung für den Osi-
ris-Tempel in der Stadt Abydos , den andere Inschriften des MR auch
rl-pr pn n Wsjt hntj-jmntjw (nb Ibdw) nennen ; sein am häufigsten vorkom-
mender Name aber ist hwt-ntr nt Wsjr hntj-jmntjw .

1 Gauthier, DG II, 71; Montet, Geogr. II, 103.


2 Zur Schreibung des Namens, s, dort.
3 s. unter hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-jmntjw (nb ibdw)
209
Der 8. oberägyptische Gau

r'-pr pn n Wsjr hntj-jmntjw (nb 3bdw)

Stele des Sbk-ddw aus Abydos; 12. Dyn.


= Kairo CG 20026

<0 n 4>-
mtä Stele des Sbkj aus Abydos, MUnchen Nr.
Gl. WAF 31; 12. Dyn. = Spiegelberg,
Aegyptische Grabsteine II, 1904, Taf.
3, Z. 2 = Wildung, Staatliche Samm-
lung äg. Kunst, 1976, 75

Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos; 12.


^m-TJS Dyn. = Kairo CG 20516

S. u n t e r pr-Wsjr (hntj-jmntjw nb Ibdw)

pr-ql(w)

Stele der Hnt aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20219


>x
in *ft\ Stele des Nbw-kiw-Rc aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG
20713

C2 TX ^V Stele des Bbj-s-'nh aus Abydos; 13. Dyn. = Garstang, El


A
Aräbah, 1901, Pl. 13

i n TKtV'f' Stele des Rmnjj-'nh aus Abydos = Kairo CG 20748

n HPTk Stele des Sbk-djw aus Abydos, B r i t . Mus. Nr. 249 [1213]
H i e r o g l . Texts I I I , P l . 12

Fragment einer Stele, vermutlich aus Abydos, Louvre Nr. ?


'*
= Gayet, Steles, 1886, Pl. 51

^ Stele des Jtj-ki aus Abydos = Kairo CG 20397

Auf den oben aufgeführten Stelen aus der Zeit des MR wird die Göttin Ha-
thor als "Herrin von pr-ql(w)" bezeichnet. Da die hier zitierten Stelen

210
pv-q l (w) - pqr

aus Abydos stammen, nimmt Allam1 an, daß Hathor in dieser Stadt eine Kult-
stätte mit der Bezeichnung pr-ql(w) besaß. Sie wurde auch tatsächlich dort
verehrt und erscheint als eine der Gottheiten des Ortes in der Götterliste
auf der Stele Louvre C 15 aus der Zeit des MR . Auf anderen Stelen dersel-
ben Zeit aus Abydos wird sie als hrjt-tp smjt und hrjt-jb * bdw bezeich-
net, woraus wir schließen dürfen, daß ihr Heiligtum pr-q? (w) in dieser
Stadt zu suchen ist, vielleicht bei dem sog. wcvt "Bezirk" m qlt tlm ibdw5.
Dafür spricht auch, daß der Name des Heiligtums pr-qi(w) die Bedeutung
"Haus der Höhe" hat .

Später bezeichnet pv-ql(t) auch das Heiligtum der Göttin Isis in dem Ort
hbjjt, dem heutigen Bahbit al-Hagar im Zentral de!ta .

pqr

Stele des Si-Spdw aus Abydos, Louvre C 166; 12. Dyn.


= Gayet, S t e l e s , 1886, P l . 24, Z. 7

D^> 0 Stele des Sbk-ddw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20026

°3f- Stele des Wpwlwt-Ci aus Abydos, München Nr. G l . WAF 35;
^^i—i
12. Dyn. = Spiegelberg, Aegyptische Grabsteine I I ,
1904, Taf. 2, Z. 6 = Wildung, S t a a t l i c h e Sammlung äg.
Kunst, 1976, 63

D <=> Stele des Sbkj aus Abydos, München Nr. Gl. WAF 31; 12.
,cA O
Dyn. = Spiegelberg, a.a.O., Taf. 3, Z. 3 = Wildung, a.
a.O., 75

1 Hathorkult, MAS 4, 1963, 96.


2 Gayet, Steles, 1886, Pl. 54.
3 Stele Brit. Mus. Nr. 150 [567] ; Hierogl. Texts II, Pl. 5.
4 Stele Louvre C 13; Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8.
5 Zu diesem Bezirk s. unter ibdw; zur Schreibung des Namens s. unter
w crt m q't tj m Ibdw.
6 Allam, a.a.O.,übersetzt den Namen mit "Hohes Haus"; vielleicht ist
q%(w) hier als Genitivattribut und nicht als Adjektiv zu pr aufzufassen
und mit "Haus der Höhe" zu übersetzen.
7 Dazu s. Gauthier, DG II, 134; cf. Montet, in: Kemi 10, 1949, 46f.
211
Der 8. oberägyptische Gau

Stele des Jnj-jtj.f aus AhmTm; 12. Dyn. = Kairo CG 20024

O/lllQ Stele des Jnj-jtj.f aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20561

Stele des Hntj-htj-wr aus Abydos, Berlin Nr. 1191; 12.


Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 185 (D, Z. 8)

Stele des Jj-hr-nfrt aus Abydos, Berlin Nr. 1204; 12.


©
Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 174, Z. 20

Die Inschriften des MR bezeichnen pqr als Begräbnisstätte des Osiris.


Jj-hr-nfrt berichtet auf seiner oben erwähnten Stele, daß er die Wege des
Gottes (Osiris) zu seinem Grab in pqr leitet . Die anderen Stelen des MR
aus Abydos berichten über die Fahrt nach pqr zur Teilnahme an den Myste-
rien des Osiris . Da die Osirismysterien und die sie begleitenden Zeremo-
nien in Abydos stattfanden , hat man pqr in der Nähe dieser Stadt gesucht .
Tatsächlich betrachteten die alten Ägypter das Grab des Königs Djer aus der
1. Dynastie in der Nekropole von Om al-Qicäb bei Abydos als das des Osiris,
was auch spätere Funde und Baureste in der Umgebung dieses Grabes deutlich
zeigen . Daher ist die Identifizierung von pqr mit der Nekropole von Om
al-Qicäb "Mutter der Scherben", etwa 2 km südwestlich von Abydos, wohl si-
cher .

Die Schreibung des Namens pqr mit dem Determinativ eines Astes oder sogar
mit dem eines Baumes deutet darauf hin, daß pqr ursprünglich als Name ei-
Q
nes Baumes aufzufassen ist .

1 S. auch Schäfer, Osirismysterien, UGAÄ 4, 1905, 72.


2 S. auch Spiegel, Die Götter von Abydos, Gott. Or. Forsch. IV.1, 1973,
66, 82f., 123, 150.
3 Dazu s. Helck, Die Herkunft des abydenischen Osirisrituals, in: ArOr
20, 1952, 72ff.
4 Brugsch, Die. Geogr., 226; Gauthier, DG II, 153; WB I 561.
5 Zum königlichen Friedhof in Om al-Qi'ab sowie den dortigen Funden s. PM
V, 78ff.; cf. Kemp, in: JEA 52, 1966, 13ff.; ders., in: LA I, 36f.
6 S. auch Schäfer, a.a.O., 72f.; RÄRG, 3; Montet, Geogr. II, 105; zur La-
ge von Om al-Qicäb s. Petrie, The Royal Tombs of the First Dynasty I,
1900, Pl. 3; cf. Kemp, in: LA I, 29f.
7 Vgl. die Stele Leiden Nr. 36 des Hntj-htj-wr, Boeser, Beschrijving van
de Egypt. Verzameling II, 1909, Pl. 26, Z. 7; s. auch unter r\ pqr.
8 Dazu s. Schäfer, in: ZÄS 41, 1904, 107ff.; Montet, Geogr. II, 105.

212
pqr - vi pqr

Der Name ist seit dem MR auch als hrp pqr "das Gebiet" bzw. "die Stätte
von pqr und als r.' pqr "der Mund von pqr" überliefert .

ri pqr

o n o n Stele des Mrj aus Abydos, Louvre C 3; 12. Dyn. = Gayet,


1
^^^' Steles, 1886, Pl. 4, Z. 12 = Vernus, in: RdE 25, 1973,
218, Pl. 13 = Simpson, The Terrace of the Great God,
1974, Pl. 15

_, o s Stele des Wpwiwt-Ci aus Abydos, München Nr. Gl. WAF 35;
0
12. Dyn. = Spiegelberg, Aegypt. Grabsteine II, 1904,
Taf. 2, Z. 13 = Wildung, Staatliche Sammlung äg. Kunst,
" ' "' 1976, 63

>•<=> Stele des Jmn-m-h't aus Abydos, Brit. Mus. Nr. 150 [567] ;
12. Dyn. = Hierogl. Texts II, Pl. 5, Z. 9

,° 0 M Stele des Hntj-htj-wr aus Abydos, Leiden Nr. 36; 12.


.crV.
Dyn. = Boeser, Beschrijving van de Egypt. Verzame-
ling II, 1909, Pl. 26, Z. 7

Stele des Neferhotep I. aus Abydos; 13. Dyn. = Anthes,


in: Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Berliner
äg. Museums, 1974, 19, Z. 23 = Helck, Historisch-bio-
graphische Texte, 1975, 25, Nr. 32

S. unter pqr

9 Zu }}rp s. Schäfer, a.a.O. in Anm. 1, 70; cf. Faulkner, A Concise


Dictionary of Middle Egyptian, 1962, 196.
10 Gauthier, DG III, 119; Montet, a.a.O.
11 Zur Schreibung der Namen s. unter hrp pqr und unter ri pqr.
213
Der 8. obevägyptische Gau

hrp pqr

AD.a Stele des Jj-hr-nfrt aus Abydos, Berlin Nr. 1204; 12.
s<=>
Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 174, Z. 20

- , D^> Stele des Jmnj aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20546
Ts^-^v-° Simpson, The Terrace of the Great God, 1974, Pl. 6

S. unter pqr

ndjt

:i)H Stele des Jj-hr-nfrt aus Abydos,


Berlin Nr. 1204; 12. Dyn. =
Aegypt. Inschriften I, 174,
Z. 21

•^^(vvj CT I, 292a

^ll^iölYi^^Oi^nlo^;^,^ CT III, 312a, 3181

S11Q°i^ CT IV, 383g

^GJö^OiBf ;S^Q;f^G CT V, 127a, 128a, 133b, 388d, g

ö » 4 ö a i jcStaHWsTTf CT V I I , 2 6 t , 4 0 a

Mit Ausnahme der Stele des Jj-hr-nfrt kommt ndjt im MR nur in den Sargtex-
ten vor. Es galt als jener Ort, wo Osiris ermordet worden bzw. ertrunken
sein soll . Dort spielte sich auch der Vergeltungskampf gegen die Feinde
des Osiris ab, der Kampf zwischen Horus, dem Sohn des Osiris, und Seth .
In CT V, 128a wird der Bezirk (w'rt) von ndjt bzw. wzrt m qlt tl m ndjt
als die Stelle genannt, wo der Vergeltungskampf stattgefunden hat. Eine
Variante desselben Spruches der Sargtexte nennt dagegen wcrt m qlt tl m
Ibdw als Schauplatz des Kampfes. Dies läßt vermuten, daß ndjt in unmittel-

1 Vgl. CT I, 292a; IV, 383g; V, 133b und VII, 40a; cf. auch B. Altenmül-
ler, Synkretismus in den Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 49.
2 CT V, 128a; cf. Schäfer, Mysterien des Osiris, UGAÄ 4, 1905, 74.

214
ndjt - pr-Bbj - sndt

barer Nähe von Abydos zu suchen ist .

Der Gott Osiris stand in enger Verbindung sowohl zu Abydos als auch zu
ndjt. Während er in Abydos im MR der Hauptgott des Ortes war 4 , dessen Grab
dort man zu besitzen glaubte , führte er in ndjt die Bezeichnung "Stier"
des Ortes sowie "der in ndjt i s t " .

Der Name ndjt hängt mit ndj "niederwerfen" zusammen und bedeutet etwa
"Stätte des Niederwerfens", da der Ort auch als Kampf- bzw. Mord- oder
Vergeltungsort des Osiris galt.

pr-Bbj

Q pReisner II, Section K.1, 6 = Simpson, Papyrus ReiS-


-1W\ Cl I
ner II, 1965, Pl. 13. Z. 6

Ein Ort namens pr-Bbj "Domäne des Bbj" kommt bis jetzt nur in dem oben
genannten Papyrus vor, und seine genaue Lage ist unbekannt. Er dürfte wie
die übrigen in diesem Papyrus erwähnten Ortschaften in Oberägypten zu su-
chen sein . Simpson lokalisiert den Ort bei Abydos im 8. oberäg. Gau.

sndt

ö Türsturz des W>h-cnh/jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn. =


** Schenkel, in: MDAIK 29, 1973, 216 Abb. 1, Taf. 72 (unten)

Der oben genannte Ortsname wird in der Inschrift des Türsturzes im Zusam-
menhang mit Kämpfen zwischen dem König Wih-cnh/Jnj-jtj.f und einem unbe-

3 Zur Lage von ndjt s. Gauthier, DG III, 110; RÄRG, 508; Montet, Geogr.
II, 104f.; Anthes, in: ZÄS 86, 1961, 78f.; Zibelius, TAVO Beih. B/19,
1978, 134.
4 Dazu s. unter Ibdw.
5 Zur Begräbnisstätte des Osiris bei Abydos s. unter pqr.
6 CT III, 312a, 3181; cf. CT I, 292a; V, 388d, g.
7 WB II 367, 12.
8 Bbj ist als Personenname seit dem AR belegt, Ranke, PN I, 95 Nr. 16.
9 Zu den Ortschaften des Papyrus Reisner II s. Simpson, Papyrus Reisner
II, 1965, 44ff., Pl. 24.
10 A.a.O., 44. „.,.
Der 8. oberägyptische Gau

kannten Gegner genannt. An dieser Stelle des Texts heißt es "[...] in ei-
nem einzigen Plan, sein Süden bis tt m "sndt". Dieser letztere Ausdruck
wird von Schenkel als Name eines unbekannten Ortes bezeichnet, er über-
setzt ihn mit "Speisetisch in der Sykomore" bzw. "tt ist in der Sykomore".
Ein Ort namens tt m sndt ist jedoch nicht belegt, und es ist fraglich, ob
der ganze Ausdruck als Ortsname aufzufassen ist. Eher ist Sndt alleine als
der eigentliche Ortsname anzusehen. Ein Ort namens sndt ( ^ ) ist auch
von einer Götterliste im Tempel von Abydos bekannt; er wird als Kultort
des Erdgottes Geb bezeichnet . Jedoch gibt diese Liste keinen Hinweis auf
die Lage des Ortes ,und über die Kultorte des Gottes Geb ist uns wenig
bekannt . Da die Inschrift des Türsturzes des W?h-cnh/Jnj-jt,j.f von Kämp-
fen berichtet, könnten damit die gemeint sein, die zwischen dem König und
den Herakleopoliten auf dem Gebiet des 8. oberäg. Gaues stattfanden . Dies
läßt vermuten, daß sndt im 8. oberäg. Gau gelegen hat.

tt-m—Sndt

Türsturz des WSti-'nh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn.


^ -Ä-^ = Schenkel, in: MDAIK 29, 1973, 216 Abb. 1, Taf. 72 (un-
ten)

S. unter indt

1 MDAIK 29, 1973, 217 Anm. g.


2 Zur Schreibung des Namens s. unter tt m Sndt.
3 Mariette, Abydos I, 1869, Pl. 44 Nr. 22.
4 Ein Kultort der Hathor und des Haroeris trägt den Namen snd, er soll
nach Gauthier, DG V, 142, zwischen Qüs und Dandara gelegen haben; die-
i ses snd. hat vermutlich mit dem hier behandelten sndt bzw. mit dem
gleichnamigen Kultort des Geb nichts zu tun.
5 Dazu s. RÄRG, 203; cf. Te Velde, in: LA II, 428; aus der Inschrift der
Stele Louvre C 15, Gayet, Steles, 1886, Pl. 54, erfahren wir, daß der
Gott Geb in Abydos verehrt wurde; auf der Stele Louvre C 13, ebenfalls
aus Abydos, wird Geb in der Opferformel als jrj-pct ntrw bezeichnet, s.
Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8; dies läßt vermuten, daß der
Kultort des Geb namens sndt vielleicht in der Nähe von Abydos zu suchen
ist.
6 Zu den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem thebanischen Kö-
nig W'h-^nfy/Jnj-jtj.f und den Herakleopoliten im Gebiet des 8. oberäg.
Gaues s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 148ff.; vgl. auch die von Schen-
kel, a.a.O. in Anm. 1, S. 217 Anm. j und S. 219, ergänzte Stelle: "Ich
kämpfte mit [dem Haus des Htj im Westen von Thinis]".

216
tiwt

tiwt
Merikare, Z. 73 = Volten, Zwei altäg. politische Schrif-
Ul° ten, AnAe 4, 1945, 37

Der Text der Lehre für König Merikare bezeichnet tiwt als die Südgrenze
des Ortes tnj (This), der Metropole des 8. oberäg. Gaues; es heißt im Text:
"Ich begünstigte This gegenüber seiner Südgrenze bis tiwt". Einige Wis-
senschaftler sehen jedoch in tiwt einen Hörfehler oder einen Schreibfehler
bzw. eine phonetische Schreibung für tl-wr, den 8. oberäg. Gau , was je-
doch von Stock und Lopez mit Recht zurückgewiesen wird. Ein Hörfehler
scheint auszuscheiden, da der Schreiber der Lehre sich im klaren war, daß
ein Ortsname vorliegt5. Helck6, der auch nicht an einen Hörfehler glaubt,
hat den Ortsnamen mit jnt "Tal" (^^,aQ) wiedergegeben. Darüber hinaus
möchte er dieses jnt mit dem auf den Stelen des Königs Wih-lnh/Jnj-jtj.f
und des divj genannten jnt-tisj "Tal des hsj" identifizieren. Das zweimal
belegte jnt-Jjsj lag, wie die Inschrift der beiden Stelen zeigt, in dem Ge-
biet zwischen dem 10. und 11. oberäg. Gau . Dagegen ist tiwt bei tnj (This)
auf dem Boden des 8. oberäg. Gaues zu suchen. Der Ort tnj ist bis jetzt
noch nicht mit Sicherheit lokalisiert, er dürfte aber in der Umgebung von
- 9 - 10
Girga gelegen haben , weshalb tiwt ebenfalls bei Girga zu suchen ist.
Daraufhin hat Ramzi den Ort mit dem heutigen Nag c at-Tüd, früher at-Tüt

1 Helck, Die Lehre für König Merikare, 1977, 44, hat diese Stelle mit
"Ich bedrängte Thinis gegenüber seiner Südgrenze" übersetzt, jedoch
steht am Anfang des Satzes hss.j ( §5(10 ^ ^ > ) "Ich begünstigte".
2 So Scharff, Der historische Abschnitt der Lehre für König Merikare,
SBAW 8, 1936, 23; Edel, in: Festschrift Grapow, 1955, 74; Fecht, Wort-
akzent und Silbenstruktur, ÄF 21, 1960, 12 § 21; Helck, Gaue, 1974, 91.
3 Die Erste Zwischenzeit Ägyptens, Studia Aegyptiaca II, 1949, 59 Anm. 1.
4 RdE 25, 1973, 181 und 183.
5 S. auch Burkard, Textkritische Untersuchungen zu äg. Weisheitslehren,
ÄA 34, 1977, 121.
6 A.a.O. in Anm. 1, 43f.
7 Zum Text der beiden Stelen s. TPPI, 11 § 16, 14 § 18.
8 Dazu s. unter jnt-hsj (10. oberäg. Gau).
9 S. unter tnj.
10 Zu tiwt s. Gauthier, DG VI, 12; Montet, Geogr. II, 100 Anm. 2.
11 Das geographische Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer I, 1954, 309;
Bd.II.4, 1963, 108f.; cf. Gomaä, in: ZDMG, Suppl. III.1, 1977, 25f.;
ders., TAVO Beih. E/27, 1980, 150f.
217
Der 8. oberägyptische Gau

genannt, ca. 3 km südwestlich von Girgä, identifiziert. Die Gleichsetzung


von t%wt mit Tut bzw. Tüd allein wegen des ähnlichen Klanges beider Namen
ist jedoch keineswegs gesichert, aber auch nicht auszuschließen. Immerhin
liegt (Nagc) at-Tüd in der Gegend, wo der Ort tlwt zu vermuten ist.

Stele des Smlj aus Nag c ad-Dair, Slg. Paul Steiner; 1.


ZwZt = Fischer, in: Festschrift Dunham, 1981, 58ff., Fig.
1f.

Der Ortsname stjjt ist, abgesehen von der oben genannten Stele, erst in
der Spätzeit überliefert und galt als Kultort des Gottes Onuris von tnj
(This), der Metropole des 8. oberäg. Gaues in der Nähe des heutigen Girgä .
Dies läßt vermuten, daß scjjt in der Umgebung dieses Ortes zu suchen ist .

Die Verbindung zwischen scjjt und dem Gott Onuris von tnj ist auch aus
der Inschrift der oben aufgeführten Stele erkennbar, deren Inhaber sich
"Vorsteher der Herde in scjjt, nämlich der schwarzen Herde seines Herrn
(des Gottes) Onuris", nennt .

pl(?) Snj

-Vc^rjQ Gefäß des Hpr-ki-Rc (Sesostris I.) aus Abydos; 12. Dyn.
Ä^'ki Kairo CQ 3666

Pl(?) snj wird auf dem oben genannten Gefäß aus Abydos als Kultort der
Göttin Neferit (Nfrjt) bezeichnet. Zwar ist die Lage dieses Ortes unbe-
kannt, da aber das hier zitierte Gefäß aus Abydos stammt, schlägt Gau-

1 WB IV 420, 15.
2 Zur Lage des Ortes s. unter tnj.
c
3 Zu $ jjt s. Gauthier, DG V, 112; Fischer, in: Festschrift Dunham, IS
61 mit Anm. 25.
4 Der Gott Onuris wird auf Denkmälern des MR als "Herr von tnj (This)"
bezeichnet, dazu s. unter tnj.
5 Fischer, a.a.O., 60.
6 Die Lesung pl inj ist unsicher, s. WB II 263, 1 (Belegstellen), der
Ortsname ist dort nur als snj wiedergegeben.
218
vi(?) snj

thier vor pl(?) snj in dessen Nähe zu lokalisieren. Tatsächlich kennen


wir jedoch keinen Ortsnamen p?(?) snj, weder in der Umgebung von Abydos
noch auf dem Boden des 8. oberäg. Gaues, es sei denn, daß t = l [ i p mit dem
mehrfach überlieferten tnj ( ^ ^ D Q ), der Metropole des 8. oberäg. Gaues,
o
gleichzusetzen ist . Allerdings ist nicht bekannt, ob die Göttin Neferit
q
in diesem tnj verehrt wurde , zumal ihr Name überhaupt nur selten belegt
ist , und wir über ihre Kultorte so gut wie nichts wissen: Im Tebtynis-
Papyrus erscheint sie als "Herrin von" Ä _ ^ o > sonst aber wurde sie
12 13
sowohl mit Neith als auch mit Renenutet gleichgesetzt.

7 DG II, 41.
8 Zu den verschiedenen Schreibungen des Ortsnamens s. unter tnj.
9 In tnj wurde die Löwengöttin Mehit verehrt, die als Gemahlin des Onu-
ris galt, s. RÄRG, 445f.; unbekannt ist, ob Mehit mit Neferit gleich-
gesetzt wurde. Darüber hinaus wissen wir nicht, ob Mehit schon während
des MR in tnj verehrt wurde; zu Mehit s. Käkosy, in: LA IV, 5f.
10 WB II 263, 1; s. auch unter rnjnt im 10. oberäg. Gau.
11 Botti, La Glorificazione di Sobk, ÄnAe 8, 1959, 76 (3), Pl. 10, Z. 3.
12 Botti, a.a.O., 78 Anm. 2.
13 Broekhuis, De Godin Renenwetet, 1971, 56, 109 mit Uteraturhinweisen.

219
Der 8. obevägyptische Gau

al-Gacadira («_, JI—*JJI )

Dorf im Südteil der alten Stadt Abydos; bekannt als Fundort einer Stele
der 12. Dynastie .

al-'Aräba al-Madfüna/Abydos (a_;j_»jjl ^ I _,—»Jl

1. Osiristempel
Aus dem Osiristempel des MR ist eine Anzahl von Grundsteinbeigaben so-
wie Blöcken mit Namen einiger Herrscher aus der 11. und 12. Dynastie
2
bekannt . Auch andere Funde, u.a. Stelen, Statuen und Opfertafeln stam-
3
men von dort .
2. Köm as-Sultän ( o L Ü— J ' ;5—$
Umfaßt den Nordwest-Teil des Osiristempels; dort fand man mehrere Ste-
len, Statuen und Opfertafeln, die in das MR datiert sind .
3. Sünat az-Zabib (^->JI ij,-)
Südwestlich von Köm as-Sultän; in der Nähe befindet sich eine Nekropo-
5
le des MR; die Gräber enthielten u.a. Stelen .
4. Die nördliche Nekropole
Liegt zwischen dem Osiristempel und Sünat az-Zabib, mit Gräbern von der
1. Zwischenzeit bis einschließlich 13. Dynastie; in den Gräbern wurden
zahlreiche Stelen, Statuen, Opfertafeln sowie andere Gegenstände ent-
deckt 6 .
5. Die m i t t l e r e Nekropole
Liegt südöstlich der nördlichen Nekropole; dort wurden vereinzelte Grä-
ber der 1. Zwischenzeit und der 11. - 12. Dynastie mit Funden ausgegra-
ben 7 .

1 PM V, 106.
2 PM V, 41f.; s. auch unter ibdw und unter hwt-ri.tr (tn) nt Wsjr> hntj-
jmntju (nb 1 bdw).
3 PM V, 48f.; cf. Simpson, The Terrace of the Great God, 1974.
4 PM V, 50ff.
5 PM V, 54f.; zu günat az-Zabib, s. auch Helck, in: LA V, 743.
6 PM V, 56ff.
7 PM V, 71ff., 76f.

220
c
dl- Aräba al-MadfunaJAbydos - al-Mahasina - Bait Daüd Saht
Girgä - Nagc al-Masäyih

6. Die südliche Nekropole


Liegt ca. 1,5 km südlich des Sethostempels; neben vereinzelten Funden
der 12. Dynastie sind die dort entdeckten Reste eines Kenotaphs und
eines Tempels des Königs Sesostris III. die wichtigsten Objekte .

7. Aus den Ruinen der alten Stadt stammen außerdem zahlreiche Denkmäler
des MR, darunter Stelen und Statuen, die sich jetzt in verschiedenen
g
Museen befinden .

Al-Mahäsina ( ^ U-Jl )

In der Nähe des Ortes liegt eine Nekropole der 1. Zwischenzeit und der
11. - 12. Dynastie mit Beigaben .

Bait Däöd Sahl ( J - « — ->jl->^-- )

Fundort einer Stele des MR11.

Girgä (l»j—-»-)

Fundort zweier Gefäße aus der 12, Dynastie in Form einer Ente und eines
Fisches 12 .

Nagc al-Masäyih ( (y. ' — ^ ' *—^' )

Fundort d r e i e r Stelen der 1 1 . - 12. Dynastie ; die Gräber von Nagc a l -


Masäyih b i l d e n den Südteil der Nekropole von Nagc ad-Dair .

8 PM V, 90ff.; zu den Nekropolen von Abydos aus der Zeit des MR s. Gomaä,
in LA IV, 416 mit Anm. 45f.; s. auch unter Ibdw.
9 PM V, 93ff.; zu Abydos s. auch Kemp, in: LA I, 29ff.
10 Sog. Cemetery N und M, s. Garstang, Mahasana and B§t Khalläf, 1902, 2,
28ff., Pl. 32ff.; PM V, 37f.; Komorzynski, in: Archiv für Ägyptische
Archäologie 1, 1938, 259ff.; Beinlich, in: LA III, 1164; Gomaä, in:
LA IV, 416 mit Anm. 47.
11 PM V, 37; cf. Dakin, in: JEA 24, 1938, 190ff., Pl. 12.
12 Terrace, in: JARCE 5, 1966, 61f., Pl. 24 Fig. 26 und Pl. 26 Fig. 36;
beide Stücke sollen aus einer Nekropole bei Girgä stammen; da jedoch
keine Nekropolen bei Girgä bekannt sind, könnten sie in der Nekropole
von Nag' ad-Dair am östl. Nilufer schräg gegenüber von Girgä ent-
deckt worden sein.
13 PM V, 29.
14 Dazu s. unter Nagc ad-Dair.
221
Dev 8. ober-ägyptische Gau

Nag' ad-Dair [x -^ £ - ^ )

Am ö s t l i c h e n N i l u f e r schräg gegenüber von Girgä gelegen; d o r t befindet


sich eine ausgedehnte Nekropole mit Felsgräbern, d i e sich 6 km lang von
Nagc al-Masäyih im Süden bis aS-Saih Farag im Norden e r s t r e c k t . Die Grä-
ber der 1 . Zwischenzeit und des MR e n t h i e l t e n zahlreiche Beigaben, da-
r u n t e r S t e l e n , Statuen, Särge und Papyri

Die Nekropole gehört zu dem am westlichen N i l u f e r i n der Umgebung von


Girgä gelegenen tnj ( T h i s ) , der ehemaligen Metropole des 8 . oberäg. Gau-
16
es .

as-Safh Farag ( xir-J iy—i" )

L i e g t etwa 1 km n ö r d l i c h von Nagc ad-Dair und b i l d e t den N o r d t e i l der un-


17 v "
ter diesem Namen bekannten Nekropole . Bei as-Saih Farag wurden mehrere
Felsgräber der 1. Zwischenzeit und des MR mit Beigaben ausgegraben .

15 PM V, 26f.; Brovarski, in: LA IV, 296ff. mit Literaturhinweisen; cf.


auch Gomaä, in: LA IV, 417 mit Anm. 48.
16 Dazu s. unter tnj.
c
17 S. unter Nag ad-Dair.
18 Dazu s. Reisner, in: JEA 6, 1920, 117f.; Fischer, in: JNES 21, 1962,
51 Anm. 6(g); Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 76; zu den Funden s. Dun-
ham, in: JEA 29,1943, 61; Leibovitch, in: JEA 46, 1960, 55; Gomaä,
in: LA IV, 417 mit Anm. 49f.; s. auch unter Nagc ad-Dair.

222
9. Der 9. oberägyptische Gau

mnw (der Gau)


jpu (die Gauhauptstadt bei Afjmim)
hntj-Mnw (A[)mim)
hnmt-Mnw ( s . hntj-Mnw)
pr-Mnw (Min-Tempel)
hwt-ntr n Mnw ( s . pr-Mnw)
snwt cl (t) m jpw gbtw (Min-Heiligtum)
snwt (s.snwt cl (t) m jpw gbtw)
hwt Wnjs ml '-hrw (Ort südl. von AhmTm)
gvgt (Ort bei Bäsüna)
sht (Hinterland des 9. oberäg. Gaues)

Fundorte:

al-Hagärisa
al-Hawäwis
as-Salämüni
as-$awämica

223
Dev 9. ober ägyptische Gau

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedieke, Königliche Doku-


mente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

l^_ Sarg des Ki-hp/Ttj aus A^mim; 8.(?) Dyn. = Kairo CG


28004

Stele eines Mannes aus Aj)mim, Florenz Nr. 7584; 1. ZwZt


= Bosticco, Le Stele egiziane I, 1959, 15 Nr. 4, Pl. 4

Ahpim, Grab Nr. 25 des ?; 12.(?) Dyn. = Newberry, in:


*~ LAAA 4, 1912, 115

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 226, Pl. 3 und 41

Stele des Jnj-jtj.f aus Ahmim; 12. Dyn. = Kairo CG


20024

_M_ Stele des cb-jhw und Htpj aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo
s*^ CG 20105

^ i ^ j H CT II, 168g

Der Name des 9. oberäg. Gaues mnw wird mit dem Symbol des in der Gauhaupt-
stadt verehrten Gottes Min geschrieben und erscheint auf einigen der oben
aufgeführten Denkmäler im Titel hrj-tp '} n mnw "Oberhaupt des Gaues von
2 3
mnw" . Die Kapelle Sesostris I. weist den Ort jpw als die Gaumetropole
aus, die in anderen Inschriften jedoch hntj-Mnw genannt wird .

1 Zum 9. oberäg. Gau s. Gauthier, DG III, 35; ders., in: BIFAO 4, 1905,
39ff.; BIFAO 10, 1912, 89ff. und BIFAO 11, 1914, 49ff.; cf. Montet,
Geogr. II, 108; Helck, Gaue, 93ff.; ders., in: LA II, 388.
2 Vgl. den Sarg des Ki-hp/Ttj, Kairo CG 28004; das Grab Nr. 25 von Ajjmim,
Newberry, in: LAAA 4, 1912, 115 und die Stele Kairo CG 20024.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 226, Pl. 3 und 41; cf. Schlott-Schwab,
Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.
4 Dazu s. unter hntj-Mnw.

224
Eine Variante der Sargtexte, in der der Name mnw mit dem Stadtdeterminativ
geschrieben wird , meint damit wohl eher den Namen des Gaues und nicht den
des Ortes hntj-Mnw (AhmTm): rmw wird an dieser Stelle zudem neben dem Na-
men des 8. oberägyptischen Gaues (tl-wr) genannt. Das Gebiet des 9. ober-
ägyptischen Gaues erstreckte sich auf beiden Seiten des Nils, zwischen sei-
ner SUdgrenze beim Gabal as-Saih al-Haridi am östlichen Nilufer gegenüber
al-Mansäh, bis zu seiner Nordgrenze in der Nähe der heutigen Stadt Tahtä .

ovo

AhmTm, Grab Nr. 27 des Hnj-Cnh; 1. ZwZt(?) = Newberry,


14° in: LAAA 4, 1912, 119

üot\Q Grabstein der Mrt aus A[)mim; 1. ZwZt = Kairo CG 1580

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 226, Pl. 3 und 41

n Stele des Jnj-jtj.f aus Qift(?), Brit. Mus. Nr. 325


q" H2471 = Hierogl. Texts III, Pl. 9, Z. 3

Q Stele des Sbk-jrj und des Sbk.-1y.tp, vermutlich aus Aby-


» dos, Louvre C 30; 12./13. Dyn. = Gayet, Steles, 1886,
Pl. 53

Stele der Königin Hcj.s-nbw aus Abydos, Louvre C 13;


W? 13. Dyn. = Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8,
Z. 2

5 CT II, 168g.
6 Zu den Grenzen des 9. oberäg. Gaues s. Helck, Gaue, 94f . ; Gomaä, TAVO
Bein. B/27, 1980, 87.

225
Der 9. oberägyptische Gau

Jpw wird auf der Kapelle Sesostris' I. als Hauptstadt des 9. oberägypti-
schen Gaues bezeichnet . Der Ort lag bei dem heutigen Ahmim am rechten Ni
ufer gegenüber von Söhäg . Brugsch möchte das äg. jpw in (Kafr) Abu, heu
te Nagc Abu Diräc genannt, ca. 4 km nordöstlich von Ahmim, wiedererkennen
Kuhlmann lokalisiert jpw neuerdings nicht an der Stelle des heutigen Ajj-
mTm, sondern hält jpw und das später überlieferte hntj-Mnw für zwei be-
nachbarte Orte, die im Laufe der geschichtlichen Zeit zusammengewachsen
sind. Das heutige Ahmim sieht er ausschließlich in hntj-Mnw, jpw soll nac
seiner jedoch unbewiesenen Meinung weiter östlich davon gelegen haben. De
Ort jpw ist sicherlich bei Ahmim zu lokalisieren; vermutlich bezeichnet
hntj-Mnw ursprünglich jenen Stadtteil, in dem der Ortstempel des Gottes
Min stand, später wurde der Name dann auf den gesamten Ort übertragen .
Möglicherweise darf man hntj-Mnw auch als eine Bezeichnung des Ortes jpw
auffassen, was bedeuten würde, daß die Hauptstadt jpw nach dem Gau benann
wurde, worauf auch der Name hntj-Mnw "der Erste des mnw-(Gaues)" hindeu-
tet 7 .

Der Ortsgott Min wird schon im AR als "Herr von jpw" bezeichnet , er er-
scheint auch auf der Kapelle Sesostris' I. sowie auf anderen Denkmälern
9 10
des MR als Hauptgott des Ortes . Sowohl sein Tempel , als auch sein

1 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 226, Pl. 3 und 41; cf. Schlott-Schwab,


Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.
2 Zu jpw s. Gauthier, DG I, 67; ders., in: BIFAO 4, 1905, 44f.; Dawson,
in: JEA 15, 1929, 189; Montet, Geogr. II, 109.
3 Die. Geogr., 575.
4 Materialien zur Archäologie und Geschichte des Raumes von Achmim,
DAIK-Sonderschrift 11, 1983, 9ff.
5 Zu hntj-Mnw s. dort.
6 Vgl. auch die Orte jnvtj bzw. pr Hwt-hr (al-Gabalain) und Wnw bzw.
hmnw (Hermopolis/al-Asmünain); der erste Ort lag im 3. und der zweite
im 15. oberäg. Gau.
7 Verschiedene Gauhauptstädte tragen ebenfalls den Gaunamen, s. z.B. nh
(3. oberäg. Gau und Hierakonpolis); Wist (4. oberäg. Gau und Theben)
und Wnw (15. oberäg. Gau und Hermopolis).
8 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 34f.
9 Zur Kapelle Sesostris1 I. s. oben Anm. 1; zu den Denkmälern des MR s.
Newberry, in: LAAA 4, 1912, 119; Kairo CG 1580; Brit. Mus. Nr. 325
[1247], Hierogl. Texts III, Pl. 9, Z. 3; auf der Stele Louvre C 13
wird "Min in" (m) jpw genannt, s. Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff.,
Pl. 8, Z. 2.
10 Zum Tempel des Min s. unter pp-MnW.
226
jpw - hntj-MnW

Heiligtum snwt 11 sind seit dem MR nachgewiesen. Min wurde von den Griechen
mit ihrem Gott Pan gleichgesetzt; daher nannten sie den Ort Panopolis
12
( llaväiv nöAig ) und den Gau Panopolites .

Vermutlich handelt es sich auch bei 4 ö J r bzw. H o j r auf den Toren


Sesostris' I I I . und Sebekhoteps I I . aus al-Midämüd um den Ort jpw •

hntj-Mnw

^ ö Stele des Jmsw/Jnj-jtj.f-jqr aus Abydos, Leiden Nr.


3(?) 12. Dyn. = Boeser, Beschrijving van de Egypt.
Verzameling II, 1909, Pl. 2, Z. 4

ß &Q pReisner II, Fragment 5 verso. 4 = Simpson, Papyrus


lQ I
Reisner II, 1965, Pl. 24, Z. 4 (links)

,^,.-g Q pBrooklyn 35.1446, recto 4b, 34-36b = Hayes, A Papy-


a ?
rus of the Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 1, Z. 4,
Pl. 3, Z. 34-36

^ d " ^ . Ram. On., Nr. 215

Hntj-Mnw ist der Name des ägyptischen Ortes, der an der Stelle des heuti-
- - 15
gen Ahmim am rechten Nilufer gegenüber von Suhag gelegen hat . Der Name
wird griechisch XißßLg I Xeßßui und koptisch iyMlN/XMIN
wiedergegeben; das jetzige AhmTm geht ebenfalls auf den koptischen Namen
... 16
zurück
Hntj-Mnw wird zum ersten Mal auf der oben aufgeführten Stele des Jmsw/Jnj-
jtj-f-jqr aus dem 33. Regierungsjahr Sesostris' I. genannt und vermutlich
11 S. unter snwt.
12 Kees, in: RE XVIII.2, 649ff.; Helck, Gaue, 1974, 94.
13 Cottevieille-Giraudet, Medamoud 1931-2, FIFAO 9, 1933, Pl. 1 und 5.
14 Dazu s. AEO II, 41*; cf. Fischer, in: ZÄS 90, 1963, 40.
15 Zu tyntj-MnW s. Gauthier, DG III, 39f.; IV, 177; ders., in: BIFAO 4,
1905, 44ff.; AEO II, 40*f.; RÄRG, 580f.,- Montet, Geogr. II, 108f.
16 Dazu s. Karig, in: LA I, 54; cf. Kuhlmann, Materialien zur Archäologie
und Geschichte des Raumes von Achmim, DAIK-Sonderschrift 11, 1983, 9
mit Literaturhinweisen.
227
Der 9. oberägyptische Gau

17
von dem seit der 11. Dynastie belegten hnmt-Mnw abgeleitet . Dieser letz-
tere Name erscheint bis jetzt nur zweimal und erinnert an die Domä'nennamen
aus der Zeit des AR, in denen die Schreibung hnmt + Name überliefert wird

Die Denkmäler des AR und der 1. Zwischenzeit nennen jedoch nur den Ort jpw,
der ebenfalls bei Ahmim lag und als Kultort des Gottes Min galt19. Daher
20 21
hat Fischer im Gegensatz zu Gardiner mit Recht darauf hingewiesen, daß
jpw als Name für AhmTm älter als der erst seit der 12. Dynastie belegte Na-
me hntj-Mnw sein muß. Jpw und nicht hntj-Mnw wird auch auf der Kapelle Se-
sostris' I. als Metropole des 9. oberägyptischen Gaues genannt 2 .

hnmt-Mnw

-KOHK-J} Stele des Jnj-jtj.f aus Dair al-Bailas, Mus. of Fine


o~® K A r t S ) B o s t o n Nr- 25.680; 11. Dyn. = Fischer, Coptite
Nome, 1964, 107 Fig. 15, Z. 6, Pl. 36

jJ^-v „ « Q Stele des cb-jhw und des Htpj aus Abydos; 12. Dyn.
<^" = Kairo CG 20105

S. unter hntj-Mnw

17 Fischer, Coptite Nome, 1964, 110f.; dagegen s. Kuhlmann, a.a.O., 9


Anm. 38.
18 Jacquet-Gordon, Les Noms des Domaines Funeraires, BdE 34, 1962, 469;
zu hnmt "Amme, Wärterin" s. WB III 293, 11; cf. auch hnmt WB III 381,
9ff.; zur Schreibung des Namens hnmt-Mnw s. oben.
19 Dazu s. unter jpw.
20 ZÄS 90, 1963, 40f.
21 AEO II, 41*.
22 Lacau-Chevrier, Sesostris 1er, 226, Pl. 3 und 41; cf. Schlott-Schwab,
Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.

228
pr—Mnw - hwt-ntr n Mnw

pr-Mnw

jf^i Sarg des Snj aus Ahmim; 1. ZwZt = Kairo CG 28005

Stele des Kims, vermutlich aus Ahmim, Bibliotheque Natio-


n~^ $ nale Paris Nr. 48; 13. Dyn. = Ledrain, Mon. egypt. de la
Bibliotheque Nationale, 1881, Pl. 31, Z. 2

Pv-Mnw "Haus des Min" ist eine Bezeichnung des Mintempels . Der Gott Min
wurde sowohl in Koptos im 5., als auch in Ahmim im 9. oberägyptischen Gau
verehrt . Da der oben erwähnte Sarg des Snj aus Ahmim stammt wie vermut-
lich auch die Stele des Kims , ist anzunehmen, daß mit dem hier genannten
pr-Mnw der Tempel des Gottes Min in Ahmim gemeint ist.

Ein Tempel Schreiber des Min {s§ hwt-ntr n Mnw) , der auf einer Stele aus
Abydos genannt wird, dürfte zum Mintempel in Ahmim gehört haben, da der
Gott dieser Stadt einen Kult in Abydos besaß 5 ; Min in (m) jpw wird in der
Opferformel einer Stele aus diesem Ort zusammen mit den Gottheiten von
Abydos genannt . Darüber hinaus kommt sein Name in der Götterliste von
•7

Abydos auf der Stele Louvre C 15 aus der Z e i t des MR vor .

hwt-ntr n Mnw

s t e l e des Snpw aus A t , d o s = Kairo CG 20030


1Q^ ^ y
S. unter pr-Mnw

1 Gauthier, DG II, 84; Montet, Geogr. II, 113.


2 Dazu s. unter gbtw im 5. oberäg. Gau und unter jpw.
3 Der auf der Stele genannte Gott Mnw-Hr-nht läßt vermuten, daß die Stele
aus Alimim stammt.
4 Kairo CG 20030.
5 Zu hwt-ntr n Mnw s. Gauthier, DG IV, 100; zur Schreibung des Namens s.
unter diesem Stichwort.
6 Stele Louvre C 13; s. Spalinger, in: RdE 32, 1980, 95ff., Pl. 8, Z. 2;
vgl. auch die Stele Kairo CG 20240; auf ihr wird Min als "wohnhaft"
Qyrj-jb) in Abydos bezeichnet.
7 Gayet, Steles, 1886, Pl. 54.
229
Der 9. oberägyptische Gau

snwt 's (t) m jpw gbtw

Stele des Sbk-jrj und des Sbk-htp,


IUA2^«°*.M° vermutlich aus Abydos, Louvre C 30;
12./13. Dyn. = Gayet, Steles, 1886,
Pl. 53

Snwt c? (t) m jpw gbtw ist die Bezeichnung der beiden Heiligtümer des Got-
l ?
tes Min in den Orten Ahmim und Koptos , in denen Min als Hauptgott galt .
In Koptos ist sein snwt-Heiligtum seit dem Beginn der 12. Dyn. namentlich
bekannt, wie eine Reliefdarstellung Sesostris' I. aus dem Ortstempel zeigt 3 .
Sein gleichnamiges Heiligtum in Ah,mfm soll nach Kuhlmann4 in der Nähe der
Ortsnekropole bei al-Hawäwis gelegen haben und vermutlich mit den Tempel-
ruinen zu identifizieren sein, die Saint-Genis bei seinem Aufenthalt in
Ahmim noch gesehen hat.

Der Name des Min-Heiligtums in Ahmim kann kurz auch einfach mit snwt wie-
dergegeben werden; so wird Min auf dem Skarabäus eines Snpw als "Herr von
snwt" bezeichnet, und der Inhaber einer Stele aus Abydos nennt sich ss snwt
jmj-vl pr "Schreiber von snwt(Hei 1igtum) und Hausvorsteher .

Neben Min wird snwt in Verbindung mit noch anderen Gottheiten genannt, wie
Amun-Re, der auf der Kapelle Sesostris' I. als "Herr von snwt" bezeichnet
wird.

7 8
Trotz der ausführlichen Untersuchungen von Gauthier und Kees ist eine be-
friedigende Erklärung für den Namen des snut-Heiligtums noch nicht erreicht
worden, ebensowenig ist sicher, ob außer in Ahmim und Koptos noch ein ande-
res srart-Heiligtum existierte .
1 Zu snwt s. WB IV 152, 17f.; Gauthier, DG V, 38f.; ders., in: BIFAO 4,
1905, 47ff.; ders., in: BIFAO 10, 1912, 98ff.,- Kees, in: ZÄS 57, 1922,
120ff.; zum snwt-Heiligtum von Koptos und Ahmim s. auch Montet, Geogr.
II, 80, 110.
2 Dazu s. unter gbtw (5. oberäg. Gau) und unter jpw.
3 Petrie, Koptos, 1896, Pl. 9 (unten).
4 Materialien zur Archäologie und Geschichte des Raumes von Achmim, DAIK-
Sonderschrift 11, 1983, llff.
5 Zu den beiden Belegen s. unter snwt.
6 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 135f., 167, 169, Pl. 41.
7 A.a.O. in Anm. 1.
8 A.a.O. in Anm. 1.
9 Dazu s. Bleeker, Die Geburt eines Gottes, 1956, 26ff.
230
snwt - fa)t Wnjs ml c-hrw

snwt

Skarabäus des Snpw, Fundort unbekannt, MMA 26.7.277;


13. Dyn. = Martin, Egypt. Administrative and Private-
Name Seals, 1971, 113 Nr. 1460, Pl. 19 Nr. 3

;C1 Stele des Htp aus Abydos = Kairo CG 20423

S. unter snwt cl (t) m jpw gbtw

hwt Wnjs mi c-hrw

Ram 0n Nr m
QCEÜDI^l - -' -
Hut Wnjs "Domäne des Unas" wird im Ramesseum-Onomastikon als Name eines
zwischen tnj bei dem heutigen Girgä im Süden und Tmtj-Mnw (Ahmim) im Nor-
den gelegenen Ortes genannt. Der Name deutet auf eine Gründung durch den
König Unas aus der 5. Dynastie hin, weshalb der Ort schon im AR existiert
haben mußte. Außer der Erwähnung von hwt Wnjs im Ramesseum-Onomastikon
fand sich bis heute kein weiterer Beleg für diesen Namen, der Ort läßt sich
auch nicht mit irgendeinem bestimmbaren Platz zwischen Girgä und Ahmim iden-
2 3
tifizieren . Montet vermutet lediglich, daß er innerhalb des 9. oberägyp-
tischen Gaues zu suchen ist. Wenn hwt-Wnjs vielleicht unweit des heutigen
al-Hagärisa, ca. 8,5 km südlich von Ahmim gelegen hätte, könnte man ihm die
nördlich des Dorfes freigelegte Nekropole mit Felsgräbern des AR und der 1.
Zwischenzeit zuordnen .

1 Zur Lage von tnj s. unter dem 8. oberäg. Gau.


2 Zu %twt Wnjs s. Gauthier, DG IV, 57; AEO II, 39*; Montet, Geogr. II, 113.
3 A.a.O.
4 Hagärisa ist der einzige Fundort im 9. oberägyptischen Gau mit Denkmä-
lern aus dem AR und der 1. Zwischenzeit; zur Nekropole von al-Hagärisa
s. Gomaä, in: LA II, 929; ders., in: LA IV, 417; s. auch unter al-
Hagärisa.

231
Der 9. oberägyptische Gau

grgt

pReissner II, Fragment 5 verso. 6 = Simpson, Papyrus


o
Reisner II, 1965, Pl. 24, Z. 6 (links)

pBrooklyn 35.1446, recto 37b = Hayes, A Papyrus of the


o Late Middle Kingdom, 1955, Pl. 3, Z. 37b

Ram. On., Nr. 216

Nach der Anordnung der Ortsnamen in der Städteliste des sog. Ramesseum-
Onomastikon müßte grgt nördlich von hntg-Mnw (Ahmim) gelegen haben . Da
er aber als letzter in der Liste genannt wird, ist seine Lage nicht leicht
festzustellen . Der Versuch, grgt mit dem heutigen Girgä auf Grund des
Gleichklangs zu identifizieren, scheint insofern unwahrscheinlich, da die-
ser letztere Ort südlich und nicht nördlich von Ahmim liegt.

Ein Papyrus benennt uns einen griechischen Ort Pakerke ( naxdgxri ) zu-
sammen mit einem Ort Psonis, die nach dem Kontext beide zwischen Sühäg und
Tahtä gelegen haben . Sauneron hat mit seiner Abhandlung darüber, Psonis
mit dem heutigen Bäsüna identifiziert, das auf halbem Weg zwischen Sühäg
im Süden und Tahtä im Norden liegt. Nach seiner richtigen Erkenntnis ist
Pakerke die griechische Ableitung des ägyptischen grgt . Da Psonis (Bäsüna)
den Bewohnern von Pakerke als Nilhafen für Weinprodukte diente, sucht Sau-
neron Pakerke bzw. grgt in unmittelbarer Nähe von Bäsüna. Die genaue Lage
von grgt bleibt jedoch weiterhin unbekannt .

1 Auch aus den beiden Papyri, Reisner II und Brooklyn 35.1446, wird deut-
lich, daß grgt nördlich von Ahmim gelegen haben muß. Der Ortsname wird
in den beiden Papyri stets nach hntj-MnU (Ahmim) genannt.
2 Dazu s. Gauthier, DG V, 219; AEO II, 44*; Montet, Geogr. II, 113; Hayes,
A Papyrus of the Late Middle Kingdom, 1955, 17, 31; Simpson, Papyrus
Reisner II, 1965, 45 Nr. 8.
3 Sauneron, in: BIFAO 66, 1968, 17f.
4 A.a.O. in Anm. 3.
5 Zu dem Namen (Pa)kerke, äg. grgt, s. Yoyotte, in: RdE 13, 1961, 98;
ders., in: RdE 14, 1962, 79ff.; cf. Gomaä, in: LA II, 556; s. auch unter
grgt im 21. oberägyptischen Gau.
6 Ob grgt mit dem 7,5 km nordwestlich von Bäsüna bzw. auf halbem Weg zwi-
schen diesem Ort und Tahtä gelegenen al-Gazäzra zu identifizieren ist,
ist ungewiß. Immerhin heißt das andere grgt im 21. oberägyptischen Gau
heute al-Girza; s. oben Anm. 5.
232
sht

sht

i pReisrier II, Fragment 4 recto. 7, 12, 14, 30f. = Simpson,


-^ Papyrus Reisner II, 1965, Pl. 23, Z. 7, 12, 14, 30f.

Sfe, das mehrmals im Papyrus Reisner vorkommt , ist der Name des phw "des
Hinterlandes" bzw. "des Sumpfgebiets" des 9. oberägyptischen Gaues . Die
Schreibung des Namens mit dem Zeichen sht "Vogelfalle" deutet darauf hin,
daß das phw des Gaues von Ahmim in historischer Zeit als Vogel- und Fisch-
fanggebiet diente3. Daher könnte sht mit der Kultstätte des Gottes Sobek
namens shwt ( ^ ) 4 identisch sein 5 .

Das von Gauthier 6 erwähnte sht des Gaues von Ahmim ( ^ P ^ ^ Q ) , das an-
geblich auf einer Stele der 12. Dynastie in Leiden vorkommt., ist nicht be-
legbar .

1 Dazu s. Simpson, Papyrus Reisner II, 1965, Pl. 3, Z. 1, 8, 24; Pl. 5,


Z. 28; Pl. 6, Z. 4f., 29, 41; Pl. 11, Z.25; Pl. 12, Z. 7, 25, 29, 37
und Pl. 18, Z. 29.
2 Gauthier, DG V, 47; Montet, Geogr. II, 113; Simpson, a.a.O., 46 Nr. 18.
3 Dazu s. Beinlich, Studien zu den "Geographischen Inschriften" (10. -
14. oberägyptischer Gau), TAB 2, 1976, 86.
4 Erwähnt auf einem Zylinder eines Königs Ameneinhat der 12. Dynastie, s.
Newberry, in: PSBA 25, 1903, 137.
5 Dazu s. auch unter shwt (sonstige Orte in Ägypten), TAVO Beih. B/66.2.
6 A.a.O. in Anm. 2.
7 Vgl. auch Simpson, a.a.O., 46.
233
Der 9. oberägyptische Gau

al-Hagarisa (•>—»_, !—»<+)' )

In der Nähe von al-Hagärisa befindet sich eine Nekropole mit Felsgräbern
aus der Zeit des AR; das dort entdeckte Grab eines Mx>j-e ist jedoch in die
1. Zwischenzeit zu datieren ; ob die Nekropole zu dem ägyptischen Ort
hut Wnjs gehört?

al-Hawäwis ( c > ~ ) ' 5—»^' )

In der Nähe des Dorfes befindet sich die Nekropole des ägyptischen Ortes
jpw bei Ahmim, aus der einige Gräber in die 1. Zwischenzeit und das MR zu
datieren sind. Sie enthielten zahlreiche Funde, darunter Särge, Statuen
und Stelen . Als Fundort dieser Denkmäler wird manchmal Ahmim angegeben4,
sie stammen jedoch aus der Ortsnekropole bei al-Hawäwis.

as-Salämüni dyj—«^ Jl)

Unbeschriftete Felsgräber einer Nekropole bei as-Salämüni sind vermutlich


in das MR zu datieren .

as-Sawämica (*—~\)—*l\)

In der Nähe des Dorfes liegt eine Nekropole mit Bestattungen z.T. aus dem
späten MR .

1 Gomaä, in: LS II, 929; ders., in: LA IV, 417 mit Anm.51 mit Literatur-
hinweisen.
2 S. unter hwt Wnjs mlc-hrw.
3 PM V, 18ff.; Dawson, in: JEA 15, 1929, 188f.; Wenig, in: FuB 8, 1967,
39ff.,- Gomaä, in: LA IV, 417 mit Anm. 52.
4 So PM V, 20, 2 2 und 25.
5 Bissing, in: ASAE 50, 1950, 555; cf. Gomaä, in: LA IV, 417.
6 Bourriau-Millard, in: JEA 57, 1971, 28ff.; Gomaä, in: LA IV, 417.

234
10. Der 10. oberägyptische Gau

widjt (der Gau)


tbw (die Gauhauptstadt bei Qaw)
mjnt (Ort bei Qäw)
mgb (Ort bei Nagc WTsä?)
jnt-hsj (Gegend an der Nordgrenze des Gaues)

Fundorte:

Qäw al-Kubra
al-BadärT
Nagc WTsä

235
Der 10. oberägyptische Gau

wldjt

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Dokumente,


ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Stele eines Mannes aus al-Masäyih; 1. ZwZt = Kairo CG 1646


m
•LfK V \ Stele des Wih-cnh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn. =
" "^ Kairo CG 20512 = TPPI, 11f. § 16

lA Stele des Dlrj aus Theben-West, Kairo Nr. ^rj-g-; 11. Dyn.

°° = TPPI, 14 = 18

^ Stele des Rdw-Hnmu aus Dandara; 11. Dyn. = Kairo CG 20543

IJI Stele des Hnnw aus Theben-West, MMA Nr. 26.3.217; 11. Dyn.
= Hayes, in: JEA 35, 1949, 47f., Pl. vor S. 45, Z. 3
i_Z_ Stele des Htjj aus Abydos, University College London Nr.
°^ 14430; 11.(?) Dyn. = Stewart, Egyptian Stelae, Reliefs
and Paintings II, 1979, 22, Pl. 21, Z. 7

•«_£. Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Sesostris


Ä
Ier, 2 2 7 , Pl. 3 und 41

°i a Stele der Jb-rs, Fundort unbekannt, Leipzig Nr. 5128;


12. Dyn. = Krauspe, in: Festschrift zum 150jährigen Be-
stehen des Berliner ägyptischen Museums, 1974, 159f.,
Taf. 18a

"L^. Skarabäus des Uift-kl, Fundort unbekannt; 12. Dyn. =


Steindorff, in: ASAE 36, 1936, 165 Nr. 12 = Martin,
Egypt. Administrative and Private-Name Seals, 1971, 35f.
Nr. 394, Pl. 20 (1)

^^ Skarabäus des Htpwj, Fundort unbekannt, Kairo JdE 75048;


äH=
12. Dyn. = Steindorff, a.a.O. = Martin, a.a.O., 91 Nr.
1163, Pl. 19 (15)

236
wldjt

Wldjt ist sowohl der Name des 10. oberägyptischen Gaues als auch der ei-
nes Ortes im selben Gau. Es ist nicht immer leicht, den Gaunamen von dem
des Ortes zu unterscheiden, da beide sowohl mit dem Stadtdeterminativ als
auch mit der Standarte des Gaues geschrieben werden können . Während der
2
1. Zwischenzeit und im MR ist der Gauname wldjt mehrmals belegt . Dagegen
ist nicht sicher, ob der gleichnamige Ort damals schon existierte. Weder
erwähnen die Texte aus dieser Zeit den Ortsnamen wldjt, heute Köm Iäqäw,
noch wurden Denkmäler aus Köm Isqäw gefunden, die in das MR oder früher zu
datieren sind . Gardiner hat jedoch vermutet, daß es sich auf den oben
erwähnten Stelen des Wlh-cnh/Jnj-jtj.f, des Blrj und des Hnnw bei wldjt
um den Namen des Ortes und nicht um den des Gaues handelt, da wldjt im
Text der Stelen als Gegenstück zu Ibw (Elephantine) gebraucht wird. Die
Inschrift der Stele des Wih-cnk/Jnj-jtj.f läßt aber in Wirklichkeit er-
kennen, daß es sich bei wldjt doch eher um den Namen des 10. oberägypti-
schen Gaues handelt: Der König berichtet, daß er "alle Festungen des (Gau-
es von wldjt) geöffnet und den (Gau) zur Tür hinter sich gemacht habe" .
Die Nordgrenze des dem König gehörenden Gebietes reichte damals bis zu
einer Gegend namens jnt-hsj, die man zwischen dem 10. und 11. oberägypti-
schen Gau suchen darf . Die Erwähnung von Elephantine als Gegenstück zu
wldjt bedeutet jedoch nicht, daß wldjt hier ebenfalls als Stadtname auf-
zufassen ist. Der Ort Ibw (Elephantine) bildete damals die Südgrenze des
Besitzes König Wlh-cnh/Jnj-jtj.fs und lag wenigstens bis zum Ende der 1.
7
Zwischenzeit außerhalb des oberägyptischen Gauverbandes , d.h. er gehörte
damals nicht zum 1. oberägyptischen Gau. Daher wird neben dem Namen von
Elephantine auch der des 1. oberägyptischen Gaues auf Fragmenten dersel-
ben Stele des WSh-cnh/Jnj-jtj.f genannt . Im Gegensatz zu Gardiner halte
ich wldjt in allen oben aufgeführten Belegen für den Namen des 10. ober-
g
ägyptischen Gaues .
1 Zu den verschiedenen Schreibungen von wldjt s. Gauthier, in: RecTrav
35, 1913, 2ff.; Montet, Geogr. II, 116.
2 Die Stele Kairo CG 20200 nennt Wldjt als Personennamen.
3 Dazu s. PM V, 4f.; cf. Gomaä, in: LA III, 674f.
4 AEO II, 61*.
5 S. dazu Schenkel, MHT, 93 und Anm. i; s. auch Gomaä, TAVO Beih. B/27,
1980, 151f.
6 S. auch unter jnt-h.sj.
7 Dazu s. Martin-Pardey, Provinzialverwaltung, HÄB 1, 1976, 194f.,- cf.
Gomaä, a.a.O., 9ff.; s. auch unter t'-stj (1. oberäg. Gau).
8 TPPI, 12 § 16.
9 Zum 10. oberägyptischen Gau Wldjt s. Gauthier, DG I, 180f.; Montet,
Geogr. II, 115f.; Helck, Gaue, 95f.; ders., in: LA II, 389.
237
Der 10. oberägyptische Gau

Zwar verschweigt uns die Kapelle Sesostris1 I. den Namen der Metropole des
10. oberägyptischen Gaues , doch ist bekannt, daß im MR der Ort tbu diese
11
Stellung innehatte .

Das Gebiet des 10. oberägyptischen Gaues lag auf beiden Nilufern, erstreckt
sich auf dem Ostufer bis zum Gabal as'-S'ait) al-HarfdT im Süden, gegenüber vo
- 12
Tahta, die Nordgrenze verlief südlich von dem heutigen Ort AbutTg .

tbu

^ czs&G Stele des Jbw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG


o?i JToi 2Q022

O W W O Stele eines Mannes, Herkunft unbekannt, Stock-


«fc'&ö&o, holm Nr. 59 = Mogensen, Steles egypt. au Musee
National de Stockholm, 1919, 29

O pReisner III, Suppl. recto I. 10, 12; verso II.


ö*o, 25f. = Simpson, Papyrus Reisner III, 1969, Pl.
20, Z. 10 und 12, Pl. 21, Z. 25f.

QeO pRamesseum C, recto 3. 9 = Smither, in: JEA 31,


1945, 8, Pl. 4, Z. 9

Skarabäus des Htp, Chicago Or. Institut Hr.


18577 = Martin, Egypt. Administrative and Priva-
te-Name Seals, 1971, 90 Nr. 1159, Pl. 3 (15)

10 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, 227, Pl. 3 und 41; cf. Schlott-Schwab,


Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.
11 Dazu s. unter tbw.
12 Helck, a.a.O., 99; Gomaä, a.a.O., 89f.

238
tbw

Tbw "Sandalenstadt", ein wichtiger Ort im 10. oberägyptischen Gau 1 , dessen


Lage längere Zeit umstritten war und u.a. bei Idfä , Tahta, Kom iSqaw, Kom
Isfaht sowie bei AbütTg vermutet wurde . Steindorff4 jedoch lokalisierte
den Ort mit Recht bei oder an der Stelle von Qäw al-Kubra am östlichen Nil-
ufer, ca. 15 km nordöstlich von Tahtä . Für diese Lage spricht, daß sowohl
der Name des Ortes als auch der des dort verehrten Gottes cntjwj auf Denk-
mälern der nahegelegenen Nekropole genannt werden . Der Name Qäw geht auf
das koptische TKWOY/TKOY bzw. auf das ägyptische dw-kl zurück, das
erst in der Spätzeit überliefert ist und ursprünglich nur die östlichen
Berge bei Qäw bezeichnete . Später wurde der Name auf den Ort selbst über-
tragen, so daß die späten Tempellisten den Stadtnamen tbw durch äw~k% er-
setzen .

Hauptgott des Ortes war der auf der oben genannten Stele in Stockholm
Nr. 59 als "Herr von tbw" bezeichnete cntjwj , dessentwegen die Griechen
die Stadt Antaiupolis ( 'AVTULOVTXOXK; ) und den Gau Antaiopolites
nannten .

1 Dazu s. AEO II, 50*.


2 Der frühere Name von Idfä lautet Jtb(t), s. Sauneron, in: BIFAO 62,
1964, 42ff.
3 Zu den verschiedenen Lokalisierungsvorschlägen von tbw s. Gauthier, DG
VI, 75; AEO II, 50*; Helck, Gaue, 1974, 96 mit Literaturhinweisen.
4 In: Steckeweh, Die Fürstengräber von Qäw, 1936, 4ff.
5 Der Ort Qäw al-Kubra, auch Qäw al-Haräb genannt, existiert heute nicht
mehr, er wurde vom Nil im letzten Jahrhundert weggespült; sein Name
wird seit 1865/66 nicht mehr auf offiziellen Karten aufgeführt, an sei-
ner Stelle liegt heute der Ort al- 'Itmäniya. Der Name Qäw blieb nur noch
für die sog. Flur Qäw, die sich von al-'Itmäniya im Süden bis al-Hammä-
miya im Norden erstreckt, s. dazu Ramzi, Das geogr. Wörterbuch der äg.
Städte und Dörfer I, 1953/4, 345; Bd. II.4, 1963, 34.
6 Dazu s. Petrie, Antaeopolis, 1930, Pl. 26 (c); cf. Steckeweh, a.a.O.,
33, 49; cf. auch S. 53 (Grabstein des Wrew aus der Zeit des NR).
7 Steindorff, a.a.O. in Anm. 4, S. 6; zu dj-kl "hoher Berg" s. auch Gau-
thier, DG VI, 125; AEO II, 50*, 52*; Montet, Geogr. II, 120f.; Beinlich,
in: LA V, 48.
8 Vgl. dazu Duemichen, Geographische Inschriften I, 1865, Pl. 49; cf. Bd.
III, 1885, Pl. 8; cf. Helck, a.a.O.
9 Der Ortsname wird irrtümlich von Mogensen, Steles egypt. au Musee Na-
tional de Stockholm, 1919, 29 mit ? 7 W ® wiedergegeben; cf. Gau-
thier, DG V181; auf der zweiten Zeile derselben Stele ist der Name rich-
tig kopiert.
10 Zu diesem Gott s. Brunner, in: LA I, 2 99f.; zur Lesung Nmtj bzw. Nmtjwj
für den Gottesnamen s. Graefe, Studien zu den Göttern und Kulten im 12.
und 10. oberäg. Gau, 1980, 1ff.; vgl. jedoch Otto, in: LA I, 319 Anm. 2.
11 Pietschmann, in: RE 1.2, 2343f.; AEO II, 49*f.; Helck, a.a.O., 96ff.
239
Der 10. oberägyptische Gau

Obwohl die Kapelle Sesostris' I. für den 10. oberägyptischen Gau keine
12
Metropole nennt , ist anzunehmen, daß tbw während des MR diese Stellung
innegehabt hat: alle uns bekannten Oberhäupter des 10. Gaues aus dieser
Zeit sind in der Ortsnekropole von tbw bei Qaw bestattet , und in der R
gel ließen sich Gaufürsten in der Nähe ihrer Residenz beisetzen.

mjnt

_^o Stele eines Mannes, Herkunft unbekannt, Stockholm Nr. 59;


}
Ä *® ' 12. Dyn. = Mogensen, Steles egypt. au Musee National de
Stockholm, 1929, 29

rin's'o Stele der Jb-rs, Fundort unbekannt, Leipzig Nr. 5128; 12


•©
Dyn. = Krauspe, in: Festschrift zum 150jährigen Bestehen
des Berliner ägyptischen Museums, 1974, 160, Taf. 18a

Zylinder des Snwsrt-'nfi, Brooklyn Nr. 44.123.76; 13. Dyn.


W = James, Corpus of Hieroglyphic Inscriptions I, 1974, 64
Nr. 149, Pl. 42

Mjnt wird auf den oben aufgeführten Denkmälern einmal als Kultort des So-
bek und das andere Mal als Kultort der Göttin Neferit bezeichnet. Da

12 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, 227, Pl. 3 und 41; der in der Kolumne mit
dem Namen des 10. oberäg. Gaues genannte Gott Chnum ist weder auf Denk-
mälern aus dem Gau genannt, noch wurde er in diesem Gau verehrt. Ver-
mutlich handelt es sich bei ihm um Chnum von Sis-fytp im benachbarten
11. oberäg. Gau; zu diesem Gott s. auch unter s»S-htp im 11. oberäg.
Gau.
13 Zu den Fürstengräbern von Qäw s. PM V, 9ff.; die Inschriften der oben
genannten Stelen Stockholm Nr. 59 und Kairo CG 20022 sowie der Skara-
bäus des Htp bezeugen, daß tbw im MR der Sitz eines hltj-c war; vgl.
auch Helck, Gaue, 1974, 96.
14 Stele Stockhom Nr. 59 und Zylinder Brooklyn Nr. 44.123.76, a.a.O.
15 Stele Leipzig Nr. 5128; Krauspe, in: Festschrift zum 150jährigen Be-
stehen des Berliner ägyptischen Museums, 1974, 161, nimmt an, daß mit
Neferit die Göttin Hathor gemeint ist; jedoch könnte Neferit auch mit
Mwt verglichen worden sein; Mwt wurde im 10. oberäg. Gau in dem Ort
mgb verehrt, dazu s. unter mgb; Hathor war die Hauptgöttin des Ortes
Widjt, heute Köm Iäqäw, ebenfalls im 10. oberäg. Gau; dazu s. Gomaä,
in: LA III, 674f.; darüber hinaus wird Neferit auf einem Gefäß des
Sesostris I. aus Abydos als "Herrin von P' (?) snj" bezeichnet; zu
Neferit s. unter p\(?) snj im 8. oberäg. Gau.
240
mjnt - mgb

der Name auf einer Statue der Spätzeit aus Qäw al-Kubra genannt wird 16 ,
hat Gauthier17 den Ort mit dem heutigen al-cItmäniya an der Stelle von
Qäw al-Kubra identifiziert. Darüber hinaus vermutete er, daß der heutige
Name al-'Itmäniya von ägyptisch mjnt abgeleitet ist . Der Name ist je-
doch arabisch und hat mit mjnt nichts zu tun, da er auf den Namen eines
Mannes 'Itmän Ibn al-Ahdab zurückgeht, der bei dem früheren Qäw gelebt
hat 19 . Vermutlich ist der Ortsname mjnt aber auf £l] ^ si "Landgut"
zurückzuführen.

Der Ort befand sich sicherlich auf dem Boden des 10. oberägyptischen Gau-
es, da er sowohl mit tbw (Qäw) l als auch mit mgb zusammen genannt wird,
die beide ebenfalls in diesem Gau lagen. Darüber hinaus läßt die Inschrift
der Stele Stockholm Nr. 59 erkennen, daß mjnt in unmittelbarer Nähe von
tbw (Qäw) zu suchen ist. Der Text der Stele beginnt mit einem Gebet an
"cntjwj, den Herrn von tbw". Mjnt könnte auch die Bezeichnung eines Be-
zirkes oder eines Stadtteils des Ortes tbw gewesen sein, doch wird man
niemals mehr einen Beweis dafür in situ finden, da die Gegend vom Nil weg-
22
gespült wurde .

Ob ein Zusammenhang zwischen mjnt und dem bei Qaw gelegenen Kultort der
Göttin Mut namens jnmt ( t j ^ o / Ä S . ° ^ b e s t e n t > lä ßt sich nicht sa-
gen.

mgb

^Cu\h " Jb~rs' Fundort unbekannt, Leipzig Nr. 5128;


StelS dei

12. Dyn. = Krauspe, in: Festschrift zum 150jährigen Be-


stehen des Berliner ägyptischen Museums, 1974, 160,
Taf. 18a

Mgb erscheint auf der oben aufgeführten Stele als Kultort der Mwt im 10.

16 Chabän, in: ASAE 8, 1907, 222; hier erscheint Anubis als Herr von mjnt.
17 DG III, 11.

18 S. auch Gauthier, in: RecTrav 35, 1913, 21.

19 Ramzi, Das geogr. Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer II.4, 1963, 21.
20 WB II 43, 15.

21 In Qäw wurde auch die oben erwähnte Statue der Spätzeit, a.a.O. Anm.
16, gefunden.
22 S. auch unter tbw.

23 Zu diesem Ort s. Gauthier, in: RecTrav 35, 1913, 21; Gardiner, in-
JEA 27, 1941, 45 mit Anm. 4; AEO II, 64*.
241
Der 10. oberägyptische Gau

oberägyptischen Gau, die Göttin selbst wird "Herrin von mgb, wohnhaft im
wSdj't-(Gau)" bezeichnet. Später wurde der Ort auch mgn bzw. mgln% genannt ,
den man zunächst mit dem ca. 7,5 km nordwestlich von Asyut gelegenen Man-
- 2 3
qabad identifizierte . Daressy dagegen setzte ihn mit Korn Isfaht gleich,
dessen ägyptischer Name allerdings unbekannt ist. Ob die Göttin Mut dort
verehrt wurde, ist ebenfalls ungewiß, sicher ist uns, daß der Hauptgott
von Köm Isfaht ein Falke war, der von den Griechen mit ihrem Gott Apollo
gleichgesetzt wurde, weshalb die Stadt den Namen Apollonopolis mikra er-
hielt . Während Gauthier5 mglnl bei dem heutigen al-Masäiyca, ca. 3 km
südwestlich von Köm Isfaht lokalisierte, hat Ramzi den Ort mit al-Agäna
auf halbem Weg zwischen Köm Isqäw und Köm Isfaht identifiziert. Schließ-
lich entschied Gardiner , daß mgb bzw. mgn/mglni unweit von Qäw al-Kubra
zu suchen ist. Die Richtigkeit dieser Vermutung wird bestätigt durch In-
schriften des MR, die das bei Qäw gelegene mjnt einmal zusammen mit tbw
(Qäw) und das andere Mal mit mgb nennen. Außerdem lassen die späten Li-
sten erkennen, daß der Ort nördlich von wldjt, heute Köm ISqäw, zu suchen
ist . Vielleicht gibt uns der Fundort der Statue eines gewissen Hori aus
der Zeit der 18. Dynastie einen weiteren Hinweis auf die Lage von mgb:

1 Nims, in: JEA 38, 1952, 37 Fig. 2; AEO-Plates, Pl. 11, Z. 3; cf. auch
Kees, in: ZÄS 72, 1936, 50 mit Anm. 2; AEO II, 63*; Montet, Geogr. II,
121; zu den verschiedenen Schreibungen des Ortsnamens s. Mälek, in:
GM 29, 1978, 74.
2 So z.B. Brugsch, Die. Geogr., 310; Legrain, in: ASAE 15, 1915, 281,Nr.13
3 Sphinx 18, 1914, 115
4 Zu Köm Isfaht s. Gomaä, in: LA III, 675.
5 DG III, 23f.
6 Das geogr. Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer I, 1953/4, 403f.; vgl.
jedoch Gauthier, in: RecTrav 35, 1913, 17; mgb wird von Ramzi, a.a.O.,
402 dagegen mit dem heutigen Bangä, etwa 7 km südöstl. von Köm Isqäw,
identifiziert.
7 AEO II, 62*ff.; cf. auch van Voss, in: LA III, 1279f.; Sauneron, in:
BIFAO 62, 1964, 44 vermutet, daß mgb noch weiter nördlich von Qäw zu
suchen ist.
8 Stele Stockholm Nr. 59; Mogensen, Steles egypt. au Musee National de
Stockholm, 1929, 29.
9 Auf der oben erwähnten Stele der Jb-rs, Leipzig Nr.5128; s. auch unter
mjnt.
10 Zu den verschiedenen Listen, s. Nims, a.a.O., 34ff. Fig. 2f. auf S. 37f.
Helck, in: MDAIK 23, 1968, 122, 125f.; vgl. auch Daumas, Les Mammisis
de Dendara, 1959, 123 Nr. 33 und 35
11 Jetzt in Kairo CG 585; auf der Statue wird der Ort mglnl genannt.
242
mgb - jnt-hsj

Nach Angaben der Händler wurde sie nämlich am östlichen Nilufer gegenüber
von AbütTg gefunden. Tatsächlich hat man bei dem heutigen Nag' WTsä schräg
12
gegenüber von Abutig einen Tempel der 18. Dynastie freigelegt , der auf
das AR zurückgeht. Möglicherweise stand die Statue des Hori ursprünglich
in diesem Tempel , so daß für die Identifizierung von mgb bzw. mgn/mgln%
auch noch Nagc WTsä und seine Umgebung in Betracht käme. Das Gebiet nörd-
lich des Ortes könnte von vorneherein ausgeschlossen werden, da es bereits
zum 11. oberägyptischen Gau gehörte .

jnt-hsj

Stele des Wlh-'nh/Jnj-jtj.f aus Theben-West; 11. Dyn.


= Kairo CG 20512 = TPPI, 11 § 16

^< Sfü£ Stele des Divj aus Theben-West, Kairo Nr. - ^ j ^ = TPPI,
° ** 14 § 18

Jnt-hsj bezeichnet auf den oben genannten Stelen zu Lebzeiten des Königs
W?h-cnh/Jnj-jtj.f den nördlichsten Punkt des thebanischen Reiches. Der
König selbst berichtet auf seiner Stele, daß er seine"Nordgrenze bis zum
Gau von Wadjet", d.i. der 10. oberägyptische Gau,"verlegte und den Lande-
pflock in jnt-hsj einschlug" . Auch Dirj behauptet auf seiner Stele, die
Grenze bis nach jnt-hsj verlegt zu haben. Aus verschiedenen Inschriften,
die von Kämpfen zwischen den Thebanern und den Herakleopoliten zu Zeiten
des Königs Wih-'nh/Jnj-jtj.f berichten, erfahren wir, daß die Thebaner da-
mals das Gebiet von Elephantine im Süden bis einschließlich zum 10. oberägyp-
tischen Gau im Norden beherrschten . Dies läßt erkennen, daß jnt-hsj,

12 PM V, 6.
13 Dazu s. unter £1 (der 11. oberägyptische Gau).
14 Zur Bedeutung des Namens s. Schenkel, MHT, 93 Anm. G.
15 Schenkel, a.a.O., 93.
16 Schenkel, a.a.O., 100.
17 Dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 148ff.; die von Schenkel, a.a.O.,
93 Anm. L, vertretene Meinung, daß König WSh-'nh/Jnj-jtj.f zunächst
den 10. oberägyptischen Gau eroberte, und dann den Ort tnj im 8. ober-
ägyptischen Gau angegriffen hat, ist nicht zu beweisen. Die Gebiete
südlich des 10. oberägyptischen Gaues waren schon unter der Herrschaft
des Wih—cnh/Jnj—jtj.f, bevor er den 10. oberägyptischen Gau einnahm,
wie die Inschrift einer Stele aus dem 33. Regierungsjahr Sesostris' I.
zeigt; sie berichtet, daß die Gebiete des 6. bis 9. oberägyptischen

243
Der 10. oberägyptische Gau

an der Nordgrenze des thebanischen Königreichs, in dem Gebiet zwischen


dem 10. und 11. oberägyptischen Gau zu suchen ist, d.h. zwischen al-Badäri
1 ft
bzw. Nagc Wisä im Süden und al-Matmar im Norden . Leider können wir sei-
ne wirkliche Lage nicht genauer eingrenzen.

Gaues unter der Herrschaft des W>h-Cnh lagen und von ihm reorganisiert
wurden; s. auch Stock, Die Erste Zwischenzeit Ägyptens, Studia Aegyp-
tiaca 2, 1949, 76; zur Stele s. Boeser, Beschrijving van de Egypt.
Verzameling II, 1909, Pl. 2.
Zu der Grenze zwischen dem 10. und 11. oberägyptischen Gau s. unter
widjt (10. oberägyptischer Gau) und unter sä (11. oberägyptischer Gau).

244
Qaw al-Kubra - al-Badari - Nagc Visa

Qäw al-Kubra (^j-^ 1 3 '—•»

In der Nähe liegt eine Felsnekropole der Gaufürsten und Beamten des 10.
oberägyptischen Gaues, aus deren Grabanlagen zahlreiche Funde, darunter
Stelen, Statuen, Opfertafeln und Särge zutage kamen. Unterhalb der Nekro-
pole befinden sich Gräber der 1. Zwischenzeit mit Beigaben (Ton- und Stein-
gefäße, Amulette, Skarabäen, Geräte, Waffen und andere Gebrauchsgegen-
stände) .

Die Nekropole von Qäw gehört zu dem in der Nähe gelegenen Ort tbw .

C
al-Badäri (<jj 1J-*H)

Eine ausgedehnte Nekropole, die sich von al-Hammämiya im Süden bis Nagc
Wisä im Norden erstreckt, enthielt Bestattungen der 1. Zwischenzeit und
des MR mit zahlreichen Beigaben, darunter Gefäße, Amulette, Skarabäen,
Waffen, Geräte sowie verschiedene Gebrauchsgegenstände .

Nagc Wisä ( I Ä, 3 £ — ^ ^

Dort wurde ein Tempel der 18. Dynastie freigelegt, der auf das AR zurück-
geht , aber während der 8. und 12. Dynastie erweitert wurde. Vermutlich
lag der Ort mgb an der Stelle von Nagc Wisa .

1 PM V, 9ff.; cf. Vandier, in: CdE 19, 1944, 182ff.; Peterson, in: OrSu
15, 1966, 4ff.
2 Brunton, Qau and Badari I, 1927, 33f., 37ff., 42f.; cf. Griffith, in:
JEA 9, 1923, 205; PM V, 15.
3 Dazu s. unter tbw-, zur Nekropole von Qäw s. auch Gomaä, in: LA IV, 417
mit Anm. 55f.; Beinlich, in: LA V, 48.
4 Brunton, Qau and Badari I, 1927, 32ff., 37ff.; ders., Bd. II, 1928, 5ff.,
Pl. 89ff., und Bd. III, 1930, lff.; cf. auch Gauthier, in: Kemi 1, 1928,
188; Zippert, in: AfO 7, 1931/2, 301; PM V, 5f.; Gomaä, in: LA IV, 417
mit Anm. 57; zu al-Badärl, s. auch Kaiser, in: LA I, 599f.
5 PM V, 6; Gomaä, in: LA IV, 319.
6 Brunton, Qau and Badari I, 1927, 19f.; Vandier, Manuel II, 1955, 627.
7 Dazu s. unter mgb.
245
11. Der 11. oberä'gyptische Gau

SJ (der Gau) o
mjqr ( ä l t e r e Gaumetropole, bei al-Matmar?)
sls-htp (as-Satb, s e i t der 1 . ZwZt Gauhauptstadt)
w hwj hist pt(?) (Ort?/Gegend?)

Fundorte:

an-Nazla al-Mustagada
al -Matmar
Dair Rifä

247
Der 11. oberägyptische Gau

Hj Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Dokumente,


^ AA 14, 1967, 175 Abb. 18

jfcsf Opferaltar Sesostris' I. aus Li5t; 12. Dyn. = Gautier-Je-


™ quier, Fouilles de Licht, MIFAO 6, 1902, 24 Fig. 17 =
Kairo CG 23001

%-j Dair RTfä, Grab Nr. 1 des Nfr-Hnrw = Griffith, The Inscrip-
°~^ tions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl. 16, Z. 2 und 7 =
Montet, in: Kerni 6, 1936, 139, Z. 6, 140, Z. 1

£^C Dair RTfä, Grab Nr. 7 des ff&t-cn/jw = Griffith, a.a.O., Pl.
=^* 19, Z. 44 = Montet, a.a.O., 162, Z. 44

Das Wappenzeichen des 11. oberägyptischen Gaues stellt das heilige Tier des
Gottes Seth £? auf einer Standarte dar. Die Lesung des Gaunamens als s'j,
so Montet , beruht auf einer irrtümlichen Identifizierung des Sethtiers s5
mit dem Namen des Schicksalsgottes S'j . Auf der Kapelle Sesostris 1 I. ist
der Gauname zerstört, der der Gaumetropole mjqr jedoch erhalten geblieben;
die genaue Lage des Ortes ist jedoch ungewiß . Die andere Gauhauptstadt
S l s - h t p , heute aS-Satb, ist erst seit der 1. Zwischenzeit bekannt und war
im MR Sitz der Gauverwaltung , in deren Nähe sich die uns bekannten Gau-
fürsten dieser Zeit in einer Felsnekropole bei Dair RTfa bestatten ließen .

Das Gaugebiet lag auf beiden Nilufern , seine Südgrenze verlief südlich
_ _ g
von Abutig, die Nordgrenze etwa 3 km südlich von Asyut .
1 WB IV 401, 6f.
2 Geogr. II, 124; Gauthier, DG V, 91 liest den Gaunamen Set(?).
3 Dazu s. Quaegebeur, Le Dieu egypt. Shai dans la Religion et l'onoraa-
stique, 1975, 162 mit Anm. 6f.
4 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 227, Pl. 3; cf. Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. II, Taf. 1.
5 S. dazu unter mjqr.
6 S. unter sls-htp.
7 Zu Dair Rifä s. unter den Fundorten.
8 Helck, Gaue, 1974, 100; ders., in: LA II, 389, nimmt an, daß das Gebiet
des 11. oberäg. Gaues nur auf dem Westufer gelegen hat; dagegen s. Go-
maä, TAVO Beih. B/27, 1980, 95f.; s. auch unter mjqr.
9 Zur Grenze des 11. oberäg. Gaues s. Gomaä, a.a.O., 91.
248
mjqr

mjqr

n n ~ Kapelle Sesostris1 I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Sesostris


^ ° Ier, 227, Pl. 3

Die Kapelle Sesostris1 I. bezeichnet den Ort mjqr als Metropole des 11.
oberägyptischen Gaues, ein Name, der weder irgendwo auf anderen Denkmälern
vorkommt, noch lagemäßig bis jetzt identifiziert werden konnte. Unbekannt
ist auch die Bedeutung des Wortes mjqr. Fest steht lediglich nach Montet ,
daß mjqr an das mit dem Tier des Seth determinierte Wort qrj/qr "Donner,
Unwetter" erinnert. Da aber als "Herr des Donners Seth bezeichnet wird ,
ist es naheliegend, den Namen mjqr irgendwie mit dem Wesen bzw. mit dem Kult
dieses Gottes in Verbindung zu bringen. Tatsächlich wird auf der Kapelle
Sesostris' I. Seth auch in Verbindung mit mjqr genannt . Wenn man also den
Ort mjqr lokalisieren will, muß man 1. Einen Ort suchen, der auf dem Boden
des 11. oberägyptischen Gaues lag und in dem 2. Seth als Hauptgott verehrt
wurde. Die Stelle des erst seit der 1. Zwischenzeit bekannten Ortes sls-htp,
heute as-Satb, scheidet dafür wohl aus, da dort Chnum und nicht Seth ver-
ehrt wurde . Auch der Name mjqr als Vorläufer von sls-htp ist nirgends be-
legt. Dagegen wurden auf dem Ostufer bei dem heutigen al-Matmar, schräg
gegenüber von aS-^atb bzw. auf der Höhe des Ortes RTfä, die Reste eines von
Ramses II. für den Gott Seth erbauten Tempels freigelegt5. Zahlreiche Fun-
de aus diesem Tempel 6 bestätigen, daß Seth tatsächlich der Hauptgott dieser
Gegend war und sein Kult noch während des NR, wahrscheinlich auch noch
später, existierte. Die Besiedlung der Gegend von al-Matmar ist bis in

1 Geogr. II, 125.


2 PT 261; cf. RÄRG, 704.
3 Bei der Eintragung der Gottheiten in die Kolumnen mit dem Namen des 10.
und 11. oberäg. Gaues auf der Kapelle Sesostris' I. ist dem Zeichner
ein Fehler unterlaufen. So wird Chnum als Hauptgott im 10. oberägypti-
schen Gau angegeben, dagegen erscheint neben Seth in dem Feld des 11.
Gaues ein Falkengott. Chnum wurde wie Seth im 11. oberäg. Gau verehrt.
Ein Falkengott cntjwj ist hingegen aus dem 10. Gau bekannt. Daher glau-
be ich, daß der Zeichner Chnum mit dem Falkengott verwechselt hat.
4 Dazu s. unter sls-htp.
5 Brunton, Matmar, 1948, 60ff.; cf. Gomaä, in: LA III, 1246.
6 Brunton, a.a.O., Pl. 48 Nr. 22, 27, 30 und 38; Pl. 49 Nr. 13 und 16;
Pl. 50; Pl. 51 Nr. 18.
7 Der Kult des Seth breitete sich weiter aus, insbesondere südlich von al-
Matmar, so in al-Badärl und Qäw al-Kubra; vgl. die in al-Badäri gefun-
dene Stele, die Seth erwähnt, s. Brunton, Qau and Badari III, 1930, Pl.
32, cf. Montet, a.a.O., 117 Fig. 11; vgl. auch die Stele Chicago Nr.
10510, AEO II, 54*.
249
Der 11. oberägyptische Gau

die Frühzeit nachweisbar . Der unbekannte und nur einmal belegte Ort mjqr
ist daher mit größerer Wahrscheinlichkeit bei dem heutigen al-Matmar zu
suchen, als an der Stelle von S's-htp, da dessen Name erst seit der 1. Zwi-
schenzeit überliefert ist. Nun hat Helck 9 , jedoch ohne Gründe zu nennen,
das Gebiet auf dem Ostufer gegenüber von as-Satb dem 12. und nicht dem 11.
oberägyptischen Gau zugeschrieben, der seiner Meinung nach nur auf dem
Westufer gelegen haben soll. Für die Lage des 11. Gaues zu beiden Seiten
des Nils spricht jedoch nicht nur die Verehrung des Gaugottes Seth in al-
Matmar auf dem Ostufer, sondern auch die bei dem Ort Busra ebenfalls auf
dem Ostufer gegenüber von as-Satb gefundenen Schädel aus Widderbestattun-
gen , den heiligen Tieren des Chnum von sls-htp . Dies würde zusätzlich
beweisen, daß der Ort al-Matmar auf dem Boden des 11. oberägyptischen
Gaues lag und mjqr bei oder an der Stelle von al-Matmar zu lokalisieren
ist, da Seth, wie oben gesagt, Hauptgott des Ortes war.

s's-htp

YYYT\ nrf= Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Grif-
fith, The Inscriptions of Siut and Der RTfeh,
1889, Pl. 13, Z. 15 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5,
101 = Brunner, Die Texte aus den Gräbern der
Herakleopolitenzeit von Siut, AF 5, 1937, 54

nü Dair Rifä, Grab Nr. 1 des Nfr-Hnm = Griffith,


'^^D a.a.O., Pl. 16, Z. 20 = Montet, in: Kemi 6,
1935, 140

Dair Rifä, Grab Nr. 7 des mt-cnh,w = Griffith,


a.a.O., Pl. 19, Z. 38 = Montet, a.a.O., 161

Außensarg des Nftt-Hnmu aus Dair Rifä = Petrie,


Gizeh and Rifeh, 1907, Pl. 13G (Mitte und unten)

8 Zu den Denkmälern der Frühzeit und des AR aus al-Matmar s. Brunton,


a.a.O. in Anm. 5, S. lff.; cf. Gomaä, a.a.O.
9 Gaue, 1974, 100; ders., in: LA II, 389.
10 Dazu s. Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 41; cf. RÄRG, 320.
11 S. auch Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 95f.

250
sls-htp

= Murray, The Tomb of two Brothers, 1910, Pl. 19


Nr. 2 und 5

Innensarg des Nht-Hnmui aus Dair Rifä = Petrie, a.a.O.,


Pl. 10B (rechts), 13H (rechts) = Murray, a.a.O., Pl.
20 Nr. 8

Fragment einer Statue des Kn aus Karima Sudan = Reis-


ner, Excavations at Kerma IV-V, 1923, 523 Fig. 344
Nr. 48a

Stele der Hnjt, Fundort unbekannt, Brit. Mus. Nr.


192 [228] = Hierogl. Texts II, Pl. 49, Z. 1

Die älteste Erwähnung von Pis-htp findet sich im Grab Nr. 4 von Asyüt
Htj II., der zur Regierungszeit des herakleopolitischen Königs Merikare
gelebt hat. Der Ort wird mit dem heutigen as-Satb, unweit des westlichen
Nilufers ca. 5,5 km südlich von Asyüt, sicher identifiziert1. Ohne er-
kennbare Gründe nannten die Griechen den Ort Hypselis und den Gau Hypse-
lites , koptisch hieß der Ort 3 OJ T n / t> OT n , wovon der jetzige Na-
me as-Satb abgeleitet ist. Im MR war §>s-htp Sitz der Verwaltung und Me-
tropole des 11. oberägyptischen Gaues und übernahm damit diese Rolle von
dem sonst unbekannten mjqr, dessen Name bis jetzt nur auf der Kapelle
Sesostris' I. erwähnt wird 3 . In der Nähe von aS-Satb ließen sich auch die
uns bekannten Oberhäupter des 11. oberägyptischen Gaues in einer Felsne-
kropole bei Dair Rifä bestatten4.
Hauptgott des Ortes war Chnum, der auf Denkmälern des MR als "Herr von
sls-htp" bezeichnet wird 5 . Neben ihm wurden auch Re und Osiris dort ver-
ehrt6. Dagegen wird Seth bzw. Slw im MR nicht als "Herr von Sls-htp" be-
zeichnet •
1 Gauthier, DG V, 107f.; AEO II, 67*; Montet, Geogr. II, 125f.
2 Dazu s. Kees, in: RE IX, 425f.; cf. RÄRG, 320.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 227, Pl. 3; s. auch unter mjqr.
4 S. dazu PM V, lff.; Montet, in: Kemi 6, 1936, 138ff.
5 Montet, a.a.O., 140; cf. Reisner, Excavations at Kerma IV-V, 1923, 523
Fig. 344 Nr. 48a; zu Chnum von Sis-htp s. auch Sauneron, in: BIFAO 62,
1964, 33ff.
6 Petrie, Gizeh und Rifeh, 1907, Pl. 13H (rechts); Murray, The Tomb of
Two Brothers, 1910, Pl. 20 Nr. 8.
7 Im NR wird der Gott Slw als "Herr von Sis-htp" im Grab Nr. 4 von Dair
Rifä bezeichnet, s. Griffith, The Inscriptions of SiCt and Der Rifeh,
1889, Pl. 18, Z. 68; cf. Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 40 mit Anm. 3.
251
Der 11. ober ägyptische Gau

w hwj hl st pt(?)

££3 Asyut, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Montet, in: Kemi
3, 1930/5, 101, Z. 15 = Brunner, Die Texte aus den Gräbern
der Herakleopolitenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 54

Die Lesung des oben aufgeführten Namens ist unsicher; er wird im Zusammen-
hang mit dem Ort sis-htp im 11. oberägyptischen Gau genannt; im Text heißt
es: Der Anfang der Flotte kam bis sis-htp, ihr Ende aber nach ^Kji[—-j
2
Brunner hat den Namen w hwj hrj(?) gelesen und mit "obere Gegend des
Kämpfens" übersetzt. Montet dagegen liest ihn hwj hlst pt "den der Berg
und der Himmel schlägt" und hält ihn nicht für den Namen eines bestimmten
Ortes, sondern für einen Ausdruck für die Gegend, wo Himmel und Erde sich
berühren, d.h. den Horizont. Es ist unsicher, ob der Anfang des Namens nur
als hwj zu lesen ist, da das Wort hwj "schlagen" nicht in dieser Schreib-
weise ( V> vi ) belegt ist . Eher kommt die Lesung w hwj in Frage, zu-
mal das Zeichen ^ allein Gebiet bzw. Bezirk bedeutet .Wenn die Lesung
zutreffend ist, dann hat der ganze Ausdruck die Bedeutung "Das Gebiet, das
der Berg und der Himmel schlagen". Ob es sich allerdings bei w hwj h'st pt
um einen Ortsnamen handelt, ist ungewiß .

1 Dazu s. Schenkel, MHT, 87; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 152.
2 Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut, ÄP 5, 1937,
31 Anm. 18.
3 Geogr. II, 139.
4 WB III 46ff.
5 WB I 243.
6 Falls es sich bei dem Namen um den einer bestimmten Gegend handelt,
dann muß sie nördl. von SZs-htp (as-Satb) bzw. zwischen diesem Ort und
Asyüt gelegen haben, d.h. auf dem Boden des ehemaligen 11. oberäg.
Gaues; s. auch Gomaä, a.a.O., 152 Anm. 47.
252
an-Nazla al-Mustagada al-Matmar Dair Rifa

an-Nazla al-Mustagada {'• Jl «J- Jl)

Nördlich des Dorfes wurde eine ausgedehnte Nekropole mit Bestattungen vom
Ende des AR bis einschließlich der 13. Dynastie ausgegraben; die Gräber
enthielten zahlreiche Beigaben, darunter Ton- und Steingefäße, Amulette,
Waffen und Skarabäen .

al-Matmar ( , -»^1 )

In der Nähe wurde eine Nekropole mit Bestattungen der 1. Zwischenzeit und
des MR ausgegraben; die Gräber dieser Zeit enthielten zahlreiche Beiga-
2 3
ben . Vermutlich gehört die Nekropole zu dem ägyptischen Ort mjqv .

Dair RTfä ( U ; ; ; J )

Am Wüstenrand bei Dair Rifä befindet sich eine Felsnekropole der Beamten
und Gaufürsten des 11. oberägyptischen Gaues aus der 1. Zwischenzeit und
dem MR . Die Gräber enthielten zahlreiche Beigaben, darunter Särge und
Statuen . Die Nekropole gehört zu dem ägyptischen Ort Sls-htp, der Metro-
pole des 11. oberägyptischen Gaues .

1 Brunton, Mostagedda, 1937, lOOff.; cf. Gunn, in: ASAE 29, 1929, 93;
Gomaä, in: LA IV, 417 mit Anm. 58.
2 PM V, 5; Brunton, Matmar, 1948, 34ff.; Mekhitarian, in: CdE 25, 1950,
73; Gomaä, in: LA III, 1246; ders., in: LA IV, 417 mit Anm. 59.
3 Dazu s. unter mjqr.
4 PM V, lff.; Montet, in: Kemi 6, 1936, 138ff. (Grab Nr. 1 des Nfr-HnmJ),
156ff. (Grab Nr. 7 des Nfyt-'nhw); cf. Beinlich, in: LA I, 1034; Gomaä,
in: LA IV, 417 mit Anm. 60.
5 Murray, The Tomb of Two Brothers, 1910, Pl. 18; PM V, 4 (Statue); Dun-
ham, in: JEA 29, 1943, 62 (B, 10).
6 Dazu s. auch unter s's-htp.

253
12. Der 12. oberägyptische Gau

Itft (der Gau)


Itft (die Gauhauptstadt, al-Atäwila)
pr-Nmtj(cntj) (al-Atäwila)

Fundorte:

al-Atäwila
Dair al-Gabräwi

255
Der 12. oberägyptische Gau

ttft (der Gau)

r—-r\ Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, König!i-


t
'-^ che Dokumente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

^ •. Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chev-


"^^ H e r , Sesostris Ier, 227, Pl. 3 = Schiott-
Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, Taf. III, Taf. 1f.

<yi . al-Qatta, Grab Nr. 2 des m i \ 12. Dyn. = Chas-


^ _ sinat, Fouilles de Qattah, MIFAO 14, 1906, 39,
^ Z. 14
CzTi. ö cid ^

^ J ^ i l CTIV,67j,347e

^ ^ V V ^ CT VI, 302d, 316m, 336p

Der Name des 12. oberägyptischen Gaues wie auch der seiner gleichnamigen
Metropole wurde zunächst dw.ft gelesen . Bei seiner Untersuchung über den
Gaunamen hat Kees jedoch festgestellt, daß nach der Schreibung ^ i x w c ^
auf einer Statue des MR sowie U*c£,3%. auf einer Bronzestatuette der
Spätzeit der Name H f t und später j l t f t gelautet hat.

Die Kapelle Sesostris' I. nennt in der Kolumne, die den Namen des 11. ober-
ägyptischen Gaues trägt, nur die Löwengöttin M i t j t und verweist damit auf
den Ort flhnt als Gaumetropole . Der Ortsname erscheint in erster Linie in
den Gräbern von Dair al-Gabräwn aus der Zeit des AR 4 . Im MR spielte der
Ort keine Rolle mehr, sein Name wird jedenfalls nicht auf Denkmälern dieser
Zeit genannt. Damals übernahm der nach dem Gau benannte Ort %tft die Rolle
der Gaumetropole . Einmal wird die Hauptstadt im MR als pr-Nmtj bzw. pr-
c
n t j bezeichnet .

1 Gauthier, DG VI, 117; AEO II, 69*f.; Montet, Geogr. II, 129.
2 MDAIK 20, 1965, 107f.
3 S. auch Helck, Gaue, 1974, 101.
4 Zu diesem Ort s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 15ff.
5 Dazu s. auch unter Itft der Gaumetropole.
6 S. unter pr-Nmtj(cntj).

256
Itft (der Gau) - itft (die Stadt)

Das Gebiet des 12. oberägyptischen Gaues lag nur auf dem Ostufer dem 13.
oberägyptischen Gau gegenüber. Seine Südgrenze verlief etwa bei Busra am
östlichen Nilufer gegenüber von Asyüt, die Nordgrenze reichte bis Gabal
Abu Füda, der an dieser Stelle eine natürliche Grenze bildete .

Itft (die Stadt)

Stele des Whnm, Fundort unbekannt, vermutlich aus a l -


A t ä w i l a , Brüssel Nr. E.2161 = Speleers, Recueil des
I n s c r i p t i o n s egyptiennes, 1923, 17 = Fischer, i n : Me-
t r o p o l i t a n Museum Journal 9, 1974, 2 5 f . , F i g . 34 =
Limme, Steles egyptiennes, 1979, 21

Statue des Sbk-btp, vermutlich aus a l - A t ä w i l a , MMA Nr.


C3
05.89a-c = F i s c h e r , a . a . O . , 1 8 f f . , F i g . 21 und 29

Q
^ O p f e r t a f e l des Trwlmf>{l) aus a l - A t ä w i l a = Kairo CG 23037
—T O
Statue des Shm-"c(?), Fundort unbekannt = Kees, in:
V ^ C£^ MDAIK 20, 1955, 108

Itft ist ein Ort im gleichnamigen 12. oberägyptischen Gau ; sein Name ist
erst im MR überliefert, und er wird an der Stelle des heutigen al-Atäwila
am östlichen Nilufer, ca. 5,5 km nördlich von Asyüt lokalisiert , was auch
die dort entdeckten Denkmäler beweisen . Im MR war itft die Hauptstadt
des 12. oberägyptischen Gaues und übernahm diese Rolle von dem alten Ort
jihnt, der bei Dair al-Gabräwi gesucht wird und dessen Name nur im AR be-
legt ist .

7 Zur Grenze des 12. oberägyptischen Gaues s. Gomaä, TAVO Bein. B/27,
1980, 95f.
8 Sowohl der Gau- als auch der Ortsname wurden früher dw.ft gelesen, s.
unter Itft (der 12. oberäg. Gau).
9 Zur Lage des Ortes s. Gauthier, DG VI, 117f.; AEO II, 69*f.; Montet,
Geogr. II, 129; Fischer, in: Metropolitan Museum Journal 9, 1974, 25f.
Beinlich, in: LA I, 517.
10 Zu den Denkmälern aus al-Atäwilas. unter den Fundorten.
11 Der Ort existierte während des MR nicht mehr, s. Zibelius, TAVO Beih.
B/19, 1978, 16.
257
Der 12. oberägyptische Gau

Hauptgott von itft war Nmtj bzw. cntj 1 2, der auf allen oben genannten
Denkmälern als "Herr von Itft" bezeichnet wird. Auf einer Reliefdarstel-
lung mit Namen des Königs Htp-jb-Rc Qmiw s§ Hr-nd-hr-jtj.f aus der 13. Dy-
13 14
nastie aus al-Atäwila wird der Gott "Herr von [...]" genannt, was die
Lokalisierung bei al-Atäwila bestätigen könnte. Einmal im MR wird der Ort
als pr-Nmtj bzw. pr-cntj bezeichnet

pr-Nmtj (cntj)

,-. $£ a O pReisner III3 Suppi . verso II. 21 = Simpson, Pa-


^ *Q' pyrus Reisner III, 1969, Pl. 21, Z. 21

Pr-Nmtj (cntj)ie ist eine Bezeichnung des an der Stelle von al-Atawila ge-
legenen Ortes, der in anderen Inschriften des MR Itft genannt wird und als
Metropole des 12. oberäg. Gaues galt 17 . Sicherlich wegen des dort verehr-
ten Falkengottes Nmtj bzw. cntj bekam die Stadt auch den Namen "Haus des
NmtjTntj" und wird daher von den Griechen 'lequxuv "Stadt des Falken"
genannt .

Der Ort erscheint in späten Inschriften als Hauptstadt des 12. oberägypti-
schen Gaues1 .

12 Zu diesem Gott und zur Lesung seines Namens s. Otto, in: LA I, 318f.;
cf. Graefe, Studien zu den Göttern und Kulten im 12. und 10. oberägyp-
tischen Gau, 1980, lff.
13 Kamal, in: ASAE 3, 1902,80f.; Habachi, in: ASAE 52, 1954, 461, Pl. 10-
11A; Beckerath, Untersuchungen zur politischen Geschichte der Zweiten
Zwischenzeit in Ägypten, ÄF 23, 1964, 231.
14 Sicherlich stand an dieser Stelle der Name des Ortes %tft; s. auch
AEO II, 69*.
15 Dazu s. unter pr-Nmtj(cntj).
16 Zur Lesung des Gottesnamens s. oben Anm. 12.
17 Dazu s. unter itft (Hauptstadt des 12. oberägyptischen Gaues).
18 Zu pr-Nmtj(Lntj) s. Gauthier, DG II, 114f.; ders., Bd IV, 216; AEO II,
68*, 73*; Montet, Geogr. II, 130; Helck, Gaue, 1974, 101; Beinlich,
in: LA I, 517.
19 S. z.B. Edfou I, 340; cf. Duemichen, Geographische Inschriften I, 1865,
Pl. 61; s. auch Helck, Gaue, 1974, 101; ders., in: LA II, 389.

258
al-Afawila - Dair al-Gabrawi

al-Atäwila («—l5l—f=VI)

Bekannt als Fundort zweier Blöcke aus einem Tempel, von denen der eine
den Namen Sesostris' I.,der andere den des Königs Htp-jb-R' aus der 13.
Dynastie trägt. In der Nähe des Ortes wurde eine Nekropole entdeckt; aus
den Gräbern des MR stammen u.a. Statuen und Stelen .

Dair al-GabräwT ( >J ; ', ^ j—tJ )

In der Nähe des Ortes befindet sich eine Nekropole mit Felsgräbern von
Beamten und Gaufürsten des 12. oberägyptischen Gaues aus der Zeit des AR .
Die Gräber Nr. 67, 72, 95 und 39 im Nordteil der Nekropole sind jedoch in
die Zeit nach der 6. Dynastie zu datieren .

1 Karaal, in: ASAE 3, 1902, 80f.; Weill, in: RdE 7, 1950, 194; Habachi,
in: ASAE 52, 1954, 461, Pl. 10-11A; Beinlich, in: LA I, 517; cf. auch
PM IV, 246.
2 Kamal, a.a.O., 81ff.; PM IV, 247; Fischer, in: Metropolitan Museum
Journal 9, 1974, 18ff.
3 S. zuletzt Beinlich, in: LA I, 1027f.
4 Dazu s. PM IV, 242f.; cf. Brunner, Die Anlagen der ägyptischen Fels-
gräber, ÄF 3, 1936, 43ff., 80.

259
13. Der 13. oberägyptische Gau

ndfj.t (der !3./t4. aberägyptische Gau)


ndfj.t hntt (der 13. oberägyptische Gau)
siwt(j) (die Gauhauptstadt, Asyüt)
slwtj ( s. siwt(j))
hwt-ntr nt Wpwlwt (Upuaut-Tempel)
pr-Wpwlwt (Upuaut-Tempel)
Jjut nt jrj pt (Name des Upuaut-Tempels)
smjt nt stwt (Nekropole von Asyüt)
vi qrrt (Name der Nekropole)
hwt-ntr nt Jnpw (nb rl qrrt) (Anubisheiligtum)
pr-Jnpw (Anubisheiligtum)
rl-pr [n Jnpw nb] rl qrrt (Anubisheiligtum)
ti -'nh (KuTtstatte des Osfrfs bei' Asyüt/
mdd(nj) (Ort bei Asyüt)

Fundorte:

Asyüt
Sarifa
Masra'
Därä/al- 'Atämina

261
Der 13. oberägyptische Gau

ndfj.t

Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Griffith, The In-
scriptions of Siüt and Der RTfeh, 1889, Pl. 13, Z. 36 = Mon-
tet, in: Kemi 3, 1930/5, 103 = Brunner, Die Texte aus den
Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 58

«^ Mair, Grab ß Nr. 2 des Wh-htp, Sohn des Snbj; 12. Dyn. =
aP Blackman, Meir II, 1915, Pl. 12 Nr. 1

Ndfj.t ist sowohl der Name des 13. als auch des 14. oberägyptischen Gaues
2
da beide Gaue ursprünglich einen einzigen Verwaltungsbezirk bildeten .
Schon früh unter König Snofru aus der 4. Dynastie wurde das Gebiet auf zwe
3
Gaue aufgeteilt . Um beide Gaunamen voneinander zu unterscheiden, wurde
der spätere 13. mit dem Zusatz hntt "vorderer" und der 14. mit phtt "hin-
terer" versehen . In einigen Inschriften aus der Zeit des AR und des MR
ist, wie die beiden oben erwähnten Belege zeigen, der Gauname manchmal auc
ohne einen dieser Zusätze überliefert. Nur aufgrund des Fundortes des be-
treffenden Denkmals läßt sich feststellen, welcher der beiden Gaue gemeint
ist. Über die Beweggründe zu dieser Schreibung lassen sich lediglich Ver-
mutungen anstellen. Gab es dafür politische Gründe, oder läßt sich daraus
schließen, daß die Verwaltung beider Gaue zu bestimmten Zeiten in einer Ha
lag? Der einzige uns bekannte Gauverwalter des 14. oberägyptischen Gaues
aus der Zeit des AR namens Hnj/Nfr-k?, der in der Mitte der Regierungszeit
des Königs Pepi II. gelebt haben dürfte, schreibt in seinem Titel den Gau-
namen ohne den Zusatz phtt . Da es während seiner Amtszeit im 13. ober-
ägyptischen Gau keinen Gauverwalter gab, hat er damals vielleicht beide
Gaue, den 13. und 14., allein verwaltet. Dies gilt auch für den Gaufürsten
1 Zur Lesung des Gaunamens als ndfj.t s. Clere, in: MDAIK 24, 1969, 93ff.
2 S. auch Helck, Gaue, 1974, 102.
3 An den Wänden des Taltempels des Königs Snofru in Dahsur werden beide
Gaunamen mit dem dazugehörigen Zusatz phtt bzw. hntt geschrieben, s.
Fakhry, The Monuments of Sneferu at Dahshur II. 1, 1961, 30, 33f. und
Fig. 12 und 15.
4 Dazu s. unter ndfj.t hntt (13. oberäg. Gau) und ndfj.t phtt (14. ober-
äg. Gau).
5 Blackman, Meir V, 1953, Pl. 26f.
6 Zur Situation im 13. oberägyptischen Gau während des AR und der 1.
Zwischenzeit s. Gomaä, TAVO Beih. B/2 7, 1980, 97ff.

262
ndfj.t - ndfj.t hntt

Htj II. vom 13. oberägyptischen Gau, der ebenfalls den Gaunamen ohne den
Zusatz hntt schreibt7: auch aus dessen Amtszeit ist uns kein Oberhaupt im
14. oberägyptischen Gau belegt . Andererseits nennt sich wh-htp, Sohn des
Snbj, in seinem oben genannten Grab "Oberhaupt des Gaues von ndfj.t", eben-
falls ohne den Zusatz phtt, obwohl während seiner Amtszeit für den 13.
9
c
oberägyptischen Gau der Gaufürst H pj-df3j bekannt ist . Daher dürfte mit
ndfj.t in der Inschrift des Wh-htp der Name des 14. oberägyptischen Gaues
gemeint sein.

ndfj.t hntt
Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche
Dokumente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Griffith,


^ The Inscriptions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl.
11, Z. 21 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 93 = Brunner,
Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit
von Siut, ÄF 5, 1937, 45

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


Sesostris Ier, 227f., Pl. 3

4« Asyüt, Grab Nr. 1 des H'pj-dflj; 12. Dyn. = Griffith,


a.a.O., Pl. 3, Z. 151 = Montet, in: Kemi 1, 1928, 64
= Urk. VII 66, 17

<£L fy"®) Asyut, Grab Nr. 2 des H'pj-dfij, Sohn des Jdj; 12.
^^^^ Dyn. = Griffith, a.a.O., Pl. 10, Z. 11f. = Montet,
in: Kemi 3, 1930/5, 88

7 Jtj-jbj, der Inhaber des Grabes Nr. 3 von Asyüt und der Vorgänger des
Htj II., schreibt den Namen des 13. oberäg. Gaues mit dem Zusatz hntt,
s. z.B. Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von
Siut, ÄF 5, 1937, 45, Z. 21; s. auch unter ndfj.t hntt.
8 Dazu s. Gomaä, a.a.O., 105.
9 S. z.B. Urk. VII 66, 17.

263
Der 13. oberägyptische Gau

Es handelt sich bei ndfj.t hntt um den Namen des 13. oberä'gyptisehen Gau-
1
es .

Die Kapelle Sesostris' I. nennt in der Kolumne, die den Gaunamen trägt,
den Gott Upuaut und verweist damit auf siwt, heute Asyut, als Gaumetropo-
le 3 .

Das Gebiet des 13. oberägyptischen Gaues war auf das Westufer des Nils
beschränkt und erstreckte sich von etwa 3 km südlich von Asyut im Süden
bis zum heutigen Dorf Um al-Qusür gegenüber von Gabal Abu Füda im Norden .

slwt(j)

Asyüt, Grab Nr. 5 desfftjI.; 1. ZwZt = Griffith,


-Wo The Inscriptions of Siut and D§r RTfeh, 1889,
Pl. 15, Z. 1, 23 und 33 = Montet, in: Kemi 3,
1930/5, I07ff. = Brunner, Die Texte aus den Grä-
bern der Herakleopol itenzei't von Siut, ÄF 5,
1937, 54, 67f.

Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Griffith,


^ o a.a.O., Pl. 11, Z. 1, 12; Pl. 12, Z. 58 = Mon-
tet, a.a.O., 89ff. = Brunner, a.a.O., 42, 44, 49

Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Griffith,


^•^o-, M o a.a.O., Pl. 13, Z. 21, 32; Pl. 14, Z. 61 = Mon-
tet, a.a.O., 98ff. = Brunner, a.a.O.,55, 57, 59

Sarg des Htpj aus Asyüt, Brüssel Nr. E.3036; 12.


v ^ o ) y*^o (?) Dyn. = Speleers, Recueil des Inscriptions
egyptiennes, 1923, 20f. Nr. 12, 29 und 31

1 Zum Gaunamen s. Gauthier, DG I, 14; AEO II, 74*; Montet, Geogr. II,
135f.; zur Lesung des Namens s. unter ndfj.t.
2 Lacau-Chevrier, Sesostris ler. Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyp-
tens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
3 Dazu s. Helck, Gaue, 103; s. auch unter slwt(j).
4 Zur Grenze des 13. oberäg. Gaues s. Helck, a.a.O., 104; ders., in: LA
III, 390; cf. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, lOOf.
264
sä wt(j)

iC^tV^. " ^ ^ Q LiSt, Grab des Snwsvt-'nh; 12. Dyn. = Hayes,


Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh, 1937,
Pl. 10, Z. 486

---neQG pReisner III, Suppl. verso II. 10, 20, 22-24 =


•Wül
Simpson, Papyrus Reisner III, 1969, Pl. 21
(links), Z. 10, 20 und 22-24

—-"Wi^O Asyüt, Grab Nr. 1 des Hcpj-dßj\ 12. Dyn. =


Griffith, a.a.O., Pl. 1, Z. 2; Pl. 3, Z. 81, 155,
180, 184; Pl. 4, Z. 218, 223; Pl. 5, Z. 232,
236f., 240; Pl. 6, Z. 261, 268, 271, 273f. , 277,
279; Pl. 7, Z. 290; Pl. 8, Z. 309; Pl. 9, Z.
330, 345, 387 = Montet, in: Kemi 1, 1928, 55,
59, 64ff. = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 46, 49f.,
53ff., 59, 65, 74ff., 78, 83f.

Asyüt, Grab Nr. 2 des H'pj-df]j, Sohn des Jdj;


o 12. Dyn. = Griffith, a.a.O., Pl. 10, Z. 3 - Mon-
tet, in: Kemi 3, 1930/5, 87

Asyüt, Grab Nr. 6 des Hcpj-dflj, Sohn des Jdj;


^ o 12. Dyn. = Montet, in: Kemi 6, 1936, 133, Z. 10
und 17

ÜQ Asyut, Grab Nr. 8 des Wp?j, Sohn des Htj; 12.


EK? Dyn. = Montet, a.a.O., 137, Z. 1

CTIII 190b
ir^SjMS >
^L-%;h\§°$ CT VII, 227i, 245c

_^-l (\° Stele des sbk-tl, vermutlich aus Asyüt, Leiden


>G
Nr. 41 = Boeser, Beschrijving van de Egypt.
Verzameling II, 1909, Pl. 31, Z. 2

Slwt(j), das koptische CIOOYT / CI6O0YT , die heutige Provinzhaupt-


stadt Asyüt, war in pharaonischer Zeit ein wichtiger Ort und Metropole des
13. oberägyptischen Gaues .
1 Gauthier, DG V, 3f.; AEO II, 74*f.; Montet, Geogr. II, 136ff.
265
Der 13. oberägyptische Gau

Im AR gibt es keinerlei Zeugnisse über die Stadt, dagegen spielte sie wäh-
rend der 1. Zwischenzeit in den Kämpfen zwischen den Herakleopol iten (9./
10. Dynastie) und den Thebanern (11. Dynastie) eine bedeutende Rolle. Dies
geht deutlich aus den biographischen Inschriften der Gräber dieser Zeit in
der Nekropole von Asyüt hervor, deren Inhaber Verbündete der Herakleopo-
liten waren 2 . Im MR behielt die Stadt zwar ihre bedeutende Stellung bei,
spielte aber keine politische Rolle mehr.

Hauptgott des Ortes war ein Gott in der Gestalt eines Schakals oder eines
Wolfs namens Upuaut, der auf Särgen des MR als "der von" bzw. "der in slwt"
bezeichnet wird . In den Gräbern der Ortsnekropole von Asyüt erscheint
Upuaut mit dem Beinamen "Herr von slwt , so z.B. in dem Titel jmj-r' hmw-
ntr Wpwlwt nb slwt, der häufig in den Titulaturen der dort bestatteten
Beamten vorkommt. Die Kapelle Sesostris' I. nennt denselben Gott als Herrn
des dortigen Tempels in der Kolumne mit dem Namen des 13. oberägyptischen
Gaues und verweist damit auf Asyüt als Gaumetropole . Durch die Gleich-
setzung des Upuaut mit einem Wolf nannten die Griechen die Stadt Avxwv
nöXig und den Gau Lykopolites . Der Upuaut-Tempel des MR ist nicht mehr
erhalten, er wird jedoch in Inschriften dieser Zeit als hwt-ntr nt Wpwlwt
bzw. pr-Wpwlwt bezeichnet . Im Grab des Gaufürsten Htj II.(Nr. 4 von As-
yüt) trägt der Tempel den Namen hwt nt jrj pt .

Neben Upuaut wurden in Asyüt noch andere Gottheiten verehrt: der Gott Osi-
ris besaß dort seit dem AR einen Kult und wird in den Pyramidentexten als
"Herr von slwt" bezeichnet . In der 1. Zwischenzeit und dem MR tragen

2 Zur Rolle der Gaufürsten von Asyut während der 1. Zwischenzeit s. Gomaä,
TAVO Beih. B/27, 1980, 149ff.
3 CT III, 190b; VII, 227i, 245c.
4 Dazu s. Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von
Siut, ÄF 5, 1937, 42, 49, 59, 64; cf. Montet, in: Kemi 1, 1928, 59,
65f.; ders., in: Kemi 3, 1930/5, 46, 54f.; s. auch unter siwtj.
5 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 227f., Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
6 S. auch Helck, Gaue, 1974, 103.
7 Kees, in: RE XIII, 2310ff.; RÄRG, 491f. mit Literaturhinweisen.
8 Zum Tempel des Upuaut von Asyüt s. unter Ijwt-ntv nt Wpwlwt.
9 S. auch unter hwt nt jrj pt.
10 Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 196 mit Anm. 1138f.

266
slwt(j) - slwtj

einige Beamte aus Asyut den Titel "Vorsteher der Priester des Osiris, des
Herrn des Westens" 11 , und vom MR an wurde die Ortsnekropole rl qrrt zur
Stätte des Osirisgrabes. Der Gaufürst H'pj-dfüj erwähnt in seinem Grab
den Gott Osiris mit den ßeiworten: Wsjr m jswt.f nt rl qrrt dsrwt jmj(w)t
12
slwt . Möglicherweise wurde der Teil der Ortsnekropole, der den Namen
tl cnh trägt1 , zur Stätte des Osirisgrabes. Da Osiris auf Denkmälern des
MR aus Asyüt und Abydos zwar als "Herr von tl cnh" bezeichnet wird, jedoch
nicht als Herr von Asyüt, könnte sein Kult damals auf einen bestimmten
Teil des Ortes bzw. seiner Nekropole begrenzt gewesen sein. Der Herr der
Nekropole war jedoch Anubis, der in Inschriften der 1. Zwischenzeit und
des MR als "Herr von rl qrrt" erscheint ; sein Tempel hwt-ntr nt Jnpw
(nb rl qrrt) existierte ebenfalls seit dem MR .

Zu den Gottheiten von Asyüt zählte auch die Göttin Hathor, die auf Denk-
mälern aus diesem Ort "Herrin von mdd(nj)" genannt wird .

slwtj

^ ^ Stele des Kkj aus Abydos = Kairo CG 20266

Auf der oben genannten Stele wird der Gott Upuaut, seit dem AR der Haupt-
gott der ägyptischen Stadt slwt, heute Asyüt, als "Herr von slwtj" be-
17
zeichnet . Da er sonst häufig auf Denkmälern aus der Ortsnekropole "Herr
von slwt" genannt wird , handelt es sich bei der Form slwtj vielleicht
um eine Schreibvariante des in der 1. Zwischenzeit und dem MR häufig über-
lieferten Ortsnamens sSwt1 . Der hier für Asyüt belegte Name slwtj "Wächter"
hängt mit der Lage des Ortes zusammen: Die Steilwand der libyschen Wüste
tritt nahe an die Stadt bzw. an den Nil heran und bildet dadurch für As-
yüt und dessen Umgebung einen natürlichen Schutz.
11 So im Grab des Htj I., s. Brunner, a.a.O., 69, Z. 43, und in den Gräbern
des Hcpj-dfij I. und II., s. Montet, in: Kernl 3, 1930/5, 49, Z. 231 und
88, Z. 11.
12 Montet, a.a.O., 50, Z. 237.
c
13 Dazu s. unter t% nh.
14 S. unter rl qrrt.
15 s. unter hwt-ntr nt Jnpw (nb rS qrrt).
16 Dazu s. unter mdd(nj).
17 Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 196 mit Anm. 1137.
18 Dazu s. unter siwt(j)
19 S. auch Gauthier, DG V, 12; zur Lesung s'wtj s. AEO II, 74*; cf. Bein-
lich, in: LA I, 489 mit Literaturhinweisen. Zur Schreibung von slwtj
im MR s. Simpson, Papyrus Reisner III, 1969,Pl. 21 (links), Z. 10, 20
und 22ff.,- s. auch unter siwt(j).
267
Der 13. oberägyptische Gau

hurt-ntr nt Wpw'ut

iar^ Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Griffith,


The Inscriptions of Siüt and Der RTfeh, 1889, Pl.
13, Z. 23f. = Montet, in:Kemi 3, 1930/5, 102 =
Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopo-
litenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 55

Der Tempel des Gottes Upuaut in der Stadt Asyüt trug den Namen hwt-ntv nt
Wpu'ut , sein Kult ist dort seit der 1. Zwischenzeit nachweisbar; häufig
wird Upuaut als Herr von s'Wt(j)" bezeichnet , als Herr des Tempels er-
scheint er auf der Kapelle Sesostris' I. in der Kolumne mit dem Namen des
13. oberägyptischen Gaues . Der Gaufürst Htj II. von Asyut, der zur Regie-
rungszeit des Herakleopolitenkönigs Merikare lebte, berichtet in seiner
biographischen Inschrift, daß er die Mauer des Upuaut-Tempels erneuerte
bzw. wiederaufbaute und gibt den Tempelnamen mit "Der Himmel dessen, der
den Himmel gemacht hat" wieder . Derselbe Gaufürst wünschte, daß sein Name
in dem "Tempel des Upuaut" {hwt-ntv nt Wpwiwt) "bis in die Ewigkeit dauern
möge" .

Auch in den Inschriften des MR wird der Upuaut-Tempel pv-Wpwlwt "Haus des
Upuaut" genannt . Von der Ausstattung des Tempels berichtet der Gaufürst
HcP{j-dfij in der Inschrift seines Grabes in der Nekropole von Asyut .

Denkmäler des MR sind aus dem Tempel jedoch nicht bekannt .

1 Gauthier, DG IV, 98.


2 Dazu s. unter S'Wt(j).
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyp-
tens, 1981, Taf.III, Taf. 2.
4 Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut,
ÄF 5, 1937, 27f.; Schenkel, MHT, 87f.; s. auch unter hwt nt jrj pt.
5 Brunner, a.a.O., 28.
6 Gauthier, DG II, 66; zur Schreibung des Namens s. unter pr-Wpw'wt.
7 Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 55ff.; ders., Geogr. II, 136.
8 Dazu s. PM IV, 259.

268
pr-Wpw]wt - hwt nt jrj pt - smjt nt slwt

pr-Wpwi wt '

Asyüt, Grab Nr. 1 des Hcpj-df3j; 12. Dyn. = Griffith,


The Inscriptions of SiOt and Der RTfeh, 1889, Pl. 4,
Z. 217 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 45

S. unter hwt-ntr nt Wpw'wt

hwt nt jrj pt

Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt = Griffith,


The Inscriptions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl.
13, Z. 21 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 102 = Brun-
ner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopoli-
tenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 55

Hwt nt jrj pt "Der Himmel dessen, der den Himmel gemacht hat" heißt der
Tempel des Gottes 2
Tempel des Gottes Upuaut in der Stadt Asyut , der Metropole des 13. ober-
ägyptischen Gaues.

Neben dem Namen hat nt jrj pt wird der Tempel des Upuaut einfach als
hwt-ntr nt Wpw'wt bzw. pr-Wpwlwt bezeichnet .

smjt nt s?wt

-^"^-9 n ^ Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Griffith,


c a £
^ " "-1^-^0 The Inscriptions of Siut and Der RTfeh, 1889, Pl.
12, Z. 66 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 97 = Brun-
ner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleopoli-
tenzeit von Siut, ÄF 5, 1937, 50 = Edel, Die In-
schriften am Eingang des Grabes des "Tef-ib", in:
Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 39.1,
1970, Abb. 1 und 1 A nach S. 4

1 Zu hwt "Himmel" s. WB III 247, 4f.


2 Schenkel, MHT, 88 mit Änm. a; cf. Beinlich, in: LA I, 491.
3 Dazu s. unter hwt-ntr nt Wpwlwt.
269
Der IS. oberägyptische Gau

Smjt nt siwt "Nekropole von Asyut" ist eine Bezeichnung der Nekropole die-
ses Ortes , die häufig in Inschriften der 1. Zwischenzeit und des MR rl
qwt "Höhlenöffnung" genannt wird. Als Herr der Nekropole erscheint der
Gott Anubis, der dort ein Heiligtum besaß . In einem Teil der Nekropole
namens tl cnfi glaubten die Ägypter das Grab des Osiris zu besitzen .

rl qrrt

Asyüt, Grab Nr. 5 des Htj I.; 1. ZwZt =


zj Q O
Griffith, The Inscriptions of Siut and Der
RTfeh, 1889, Pl. 15, Z. 42 = Montet, in:
Kemi 3, 1930/5, 111 = Brunner, Die Texte aus
den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut,
ÄF 5, 1937, 69

c=> >=>gg <=> Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbg; 1. ZwZt =


'0>'-o*°> 0 ' Griffith, a.a.O., Pl. 11f., Z. 1, 61 und 67
= Montet, a.a.O., 90, 97 = Brunner, a.a.O.,
42, 50 = Edel, Die Inschriften am Eingang
des Grabes des "Tef-ib", in: Abhandlungen
für die Kunde des Morgenlandes 39.1, 1970,
8 und Abb. 1 A

Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj II.; 1. ZwZt =


l-£oO
Griffith, a.a.O., Pl. 14, Z. 53 und 69 =
Montet, a.a.O., 104f. = Brunner, a.a.O., 59f.

<=> <=>s Asyüt, Grab Nr. 1 des Hcpj-df?j; 12. Dyn. =


°Q'"° " ° Griffith, a.a.O., Pl. 5, Z. 234, 237 und 239;
Pl. 6, Z. 274 = Montet, a.a.O., 50, 55 =
Urk. VII 56, 4 und 57, 1

1 Die Nekropole von Asyüt liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt, die mei-
sten Gräber sind heute zerstört; zur Lage der Nekropole und zu den Grab-
funden s. PM IV, 259ff.; s. auch unter den Fundorten.
2 Dazu s. unter rl qrrt.
3 S. unter hwt-ntr nt Jnpw (nb r' qrrt).
c
4 S. unter ti nh.

270
rl qrrt

Asyut, Grab Nr. 6 des Hcpj-df3j, Sohn des Jdj;


12. Dyn. = Montet, in: Kemi 6, 1936, 132, Z. 3

Opfertafel des Hcpj-dflj, Sohn des Jdj, aus As-


yut; 12. Dyn. = Kairo CG 23042

Opfertafel des Smswj aus Asyüt, Berlin Inv. Nr.


30/66; 12. Dyn. = Satzinger, in: MDAIK 23, 1968,
160, Taf. 51

<=»%<=>A <? <=>'<= ö <?'1r> CT I, 228b, 232d

AWi' -Oj A

Sarg des aus A s u


IA o-T^fl
aO)U ^^ v t =Kairo CG 28119

.ooa Sarg des Nht aus Asyut = Chassinat-Palanque,


\A<=>0 Necropole d'Assiout, MIFAO 24, 1911, 7f.

<=>/ii Q Sarg des #£pj aus Asyüt, Brüssel Nr. E.3036 =


1 < >e a
= ^ Speleers, Recueil des Inscriptions egyptiennes,
1923, 21 Nr. 19

Die Denkmäler der 1. Zwischenzeit und des MR aus Asyüt1 bezeichnen vi qrrt
als die Nekropole von Asyüt. In der Inschrift des Gaufürsten H'pj-dflj2
findet sich dafür auch die Bezeichnung "die heiligen (Stätten), die in
_ 3
Asyut sind" bzw. "das heilige Land , das unter Anubis ist". Der Gott Anu-
1 Der Name rl qrrt kommt mehrmals auf Särgen aus der Nekropole von Asyut
vor, dazu s. Chassinat-Palanque, Necropole d'Assiout, MIFAO 24, 1911,
13, 16, 20f., 24.
2 Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 50, Z. 237 und 239.
3 Tl~dsr, dies ist die allgemeine Bezeichnung für "Nekropole", s. WB V
228, 6; zu ri qrrt s. Gauthier, DG III, 128; AEO II, 73*f.; Montet,
Geogr. II, 136; Edel, Die Inschriften am Eingang des Grabes des "Tef-
ib", in: Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 39.1, 1970, 9 Anm.
9; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 144.
271
Der IS. ober ägyptische Gau

bis besaß als Herr der Nekropole dort ein Heiligtum, das rZ-pr [n Jnpu nb]
vi qrrt bzw. pr-Jnpu oder hwt-ntr nt Jnpu (nb r? qrrt) genannt wird . Durch
die Gleichsetzung des Anubis mit Osiris galt rl qrrt seit dem MR als Be-
gräbnisstätte des Gottes Osiris . Da aber Osiris nicht als "Herr von ri
qrrt", sondern "von t? cnh" bezeichnet wird, kann man annehmen, daß t% cnh
jener Teil von ri qrrt war, wo man das Osirisgrab verehrte .

Die Nekropole von Asyut, die einfach smjt nt slwt genannt wird , liegt in
unmittelbarer Nähe der Stadt am Steilrand des Berges, der heute unter dem
Namen Gabal Asyüt al-Garbi bzw. Istabi cAntar bekannt ist . Von weitem
sehen die Eingänge zu den Felsgräbern wie Höhlen aus, so daß die Bezeich-
nung ri qrrt "Höhlenöffnung" für die Nekropole von Asyüt nicht treffender
hätte gewählt werden können, denn qrrt bedeutet "Höhle, Loch"

hwt-ntr nt Jnpw (nb rl qrrt)

Asyüt, Grab Nr. 1 des H'pj-dfij;


iLdn o H a S o § o 12. Dyn. = Griffith, The Inscrip-
tions of Siut and Der RTfeh, 1889,
Pl. 6, Z. 273f. = Montet, in: Kemi
3, 1930/5, 55

Asyüt, Grab Nr. 1 des Hcpj-dfij;


IQ' 12. Dyn. = Griffith, a.a.O., Pl.
8, Z. 305, 309f. = Montet, a.a.O.,
63, 65 und 67, Z. 317

Hwt-ntr nt Jnpu (nb rl qrrt) ist eine Bezeichnung für das Anubisheil igtum

4 Anubis wird auf den oben genannten Denkmälern als "Herr von rl qrrt"
bezeichnet.
5 Zum Heiligtum des Anubis in der Nekropole von Asyüt s. unter hwt-ntr
nt Jnpu (nb r l qrrt).
6 Dazu s. unter slwt(j).
c
7 S. auch unter tl nh.
8 S. unter smjt nt slwt.
9 Baedekers Ägypten, 1928, 220.
10 WB V 6 2 , 4; s . auch E d e l , a.a.O.
272
hwt-ntr nt Jnpu (nb vi qrrt) - pr-Jnpw - rl-pr [n Jnpw nb] vi qrrt

in der Nekropole der Stadt Asyüt , wo der Gott als "Herr der Nekropole
ri qrrt" , einen seiner Hauptkulte in Ägypten besaß. Das Heiligtum wird in
anderen Inschriften des MR auch pr-Jnpw "Haus des Anubis" genannt , und ei-
ne zum Teil zerstörte Inschrift am Eingang des Grabens des Jtj-jbj in der
Nekropole von Asyüt bezeichnet es als vl-pr In Jnpu nb] rl qrrt . Über sei-
ne Ausstattung berichtet die Inschrift des Gaufursten Hcpj-dflj in seinem
Grab in der Nekropole von Asyut . Ob das Anubisheiligtum von rl qrrt mit
dem auf den Stelen Kairo CG 20373 und 20778 genannten hwt-ntv nt Jnpw
identisch ist, wie Gauthier annimmt, ist unsicher .

pr-Jnpw

n j ^ Asyüt, Grab Nr. 1 des Hcpj-dflj; 12. Dyn. = Griffith,


The Inscriptions of Siüt and Der RTfeh, 1889, Pl. 8,
Z. 312 = Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 66

S. unter hwt-ntr nt Jnpw (nb v' qrvt)

r>-pv [ n Jnpw nb] rl qrrt

Asyut, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt = Edel, Die


[Vw-DL^^J Inschriften am Eingang des Grabes des "Tef-ib", in:
Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 39.1.,
1970, 8 und Abb. 1 A, Z. 67

S. unter hwt-ntr nt Jnpw (nb v% qvvt)

1 Gauthier, DG IV, 98.


2 Dazu s. unter rl qrrt.
3 Gauthier, DG II, 56; zur Schreibung des Namens s. unter pr-Jnpw.
4 Edel, Die Inschriften am Eingang des Grabens des "Tef-ib", in: Abhand-
lungen für die Kunde des Morgenlandes 39.1, 1970, 8 und Abb. 1 A; zur
Schreibung des Namens s. unter vl-pv [n Jnpw nb] vi qrvt.
5 Dazu s. Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 55; ders., Geogr. II, 136.
6 Oben in Anm. 1.
7 Der Fundort der beiden Stelen ist unbekannt, vermutlich bezeichnet das
auf ihnen genannte hwt-ntr nt Jnpw den Anubistempel in der Hauptstadt
des 17. oberägyptischen Gaues; dazu s. auch unter hwt-tn im 17. ober-
ägyptischen Gau.
273
Der 13. ober-ägyptische Gau

c
t'i nh

Stele des Wplj, Sohn der Htj, aus Asyut, Brit. Mus. Nr.
257[928] ; 12. Dyn. = Hierogl. Texts IV, Pl. 30

^^Q.^ Grabstein des Pnd aus Asyut; 12. Dyn. = Kairo CG 20201
< iI I
=>£*—* Stele der SS(t)-Hp aus Abydos = Kairo CG 20745

Opferstein des Sn,swj aus Asyut, Berlin Inv. Nr. 33/66 =


? Kamal, in: ASAE 16, 1916, 96 = Satzinger, in: MDAIK 23,
1968, 160, Taf. 51

r:* Fragment einer Opfertafel aus Asyüt = Kamal, a.a.O., 97


Nr. 113

Holzfragment aus Asyüt; MR(?) = Kamal, a.a.O., 105


-r Nr. 132

Während der Gott Anubis nur einmal auf dem oben aufgeführten Opferstein des
Smswj als "Herr von tl cnh" bezeichnet wird, erscheint in allen übrigen Be-
legen aus der Zeit des MR Osiris mit diesem Beinamen. Beide Gottheiten er-
scheinen in einer geographischen Liste im Tempel von Madinat Häbü mit der
1 2
Ortsbezeichnung rl qrrt und tl nh . Daher hat Gardiner tl cnh in unmit-
c

telbarer Nähe von Asyüt bzw. von r? qrrt lokalisiert . Rl qrrt war seit
dem MR Stätte des Osirisgrabes, wie die Inschrift im Grab des Gaufürsten
Hcpj-d.flj besagt: "(Ich bin) einer, den Osiris rechtfertigt in seinen Stät-
ten von rl qrrt, den heiligen (Stätten), die in Asyüt sind" . Ferner heißt
es: "(Ich bin) einer, der dem Gott folgt zu seiner Stätte in seinem Grab,
welches in rl qrrt ist, das heilige Land, das unter Anubis ist" . Da der
Gott Osiris in Inschriften der Gräber von Asyüt neben dem Beinamen "Herr
von tl cnh" auch "Herr des Westens" genannt wird und da rl qrrt als die
1 AEO-Plates, Pl. 26.
2 AEO II, 73*f. mit Literaturhinweisen.
c
3 Zu tl nh s. auch Gauthier, DG VI, 7.
4 Urk. VII 56, 13.
5 Urk. VII 57, lf.
6 So im Titel "Vorsteher der Priester des Osiris, des Herrn des Westens"
der von einigen Gaufürsten von Asyüt getragen wurde, dazu s. Brunner,
Die Texte aus den Gräbern der Herakleopolitenzeit von Siut, ÄF 5, 1937,
69, Z. 43; cf. Montet, in: Kemi 3, 1930/5, 49, Z. 231, 88, Z. 11.
274
c
•-.J.V'I t i nh - mdd(nj)

Stätte seines Grabes galt, kann man annehmen, daß t% cnh jene Stelle der
Ortsnekropole von Asyut war, in der die Ägypter das Osirisgrab zu besit-
zen glaubten.

mdd(nj)

Sarg des Bjj aus Asyut = Chassinat-Palanque,


Necropole d'Assiout, MIFAO 24, 1911, 19

V^ n Sarg des cnh.f aus Asyut = Chassinat-Palan-


o que, a.a.O., 27

ö , * ^^a= <¥¥) Sarg der Httj aus Asyut = Chassinat-Palanque,


n
^ ' ^ ' a.a.O., 127, 132

Sarg des Nht aus Asyut = Chassinat-Palanque,


am jw^fW)
a.a.O., 137

YYA—* Sarg des Hw,j aus Asyut = Chassinat-Palanque,


a.a.O., 157

V—YcSfa Sarg des Wpwlwt-m-hH aus Asyut = Chassinat-


Palanque, a . a . O . , 166

Y=y' * Sarg des cnw aus Asyut = Chassinat-Palanque,


a . a . O . , 175

NL^f^ Sarg des fifclj aus Asyüt = Chassinat-Palanque,


a . a . O . , 177

'UEC. Sarg des cnh.f aus A s y ü t = Chassinat-Palan-


q u e , a . a . O . , 189

Sarg des JtJ-jbj aus Asyut = Chassinat-Pa-


r^~s lanque, a . a . O . , 192

fwi Sarg des Hnnj aus Asyüt = Chassinat-Palanque,


H 1
a . a . O . , 221

275
Der IS. oberägyptische Gau

Sarg des Wywlwt-m-h.it aus Asyut = Chassi-


rr? nat-Palanque, a.a.O., 231

I I ß~} Sarg des Mshtj aus Asyüt = Kairo CG 28119

Sarg eines Unbekannten aus Asyüt, Bremen


V V f\A^ • Y=2? £7\£
Nr. B3892 = Roeder, in: Abhandlungen und
Vorträge, herausgegeben von der Bremer
Wissenschaftlichen Gesellschaft, Heft 4,
1929, 191ff., Taf. 4, Z. 7 und 9, Z. 4

Opfertafel des Slb aus Asyüt = Kamal,


in: ASAE 16, 1916, 97 Nr. 112

Mdd(nj), ein Kultort der Hathor, wird mit dem heutigen Drunka, ca. 4 km
südlich von Asyüt, identifiziert . Die Denkmäler aus der Zeit des MR,
hauptsächlich Särge, die den Ortsnamen mdd(nj) erwähnen, stammen jedoch
alle aus der Nekropole von Asyut und nicht, wie angenommen wurde , aus dem
etwa 4 km südlich davon gelegenen Drunka. Daher scheint mir eine Identifi-
zierung von mdd(nj) mit Drunka ungesichert. Roeder setzte mdd(nj) mit
der Nekropole von Asyüt gleich und vermutete außerdem, daß mdd(nj) eher
die Bezeichnung einer Gegend als die eines Ortes ist, da der Name häu-
fig mit dem Fremdlanddeterminativ geschrieben wird. Deshalb ist einer Lo-
kalisierung von mdd(nj) direkt bei Asyut der Vorzug zu geben vor einer Iden
tifizierung mit dem ca. 4 km südlich davon gelegenen Drunka . Vermutlich
handelt es sich bei mdd(nj) um den von dem arabischen Geographen Ibn Duqmäq
(gestorben um 1406 n.Chr.) genannten Ort al-Mäd an der Stelle der heutigen
Flur al-Mäd Nr. 56, auch al-Masäyid genannt, die direkt südlich der Stadt
Asyüt 1iegt .
1 Gauthier, DG III, 26; AEO II, 68*; Montet, Geogr. II, 139.
2 Dazu s. Wild, in: BIFAO 69, 1971, 307ff.
3 S. auch Beinlich, in: LA III, 1276.
4 Abhandlungen und Vorträge, herausgegeben von der Bremer Wissenschaftli-
chen Gesellschaft, Heft 4, 1929, 215f.
5 Zu mdd(nj) s. auch Münster, Untersuchungen zur Göttin Isis, MAS 11, 196E
118f.
6 Ramzi, Das geographische Wörterbuch der ägyptischen Städte und Dörfer I,
1954, 402. Ramzi, a.a.O., S. 105 dagegen lokalisiert mdd(nj) an dieser
Stelle bei dem heutigen Rlfä, in Bd. II.4, 1963, 28, bei dem heutigen
Duwänia, ca. 13 km südöstlich von Drunka.

276
Asyüt - Sarifa - Masrac - Dara/al- c
Atamina

Asyüt ( - b ^ ~I )

c
Bei dem sog. Istabi Antar direkt südwestlich der Stadt Asyüt befindet
sich die Nekropole der ägyptischen Stadt slwt mit Felsgräbern von Beamten
und Gaufürsten des 13. oberägyptischen Gaues aus der 1. Zwischenzeit und
der 12. Dynastie 1 . Aus den Gräbern stammen zahlreiche Funde, darunter Sär-
2
ge, Statuen, Stelen und O p f e r t a f e l n .

Sarifa ( ' — i } i )

Eine Nekropole mit Bestattungen, z.T. aus dem MR, die Gräber enthielten
einige Beigaben, darunter Armbänder .

Masrac ((_•>—"**)

Nekropole mit Bestattungen des MR, zu den Funden z ä h l t ein Sarg eines
Jmhtp aus der Z e i t der 12. Dynastie .

Därä/al-'Atämina ( * .;J •; 01/1,1 j )

Eine Nekropole des AR mit Bestattungen aus der 1. Zwischenzeit. Die d o r t


entdeckte Pyramide eines Königs Hwj i s t vermutlich in die 8. Dynastie zu
datieren .

1 PM IV, 259ff.,- Smith, in: MDAIK 15, 1957, 221ff; Gomaä, in: LA IV, 417;
cf. auch Beinlich, in: LA I, 493f.; zu den Grabinschriften vgl. Montet,
in: Kemi 1, 1928, 54ff.; ders., in: Kemi 3, 1930/5, 45ff., 45ff. und
Kemi 6, 1936, 131 ff.; Brunner, Die Texte aus den Gräbern der Herakleo-
politenzeit von Siut, ÄF 5, 1937; Edel, Die Inschriften am Eingang des
Grabes des "Tef-ib", in: Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes
39.1, 1970, lff.
2 PM IV, 265ff.; cf. Capart, in: CdE 8, 1933, 69ff.; Kamal, in: ASAE 34,
1934, 49ff., 125f.; ders., in: ASAE 38, 1938, 29ff.; Tony-Revillon, in:
ASAE 50, 1950, 59ff.; Satzinger, in: MDAIK 23, 1968, 160ff.; Peterson,
in: OrSu 19, 1970, 4f.; die angeblich aus Drunka bzw. Dair Drunka stam-
menden Denkmäler, so PM IV, 269f. , wurden in Wirklichkeit in der Nekro-
pole von Asyüt gefunden; s. dazu Wild, in: BIFAO 69, 1971, 307ff.
3 Kamal, in: ASAE 15, 1915, 191ff., besonders S. 194; cf. Gomaä, in: LA
IV, 417 mit Anm. 65.
4 PM IV, 259; cf. Kamal, in: ASAE 11, 1911, 5ff.; Gomaä, in: LA IV, 417
mit Anm. 64.
5 PMV IV, 258f.; cf. Brunner, in: AfO 16, 1952/53, 163f.; Weill, Dara,
1958; Beinlich, in: LA I, 990f.; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 97;
ders., in: LA IV, 417 mit Anm. 66.

277
14. Der 14. oberägyptische Gau

ndfj.t (der 13./14. oberäg. Gau)


ndfj.t phtt (der 14. oberäg. Gau)
qjs (die Gauhauptstadt, al-Qüsiya)
shwt qjs (die Felder von al-Qüsiya)
i't (Acker)
hbntj (Ort)

Fundorte:

Mair

279
Der 14. oberägyptische Gau

ndfj.t

Mair, Grab B Nr. 2 des Wh-htp, Sohn des Snbj;


12. Dyn. = ßlackman, Meir II, 1915, Pl. 12 Nr. 1

S. unter ndfj.t (13. oberägyptischer Gau)

ndfj.t phtt

ö o^s Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche


" ^ ° Dokumente, RA 14, 1967, 175 Abb. 18

Kapelle Sesostris1 I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


A
Sesostris ler, 228, Pl. 3

Gftisgl Block des Amenemhat III. aus Biyahmü; 1 2 . D y n .


^ = Habachi, in: ASAE 40, 1940, 727, Pl. 85

Bei ndfj.t phtt handelt es sich um den Namen des 14. oberägyptischen Gau-
1 — 2
es ; Hauptstadt war von Anfang an qjs, heute al-Qusiya . Dies geht auch
deutlich daraus hervor, daß die Göttin Hathor, die Hauptgöttin von qjs,
auf der Kapelle Sesostris' I. in der Kolumne genannt wird, die den Namen
des 14. oberägyptischen Gaues trägt .
Im Gegensatz zum 12. und 13. oberägyptischen Gau lag das Gebiet des 14.
oberägyptischen Gaues zu beiden Seiten des Nils und reichte von Gabal Abu
Föda auf dem östlichen Nilufer im Süden bis Dair Mawäs im Norden .

1 Zum 14. oberäg. Gau s. Gauthier, DG I, 13f.; Montet, Geogr. II, 141;
zur Lesung des Gaunamens s. unter ndfj.t (13. oberäg. Gau).
2 S. dazu Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 239f.; s. auch unter qjs.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, 228, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße
Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
4 Zur Grenze des 14. oberäg. Gaues s. Helck, Gaue, 1974, 105f.; Gomaä,
TAVO Beih. B/27, 1980, 106.

280
<J3S

qos

0° Türrahmen eines Königs Sesostris, in Kairo ge-


funden; 12. Dyn. = Daressy, in: ASAE 4, 1903,
102, Z. 4 (rechts)

Mair, Grab B Nr. 1 des Snbj; 12. Dyn. = Blackman,


Meir I, 1914, Pl. 2 (oberes Register)

?l^° \ j f § Mair, Grab B Nr. 2 des Wh-htp, Sohn des Snbj;


12. Dyn. = Blackman, Meir II, 1915, Pl. 11 (un-
teres Register), Pl. 12 Nr. 1, Pl. 15 (Mitte) =
Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, Taf. 6

VW Mair, Grab B Nr. 4 des Wh-htp, Sohn des Wh-htp;


"™ 12. Dyn. = Blackman, Meir III, 1915, Pl. 9 (links),
Pl. 19 (rechts) und Pl. 26 (links "zerstört")

Mair, Grab B Nr. 3 des Snbj, Sohn des Wh-htp,


Sohn des Snbj; 12. Dyn. = Blackman, Meir VI,
1953, Pl. 6 (links)

<rs Mair, Grab C Nr. 1 des Wh-htp, Sohn des Wh-htp


und dessen Frau Hnj-hrj-jb; 12. Dyn. = Blackman,
Meir VI, 1953, Pl. 15 (unteres Register)

»HPos#o.oqp QO I CT I , 259e

h4~/ Skarabäus des Snb-tj.fj aus Mair, MMA Nr. 28.2.


3 = Martin, Egypt. Administrative and Private-
Name Seals, 1971, 122 Nr. 1589, Pl. 8 (34)

Die ägyptische Stadt qjs, das griechische xovaaca J xövaog und das
koptische K W C / K O C , lag ca. 46 km nördlich von Asyüt an der Stelle
des heutigen al-Qusiya unweit des westlichen Nilufers1. Es ist zweifelhaft,
ob der Ortsname von dem ägyptischen qls "fesseln, binden"2 abgeleitet ist,
er hängt wohl eher mit dem Namen des Gottes Qis zusammen, der in griechi-
scher Zeit als Sohn des Horus galt3. Um diese Gottheit handelt es sich bei

1 Zu qjs s. Gauthier, DG V, 164f.; AEO II, 77*; Montet, Geogr. II, 141£.
2 WB V 13, lff.
3 WB V 17, 8f.; zu diesem Gott s. auch RÄRG, 41lf.

281
Der 14. oberägyptische Gau

der auf dem Rücken zweier langhalsiger Fabeltiere mit pantherartigen Köp-
fen dargestellten Figur. Im Alten und Mittleren Reich ist Qis nur aus Per-
sonennamen bekannt ; und es ist nicht gesichert, daß er als alter Stadt-
gott anzusehen ist. Von Anfang an tritt die Göttin Hathor als Hauptgott-
heit von al-Qusiya auf und wird bereits im AR als Herrin dieses Ortes be-
zeichnet . Auf der Kapelle Sesostris1 I. erscheint sie als Hauptgöttin des
Tempels in der Kolumne mit dem Namen des 14. oberägyptischen Gaues , was
_ 7
auf al-Qusiya als Gaumetropole hinweist . Die beschrifteten Gräber der
Q

Ortsnekropole am Wüstenrand unweit von Mair liefern uns wertvolle Infor-


mationen nicht nur über die dort bestatteten Beamten und Oberhäupter des
14. oberägyptischen Gaues aus der Zeit des Alten und Mittleren Reiches,
_ g
sondern auch über die Göttin Hathor und deren Kult in al-Qusiya . So wird
sie in den Gräbern aus dem MR mehrmals als "Herrin von qjs" bezeichnet
und Beamte dieser Zeit tragen den Titel "Vorsteher der Priester der Ha-
- 11
thor, der Herrin von al-Qusiya" . In CT I, 259e wird Hathor die "Alteste
von al-Qüsiya" genannt.

Obwohl von der alten Stadt bzw. von dem Tempel keine Denkmäler aus der
12
pharaonischen Zeit vorhanden sind , zeigt die Inschrift auf dem oben ge-
nannten Türrahmen eines Königs Sesostris aus der 12. Dynastie, daß der
4 Ranke, PN I, 333 Nr. 13ff., 157 Nr. 28; cf. James, The Hekanakhte Pa-
pers and other Early Middle Kingdom Documents, 1962, 138; so wie Qis
sind andere Personennamen mit dem des Gottes Wh, wie Wh-htp usw., ge-
bildet. Dies besagt aber nicht, daß diese Gottheit in al-Qüsiya schon
im AR oder MR verehrt wurde; zum Gott Wh s. RÄRG, 841; zu den Perso-
nennamen, die mit dem Namen dieses Gottes gebildet sind, s. Ranke, PN
I, 84 Nr. 2ff.
5 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 240; cf. Allam, Hathorkult,
MAS 4, 1963, 23ff.
6 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 228, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
7 Dazu s. Helck, Gaue, 1974, 105.
8 PM IV, 247ff.
9 Eine andere Nekropole, die zu dem Ort al-Qüsiya gehörte, liegt am östl.
Nilufer bei dem heutigen Qusair al-cAmärina, dazu s. PM IV, 239, 241;
die dort bestatteten Beamten aus der Zeit des AR standen ebenfalls, wie
die von Mair, in enger Verbindung zu der Göttin Hathor von al-Qüsiya.
10 Blackman, Meir I, 1914, Pl. 2; ders., Meir II, 1915,Pl. 15 und Meir VI,
1953, Pl. 6.
11 So im Grab des Wh-htp, Sohn des SnbJ, Blackman, Meir II, 1915, Pl. llf.
und im Grab des Wh-htp, Sohn des Wh-htp, Blackman, Meir III, 1915, Pl.
12 PM IV, 258.

282
qjs - shwt qjs - h't - hbntj

Tempel der Göttin Hathor in al-Qusiya bereits zur damaligen Zeit, viel-
leicht aber sogar schon früher,existierte .

shwt qjs

Mair, Grab C Nr. 1 des Wh-htp, Sohn des Wh-htp und


IO
dessen Frau Hnj-hrj-jb; 12. Dyn. = Blackman, Meir
VI, 1953, Pl. 15 (mittleres Register)

Shwt qjs, "die Felder von al-Qüsiya", meint die zu dieser Stadt gehörigen
überschwemmten bzw. bewässerten Äcker. Sht "Feld" ist hier als Personifi-
kation aufzufassen, ebenso wie das in demselben Grab genannte hlt "Acker"

h;t

m\ o Mair, Grab C Nr. 1 des Wh-htp, Sohn des Wh-htp und


dessen Frau Unj-h.vj-jb; 12. Dyn. = Blackman, Meir
VI, 1953, Pl. 17 (unteres Register), Pl. 21

S. unter shwt qjs.

hbntj

^ Q pRhind Mathem. Col. 86.1; 15. Dyn. = Peet, The Rhind


VN
-^ Mathematical Papyrus, 1970, 128, Pl. Y, Col. 86, Z.
1

Hbntj ist der Name eines unbekannten Ortes, der vielleicht mit dem später
überlieferten jlt-hbnt "Stätte von hbnt" identisch ist. Dieser letztere
Ort wird im Zusammenhang mit qjs, der Metropole des 14. oberägyptisehen
Gaues, in einer Inschrift im Tempel von Idfü genannt .

13 Die Inschrift des Türrahmens berichtet von Stiftungen für verschiedene


Tempel des Landes, darunter auch für den der Göttin Hathor, "der Her-
rin von qjs"; s. Daressy, in: ASAE 4, 1903, 102.
14 Blackman, Meir VI, 1953, 11 f., Pl. 17 und 21; zur Schreibung des Namens
s. unter hH; zur Schreibung hlt für Iht "Äcker" s. WB III 8; cf. WB I
12, 17.
15 Peet, The Rhind Mathematical Papyrus, 1970, 128 mit Anm. 2.
16 Zu jlt-hbnt s. Brugsch, Die. Geogr., 469; Gauthier, DG I, 30; Montet,
Geogr. II, 144. ooo
Der 14. oberägyptische Gau

Ein Ort namens hbnw? ( ^ Q ) kommt auf einem Gefä'ßfragment aus der Py-
ramide des Königs Djoser aus der 3. Dynastie vor 1 . Lesung wie Lage dieses
Ortes sind unsicher , ebenso ob man hbnw mit dem hier behandelten hbntj
identifizieren darf.

17 Lauer, La Pyramide ä Degres V, 1965, 51 Nr. 109, Pl. 31.


18 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 146.

284
Mair

Ma i r (j i* )

Am Wüstenrand, etwa 5 km südwestlich von Mair befindet sich eine Nekropo-


le, die Felsgräber von Beamten und Oberhäuptern des 14. oberägyptischen
Gaues aus der Zeit des AR bis einschließlich der 12. Dynastie1 enthält.
Aus den Gräbern des MR besitzen wir zahlreiche Funde, darunter Särge, Sta-
tuen, Stelen, Opfertafeln und Kanopen . Aus der gleichen Nekropole stammen
zwei Objekte mit Namen des Herakleopolitenkönigs Mrj-jb-Rc/Htj3. Die Ne-
kropole gehört zu dem ägyptischen Ort qjs, heute al-Qüsiya .

1 Blackman, in: JEA 1, 1914, 182ff.; PM IV, 247ff. ; die Gräber des Snbj
I. und II., Wfy-htp I., II. und III. sind in die 12. Dynastie datiert,
s. PM IV, 249ff.; cf. Blackman, The Rock Tombs of Meir I-VI, 1914-1953;
Vandier, in: RdE 13, 1961, 110f.; Gomaä, in: LA IV, 417.
2 PM IV, 256ff.
3 PM IV, 258; cf. v. Beckerath, in: ZÄS 93, 1966, 14f.
4 Dazu s. unter qjs.

285
15. Der 15. oberägyptische Gau

wnt (der Gau)


jlbtt wnt (Ostteil des Gaues)
jmntt wnt (Westteil des Gaues)
wnw (ältere Gaumetropole, al-ASmunain)
wnw-£mcj/rsj (s. wnw)
hrnnw (Gauhauptstadt, seit dem MR, Hermopolis/al-Asmunain)
hwt-ntr Dhwtj nb hrnnw (Tempel des Thot in Hermopolis)
pr-Dhwtj (Tempel des Thot)
hwt-jbtt (Heiligtum des Thot)
hsrt (der heilige Bezirk? von Hermopolis)
mn mrw(t) Dhuij-htp m wnt (Gebäude des Dhwtj-h-tp ™ 15. oberäg. Gau)
et-wrt (Kultstätte des Ptah in Hermopolis)
trtj (Region oder Ort am östlichen Nilufer)
hwt-nbw (Hatnüb)

Fundorte:

Hatnüb
al-cAmärina
as-Saih Sa cid
Dair al-Barsä
Mallawi
al-Aämünain
as-Saih cAbäda

287
Der 15. oberägyptische Gau

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Doku-


mente, M 14, 1967, 175 Abb. 18

Hatnüb-Inschr. Xa des Dhwtj-nht, Sohnes des Hww; 1.


ZwZt = Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 15, Taf. 6

Hatnüb-Inschr. IX des Dhwtj-nht, Sohnes des Dhwtj-nht;


1. ZwZt = Anthes, a.a.O., 14, Taf. 7

Hatnüb, Gr. Nr. 9 des Jhl; 1. ZwZt = Anthes, a.a.O.,


23, Taf. 13, Z. 1

Hatnüb, Gr. Nr. 11 des chl-nht; 11.(?) Dyn. = Anthes,


a.a.O., 26, Taf. 14, Z. 1

Hatnüb, Gr. Nr. 12 des 'hl-nht; 11.(?) Dyn. = Anthes,


a.a.O., 28, Taf. 15, Z. 1

Barsä, Grab Nr. 5 des 'hl-nht; 11.(?) Dyn. = Griffith-


Newberry, El Bersheh II, 1895, 30, Pl. 13, Z. 2

Hatnüb, Gr. Nr. 14 des tlhrj; 11 ,/12.(?) Dyn. = Anthes,


a.a.O., 32, Taf. 17, Z. 1

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 228, Pl. 3 und 26

Hatnüb, Gr. Nr. 49 des Jmn-m-fät; 12. Dyn. = Anthes, a.


a.O., 77, Taf. 31, Z. 12

Barsä, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,


El Bersheh I, 1895, Pl. 6, 15f., 18, 33 = Urk. VII 44,
18; 45, 4, 12; 46, 15f., 19; 48, 18; 49, 1, 5, 10, 16;
50, 18; 52, 18

BH, Grab Nr. 3 des Hnmw-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


Bern" Hasan I, 1893, Pl. 25, Z. 50 = Urk. VII 28, 2

Skarabäus des Wp-wlwt-htp = Martin, Egypt. Administra-


tive and Private-Name Seals, 1971, 36 Nr. 406, Pl. 17 (14)
288
wnt

Der Name des 15. oberägyptischen Gaues wnt "Hasengau" ist in der 1. Zwi-
schenzeit und im MR häufig belegt , insbesondere in dem Titel hrj-tp cl n
wnt "Oberhaupt des Gaues von wnt". Die Kapelle Sesostris' I. nennt die
Göttin Wnwt in der Kolumne, die den Namen des 15. oberägyptischen Gaues
trägt und verweist damit auf den Ort wnw als älteste Gaumetropole . Erst
kurz nach dem AR stieg der Ort hmnw, die Zwillingstadt von wnw, zum Sitz
der Verwaltung und zur GauhauptstadtJ empor. Dies geht deutlich aus den
häufigen Erwähnungen des Ortsnamens sowie des Hauptgottes Thot in den In-
schriften der 1. Zwischenzeit und des MR in HatnOb und Dair al-Bariä her-
vor . Die Nennung des östlichen und westlichen Hasengaues im Grab des Gau-
fürsten Vhwtj-h-t-p beweist jedoch nicht, daß der Gau damals in zwei Ver-
waltungszentren aufgeteilt war: Es ist vielmehr die Rede von Jungmannschaf-
ten, die im Osten und Westen des Gaues wohnten und beim Transport der Ko-
lossalstatue des Gaufürsten Dhwtj-htp aus dem Steinbruch von Hatnüb mitge-
wirkt haben.

Im MR lag das Gebiet des 15. oberägyptischen Gaues auf beiden Seiten des
Nils, die Südgrenze verlief bei dem heutigen Ort Dair Mawäs, die Nordgren-
ze bei aä-Saih, Timai am östlichen Nilufer, wo der Gabal al-cAdila von Osten
her an den Nil herantritt und eine natürliche Grenze bildete .

1 Zum 15. oberäg. Gau s. Gauthier, DG I, 196; AEO II, 79*, 81*; Montet,
Geogr. II, 146.
2 Neben den oben aufgeführten Belegen mit dem Gaunamen s. auch Anthes,
Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 34ff., 41f.,56f., 63; vgl. auch den Titel hql
wnt "Herrscher des Hasengaues", Anthes, a.a.O., 39, 54.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 228, Pl. 3 und 26; Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
4 Dazu s. Helck, Gaue, 1974, 106; s. auch unter wnW.
5 S. unter hmnw.
fc. Zu den Belegen des Ortsnamens s. unter hmnw.
1 Newberry, El Bersheh I, 1895, Pl. 15; Urk. VII 48, 18 und 49, 10; zur
Schreibung der Namen s. unter jfbtt Wnw und jmntt wnw.
8 Zur Grenze des 15. oberäg. Gaues s. Helck, a.a.O., 109; Gomaä, TAVO
Beih. B/27, 1980, 107.

289
Der 25. oberägyptische Gau

jlbtt wnt
Barsa, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,
f J°§3 El Bersheh I , 1895, P l . 15 = Urk. V I I 48, 18

S. unter wnt.

jrnntt wnt

Qfea. Barsa, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,


3
o iä
El Bersheh I , 1895, P l . 15 = Urk. V I I 49, 10

S. unter wnt.

<&., $ Q Hatnub, Gr. Nr. 10 des 'hl-nht; 11.(?) Dyn. = An-


thes, Hatnub, UGAA 9, 1928, 25, Taf. 13, Z. 7

S^.0 HatnQb, Gr. Nr. 23 des Dhwtj-nht; 11./12.(?) Dyn.


O
= Anthes, a.a.O., 52, Taf. 20, Z. 7

Hatnub, Gr. Nr. 24 des K?j; 11./12.(?) Dyn. = Anthes,


a.a.O., 54, Taf. 24, Z. 10

SB.O
Hatnub, Gr. Nr. 29 des Nhrj; 11./12.(?) Dyn. = An-
O
thes, a.a.O., 65, Taf. 21, Z. 7

Hatnub, Gr. Nr. 31 des Dhwtj-nht; 12. Dyn. = Anthes,


a.a.O., 67, Taf. 29, Z. 3

^ c .$o Li St, Grab des Snwsvt-'nh; 12. Dyn. = Hayes, Texts


in The Mastabeh of Se'n-Wosrt-cAnkh, 1937, Pl. 8,
Z. 405, Pl. 10, Z. 475

al-Qatta, Grab Nr. 2 des Nhl; 12. Dyn. = Chassinat,


& i :$Q
Fouilles de Qattah, MIFAO 14, 1906, 66, Z. 75

290
wnw

ö
4> DahSur, Grab des S%-Jst; 12. Dyn. = De Mor-
gan, Fouilles ä Dahchour II, 1903, 82, Z. 4

^ ^ oi 5 I T C 0 CT III, 194c

fe;ö^O CT IV, 108f

S°M CT V, 190d, h

^M-& :Ȥ CT V, 205m

S i O CT V, 279b

Wnw "Hasenstadt" ist neben hmnw ein weiterer Name der Metropole des 15.
oberägyptischen Gaues, heute al-Aämünain in Mittelägypten . Ursprünglich
war wnw nicht mit hmnw identisch, denn beide Orte werden in Inschriften
des MR nebeneinander genannt ; auch die Inschriften des NR trennen beide
Orte noch. Später jedoch fiel wnw ganz oder teilweise mit hmnw zusammen ;
es könnte sich ursprünglich um zwei benachbarte Orte oder die beiden Tei-
le einer Stadt gehandelt haben , eine Vermutung, die der heutige arabische
Name als-Asmünain "die beiden Asmün" nahelegt.

Roeder nimmt an, daß wnw als eine weltliche Bezeichnung für die ganze
Stadt anzusehen ist, wogegen hmnw nur den heiligen Bezirk mit dem Tempel
des Thot umfaßte.

Wnw, dessen Name vermutlich früher als hmnw überliefert ist , spielte

1 Gauthier, DG I, 196f.; AEO II, 81*; Montet, Geogr. II, 147.


2 Anthes, Hatnub, OGAÄ 9, 1928, 52, 54, 65, 67 (Gr. Nr. 23, 24, 29 und
31).
3 Vgl. die Städteliste vom Luxor-Tempel; Daressy, in: RecTrav 32, 1910,
63 Nr. 11 und 15; cf. Boeser, Beschrijving van de Egypt. Verzameling
VI, 1913, Pl. I (Stele Leiden V.l); cf. AEO II, 81*f.
4 Sethe, Amun und die Acht Urgötter von Hermopolis, 1929, 38 mit Anm. 3;
cf. AEO II, 80*f.
5 Sethe, a.a.O., 38.
6 Hermopolis 1929-1939, 1959, 25 § 27.
7 Zu den ältesten Belegen beider Ortsnamen s. Zibelius, TAVO Beih. B/19,
1978, 64 und 189.
291
Der 15. oberägyptische Gau

offenbar zuerst die Rolle der Gauhauptstadt, wie aus der Inschrift der Ka-
pelle Sesostris1 I. hervorgeht. Während der Name des Gottes Thot in der
Kolumne,die den Namen des 15. oberä'gyptisehen Gaues trägt, fehlt, ist die
Göttin Wnut, die Hauptgottheit von wnw , dort genannt : Auf Särgen des
MR und in einem Graffito aus derselben Zeit in Hatnüb 11 wird sie als
"Herrin von wnw" bezeichnet. Ob der neben ihr auf der Kapelle Sesostris' I.
genannte Dämon ch> "der Kämpfer" ebenfalls zu wnw gehört, ist unsicher,
12
aber nicht auszuschließen . Immerhin stand er in enger Verbindung zu dem
Sonnengott Re, der in wnw verehrt wurde und auf Särgen des MR als "wohn-
haft in" wnw bzw. "der, der sich in wnw befindet" oder als "der, der aus
wnw herausgekommen ist" bezeichnet 4 wird.
Der Ortsname wnw wird manchmal mit dem Zusatz smcj bzw. rsj "das oberägyp-
tische" bzw. "das südliche wnw" geschrieben , um zwischen diesem und ei-
nem gleichnamigen Ort im Westdelta zu unterscheiden, der in der Nähe von
Damanhür lag und manchmal als wnw-mhtj "das nördliche wnw" bezeichnet
wird . Die Vermutung, daß wnw-smcj/rsj ebenfalls im Delta gelegen hat ,
ist unbestätigt .

8 Sethe, a.a.O., 38; Roeder, a.a.O., 183f. § 40.


9 Lacau-Chevrier, Sesostris ler, 228, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße
Ägyptens, 1981, Taf.III, Taf. 2.
10 CT IV, 108f; V, 205m; cf. B. Altenmüller, Synkretismus in den Sargtex-
ten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 41.
11 Der Graffito berichtet von der Errichtung von Denkmälern für die Göt-
tin Wnwt, "die Herrin von Wnw", aus dem Steinbruch von Hatnüb, s. An-
thes, a.a.O. in Anm. 2, S. 25 (Gr. Nr. 10).
12 Die früheren Gaufürsten des Hasengaues aus der Zeit des MR tragen den
Namen dieses Dämons in ihren eigenen Namen, so wie bei 'hl-nfyt,
c
hl-htp und Jhl; zu diesen Namen Ranke, PN I, 44 Nr. 6 und llf.
13 Dazu s. H. Altenmüller, Die Apotropaia und die Götter Mittelägyptens I,
1965, 152ff.; zur Rolle des Re in Wnw s. auch Rossi-Pleyte, Papyrus de
Turin, 1869/76, 149, Pl. 118, Z. 11; AEO II, 82*.
14 CT V, 190d, h; 279a-b.
15 Dazu s. unter wnw-smc<j/rsj.
16 S. unter wnw-(mhtj) im 7. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
17 So Sethe, Pyr. Text, Komm. I, 95f.; cf. AEO II, 81*.
18 Boylan, Thot the Hermes of Egypt, 1922, 40; Zibelius, a.a.O., 65 mit
Anm. 433; s. auch unter Wnw-Sm'j/rsj.

292
wnw-Smcj/rsj - hmnw

wnw-Smcj/vsj

Pyramide des Jbj; 8. Dyn. = Jequier, La Pyramide


J
°0- d'Aba, 1935, P l . 8 , Z. 299

g^o X. List, Grab des Snwsvt-Cnh; 12. Dyn. = Hayes,


Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh, 1937,
Pl. 7, Z. 370

Wnw-rsj "das südliche w W w i r d von Sethe als eine Bezeichnung für die süd-
liche Hälfte der im Westdelta gelegenen Stadt wnw aufgefaßt2. Die Schrei-
bung des Ortsnamens mit dem Zusatz smcj "das oberägyptische" wnw in den
Texten der Pyramiden des Königs Jbj zeigt deutlich, daß es sich bei wnw-
smcj bzw. rsj im Grab des Snwsvt-'nk um eine Stadt in Ober- und nicht in
Unterägypten handelt, die daher mit dem Ort wnw Hermopolis magna (al-AS-
münain), der ehemaligen Metropole des 15. oberägyptischen Gaues, zu iden-
tifizieren ist . Dies geht auch deutlich aus einer Inschrift im Tempel von
Dandara hervor, wo der Ort wnw-smcj im Zusammenhang mit famw (al-Asmünain)
5
genannt wird .

hmnw

Hatnub, Gr. Nr. 9 des Jh?; 1. ZwZt = Anthes,


Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 23, Taf. 13, Z. 11

Hatnub, Gr. Nr. 11 des chl-nht; 11.(?) Dyn. =


Anthes, a.a.O., 26, Taf. 14, Z. 4

" o ^ V ö ""° Barsä, Grab Nr. 5 des 'hl-nljt; 11.(?) Dyn. =


~- -^ ' " " ° Griffith-Newberry, El Bersheh II, 1895, Pl. 13,
Z. 15, Pl. 17

1 Pyr. Text, Komm. I, 95f.; cf. AEO II, 81*.


2 Zu wnw bzw. wnw-mhtj im Westdelta s. unter Wnw-(mhtj) im 7. unteräg.
Gau, TAVO Beih. B/66.2.
3 Sowie in Pyr. Text 190a; dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 64.

4 Gauthier, DG I, 197; cf. Zibelius, a.a.O., 65 mit Anm. 433.


5 Duemichen, Geographische Inschriften II, 1866, Pl. 35, Z. 6.
293
Der 15. ober ägyptische Gau

Hatnüb, Gr. Nr. 13; 11.(?) Dyn. = Anthes, a.


EE<$ a.O., 31, Taf. 14. Z. 3

Hatnüb, Gr. Nr. 23 des Dhwtj-nht; 11./12.(?)


—- ö Q °
Dyn. = Anthes, a.a.O., 52, Taf. 20, Z. 7

Hatnüb, Gr. Nr. 24 des Klj; 11./12.(?) Dyn.=


O
oe Anthes, a.a.O., 54, Taf. 24, Z. 10

= *^vO Hatnüb, Gr. Nr. 26 des Nhrj; 11./12. Dyn.


Anthes, a.a.O., 60, Taf. 28, Z. 8

Hatnüb, Gr. Nr. 29 des Nhrj; 11./12.(?) Dyn.


= Eö e°
= Anthes, a.a.O., 65, Taf. 21, Z. 7

ö <j O
Hatnüb, Gr. Nr. 31 des Dhwtj-nht; 11./12. Dyn.
= Anthes, a.a.O., 67, Taf. 29, Z. 3

INI fV Barsä, Grab Nr. 1 des Dhwtj-nht; 11./12.(?)


im i- . Dyn. = Griffith-Newberry, El Bersheh II, 1895,
. •' Pl. 7

im iiu Torbau des Amenemhat II. aus al-Asmunain; 12.


Dyn. = Balcz-Bittel, in: MDAIK 3, 1932, 28,
Abb. 13

im n Q im o Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG


14°;
l l l | 0 J f Q l j HU © 20025

ö Stele des Jmnlj] aus DahSür; 12. Dyn. = Fakhry,


=o The Monuments of Sneferu II.2, 1961, 84 Fig. 401

z
oV\0.--T^0 " " ^ o CT I, 232a

^ -= n, ZZo ;; n r\ CT II, 128c, 148c, 308c, 310a, 312e, 313d-e,


© j:-öJr 3-=°} = = °Jra! 320d, 321d, 322c, 323c

294
tyrmw

Sinai-Inschr. Nr. 36; MR(?) = Gardiner-Peet-£erny


III 10 jr>ö
The Inscriptions of Sinai I, 1952, Pl. 14, Z. 9 =
PM VII, 343

Block des Sebekhotep II. aus al-Midämüd; 13. Dyn. =


B. de la Roque, Medamoud 1929, FIFAO 7, 1930, 91
Fig. 81 (Inv. 4076) = PM V, 146

Hrrmw "Stadt der Acht" 1 , lautet der Name der Hauptstadt des 15. oberägypti-
schen Gaues, die mit dem heutigen Dorf al-Asmünain in Mittelägypten iden-
tisch ist . Der Ortsname hmnw lebte weiter fort und wird assyrisch Himuni,
griechisch 'eoßdvv und koptisch i3 MOYN überliefert , und auch der
heutige Name al-ASmünain geht auf das ägyptische hmnw zurück. Wegen des
dort verehrten Gottes Thot, den die Griechen mit ihrem Hermes gleichsetz-
ten, erhielt die Stadt den Namen c Eo ßovTroXtg (lat. Hermupol is) 4 . Der
arabische Name al-Asmünain "die beiden Aämün" bezieht sich auf die Teilung
der Stadt in zwei getrennte Siedlungen, die wnw und hmnw hießen und ur-
sprünglich nicht miteinander identisch waren . Wnw, dessen Name mit dem
des Gaues zusammenhängt , und das zuerst die Rolle der Gaumetropole spielt,
tritt später hinter hmnw zurück. Dafür spricht auch, daß im MR der Name
hmnw häufiger belegt ist, als wnw , eine Tatsache, die die führende Rolle
von hmnw als Hauptort im 15. oberägyptischen Gau beweist.

Seit dem MR war der Hauptgott des Ortes Thot, den Inschriften der. 1. Zwi-

1 Der Name ist wohl von den in der Stadt verehrten acht Urgöttern abge-
leitet, Sethe, Amun und die Acht Urgötter von Hermopolis, 1929, 42ff.
2 Gauthier, DG IV, 176; AEO II, 79*ff.; Roeder, Hermopolis 1929-1939,
1959, 24f. § 25f.; Montet, Geogr. II, 146f.
3 Zu dem Ortsnamen s. Kessler, in: LA II, 1137 mit Anm. 6f.
4 Calderini, Dizionario dei Nomi geografici e topografici dell'Egitto
Greco Romano II, 1935, 165ff.
5 Sethe, a.a.O., 38; Roeder, a.a.O., 25; Helck, Gaue, 1974, 107; Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 67; s. auch unter wnw.
6 Der Name des 15. oberäg. Gaues lautet Wut, s. dort; cf. auch Sethe, a.
a.O., 37.
7 Dazu s. unter wnw.
8 Vgl. die oben genannten Belege mit denen von Wnw-, in den Sargtexten ist
der Name hrrmw mehrfach überliefert; s. B. Altenmüller, Synkretismus in
den Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 314, 243.

295
Der Ib. oberägyptische Gau

g
schenzeit und des MR oft als "Herr von hnnw" bezeichnen . Sein Tempel in
al-ASmünain existierte schon seit dem MR, vielleicht aber auch schon frü-
her . Neben Thot wurde auch der Gott Chnum , sicherlich der Chnum von
12
hr-wr , in hnnw v e r e h r t ; die oben genannte Stele Kairo CG 20025 bezeich-
net ihn als "Herrn von hnnw". V i e l l e i c h t besaß auch Ptah in hnnw s e i t dem
MR einen K u l t , da er neben den auf derselben Stele genannten Gottheiten
13
als "Oberhaupt" (hrj-tp) "von st-wrt" erscheint . Darüber hinaus wurde
eine Figur des Gottes Ptah in dem Tempel des MR von al-Asmünain gefunden .
hwt-ntr Dhutj nb hrnnw

Hatnüb, Gr. Nr. 13; MR = Anthes, Hatnub


iLaLJ
^ - - -" UGAÄ 9, 1928, 31. Taf. 14

Ewt-niv Vhwtj nb hnnw ist eine Bezeichnung für den Tempel des Gottes Thot
in Hermopolis (al-Asmünain), der ehemaligen Metropole des 15. oberägypti-
15 -
sehen Gaues . Wie eine Inschrift des Königs Amenemhat II. aus al-ASmunain
zeigt, existierte der Tempel bereits im MR, wahrscheinlich aber schon frü-
her: sie berichtet von der "Errichtung" bzw. "Erneuerung des Torbaues in
dem Tempel des Gottes Thot, des Herrn von hrnnw, den der König verfallen
aufgefunden hatte"16. Er entsandte 600 Mann nach Hatnüb, um die Steine für
die Bauarbeiten herbeizuschaffen . Der1Tempel
8 wird in anderen Inschriften
des MR pr-Dhwtj "Haus des Thot" genannt .

9 Vgl. z.B. Hatnüb, Gr. Nr. 9, 11 und 13; Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928,
23, 26 und 31; cf. Griffith-Newberry, El Bersheh II, 1895, Pl. 7, 13
und 17; die Stele Kairo CG 20025.
10 Dazu s. unter hwt-ntr Dhwtj nb hnnw und unter pr-Dhwtj.
11 Der Gott Chnum wurde schon im AR in hnnw verehrt, s. Zibelius, a.a.O.,
189f.
12 Dazu s. Roeder, a.a.O., 177 § 20.
13 S. unter st-wrt.
14 Roeder, a.a.O., 288 § 1; zur Verehrung des Gottes Ptah in hnnw s. Sand-
man Holmberg, The God Ptah, 1946, 232; cf. Roeder, a.a.O., 178.
15 Gauthier, DG IV, 96, 103f.
16 Roeder, in: ZÄS 67, 1931, 85f.; Balcz-Bittel, in: MDAIK 3, 1932, 27f.
und Abb. 13.
17 Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 31; zum Tempel des Thot in Hermopolis
im MR, PM IV, 168; Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 40ff. § 48ff.
18 Dazu s. unter pr-Dhwtj.

296
pr-Dhwtj

pr-Dhwtj

in &, BarSä, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,


El-Bersheh I, 1895, Pl. 16

Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20025

BarSä, Grab Nr. 1 des Dhwtj-nfyt; 12. Dyn. = Griffith-


Newberry, El Bersheh II, 1895, 26

Pi-Dhwtj "Haus des Thot" ist eine weitere Bezeichnung des Thot-Tetnpels in
Hermopolis magna (al-A^munain) 1, der sich in der Zeit des MR in dem Titel
des Hohenpriesters "Größter der Fünf im Haus des Thot" findet : Die Zahl
Fünf bezieht sich auf den Hauptgott Thot sowie vier andere Gottheiten,
die zusammen mit ihm eine Fü'nfheit bildeten . Von den Bauten des MR im
Thot-Tempel in Hermopolis sind nur geringe Reste erhalten, zu denen Bau-
teile eines Torbaues König Amenemhats II. gehören. In einem Graffito in
Hatnub wird der Tempel auch als hwt-ntr Dhwtj nb hmnw bezeichnet5.

Der Gott Thot besaß noch weitere Heiligtümer in den beiden Landeshälften,
die ebenfalls pr-Dhutj genannt werden : Eines davon befand sich in Helio-
polis7. Darüber hinaus bezeichnet sich der Gaufürst Dhwtj-htp als "Größter
der Fünf in den Tempeln des Thot von Ober- und Unterägypten" .

1 Gauthier, DG II, 141; Montet, Geogr. II, 148.


2 Boylan, Thoth the Hermes of Egypt, 1922, 151; Anthes, in: ZÄS 59, 1924,
104; zum Titel "Größter der Fünf" s. z.B. RÄRG, 806.
3 Sethe, Amun und die Acht Urgötter, 1929, 39.
4 PM IV, 168; Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 40ff. § 48ff.; cf. Balcz-
Bittel, in: MDAIK 3, 1932, 27f. und Abb. 13.
5 Graffito Nr. 13; s. Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 31, Taf. 14; s. auch
unter hwt-ntr Dhwtj nb }prmw.
6 Dazu s. Boylan, a.a.O., 162ff.
7 B. Altenmüller, Synkretismus in den Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7,
1975, 243 mit Literaturhinweisen.
8 Newberry, El Bersheh I, 1895, 16.

297
Der 15. oberägyptische Gau

hwt-jbtt

Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG


%?* 20025

CTVI 340n
• S U T ^ J S ! -
Hwt-jb£t "Haus des Netzes"1 ist der Name eines Heiligtums des Gottes Thot
2 3
in Hermopolis , der ehemaligen Metropole des 15. oberägyptischen Gaues ;
Auf der oben genannten Stele des Jpw wird Thot als "Herr von hmnw, Erster
von hsrt und wohnhaft in hwt-jbtt" bezeichnet. Da bereits im AR Jmhtp in
seinem Grab in der Nekropole von as-Saih Sacid den Gott als "Erster des
hwt-jbtt" tituliert , muß schon zu dieser Zeit ein Heiligtum dieses Namens
bestanden haben.

Der Name hwt-jbtt verweist auf das große Schlagnetz, mit dem Thot in der
Gegend von Hermopolis irgendwelche nicht näher genannte Wesen gefangen
hat . Thot stand auch dem Gott Horus bei seinem Streit mit Seth zur Seite,
letzterer wurde in der Gestalt eines Krokodils ebenfalls in dem Netz ge-
fangengenommen .

o
Hwt-jbtt ist nicht mit dem auf einem Zylinder eines Königs Amenemhat ge-
r-( Q

nannten „ identisch .

1 WB I 65, 2.
2 Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 38 bezeichnet hwt-jbtt als Tempel
der Acht Urgötter von Hermopolis; vermutlich sind die in CT VI, 340n
genannten Jbttjw, hier 4 an der Zahl, die anderen vier Gottheiten, die mit
Thot eine Fünfheit bildeten, s. Sethe, Amun und die Acht Urgötter, 1929,
39.
3 Zu hwt-jbtt s. auch Gauthier, DG IV, 48; Montet, Geogr. II, 150.
4 Hsrt ist ebenfalls der Name einer Kultstätte des Thot, vielleicht eine
Bezeichnung des heiligen Bezirks von Hermopolis; dazu s. unter hsrt.
5 Davies, The Rock Tombs of Sheikh Said, 1901, 32 Anm. 2, Pl. 28.
6 Roeder, in: ZÄS 67, 1931, 84f.; Grdseloff, in: ZÄS 74, 1938, 138f.;
RÄRG, 294, 473; Bidoli, Die Sprüche der Fangnetze in den altäg. Sarg-
texten, ADAIK 9, 1976, 18 mit Anm. 2.
7 Boylan, Thoth the Hermes of Egypt, 1922, 153; zur Rolle des Thot in
dem Streit zwischen Horus und Seth im MR s. B. Altenmüller, Synkretis-
mus in den Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 235f.
8 Newberry, in: PSBA 25, 1903, 137.
9 Zu diesem Ort s. unter shwt, (sonstige Orte in Ägypten), TAVO Beih. B/
66.2.
298
hsrt

hsrt

Der sog. Obelisk des Sesostris I. von Abgig; 12. Dyn.


= LD II, 119a = Zayed, in: RdE 16, 1964, 202f. und
Fig. 2

Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20025

pRamesseum B 75 = Sethe, Der dramatische Ramesseum-


IPH papyrus, UGAÄ 10, 1928, 180, Z. 75, Taf. 17

Hsrt wird auf den oben aufgeführten Denkmälern aus der Zeit des MR in
Verbindung mit dem Gott Thot von Hermopolis genannt, der auf der Stele
Kairo CG 20025 als "Herr von hmnw (Hermopolis), Erster von hsrt und wohn-
2 3
haft in hwt-jbit" bezeichnet wird. Die Inschrift der Stele läßt er-
kennen, daß hsrt in unmittelbarer Nähe von al-Aimünain gelegen haben
muß und nicht, wie Sethe annimmt, mit der Nekropole von Tüna al-Gabal,
ca. 6,5 km westlich von al-Aämünain, gleichzusetzen ist . Dies geht auch
aus dem Papyrus Harris I 58, 1 aus der Regierungszeit Ramses1 III. deut-
lich hervor, in dem der König berichtet, daß er "viele Taten in hsrt für
seinen Vater Thot, der in Hermopolis ist", machte. Vermutlich ist hsrt mit
dem heiligen Bezirk der Stadt Hermopolis zu identifizieren .
Neben Thot wurde in der Spätzeit auch Osiris in hsrt verehrt ; in einem
koptischen Papyrus erscheint er als 0YCIP6 HZACPU) "Herr von hsrt" .

1 Die Bedeutung des Namens ist unklar, s. Roeder, Hermopolis 1929-1939,


1959, 25 § 28.
2 Hwt-jbtt ist ein Heiligtum des Thot in Hermopolis; dazu s. unter hwt-
jbtt.
3 Dieselben Worte finden wir auf der Statue eines Jwnj aus der Zeit des
NR aus Asyüt; Kamal, in: ASAE 16, 1916, 87.
4 Sethe, Amun und die Acht Urgötter, 1929, 39 § 74, 48 § 93; ders., Der
dramatische Ramesseumpapyrus, UGAÄ 10, 1928, 184. Diese Meinung finden
wir ebenfalls bei Gauthier, DG IV, 42f.; AEO II, 81*; Montet, Geogr.
II, 150; Helck, in: LA II, 1171.
5 Dazu s. Boylan, Thoth the Hermes of Egypt, 1922, 151f.; Roeder, a.a.O.,
179; ders., in: ASAE 52, 1954, 347.
6 Zur Verehrung des Osiris in al-Aämünain bzw. in hsrt s. Roeder, a.a.O.,
25 Anm. 209, 179.
7 Satzinger, in: JÄRCE 12, 1975, 42 Anm. h.

299
Der 15. oberägyptische Gau

rrm mrw(t) Dhwtj-htp m wnt

BarsX Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12.


: n D
^ -&*S Dyn.^
Dyn ==Newberry> Bershehi sI ,1895,
Newberry,E1ElBersnen 189!
25, Pl. 12 und 16 = Urk. VII 50, U

Mn mrw(t) Dhwtj-htp m wnt "es möge dauern die Beliebtheit des Dhwtj-htp
im Hasengau" ist der Name eines Gebäudes, das der Gaufürst Dhwtj-htp in
seinem Amtssitz im 15. oberägyptischen Gau errichtet hat. Da im Text le-
diglich der Name des Bauwerkes erscheint ohne weitere Beschreibung, könnte
es sich um einen Palast handeln1, oder mit größerer Wahrscheinlichkeit um
eine Kapelle, die der Gaufürst Dhwtj-htp für seine Kolossalstatue errich-
tet hat . Dafür spricht, daß in einer Szene sowohl eine Kapelle als auch
der Transport einer Statue aus dem Steinbruch von Hatnüb zusammen darge-
stellt sind.

st-wrt

jJri^O Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo CG 20025

Auf der oben aufgeführten Stele wird der Gott Ptah als hrj-tp st-wrt "Ober-
haupt des Großen Sitzes" bezeichnet und zusammen mit anderen Gottheiten
genannt, die in Mittelägypten, insbesondere im 15. oberägyptischen Gau, ver-
ehrt wurden, so Thot von Hermopolis, Chnum von Hermopolis und hr-wr, Ha-
thor von nfrwsj sowie alle Götter von Hermopolis. Da der Inhaber der Ste-
le außerdem den Titel "Priestervorsteher und Größter der Fünf in dem
[Haus] des Thot" trägt, kann man vermuten, daß st-wrt eine Kultstätte des
Ptah in Hermopolis (al-Asmünain) war . Der Gott Ptah wurde in Hermopolis,
vermutlich schon seit dem MR, verehrt , worauf die in al-A§münain in dem
aus dieser Zeit stammenden Tempel gefundene Figur des Gottes hindeutet.
1 Zu diesem Gebäude s. Newberry, El Bersheh I, 1895, 25.
2 Dazu s. Urk. VII 50, 17.
3 Zu st-WVt s. WB IV 7, 4ff.; Sandman Holmberg, The God Ptah, 1946, 29
Nr. 21, hat st-wrt auf der oben genannten Stele Kairo CG 20025 als ei-
ne Bezeichnung für Memphis aufgefaßt. Tatsächlich ist st-wrt für den
memphitischen Gott Ptah belegt, s. z.B. auf dem Statuensockel des
Hcj-m-wZst aus Saqqara, s. Gomaä, ÄA 27, 1973, 114, Taf. 3c; jedoch ist
st-wrt auch als eine Bezeichnung für verschiedene Orte bekannt, dazu s.
Gauthier, DG V, 72f.; cf. Sandman Holmberg, a.a.O., 246.
4 Die beiden Orte hr-wr und nfrwsj lagen auf dem Gebiet des 16. oberäg.
Gaues, dazu s. dort.
5 Dazu s. auch Gauthier, DG V, 73.
6 Sandman Holmberg, a.a.O., 232; cf. Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 178.
7 Roeder, a.a.O., 288. -,,-,,,
trtj

trtj

>ass, Hatnub, Gr. Nr. 49 des Jmn-m-hH; 12. Dyn. = Anthes,


,cca
Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 76f., Taf. 31, Z. 9

Barsa, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,


:M* El Bersheh I, 1895, Pl. 15 = Urk. VII 48, 19

Trjt erscheint in den Texten des MR als Kultstätte des Falkengottes cntj/
fimtj1; so wird der Gott in dem Graffito Nr. 49 von Hatnub und vermutlich
auch auf der von Simpson veröffentlichten Stele der 12. Dynastie,ebenfalls
aus Hatnüb3,als "Herr von trtj" bezeichnet. Auch in dem Grab Nr. 2 von Dair
al-Bars'ä wird trtj im Zusammenhang mit dem Gott Cntj/Nmtj in einer Inschrift
zu der Szene über den Transport der Kolossalstatue des Gaufürsten Dhwtj-htp
genannt: "Die Jungmannschaft des Ostens des Hasengaues ist in Frieden ge-
kommen (d.h. von Hatnub), Worte zu sprechen: Mein Herr ist nach trtj ge-
zogen, °ntj/timtj ist voll Jubel über ihn" .

Die Lage von trtj ist umstritten, man hat es entweder in der Gegend der
Nekropole von Dair al-Barsä lokalisiert oder mit dem heutigen Dairöt, kop-
tisch TEPWT , gleichgesetzt . Der Name Dairüt ist jedoch vermutlich
o

von äg. jw-rd und nicht von trtj abgeleitet . Die oben genannte Inschrift
über den Transport der Kolossalstatue des Gaufürsten Dhwtj-htp von Hatnub
sowie die Erwähnung des Namens in dem Steinbruch von Hatnub lassen vermu-
ten, daß trtj wie die meisten Kultorte des Gottes Cntj/Nmtj in Mittelägypten
auf dem östlichen Nilufer gelegen hat . Vielleicht ist trtj ein Ort in der
1 Zur Lesung des Namens des Gottes als cntj oder Nrntj s. Otto, in: LA I,
318f.; cf. Graefe, Studien zu den Göttern und Kulten im 12. und 10. ober-
ägyptischen Gau, 1980, 2ff. mit Literaturhinweisen.
2 MDAIK 16, 1958, 298ff.; ders., in: JNES 20, 1961, 25ff.
3 Die Ergänzung des Namens als trtj, so Simpson, in: MDAIK 16, 1958, 299,
Z. 7, ist ziemlich sicher.
4 Damit ist entweder die Kolossalstatue des Dhwtj-htp oder er selbst ge-
meint.
5 Newberry, El Bersheh I, 1895, 21, Pl. 25.
6 Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928, 87f.
7 Dazu s. Gauthier, DG VI, 79; Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 22;
Montet, Geogr. II, 155.
8 Meeks, Le Grand Texte de Donations, BdE 59, 1972, 74f.; cf. Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 28 mit Anm. 156.
9 Dazu s. Otto, a.a.O., 318f. mit Anm. 2.

301
Der 15. ober ägyptische Gau

Gebirgsregion des östlichen Nilufers auf dem Boden des 15. oberägyptischen
Gaues; denn der Ortsname wird ja mit dem Determinativ des Fremdlandes ge-
schrieben. Es könnte sich bei trtj jedoch auch um eine Bezeichnung der Ge-
birgslandschaft des östlichen Nilufers handeln, in der der Steinbruch von
Hatnüb liegt . Kessler vermutet in seiner Dissertation, daß trtj am En-
de des Steinbruchweges von Hatnüb bei dem heutigen Dorf al-Hawäta Sarq ge-
legen hat.

Der Name trtj ist von dem ägyptischen trt "Weide" abgeleitet und bedeutet
12
etwa "die beiden Weiden"

hwt-nbw

u Hatnüb, Gr. Nr. 9 des Jhl; 1. Zw.Zt = Anthes, Hat-


nub, UGAÄ 9, 1928, 23, Taf. 13, Z. 7 und 9

R Cl Hatnüb, Gr. Nr. 10 des chl-nht\ 11.(?) Dyn. = Anthes,


1
"3 „„„ a.a.O., 25, Taf. 13, Z. 6

i^n Barsä, Grab Nr. 5 des chl-nht\ 11.(?) Dyn. = Griffith-


^ Newberry, El Bersheh II, 1895, Pl. 13, Z. 12

c Hatnüb, Gr. Nr. 14 des Nhrj; 11./12.(?) Dyn. = An-


"3- thes, a.a.O., 32, Taf. 17, Z. 13

Hatnüb, Gr. Nr. 28 des Nhrj; 11./12. Dyn.(?) = Anthes,


*3-
a.a.O., 63, Taf. 30, Z. 8

Hatnüb, Gr. Nr. 49 des Jmn-m-hlt; 12. Dyn. = Anthes,


'W £/V)
a.a.O., 76, Taf. 31, Z. 3
X

Bar£ä, Grab Nr. 2 des Dhwtj-htp; 12. Dyn. = Newberry,


"5^
El Bersheh I, 1895, Pl. 14, Z. 1

10 Roeder, a.a.O., 24 § 24.


11 Historische Topographie der Region zwischen Mallawi und Samalut, TAVO
Beih. B/30, 1981, 99.
12 Dazu s. WB V 385; cf. Keimer, in: BIFAO 31, 1931, 177ff.; Kessler, a.
a.O.

302
Hwt-nbw

Hwt-nbw ist der Name des Alabastersteinbruchs von Hatnub etwa 16 km süd-
östlich der Ruinenstadt al-cAmärina . Vielleicht wegen der Kostbarkeiten
2
des in Hatnub gewonnenen Materials gaben die Ägypter dem Steinbruch den
Namen hwt-nbw "Goldhaus" . Das Gebiet von Hatnub gehörte vermutlich zu der
Gebirgslandschaft trtj, deren Schutzpatron der Falkengott Cntj/Nmtj war .
Sowohl hwt-nbw als auch trtj lagen auf dem Boden des 15. oberägyptischen
Gaues bzw. waren mit diesem Gau eng verbunden. Dafür spricht auch, daß
die meisten in Hatnub tätigen Beamten aus dem 15. oberägyptischen Gau stam-
men bzw. dort gelebt haben.
An den Wänden der Gänge und Stollen der Steinbrüche von Hatnub haben Be-
amte zahlreiche Graffiti und Zeichnungen hinterlassen, die die Zeit vom AR
bis in das MR umfassen . Der in Hatnub gewonnene Stein wird im MR einfach
als jnr "Stein" von Hatnub bezeichnet , aber auch als ss , c?t und cnh ,
vielleicht auch als mnw

Die Inschriften von Hatnöb berichten z.T. von Arbeiten verschiedener Be-
amter, die dort mit Aufträgen betraut waren; so sagte der Schreiber Hnmw-
jqr in dem Graffito Nr. 10, daß"er nach Hatnub geschickt wurde, um ss-
Stein zu holen, um Denkmäler herzustellen für Wnwt, die Herrin von wnw" .

1 Gauthier, DG IV, 79; AEO II, 78*; Montet, Geogr. II, 154.
2 Der Stein wird auch als 'lt-spst hrjt-tp hwt-nbw bezeichnet; dazu s.
Griffith-Newberry, El Bersheh II, 1895, Pl. 13, Z. 12; zu '? t-spst
"Kostbarer Stein" s. WB IV 447, 15, cf. WB I 165, 13ff.; Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 156 mit Anm. 929.
3 WB II 238, 16ff., 239, 2; WB III 2.
4 Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 24.
5 Anthes, Hatnub, UGAÄ 9, 1928; cf. Simpson, in: MDAIK 16, 1958, 298ff.
ders., in: JNES 20, 1961, 25ff.; ders., in: LA II, 1043ff. mit Lite-
raturhinweisen.
6 Newberry, El Bersheh I, 1895, Pl. 14, Z. 1.
7 Vgl. die Graffiti Nr. 10, Z. 6; Nr. 25, Z. 20, Nr. 32, Z. 2 und Nr.
43, Z. 2; Anthes, a.a.O., 25, 57, 68, 73; WB IV, 540f.
8 Vgl. die Graffiti Nr. 18, Z. 8 und Nr. 28, Z. 9; Anthes, a.a.O., 41,
63; s. auch oben Anm. 2; cf. WB I 165, 13ff.
9 Graffito Nr. 22, Z. 14; Anthes, a.a.O., 48, 51; WB I 204, 10.
10 Anthes, a.a.O., 76 (Gr. Nr. 49, Z. 3); WB II 72, 4.
11 Anthes, a.a.O., 25.

303
Der 25. oberägyptische Gau

12
Ein anderer Beamter spricht von dem Bau eines"Hwsw an der ... Wand die-
13
ses Hatnüb" . Das Graffito Nr. 13 berichtet, daß "600 Mann (nach Hatnüb)
geschickt wurden, um Stein für den Tempel des Thot, des Herrn von Hermo-
polis, zu holen" .
Aus dem Steinbruch von Hatnüb stammen viele Denkmäler , u.a. die Kolossal-
16
statue des Gaufürsten vhwtj-htp .

12 Hwsw bedeutet etwas, das im Steinbruch erbaut wird, s. WB III 249, 8;


cf. jedoch Anthes, a.a.O., 24.
13 Anthes, a.a.O., 23 (Gr, Nr. 9, Z. 8f.).
14 Anthes, a.a.O., 31.
15 Dazu s. Simpson, in: LA II, 1043ff.
16 Newberry, El Bersheh I, 1895, 17ff., Pl. 12ff.; zum Transport der Sta-
tue des Gaufürsten Dhwtj-htp s. auch Chevrier, in: RdE 22, 1970, 19ff.

304
Batnub - al- 'Amarina - as-Saify Sa'id - Dair al-Barsa

Hatnüb ( v j ^)

Steinbruchgegend in der östlichen Wüste, ca. 16 km südöstlich der Ruinen-


stadt al-cAmärina, mit zahlreichen Felsinschriften und Graffiti, von de-
nen die meisten in die 1. Zwischenzeit und das MR datiert sind. Aus Hat-
nüb stammen einige Felsstelen sowie beschriftete Fragmente .

al- 'Amärina («—-,1—«)1

Fundort einer Opfertafel des MR ; in der Nähe des Ortes befindet sich ein
Steinbruch aus der Zeit des MR(?) .

as-Saih Sacid ( -V-" j~—i)l )

An den Wänden einiger Gräber des AR in der Nekropole von aS-Saih Sa'id ha-
ben einige Gaufürsten des 15. oberägyptischen Gaues aus der 1. Zwischen-
zeit, darunter Dhutj-nfot und J7i?, Restaurierungsinschriften hinterlassen .

Dair al-Barsä ( I—i / Jl /P ~j )

Felsnekropole mit Gräbern von Beamten und Gaufürsten des 15. oberägypti-
schen Gaues aus der 1. Zwischenzeit und der 12. Dynastie . Aus den Gräbern
stammen zahlreiche Funde, darunter Särge, Statuen und Opfertafeln7. Die
Nekropole gehört zu dem ägyptischen Ort wnw/kmnw (al-Asmünain).

1 PM IV, 211Z.; Anthes, Die Felsinschriften von Hatnüb, UGAÄ 9, 1928;


Grdseloff, in: ASAE 51, 1951, 143ff.; Goedicke, in: ASAE 56, 1959, 55ff.;
vgl. auch De Bück, Egypt. Readingbook, 1963, 73f.
2 Simpson, in: MDAIK 16, 1958, 298ff.; ders., in: JNES 20, 1961, 25ff.;
Posener, in: JEA 54, 1968, 67ff.; zu Hatnflb s. Simpson, in: LA II, 1043ff.
3 PM IV, 235; cf. Kairo CG 23020.
4 PM IV, 237.
5 PM IV, 189, 191.
6 PM IV, 177ff., 183ff.; cf. Newberry, in: JEA 30, 1944, 75f.; Leclant,
in: OrNS 40, 1971, 234; Junge, in: LA I, 711ff. mit Literaturhinweisen;
Gomaä, in: LA IV, 417 mit Anm. 69.
7 Zu den Funden aus der Nekropole s. PM IV, 185, 187; Dunham, in: JEA 29,
1943, 61, Pl. 2 nach S. 50; Dunham-Smith, in: Studi Rosellini I, 1949,
263ff.
305
Der 15. ober ägyptische Gau

Mallawi ( ^ ) ^ )

Aus dem Ort soll eine Stele des MR stammen bzw. dort gekauft worden sein.
Wie jedoch ihre Inschrift deutlich zeigt, kommt die Stele aus Qäw al-Kubrä
im 10. oberägyptischen Gau. Sie erwähnt auch nur Ortschaften dieses Gau-
es .

al-Aämünain ( c^y—^1 )

In den Ruinen der alten Stadt von al-Asmünain wurden Blöcke mit Reliefs
und Darstellungen aus einem zerstörten Tempel aus der Zeit der 12. Dyna-
stie entdeckt; aus dem Bereich des Tempels stammen zahlreiche Funde .

as-Saih cAbäda ( > JL_^ ~ dl )

In der Nähe des Dorfes befindet sich eine Nekropole mit Bestattungen des
späten MR, aus den Gräbern stammen einige Funde, darunter Särge .

8 Zu dieser Stele s. Krauspe, in: Festschrift zum 150jährigen Bestehen


des Berliner ägyptischen Museums, 1974, 159ff., Taf. 18a.
9 PM IV, 168; Roeder, in: ZÄS 67, 1931, 85ff.; ders., in: MDAIK 2, 1932,
84, 123; ders., in: MDAIK 7, 1937, lff., 47 und MDAIK 9, 1940, 41f.;
cf. auch Roeder, Hermopolis 1929-1939, 1959, 40ff.; vgl. auch Balcz-
Bittel, in: MDAIK 3, 1932, 9ff. , 40 mit Abb. 21 auf S. 41; Bittel-
Hermann, in: MDAIK 5, 1934, llff.; Wainwright, in: JEA 19, 1933, 160
mit Fig. 1; CdE 10, 1935, 275; CdE 13, 1938, 295; Kessler, in: LA II,
1138f. mit Anm. 24.
10 PM IV, 176f.; cf. Gomaä, in: LA IV, 418 mit Anm. 70.
306
16. Der 16. oberägyptische Gau

m l-hd (der Gau)


hbnw ( ä l t e r e Gaumetropole, bei al-Köm al-Ahmar)
hv-wr (Sitz der Gauverwalter im MR)
hwt-ntr Hnmu (nb hv-wr) (Tempel des Chnum in hr-wr)
nfrusj ( K u l t o r t der Hathor)
dwt-Hr (Gegend im O s t t e i l des 16. oberägyptischen Gaues)
mn't-Hwfw (Hauptort von dwt-Hr, bei Bani Hasan al-Qadim)
nm-nfrt (Tihnä al-Gabal)
jw-rd ( K u l t o r t des Chnum)
jw-bw ( K u l t o r t der Hathor)
c
rjjt ( K u l t s t ä t t e der Hathor)
evt (Gegend s ü d l i c h von Bani Hasan)
pr-Plht (Heiligtum der Pachet)
hwt-ntr Pikt (s. pr-piht)
ulrw(?)/mnfrt(?) (Kultort des Chnum)

4 o
O
(Ort im 16. oberägyptischen Gau)

Fundorte

Bani Hasan
Zäwiyat al-Amwät

307
Der 16. oberägyptische Gau

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königli-


che Dokumente, AA 14, 1967, 175 Abb. 18

BH, Grab Nr. 29 des B?qt I.; 11./12. Dyn. =


Newberry, Beni Hasan II, 1893, Pl. 30f.

BH, Grab Nr. 33 des Blqt II.; 11./12. Dyn. =


Newberry, a.a.O., Pl. 35f.

BH, Grab Nr. 15 des Blqt III.; 11./12. Dyn. =


Newberry, a.a.O., Pl. 4f., 7

BH, Grab Nr. 27 des Rl-mu-Sntj; 11./12. Dyn.


= Newberry, a.a.O., 30f.

BH, Grab Nr. 17 des Htj; 11./12. Dyn. = New-


berry, a.a.O., Pl. 12-18

BH, Grab Nr. 14 des Hnmw-htp I.; 12. Dyn. =


Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 44 = Urk.
VII 11, 6

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Che-


vrier, Sesostris Ier, 228f., Pl. 3 und 26

Opferaltar Sesostris' I. aus Li§t; 12. Dyn. =


Kairo CG 23001

Fragment mit Namen Sesostris' I., vermutlich


aus Bani Hasan; 12. Dyn. = Moret, Catalogue du
Musee Guimet, 1909, 114, Pl. 51 Nr. 58

BH, Grab Nr. 21 des Nht; 12. Dyn. = Newberry,


Beni Hasan II, 1893, Pl. 22A

308
ml-hd

BH, Grab Nr. 2 des Jrnn-m-hlt; 12. Dyn.


E;JÖL
= Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 7f.,
14f., 17 = Urk. VII 14, 5, 11; 15, 10,
14, 16, 21; 16, 9; 17, 3, 18; 18, 12; 23,
17

BH, Grab Nr. 3 des Hnma-htp II.; 12.


Dyn. = Newberry, a.a.O., Pl. 25, 30 =
Urk. VII 28, 1f., 16

Der Name des 16. oberägyptischen Gaues mi-hd ist im MR mehrfach belegt,
insbesondere in dem Titel hrj-tp 'S n mi-hd "Oberhaupt des Gaues von m'-hd"<
der häufig in den Gräbern der Nekropole von BanT Hasan vorkommt .

Die Kapelle Sesostris1 I. nennt in der Kolumne mit dem Namen des 16. ober-
ägyptischen Gaues den Ort hbnw und weist ihn damit als Gaumetropole aus.
Tatsächlich amtierten dort die uns bekannten Gauverwalter aus der Zeit des
AR, die sich in der Nähe ihres Amtssitzes in einer Felsnekropole bei Zäwi-
yat al-Amwät bestatten ließen . Während des MR residierten die Gauverwal-
er nicht mehr in hbnw, sondern in den weiter südlich gelegenen Orten hv-wv
und nfrwsj , Im Ostteil des 16. oberägyptischen Gaues, dem sog. dwt-Rr
"Berg des Horus" , lag der Ort mn^t-fjwfw "Amme des Cheops", der als Amts-
sitz der "Vorsteher der östlichen Wüste" galt . Sowohl die Beamten von
hv-wv und nfrwsj als auch die von mnct-Hwfw legten ihre Gräber in der Ne-
kropole von BanT Hasan auf dem östlichen Nilufer an 8 .

Das Gebiet des 16. oberägyptischen Gaues erstreckte sich auf beiden Seiten
des Nils vom heutigen Dorf as-Saih Timai im Süden bis zu seiner Nordgrenze
jenseits von Tihnä al-Gabal9.
1 Zur Lesung des Gaunamens s. Gauthier, DG III, 8; Montet, Geogr. II, 157;
Helck, Gaue, 1974, 109.
2 Dazu s. Newberry, Beni Hasan I, 1893, 11, 81; Beni Hasan II, 1893, 26,
30, 32, 37f., 43, 53.
3 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 228f., Pl. 3 und 26; Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens,1981, Taf. III, Taf. 2.
4 Dazu s. auch unter hbnw.
5 S. unter hv-wv und unter nfvwsj.
6 S. unter dwt-Hv.
7 Dazu s. unter mnct-Hwfw.
8 Zur Nekropole von Bani Hasan s. PM IV, 141 ff.; Junge, in: LA I, 695ff.;
s. auch unter den Fundorten.
9 Zur Grenze des 16. oberägyptischen Gaues s. Helck, a.a.O., 111; Gomaä,
TAVO Beih. B/27, 1980, 114. -„„
Der 16. ober ägyptische Gau

hbnw
, | ö BH, Grab Nr. 14 des Hnmu-htp I . ; 12. Dyn.
Ü O Newberry, Beni Hasan I , 1893, 82, P l . 46
Urk. VII 1 3 , 9

Kapelle Sesostris1 I.; 12. Dyn. = Lacau-


Chevrier, Sesostris Ier, 229, Pl. 3 und 26

© S-^o BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-h't; 12. Dyn. =


Newberry, a.a.O., Pl. 7, 9 und 18 = Urk.
VII 17, 8; 19, 4

ur^o pRamesseum VI, 19 = Gardiner, in: RdE 11,


1957, 46, Pl. 2, Z. 19

Skarabäus des Jw-f-snb = Martin, Egypt. Ad-


M ministrative and Private-Name Seals, 1970,
13 Nr. 88, Pl. 18 (17)

Hbnw wird auf der Kapelle Sesostris' I. als Metropole des 16. oberägypti-
schen Gaues bezeichnet . Tatsächlich war die Stadt im AR Sitz der Gauver-
walter, die sich in einer Felsnekropole bei Zäwiyat al-Amwät bestatten
ließen . Seit dem Beginn des MR amtierten die Oberhäupter des 16. oberägyp-
tischen Gaues nicht mehr in hbnw, sondern in anderen Ortschaften des Gaues
und wählten sich für ihre Nekropole die Gegend bei dem heutigen Bani Hasan
auf dem östlichen Nilufer aus, ca. 16 km südlich von Zäwiyat al-Amwät .
Die Lage der Nekropole von BanT Hasan sowie die Inschriften ihrer Gräber
aus der Zeit des MR lassen deutlich erkennen, daß hbnw damals nicht mehr
die Rolle der Hauptstadt des 16. oberägyptischen Gaues innehatte: Die Stadt
tritt in dieser Zeit hinter anderen Orten des Gaues wie hv-wv, nfrwsj und
mn't-Hwfw zurück4 und gewinnt erst später ihre ehemalige Stellung als

1 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 229, Pl. 3 und 26; cf. Schlott-SChwab,


Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
2 Zur Nekropole von Zäwiyat al-Amwät s. PM IV, 134ff.
3 Zur Nekropole von Bani Hasan s. PM IV, 141ff.; Junge, in: LA I, 695ff.;
s. auch unter den Fundorten.
4 Diese Ortschaften werden häufiger als hbnw in den Gräbern von Bani Ha-
san genannt, s. auch unter hr—wr, nfrwsj und rrmct-Hwfw.
310
hbnw

Hauptstadt des 16. oberägyptischen Gaues zurück'.

Während die Nekropole von hbnw mit Sicherheit bei Zäwiyat al-Amwät liegt,
ist die Lage der alten Gauhauptstadt selbst umstritten. Nims, wie schon
-6
Maspero, lokalisierte sie bei Minya , man bevorzugt jetzt jedoch die Stelle
des heutigen al-Köm al-Ahmar, 8 km südlich von Minyä bzw. 2 km südlich von
Zäwiyat al-Amwät7 auf dem Ostufer. Dafür spricht auch, daß bei al-Köm al-
Ahmar ein Türsturz mit dem Namen Amenophis' III. gefunden wurde , der si-
cherlich zu einem Tempel in dieser Gegend gehörte . Den endgültigen Hin-
weis auf die Lage der einstigen Gauhauptstadt gibt uns aber die ziemlich
gesicherte Ableitung des Wortes hbnw von hbn "niederwerfen" , womit wir
hbnw mit dem bei Yäqüt al-Hamawi genannten Ort hafn ( o—«»• ) an der Stelle
von al-Köm al-Ahmar bei Zäwiyat al-Amwät 11 -identifizieren können. Keines-
falls aber ist hbnw mit dem gleichnamigen Ort im Ostdelta gleichzusetzen,
wie Kees 1 2 annahm.

Hauptgott von hbnw war, wie in der Kolumne mit dem Namen des 16. oberägyp-
tischen Gaues auf der Kapelle Sesostris' I. ausgewiesen, ein Horusfalke .
Andere Inschriften des MR bezeichnen ihn auch als "Erster von hbnw" und
als den, "der die Untertanen schlägt" 15 . Im Papyrus Ramesseum VI, 18f.
wird Sobek mit diesem Horus von hbnw gleichgesetzt und "Herr der Furcht
(nb snd), der in hbnw ist", genannt.

5 AEO II, 90*f.; cf. auch Helck, Gaue, 1974, HOf.


6 JNES 9, 1950, 257f.; cf. Kees, in: MIO 6, 1958, 159; Gardiner, in: RdE
11, 1957, 46 Anm. 14.
7 Dazu s. Gauthier, DG IV, 25; AEO II, 90*ff.; Montet, Geogr. II, 158;
RÄRG, 284; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 168f.; Gomaä, in: LA II,
1075f.; Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 212ff.
8 Varille, La Tombe de Ni-ankh-Pepi, MIFAO 70, 1938, 30f.; PM IV, 139.
9 Zu diesem Tempel s. Kessler, a.a.O., 215ff.

10 Roeder, Urk. zur Religion des Alten Ägypten, 1915, 126; RÄRG, 284; vgl.
auch das Wort hbn "töten, schlachten", WB III 63, 8.
11 Ramzi, Das geographische Wörterbuch der äg. Städte und Dörfer I, 1953/4,
469; der arab. Name hafn geht vermutlich auf das äg. hbn(w) zurück.
12 MDAIK 18, 1962, 6; zu dem Ort hbnw im Ostdelta s. unter hbnw im 14.
unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
13 Dazu s. oben Anm. 1; auf dem oben genannten Skarabäus des Jw.f-enb
wird Horus als "Herr von hbnw" bezeichnet.
14 Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 7, 9 und 46.
15 Newberry, Beni Hasan II, 1893, Index S. 3; zum Horus von hbnw s.auch
De Meulenaere, in: Religions en Egypte Hellenistique et Romaine, 1969,
Der 16. oberägyptische Gau

hr-ur

•g,-^ Q BH, Grab Nr. 29 des Biqt I.; 1 1 . / 1 2 . Dyn. =


Newberry, Beni Hasan I I , 1893, 32, P l . 31

^ ^ . Q BH, Grab Nr. 27 des Ri-mu-Sntj; 11./12. Dyn.


= Newberry, a . a . O . , 31

ß
9 ^ - 0 , 9 ^ | L H . Grab Nr. 15 des Blqt I I I . ; 1 1 . / 1 2 . Dyn.
<=>
' ^ = Newberry, a . a . O . , 44, P l . 4 f . , 7

^.^^Q.g.^Q.^-^nng BH, Grab Nr. 17 des Htj; 11./12. Dyn. = New-


' ' ° b e r r y , a . a . O . , 54, P l . 12-18

^ ^ n Dahsur, Grab des Hnmw-htp; 12. Dyn. = De Mor-


' gan, F o u i l l e s ä Dahchour I , 1895, 20 (B)

o^-= o ^ f t n 0 BH
' G r a b N r " 1 4 d e S Snma-htp I ; 12. Dyn. =
— :) — > H H o Newberry, Beni Hasan I , 1893, 85, P l . 44 =
Urk. V I I 1 1 , 8; 13, 4

^ • ^ - g ^ o - ^ < o ^ < o ^ ' G r a ' ) ^ r - ^ C ' es ^"m-m-hH; 12. Dyn. = New-


i <=>°; i <=, ^-, <=> r, <=>ci b e r r y , a . a . O . , 3 1 , P l . 7, 9 , 13, 15-17 = Urk.
V I I 17, 1 ; 19, 1 1 . 20, 12 und 17; 22, 7

.^,5 Stele des Jpu aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo


Q i
CG 20025

'5*Q.*HL Q CT IV, 332c

<^_ Stele des Hntj-htj-m-hlt, vermutlich aus Aby-


<?ö
dos, Brit.Mus. Nr. 218 12431; 12./13. Dyn. =
Hierogl. Texts IV, Pl. 31, Z. 14

'J'S^Q Stele des Hntj-htj-m-h%t aus Abydos, Oxford


Nr. 1109; 12./13. Dyn. = Smither-Dakin, in:
JEA 25, 1939, 157ff., Pl. 20 Nr. 1, Z. 14

312
hr-wv

tfo^* Stele des Sbk-jrj und des Sbk-htp, vermutlich


aus Abydos, Louvre C 30b; 1 2 . / 1 3 . Dyn. = Gayet,
S t e l e s , 1886, P l . 47, Z. 10

S t e l e des Sbk-ddw-bbö, v e r m u t l i c h aus fMyydos,


f r ü h e r Bibliotheque Nationale Paris Nr. 43;
13. Dyn. = Capart, Recueil de Monuments egyp-
t i e n s I , 1902, P l . 30, Z. 11

Hv-wv i s t ein w i c h t i g e r K u l t o r t des Gottes Chnum und seiner Gefährtin He-


qet im 16. oberägyptischen Gau . Beide Gottheiten werden häufig i n den
Gräbern der Nekropole von Bani Hasan als "Herr" bzw. "Herrin von hv-wv(jjt)"
7 3
bezeichnet , doch ist die Lage des Ortes umstritten. Naville und andere
identifizieren hr-wv mit dem späteren Antinoe' an der Stelle des heutigen
as-S~aih cAbäda, auf dem Ostufer schräg gegenüber von Hermopolis (al-As-
münain). Im dortigen Tempel Ramses' II. aber findet sich Chnum zwar als
"Herr von hv-wv" bezeichnet, jedoch wird der Name des Thot von Hermopolis
eindeutig häufiger genannt als der des Chnum von hr-wr . Außerdem fehlt in
diesem Tempel der Name der Göttin Heqet, der Gefährtin des Chnum in hr-wv •

Gegen eine Lokalisierung von hv-wv auf dem Ostufer spricht auch die Tat-
sache, daß die Beamten aus dem 16. oberägyptischen Gau, die auf dem östli-
chen Nilufer in rnnH-Hwfw, dem Hauptort von dwt-Hv, amtierten , mit einer
einzigen Ausnahme (Hnmw-htp I.), den Ortsnamen hv-wv in ihren Inschriften

1 Der Ortsname ist schon seit dem AR überliefert, dazu s. Zibelius, TAVO
Beih. B/19, 1978, 171f.
2 Der Name hv-wv findet sich in 6 von 12 beschrifteten Gräbern dieser Ne-
kropole, dazu s. die oben erwähnten Belege für den Ortsnamen.
3 Naville, in: JEA 4, 1917, 233; Urk. IV Übers., 103 Anm. 3; Sethe, Ur-
geschichte, 51; Badawi, Der Gott Chnum, 1937, 43ff. ; Fakhry, in: ASAE
39, 1939, 720; Vercoutter, Textes biographiques du Serapeum de Memphis,
1962, 96; B. Altenmüller, Synkretismus in den Sargtexten, Gott. Or.
Forsch. IV.7, 1975, 313.
4 Dazu s. die Publikation des Tempels Ramses' II. in as-SaiJi 'Abäda, Ga-
yet, L 1 Exploration des Ruines d'Antinoe, Annales du Musee Guimet 3,
1897; cf. auch AEO II, 83*.
5 Dagegen wird die Göttin Hathor als "Herrin von hv-wv" bezeichnet, s.
Gayet, a.a.O., 46.
6 Es handelt sich bei ihnen um die Inhaber der Gräber Nr. 3, 14, 21, ver-
mutlich auch Nr. 23, in der Nekropole von Bani Hasan, dazu s. auch un-
ter mnct-HwfW.
313
Der 16. oberägyptische Gau

überhaupt nicht nennen . Häufig dagegen wird in den Gräbern der Verwal-
tungsbeamten des 16. oberägyptischen Gaues in der Nekropole von Bani Ha-
P
san hr-wr und der mit ihm eng verbundene Hathor-Kultort nfrwsj erwähnt ,
was auf eine Lokalisierung beider Orte auf dem Westufer hindeutet. Der
Ort Antinoe (as-Saih cAbäda) scheidet außerdem auch deshalb für die Iden-
tifizierung aus, weil er nicht auf dem Gebiet des ehemaligen 16., sondern
q
des 15. oberägyptischen Gaues liegt ,und schließlich sollen nach der An-
10
Ordnung der Städtenamen im Onomastikon des Amenemope und im Papyrus Tu-
11
rin 118, 11 hr-wr und nfrwsj nördlich von Hermopolis gelegen haben .
Dies veranlaßte Gardiner und andere Ägyptologen , den Ort hr-wr mit dem
heutigen Hür am Bahr Yüsuf, ca. 12 km nordwestlich von al-Aämünain, gleich-
zusetzen. Tatsächlich geht der heutige Name HDr auf das koptische eoYtop
zurück , das vermutlich von ägyptisch hr-wr abgeleitet ist . Daressy
dagegen glaubte, daß hr-wr nicht mit dem seit dem NR belegten Ortsnamen
hwt-wrt identisch ist. Während er mit Hür hwt-wrt gleichsetzte, verlegte
er ohne Beweise anzuführen hr-wr weiter nördlich in die Nähe des heutigen
al-Birbä al-Kubra, ca. 4,5 km nordöstlich von Balansüra 17 , und identifi-
zierte nfrwsj mit Balansüra selbst. Trotzdem ist eine Lokalisierung von
hr-wr und nfrwsj in dieser Gegend nicht unwahrscheinlich, und zwar aus
folgenden Gründen:
7 Dies gilt ebenfalls für die mit hr-wr eng verbundene Stadt nfrwsj, s.
auch unter nfrwsj.
8 Vgl. dazu die genannten Literaturhinweise zu den oben genannten Bele-
gen.
9 Die Grenze zwischen dem 15. und 16. oberäg. Gau verlief nördlich die-
ses Ortes bei Gabal al-cAdila bzw. bei as-Saih Timai; s. auch unter
wnt (15. oberäg. Gau) und unter m'-hd (16. oberäg. Gau).
10 AEO-Plates, Pl. 11, Z. 5 und Pl. 26.
11 Rossi-Pleyte, Papyrus du Turin, 1869-1876, 149, Pl. 118, Z. 11.
12 Zur Lage von hr-wr und zu den Problemen seiner Lokalisierung vgl. Gau-
thier, DG IV, 37, 58; AEO II, 84*ff.; Montet, Geogr. II, 151ff.; Roe-
der, Hermopolis 1929-1939, 1959, 20; Fecht, Wortakzent und Silben-
struktur, ÄF 21, 1960, 150; Gomaä, in: LA II, 1157f.; Zibelius, a.a.
O. in Anm. 1.
13 Crum, Rylands Cat., 81 n. 7 Nr. 211; cf. Westendorf,Koptisches Hand-
wörterbuch, 1965-1977, 482.
14 Dazu s. AEO II, 86*.
15 ASAE 18, 1919, 57; ders. , in: ASAE 19, 1920, 157f.
16 Zur Schreibung des Namens s. Gauthier, DG IV, 58.
17 Andere sehen jedoch in beiden Namen hr-wr und hwt-wr den gleichen Ort,
s. Sethe, in: ZDMG 77, 1923, 186 mit Anm. 2; ders., in: ZÄS 58, 1923,
69; Gardiner, in: JEA 27, 1941, 53 Anm. 3, 55 Anm. 3; AEO II, 84*.
314
hr-wr

Die uns bekannten Gaufürsten des 16. oberägyptischen Gaues aus der Zeit
des MR amtierten nicht in der bekannten Hauptstadt hbnw, sondern in einem
anderen auf dem Westufer gelegenen Ort. Als Begräbnisstätte haben sie die
— — 18
Nekropole von Bani Hasan und nicht die von Zawiyat al-Amwat gewählt .

Die am häufigsten in ihren Inschriften genannten Orte sind hr-wr und nfrwsj,
wodurch diese Gaufürsten zeigen, daß sie dort residiert haben. Einer von
19
ihnen, Jmn-m-hit, war Priestervorsteher des Gottes Chnum von hr-wr , an-
20
dere Gaufürsten bauten an dem Tempel dieses Gottes . Durch die Lage der
Nekropole von BanT Hasan erhalten wir den Hinweis, wo die Orte hr-wr und
nfrwsj zu suchen sind, denn beide müssen an einem günstigen Verbindungs-
weg ihrer Nekropole gelegen haben. Zu dieser Überlegung kam Kessler in
seiner Dissertation über die historische Topographie der Region zwischen
Mallawi und Samalüt; er vermutet die beiden Orte hr-wr und nfrwsj bei
— 21 - —
Mantut/Garis , die inmitten des Fruchtlandes zwischen Abu Qirqas und Ba-
lansüra liegen. Mit großer Wahrscheinlichkeit befanden sich beide Orte im
- 22
Altertum an einem Kanal, der den Nil mit dem Bahr Yusuf verband und so-
wohl die Nekropole von Bani Hasan als auch die von Balansüra leicht er-
reichbar machte. Tatsächlich besitzen wir aus dieser letzteren Nekropole
23
u.a. die Statue eines hHj-c von nfrwsj und dessen Frau aus dem NR , so-
wie weitere von Kessler zusammengestellte Funde . Die Lokalisierung von
hr-wr I nfrwsj in der Gegend von Mantüt/Gans erscheint somit wahrscheinli-
cher als bei den weit entfernt im Süden liegenden Orten Hür und Itlidim
18
(s. Die
auchNekropole
unter nfrwsj).
von Zäwiyat al-Amwät gehört zu dem äg. Ort hbnWi dort
sind nur die Gauverwalter des 16. oberäg. Gaues aus der Zeit des AR
bestattet; zu dieser Nekropole s. PM IV, 134ff.; s. auch unter hbnw.
19 Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 13, 15ff ; Urk. VII 17, 21; 20, 17;
22, 7.
20 Vgl. die Inschriften der Gaufürsten Rl-mw-sntj (Grab Nr. 27), B'qt II
(Grab Nr. 33) und Htj (Grab Nr. 17); s. dazu Newberry, Beni Hasan II,
1893, 31, Pl. 16 und 36, s. auch unter Jjut-ntr Hnmw (nb hr-wr).
21 Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 178ff.
22 Kessler, a.a.O., 180.
23 Daressy, in: ASAE 18, 1919, 53ff.; PM IV, 165.
24 Kessler, a.a.O., 161ff.; ders., in: ZDMG Suppl. III.1, 1977, 33.

315
Der 16. oberägyptische Gau

hwt-ntr Hnmw (nb hr-wr)

BH
ft^lH > Grab Nr- 33 des ß ? c ?* H - ; H-/12. Dyn.
= Newberry, Beni Hasan II, 1893, Pl. 36

Q „ . „ P ^-^ BH, Grab Nr. 17 des Htj; 11./12. Dyn. =


n Ö Irf? < = > ° Newberry, a.a.O., Pl. 16

Hwt-ntr Hnmw (nb hr-wr) ist eine Bezeichnung für den Tempel des Gottes
Chnum in der Stadt hr-wr im ehemaligen 16. oberägyptischen Gau . Die Gau-
fürsten B3qt II. und Htj, die Inhaber der Gräber Nr. 33 und 17 in der Ne-
kropole von Bani Hasan, berichten in ihren Inschriften, daß sie sich am
Tempel des Chnum, des (Herrn von hr-wr), baulich betätigt haben. Diesel-
ben Worte ( ^ ^ T T T ? " ^ W n T ^ ' ^ o l S n ) finden wir in
2
dem Grab Nr. 27 des Gaufürsten RS-mw-äntj .

nfrwsj

BH, Grab Nr. 15 des Blqt III.; 11./12. Dyn.


= Newberry, Beni Hasan II, 1893, 44, Pl. 4f.

BH, Grab Nr. 17 des Htj; 11./12. Dyn. = New-


berry, a.a.O., 54, Pl. 14f., 17f.

t^vno BH, Grab Nr. 14 des Hnmw-htp I.; 12. Dyn.


° ' = Newberry, Beni Hasan I, 1893, 85, Pl. 46
= Urk. VII 13, 6 und 13

m-M° BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-hSt; 12. Dyn.


Newberry, a . a . O . , 3 5 f . , P l . 13 und 18
Urk. VII 24, 16; 25, 1 und 6

tun© Stele des Jpw aus Abydos; 12. Dyn. = Kairo


ül
CG 20025

CT HI 87b 93
&kP°jJ£P° ' ' 9
1 Zum Tempel des Chnum von hr^wr s . Gauthier, DG IV, 102.
2 Newberry, Beni Hasan II, 1893, 31.
316
nfrwsj

Nfrwsj ist der am häufigsten in den Gräbern der Nekropole von Bani Hasan
genannte Kultort der Göttin Hathor im 16. oberägyptischen Gau. Die Inha-
ber einiger Gräber in dieser Nekropole bezeichnen sich oft als "geehrt"
oder "geliebt von Hathor, der Herrin von nfrusj" ; die Gemahlin des Gau-
fürsten Jmn-m-hH trägt den Titel einer "Priesterin der Hathor, der Her-
rin von nfrusj, der Herrin der beiden Länder" .

Im AR findet sich der Ortsname nfrusj in einer Szene im Grab Nr. 2 der
Nekropole von hbnw (al-Köm al-Ahmar) bei Zäwiyat al-Amwät . Die Inschrift
zu dieser Szene lautet: "Stromauffahren zum Fest der Hathor, der Herrin
von nfrusj" . Daher soll nfrusj im Süden von al-Köm al-Ahmar, dem alten
hbnw, der ehemaligen Metropole des 16. oberägyptischen Gaues, gelegen ha-
ben. Die genaue Lage dieses wie auch des Ortes hr-wr ist jedoch umstrit-
ten (s. auch unter hr-ur). Während Maspero nfrwsj an der Stelle des heu-
tigen Itlidim, etwa 11 km nördlich von al-Asmünain, lokalisierte, hat Da-
- 6 7
ressy es mit Balansura gleichgesetzt . Kessler schlägt vor, hr-wr und das
mit ihm eng verbundene nfrusj an der Stelle von Mantüt/Garis inmitten des
Fruchtlandes zwischen Abu Qirqäs und Balansura zu lokalisieren, weil sich
beide Orte in güngstiger Lage sowohl zu der Nekropole von Bani Hasan als
auch zu der von Balansura befinden. Bei Mantüt fand Kessler einen könig-
o

liehen Sphinx aus der Zeit des MR oder der frühen 18. Dynastie . Eine Lo-
kalisierung der Orte hr-wr und nfrwsj in der Gegend von Mantüt/Garis ist
jedenfalls wahrscheinlicher als eine Gleichsetzung mit Hör und Itlidim,
die weit im Süden liegen und keine Beziehung zu der MR-Nekropole von Bani
Hasan oder der des NR von Balansura haben .
1 Newberry, Beni Hasan I, 1893, 35f., 85, Pl. 13; cf. Allam, Hathorkult,
MAS 4, 1963, 95 mit Anm. 2f.; B. Altenmüller, Synkretismus in den Sarg-
texten, Gott. Or. Forsch. IV. 7, 1975, 133 und 324, hält nfrwsj in CT
III, 87b, 93g für einen Kultort der Hathor im Jenseits.
2 Newberry, a.a.O., Pl. 18; Urk. VII 24, 16.
3 Champollion, Not. Descr. II.2, 448; PM IV, 135; zu nfrwsj im AR s. Zi-
belius, TAVO Beih. B/19, 1978, Ulf.
4 Newberry, Beni Hasan II, 1893, 20; Fakhry, in: ASAE 39, 1939, 720.
5 PSBA 13, 1890/91, 516.
6 Daressy, in: ASAE 18, 1919, 56f.
7 Historische Topographie der Region zwischen Mallawi und Samalüt, TAVO
Beih. B/30, 1981, 178ff.
8 Kessler, in: ZDMG Suppl. III.1, 1977, 32f.; ders., TAVO Beih. B/30,
1981, 180ff. mit Taf. 111,2.
9 Zu den Funden aus der Nekropole von Balansura s. Kessler, a.a.O. in
Anm. 7, 161ff.; ders., in: ZDMG Suppl. III.1, 1977, 33.
317
Der 16. oberägyptische Gau

10 x —
c
Die von Montet vorgeschlagene Lokalisierung von nfrwsj bei as-Saih Aba-
da ist sicherlich falsch, da sowohl nfrwsj als auch hr-wv am Westufer ge-
legen haben müssen .

dwt-Hr

cg% BH, Grab Nr. 3 des Hnmu-htp II.; 12. Dyn. = New-
HJa? berry, Bern' Hasan I, 1893, Pl. 25, Z. 35 = Urk.
VII 27, 7

Dwt-Hr "Berg des Horus" ist der Name einer Gegend im Ostteil des 16.
oberägyptischen Gaues (mi-hd) , der bis jetzt nur in dem oben genannten
Grab Hnmw-htps II. in der Nekropole von Bani Hasan belegt ist. Die Grös-
se des Gebiets von dwt-Hr wird in der Inschrift des Hnmw-htp II. wie folgt
beschrieben: "Er (d.i. der König) teilte den großen Fluß (den Nil) in sei-
ner Mitte, seine östliche Hälfte gehört dem Berg des Horus bis zur östli-
chen Wüste" . In derselben Inschrift wird auch berichtet, daß der Groß-
vater Hnmw-htps II., wohl Hnmw-htp I., von König Amenemhat I. als rp'tj,
h1tj-c und jmj-r$ hlswt jlbtt "Vorsteher der östlichen Wüste" in mnct-
Hwfw eingesetzt wurde . Somit war mnct-Hwfw der Hauptort von dwt-Hr .
Dort amtierten jene Beamten aus dem 16. oberägyptischen Gau, die den Titel
1 Pi

"Vorsteher der östlichen Wüste" und h>tj-c in mnct-Hwfw trugen . Dies be-
deutet, daß sie mit der eigentlichen Verwaltung des 16. oberägyptischen
Gaues nichts zu tun hatten, sondern ihnen nur die Verteidigung der östli-
chen Wüste oblag. Die Verwaltung des 16. oberägyptischen Gaues lag in den
10 Geogr. II, 152.
11 Dazu s. unter hr-WV.
12 Zur Lesung dwt-Hr Wb V 545, 4; Junge, in: LA I, 697.
13 Gauthier, DG I, 6; Montet, Geogr. II, 160; Helck, Gaue, 1974, 110.
14 Dazu s. Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 25; Urk. VII 27, 7; De Bück,
Egypt. Readingbook, 1963, 68.
15 Urk. VII 27, 6f.
16 Urk. VII 27; cf. Helck, Verwaltung des Mittleren und Neuen Reiches,
1958, 208.
17 Dazu s. unter rnn't-Hwfw.
18 Diese Titel werden von Nhtj (Grab Nr. 21), Hnmw-htp I. (Grab Nr. 14)
und Hnmw-htp II. (Grab Nr. 2) getragen, s. Newberry, a.a.O., 40, 81;
cf. Newberry, Beni Hasan II, 1893, 26. Der Inhaber des Grabes Nr. 23
Ntr-nht führt den Titel jmj-r> smjt-j'btt "Vorsteher der östlichen
Wüste", s. Newberry, Beni Hasan II, 1893, 27; vermutlich gehörte er
auch zu den hier aufgeführten Beamten; zur Lesung smjt "Wüste" s. WB
III 444, 8f.
318
•• dwt-Hv - mn't-Rwfw

Händen anderer Beamter, die den Titel "Oberhaupt des Gaues von m%-hd"
führten und in einem auf dem Westufer gelegenen Ort residierten, der mit
19
Sicherheit mit hr-wr oder nfrusj identisch ist . Zu ihnen gehörten B>qt
III. (Grab Nr. 15 von Bani Hasan) und HtJ (Grab Nr. 17 von Bani Hasan),
die den Titel hrj-tp '? n ml-hd mj qd.f trugen 20 , was zeigt, daß beide
Beamte das gesamte Gebiet des 16. oberägyptischen Gaues, auch das von
dwt-Hv auf dem Ostufer, verwaltet haben.

rnnct-Bwfw

HJ H
~ f ° TSl Hammämät-Inschr. Nr. 1 des Scnh\ 11. Dyn. =
^ ^—^ Couyat-Montet, MIFAO 34, 1912, 32, Z. 7

/LJ
m ß
IM^V^\0
o BH, Grab Nr. 14 des Hnmu-htp I . ; 12. Dyn. =
Newberry, Beni Hasan I , 1893, Pl. 44, Z. 7
Urk. VII 12, 10

J-CNQ Ö / - Q -^JNQ BH, Grab Nr. 3 des Hnmu-htp I I . ; 12. Dyn. =


••l/dn
^^IT " ' ' ^ 9 — 1 , ' * N e w b e r r y > a.a.O., Pl. 25, Z. 19f., 3 1 , 56 und
G l f S ^ 4 c > i ; * i l ' ^ ° J r > Q 79; Pl. 32 = Urk. VII 26, 15; 27, 3; 28, 9;
29, 7; 40, 5

21
c
Mn t-Hwfw "Amme des Cheops" ist ein Ort in Mittelägypten auf dem Boden
des ehemaligen 16. oberägyptischen Gaues, der, wie sein Name zeigt, schon
während der 4. Dynastie existiert haben muß. Ob er mit mnct-Snfvw "Amme
22
des Snofru" im 16. oberägyptischen Gau zu identifizieren ist , läßt sich
nicht sagen . Die erste Erwähnung von mnct-Hwfw, die wir kennen, findet
sich in einer Felsinschrift im Wädi al-Hammämät aus der Regierungszeit
19 Dafür spricht auch, daß sie in der Nekropole von Bani Hasan und nicht
in der alten Gauhauptstadt hbnw bei Zäwiyat al-Arawät bestattet sind,
s. auch unter hr-wr.
20 Newberry, Bern Hasan II, 1893, 43, 53.
21 WB II 78, 5.
22 So Montet, Geogr. II, 160; cf. auch Jacquet-Gordon, Les Noms des Do-
maines funeraires, BdE 34, 1962, 13 mit Anm. 1; Kessler, Historische
Topographie der Region zwischen Mallawi und Samalüt, TAVO Beih. B/30,
1981, 197; ders., in: LA IV, 41.
23 Dazu s. Fakhry, The Monuments of Sneferu at Dahshur II.1, 1961, 43.

319
Der 16. oberägyptische Gau

des Königs Nb-t>uj-Rc Mentuhotep IV. aus der 11. Dynastie , darüber hin-
aus erscheint der Ortsname ausschließlich in den Gräbern der 12. Dynastie
von Bani Hasan. Seine häufige Erwähnung im Grab des Gaufürsten Hnmu-htp
25
II. hat spätere Besucher veranlaßt, diese Anlage für ein Bauwerk des
Königs Cheops zu halten 6 . Der Ort gewann unter Amenemhat I. an Bedeutung,
als dieser König Hnmu-htp I. als hitj-c in mnct-Hwfw und Vorsteher der
27
östlichen Wüste einsetzte . Mit diesen Titeln amtierten dort seitdem je-
ne Beamten aus dem 16. oberägyptischen Gau, die mit der Verteidigung der
östlichen Wüste beauftragt waren, z.B. Hnmu-htp l.,Nhtj und Hnmu-htp II.
Wie aus dem Titel "Vorsteher der östlichen Wüste" sowie aus der Inschrift
Nr. 1 im Wädi al-Hammämät hervorgeht, muß der Ort mn't-Hufu auf dem Ost-
ufer unweit der Nekropole von Bani Hasan gelegen haben. Er war Hauptort
jener im Ostteil des 16. oberägyptischen Gaues gelegenen Gegend, die un-
ter dem Namen dut-Hr "Berg des Horus" bekannt ist und deren Westgrenze
sich in der Mitte des Nils befand , und lag vermutlich an der Stelle von
32
Bani Hasan al-Qadim , unweit der gleichnamigen Nekropole.
Da einige Beamte aus dem 16. oberägyptischen Gau den Namen Hnmu-htp tra-
24 Zu dieser Inschrift s. auch Kees, in: MDAIK 18, 1962, 6; cf. Schenkel,
MHT, 269f.
25 Der Ortsname wird insgesamt fünfmal im Grab des Hnmu-htp II. genannt,
s. Urk. VII 26-29, 40.
26 Burchardt, in: ZÄS 50, 1912, 121; cf. Spiegelberg, in: ZÄS 53, 1917,
99.
27 Urk. VII 12, 10 (Grab des Hnmu-htp I.); cf. auch die biographische
Inschrift des Hnmu-htp II., Enkel des Hnmu-htp I.; Urk. VII 26f.
28 Die hier genannten Beamten gehören zu einer mächtigen Familie, die von
Hnmu-htp I. gegründet wurde; sie sind in den Gräbern Nr. 14, 21 und 3
in der Nekropole von Bani Hasan bestattet.
29 Der Titel jmj-r> hlsut jlbtt ist jedoch nicht im Grab Nr. 14 des Hnmu-
htp I. erhalten, s. Newberry, Beni Hasan I, 1893, 81ff., Pl. 44ff.; cf.
Urk. VII llff.; der Inhaber des Grabes Nr. 23 Ntr-nht bezeichnet sich
als jmj-P' smjt jlbtt "Vorsteher der östlichen Wüste".
30 Die Inschrift nennt ein Gebiet in der östl. Wüste, das sich von einer
Gegend namens t>cU im Süden bis rnn't-Hwfw im Norden erstreckt, s. oben
Anm.24. Dies bedeutet, daß mnlt-Hwfu die nördliche Abschnittsgrenze
des östlichen Wüstengebiets bildete, und daher ist eine Lokalisierung
des Ortes auf dem Ostufer des Nils sicher. Für die Lokalisierung von
mnct-Hwfw bei Minyä oder an anderen Stellen des Westufers s. Newberry,
Beni Hasan II, 1893, 18f.; cf. Gauthier, DG III, 36f.
31 Urk. VII 27, lff.
32 Zur Lage von Bani Hasan al-Qadim, auch Bani Hasan al-Haräb genannt,
s. Garstang, Burial Customs of Ancient Egypt, 1907, Pl. 2 gegenüber
S. 15; cf. Brunner-Traut/Hell, Ägypten, 1978, 503.

320
mn'-t-Rwfw - mr-nfrt

gen, vermutete Montet 33 , daß in rnn't-Hwfw der Gott Chnum verehrt wurde.
Tatsächlich besaß Chnum drei Kultorte auf dem Boden des 16. oberägyptischen
Gaues 34 : in hr-wr, in jw-rd und in einem unbekannten Ort a Q , ohne
jedoch irgendwo als "Herr von" bzw. "an der Spitze von mn't-Hwfw" bezeich-
net zu werden. Dagegen wurde die Löwengöttin Pachet in unmittelbarer Nähe
von Bani Hasan auf dem Ostufer verehrt 35 , wo sie auch seit dem MR ein Hei-
ligtum besaß 36 . Ebenfalls auf dem Ostufer bestand ein Kult für den Gott
Horus 37 , der als "Herr von hbnw", der alten Metropole des 16. oberägypti-
schen Gaues, bezeichnet wurde 38 ; nach Kessler war dieser Horus von hbnw
39
der Hauptgott von rnnct-Hwfw .

mr-nfrt
BH
^tzt^^-O ' Grab Nr" 3 des änmw-htp II.; 12. Dyn. =
•v'S'o' Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 26, Z. 174
Urk. VII 33, 10

Mr-nfrt "der schöne Kanal" ist der Name eines Ortes in Mittelägypten, wo
der Vater des oben genannten Hnmw-htp II. eine /zwt-fe§-Kapelle errichtet
hat . Außer in der Inschrift Hnmw-htps II. findet sich der Ortsname auf
Denkmälern römischer Zeit aus dem ca. 9,5 km nördlich von Minyä auf dem
östlichen Nilufer gelegenen Tihnä al-Gabal 41 . Dies läßt vermuten, daß
mr-nfrt bei oder an der Stelle von Tihnä al-Gabal gelegen hat . Welche
Rolle der Ort mr-nfrt im MR gespielt hat und welche Gottheiten damals dort
verehrt wurden, ist nicht bekannt .
33 Geogr. II, 160.
34 Dazu s. unter hr-wr, jw-rd und
35 S. unter srt.
36 S. unter pr-Plht.
37 Kees, in: MIO 6, 1958, 160.
38 Dazu s. unter hbnw, s. auch Kees, a.a.O.
39 Kessler, in: LA IV, 41f. mit Anm. 3.
40 Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 26; Urk. VII 33, lOff.
41 Lefebvre, in: ASAE 4, 1903, 227ff.; Lefebvre-Barry, in: ASAE 6, 1905,
148; PM IV, 130; s. auch Kessler, Historische Topographie der Region
zwischen Mallawi und Samalüt, TAVO Beih. B/30, 1981, 253ff.
42 Zu mr-nfrt s. Gauthier, DG III, 51f.; Yoyotte, in: RdE 7, 1950, 193 mit
Anm. 9; Kees, in: MIO 6, 1958, 164f.; Montet, Geogr. II, 160f., 176f.;
Vandier, Le Papyrus Jumilhac, 1961, 47ff.; Kessler, a.a.O., 258ff.
43 Der Ortsname findet sich nicht auf anderen Denkmälern aus der Zeit des
MR; im AR wird eine Göttin Hathor in den Gräbern von Tihnä als "Herrin
von ri-jnt" bezeichnet; s. Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 93f.; cf.
Fischer, Dendera, 1968, 19; zu r'-jnt, im MR nicht belegt, s. Zlbelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 136f. ^7]
Der 16. oberägyptische Gau

jw-rd

j—jM,, Q BH, Grab Nr. 14 des Hnma-htp I.; 12. Dyn. = New-
T
© berry, Beni Hasan I, 1893, 85 = Urk. VII 13, 3

,—jg» (—) 0 BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-hit; 12. Dyn. = Newberry,
s l
° ' ° ^ a.a.O., pl. 7 und 9(b) = Urk. VII 17, 10; 19, 17

Jw-rd "Pflanzeninsel" ist der Name eines Kultortes des Gottes Chnum in
Mittelägypten, dessen genaue Lage unbekannt ist: Man hat ihn in dem Gebiet
des ehemaligen 16. oberägyptischen Gaues zwischen Minyä und al-Asmünain
1 2
gesucht . Meeks nimmt an, daß der heutige Name Dairut vom ägyptischen jw-vd
und dem koptischen (T)-GPGoT abgeleitet und in griechischen Dokumen-
3
ten als 7"eorpov oder 7epr wiedergegeben wird . Die Identifizierung
eines der drei Orte, die wir in Mittelägypten unter diesem Namen kennen:
Dairut an-Nahla, Dairut as-Sarif und Dairut al-Mahata mit dem altägyptischen
Ort jw-rd macht große Schwierigkeiten, da sie alle südlich von al-ASmünain
liegen. Jw-rd ist,wie Pap. Harris I 61b 7 zeigt, auf jeden Fall nördlich
von al-Asmünain bzw. }yr-wr zu suchen4. Dies wird durch die gleichzeitige
Erwähnung von jw-rd mit anderen Städten des Gaues von ml-hd in den MR-Grä-
bern der Nekropole von Bani Hasan gesichert, was zudem beweist, daß der
Ort im Gebiet des 16. oberägyptischen Gaues zu suchen ist. In seiner Dis-
sertation nimmt Kessler an, daß die Nekropole von jw-rd bei dem heutigen
Awläd Nüwair, ca. 5 km ördlich von Bani Hasan, liegt, der Ort selbst sei
vermutlich mit Rida inmitten des Fruchtlandes auf ^halbem Weg zwischen Min-
Lageund
yä von Rida,
Abu jedoch
Qirqäs gibt es darüber Für
zu identifizieren. hinaus nicht
diesen den geringsten
Vorschlag spricht Beweis,
wohl die
weder für die Plazierung des Ortes noch für
für die der Nekropole , und so
bleibt die genaue Lage von jw-rd unbekannt.

1 Gauthier, DG I, 30, 47; AEO II, 87*f.; Montet, Geogr. II, 161; cf. auch
Gomaä, in: LS III, 216f.
2 Le grand Texte des Donations au Temple d'Edfou, BdE 59, 1972, 74f.
3 Die Untersuchung von Meeks zeigt lediglich, daß es mehrere jw-rd bzw.
TEP60T gegeben hat, sie sollen entweder an einer Stelle des Nils
liegen, wo ein Nebenarm oder Kanal vom Fluß abgeleitet wird, dazu s.
Sauneron, in: BIFAO 66, 1968, 28 Anm. 5; cf. Zibelius, TAVO Beih. B/19,
1978, 28 mit Anm. 159.
4 Dazu s. auch AEO II, 87*f.
5 TAVO Beih. B/30, 1981, 188ff.
6 Zu der Nekropole von Awläd Nüwair s. Garstang, The Burial Customs of
Ancient Egypt, 1907, 26ff.; PM IV, 163; Kessler, in: ZDMG Suppl. III.1,
1977, 34. 322
c
jw-wb - rjjt

jw-bw

BH, Grab Nr. 14 des Hnmu-htp I.; 12. Dyn. = Newberry,


Bern' Hasan I, 1893, 85 = Urk. VII 13, 8

BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-kit; 12. Dyn. = Newberry, a.


JY a.O., Pl. 13= Urk. VII 20, 5

Jw-bw , ein Kultort der Göttin Hathor, findet sich nur in den oben genann-
ten Gräbern aus der Zeit des MR in der Nekropole von Bani Hasan . Daher
ist eine Lokalisierung des Ortes im 16. oberägyptischen Gau zwar gesichert,
seine genaue Lage bleibt jedoch unbekannt . Nach Kessler , der allerdings
den Beweis dafür schuldig bleibt, bezeichnet jw-bw ein Heiligtum der Hathor
bei Mantüt/Garis(?) auf dem westlichen Nilufer zwischen Abu Qirqäs und
.Balansura , in der gleichen Gegend, in der er auch den anderen Hathorkultort
des 16. oberägyptischen Gaues, nfrwsj, lokalisieren möchte .

^äät

^O BH, Grab Nr. 23 des Ntr-nht; 12. Dyn. = Newber-


A¥;^ ry, Beni Hasan II, 1893, 27, Pl. 24 = Urk. VII
41, 12 und 15

BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-hlt; 12. Dyn. = New-


berry, Beni Hasan I, 1893, 35, Pl. 18 = Urk. VII
24, 17; 25, 2

1 Ob der Ortsname als nhn-bw zu lesen ist, wie Montet, Geogr. II, 161 an-
nimmt, ist fraglich; vgl. die Schreibung von jw-fd, Newberry, Beni Ha-
san I, 1893, 85.
2 Dazu s. die angegebenen Literaturhinweise zu den oben genannten Belegen;
cf. Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 95 mit Anm. 9.
3 Montet, a.a.O.
4 TAVO Beih. B/30, 1981, 334.
5 Kessler, TRVO Beih. B/30, 1981, Karte 2, hat jw-bw etwa 3 km nördlich
von Mantüt/Garis zwischen dem heutigen al-Birbä al-Kubra und an-Nahhäl
auf der Karte eingetragen.
6 Kessler, a.a.O., 178ff.,- s. auch unter nfrwsj.

323
Der 16. oberägypt-ische Gau

BH, Grab Nr. 3 des Hnmo-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


IM ^° a.a.O., 44, Pl. 36 = Urk. VII 40, 10 und 12

c
rjjt wird als Kultstätte der Göttin Hathor in den Gräbern aus der Zeit
des MR in der Nekropole von Bani Hasan genannt; der Name erscheint in dem
Titel "Priesterin der Hathor in" bzw. "Herrin von crjjt" . Dies läßt ver-
c
muten, daß rjjt auf dem Boden des 16. oberägyptischen Gaues zu suchen ist,
2 3
seine genaue Lage ist jedoch unbekannt . Ramzi identifiziert cvjjt mit dem
koptischen 6 2 PIT und dem arab. Ihrit und lokalisiert diesen Ort an
der Stelle des heutigen a§-§aih Fadl, gegenüber von Bani Mazär. Da dieser
Ort jedoch auf dem Boden des 18. oberägyptischen Gaues liegt, ist die Iden-
5 6
tifizierung zweifelhaft . Kessler vermutet dagegen, daß sowohl cvjjt als
auch die dazugehörige Nekropole in der Umgebung von as-Saih) Timai, ca. 5 km
7 x
südlich von Bani Hasan, zu suchen sind . Tatsächlich liegt a^-Saih Timai
Q
zwar an der Südgrenze des 16. oberägyptischen Gaues , doch wurden dort kei-
g
ne Denkmäler gefunden, die einen Beweis für diese Vermutung liefern kön-
c
nen. Schließlich bezweifelt Grieshammer , daß es sich bei vjjt überhaupt
um den Namen eines Ortes handelt , da der Name manchmal ohne Stadtdeter-
minativ geschrieben wird und in dem Personennamen Htp-Crjjt überliefert ist.
1 Sowohl die Mutter als auch die Frau des Ntv-ntyt tragen diesen Titel,
auch führten ihn zwei Töchter des Hnmu-htp II.; dazu s. Newberry, Beni
Hasan I, 1893, 44; Beni Hasan II, 1893, 27; cf. Allam, Hathorkult, MAS
4, 1963, 95.
2 Gauthier, DG I, 153; Montet, Geogr. II, 161.
3 Das geographische Wörterbuch der äg.Städte und Dörfer I, 1953/4, 133f.;
cf. Bd. II.3, 1960, 213f.
4 Zu diesem Ort s. Amelineau, La Geogr. de l'Egypte, 1843, 159.
5 Vermutlich trugen mehrere Städte in Ägypten den Namen EXPIT bzw. Ihrit,
eine davon lag in dem Gebiet von al-Fayyüm; s. Amelineau, a.a.O.; cf.
Halm, TAVO Beih. B/38.1, 1979, 161, 260 und Karte 13 und 19.
6 TAVO Beih. B/30, 1981, 334.
7 Eine Lokalisierung von crjjt am östl. Nilufer ist wahrscheinlich, da
der Name im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Familienmitglieder zwei-
c
er Beamter, die in mn t-Hwfw im Ostteil des 16. oberäg. Gaues bzw. am
Ostufer amtierten, genannt wird, s. dazu Anm. 1; dagegen bezeichnet sich
Jmn-m-hit (Grab Nr. 2) als jm'fyj }}v Ewt-tir nbt crjjt. Weder er noch Mit-
glieder seiner Familie waren Priester bzw. Priesterinnen der Hathor von
' # •

8 Zur Grenze des 16. oberäg. Gaues s. unter m]-hd.


9 Zu den Funden aus aä-Sai}} Timai s. Kaiser, in: MDAIK 17, 1961, 32ff.
10 LA I, 454f.
11 Dazu s. auch WB I 209, 6.
12 Newberry, Beni Hasan II, 1893, 27; cf. Ranke, PN I, 258 Nr. 3.
324
srt - pr-P'ht

srt

V BH, Grab Nr. 2 des Jmn-m-hlt; 12. Dyn. = New-


berry, Beni Hasan I, 1893, 35, Z. 2; 36, Z. 3,
Pl. 18 = Urk. VII 24, 18; 25, 2 und 5

_^oP ^ —-v, BH, Grab Nr. 3 des gnmu-btp II.; 12. Dyn. =
L
— Newberry, a.a.O., Pl. 24 und 36 = Urk. VII 38,
9; 40, 11

Srt ist der Name der Gebirgslandschaft und des dazugehörigen Wüstentales
südlich von Bani Hasan an der Stelle, die von den Griechen Speos Artemi-
dos genannt wurde und heute unter dem Namen Istabi cAntar bekannt ist. In
dieser Gegend wurde die löwengestaltige Göttin Pachet verehrt , die in den
oben aufgeführten Gräbern als "Herrin von srt" bezeichnet wird . Ihr Kult
existierte schon im MR: Eine Tochter Hnmw-htps II. trägt den Titel "Prie-
sterin der Pachet" . Darüber hinaus wird in den Inschriften der MR-Gräber
in der Nekropole von Bani Hasan das Heiligtum der Göttin als pr-PSht bzw.
Hst-ntr P>ht bezeichnet .

pr-Piht
Y* L BH, Grab Nr. 13 des Hnmu-htp, Sohn des N£ru-htp; 11./
| © ^ ^ 12. Dyn. = Newberry, Beni Hasan I, 1893, Pl. 4 = Urk.
VII 42, 17

Clgvgj, BH, Grab Nr. 3 des Hnrm-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,
^ a.a.O., Pl. 33 = Urk. VII 39, 4

Pr-Plht "Haus der Pachet" ist eine Bezeichnung des südlich von Bani Hasan
an der Stelle von Speos Artemidos (Istabi cAntar) gelegenen Heiligtums der

1 Zur Lesung srt s. Fairman-Grdseloff, in: JEA 33, 1947, 13£f.; cf. AEO
II, 277*; Nims, in: JNES 9, 1950, 260.
2 Gauthier, DG V, 11, 91; Fakhry, in: ASAE 39, 1939, 719; AEO II, 90*,- Mon-
tet, Geogr. II, 162; Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 134 mit Anm. 613.
3 Zu dieser Göttin s. De Wit, Le röle et le sens du Lion dans l'Egypte
ancienne, 1951, 339ff.; RÄRG, 578.
4 S. die Literaturhinweise zu den oben genannten Belegen.
5 Newberry, Beni Hasan I, 1893, 44, Pl. 35.
6 Dazu s. unter pr-Plht. ,7(-
Der 16. oberägyptische Gau

Göttin Pachet . Die dort für die Göttin errichteten Kapellen gehen auf
2
das NR zurück , doch zeigen die Inschriften in den Gräbern des MR in der
3
Nekropole von Bani Hasan , daß das Heiligtum dieser Göttin bereits damals,
schon existierte. In dem Grab des Hnnw-htp II. wird das Heiligtum auch als
hwt-ntr Pikt bezeichnet .

hwt-ntr Plht

BH, Grab Nr. 3 des Hnnw-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


IQ** Beni Hasan I, 1893, 42, Pl. 33 = Urk. VII 39, 1

S. unter pr-Plht

w',rw(?)/rrmfrt(?)

BH, Grab Nr. 14 des Hnrm-htp I.; 12. Dyn. = Newberry,


Beni Hasan I, 1893, 85 = Urk. VII 13, 3

Die Lesung des hier behandelten Ortsnamens ist unbekannt . Er wird neben
jw-rd als Kultort des Gottes Chnum in dem oben genannten Grab Hnmw-htps I.
in der Nekropole von Bani Hasan genannt. Im Text wird Chnum als "Herr von
jw-rd, der große Gott, der Herr von bezeichnet . Dies läßt ver-
^ ©
muten, daß dieser Ort, ebenso wie jw-rd, auf dem Boden des ehemaligen 16.
oberägyptischen Gaues zu suchen ist, möglicherweise lagen beide Orte sogar
7
nebeneinander. Da jw-rd unlokalisierbar ist , bleibt die Lage des anderen
Ortes ebenfalls ungewiß. Einer Plazierung des Ortes in der Gegend von hr-wr ,
dem'Hauptkultort des Chnum im 16. oberägyptischen Gau, würde nichts wider-
sprechen .
1 Zu pv-P'>ht s. Brugsch, Die. Geogr., 1020; Gauthier, DG II, 78.
2 PM IV, 163ff.; Fakhry, in: ASAE 39, 1939, 709ff.; Fairman-Grdseloff,
in: JEA 33, 1947, 12ff.
3 Die Göttin Pachet wird mehrmals in diesen Gräbern genannt, s. Newberry,
Beni Hasan I, 1893, 13f., 42ff., 75; Bd. III, 25 Fig. 75; sie wird als
"Herrin von srt" bezeichnet; dazu s. unter srt.
4 Newberry, a.a.O., 42, Pl. 33; cf. Urk. VII 39, 1; zur Schreibung des
Namens s. unter hwt-ntr Piht.
5 Newberry, Beni Hasan I, 1893, 23; Bd. III, 1896, 29 Fig. 90.
6 Newberry, a.a.O., 85.
7 Dazu s. unter jw-rd.
8 Montet, Geogr. II, 161.
326
ulvw(?)/mnfrt(?)

Möglicherweise stellt das Zeichen N "^ ein Armband dar 9 . Der ägyp-
tische Name für Armband lautet wlrw ^ ^ , aber auch mnfvt
<=»*=* 11. Tatsächlich findet sich dieses letztere Wort in den Gräbern und
^ 12
auf Särgen aus BanT Hasan .

Ungewiß ist, ob der hier behandelte Ortsname von dem Wort qnjw /^_n Lj y ä=f=S
13
"die Garben" abgeleitet werden darf oder mit dem im Tempel von Abydos
genannten Kultort des Chnum namens wcr-wr ( f§> ^ ) 1 4
identisch
1
sein kann, dessen Lage allerdings ebenfalls unbekannt ist .

[...]

c BH, Grab Nr. 3 des Hnmu-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


° Beni Hasan I, 1893, Pl. 32 = Urk. VII 40, 6

Der unbekannte Ortsname ( °jj Q ) wird mit dem Zeichen einer stehenden
Frau mit langem Gewand geschrieben. Als Kopfschmuck trägt sie eine Feder
im Haar, in der rechten Hand hält sie eine Muschel . Der nur ein einziges
Mal belegte Ort lag sicherlich auf dem Boden des ehemaligen 16. oberägyp-
tischen Gaues, wohl auf dem Ostufer des Nils, wo Hnmu-htp II. in mnct-Hwfw,
17
dem Hauptort des Gebietes von dwt-Hr "Berg des Horus , amtiert hat .

9 Borchardt, in: ZÄS 35, 1897, 105.


10 WB I 252, 9.
11 WB II 80, llf.
12 Newberry, Beni Hasan II, 1893, Pl. 7 (zweites Register) und 13 (sech-
stes Register); vgl. auch die Darstellung des Armbandes auf einem Sarg
aus dem Grab Nr. 75 in der Nekropole von Bani Hasan, s. Garstang, The
Burial Customs of Ancient Egypt, 1907, Pl. 6 Fig. 172.
13 WB V 52, 5; cf. Montet, a.a.O.; ders., in: Grapow-Festschrift, 1955,
237.
14 Mariette, Abydos I, 1869, Pl. 44 Nr. 26.
15 Gauthier, DG I, 186.
16 Newberry, Beni Hasan III, 1896, 29 Fig. 91.
17 Urk. VII 26f.; s. auch unter im't-HufW und unter dut-Hr.
327
o Der 16. oberägyptische Gau

Hnmw-htp II. setzte eine seiner drei Töchter als Beherrscherin dieses Or-
tes mit dem unbekannten Namen ein. Diese Tochter wie auch die beiden ande-
und
ren übten das Amt einer Priesterin der Hathor von 'rj'j* der Pachet von
18
srt aus . Ob aus diesem Grund vielleicht der Ort mit dem unbekannten Na-
men mit dem Kult einer der beiden Gottheiten in Verbindung zu bringen ist,
läßt sich nicht sagen . Mit Sicherheit wurde die Göttin Pachet auf dem
Ostufer des Nils bei Speos Artemidos verehrt, wo sie ein Heiligtum besaß .
Obwohl sie als "Herrin von srt" bezeichnet wird , ist es fraglich, ob man
den unbekannten Ortsnamen srt lesen oder mit dem Ort identifizieren darf.
Auch sollte man diesen Ort nicht mit der im Grab Nr. 3 von Asyüt erwähnten
ähnlich geschriebenen Stadt $ O gleichsetzen, die die Nordgrenze des
22
thebanischen Reiches markiert und als tnj, Hauptstadt des 8. oberägypti-
23
sehen Gaues, zu lesen ist .

18 Newberry, Beni Hasan I, 1893, 44; Bd. II, 12; Urk. VII 40, lOff.
19 Die genaue Lage von crjjt ist nicht bekannt, dazu s. unter c
rjjt.
20 Dazu s. unter pr-Piht.
21 S. unter srt.
22 Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 150.
23 Montet, Geogr. II, 100; s. auch unter tnj im 8. oberäg. Gau.

328
Bani Hasan - Zäwiyat al-Amwat

Bani Hasan (o "*»• L^—:)

In der Nähe des Ortes befindet sich eine Nekropole mit Felsgräbern der
Beamten und Gaufürsten des 16. oberägyptischen Gaues aus der Zeit des MR .
Aus diesen Gräbern besitzen wir zahlreiche Funde, darunter Särge, Stelen
und Holzmodelle .

Zäwiyat al-Amwät ( ol j_-."ill i_. 5 1 ; )

Bei Zäwiyat al-Amwät befindet sich eine Felsnekropole aus der Zeit des AR;
einige der Gräber dieser Totenstadt sind jedoch etwas später zu datieren,
insbesondere das Grab Nr. 12 des Httj und vielleicht auch Nr. 19 eines ge-
wissen Nhrj . Die Nekropole gehört zu dem in der Nähe gelegenen Ort hbnw,
der ehemaligen Metropole des 16. oberägyptischen Gaues .

1 PM IV, 141ff.; s. auch Montet, in: Kgmi 3, 1930/5, 112ff.; Leclant, in:
OrNS 41, 1972, 257; Junge, in: LA I, 695ff.; Gomaä, in: LA IV, 418 mit
Anm. 71.
2 PM IV, 162f.; cf. Komorzynski, in: Archiv für äg. Archäologie I, 1938,
256; unbekannt ob die Grabwand des MR in Hamburg aus Bani Hasan stammt;
s. Helck, in: MDAIK 21, 1966, 95ff.
3 PM IV, 137f.; zur Datierung der Gräber, s. Brunner, Die Anlagen der
äg. Felsgräber, ÄF 3, 1936, 33ff.; cf. Gomaä, in: LA IV, 418 mit Anm.72.
4 Dazu s. unter hbnw. ,,n
17. Der 17. oberägyptische Gau

jnpwt (der Gau)


hnw (die Gauhauptstadt)
hut-tn (Anubisheiligtum)
jnpwt(?) (Ort bei oder an der Stelle von hnw)
jw-nJ'(0rt bei Nazlat al-cAmödain)
&>33 (s. jw-nSt)

Fundorte: unbekannt

331
Der 17. oberägyptische Gau

jnpwt

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Doku-


%,
mente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Seso-


stris Ier, 229, Pl. 3 und 26

BH, Grab Nr. 3 des Hnmu-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


Beni Hasan I, 1893, Pl. 25, Z. 50; 26, Z. 123 und 145
= Urk. VII 28, 3; 31, 6, 13; 32, 3

Stele des Nbt.f aus Abydos = Kairo CG 20091

Das Wappenzeichen des 17. oberä'gyptischen Gaues jnpwt stellt einen weib-
lichen Hundewelpen dar . Im Gegensatz zu den Namen des 15. und 16. ist der
des 17. oberägyptischen Gaues in den Inschriften der 1. Zwischenzeit und
des MR nur selten belegt, was sicherlich auf das gänzliche Fehlen von Fund-
stätten in diesem Gebiet zurückzuführen ist : Man hat dort bis jetzt weder
Nekropolen noch sonst irgendwelche Überreste aus der 1. Zwischenzeit oder
dem MR entdeckt . Außer dem Koptos-Dekret I und der Kapelle Sesostris' I.
kommt der Gauname nur noch auf zwei anderen Denkmälern des MR vor. Einmal
wird er im Grab des Hnmu-htp II. in der Nekropole von BanT Hasan im ehe-
maligen 16. oberägyptischen Gau genannt. Hnmu-htp II. berichtet in seiner
biographischen Inschrift, sein Großvater sei von König Amenemhat I. als
Oberhaupt des Gaues von m'-hd (16. oberägyptischer Gau) eingesetzt worden;
dieser Gau grenzte im Norden an das Gebiet des 17. oberägyptischen Gaues .
Nht, der älteste Sohn des Hnmu-htp II., wurde von Sesostris II. zum Leiter
{hql) des 17. oberägyptischen Gaues ernannt .

1 Zum 17. oberäg. Gau s. Gauthier, DG I, 84; Montet, Geogr. II, 164; Helck,
Gaue, 1974, 112; ders., in: LA II, 391.
2 Kees, in: MIO 6, 1958, 170ff.; Vandier, in: Melanges Offerts ä Kazimierz
Michalowski, 1966, 195ff.
3 Das Gebiet zwischen Ihnasiya im Norden und al-Minyä im Süden ist wenig
erforscht, s. auch Kees, a.a.O., 157; Gomaä, in: ZDMG Suppl. III.1, 1977,
23f. mit Anm. 3; vgl. jedoch Gomaä, in: Publikation der Ergebnisse der
Geländebegehung des SFB 19 der Univ. Tübingen zwischen Samalüt und Abu
Sir al-Malaq, in Vorbereitung.
4 Dazu s. PM IV, 126f.
5 Urk. VII 28, lff.
6 Urk. VII 31, 5f.
332
jnpwt

Bei der Abgrenzung des 17. oberägyptischen Gaues ist in der Inschrift
ünmu-htp II. nur von einer Grenze in der Mitte des Nils und von einer West-
hälfte des Gaues die Rede, die bis an die Höhe der westlichen Wüste reicht ,
was vermuten läßt, daß das Gaugebiet damals nur auf dem Westufer des Nils
gelegen hat . Dagegen nimmt Helck an, daß der 17. oberägyptische Gau auf
beiden Seiten des Stromes lag und daß der Ostteil einem anderen Leiter
unterstand. Trotzdem können wir nicht beweisen, daß sich in der 12. Dyna-
stie das Gebiet des Gaues zu beiden Seiten des Nils erstreckte, d.h., daß
die Gegend zwischen aS-Saih Fadl und Gabal at-Tair, nördlich von Tihnä,
damals zum 18. oberägyptischen Gau gehörte. Diese Tatsache ist auch für
die Lokalisierung des Ortes Cntj/Nmtj bzw. w Cntj/Nmtj des Papyrus Wilbour
von Bedeutung, der im Gebiet des 18. oberägyptischen Gaues lag und zwischen
V " 10
as-SarTriya und as-SaT[i Fadl gesucht wird .

Die zweite Erwähnung des Gaunamens im MR findet sich auf der Stele Kairo
CG 20091, deren Inhaber Nbt.f den Titel eines jmj-rl pr m jnpwt "Domänen-
vorsteher in dem Gau von jnpwt" trägt. Die Stele wurde jedoch in Abydos
und nicht im 17. oberägyptischen Gau gefunden.

Die Südgrenze des 17. Gaues lag jenseits von Tihnä al-Gabal, die Nordgren-
ze verlief bei Abu Girg am westlichen Nilufer, 4 km nördlich von Bani Ma-
zär . Wie oben gesagt, soll das Gebiet dieses Gaues in der 12. Dynastie
12
nur auf das Westufer beschränkt gewesen sein .

7 Urk. VII 31f.


8 Dazu s. auch AEO II, 102*; Kees, a.a.O., 166; Montet, Geogr. II, 165,
Pl. 2; Vandier, Le Papyrus Jumilhac, 1962, 55.
9 Gaue, 1974, 112f.
10 Dazu s. unter Cntj/Nmtj im 18. oberäg. Gau.
11 Zur Grenze des 17. oberäg. Gaues s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 117
mit Anm. 1.
12 Diese Gaugrenzen hatten Gültigkeit zu Lebzeiten Hnmw-htps II.

333
Der 1 7. oberägyptische Gau

hnw

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. - Lacau-Chevrier, Seso-


T§° stn's Ier, Pl. 3 und 26

Der Ortsname hnw ist nur selten belegt; auf der Kapelle Sesostris' I. er-
scheint er als Metropole des 17. oberägyptischen Gaues1; im Papyrus Jumi-
lhac wird er im Zusammenhang mit dem Ort s'kl, dem heutigen al-Qais , 2,5
km südwestlich von BanT Mazär, genannt. Im Text des Papyrus wird Anubis,
der Hauptgott des Ortes4 , als "Herr von hnw des alkS" \ ^ Ü ^ ^ ' U ' 0
bezeichnet. Das genitivische n zwischen den beiden Ortsnamen bedeutet je-
doch nicht, daß hnw als ein Stadtteil von slkl zu verstehen ist ; vielmehr
handelt es sich bei hnw und slkl um zwei Orte, die in unmittelbarer Nähe
voneinander gelegen haben .

Vermutlich ist hnw mit dem im Ramesseum-Papyrus VI, Z. 25 genannten Ort


44, Q identisch .

hwt-tn

^§] Stele des Nbt.f aus Abydos = Kairo CG 20091

Ein gewisser Jnpw-htp bezeichnet sich auf der oben erwähnten Stele des
Nbt.f als .imZhw hv Jnpw nb hwt-tn jmj-v% hwt-ntv "Geehrter des Anubis,

1 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 229 lesen den Ortsnamen irrtümlich als


bbnw (al-Köm al-Ahmar bei Zäwiyat al-Amwät); s. jedoch AEO II, 103*;
Kees, in: MIO 6, 1958, 166; Montet, Geogr. II, 166.
2 Vandier, Le Papyrus Jumilhac, 1962, 45f., 117 (VI, 18).
3 Zu s'kl (al-Qais) s. AEO II, 103*ff.; Yoyotte, in: RdE 9, 1952, 157ff.;
Montet, Geogr. II, 167; Vandier, a.a.O., 44ff. mit Anm. 15 auf S. 44 mit
Literaturhinweisen.
4 Eine hundeköpfige Gottheit, vermutlich Anubis oder die Göttin Jnpwt, ist
auf der Kapelle Sesostris' I. neben dem Ortsnamen hnw abgebildet; Dazu
s. Lacau-Chevrier, a.a.O., Pl. 3; Kees, a.a.O., 175; Montet, Geogr. II,
166 Fig. 15; Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
5 Vandier, a.a.O., 45 mit Anm. 7, vermutet, daß das genitivische n für m
"in" steht.
6 Montet, a.a.O., 166; Vandier, a.a.O., 46; Helck, Gaue, 1974, 112.
7 Helck, Gaue, 1974, 113; s. auch unter jnpwt(?).

334
hwt-tn

des Herrn von hwt-nt , und Vorsteher des Gotteshauses". Hwt-tn ist daher
als Name eines Heiligtums des Gottes Anubis aufzufassen . Wie die Inschrift
der Stele weiter zeigt, ist hwt-tn im 17. oberägyptischen Gau zu suchen,
denn der Inhaber der Stele, Nbt.f, nennt sich "Domänenvorsteher" (jmj-rS
pr) "im Gau von jnpwt" (17. oberägyptischer Gau).

Anubis galt als der Gott des 17. oberägyptischen Gaues und wurde in der
9
älteren Gaumetropole hnw verehrt , außerdem wird er als "Herr von Hr-dj
(Hardai)" bezeichnet, das seit dem NR die Stellung der Gaumetropole inne-
hatte . Dies läßt vermuten, daß sein Heiligtum hwt-nt sich in der Metro-
pole des 17. oberägyptischen Gaues befand.

Vermutlich handelt es sich bei dem auf den Stelen Kairo CG 20373 und 20778
genannten hwt-ntr nt Jnpw um eine Bezeichnung des Anubisheiligtums in der
Metropole des 17. oberägyptischen Gaues .

8 S. auch Gauthier, DG IV, 141.


9 Dazu s. unter hnw.
10 S. unter jnpwt(?).
11 Gauthier, a.a.O., 98, identifiziert hwt-ntr nt Jnpw auf den beiden
Stelen mit dem Tempel des Anubis in ri-qrrt, der Nekropole des Ortes
Asyüt, jedoch ist der Fundort der Stelen unbekannt. Irrtümlich hat
Gauthier auch hwt-ntr Jnpw auf der Stele Kairo CG 20091 gelesen und
ebenfalls mit dem Heiligtum des Anubis bei Asyüt gleichgesetzt. In
Wirklichkeit handelt es sich bei Jnpw um einen Teil des Namens
Jnpw-htp, s. Ranke, PN I, 37 Nr. 19; Jnpw-htp nennt sich "Vorsteher
des Tempels", s. auch oben.

335
Der 17. oberägyptische Gau

jnpwt(?)

i. o pRamesseum VI, 25 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47, Pl.


^ ° 2, Z. 25

Jnpwt(?) ist der Name eines Ortes in Mittelägypten, in dem der Gott Sobek
einen Kult besaß. Nach der Schreibung des Ortsnamens muß jnpwtf?) auf dem
Boden des gleichnamigen 17. oberägyptischen Gaues gelegen haben . Der Ort
wird von Gardiner und Kees mit dem aus späterer Zeit belegten hr-dj
(Hardai) gleichgesetzt, das man wegen des dort verehrten Gottes Anubis5
mit dem griechischen Kynopolis identifiziert hat. Die Lage von Hardai/
Kynopolis ist umstritten, der Ort wird jedoch im allgemeinen bei oder an
der Stelle des heutigen aS-Saih Fadl auf dem östlichen Nilufer gegenüber
von Bani Mazär vermutet , da in dessen Nähe ein Hundefriedhof entdeckt
8 9
wurde . Dazu vermutet Kees , daß der Ort auf dem Ostufer gelegen haben muß,
weil dort der Gott Sobek einen Kult besaß. Helck 10 nimmt an, daß der Ort
nicht auf dem Westufer gelegen haben könne, weil er im Papyrus Wilbour
nicht als topographischer Bezugspunkt erscheint. Alle diese Argumente ge-
ben uns jedoch keine stichhaltigen Beweise dafür, daß Hardai/Kynopolis bei
a5-5aih Fadl gelegen hat. In Wirklichkeit lag Hardai auf dem westlichen
Nilufer südlich von al-Qais, wie dies schon Montet vermutet hat . Hardai
wird im Onomastikon des Amenemope vor sikl (al-Qais) genannt , was seine
1 Zur Lesung des Ortsnamens als jnpwt s. Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47
Anm. 6.
2 Der Name des 17. oberäg. Gaues lautet ebenfalls jnpwt; dazu s. dort.
Für eine Lage des Ortes jnpwtf?) im 17. oberäg. Gau spricht auch, daß
der Ortsname im Papyrus Ramesseum VI vor dem im 18. oberäg. Gau ge-
legenen Ort Cntj/Nmtj genannt wird; zu den beiden Orten s. Gardiner,
in: RdE 11, 1957, 47, Pl. 2, Z. 25.
3 AEO II, 98*ff.
4 MIO 6, 1958, 167f£.
5 Papyrus Harris I 61b, 11 berichtet von der Stiftung an den Anubis-
Tempel von Hardai.
6 Kees, in: RE XII, 26f.; AEO II, 98*.
7 AEO II, 98*ff.; Kees, in: MIO 6, 1958, 165ff.; s. auch Gomaä, in: LA
II, 962 mit Literaturhinweisen.
8 Zum Hundefriedhof s. Kees, a.a.O., 168 mit Anm. 35; cf. Montet, Geogr.
II, 164 mit Anm. 2f.
9 A.a.O., 168.
10 Gaue, 1974, 113.
11 Geogr. II, 189f.
12 AEO-Plates, Pl. 11, Z. 6.
336
jnputf?)

Lage südlich von al-Qais beweist, wogegen a£-Saih Fad! nordöstlich von al-
Qais liegt. Der bei aS-Saih Fadl entdeckte Hundefriedhof aus der Spätzeit
ist kein zwingender Grund, den Ort Hardai bzw. Kynopolis auf dem Ostufer
zu suchen. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem sog. Hundefriedhof um
eine großangelegte Galerie, vergleichbar der des Gottes Thot in Tüna al-
Gabal. Diese Galerie ist eher mit der seit dem AR bekannten Kultstätte des
Gottes Anubis namens hwt-vd als mit Hardai in Verbindung zu bringen. Hwt-
rd, später hwt-vdw genannt, wird in den Gräbern des AR bei al-Köm al-Ahmar
Sawäris auf dem Boden des 18. oberägyptischen Gaues erwähnt . Auch die
Lokalisierung des griechischen Kynopolis auf dem östlichen Nilufer ist
keineswegs sicher. Der einzige gesicherte Hinweis auf die Lage von Kyno-
polis findet sich bei Ptolemaios IV 5, 29, der angibt, daß Kynopolis auf
einer "Insel" auf der Höhe von KOJ , dem ägyptischen slki (al-Qais), lag.
Diese Schilderung berechtigt dazu, Kynopolis in unmittelbarer Nähe von al-
Qais zu lokalisieren, was auch die Untersuchung der dortigen Gegend be-
stätigt . Kynopolis lag wahrscheinlich auf einem oder zwei Hügeln süd-
westlich von al-Qais , ebenso das mit ihm identifizierte Hardai. Zwischen
den Hügeln mit den Ruinen von Kynopolis/Hardai und al-Qais sind noch Spu-
ren eines Teiches vorhanden, wozu die von Ptolemaios gegebene Beschreibung
paßt, daß Kynopolis auf einer Insel gelegen habe: Hat nämlich sein Besuch
in der Gegend von slkl (al-Qais) zur Zeit der Überschwemmung stattgefun-
den, als die zu stfej (al-Qais) und Kynopolis/Hardai gehörenden Ländereien
von den Fluten bedeckt waren, so ist tatsächlich denkbar, daß die beiden
Orte wie Inseln aussahen. Daher kann man sagen, daß sowohl Hardai als auch
Kynopolis auf dem westlichen Nilufer bzw. südwestlich von al-Qais zu loka-
lisieren sind.

Ohne auf die Gleichsetzung des hier behandelten Ortes mit Hardai oder Ky-
nopolis einzugehen, nimmt Helck 1 6 an, daß jnpwtf?) ( ! M ^ Q ) mit dem auf
der Kapelle Sesostris' I. genannten hnw ( ficuO ) , der älteren Metropole

13 Zu diesem Ort und zu dem sog. Hundefriedhof s. Gomaä, in: Brunner-


Festschrift, in: WdO 14, 1983, 138ff.; ders., in: Publikation der
Ergebnisse der Geländebegehung des SFB 19 der Universität Tübingen zwi-
schen Samalüt und Abu STr al-Malaq, in Vorbereitung.
14 Gomaä, a.a.O. (s. Anm. 13).
15 Zur Lage von Kynopolis/Hardai südlich von al-Qais s. auch Montet, a.
a.O. (s. Anm. 11).
16 Gaue, 1974, 113.
337
Der 17. oberägyptische Gau

des 17. oberägyptischen Gaues 1 7 , identisch ist. Nach dem Text des Papyrus
1R

Jumilhac ist hnw in unmittelbarer Nähe von al-Qais zu lokalisieren ; auch


die Inschriften der Kamose-Stele sowie die späten Tempellisten lassen er-
kennen, daß jnpwt!?) in der Nähe von al-Qais zu suchen ist. Von diesem
letzteren Ort ausgehend leitete Kamose seine Strafexpedition gegen die
Oase al-Bahariya, wobei er kurz vorher den Bezirk von jnpwt ( ^'**
O ) erwähnt. Die späten Tempellisten bezeichnen sowohl jnpwt
( -S§\ Q ) als a u c h s'kl als Metropole des 17. oberägyptischen Gaues.
Daher kann man schließlich sagen, daß sowohl hnw, die ältere Gaumetropole,
als auch das mit ihm identifizierte jnpwt(?) und die spätere Gaumetropole
Hardai bzw. Kynopolis bei al-Qais zu lokalisieren sind.

jw-n&l

Roll Siegel eines Königs Amenemhat, Brooklyn Nr.


='ino 44.123.70; 12. Dyn. = James, Corpus of Hierogl.
Inscriptions, 1974, 42, Pl. 35 Nr. 97

Rollsiegel Sesostris' III., Kairo JdE 72637; 12.


Dyn. = Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 88 Nr. 5

pRamesseum VI, 28 = Gardiner, in: RdE 11, 1957,


47, Pl. 2, Z. 28

Skarabäus eines jmj-rl Snt, Univ. College London


Nr. 11476 = Martin, Egypt. Administrative and
Private-Name Seals, 1971, 54 Nr. 646, Pl. 24 (17)

17 Lacau-Chevrier, Sesostris 1er, Pl. 3 und 26; cf. Schlott-Schwab, Die


Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. III, Taf. 2.
18 Dazu s. unter hnw.
19 Kees, in: MIO 6, 1958, 167; Helck, a.a.O.; zur Kamose-Stele s. Habachi,
The Second Stele of Kamose, in: ADAIK 8, 1972, bes. S. 41.
20 Edfou V I , 212 Nr. 50; Philae 93; Brugsch, Thes., 621; Chassinat, Mammi-
si d'Edfou, MIFAO 16, 1939, 167 Nr. 22.
21 Edfou VI, 231 Nr. 17; Duemichen, Geographische Inschriften I, 1865,
Pl. 81 Nr. 18 und Pl. 96, Z. 23; Mariette, Denderah IV, 1873, Pl. 41
Nr. 17; De Morgan, Kom Ombos III, 1909, 892; De Wit, Les Inscriptions
du Temple d'Opet ä Karnak, Bibl. Aegypt. 11, 1958, 300.
338
jw-näS

Skarabäus eines wr mdw &mcw, Privatslg. = Martin,


a.a.O., 54 Nr. 647, Pl. 19 (29)

Skarabäus eines smsw hljt,


4~m Brit. Mus. Nr. 30525 =
Martin, a.a.O., 54 Nr. 648, Pl. 32 (19)

Skarabäus in der Slg. Michaelides = Martin, a.a.O.,


54 Nr. 645a (ohne Abbildung)

Ju-ns? "Hechtkraut (Potamogeton)-Insel" heißt ein Kultort des Gottes So-


bek in Mittelägypten, der auf dem Westufer des Nils in der Höhe von Tihna
gesucht wird . Kees dagegen verlegte ihn auf das Ostufer zwischen aS-Saih
Fadl und as-Saririya, Kessler hat aber im Dorf Nazlat al-'Amüdain auf dem
westlichen Nilufer, ca. 8,5 km südlich von Samälüt, mehrere Blöcke gefun-
den, die ursprünglich aus einem zerstörten Tempel in dieser Gegend stammen
müssen 4 . Da auf einem dieser Blöcke aus der Regierungszeit Ramses' VI. So-
bek als "Herr von jw-ngl" bezeichnet wird , ist dadurch die Lage der
"Hechtkraut-Insel" geklärt : Es lag an der Stelle des heutigen Nazlat al-
c
Amudain und nicht, wie Helck vermutet, bei Matäy, ca. 5,5 km südlich von
al-Qais.

Jw-nä' ist vermutlich mit dem auf einem Skarabäus des Amenemhat III. ge-
nannten ä?jj ( J.T.T L)L) ) gleichzusetzen .

1 Zu nsl s. Keimer, in: Revue de 1'Egypte ancienne 1, 1925, 192ff.; ders.,


in: Revue de l'Egypte ancienne 3, 1931, 41; cf. WB II 338, 17f.;
Kees, in: ZÄS 64, 1929, 109 mit Anm. 5.
2 Zu jw-ns' und zu den Problemen seiner Lokalisierung s. Gauthier, DG I,
26f.,- Bd. II, 126; AEO II, 95*; Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47 Anm. 10;
Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 88 mit Anm. 1; Montet, Geogr. II, 168f.;
Helck, Gaue, 1974, 115; Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 22f.
3 ZÄS 58, 1923, 100.
4 Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 306ff.; ders., in: ZDMG Suppl.III. 1,
1977, 31f.
5 Kessler, a.a.O., 309ff., Taf. 12.
6 Dazu s. auch Kessler, a.a.O., 311ff.
7 LA I, 253.
8 Dazu s. unter Sijj.

339
Der 17. oberägyptische Gau

s>3J

M Skarabäus des Amenemhat III.; Slg. Michaelides; 12.


Dyn. = Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 90 Nr. 16

äljj erscheint auf dem oben genannten Skarabäus König Amenemhats III. als
Kultort des Gottes Sobek. Während Yoyotte S>jj als einen der unbekannten
Kultorte des Sobek bezeichnet, hat Habachi den Ort mit dem Sobek-Kultort
jw-nsl gleichgesetzt. Habachi kam zu dieser Überlegung, weil der Gott auf
zwei Felsstelen König Ramses' III. bei al-Bäbain und Tihnä al-Gabal, also
in der Gegend, wo man jw-nS' vermutet, als "Herr von s?" ( T.T.T.T ) bzw.
"von sinl" ( JJJ^"^ ) bezeichnet wird. Außer der von Habachi entdeck-
ten Schreibvariante (s=/sini) wird der Ortsname jw-ns?auf einem Skarabäus
des MR als ju-äl ( = TTT ) angegeben . Mit Sicherheit bezeichnen alle
diese Varianten ein und denselben Ort, nämlich jw-nsi , der bei oder an
der Stelle des heutigen Dorfes Nazlat al-cAmödain auf dem westlichen Nil-
ufer in der Höhe von Gabal at-Tair lag, wie auch Kessler schon vermutet
hat7

Es bleibt lediglich der Name eines Ortes zu erwähnen, der wie S>jj geschrie-
ben wird, aber mit ihm nicht identisch ist. Das Onomastikon des MR nennt
einen Bezirk sS is XLl"ScvQQp"' 'Üir^ 'd e r m i t d e m a u f e i n e m 0 s t r a "
kon des MR aus dem Ramesseum genannten U T _ft\.<^| gleichzusetzen ist .
Beide sind mit dem im Grab des Gaufürsten 'nfr-tjfj erwähnten s'jj-sg?
U J _^.L) l] :I = C flG_MrO im 4. oberägyptischen Gau identisch9. Jedoch ist
keiner dieser Orte als Kultort des Gottes Sobek bekannt. Da aber s'jj wie
sl/slni bzw. jw-sl und jw-nsl einen Krokodilkult besitzen, kann man mit Ha-
bachi annehmen, daß alle diese Namen identisch sind.
1 BIFAO 56, 1957, 90.
2 JARCE 11, 1974, 75 mit Anra. 36.
3 Habachi, in: JARCE 11, 1974, 70f., Pl. 6 und 9a.
4 Habachi, a.a.O., 71ff., Pl. 7a und 10a.
5 Martin, Egypt. Administrative and Private-Name Seals, 1971, 54 Nr. 646,
24 (17); s. auch unter jw-nsl.
6 Sowohl der Name n&i als auch s% bezeichnen eine Pflanzenart, s. WB II
338, 17; Bd. IV 400, 10ff.; Keimer, in: Revue de l'Egypte ancienne 1,
1925, 197; s. auch das Wort Sjj 1==,[)ri<tJ, , WB IV 415, 6f.
7 Dazu s. unter jw-ns? .
8 S. unter w si jj-[...]l und unter 8* L ...] im 4. oberäg. Gau.
9 S. unter s'jj-sg' im 4. oberäg. Gau.
10 Oben in Anm. 2.
11 Zu sijj s. auch Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 293f.
340
18. Der 18. oberägyptische Gau

C
ntj/Nmtj (der Gau)
hwt-nswt (die Gauhauptstadt)
C
ntj/Nmtj (Ort)

Fundorte: Unbekannt

341
Der 18. oberägyptische Gau

C
ntj/Nmtj

?\ Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Do-


kumente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


Sesostris Ier, 229, Pl. 3

Das Wappenzeichen des 18. oberägyptischen Gaues stellt einen Falkengott


dar, dessen Name cntj oder Nmtj gelesen wird ; auf der Kapelle Sesostris' I.
erscheint er als der Gott von hwt-nswt mit dem unverständlichen Zusatz

Der Gauname wird im MR, aber auch im NR kaum genannt, wie die oben erwähn-
ten Belege zeigen; daher nimmt Helck an, daß der Gau zeitweise einem an-
deren, vielleicht dem 17. oberägyptischen Gau, angeschlossen gewesen ist.
Im Papyrus Jumilhac sind beide Gaue zusammengefaßt .

Im MR lag das Gebiet des 18. oberägyptischen Gaues nur auf dem Ostufer des
Nils; auch die uns bekannten Ortschaften des Gaues aus der Zeit des Alten
und Mittleren Reiches, hwt-bnw , hwt-nswt und Cntj/Nmtj, sind alle auf
dem östlichen Nilufer zu lokalisieren . Aus der biographischen Inschrift
Hnmu-htps II. aus dem 16. oberägyptischen Gau geht hervor, daß das Gebiet
des benachbarten 17. oberägyptischen Gaues nur auf dem Westufer gelegen
Q

hat : Der 18. oberägyptische Gau grenzte also damals direkt an den 16. Gau.
Die Grenze zwischen den beiden Gauen verlief im MR auf dem Ostufer des Nils

1 Zur Lesung des Gottesnamens s.Otto, in: LA I, 318f.; cf. Graefe, Stu-
dien zu den Göttern und Kulten im 12. und 10. oberäg. Gau, 1980.
2 Montet, Geogr. II, 172 Anm. 1, hat das Ganze als "cntj sagt, daß er der
Ruderer des Königsschlosses ist" interpretiert.
3 Gaue, 1974, 116f.
4 Vandier, Le Papyrus Jumilhac, 1962, 41, 55ff.
5 Im MR ist der Ortsname hwt-hnw nicht belegt; zu diesem Ort s. Zibelius,
TAVO Beih. B/19, 1978, 153ff.; cf. Gomaä, in: LA III, 88; ders., in:
Brunner-Festschrift, WdO 14, 1983, 140ff.
6 Dazu s. unter hwt-nswt und unter Cntj/Nmtj (Ort).
7 Bnmw-htp II. amtierte in rnnct-Hwfw am östlichen Nilufer bei Bani gasan
al-Qadim auf dem Boden des 16. oberäg. Gaues; dazu s. unter rrmct-HwfW
im 16. oberäg. Gau.
8 Urk. VII 31 f.; s. auch unter jnpwt (17. oberäg. Gau).
342
t
C
ntj/Nmtj - hwt-nswt

jenseits von Tihnä al-Gabal . Da die Kapelle Sesostris' I. für die Länge
des 18. oberägyptischen Gaues ein Maß von 6 jtrw und 3 hl, d.h. 54,569 km,
angibt, dürfte die Nordgrenze des Gaues bei dem heutigen Ort al-Hiba am
östlichen Nilufer gelegen haben .

Aus dem 18. oberägyptischen Gau sind weder Fundstätten noch irgendwelche
Denkmäler aus der Zeit des MR bekannt .

hwt-nswt

Kapelle S e s o s t r i s ' I . ; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


•kLQ s o s t r i s I e r , 229, P l . 3

Hwt-nswt "Tempel des Königs" erscheint auf der Kapelle S e s o s t r i s ' I . a l s


12
Metropole des 18. oberägyptischen Gaues . Darüber hinaus ist der Ortsna-
me bis jetzt nicht auf anderen Denkmälern des MR belegt, er begegnet uns
erst im NR wieder . Die Erwähnung dieses Ortsnamens in den kürzlich in
14
der Nekropole von al-Köm al-Ahmar Sawaris entdeckten Gräbern aus dem AR
beweist, daß hwt-nswt in unmittelbarer Nähe dieser Nekropole zu suchen ist.
Tatsächlich kann der Ort auf dem Ostufer bei dem heutigen cIzbat Sawäris
auf halbem Weg zwischen Särüna im Norden und dem Dorf al-Garabic im Süden
sicher lokalisiert werden. Man fand dort beschriftete Blöcke, die den
Ortsnamen hwt-nswt erwähnen , die aus einem zerstörten Tempel der ptole-
17
maischen Zeit stammen .
9 Dazu s. unter ml~hd (16. oberäg. Gau).
10 S. auch Montet, Geogr. II, Pl. 2; die Entfernung zwischen al-Fain ge-
genüber von al-Hiba im Norden und Samalüt im Süden beträgt 63 km per
Bahn.
11 S. auch PM IV, 125ff.
12 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 229, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Aus-
maße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2.
13 Zu den Belegen von hwt-nswt s. z.B. Gauthier, DG IV, 86.
14 Gomaä, in: Brunner-Festschrift, WdO 14, 1983, 137ff.; zur Nekropole
von al-Köm al-Ahmar Sawäris s. auch PM IV, 125f.
15 Dazu s. Gauthier, DG IV, 86; AEO II, 106*f.; Montet, Geogr. II, 173f.
Vandier, Le Papyrus Jumilhac, 1962, 43f.; Gomaä, in: LA III, 88f.
16 Smolenski, in: ASAE 9, 1908, 4 §111; der Ortsname ist zum Teil zer-
stört U
< ^$c
*%Q
17 PM IV, 126; cf. Wessetzki, in: Studla Aegyptiaca 6, 1981, 107ff.
343
Der 18. oberägyptische Gau

Hauptgott von hwt-nswt war ein Falke, der in den Gräbern des AR in der
Nekropole von al-Köm al-Ahmar Sawäris als "Herr von hwt-nswt" bezeichnet
1R
wird ; im MR erscheint er auf der Kapelle Sesostris' I. neben dem Ortsna-
19
men hwt-nswt ; später wird er als Dwn-Cnwj "der mit ausgebreiteten
20
Schwingen bezeichnet .
c
ntj/Nmtj

~ Q pRamesseum VI, 25 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47,


s
^=/° Pl. 2, Z. 25

c
ntj oder Nmtj ist der Name eines Ortes in Mittelägypten, in dem der Gott
21
Sobek einen Kult besaß . Der Ortsname erfordert eine Lokalisierung im
22
18. oberägyptischen Gau, dessen Name ebenfalls cntj oder Nmtj lautet .
23
Die Lage des Ortes ist jedoch unsicher; Gardiner identifiziert ihn mit
dem im Papyrus Wilbour genannten w "Bezirk von" cntj und schlägt vor,
den Ort zwischen as-Saririya im Süden und as-Saih Fadl im Norden zu su-
chen . Danach hat Kees ihn mit dem heutigen Dorf as-Saih Hasan am
östlichen Nilufer gleichgesetzt. Helck dagegen verlegt den Bezirk von cntj
auf das Westufer, weil er im Papyrus Wilbour als topographischer Bezugs-
punkt benutzt wird und daher nur auf dem Westufer gelegen haben kann .
Ob der 18. oberägyptische Gau jedoch im MR auf beiden Seiten des Nils ge-
legen haben kann? Das Gebiet dieses Gaues war damals auf das Ostufer be-
18 Dazu s. Gomaä, a.a.O. in Anm.14.
19 S. oben Anm. 12.
20 Zu diesem Gott s. Vandier, a.a.O., 26, 28, 37, 41; cf. Westendorf, in:
LA I, 1152f.
21 Im Text des oben genannten Papyrus wird Sobek als "schön an Kommen in
C
ntj/Nmtj" bezeichnet; s. auch Gardiner, in: RdE 11, 1957, 74; cf.
Kees, in: MIO 6, 1958, 161.
C
22 Zum Namen des 18. oberäg. Gaues s. unter ntj/Nmtj (der Gau).
23 Papyrus Wilbour, Comm., 52; cf. AEO II, 97*f.
24 Papyrus Wilbour IV (Index), 73 mit Literaturhinweisen.
25 Der Name W cntj kommt auf einer Stele in Leiden vor, s. Boeser, Be-
schrijving van de Egypt. Verzameling VI, 1913, Pl. 1, Z. 15.
26 MIO 6, 1958, 161 mit Anm. 15.
27 Das Dorf a§-Saih Hasan liegt etwa auf halbem Weg zwischen as-Saririya
im Süden und aä-äaih Fadl im Norden.
28 Helck, Gaue, 1974, 116f.
344
'ntj/Nmtj

29
beschränkt , und nichts deutet darauf hin, daß es auch das Westufer um-
faßte. Darüber hinaus lagen die uns bekannten Ortschaften des Gaues aus
der Zeit des Alten und Mittleren Reiches, so hwt-bnw und hwt-nswt, die
ehemalige Gaumetropole , auf dem östlichen Nilufer. Den Ort Qntj/Nmtj
auf dem Westufer zu lokalisieren, wie Helck annimmt, stößt auf zu gros-
C
se Schwierigkeiten. Da aber der Name ntj/Nmtj im Papyrus Ramesseum VI, Z.
25 direkt nach dem des Ortes jnpwt im 17. oberägyptischen Gau genannt
wird , liegt die Vermutung nahe, daß Cntj/Nmtj nicht allzuweit von diesem
Ort entfernt zu suchen ist. Jnpwt wird mit dem griechischen Kynopolis
gleichgesetzt, und ist in der Nähe von al-Qais zu lokalisieren . Cntj/Nmtj
ist daher auf dem östlichen Nilufer in jenem Teil des 18. oberä'gyptisehen
Gaues zu suchen, der gegenüber von al-Qais lag. Die von Kees vorgeschlage-
ne Lokalisierung an der Stelle von as-Saih Hasan ist nicht auszuschließen.
Immerhin wurden im Norden und Süden dieses Ortes spätzeitliche Siedlungs-
spuren entdeckt .

29 Dazu s. unter Cntj/Nmtj (18. oberäg. Gau); cf. auch Vandier, Le Papy-
rus Jumilhac, 1962, 55.
c
30 Auf Denkmälern des MR nicht genannt, s. unter ntj/Nmtj (18. oberäg.
Gau) Anm. 5.
31 Dazu s. unter hwt-nswt.
32 Materialien zur Wirtschaftsgeschichte des Neuen Reiches II, 1961, 323
und 328; cf. Kessler, TAVO Beih. B/30, 1981, 324 mit Anm. 1287.
33 Dazu s. Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47, Pl. 2, Z. 25; s. auch unter
jnpwt(?) im 17. oberäg. Gau.
34 Zur Lage dieses Ortes s. unter jnpwt(?) im 17. oberäg. Gau.
35 Zu den Denkmälern bei dem Ort as-Saih Hasan s. Kaiser, in: MDAIK 17,
1961, 38.
345
19. Der 19. oberägyptische Gau

wlbwjt?) (der Gau)


wnsjj (die Gauhauptstadt)
w?bwt(?) (Ort)
jcq (Ort?)

Fundorte: Unbekannt
Der 19. oberägyptische Gau

w?bwj(?)

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Dokumente,


in • ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

1 j5 Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Seso-


~3£" stris Ier, 229, Pl. 3

Die Lesung des Namens des 19. oberä'gyptisehen Gaues ist unsicher ; Gau-
2 3 4
thier und Gardiner schlagen die Lesung w'bw bzw. w'bwj vor .

Im MR war ein Ort namens wnsjj Gaumetropole, der aber später«von spr-mrw
und pr-mdd (al-Bahnasä) in seiner Funktion abgelöst wurde . Da bis jetzt
keine Fundstätten aus der Zeit des MR im Gebiet des 19. oberägyptischen
Gaues entdeckt wurden, blieben auch die uns überlieferten Orte in diesem
Gau unlokal isiert.

Das Gebiet des Gaues lag im MR nur auf dem Westufer des Nils und erstreckte
sich von Abu Girg im Süden bis etwa 3,5 km südlich des heutigen Ortes Bibä
im Norden .

In der biographischen Inschrift Hnmu-htps II. in seinem Grab in der Nekro-


pole von Bani Hasan auf dem Boden des 16. oberägyptischen Gaues findet
sich der Name 1J | ® als Gegensatz zu jnpwt, dem 18. oberägyptischen
Gau . Ob es sich bei diesem mit dem Stadtdeterminativ geschriebenen Namen
um den des 19. oberägyptischen Gaues handelt, ist unsicher8.

1 Dazu s. Helck, Gaue, 1974, 118.


2 DG I, 175.
3
3 Egyptian Grammar , 1973, 509 Nr. 40.
4 S. auch Montet, Geogr. II, 180; cf. Fischer, in: JNES 16, 1958, 234
mit Anm. 58.

5 Dazu s. unter wnsjj.


6 Zur Grenze des 19. oberäg. Gaues im MR s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980,
119.
7 Urk. VII 32, lff.
8 Dazu s. unter w*bwt(?).

348
«rasjj

wnsjj

- & K fl fl H r> Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


^ Sesostris Ier, 229, Pl. 3

Wnsjj erscheint auf der Kapelle Sesostris' I. als Hauptort des 19. ober-
ägyptischen Gaues, seine genaue Lage ist jedoch unbekannt . Auch die spä-
teren Belege geben uns keinen Hinweis darauf, sie zeigen lediglich, daß
2 3
der Gott Seth und seine Gefährtin Nephthys dort verehrt wurden. Neben
wnsjj finden sich im Gebiet des 19. oberägyptischen Gaues andere Kultorte
des Seth, so spr-mrw, das seit dem NR die Rolle der Gaumetropole übernom-
men hat ; der Tempel des Seth in diesem Ort erhielt unter Ramses III.
größere Schenkungen . Jedoch ist die Identifizierung von spr-mrw mit dem
hier behandelten Ort wnsjj unwahrscheinlich, da beide Ortsnamen in ein
und demselben Text genannt werden , wodurch sie zweifelsfrei als zwei ver-
schiedene Orte ausgewiesen werden. Der zweite Kultort des Seth im 19. ober-
7
ägyptischen Gau ist pr-mdd, das heutige al-Bahnasä , einst fiktiver Schau-
Q

platz des Kampfes zwischen Horus und Seth und seit der Spätzeit die
Hauptstadt des Gaues . Ob wnsjj an der Stelle von pr-mdd lag, ist nicht
sicher, aber auch nicht auszuschließen.
1 Gauthier, DG I, 198; AEO II, 111*; Montet, Geogr. II, 182; Helck, Gaue,
1974, 118f.
2 So im Totenbuch Kap. 125; s. Allen, The Egyptian Book of the Dead, in:
OIP 82, 197f.; in Papyrus ehester Beatty IX, vs. B 9,2 und 13; s. Gar-
diner, Hieratic Papyri in the British Museum 1935, Bd. I, 109 und II,
Pl. 59; Schott, Urk. VI 15, 18; Edfou III, 323.
3 Gardiner, a.a.O. in Anm. 2, Bd. II, Pl. 59 vs. B 9, Z. 13; cf. De Wit,
Les Inscriptions du Temple d'Opet ä Karnak, Bibl. Aegypt. 11, 1958, 304.
4 Zu spr-mvw s. Gauthier, DG V, 31; AEO II, 110*f.; Montet, Geogr. II,
181f.; der Ort lag vermutlich an der Stelle des heutigen as-Safäniya
am Bahr Yusuf, ca. 27 km nordöstlich von al-Bahnasä; s. Gomaä, in: LA
V, 863; ders., in: Publikation der Ergebnisse der Geländebegehung des
SFB 19 der Univ. Tübingen zwischen Samalüt und Abu Sir al-Malaq, in
Vorbereitung.
5 Papyrus Harris I 61 b, 12; cf. Gomaä, in: LA V, 863 mit Anm. 4.
6 Schott, Urk. VI 15, 18f.
7 Zu pr-mdd (al-Bahnasä) s. Gauthier, DG II, 83; AEO II, 111*; Montet,
Geogr. II, 183; Gomaä, in: LA IV, 638ff.
8 Edfou V I , 222; Kees, Horus und Seth II, 1924, 44; ders., Das Alte Ägyp-
ten, 1958, 120f.
9 Caminos, in: JEA 50, 1964, 88; cf. Helck, in: LA II, 392.

949
Der 19. obevägyptische Gau

Die Kapelle Sesostris' I. nennt einen Gott j j j ^ . der in wnsjj verehrt


worden sein soll und vermutlich mit dem Gott der Oasen jglj in Verbindung
gebracht werden darf

w% bwt(?)

BH, Grab Nr. 3 des Hnmu-htp II.; 12. Dyn. = Newberry,


1J1°
<=> Beni Hasan I, 1893, Pl. 26, Z. 143 = Urk. VII 32,1

Hnmu-htp II. berichtet in seinem oben genannten Grab in der Nekropole von
Bani Hasan, daß sein Sohn Nht von König Sesostris II. als Leiter des 17.
oberägyptischen Gaues jnpwt eingesetzt wurde und daß das Gebiet dieses
Gaues bis wlbwt(?) ( \ \\ O ) im Norden reichte1 . Der Name ulbut(?)
wird im allgemeinen als der des 19. oberägyptischen Gaues u>buj(?) (
aufgefaßt . Doch werden in der Inschrift des Hnmu-htp mehrere Gaunamen
erwähnt , die alle wie üblich mit der Standarte des Gaues geschrieben
sind, wogegen bei J U I Q n u r ^ as Stadtdeterminativ steht. Deshalb han-
delt es sich bei diesem Namen wohl eher um den eines Ortes als den eines
Gaues. Es gibt mehrere Belege, in denen der Gau nach dem Hauptort oder um-
gekehrt genannt wird, so z.B. im Fall des 3., 4. und 15. oberägyptischen
Gaues 15 .

Ein Ort ]J 1 O i s t i n dem Mythos des Horus von Idfü belegt und wird
17
von Montet als Bezeichnung der Hauptstadt des 19. oberägyptischen Gaues
aufgefaßt. Gauthier sieht in 'jj j ~ nicht nur die Gauhauptstadt, son-
dern identifiziert es darüber hinaus mit dem später bekannten pr-mdd, dem
10 Zu dem Gott Jglj s. Fischer, in: JNES 16, 1957, 223ff., besonders S.
234 mit Anra. 57f.; cf. Gomaä, in: Brunner-Festschrift, WdO 14, 1983,
140, 143ff.
11 Urk. VII 31, 5ff.
12 Urk. VII 32, 1; zur Lesung des Namens s. unter Uibujf?) .
13 So z.B. Gardiner, in: JEA 30, 1944, 29 Anm. 4; Helck, Gaue, 1974, 119
14 MS-hd (16. oberäg. Gau), jnpwt (17. oberäg. Gau), wnw (15. oberäg. Gau)
und sogar dwt-Hr (Östliche Hälfte des 16. oberäg. Gaues); zur Schrei-
bung dieser Gaunamen s. die biographische Inschrift des HnmJ-htp II.,
Urk. VII 25ff.
15 Auch in der griech.-röm. Zeit sind die meisten Gaunamen mit denen der
Hauptstädte identisch, in der neueren Zeit tragen die Provinzhaupt-
städte denselben Namen wie die jeweilige Provinz.
16 Edfou VI, 118.
17 Geogr. II, 180f.
18 DG I, 175. 350
wi bwt(?) - jcq

— 19
heutigen al-Bahnasa . Diese Identität ist nicht auszuschließen, da al-
Bahnasä tatsächlich direkt an der Nordgrenze des 17. oberägyptischen Gaues
liegt. Daher konnte Hnmw-htp diesen Ort, der damals w'bwtf?) hieß, als die
Nordgrenze des von seinem Sohn verwalteten 17. oberägyptischen Gaues be-
nennen. Unter König täh-cnh/Jnj-jtj.f finden wir den Ort Elephantine als
südlichsten Grenzpunkt seines Reiches angegeben und als dessen Gegenstück
20
den Gau von wldjt, d.i. der 10. oberägyptische Gau . Dasselbe könnte auch
bei Hnmu-htp der Fall sein. Die größere Wahrscheinlichkeit spricht jedoch
dafür, daß der behandelte Name als der eines Ortes zu verstehen und mit
dem später überlieferten pr-mdd gleichzusetzen ist, was auch Gauthier an-
nimmt.

rq

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


"•ar2 sostris Ier, 229, Pl. 3

Nach der Inschrift der Kapelle Sesostris' I. soll j c q der Name einer ört-
lichkeit(?) im 19. oberägyptischen Gau gewesen sein, da es zusammen mit
dem Ort wnsjj in der gleichen Kolumne mit dem Namen dieses Gaues genannt
wird . Beide sind jedoch nicht lokalisierbar . Da der Name j c q mit dem
23
Determinativ "Haus" geschrieben wird, vermutet Helck ', daß so ein altes
Gut bezeichnet wird. Montet dagegen nimmt an, daß j c q einen Tempel be-
zeichnet, der in oder bei dem später überlieferten Ort spr-mrw gelegen hat.
Die Kapelle Sesostris' I. nennt einen Gott iJlcZf sowohl in j c q als
, . . .25
auch in wnsjj

19 Zu pr-mdd (al-Bahnasa) und zu seiner Lage s. Gomaä, in: LA IV, 638ff.;


s. auch unter wnsjj.
20 Dazu s. unter wldjt (10. oberäg. Gau).
21 Dazu s. auch Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf.
2.
22 S. auch unter Wnsjj.
23 Gaue, 1974, 118.
24 Geogr. II, 182.
25 Zu diesem Gott s. unter wnsjj mit Anm. 10.

351
20. Der 20. oberägyptische Gau

ncvt (der 20./21. oberägyptische Gau)


ncvt-hntt (der 20. oberägyptische Gau)
pr-ßtjj (Bez. des Herakleopolitenreiches)
prw nw Mhtj (s. pr-Htjj)
nn-nswt (die Hauptstadt des 20. oberägyptischen Gaues, Herakleopolis)
hwt-ntv nt Hrj-s.f (Tempel des Herischef)
s8 (Ort? bei Herakleopolis)
s&wj wrwj " wj ntj m nn-nswt (die beiden sehr großen Seen, die in Hera-
kleopolis sind)

ä n ml't (See der Wahrheit)


s pw n hsmn (Natronsee)
su (Kultort des Seth)
dmj n hwt-nbs (Ort bei Herakleopolis?)
nl irf/nl vvf (Ort?)
rl irrf ( s . n% lrf/nl rrf)
nbwlw ( B i l i f y ä " )
jsrw ( K u l t s t ä t t e der Wadjet)

Fundorte:

Maiyäna/Sidmant
Ihnäsiyä al-Madina
Bilifyä

353
Der 20. ober-ägyptische Gau

ncrt

£ Stele des Jnj-jtj.f aus Theben, MMA Nr. 57.95; 11. Dyn.
= Fischer, in: Artibus Asiae 22.3, 1959, 240ff., Fig. 1
auf S. 241 = Fischer, in: JNES 19, 1960, 258ff., Fig. 1
nach S. 258, Pl. 7

Das Wappenzeichen des 20. und 21. oberä'gyptisehen Gaues stellt einen Baum
(n'rt) 1 , vermutlich einen Oleanderbaum2, dar. Beide Gaunamen sind durch den
Zusatz hntt "Vorderer" für den 20. bzw. pht "Hinterer" für den 21. ober-
3
ägyptischen Gau unterschieden .

Da die oben erwähnte Stele des Jnj-jtj.f das Gauzeichen ohne eine dieser
Beifügungen schreibt, vermutet ffefck4, daß der 20. und 2T. oberägyptische
Gau damals ein einheitliches Verwaltungsgebiet gebildet haben, dessen Ver-
waltungssitz vielleicht bei smnw-Hi>, der ehemaligen Metropole des 21. ober-
ägyptischen Gaues, lag.

ncrt- hntt

Attj Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Doku-


4 mente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 18

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier, Se-


sostris Ier, 230, pl. 3

1 Zur Lesung ncrt s. Brugsch, The?,, vi, 1251.


2 Zumn c rt-Baum, s. Fischer, in: JTJES 19, 1960, 262f.; Helck, Gaue, 1974,
121f.; cf. auch Newberry, in: Zfe 50, 1912, 78f.; AEO II, 113* (ein
Granatapfelbaum); s. auch Bruijning, in: AE 1921, 104ff.,- ders., in;
AE 1922, lff.
3 Dazu s. unter ncrt-hntt (20. ob^räg. Gau) und ncrt-ph(w)t (21. ober-
äg. Gau).
4 Gaue, 1974, 122; ders., in: LA Xl, 392.

354
ncvt-hntt - pp-Htjj

Ncrt-hntt "Vorderer Naret" ist der Name des 20. oberägyptischen Gaues1.
Auf der Kapelle Sesostris1 I. wird in der Kolumne mit dem Gaunamen weder
2
eine Gottheit noch ein Tempel genannt . Ob der Schreiber bei der Eintra-
gung des Gaunamens die Gottheit des 20. oberägyptischen Gaues vergessen
hat, oder ob der Gott Chnum in der Kolumne des 21. oberägyptischen Gaues
auch mit für den 20. oberägyptischen Gau steht, wie Helck vermutet, ist
unbekannt. Immerhin ist der Name des ^rt-Gaues einmal im MR ohne den Zu-
satz hntt bzw. pht geschrieben . Auch gibt es keinen Beweis dafür, daß
nn-nswt, die Metropole des 20. oberägyptischen Gaues im MR Sitz der Ver-
5
waltung war . In e r s t e r L i n i e s p i e l t e nn-nswt im r e l i g i ö s e n Bereich eine
R o l l e . V i e l l e i c h t war der Ort smnw-Hr im 2 1 . oberägyptischen Gau während
des MR der Verwaltungssitz sowohl f ü r den 2 1 . a l s auch f ü r den 20. ober-
ägyptischen Gau, wie auch Helck vermutet.
Das Gebiet des 20. oberägyptischen Gaues lag im MR nur auf dem Westufer
südlich des 2 1 . Gaues. Die Südgrenze v e r l i e f etwa 3,5 km südlich von B i b ä ,
die Nordgrenze lag bei dem heutigen as-Sanäwiya, ca. 9 km südlich von Ba-
m Suaif .

pr-ßtjj

m n n vi Stele des D>rj aus Theben-West, Kairo Nr. W-g-; T


1& Dyn. = TPPI, 14 § 18, Z. 3

m<J^> Stele des Jnj-jtj.f-n]}t aus Theben-West, Kairo Nr.


' ^ ^ - ^jj-y-; 11. Dyn. = TPPI, 44 § 30, Z. 3

Fragment einer Stele aus Theben-West, Kairo Nr.


»44
jjjjjjl 1 1 . Dyn. = Fischer, i n : JEA 6 1 , 1975, 35
Fig. 3, P l . 16 (2)

1 Gauthier, DG III, 72; AEO II, 113*; Montet, Geogr. II, 185f.; Helck,
Gaue, 1974, 121; ders.,in: LA II, 392; Gomaä, in: LA II, 1124 mit Anm.
1.
2 Dazu vgl. auch Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf.
2.
3 Gaue, 1974, 122.
4 Dazu s. unter n'rt.
5 S. auch unter nn-nswt.
6 Oben in Anm. 3; s. auch unter ncrt-ph(w)t (21. oberäg. Gau).
7 Dazu s. Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 119.
355
Der 20. ober ägyptische Gau

Pv-Htjj "Domäne des Cheti" bezeichnet ursprünglich das von einem Fürsten
Cheti, dem Stammvater der Herakleopoliten (9./10. Dynastie), gegründete
Herrscherhaus. Zunächst war diese Domäne auf die Stadt Herakleopolis und
deren nähere Umgebung, vielleicht sogar auf das ganze Gebiet des ehemali-
gen 20. oberägyptischen Gaues begrenzt. Später wird pv-Htjj von den The-
banern, den Gegnern der Herakleopoliten, dann als Bezeichnung für das ge-
samte Reich der Herakleopoliten gebraucht2. Schenkel3 nimmt an, daß das je-
doch zumindest auf der oben aufgeführten Stele des Jnj-jtj.f-nht nicht un-
bedingt so aufzufassen ist. Er sieht in diesem Htjj einen sehr hohen Be-
amten, der während der Regierungszeit des Königs Nb-hpt-Rc Mentuhotep II.
gelebt hat und vielleicht mit dem bekannten Wesir Cheti aus der 11. Dy-
nastie identisch ist. Jedoch zeigen die Inschriften der hier aufgeführten
Stelen, die den Namen pv-Htjj tragen, daß "das Haus des Cheti" wohl als
Bezeichnung des von dem Fürsten Cheti gegründeten Hauses bzw. Reiches der
Herakleopoliten zu verstehen ist .

Als Bezeichnung des Herakleopolitenreiches ist ebenso das auf der Stele
5 6
eines Htjj genannte prw nw Mhtj "Häuser des Nördlichen" zu verstehen .

pvw nw Mhtj

Stele des Htjj aus Theben-West; 11. Dyn. = Gar-


i i I i 8 n ' £]? diner, in: JEA 4, 1917, 35, Pl. 9, Z. 3

S. unter pr-Htjj.

1 Zu pv als Bezeichnung einer großen Domäne s. Fischer, in: CdE 55, 1980,
13 Anm. 3.
2 Dazu s. Fischer, in: JEA 61, 1975, 36f. Anm. g.
3 MHT, 239 Anm. C.
4 S. auch Fischer, a.a.O., in Anm. 2.
5 Zu dieser Stele s. Gardiner, in: JEA 4, 1917, 35ff., Pl. 9; zur Schrei-
bung des Namens s. unter prw nw Mhtj.
6 Helck, in: ZÄS 80, 1955, 76; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 157 Anm. 76.;
Gauthier, DG II, 67, vermutet, daß prw nw Mhtj der Name eines Platzes
im Sinai ist.

356
nn-nswt

nn-nswt

4=^ ßtO Asyüt, Grab Nr. 5 des Htj I . ; 1 . ZwZt =


^^ G r i f f i t h , The I n s c r i p t i o n s of Siut and Der RT-
feh, 1889, P l . 15, Z. 24=Montet, i n : Kemi 3,
1930/5, 109 = Brunner, Die Texte aus den Grä-
bern der H e r a k l e o p o l i t e n z e i t von S i u t , ÄF 5,
1937, 67

Asyut, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1 . ZwZt =


+ ~A** G r i f f i t h , a . a . O . , P l . 1 1 , Z. 36 = Hontet, a .a.
0 . , 94 = Brunner, a . a . O . , 47

Asyüt, Grab Nr. 4 des Htj I I . ; 1 . ZwZt =


+£>rk^Q G r i f f i t h , a . a . O . , P l . 13, Z. 6, 1 1 , 13 und 16
= Montet, a . a . O . , 100f. = Brunner, a . a . O . ,
52ff.

Q ß
y Q 4"^Q 4= 4 ^ Q auer R 37, 8 2 , Bt 17, A 4 , B l . 33 = Vogel-
^_A ^^ ; ^-^ A .a san g ( Kommentar zu den Klagen des Bauern, UGAÄ
6, 1913, 33 und 58

Merikare, Z. 105 = Volten, Zwei altäg. politi-


«k^A* O sche Schriften, AnAe 4, 1945, 53 = Helck, Die
Lehre für König Merikare, 1977, 64

« L ^ Q 4= 4 ^ 5 1 4 ^ G Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp; 11. Dyn.


T ^ , a Q I, a " a l = Masper0j Mem. Mission I, 1889, 143, Z. 9i,
168, Z. 503, 170, Z. 547 und 549

-* Q Hekanakhte III, 1, 3; 11. Dyn. = James, The


^0 i
Hekanakhte Papers and other Early Middle King-
dom Documents, 1962, 46, Pl. 8, Z. 1 und 3

1 ci &^ Meketre XII, 4 = James, a.a.O., 81, Pl. 21,


Z. 4

W O
Opfertafel Sesostris' III. aus Luxor; 12. Dyn.
= Kairo CG 23009
357
Der 20. ober ägyptische Gau

1 ^ 4/v~^ O Hammämät-Inschr. Nr. 47 des


n A a
* ' ff'wj; 12. Dyn. = Couyat-Montet,
MIFAO 34, 1912, 50

4=^75^ * ° pKahun XLI.1, 34 = pKahun and


^^ Gurob II, Pl. 24, Z. 34

i o 4^-^Q pKahun III.6, 4 = pKahun and


^^ * Gurob II, Pl. 34, Z. 4

+^fIi^r?s-k^!s:5+^^o CT
*•781

+Iö*i^C°i4^ $ CT I , 210d

4^° j ^ ^ ' c f j^^T^^iT CT I, 225e

0
T ^ V T ^ CT IV, 88a, h

W$o CT IV, 89c

4^©i4^i5K4=4*©1s^/ iQ^ CT I V , 212a

^^/^0j4=A!lJef? CT IV, 217b

+/0Q%+o^G? CT IV, 317b

CT I V 319a
+£^£©^0? >
4=^^>G CT IV, 328m

'r^A^i^^jJijf CT V, 257d, h

358
nn-nswt

l ^ ^ j O *-,...- CT VI, 75b


T A—A_A au I

Stele des Hntj-htj-m-hlt, vermutlich aus Abydos,


B r i t . Mus. Nr. 218[243] ; 12./13. Dyn. = Hierogl.
Texts IV,Pl. 3 1 , Z. 6 und 8

— Stele des Hntj-htj-m-hlt aus Abydos, Oxford Nr.


+/ 01
1109; 12./13. Dyn. = Smither-Dakin, in: JEA 25,
1939, 157ff., Pl. 20 Nr. 1, Z. 6 und 9

Stele des Sbk-jrj und des Sbk-htp, vermutlich


4vljS* O aus Abydos, Louvre C 30b; 12./13. Dyn. = Gayet,
Steles, 1885, Pl. 47, Z. 7

Stele des Wpwlwt-htp aus Abydos, Brit. Mus. Nr.


^ © 23611367]; 13. Dyn. = Hierogl. Texts III, Pl.
28, Z. 6

pRamesseum VI, 18 = Gardiner, in: RdE 11, 1957,


+ ^ o 46, Pl. 2, Z. 18

Nn-nswt "Königskind" ist der Name der Hauptstadt des 20. oberägyptischen
Gaues, die an der Stelle des heutigen Ihnäsiyä al-MadTna am Bahr Yüsuf süd-
lich des Eingangs zum Fayyöm lag. Der Ort hieß koptisch £NHC , wovon der
jetzige Name Ihnäs/Ihnäsiyä abgeleitet wird .

Hauptgottheit des Ortes war ein Widder "der auf seinem See ist" (Hrj-s'.f),
der im MR als "Herr von nn-nswt" bezeichnet wurde . Später wurde er von
den Griechen mit Herakles gleichgesetzt, wovon die Stadt ihren griechischen
Namen Herakleopol is erhielt. Von seinem Tempel in Ihnäsiyä" sind noch Reste
erhalten, die bis auf das MR zurückgehen . Wie die Inschrift Nr. 47 des

1 Gauthier, DG III, 93; AEO II, 113*f.; Kees, Das Alte Ägypten, 1955,
119f.; Montet, Geogr. II, 186f.; Fischer, in: JAOS 81, 1961, 423ff.,-
Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 115f.,- Gomaä, in: LA II, 1124ff.
2 Dazu s. James, The Hekanakhte Papers and other Early Middle Kingdom Do-
cuments, 1962, 46, 81; Couyat-Montet, MIFAO 34, 1912, 50; Griffith,
Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 78; CT V, 257d.
3 Zum Tempel des Herischef, s. unter hwt-ntv nt Hrj-s.f.
4 PM IV, 118f., 121; cf. auch Habachi, in: ASAE 52, 1954, 462; Valloggia,
in: RdE 16, 1964, 45f.; s. auch unter den Fundorten.

359
Der 20. ober ägyptische Gau

WadT al-Hammamat zeigt, soll König Sesostris III. am Tempel des Herischef
gebaut haben. Neben Herischef wurde Hathor in Herakleopolis verehrt , die
schon im MR als "Herrin von nn-nswt bezeichnet wird . Nach dem Ende des
AR war Osiris, der mit Herischef eng verbunden ist, der wichtigste Gott in
nn-nswt, wie die Einleitung zur Bauerngeschichte zeigt .

In der Ersten Zwischenzeit hatte Herakleopolis eine politische Führungs-


rolle als Residenz der Herrscherfamilie der Herakleopoliten (9./10. Dyna-
stie) inne, die eine Zeitlang ihr Reich bis Abydos hin auszudehnen ver-
suchten . Welche Rolle die Stadt im MR gespielt hat, ist unbekannt. Auf
der Kapelle Sesostris1 I. wird weder der Name der Stadt noch der des Haupt-
gottes Herischef in der Kolumne mit dem Namen des 20. oberägyptischen Gaues
g
genannt . Auch sind aus dem MR keine Gauverwalter bekannt, die in Hera-
kleopol is amtiert haben. Helck hat daher vermutet, daß der 20. und 21.
oberägyptische Gau schon am Ende der 6. Dynastie zusammengelegt worden
sind und bis ins MR ein einheitliches Verwaltungsgebiet gebildet haben,
dessen Mittelpunkt smnw-Hr, die Hauptstadt des 21. oberägyptischen Gaues,
gewesen ist. Die religiöse Bedeutung des Ortes blieb jedoch während des
MR bestehen.

5 Zur Verehrung von Hathor in nn-nswt, s. Brugsch, Die. Geogr., 331;


Naville, Ahnas el Medineh, 1894, Pl. 1 (F); Petrie, Ehnasya, 1905, 22;
ders., Sedment II, 1924, Pl. 73.
6 Grlffith, a.a.O., Bd. II, 1898, Pl. 24, Z. 34.
7 Kees, in: ZÄS 65, 1930, 67; Rusch, in: WZKM 54, 1957, 161.
8 Beckerath, in: ZÄS 93, 1966, 13ff.; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980,
130ff.
9 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3; Schlott-Schwab, Die Ausmaße
Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2.
10 Gaue, 1974, 122f.,- ders., in: LA II, 392f.

360
hwt-ntr nt Hrj-ä.f

hwt-ntr nt Hrj-ä.f

Bauer B 1 , 195 = Vogel sang, Kommentar


zu den Klagen des Bauern, UGAR 6 , 1913,
154

u Stele des Htp, Fundort unbekannt


Kairo CG 20402

Ewt-ntr nt Hrj-s.f ist eine Bezeichnung für den Tempel des Widdergottes
Herischef, des Hauptgottes von Herakleopol is magna . Ein See (ss) im Tem-
pelbezirk war die heiligste Stätte,und schon im AR ist ss im Beinamen ei-
nes Widdergottes, sicherlich Hrj-s.f, belegt . Der See galt als Reinigungs-
stä'tte und als Entstehungsort des Gottes Herischef , dessen Name "der auf
seinem See ist" lautet. Daher ist ss wohl mit ä "See" im Namen des Gottes
Hrj-S.f is magna soll schon unter König
identisch . Der See von Herakleopolis
5
Dewen in der 1. Dynastie geweiht worden sein"

Im MR hören wir von "zwei sehr großen Seen, die in Herakleopolis sind"
(sSwj wrwj cl uj m nn-nswt) , der eine wird s n hsmn "Natron-See" genannt,
Q
der andere hieß s n mlct "See der Wahrheit" . r

Der See von Herakleopolis magna hat eine nicht restlos geklärte Bezie-
hung zu der bei der Stadt gelegenen örtlichkeit ss .

1 Gauthier, DG IV, 96; zu dem Gott Herischef, s. RÄRG, 287ff.; Altenmül-


ler, in: LA II, 1015ff.,- Zu den Denkmälern des MR aus dem Tempel des
Herischef, s. PM IV, 118f., 121; s. auch unter den Fundorten.
2 Brunton, Qau and Badari I, 1927, 68, Pl. 41 Nr. 17.
3 Dazu s. Kees, in: ZÄS 65, 1930, 72; cf. CT IV, 210-211a-b; B. Alten-
müller, Synkretismus in den Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975,
156f.
4 Kees, a.a.O., 71.
5 Sethe, in: UGAÄ 3, 1905, 62; cf. Vogelsang, Kommentar zu den Klagen des
Bauern, UGAÄ 6, 1913, 154; cf. Gomaä, in: LA II, 1125 mit Anm. 9.
c
6 Zur Schreibung des Namens s. unter sSwj Witoj lW;j m nn-nswt.
1 Gauthier, DG V, 120; zur Schreibung des Namens s. unter £ pU n hsmn.
8 Gauthier, a.a.O.; cf. Vogelsang, a.a.O., 65f.
9 Dazu s. unter ss.

361
Der 20. oberägyptische Gau

^w pRamesseum VI, 23 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47,


O Pl. 2, Z. 23

In dem oben genannten Papyrus wird der Krokodilgott Sobek als "Erzeuger(?)
(uttw) des Widdergottes, wohnhaft in ss" bezeichnet. Sicherlich handelt es
sich bei diesem Widdergott um Herischef von Herakleopolis magna, denn die
örtlichkeit ss kommt in anderen Texten in Verbindung mit der Stadt Hera-
1 2
kleopolis und deren Gottheit Herischef vor ; so wird ss "Vogelteich, See"
in einem Papyrus der p t o l . Zeit aus al-Fayyüm als Ruheplatz des Herischef,
des Herrn von Herakleopolis, bezeichnet . Ss i s t also in unmittelbarer Nähe
von Herakleopolis magna, dem heutigen Ihnäsiyä al-Madina, zu lokalisie-
ren : Entweder hat es etwas mit dem "Teich" ss bzw. sSwj im Tempelbezirk
von Herakleopolis zu tun, oder es i s t v i e l l e i c h t sogar mit ihm identisch.

sswj wrwj 'i wj ntj m nn-nswt

Theben-West, Grab Nr. 314 des


Hr-htp; 11. Dyn. = Maspero,
Mem Mission I, 1889, 143, Z.
91, 168, Z. 503

CT iv 2i b 2iib 2i2a 2i3 d


!>y^^Mr*wä^ ' °> - > -

S. unter rtut-ntr nt Hrj-s.f.

1 Dazu s. Daressy, in: RecTrav 14, 1893, 28 § XXXVIII.


2 Zu dem Namen s. Kees, in: ZÄS 65, 1930, 71; cf. WB III 483.
3 Botti, La Glorificazione di Sobk, AnAe 8, 1959, 21, Pl. 2, Z. 5; cf.
Kees, a.a.O.
4 Dazu s. auch Gauthier, DG V, 62; Gardiner, in: RdE 11, 1957, 47 Anm. 3.
5 Zur Schreibung des Namens s. unter sswj wrwj c? wj ntj m nn-nswt; zur
Lage s. unter hwt-ntr nt Hrj-s.f.

362
n mlct - & pw n hsnrn - sw

s n m?ct

c=>^ j7 --0 Bauer B 1 , 54f., R 98 = Vogel sang ,


5
|=Q Kommentar zu den Klagen des Bauern,
UGAÄ 6, 1913, 64

i i i S*"^ ^ Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp;


s i S^-H^-B ü " - n ^ Dyn^ M&m _ M-jssion i>
n. == MMasperc
aspero>

168, Z. 504

i—11 i i
^ n s ° ^ ^ ^ a CT IV, 213e, 216c, 217c

S. unter hwt-ntr nt Hvj-S.f

s pw n hsrnn

0 0 Theben-West, Grab Nr. 314 des Hr-htp;


D ßncta "i °
S i /N A XI ^_* ai i i 11.
1 1 . Dyn.
Dyn. = Maspero
Maspero, Mem. Mission I ,
1889, 168, Z. 504

<=•=' D gntiy
I m i ^ ^ l f S ^ } CT IV, 213e, 216c, 217c

s i Jr xi *_^niii

S. unter hwt-ntr nt Hrj-s.f

Harhotpe Documents X, verso 2; 11. Dyn. = James, The


Hekanakhte Papers and other Early Middle Kingdom Do-
cuments, 1962, 75, Pl. 19, Z. 2

® Statue Sesostris' I. aus List; 12. Dyn. = Kairo CG 412


363
Der 20. oberägyptische Gau

Q Statue Sesostris' I. aus List; 12. Dyn. = Kairo CG 414

Statue Sesostris1 I. aus List; 12. Dyn. = Kairo CG 416

PPPJQ CT II, 158a

Auf den oben genannten Statuen Sesostris' I. wird sw als Kultort des Got-
tes Seth bezeichnet. Im Spruch 133 der Sargtexte ist ein Ort su in Verbin-
dung mit dem Horusauge bzw. dem großen Auge (jrt wrt) genannt: "Mir (d.i.
dem Verstorbenen) gehört das Horusauge, ich habe es (das Auge des Gottes)
2
von sw bespieen, bis es gesund geworden ist" . Da das Horusauge während
des Kampfes zwischen Horus und Seth verletzt wurde , ist das sw des Spru-
ches 133 der Sargtexte ebenfalls als Kultort des Seth anzusehen und daher
identisch mit dem auf den Statuen Sesostris' I. erwähnten su. Dagegen hat
sw, der Kultort des Seth, nichts mit dem gleichnamigen sw ( ['PP^O/po )
des Spruches 289 der Sargtexte zu tun. Dieses letztere wird als Herkunfts-
ort des jm-si von Heliopolis bezeichnet und ist vermutlich mit dem Ort aw
( -*— y ) des AR sowie dem auf der Kapelle Sesostris' I. genannten sw
( - * - ^ 0 ) , der äl teren Metropole des 13. unterägyptischen Gaues ,
identisch .
Sw, der Kultort des Seth, existierte schon im AR und wird im Totentempel
g
Pepis II. bei einer Darstellung des Gottes Seth genannt ; auf dem Altar
König Scheschonqs I. aus Ihnäsiyä wird der Ortsname zusammen mit anderen
Ortschaften des Herakleopolitengaues erwähnt , was zeigt, daß sw auf dem
1 Zur Lesung sw, nicht sssw s. Sethe, Dramatische Texte, UGÄA 10, 1928,
25.
2 Dazu s. Kees, in: ZÄS 60, 1925, 7; Kaplony, Kleine Beiträge zu den In-
schriften der äg. Frühzeit, ÄA 15, 1966, 193.
3 Westendorf, in: LA III, 48ff.
4 CT IV, 41b.
5 Dem Text zufolge kommt der jm-sl aus sw und verbringt die Nacht in ei-
nem Ort namens WW ( t\"0^(3 ) .
6 Dazu s. Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 196f.
7 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 235, Pl. 26 und 42; Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. VII, Taf. 4f.
8 Dazu s. unter SW im 13. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
9 S. zuletzt Zibelius, a.a.O., 201f.
10 Tresson, in: Melanges Maspero, MIFAO 66 1.2, 1935/38, 822f.

364
dmj n hwt-nbs

Boden des 20. oberägyptischen Gaues zu suchen ist . Nach der Anordnung
der Orte im Papyrus Harris soll sw zwischen Herakleopolis (Ihnäsiyä al-
Madfna) und Krokodilopolis (MadTnat al-Fayyum) gelegen haben1 , und zwar
wie die übrigen Kultorte des Seth am Rande des Fruchtlandes, von wo wich-
tige Karawanenstraßen abzweigen .

dmj n hwt-nbs

Q
nns i n '—ftn pKahun V I . 4 , 29 und 37f. = pKahun and
^ " " ' " ^ ' Gurob I I , P l . 30, Z. 29 und 37f.

Der oben genannte Ortsname w i r d von G r i f f i t h mit L J n X l O wieder-


gegeben und a l s hwt-ghs gelesen. Gauthier , der den Namen mit "Haus der
Gazelle" übersetzt h a t , bezeichnet ihn als den eines unbekannten Ortes i n
16
der Gegend von al-Fayyum. Posener dagegen schlägt vor, den Namen als
hwt-nbs "Haus des nis-Baumes" zu lesen.

Hwt-nbs ist der Name des heutigen Saft al-Hinna bzw. der eines Tempels in
17
diesem Ort . Ein weiterer Ort gleichen Namens lag in dem Gau von Herakleo-
1R
polis . Vermutlich handelt es sich bei dem im pKahun VI.4, 29 und 37f. ge-
nannten dmj n hwt-nbs um den in der Gegend von Herakleopolis magna gelege-
nen Ort, da die meisten in den Papyri aus al-Lähün erwähnten Orte in der
Gegend von al-Fayyütn zu suchen sind.

11 Zur Lokalisierung des Ortes SW s. Gauthier, DG V, 61; AEO II. 117*;


Montet, Geogr. II, 190; Zibelius, a.a.O. in Anm. 9.
12 Papyrus Harris I, 61b, 13-15 nennt den Tempel des Seth von SW nach dem
des Herischef von Herakleopolis und des Sobek von Krokodilopolis.
13 Dazu s. Kees, in: RE s. v. Seth, Sp. 1902.
14 Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1898, 73.
15 DG IV, 140.
16 Syria 34, 1957, 152 Anm. 2.
17 Dazu s. Gauthier, DG IV, 80f.; Montet, Geogr. I, 210f.
18 Gauthier, DG IV, 80; Montet, Geogr. II, 191. Der Name hwt-nbs kommt
auf einem Altar König Scheschonqs I. aus Herakleopolis vor, dazu s.
Tresson, in: Melanges Maspero 1.2, MIFAO 66, 1935/8, 817ff.

365
Der 20. oberägyptische Gau

nl Ivflnl rrf
CTIV 2 1 9
-M^-r-W^—^«*£ ' 9>337c*338h

—\^M CT VI, 322y

Im MR kommt rl irf bzw. nl rrf nur in den Sargtexten vor. Es wird als ei-
ner der Gerichtsorte genannt, an denen das Gericht über den Toten statt-
finden soll bzw. als ein Ort, in dem bestimmte mythische Ereignisse in den
Dienst der Toten gestellt werden . Wie in den späteren Texten wird Naref
2
im MR ebenfalls in Verbindung mit Herakleopolis magna genannt . Dies läßt
3
vermuten, daß der Ort in der Umgebung von Herakleopolis zu suchen ist ,
insbesondere, da Osiris, der Hauptgott von Naref, schon seit dem Ende des
4
AR in Herakleopolis verehrt wurde . Allerdings möchte man den Ort bei dem
20 km nördlich von Herakleopolis gelegenen Abu STr al-Malaq lokalisieren .
Die Gleichsetzung von Naref mit der Nekropole von Abu Sir al-Malaq wird
jedoch angezweifelt .
7
Der Name Naref bedeutet etwa "nicht wird er bedrängt" , in CT IV, 333a
Q
wird er rl irrf geschrieben .

r •> 3 rrf

, ^^fr1©"; T "SvS'fr^ n
CT IV, 333a

S. unter nl Irf/nl rrf

1 Dazu s. Grieshammer, Das Jenseitsgericht in den Sargtexten, ÄA 20,


1970, 104f., 108.
2 CT IV, 333a-b, 338h.
3 Dazu s. Gauthier, DG III, 66f.; AEO II, 114*.
4 Kees, in: ZÄS 65, 1930, 67; Rusch, in: WZKM 54, 1957, 161; Caminos, in:
MDAIK 16, 1958, 23.
5 Scharff, Die archaeolog. Ergebnisse d. vorgesch.Gräberfeldes von Abusir
el-Meleq, WVDOG 49, 1926, 2; cf. RÄRG, 506.
6 AEO II, 114*; Assmann, Liturgische Lieder an den Sonnengott, MAS 19,
1969, 69; vgl. auch Limme, in: LA IV, 348.
7 Scharff, a.a.O.; RÄRG, 506.
8 Zur Schreibung des Namens s. unter rl irrf.

366
nbwiw - jSrw

nbwlw

Skarabäus des Snfrw, Kairo JdE 75077; 12./13.


jm>° Dyn. = Steindorff, in: ASAE 36, 1936, 168 (42),
Pl. 2 = Martin, Eqyptian Administrative and Pri-
vate-Name Seals, 1971, 124 Nr. 1617, Pl. 18
(32)

Nbw?u ist zweifellos mit dem später überlieferten nbjwj identisch ; im Ge-
2 3
gensatz zu Gauthier und anderen lokalisiert Yoyotte den Ort nbjwj im 21.
oberägyptischen Gau und identifiziert ihn mit dem griechischen Bovroc;
rov Mejiipirov "Buto des memphitischen Gaues". Nach Yoyotte soll der Ort
in der Umgebung von Mai dum bei dem heutigen Itwäb gelegen haben .
Durch die in dem Ort Bilifyä, ca. 6,5 km nordwestlich von Bani Suaif bzw.
12 km nordöstlich von Ihnäsiyä al-Madina gefundenen Blöcke mit dem Namen
nbjwj und dem der dort verehrten Göttin WSdjt hat Habachi den Ort mit dem
heutigen Bilifyä sicher identifiziert. Dies bedeutet, daß nbjwj auf dem
Boden des ehemaligen 20. oberägyptischen Gaues lag.

Hauptgottheit des Ortes war wsdjt, die als "Herrin von nbjwj" bezeichnet
wird . Daher wird auch der Ort mit dem im Papyrus Wilbour B 24, 20f. §49
7
genannten pr-W3djt "Haus der Wadjet" gleichgesetzt .

jsrw

Statuette eines Snfrw, geboren von Htj aus Mai dum,


q°^ Berlin Nr. 20581; 12./13. Dyn. = Petrie, Medum,
1892, 40, Pl. 29 (6) = Yoyotte, in: RdE 13, 1961,
85f. mit Fig. 4

1 Zu den verschiedenen Schreibungen des Ortsnamens s. Yoyotte, in: RdE 14,


1962, 94ff.
2 Gauthier, DG III, 83; Kees, in: ZÄS 72, 1936, 52.
3 RdE 14, 1962, 93ff.
4 Dazu s. Yoyotte, in: RdE 13, 1961, 97 Fig. 5.
5 ZÄS 90, 1963, 41ff.
6 So auf dem oben genannten Skarabäus des Snfrw.
7 Yoyotte, in: RdE 14, 1962, 99; cf. Habachi, a.a.O., 49.

*?
Der 20. oberägyptische Gau

Jsrw bezeichnet ursprünglich einen See mit einer Kultstätte, an der löwen-
gestaltige Gottheiten verehrt wurden . Im MR sind zwei solcher Stätten be-
kannt: in einer wurde die Göttin Bastet verehrt, und sie lag vermutlich im
2
Ostdelta in der Nähe der Stadt Bubastis . Die andere galt als Kultstätte
der Göttin Wadjet, wie die oben erwähnte Statuette des Snfrw zeigt und wird
im allgemeinen bei Memphis bzw. auf dem Boden des memphitischen Gaues ge-
sucht ; seine genaue Lage ist jedoch unbekannt. Sicherlich ist auf der Sta-
tuette des Snfrw mit Wadjet von jsrw jene Göttin Wadjet gemeint, die im MR
als "Herrin von nbwiw/nbjwj"4 bezeichnet wird , dem heutigen Bilifyä, das
ca. 6,5 km nordwestlich von Bani Suaif liegt. Daher könnte auch ihre Kult-
stätte jsrw bei Bilifyä gelegen haben. Wadjet von jSrw bzw. nbjwj ist mit
der auf einer Statue des MR genannten W'djt nb(t) wp(t) tlwj "Herrin, die
die beiden Länder öffnet (oder richtet?)" identisch. Dafür spricht auch,
daß der Inhaber der Statue ein Priester(vorsteher) anderer Gottheiten war,
die in der Nähe von Bilifyä verehrt wurden, darunter Chnum von smnw-Hr1.
Immerhin spricht mehr für eine Lokalisierung des Ortes jsrw der Statuette
des Snfrw beim heutigen Bilifyä als bei Memphis, da Bilifyä sowohl im MR
als auch in späterer Zeit als Ort der Wadjet galt 8 .

1 Otto, in: LA I, 460 mit Literaturhinweisen; Sauneron, in: BIFAO 62,


1964, 51f.
2 Dazu s. unter jsrw im 13. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
3 Otto, a.a.O., 460 mit Anm. 2; Yoyotte, in: RdE 14, 1962, 101.
4 Genannt auf einem Skarabäus des MR, Kairo CG 75077; Martin, Egyptian
Administrative and Private-Name Seals, 1971, 124 Nr. 1617, Pl. 18 (32);
vielleicht gehört der Skarabäus dem auf der Statuette genannten Snfrw.
5 S. auch unter ribwlw.
6 Zu dieser Statue s. Birch, Catalogue of the Collection of Egyptian Anti-
quities at Alnwick Castle,1880, 60ff.; Birch, S. 61 hat irrtümlich den
Namen der Göttin Widjt für die Sokarbarke gehalten.
7 Die Statue befindet sich jetzt im Gulbenkian Museum of Oriental Art,
Durham; zu dieser Statue, s. Gomaä, in: Festschrift Helck, SAK 11, 1984,
107ff.
8 Dazu s. Habachi, in: ZÄS 90, 1963, 41ff.

368
Maiyäna/Sidmant - Ihnäsiya al-Madina - Bilifya

Maiyäna/Sidmant ( c~i.j *, /1—-L. )

Ausgedehnte Nekropole am Rand des Fruchtlandes, westlich vom Bahr Yusüf;


sie erstreckt sich ca. 8 km von Maiyäna im Süden bis Sidmant im Norden .
Dort wurden zahlreiche Grabanlagen aus der Zeit des AR bis zur 19. Dyna-
stie gefunden, darunter Gräber der 1. Zwischenzeit. Die Gräber enthielten
u.a. Gefäße, Amulette, Skarabäen und Gebrauchsgegenstände .

Die Nekropole gehört zu dem in der Nähe gelegenen Herakleopolis magna .

Ihnäsiya al-Madina ( »—L, JJI L—~L»I )

Aus dem Tempel des Herischef stammen mehrere Blöcke und Statuen mit den
Namen einiger Herrscher der 12. Dynastie (Sesostris II., III., Amenemhat
III. und der Königin Nefrusobek) 4 .

In Ihnäsiya wurde kürzlich eine Nekropole der 1. Zwischenzeit und der 11.
Dynastie ausgegraben5.

Bilifyä ( I ,-iL )

Der Ort liegt etwa 6,5 km nordwestlich von BanT Suaif. Ein Block mit Namen
eines Königs Sesostris, der vermutlich aus dem Ortstempel stammt, wurde
dort gefunden . Der ägyptische Name des Ortes ist schon im MR überliefert .

1 PM IV, 115ff.
2 PM IV, 116; cf. auch Petrie-Brunton, Sedment I, 1924, 6ff. mit Tafeln;
Gomaä, in: LA III, 1165f.; ders., in: LA IV, 418 mit Anm. 74f.
3 Gomaä, in: LA II, 1126 mit Anm. 28.
4 PM IV, 119; zu den Funden mit dem Namen der Nefrusobek, s. auch Vallog-
gia, in: RdE 16, 1964, 45f., 48f.
5 Leclant, in: OrNs 38, 1969, 258f.; ders., in: OrNs 39, 1970, 335f.;
Burri, in: Kemi 20, 1970, 243; Gomaä, in: LA II, 1126 mit Anm. 29; ders.,
in: LA IV, 418 mit Anm. 73; Lopez, OrAnt 14, 1975, 57ff.
6 Habachi, in: ZAS 90, 1963, 47, Fig. 5a auf S. 48; cf. Leclant, in: OrNs
34, 1965, 184.
7 Dazu s. unter nbwlw.

369
21. Der 21. oberägyptische Gau

ncrt-ph(w)t (der Gau)


smnw-Hr (die Gauhauptstadt)
dd-Snfrw (Siedlung der Pyramide von Maidum)
shd (Kultort des Sobek bei Maidum)
grgt (al-Girza)

Fundorte:

Abu Sir al-Malaq


Maidum
ar-Riqqa/al-Girza
Tarhän/Kafr cAmmär

371
Der 27. oberägyptische Gau

nLrt~ph(w)t

Koptos-Dekret I; 8. Dyn. = Goedicke, Königliche Do-


~s$\
kumente, SA 14, 1967, 175 Abb. 18

Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


i^sä
Sesostris Ier, 230, Pl. 3 und 25

Ncrt-ph(u)t "Hinterer Oleander-Gau"1 ist der Name des 21. oberägyptischen


Gaues, dessen Gebiet auf dem Westufer gegenüber dem des 22. oberägyptischen
Gaues lag . Die Kapelle Sesostris' I. nennt den Gott Chnum in der Kolumne
mit dem Gaunamen und weist damit den Ort smnw-Hr als Gaumetropole aus. Die-
ser Ort existierte schon im MR, möglicherweise sogar früher .

Da in der Kolumne mit dem Namen des 20. oberägyptischen Gaues auf der Ka-
pelle Sesostris' I. keine Gottheit genannt ist, nimmt Helck4 an, daß de
r
21. oberägyptische Gau am Ende des AR und während des MR mit dem 20. Gau
vereinigt war .

Das Gebiet des 21. oberägyptischen Gaues erstreckte sich im Norden bis
südlich von al-List, das bereits zum 1. unterägyptischen Gau gehörte .

smnw-Hr

A prtr-,^ Statue des s-n-Wsrt, früher in Alnwick Castle, jetzt


050
-^ "' in Durham, Gulbenkian Mus. Nr. 501; 12. Dyn. = Birch,
Catalogue of the Collection of Egyptian Antiquities,
1880, 61

Statuette eines Snfru, geboren von Htj aus Maidüm,


frl\ Berlin Nr. 20581; 12./13. Dyn. = Petrie, Medum, 1892,
40, Pl. 29 (6) = Yoyotte, in: RdE 13, 1961, 85f. mit
Fig. 4

1 Zum Gaunamen s. unter ncrt-hntt.


2 Zum 21. oberäg. Gau s. Gauthier, DG III, 71f.; Montet, Geogr. II, 195;
Helck, Gaue 1974, 126ff.
3 Dazu s. unter srnnU-Hp.
4 Gaue, 1974, 126f.; ders., in: LA II, 393.
5 S. auch unter ncrt-hntt.
6 Zu den Grenzen des 21. oberäg. Gaues s. Helck, a.a.O., in Anm. 4; s.
auch die Karte B II 3 "Ägypten zur Zeit des Mittleren Reiches" des
TAVO. 372
srnnw-Hr

Im MR ist srnnw-Hr1 zweimal und nicht, wie bis jetzt angenommen, nur einmal
belegt 2 . Auf der oben aufgeführten Statue des S-n-Wsrt, die im letzten
Jahrhundert von Birch veröffentlicht wurde, wird der Ortsname srnnw-Hr im
Zusammenhang mit dem Gott Chnum genannt. Der Inhaber der Statue bezeichnet
sich als "Priester des Chnum, des Herrn von smnw-Hr". In seiner Veröffent-
lichung hat Birch den Ortsnamen irrtümlich mit ^ ö i 1 wiedergege-
ben 3 . Da die Statue des S-n-Wsrt in die 12. Dynastie zu datieren ist, bil-
det das auf ihr genannte smnw-Hr den ältesten Beleg des Ortsnamens4. Somit
kann man sagen, daß srnnw-Hr schon in der 12. Dynastie, oder sogar früher,
existierte.

In den späten Tempellisten erscheint smnw-Hr als Metropole des 21. ober-
ägyptischen Gaues; welche Rolle der Ort aber während des MR gespielt hat,
ist unbekannt. Helck vermutet lediglich, daß smnw-Hr der Mittelpunkt so-
wohl des 21. als auch des mit ihm vereinigten 20. oberägyptischen Gaues ge-
wesen ist.

Die genaue Lage von smnw-Hr ist jedoch unbekannt . Der Ort soll nach der
ausführlichen Untersuchung von Yoyotte bei Kafr 'Ammär/Tarhän gelegen ha-
ben. Während es in der Nähe von Kafr cAmmär/Tarhän eine Nekropole gibt,
die den Bewohnern des Ortes smnw-Hr als Friedhof diente, sind keine Spuren
von irgendeiner älteren Siedlung in dieser Gegend zu finden. Wahrscheinlich
sind schon in früherer Zeit Ruinenreste der antiken Stadt von smnw-Hr abge-
tragen worden.

Hauptgott des Ortes war Chnum, der auf den beiden oben erwähnten Denkmälern
als "Herr von srnnw-Hr" bezeichnet wird.

1 Zur Etymologie des Namens vgl. Vandier, L'Oie d'Amon, in: MonPiot 57,
1971, 33.
2 Zu den Belegen des Ortsnamens s. Yoyotte, in: RdE 13, 1961, 80ff.
3 Birch, Catalogue of the Collection of Egyptian Antiquities, 1880, 61.
4 Zu der Statue des S-n-Wsrt s. Gomaä, in: Festschrift Helck, SAK 11, 1984,
107ff., Taf. 2-3.
5 Gaue, 1974, 122f.; ders., in: LA II, 392.
6 Zu smnw-Hr s. Gauthier, DG V, 37; AEO II, 118*f.; Montet, Geogr. II,
195f.; Yoyotte, in: RdE 13, 1961, 79ff., 89ff.; ders., in: RdE 14, 1962,
83; Vandier, a.a.O., 32.
7 Oben in Anm. 6.

373
Der 21. oberägyptisohe Gau
r

dd-Snfrw

R f f c ^ n i T ^ 1 > ^ ' J i t \ 4) pWestcar VII, 1 und 10 = Erman, Die


ÜIA — ^ _ ^ = Air Id. Märchen des Papyrus Westcar, 1890,
Taf. 7

flo (ltt\ Statuette eines Snfrw, geboren von


^° ' Htj aus Maidüm, Berlin Nr. 20581;
12./13. Dyn. = Petrie, Medum, 1892, 40,
Pl. 29 (6) = Larsen, in: MDAIK 6, 1936,
84 (4) = Yoyotte, in: RdE 13, 1961,
85f. mit Fig. 4

Dd-Snfrw "Es dauert Snofru" lautet der Name der zur Pyramide von Maidüm1
gehörigen Siedlung im MR 2 . Obwohl dd-Snfrw im AR nicht als Name der Pyra-
midenstadt überliefert ist 3 , kann man annehmen, daß die Siedlung damals
schon existierte. Der Papyrus Westcar bezeichnet dd-Snfrw als Heimatort
des großen Zauberers Ddj, der zur Zeit der 4. Dynastie unter König Cheops
gelebt haben soll 4.

Die Erwähnung der Götter von dd-Snfrw auf der oben genannten Statuette be-
weist, daß im MR die Pyramidenstadt noch in Funktion war.

shd

n Skarabäus des Snb.f, Kairo JdE 75085 = Martin, Egyptian


Administrative and Private-Name Seals, 1971, 121 Nr.
1572, Pl. 18 (30)

Shd kommt im MR im Beinamen des Gottes Sobek vor, der auf dem oben genann-
ten Skarabäus als "Herr von shd" bezeichnet wird. Die übrigen Belege des

1 Die Pyramide von Maidüm trägt ebenfalls den Namen dd-Snfrw, dazu s. Zi-
belius, TAVO Beih. B/19, 1978, 274ff.
2 Gauthier, DG VI, 136; Helck, in: RdE XXIII.2, 2192f.; Yoyotte, in: RdE
13, 1961, 86f.; ders., in: RdE 14, 1962, 99; ders., in: RdE 15, 1963,
96ff.; Wildung, in: RdE 21, 1969, 136; Maragioglio-Rinaldi, in: OrNs
40, 1971, 67ff.; Zibelius, a.a.O.
3 Dazu s. auch Helck, in: MDAIK 15, 1957, 106.
4 Erman, Die Märchen des Papyrus Westcar, 1890, 41.

374
shd - grgt

Ortsnamens shd aus dem NR und später nennen den Gott Sokar als den Haupt-
gott des Ortes . shd lag vermutlich in der Nähe von Maidüm auf dem Boden
des ehemaligen 21. oberägyptischen Gaues , die genaue Lage des Ortes ist
jedoch unbekannt.

grgt

pBerlin 10073 aus al-Lähün = Scharff, in: ZAS 59, 1924,


35, Umschrift S. 8, Z. 3

U Stele des Mntw-wsr, Fundort unbekannt, Lyon Nr. 90 =


^ O
Deveria, in: BE IV, 1896, 92f., Pl. 5 = Deveria, Notice
mon. egypt. Musee Lyon, 21 mit Tafel

Grgt "Gründung, Stiftung" ist der Name mehrerer Ortschaften in Ägypten .


Im MR sind zwei Orte dieses Namens bezeugt: Der eine lag nördlich von Ah-
mTm bei dem heutigen Bäsuna auf dem Boden des ehemaligen 9. oberägypti-
schen Gaues , den anderen hat man in der Gegend von al-Fayyüm gesucht .
Diesen letzteren Ort hat Yoyotte mit dem griechischen Kegx7! und dem
heutigen al-Girza, etwa 5 km nordöstlich der Pyramide von Maidüm, identi-
fiziert . Somit ist grgt zu den Ortschaften des 21. oberägyptischen Gaues
zu zählen.

Der Inhaber der Stele Lyon Nr. 90 bezeichnet sich als "General und Gau-
schreiber in grgt" und weist damit seine Heimatstadt als wichtigen Verwal-
tungssitz des MR aus.

1 Zu den späteren Belegen des Ortsnamens s. Yoyotte, in: RdE 15, 1963,
lOlf.
2 Gauthier, DG V, 43f.; Montet, Geogr. II, 198; Yoyotte, a.a.O., 98ff.
3 Von grg "gründen, errichten", -abgeleitet; s. Jacquet-Gordon, Les Noms
des Domaines funeraires, BdE 34, 1962, 48; zu grg s. WB V 186.
4 S. die von Gauthier, DG V, 217ff., erwähnten Ortschaften mit Namen
grg(t).
5 Dazu s. unter grgt im 9. oberäg. Gau.
6 Scharff, in: ZÄS 57, 1924, 36; Gauthier, DG V, 219; Montet, Geogr. II,
213.
7 RdE 13, 1961, 98; ders., in: RdE 14, 1962, 79ff.
8 S. auch Gomaä, in: LA II, 556.
9 Yoyotte, in: RdE 14, 1962, 87.

375
Der 21. oberägyptische Gau

Abu STr al-Malaq ( ö U1/^-^?-:1 )

Bekannt als Fundort eines Skarabäus des MR .

Ma i dum ( r 3 J—*•* )

Südwestlich der Pyramide von Maidüm wurden einige Denkmäler, darunter Sär-
ge, Statuetten und ein Naos aus einzelnen Schachtgräbern der 12. Dynastie
2
entdeckt .

An der Ostseite des Totentempels der Pyramide sind Graffiti der 12. Dyna-
stie angebracht .

ar-Riqqa/al-Girza {')j ^ /*—•>")

Zwischen den beiden Orten befindet sich eine ausgedehnte Nekropole der 1.
Zwischenzeit und der 12. Dynastie; die Gräber enthielten Statuen, Stelen,
Kanopen, Schmuck und Zylinder .

Tarhän/Kafr 'Arnmär ( o1—•>• r* / J^—^^J—>•$ )

Am Wüstenrand bei Tarhän/Kafr cAmmär befindet sich eine Nekropole mit Ma-
stabagräbern, z.T. mit Bestattungen aus der 1. Zwischenzeit; die Gräber
enthielten u.a. den Sarg eines Htj und eine Kopfstütze eines gewissen
<> 5
Spss .

Die Nekropole gehört zu dem Ort smnw-Hr, der Metropole des 21. oberägypti-
schen Gaues .

1 Rubensohn-Knatz, in: ZÄS 41, 1904, 18.


2 PM IV, 95f.; CdE 5, 1930, 225; Wildung, in: LA IV, 12; Gomaä, in: LA
IV, 418 mit Anm. 84.
3 PM IV, 90.
4 PM IV, 86f.; Gomaä, in: LA II, 556; ders., in: LA IV, 418 mit Anm. 85;
ders., in: LA V, 267.
5 PM IV, 85f.; cf. Griffith, in: JEA 3, 1916, 261; Kessler, in: LA III,
290; Gomaa~, in: LA IV, 418 mit Anm. 86.
6 Dazu s. unter smnw-Hr.

376
22. Der 22. oberägyptische Gau

mdnjt (der Gau)


tp-jhw (die Gauhauptstadt, A t f i h )
hat nbt tp-jhw (Hathortempel? i n Atfih)
nw[...] (Gewässer? im 22. oberäg. Gau)

Fundorte:

Atfih

377
Der 22. oberögyptische Gau

mdnjt
Koptos-Dekret 1; 8. Dyn. = Goedicke, König-
liche Dokumente, ÄA 14, 1967, 175 Abb. 15

Bauer R 38, Bt 18, A 5 = Vogel sang, Kommen-


feS^te^«' tar zu den Klagen des Bauern, UGAÄ 6, 1913,
33

Q Merikare, Z. 99 = Volten, Zwei altäg. pol i-


fc: Q
© tische Schriften, AnAe 4, 1945, 51 = Helck,
Die Lehre für König Merikare, 1977, 60

Opfertafel des Nb-hpt-Rc Mentuhotep II. aus


Karnak; 11. Dyn. = Habachi, in: MDAIK 19,
1963, 34f., Fig. 13, Taf. 9

,Ta ^ N Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-


*5'"B Chevrier, Sesostris Ier, 214, 230, Pl. 3 und
25

\^ Block aus LiSt; 12. Dyn. = Hayes, in: BMMA


^ Nov. 1933, pt. II, S. 31 Fig. 38

Während die Lesung des Namens des 22. oberägyptischen Gaues nach der über-
lieferten Schreibung in der Geschichte des Beredten Bauern und der Sieges-
stele des Königs Pije bestimmt mdnjt bzw. mtnw lautet1, ist die Erklärung
des Wappenzeichens des Gaues unsicher. Nach Montet stellt es ein Messer
(mtnjt/mtnwt)3 dar,und auch Nims 4 glaubt, daß es sich um ein Schneidewerk-
zeug (*mdnjt) handelt5, nur Yoyotte6 vermutet, daß das Gauzeichen eine
Fischschuppe darstellt. Da der Gauname im MR jedoch zweimal mit dem Messer-
1 Helck, Gaue, 1974, 128 mit Literaturhinweisen.
2 Geogr. II, 202.
3 WB II 171, 6f.
4 ArOr 20, 1952, 346.
5 Der andere Name für Messer (mdn) ist erst in der griech. Zeit überlie-
fert, s. WB II 182, 10.
6 BIFAO 61, 1962, 130.

378
mdnjt

zeichen geschrieben ist, können wir davon ausgehen, daß es sich bei dem
7 8
dargestellten Zeichen tatsächlich um ein Messer oder ein Beil handelt.
w rt
Das in der Geschichte des Beredten Bauern genannte ^ A *4~J® ^ ^
im allgemeinen für den Namen eines zwischen Wadi an-Natrun und Herakleopo-
lis magna liegenden unbekannten Ortes gehalten . Wie Nims mit Recht ge-
zeigt hat, handelt es sich bei diesem mdnjt jedoch um den Namen des 22.
oberägyptischen Gaues , was auch für das in der Lehre für König Merikare
genannte ^fÜ^o13© ^ zutrifft
-

Der 22. oberägyptische Gau lag auf dem Ostufer , der Name der Gauhaupt-
stadt tp-jhw (Atfih) ist im MR mehrfach überliefert . Auf der Kapelle
Sesostris' I. wird jedoch weder der Name der in Atfih verehrten Hathor
noch der des Ortes selbst genannt, wohl aber die Gottheiten Neith und So-
bek mit dem Zusatz D i r^ "Hinterland des südlichen Sees" (al-Fay-
yüm) . Daher vermutet man, daß al-Fayyüin im MR zum 22. oberä'gyptischen
Gau gehörte . Allerdings läßt sich bereits aus anderen Inschriften er-
17 1R
kennen , daß das Fayyüm wie ein eigenständiger Gau behandelt wurde .
7 Dazu s. auch Helck, in: LA II, 393.
8 Der äg. Name für Beil und Messer lautet mtnjt bzw. mtnwt, s. oben un-
ter Anm. 3.
9 Vogelsang, Kommentar zu den Klagen des Bauern, UGAÄ 6, 1913, 33; Gau-
thier, DG III, 65; Montet, Geogr. II, 200f.; Spiegelberg, in: OLZ 23,
1920, 259 Anm. 1, hält mdnjt für einen anderen Namen der Gauhauptstadt
Atfih, was von Gardiner, in: JEA 9, 1923, 7 Anm. 8, zurückgewiesen
wurde.
10 ArOr 20, 1952, 343f.
11 Dazu s. auch Helck, a.a.O. (s. Anm. 1).
12 S. auch Lichtheim, Ancient Egyptian Literature I, 1973, 104 und Anm.
16 auf S. 108; cf. Helck, Die Lehre für König Merikare, 1977, 63;
Burkhard, Textkritische Untersuchungen zu äg. Weisheitslehren, ÄA 34,
1977, 261.
13 Helck, Gaue, 1974, 129; Gomaä, TAVO Beih. B/27, 1980, 121.
14 Dazu s. unter tp-jhw.
15 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, 230, Pl. 3; cf. Helck, Gaue, 1974, 11;
Schlott-Schwab, Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2.
16 So z.B. AEO II, 120*; Montet, Geogr. II, 205f.; Yoyotte, in: BIFAO
61, 1962, 113 Anm. 4; Quaegebeur, in: LA III, 1253f.
17 Inschrift im Grab des Hnw-ki, Fräser, in: ASAE 3, 1903, 76, sowie ei-
ne Liste im Tempel von Madinat Habü aus der Regierungszeit des Königs
Ramses II., s. Brugsch, Die Geographie des Alten Ägyptens, Neudruck,
1970, 99 §XIV, Taf. 11 Nr. 440; s. auch die von Nims, in: JEA 38,
1952, 44 und Fig. 2 auf S. 37, veröffentlichte Liste im Tempel von Ma-
dinat Habü, wo al-Fayyüm vor dem 22. oberäg. Gau genannt wird.
18 S. auch AEO II, 120*f.; cf. Helck, Gaue, 1974, 124.
379
Der 22. oberägyptische Gau

tp-jhu
>
Q Scheintür des Jjj aus GTza, Mus. of Anthropology and
Ethnology of the Univ. of California Nr. 6-19830; 1.
ZwZt(?) = Lutz, Egyptian Tomb Steles, 1927, 2, Pl. 9
Nr. 17 = Wild, in: BIFAO 69, 1971, 103 Fig. 4

Statue des S-n-Wsrt, f r ü h e r in Alnwick C a s t l e , j e t z t


®V<O in Durham, Gulbenkian Mus. Nr. 501; 12. Dyn. = B i r c h ,
Catalogue of the C o l l e c t i o n of Egyptian A n t i q u i t i e s ,
1880, 60

x u l pBerlin 10.117 aus al-Lahün; 12. Dyn. = Borchardt,


9
rrft© i n : ZÄS 37, 1899, 91 = Kaplony-Heckel , Ägypt. Hand-
s c h r i f t e n I , VOHD X I X . 1 , 1971, 66 Nr. 137

a * L , ^ pKahun X V . 1 , 1 = pKahun and Gurob I I , P l . 30, Z. 1

Sl^T^O pKahun V . 1 , 35 = pKahun and Gurob I I , P l . 35, Z. 35

MI S t a t u e t t e des S?itp-jb-Rc, S l g . Favre, Schweiz; 12.


O Dyn. = Wild, in: BIFAO 69, 1971, 99 Fig. 3, Pl. 19

111 Stele des Jjt, Fundort unbekannt, in Genf inv. Nr.


O 19583; 12./13. Dyn. = Valloggia, in: Genava 20, 1972,
55ff., Tafel auf S. 57

5 ^ Stele der Jtj-n-hb-tn aus al-Haraga, Ny Carlsberg


i in
AEIN 1664; 12./13. Dyn. = Engelbach-Gunn, Harageh,
1923, 28, Pl. 16 (2) und 73 = Koefoed-Petersen, Les
Steles Egyptiennes, 1948, 12f., Pl. 13

in Sphinx des Hcj-nfr-Rc Sebekhotep IV. aus Atfih; 13.


«fo © Dyn. = Kairo CG 421 = Gauthier, LdR II, 34 (XI)

•xi'1 Fragment einer Sphinx des Sebekhotep IV. aus Atfih,


n
" Univ. College London Nr. 14650; 13. Dyn. = Davies,
in: JEA 67, 1981, 175f., Fig. 1f. und Pl. 21 (1)

380
tp-jhw

4)X, Statue des Sbk-ddu aus Theben; 13. Dyn. = Kairo CG 887
' '" = Allam, H a t h o r k u l t , MAS 4 , 1963, 73

«D^-~ Stele des Snpw aus Abydos; 13. Dyn. = Kairo CG 20030

Skarabäus des Er-Sbk; 13. Dyn. = Martin, Egyptian Admi-


?fcr7 nistrative and Private-Name Seals, 1971, 88 Nr. 1125,
Pl. 19 (9)

Die älteste Erwähnung des hier behandelten Ortsnamens finden wir auf der
oben aufgeführten Scheintür des Jjj aus Giza, die an das Ende des AR oder
den Beginn der 1. Zwischenzeit zu datieren ist . Tp-jhw "Haupt der Rin-
der" ist der Name der Hauptstadt des 22. oberägyptischen Gaues, die an der
Stelle des heutigen Atfih auf dem östlichen Nilufer, etwa 80 km südlich
von Kairo gelegen hat. Koptisch hieß der Ort TtieZ .' T T1H 4 , wowon
der jetzige Name Atfih abgeleitet ist .

Hauptgottheit von Atfih war eine Hathor, die in den Inschriften des MR als
"Herrin von tp-jhw" bezeichnet wird . Von ihrem Tempel in Atfih sind keine
Denkmäler erhalten. Eine Stele aus der Zeit des MR im Museum von Kairo CG
20030 erwähnt lediglich einen "Priester" n hwt nbt tp-jhw, was man sowohl
mit "Priester des Tempels der Herrin von Atfih" übersetzen kann, als auch
mit "Priester der Hat(hor), der Herrin von Atfih".

Wegen der dort verehrten Hathor wurde der Ort von den Griechen Aphrodito-
polis und der Gau Aphroditopolites genannt .

1 Zu dieser Scheintür s. auch Wild, in: BIFAO 69, 1971, 103.


2 WB V 281, 16; Fecht, Wortakzent und Silbenstruktur, ÄF 21, 1960, 36 § 67.
3 Zu tp-jhw (Atfih) s. Gauthier, DG VI, 52f.; AEO II, 119*; Montet, Geogr.
II, 203; Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 92f.; Grieshammer, in: LS I,
519; Wild, a.a.O., 102ff.
4 So in den meisten oben zitierten Belegen.
5 S. auch Allam, a.a.O., 92 mit Anm. 8; s. auch unter hwt nbt tp-jhw.
6 Pietschmann, in RE 1.2, 2793f.; Helck, Gaue, 1974, 129.

381
Der 22. oberägyptische Gau

hwt nbt tp-jhw

n^Jq)2K_- Stele des Snpw aus Abydos = Kairo CG 20030


Ld Q i An
Ein gewisser Bbj bezeichnet sich auf der oben genannten Stele des Snpw
als hm-ntr "Priester" n hat nbt tp-jhw "des Tempels der Herrin von Atfih" .
Mit der "Herrin von Atfih" ist die Göttin Hathor gemeint, die oft im MR
2
diesen Beinamen tragt.

Obwohl keine Bauten aus dem Tempel des MR in Atfih mehr vorhanden sind,
läßt die Inschrift der hier zitierten Stele erkennen, daß damals bereits
ein Hathortempel in diesem Ort existierte . Außerdem wurden in Atfih zwei
Sphingen König Sebekhoteps IV. aus der 13. Dynastie gefunden, die vermut-
lich in diesem Hathortempel gestanden haben .

Beschrifteter Block aus LiSt; 12. Dyn. = Hayes,


in: BMMA Nov. 1933, pt. II, S. 31 Fig. 38

Der nur zum Teil erhaltene Name wird im Zusammenhang mit einem Bau im 22.
oberägyptischen Gau genannt. Die Inschrift auf dem oben aufgeführten Block
erwähnt, daß König Sesostris I. sich im 22. oberägyptischen Gau im Westen
von nwt...] baulich betätigt hat . Um welches Bauwerk es sich dabei han-
delt, ist unbekannt; vermutlich geht es um eine Kapelle oder einen Tempel,
da in derselben Inschrift die Rede von solchen Bauten im 1. unterägypti-
schen Gau und in Buto ist . Vermutlich handelt es sich bei nw[...] um ein
bestimmtes Gewässer im 22. oberägyptischen Gau, das damals möglicherweise
in der Nähe der Gauhauptstadt Atfih existierte.

1 Es ist möglich, daß man diese Stelle des Texts als hm-ntr n(t) Hwt-(hr)
nbt tp-jhw liest und als "Priester der Hat (hör), der Herrin von Atfllj"
übersetzt; dies bedeutet allerdings, daß der Schreiber einen Teil des
Namens der Göttin Hathor ausgelassen hat.
2 Dazu s. unter tp-jhw.
3 S. auch Allam, Hathorkult, MAS 4, 1963, 92.
4 Zu den Sphingen des Sebekhotep IV. s. PM IV, 76; cf. Kairo CG 421; Da-
vies, in: JEA 67, 1981, 175f., Pl. 21 (1); s. auch unter den Fundorten.
5 Dazu s. auch Helck, Gaue, 1974, 128.
6 Vielleicht handelt es sich bei diesem Bau um den Tempel der Hathor in
Atfih; s. auch unter tp-jhw.
7 Zu nwj.it) "Gewässer" s. WB II 221, 8 und 18f.
382
Atfih

Atfih ( c — ^ J = l )

Dort wurden zwei Sphingen König Sebekhoteps IV. aus der 13. Dynastie ent-
deckt . Vermutlich aus Atfih stammen auch ein beschriftetes Fragment mit
dem Namen Amenemhats III. und die Statue eines Shtp-jb-Rc aus der 12.
Dynastie .

1 PM IV, 76; Kairo CG 421; Davies, in: JEA 67, 1981, 175ff., Pl. 21 (1).
2 Gauthier, in: BIFRO 12, 1916, 126f.
3 Wild, in: BIFAO 69, 1971, 97ff.

383
III. Das Fayyüm

tl-6 (Provinz Fayyüm)


s (der See)
s-rsj (der südl. See)
s-rsj n Sbk (der südl. See des Sobek)
s sm'j ph (Hinterland des südl. Sees)
s-mhtj (der nö'rdl. See)
s n Sbk (See des Sobek)
s-Sbk (Sobeksee)
sdt (Hauptort des Fayyüm, Krokodilopolis/Madinat al-Fayyüm)
pr Sbk sdtj (Tempel des Sobek von Krokodilopolis)
hwt-ntr (nt) Sbk (sdtj) (Sobektempel, s. pr Sbk sdtj)
njwt-wrt (Große Stadt)
njwtj (die beiden Städte)
rl-hn(t) (al-Lähün)
r?-shwj (Sobekkultort)
hwt-ntr nt Sbk nb r[...] (Sobektempel von r[...])
mr n njswt-bjt H' j-hpr-Rc ml'-fyrw (Pyramide Sesostris1 II.)
shm S-n-Wsrt ml'-hrw (Totentempel Sesostris1 II.)
hwt-[ntr] nt shm S-n-Wsrt ml'-hrw (Tempel von shm S-n-Wsrt)
pr n njswt-bjt H'j-hpr-Rc [ml'-hrw] mr (Haus Sesostris1 II.)
hwt-ntr nt Jnpw tp dw.f (m shm S-n-Wsrt ml' -hrw) (Anubistempel)
hwt-ntr nt shm S-n-Wsrt ml c-hrw nt Jnpw tp dw.f (s. shm S-n-Wsrt)
hwt-ntr Jnpw m shm S-n-Wsrt (s. sljm S-n-Wsrt)
htp S-n-Wsrt (ml'-hrw) (Pyramidenstadt Sesostris' II.)
sp't n(t) htp S-n-Wsrt ml'c -hrw (s. htp S-n-Wsrt)
w n htp S-n-Wsrt ml'-hrw (s. htp S-n-Wsrt)
hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt mlc-hrw (s. htp S-n-Wsrt)
sspt (Ort bei al-Lähün, ob al-Haraga)
lht-mr(?) (Ort bei al-Lähun)
s n njswt-bjt Hcj-klw-Rc mic-hrw (See S e s o s t r i s ' I I I . )
w Hr (Bezirk des Horus)
w[...] (Bezirk von [ 1)
w ssm(?) (Bezirk)
c
/" / mr(?) pr-'l nh wdi snb ( O r t ? , v e r m u t l . bei al-Lähün)
V \ V \ ^ I O ( K u l t o r t des Anubis)
shm Jmn-m-hlt 'nh-dt r nhh (Pyramidenstadt Amenemhats I I I . bei Hawwära)
nfr Jmn-m-hlt 'nh-dt r nhh ( s . shm Jmn-m-hlt)
385
Das Fayyum

'nh Jmn-m-hlt 'nh-dt r nhh (Totentempel Amenemhats I I I . )


hut nt slt-njswt Nfrw-Pth mict-hrw (Grabanlage der Nfrw~pth)
dlt (Madinat Mädi)
hwt-ntr (nt) Rnn-wtt (Tempel der Rnn-wtt)
srt bnbn (Kultort der Hathor)
svt bnbn(?) (Kultort des Sobek)
gvgw bl.f (Kultort des Sobek)
ddw (KuKort des Sobek)
nbd(?) (Ort)
jw.wj (Ort)
mtwnjjt (Ort)
tp sdmw (Kultort des Sokar)
spit hwt-mcdt(?) (Ort)
ahwt wcb(w)t (Gegend)
shwt uldwt (Gegend)
c
h tl s (Palast)
hwt-nbw (Palast)

Fundorte:

Köm MadTnat Guräb


al-Garaq as-Sultäni/Köm ar-Ruqaiya
Madinat Mädi
Abgig
MadTnat al-Fayyüm
aT-Lähün
al-baraga
Hawwära
Biyahmu
Qasr as-Säga

386
US

t 3-S

= = C==
' Block aus Memphis; 12. Dyn. = Farag, in: RdE 32,
. .. i^~>
1980, 80

' ' Relief Amenemhats III. aus al-Fayyüm, Berlin Nr.


16953; 12. Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 212 =
Habachi, in: ASAE 37, 1937, 95 Fig. 10

= Inschriften des Tempels von Madinat Mädi; 12.


I C^ü
Dyn. = Donadoni, in: OrNs 16, 1947, 512, 521

Perle der Königin Nefrusobek; 12. Dyn. = Haba-


chi, in: ASAE 52, 1954, 463 = Valloggia, in: RdE
16, 1964, 46

Fragment des Rn.f-Cnh aus Hawwära; 12. Dyn. =


1"^
Petrie, Kahun, Gurob and Hawara, 1890, 18, Pl.
11 Nr. 9

Statue des Sbk->itp, Slg. Favre, Schweiz; 12./13.


Dyn. = Wild, in: BIFAO 69, 1971, 90ff., Fig. 1
auf S. 93, Pl. 17f.

Statue eines Mannes, Slg. Favre, Schweiz; 12./


r^^\
13. Dyn. = Wild, a.a.O., 106ff., Fig. 5 auf S.
107, Pl. 20

Sporting King B2, 4; C1, 11; D2, 4; E3, 1 = Ca-


minos, Literary Fragments, 1956, Pl. 9, Z. 4;
Pl. 11, Z. 11; Pl. 13, Z. 4; Pl. 15, Z. 1

. ..._, Statue des Rn.f-snb aus Kimän Färis; Kairo JdE


^ ? 43093; 12. Dyn. = Ranke, in: Miscellanea Grego-
riana, 1941, 171

2"l-ä "Seeland" findet sich in den Beinamen der Gottheiten Sobek, Horus und

387
Das Fayyum

Osiris1 und gilt seit dem MR als Bezeichnung der Provinz Fayyum . Danehen
wird das Fayyum schon im AR einfach nur s "der See" genannt , vermutlich
weil früher der dort vorhandene Qärünsee ein großes Gebiet der Fayyümre-
gion bedeckte4. Gardiner vermutet, daß s "See" eine abgekürzte Form des
seit der 3. Dynastie überlieferten S-rsj "der südliche See" ist. Der Name
s-rsj kommt ebenfalls im MR vor und wird einmal S-rsjnSbk "der südliche
See des Sobek" genannt .

Nach Helck hat das Fayyum ursprünglich zum 20. oberägyptischen Gau gehört.
Da auf der Kapelle Sesostris1 I. die Gottheiten Sobek und Neith mit dem
Zusatz D iFfi^r) in der Kolumne mit dem Namen des 22. oberägyptischen Gau-
9 10 11 -
es genannt sind , vermuten Gardiner und Montet , daß das Fayyum im MR
zum 22. oberägyptischen Gau gehört hat. Zwar könnte es sich bei 3=s^r}>
12
das von Helck mit "Hinterland des südlichen Sees übersetzt wird, um das
Fayyum handeln, jedoch gibt es keine eindeutigen Beweise, daß das Fayyum
im f1R als Teil des 22. oberägyptischen Gaues zu betrachten ist . Außerdem
deuten auch die Inschriften aus der Zeit des AR darauf hin, daß das Fayyum
seit der 3. Dynastie wie ein eigener Gau behandelt wurde . Die Inschrift
im Grab des Hnw-kl in Tihnä al-Gabal nennt auch al-Fayyum {s-rsj) in der
1 Zur Erwähnung dieser Gottheiten im Zusammenhang mit tä-s vgl. z.B. Ha-
bachi, in: ASAE 37, 1937, 95 Fig. 10 (Hr hrj-jb ti-s); cf. Wild, in:
BIFAO 69, 1971, 92 (Sbk sdtj nb tl-s) und 107 (Wsjr jtj hrj-jb ti-s) .
2 Gauthier, DG VI, 33; Fakhry, in: ASAE 40, 1940, 903; Gardiner, in: JEA
29, 1943, 39f.; AEO II, 117*; Montet, Geogr. II, 206; Yoyotte, in: BIFAO
61, 1962, 104; Fischer, Dendera, 1968, 4 mit Anm. 17; Arnold, in: LA II,
87.
3 Gauthier, DG V, 112f.; Caminos, Literary Fragments, 1956, 8; Gardiner,
in: RdE 11, 1957, 46 Anm. 10; zu den Belegen aus der Zeit des MR s. un-
ter s.
4 Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 53.
5 AEO II, 114*f.
6 Zu den Belegen aus der Zeit des MR s. unter s-rsj.
7 Fakhry, a.a.O., 904; Gardiner, The Wilbour Papyrus II, Commentary, 1948;
zur Schreibung des Namens s. unter s-rsj n Sbk.
8 Gaue, 1974, 124; s. auch Kees, Das Alte Ägypten, 1958, 119.
9 Lacau-Chevrier, Sesostris Ier, Pl. 3 und 25; cf. Schlott-Schwab, Die
Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2.
10 AEO II, 120*.
11 Geogr. II, 205.
12 Gaue, 1974, 11.
13 Dazu s. auch Arnold, in: LA II, 88.
14 Vgl. die Inschrift des Mtn, Urk. I 3; cf. Fischer, a.a.O. in Anm. 2, S.
3; Helck, Gaue, 1974, 124.
388
- tl-ä

Reihenfolge zwischen dem 21. und 22. oberägyptischen Gau . Darüber hinaus
ist auch noch ein hltj-c von s-rsj aus dem MR bekannt . Gegen Ende der 12.
oder zu Beginn der 13. Dynastie wurde vermutlich das Fayyüm in zwei Ver-
waltungsbereiche aufgeteilt. Ein gewisser Scnh-kl-Rc bezeichnet sich auf
seiner Statue aus Madinat MädT als jmj-rl &ncw s rsj mhtj, d.h. "des süd-
lichen und des nördlichen Sees" . Darüber hinaus kommt ä-mhtj "der nörd-
liche See", das Gegenstück zu s-rsj dem "südlichen See", in der Sobekhymne
18 —
vor . Eine eindeutige Teilung der Provinz Fayyurn in zwei Verwaltungszen-
tren finden wir im NR, wie die Inschrift auf den Statuen eines Sbk-hty
deutlich zeigt. Sbk-htp bezeichnet sich als h>tj-c wr m ti-s und h%tj-c n
s-rsj s-mhtj . ss-rsj und &'-mhtj werden von Brugsch als Bezeichnungen
der beiden Hauptkanäle des Fayyums aufgefaßt, die in den Qärünsee münde-
ten, heute Bahr al-Bats und Bahr al-Wädi. In dem Grab des bereits oben er-
wähnten Sebekhotep (Nr. 63 in Theben-West) wird an der Stelle von s-mhtj
der Name s n Sbk genannt . Daher nimmt Gardiner an, daß s n Sbk "See des
Sobek" mit s-mhtj "dem nördlichen See" zu identifizieren ist. Der Name
23
s n Sbk kommt im MR vor und ist vermutlich mit dem häufig genannten s-Sbk
gleichzusetzen . Sowohl Griffith als auch Gauthier 26 vermuten, daß s-Sbk
als eine Bezeichnung des Fayyüm zu verstehen ist. Der Hauptort des Fayyums
war sdt, das griechische Krokodilopolis, bei dem heutigen Madinat al-Fay-
- 27
yum . Aus den Ruinen der Stadt sind zahlreiche Denkmäler des MR bekannt,
28
darunter Blöcke aus dem Ortstempel des Sobek .
15 Fräser, in: ASAE 3, 1902, 76.
16 Petrie, Kahun, Gurob and Hawara, 1890, Pl. 11 Nr. 14.
17 Fakhry, in: ASAE 40, 1940, 904.
18 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 54, Pl. 4, Fragment B, Z. 2; zur Schrei-
bung des Namens^, unter s-mhtj.
19 Zu den Inschriften auf den Statuen des Sbk-htp s. zuletzt Charles, in:
RdE 12, 1960, lff.
20 ZÄS 30, 1892, 73; cf. Brugsch, in: ZÄS 31, 1893, 18; Fakhry, a.a.O.;
Charles, a.a.O.,9.
21 Charles, a.a.O., 24.
22 The Wilbour Papyrus II, Commentary, 1948, 46 Anm. 2; cf. Yoyotte, in:
BIFAO 61, 1962, 104 Anm. 3.
23 Zu den Belegen des MR s. unter $ n Sbk.
24 Zur Schreibung des Namens s. unter S-Sbk.
25 Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 53.
26 DG V, 127.
27 Dazu s. unter sdt.
28 Zu den Denkmäler aus Madinat al-Fayyüm und Klmän Färis s. unter den
Fundorten.
389
Das Fayyurn

3
^^ "^ Pleasures of Fishing A2, 3 f . = Caminos, L i t e r a r y
i $ iZ%; i x c~s Fragments, 1956, Pl. 1, Z. 3f.

i—i pRamesseum VI, 16 und 50 = Gardiner, in: RdE


e~i 1957, 46, 48, Pl. 2, Z. 16 und 50

S. unter ti-S.

s-rsj

Fragment einer Opfertafel des U'd-wr aus al-Lahun;


12. Dyn. = P e t r i e , Kahun, Gurob and Hawara, 1890,
P l . 11 Nr. 14

Stele des Mrjj aus Abydos; 12.(?) Dyn. = Kairo


!£ CG 20070

i—i -, pRamesseum V I , Fragment ß, 1f. = Gardiner, i n :


1
S T RdE 1 1 , 1957, 54, P l . 4 , Fragment B, Z. 1 f .

S. unter t'-s.

s-rsj n Sbk

E=a e/vj - g , ^ -j Statue des Scnh-ki-Bc aus Madinat Mädi; 12. Dyn.
i s , ^ 5 3 X = Fakhry, i n : ASAE 40, 1940, 904 = Gardiner, The
Wilbour Papyrus I I , Commentary, 1948, 46

S. unter t%-&.

8 smcj ph ._

<=> ^ Kapelle Sesostris' I.; 12. Dyn. = Lacau-Chevrier,


D PrLd Sesostris Ier, 230, Pl. 3 und 25 = Schlott-Schwab,
Die Ausmaße Ägyptens, 1981, Taf. IV, Taf. 2.

S. unter tl-S.
390
-mhtj - s n Sbk - s-Sbk

pRamesseum VI, Fragment B, 2 = Gardiner, in: RdE 11,


1957, 54, Pl. 4, Fragment B, Z. 2

Abisko-Graffito Nr. 3 = Brovarski, in: Serapis I,


1969, 15, 18 Nr. 3, Z. 3

Pleasures of Fishing C4, 11 = Caminos, Literary


Fragments, 1956, 19, Pl. 6, Z. 11

Zylinder eines titj aus al-Lahun, Univ. College London


Nr/6710; 12. Dyn. = Martin, Egyptian Administrative
and Private-Name Seals, 1971, 142 Nr. 1846, Pl. 47 (8)

Zylinder eines tltj aus al-Lähun, Univ. College London


Nr. 6707; 12. Dyn. = Martin, a.a.O., 142 Nr. 1847, Pl.
47 (3)

Zylinder eines t'tj aus al-Lähün, Univ. College London


Nr. 16720; 12. Dyn. = Martin, a.a.O., 142f. Nr. 1847a,
Pl. 24B (3)

pKahun XIII.1, 7 und 12 = pKahun and Gurob II, Pl. 21,


Z. 7 und 12

pBerlin 10056 aus al-Lähün; 12. Dyn. = Kaplony-Heckel,


figypt. Handschriften I, VOHD XIX.1, 1971, 26 Nr. 44

pBerlin 10161baus al-Lähun; 12. Dyn. = Kaplony-Heckel,


a.a.O., 102 Nr. 235
391
Das Fayyum

pBerlin 10241 aus al-Lahun; 12. Dyn. = Kaplony-Heckel ,


a . a . O . , 132 Nr. 313

pBerlin 10406i aus al-Lähün; 12. Dyn. = Kaplony-


Heckel, a . a . O . , 238 Nr. 604

pBerlin 10445a aus al-Lähün; 12. Dyn. = Kaplony-Hek-


x i kel, a . a . O . , 260 Nr. 665

O p f e r t a f e l des Snb.f aus T a l ! ar-Rub c ; 12. Dyn. =


Soghor, i n : JARCE 6, 1967, 30 F i g . 10, P l . 18 F i g . 34

S. unter tl-s.

sdt

4~ o List, Grab des Snwsrt-Cnh; 12. Dyn. = Hayes,


ÖJO Texts in the Mastabeh of Se'n-Wosret-cAnkh,
1937, Pl. 9, Z. 453

SHh3:i^:$ CTI.260e

Zwei Blöcke Sesostris' III., Berlin Nr.


15801f.; 12. Dyn. = Aegypt. Inschriften I,
138

Opfertafel Amenemhats III. aus Hawwara; 12.


5 Dyn. = Kairo CG 20699 = Petrie, Hawara,
Biahmu and Arsinoe, 1889, Pl. 6 Nr. 5a

Statue Amenemhats III. aus Hawwara; 12. Dyn.


= Kairo CG 385

Block Amenemhats III. aus Hawwara, Brit.


Mus. Nr. 171 [1072] = Hierogl. Texts IV, Pl.
15

392
sdt

Fragment Amenemhats III., vermutlich aus al-


Fayyüm, Berlin Nr. 11585; 12. Dyn. = Aegypt.
Inschriften I, 139

Relief Amenemhats III. aus al-Fayyüm, Kairo


Nr.?; 12. Dyn. = Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155 =
Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 92

Block Amenemhats III. aus Hawwära; 12. Dyn. =


Chaban, in: ASAE 8, 1907, 223

Säule Amenemhats III. aus Knmän Färis; 12. Dyn.


= Habachi, in: ASAE 37, 1937, 87f.

Block Amenemhats III. aus Kimän Färis; 12. Dyn.


= Habachi, a.a.O., 95 Fig. 10

Relief Amenemhats III., Berlin-West Inv. Nr.


38/66; 12. Dyn. = Kaiser, Ägypt. Museum Berlin,
1967, 42 Nr. 428 mit Abbildung

Tempelinschriften von Madinat Mädi; 12. Dyn. =


Vogliano, Secondo Rapporto degli Scavi ... nel-
la zona di Madinat Mädi, 1937-40, Pl. 33 = Do-
nadoni, in: OrNs 16, 1947, 337, 339, 341, 343,
351

Zwei Zylinder Amenemhats III.; 12. Dyn. = New-


berry, Scarabs, 1906, 112 Nr. 13f., Pl. 6 (13-
14)

Zylinder Amenemhats III., Slg. MacGregor; 12.


Dyn. = Newberry, in: PSBA 24, 1902, 249

Zylinder Amenemhats III. aus Tall al-Yahüdiya;


12. Dyn. = Petrie, Hyksos and Israelite Cities,
1906, 14, Pl. 1 Nr. 12

393
Das Fayyum

Fragment Nr. 11586 des Berliner Museums; 12. Dyn.


= Aegypt. Inschriften I, 139

Gefäß der Nfiw-Pth aus Hawwära; 12. Dyn. = Farag-


Iskander, The Discovery of Neferwptah, 1971, 14f.

<t=*^ c#=*|& pKahun VIII.1, 5f. = pKahun and Gurob II, Pl.
W; c3a *&• 35, Z. 5f.

cf=*oC\ = v = « Q pKahun LVI.1, 50f. = pKahun and Gurob II, Pl. 36,

cj^rt <£c=£ u_Ä Statuen der Königin Nefrusobek aus HataCina-Qan-


Q O j Q > tir; 12. Dyn. = Valloggia, in: RdE 16, 1964, 46

Zylinder der Königin Nefrusobek, Brit. Museum Nr.


"TZ
16581; 12. Dyn. = Newberry, Scarabs, 1906, 113
Nr. 21, Pl. 6 (21)

Tt4?! 'Zylinder der Königin Nefrusobek, im Kunsthandel;


• ^ ™ 12. Dyn. = Newberry, in: JEA 29, 1943, 75 = Val-
loggia, in: RdE 16, 1964, 47 Fig. 1

<£=* Q Fragment der Königin Nefrusobek, Berlin Nr. 1164;


— O
12. Dyn. = Aegypt. Inschriften I, 153 = Valloggia
a.a.O., 48 Fig. 5
<£=* Statue des Jppj aus al-Fayyüm, Brooklyn Mus. Nr.
Q
? ' 57.140; 12. Dyn. = James, Corpus of Hierogl. In-
scriptions, 1974, 59, Pl . 7

Statue des Rn-snb, Slg. Favre, Schweiz; 12. Dyn.


t*,2 = Wild, in: BIFAO 69, 1971, 115 Fig. 6, Pl. 21f.

&=t Q Statue des Gbhw aus dem Kunsthandel in Kairo =


^-^ O . . .
Corteggiam, in: BIFAO 73, 1973, 148ff., Pl. 12f.

a Siegel des Hnmw-htp; 12./13. Dyn. = Martin, Egyp-


tian Administrative and Private-Name Seals, 1971,
97 Nr. 1238, Pl. 19 (4)
394
sdt

Statue des Sbk-htp, Slg. Favre, Schweiz;


12./13. Dyn. = Wild, in: BIFAO 69, 1971,
90ff., Fig. 1 auf S. 93, Pl. 17f.

pRamesseum VI, 39, 43-46, 71 = Gardiner,


in: RdE 11, 1957, 48, Pl. 2, Z. 39, 43-
46, S. 50, Pl. 3, Z. 71

Kalksteinkugel des Königs Mr-nfr-Rc aus


dem Ostdelta; 13. Dyn. = Godron, in:
BIFAO 63, 1965, 199

Der Ortsname sdt ist im MR oft überliefert und wird manchmal mit dem Bild
einer besonderen Kapelle, deren Dach ein Bukranion schmückt, geschrieben.
Der Name bedeutet etwa "durch Graben gebildetes Land"1.

Der Ort existierte schon seit der Frühzeit2 und war die Hauptstadt des
Fayyüm ; er lag an der Stelle des heutigen Kimän Färis im Norden der mo-
dernen Stadt MadTnat al-Fayyüm . Unter der Herrschaft der 12. Dynastie,
deren Könige das Gebiet des Fayyüms erfolgreich erschlossen haben, erlebte
die Stadt ihre erste Blüte. König Amenemhat III. galt später als lokaler
Schutzgott des Fayyüms und wurde bis in die römische Zeit dort verehrt .

Hauptgottheit des Ortes war Sobek, der in allen oben aufgeführten Belegen
als Sbk ädtj "der von Schedet" bezeichnet wird. Daher wurde die Stadt von
den Griechen zunächst KQOXOÖEIAUJV TCOXLI; , später Arsinoe, genannt .
Der dortige Sobek-Tempel wurde von König Amenemhat III. errichtet bzw.
7
wiederaufgebaut . Neben Sobek wurde auch Horus in sdt verehrt, der im MR
mehrfach Hr hrj-jb sdt genannt wird. Aus den Ruinen des Ortes bei Madinat
al-Fayyüm stammen zahlreiche Denkmäler aus der Zeit des MR, die meisten
o
von ihnen tragen den Namen Amenemhats III. .
*Zu weiteren Zylindern s. Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 86.
1 Morenz, in: ZÄS 99, 1972, XIII mit Anm. 25.
2 Dazu s. zuletzt Zibelius, TAVO Bein. B/19, 1978, 236ff.
3 Helck, Gaue, 1974, 125.
4 Zu sdt s. Gauthier, DG V, 150; AEO II, 116*f.; Montet, Geogr. II, 215f.
5 Dazu s. Gomaä, in: LA III, 1254 mit Anm. 4ff.
6 Kees, in: RE XI, 1944; cf. RÄRG, 394.
7 Dazu s. unter pr-Sbk sdtj.
8 PM IV, 98f.; cf. auch Habachi, in: ASAE 37, 1937, 85ff.; s. auch unter
den Fundorten. onc
Das Fayyum

pr Sbk sdtj

Hammamat-Inschr. Nr. 48 des S-n-Wsrt; 12.


Dyn. = Couyat-Montet, MIFAO 34, 1912, 51,
Z. 6

Pr Sbk sdtj "Haus des Sobek von Krokodilopolis" ist eine Bezeichnung des
Sobektempels von MadTnat al-Fayyüm , der in anderen Inschriften des MR
2
hwt-ntr Sbk bzw. hwt-ntr nt Sbk sdtj genannt wird .

Der Tempel wurde von Amenemhat III. erbaut bzw. erweitert, und verschie-
dene seiner Bauteile und Fragmente tragen den Namen dieses Königs3. Die
Inschrift einer Säule des Tempels berichtet, daß Amenemhat III. dort eine
Säulenhalle und ein Eingangstor errichtet hat . Der Expeditionsleiter
S-n-Wsrt hatte im Auftrag seines königlichen Herrn für dessen Bauten im
Sobektempel die benötigten Steine aus dem WädT al-Hammämät herbeizuschaf-
fen 5 .

hwt-ntr (nt) Sbk (sdtj)

pBerlin 10201 aus al-Lahun = Kaplony-


Heckel , Ägypt. Handschriften I , VOHD
XIX, 1, 1971, 104 Nr. 241

pBerlin 10005 aus al-Lahun = Borchardt,


IG
Q /v A
-^13 in: ZÄS 40, 1902/3, 114

S. unter pr Sbk sdtj.

1 Gauthier, DG II, 126; pr Sbk sdtj bezeichnet später die Stadt Krokodi-
lopolis s. Montet, Geogr. II, 215.
2 Zu hwt-ntr nt Sbk sdtj s. Gauthier, DG IV, 102; Montet, Geogr. II, 216;
zur Schreibung des Namens im MR s. unter hwt-ntr (nt) Sbk (sdtj).
3 Dazu s. die in al-Fayyüm entdeckten Denkmäler mit dem Namen Amenemhats
III., PM IV, 98f.; s. auch Jequier, in: BIFAO 6, 1908, 31ff.; s. unter
den Fundorten.
4 Habachi, in: ASAE 37, 1937, 87f.
5 S. dazu Couyat-Montet, MIFAO 34, 1912, 51.

396
njwt-wrt

njwt-wrt
O0?M •-•> pKahun III.2, 8 = pKahun and Gurob II, Pl. 28, Z. 8

i^ > pRamesseum VI, 78 = Gardiner, in: RdE 11, 1957, Pl.


<=>c
' 3, Z. 78

Bei seiner Übersetzung des Ramesseum-Papyrus VI hat Gardiner den Ortsna-


men njwt-wrt nicht berücksichtigt . Njwt-wrt "Große Stadt" wird sowohl von
Gauthier3 als auch von Glanville4 als eine Bezeichnung für Tanis im Ost-
delta aufgefaßt. Montet5 dagegen setzt njwt-wrt mit Sais, dem heutigen Sä
gleich. Schließlich vermutet Yoyotte , daß das hier behandelte
njwt-wrt entweder als eine Bezeichnung der ägyptischen Stadt Sdt, des
griechischen Krokodilopol is bei dem heutigen Madinat al-Fayyüm, oder eines
Teiles dieser Stadt aufzufassen ist. Dafür spricht auch, daß Sobek von Kro-
kodilopolis als der Gott von njwt-wrt galt und im Papyrus Kahun II 1.2,
Z. 8 als "Herr der Gr[oßen] Stadt" bezeichnet wird 8 .

Njwt-wrt ist nicht mit dem in den Sargtexten genannten gleichnamigen njwt-
wrt identisch. Dieser letztere Name ist vermutlich als eine Bezeichnung
der ägyptischen Stadt jwnw, des griechischen Heliopolis, zu verstehen
Vielleicht bezeichnet njwt-wrt allgemein mehrere ägyptische Städte, darun-
ter Tanis, Sais, Heliopolis und Krokodilopolis. Im MR ist dieser Name für
Krokodilopolis und Heliopolis bezeugt.

1 RdE 11, 1957, 50.


2 S. jedoch Yoyotte, in: BIFAO 61, 1962, 123 Anm. 1.
3 DG III, 77.
4 ZÄS 68, 1932, 40f.
5 Geogr. I, 83; cf. auch R. El-Sayed, Documents Relatifs ä Sais et ses
Divinites, BdE 69, 1975, 149 Anm. e. __
6 S. oben Anm. 2.
7 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 50, Pl. 3, Z. 78
8 Die noch vorhandenen Spuren nach dem Wort njwt auf dem pKahun II1.2,
Z. 8 lassen vermuten, daß in dem zerstörten Teil wrt gestanden hat.
9 CT I, 12b, 280e; CT VI, 408k, 409f.
10 Dazu s. Münster, Untersuchungen zur Göttin Isis, MAS 11, 1968, 14 mit
Anm. 195f.; s. auch unter jwnw und unter njwt-wrt im 13. unteräg. Gau,
TAVO Beih. B/66.2.

397
Das Fayyum

njwtj

Q Zylinder Sesostris' II., Slg. Michailides; 12. Dyn. = Yo-


° yotte, in: BIFAO 56, 1957, 91

© Zylinder eines Königs (Name verloren); 12. Dyn. = Yoyotte,


° ' '" a.a.O.

Auf den oben genannten Zylindern wird der Krokodilgott Sobek als der von
njwtj "der beiden Städte" bezeichnet. Während Gauthier "die beiden Städ-
te" als Bezeichnung für die beiden auf dem Ost- und dem Westufer des Nils
2
gelegenen T e i l e der Stadt Theben a u f f a ß t e , vermutete Yoyotte , daß es sich
bei njwtj h i e r um eine Bezeichnung der Stadt K r o k o d i l o p o l i s , heute Madinat
al-Fayyüm, oder einer zu i h r gehörigen ö r t l i c h k e i t handelt.

vl-hn(t)

<=>«t[[ Q Asyüt, Grab Nr. 3 des Jtj-jbj; 1. ZwZt =


*~~* Griffith, The Inscriptions of Siut and Der
RTfeh, 1889, Pl. 11, Z. 30 = Montet, in:
Kerni 3, 1930/5, 93 = Brunner, Die Texte aus
den Gräbern der Herakleopolitenzeit von
Siut, ÄF 5, 1937, 46

«^ -,—r pBerlin 10021 aus al-Lähün = Scharff, in:


1
S ZÄS 59, 1924, 45, Umschrift S. 9, Z. 4f.

A^ w?O pBerlin 10027 aus al-Lähun = S c h a r f f , a . a . O . ,


41, 52

p B e r l i n 10037 aus al-Lahun = S c h a r f f , a.a.O.


S ^ ^ 33, Umschrift S. 7, Z. 27

. a , , Pleasures of Fishing A2, 4 = Caminos, L i t e -


;"V s rary Fragments, 1956, 7, P l . 1 , Z. 4

1 DG I I I , 77.
2 BIFAO 5 6 , 1957, 9 1 .
398
ri-hn(t)

pRamesseum VI, 16 = Gardiner, in: RdE 11,


1957, 46, Pl. 2, Z. 16

Bi-hn(t) war der Name des heutigen Dorfes al-Lahün, östlich vom Bahr Yü-
suf am Eingang des Fayyüms . Der heutige Name al-Lähün geht auf das kopti-
sehe \ eZ ojN6 zurück und dies wiederum auf das ägyptische rS-hn(t) .
Der Name ist offensichtlich mit hnt "Kanal, Gewässer" gebildet und bedeu-
tet "Mündung des Kanals" . Montet dagegen übersetzt den Namen mit "la
bouche du crocodile".

Der Ort existierte zumindest schon während der 1. Zwischenzeit, wenn nicht
früher, sein Name wird im Grab des Jtj-jbj von Asyöt aus der Herakleopoli-
tenzeit genannt. In der Sobekhymne wird vl-hn(t) als Kultort des Krokodil-
gottes Sobek bezeichnet. In dem sog. Papyrus "Pleasures of Fishing" wird
Sobek als der "Sohn des großen Geschwisterpaares in Lähün" oder der "Sohn
- - 5
des Geschwisterpaares, groß in Lahun" bezeichnet .

Scharff sieht in dem häufig genannten r'-shwj ( | (Hill; i |ll_ro )


eine Schreibvariante des Ortsnamens r?-hn(t). Da aber beide Namen im Papy-
rus Berlin 10027 und in der Sobekhymne nebeneinander genannt sind, können
7
die beiden Orte nicht identisch sein .

Das in CT III, 335k genannte I ist vermutlich nicht mit


dem hier behandelten Ortsnamen vi -hn(t) identisch

1 Da die ältesten Belege des Ortsnamens ohne das Stadtdeterminativ ge-


schrieben sind, nimmt Gardiner, AEO II, 116*, an, daß V'-hn(t) ursprüng-
lich die ganze Gegend östlich vom Bahr Yüsuf bezeichnete.
2 Zu vl-hn(t) s. Gauthier, DG III, 124; AEO II, 116*; Gardiner, in: JEA
29, 1943, 39f.; Montet, Geogr. II, 207.
3 Scharff, in: ZÄS 59, 1924, 51; cf. WB III 105.
4 A.a.O. in Anm. 2.
5 Dazu s. Goedicke, in: ZÄS 88, 1963, 89f.
6 Oben in Anm. 3, S. 52.
7 S. auch unter vl-shblj.
8 Vgl. jedoch Faulkner, The Ancient Egyptian Coffin Texts I, 1973, 191.

399
Das Fayyüm

r?-shwj

ryi^rYi Siegel S e s o s t r i s ' I I . , Brooklyn Nr. 44.123.57;


O 12. Dyn. = James, Corpus of H i e r o g l . I n s c r i p -
t i o n s I , 1974, 48, P l . 35 Nr. 109

•mm Siegel eines Königs Sesostris, Slg. Newell Nr.


635; 12. Dyn. = Osten, Ancient Oriental Seals
in the Collection of Mr. T. Newell, in: OIP 22,
1934, 80, Pl. 35 = Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957,
88f.

Siegel ohne Königsnamen, Slg. Michailides;


•mm 12. Dyn. = Yoyotte, a.a.O., 88f.

Mehrere Siegel mit Namen eines Nb-ri-shwj in


^MiTnirwiTifTii verscni edenen Sammlungen; 12. Dyn. = Martin,
Egyptian Administrative and Private-Name Seals,
1971, 55f. Nr. 662-671, Pl. 12 (20), Pl. 19
(33) und Pl. 23 (1-7)

pBerlin 10027 = Scharff, in: ZÄS 59, 1924, 41


und 52

pKahun VI.8, 13 = pKahun and Gurob II, Pl. 32,


Z. 13 = Revillout, in: Revue Egyptologique 8,
1898, 180

pKahun III.4, 5 = pKahun and Gurob II, Pl. 33,


a l Z. 5

pKahun VIII.1, 7 = pKahun and Gurob II, Pl. 35,


Z. 7

Fragment aus al-Lähün; 12. Dyn. = Petrie, Ka-


hun, Gurob and Hawara, 1890, Pl. 11 Nr. 12

Relief Amenemhats III. aus al-Fayyüm, Kairo


—nes^mm o Nr. ?; 12. Dyn. = Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155
= Yoyotte, in: BIFAO 56, 1957, 92

Relief Amenemhats III., vermutlich aus al-Fay-


yüm, Berlin Nr. 11584; 12. Dyn. = Aegypt.
400
rl-shwj - hat-ntr nt Sbk rib r[...]

Inschriften I , 139

pRamesseum VI, 16 = Gardiner, in: RdE 11, 1957,


"mm 46, Pl. 2, Z. 16

Rl-shwj "Öffnung der beiden Hallen" ist der Name eines Kultortes des Kro-
kodilgottes Sobek. In den meisten der hier zitierten Belege aus der Zeit
des MR wird Sobek als "Herr von r?-shwj" bezeichnet .

Der Ort scheint schon im AR existiert zu haben, da der Ortsname auf einem
Siegel des Königs Pepi (II. ?) genannt wird ; im MR ist der Name bisher nur
unter Sesostris II. überliefert.

Die genaue Lage des Ortes rl-s>iwj ist unbekannt, aber er befand sich si-
cherlich in unmittelbarer Nähe von ri-hn(t) , dem heutigen al-Lähün , da
beide Ortsnamen nebeneinander in der Sobekhymne und im Pap. Berlin 10027
genannt sind . Kees sieht in rl-sJjwj den Namen einer Kultstätte oder ei-
nes Tempels des Sobek in al-Lähün .

hwt-ntv nt Sbk nb r [... ]

Block aus Memphis; 12. Dyn. = Farag,


in: RdE 32, 1980, 81

Der hier genannte Sobektempel lag vermutlich in dem Ort r[=-shwj], denn

1 So auf den Siegeln mit Namen Sesostris; cf. auch Petrie, Kahun, Gurob
and Hawara, 1890, Pl. 11 Nr. 12; cf. Griffith, Hieratic Papyri from Ka-
hun and Gurob I., 1897, 76f., 79, Bd. II, 1898, Pl. 32, 13, Pl. 33, 5,
Pl. 35, 7; vgl. auch die Siegel mit dem Namen eines Nb-r>-shwj; dieser
Name ist eigentlich eine Bezeichnung des Gottes Sobek.
2 Dazu s. zuletzt Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 139 mit Literaturhin-
weisen .
3 Zu ri-shwj s. Gardiner, in: RdE 11, 1957, 46 Anm. 9; Yoyotte, in: BIFAO
56, 1957, 88; Montet, Geogr. II, 207 und 209; Scharff, in: ZÄS 59, 1924,
52, hält rl-shwj für eine Schreibvariante des Ortsnamens ri-Jjn(t), s.
auch unter rt-hn(t).
4 Dazu s. Gardiner, a.a.O., 46, Pl. 2, Z. 16; cf. Scharff, a.a.O.
5 ZÄS 59, 1924, 155f.; cf. auch Dolzani, II Dio Sobk, 1961, 220 mit Anm.
260.
6 Gauthier, DG III, 126.

401
Das Fayyum

Sobek wird häufig als "Herr von rl-shwj" bezeichnet . Eine Ergänzung des
hier zum Teil zerstörten Ortsnamens zu rll-hn(t)] , dem heutigen al-Lähün,
einst ebenfalls ein Kultort des Sobek, ist wenig wahrscheinlich, da Sobek
in den bisher überlieferten Belegen aus der Zeit des MR nicht als Herr von
vl-hn(t) erscheint . Es kann sich auch nicht um den Sobekkultort r'-huj
im 7. unterägyptischen Gau handeln, da er auf dem oben aufgeführten Block
vor dem "Tempel des Sobek, des Herrn von r[ /" genannt wird . Daher kann
man annehmen, daß der hier erwähnte Tempel des Sobek eher in rl-shwj un-
weit von al-Lähün zu lokalisieren ist .

mr n njsut-bjt Hcj-hpr-R< ml'-frrw

pBerlin 10115A; n Dyn = K a l o n y


A 4^(OÖ¥1>1 - - P "
=0,^0 o V. A>=n Heckel, Ägypt. Handschriften I, VOHD
XIX.1, 1971 , 62 Nr. 127

Mr n njsut-bjt H'j-hpr-R" "Pyramide des Königs von Ober- und Unterägypten


Chacheperre" ist eine Bezeichnung der Pyramide des König Sesostris II. bei
al-Lähün am Eingang des Fayyüms . Der Name der Pyramide ist nicht überlie-
fert , manche möchten jedoch in hcj S-n-Wsrt den Pyramidennamen sehen . Wie
Q

Helck richtig erkannt hat, ist hcj S-n-Wsrt wohl eher der Name der Pyra-
midenstadt des Königs Sesostris I. bei Li§t .
1 Dazu s. unter rl—sh.wj; im AR trägt Sobek auch den Beinamen "Herr von
ri-shwj", s. dazu Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 139.
2 S. auch unter ri-hn(t).
3 Zu diesem Ort s. unter rl-hwj im 7. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
4 Zur Lage des Ortes s. unter ri-shwj.
5 Zur Pyramide des Königs Sesostris II. bei al-Lähün s. Grinsell, Egyptian
Pyramids, 1947, 178, 180, Pl. 14 (b); Fakhry, The Pyramids, 1961, 217ff.;
Edwards, Die äg. Pyramiden, 1967, 152f.; Helck, in: RE XXIII.2, 2244ff.
6 Dazu s. Helck-Otto, Kleines Wörterbuch, 287; s. auch Helck, in: LA V, 6.
7 Lefebvre, in: RdE 5, 1946, 49; Montet, Geogr. II, 209; Bennett, in: JEA
52, 1966, 176; Arnold, in: LA III, 909; Wildung, in: LA I, 985 und Anm.
21, hält //°J S-n-Wsrt für den Namen der Pyramide Sesostris' III. bei Dah-
sür. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 88 und Gunn,
in: JEA 31, 1945, 107, vermuten, daß es sich bei /z'j S-n-Wsrt um den Na-
men der Pyramidenstadt Sesostris' II. bei al-Lähün handelt.
8 Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reichs, 1958, 247f.; ders., Ge-
schichte des Alten Ägypten, Handbuch der Orientalistik 1.3, 1968, 111
Anm. 7; cf. Helck-Otto, a.a.O., 288.
9 S. auch unter hcj S-n-Wsrt im 1. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.

402
3hm S-n-Wsrt mic-hvw

shm S—n—Wsr>t mi1—hvw

Stele des Sbk-ddw aus Abydos; 12. Dyn. = Pe-


fiClFf^) t r i e , Tombs of the Courtiers and Oxyrhynkhos,
1925, 10, P l . 12

pBerlin 10016 aus al-LähUn; 12. Dyn. =


iQj Q A *• _/ . , 0
S c h a r f f , i n : ZÄS 59, 1924, 24, Umschrift S.
2 = Kaplony-Heckel, Ägypt. Handschriften I,
VOHD X I X . 1 , 1971, 9 Nr. 13

pBerlin 10037 aus al-Lähün; 12. Dyn. =


t(H^X>A Scharff, a.a.O., 33, Umschrift S. 6f., Z. 19
und 29

pBerlin 10048 aus al-Lahun; 12. Dyn. = Kap-


von l o n y - H e c k e l , a . a . O . , 22 Nr. 38

pBerlin 10071 aus al-Lähun; 12. Dyn. = Kap-


t'CD 1*1 lony-Heckel, a . a . O . , 33 Nr. 56

pBerlin 10095 aus al-Lähün; 12. Dyn. Kap-


t® lony-Heckel, a.a.O., 44 Nr. 81

pBerlin 10274 aus al-Lähun; 12. Dyn. Kap-


tCD lony-Hecke!, a . a . O . , 147 Nr. 355

pBerlin 10275 aus al-Lahun; 12. Dyn. = Kap-


t(1£ lony-Heckel, a . a . O . , 147 Nr. 356

pBerlin 10326 aus al-LähGn; 12. Dyn. Kap-


t'QJ lony-Heckel, a . a . O . , 181 Nr. 447

pBerlin 10333 aus al-Lahön; 12. Dyn. Kap-


f(lFf^>l lony-Heckel, a . a . O . , 187 Nr. 464

pBerlin 10410 aus al-Lähön; 12. Dyn. = Kap-


lony-Heckel, a . a . O . , 240 Nr. 612

403
Das Fayyum

i(W ^Zi pBerlin 10431e aus al-Lähun; 12. Dyn. = Kap-


lony-Heckel, a . a . O . , 253 Nr. 646

m pBerlin 10444 aus al-Lahün; 12. Dyn. = Kap-


lony-Heckel, a.a.O., 259 Nr. 664

Brief aus al-Lähün, Slg. Michailides; 12.


t$KW Dyn. = Grdseloff, in: JEA 35, 1949, 60, Z. 1,
Pl. 5

pKahun IV.5, 26 = pKahun and Gurob II, Pl,


26a, Z. 26

pKahun VI. 8, pKahun and Gurob II, Pl.


32, Z. 11

pKahun III.4, 34 = pKahun and Gurob II, Pl.


tdx^>i 33, Z. 34

pKahun IV. 2 = pKahun and Gurob II, Pl. 10,


t<33 >A° Z. 2

Wie Helck1 richtig erkannt hat, handelt es sich bei shm S-n-Wsrt um den
Namen des Totentempels Sesostris' II. bei seiner Pyramide in der Nähe des
_ _ _ 2
Dorfes al-Lahun am Eingang des Fayyums. Der Name wird sowohl von Griffith
als auch von Scharff cnh S-n-Wsrt gelesen. Diese Lesung ist von Gunn mit
Recht in shm S-n-Wsrt verbessert worden . Über die Lesung shm S-n-Wsrt
s,ind die Ägyptologen sich jedoch nicht einig; so finden wir neben shm S-n-
Wsrt "Sesostris ist mächtig" auch die Lesung hrp S-n-Wsrt "Es herrscht
Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reichs, 1958, 248ff.; ders.,
RdE XXIII.2, 2245; s. auch Helck, in: LA V, 6.
Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 65, 76f., Pl. 26a und
32f.; der Name cnh in den oben aufgeführten Belegen wird in shm ver-
bessert.
ZÄS 59, 1924, 33, 47, 53f., Umschrift S. 2, 6f. und 10.
JEA 31, 1945, 106.
Sowohl Grdseloff, in: JEA 35, 1949, 60, als auch Kaplony-Heckel, Ägypt.
Handschriften I, VOHD XIX.1, 1971, haben die richtige Schreibung des
Namens wiedergegeben, aber auch Griffith, a.a.O. in Anm. 2, Bd. II,
1898, Pl. 10, Z. 2 hat das Zeichen sipn erkannt.

404
shm S-n-Wsrt mV-hrw - hwt-[ntr] nt shm S-n-Wsrt mlc hrw mr

Sesostris"6. Darüber hinaus wird shm bzw.hrp S-n-Wsrt oder auch das falsch
wiedergegebene cnh S-n-Wsrt für den Namen der Pyramidenstadt Sesostris1 II.
gehalten7. Jedoch hat Helck8 verschiedene und überzeugende Gründe aufge-
führt, die dafür sprechen, daß in shm S-n-Wsrt der Totentempel Sesostris'
II. zu sehen ist.

Neben dem vergöttlichten König Sesostris II. wurde an erster Stelle der
Gott Anubis in shm S-n-Wsrt verehrt: In einigen Papyri aus al-Lähün wird
10
der Tempel des Anubis von oder in shm S-n-Wsrt genannt .

hwt-[ntr] nt shm S-n-Wsrt mlc -hrw mr

[HQnrtdsmyM pBerlin 10096 aus al-Lähün


Scharff, in: ZÄS 59, 1924,
47, Umschrift S. 10, Z. 3

S. unter shm S-n-Wsrt mlc-hrw.

6 Für die Lesung Tjrp S-n-Wsrt s. Gauthier, DG IV, 186; Helck, in: RE
XXIII.2, 2245; ders., Geschichte des Alten Ägypten, Handbuch der Orien-
talistik 1.3, 1968, 113 Anm. 5; Helck-Otto, Kleines Wörterbuch, 288.
Für die Lesung shm S-n-Wsrt s. Borchardt, in: ZÄS 37, 1899, 91;
Grdseloff, in: JEA 35, 1949, 61; Helck, a.a.O. in Anm. 1; Kaplony-
Heckel, a.a.O. in Anm. 5.
-2-_Gauthier, DG I, 148; Scharff, in: ZÄS 59, 1924, 53f.; Borchardt, in:
ASAE 39, 1939, 378; Gunn, in: JEA 31, 1945, 106f.; Grdseloff, in: JEA
35, 1949, 61 Anm. 3; Montet, Geogr. II, 209.
8 Oben in Anm. 1; vgl. auch die Erwähnung von hwt-ntr nt s}}m S-n-Wsrt
mi'-farw mr im pBerlin 10096, Scharff, in: ZÄS 59, 1924, 47, Umschrift
S. 10; zur Schreibung des Namens s. unter diesem Stichwort.
9 Im pBerlin 10095 wird der König H'j-hpr-Rc (Sesostris II.) in sfpn S-n-
Wsrt genannt, s. Kaplony-Heckel, a.a.O. in Anm. 5, S. 44 Nr. 81.
10 Der Tempel wird hwt-ntr (nt) Jnpw tp dw.f und mit dem Zusatz m shm
S-n-Wsrt mic-lj.rw genannt; der pBerlin 10012 erwähnt hwt-ntr nt shm
c
S-n-Wsrt mS -Jtrw nt Jnpw tp dw.f; zu den verschiedenen Schreibungen
des Namens s. unter dem jeweiligen Stichwort.

405
Das Fayyum

pr n njswfr-bjt Hcj-hpr-Ec [ m^-tou]

pBerlin 10128 aus al-Lähün; 12. Dyn.


I = Kaplony-Heckel , Sgypt. Handschrif-
ten I, VOHD XIX.1, 1971, 78 Nr. 169

Pr n njswt-bjt H'j-h.pr-Rc "Haus des Königs von Ober- und Unterägypten


Chacheperre (Sesostris II.)" ist vielleicht eine Bezeichnung des Totentem-
pels des Königs Sesostris II. bei seiner Pyramide in der Nähe von al-Lähün.
Der Totentempel dieses Königs hieß shm S-n-Wsrt1 und wird mehrfach auf Pa-
pyri aus al-Lähün genannt, wo der vergöttlichte König Sesostris II. neben
2
anderen G o t t h e i t e n , u.a. Anubis, verehrt wurde. S c h l i e ß l i c h könnte es
sich bei pr n njsut-bjt Hcj-hpr-Rc um die Bezeichnung eines Palastes des
Königs Sesostris I I . in der Gegend von al-Lähün oder MadTnat al-Fayyum
handeln.

hwt-ntr nt Jnpw tp du.f (m sfpn S-n-Wsrt mSc-hrw)

^nr Stele des Sbk-ddw aus


Abydos; 12. Dyn. = Pe-
t r i e , Tombs of the
Courtiers and Oxyrhyn-
khos, 1925, 10, P l . 12

pBerlin 10093 aus a l -


*> Lähün = Kaplony-Hek-
kel , Sgypt. Handschrif
ten I , VOHD XIX. 1 ,
1971, 43 Nr. 79

S. unter shm S-n-Wsrt mlc-hrw.

1 Dazu s. unter shm S-n-Wsrt ml'-km}.


c
2 S. unter shm S-n-Wsrt mi -hrw.
406
hwt-ntr nt shm S-n-Wsrt ml' -hrw nt Jnpw tp dw.f
hwt-ntr Jnpw m shm S-n-Wsrt - htp S-n-Wsrt (ml' -hrw)

hwt-ntr nt shm S^n-Wsrt mic-h.rw nt Jnpw tp dw.f

)ü=0 pBerlin 10012 aus al-Lähün


= Borchardt, in: ZRS 37,
1899, 99 = Revillout, in:
Revue Egyptologique 9, 1900,
122 = Sethe, Lesestücke,
1959, 97

S. unter shm S-n-Wsrt m%c-Pirw.

hwt-ntv Jnpw m shm S-n-Wsrt

pBerlin 10007 aus al-Lahun = Kaplony-


Heckel, Rgypt. Handschriften I, VOHD
XIX.1, 1971, 4 Nr. 6

S. unter shm S-n-Wsrt mlc-hrw.

htp S-n-Wsrt (mlc-hrw)

G G al-Lahun, Grab des Jnpj; 12. Dyn. =


Petrie-Brunton-Murray, Lahun II, 1923,
27, Pl. 30

Stele des Sbk-ddw aus Abydos; 12. Dyn.


GÄ Q
* — • ;

= Petrie, Tomb of the Courtiers and


Oxyrhynkhos, 1925, 10, Pl. 12

pKahun II.9, 19 = pKahun and Gurob II,


Pl. 13, Z. 19

pKahun VI.13, 14 = pKahun and Gurob II,


Pl. 15, Z. 14

pKahun VI.22, 40 = pKahun and Gurob II,


-GE Pl. 18, Z. 40

407
Das Fayyum

pKahun VI.2, 42 = pKahun and Gurob II,


Pl. 18, Z. 42

pKahun XIV.1, 52 = pKahun and Gurob


II, Pl. 20, Z. 52

pKahun XIII. 1, 9 und 11 = pKahun and


•GE >1 Gurob II, Pl. 21, Z. 9 und 11

pKahun XIII.11, 37 und 42 = pKahun and


Gurob II, Pl. 22, Z. 37 und 42

pKahun XXIII.11, 17, 19 und 21 =


pKahun and Gurob II, Pl. 23, Z. 17, 19
und 21

pKahun V.1, 33 = pKahun and Gurob II,


•G >1 Pl. 35, Z. 33

pBerlin 10016 aus al-LähOn = Scharff,


in: ZÄS 59, 1924, 24, Umschrift S. 1

pBerlin 10037 aus al-Lähün = Scharff,


Ä3P.
w^* a.a.O., 35, Umschrift S. 8

pBerlin 10096 aus al-Lähün = Scharff,


a.a.O., 47, Umschrift S. 10 = Kaplony-
Heckel, Ägypt. Handschriften I, VOHD
XIX.1, 1971, 45 Nr. 82

pBerlin 10011 aus al-Lahün = Kaplony-


Heckel, a.a.O., 6 Nr. 9

pBerlin 10203 aus al-Lahün = Kaplony-


Heckel, a.a.O., 105 Nr. 243

pBerlin 10253 aus al-Lähün = Kaplony-


Heckel, a.a.O., 138 Nr. 330
408
htp S-n-Wsrt (mic-hrw)

Siegel des Jj-jb aus al-Lähün = Martin,


Egyptian Administrative and Private-Name
Seals, 1971, 10 Nr. 43, Pl. 27 (30)

Siegel des cnh(?) aus al-Lähun = Martin,


a.a.O., 30 Nr. 324, Pl. 46 (21)

Siegel eines hjtj-c


tz vm aus al-Lahun = Martin,
a.a.O., 40 Nr. 442, Pl. 43 (4)

Siegel des Nfr-'nh aus al-Lähün = Martin,


JP* - A a.a.O., 61 Nr. 732, Pl. 47 (1)

Siegel des S-n-Wsrt Slg. Michailides = Mar-


r^is^ tin, a.a.O., 98 Nr. 1254, Pl. 43 (1)

Siegel des S-n-Wsrt aus al-Lähun = Martin,


"I ^^-^ m A a.a.O., 98 Nr. 1255, Pl. 43 (13)

Siegel des Snfrw aus al-Lähün = Martin, a.


— 1Ü" a.O., 124 Nr. 1618, Pl. 47 (6)

Siegel eines Mannes aus al-Lähun = Martin,


1- a.a.O., 140 Nr. 1829, Pl. 45 (17)

Siegel eines tltj aus al-Lahun = Martin, a.


-flPT^T a.O., 142 Nr. 1847, Pl. 47 (3)

W3 Siegel eines hltj-" aus al-Lahun = Martin,


a.a.O., 146 Nr. 1882, Pl. 43 (15)

/AU,* Siegel eines Mannes aus al-Lahun = Martin,


Twm a.a.O., 146 Nr. 1884, Pl. 44 (22)

Siegel eines Mannes aus al-Lahun = Martin,


a.a.O., 146 Nr. 1885, Pl. 46 (9)

Der Name htp S-n-Wsrt "Sesostris möge zufrieden sein"1 ist im MR mehrfach

1 Vgl. auch Lefebvre, in: RdE 5, 1946, 49 "Sesostris ist zufrieden".


409
Das Fayyvm
V
Überliefert. Die Denkmäler, auf denen der Name vorkommt, stammen in erster
Linie aus der Arbeitersiedlung in der Nähe der Pyramide Sesostris' II. bei
al-Lähun, der wichtigsten Ruinenstadt des MR2. Manchmal wird htp S-n-Wsrt
irrtümlich für den Namen der Pyramide Sesostris1 II. oder III. gehalten .
Wie Helck jedoch gezeigt hat, ist htp s-n-Wsrt der Name der Pyramiden-
stadt des Königs Sesostris II. bei al-Lähün am Eingang des Fayyüms.

Der Stadtbezirk hieß sp'>t "Bezirk" oder w "Gebiet" von htp S-n-Wsrt5. Die
Stadt besaß einen Tempel6, der hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt genannt wird7.

spjt n(t) htp S-n-Wsrt mV-hrw

f*n<=> -»-^N W-ty pKahun VI.21, 2 = pKahun and Gurob


II, Pl. H , Z. 2

S. unter htp S-n-Wsrt (m\c-hrw).

w n htp S-n-Wrt mV -hrw

A i «—* r* n <=> ^ ^ N J? I pKahun VI.6, 38 = pKahun and Gurob


i1*^^ 9^=^J<=4 II, Pl. 31, Z. 38

S. unter htp S-n-Wsrt (mlc-hrw).

Dazu s. Petrie, Illahun, Kahun and Gurob, 1891, 5ff., Pl. 14; cf. Mon-
tet, Geogr. II, 208 Fig. 20; Badawy, in: JARCE 6, 1967, 108; Arnold,
in: LA III, 910f., s. auch Helck, in: LA V, 6.
So z.B. Gauthier, DG IV, 144 (Pyramide Sesostris' III. bei al-Lähün),
vgl. jedoch S. 146; Lefebvre, a.a.O.; Bennett, in: JEA 55, 1969, 216;
zur Pyramide Sesostris' II. s. unter mr n njswt-bjt Hcj-hpr-Rc mlc-
hrw.
Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reichs, 1958, 250; ders., Ge-
schichte des Alten Ägypten, Handbuch der Orientalistik 1.3, 1968, 113
Anm. 5; ders., in: RE XXIII.2, 2246; cf. auch Helck-Otto, Kleines Wör-
terbuch, 288; Montet, Geogr. II, 209.
pKahun VI.21, 2; VI.2, 38; zur Schreibung des Namens s. unter spSt n(t)
htp S-n-Wsrt mlc-}}rw und unter u n htp S-n-Wsrt mlc-hcrw-, cf. auch Gau-
thier, DG I, 190f.
Dazu s. Petrie, Kahun, Gurob and Hawara, 1890, Pl. 15; Borchardt, in:
ZÄS 37, 1899, 89; cf. auch Badawy, a.a.O. in Anm. 2, 106.
Zur Schreibung des Namens s. unter hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt moc-hrw.

410
hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt m?r -hrw - ' sspt

hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt mic-hrw

Siegel des Snbw aus al-Lähün = Newberry,


1D=tPl Scarabs, 1906, 133 Nr. 2 1 , P l . 13 (13) =
M a r t i n , Egyptian A d m i n i s t r a t i v e and P r i v a t e -
Name Seals, 1971, 120 Nr. 1563, P l . 37 (24)

S. unter }itp S-n-Wsrt (mV-hrw).

Stele des Nb-pw aus al-Haraga, Ny Carlsberg Nr.


AEIN 1540; 12. Dyn. = Engelbach-Gunn, Harageh, 1923,
26, P l . 24 und 71 = Koefoed-Petersen, Les Steles
Egyptiennes, 1948, 1 3 f . , P l . 14

Fragment einer Stele des Nfr-wrt-JnpJJ aus al-Lahun,


ml ^ O Univ. College London Nr. 14339; 12. Dyn. = P e t r i e ,
Kahun, Gurob and Hawara, 1890, 3 1 , P l . 11 Nr. 10 =
Stewart, Egyptian S t e l a e , Reliefs and Paintings from
the P e t r i e C o l l e c t i o n I I , 1979, 35 Nr. 148, P l . 36
(4)

Sspt w i r d auf den beiden oben genannten Stelen a l s K u l t s t ä t t e des Gottes


Anubis bezeichnet. Die genaue Lage von sspt i s t jedoch unbekannt 1 . Da aber
die beiden S t e l e n , die diesen Ortsnamen t r a g e n , aus al-LähDn bzw. aus der
ö s t l i c h davon gelegenen Nekropole von al-Haraga stammen, kann man vermu-
t e n , daß hspt in u n m i t t e l b a r e r Nähe von al-Lähün gelegen h a t . Diese Vermu-
tung wird dadurch e r h ä r t e t , daß Anubis in shm S-n-Wsrt, dem Totentempel
2
Sesostris' I I . bei seiner Pyramide nahe al-Lahun, verehrt wurde . Dort be-
saß er eines seiner H e i l i g t ü m e r , welches l e d i g l i c h hwt-ntr nt Jnpw tp dw.f
(m shm S-n-Wsrt) genannt wird . V i e l l e i c h t lag sspt an der S t e l l e des heu-
t i g e n al-Haraga, das einen T e i l der Nekropole der a l t e n Stadt al-Lähün

1 Gauthier, DG V, 144; cf. Kees, in: ZÄS 71, 1935, 155; Habachi, Tavole
d'Offerta are e Bacili da Libagione, 1977, 68 Nr. 17.
2 Dazu s. unten Shm S-n-Wsrt mV-hrw.

3 Zu dem Tempel des Anubis in shm S-n-Wsrt s. die Schreibvarianten unter


dem Stichwort hwt-ntr nt Jnpw ... usw.
411
Das Fayywn

bildete . Wie bekannt ist, galt Anubis als Herr der Nekropole, und die
meisten seiner Kultstätten sind in der Nekropolengegend zu finden5.

iht-mr(?)

^T—r pBerlin 10021 aus al-Lahun = Scharff, in: ZÄS


SS0 59, 1924, 45, Umschrift S. 9, Z. 2

pBerlin 10037 aus al-Lahun = Scharff, a.a.O.,


33, Umschrift S. 6f., Z. 20 und 28

Der Name wird von Scharff iht-mr gelesen, d.h. Ackerland des Kanals. Es
ist jedoch ungewiß, ob man den Ortsnamen iht-mr oder nur Iht lesen soll,
denn im MR ist ein Kultort des Sobek namens Sht(?) ( ^ B , § S ) bezeugt7.
Allerdings wissen wir nicht, ob er mit dem hier behandelten j£v j; s y Q
identisch ist: Nach dem Kontext der beiden oben erwähnten Papyri soll die-
ser letztere Ort in der Gegend von al-Lähün gelegen haben . Dafür spricht
auch, daß er zusammen mit anderen Orten wie ri-hn(t) "al-Lähün" sowie
shm S-n-Wsrt, d.i. dem Totentempel Sesostris' II. bei seiner Pyramide von
al-Lahün, genannt wird.

s n njswt-bjt H<j-kiw-Rc mlc-hrw

pKahun XIII.1, 7, 12 = pKahun and Gu-


^s Q a ^^=.6 r0bII, Pl. 21, Z. 7 und 12

s n njswt-bjt Hcj-klw-Rc "See des Königs von Ober- und Unterägypten Cha-
kawre (Sesostris III.)" wird zusammen mit anderen örtlichkeiten des Fayyüms,
u.a. jw.wj und htp S-n-Wsrt genannt. Dies läßt vermuten, daß der See
Sesostris1 III. in al-Fayyüm lag, vielleicht in der Gegend von al-Lähün .
4 Zu dieser Vermutung s. auch Altenmüller, in: LA I, 332 mit Anm. 51;
Gomaä, in: LA II, 961f.; Vernus, Athribis, BdE 74, 1978, 10.
5 Dazu s. RÄRG, 41ff.; cf. Altenmüller, a.a.O., 328ff.
6 ZÄS 59, 1924, 33 und 45.
7 Gardiner, in: RdE 11, 1957, 46, Pl. 2, Z. 20; s. auch unter 3ht(?)
(Sonstige Orte in Ägypten), TAVO Beih. B/66.2.
8 Dazu s. Scharff, a.a.O., 34 (20); cf. Gauthier, DG I, 213.
9 Zu diesem Ort s. unter jw.uj.
10 Htp S-n-Wsrt ist der Name der Pyramidenstadt Sesostris' II. bei seiner
Pyramide in der Nähe von al-Lähün, s. auch unter htp S-n-Wsrt.
11 Dazu s. auch Gauthier, DG V, 120.
412
w Er - w [.. .] - w Ssm(?)

w Er

pKahun VI.6, 39 = pKahun and Gurob II, Pl. 31, Z.


K&$° 39

w Hr "Bezirk des Horus" wird zusammen mit htp S-n-Wsrt genannt, dem Na-
men der Pyramidenstadt König Sesostris' II. bei seiner Pyramide in der
Nähe von al-Lähün . Daher dürfte der "Bezirk des Horus" in der Nähe von
al-Lähün gelegen haben , die genaue Lage ist jedoch unbekannt.

t\i*^^ pKahun XIII.1, 9 = pKahun and Gurob II, Pl. 21, Z.

x m^ 9
Die Lesung des oben angegebenen Namens ist unsicher, da ein Teil zerstört
ist. Die von Revillout wiedergegebene Schreibung uisO des Na-
mens ist sicherlich falsch. Nach dem Kontext des oben genannten Papyrus
soll der Bezirk jfl 5 ^ Ü ^ ln c'er ^ähe von htp S-n-Wsrt gelegen haben,
also in der Gegend von al-Lähun .

w Ssm(?)

,U^ pKahun XVI.1, 30 = pKahun and Gurob II, Pl. 21, Z.


30

Die Lesung des oben angegebenen Orts- oder Gebietsnamens ist unsicher , er
ist bis jetzt auch nur in dem oben erwähnten Papyrus belegt. Es handelt
sich dabei um einen Bezirk, der vermutlich in der Gegend von al-Lähün bzw.
al-Fayyüm zu suchen ist , wie die übrigen in demselben Papyrus genannten
Ort!ichkeiten nahelegen.
1 Dazu s. unter htp S-n-Wsvt (m1c-hvw).
2 S. auch Gauthier, DG I, 192.
3 Revue Egyptologique 10, 1902, 62.
4 Dazu s. auch Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897,53f.
5 Dazu s. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 104.
6 S. auch Gauthier, DG I, 193; ders. Bd. V, 145.
7 Neben w ssm(?) nennt der Papyrus htp S-n-Wsvt, 8 n njswt-bjt H'j-kiW-I?
m>c-hrw und JW.WJ; zu diesen Örtlichkeiten s. unter dem jeweiligen
Stichwort.
413
Das Fayyum

[...] mr(?) pr-cl c


nh wdi snb

T=x ,__, Q.„ pBerlin 10021 aus al-Lähün = Schärft,


? S ~=IT3 IUI in.ZÄS 5 9 > 1 9 2 4 ) 45^ U m s c h r i f t S. 9, Z. 6

Der erste Teil des hier behandelten Namens i s t unverständlich, an dieser


?A,, A -o ?
Stelle des Textes ist die Rede von einem Hausbeamten des .—« s* •
T r Q i^^r~ 1 I I

Kanals(?) des Pharao. Vielleicht ist mr ( ) "Kanal" als Determi-


nativ zu '^. . s» aufzufassen. Da der Papyrus andere örtlichkeiten
in der Gegend von al-Fayyüm, u.a. rl-hn(t) "al-Lähün" und iht-mr(?) nennt,
könnte es sich bei [....] mr(?) pr-c> um einen unbekannten Orts- oder Ge-
ländenamen in der Gegend von al-Lähün handeln.

(...)

VN/VN? ? O pKahun III.2, 11 = pKahun and Gurob II, Pl. 27,


i-+ JrVüiJ'Q l Z 11

Weder die Schreibung, noch die Lesung des oben angegebenen Ortsnamens sind
sicher. Griffith1, der den Papyrus Kahun III.2 veröffentlichte, vermutet
lediglich, daß die ersten drei Zeichen des Namens denselben Lautwert haben.
Weiterhin kann man sagen, daß es sich bei V^VXs^^ um einen
Kultort des Gottes Anubis handelt. Wo dieser Ort lag, ist ungewiß, weil
sein Name im Text des Papyrus ohne Zusammenhang mit anderen Ortlichkeiten
genannt wird. Da aber der Papyrus mit diesem Ortsnamen aus al-Lähün stammt,
ln d n e s e r
könnte der Ort y^ V V ^ i G e 9 e n d gelegen haben. Es ist
bekannt, daß der Gott Anubis im MR in der Nähe von al-Lähün in einem Ort
namens Sspt verehrt wurde und ein Heiligtum in shm S-n-Wsrt, dem Toten-
tempel Sesostris' II, bei seiner Pyramide in der Nähe von al-Lähün besaß.
mit
Es ist jedoch unsicher, ob man ^ÖttiSy^ ®sp* o d e r m i t dem
Heiligtum des Anubis in sljm S-n-Wsrt gleichsetzen darf, es läßt sich auch
nicht mit irgendeinem anderen der uns bekannten Kultorte des Anubis iden-
tifizieren.

1 Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 69.


2 Zu diesem Ort s. unter sspt.
3 Dazu s. unter sfym S-n-Wsrt und unter hwt-ntr nt Jnpu tp dw.f (m slpn
S-n-Wsrt mic-hrw).

414
c
shm Jmn-m-hlt nh-dt r nhh

c
shm Jrrm-m-hit nh-dt r nhh

pBerlin 10292 aus al-Lähün = Kaplo-


t'OHk-^f^r^N ny-Heckel, Sgypt. Handschriften I,
VOHD X I X . 1 , 1971, 156 Nr. 379

pBerlin 10358b aus al-Lahun = Kap-


tdHiiafl^^if lony-Heckel, a . a . O . , 203 Nr. 507

Ostrakon aus al-Lahun; 12. Dyn. =


tGSKfki^JSI Petrie-Brunton-Murray, Lahun II,
1923, 13, Pl. 49

Shm Jmn-m-hlt "Amenemhat ist mächtig" dürfte der Name der Pyramidenstadt
Amenemhats III. bei dem heutigen Dorf Hawwära am Eingang des Fayyüms
2
sein . Der Name wird manchmal hrp Jmn-m-h't "Es herrscht Amenemhat" gele-
sen , doch zeigt die Schreibung des Namens auf einem Ostrakon aus al-La-
hun , daß man den Namen eher shm Jmn-m-hlt lesen sollte.

Bei seiner Veröffentlichung des aus al-Lähün stammenden Papyrus Nr. 10042
des Berliner Museums hat Scharff einen der Namen nfr Jmn-m-hlt "Amenemhat
ist schön" gelesen. Nach Helcks Ansicht soll hier shm Jmn-m-hlt vorliegen.
7 8
c
Darüber hinaus nimmt Gunn an, daß das von Scharff gelesene nh Jmn-m-hlt
auf dem Papyrus B e r l i n Nr. 10073 ebenfalls in shm Jmn-m-hlt zu verbessern
i s t . S c h l i e ß l i c h hat Kaplony-Heckel einen anderen Papyrus aus al-Lahun
a n g e f ü h r t , auf dem nfr Jmn-m-hlt genannt sein s o l l 1 . Man müßte nun

1 Der Totentempel Amenemhats III. bei seiner Pyramide von Hawwara hieß
c
nh Jmn-m-hlt, dazu s. unter diesem Stichwort.
2 Helck, Zur Verwaltung des Mittleren und Neuen Reichs, 1958, 250f.
3 Helck, in: RE XXIII.2, 2249; ders., Geschichte des Alten Ägypten, Hand-
buch der Orientalistik 1.3, 1968, 115 Anm. 7; cf. Helck-Otto, Kleines
Wörterbuch, 288; zur Lesung shm s. Gunn, in: JEA 31, 1945, 106.
4 Petrie-Brunton-Murray, Lahun II, 1923, Pl. 49.
5 ZÄS 59, 1924, 55.
6 Oben in Anm. 2, S. 251 Anm. 2.
7 JEA 31, 1945, 106 Anm. 3.
8 Oben in Anm. 5, S. 35, Umschrift auf S. 8.
9 Ägypt. Handschriften I, VOHD XIX.1, 1971, 21 Nr. 35 (pBerlin Nr. 10045).
10 Zur Schreibung des Namens nach Scharff und Kaplony-Heckel s. unter nfr
c
Jmn-m-hlt nh-dt r nhh-
415

I
Das Fayyum

nachprüfen, ob König Amenemhat III. nur eine oder zwei Anlagen mit
Namen shm Jmn-m-hlt und nfr Jmn-m-h.lt errichtet hat. Wir wissen, daß
der König noch eine andere Pyramide bei Dahsür hinterlassen hat , und es
ist möglich, aber keineswegs sicher, daß diese Pyramidenanlage den Namen
12 __
nfr Jmn-m-h't trug .Solange jedoch die Berliner Papyri aus al-Lähün nicht
im Faksimile veröffentlicht sind, läßt sich nicht nachprüfen, ob ein oder
zwei Namen von Pyramidenstä'dten Amenemhats III. überliefert sind.
Schließlich muß man zwischen der Anlage Amenemhats II. bei Dahsür und der
des Amenemhat III. bei Hawwära unterscheiden. Obwohl beide Anlagen densel-
ben Namen shm tragen, ist der Amenemhats III. stets mit dem Zusatz cnh-dt
r nhh "der in Ewigkeit leben möge" geschrieben

Ein weiterer Beleg für den Namen der Pyramidenstadt Amenemhats III. könnte
auf einem Ostrakon aus al-Lähün vorliegen .

c
nfr Jmn-m-hlt nh-dt r nhh

pBerlin 10042 aus al-Lähün = S c h a r f f ,


JIGHSS^^OO in: ZÄS 59, 1924, 43 und 55

pBerlin 10045 aus al-Lahun = Kaplony-


tQEÄzm^TAW Heckel , Ägypt. Handschriften I, VOHD
XIX.1, 1971, 21 Nr. 35

c
S. unter shm Jmn-m-hlt nh-dt r nhh-

11 Zur Pyramide Amenemhats III. bei Dahsür s. Grinseil, Egyptlan Pyramids,


1947, 161; Fakhry, The Pyramids, 1961, 226f.; Edwards, Die äg. Pyrami-
den, 1967, 153f.; cf. auch Helck, in: RE XXIII.2, 2247f.
12 Der Name der Pyramidenstadt Amenemhats III. bei Dahsür ist nicht über-
liefert s. Helck, a.a.O. in Anm. 11, 2248. Man hat jedoch nfr Jmn-m-h't
entweder als den Namen der Pyramide Amenemhats III. bei DahSür aufge-
faßt, so Edwards, a.a.O., 207, oder als den der Pyramidenstadt dessel-
ben Königs bei Hawwära, s. dazu Scharff, in: ZÄS 59, 1924, 55; Gauthier,
DG III, 88. Montet, Geogr. II, 209 hat zwar nfr Jmn-m-h't erwähnt, be-
zieht jedoch keine Position.
13 Zu dem Namen der Anlage Amenemhats II. bei Dahäür s. unter shm Jmnj im
1. unteräg. Gau, TAVO Beih. B/66.2.
14 Petrie-Brunton-Murray, Lahun II, 1923, Pl. 70 Nr. 2; cf. Helck, in: RE
XXIII.2, 2249.

416
'nh Jmn-m-hlt 'nh-dt r nhh

'nh Jrnn-m-h.lt 'nh-dt v nhh

Hammamat-Inschr. Nr. 48 des S-n-Wsrt;


^CS^^ffe 12. Dyn. = Couyat-Montet, MIFAO 34,
1912, 51

pBerlin 10073 aus al-Lahun = Scharff,


KUHA^f^rJfo in: ZÄS 59, 1924, 35, Umschrift S. 8

J
KVZks>W°\T.W
pKahun VI.15, 65 = pKahun and Gurob
II, Pl. 19, Z. 65

pKahun VI.1, 22 = pKahun and Gurob


1CSEÄ ~-S,' II, Pl. 26a, Z. 22

Siegel aus al-Lahun; 12. Dyn. = Pe-


trie, Kahun, Gurob and Hawara, 1890,
Pl. 10 Nr. 21

pKahun VI.14, 33, 37 = pKahun and


Gurob II, Pl. 14, Z. 33 und 37

pKahun X I I . 1 , 23 = pKahun and Gurob


K5ME5E^A$ä I I , P l . 34, Z. 23

Wie Breasted schon früher richtig erkannt hat, handelt es sich bei cnh
Jmn-m-hH "Amenemhat lebt" um den Totentempel der Pyramide Amenemhats
III. bei Hawwara, ca. 9 km südlich von Madinat al-Fayyüm . Dies geht deut-
lich aus der Nennung von 'nh. Jrrm-m-h.it in der Hammamät-Inschrift Nr. 48
eines S-n-Wsrt hervor. S-n-Wsrt war von König Amenemhat III. beauftragt,
Steine im Wädi al-Hammämät für Bauten an der Anlage 'nh Jmn-m-hlt und für
den Sobektempel von sdt (Krokodilopolis/Madinat al-Fayyüm) zu brechen .

1 AR I, 313 §707; cf. Rowe, in: ASAE 38, 1938, 132 Anm. 1.
2 Zur Übersetzung des Namens s. Helck, in: RE XXIII.2, 2249.

3 Dazu s. auch Helck, a.a.O.; ders., Zur Verwaltung des Mittleren und
Neuen Reichs, 1958, 250f.; ders., Geschichte des Alten Ägypten, Hand-
buch der Orientalistik 1.3, 1968, 115 Anm. 7; cf. Helck-Otto, Kleines
Wörterbuch, 288, s. auch Helck, in: LA V, 6.
4 S. auch Rowe, a.a.O. 132.

417
Das Fayyum

Somit dürfte es sich bei cnh Jmn-m-hit um den Totentempel Amenemhats III.
handeln, und nicht, wie Montet annimmt, um einen Teil des Sobektempels
von MadTnat al-Fayyüm. Der Totentempel, der von den Griechen Labyrinth ge-
nannt wurde , ist heute zerstört, er lag vermutlich südlich der Pyramide
von Hawwära.

In seiner Veröffentlichung der al-Lähün Papyri, die im Berliner Museum


aufbewahrt sind, nimmt Scharff an, daß in dem Papyrus Nr. 10073 der Name
'nh. Jmn-m-hit vorkommt. Gunn dagegen vermutet, daß dort der Name shm Jmn-
m-hit steht. Diese Annahme läßt sich nicht nachprüfen, da der hier genann-
te Papyrus nie im Faksimile veröffentlicht worden ist .

Die Erwähnung cnh Jmn-m-hit mit dem Zusatz ml'-hru im pKahun XII. 1, Z. 23
zeigt deutlich, daß König Amenemhat III. damals nicht am Leben war, da bei
den anderen Belegen des Namens der Zusatz cnh-dt r nhh "der in Ewigkeit
leben möge" angegeben ist .

Der Name cnh Jmn-m-hit wird auch in kürzerer Form Q-\) geschriebenn

hwt nt s't-njswt Nfrw-Pth m? c t-hrw

a Q
1 i_Q/D s+ i N b I pKahun V.1, 34 = pKahun and Gurob

^^UlhJ^l II. P1. 35, Z. 34
Der Name hwt nt slt-njswt Nfrw-Pth wird im Papyrus Kahun V.1 im Zusammen-
hang mit Arbeiten genannt, die in htp S-n-Wsrt "der Pyramidenstadt Seso-

5 Geogr. II, 215, 221; der Name wird von Montet irrtümlich rnn m cnh Jmn-
m-h't ( ^^TC5E3EI5I ' gelesen'" weder mn noch m gehören zu ' nh
Jmn-m-h't; vgl. die Lesung 'nh. Jmn-m-hit auf S. 209 bei Montet.
6 Dazu s. Kees, in: RE XII, 323ff.; cf. Arnold, in: LA III, 905ff.
7 ZÄS 59, 1924, 35, 55.
8 JEA 31, 1945, 106 Anm. 3.
9 Vgl. auch die kürzlich von Kaplony-Heckel aufgeführten Papyri des Ber-
liner Museums aus al-Lähün; Kaplony-Heckel, Ägypt. Handschriften I,
VOHD XIX.1, 1971.
10 Dazu s. auch Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897,
79.
11 Griffith, a.a.O., 89; cf. Gunn, a.a.O. in Anm. 8.

418
hwt nt slt-njswt Nfrw-Pth ml' t-hrw - d'

s t r i s 1 I I . " bei al-Lähun und in tp-jhu "Atfih" durchzuführen sind . Ver-


mutlich handelt es sich bei hwt nt s't-njswt Nfrw-Pth um die Grabanlage
der Prinzessin Nfrw-Pth, der Tochter Amenemhats I I I . , die in einer eige-
nen Pyramide südlich der ihres Vaters bei Hawwära b e s t a t t e t i s t .

dl

A i Inschriften Amenemhats III. und IV. im Tempel von Madinat


Mädi; 12. Dyn. = Vogliano, Secondo Rapporto degli Scavi con-
dotti dalla Missione Archeologica d'Egitto della R. Uni-
versitä di Milano nella Zona di Madinet Mädi, 1937, Pl.
31ff. = Donadoni, in: OrNs 16, 1947, 335f., 342ff., 346,
349ff., 507, 509, 513f., 516, 521f. = Valloggia, in: RdE 21,
1969, 115f.

Im MR galt dl als einer der Hauptkultorte der Göttin Renenutet , die in


den oben genannten Inschriften als "lebende Renenutet von dl" bezeichnet
wird . Der Ort lag an der Stelle des heutigen Madinat Mach am Südwestrand
des Fayyüms . Wegen der dort verehrten Göttin Renenutet (Thermuthis) wur-
7
de die Stadt später von den Griechen Narmuthis genannt . Neben Renenutet
wurde in dl der Gott Sobek verehrt .
Der Ortstempel , der in erster Linie diesen beiden Gottheiten geweiht war,
wurde von Amenemhat III. erbaut und von Amenemhat IV. vollendet. Er wird
einfach hwt-ntr (nt) Rnn-wtt genannt .

1 Dazu s. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 80.
2 Griffith, a.a.O.; cf. Valloggia, in: RdE 21, 1969, 112 mit Anm. 3.
3 Zur Grabanlage der Nfrw-Pth s. Farag-Iskander, The Discovery of Neferw-
ptan, 1971.
4 Zu dieser Göttin s. RÄRG, 803f.; cf. auch Broekhuis, De Godin Renen-
wetet, 1971.
5 So in den oben genannten Belegen, s. auch Yoyotte, in: Melanges Mariet-
te, BdE 32, 1961, 204.
6 Broekhuis, a.a.O., 57; cf. Bresciani, in: LA III, 1271.
7 RÄRG, 445; Bresciani, a.a.O., 1271ff.
8 In den Inschriften des Tempels von Madinat Mädi wird der Gott Sobek von
sdt (Krokodilopolis) mehrmals genannt, dazu s. Donadoni, in: OrNs 16,
1947, 337ff., 511ff.
9 Zur Schreibung des Namens s. unter hwt-ntv (nt) Rnn-Wtt.

419
Das Fayyüm

hwt-ntr (nt) Rnn-wtt

Inschriften des Amenemhat III.


iQSKjiQB^msfc: und IV. im Tempel von Madinat Mä-
di; 12. Dyn. = Donadoni, in: OrNs
16, 1947, 335, 342, 346 und 348

S. unter d'.

Srt bnbn

5 , c ^ | | ^ — ^ | ] Statue des Rn.f-snb aus Kiman Fa-


ris, Kairo JdE 43093; 12. Dyn. =
Ranke, in: Miscellanea Gregoriana,
1941, 171

Im Gegensatz zu Ranke1 hat Yoyotte^ richtig erkannt, daß der Name des Ha-
thorkultortes auf der oben erwähnten Statue des Rn.f-snb nicht mit Ranke
nrtkbnn zu lesen ist, sondern srt bnbn. Nach Yoyotte soll srt bnbn "Nez-
du-Betyle (bnbn)" mit dem auf einem Fragment aus Hawwära genannten Kult-
ort des Sobek namens _ |A identisch sein . Darüber hinaus be-
zeichnet Yoyotte srt bnbn als den Namen eines Ortes in der Provinz Fayyüm.

Möglicherweise ist srt bnbn mit dem auf einem Fragment einer Säule aus Ma-
dinat al-Fayyüm genannten ,^ J ^ ^ Q zu identifizieren. Brugsch ,
der die Inschrift der Säule veröffentlichte, hat allerdings den Ortsnamen
O Q

S brbr gelesen und mit "See des Obelisken" übersetzt. Es ist jedoch frag-
lich, ob Brugsch den ersten Teil des Namens richtig kopiert hat. Vermut-
1 Miscellanea Gregoriana, 1941, 171.
2 BIFAO 56, 1957, 93.
3 Vielleicht ist der Name mit "Spitze des bnbn-Steins" zu übersetzen.
4 Petrie-Wainwright-Mackey, The Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh, 1912,
31f., Pl. 27.
5 Der Name hier ist mit dem n£j"-Zeichen geschrieben, vielleicht weil der
bnbn-Stein als heilig galt.
6 Brugsch, in: ZÄS 31, 1893, 30f.
7 Oben in Anm. 6.
8 Dazu s. auch Gauthier, DG V, 117.
9 Das Wort brbr ist eine Nebenform zu bnbn, dazu s. Brugsch, a.a.O. in
Anm. 6, S. 30; cf. WB I 459.
420
srt bnbn - srt bnbn(?) - grgw bl.f

lieh lautet der Ortsname srt bnbn ~=^JA° • Diese Meinung


wird dadurch erhärtet, daß eine Göttin, deren Name zerstört ist, als Her-
rin dieses Ortes bezeichnet wird. Es könnte sich bei ihr um Hathor han-
deln, die auf der Statue des Rn.f -anb als "Herrin von Srt bnbn" bezeich-
net wird.

Bei der Lokalisierung des auf der Säule genannten Ortes nimmt Brugsch, ver-
mutlich mit Recht an, daß die Schreibung des Ortsnamens mit. dem bnbn-Stein
auf einen Ort hinweist, in dem ein Denkmal in der Gestalt eines Obelisken
stand. Daraufhin identifiziert er diesen Ort mit dem heutigen Abgig süd-
westlich von Madinat al-Fayyüm, wo früher das von König Sesostris I. er-
richtete Denkmal in Gestalt eines Obelisken gestanden hat . Ich halte
die Gleichsetzung von srt bnbn mit Abgig immerhin für möglich.

Srt bnbn(?)

Block aus Hawwara; 12. Dyn. = Petrie-Wainwright-


•ÄAH Mackay, The Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh, 1912,
31f., Pl. 27

Die Lesung des oben genannten Sobekkultortes wird von Petrie 11 mit mrjt-
12 13
ntv angegeben, von Gauthier dagegen mit srt ntr(?). Yoyotte nimmt jedoch
an, daß der Name des Ortes srt bnbn lautet. Srt bnbn wird auf einer Statue
eines Rn.f-snb aus Kimän Färis als Kultort der Göttin Hathor bezeichnet, der
in der Gegend von Madinat al-Fayyüm gelegen haben dürfte .

grgw b l . f ' • • ' ' .

Q^I i^ Relief Amenemhats III. sus al-Fayyüm, Kairo Nr.


12. Dyn. = *Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155 = Yoyotte,
in: BIFAO 56, 1957, 92

10 Zu diesem Denkmal s. LD II, 119; PMV IV, 99; Zayed, in: RdE 16, 1964,
201ff.
11 Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh, 1912, 32.
12 DG V, 143.
13 BIFAO 56, 1957, 93.
14 Zur Lage des Ortes s. unter srt bnbn.
421
Das Fayyum

^ <^=J|||f|j|P Fragment einer Stele des Nfr-wrt-Jnppj aus al-Lä-


' ^ ' hün, Univ. College London Nr. 14339; 12 Dyn. = Pe-
trie, Kahun, Gurob and Hawara, 1890, 31, Pl. 11 Nr.
10 = Stewart, Egyptian Stelae, Reliefs and Pain-
tings from the Petrie Collection II, 1979, 35 Nr.
148, Pl. 36 (4)

Im AR wird gvgw bl.f "Gründung seines Bas" in Verbindung mit Osiris ge-
nannt , im MR dagegen erscheint es als Kultort des Krokodilgottes Sobek.
So wird Sobek auf den beiden oben genannten Denkmälern als "Herr von grgw
bl.f" bezeichnet. Da auf dem Relief Amenemhats III. die Orte sdt (Kroko-
dil opol is/Madinat al-Fayyum) und ddw den Orten grgw bl.f und rl-shwj ge-
2 3
genüber stehen und da sdt und rS-shwj zum Fayyum gehören , lokalisiert
Kees grgw b>.f bei Busiris. Dabei hat Kees allerdings das hier genannte
ddw als den Namen des heutigen Abu Sir Banä (Busiris), der ehemaligen Me-
5 6
tropole des 9. unterägyptischen Gaues, aufgefaßt . Jedoch hat Yoyotte
festgestellt, m.E. mit Recht, daß das hier genannte ddw nicht Busiris im
Delta ist, sondern ein anderer Ort am Eingang des Fayyums . Da alle anderen
auf dem Relief Amenmhats III. genannten Orte sdt, rl-shwj und ddw im Fay-
yum oder in dessen näherer Umgebung gelegen haben, könnte gvgw bl.f eben-
8 9
falls dort zu suchen sein, wie auch Gauthier schon vermutete. Daressy
identifiziert grgw bi.f mit dem heutigen al-Garaq (as-Sultäni) im Südteil
des Fayyums. In der Nähe dieses Ortes wurden zwei Gräber aus der Zeit des
MR entdeckt .
*Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155 gibt die Schreibung =^=^ , jr- .

1 Dazu s. zuletzt Zibelius, TAVO Beih. B/19, 1978, 248ff.


2 Daressy, in: RecTrav 22, 1900, 138; Kees, in: ZÄS 88, 1963, 31.
3 Zu diesen beiden Orten s. unter sdt und unter r'-shwj.
4 Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155; ders., in: ZÄS 88, 1962, 31.
5 Zu ddw (Busiris) im Delta s. unter dem 9. unteräg. Gau. TAVO Beih. B/66.
6 E.P.H.E. Ve Section-Annuaire 1965/6, Tome 73, S. 78.
7 Dazu s. unter ddw des Fayyums.
8 DG V, 218.
9 RecTrav 22, 1900, 18f.
10 Arnold, in: MDAIK 21, 1966, 103ff.; s. auch unter den Fundorten.

422
ddw - nbd(?)

ddw

flöo^O Relief Amenemhats III. aus al-Fayyum, Kairo Nr. ?; 12.


Dyn. = Kees, in: ZÄS 59, 1924, 155 = Yoyotte, in: BIFAO
56, 1957, 92

Auf dem Relief Amenemhats III. erscheint ddw als Kultort des Gottes Sobek.
Kees identifiziert den Ort mit dem im Delta gelegenen ddw (Busiris), der
ehemaligen Metropole des 9. unterägyptischen Gaues und dem heutigen Abu
_ 2
Sir Bana. Dagegen hat Yoyotte mit Recht festgestellt, daß ddw, der Kult-
ort des Sobek, eher mit dem später überlieferten ddw ( ff ff\\$v )
am Eingang des Fayyüms gleichzusetzen ist. In diesem Ort besaß Sobek einen
Tempel , der als pr Sbk nb ddw bezeichnet wird. Für die Lokalisierung des
in Rede stehenden ddw am Eingang des Fayyüms spricht auch, daß das Relief
Amenemhats III. aus dieser Gegend stammt und daß die auf ihm genannten
Orte edt, r'-slpjj und grgw b>.f dort gelegen haben .

Ein Ort ddw ( [J'jr*® ) mr& in CT IV, 4g-5a in Verbindung mit Sobek
genannt: "Du bist Sobek, der Herr des Nils, ihm (i.e NN) wurde ddw gege-
ben" 5 . Vermutlich handelt es sich bei diesem ddw ebenfalls um den Kultort
des Sobek am Eingang des Fayyüms, allerdings wird in dem hier zitierten
Spruch der Sargtexte kein anderer Ort im Fayyüm oder in dessen näherer Um-
gebung genannt.

nbd(?)

pBerlin 10037 aus al-Lähün = Scharff, in: ZÄS 59, 1924,


J ^m? 33, Umschrift S. 6, Z. 15

Nbd(?) wird von Scharff6 als unbekannter Orts- oder Geländename bezeich-
net. Der Name eines Ortes nbd(?) ist jedoch nicht überliefert , und es
1 ZÄS 59, 1924, 155; ders., in: ZÄS 88, 1962, 31.
2 E.P.H.E. Ve Section-Annuaire 1965/6, Tome 73, S. 78.
3 Erwähnt im Papyrus Wilbour I, A 14, 14.
4 Dazu s. unter sdt, rl-shwj und unter grgw b'.f.
5 S. auch Kees, a.a.O. in Anm. 1; cf. B. Altenmüller, Synkretismus in den
Sargtexten, Gott. Or. Forsch. IV.7, 1975, 185 mit Anm. 1.
6 ZÄS 59, 1924, 34.
7 Dazu s. Gauthier, DG III, 81ff.
423
Das Fayyum

läßt sich nicht nachweisen, ob Scharff den Namen richtig wiedergegeben hat.
Da aber der Text des oben genannten Papyrus andere Ortschaften des Fayyums,
u.a. rl-hn(t) "al-Lähün", lht-mr(?) und shn S-n-Wsrt "Totentempel Seso-
stris' II." bei al-Lähün erwähnt, könnte es sich bei dem hier behandelten
A A ( ) q _
i öi ebenfalls um einen Ort in der Gegend von al-Fayyum han-
deln. Vielleicht ist der Ortsname nicht nbd, sondern bnd zu lesen und mit
A A £^j |A A fWI |A A S\

J <-=,., Q . Jc3a Q • I "—) Q i n


L
der Gegend von al -
Fayyüm zu identifizieren0. Dieser letztere Ort existierte möglicherweise
g
auch noch im MR .

JW.WJ

tt* pKahun XIII.1, 12f. = pKahun and Gurob II, Pl. 21


Z. 12f.

Jw.wj "Die beiden Inseln" ist der Name einer örtlichkeit in al-Fayyüm, de-
ren genaue Lage unbekannt ist . Griffith vermutet, daß jw.wj mit dem
später auf einer Statue eines Sbk-htp genannten <=>^V ^ zu iden-
tifizieren ist. Dies wird jedoch von Charles angezweifelt. Da aber jw.wj
im Text des oben aufgeführten Papyrus zusammen mit anderen Gegenden des
Fayyums erwähnt ist, kann man mit Sicherheit sagen, daß jw.wj in al-Fayyüm
lag, vielleicht in der Gegend von al-Lähün.

mtwnjjt

Pleasures of Fishing C2, 14 = Caminos, Literary


^[l[) O
Fragments, 1956, Pl. 6, Z. 12

Der Ort mtwnjjt wird von Caminos mit der in der Mastaba des Nfr-m?ct in

8 Zu diesem Ort s. Yoyotte, in: BIFAO 61, 1962, 121ff.


9 Yoyotte, a.a.O., 137f.
10 Gauthier, DG I, 40.
11 Hieratic Papyri from Kahun and Gurob I, 1897, 54; nach Griffiths An-
sicht ist i it\ ^> mit Dima identisch.
Jflll
12 Zu diesem Namen und zu der Statue des Sbk-htp s. Charles, in: RdE 12,
1960, lff.
13 Oben in Anm.12, s. 9f.
14 Literary Fragments, 1956, 19.

424
mtwnjjt - tp sdmw

Maidüm genannten Domäne mtwn identifiziert. Die Lage dieses letzteren


Ortes ist jedoch unbekannt, von Maspero wird er mit dem heutigen al-
Matäniya gleichgesetzt. Petrie und Griffith dagegen sehen in mtwn den
älteren Namen des jetzigen Maidüm. Vielleicht lag mtwn bzw. mtwnjjt in al-
Fayyüm oder in der
Fayyum de näheren Umgebung " - die genaue Lage des Ortes bleibt
jedoch unbekannt.

19
Der Name mtwn bedeutet etwa "Kampfplatz" bzw. "Arena"

tp sdmw

J5^)^^>0 pKahun III.2, 4 = pKahun and Gurob II, Pl. 27, Z. 4

Tp sdmw wird in dem oben genannten Papyrus als Kultort des Gottes Sokar
bezeichnet. Da tp sdmw später in Verbindung mit Min genannt wird, hat man
20 21
den Ort im 5. oberägyptischen Gau vermutet . Dagegen haben ihn Montet
22 -
und Yoyotte mit Recht in die Provinz Fayyum verlegt. Die genaue Lage des
Ortes ist jedoch unbekannt.

15 Petrie, Medum, 1892, Pl. 19; cf. auch Jacquet-Gordon, Les Noms des
Domaines funeraires sous l'Ancien Empire Egyptien, BdE 34, 1962, 444.
16 Etudes de Mythologie et d'Archeologie Egyptiennes VI, BE 28, 1912, 71.
17 Oben in Anm.15, s. 26 und 39.
18 Dazu s. Gauthier, DG III, 64; cf. Rowe, in: ASAE 41, 1942, 342f.; Ca-
minos, a.a.O. in Anm. 14.
19 Zur Bedeutung des Namens s. Schäfer, in: ZÄS 43, 1906, 74ff.; Devaud,
in: Sphinx 13, 1910, 108ff. ,- WB II 175, 12; Clere, in: BiOr 8, 1951,
175.
20 Dazu s. Brugsch, Die. Geogr. 935; Griffith, Hieratic Papyri from Ka-
hun and Gurob I, 1897, 68; Gauthier, DG VI, 55f.
21 Geogr. II, 217.
22 BIFAO 61, 1962, 137 Anm. 1.

425
Das Fayyum

sp't hwt-mcdt(?)

pKahun VII.1, 21 = pKahun and Gurob II,


Pl. 11, Z. 21

pKahun XLIV.1, 44 = pKahun and Gurob II,


Pl. 15, Z. 44

>o %xm pKahun LXIII.1, 63 = pKahun and Gurob II,


Pl. 15, Z. 63

Weder die Lesung noch die Identifizierung des oben angegebenen Ortsnamens
sind sicher . Es ist ebenfalls unbekannt, wo dieser Ort lag. Gauthier ver-
mutet lediglich, daß hwt-rncdt(?) in al-Fayyum zu suchen ist.

s}jwt-w''b(w)t

m*~$ Statuensockel Amenemhats III. aus Hawwära; 12.


Dyn. = Petrie-Wainwright-Mackay, The Labyrinth,
Gerzeh and Mazghuneh, 1912, 32, Pl. 28

Sfjwt-w'b(w)t "Reine Felder" ist der Name einer örtlichkeit bzw. einer Ge-
gend in al-Fayyüm . Der Name wird später in Verbindung mit dem Gott Osi-
ris genannt ; im MR dagegen wird der Gott Rlhs , ein älterer Krokodilgott
von al-Fayyum , auf dem oben genannten Sockel als "Erster von shwt-wcb(w)t"
bezeichnet.

Sowohl Rihs als auch Sobek von sdt (Krokodilopolis/Madinat al-Fayyüm) tra-
6 -
gen den Beinamen htp rdwj "dessen Füße ruhen" . Beide wurden in al-Fayyum
verehrt.
1 Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob 1,1897, 31 und 44.
2 DG IV, 71.
3 Dazu s. Yoyotte, in: BIFAO 61, 1962, 122 Anra. 1; vgl. auch Montet, Geo-
gr. II, 218.
4 Botti, La Glorificazione di Sobk, AnAe 8, 1959, 22, Pl. 2, Z. 13; cf.
Yoyotte, a.a.O.
5 Zu dem Gott RlJjs s. Yoyotte, a.a.O., 134ff.
6 Dazu s. Petrie-Wainwright-Mackay, The Labyrinth, Gerzeh and Mazghuneh,
1912, Pl. 28; cf. Gardiner, in: RdE 11, 1957, 50f. mit Anm. 5.
426
c
shwt wldwt - h tl-s - hwt-nbw

shwt wldwt

CTIV3a
mr^r^mß^ '
Die shwt wldwt "Grünen Felder" werden in den Sargtexten in Verbindung mit
dem Krokodilgott Sobek und einem See genannt. Der Name wird von Yoyotte1
als der einer Gegend des Fayyüms aufgefaßt und mit dem später genannten
sh(w)t w'd(w)t identifiziert. Die shwt wldwt werden in demselben Spruch
der Sargtexte als shwt Sbk ( []_[]D § ^ P ^ ^ ? ) "Felder des So-
bek" bezeichnet .

<h tl-s •

Sporting King B 2, 4; C 1,
11 = Caminos, Literary Frag-
ments, 1956, Pl. 9, Z. 4,
Pl. 11, Z. 11

Es handelt sich bei ch tl-& um einen Palast eines der Könige der 12. Dy-
4 - 5
nastie, vermutlich Amenemhats II. , in der Gegend von al-Fayyum . Der Pa-
last diente als Residenz oder Rasthaus für den König bei seinem Aufenthalt
in diesem Gebiet, das von den Herrschern der 12. Dynastie erschlossen wur-
de.

hwt-nbw

Sporting King D 1, 3 = Caminos, Literary


doli i n
Fragments, 1956, Pl. 13, 1, Z. 3

Hwt-now wird in dem oben aufgeführten Beleg als ein Ort mit königlichem
Palast (ch) bezeichnet. Daher ist hwt-nbw hier wohl kaum mit der gleichna-

1 BIFAO 61, 1962, 122 mit Anm. 1.


2 Botti, La Glorificazione di Sobk, AnAe 8, 1959, Pl. 3, Z. 1 und 7; cf.
Montet, Geogr. II, 219f.
3 CT IV, 3b; cf. auch Yoyotte, a.a.O.
4 Die Geschichte "The Sporting King" ist vermutlich in die Regierungszeit
dieses Königs zurückzudatieren, s. auch Caminos, Literary Fragments,
1956, 22ff.
5 Zu ch tl-S s. Caminos, a.a.O., 29 mit Anm. 3.
427
Das Fayyum

migen Steinbruchgegend von Hatnub bei al-cAmärina zu identifizieren1. Man


kann eher vermuten, daß dieses hwt-nbw in al-Fayyüm oder in dessen näherer
Umgebung zu suchen ist; dafür spricht auch, daß in demselben Beleg ein kö-
niglicher Palast von tl- s (al-Fayyüm) genannt wird .

1 Dazu s. auch Caminos, Literary Fragments, 1956, 35; zu der Steinbruch-


gegend von Hatnub s. unter hwt-nbw im 15. oberäg. Gau.
2 Caminos, a.a.O., Pl. 9, Z. 4, Pl. 11, Z. 11; s. auch unter ch tl-s.

428
Kom Madinat GUT ab - al-Garaq as-SuXt.ani / Köm ar-Ruqaiya
Madinat Mädi - Abgig

Köm Madinat Guräb ( v ' ; <•'—^->*(•}—5" )

Dort wurden mehrere Nekropolen der FrUhzeit bis zur ptolemäischen Z e i t aus-
gegraben; zu den f r e i g e l e g t e n Gräbern zählen e i n i g e aus der 1 . Zwischenzeit
und der Z e i t danach .

al-Garaq a s - S u l t l n i / K ö m ar-Ruqaiya ( '—--»,—" r5—* I^^—^ öj—^' )

Am Wüstenrand bei Köm ar-Ruqaiya in der Nähe von al-Garaq as-Sultäni wurde
eine Felsnekropole des MR e n t d e c k t ; nur zwei Gräber daraus sind näher be-
schrieben .

Madinat MädT ( u*>l—••>—k •*—» )

Dort b e f i n d e t sich ein Tempel f ü r die G ö t t i n Renenutet, der von Amenemhat


3
III. erbaut und von Amenemhat IV. vollendet wurde .

Aus Madinat Mädi stammt auch die Statuette eines s<nh-kS-Rc aus der Zeit
4
des MR .

Abgig ( js •»' )

Früher bekannt als Ort eines Denkmals in der Gestalt eines Obelisken mit
Namen Sesostris' I.J. Er wurde vor einigen Jahren nach Madinat al-Fayyüm
transportiert und dort wieder aufgestellt.

1 Brunton-Engelbach, Gurob, 1927, 9f.; s. auch PM IV, 114; Arnold, in:


LA II, 922f.,- Gomaä, in: LA IV, 418 mit Anm. 77.
2 Arnold, in: MDAIK 21, 1966, 103ff.; cf. Leclant, in: OrNs 38, 1969,
258; Gomaä, in: LA IV, 418 mit Anm. 82.
3 Zu dem Tempel und den dortigen Funden s. Vogliano, Secondo Rapporto
degli Scavi condotti dalla Missione Archeologica d'Egitto della R. Uni-
versitä di Milano nella Zona di Madient Mädi, 1937, 10ff., Pl. 33ff.;
ders., in: ASAE 38, 1938, 545ff.; cf. auch Mostny, in: Archiv für
ägypt. Archäologie I, 1938, 67f.; Naumann, in: MDAIK 8, 1939, 185ff.;
Donadoni, in: OrN 16, 1947, 333ff., 506ff.; Donadoni, Nuovi Testi di
Madinet Madi, in: Prolegomena. Documenti e Studi storici e filologici
I, 1952, 1952, 3ff.; Curto, in: CdE 42, 1967, 311; Bresciani, in: LA
III, 1271ff.
4 Fakhry, in: ASAE 40, 1940, 904 mit Anm. 2.
5 LD II, 119; PM IV, 99; Zayed, in: RdE 16, 1964, 201 ff.; A. Eggebrecht,
in: LA I, 680.

429
Das Fayyum

Madinat al-Fayyum ( fj—^*";i—'t -1—* )

Aus den Ruinen der alten Stadt Sdt (Krokodilopolis) an der Stelle des heu-
tigen Kimän Färis im Norden von Madinat al-Fayyum stammen zahlreiche Denk-
mäler, darunter Blöcke und Sä'ulenfragmente mit Namen Amenemhats III. von
dem dort für Sobek errichteten Tempel; andere Denkmäler, darunter Statuen
mehrerer Herrscher der 12. Dynastie sowie von Privatleuten wurden in der
Umgebung von Madinat al-Fayyum gefunden .

al-Lähün (03 » XJl)

Neben der von Sesostris II. erbauten Pyramide mit Toten- und Taltempel be-
findet sich in al-Lähün eine ausgedehnte Nekropole aus der Zeit des MR mit
Mastaba- und Felsgräbern der königlichen Familie und von Hofbeamten; die
Gräber enthielten zahlreiche Beigaben, darunter Särge, Statuen, Stelen,
7
Opfertafeln, Schmuck und Skarabäen .

_ o q
Aus der Pyramidenstadt von al-Lähun stammen zahlreiche Papyri .

al-Haraga (•>—*•; »Jl)

Dorf sudöstlich der Pyramide von al-Lähün mit ausgedehnten Friedhöfen.


Mehrere der freigelegten Gräber sind in die 1. Zwischenzeit und das MR da-
tiert, u.a. das Grab des Hrj-S.f-nht, des Srcwsrt-'n/z, der J,jt-n-h?b und
der Snb-tj.sj . Die Gräber enthielten zahlreiche Beigaben, darunter Ste-

6 Zu den Funden aus Madinat al-Fayyum und deren Umgebung s. PM IV, 98f.,
103f.; cf. Engelbach, in: ASAE 35, 1935, 203ff.; Habachi, in: ASAE 37,
1937, 85ff.; ders., in: JEA 41, 1955, 106f.; Hayes, The Scepter of
Egypt I, 1953, 180 Fig. 110; Leclant, in: OrNs 35, 1966, 139; James,
^ Corpus of Hieroglyphic Inscriptions I, 1974, 59 Nr. 138, Pl. 7 und 39;
zu Madinat al-Fayyüm s. Gomaä, in: LA III, 1254f.
7 Zu al-Lähün und den dortigen Funden s. PM IV, 107ff.; cf. Arnold, in:
LA III, 909ff.; Gomaä, in: LA IV, 418.
8 Arnold, a.a.O., 910f.
9 Zu den Papyri aus al-Lähün s. z.B. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun
and Gurob I-II, 1897-8; cf. Kaplony-Heckel, Ägyptische Handschriften,
VOHD XIX.1, 1971; LA IV, 712f.
10 PM IV, 105.

430
al-Haraga - Hawwara

len 1 1 , Särge, beschriftete Gefäße , Papyri , Schmuck sowie andere Ge-


15
brauchsgegenstände .

Bei der Nekropole des MR von al-Haraga befand sich möglicherweise der
Kultort des Anubis namens sspt .

Hawwära ( ' / j »)

Das wichtigste Denkmal von Hawwära ist die von Amenemhat III. erbaute Py-
ramide mit einem Totentempel , der von den Griechen Labyrinth genannt wur-
de . Sowohl aus dem Pyramidenbezirk als auch aus dem südlich davon gele-
genen Labyrinth stammen Statuen, Blöcke sowie Säulenfragmente mit Namen
1R
Amenemhats III.

Nördlich der Pyramide befindet sich eine ausgedehnte Nekropole aus der
19
Zeit des MR, aus der zahlreiche Funde zum Vorschein kamen . Ein anderer
Friedhof, der als Bestattungsstätte der im Fayyüm verehrten Krokodile dien-
20
te , wurde nordöstlich davon ausgegraben.
In der Nähe von Hawwara wurde auch die Pyramide der Prinzessin Nfrw-Pth,
21
der Tochter Amenemhats III., entdeckt .

11 Eine Stele befindet sich in Kopenhagen, dazu s. Koefoed-Petersen, Les


Steles egyptiennes, 1948, 10f., Pl. lla-b.
12 Engelbach-Gunn, Harageh, 1923, 30, 32, Pl. 78ff.
13 Dazu s. Smither, in: JEA 27, 1941, 74ff. (pHarageh 3).
14 Engelbach-Gunn, a.a.O., 15f., Pl. 15 Nr. 2.
15 PM IV, 105, 107; zu al-Haraga s. auch Gomaä, in: LA II, 961 f.; ders.,
in: LA IV, 418 mit Anm. 76.
16 Dazu s. unter sspt.
17 Zum Labyrinth s. Arnold, in: LA III, 905ff.
18 Zur Pyramide Amenemhats III. und den Funden aus Hawwära s. PM IV, lOOf.
cf. Helck, in: RE XXIII.2, 2248f.; Grdseloff, in: ASAE 51, 1951, 147f.
19 PM IV, 101f.; Leclant, in: OrNs 42, 1973, 404; Gomaä, in: LA IV, 418.
20 PM IV, 102.
21 Brunner, in: AfO 18, 1957/8, 220; Leclant, in: OrNs 27, 1958, 80f.;
ders., in: OrNs 39, 1970, 335; Farag-Iskander, The Discovery of Neferw-
ptah, 1971- zu Hawwära s. auch Habachi, in: LA II, 1072ff.
431
Das Fayyüm

Biyahmu ( j—*-t-

In der Nähe des Ortes befinden sich zwei freistehende Basen von Kolossal-
statuen Amenemhats III.; beide sind mit einem Hof und Einfassungsmauer
umgeben . Es ist unbekannt, ob sie zu einem Tempel gehörten.

Qasr as-Säga (*_il .all, *ü)

Bei dem sog. Qasr as-Saga befindet sich ein unbeschrifteter Tempel, der in
23
das MR zu datieren ist . Etwa 300 m südlich davon liegen die Reste
einer Siedlung des MR sowie eine Nekropole derselben Zeit mit Felsgrä-
bern; in einem Grab fand man einen Sarg sowie andere Gegenstände 5. Aus
der Nekropole stammt auch die Kopfstütze eines Nht .

22 PM IV, 98; Habachi, in: ASAE 40, 1940, 721ff.; A. Eggebrecht, in: LA
I, 782f.
23 PM IV, 97; cf. Dieter und Dorothea Arnold, Der Tempel Qasr el-Sagha,
AV 27, 1979, 9ff.; zur Datierung s. S. 21.
24 Dieter und Dorothea Arnold, a.a.O., 26ff.
25 Grenfell-Hunt, in: Archaeological Report (1900-1), 5f.; cf. Menghin-
Bittel, in: MDAIK 5, 1934, 2; Dieter und Dorothea Arnold, a.a.O., 21;
Gomaä, in: LA IV, 418 mit Anm. 83.
26 In Brooklyn Nr. 14.650, s. dazu James, Corpus of Hieroglyphic Inscrip-
tions I, 1974, 41 Nr. 93, Pl. 33; James gibt jedoch Dima als Fundort
an.
432
IV. Alphabetisches Verzeichnis

1. Ägyptische Toponyme

%bw 19 >£ swt Nb-hpt-Rc 112


ibdw 198 SJzt j m n t i ("nt; t l - w r >Mw 206
lht-mr(?) 412 Jtft (Gau) 256
1 h swt Jmn 113 ?tft (Ort) 257

jlbtt wnt 290 jw-Sbkw 127


J?t-[...] 69 jw-Snsn 160
jlt-ngnw 66 j'pu 225
3cq 351 jpt-swt 101
jw.wj 424 j'pt sfwjt m u ? s t 101
jw-bw 323 jmntt wnt 290
jw-mjtrw 122 > t 83
jwnj (Armant) 132 j'nfou Ssmw-t?wj mlc-hrw 56
J M J (Gabalain) 79 j'npwt (Gau) 332
jwng'gt 63 gnpwtf?) (Ort) 336
jwnjjt-mhjt 77 jnrtj 74
jwnjjt-rsg't 64 j'nt Nb-hpt-R' 110
j'wnj t J J . s <?<#[*] 131 jnt-hsj 243
gw-nsi 338 js-Jmbj 142
j u n i 78 j'srw 367
j'wnt 169 J>W 168
g'w-rd 322 jdb-n-'bw 26
g'w-swt 126

c
n/i Jmn-m-hlt 'nh-dt r nhh 417 <W* 323
c
ntj/NmtJ (Gau) 342 f
/z t J s 427
C
ntg/Nmtg (Ort) 344 c
grcj 68

433
u

w'>bwj(?) 348 wnw 290


wlbwtl?) 350 wnw-hmc j /rsj 293
wlvw(?)/nmfrt(?) 326 w n Wp S-n-Wsrt mi'-tirw 410
wlJj-js(w)t 185 wnsjj 349
alh-jswt Hcj-k?(w)-Rc mlc-hrw 1 u n S?J'J'-[...]5 143

wist 91 unt 288


wjst 95 w fey" fc?st p t C ? ; 252
wldjt 236 u flr 413
ucrt ' 3 t /imfcmt 205 u ssmf?; 413
w c r t m qlt ti m Ibdw 205 wts-Hr 42
c
w rt nb(t) htpt 206 w [ . . . ] 413
u wist 94

£>?(?; Jmn-m-hlt mlc-hrw 183 bltjw/bljjt 179/181


fc?t 178 fcWt 43
£'[...] 181

pl(?) snj 218 pr-n-sfou 18


pH...] 74 pr-Nmtj(cntj) 258
pv-Jrrm 103 p r n njswt-bjt Hcj-hpr-Rc [ ml
mr 406
:
pr-Jnpw 273 . pr-/7§§ 129
prw w?fow w?si 91 p r Hwt-hr 73
pr-li^w?!Jt 269 pr-Hr 49
prw njuwt nt nhhw 205 p r flr foWtj 48
prw nw Mhtj 356 pr-Hww 4 3
pr-Wsjr (hntj-jmntjw nb 'bdw) 209 pr-Htjj 355
pr-Bbj 215 [ pr] Sbk-htp m pr-Jmn 109
pv-Vlht 325 p r Sfofe sdtj 396
pr-Mnw 229 [ p r S/im-ffc] toj-[*>«,?] 110
pp-mrw 61 pr-Stjt 27
pr-mrw(?) 62 pr-qi(w) 210
pr-Mntw (in Theben) 105 pr-Dhwtj 297
pr-Mntw ( i n Tüd) 142 ph(r)-n-Tmjj 1 37
pr-Mntw H'j-k'w-R' 113 p q r 211

434
/

fcgt 55

ml-hd 308 mn mrw(t) Dhwtj-htp m wnt 300


m%dw 145 mr-nfrt 3 21
mjnt 240 mr n njswt-bjt Hcj-hpr-R' m*c-hrw 402
mjqv 249 msn 48
mw nw tl-wr Ibdu 206 ms/rot Ctpt; nt ?Mu 204
mnjtj(?) 136 m^fo 241
mnct-Bwfw 319 mtwnjjt 424
mnw 224 mdnjt 378
mnw-n-'bw 26 mdd(nj) 275

n' irf/nl x>rf 366 n/r Jmn-m-ln.lt 'nh-dt r nhh 416


njwtj 398 nfr «5wt H'j-klw-R' (dt) 17
njwt-wrt 397 nfrwsj 316
njwt-rsjt 100 nn-nswt 357
n ' r t 354 nto 53
n'rt-ph(w)t 372 nte (Gau) 52
ncrt-hntt 354 nta (Ort) 57
nu[...] (im 1. Gau) 34 n t r j K u S-n-Wsrt 109
nu[...] (im 2 2 . Gau) 382 ntnig 156
nbjjt 29 ndj't 214
nfowlw 367 ndfj't 262 und 280
nbwt 162 ndfj.t phtt 280
nbsjjt 130 ndfj.t hntt 263
« M f ? J 423

rä äri»/ 366 r l n ü - u r 193


rS-pr pn n f/sjr hntj-jmntjw rl-hn(t) 398
(nb Ibdw) 210
r>-pr [n Jnpw nb] r l qrrt 273 rS-hnj 33
r> pgr 213 rl-shaj 400
r 3 mw-hi 33 rä qrrt 270

435
h

hbntj 283

hl(?) 31 hwt-ntr n(t) htp S-n-Wsrt mlc-hrw 411


hlt 283 hwt-ntr n(t) Hnsw (m wist) 106
hwt-jbtt 298 hwt-ntr nt Sbk nb r[. . .] 401
hwt Wnjs mlc-hrw 231 hwt-ntr nt Sbk nb sw-mnw 122
hwt Pth(?) wist 107 hwt-ntr (nt) Sbk (Sdtj) 396
[ hw]t-mnttj-jwnj 136 hwt-[ntr] nt sljrn S-n-Wsrt m>c-hrw 405
hwt-nbw (Hatnub) 302 hwt-ntr nt shm S-n-Wsrt m> c-hrw nt
Jnpw tp dw.f 407
c
hwt-nbw (Palast) 427 hwt-ntr n(t) Stjt n(t) nqt Hnmw 27
hwt nbt tp-jhw 382
[ hut]-n-mrw 62 hwt-ntr En(n)wtt 49
hwt-nswt 343 hwt-ntr Hnmw (nb hr-wr) 316
[hwt]-n-smsw 63 hwt-(ntr tn) nt Wsjr 208
hwt nt slt-njswt Nfrw-Pth m>ct- hwt-ntr (tn) nt Wsjr hntj-jrrmtjw
hrw 418 (nb ibdw) 207
hwt-ntr Jnpw m shm S-n-Wsrt 407 hwt-(ntr tn) nt Hntj-jmntjw 208
hwt-ntr Piht 326 hwt-ntr Dhwtj nb hmnw 296
hwt-ntr n Mnw 229 hwt-hä I 128
hwt-ntr n Hr t%-stj m wts-Hr 49 hwt Hpr-ki-Rc hntj swt 109
hwt-ntr nt % bdw 209 hwt Hpr-kl-Rc swt dflw 108
hwt-ntr nt Jrnn-(RC) 104 hwt-Snfrw mlc-hrw 69
hwt-ntr nt Jnpw (nb rl qrrt) 272 hwt-Snfrw nt hf%t 71
hwt-ntr nt Jnpw tp dw.f (m shm hwt-shm 181
S-n-Wsrt mlc-hrw) 406
hwt-ntr nt Wpwlwt 268 hwt-shm Epr-kl-Rc (m\ c-hrw) 183
hwt-ntr nt Mnw gbtw 159 hwt-k? Mntw-htp 173
hwt-ntr n(t) Mntw m mldw 147 hwt-tn 334
hwt-ntr nt Mntw nb mldw 147 hbnw 310
hwt-ntr nt Mntw (nb drtj) 141 hflt 70
hwt-ntr nt njswt-bjt Nb-hpt-R' 113 hnw 334
hwt-ntr (nt) Rnn-wtt 420 hr-wr 312
hwt-ntr nt Hrsj-s.f 361 Hr-mr 12
tert 299
^itp S-n-Wsrt mlc-hrw 407

436
h

hidj 174 hnw(?) 3rm-m-h.lt ''nh-dt r n[hh] 184


hat nt jrj pt 269 hnmt-Mnw 228
Hpr-ki-R' ptr qlww 107 hntjjt 114
hpsjjt 129 hntj-Mnw 227
hmnw 293 fo^p pgr 214

hnj 31 /jr 34

siutj 267 snut cl (t) m jpw gbtw 230


shjttj) 264 enrnt 14
su 363 s r t 325
sw-mnw 117 shd 374
simjjt 116 s t e t u5dwt 427
swnw-n-Sbkw 127 shwt acb(w)t 426
splt-mlt 129 stot gjs 283
sp?i ttftj ?2tp S-n-Wsrt mi^-hrw 41 shm Jmn-m-hit 'nh-dt r nhh 415
sp§t tot-mcdtf?J 426 shm S-n-Wsrt m%c-h.vw 403
smj't jmntt " t nt u$st 110 sht 233
smj't nt s?wt 269 s t o f ? j f . . . ] 138
smj't 2>£>j'i mhtt nt %bdw 205 ss 362
smnw-tfr 372 ssuy uruj c? wj ntj m nn-nswt 362
sm/ysm 137 s t - u r t 300
sn't/snt 65 st-smi(?) 129
srzut 231 s^t 16

s 390 s n Sbk 391


s? 248 sndt 215
sl[...] 143 S-rsj 390
«3jj 340 S-rsj n Sbk 390
sijj-Sgl 143 s r t bnbn 420
s J i i 174 s>£ bnbn(?) 421
sls-/ztp 250

437
scjjt 218 s-Sbk 391
s pw n hsrrm 363 aspt 411
s-mhtj 391 s s V j ph 390
s n ml't 363 s d t 392
c c c
I n njswt-bjt H j-klw-R mi -hru 412

qj's 281 qbhiu 12

3fotw 157 grgtf (im 9. Gau) 232


grgw bl.f 421 ghstj 62
^ t (im 2 1 . Gau) 375 gsllgsj 161

t\ int lub-m-h.lt(?) 112 t]-hd 81


c
t? n/i 274 tf-stj 9
* 3 - u r 189 «-s 387
tlwt 217 tp-jhw 380
t? tot n t ?zh n rnpt n kl Sbk-htp tp sdmw 425
11.4
i

tlw-wr 192 tnj(?) 197


tbu 238 trtj 301
tn«? 194 t t « Sndt 216

dmj n lgnj 69 dmj n hwt-nbs 365

tff 419 drtj 139


dwwj snmt 15 ddw 423
dwt-Hr 318 dd-Snfrw 374
& ! 46

438
• W 130 [...}dd(?) 28
.]mr(?) pv-cl'nh ud? snb 414

r-d- W i i J ' o i 414 4 O 327f.

439
2. Archäologische Fundplätze

Abgig 429 Armant 150


a l - ' A b i d i y a 186 Asfün al-Matä'ina 86
Abu S i r al-Malaq 376 al-ASmünain 306
Alkäb 85 Aswän 37
al-'Amarina 305 Asyüt 277
al-'Amra 186 a l - A t ä w i l a 259
al-'Aräba al-Madfuna 220 A t f i h 383

a l - B a d ä r i 245 Bigga 36
B a i t Daud Sah! 221 B i l i f y ä 369
Bani Hasan 329 Biyahmu 432

ad-Dair 86 Dair Rifä 253


Dair a l - B a i l a s 165 Dandara 176
Dair al-Barsä 305 Därä/al-'Atämina 277
Dair al-Gabräwi 259

al-Ga c ädira 220 al-Garaq as-Sultäni/Köm ar-Ruqaiya 429


al-Gabalain 87 Girga 221
Gabal a s - S i l s i l a 39 Gazirat Aswän 37
Gabal as-Siräg40

al-Hagärisa 234 al-Hawäwis 234


al-Haraga 430 Hawwära 431
Hatnüb 305 al-Huzäm 164

440
I

Idfü 50 Isnä 86
Ihnäsiya al-MadTna 369

al-Kom al-Ahmar/Hierakonopol is 85 Konosso 36


Köm MadTnat Guräb 429 al-Kubäniya 39
Köm Ombö 39

al-Lähün 430

al-Ma'allä 87 Maiyäna/Sidmant 369


MadTnat al-Fayyüm 430 MallawT 306
MadTnat MädT 429 Masrac 277
al-Mahäsina 221 al-Matmar253
Maidüm 376 al-Midämüd 152
Mair 285

Nag "ad-Dair 222 Nagc al-Masäyih 221


£
Nag al-Garira 149 Nag' WTsä 245
Nag< al-HuS 40 Naqäda 164
c
Nag Köm al-Kuffär 164 an-Nazla al-Mustagada 253

Qämulä 164 Qift 165


Qasr as-Saga 432 Qinä 176
Qäw al-Rubra 245 Qubat al-Hawä3 38

ar-Riqqa/al-Girza 376 ar-Rizaiqät 150

441
S

as-Salamiya 149 as-Sawämi'a 234


as-SalämünT 234 Suhail 36

S
c
as-Saih Abäda 306 as-Salläl/Aswän 36
as-Saih Farag 222 Sarifa 277
as-Saih Muhamad 38 as-Satb al-Kabir 39
as-Saih Sacid 305

Tarhan/Kafr cAmmar 376 at-Tüd 149

U
al-Uqsur 150

W
Wadi Satt ar-Rigäl 40

Z
Zawiyat al-Amwat 329

442
V. Abkürzungsverzeichnis

ADAIK Abhandlungen des Deutschen Archäologi-


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WZ KM Wiener Zeitschrift für die Kunde des Mor-
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Beih. B/19, Wiesbaden 1978
ZwZt Zwischenzeit

451
I n d i z e s

1. Götternamen

Arnim 9 8 ; 112 Anukis 17; 27; 49; 62f.


von Karnak (jpt-sut) 98; 102f. in pr-mrw 61 u. Anm. 9
in lh swt 112 von stt (Suhail) 16 u. Anm. 3; 27
in hwt-shm 182 u. Anm. 12 von t'-stj 11; 49
Tempel des 89; 102ff.; 109f.; Tempel der 7; 23 Anm. 11; 28
150 Kapelle der 36 Anm. 5
Amun-Re von snwt 230 Apollo 47; 162; 242
Anubis 77 u. Anm. 17; 81; 124; Bastet 368
267; 270ff.; 274; 334 u. Behedeti 48
Anm. 4; 335; 385; 406; 412, 414 Chnum 15; 23; 27; 49; 64; 72; 202;
von Abydos 203 240 Anm. 12; 249 u. Anm. 3; 251;
von jw-mjtrw 84 Anm. 6; 124 296; 313; 321; 326f. ; 355; 372f.
von jnptj 77; 81 u. Anm. 2 in Abydos 202
von ri-qrrt 267; 271 ff. in (von) Bigga (snmt) 15; 23 Anm. 8;
von hwt-vd 337 28
von hwt-tn 335 in (von) Elephantine 23; 28
von hnw 334 von Isnä 65 u. Anm. 7; 73 Anm. 17
von Hr-dj 335f. in jwnjjt 65 Anm. 4; 73 Anm. 17
von (in) ahm S-n-Wsrt 385; 405 in jw-pd 321f.; 326
u. Anm. 10; 406; 411 von wivw(?)/rrmfptf?) 326
von sspt 411; 431 von hr-wv 296; 300; 313; 315f. ; 321
von t3-cnh 274 in Hr-mv(t) 72
von tl-hd 5; 73 Anm. 18; 77; 81f. von hrrtnw (Hermopolis) 296; 300
von tl-dsr 82 von smnu-Hr 368; 373
von sls-htp 240 Anm. 12; 250; 251
Heiligtum des bzw. Tempel des u. Anm. 5
261; 267; 271; 272 u. Anm. 5; von qbhw 13 u. Anm. 6; 23; 28
273 u. Anm. 7; 335; 385; 405; von tl-snt 65 Anm. 4
4 J 7 ; 411 u. Anm. 3; 414 in ^ Q 321; 326
453
Tempel des 7; 23 Anm. 11; 28; in snd 216 Anm. 4
38; 307; 316 u. Anm. 1 von srt bnbn 421
Chons 124 von qjs (al-Qusiya) 280; 282; 283
von (in) Theben 98; 124 Anm. 13
in jw-mjtru 124 von tp-jhü 381
Tempel des 89; 103; 106 Heiligtum der bzw. Tempel der 187;
Chontamenti 200 u. Anm. 4f.; 207 377; 381; 382 u. Anm. 6
von Abydos 200 Anm. 4 Hemen von (in) hwt-Snfrw 69; 71
Tempel des 187; 191; 207f. von hflt 72
Eileithya 55 Heqet 202; 313
Geb 216 u. Anm. 4f. in Abydos 202
in Abydos 216 Anm. 5 von hp-wr(jjt) 313
von Sndt 216 u. Anm. 4 Herischef (s. auch Hrj-S.f) 361 Anm. 1
Harachte von (in) Dandara 172f. Tempel des 353; 359 Anm. 3; 360f.;
Haroeris (s. auch Hr-wr) 156; 369
162 u. Anm. 20; 216 Ann. 4 Hermes 295
Hathor 73; 76ff.; 81; 84; 172f.; Horus 10f.; 35; 42; 45; 49; 59; 62;
174 Anm. 5; 175; 182; 200 173; 203; 214; 281; 298; 311; 318;
Anm. 15; 267; 276; 280; 282 u. 321; 350; 387; 395; 413
Anm. 9; 283; 317; 379; 381f.; in (von) Behedet 42; 46f.
386; 420f. von Idfü 173
in Abydos 202; 211 in (von) Nechen 60
von Atfih 111 in (von) nbjjt 11; 30; 35
von al-Gabalain 82 von hbnw 311 u. Anm. 13, 15; 321
von Dandara 79; 112 u. Anm. 6; in sät 395
172f. von tl-stj 11; 35; 47 u. Anm. 5;
von 37z swt 112 49; 50 Anm. 2
von jw-bw 323 Tempel des 41; 47; 49 u. Anm. 7
von jnrtj 77; 81 Anm. 2; 125 Horus-Behedeti 47f.
c
von (in) rjjt 324 u. Anm. 7; Isis 211
328 Mehit 219 Anm. 9
von cgnj 67f. Min 156; 159; 224; 226; 228; 230
von pr-ql(w) 202; 21 Of. in Abydos 229 Anm. 6
von mdd(nj) 267 von Koptos 159; 163
von nfrusj 300; 317 in (von) jvw 226 u. Anm. 9
von nn-nswt 360 u. Anm. 5 von snwt 230
von rl-jnt 321 Anm. 43 Tempel des 155; 159f.; 165; 223;
von hat-shm 182 226 u. Anm. 10; 229 u. Anm. 5
von hv-wv 313 Anm. 5 Flonth 94; 98; 113; 133; 140ff.; 146 u.

454
Anm. 4; 147 u. Anm. 9 von Abydos 192; 200 Anm. 5
in (von) Armant (jwnj) 94; 98; in tl-wr 192
133 Tempel des 187; 201 u. Anm. 9;
in (von) Midämüd (midw) 90; 98; 207ff.
146f. Pachet 321; 325; 326 u. Anm. 3; 328
von Theben (w'st) 94; 98; 106; von wcr-wr 327
134; 141 von svt 325ff.
von Tüd (dytj) 98; 140 Heiligtum der 307; 325; 326 u.
Tempel des 89f.; 103; 105; 106 Anm. 4; 328
Anm. 4; 141; 142 u. Anm. 4 Pan 227
Mwt 240 Anm. 15; 241 Ptah 296; 300 u. Anm. 3
in wldjt-(Gau) 242 in hmnw 296
von mgb 242 Tempel des 89; 103; 107
Nechbet 51; 56f.; 59f. Ptah-Sokar 75 Anm. 2
von Alkäb (nljb) 55; 59 Qis 281 ; 282 u. Anm. 4
von fcg(t) 56 Re 29; 251; 292
Neferit 187; 218; 219 u. Anm. 9; in wmu 292 u. Anm. 13
240 u. Anm. 15 Renenutet 46 u. Anm. 12; 219; 419
von pl (?) Snj 240 Anm. 15 von d.% 419
Neith 65 Anm. 8; 66 u. Anm. 11; Tempel der 41; 46 u. Anm. 12; 419
202f.; 219; 379; 388 u. Anm. 9; 429 u. Anm. 3
Nephthys 349 Sachmet 140
Onuris 196 u. Anm. 12; 218 u. Anm. Satis 16; 23; 27; 49
4; 219 Anm. 9 von Elephantine 23 u. Anm. 10; 27
von tnj 196; 218 Tempel der 7; 23 Anm. 11; 27f.;
Tempel des 196 37 u. Anm. 21
O s i r i s 46; 162; 2 0 0 f f . ; 207; 212; Schu 32
2 1 4 f . ; 2 5 1 ; 2 6 6 f . ; 270; 272; 274 Seth 62; 163; 203; 214; 248; 249 u.
u. Anm. 6 ; 360; 426 Anm. 3, 7; 250f.; 298; 349; 364f. ;
von Busiris 200 Anm. 5; 2ü7 365 Anm. 12
von Naref 366 von nbwt 163
in Nechen 60 von su 364
in bhdt 46 Tempel des 163 u. Anm. 2; 165; 249
von (in) hsrt 299 u. Anm. 6 Sobek 11; 34 u. Anm. 8; 65 Anm. 8;
von slwt 266 84 Anm. 6; 94; 115; 122; 124; 127;
in ghotj 62 180 u. Anm. 13; 202; 233; 240;
von ti-'nh 267; 272; 274 336; 340; 362; 365 Anm. 12; 374;
Tempel des 187; 203; 208; 220 379; 385f.; 387ff.; 395; 397ff.;
Osiris-Chontamenti 202 402; 412; 419 u. Anm. 8; 420; 423;
426f.; 430 Sokar 375; 386; 425
von Isnä 65 u. Anm. 8 von shd. 375
in Lähün 399 von tp sdmu 386; 425
von Theben 98 Somtus von hldj 172f.; 174 u. Anm. 5
von Iht 412 Thermuthis 419
in (von) jw-mjtrw 77; 98; 121; Thot 76 u. Anm. 13; 83; 292; 295;
124ff. 297; 298 u. Anm. 2; 299
von jw-nsl 339f. in hwt-jbtt 298f.
in jnpwt(?) 336 von hsrt 298 u. Anm. 4; 299
von Cntj/Nmtj 344 u. Anm. 21 von hmnw (Hermopolis) 296; 298f.;
von bl [...] 180 300; 304; 313
von bljjt 180 Heiligtum des bzw. Tempel des 151;
von mjnt 240 287; 296f.; 298; 299 Anm. 2; 300;
von njwtj 398 304
von njwt-wrt 397 Upuaut 202f.; 264; 266f.
von nw[...] 34 u. Anm. 8 in (von) Abydos 2C2 u. Anm. 15
in (von) nbjjt (Köm Onbö) 11 Anm. in (von) slwt 266f.
11; 30f.; 31 Anm. 5; 34 von ti-dsr 202
in rl-mw-hl 33; 34 u. Anm. 8 Tempel des 261; 266 u. Anm. 8; 268f.
in rl-shwj 401; 402 u. Anm. 1 Wadjet (s. auch Wldjt)
von hl(?) 31 von jsrw 353; 368
in hbnw 311 von nbjwj 368
in (von) hnj (Silsila) 11 Anm. Zeus 182 Anm. 13
11; 32; 34
von hr 34 Jwnjt 134
von sw-mnw 11; 98; 120f.; 124; Jwnjt-Tnn(u)t 134 u. Anm. 10
126f.; 149 Jnj-hrt (s. auch Onuris) 196 u. Anm. 12
von ehd 371; 374 Jnpwt 334 Anm. 4
in sä 362 Jq/Jq(r)/Jqr 168f.; 172; 175; 180
von Sl/slni 340 Jglj 350 u. Anm. 10; 351 u. Anm. 25
von Sljj 340 ••nqt (s. auch Anukis) 7; 11; 13 Anm. 5;
von ärt bnbn(?) 421 16; 23 Anm. 11; 27; 49 Anm. 3; 61
von edt 395; 297; 419 Anm. 8; 426 u. Anm. 10; 63
von grgw bl .f 422 <ntj 88; 258; 301 u. Anm. 1; 303
in ti-stj 34 Anm. 8 von hwt-nswt 342
von ddw 423 von tvtj 301
Tempel des 124; 385; 395f.; 401f.; 'ntjwj 239 u. Anm. 10; 249 Anm. 3
417f.; 423; 430 von tbw 239; 241
Sobek-Re von sw-mnw 120 Widjt 367; 368 Anm. 6
456
von nbwiw/nbjwj 367 Hr (s. Horus)
von jsru 368 Hrj-s.f 359; 361
Wnw.t/Wnwt 94; 292 von nn-nswt 359
von wnw 292 Anm. 11; 303 flr-wr 156; 162
Wp-wlwt ( s . auch Upuaut) 202 Ar bfcZtj ( s . auch Horus-Behedeti) 41:
Wh 282 Anm. 4 4 6 f . ; 4 9 ; 50 Anm. 1 ; 173
Wsjr ( s . auch Osiris) 62; 191 von jwnt 173
Bit 178 u. Anm. 3; 180 Hr nhnj (s. auch Horus) 60
MS tot 256 Hntj-jmntjw (s. Chontamenti)
Mnw-Hr-nht 229 Anm. 3 Hnmu (s. auch Chnum) 7; 13 Anm. 5;
Nb-srncw 156; 162 u. Anm. 19 23 Anm. 11; 27; 49 Anm. 3
von Qüs 156 Sbk (s. Sobek)
Nfrit ( s . auch Neferit) 218 Sbk sdtj (s. Sobek)
Nmtj 88; 239 Anm. 10; 258; 301 Sml-tlwj (s. auch Somtus) 174
u. Anm. 1; 303 Stjt (s. auch Satis) 7; 13 Anm. 5;
von hwt-nswt 342 344 16; 23 Anm. 11; 27; 49 Anm. 3
von trtj 301 Sij 248
Nmtjwj 239 Anm. 10 §',w 251
Rlhs 426 u. Anm. 5 von sls-fop 251 Anm. 7
29
Rct-tiwj 134 u. Anm 10 Tl-wrt von O j * ^
R't-Tnn 134 :•':•'-•' , ' -•-•'• Tnnjt 140; 147 Anm. 9
Rn(n)wtt (s. auch Renenutet) 41; 49 von dvtj 140
Rnn-wtt (s. auch Renenutet) r r o w t 134 u. Anm. 10
Tempel der 386; 420 Dwn-'nwj 344
Hrrm (s. auch Hemen) 71 Dd-wn von tl-stj 11
in u s 350f
in (von) hwt-Snfrw 68; 71 lJlc^ " -w -
von hflt 71 in j' c q 351

2. Griechische Toponyme

"Aßvöoq 200 /fioq 7roAif '17 ßixgcc 182


'AvOVßlELOV 81 'EtA.ei3vi'af noXtq 55
'AvroaovnoXK; 239 'EXeipavTivri 22
'avr\ Actxujv noXu; 67 295
'EgßovnoXiq
47 133
'AnoXXuJvoq 7iaUf ßE/aXq 'EQßwvS-iq
69 295
'Aayvviq 'Eoßrivv
97
Bovroq rdv MeßtpiTov 367 QrißctL
97 195
Aioq nökic; ©'V
457
'IEQOOCUJV 258 ricißav 1 BCLV 180
'legaxwv noXiq 59 Ha^üTpif 73, 76
22 232
inß llaxegxTi
KegxTi 375 llavwv noXig 227

Könroq 1 KOTZTU 158 ZT\viq 14


Kövoaoti 1 Kovaoq 281 I9\riq 16
KgoxoöeiXwv noXiq 395 TevTvga 172

Kui 337 Tegrifov 1 Teqr 322


Avxüv nöXiq 266 ToiHpLOV 7 1 , 140

"Ofißoi 30 Xißßiq /XeßßSi 227


v
Oiißoq 163 Xr\voßoaxiu
179

Abydos 46; 72; 141; 182ff.; 184 u. Herakleopolis (magna) 353; 356;
Anm. 9; 187f.; 195; 200 u. Anm. 3 6 0 f f . ; 365 u. Anm. 12, 18; 366;
4f.; 201; 202 u. Anm. 13f.; 203 369f.
u. Anm. 28; 204; 207; 209; 211f.; Hermonthis 105 Anm. 3; 133
215 u. Anm. 5; 216 u. Anm. 5; Hermopolis magna 297
218ff.; 221 u. Anm. 8f.; 229 u. Hypselis 251
Anm. 6; 230; 240 Anm. 15; 267; Koptos 155f.; 159 u. Anm. 6, 8; 160
327; 333; 360 u. Anm. 3; 163ff.; 229; 230 u.
Antinog 313f. Anm. 1
Aphroditopolis 74; 381 Krokodilopolis 74; 365 u. Anm. 12;
Apollonospolis magna 47 385; 389; 396 u. Anm. 1; 397f. ;
Apol1 onopolis mikra 242 417; 419 Anm. 9; 422; 426: 430
Apoll inopoüs parva 162 Kynopolis 336; 337 u. Anm. 15; 345
Arsinoe 395 Latopolis 66 u. Anm. 10; 67; 74
Bubastis 368 Memphis 75 Anm. 2; 99f.; 144 Anm. 13;
Busiris 200 Anm. 5; 207; 422 u. 3C0 Anm. 3; 368
Anm. 5; 423 Narmuthis 419
Buto 59; 382 Ombos 155f.; 165
Diospolis 182 Anm. 13 Pelusium 128 Anm. 23
Elephantine 7; 11; 13 u. Anm. 2; Philae 13; 16; 36; 156
15 u. Anm. 7; 16; 17 u. Anm. 3; Psönis 232
18 u. Anm. 4; 23 u. Anm. 10f.; Sais 66 Anm. 11; 397
24 u. Anm. 21; 25; 26 u. Anm. 7; Speos Artemidos 325; 328
27f.; 30 Anm. 10; 37; 38 u. Syene 15
Anm. 23; 66 Anm. 16; 79 Tanis 397
H e l i o p o l i s 297; 364; 397 Theben 70 Anm. 7; 81; 89; 92 Anm. 2;
93 u. Anm. 8; 94 u. Anm. 17; 97 147; 226 Anm. 7; 398
u. Anm. 1; 98; 99 u. Anm. 16; This/Thinis 187; 195ff. ; 201 Anm. 12;
130; 103; 105; 106 u. Anm. 6; 216 Anm. 6; 217 u. Anm. 1; 218 u.
107; 109; 115; 120; 124; 128; Anm. 4; 222
134f.;.141; 142 u. Anm. 4, 5; Tuphium 140
143; 144 Anm. 4; 146 Anm. 4;

3. Koptische Toponyme

>TBCO 45, 47 CIOOYT 265


6BC0T 200 CIGÜOYT 265
6MBCO 30 64f.
CNH
133
6PM0NT TAOYT 140
62PIT 324
TAYT 140
64f.
6CNH TBO 47
0BCO 47 TBCO 47
IHB 22 Anm. 5 T6PG0T 301; 322 Anm. 2
KBT 158 (T)-e-PGOT 322

K6BTCO 158 TIMIKPATüüN 126

KGnTO 158 TIN 195

KGMT 158 TKOY 239


KOC 161, 281 TKGÜOY 239

KÜJC 161, 281 140


TOOYT
Ae20ON6 399 Tne2 381
NBOY 30 u . Anm. 5 TnH2 381
NBOY *€3 XMIN 227
NBCJLD 163 yeNecHT 179
NOÜB 30 u . Anm. 5 "JMIN 227

N6 97 yMOYN 295
NH 97 yoTn 251

(NI)TeNTüOPI 172 üiooTn 251

(NDTNTCOPe 172 2NHC 359

nBOOY 180 EOY 181

n6T6MOYT 146 20Y03P 314

CBGÜN/C&BGÜN 69 2CÜ 181

459
4. Arabische Toponyme
86 _,jjl
429
376 151 <Sr-^1 X-^1

50 , s jl 305 L-^^JI j ; J

150 165 ^XA\ J ., J

65, 86 b J 259 i_S j 1 j-,-=J 1 J J J

36f. 253 1
Aj J—t
j

152 t L, aJI J ^ J
277
306 U ^ )• 150 c- 1 i!JjH
pl 376 Jjl\
69 O 3J
69, 86 152 tti -^1
•Ü3I_J=VI 329 . 1 j_/>ll i.: 3
259 ' J

383 369

150 234 i>3— J ^ L -


v I £11 149
85
369 io. -iJI L cUal 36 J,-,-
245 LS,' 277

369 l_~il_ 39

329 u—"•"• o*: 36 J>L ..ill


221 220

36 305

432 306

40 151 ,il! a*c


c=-_ill
39 tL._J 11 J-- 222

87 38 ,-ill
221 U, 234

376 .^Jl 152 ,1 fcJl


37 o ' 5—-'' n '. 376 , _k>
220 t j JL_*JJI 149 yi
305 VJ- 186 ^ J_ JI

311 277 d*il I *L*J I


220 s _ul I t~, I ^ *J I
430
151 ' «• -I - -II
186
305 dj ,1 ~JI
234
164 186
429 .WMJ 1 (jj j_-Jj l
277
152 164
245 ^^_;£)I 3 L_J
126 Anm. 8
176 38
460
432 150
165 87
176 306
63 *-X Sil 152 i u!l

376 369 u L
J\—*J-S
39 146
85 376 n •

39 285 J—

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220 Ü=J Jl f3 S 126 i_, , &» «lJ l !• - Ä — •

429 ^I 222 J .. O J I C »V

149 6 j^ . *J Ift»tJ
146 ) «a*fj 5"

61 ^ 3 J 164
36 j—-5J, 5" 222
430 03_Ä XJI 245
221 253
152 ü O ^ _ . A I J _ftj I 164
430 * n .».il I d^ü J _ w » 234
429 181 3 »
63 431 I,
277 40 J l_^^)li_-i^ jl
d^"
253
151 j-*n\

Abisko 49 al-Bahnasä 348; 349 u. Anm. 4 , 7;


Abu Girg 333; 348 351 u. Anm. 19
Abu Qirqäs 315; 317; 322f. Balansüra 3 1 4 f . ; 317 u. Anm. 9;
Abu STr Banä (Busiris) 422f. 323
AbütTg 238f.; 243; 248 al-Balyanä 200
Abu Tist 178 Bangä 242 Anm. 6
al-Agäna 242 BanT Hasan al-Haräb 320 Anm. 32
AbmTm 160; 223; 224 Anm. 2; 225ff.; BanT Hasan al-QadTm 307; 320 u.
229 u. Anm. 3; 230 u. Anm. 1; Anm. 32; 342 Anm. 7
231 ; 232 u. Anm. 1 ; 2 3 3 f . ; 375 BanT Mazär 324; 3 3 3 f . ; 336
Awläd Nüwair 322 u. Anm. 6 BanT Suaif 355; 367ff.
Bäb al-MadTq 17 Bäsüna 223; 232 u. Anm. 6; 375
al-Bäbafn 340 Bibä 348; 3 55
al-Bahariya (Oase) 338 a l - B i r b ä 195
BahbTt al-Hagar 211 a l - B i r b ä al-Kubra 314; 323 Anm. 5
461
Busra 250; 257 Hagar Isnä 86
ad-Dabäbiya 73 u. Anm. 19; 82 u. al-Hammämiya 239 Anm. 5; 245
Anm. 9 al-Hassa ( I n s e l ) 13; 17 u. Anm. 3
ad-?ab c iya 131 al-Hawäta 5arq 302
Dahsür 100; 262 Anm. 3; 402 Anm. 7; al-HTba 343 Anm. 10
416 u. Anm. 11ff. a l - H i l l a 67
(Dair) Drunka 276 u. Anm. 6; 277 Höd al-MahämTd QiblT 117
Anm. 2 al-Hüha 99
Dair Mawäs 280; 289 Hür 3 1 4 f . ; 317
Dair an-Nawähid 183 Anm. 5 Idfä 239 u. Anm. 2
D a i r ü t 3 0 1 ; 322 I h r T t 324 u. Anm. 5
c
Dairüt al-Mahata 322 Istabi Antar 272; 277; 325
D a i r ü t an-Nahla 322 I t l T d i m 315; 317
D a i r ü t as-SarTf 322 a l - c I t m ä h i y a 239 Anm. 5; 241
Damanhür 292 Itwäb 367
c c
Dima 424 Anm. 1 1 ; 432 Anm. 26 Izbat Abd as-Sädiq IbrähTm 59 Anm. 1
c
DiSnä 167; 169; 175 u. Anm. 10; I z b a t Sawäris 343
178; 179 Anm. 1 ; 180 u. Anm. 14 (Kafr) Abu 226
Duwänia 276 Anm. 6 Kairo 13 Anm. 5; 47; 381
al-Fasn 343 Anm. 10 (al)-Karnak 89; 98; 102 u. Anm. 8 ;
Fäw QiblT 175; 177; 179; 180 u. 103 u. Anm. 10; 104; 106; 107 u.
Anm. 9, 14; 182 Anm. 7; 186 Anm. 2; 108; 151; 181; 201
Gabal Abu Füda 257; 264; 280 Kimän Färis 389 Anm. 28; 395; 4 2 1 ;
Gabal a l - ' A d i l a 289; 314 Anm. 9 430
Gabal a l - c A r a q 183 Anm. 5 al-Köm al-Ahmar (bei Zäwiyat al-Amwät)
Gabal Asyüt al-GarbT 272 307; 3 1 1 ; 317; 334 Anm. 1
Gabal al-QüsT 43 al-Köm al-Ahmar Sawäris 337; 343 u.
Gabal as-Sagab 116 Anm. 14; 344
Gabal as-SaTh al-HarTdf 225; 238 Köm I s f a h t 239; 242 u. Anm. 4
Gabal as-^aTh Müsa 73 Anm. 23 Köm Isqäw 237; 239; 240 Anm. 15; 242
Gabal at-TaTr 333; 340 u. Anm. 6
Gabal a t - T ä n ' f 178; 192 L i s t 93 Anm. 5; 108; 402
al-GaräbT c 343 al-Mäd ( F l u r ) 276
Gans ( s . Mantüt/GarTs) MadTnat Häbü 82; 274; 379 Anm. 17
al-Gaz'Szra 232 Anm. 6 al-MahämTd QiblT 53; 89; 93; 115;
GazTrat Armant 126 121; 124
GazTrat BahrTf 38 Manqabäd 242
a l - G i r z a 232 Anm. 6 al-Mansäh 192; 225
GTza 381 al-MaSäiy'a 242
462
Mantüt/GarTs 315; 317; 323 u. Anm. Saft al-Hinna 365
5 Samalüt 315; 332 Anm. 3; 337 Anm.
al-Masäyid ( F l u r ) 276 13; 339; 343 Anm. 10; 349
al-Mataniya 425 Samhüd 183 Anm. 6
Matäy 339 Saqqära 32; 300 Anm. 3
(al)-Minyä 311; 320 Anm. 30; 3 2 1 f . ; as-SarTriya 333; 339; 344 u. Anm.
332 Anm. 3 27
NabsVTall Far'ün 83 Silwa BaharT 40
Nag' Abu Dirä c 226 Simna 1 1 ; 26
Nag' Awläd Dahmas 53; 77; 80; 83; Sühäg 2 2 6 f . ; 232
c
84 u. Anm. 6 ; 8 8 f . ; 9 1 ; 115; 117; as-SaTh Abada 313 u. Anm. 4 ; 314;
1 2 0 f . ; 1 2 4 f f . ; 1 3 0 f . ; 175 318
(Nag') al-Guzariya 167; 174 u. Anm. as-SaTh Fadl 324; 333; 3 3 6 f . ; 339;
4 344 u. Anm. 27
Nagc HammädT 181 as-SaTh al-HarTdT (s. Gabal as-Sanh
Nag' al-HanädT 73 u. Anm. 19 al-HarTdT)
(Nag') at-TTna 195 a5-SaTh Hasan 344 u. Anm. 27; 345
Nag' at-Tüd 217f. u. Anm. 35
an-Nahhäl 323 Anm. 5 aS-SVih Timai 289; 309; 314 Anm. 9;
Nazlat al- c AmudaTn 3 3 1 ; 339f. 324 u. Anm. 9
Om a l - Q i ' ä b 187; 200 u. Anm. 3; aS-Sanänwiya 355
212 u. Anm. 5, 6 Martina 343
a l - Q a i s 334 u. Anm. 3; 336; 337 u. aS-Satb 2 4 7 f f . ; 252 Anm. 6
Anm. 15; 3 3 8 f . ; 345 %att ar-Rigäl 116
al-Qantara 48 Tahtä 225; 232 u. Anm. 6; 238f.
al-Qasr was-Sayyäd 179 u. Anm. 3; Tal! Abu Saifa 48
180 u. Anm. 9 T a l l Far'ün ( s . Nabsa/Tall Far un)
Qäw al-Haräb 239 Anm. 5 Tihnä al-Gabal 307; 309; 321 u.
Qäw al-Kubra 239 Anm. 5 Anm. 43; 333; 3 3 9 f . ; 343; 388
Qüs 1 3 4 f . ; 155f. ; 160 Anm. 8 ; Tüh 30 Anm. 1 , 5; 155; 163
161; 162 u. Anm. 20; 164; 216 TCfna al-Gabal 299; 337
Anm. 4 Um al-Qusür 264
Qusair al-'Amärina 282 Anm. 9 WädT Banat BairrT 164
al-Qüsiya 2 8 0 f . ; 282 u. Anm. 4 , 9; WädT Haifa 25
283; 285 WädT al-Hammämät 159 u. Anm. 7 f . ;
ar-Rayäyna 131 175; 3 1 9 f . ; 360; 396; 417
RTda 322 WädT al-HüdT 100
Sä al-Hagar 397 WädT an-Natrün 379
as-Safäniya 349 Anm. 4 Zäwiyat al-Amwät 307; 309; 3 1 1 ; 315;
317, 334 Anm. 1
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