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Anatomie
Dr. med. Bernard C. Kolster
Markus M. Voll
s.Auflage
© KVM Dr. Kotster Produktions- und Verlags-GmbH, Marburg
5·· unveränd~rte Auftage 2010
Der Text dieses Buches entspricht den Regeln der neuen d~utschen Rechtschreibung. Die
Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages
urheberrechtswidrig und strafbar. Di~s gilt auch für Vervielfältigung, Übersetzung,
Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Alle Angaben im
Buch sind von den Autoren sorgfältig geprüft. Autor und Verlag können jedoch keine
Gewähr fUr eventuelle, z. 8. durch Druckfehler entstandene, Fehlinformation übernehmen.
Markus M. Voll
EQgießereistr. 40
80335 München
Printed in Po land
ISBN: 978-3-86541·377·2
ln haltsverzeichnis
Tafeln
Arterien 6
D Venen 30
Lymphbahnen 54
Hirnnerven 64
Spinalnerven 82
Vegetatives Nervensystem 98
Im Sensibles Nervensystem 110
Gelenke 118
Muskeln 128
Foramina 158
Achsen und Richtungen 160
Anhang
ß Bibliographie 162
8 Index----- - - - - - - -- - - - -- 164
Vorwort
Die visuelle Grundidee lehnt sich an das Konzept der Straßenkarten an.
Um Karten in Buchform zu bringen, bedient man sich so genannter Karten-
schnitte. Auf diesen ist sowohl das Ganze als auch der Seitenverweis auf
die detailliertere Darstellung zu sehen. So wird die Orientierung und
damit die Benutzung optimiert.
FACTs! Anatomie richtet sich als hilfreicher Begleiter an alle, die immer
wieder die anatomischen Grundlagen und Zusammenhänge parat haben
müssen: Medizinstudenten, Ärzte und benachbarte Berufsgruppen wie
beispielsweise Physio- oder Ergotherapeuten.
Wir danken Helge Christian Johannssen ffir seine engagierte Mitarbeit und
Dr. Ulrich Rausch ffir seine hilfreichen Hinweise. Besonderer Dank gilt dem
KVM-Team: Ohne die engagierte Mitarbeit von Silke Jäger, Stefanie Engel
und Sarah Monz wäre dieses Nachschlagewerk nicht in der Form realisier-
bar gewesen.
A. ttmporalis suptrfic.
__.---- Circulus arttriosus
A. ophthalmica cerebri
A. maxillaris ~---- A. carot1s mterna
A. facialis --------c~~ 1-i-- - - - - - A. vertebralis
A. carotis ext. {"-~....."..------ A. carotis
A. subclavia communis
A. mammaria interna
A. axillaris -------"'"1 __,.....:.......:..-- Truncus coeliacus
A. brachiahs ---~
<:::..~:....,I.------- A. litnalis
A. recurrens radialis
~1-\-..;....__ _ A. gastrica sin.
A. recurrens ulnaris
~--1-'-- A. mestnttrica sup.
A. hepatica communis 1-1......+-~
A. renalis -----<;.....s.....W...J....J,~ 'T----lci---- Aorta abdommalis
A. radialis ' + - - - A. m~nterica inf.
A. ulnaris - - - ' A. testicularis/ovarica
'-4- - - A. iliaca comm.
Aicus palmaris "'7"JLA 1
A. profunda femoris
A. poplitea
A. tibialis anterior
A. fibularis
A. tibialis postenor
8 Auge
10 Gehi rn
2
12 Gesicht und Hals
22 0 ne m A men
28 Untere Extremität 28
8 Arterien
• Die A. centraUs retinae verläuft vor Eintritt in den Bulbus ein Stück weit im
Zentrum des N. opticus. Wird sie durch einen Embolus verlegt. führt dies
zur Erblindung.
• Die Sinnesfortsätze der Retina werden nicht von der A. centralis retinae.
sondern durch das Pigmentepithel hindurch von den Gefäßen der
Choroidea aus den Aa. ciliares posteriores breves versorgt.
• Die Netzhaut (Retina) des Auges wird von beiden Seiten mit Blut versorgt.
von außen durch die Aa. ciliares (Pars caeca) und von innen durch Äste der
A. centraUs retinae (Pars optica).
• Die Irisgefäße stammen aus dem C. arteriosus iridis major und minor.
• Die A. ethmoidalis anterior versorgt auch den Sinus frontalis. die A. eth-
moidalis posterior die hinteren Cellulae ethmoidales.
• Oie Aa. ciliares posteriores breves ziehen zum Auge und bilden den
Circulus arteriosus sclerae (ZinniO. wobei sie sich in kleinere Ästchen auf-
teilen. welche die Sklera durchstoßen. Die A. centralis retinae verbindet
sich hinter der Lamina cribrosa über Seitenäste mit dem Circulus Zinii.
Cin::ulus
arteriCISI.I> sd trat
IZ•""ul
I
1
c
10 Arterien
• Ein Verschluss der A. inferior anterior cerebelli und der A. inferior pos·
terior cerebelli führt zu Ausfällen in den Bereichen Pons, Medulla unc
Kleinhirn.
Circulus
arttriosus
ctrtbri
12 Arterien
• Oie A. angularis anastomisiert über die A. dorsalis nasi mit der A. oph
thalmica und so auch indirekt mit dem Circulus arteriosus cerebri. Oe
Blutstrom erfolgt aus der Orbita ins Gesicht hinein. Eine Umkehr de
Blutflussrichtung aus dem Gesicht zu r A. ophthalmica. spricht für einer
unzureichenden Perfusionsdruck im Circulus arteriosus cerebri.
GLrhyrtoidto
14 Arterien
• Der R. profundus der A. transversa colli (cervicis) wird auch als A. dor·
salis scapulae bezeichnet und geht bei ca. 70 % der Menschen direk1
aus der A. subetavia ab.
• Die A. subetavia kann dort, wo sie zwischen der Klavikula und der erster
Rippe verläuft, durch kräftigen Zug am Arm nach dorsal, medial und kau
dal abgeklemmt werden .
• Bei Brüchen des Humerus können Arterien verletzt werden. Die Aa. cir·
cumflexae humeri sind bei einem Bruch am Collum chirurgicum, diE
A. profunda brachii und ihre Äste bei einem Bruch im mittleren Dritte
des Humerus gefahrdet.
• Eine starke Blutung am distalen Ende der oberen Extremität kann durd
Druck auf den Humerus im Bereich des Sulcus bicipitalis medialis ge·
mindert werden, wodurch es zum Blutstau in der A. brachialis kommt. Irr
klinischen Alttag wird die Kompression direkt auf die Wunde ausgeübt.
• Die Ausbildung des Arcus palmaris superficiaUs ist sehr variabel. Oe1
hier dargestellte ,.typische" Hohlhandbogen findet sich in ca. 25 % de1
Fälle.
• Oie Aorta ascendens entspringt dem linken Ventrikel und verläuft inner
halb des Herzbeutels. Aus ihr gehen die Herzkranzgefäße zur Versor
gung des Myokards hervor: A. coronaria dextra und sinistra. Das Lumer
dieser funktionellen Endarterien ist bei Angina pectoris oder akuterr
Myokardinfarkt aufgrund arteriosklerotischer Ablagerungen teilweise
oder ganz verschlossen.
• Aus dem Aortenbogen gehen drei Gefaßstämme ab: Der Truncus bra-
chiocephalicus auf der rechten Körperseite und links die A. carotis com-
munis sinistra und die A. subclavia sinistra. Der Truncus brachiocephali-
cus spaltet sich nach Austritt aus dem Aortenbogen in A. carotis commu-
nis dextra und A. subetavia dextra auf. Die Arteria thyroidea ima ist ein
nur inkonstant vorhandenes Gefäß.
• Aus dem thorakalen Anteil der Aorta gehen sowohl paarige parietale als
auch unpaarige viszerale Äste hervor. Oie Aa. intercostales posteriores
3-11 entspr\ngen zu beiden Seiten und anastomosieren in ihrem weite-
ren Verlauf mit den vorderen lnterkostalarterien. Die an der Unterseite
der zwölften Rippe verlaufende Interkostalarterie heißt A. subcostalis.
Zur Versorgung des oberen Zwerchfells gibt die Aorta kurz vor ihrem
Durchtritt durch das Diaphragma (Hiatus aorticus) die A. phrenica
Superior ab. Oie A. phrenica inferior versorgt die Unterseite des Zwerch-
fells. Die unpaarigen Abgänge der Aorta thoracica sind die Rr. bronchia-
les (Vasa privata der Lunge), die Rr. oesophageales, die Rr. pericardiaci
zur Versorgung der Hinterwand des Herzbeutels und die Rr. mediastina-
les, welche die Lymphknoten und die Organe des hinteren Mediastinums
versorgen.
[)lophrogmo
22 Arterien
• Die Niere kann durch zusätzliche, so genannte obere und untere Pol-
gefaße versorgt sein. Ebenso kann eine doppelt angelegte Nierenarterie
vorkommen.
• Der Lobus caudatus der Leber wird meist von der A. hepatica sinistra
versorgt. Damit ist die Blutversorgung dieses Leberabschnittes auch bei
einer bereits fortgeschrittenen Schädigung des Gewebes meist gewähr-
leistet. Oft ist ein kompensatorisches Wachstum zu beobachten.
• Die A. ovarica bildet sich mit abnehmender Funktion der Ovarien im Alter
stark zurück.
HDtus
24 Arterien
• Die Aorta abdominalis teilt sich in die Aa. iliaca communes. Diese spal-
tet sich jeweils vor der Articulatio sacroiliaca beidseitig in die A. iliacc
externa und A. iliaca interna auf.
• Die A.. iliaca extema läuft unterhalb des Leistenbandes durch die lacu·
na vasorum und wird zur A. femoralis, welche die untere Extremitäl
speist. Aus der A. Hiaca externa entspringt vor deren Durchtritt durch diE
Lakune die A. epigastrica inferior, die die Bauchwand versorgt. Sie gibl
beim Mann die A. cremasterica zum Samenstrang sowie einen R. obtura·
torius ab, der mit dem R. pubicus der A. obturatoria anastomosiert.
• Als Corona mortis bezeichnet man die Verbindung der A. obturatoria mil
der A. epigastrica inferior, die oft eine Anastomose über ihre Rr. pubic
bilden. Jene liegt von innen unmittelbar auf dem oberen Schambeinas1
und kann bei Repositionsversuchen oder Operationen einer Schenkel·
hernie leicht verletzt werden . Für die betroffenen Patienten bestehl
Gefahr, an dem resultierenden Blutverlust zu sterben.
• Die A.. iliaca Interna zieht entlang der Articulatio sacroiliaca ins Becker
und gibt mehrere parietale Aste und viszerale Aste ab.
Parietale Äste
• Aa. sacrales laterales (gelegentlich aus der A. glutea superior): zieher
zu den Foramina sacralia pelvina und zum SakralkanaL
• A. glutea superior: verlässt das Becken über den oberen Teil de!
Foramen ischiadicum majus und versorgt mit ihren Ästen die Gluteal·
muskulatur (R. superficialis und R. profundus).
• A. glutea inferior: zieht durch den unteren Teil des Foramen ischiadicurr
majus zu Teilen des M. gluteus maximussowie den kleinen Hüftmuskeln
• A. pudenda interna: zieht durch das Foramen infrapiriforme aus derr
Becken heraus, durch das Foramen ischiadicum minus wieder hinein unc
anschließend durch den Canalis pudendaUs (Alcock·Kanal) zur Regie
urogenitalis. Ober die Äste der A. pudenda interna werden beim Manr
die Schichten des Penis, Teile von Skrotum und Urethra sowie das Peri·
neum versorgt.
• A. obturatoria: verlässt das kleine Becken über den Canalis obturatoriu~
und versorgt den M. obturatorius internus und den M. iliopsoas.
• A. iUolumbalis: verläuft hinter A. iliata interna in die Fossa Hiaca.
Männliches Becken 25
Cingw- "MM~
nol·s
26 Arterien
Viszerale Äste
• A. umbilicalis: gibt A. ductus deferentis und Aa. vesicales Superiores zu1
Versorgung der Harnblase ab.
• A. vesicalis inferior: versorgt den unteren Teil der Blase. Beim Mann gibI
sie Äste zu Prostata und Vesicula seminalis.
• A. rectalis media: zieht zum Rektum.
• Über die Aa. profundae penis bzw. clitoridis kommt es bei sexuelle1
Stimulation zur Erektion des Penis bzw. zum Anschwellen des Corpu~
cavernosum clitoridis. Über die parasympath ischen Fasern der Nn. eri·
gentes aus dem Plexus hypogastricus und Stickstoff (NO)-Freisetzung
aus dem Endothel werden diese Arterien dilatiert, was zur Blutfüllung
der Schwellkörper führt.
• A. testicularis • A. ovarica
• A. cremasterica • A. ligamenti teretis uteri
• A. ductus deferentis • A. uterina
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28 Arterien
• Das Hüftgelenk wird sowohl von der A. gtutea inferior versorgt als auct
von den Endästen der Aa. circumflexae femoris, die dort anastomosie·
ren. Der R. acetabularis der A. obturatoria spielt dagegen nur eine unter·
geordnete Rolle.
V. saphena magna
V. poplitca
V. saphena parva
V. tibialis anrcrior
Vv. pcrforantcs
V. tibialis postcrior
t 32
44
32 Auge
34 Gehirn
r 48
36 Gesicht und Hals
2 Herz u d 0 aphragma
52 Untere Extremität 52
32 Venen
• Der Abfluss des Blutes aus Choroidea, Corpus ciliare und Iris erfolgt übe
zahlreiche Venolen, die in die vier Wirbelvenen (yv. vorticosae) ein
münden.
Fs. orbitolis
Sinus
cavernosus +---
PI. pterygoideus
34 Venen
• Bei den Venen des Gehirns werden die Vv. superficiales cerebri von de
tiefer gelegenen Vv. profundae cerebri unterschieden. Die oberfläct-
lichen Venen liegen im Subarachnoidalraum und münden direkt in di
Sinus durae matris. Das Blut aus den Vv. profundae cerebri sammelt sid
erst in der V. magna cerebri (Galen), die dann in den Sinus rectus ein
mündet.
• ln die V. magna cerebri münden vier Gefäße ein, die Vv. basales (Rosen
thal) und die Vv. internae cerebri.
• Bei Schädeltraumen können die dünnen Wände der Vv. superiores cere
bri (Brückenvenen) aufgrund ihrer Verwachsung mit dem Bindegewebf
der Dura mater leicht reißen, was ein Subduralhämatom zur Folge hat.
• Ober die Vv. diploicae, welche durch die Emissarvenen mit den Sinw
durae matris in Kontakt stehen, kann bei einem Überdruck im zerebraler
Venensystem Blut abgeleitet werden.
• Die V. jugularis interna kann zwischen dem sternalen und dem klavi·
kulären Ansatz des M. sternocleidomastoideus, d. h. in der Fossa supra·
clavicularis minor, punktiert werden.
• Die V. jugularis interna verläuft gemeinsam mit der A. carotis und dem
N. vagus als Gefäß-Nerven-Straße des Halses innerhalb der Karotis·
scheide (Spatium parapharyngeum).
-
externus
• Sinus sagittalis V. emissaria parietalis - V. temporalis
superior
• Confluens sinuum
- V. emissaria occipitalis -
superficiaUs
V. occipitalis
Gesicht und Hals 37
38 Venen
• Der Abfluss des Blutes aus dem Armbereich erfolgt getrennt nach Hau
und tieferen Schichten (Muskeln, Knochen, etc.). Die oberflächliche
Venen, die das Blut aus dem Hautbereich ableiten, liegen im subkutane
Bindegewebe und weisen bezüglich ihres Verlaufs einen hohen Grad a ~
Variabilität auf. Die tiefen Venen verlaufen mit den Arterien und haber
zahlreiche Verbindungen zu den oberflächlichen Venen.
• Die Vv. bronchiales führen nur das Blut aus den Bronchien. Die intrapul
monalen Vasa privata drainieren in die Vv. pulmonales.
• Die V. mediana cubiti liegt auf der Aponeurosis musculi bicipitis brachi
auf. Sie wird bei der Blutabnahme aus dem Arm häufig punktiert. Be
jeder Venenpunktion ist jedoch die starke Variabilität des oberRäch
Iichen Venensystems zu berücksichtigen. Die A. brachialis superficiali:
kann noch aus der Embryonalentwicklung vorhanden sein. Aufgrunt
ihres oberflächlichen Verlaufs ist bei Einstichen im Bereich de
Ellenbeuge besondere Vorsicht geboten. (Pulse tasten!)
- obcrfUchlich~ Venen
- tiefer ~~~~nd~ Vcntt"t
40 Venen
• Die oberflächlichen und tiefen Venen der Hand und des Unterarms ent
springen reich verzweigten Gefäßnetzen und setzen sich nach proxima
in die größeren venösen Gefäße fort.
• Das Blut aus der Haut der Handinnenfläche fließt über den Arcus veno
sus palmaris superficiaUs ab, aus den tiefer gelegenen Schichter
gelangt es in den Arcus venosus palmaris profundus. Seide Venenböger
der Hohlhand stehen über zahlreiche Anastomosen miteinander ir
Kontakt.
• Zur Messung der Regulation der Gefaßweite der Handvenen wird diE
Compliance-Messtechnik durchgeführt, bei der die Auswirkungen vor
Bradykinin und Nitroglyzerin auf die Weitstellung der Gefäße untersuch·
werden. Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom weisen z. B. nad
Gabe von Bradykinin eine deutlich verminderte Dilatation de1
Handvenen auf.
Unterarm und Hand 41
- oberflächliche Venen
- tiefer liegende Venen
42 Venen
• Die Vv. cardiacae minimae und die Vv. cardiacae parvae münden direkt
in den rechten Vorhof und stellen somit einen physiologischen arterio·
venösen Shunt dar. Das Blut, welches den linken Ventrikel verlässt, ist
also nicht zu 100 o/o mit Sauerstoff gesättigt. Ein anderer Grund hierfür
ist, dass die Vv. pulmonales neben dem sauerstoffreichen Blut aus dem
Bereich der Alveolen auch Teile des von der Lunge selbst verbrauchten,
sauerstoffarmen Blutes zurück zum Herzen fUhren.
• Das Zwerchfell weist neben dem Foramen venae cavae je eine Öffnung
für den Durchtritt der V. azygos bzw. V. hemiazygos sowie der V. thoraci·
ca interna auf.
l...t"' -
Spcmt
44 Venen
• Aus Rinde und Mark der Niere gelangt das venöse Blut über die Vv. inte
lobulares in Vv. arcuatae und Vv. interlobares, welche in die V. renal
drainieren. Die Nierenfettkapsel hat ein eigenes Venensystem, di
Vv. capsulares.
obtriliichlich~ v~n~n
- tiefer liegende Venen
48 Venen
• Der Abfluss des Blutes aus der Regio urogenitalis erfolgt über die V. plJ
denda intema, welche ZuflUsse aus kleineren venösen Gefäßen erhäll
Diese namentlich den Arterien entsprechenden Gefäße drainieren z. 1
auch Ober die V. pudenda externa in die V. femoralis (V. dorsalis superfi
cialis penis und V. scrotalis anterior beim Mann, Vv. labiales anteriore
und Vv. dorsales superficiales ditoridis bei der Frau).
• Ober die V. lumbaUs ascendens sind V. iliaca und V. cava inferior mit de
V. azygos bzw. V. hemiazygos verbunden.
• Das venöse Blut aus Hoden und Nebenhoden gelangt beim Mann au
dem Plexus pampiniform is über die V. testicularis sini stra in die V. rena
lis sinistra, aus der V. testicularis dextra dagegen direkt in die V. cava in
ferior. Der Abfluss des Penis findet auf verschiedenen Wegen stat1
Durch ein insuffizientes Klappensystem in der oberen V. testiculari
kommt es zu Blutflussumkehr und somit zu einer venösen Stauung ir
Plexus pampiniformis. Dadurch kann der Hoden geschädigt und di'
Spermienproduktion negativ beeinflusst werden. Therapeutische Maß
nahme ist in einem solchen Fall eine Verödung der V. testicularis.
• Der Plexus venosus sacralis liegt auf der Vorderfläche des Kreuzbeins
und ist auf beiden Körperseiten mit der V. sacratis mediana und der
V. sacralis lateralis vernetzt. Der Abfluss erfolgt über die inneren
Beckenvenen bzw. die V. iliaca communis.
• Bei beiden Geschlechtern erfolgt der venöse Abfluss des Rektums aus
dem Plexus venosus rectalis über die unpaarige V. rectalis superior, wel-
che in die Pfortader drainiert sowie über die paarigen Vv. rectales
mediae et inferiores in die V. cava inferior. Bei portaler Hypertension
kann es über diese portokavalen Anastomosen zur Varizenbildung im
Bereich des Corpus cavernosum recti kommen, di e in Form von
Hämorrhoiden auftreten.
• Bei der Frau fließt das venöse Blut von Vulva und Uterus über den Plexus
venosus uterinus bzw. den Plexus venosus vaginalis in die V. iliaca
interna. Die V. dorsalis profunda clitoridis drainiert z. T. über den Plexus
vesicalis in die inneren Beckenvenen. Entsprechend den Verhältnissen
beim Mann mündet die V. ovarica dextra direkt in die V. cava inferior,
während die V. ovarica sin istra zunächst in die V. renalis sinistra ein-
mündet.
• Sehr häufig sind die tiefen Bein- und Beckenvenen von einer Thrombose
betroffen. Dieser als Phlebothrombose bezeichnete Zustand führt oft-
mals zu einer schweren Lungenembolie und tritt nahezu ausschließlich
bei tiefen Bein- bzw. Beckenvenen auf. Bei der Reizung einer ober-
flächlichen Vene kann es zu einer thrombotischen Venenentzündung
(Thrombophlebitis) kommen, die im Bereich des betroffenen Gefaßes
einen Druckschmerz verursacht und lokale Entzündungszeichen und
eine Beeinträchtigung des AUgemeinzustandes (z. B. Fieber) auslöst.
• Die Vv. perforantes verbinden die epifasziellen Venen des Beines mit
den t iefen Beinvenen. Sie enthalten Klappen, die den Blutfluss zu den
tiefen Venen ausrichten. Sind diese Klappen defekt, kehrt sich der
Blutstrom um und fließt aus der Tiefe in die epifasziellen Venen, die sich
daraufhin erweitern und schlängeln (Varizen) . Besondere Bedeutung
kommt hierbei der Venenklappe an der EinmOndung der V. saphena
magna in die V. femoralis zu (proximaler lnsuffizienzpunkt).
oberfl~<:hliche ~nen
- tiefer liegende Venen
54 Lymphbahnen
Thymus - - -- - 1- ----
Lymph- -----+-~
knoten
Appendix ---+----J'----11--..
vc:rmiformis
Lymphknoten
Übersicht 55
58
Lnn. Abfluss
Lnn. occipitales Haut der Hinterkopf- und Nac:tmgcgcnd
Dorsale Aädtc der Ohnnuschd;
Lnn. mastoidci Kopfhaut nahe des Pro«ssus mastoidcus;
Cellulac mastoideae
Ventrale Fläche der Concha auriculac; lnn. CftVicales laterales
Lnn. parotidei Haut der Rtgio parietalis et frontalis; profundi
supcrficiales lateraler Teil von üd und Bindmaut
Äußc~r Meatus acusticus; Cavum tympani;
Lnn. parotidci Glandula parotidea; Radix nasi;
profundi lateraler Teil von üd und Bindehaut
Medialer Teil der Unterlippe; KiM; Zungen- lnn. ccrvicales latu.~les
spitze; Mundbod~; Zahnta.schcn und Zahn- profundi;
fleisch der vcntra I~ Zäh~ des Untcrki~rs lnn. submandibulares
Medialer Anteil von Lid und Bindehaut; Stirn;
Nase und Nasenhöhle; Haut und Sdlleimhaut
lnn. sub- von Mund und Lippen; Fossa infrab:mpoo~lis;
mandibuliires ventraler Abschnitt des Nasen~n-Raums;
Gaumen; Zähne; Zahnfleisch; Zunge; lnn. ce:rvicales laterales
Mundboden profundi
Kranialer und medialer Btrtich des Pharynx;
Lnn.
01\rtrom~: Pau~~;
mroptwyngci dOrSaler Teil der Nastnhlih~
Lnn. CCf'ficales Haut der Ventralfläche des Halses lnn. mvicales laterales
antaiores supcrfi- profundi; Lnn. ceM<:ates anttri-
ciales ores profundi
Lnn. ccrvicales anteriores profundi
Lnn. infrahyoidei Kraniale Hälftt des Larynx
Lnn. pracbryngei Kaudale Hälfte des Larynx
Lnn. thyroidei Sc:h ilddrüsc
Lnn. pucbachcales Kaudale Hälfte des Larynx; lnn. ttrVicales laterales
et parabadleales kaudaler Teil des Halses und der Trachea profundi
Ductus
thoracicus
58 Lymphbahnen
Lnn. axillares
Lnn. axillares TIUIIOJS SUbdaviiiS
apic:ales
Oucrus
lymph.
d~t.
&.1
-c
w
..,~
~
li 3
"'
0
Dia
6o Lymphbahnen
METASTASIERUNGSWEGE IM BAUCH
• Jejunum • Colon descendens
• Ileum - lnn. mesente-
Lnn. mesen- • Sigmoid rici inferiores
• Zaekum - terid
superiores • Pars pelvica - Paraaortale,
• Colon ascendens iliakale lnn.
• Colon transversum • Pars analis recti - Inguinale Lnn.
Becken, Leiste und untere Extremität 61
• Ein lymphangion ist ein von Klappen begrenztes Segment eines Lymph-
gefäßes, das den Abfluss fördert. Die Propulsion wird innerhalb des
Lymphgefäßes durch Dehnungsreize und durch Kontraktionen der
umliegenden Skelettmuskulatur gefördert.
N. hypoglossus -------,1
(XII)
,,
,,
•
••
Obersicht 65
72
N. facialis (VII)
N. intermedius
I
-
76
N. glosso-
S}IYngeus
66 Hirnnerven
• Der N. olfactorius (HN I) ist Teil des Telencephalons und ist daher, bezo-
gen auf seinen Aufbau, kein typischer Hirnnerv.
• Das erste Neuron der Riechbahn ist die bipolare Rezeptorzelle in der
Riechschleimhaut, deren olfaktorische Zilien in die Schleimschicht
ragen.
• Der N. opticus (HN II) ist ein vorgeschobener Teil des Diencephalons und
enthält das dritte Neuron der Sehbahn.
• Die A. centralis retinae tritt in den distalen Bereich des N. opticus ein und
zweigt sich an der Papilla n. optici in ihre Endäste auf, die an der inneren
Netzhaut verlaufen.
• Eine Schädigung der Retina bzw. des N. opticus rostral des Chiasma opti-
cum äußert sich in Ausfällen des Gesichtsfeldes auf der Seite des betroffe-
nen Auges. Eine Läsion des Chiasma opticum (z. B. infolge von
Druckatrophie durch einen Hypophysentumor) bewirkt meist den Ausfall
des temporalen Gesichtsfeldes beider Augen (so genannte
Scheuklappenblindheit = heteronyme Hemianopsie).
• Sind der Tractus opticus, das Corpus geniculatum laterale, die Seh-
strahlung oder der visuelle Cortex geschädigt. führt dies zum Ausfall des
jeweils kontralateralen Gesichtsfeldes beider Augen. Ursache dieser
homonymen Hemianopsie können z. B. Traumen oder ein Hirninfarkt im
Bereich der A. cerebri media sein.
• Die Bestimmung des Gesichtsfeldes mit einem Perimeter ist ein wichti·
ges diagnostisches Hilfsmittel bei Läsionen der Sehbahn, welches eine
Einschätzung der Lokalisation der Schädigung erlaubt.
intrakranieller Verlauf extrakranieller Verlauf - - afferente Bahnen J
N. olfactorius (I)
••! n Gtrudlsmlpli!ldungen
des Ricdltplthcls 1111 dtn krtlchtn
ck1 «*rm Nw:IIIIIU5dltl
N. opticus(II)
J. tiMon htu!O~
- ttmpora!ts G~itt!tsltld
- ""'~' ~uftW
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......,
68 Hirnnerven
• Der N. oculomotorius (HN 111) kann, vor allem bei einer Verlagerung des
Gehirns zur Seite, gegen die Kante des Tentorium cerebelli gequetscht
werden. Dabei fallen zunächst seine parasympathischen (einseitig weite
Pupille), später auch die motorischen Anteile aus (Doppelbilder). Da
Fasern des N. oculomotorius auch den M. Ievator palpebrae innervieren,
kann aus einer Schädigung auch ein schlaff herunter hängendes
Augen lid resultieren (Ptosis). Bei anhaltender Verlagerung des Gehirns
gegen die Tentoriumkante droht eine obere Einklemmung. Dabei kommt
es zu einer Verletzung des Hirnstamms, der ebenfalls gegen die
Tentoriumskante gedrückt wird.
• Der N. trochlearis (HN IV) tritt als einziger Hirnnerv dorsal, nahe der
Colliculi inferior aus dem Hirnstamm aus. Kein anderer Hirnnerv außer
ihm kreuzt auf die Gegenseite. Er innerviert den M. obliquus Superior auf
der jeweils kontralateralen Seite.
• Liegt eine Trochlearislähmung vor, äußert sich dies bei einseitiger Mani-
festation während der Adduktion durch Abweichung des paretischen
Auges nach oben. Sind beide Seiten betroffen, kommt es u. a. zur Ver-
tikalabweichung beider Augen.
• Der N. abducens (HN VI} innerviert den M. rectus lateralis. Fällt er aus.
weist das betroffene Auge ein Abduktionsdefizit auf, d. h. beim Blick
gerade aus weicht das Auge nach innen ab. Ursachen hierfür können
Durchblutungsstörungen, lokale Kompressionen, Infektionen oder Kom-
plikationen nach neurochirurgischen Eingriffen sein. Der lange extra-
durale, aber noch intrakranielle Verlauf ist ein Faktor, der den frühen
Ausfall des M. rectus lateralis bei steigendem Hirndruck erklärt.
N. OCULOMOTORIUS
Der HN 111 innerviert die äußeren Augenmuskeln mit Ausnahme von
M. rectus lateralis und M. obliquus bulbi superior.
intrakranieller Verlauf extrokronieller Verlauf - efferente Bahnen
- afferente Bahnen
- parasympathische Fasern
III•••••M
III . allliquus infn1or
M. rKtus inftriol
N. oculomotorius (111) M. r«1us mrdialis
RadiX nasoclliarit
ga~~glii
~urrror
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N. trochl~aris (IV)
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70 Hirnnerven
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~ 'W' ' INNERVATION OER KAUMUSKULATUR
Der N. masticatorius des N. mandibularis innerviert alle Kaumuskeln.
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72 Hirnnerven
N. facialis (VII)
Fissuro
'• (!ftro~ymponico
n~mus
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M. diga\triM lvtllltr ~t.)
M. stylolr;oidtus
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74 Hirnnerven
• Der N. vestibulocochlearis (HN VIII) ist ein rein sensorischer Nerv, der
akustische und statische Informationen an höhere Zentren weiterleitet.
Die Stationen der Hörbahn sind:
1. Neuron im Ganglion cochleare des Corti-Organs
2. Neuron im Nucleus cochlearis anterior und Nucleus cochlearis posterior
3· Neuron in den Colliculi inferiores bzw. in den Nudei lemnisd laterales
4· Neuron im Corpus geniculatum mediale
' .
--(j) '- PATHOLOGJSCHE foRMEN DES NvswiMUS (UNWIUKORUCHES AuGENZITTERN)
• Vestibulärer, richtungsbestimmter Nystagmus bei einseitiger akuter Labyrinth-
störung (z. 8. peripherer LagerungsschwindeO
• Rotierender Spont4nnystagmus bei Läsionen der Medulla oblongata
• Blickrichtungsnystagmus ~i MS, Intoxikationen/Tumor in hinterer Schädelgrube
intrakranieller Verlauf extrakranieller Verlauf I ·~ afferente aahncn 1
N. vestibulocochlearis (VIII)
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VI
76 Hirnnerven
• Der N. gtossopharyngeus (HN IX) ist ein gemischter Nerv, der neben sensi-
blen und motorischen Anteilen auch Geschmacksfasern führt. Er versorgt
sensibel das Mittelohr, Teile der Zunge und des Pharynx und motorisch die
Muskeln des Pharynx. Oie sekretorischen Fasern ziehen als N. petrosus
minor zum Ganglion oticum und von dort aus zur Ohrspeicheldrüse. Mit
den Geschmacksfasern werden gustatorische Informationen von der
Zungenbasis zum Nucleus tractus solitarius geleitet.
N. glossopharyngeus (IX}
- - '• • • • Prmorueptottll für
GqliOII ~---. Blutdtudifld(!vng
suptnUS
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N,atttSSOfi11S (XI) z
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78 Hirnnerven
• Eine einseitige Lähmung des N. vagus (HN X), häufig gekoppelt mit einer
gleichseitigen Lähmung des N. glossopharyngeus, kann zu erheblichen
Störungen im Ablauf des Schluckvorgangs führen. Sie bleibt aber ohne
Auswirkungen an den Eingeweiden. Eine beidseitige Lähmung geht
jedoch mit schweren Atem- und Kreislauffehlfunktionen einher.
• An einigen Universitäten wird gelehrt, dass sich bei einem Patienten mit
gastroduodenalem Ulkus die Sekretion der Magensäure vermindern
lässt, indem die Rr. gastrici des N. vagus durchtrennt werden
(partielle Vagotomie). ln der Praxis wird diese Operation nicht mehr
durchgeführt, da sie mit zahlreichen Risiken verbunden ist.
HN X
Der N. vagus innerviert alle Kehlkopfmuskeln.
N. vagus (X) 9 ,.,, g
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I , 9 • M. cricothyrOtdeus
J M. constrlctor pharyngls Inferior
Gclflgl/on
superius ."" Q iatunu• ~~~~/:mllaut obcrlialb
ftQ' s's Kt~ lkopfschltimhnl untffllalb
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. . . . . . . . M. arytcnoidcus trans~mus
M. aryttnoldtus obllquus
M. a.yepiglottkvs
M. crlcoarytcnoidcus posterlor (•~iaJs"l
M. CTicoarytcnoldM l.ltcralis
ThyrT1US 9 ob I "d , M. thyroarytcnoidM
M. thyrotpiglottkus
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qhplu glatte Mus~ulatur des Ocsop~agus
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..,." :r:
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- parasympathische Fasern
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8o Hirnnerven
• Bei einem Ausfall des N. accessorius (HN XI) dreht sich der Kopf zur
läsionsseite. da der M. sternocleidomastoideus auf dieser Seite ausfällt.
Ferner kann daraus eine Atrophie des M. trapezius oder ein Herunterhängen
der Schultern resultieren. Ursachen hierfür können chirurgische Eingriffe
sein (z. B. lymphknotenexzision).
• Ejne einseitige Lähmung des N. hypogtossus (HN XII) führt zu einem Tonus·
verlust und zur Atrophie der entsprechenden Zungenhälfte und damit zu
einer Abweichung der Zungenspitze zur kranken Seite, was bei herausge-
streckter Zunge besonders deutlich wird. Supranukleäre Läsionen führen zu
Faszikulationen (Zuckungen von Muskelbündeln ohne Bewegungseffekt).
•
- 0.
, 'W - HN XI UND XII
• Der N. accessorius inne"'iert den M. sternocleidomastoideus und den
M. trapezius.
• Der N. hypoglossus innerviert alle Zungenmuskeln und den Mundboden.
• HN VIII: N. vestibulocochlearis
• HN IX: N. glossopharyngeus -- speziell viszeraefferent
somataafferent
viszeraafferent und -efferent,
speziell viszeraefferent
• HN X: N. vagus - somatoafferent, viszeraafferent
und -efferent,
• HN XI: N. accessorius
• HN XJI: N. hypogtossus -- speziell viszeraefferent
speziell viszeraefferent
somataefferent
intrakranieller Verlauf extrokranieller Verfauf I efferente Bahnen I
9 J' l J ' 11 ,,..
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N. acttSsorius (XI)
N. hypoglossus (XII)
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M. gtnioltyoidcus M. sf'11ogl0\w~ z
M.thyr~J M. "'rv9IO\WS
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M. OIIIOI!widM ll~Wnm~luf dt! l.ltflgt ::::s
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82 Spinalnerven
dorsal
96
Übersicht 83
ventral
88
84 Plexus cervicalis
86 P exus brachialis,
Pars supraclavicularis
88 Plexus brachialis,
Pars infraclavicularis
90 Nn. intercostales und
N. subcostalis
92 Plexus lumbalis
94 Plexus sacralis
96 Plexus pudendus und
Plexus coccygeus
84 Spinalnerven
• Die motorischen Anteile der dorsalen Äste der ersten drei Spinalnerven ver-
einigen sich, vergleichbar mit der Plexusbildung der ventralen Äste. Sie
steuern die feinen Bewegungen der Nackenmuskeln, die für das exakte
Zusammenspiel von Kopf und äußeren Augenmuskeln erforderlich sind.
• Ist das Zervikalmark zentral oder an den Wurzeln geschädigt, führt dies
zu einer Lähmung des Zwerchfells und damit zu einer erschwerten
Atmung. Gleiche Symptome treten bei einer peripheren Schädigung des
N. phrenicus auf.
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KENNMUSKELN
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-- Kurze Nackenmuskulatur
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V'1
86 Spinalnerven
• Durch seinen langen Verlauf auf dem M. serratus anterior ist die Gefahr
groß, dass der N. thorackus longus bei Operatjonen im Bereich der
Achselhöhle geschädigt wird.
• Betrifft die Schädigung die Pars infraclavicularis, spricht man von einer
unteren Plexuslähmung (Klumpkesche Lähmung; C8-Tt), bei der v. a.
die kleinen Handmuskeln betroffen sind.
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AuSFÄllE DER NERVENÄSTE DES Pl.ExUS B RACHIAUS, PARS SUPRACLAVJCULARIS
• N. dorsalis scapulae - Skapula lateralisiert und leicht abstehend
• N. thoradcus longus - Skapula alata
• N. suprascapularis - Außenrotation im Schultergelenk und leichte
Abduktionsschwäche
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--~ --
• es -
KENNMUSKElN
M. deltoideus, M. biceps brachii, M. supraspinatus,
• (6
-- M. infraspinatus
M . e.xtensor carpi radiaUs longus et brevis
• C7
• es
- M. triceps brachii, M. flexor carpi radialis
Mm. extensor pollicis longus et brevis, M. flexor carpi ulnaris,
M. extensor carpi ulnaris
,."", dotJGits -- motorische Innervation
sensible Versorgung
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M. ttrtS maJOr
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88 Spinalnerven
• Der N. ulnaris verläuft im Sulcus nervi ulnaris des Humerus. Ein leichter
Druck an dieser Stelle führt zu elektrisierenden Schmerzen im Unterarm
(Musikantenknochen). Eine schwere Schädigung des N. ulnaris verursacht
aufgrund des Ausfalls der Mm. interossei die so genannte Krallenhand. ln
seinem weiteren Verlauf zur Hand zieht der Nerv durch die Guyonsche Loge
zwischen dem oberflächlichen Ligamentum transversum carpi und dem
tiefer liegenden Retinaculum musculorum fte.xorum. Wird er dort ein·
geklemmt, zeigen sich dem Karpaltunnelsyndrom entsprechende
Symptome, jedoch an der ulnaren Seite der Hand.
• Der N. radiaUs verläuft in der Achselhöhle sehr weit kaudal. Dadurch wird er
bei Druck auf die Achselhöhle leicht geschädigt (z. B. durch Gehhilfen). Er
verläuft im Sulcus nervi radialis um den Humerus und kann bei Frakturen
verletzt werden. Die Streckfunktion im Ellbogen bleibt erhalten, da die Äste,
die den M. triceps brachii innervieren, weiter oben abgehen. Das leit-
symptom einer solchen Verletzung ist derVertust der Streckfunktion an den
Fingern und Handgelenken (Fallhand).
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C6
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1)diicis ICiflsus
90 Spinalnerven
• Die Rr. anteriores der zwölf Nn. thoracici werden als Nn. intercostales
bezeichnet Der zwölfte Interkostalnerv verläuft am Unterrand der
zwölften Rippe und heißt N. subcostalis.
• Die Nn. intercostales 7-11 treten durch das Diaphragma und erreichen
den kranialen Anteil des M. rectus abdominis, der hierdurch im Bereich
des epigastrischen Winkels eine besonders dichte Innervation aufweist.
Dieser Teil des Muskels steuert den feindosierten luftausstoß durch die
Stimmbänder beim Sprechen.
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T12
92 Spinalnerven
• Der N. femoralis innerviert alle Muskeln der ventralen Gruppe des Ober·
schenkels, alle Extensoren des Kniegelenks und beteiligt sich an der
Innervation des M. iliopsoas und des M. pectineus. Er verläuft innerhalb
des Beckens in der Muskelloge des M. iliopsoas. Bei Einblutungen in
diese Loge. die vor allem bei Blutern auftreten, kann der Nerv geschädigt
werden, und die Streckung des Knies ist nur noch kraftlos möglich.
Häufige Ursache ist eine zu hohe Dosierung von Blutgerinnungs·
medikamenten.
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KENNMUSKELN
• T1- T11
-- Mm. intercostales extemus et internus
M. iliopsoas, M. quadriceps femoris
--
• L3
• l4 M. tibiafis anterior
• Ls M. extensor hallucis longus, M. gluteus medius
• SI. S2
- M. biceps fern., M. gastrocnemius, M. gtuteus
max., Mm. peroneus brevis et longus (nur S1),
M. semimembranosus, M. semitendinosus
PLEXUS LUMBAUS
N. lliohypogastricus, N. llioinguina· l n I ndien
lis, N. genitofemoralis, N. (Utaneus gibt's kein
femoris lateralis, N. femoralis, frisches
N. obturatorius Obst.
Plexus lumbalis 93
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Plexus Iumbalts
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II
94 Spinalnerven
• Der N. suralis verläuft dicht unter der Haut, unmittelbar dorsal um den Mal
leolus lateralis. Er ist ein kräftiger, rein sensibler Nerv mit einem kleiner
Versorgungsgebiet auf der dorsalen Seite des Unterschenkels. Er wird of
biopsiert, um Erkrankungen des Nervensystems histologisch zu diagnosti
zieren und findet als autologes Nerventransplantat Verwendung.
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96 Spinalnerven
• Der Plexus sacralis (Ls-Ss) lässt sich formal in Plexus pudendus (S2-S4]
und Plexus coccygeus (S4-Co) unterteilen.
• Die Innervation des M. Ievator ani erfolgt über Rr. musculares aus derr
Plexus pudendus. Der M. sphincter ani internus unterliegt einem Dauer·
tonus, der vor allem durch sympathische Fasern vermittelt und aufrechl
erhalten wird. Der M. sphincter ani externus weist ebenfalls einer
Dauertonus auf, unterliegt aber durch die Nn. anales einer willkürlicher
Kontrolle. Bei der Defäkation kommt es zu parasympathisch vermittelter
peristaltischen Kontraktionen des Rektums bei gleichzeitiger Erschlaf.
fung der Sphinkter.
N. PUDENDUS
Der N. pudendus innerviert alle Muskeln des Perineum, den äußeren
AnalscMeßmuskel und die Haut von Penis und KUtoris.
Plexus pudendus und Plexus coccygeus 97
II
98 Vegetatives Nervensystem
Parasympathikus
Nd. accessorius n.
Ggl ciliart
oculomotori1
(Edinger-Wc:stphal) ._____. . ,. c====
Nd. salivat. sup. -+--~-- l Ggl. ptefY!lopalatinum
Nd. safi·nt. mf. .,___ - - - - - - Trinetldrüsr
Nd. dorsalis n. vagi -~
GL submandibularis
GL sublingualtS
Tradlca
Magen
IP"9 J
Pankreas
~NebeM~
Dünndarm
Dickdann
Rät um J
Harnblase l
GeschltdUSOfgant
J
Obersicht 99
Auge
Tränendriise
Nasmschltimhaut
Gl submandibularis
GI. SUblingualis
Mundschleimhaut
C8
Tl Gtandula parotidea
T2
Herz
TJ
T4 kdllkopf
TS Oesophagus
T6
Magen
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T9
l.eber/Gallet~gang
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T11 Pan~as
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T12 ~nni~
l1
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Dünndarm
Dickdarm
Rektum
Harnblast
Gcsdlled'ltsotgane
100 Vegetatives Nervensystem
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' "' . NEURONENSCHAlJ\JNG IM IlEGElATlVEN NERIIENSYSTEM
Sie verläuft über mindestens zwei Stationen, daher ist immer eine Umschaltung
erforderlich. Transmitter der präsynaptischen Anteile ist Acetylcholin (Ach).
Beim Parasympathikus wird Ach auch von den postsynaptischen Fasern ausge·
schüttet. Postganglionäre sympathische Fasern verwenden Noradrenalin (NA).
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Fs. orbitaUs sup Ganglion . ,'
clllare '· · .. -/
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n. pttroil minori\ c
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Parawmpathikus
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102 Vegetatives Nervensystem
• Vor allem Aorta und A. carotis besitzen Barorezeptoren, die durch Druck
des Blutes auf die Gefaßwände erzeugte mechanische Veränderungen
registrieren. Weiterhin enthalten beide Gefäße Chemosenseren zur
Registrierung der Blutgaswerte in Form von Glomus caroticum und
Glomus aorticum.
• Bei einem kräftigen Schlag auf die A. carotis im Bereich des Trigonum
caroticum kann es aufgrund der Reflexbögen zu Blutdruckabfall und Herz·
stillstand kommen, da der registrierte Druck zur Gegenregulation führt.
•
. ~:
AUFGABEN VON PAAASYMPATHII(US UND SYMPATHIKUS
Der Sympathikus bewirkt eine maximale Bereitstellung von Energie ("fight
or ftight"). Oie Parasympathikusaktivität überwiegt in Ruhephasen und
fordert die Regeneration ("rest and dlgest").
Herz und Lunge 103
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104 Vegetatives Nervensystem
12
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Ganglion PI. hepatlcus
T4 thoracicum
splanchnicum
Tl I
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Oanglia
T8 coellaca
T7
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Tl PI. pancreaticus 0"
Gan9lia PI. coellac:us
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T11 c
- -Parasympathikus c
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V'1
106 Vegetatives Nervensystem
• Die sympathischen Fasern ftir die Niere stammen aus den Ganglic
coeliaca und bitden den Plexus renalis, der die Nierengefäße sowie der
juxtaglomerulären Apparat innerviert.
• Die Hoden werden durch Fasern aus dem Plexus testicularis, die
Prostata aus dem Plexus prostaticus innerviert. Der Penis wird neben
den parasympathischen Nn. splanchnici auch von sympathischen Fasern
aus den Beckengeflechten erreicht.
• Beim Mann wird die Erektion parasysmpathisch über die Nn. splanchnid
pelvici (Nn. erigentes) gesteuert, die Ejakulation wird durch den
Sympathikus ausgelöst.
~an9lion
____ Sympathikus : ]
- - Parasympathikus
~.._
Te lhorac•cum
splanchnicum
"
Tl
ll
J\Cihftie.w6 Mift.
Ganglia
aorticorc na lia
PI. suprarcnalis
• Die vegetativen Fasern zur Innervation des Dickdarms stammen aus derr
Plexus mesentericus superior, welcher sympathische Anteile über dif
Nn. splanchnici und parasympathische Anteile über den N. vaguserhält
• Die vagale Innervation des Darms erfolgt etwa bis zur Mitte des Color
transversum (Cannon-Böhm-Punkt). Die folgenden Darmabschnitte
werden aus dem sakralen Anteil des Parasympathikus innerviert.
• Die parasympathischen Fasern für das Rektum stammen aus den sakra·
len Rückenmarkssegmenten und werden in den intramuralen Ganglien
umgeschaltet. Sympathische Fasern gelangen aus dem Plexus hypo·
gastricus inferior zum Rektum. Auch Colon descendens und Colon
sigmoideum werden parasympathisch aus dem Plexus hypogastricus
inferior versorgt.
-' (.:) .
- 'W '
VEGETATIVES NERVENSYsTEM UNO HoMOoSTASE
Das Zusammenspiel beider antagonistischer Anteile des vegetativen
Nervensystems dient der Erhaltung des Gleichgewichts der Körperfunktionen
(Homöostase). Wenn die Homöostase des Körpers durch somati sche vegetati-
ve Dysregulation gestört ist, kann das psychosomatische Ursachen haben.
Kolon und Rektum 109
Ganglion - - Sympathikus
thorac.ic:u m - -Parasympathikus
splanchnicum
Ganglia
codiaca
l8 Ganglia
aortico~nalia
19
Tn
PI. m~nt~ric:us
T12 sup. mit d~m Ganglion
m~nt~ricus sup.
L1
l2
L3
Pt hypogastricus
L4 su~ior
LS
51
PL
52
53
S4
ss
splanchnici
110 Sensibles Nervensystem
d orsa l
114
Obersicht 111
v~ntra l
114
LS
• Aufgabe des sensiblen Nervensystems ist es, Reize aus dem Körper-
inneren, der Körperoberfläche oder aus der Umgebung aufzunehmen,
weiterzuleiten und zu verarbeiten. Die Reizaufnahme erfolgt über spe·
zialisierte Strukturen (Rezeptoren). Anschließend werden die Erregungs·
muster über afferente Nerven bzw. aufsteigende ROckenmarksbahnen
der sensiblen Hirnrinde zugeleitet.
HN ~. N. maxillaris
----~~- HN V1, N. ophthaJmicus
- T - - -- N. supratrochlcaris
N. auriculo-
tcmporalis - - - - - l H- - R. zygomaticotcmporalis
~r-lf---:!t------- N. lacrimalis
N. occipitalis - I-- C2
major -.W..-1-- - R. zygomattcofa~lis
4r--- - N. tnfratrochlcaris
N. occipitalis -~-+
minor Rr. nasales extcmi
R. auricularis (aus N. dhmoidalis ant.)
(aus HN X. N. vagus.
lußercr <khötgang) ,.......---- N. infraorbltalis
N. auricularis =;..- - - - - N. buccalis
magnus
HN V1, N. mandibularis
dorsale - - - - - - - ,"--
Spinalncrvcnästc
--1-------- N. transvcrsus colli
Nn. supra- --,&---.,L- -
davicula -~ ---~
114 Sensibles Nervensystem
ventral
es
+ - - N. cutlneus brachii lateralis
superior (aus N. axillaris}
T2
Tl
N. cutaneus ----~r
antebrachii medialis
R. superficialis
nervi radialis
(aus N. radialis)
·'c8
•
N. ulnaris N. medianus
Nn. digitlies Nn. digitlies
palmares palmares
communes communes
et proprii et proprii
Obere Extremität 115
dorsal
--"'.....------ Nn. supraclaviculares
(aus Plexus cervicalis)
T4
TS N. cutaneus brachii
posterior
T6
I N. cutaneus brachii
,.,
I N. radiafis
Jateralis inferior
•• '
'
I
I
'
N. cutaneus I C6
• brachii posterior
brachii medialis
N. cutaneus - - - -T--
antebrachii medialis
Nn. digitales
dorsales
(aus R. super-
R. dorsalis ficialis nervi
radialis)
Nn. digitales
Nn. digitales
palmares
palmares proprii
proprii
(aus N. medianus)
116 Sensibles Nervensystem
N. genito-
femoralis
R. genitalis
l2
-4- - N. cutaneus
Rr. cutanei femoris
anteriores lateralis
(aus N. femoralis)
R. cutaneus - --1-
(aus N. obturatorius)
l4
N. cutaneus
N. saphenus - - - 11--- surae lateralis
(aus N. peroneus
communis)
N. cutaneus - - - +-,---f-
dorsalis
medialis
N. peroneus
superficialis N. cutaneus - --1--
dorsalis 'Ir-- - - - N. cutaneus
intermedius dorsalis lateralis
(aus N. suralis)
N. peroneus:---l..-'- ~- Nn. digitales
profundus dorsales pedis
Untere Extremität 117
dorsal
N. iliohypogastricus
Nn. clunium medii
- -4--+-- Nn. clunium superiorts
S3
N. cutaneus femoris
S2 lateralis
R. cutaneus n. obturatorii - t-
Sl
N. cutaneus femoris
posterior
R. cutaneus anterior ------ll-
(aus N. ftmoralis)
N. peroneus (fibularis)
N. saphenus, -----~ su perficia lis
Rr. cutanti cruris medialis
(aus N. femoralis)
N. plantans lateralis
N. plantaris medialis - - -- f--
118 Gelenke
125
Am. manus - - - - -
Obtres Sprunggelenk
• Art. talocruralis
ventral
122
125
124 Rumpf
Klinische
G&nk ~enkflächen Gelenktyp Funktion StruJcturen
Relevanz
lncisura davicularis funlctio- Htbung. Ligg. stemodavicu- Sclt~n
Mediales dtS Manubrium nelltS ~kung, lall! ant~rius et Luxation
Sd'lliisstlbein- stemi; FacitS arti- Kugel- Krei~ldre- posttrius;
gelmk cularis stemi der g~lmk hung, Vor- Ug. interclaviculare;
(Art. stemo- Extrunitas stemalis und Rück- Lig. costodavicu-
d~cularis) der Klavikula ~rtsführung lare; Discus art. aus
der Klavikula Faserkn~l
Articulationes membri supenores l"beri (Armgelenke)
Cavitas gl~noidalis Kugel- Rotation; Bandapparat (Lig. Luxationen;
am Angulus la~ra- gdenk Anttversion/ coracoacrom iale; Bankert-
Sdlulttrgelenk lis der Skapula (mit RetrOVersion; Lig. coracohumera- Läsion;
(Art. humeri) Labrum glenoidale); Adduktion/ I~; Ligg. glenohum~ Hili-Sachs-
Caput humeri Abduktion ralia); Bursae; Rota- lAsion
torenmanschdte
Articulatio cubiti (81~enk)
Kugel-, Aexion/
Blbogefl-
Or~. Extension;
gelenlc
Scfulmjer- Pro11a tion/
(Art cubib1
gelenk Supination
Oberarm- Kugelge- Aexion/ Perianuläre
Humerus
Ug. collaterale Luxation
speic:hcf'l- (Condytus): lenk (zwei Extension;
ulnare; (nu!'2 luxa-
gelenk Trochlea humeri; Freiheits- Rotation
Lig. collateraJe tion; Chas-
(Art. humero- Capitulum humeri; grade)
radiale; saignac-
radialis) Caput radii: Fovea
Ug. anulare radii; Lähmung)
Obermrldlen- articularis; Circum- Scfulmicr- Aexion/ Lig. quadratum; Heraus-
geJenk ~entia articularis; gelenk Extension (Dc1lud); rutschen
(Art. humero- Ulna: lncisurae
Mernbrana inter- des Radius-
ulnaris) trochlearis et
radialis
05St3 antebracnii kopfes tz. 8.
Prox. Bien- Oreh- Pronation/ bei kleinen
speic:hcf'l- gelenk Supination Kindern
gelenk (Art. infolge
radioulnaris ruckartigen
proximal is)
Zi~ensam
DistaltS Bien- lncisura uInaris dtS Orch- Pronation/ Lig. anulare radii: Arm)
speichen- Radius: Cin:um- gelenk Supination Membrana int~r-
gelenlc (Art. ~rentia articularis ossea antebradl~;
radioulnaris des Caput ulnae Chorda obliqua
distaf~S}
Articulationes manus (Gel~nlce der Hand)
Proximale Rächen Eigelenk Radial-/ Lig. radiocarpale Selten
der Ossa scaphoide- Ulnarabduk- dors.; üg. ra<fro- l..uxation·•
Proximales
um, lunaturnet tion; Palmar- carpaJe palm.; Radi~
Handgdenk
(Art. radio- triquetrUm; FacitS flexion/ Lig. ulnocarpale fraktur;
articula ris carp. des Dolsal- palm.; ügg. col- Chronisch~
carpartS)
Radius; Discus arti- extension lateral~ carpi radia- Polyarthritis
cularis I~ et ulnare
Obere Extremität 123
Klinische
Gclerd' Gelenkflächen GcJenktyp Funktion Strukturen
RdeYanZ
Articulation~ earpi =Articulatio rmdioc:arpalis und Articulat~ inkrc:atpal~
(Distal~ Handgelenk und Gelenke zwischen distalen und proximalen Handwurzelknochen)
Handwurzd- Rächen der benach- Amplli- Geringer Bewe- Ugg. inter-
gelenkt (Artt barten Ossa ca rpi arthrose gungsumfang earpalia
intert:arpales) in~a
Distale Rächen von Vetzahn- Palmarflexion/ Ug.. carpi Olronische
Os seaphoideum. Os tes Schar- Dorsalextension radiatum; Poly-
Distales lunaturn und Os tri- niergelenk Ligg.. inter- arthritis;
Handgelenk quetrum; proximale earpalia Arthrose;
(Art. medio- Rächen von Os tra- dorsalia, Karpaltun-
earpalis) pezium, Os trapuo- palmaria et ntlsyndrom;
ideum, Os eapitatum interossea Fraktu:rm
und Os hamatu:m v.a des
Ertlsenbein- Benachbarte Rächen Ebenes Vt&hieblichkeit üg. pisoha- Kahnbeins
gdenk des Os pisifonne und Gelenk tks Ettlsenbeins matum;
(Art. ossis Os triquetl'\J m nach radial/ulnar lig.piso-
pisiformis) bzw. distal/proximal metac:arpale
Handwum:l- Distale Rächen von Amplli- Geringer Ugg. carpo-
Mitttlhand- Os trapezoideum, atthrosen Bewegungsumfang metacarpalia
Gdmke Os capitatum und dorsalia et
(Artt carpo- Os harnatl.lm; 8ascs palmaria
metac:arpales) metac:arpales 1-5
Daumen- Distale Räche des Sattel- Abduktion/AclcM- Ug. trape- Rhizarthtose
sattelgdenk Os trapezium; Basis gelenk tion; Reposition/ ziometa-
(Art. arpo- ~tacarpalia 1 Opposition; carpale
metaarpalis Rexion/Extension;
pollicis) Zitkumdulction
Benachbarte Rächen Amphi- Bewegungen Ugg. met!- Band-
der Ossa meta- arthrostn gemeinsam mit carpalia dor- rupruren
Mittelh3nd- salia, palma-
carpaliae 2- 5 Artt. arpomcta-
knochen- ria ct inter-
arpales
ndlengelenke ossea; Ug.
(Artt inter-
metac:arpale
mmcatpal~)
tra~um
profundum
Caput mctacarpale; Kugel- Palmarflexion/Dor-
Fingergrund- salextcnsion;
8ascs phalanges gelmk
gelenkt! 2-5 Abduktion/Adduk-
proximales 2-5
(Artt. meta-
tion (bei Dorsa~
arpoph.al~
cxtcnsion); AAJfkn-/ Ugg. c:olla-
geae 2-5) teralia;
Innenrotation
ügg. palma-
Fi:ngennittd- Caput pha!angis Scharnier- Palmarflcxion/ Bouchard-
ria
gelenke proxirnalis; gelmk Dorsalextension Ar1ttrose
(Artt. inter- Bases phalanges rn1teinem
phalangcac: mediales 2-5 Freiheits-
proximales) grad
124 Gelenke
Klinische
Gdenk Gdenlcflächet~ Geltnktyp Funktion Strulctuml
Rtkvanz
Caput phalangis Scl1amio-- Palmar- ügg. tollate- H~rden-
Finget tlld- prox. 1; Caput gelenkmit fluion/ ralia; Arth~
gelmke (Artt phalanges mcäcae einem Frei- Oor5al- Ugg. palmaria
interphalan- 2-5. Base; pha- heitsgrad extension
gcae distales) langes distales 1- 5
Klinisdle
Gdmk Gdenkflid!m Gelenktyp Funktion Strukturen
Relevanz
7.- 10. Rippen- ~n~Ge!enk Passive Be- tigg. stcmoro.sta-
Rippen-
knorpel- lcnorpel w~ungen lia in traa rtio.lla ria
g~lce
bei der et radiata
(Artt.inttr- Atmung
chondral~)
\(linischt
Gelenk Gdmkfläc:nen ~le'tktyp Funktion Strukturen
Rtlennz
Distale Endet~ von Syndesmose Kaum Ug. tibiofibulare lnstabilitäten
Tibia und Fibula meßbarer anterius et !Valgus-t\'arus-
Bewegungs- posterius Instabilität vor-
umfang d~in~res
Syndes-
Sdlubladen-
mosis tibio-
phänomen);
fibularis
Meniskus-
sdl~den (meist
Mmiscus
medialis)
Artiwlationes ~ (Gelenke des Fußes)
Tibia: Facies arti- Sc:l1amier- Plantar- Medial· Ug. col- Rupturen des
tt~laris inferior et gelenk tlocion/ Jatttale mediale Ug. talofibulare
malleoli; OoGaloctcn- (deltoideum) mit anterius
Oberes Fibula. Facies arti- sion Pars tibionavicu- (Außenband-
Sprung- tt~la ris ma lleoli; laris; Pars tibio- riss); Knöchel-
gelcnk mit Talus (Trochlea talaris anterior et frakturen (Ein-
Malleolm- ta.i)· Facies super- posterior; Pars tcilung nadl
gabd (pro- ior; Facies malleo- tibiocalca nea; Weber)
ximaO laris medialis et latera Ug. col-
(Art. talo- lateralis lamale laterale
auralis) (Ugg. talofibulare
a nterius et pos-
terius: Ug. calca-
neofibulare)
Taus: Fades arti- Kugelgelenk. Prona tioo/ Zusa tzlidl zur
Unteres tt~lares navicularis aber nur ein Supination hinteren Kammer:
Sprung- et cak:anea (ante- Freiheits- Lig. calcanconavi-
gelenk rior et posterior) grad (Ver- culare plantare Pes valgus (Fuß
(Art. talo- in Pronations-
Ka ''a~: Facies bindung (Pfannen band);
c:alcanea- articulares talaris beider Lig. talonaviculare steUung);
naviwlaris) anterior et mcdia Kammern) Pes varus (Fuß
in Supinations-
Tatus. fac:ies ani- Sdlamier- Pronation/ Pars tibiocalcanea stdlung);
Unteres wlaris calcanea gelenk Supination des Lig. ddtoide- Klumpfuß
Sprung-
posterior; um; Ug. calcaneo- (Kombination
gelenk ICalkarcus: Fades fibulare: ligg.
(Art. sub- von ~ va·lgus
artitt~laris talans taloc:alcaneum und Pes varus)
talaris posterief latttal~ l!t media-
[taloodca-
le: Lig. talocafca-
neaD neum interosseum
Flächen von Art. Art. compo- Beitrag zur Lig. bifurcatum Amputatioo.s-
Chopart- talocalcaneo- sita Summen- (ug. calcaneona- Iinie
Gelmidinie navicu1aris et bewegung viculare. üg. ca1-
(Art. tars.i calcancocuboidea von Fuß- cancocuboideum);
transversa) wunel und üg. calcaneocu-
Mittelfuß boideum plantare
Untere Extremität 127
Klinische
Gelenk Gelenkflächen Gelenktyp Funktion Strukturen
R~l~nz
Amphi- Lig. bifu rcatu m
Fttsenbein-
SprungMin- arthrose (Pinzettenband =
gelenk Ug. calcaneona-
(Art. calcanto- vioJiare dorsale
tuboidea) und l..ig. calca-
neocuboida~m)
Zehen mittel- Caput der Phalanx Scharnier- Plantar- Ligg. collateralia; Harn merzehe;
und Endg~ proximalis bzw. gelenke flcxion/ Ugg. plantaria Krallenzehe
Jen~ (Artt media; Dotsllcxten-
iflttqlf ~alange- Basis drr Phalanx sion
ac ~is) media bzw. äastalis
128 Muskeln
M. trapczius -------------=-~r
M. infraspinatus ---------~1::.
M. ae l toi acus ---------+~
M. rhomboldeus - - - - -- --jf-+- -
M. ccrcs ma jor --------17=::;><~
M. latissfmus dorsi
M. brachioradialis - - - - --1
M. cxtcnsor carpi radia lis -----,F!-
Fascia thoraco lumbalis - --H-fl-l:r-
M. cxtensor digitorum
M. cxtc:nsor digiti minim1 - ....-r
M. adductor magnus - -
k - - - - - - - M. sternocleido-
M. trapezius mastoideus
M. biceps brachii
- - M. serratus ant.
M. brachio-
radiars
M. tensor /
fasciac Ia tac
M. pectineus
- - - M. pcroncus longus
M. adductor
longus
M. gracilis
M. gastrocnemius ------1~1-+.J
M. tioialis anterior - - - - --1t-
M. soleus _ _ _ _ _ _ ___...-
130 Muskeln
Pars nasal is ossis Galea aponcurtica; Ar. temporales des Ziehen der
M. corrugator tcmporalis Haut des mittleren N. Facialis (VII) Augenbrauen zur
supcrcilii Ori ttels der Nasenwurzel;
Augenbrauen .Oenkttstim"
Os nasale. ~rtr Anteil Hautzwisdlenraum Rr. boccal~ des Querfaltenbildung
M. pi'OC%n.IS des Na~kno~ls der Augenbrauen N. facialis (VII) der Nasenwurzel;
.Drohung•
Ortlita (ProttSSUS fron- Pars pal~bralis: Rr. temporales ct Pars pa ~bralis:
tarrs maxillae. Crista Haut Obc:l"·, Unterlid; zvgomatici d~ Lidschluss;
M. orbicularis lacrimalis antcrior, N. facialis (VII)
Pars orbitaus: Pars orbtta s:
oculi ügammtum palpdlrale Orbita-, Stirn- und Zukncifcn der
mediald Wangenhaut Augen
Kaudale Rache der Ala Knorpel und Haut R supcrior des Heben des ~ids
M.levator
minor des Os sphenoi- d~ Clbet1ids N. oculomotorius
palpcbt-ae dalc, kranial und \'ttl· (111)
supenans tral des Canalis optirus
Maxilla; Jugum alvto- Nasenflügel, Nasen- R. boccalis des Erweiterung der
lan: seitlicher lochrand; Cartilago N. facialis (VII) Nasenlöcher
M. nasafrs Schneide- und &kza.hn nasl latcralis;
Sdlnmplattc d~
Nasenrückens
Margo infraorbitalis Oberlip~ Anhcbung der
M.levat« maxJ11ae; Processus Oberlippe
labii frontafis maxillae;
SUperiofis M. orbicularis oris
Orbita. medial des Temporal und N. trodllearis (111.1 Blick nach kaudal
Canalis opticus kranial am Burbus über eine Rota-
oo:.lli, dorsal des tionsbcwegung
M. obliquus ÄqualOrs zum inneren
supmor Augcnwin~d nach
lattral; _jtw(JlS
5yncrgi~ am
anderen Au~
[·(.) .
S ECHS MUSKELH BEWEGEN DEN B ULBUS J ~ ' I
'
- ~ .- EJNTIILUNG
Silkrospinales System
Muskeln dieses Systems bilden den kräftigsten Tefl der autochthonen Rückenmuskulatur.
Oie kaudalen Muskeln entspringen mit einer gemeinsamen Sehnenplatte an der Dorsal·
ftäc:he des Os sacrum und der Crista iliaca. Sie inseri~ren seitlich der Medianebene an
Rippen. Qu~rfortsätzen und Processus mastoidei und helfen bel Inspiration und Exspira-
tion. Lhre Hauptfunktionen sind Extension und Lateralflexion von WS und Kopf.
Spinales System
Muskeln dieses Systems bilden die tiefste Schicht und verbinden die Dornfortsätze in
senkrechtem Verlauf. Sie unterstützen die Dorsalextension der WS und heUen z. T. bei
der Lateralflexion mit.
Transversospinales System
Muskeln dieses Systems bilden den oberflächlichsten Teil und dienen der Aufrichtung
des Rumpfes sowie, bei einseitiger Innervation. der Rotation der WS zur Gegenseite.
Rücken, autochthone Muskulatur 139
EJNTEIWNG (FORTSETZUNG)
Intertransversales System
Muskeln dieses _Systems verbinden in der Tiefe die Querfortsätze der WS bzw. die
ihnen entsprechenden Strukturen (Processus accessorii und Processus mamillares).
Sie wirken bei der Lateralflexion der gesamten WS und des Kopfes mit.
Spi notransversales System
Muskeln dieses Systems vertaufen im oberen Brust- und im Halswirbelsäulenbereich
und entspringen von den Domfortsätzen in diesem Gebiet. Sie ziehen schräg nach
oben außen ru den Querfortsätzen der HWS und zur Unea nuchae superior.
Aufgrund ihnes schrägen Verlaufs sind die Muskeln dieses Systems wichtig für die
Rotation der HWS und des Kopfes zur gleichen Seite.
Die Mm. splenii umspannen die tieferen Nackenmuskeln wie einen Gürtel von außen
und pressen sie gegen die WS, weshalb sie auch Riemenmuskeln genannt werden.
140 Muskeln
M. ttrtS rnajor
lae. dorsale Rädle; minoris humeri rss. C5-C7 Adduktion;
angrenzender Teil dtr Innenrotation
Margo lateralis scapu lat
Fossa subscapularis Tubtrculum minus N. subscapularis, lnnenrotation; Air
humeri, vordere CS+<:6 duktion (kranialer
Kapsel des Anteil); Anltvcf-
M. subsc:a-
Schu ltergelcnks sion (bei starktr
pularis
Abduktion); Rctro-
vttSion (bci staiter
An~on)
EUSOGENFlEXOREN
M. bkeps brachii, M. b rathialis. Die drei B's.
M. brachioradiaUs
144 Muskeln
Ursprung Funktion
---
Epicondylus lateralis Teilung in vier Sdlnen Handgelenk,
humeri; an die Finger 11-V, Grund·, Mittel·
M. atmsor
Ligamet~tum collatm- je~ils an die Basis und Endgelenke
digitDrum
le ulna~; der Phalanx inter- der F:nger:
Fascia antebrachii media et dist!lis R. profundus d~ Extension
N. radialis, C6-
Ulna, Dorsalfläche, Finger II, Dorsalapo- C8 Handgelen ..
distale H~lfte; neuro.se. Ul narstite Grund-, M"ttel-
~~ Membrana inttrossea und Endgele~ke
der "inger: Ex-
tension; Abduktion
P.Jimaraponeusose; Haut der Handfläche, R. superficialis Spannung der HaUt
~lmaris Rttinaculum museu- Ulna~ite des N. ulnaris, Schutz der ulna~
forum fltxorum manus C7-Tl leitungsbahnen
Cap t '1u'llerou "i! Teilung in vier Sdlnen N. medianus, Handgelenk,
re: Epicondylus an die Finger 11-V, 0-Tl Fingermitte •
M.fltxor mtdialis humeri; j eweils an die Basis gelenke: Atxion;
ä.gitorum Proctssus coronoidtus der Phalanxmedia Fingergrund-
superficialis ulnae; gelen e: Ad-
Capu rad .ale: duktion (hin zu
Radius, Ventralfläche Finger 111); Rexion
Ulna, proximale Teilung in vier $(hnen Finger 1•111 Handt:elen~. Mit·
\A::uderfläche; Fascia an die Finger II- V, je-- N. interosseus tel· und Endge-
M.fltxor antebrachii; weils an die Basis der anterior des te'1 e der Fillger:
digitDrum Membrana interossta Phalanx distlfas, durch N. medianus, Atxion; Finger·
profundus die zweigeteilte Sdlne CS-Tl ; grundgelen~e:
d~ M. fltxor digi- Finger II ""'": Adduktion (hin zu
tDrum superficialis N. ulnaris, C8-Tl Finger 111); Fltxion
-pa '1ares · Os me- Phalang~ der Finger R. profundus des F''1gergrund·
Mm. tacarpi II, Unarscite; II, JV und V, in die N. ulnartS. CS- gelenke
interossci -oalmares 1: Os me-- Strtebponeurosen Tl Adduktion; Rexion;
palmart:S tacarpi 111, Radia~ite; einstrahlend FingeMl "te •
1-lll <:>alnarl's IJ: Os me-- gelenkP: Extensiof!
ta<:arpi V, Radialseite
kweils an det~ einan- Phalanx proximalis in- R. profundus d~ Mittelhand·
der zugewandten dicis, basale Radial- N. ulnaris, C8-Tl nocher ~eter ~:
Mrn.. Abduktion; Atxiofl;
Seiten zwtier benach- seite; F nger IIL
inttrossd bartv Met!lcarpa~ RadiaJ.. und Ulnarscire; Fingergr<~nd
dorsales
lcnochen f1.,ge I' Ulna~ite; gelenke: Extension
rnanus I-IV
l'nger !1-1 ' Stttd-
aponeurose
$(hnen der tiefen Finger, Radialseiten im Mm ... b'~ Finge g <~n1
Fingtrfltxoren; Bereich der Stredc- I• I N. medianus, geien " Atxion;
Mm.lum- Finger - tinköpfig; aponeufll§tfl CB-Tl ; '-' m FingeMl ttoel· nd
bricales Finger III+IV· zwc:i- u~bnc. ..rv: -erd~lenke:
rnanus I-IV köpftg R. profundus des Extension
N. ulnaris.. C8-T1
Mittelhand und Thenar 145
' ,
- C) -
~ 'W '
NUMMERIERUNG
Vorsicht! Oie Nummerierung der Muskeln mit römischen Ziffern entspricht nicht der
-
Nummerierung der Anger, zu denen sie ziehen.
• M. interosseus palmaris l - zieht zu Finger II
• M. interosseus palmaris II - zieht zu Finger IV
• M. interosseus palmaris 111 - zieht zu Finger V
• M. interosseus dorsalis I
-- zieht 2U Finger n
•
•
•
M. interosseus dorsalis II
M. interosseus dorsalis 111
M. interosseus dorsaUs IV -- zieht zu Finger 111
zieht zu Finger IV
zieht zu Finger V
•
•
M. tumbric.alis I
M. lumbricalis II --- zieht zu Finger II
zieht zu Finger 111
•
•
M.lumbricalis 111
M. lumbricalis IV
- zieht zu Finger IV
zieht zu Finger V
'
- 0 -
-~ ' M USKUL.AJUR DES DAUMENBAllENS
Der N. meclianus versorgt die oberfläc:h· Der N. ulnarls versorgt die tiefe Schicht
liehe und die mittlere Schicht der Daumen- der Daumenballenmuskulatur:
ballenmuskulatur: • Caput prorundum des M. ftexor pollids
• M. abdudor pollids brevls brevis
• M. opponens pollids • M. addudor poilleis
• Caput superfidale des M. ftexor pollids
brevis Der R. profundus des N. radiales versorgt
die Extensoren des Daumens:
• M. extensor pollids brevis
• M. extensor poltleis longus
Thenar und Hypothenar 147
'
. (j) ,· ltfTERXOSTALMUSKUlATUR
Die FunJttionsbezeichnung der Muskeln beginnt jeweils mit der entgegengesetzten Silbe
des Namens der Interkostalmuskeln:
• Mm. intercostales extemi
• Mm. intercostales intemi
Ausnahme:
-- Inspiration
Exspiration
Oie zwischen den Rippenknorpeln Liegenden Teile der Mm. intemi wirken inspiratorisch.
Thorax und Abdomen 149
Ctista iliaca: 12. Rippe. buclalc Nn. wtcn:osta1es, Seitneigung zur gleichen
Ligamentum ifo- lkgrmzung: T12-l1; Seite
lumbale ProttsSUS costa les, N subcosta!1s T12:
M.q~
l1-l4 N Uiohypogastri-
lwnborum
cus. T12-l1 :
N. Uioinguinalis, l 1
, I
- ~ .· M USXULATUR DES 8 E(J(ENS
• Im weiblichen Beckenboden bildet die Muskulatur die Form einer acht. Ventralliegen
Fasern um den Ausgang von Vagina und Urethra, dorsal um den Anus. Der Kreuzungs-
punkt liegt in der Mitte des Dammes.
• Rechter und linker M. Ievator ani setzen sich zu einer U-Form zusammen. Sie bilden den
rechten und linken Le~~atorschenkel und lassen in der Mine das Levator-Tor frei.
Beckenboden und Hüftgelenk 151
HQftgelenk.· Ab-
M. gluteus duktion; ventraler
medius Anteil: lnncnrotation;
Ala ossis ischii zwischen Aexion; dorsaler
N gluteus supcrior,
ünca glutta anterior Trochanter rnajor Anteil: Aulkn-
l4-S1
und posterior rotation; Exten510n;
Becken: Vertlin-
M. gluteus detung des Absin~em
minimus auf der Spielbeinseite
M. iliopsois
Fossa lliaca; Spina iliaca N. mnoratis. l2+LJ
inferior, I.Jqarnetltu m
M.iliac:us iliolumba e; ~tum
sacroiliacum antuius Huftgelenk: ACKion;
Distal des Becken: Ki~"9
Trochant~r minor nach w:ntral;
Wi~lkörper T12-l5. Rr. V(lltfilcs, l2-l4 lordosicrung der LWS
M. psoas ~tm~ ;
major Plcxtssus c:ostalts ll-LS
MUSKULATUR IM KNIEBEREICH
• Alle Muskeln, die eine Flexion im Kniegelenk bewirken, finden ihren Ursprung im Tuber
ischiadic.um.
• Alle Kniegelenksflexoren bewirken eine Extension im Hüftgelenk..
• Der M. quadriceps femoris ist derwichtigste Strecker des Kniegelenks.
Knie- und Fußgelenke 155
M. abdudor
Tuber calcanei, mMialer Pflalanx proximalis N. plantans Gr~"zPhengrund·
Saginalebene
Frontatebene
kranial Transversalebene
Transversalachse ..,i
lc3udal
dorsal
'
Anatom~ Rjchtungshw!ichnungen
Achse EbMe
Longitudinal~ Front:aldle~
Transversalachse Transversalebene
Sagittalachse Sagittalebene, McdiosllgittaldJcnt
Achsen und Richtungen 161
L.atcin
anmior Wtittr vo~ liegend
caudat Unterhalb; in Richtung St~ßbentnde
aanial Obcrtla lb; kopfw511S
dcctcr Rechts. rechte ~tt des Patitntrn
distal Rumpffern
dolsal Zur IC&pM\idscitt hin
fibulat Zur Fibula hin
inferior W~tcr unttnlicgend
lattral Stitlich
mediat Zur Mittt hin
pa!mar Zur Handflactle ~nd
plentar Zur Fußsohle ~end
poskrior Wetter hinttn Ii~
profundu.s r~ftr~
proximal Rumpfnah
radial ln Richtung Radius
smiste' Unks, hnkc Seite des Patienten
S~Jpcrficial ~lichcr liegend
temporal Schläfenwärts
~gungsridrtungen
Abduktion Anhdltn nadllattral
Addl.lktion Absenken nach medtal
Antcversion Anhtben nach -m~tral
Exttn.Sion Strttkung
Fkxion Beugung
Pronation Hand: Ormm des Daumens nach lateral; Fu6: Heben des medialtn Randes
RnrtMJsion Anheben nach dorsal
Rotation Drehung
SupuWion Hand: Drdlen des 03umens nach medial; Fuß: Heben des latC!illen Ibndes
162 Anhang
Eder, Max/ Gecligtc. Peter (Hrsg.): Allge- Klinke, Rainer/ Silbernagl. Stefan (Hrsg.):
meine Pathologie und pathologische Ana- Lehrbuch der Physiologie. 4- überarbeite-
tomie. 33· neubearbeitete und erweiterte te Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart,
Auflage. Springer Verlag, Heldeiberg 1990 New York 2003
Frick. Hans/ Leonhardt, H!lmut/ Starck. Platzer, Wemer: Tasc:henatlas der Anatomie
Dietrich et al: Spezielle Anatomie. Bd. 2: für Studium und Praxis. Bd. 1: Bewe-
Eingeweide, Nervensystem, Systematik gungsapparat. 8. korrigierte Auflage.
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I - superficiale 145 f.
- superius 131
- transversum 146, 157
- ulnae 122
- clltoridis 26, 150
- recti 22, so
- penis tso
- dliare 8, 32
- ditoridis 62
104, 106, toS
-,vegetative 104, to6, toS,
159
Fissura
- orbitalis superior 158
Index 167