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deutscher

Haupteintrag
Hinweis zur
Etymologie

Orangenöl. Durch Kaltpressung der wichtige


Fruchtschale gewonnenes Öl mit ausglei- Tipps
chender, stimmungserhellender Wir- zur Pflege
kung, anzuwenden als Waschwasserzu-
satz, in neutralem Öl als Körperöl und
in der Duftlampe; geeignet zur Entfer-
nung von Pßasterresten; nicht anzuwen-
den bei einer Allergie gegen
Zitrusfrüchte. (j~~~sches;
theraple)
• orangeoil

Synonymie
zum Stichwort Schale einer Orange Verwels auf
häufig bei adipösen Fraue.n im Gesäß- andere
oder Oberschenkelbereich oder in Form Einträge
einer runzlig eingezogenen Haut ei fort- im Lexikon
geschrittenem Brustkrebs auf. .a. Zell ·
tis)
• peau d'orange; orange peel skin
orbikular. (kreisrund). Zu einer Kreisform
gehörend, kreisf<irmig.
_ Jl'l(: orbiculus, kleiner Kreis J
amerikanische ~rbicular
Übersetzung
Orbita. [Augenhöhle). Eine von zwei koni-
des Haupt- schen Höhlen im vorderen Teil des Schä-
eintrags delknochens, die jeweils einen Augapfel
und die damit verbundenen Strukturen
enthalten, z.B. Muskeln: Neryen und Blut-
gefaße des Auges. - {i~_fJ.dJi..!:.2~I.J~b2,j_Li!,!ttal!l,l,Jl"-----~) nützliche
• orbit grammati-
Orbitographie. Einsatz der -+ Radiologie kallsehe
zur Untersuchung der Knochenhöhle, die Hinweise
den Augapfel enthält
• orbitography

Orchi(d)ektomie. Chirurgische Maßnahme


zur Entfernung eines oder beider Hoden.
Springer Lexikon Pflege
Springer-V erlag Berlin Heidelberg GmbH
K. A. Anderson · L. E. Anderson
A. Dröber · U. Villwock (Hrsg.)

Springer
Lexikon Pflege
Aus dem Amerikanischen
übersetzt und überarbeitet
von A. Dröber und U. Villwock

2., überarbeitete und aktualisierte Auflage

Mit 120 Abbildungen und 10 Tabellen

~Springer
Zuschriften und Anregungen an:

Angie Dröber oder Springer Verlag


Langer Weg 45 Lexika
73732 Esslingen z.Hd. Dr. Thomas Mager
Tiergartenstraße 17
Ute Villwock 69121 Heidelberg
Bahnhofstraße 3
69115 Heidelberg

Authorized translation of the original


English language edition

MOSBY'S POCKET DICTIONARY OF MEDICINE; NURSING AND ALLIED HEALTH 3e


By:
K. Anderson & L. Anderson

Copyright © 1998 by Mosby-Year Book, Inc. St. Louis, Missouri.

Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme


Springer-Lexikon Pflege I Hrsg.: Kenneth A. Anderson ... Aus dem Amerikan. übers.
von A. Dröber ; U. Villwock. - 2., völlig überarb. Aufl .. -

Früher u.d.T.: Anderson, Kenneth A.: Springer-Lexikon Pflege

ISBN 978-3-662-01100-3 ISBN 978-3-662-01099-0 (eBook)


DOI 10.1007/978-3-662-01099-0

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesonde-
re die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und
Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen
Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs-
weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen
dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen
des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9· September 1965 in
der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig.
Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.

http://www.springer.de/medizin

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2002


Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2002
Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 2002
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als
frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Herstellung: Andreas Gösling, Heidelberg


Satz: medio Technologies AG, Berlin
Einbandgestaltung: de'blik, Berlin
Gedruckt auf säurefreiem Papier - SPIN: 10790819 14/3134/AG- 54 3 2 1 o
-
Vorwort zur zweiten Auflage ·-------
Nach der positiven Resonanz auf die erste Auflage des Springer Lexikon
Pflege, sahen wir uns darin bestärkt, baldmöglichst eine zweite Auflage
herauszugeben. Die Besonderheit dieser zweiten Auflage liegt darin, dass
wir einen Beirat von Pflegeexperten gewinnen konnten, die uns mit ihrer
Erfahrung und ihrem Wissen zur Seite standen und uns kompetent
berieten, welche Begriffe in Ausbildung, Praxis und Wissenschaft der
Pflege besondere Relevanz haben. Sie haben unter großem Zeitaufwand
mit uns zusammen über soo neue Definitionen erstellt, die dem aktuellen
Wissensstand in der Pflege entsprechen. Wir möchten an dieser Stelle allen
Beiratsmitgliedern ganz besonders für die hervorragende Zusammen-
arbeit danken!
Abgesehen von der Aufnahme der neuen Begriffe, worunter die
medizinischen Definitionen von einem Neurologen und einer Ärztin
kritisch geprüft wurden - auch ihnen herzlichen Dank -, haben wir
zahlreiche bereits vorhandene Definitionen überarbeitet und aktualisiert.
Eine weitere augenfällige Neuerung sind die Abbildungen und Tabellen,
die auf Wunsch vieler Leser aufgenommen wurden. Wir haben uns dabei
bemüht, ausschließlich pflegerische Zeichnungen zu berücksichtigen, und
auf die Darstellung von Krankheitsbildern bewusst verzichtet.
Unseren Lesern danken wir für ihre Resonanz und die vielen Anregungen
im Zusammenhang mit der ersten Auflage des Springer Lexikon Pflege,
die außerordentlich hilfreich und sehr ermutigend für uns waren. Wir
freuen uns auch weiterhin auf konstruktive Beiträge und Hinweise.
Dem Team vom Springer Verlag möchten wir ausdrücklich für die tat-
kräftige Unterstützung bei der Realisierung der zweiten Auflage danken.
Dabei sind insbesondere Frau Friedrichsen, Herr Gösling, Frau Hartmann,
Herr Dr. Mager und Herr Dr. Reuß zu nennen.

Angie Dröber
und
Ute Villwock
-
Vorwort zur ersten Auflage

Ein weiteres Lexikon für die Berufsgruppe der Pflegenden in den Berei-
chen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Altenpflege und Entbindungs-
pflege, ist das wirklich erforderlich? Wir meinen ja, da ein kompaktes
Nachschlagewerk, das pflegerische und die wichtigsten medizinischen
Begriffe knapp, präzise und verständlich definiert, fehlt.
Das handliche Springer Lexikon Pflege soll einer schnellen Orien-
tierung und zum raschen Nachschlagen fachlicher Begriffe dienen, z.B. im
Stationszimmer oder zu Hause am Schreibtisch. Auf eine ausführliche
Darstellung komplizierter Zusammenhänge sowie auf die Erklärung
seltener Krankheitsbilder wurde weitestgehend verzichtet. Damit ist das
Werk weder eine Kurzform eines medizinischen Lexikons - noch ersetzt es
ein Lehrbuch.
Ausgangspunkt und Basis unserer Arbeit war der amerikanische
Bestseller Mosby's Pocket Dictionary of Medicine, Nursing & Allied Health
- ein umfassendes Werk, das Begriffe aus dem medizinischen Bereich
großflächig abdeckt. Aus diesem Datenschatz wurden sämtliche Begriffe
hinsichtlich ihrer Pflegerelevanz sorgfältig geprüft, übersetzt und ggf.
inhaltlich bearbeitet, d.h. die Definitionen je nach Bedarf erweitert,
verkürzt oder anderweitig verändert. Gleichzeitig haben wir fehlende, für
den deutschsprachigen Raum bedeutende Begriffe mit ihren Definitionen,
wie z.B. Prophylaxen, neu aufgenommen.
Zu jedem Eintrag ist die englische Übersetzung angegeben, und im
Anhang zusätzlich ein Glossar der englischen Wörter mit der jeweiligen
deutschen Übersetzung aufgeführt. Dadurch eignet sich das Buch über
den eigentlichen Zweck hinaus optimal als Grundlage für die Verständi-
gung mit englischsprechenden Patienten, als Verständnishilfe für
englische Fachliteratur und nicht zuletzt für die Vorbereitung eines
Arbeitsaufenthalts im englischsprachigen bzw. amerikanischen Ausland.
Die Schwierigkeit bei unserer Arbeit lag in dem Anspruch, ein Werk zu
erstellen, das sowohl für Pflegeschüler als auch für Pflegeexperten geeignet
ist. Dabei durften die Erklärungen den Pflegeschüler nicht überfordern
und dem Experten nicht zu banal erscheinen. Diesem Anspruch gerecht zu
werden war nicht immer einfach. Wir entschieden uns dafür, nach
Möglichkeit zuerst den deutschen Begriff zu nennen und den
Fachausdruck in Klammern anzufügen. Bei anatomischen Ausdrücken, wie
z.B. Arterien, Venen, Muskeln etc. haben wir aus pädagogischen Erwä-
gungen die deutschen Begriffe als gesonderten Eintrag mit Verweis auf den
Fachbegriff aufgenommen, die Erklärung jedoch unter dem Fachausdruck
angeführt. Der Pflegeexperte findet im Springer Lexikon Pflege alle
aktuellen Pflegediagnosen und -interventionen.
Für die Bearbeitung dieses Projekts konnten wir aus einem großen
Erfahrungsschatz in der medizinischen Praxis schöpfen: Frau Dröber ist
Hebamme mit Berufserfahrung auf der Entbindungs- und Wochenstation
sowie in der Vor- und Nachsorge für Schwangere und Wöchnerinnen. Frau
Villwock arbeitete mehrere Jahre als Krankenschwester vorwiegend in der
Intensivpflege und der Gemeindekrankenpflege. Unsere sprachliche
Kompetenz erwarben wir beide im Rahmen eines übersetzerstudiums
und durch die Tätigkeit als Übersetzer pflegerischer Fachliteratur für
diverse Verlage.
Das vorliegende Werk kann natürlich nur eine Momentaufnahme des
heutigen Wissenstandes sein. Der ständige Wissenszuwachs, insbesondere
in der noch jungen Pflegewissenschaft und Pflegeforschung, bringt immer
neue Termini hervor, die nur schrittweise in überarbeitete Neuauflagen
eingebunden werden können. Dieser zukünftigen Aufgabe wollen wir uns
gerne stellen. Mit diesem Grundwerk haben wir jedoch unseres Erachtens
eine solide Basis für diese Arbeit geschaffen. Wir würden uns freuen, wenn
uns Ihre Anregungen, Verbesserungs- und Ergänzungsvorschläge dabei
begleiten, und wünschen dem Werk eine breite Akzeptanz und Ver-
breitung unter den Pflegenden.
Wir danken dem Springer Verlag und seinen an dem Werk beteiligten
Mitarbeitern aus den Bereichen Planung, Herstellung und Marketing
herzlich, die die Realisierung dieses Projektes ermöglicht und uns dabei
unterstützt haben.

Angie Dröber
und
Ute Villwock
\ 111 Herausgebelinnen •.

Die Herausgeberinnen

Angie Dröber
Geb. 1964 in Hof/Saale. 1986-89 Ausbildung
zur Hebamme in Berlin-Neukölln, 1989-98
angestellt als Kreißsaal-Hebamme in ver-
schiedenen Kliniken, zusätzliche freiberuf-
liche Tätigkeit in der Wochenbettpflege und
Nachsorge. 1991-97 Studium am Institut für
Dolmetschen und Übersetzen der Universi-
tät Heidelberg, Abschluss: Diplom-Überset-
zerin für die Sprachen Englisch und Spanisch.
Im Rahmen des Studiums 10-monatiger
Aufenthalt in England mit Lehrtätigkeit und
3-monatiges Arbeitspraktikum in Spanien.
Seit 1998 freiberufliche Übersetzerio mit den
Fachgebieten Medizin, Pflege, Technik und
Software- Lokalisierung.

Ute Villwock
Geb. 1964 in Hanau/Main. 1983-86 Ausbil-
dung zur Krankenschwester im Stadtkran-
kenhaus Hanau, 1986-89 Internistische
Intensivstation Stadtkrankenhaus Hanau,
1989 Anästhesiologische Intensivstation
Thoraxklinik Heidelberg. 1989-94 Studium
am Institut für Dolmetschen und Übersetzen
der Universität Heidelberg, Abschluss:
Akademisch Geprüfte Übersetzerio für die
Sprachen Französisch und Englisch. Wäh-
rend des Studiums Auslandsaufenthalt in
Frankreich 1992, 1994-95 ambulante Pflege
in Heidelberg, 1998/99 Auslandsaufenthalt in
England (ambulante Pflege in Bourne-
mouth). Seit 1994 freiberufliche Arbeit als
Übersetzerio für Pflegeliteratur in verschie-
denen Fachverlagen.
Der Pflegebeirat

Claudia Doyen
-
Geb. 1967 in Papenburg, Emsland. Berufsausbildung zur Artzhelferin.
-
Berufsausbildung zur Krankenschwester. Tätigkeit als Krankenschwester:
Intensivstation, Innere Abteilung, HNO-OP, Augen-OP, Chirurgische
Abteilung, Gynäkologische Abteilung.1994/96 Weiterbildung für Aufgaben
der Pflegedienstleitung und der Unterrichtstätigkeit an Schulen für
Pflegeberufe an der Wemer-Schule in Göttingen. Seit 1996 Lehrerin für
Pflegeberufe am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wehnen im
Fachbereich Pflege.

Carsten Drude
Geb. 1968 in Menden, Sauerland. Berufsausbildung zum Krankenpfleger,
Examen 1990. Praktische Pflegetätigkeit in verschiedenen Fachabteilun-
gen, schwerpunktmäßig im intensivpflegerischen Bereich. Einjähriger
Auslandsaufenthalt in der Schweiz, dabei Tätigkeit als Krankenpfleger in
der Akutpsychiatrie. Seit 1995 als Lehrer und Praxisanleiter an ver-
schiedenen Krankenpflegeschulen tätig, zuletzt an der Kranken- und Kin-
derkrankenpflegeschule des Universitätsklinikums Münster, Abschluss:
Diplom. 1999-2001 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Veröffentlichungen: Autor des Arbeitsbuches zu "Pflege heute", München/
Jena 2000.

Hans Günther
Geb. 1960 in Koblenz. Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann.
1982 Examen als Krankenpfleger, Weiterbildung zur Stationsleitung und
zum Lehrer für Krankenpflege. Seit 1992 als Lehrer für Krankenpflege an
der Hunsrück-Klinik kreuznacher diakonie in Simmern/Hunsrück, seit
1994 stellvertretender Schulleiter. Ehrenamtliche Tätigkeit als Ausbilder
und Rettungsassistent bei der Johanniter Unfall-Hilfe. Mitarbeit an einem
Lehrbuch für den Rettungsdienst.

Hartwig Humbert
Geb. 1955 in Speyer. Krankenpflegeausbildung, 1978-82 Pflegetätigkeit in
der Inneren Medizin, Psychiatrie, Intensivmedizin und Anästhesie,
1982-84 Weiterbildung zum Lehrer für Pflegeberufe, diverse
Lehrtätigkeiten in Aus-, Fort- und Weiterbildung. Seit 1986 Leiter der
Krankenpflegeschule der ASKLEPIOS-Südpfalzkliniken in Kandel/Pfalz.
1995-96 Kontaktstudium "Psychologische Gesundheitsförderung",
1997-99 Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Ludwigshafen, seit 1995
Ausbildung in psychotherapeutischer Beratung.
-
Sirnon Jörg
Geb. 1972 in Mönchengladbach, Nordrhein-Westfalen. Ausbildung zum
Altenhelfer, Berufsausbildung zum Krankenpfleger. Seit 1999 Studium der
Pflegewissenschaften an der Katholischen Fachhochschule (KFH)
Nordrheinwestfalen in Köln, seit 2000 als Schulassistent tätig. Arbeits- und
Interessenschwerpunkte: Intensivpflege, Pflegewissenschaft, Kinästhetik
und Basale Stimulation.

German Quernheim
Geb. 1964 in Limburg an der Lahn. Berufsausbildung zum Krankenpfleger,
Fachweiterbildung zum Praxisanleiter, Studium an der Katholischen
Fachhochschule Norddeutschland in Osnabrück zum Diplom Pflegepäda-
gogen (FH). Seit 1995 Lehrer an der Krankenpflegeschule der Barmher-
zigen Brüder in Montabaur. Dozententätigkeit für Verbände und Kliniken,
Lehrauftrag an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Arbeitsschwer-
punkte: Praktische Ausbildung in Pflegeberufen. Veröffentlichungen:
"Spielend anleiten: Praktische Hilfen für die Pflegeausbildung",
München/Jena, sowie Artikel in der Fachpresse.

Elke Rohs
Geb. 1964 in Dorsten, Nordrhein-Westfalen. Berufsausbildung zur Kran-
kenschwester. Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe. 1995-97
Tätigkeit im Pflegemanagement mit dem Arbeitsschwerpunkt
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. Seit 1998 Leitung der
Krankenpflegeschule Gemeinschaftskrankenhaus St. Elisabeth/St. Petrus
gGmbH in Bonn, Mitarbeit an Projekten im Rahmen des European
Foundation of Quality Management mit anschließender
Assessorenausbildung.

Claudia Schwartz
Geb. 1959 in Waltrop, Nordrhein-Westfalen. Berufsausbildung zur Kran-
kenschwester, 1983-1990 Tätigkeit auf verschiedenen Intensivstationen,
1988-1990 Weiterbildung zur Fachkrankenschwester für Intensivpflege in
Basel (Schweiz), 1990-92 Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe in
Bad Kreuznach. Seit 1993 Lehrtätigkeit in der Weiterbildungsstätte der Dr.-
Horst -Schmidt -Kliniken GmbH, Wiesbaden. Arbeitsschwerpunkte: Neuro-
chirurgische und Internistische Intensivpflege. Ehrenamtliche Tätigkeit:
seit 1994 Landesbeauftragte für Hessen der Deutschen Gesellschaft für
Fachkrankenpflege e.V. (DGF). 1997-99 stellvertretende Geschäftsführerirr
und seit 1999 2. Vorsitzende des DGF. Seit 1996 Mitglied im Fachbeirat
Pflege des Hessischen Sozialministeriums.
Hinweise zum Gebrauch des Lexikons und des Wörterbuches
Springer Lexikon pflege

Schriftarten und Symbole


Zur schnellen Orientierung wurden folgende Schriftarten und Symbole
verwendet:
Halbfttl: blau sind jeweils alle deutschen Stichworte
ausgezeichnet.
(in Klammer nach dem Stichwort) stehen das Synonym bzw. die Synony-
me zum Stichwort.
Grundschrift Die Definition des Begriffes erscheint
in der sog. Grundschrift.
~ im laufenden Text Verweis auf Fachbegriffe, innerhalb
einer Definition zur vertiefenden
Information. Hierbei ist zu beachten,
dass dabei der gesamte Begriff
gekennzeichnet ist, die Einordnung
sich aber meist nach dem Substantiv
richtet (siehe Zusammengesetzte
Stichworte).
(s.a.) siehe auch weist auf Informationen zu
einem verwandten übergeordneten
Thema am Ende der Definition hin.
[Die Herkunft des Begriffes erscheint
in eckigen Klammern nach der
Definition) hierbei werden folgende Abkürzun-
gen verwendet :
arab.: arabisch
engl.: englisch
frz.: französisch
griech.: griechisch
lat.: lateinisch
-adj. Gibt bei Bedarf das entsprechende
Adjektiv (Eigenschaftswort) zum
Stichwort an.
nach der Flagge folgt die ameri-
kanische Übersetzung des Stichwor-
tes.
XII Honwe1se zum Gebrauch ,

blau hinterlegte Begriffe heben besonders pflegerelevante Be-


bzw. Abschnitte griffe und pflegerische Tätigkeiten
hervor.

Anordnung der Stichwörter


Die Stichworte des lexikalischen Teiles als auch diejenigen des
Wörterbuches sind alphabetisch sortiert. Die Umlaute (ä, ö, ü) werden
dabei wie ae, oe, ue behandelt.
Zahlen oder Bindestriche vor Stichworten (24-Stunden-Urin; -itis) bzw. in
Stichworten (A-Lagerung) werden nicht berücksichtigt, d.h. die
Stichworte sind streng alphabetisch eingeordnet; so finden Sie z.B. 24-
Stunden-Urin unter <st>, -itis unter <it> und A-Lagerung unter <al>.

Zusammengesetzte Stichworte
Stichworte bestehend aus Adjektiv und Substantiv finden Sie unter dem
Buchstaben des Substantivs, z.B. insulinpflichtiger Diabetes unter
Diabetes, insulinpflichtiger
Ausnahme: feststehende Begriffe, z.B. Akutes Abdomen. Bei Abweichun-
gen von der Regel wird auf die entsprechende Einordnung verwiesen.

Fachbegriffe und deutsche Begriffe


Nach Möglichkeit wird der deutsche Begriff bevorzugt als Stichwort
aufgeführt; der Fachausdruck ist meist in Klammern ergänzt.

Schreibweise
Das Werk erscheint in neuer deutscher Rechtschreibung.
Medizinische Fachtermini sowie Begriffe aus der Chemie erscheinen in
der eingedeutschten Schreibweise, d.h. k statt c; z statt c; z.B. Azeton;
Kalzium; Zerumen, wenn sie dem allgemeinem Sprachgebrauch ange-
hören.
Reine Fachtermini erscheinen in der lateinischen Schreibweise, z.B. Caput
humeri.

Schreibweise der englischen Begriffe


Die englischen Begriffe stammen aus dem amerikanischen Sprach-
gebrauch und richten sich demnach nach den amerikanischen Regeln.
A II

A. 1. Abkürzung für Ampere (Einheit für AIC.............-aEinteilung der Ursachen


Stromstärke). 2. Abkürzung für ---+Arterie. einer chronischen Magenschleimhautent-
3. Abkürzung für ---+axial. zündung (---+Gastritis). Typ A: Autoim-
.A mungastritis. Autoantikörperbildung ge-
gen säurebildende Zellen und ---+ lntrinsic
MI. Protein im Hirngewebe, welches bei Factor. Folge: Magensäuremangel und per-
Patienten mit ---+ Alzheimer-Krankheit nach- niziöse ---+Anämie, erhöhtes Magenkrebs-
weisbar ist; ist auch im normal entwickel- risiko. Typ B: Bakterielle Gastritis (häu-
ten Gehirn von Föten und Kleinkindern figste Ursache). Besiedlung mit ---+ Helico-
vorhanden und wird dort bis zum 3. Le- bacter pylori. Erkrankungshäufigkeit steigt
bensjahr abgebaut. mit zunehmendem Alter an. Typ C: Che-
.A68 misch-toxische Gastritis durch aufstei-
gende Gallenflüssigkeit oder entzün-
•• e. Vorsilbe mit der Bedeutung >>ge- dungshemmende Medikamente.
gen-, un-, ohne, nicht<<. • ABC classification
•a-,an-
Mllamea. (Bauch). Der Teil des Körpers,
Al. Abkürzung für (lat.) Arteriae, Arteri- der zwischen Thorax und Becken liegt.
en. (---+ Arterie) Das A. enthält den unteren Abschnitt der
•Aa Speiseröhre (Ösophagus) sowie Magen,
Darm, Leber, Milz, Pankreas.
A.A. Abkürzung für ---+Anonyme Alkoholi-
[lat.: Bauch]
ker, eine Selbsthilfevereinigung alkohol-
kranker Menschen. (---+ Alkoholabusus; Al- •abdomen
koholabhängigkeit) Mda•lndgralldltiL ---+ Bauchhöhlen-
.A.A. Schwangerschaft.
tlrtM dtll. = nicht durch Bakterien her- AINiaiBin. .llnmf. Die vier topographi-
vorgerufen. schen Bauchregionen, in die der Bauch
• abacterial durch eine vertikale und eine horizontale
Linie mit Schnittpunkt am Nabel unter-
AICIHllgel Begriff aus der Notfallmedi- teilt wird. Dabei werden folgenden Unter-
zin; wird im Zusammenhang mit ---+ kar- teilungen gemacht: Quadrant links oben,
diopulmonaler Reanimation verwandt: A = Quadrant links unten, Quadrant rechts
Atemwege freimachen, B = Beatmung si- oben und Quadrant rechts unten.
chern, C = circulation (eng!. für Kreislauf) • abdominal quadrant
wiederherstellen oder sichern, D = drugs
(eng!. für medikamentöse Therapie). Die All*udc. Abguss bestimmter bzw. aller
ABCD-Regel wird in der angegebenen Zähne und des gesamten inneren Kiefer-
Reihenfolge durchgeführt und weitere bereichs eines Patienten zur Anpassung
diagnostische Maßnahmen erst nach die- von Prothesen oder künstlichen Gebissen.
ser Elementartherapie angeschlossen. •cast
2 abducens • .:

abducens. = von der Mittellinie des Kör- abklatschen. Zur Pneumonieprophylaxe


pers wegführend, wegziehend. (--. nervus eingesetzte Pflegetechnik, bei der die
abducens) Pflegeperson mit der hohlen Hand den
[lat.: abducere, wegziehen] kompletten Rücken des Patienten in
• abducens Richtung Lungenhilus bearbeitet. Diese
Maßnahme muss mehrere Minuten an-
Abduktion. Bewegung einer Extremität dauern, um effektiv zu sein. Kontraindi-
von der Körperachse weg. (s.a. Adduktion) ziert ist das A. bei bestimmten Patien-
[lat.: abducere; wegführen] tengruppen (z.B. bei Pat. mit Herzin-
• abduction farkt, Lungenembolie, Kopf- und Wir-
belsäulenerkrankungen). Auf das Zuset-
Aberration. I. Jede Art von Abweichung. zen von ätherischen Substanzen (Franz-
2. Abnormer Wuchs oder Entwicklung. branntwein etc.) sollte bei dieser Pflege-
3. Änderung der Chromosomenzahl bzw. - maßnahme verzichtet werden. (s.a. ab-
struktur, --. Chromosomen-Aberration. 4. Je- klopfen; atemstimulierende Einreibung)
de fehlerhafte Bildformation, die durch to give a backrub
eine ungleichmäßige Brechung bzw.
Scharfstellung von Lichtstrahlen durch Abklatschprobe. Mit Hilfe einer A. werden
eine Linse verursacht wird. 5. Unlogische Keime an unterschiedlichen Oberflächen
und unvernünftige Überlegungen oder bzw. Materialien (z.B. Hände, Fußböden)
Überzeugungen, Symptom von psychi- nachgewiesen. Bei der Auswertung der
schen Erkrankungen führen. - adj. aber- Tests werden die Kontakterreger nachge-
rant. wiesen. Die A. dient der Vorbeugung von
[lat.: aberrare, umherwandern] --. Nosokomialinfektionen.
• aberration • impression method
Abführmittel. --. Laxanzien. abklopfen. Zur Pneumonieprophylaxe
• purgative eingesetzte Pflegetechnik, bei der die
Pflegeperson mit der Faust oder mit der
Abhängigkeit. Bezeichnung für den psy- Kleinfingerkante den kompletten Rücken
chisch und physischen Gesamtzustand ei- des Patienten vibrierend stimuliert. Das
ner Person, die von Drogen oder Alkohol A. dient der Sekretrnobilisation. Wirk-
abhängig ist und immer größere Mengen sam ist diese Maßnahme erst, wenn sie
des Suchtmittels zu sich nehmen muss, mehrere Minuten andauert. Kontraindi-
um das Auftreten von Entzugssymptomen ziert ist das A. bei bestimmten Patien-
zu verhindern. tengruppen (z.B. bei Pat. mit Herzin-
• dependence farkt, Lungenembolie, Kopf- und Wir-
belsäulenerkrankungen). Heute sind
Abhusthilfe. Eine Form der Hustenunter- häufig elektrische Geräte im Einsatz,
stützung für Patienten, die aufgrund ei-
ner Störung des z-entralen ervensys-
tems allein nicht genügend Kraft ent-
wickeln können, um Sekrete aus den
Atemwegen zu entfernen. Nach größt-
möglicher Einatmung hustet der Patient,
während die Pflegeperson mit beiden
Händen kopfwärts und bauchwärts sanf-
ten Druck auf den Unterbauch (Abdo-
men) ausübt. So kann der Patient durch
den erhöhten intraabdominalen Druck
einen kräftigeren Husteneffekt erzeugen. abklatschen. Abklatschen mit der hohlen
• quad coughing Hand.
_;- ABNuii-Biutgruppen 3

grund, meist als Folge eines Loches in der


Netzhaut, durch das der Glaskörper zwi-
schen Aderhaut (Choroidea) und Netz-
haut (Retina) austreten kann. Dies kann
durch eine traumatische Verletzung ge-
schehen, in den meisten Fällen tritt die
Netzhautablösung jedoch bei älteren Men-
schen infolge innerer Veränderungen des
Glaskörperraums oder gelegentlich auch
infolge einer Entzündung des Augeninne-
ren auf. Erste Anzeichen sind häufig zahl-
reiche kleine Punkte, die sich plötzlich vor
dem betroffenen Auge hin und her bewe-
gen sowie Lichtblitze bei Bewegungen des
Auges. Häufig sucht der Patient nicht so-
fort einen Arzt auf, da sich die Punkte im
Laufe der Zeit zu verringern scheinen. Da
die Retina keine Nervenfasern enthält,
verläuft der Prozess schmerzfrei. Erfolgt
keine rechtzeitige Behandlung, erblindet
der Patient schließlich.
[Iat.: ablatus, fortgetragen, fortgetan]
• retinal detachment
Ablenk11ng. - Pflegeintervention der
- NIC, die defmiert wird als die zielge-
richtete Ablenkung der Aufmerksamkeit
von unerwünschten Empfindungen.
• Distraction
abnabeln. Das Abklemmen und Durch-
abklopfen. l. Abklopfen mit der Faust schneiden der Nabelschnur nach der Ge-
2. Abklopfen mit der Kleinfingerkante. burt des Kindes. Damit wird die körperli-
che Einheit von Mutter und Kind ge-
trennt. Die Nabelschnur kann zu verschie-
welche die Vibration weitaus effektiver denen Zeitpunkten durchtrennt werden:
durchführen können. (s.a. abklatschen; sofort, d.h. sobald diese greifbar ist, früh,
atemstimulierende Einreibung) also nach Abtrocknen und evtl. Absaugen
• totap des Kindes, oder spät. Beim späten A.
lässt man die Nabelschnur etwa 3-5 Minu-
Ablatio. (Loslösung; Abtragung). Amputation, ten auspulsieren. (s.a. Nabelschnur)
Entfernung eines Körperteils bzw. Aus- • cutting the cord
schneiden oder Abtragen einer pathologi-
schen Veränderung oder gesundheits- ABNuii-Biutgruppen. (ABO-Blutgruppe; ABO-
schädigenden Substanz. Z.B. A. placentae: System). Ein System zur Klassifizierung von
vorzeitige Ablösung der Plazenta; A. -+ Blutgruppen, basierend auf den -+ anti-
mammae: Brustamputation. (-+ Plazenta- genen Komponenten der roten Blutzellen
ablösung) und den dazugehörigen Antikörpern (An-
[lat.: ablatus, fortgetragen] ti-A, Anti-B) im Serum. Es werden die
• ablation Blutgruppen A, B, AB und Null unter-
schieden. Bei AB sind beide Antigene vor-
Ablatio retinae. (Netzhautablösung). Ablö- handen, bei Null keine. Vor jeder Blut-
sung der Netzhaut vom Augenhinter- transfusion muss die ABNull-Blutgruppe
·I ABNuii-Biutgruppen '

lll des Patienten mit Hilfe eines -+ Bedside-


Tests geprüft werden. (-+ Rh-Faktor; Trans-
fusion)
sogar entfernt werden, um einen septi-
schen Schock durch die massive Über-
schwemmung mit Keimen und einen da-
• ABO blood groups raus folgenden Tod zu verhindern.
Abnutzungs-und-Verschleiß-Theorie. Eine • septic abortion
Theorie des biologischen Alterungspro- Abort, unvollständiger. (abortus incompletus).
zesses, die besagt, dass während des Al- Fehlgeburt, bei der Teile der Frucht oder
terns strukturelle und funktionale Verän- der Plazenta nicht vollständig ausgesto-
derungen auftreten, wie z.B. Osteoarthri- ßen oder entfernt werden. Dies führt häu-
tis. fig zu Blutungen und kann einen chirurgi-
• wear-and-tear theory schen Eingriff, wie eine -+ Kürettage, oder
Abort. (Abtreibung; Abortus). Spontane bzw. die Verabreichung von wehenanregenden
eingeleitete Schwangerschaftsbeendigung, Mitteln (-+ Oxytozin) nach sich ziehen.
bei der der Fötus noch nicht ausreichend • incomplete abortion
entwickelt ist und ein Überleben bei der Abortiva. (Abortivmittel; Abtreibungsmittel).
Geburt ausgeschlossen werden kann. Die Substanzen, die eine vorzeitige Geburt
verschiedenen Arten der A.s sind -+ habi- bzw. eine Abtreibung auslösen. (-+ Abort)
tueller Abort, -> septischer Abort, drohen- [lat.: aboriri, abgehen]
der Abort od. Abortus imminens. • abortifacient
[lat.: aboriri, abgehen]
• abortion Abortus. (Fehlgeburt; Abort). Jeder unvoll-
ständig entwickelte, aus einem -+ Abort
Abort, drohender. Störung in der Früh- stammende Fötus, der weniger als 500 g
schwangerschaft (vor der 20. Schwanger- wiegt und keine Lebenszeichen zeigt.
schaftswoche), gekennzeichnet durch Blu- [lat. abortus: Fehlgeburt, Frühgeburt]
tungen aus der Gebärmutter und Kon- • abortus
traktionen (Wehen), die ausreichend
stark sind, um eine Fehlgeburt auszulö- abpumpen von Muttermilch. Kann ein Neu-
sen. geborenes oder ein Säugling nicht direkt
• threatened abortion an die Brust der Mutter gelegt werden
(z.B. wegen räumlicher Trennung, Krank-
Abort, habitueller. Spontaner Abgang von heit, Missbildungen etc.), hat die Mutter
mindestens drei aufeinanderfolgenden die Möglichkeit, die Muttermilch abzu-
Schwangerschaften vor der 20. Gestati- pumpen und dem Baby mit der Flasche
onswoche. (-+Abort)
zu füttern. Zum Abpumpen gibt es me-
• habitual abortion chanische Handpumpen oder elektrische
Abort, indizierter. Aus medizinischer Ursa- Milchpumpen in verschiedenen Ausfüh-
che angezeigte Beendigung einer Schwan- rungen.
gerschaft vor Ende der 28. Schwanger- Beim A. ist auf sorgraltige Hygiene zu
schaftswoche. achten: grünclliches Händewaschen, ste-
• therapeutic abortion rile Flaschen benutzen, fr ische Milch
nicht mit älterer Milch zusammenschüt-
Abort, septischer. Spontane oder künstli- ten, Milch entweder sofort verfüttern
che Beendigung einer Schwangerschaft,
oder im Kühlschrank kühlen. Bei 4 °C
bei der das Leben der Mutter durch Ein- ist die Milch etwa 48 h haltbar. Tiefgefro-
dringen von Keimen in die Gebärmutter- rene Muttermilch hält sich etwa 2- 3 Mo-
schleimhaut (Endometrium), die Gebär-
nate.
mutterwand (Myometrium) oder darüber
• expressing breast milk
hinaus gef<lhrdet ist. Die Frau muss sofort
intensiv überwacht werden und benötigt Abrasio. (Ausschabung). Gynäkologie: Aus-
hochdosierte Antibiotika. Die Gebärmut- schabung der Gebärmutter (Uterus)
ter (Uterus) muss ausgeräumt oder häufig (-+ Kürettage); Augenheilkunde: Abscha-
. -. Absence 5

bung der Bindehaut oder der Hornhaut Absaugsystem, geschlossenes. Absaugka- ~


des Auges; Zahnmedizin: Abnutzung ei- theter zur Mehrfachbenutzung, der zwi- 11i11
nes Zahnes durch Kauen; allgemein: Ab- sehen Beatmungsgerät und Tubus/Tra-
schaben oder Abreiben einer Oberfläche cheostoma eingesetzt wird und dort ver-
durch Reibung. (--+ Kürettage) - adj. abra- bleibt. Durch die sterile Ummantelung
siv. muss dieser Katheter erst nach 24 Stunden
[lat.: abradere, abkratzen] gewechselt werden. Vornehmlich bei Pa-
• abrasion tienten im Intensivpflegebereich einge-
setzt, bei denen eine Diskonnektion des
Abruptio graviditatis. (Abortus artificialis; Ab- Systems eine Gefährdung des Patienten
treibung; lnterruptio graviditatis; Schwanger- bedeuten würde, oder wenn vom Patien-
schaftsabbruch). Die künstliche vorzeitige tensekret eine hohe Infektionsgefahr aus-
Beendigung einer Schwangerschaft. Die geht.
A. g. ist bei bestimmten medizinischen • closed suction system
oder psychischen Gründen legal, z.B. bei
bekannter schwerer Behinderung des Kin- Abscherfraktur. --+ Fraktur, bei der Knorpel-
des oder bei Vergewaltigung. (s.a. lnter- gewebe zusammen mit einem kleinen
ruptio graviditatis) Knochenstück durch Scherkräfte vom
[lat.: abrumpere, abreißen] ---+ distalen Teil der seitlichen Humerus-

• artificial abortion, induced abortion kondyle abgerissen wird, z.B. Schenkel-


halsbruch.
Absaugen, der Atem'Ne9e. Pflegeinter- • cleavage fracture
vention der NIC, die definiert wird als
Absdmürbinde. Hilfsmittel, mit dem
die Entfernung von Sekreten aus den
schwere Blutungen unter Kontrolle ge-
Atemwegen durch Einführung eines Ab-
bracht werden können. Es besteht aus ei-
saugkatheters in Mund und/oder Tra- nem breiten Abschnürband, das ---+ proxi-
chea eines Patienten. mal zur Verletzung um die blutende Glied-
• Airway Suctioning maße gebunden und fest zusammengezo-
gen wird. Die Verwendung einer A. ist ein
Absauggerät. Vorrichtung, mit der Sub- drastisches Mittel und darf nur bei le-
stanzen aus einer Körperhöhle abge-
bensbedrohlichen Blutungen eingesetzt
saugt werden können, z.B. Kolbensprit-
werden, die anders nicht gestoppt werden
ze, Elektropumpe oder Druck-Sogwand- können.
ler.
• tourniquet
• aspirator
Absence. Form eine epileptischen Anfalls,
Absaugkatheter. Einlumiger Katheter, der der durch eine plötzlich auftretende Be-
an ein Sogsystem angeschlossen wird und wusstseinsminderung von wenigen Se-
mit dessen Hilfe Sekret, Blut oder andere kunden gekennzeichnet ist. Gelegentlich
Flüssigkeiten aus Mund (oral), Nase (na- geht eine A. mit einem leichten Muskel-
sal) oder Luftröhre (endotracheal) abge- krampf des Nackens oder der oberen Ex-
saugt werden können. Der A. sollte weich tremitäten, symmetrischem Gesichtszu-
beschaffen sein, um Verletzungen zu ver- cken oder dem Verlust des Muskeltonus
meiden. Beim oralen Absaugen entspricht einher. Die Anfälle können sich mehrmals
die zu benutzende Katheterlänge dem Ab- täglich ereignen, sie zeigen keine Voran-
stand zwischen Nasenspitze und Ohrläpp- kündigungen in Form einer ---+ Aura. A.
chen des Patienten. werden hauptsächlich im Kindes- und Ju-
Das endotracheale Ab augen muss unter gendalter beobachtet, insbesondere in der
aseptischen Bedingungen erfolgen. Die Pubertät. Während einer A. hat der Pa-
Größe des Katheters wird in -+ Charriere tient typischerweise einen leeren Ge-
angegeben. sichtsausdruck und hört auf sich zu bewe-
• suction tube gen. Aufgrund der schnellen Rückkehr
b Absence

des Bewusstseins kann der Patient eine Nahrungsmitteln in die Darmzellen oder
unterbrochene Konversation weiterfüh- der Durchfluss von Flüssigkeiten in die
ren, ohne dass er oder jemand anders die Nierentubuli. 3. Der Prozess der Aufnah-
A. bemerkt. Während und zwischen den me von radioaktiver Energie durch leben-
Anfallen weist das --. Elektroenzephalo- de bzw. tote Materie, mit der die Strahlung
gramm (EEG) des Patienten Besonderhei- interagiert.
ten auf. (--. Epilepsie) [lat.: absorbere, aufsaugen]
[franz.: Abwesenheit] • absorption
• absence seizure
Absorptionsmittel. (Absorbens). Ein Produkt
Absolut- oder Wahmehmungsschwelle. Die oder eine Substanz, die Flüssigkeiten oder
Stärke eines Reizes, die erforderlich ist, Gase ->absorbieren kann.
um einen äußeren oder inneren Reiz mit [lat.: absorbere, aufsaugen]
unseren Sinnesorganen aufzunehmen • absorbent
und zu verarbeiten. So genügen beispiels-
weise bereits kleinste Mengen von Methyl- Absorptionsverband. Aus bestimmten Ma-
merkaptan, einer Substanz in Knoblauch, terialien hergestellter Verband, der zum
um eine Geruchsempfindung auszulösen. -+ Absorbieren von Sekreten auf eine
• Ihreshold of perception Wunde oder eine lnzisionsstelle angelegt
wird.
Absonderung. 1. -+ Pflegeintervention der • absorbent dressing
.... NIC, die definiert ist als die Verwah -
rung einer einzelnen Person in einer Abstillen.
-+ Pflegeintervention der .... NIC,
vollständig geschützten Umgebung mit die defmiert wird als die Unterstützung
enger Überwachung durch ein Pflege- bei der Beendigung der Milchprodukti-
team zum Zweck der Sicherheit oder on und der Begrenzung einer Brust-
zum Umgang mit bestimmten Verhal- schwellung nach der Entbindung.
tensweisen. 2. ln der Psychiatrie, die Iso- • Lactation Suppression
lierung eines Patienten in einem speziel-
len Raum, um den Einfluss äußerer Reize abstillen. Einen Säugling daran gewöhnen,
zu vermindern, die den emotionalen andere Nahrung als Muttermilch aufzu-
Stress des Patienten auslösen oder ver- nehmen. Das A. erfolgt im Idealfall all-
stärken könnten. mählich und zieht sich über mehrere Wo-
• seclusion chen hin. Dabei wird etwa einmal pro Wo-
che eine Brustmahlzeit durch eine Brei-
absorbieren. 1. Der Vorgang des Aufneh- mahlzeit ersetzt. Durch den selteneren
mens verschiedener Substanzen, z.B. ab- Saugreiz an der Brust produziert die Mut-
sorbieren die Gewebe des Darms Flüssig- ter automatisch weniger Milch, bis die
keiten. 2. Durch Bestrahlung auf Gewebe Milchproduktion schließlich ganz einge-
übertragene Energie, wie z.B. eine absor- stellt wird.
bierte Dosis Radioaktivität. (-> resorbie- • wean
ren)
[lat.: absorbere, aufsaugen] Abstinenz. (Enthaltsamkeit). Verzicht auf eine
• absorb Substanz bzw. auf die Durchführung einer
Handlung, auf die man Lust oder Appetit
Absorption. I. Die Aufnahme von Substan- hat; sexuelle A. kann eine Methode der
zen durch eine andere Materie aufgrund Geburtenkontrolle sein.
chemischer, molekularer oder physikali- [lat.: abstinere, zurückhalten]
scher Vorgänge, wie z.B. das Auflösen von • abstinence
Gas in Flüssigkeit oder die Aufnahme von
Flüssigkeit in einem porösen Feststoff. Abstinenzerscheinungen. (Entzugssyndrom).
2. Passage von Substanzen durch und in Entzugssymptome, die eine von Alkohol
Gewebe, wie z.B. Moleküle von verdauten oder Drogen abhängige Person bei einem
i·~ · Abusus, Schutz gegen 7

plötzlichen Wegfall des Suchtmittelkon- Abszess, retroperitonealer. Eiteransamm-


sums erlebt. lung hinter dem Bauchfell (Peritoneum).
[lat.: abstinere, zurückhalten] • retroperitoneal abscess
abstinence syndrome
Abszess, umschriebener. Einer durch Fibro-
Abstoßung, akute. Reaktion auf ein Allo- blasten vom umliegenden Gewebe abge-
transplantat (von derselben -+ Spezies) trennter Abszess.
oder Xenotransplantat (von einer anderen • circumscribed abscess
Spezies), das innerhalb einer Woche nach
Abszess, verkäsender. Aus gelblichem, vis-
der Transplantation abgestoßen wird, wo-
kösem, käseartigem Material bestehender
bei eine starke Reaktion des Immunsys-
Abszess, z.B. tuberkulöse Abszesse.
tems auftritt.
[lat.: abscedere, weggehen.]
[lat.: rejicere, zurückwerfen]
• acute rejection • cheesy abscess
Abtreibung. -+ Abruptio graviditatis (s.a. ln-
Abstoßungsreaktion. (Transplantatabstoßung).
terruptio graviditatis)
Die immunologische Antwort auf Orga- • artificial abortion; induced abortion
nismen oder Substanzen, die der Körper
als fremd erkennt, inklusive -+ Transplan- Abulie. (Willenlosigkeit). Verlust oder Ein-
tate. schränkung der freiwilligen Entschei-
• rejection dungsfahigkeit bzw. der Fähigkeit, eine
Initiative zu ergreifen.
Abstoßungsreaktion, chronische. Durch All- [griech.: a, kein; boule, Wille]
tikörperaktivität (möglicherweise über • abulia
mehrere Monate) bedingte Abstoßung
von Transplantaten. Abusus. (Missbrauch). I. Falsche Anwendung
• chronic rejection von Geräten, einer Substanz oder einer
Dienstleistung, wie z.B. einer Droge; dies
Abstrich. Gewebematerial, das zu diagnos- kann absichtlich oder unbeabsichtigt er-
tischen Zwecken entnommen wird und folgen. 2. Körperlicher oder verbaler An-
als dünner Film auf einen Glasträger auf- griff oder Verletzung. Eine Form des Abu-
gebracht und im Labor mikroskopisch sus ist die -+ Kindesmisshandlung. (-+ Arz-
untersucht wird. Der Probe kann Farb- neimittel- und Drogenmissbrauch)
stoff, ein Reagens oder Verdünnungsmit- [lat.: abuti, verschwenden]
tel beigemischt werden. • abuse
• smear
Abusus, körperlicher. Eine oder mehrere
Abszess. Eine abgekapselte Ansammlung Episoden aggressiven Verhaltens, die zu
von -+ Eiter in einer nach Gewebsein- körperlichen Verletzungen bei einer ande-
schmelzung entstandenen Höhle, bedingt ren Person führen, möglicherweise ein-
meist durch eine bakterielle Entzündung. hergehend mit Verletzungen der inneren
Die Behandlung erfolgt durch Eröffnung Organe, der Sinnesorgane, des Zentral-
des Abzesses. nervensystem oder der Muskulatur.
[lat.: abscedere, weggehen] • physical abuse
• abscess
Abusus, Schutz gegen. -+ Pflegeinterventi-
Abszess, kalter. Infektionsherd, der nicht on der -+ NIC, die definiert wird als die
die üblichen Anzeichen von Hitze, Rötung Einschätzung von riskoreichen Abhän-
und Schwellung aufweist. gigkeitsbeziehungen und geeigneten
• cold abscess Maßnahmen zur Verhinderung zukünf-
tiger körperlicher und emotionaler
Abszess, rektaler. -+Abszess im Afterbe-
Schäden.
reich.
• rectal abscess • Abuse Protection
~ Abusus. Schutz gegen: ältere Menschen !

Abusus, Schutz gegen: ähere Menschen. ACENDIO. European Conference of the As-
-+ Pllegeintervention der -+ NIC, die defi- s~ciatio~ for Com'?on European Nursing
niert wird als die Einschätzung von risi- D1agnos!s = Gernemsehaft für Pflegeklas-
koreichen Abhängigkeitsbeziehungen äl- sifikation.
terer Menschen und von geeigneten
~cetabulum. (Hüftgelenkpfanne). Aushöhlung
Maßnahmen zur Verhinderung mögli-
cher oder zukünftiger körperlicher, se- 1m Becken an der Verbindung von Darm-
xueller oder emotionaler Schäden, de~ bein, Sitzbein und Schambein, in der der
Vernachlässigung von Grundbedürfnis- runde Kopf des Oberschenkelknochens
sen des Lebens oder der Ausbeutung äl- (-+Femur) liegt.
terer Menschen. [lat.: Essignäpfchen]
• Abuse Protection: Eider • acetabulum
Acetaldehyd. (Ethanal). (CH 3 CHO) Farblose,
Abusus, Sdlutz gegen: Kinder. -+ Pllegein- flüchtige Flüssigkeit mit stechendem
tervention der -+ NIC, die definiert wird Geruch, die während der Oxidation von
als die Einschätzung von risikoreichen Äthylalkohol produziert wird. Im
Abhängigkeitsbeziehungen bei Kindern menschlichen Körper wird A. in der Leber
sowie von geeigneten Maßnahmen zur durch die Aktivität von Alkoholdehydro-
Verhinderung möglicher und zukünfti- genase und anderen Enzymen gebildet.
ger körperlicher, sexueller und emotio-
• acetaldehyde
naler Schäden oder der Vernachlässi-
gung von Grundbedürfnissen des Le- Acetat. (essigsaures Salz). Ein Salz der Essig-
bens. säure.
• Abuse Protection: Child • acetate

Abwehnnechanismus. Unbewusste intra- Aceton. (H 3C-CO-CH 3 ) Farbloser, riechen-


psychische Reaktion zum Schutz gegen der, flüchtiger, flüssiger -+ Ketonkörper,
Stress bzw. gegen die Bedrohung der eige- der in kleinen Mengen in normalem Urin
nen Person. Man unterscheidet dabei zwei und in der Atemluft und in größeren
Formen: Abwehrmechanismen, die Angst Mengen im Urin von Diabetikern vor-
abschwächen und zur weiteren gesell- kommt, die längere Zeit unter einer Ke-
schaftlichen Eingliederung des Indivi- toazidose oder einem Nahrungsmangel
duums dienen, und Abwehrmechanis- leiden.
men, die Angstzustände nicht abbauen, • acetone
sondern lediglich die empfundenen Aus- Acetontest. Test zur Untersuchung von
wirkungen verdrängen. -+ Aceton (Dimethylketon) im Urin von
• defense mechanism Patienten; wird als analytische Indikation
für -+ Ketose sowie den Schweregrad der
Abwehrspannung. Reflektorischer Spas-
Diabetes-Erkrankung verwendet. Bei dem
mus der Bauchdeckenmuskulatur
Test werden Teststreifen in Urin getaucht.
(•brettharter Bauch«}, Hinweis auf einen
Ist infolge eines unvollständigen Abbaus
entzündlichen Prozess wie z. B. Ap-
von Fett- und Aminosäuren im Körper
pendizitis, .... Peritonitis.
Aceton im Urin vorhanden, verfärben sich
• muscular defense die Teststreifen.
Acceptable daily intake (ADI). (Dt. Akzepta- • acetone in urine test
ble tägliche Aufnahmernengel Die Maxi- Acetonurie. Ausscheidung von -+ Aceton
malmenge einer Substanz, die vom Men- und Diacetat im Urin; kommt bei be-
schen unbedenklich lebenslang jeden Tag stimmten Stoffwechselerkrankungen vor.
aufgenommen werden kann. Eine Zufuhr, acetonuria
die über diese Menge hinausgeht, kann
-+ toxisch wirken. Acetylcholin. (ACh) In Körpergewebe weit-
• acceptable daily intake (ADI) verbreiteter -+ Neurotransmitter, der pri-
· ·. . Achi lloburs1t1s 9

mär als Schaltstation der synaptischen Acetyls.alicylsäure-Vergifttmg. Toxische W..


Aktivität des Nervensystems und der Ske- Wirkung aufgrund einer Überdosis des D
lettmuskulatur fungiert. A. besitzt nur häufig verwendeten Antipyretikums und
eine kurze Aktivphase, da es rasch von Analgetikums ---. Acetylsalicylsäure. Zu den
der ---. Acetylcholinesterase zerstört wird. frühen Symptomen einer Überdosis gehö-
Die Aktivität des A. kann durch ---. Atropin ren Schwindel, Ohrensausen, Schwankun-
an den Verbindungen zwischen Nervenfa- gen der Körpertemperatur, gastrointesti-
sern und Drüsen sowie glattem Muskelge- nale Beschwerden sowie Hyperventilati-
webe gehemmt werden. A. bewirkt eine on. Schwere Vergiftungserscheinungen
Blutdrucksenkung durch Vasodilatation, sind durch eine respiratorische Alkalose
Bronchokonstriktion und Steigerung der gekennzeichnet, welche zu einer metabo-
Darmaktivität (---. Cholin) lischen Azidose führen kann. Kinder sind
• acetylcholine (ACh) besonders anfällig für das toxische Po-
tenzial der Salicylate.
Acetylcholinester;ue (AChe). Enzym, inakti- • acetylsalicylic acid poisoning
viert den Neurotransmitter ---. Acetylcho-
lin, indem es die Substanz in die Bestand- Achalasie. Die A. ist eine neuromuskuläre
teile ---. Cholin und ---. Acetat hydrolysiert; Störung von Hohlorganen. Die Entspan-
auf diese Weise wird eine übermäßige Ak- nungsfähigkeit der Muskulatur ist gestört;
tivierung der Neuronen an den neuro- auftretend z.B. am Ösophagus oder am
muskulären Verbindungen reduziert bzw. Mageneingang.
unterbunden. [griech.: a, keine; cbalasis, Entspannung]
• acetylcholinesierase (AChe) • achalasia
Acetylcystein. Wirkstoff, der als ---. Mukoly- AChe. Abkürzung für ---. Acetylcholineste-
tikum und ---. Paracetamoi-Antidot einge- rase .
setzt wird. Als Mukolytikum dient A. der • AChE
Schleimlösung bei chronischen pulmona-
Achillessehne. Sehne des M. triceps surae,
len, akuten bronchopulmonalen Erkran- welcher sich zusammensetzt aus dem
kungen oder bei Atelektasen aufgrund ei- ---. M. soleus und dem ---. M. gastrocnemius;
ner Obstruktion durch Schleim. Als Ge- die A. verläuft von der Wade zum Fersen-
gengift wird A. bei einer Paracetamol-Ver- bein; sie ist die dickste und stärkste Sehne
giftung eingesetzt. des Körpers.
• acetylcysteine [Achilles, Held der griechischen Mytholo-
Acetyls.alicylsäure (ASS). Analgetikum, An- gie, der angeblich nur an der Ferse ver-
tipyretikum und Antirheumatikum, wel- wundbar war und durch einen Pfeilschuss
ches gegen Fieber, Schmerzen und Ent- in die Ferse getötet wurde]
zündungen eingesetzt wird. Nebenwir- • Achilles tendon
kungen der Einnahme von ASS können Achillessehnenreflex. (ASR). Muskeleigenre-
Magen-Darm-Beschwerden, Magenbluten flex der (---.Achillessehne), der eine Beu-
sowie verstärkte Blutungsneigung sein. gung des Fußes zur Fußsohle auslöst; der
ASS sollte nach den Mahlzeiten einge- A. wird durch einen kurzen Schlag auf
nommen werden; bei gleichzeitiger Ein- die Sehne des ---. M. gastrocnemius an der
nahme von Antikoagulanzien muss auf Knöchelrückseite ausgelöst; bei Diabeti-
Blutungen, Teerstühle (Meläna) und kern und Personen mit periphären Neuro-
Oberbauchbeschwerden geachtet werden. pathien fehlt dieser Reflex häufig.
ASS ann zu sc weren a1 ergischen Re- Achilles tendon reflex
aktionen führen insbesondere bei Asth-
matikern. Kindern darf ASS nicht verab- Achillobursitis. Schmerzhafte Erkrankung
reicht werden, da die Gefahr eines tödli- der Ferse, die durch eine Entzündung des
chen akuten Leberversagens besteht. Schleimbeutels (Bursa) zwischen ---. Achil-
• acetylsalicylic acid lessehne und Fersenbein (Calcaneus) ver-
10 Achlllobursltls , ,·:,

ursacht wird. Dies steht im Allgemeinen intermittierendes Fieber, nächtliche


in Verbindung mit einer Haglund-Defor- Schweißausbrüche, Frösteln, Lymphade-
mität. (-+ Bursitis) nopathie, Milzvergrößerung, Anorexie
• posterior Achilles bursitis mit nachfolgendem Gewichtsverlust,
Acholie. 1. Fehlen bzw. Verminderung der schwere Diarrhö, Apathie und Depressi-
Gallensekretion. 2. jeder Zustand, der die on. Im weiteren Krankheitsverlaufkommt
Abgabe von -+ Galle in den Dünndarm es zu allgemeiner Abzehrung, Anergie so-
vermindert, z.B. bei -+ Cholestase-Syndro- wie verschiedenen rezidivierenden Infek-
tionen, wie z.B. Pneumocystis carinii-
men.
[griech.: a, keine; chole, Galle] Pneumonie, Tuberkulose, Meningitis und
Enzephalitis, die durch Aspergillose, Can-
• acholia
didiasis, Kryptokokkose, Zytomegalie- Vi-
Achselnerv. -+ Nervus axillaris. rus, Toxoplasmose oder Herpes simplex
• axillary nerve verursacht werden. Die meisten AIDS-Pa-
tienten sind anfallig für Tumoren, insbe-
Achselvene. -+ Vena axillaris.
sondere für Kaposi-Sarkome, Burkitt-Tu-
• axillary vein
moren sowie für Non-Hodgkin-Lym-
Acquired lmmunedeficiency Syndrome. phome, die sowohl eine Immunschwäche
(AIDS). Syndrom mit Defekt der körper- verursachen als auch daraus hervorgehen.
eigenen Immunität. AIDS hat eine lange Die Behandlung besteht primär in einer
Inkubationszeit, gefolgt von einem lange Kombinations- Chemotherapie, um mögli-
andauernden, kräfterzehrenden weiteren chen Infektionen entgegenzuwirken. Ob-
Verlauf mit Auftreten verschiedener op- wohl es bis heute noch keine Heilung für
portunistischer Infektionen; die Krank- AIDS gibt, hat sich gezeigt, dass das anti-
heit hat eine schlechte Prognose. AIDS retrovirale Medikamente wie z.B. Zidovu-
trat ursprünglich hauptsächlich bei ho- din, Didanosin (ddl), Stavudin (D4T)
mosexuellen Männern und Drogenabhän- oder Zalcitabin (ddC) den Krankheitsver-
gigen auf. Heute sind zunehmend auch lauf verlangsamen und die Lebenserwar-
heterosexuelle Männer und Frauen sowie tung der Patienten erhöhen.
Kinder betroffen. Verursacht wird AIDS Besondere Hygienemaßnahmen zum Ei-
durch das HIV-Virus.-+ HIV (Human Im- geoschutz beachten, aber keine hyster i-
munodeficiency Virus) ist ein Retrovirus, sche Übervorsicht; psychische Betreu-
es befallt Lymphozyten und Nervenzellen. ung der Patienten.
Die befallenen CD4+·Lymphozyten (die • Acquired Immune Deficiency Syn-
T-Helferzellen) werden vernichtet, das drome (AIDS)
Immunsystem wird geschwächt, es kommt
zu Infektionen. Das Virus kann auch in ACTH. Abkürzung für -+ adrenokortikotro-
die Makrophagen eindringen, in denen er pes Hormon.
sich ungehemmt vermehrt und vom Im- . ACTH
munsystem nicht erkannt wird. Eine
HIV-Infektion kann nicht durch zufallige
Berührung übertragen werden, sondern ad-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>an, zu,
nur durch sexuellen Kontakt, durch Kon- hinzu, bei« (kann je nach den Folgekonso-
takt mit kontaminiertem Blut, Sperma, nanten mit gleichbleibender Bedeutung
Muttermilch oder anderen Körperflüssig- zu ac, af, ag, ak, al, an, ap, ar, as, at ange-
keiten infizierter Personen. Bei einem Pa- glichen werden) .
tienten wird die Diagnose AIDS gestellt, • ad-
wenn er mit dem HIV-Virus infiziert ist,
die Zählung der CD4+-zellen einen Wert ad lib. Abkürzung des lateinischen Aus-
von unter 200 in 500 ml ergibt und er ein drucks ad libitum: nach Wunsch, nach
oder mehrere folgender Anzeichen und Belieben einzunehmen.
Symptome aufweist: extreme Müdigkeit, • adlib
'' Add1t1on II

Adaktylie. Geburtsdefekt, bei dem ein oder Adaptationssyndrom. -+ Anpassungssyn-


mehrere Finger bzw. Zehen fehlen. drom.
[griech.: a, kein; daktylos, Finger oder • adaptation syndrome
Zeh]
Adaptionsschiene. An ein gebrochenes
• adactyly Glied angepasste, kurze Schiene, die ver-
Adamsapfel. (Umgangssprachlich) Wöl- hindert, dass sich die Knochenfragmente
bung an der Halsvorderseite beim Mann, übereinander schieben.
die durch den Schildknorpel des Kehl- • coaptation splint
kopfs verursacht wird. ADC. Abkürzung für AIDS-Dementia-
Adam's apple Complex.
Adam-Stokes-Syndrom. Plötzlich auftreten- • ADC
de Anfalle von Bewusstlosigkeit, die durch Addisoni.smus. Zustand mit typischen kör-
eine unvollständige Herzblockade hervor- perlichen Anzeichen der -+ Addison-Krank-
gerufen werden. Die Episoden können heit, wobei jedoch kein Verlust der adre-
von Krämpfen begleitet werden. nokortikalen Funktion vorliegt. Als Symp-
[R. Adams, irischer Chirurg, 1791-1875; tome treten auf: verstärkte Pigmentierung
W. Stokes, irischer Arzt, 1804-1878.] von Haut und Schleimhäuten und allge-
• Adam-Stokes syndrome meine Debilität.
Adaptation. (Anpassung). Veränderung bzw. [T. Addison, englischer Arzt, 1793-1860]
Reaktion auf eine bestimmte Art von • addisonism
Stress, wie z.B. Entzündung der Nasen- Addison-Krankheit. Lebensbedrohliche Er-
schleimhäute bei einer infektiösen Rhini- krankung, die durch teilweises oder tota-
tis oder verstärktes Weinen bei einem les Versagen der adrenokortikalen Funkti-
Kind, das sich fürchtet. Die A. kann nor- on hervorgerufen wird. Häufig wird die
maler Selbstschutz oder entwicklungsbe- Krankheit durch Autoimmunvorgänge,
dingt sein, wie z.B. bei einem Kind, das Infektionen (insbesondere tuberkuläre
Sprechen lernt. - adj. adaptiv. oder von Pilzen ausgelöste), Neoplasma
[lat.: adaptatio, Anpassung] oder Drüsenhämorrhagie verursacht.
• adaptation Sämtliche Allgemeinfunktionen der Ne-
bennierenrinde (NNR) versagen: die glu-
Adaptationsmodelt Konzeptuelles Rah- kokortikoide, die mineralokortikoide so-
menwerk, bei dem der Patient als anpas- wie die androgene Funktion. (-+ Kortison)
sungsfahiges System angesehen wird. [T. Addison, englischer Arzt, 1793-1860]
Eine Pflegeintervention wird notwendig, • Addison's disease
wenn der Patient ein Defizit in seiner Fä-
higkeit aufweist, mit inneren und äuße- Addis·Zählung. (Addis-Test). Methode zur
ren, von seiner Umgebung gestellten An- Auszählung von roten und weißen Blutzel-
forderungen zurecht zu kommen. Die len (Erythrozyten und Leukozyten), Epi-
Anforderungen werden in vier Gruppen thelzellen, Zylindern und Proteinen in ei-
eingeteilt: physiologische Bedürfnisse, ner sedimentierten, nachts über zwölf
das Bedürfnis eines positiven Selbstkon- Stunden gesammelten Urinprobe. Die
zepts, das Bedürfnis, soziale Rollen zu Zählung ist für die Diagnose und die Be-
erftillen, und das Bedürfnis, Abhängig- handlung von Nierenkrankheit von Be-
keiten und Freiheiten in Gleichklang zu deutung.
bringen. Die professionelle Pflege ist [T. Addis, amerikanischer Arzt, 1881-
darauf ausgerichtet, adaptive Reaktionen 1949]
zu fördern , um den gegenwärtigen, das • Addis count
Wohlbefinden des Patienten beeinflus- Addition. Chemische Reaktion, bei der
senden Stress zu bewältigen. sich zwei komplette Moleküle vereinigen
• adaptation model und eine neue Substanz bilden. Die A. er-
II folgt zumeist durch die Anhindung eines
Moleküls an die Kohlenstoffatome eines
anderen Moleküls unter Bildung von Dop-
im Nacken ist häufig die Folge einer Hirn-
hautentzündung, eines Insektenstichs
oder eines Befalls mit Kopfläusen. Die
pelt- bzw. Dreifachbindungen. Entzündung der Lymphknoten des me-
[lat.: additio, etwas hinzuzählen] senterialen Teils des Peritoneums erzeugt
•addition oft Schmerzen und Symptome, die denen
einer Appendizitis gleichen. Die A. kann
AlldlliiL {Zusatzstoffe). Substanzen, die bei
ein sekundäres Symptom der Syphilis
der Herstellung von Nahrungsmitteln und
sein. Behandlung der Primärinfektion
Arzneimitteln hinzugefügt werden, um
mit Antibiotika, warmen Kompressen so-
den Geschmack, Farbe, Beschaffenheit
wie, in seltenen Fällen, Inzision und Drai-
oder Konsistenz zu verbessern oder zu er-
nage.
halten oder um den Nährwert zu ergänzen
•adenitis
oder zu konservieren.
•additives ....... Vorsilbe mit der Bedeutung
..... IMi. Bewegung einer Extremität in >>Drüse<< .
Richtung der Körperachse. {---+Abduktion) •adeno-
[lat.: adducere; herbeibringen] Adlllilllllllrlbtlto Gut- oder bösartiger Tu-
•adduction mor aus Drüsengewebe, wobei einige Zel-
Allduldrar. Muskel, der einen Körperteil zur len schuppig verändert sind.
mittleren Körperachse hin bewegt. [griech.: aden, Drüse; akantha, Dorn; oma,
•adductor Tumor]
• adenoacanthoma
AdiRidtii ...... Neoplasma, das aus Drü-
sen- und Knorpelgewebe besteht; tritt als
Speicheldrüsen-Mischtumor auf.
[griech.: aden, Drüse; chondros, Knorpel;
oma, Tumor]
• adenochondroma
111....._ Zur Mittellinie oder zur Kör-
perachse hin bewegen. Adlllllpllhlllam. Neoplasma, bestehend
[lat.: adducere, herbeibringen] aus Drüsen- und Epithelgewebe.
•adduct [griech.: aden, Drüse; epi, auf; thele,
Brustwarze; oma, Tumor]
Adlnllblmie. Operatives Entfernen einer • adenoepithelioma
Drüse.
[griech.: aden, Drüse; ektome, ausschnei- Alleaallllroat. Tumor des Bindegewebes,
den] bestehend aus glandulären Elementen
• adenectomy (Drüsengewebe).
[griech.: aden, Drüse; lat.: fibra, Faser;
........ ---+ Purinbase der Nucleinsäuren griech.: oma, Tumor]
DNS und RNS; Komponente der zykli- • adenofibroma
schen Adenosinmonophosphatase (Zy-
klo-AMP) und der Adenosinkomponente Adla lila~ ildlmlllses Neoplasma, be-
des AMP, Adenosindiphosphat (ADP) stehend aus Drüsen- und Bindegewebe,
und Adenosintriphosphat (ATP). einhergehend mit einer ausgeprägten
•adenine Schwellung.
• adenofibroma edematodes
Alleaftis.Entzündung eines Lymphknotens
oder einer Drüse. Eine akute A. der zervi- AdlnD......,... Hypophysenvorderlap-
kalen Lymphknoten macht sich in Hals- pen; scheidet Wachstumshormone,
schmerzen und Nackensteifigkeit bemerk- schilddrüsenstimulierende, adrenokorti-
bar. Eine Schwellung der Lymphknoten kotrope und melanozytenstimulierende
Hormone sowie Follikelreifungshormone, Knochen und Lunge ausbreiten kann.
Luteinisierungshormone, Prolaktin, beta- Follikel)
(--+
lipotropine Moleküle sowie Endorphine follicular adenocarcinoma
aus. Die vom Hypothalamus freigesetzten
Hormone steuern die Sekretion des Hy- 1\denolipom. Tumor, der aus Drüsen- und
pophysenvorderlappens. Fettgewebe besteht.
[griech.: aden, Drüse; hypo, darunter; [griech.: aden, Drüse; lipos, Fett; oma, Tu-
phyein, wachsen] mor]
adenohypophysis • adenolipoma
d. Glanduläres (drüsiges), insbe- Alllnallp•lllll Störung, bei der zahlrei-
sondere lymphoides Aussehen besitzend. che --+ Adenolipome in der Leistengegend,
[griech.: aden, Drüse; eidos, Form] den Achseln sowie am Hals auftreten.
adenoid • adenolipomatosis
Adenoide. Kleine Masse lymphoiden Ge- Adenom. Tumor des Drüsengewebes, bei
webes, das die Rachenmandeln an der Ra- dem die Tumorzellen in einer erkennba-
chenhinterwand bildet. ren glandulären Struktur angeordnet
•adenoids sind. Ein A. kann eine exzessive Sekretion
Adenoldektomie. Entfernung von Lymph- der betroffenen Drüse auslösen, z.B. die
gewebe aus dem Nasenrachenraum. Eine übermäßige Ausschüttung von Wachs-
Operation kann erforderlich sein, weil die tumshormonen. - adj. adenomatös.
--+ Adenoide entweder vergrößert sind, [griech.: aden, Drüse; oma, Tumor]
eine Blockade bilden oder chronisch infi- •adenoma
ziert sind. adtn111tlilold. Einem glandulären Tumor
[griech.: aden, Drüse; eidos, Form; ek- (Drüsentumor) ähnelnd.
tome, herausschneiden] [griech.: aden, Drüse; oma, Tumor; eidos,
adenoidectomy Form]
Adenokarzinom. Zu der Gruppe bösartiger adenomatoid
Epithelzelltumore gehöriger Drüsentu-
mor. Die Tumoren werden anhand der zy- Adenomatose. Krankheitsbild, bei dem
tologischen Identifizierung des betroffe- eine Hyperplasie bzw. die Entwicklung ei-
nen Gewebes eingeteilt, z.B. hat ein A. des nes Tumors zwei oder mehrere Drüsen,
Gebärmutterhalses (Zervix) charakteristi- normalerweise Schilddrüse, Nebenniere
sche Tumorzellen, die dem glandulären oder Hypophyse, beeinträchtigen.
Epithelium der Zervix gleichen. Bei einem • adenomatosis
A. in situ tritt ein abnormes Wachstum Alllllll.lll, • Zustand,
des Drüsengewebes auf, welches maligne der durch Tumore in mehr als einer --+ en-
entarten kann; A.e werden am häufigsten dokrinen Drüse gekennzeichnet ist. Diese
im --+ Endometrium und im Dickdarm be- Störung steht häufig in Verbindung mit
obachtet. - adj. adenokarzinomatös. einem Zollinger-Ellison-Syndrom und
[griech.: aden, Drüse; karkinos, Krebs; kann Hypophyse, Bauchspeicheldrüse
oma, Tumor] (Pankreas) und Nebenschilddrüsen befal-
• adenocarcinoma len oder bei einer multiplen Neoplasie
Adenokarzinom, alveolares. Neoplasma mit auftreten.
alveolenförmigen Tumorzellen. multiple endocrine adenomatosis
[lat.: alveolus, kleine Vertiefung]
Adenopathie. Vergrößerung einer Drüse
• alveolar adenocarcinoma
oder eines Lymphknotens- adj. adenopa-
lllnlallat,. fllllnlllr Tumor mit fol- thisch.
likulär angeordneten Zellen, der häufig [griech.: aden, Drüse; pathos, leiden]
die Schilddrüse befällt und sich bis in • adenopathy
1·1 Adenosarkom .~

Adenosarkom. Bösartiger, aus Drüsenge- Adenosintriphosphat (ATP). Verbindung, die


webe hervorgegangener Tumor. aus dem Nukleotid ---.Adenosin besteht,
[griech.: aden, Drüse; sarx, Fleisch; oma, das über seine Ribosegruppe mit drei
Tumor] Phosphorsäuremolekülen gebunden ist.
• adenosarcoma ATP speichert Energie im Muskel. Diese
Energie wird freigesetzt, wenn ATP zu
Adenose. (Adenopathie). I. Erkrankung ei- Adenosindiphosphat abgebaut wird.
ner Drüse, insbesondere der Lymphdrüse. • adenosine triphosphate (ATP)
2. Unphysiologische Entwicklung bzw.
Vergrößerung von Drüsengewebe. Adenosintriphosphatase (ATPase). Enzym in
• adenosis der Skelettmuskulatur, das die Hydrolyse
Adenosin. Eine von einer Nukleinsäure ab- von ---. Adenosintriphosphat zu Adenosin-
geleitete Verbindung, die aus ---.Adenin diphosphorsäure und anorganischem
und dem Zucker D-Ribose besteht. A. ist Phosphat katalysiert. Die mitochondriale
der molekulare Hauptbestandteil von Nu- ATPase ist an der Bereitstellung von Ener-
kleotiden (Adenosinmono-, Adenosindi- gie für den zellulären Stoffwechsel betei-
und Adenosintriphosphat) sowie der Nu- ligt. Die Myosin-ATPase ist bei der Mus-
kleinsäuren Desoxyribonukleinsäure kelkontraktion beteiligt.
(DNS) und Ribonukleinsäure (RNS). • adenosine triphosphatase (ATPase)
• adenosine
Adenoviren. Gruppe von 33 mittelgroßen
Adenosindiphosphat (ADP). Produkt aus der Viren der Familie Adenoviridae. Sie sind
Hydrolyse von ---. Adenosintriphosphat. für den Menschen pathogen und verursa-
• adenosine diphosphate (ADP) chen z.B. Konjunktivitis, Infektionen der
oberen Atemwege oder Magen-Darm-In-
Adenosinmonophosphat (AMP). Eine Ester- fektionen. - adj. adenoviral.
verbindung, die aus Adenin-D-Ribose [griech.: aden, Drüse; lat.: virus, Gift]
und Phosphorsäure besteht und zur Frei- • adenovirus
setzung von Energie für die Muskelarbeit
führt. Adenozyste. Konusförmige Struktur im
• adenosine monophosphate (AMP) Zwischenhirn, die sich am Dach des
Adenosinmonophosphat (cAMP), zyklisches. 3. Ventrikels befindet und Produktionsort
(Zyklo-AMP). Zyklisches ---. Nukleotid, das von ---. Melatonin ist, das eine Rolle bei der
durch die enzymatische Wirkung von Regulierung des Zirkadianrhythmus
Adenylzyklase aus Adenosintriphosphat spielt.
entsteht. cAMP, das auch die Bezeichnung [griech.: aden, Drüse; kytis, Tasche]
>>second messenger<< hat, ist auch an der • adenocyst
Mittlertätigkeit von Katecholaminen, Va-
sopressinen, Nebennierenrindenhormon Aderlass, blutiger. Ein in der Antike und im
und anderen Hormonen beteiligt. Mittelalter bis in die Neuzeit übliches Ver-
• cyclic adenosine monophosphate fahren der Entnahme von 500 bis 800 ml
(cAMP) Blut aus der Vene. Durch den A. wird die
Fließeigenschaft aufgrund der Verdün-
Adenosinphosphat. Eine Verbindung, die nung des Blutes (---> Hämodilution) verbes-
aus dem Nukleotid Adenosin besteht, das sert. Heute verwendet man die Methode
durch seine Ribosegruppe mit einem, nur noch vereinzelt, z. B. bei einem begin-
zwei oder drei Phosphorsäure-Molekülen nenden ---> Lungenödem oder bei einer
verbunden ist. Formen des A.s sind Ade- krankhaften Erhöhung der roten Blutkör-
nosinmonophosphorsäure, Adenosindi- perchen (---. Polyzythämie).
phosphat (ADP) und ---. Adenosintriphos- ln der pflegerischen Betreuung sollte wie
phat (ATP). nach einer Blutspende auf eine etwa
• adenosine phosphate halbstündige Bettruhe sowie eine ent-
;..~, Adiponecrosis subcutanea neonatorum 13

sprechende Kreislaufüberwachung ge- adhäsiv. Eigenschaft einer Substanz, durch ...


achtet werden. die eine Haftung an einer anderen Sub- ...
• phlebotomy stanz ermöglicht wird.
[lat.: adhesio, festklammern ]
Aderlass, unblutiger. Effektive Methode • adhesive
zur kurzfristigen Zurückhaltung von
Blutvolumen aus dem Blutkreislauf bei Adiadochokinese. Die Unfähigkeit, Bewe-
einer akuten Linksherzinsuffizienz mit gungen der ---+ Diadochokinese auszufüh-
beginnendem Lungenödem. lm Abstand ren, z.B. ---+ Pronation und ---+ Supination
von 10 bis 15 Min. werden drei Extremi- oder Ellbogenflexion und -extension.
täten mittels Blutdruckrnan.schetten ge- • adiadochokinesia
staut Dazwischen wird die Stauung je-
Adiastolie. Fehlende bzw. nicht wahr-
weils voUständig gelöst. lmmer eine Ex-
tremität bleibt in rotiereoder Reihenfol- nehmbare diastolische Phase des Herz-
ge ungestaut. zyklus.
[griech.: a, kein; dia, über; stellein, einstel-
• rotating tourniquets
len]
ADH. Abkürzung für antidiuretisches • adiastole
Hormon. (---+ Adiuretin) Adie-Pupille. Augenleiden, bei dem eine
. ADH Pupille viel langsamer auf Lichtwechsel,
adhärent. Eigenschaft einer Substanz, an Akkomodation oder Konvergenz reagiert
der Oberfläche einer anderen Substanz als die Pupille des anderen Auges.
anzuhaften. [W. ). Adie, englischer Arzt, geh. 1886-
[lat.: adhaerens, an etwas kleben] 1935]
• adherent • Adie's pupil
Adhäsion. Verwachsungen oder Verkle- Adie-Syndrom. Symptome der ---+ Adie-Pu-
bungen; Streifen von Narbengewebe, der pille, die von abgeschwächten bzw. fehlen-
zwei anatomische Flächen, die normaler- den Sehnenreflexen, insbesondere Knö-
weise voneinander getrennt sind, zusam- chel- und Kniereflexe begleitet sind.
menfügt. A.en treten am häufigsten im • Adie's syndrome
Abdomen, nach einer Bauchoperation, Adipheninhydrochlorid. ---+ Anticholinergi-
Entzündung oder Verletzung auf. kum mit entspannender Wirkung auf die
[lat.: adhesio, festklammern] glatte Muskulatur; findet bei spastischen
• adhesion Störungen im Magen-Darm- und urogeni-
Adhäsion, abdominale. Zusammenkleben talen Trakt Anwendung.
von Bauchorganen; nach Entzündung, • adiphenine hydrochloride
Operation oder Verletzung; meist ist der Adipofibrom. Tumor des Bindegewebes mit
Darm betroffen und es kommt zum Fettgewebsanteilen.
---+ Ileus mit den Symptomen: geblähter [lat.: adeps, Fett; fibra, Faser; griech.: oma,
Bauch (Meteorismus) Schmerzen, Übel- Tumor]
keit, Erbrechen und Herzrasen; Behand-
• adipofibroma
lung durch operative Lösung der a.n A.
• abdominal adhesion Adipokinese. Mobilisierung von Fett bzw.
von Fettsäuren innerhalb des Fettstoff-
Adhäsiotomie. Operatives Teilen oder wechsels.
Trennen von ---+ Adhäsionen; wird z.B. bei
• adipokinesis
einem Darmverschluss (Ileus) durchge-
führt. Adiponeaosis subtutanea neonatorum.
[lat.: adhesio, festklammern; griech.: lern- Hautkrankheit bei Neugeborenen. Typi-
nein, schneiden] sche Merkmale sind fleckige Haut mit ver-
• adhesiotomy härtetem, subkutanem Fettgewebe und ei-
II ner bläulich roten Verfärbung der da-
rüberliegenden Haut.
• adiponecrosis subcutanea neonatorum
sind. Jedes Medikament besitzt eine feste
Verwendung bei der Anästhesie und hat
bestimmte therapeutische Indikationen
in anderen Pflegegebieten. Adjuvanzien
Allpan I NI&-+ Nekrose des Fettgewebes. zur Anästhesie werden als Prämedikation,
[lat.: adeps, Fett; griech.: nekros, tot; osis,
als intravenöse Zusätze für hypnotische
Zustand]
bzw. analgetische Medikationen sowie als
• adiponecrosis
neuromuskuläre Hemmer, Analeptika
ldlpls. (fettsüchtig; fettreich). 1. Bezeichnung und therapeutische Gase verwendet.
für Fettgewebe, das aus in Läppchen ange- • adjunct to anesthesia
ordneten Fettzellen besteht. 2. fettreich,
dick. - . , Activities of daily living (-+ s.a. ATL)
•adipose Adnll& Gewebe bzw. Körperstrukturen,
Adrpalftr (Fettsucht). Übermäßige Bildung die sich angrenzend an oder in der Nähe
von Fettgewebe, Fettleibigkeit. von anderen, verwandten Strukturen be-
•adoposis finden. Eierstöcke und Eileiter sind A.n
der Gebärmutter.
AllfpuJt. Fettzelle. [lat.: adnectere, zusammenbinden]
•adipocyte •adnexa
Adipsil. Krankhaftes Fehlen von Durst.
[griech.: a, kein; dipsa, Durst]
An llis Entzündung der adnexen Or-
gane der Gebärmutter, z.B. der Eierstöcke
•adipsia (Ovarien) oder der Eileiter. (-+Adnexe)
.ldlulllln (AIII). (antidiuretisches Hormon). •adnexitis
Hormon, das die Urinproduktion verrin- A••k Ml'llo Entwicklungsphase zwischen
gert, indem es die Rückresorption von Beginn der Pubertät und Erwachsenenal-
Wasser durch die Nierentubuli steigert. A. ter; beginnt normalerweise zwischen dem
wird von den Zellen des Hypothalamus 11. und 13. Lebensjahr mit dem Erschei-
ausgeschüttet und im Hypophysenhinter- nen sekundärer Geschlechtsmerkmale, er-
lappen gespeichert. Die Freisetzung von streckt sich über das Teenageralter und
A. erfolgt als Reaktion auf ein verminder- endet mit dem 18. oder 20. Lebensjahr
tes Blutvolumen bzw. auf erhöhte Plasma- mit Erreichen des vollständig entwickel-
konzentrationen von Natrium oder ande- ten äußeren Aussehens des Erwachsenen.
ren Substanzen. Eine Freisetzung kann In dieser Phase erlebt der Mensch erheb-
auch in Verbindung mit Schmerzen, liche körperliche, psychologische, emo-
Stress oder der Wirkung bestimmter Mit- tionale sowie persönlichkeitsbezogene
tel erfolgen. Veränderungen. - adj. jugendlich, puber-
• antidiuretic hormone (ADH) tär.
~ 1. Substanz, insbesondere ein [lat.: adolescere, heranwachsen]
Arzneimittel (meist alleine unwirksam), • adolescence
welches einer ärztlichen Verordnung bei- AIR Abkürzung für -+ Adenosindiphos-
gefügt wird, um die Wirkung des Raupt- phat.
mitteils zu unterstützen. 2. Substanz, die .ADP
Antigenen beigefügt wird, um die Anti-
körperreaktion auf das -+Antigen zu er- ........ Die auf der Niere befindlichen re-
höhen bzw. zu modifizieren. nalen oder suprarenalen Drüsen betref-
[lat.: ad, hin; juvare, helfen] fend.
•adjuvant [lat.: ad, bei; ren, Niere]
•adrenal
....... lnl:stllltildlll. Ein Arzneimittel,
das zu einer großen Gruppe von Medika-
menten gehört, die keine Anästhetika
....,lkldlo..... (Nebennierenentfernung).
Operative Entfernung einer oder beider
Nebennieren bzw. Resektion eines Teils ei- p. (kortikotrop). Die Stimu-
ner oder beider Drüsen; wird durchge- lation der ---+ Nebennierenrinde betreffend.
führt, wenn ein adrenaler Tumor bzw. ein [lat.: ad, bei; ren, Niere; cortex, Rinde;
maligner Brust- oder Prostatatumor fest- griech.: trope, Drehung]
gestellt wurde und die übermäßige Aus- adrenocorticotropic
schüttung adrenaler Hormone reduziert
werden soll. Im Falle der Entfernung bei- renomega te. Abnorme Vergrößerung
der Nebennieren muss der Patient für den einer bzw. beider Nebennieren.
Rest seines Lebens Steroide einnehmen. [lat.: ad, bei; ren, Niere; griech.: megalie,
[lat.: ad, bei; ren, Niere; griech.: ektome, groß]
ausschneiden] • adrenomegaly
adrenalectomy Adrenomimetika. (Sympathomimetikum). Sub-
stanzen, die die Funktionen der Neben-
AdNnl · (früher: Epinephrin). In der Neben- nierenhormone simulieren. (---+ keine)
niere hergestelltes, endogenes Hormon adrenomimetics
und synthetisch produzierte ---+ adrenerge
Substanz zur Gefaßerweiterung. Erre- Eine stimulierende Wirkung
gungssubstanz für das sympathische Sys- auf die ---+ Nebennieren aufweisend.
tem (Sympathikuswirkstoff), die u.a. bei adrenotropic
Anaphylaxie und akuten Bronchialspas-
men sowie zur Wirkungsverstärkung ört- ---+ Arbeitsgemeinschaft deutscher
licher Anästhetika, sowie zur Erhöhung Schwesternverbände.
der Pulsfrequenz, des Minutenvolumes Adsorbenzien. Substanzen, die andere Sub-
oder des Blutdrucks eingesetzt wird. stanzen durch ---+ Adsorption aufnehmen,
(---+ Katecholamin) z.B. durch Bindung einer Substanz an der
[griech.: epi, oberhalb; nephros, Niere.] Oberfläche einer anderen; z.B. Aktiv-
ltl!ll epinephrine kohle.
Atlnlll Verstärkte, physiologische adsorbents
Aktivität der Nebennierenrinde, die etwa Die Eigenschaft, andere Ma-
im achten Lebensjahr eintritt; führt zu terialien anzuziehen und an der Oberflä-
verstärkter Ausschüttung verschiedener che zu halten. (s.a. absorbieren)
Hormone, insbesondere von ---+ Androge- adsorb
nen, was das Wachstum der Achsel- und
Schambehaarung auslöst. Natürlicher Vorgang, bei dem
[lat.: ad, bei; ren, Niere; griech.: arche; Be- Gas- oder Flüssigkeitsmoleküle an der
ginn] Oberfläche eines Feststoffs festgehalten
ltl!ll adrenarche werden. Das Phänomen ist von verschie-
denen Faktoren abhängig, wie z.B. Ober-
adrenerg. (adrenergisch). Die sympathischen flächenspannung und elektrischen La-
Nervenfasern des autonomen Nervensys- dungen. Viele biologische Reaktionen
tems betreffend, die ---+Noradrenalin an ei- sind Adsorptionsreaktionen. Das Adsorp-
ner Synapse freisetzen, an der ein Nerven- tionsprinzip ist die Grundlage der Chro-
impuls weitergeleitet wird. (s.a. Neuro- matographie, bei der eine Mischung von
transmitter) Komponenten zur qualitativen Analyse in
[lat.: ad, bei; ren, Niere; griech.: ergon, Ar- ihre Einzelfraktionen aufgetrennt wird.
beit] (s.a. Absorption)
• adrenergic [lat.: ad, bei; sorbere, ansaugen]
adsorption
..._ Das Äußere bzw. die Ober-
fläche der ---+ Nebenniere betreffend. AdstnngeJWen. Substanzen, die das Zu-
[lat.: ad, bei; ren, Niere; cortex, Rinde] sammenziehen von Geweben verursachen
adrenocortical und meist lokal aufgetragen werden A.
I~ Adstnngenzien ·~

lll wirken blutstillend und entzündungshem-


mend.
• adstringents
Aerootitis media. Entzündung oder Blu-
tung des Mittelohrs, verursacht durch ei-
nen Druckunterschied zwischen Mittelohr
und Luftdruck; kann bei plötzlichen Hö-
Adynamie. (Kraftlosigkeit; Muskelschwäche). henveränderungen, beim Tauchen oder in
Schwäche, Kraftlosigkeit, das Fehlen von hyperbaren Kammern auftreten. Symp-
körperlicher Stärke infolge eines Krank- tome sind Schmerzen, Tinnitus, vermin-
heitszustands. (s.a. Addison-Krankheit) derte Hörfähigkeit und Schwindelgefühl.
- adj. adynamisch. • aerotitis media
[griech.: a, kein; dynamis, Stärke]
• adynamia Aerophagie. Verschlucken von Luft; führt
normalerweise zu Rülpsen, Magenbe-
AEDL Modell der Aktivitäten und existen- schwerden und Blähungen (Flatulenz).
ziellen Erfahrungen des Lebens. (-> Luftschlucken)
aerob. 1. Die Präsenz von Luft bzw. Sauer- [griech.: aer, Luft; phagein, essen]
stoff betreffend. 2. Die Fähigkeit, in Ge- aerophagy
genwart freier Sauerstoffmoleküle zu le-
ben und funktionsfähig zu sein. 3. Das Aerosol. I. Vernebelte, in Luft oder Gas
Bedürfnis nach Sauerstoff betreffend, der suspendierte Teilchen. 2. Bei der Inhalati-
für den Erhalt des Lebens benötigt wird. onstherapie verwendetes, unter Druck
[griech.: aer, Luft; bios, Leben] stehendes Gas, welches eine vernebelte
• aerobic Medikation enthält. 3. Ein unter Druck
stehendes Gas, welches ein vernebeltes
Aerobic·Training. Körperübungen, die da-
rauf ausgelegt sind, Sauerstoffaufnahme
und -verteilung im Körper zu verbessern.
Dabei werden die normalen Sauerstoff-
vorräte des Körpergewebes durch relativ
lange Anstrengung erschöpft und mit
dem durch verstärkte Atmung aufgenom- Nach Entfernen
menen Sauerstoff ersetzt. A.-T. kann der Schutzkappe
durch Fahrradfahren, Walking, Laufen des A.s kräftig
oder ähnliche Aktivitäten, die mindestens schütteln.

~t
20 Minuten, dreimal pro Woche durchge-
führt werden sollten, erfolgen.
• aerobic training
4 Den Atem einige
Aerobier. Mikroorganismus/Bakterium, 2 Ausatmen. Sekunden an-

;OC
welcher nur in Gegenwart von freiem Sau- halten, damit der
erstoff leben und wachsen kann. Ein A. Wirkstoff in die
kann fakultativ oder obligatorisch -> ae- Atemwege ein-
rob sein. dringen kann.
[griech.: aer, Luft; bios, Leben] Mundstück aus
3 Einatmen. Mund- dem Mund ent-
• aerobe
stück mit den Lip- fernen, ausatmen.
Aerootitis. (Barotrauma). Eine durch einen pen fest umschlie-
veränderten Luftdruck hervorgerufene ßen, auf den Behälter
drücken und tief
Ohrenentzündung (z.B. bei Fliegern und und langsam ein-
Tauchern). atmen.
[griech.: aer, Luft; oitkos, Ohr; itis, Ent-
zündung] Aerosol. Richtige Benutzung eines Aero-
• aerotitis sols.
chemisches Mittel zur Sterilisation der
Raumluft enthält.
[griech.: aer, Luft; hydro, Wasser; lat.: so-
Merkmal ist eine Gefühls- oder Gemüts-
störung.
• affective psychosis
II
lutus, aufgelöst]
Afl'llbadqt ung. (Verschiebung). Unbe-
•aerosol
wusster Abwehrmechanismus zur Ver-
AenlsGillllrapi ~ Be- meidung emotionaler Konflikte und
handlung mit Arzneimitteln, die entspan- Angstgefühle. Emotionen, Ideen oder
nend auf das glatte Muskelgewebe des Re- Wünsche werden von einem Objekt auf
spirationstrakts wirken. Die Arzneimittel ein anderes, mit weniger Angst assoziier-
werden als winzige Tröpfchen oder als In- tes Objekt verlagert.
halationsnebel verabreicht. • displacement
• aerosol bronchodilator therapy
........_ (hinführend; aufsteigend). Sich auf
.............. Der Einsatz von Luft bei der das Zentrum zubewegend (bezogen auf
Behandlung von Krankheiten, wie z.B. hy- Arterien, Venen, Lymphgefaße und Ner-
perbare Oxigenation. ven). (s.a. efferent)
• aerotherapy [lat.: ad, hin; ferre, tragen]
lflllril. Ohne Fieber, fieberfrei. •afferent
[griech.: a, kein; febris, Fieber] Aflldtlt. Maß für die Bindungsstärke der
• afebrile; apyretic ---> Antigen-Antikörper-Reaktion.
[lat.: affinis, verwandt]
Afl'lkt. Nach außen gerichtete Bekundung
von Gefühlen oder Emotionen einer Per- •affinity
son. - adj. affektiv, affektbetont. Af&dtit. daallllscM. 1. Anziehungskraft,
[lat.: affectus, Einfluss] die den Zusammenschluss von Atomen
.affect zu Molekülen bewirkt. 2. Durch verschie-
AfflldillUI......_ Das Unvermögen, zeit- dene Polaritäten erzeugte Anziehung zwi-
schen verschiedenen chemischen Verbin-
lich kurze und intensive Gefühlsregungen
dungen, z.B. in der Chromatographie.
(Affekte) zu kontrollieren bzw. Gefühls-
ausbrüche zu hemmen. Die A. tritt bei or-
[griech.: chemeia, Alchemie; lat.: affinis,
verwandt.]
ganischen Hirnerkrankungen auf.
[lat.: affectus, Gemütsverfassung; in, • chemical affinity
nicht; continencia, das Unterdrücken] ~ --->Autosuggestion; der Punkt,
• affective incontinence an dem der Therapeut eine Tendenz für
eine positive Reaktion erkennt.
Afl'lldlllt. (Befall). 1. Emotionaler Zustand,
der sich als warmes bzw. mitfühlendes Ge-
[lat.: affirmare, stark machen]
fühl einer anderen Person gegenüber aus- • affirmation
drückt. 2. Pathologischer Prozess, der den AIIIIDIIInl:. Von der Pilzgattung Aspergillus
ganzen Körper bzw. einen Körperteil be- flavus produzierte Gruppe von ---> karzino-
trifft. genen Giftstoffen, die Nahrungsmittel ver-
[lat.: affectus, Einfluss] derben können.
•affection [griech.: a, kein; lat.: flavus, gelb; griech.:
toxikon, Gift]
Aß'lldlerlea. Erwerb von Verhaltensmus-
tern, die Gefühle, Neigungen, Wertschät- • aflatoxins
zung und Wertvorstellungen zum Aus- Afler. ---+ Anus
druck bringen. •anus
• affective learning
lfttdoldlng-Yirflhrtn. Radiologische Un-
~ (Emotionspsychose). Psycho- tersuchung (so genannte Nachladetech-
logische Reaktion, bei der die Ich-Funkti- nik) zur Bestrahlung von Tumoren, deren
on blockiert ist. Das primäre klinische umliegendes Gewebe nur wenig belastet
-
werden soll (z.B. bei Kollum-, Korpus-,
Oberflächen-, Weichteiltumoren), bei der
zunächst der leere Applikator in das Ziel-
organ eingebracht wird und erst nach La-
gekontrolle ein Radionuklid eingebracht
-
Ageism. Diskriminierung ausschließlich
aufgrund eines fortgeschrittenen Lebens-
alters.
El!ageism

wird. Beim A. V. besteht ein verbesserter Agenesia corticalis. Fehlende Entwicklung


Strahlenschutz für das beteiligte Personal. der kortikalen Zellen, insbesondere der
(s.a. Strahlentherapie) Pyramidenzellen, im Gehirn des Em-
[eng!.: afterload, nachladen] bryos; führt zu einer infantilen Hirnläh-
mung und schwerer geistiger Behinde-
Chemisches Symbol für das Element rung.
-->Silber. [griech.: a, nicht; genein, produzieren; lat.:
Ag cortex, Rinde]
agenesia corticalis
Agal<tktie. Unfähigkeit einer Mutter, die
zum Stillen eines Neugeborenen benötigte Agenesie. Kongenitales Fehlen eines Or-
Milch zu produzieren. gans bzw. eines Organteils; wird norma-
[griech.: a, kein; gala, Milch] lerweise durch mangelndes primordiales
• agalactia Gewebe oder eine Fehlentwicklung des
Embryos verursacht.
Jabulinlnlie Fehlen des --. Im- [griech.: a, nicht; genein, produzieren]
munglobulins -->Gammaglobulin im Serum •agenesis
in Verbindung mit einer erhöhten Infekti-
~ Krankheitsbild, das durch
onsanfälligkeit; die A. kann vorüberge-
hend, kongenital bzw. erworben sein. das Fehlen der Geschlechtshormone oder
das Fehlen oder Funktionsstörungen der
[griech.: a, kein; gamma, dritter Buchstabe
Eierstöcke (Ovarien) bzw. Hoden (Testes)
des griech. Alphabets; lat.: globulus,
kleine Kugel; griech.: haima, Blut] gekennzeichnet ist.
agenitalism
• agammaglobulinemia
Ageusie. (Geschmacksverlust). Verlust oder
Aganglionose. Fehlen von parasympathi- Beeinträchtigung des Geschmackssinns;
schen Ganglienzellen im Nervengeflecht Grad und Ursache der A. können variie-
des Darms (Plexus myentericus). Diag- ren.
nostischer Befund bei Morbus Hirsch- [griech.: a, kein; geusis, Geschmack]
sprung. •ageusia
[griech.: a, kein; gaglion, Knoten; osis,
Krankheit] AIIIIIR.atioft. Eine Verklumpung oder
aganglionosis Zusammenballung einzelner, unspezifi-
scher Elemente, z.B. Erythrozyten.
(Agar-Agar). Agar ist ein gelartiges [lat.: agglomerare, zusammenballen]
--> Polysaccharid aus Rotalgen, das als Ge- • agglomeration
liermittel für Nährböden bei bakteriologi-
schen Untersuchungen Verwendung fin- Agglutination. Die aus der Interaktion spe-
det. zifischer Antikörper, den -->Agglutininen,
•Agar resultierende Zellverklumpung (Koagula-
tion). Agglutinine werden bei der Blut-
Agar-Agar. --. Agar gruppenbestimmung sowie zur Bestim-
• agar-agar mung bzw. zur Beurteilung der Konzen-
tration von Immunglobulinen oder Im-
· • Das Fehlen des Magens. munseren verwendet.
[griech.: a, kein; gaster, Magen] [lat.: agglutinare, kleben]
agastria • agglutination
-
Agglutinations·Hemmtest. (Hämagglutinati-
ons-Hemmungstest). Serologische Technik,
die bei der Überprüfung bestimmter, un-
bekannter, löslicher Antigene eingesetzt
wird.
-
fahr, zum Selbstschutz und zur Selbster-
haltung.
00 constructive aggression
Aggressionsberalung. Neues Beratungs-
• agglutination-inhibition test konzept in der Pflege, bei dem Pflegemit-
arbeiter im konstruktiven Umgang mit
· •tiondftlr. Stärkste Verdünnung Aggressionen in Konfliktsituationen (per-
eines Immunserums, mit der noch eine sonalintern sowie zwischen Personal und
Zellverklumpung oder Antigene erzeugt Patienten) geschult werden. Im Vorder-
werden können; Maß für die Konzentrati- grund steht die Wahrnehmung der eige-
on spezifischer Antikörper im Serum. nen, oft versteckten Aggressionen, die
agglutination titer Überprüfung der eigenen Grenzen und
die Erarbeitung von Reaktionsmustern
agglutinierend. Zusammenklumpend, z.B.
bei Konflikten.
ein vom Blut produzierter Antikörper, aggression consulting
der durch die Präsenz eines Antigens sti-
muliert wird, sich an ein Antigen zu bin- Bezeichnung für einen Zustand
den. (---> Adhäsion) psychomotorischen Erregung, der
[lat.: agglutinare, kleben] von Ziellosigkeit und Unruhe charakteri-
•agglutinant siert wird; Unruhe, auf- und abgehen,
1ft. Antikörper, der mit ---> Antige- Wein- und Lachanfalle können teilweise
nen interagiert und eine ---> Agglutination beobachtet werden. Diese Ersatzhandlun-
herbeiführt. gen können eine nervöse Anspannung
freisetzen, die mit Angstzuständen,
agglutinin
Furcht oder ähnlichem mentalem Stress
ogen. Jede antigene Substanz, die verbunden ist. (---> Agitiertheit)
durch die Produktion von ---> Agglutinin zu [lat.: agitare, schütteln]
einer Zellverklumpung (--->Agglutination) OOagitated
führt.
[lat.: agglutinare, kleben; griech.: genein, Zustand chronischer Unruhe
produzieren] verstärkter psychomotorischer Akti-
• agglutinogen vität als Ausdruck emotionaler Anspan-
nung. - adj. agitiert.
Aggregation. (Agglomeration). Ansammlung 00 agitation
von Substanzen oder Elementen, z.B. bei
der Verklumpung (Koagulation) von Blut- Agltuphlsll. Abnorm schnelles Sprechen,
zellen. bei dem Wörter, Sprachlaute oder Silben
[lat.: ad, zu; gregare, sammeln] unbewusst ausgelassen, undeutlich ausge-
aggregation sprochen oder verzehrt werden.
[lat.: agitare, schütteln; griech.: phasis,
01'1. Gewaltsame Verhaltensweisen, Sprache]
Handlungen bzw. Haltungen, die körper- 00 agitophasia
lich, verbal oder symbolisch ausgedrückt
werden; können aus einem angeborenen Aglossie. Kongenitales Fehlen der Zunge
Trieb bzw. als Verteidigungsmechanismus (Glossa).
entstehen, um eine Bedrohung der eige- [griech.: a, keine; glossa, Zunge]
nen Person abzuwenden. 00 aglossia
[lat.: aggressio, angreifen]
• aggression (Biutzuckermangel). Fehlen von
Zucker im Blut.
-. lonstl;llkthe. Durchsetzung ei- [griech.: a, nicht; glykis, süß]
gener Interessen als Reaktion auf eine Ge- .aglycemia
II Agnethle. Entwicklungsdefekt, der durch
das vollständige bzw. teilweise Fehlen des
Ober-/Unterkiefers gekennzeichnet ist.
Agnmdlll)t.Ein-+ Leukozyt ohne deutlich
sichtbare Protoplasmakörnchen, wie z.B.
Monozyten oder Lymphozyten.
[griech.: a, kein; gnathos, Kiefer] [griech.: a, kein; lat.: granulum, kleines
•agnathia Korn; griech.: kytos, Zelle]
• agranulocyte
Agnosie. Vollständiger oder teilweiser Ver-
Agnl~ (Neutropenie). Verminde-
lust der Fähigkeit, vertraute Gegenstände
rung der -+Granulozyten, einer Art Leuko-
oder Personen durch sensorische Reize
zyten; die A. ist Zeichen für eine Kno-
wiederzuerkennen; Folge einer organi-
chenmarksdepression. Infektionen, Fie-
schen Hirnschädigung. Man unterschei-
ber, Erschöpfungszustände, blutende Ul-
det zwischen verschiedenen Formen, z.B.
akustische, optische, taktile Agnosie. zera der Schleimhäute können die Folge
sein; u. U. lebensbedrohlich.
[griech.: a, kein; gnosis, Wissen]
•agnosia • agranulocytosis
Agraphie. Verlust der Schreibfahigkeit in-
Agnas11!. visuelle. Das Unvermögen, gese- folge einer Verletzung des Sprachzen-
hene Gegenstände zu erkennen, obwohl trums in der Hirnrinde. (s.a. Aphasie;
die Sehkraft nicht beeinträchtigt ist. Apraxie)- adj. agraphisch.
• visual agnosia [griech.: a, nicht; graphein, schreiben]
•agraphia
lfiOftll. Tod und Sterben betreffend. Agnpltie. altJoluta. Völlige Unfahigkeit zu
[griech.: agon, Kampf]
schreiben, aufgrund einer Läsion des
•agonal
-+Zentralnervensystems.
Agonie. (Todeskampf). Phase direkt vor dem [lat.: absolutus, abgeschlossen; griech.: a,
nicht; graphein, schreiben]
Eintritt des Todes.
[griech.: agon, Kampf] • absolute agraphia
•agony AHA. American Heart Assoeiation

Agonist. 1. Ein kontrahierender Muskel,


AHF. Abkürzung für Antihämophiliefak-
tor.
dessen Kontraktion einem anderen Mus-
kel (-+Antagonist) entgegenwirkt. 2. Arz- .AHF
neimittel oder eine andere Substanz mit Allomifluplnnldleit. (Leucinose). Erbliche
einer spezifischen zellulären Affmität, die Stoffwechselstörung, bei der ein Enzym,
eine vorhersehbare Reaktion auslöst, in- das für den Abbau der Aminosäuren Va-
dem sie Effekte eines körpereigenen lin, Leuein und Isoleuein benötigt wird,
Wirkstoffs nachahmen und meist eine fehlt. Die Krankheit wird meist bei Säug-
stärkere und längere Wirkung erzielen. lingen diagnostiziert und zeigt sich durch
[griech.: agon, Kampf] den charakteristischen Ahornsirupgeruch
•agonist des Urins sowie durch eine Hyperreflexie.
• maple syrup urine disease
Agaraphable. (Platzangst). Angstneurose,
die sich auf offene, belebte oder öffentli-
AIDS. Abkürzung für (eng!.) -+ Acquired
lmmunodeficiency Syndrome.
che Orte und Plätze bezieht, wie z.B. ein
.AIDS
Feld, eine Brücke, eine verkehrsreiche
Straße, ein belebtes Geschäft. Ein Entflie- ~ Neurologische
hen von solchen Orten wird als schwierig Auswirkungen einer Enzephalitis oder
empfunden. Gehirnentzündung, die bei fast einem
[griech.: agora, Marktplatz; phobos, Drittel aller AIDS-Patienten auftritt. Zu
Angst] den Symptomen gehören Gedächtnis-
• agoraphobia schwund und verschiedene Ebenen und
~ Akkomodationsbreite 23

Formen der ---+ Demenz. Man vermutet, Akeratose. Hautleiden, bei dem Hornhaut-
dass das AIDS-Virus Neuronen zerstört, gewebe in der Epidermis fehlt.
ohne tatsächlich in die Gehirnzellen ein- • akeratosis
zudringen. Autopsien haben ergeben, dass
die Neuronendichte bei AIDS-Patienten Akinesie. (Bewegungslosigkeit). Unphysiolo-
u. U. 40% geringer ist als bei Personen, gischer Zustand der motorischen und
die nicht mit AIDS infiziert sind. psychischen Hypoaktivität oder Muskel-
• AIDS-dementia complex (ADC) lähmung. - adj. akinetisch.
[griech.: a, nicht; kinesein, bewegen]
AIDS·Wasting-Syndrom. (slim disease; HIV-Ka- akinesia
chexiesyndrom). Ein Krankheitsbild von akklimatisieren. Sich physiologisch an ein
---+AIDS bei fortgeschrittenem Immunde- anderes Klima oder eine neue Umgebung
fekt. Zu den Krankheitsmerkmalen und anpassen, insbesondere an Unterschiede
Symptomen gehören Gewichtsabnahme, in Höhe und Temperatur.
Diarrhö, Fieber, Unwohlsein, Lethargie, [lat.: ad, hin; griech.: klima, Klima]
Mundsoor sowie andere, für AIDS typi- • acclimate
sche immunologische Störungen.
• AIDS-wasting syndrome Akkomodation. I. Zustand bzw. Vorgang,
bei dem ein bzw. mehrere Gegenstände
Air·Fiuidised-Bett. (Ciinitron•-Ben). Spezial- an andere angepasst oder darauf einge-
bett mit minimalem Auflagedruck für stellt werden. 2. Kontinuierlicher Vorgang
Patienten mit großflächigen Druckge- bzw. Bemühung des einzelnen, sich an
schwüren oder Verbrennungen. Der Pa- seine Umgebung anzupassen, um den Zu-
tient Liegt dabei auf feinsten Mikroglas- stand der ---+ Homöostase sowohl physiolo-
kugeln, die durch ein Gebläse aufgewir- gisch als auch psychologisch zu erhalten.
'belt werden. Durch ein wasserabweisen- 3. Fähigkeit des Auges, die Brechkraft der
des, aber luftdurchlässiges Laken kön- Linse der Entfernung eines betrachteten
nen Sekrete abfließen, wodurch die Bil- Gegenstandes anzupassen 4. (Soziologie)
dung feuchter Kammern vermieden Gegenseitige Beilegung von Konflikten
wird. (s.a. low-Fiow-Bett) zwischen Einzelpersonen bzw. Gruppen
air-fluidised bed im Zusammenhang mit Gewohnheiten
und Gebräuchen; dies geschieht norma-
AK. (Ak). Abkürzung für ---+ Antikörper. lerweise durch einen Prozess bestehend
. Ab aus Kompromissen, Schlichtung oder Ver·
handlung.
Akarinose. (Milbenbefall). Von Milben (Aca- [lat.: accomodatio, Einstellung]
rina) verursachte Krankheiten, wie z.B. • accommodation
Krätze, Räude. Akkomodation, visuelle. Vorgang, bei dem
[griech.: akari, Milbe; osis, Zustand] sich das Auge auf ein Objekt einstellt, die-
• acariasis ses fokussiert und bei unterschiedlichen
Entfernungen ein scharfes Bild davon pro-
Akaryozyt. Eine Zelle ohne Zellkern, z.B. duziert. Dabei verändert sich durch das
Erythrozyten. Zusammenziehen oder Erschlaffen des Zi-
[griech.: a, kein; karyon, Kern] liarmuskels die Krümmung (Konvexität)
• akaryocyte und damit die Brechkraft der äußeren
Linsenschicht des Auges.
Akathisie. Pathologischer Zustand, der • visual accommodation
von Ruhelosigkeit und Erregung, z.B. der
Unfähigkeit, still zu sitzen, gekennzeich- Akkomodationsbreite. (Akkomodationsvermö-
net ist. gen). Der Bereich, der sich aus dem ent-
[griech.: a, nicht; kathizein, sitzen] ferntesten und dem nächsten Punkt er-
• akathisia gibt, an dem ein Objekt bei vollständiger
--> Akkomodation klar gesehen werden gendlichen; äußert sich durch ---+ Komedo-
kann. Die A. wird in --> Dioptrien gemes- nen, ---+ Papeln, ---+ Pusteln, Talgzysten oder
sen. weiße Punkten an talgdrüsenreichen
[lat.: accommodare, anpassen] Hautstellen (Gesicht, Nacken, Rücken,
• range of accommodation Schulter) und wird wahrscheinlich durch
Androgene und Propionibacterium acnes
Aflkom'O a 1onsre ex. Anpassung des Au- im Haarfollikel ausgelöst. (---+ Akne)
ges für das Erkennen von nahegelegenen • acne vulgaris
Gegenständen durch das Zusammenzie-
hen der Pupillen, Augenkonvergenz und Aknelleloid. (Keloidakne). Keloidartige Narbe
eine gesteigerte Linsenkonvexität einer Akneläsion. (--+ Akne; Keloid)
accommodation reflex [griech.: akme, Punkt; kelis, Fleck; eidos,
Form]
(Gipfel). Höhepunkt im Verlauf eines • acne keloid
Geschehens, z.B. A. der uterinen Kontrak-
tionen während der Wehen oder die Phase (Gehörhalluzination). --+ Halluzinati-
des höchsten Fiebers. on, bei der seltsame Laute vernommen
[griech.: akme, Spitze, höchster Punkt] werden, tritt häufig bei ---+ Schizophrenie
• acme auf.
[griech.: akouasma, das Gehörte]
Alott. Entzündlicher, papulo-pustulöser acousma
Hautausschlag, der normalerweise in
bzw. nahe der Talgdrüsen im Gesicht, an AKOD. Arbeitsgemeinschaft krankenpfle-
Nacken, Schultern und dem oberen Teil gender Ordensleute Deutschlands.
des Rückens meist in der Pubertät auf-
Akren. Die vorstehenden, äußersten Kör-
tritt. Die Ursachen der A. sind weitgehend perteile (Finger, Hände, Zehen, Füße, Na-
unbekannt, man nimmt jedoch an, dass
se, Ohren, Kinn, Augenbrauen und Joch-
eine Verdickung der Follikelöffnung sowie bögen).
eine verstärkte Talgproduktion vorliegt [griech.: akron, äußerst]
und der bakterielle Abbau des Talgs zu
acra
Fettsäure das umliegende subkutane Ge-
webe reizt. Charakteristische Läsionen Vorsilbe mit der Bedeutung >>End-,
sind offene (schwarze) und geschlossene hoch, spitz«.
(weiße) ---+ Komedonen, -->Papeln, Pusteln acro-
und Knötchen. Zur Behandlung gehören
Antibiotika zur äußerlichen Anwendung Hautausschlag an den
oder oral, Vitamin-A-Derivate, Benzyl- ---+ Akren, vor allem an Händen und Füßen,
benzoat etc. Es werden u.a. folgende der durch parasitäre Milben verursacht
Akneformen unterschieden: Akne conglo- wird, die der Ordnung der Acarina ange-
bata, Akne vulgaris, Chlorakne, Akne hören.
neonatorum sowie Akne rosacea. [griech.: akron, äußerst; derma, Haut; itis,
akme, Spitze, höchster Punkt] Entzündung]
• acrodermatitis

Allae r, Akneerkrankung bei (Feer-Selter-Swift-Krankheit). Er-


Säuglingen, die durch eine kindliche krankung, die bei Säuglingen und kleinen
Überempfindlichkeit gegenüber Androge- Kindern infolge von chronischer Queck-
nen der Mutter verursacht wird; typisch silbervergiftung auftritt. Symptome sind
ist eine Ansammlung von --> Komedonen Schwellung, Juckreiz und rosa Verfärbung
auf Nase, Wangen und Stirn.(---+ Akne) der ---+ Akren, generalisierter Hautaus-
• acne neonatorum schlag, hochrote Nase und Wangen, starke
Schweißausbrüche, Verdauungsstörun-
Akne vulgaris. Häufigste Form der ---+Akne, gen, Lichtempfindlichkeit, Polyneuritis,
hauptsächlich bei Erwachsenen und Ju- sich abwechselnde Phasen äußerster Ge-
reiztheit, Lustlosigkeit und Apathie sowie
Gedeihstörungen.
[griech.: akron, äußerst; odyne, Schmerz]
heit der Extremitäten, insbesondere in
Fingern, Händen und Unterarmen.
[griech.: akron, äußerst; para, nahe; ais-
II
•acrodynia thesis, Gefühl]
• acroparesthesia
AflniiiiMse. Abnorm großer Bewegungsra-
dius der Extremitäten. A1npbob1e. (Höhenangst}. Krankhafte
[griech.: akron, äußerst; kinesis, Bewe- Furcht vor Höhen, verbunden mit erhebli-
gung] chen Angstzuständen.
• acrokinesis [griech.: akron, äußerst; phobia, Angst]
• acrophobia
MnlmegiiiL Chronische Stoffwechselstö- ~Bläuliche (zyanotische) Ent-
rung, die durch eine zunehmende, teilwei-
färbung, Kälte und Schwitzen der --.Akren
se erhebliche Vergrößerung und Verlän- und Extremitäten, insbesondere der Hän-
gerung der --. Akren gekennzeichnet ist;
de; kann durch arterielle Spasmen verur-
die A. wird verursacht durch die überpro-
sacht und bei Kälte bzw. bei emotionalem
duktion von Wachsturnshormonen meist
Stress ausgelöst werden.
durch ein Hypophysenadenorn.
[griech.: akron, äußerst; kyanos, blau;
[griech.: akron, äußerst; rnegas, groß]
osis, Zustand]
• acrornegaly
• acrocyanosis
Allrelnlkrie. Kleinheit von --. Akren und Mdn.In den Muskelfibrillen der Muskel-
Skelett als Symptom eines Wachsturnshor- fasern auftretendes Protein, das in Verbin-
rnonrnangels. (--. Wachstumshormon} dung mit --. Myosin für die Kontraktion
[griech.: akron, äußerst; rnikros, klein] und Entspannung der Muskeln zuständig
• acrornicria ist.
•actin
Alnlnloft. Seitliche Verlängerung des
Schulterblattes; bildet den höchsten Punkt aldlalsch. Durch Einwirkung von Strah-
der Schulter und ist durch eine kleine, lung bedingt oder entstanden.
ovale Oberfläche in der Knochenmitte [griech.: aktis, Strahl]
mit dem Schlüsselbein verbunden und •actinic
dient als Befestigung für den Delta- (M.
deltoideus} und Trapezmuskel (M. trape- Alldnlum (Ac}. Seltenes radioaktives metal-
zius}. lisches Element, das in Uranerzen vor-
[griech.: akron, äußerst; ornos, Schulter] kommt. Ordnungszahl: 89, Atommasse:
227.
•acrornion
•actinium (Ac}
.........,., Berufskrankheit, auftretend Aldloll!spotndii.(AP}. Begriff aus der Neu-
bei Personen, die mit PVC arbeiten. Symp- rophysiologie; ein A ist ein elektrischer
tome sind --. Raynaudsche Gangrän, Verlust Impuls, der aus einer sich selbst weiter-
von Knochengewebe in den Händen sowie entwickelnden Serie von Polarisationen
Kälteernpfmdlichkeit. und Depolarisationen besteht; wird über
[griech.: akron, äußerst; osteon, Knochen; die Plasmamembran einer Nervenfaser
Iysis, Auflösung] während der Übertragung eines Nerven-
• acroosteolysis impulses sowie über die Plasmamembran
einer Muskelzelle während einer Kontrak-
~ 1. Extreme Empfindlich- tion oder einer anderen Zellaktivität wei-
keit der Extrernitätenenden, die durch tergeleitet.
eine Nervenkornpression in den jeweili-
•action potential
gen Bereichen bzw. durch Polyneuritis
verursacht wird. 2. Erkrankung mit Symp- lllltlvatw. 1. Substanz, Kraft, oder Gerät,
tomen wie Kribbeln, Taubheit sowie Steif- welche die Aktivität einer anderen Sub-
26 Aktivator '""

stanz bzw. Struktur stimulieren; insbe- pertemperatur regulieren, Atmen, Aus-


sondere Substanzen, die Enzyme aktivie- scheiden, Sinn finden im Werden-Sein-
ren. 2. Gerät, das im Rahmen einer kiefer- Vergehen, Sich sicher fühlen und verhal-
orthopädischen Behandlung zur Regulie- ten, Raum und Zeit gestalten -arbeiten
rung der Beweglichkeit der Kiefer verwen- und spielen, Kind, Frau, Mann se.in,
det wird. (---+ Katalysator) Kommunizieren, Essen und Trinken
• activator (nach J.Juchli}. Die Fähigkeit, diese Akti-
vitäten auszuüben, kann durch verschie-
Aktives Zuhören. -. Pllegeintervention der dene Ursachen beeinflusst werden, z.B.
-+ NIC, die definiert wird als die Aktivi-
durch chronische Erkrankungen und
tät, verbalen und nonverbalen Mitteilun- Unfälle. Eine ATL-Checkliste wird oft-
gen von Patienten konzentrierte Auf- mals vor der Entlassung aus dem Kran -
merksamkeit zu schenken und sie ernst kenhaus ausgefüllt; falls bestimmte Akti -
zu nehmen. vitäten nicht angemessen ausgeführt
• Active ListeDing werden können, werden mit entspre-
chenden Pflegeeinrichtungen Abspra-
aktivieren. Eine Aktivität einleiten oder
chen getroffen, um die nötige Hilfestel-
verlängern bzw. eine Leistung optimieren. lung sicherzusteUen. Das ATL-Konzept
[lat.: activus, aktiv] lehnt sich stark an das PflegemodeU von
• activate Nancy Roper an. Sie spricht in ihrem
Aktivierungsenergie. Die Energie, die be- ModeU von Lebensaktivitäten (LA = li-
nötigt wird, um ein Ausgangsprodukt in ving activities}.
eine Übergangsform zu verwandeln, wel- • activities of daily living (ADL)
che spontan bestimmte Substanzen bildet.
[lat.: activus, aktiv]
• activation energy Aktivitätsintoleranz. Anerkannte .... NAN-
DA- -+ Pllegediagnose; unzureichende
Aktivitäten, Förderung der: Dehnübungen. körperliche oder psychische Energie,
.... Pllegeintervention der -+ NIC, die defi- um die erforderlichen oder erwünschten
niert wird als die Unterstützung von sys- täglichen Aktivitäten auszuführen. Zu
tematischen langsamen Übungen für die den kennzeichnenden Merkmalen zäh-
Dehn- und Haltemuskeln zur Entspan- len der Bericht über Müdigkeit oder
nung, zur Vorbereitung der Muskeln/Ge- Schwäche, abnorme Herzfrequenz oder
lenke auf anstrengendere Obungen und/ Blutreaktion auf Aktivitäten, Beschwer-
oder zur Steigerung oder Erhaltung der den oder Dyspnoe bei Aktivitäten und
Körperflexibilität EKG-Veränderungen wie Arrhythmien
• Exercise Promotion: Stretching oder Ischämie.
• activity intolerance
Aktivitäten, Förderung von . ... Pllegeinter-
vention der -. NIC, die definiert wird als
die Unterstützung regelmäßiger körper- Aktivitätslntoleranz, Risiko ffir. Aner-
licher Obungen zur Erhaltung oder För- kannte ...., NANDA- -+ Pllegediagnose; Risi-
derung der Fitness oder eines besseren ko für eine unzureichende körperliche
Gesundheitszustandes. oder psychische Energie, um die erfor-
Exercise Promotion derlichen oder erwünschten täglichen
Aktivitäten auszuführen. Risikofaktoren
Aktivitäten des täglichen Lebens (All). Ak- sind die Vorgeschichte einer früheren
tivitäten, die eine Person üblicherweise Aktivitätsintoleranz, schlechter Allge-
während eines normalen Tagesablaufs meinzustand, bestehende Kreislauf- oder
durchführt; man unterscheidet folgende Atemprobleme und mangelnde Erfah-
12 ATL: Wach sein und Schlafen, Sich be- rung mit bestimmten Aktivitäten.
wegen, Sich waschen und kleiden, Kör- • activity intolerance, risk of
· Akupressur 27

Aktivitätstheorie. Konzept (von Robert J. Aktivitätstoleranz. Art und Umfang von W..
Havighurst, amerikanischer Gerontologe), Körperübungen und -aktivitäten, die ein g
nach dem eine fortlaufende Aktivität Patient ohne übermäßige Anstrengung
Wohlbefinden und Zufriedenheit im Alte- und potenzielle Verletzungen durchführen
rungsprozess fördert. kann.
• activity theory • activity tolerance
Aktivitätstherapie. -+ Pflegeintervention Aktivkohle. Vielfach verwendbares ..... Anti-
der .... NIC, die definiert wird als die Ver- dot und wirkungsvolles chemisches Ad-
ordnung und Unterstützung von spezifi- sorbens, das bei akuten Vergiftungen und
schen körperlichen, kognitiven, sozialen zur Behandlung von Flatulenz verabreicht
und spirituellen Aktivitäten zur Verbes- wird.
serung der Bandbreite, Häufigkeit und • activated charcoal
Dauer der Aktivitäten einer Einzelperson
(oder Gruppe). Akupressur. --+ Ptlegeintervention der
Activity Therapy NIC, die definiert wird als die Anwen-
dung von festem anhaltendem Druck auf
Aktivitätstherapie: Gelenkmobilität. spezielle Punkte des Körpers zur
.... Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als der Einsatz von aktiven
oder passiven Bewegungen zur Erhal-
tung oder Wiederherstellung der Gelenk-
flexibilität.
• Exercise Therapy: Joint Mobility

Aktivitätstherapie: Gleichgewicht. .... Ptle-


geintervention der -+ NIC, die defmiert
wird als der Einsatz spezifischer Aktivi-
täten, Körperhaltungen und Bewegun-
gen zur Erhaltung, Verbesserung oder
Wiederherstellung des Gleichgewichts-
sinns.
Exercise Therapy: Balance

Aktivitätstherapie: Mobilisation. -> Ptlege-


intervention der -> NIC, die definiert wird
als die Förderung und Unterstützung
beim Gehen zur Erhaltung oder Wieder-
herstellung autonomer und bewusster
Körperfunktionen während einer Be-
handlung oder bei der Genesung von
Krankheiten oder Verletzungen.
• Exercise Therapy: Ambulation
Aktivitätstherapie: Muskelkontrolle.
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als der Einsatz von spezifi-
schen Aktivitäts- oder Übungsprogram-
men zur Verbesserung oder Wiederher-
stellung kontrollierter Körperbewegun-
gen.
• Exercise Therapy: Museie Control Akupressur.
28 Akupressur ·_

Schmerzbehandlung, Entspannung so- Akustik. Lehre von den Tönen, vom Schall.
wie zur Verhütung und Linderung von [griech.: akoustikos, das Hören]
übelkeit. • acoustics
• Acupressure Akustikusneurinom. Gutartiger, ein- oder
beidseitiger Tumor, der am VIII. Hirn-
nerv ( --+ Nervus acusticus) entsteht und in
Akupunktur. Eine traditionelle chinesische den Gehörgang hinein wächst; kann zu ei-
Behandlungsmethode zur Gewährleistung nem --+ Tinnitus, zunehmender Schwerhö-
einer analgetischen Wirkung oder zur rigkeit, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl
Veränderung der Körpersystemfunktio- im Gesicht, Papillenödem, Schwindelge-
nen, indem dünne, sehr feine Nadeln an fühl sowie einem unsicheren Gang führen.
speziellen Körperstellen entlang bestimm- • acoustic neuroma
ter Linien oder Kanäle (sogenannte Meri-
diane) in die Haut eingestochen werden. akustisch. Geräusche bzw. das Gehör be-
Die Nadeln werden gedreht, unter Strom treffend.
gesetzt oder gewärmt. Die A. hat ihren Ur- [griech.: akouein, hören]
sprung im Fernen Osten und wird seit An- • acoustic; acoustical
fang der 70er Jahre in der westlichen Welt
akut. I. (Erkrankung bzw. Krankheits-
verstärkt eingesetzt, z.B. zur Geburtsvor-
symptome betreffend) Abrupter Beginn
bereitung.
mit hoher Intensität bzw. Heftigkeit und
[lat.: acus, Nadel; punctura, Einstich]
nach relativ kurzer Zeit wieder abklin-
• acupuncture gend. 2. Heftig bzw. ernsthaft.
[lat.: acutus, scharf]
• acute
Akupunkturpunkt. Einer von vielen einzel-
nen Punkten auf der Haut, die sich auf akutes Abdomen. Zustand mit akutem Be-
mehreren Körpermeridianen befinden. ginn heftiger Schmerzen im Bauchraum;
Die Stimulation eines dieser verschiede- weitere Symptome sind Übelkeit, Erbre-
nen Punkte kann eine Steigerung bzw. chen, veränderte Darmgeräusche, ange-
Verminderung der Funktion bzw. der spannte Bauchdecke; ggf. Fieber, Kreis-
Empfindung in einem Bereich bzw. einem laufinstabilität und Schock. Ein a. A. er-
Körpersystem auslösen. ( --+ Akupunktur) fordert eine sofortige Diagnose, da es sich
• acupuncture point um ein lebenbedrohliches Ereignis han-

Akupunktur. Akupunkturpunkt.
~ Alamn 29

delt und meistens eine Operation indiziert


sein kann . Für eine genaue Diagnose sind
Informationen über Beginn, Dauer, Be-
schaffenheit, Lokalisation sowie die mit
den Schmerzen auftretenden Symptome
erforderlich. Ursache können akute Blu-
tungen (z.B. nach Traumen), Entzündun-
gen (z.B. Appendizitis, Adnexitis), Perfo-
ration von Bauchorganen (z.B. Gallen-
blase) sein; aber auch ein Herzinfarkt
kann Symptome von einem a. A. herbei-
führen. Die Patienten sollten in eine
bauchdeckenentlastende Lagerung ge-
bracht werden (Knierolle) und müssen
auf alle Fälle nüchtern bleiben.
• acute abdomen
Akutpflege. Form der Pflege, bei der Pa-
tienten wegen akut auftretenden Episo-
den einer Krankheit, wegen der Folgeer-
scheinungen eines Unfalls bzw. anderer
Traumen oder zur Genesung von einer
Operation behandelt werden. Die A. er-
folgt normalerweise in einem Kranken-
haus durch speziell geschultes Personal
unter Einsatz komplizierter hochentwi-
ckelter techni eher Geräte und Materia-
lien; kann eine Intensivpflege oder ot-
fallversorgung mit einschließen.
• acute care A-Lagerung.
Akzeleration. (Beschleunigung). Zunahme der
Schnelligkeit oder Geschwindigkeit eines
Objekts oder einer Reaktion; z.B. der We- ren Lungenanteile und Steigerung der
hentätigkeit oder des Wachstums. (s.a. Lungenbelüftung führt und zur effekti-
Dezeieration) ven Dekubitusprophylaxe im Wirbelsäu-
[lat.: accelerare, beschleunigen] len- und akralhereich eingesetzt wird.
• acceleration Zwei schmale rechteckige Kissen (Schiff-
chen) werden nebeneinander gelegt, wo-
Akzelerationsphase. Die erste Phase des ak-
bei sich beide Spitzen überlappen. Die
tiven Geburtvorgangs; ist von einer gestei-
Spitze des »A« liegt unter den Schulter-
gerten Erweiterungsrate des Zervikalka-
blättern des Patienten. Die Schiffchen ra-
nals (Gebärmutterhalskanals) gekenn-
gen seitlich heraus, so dass die Arme
zeichnet.
darauf abgelegt werden können. Der
[lat.: accelerare, beschleunigen]
Kopf wird mit separatem Kissen unter-
• acceleration phase stützt. Patienten tolerieren die A-L. meist
Al. Chemisches Symbol für das Element nur kurz. ( Pflege bei Dekubitus)
->Aluminium . • A-positioning
• Al
Alanin. Eine nicht-essenzielle -> Aminosäu-
A-Lagerung. (Atemunteßtützende Lagerung}. re, die in vielen Eiweißquellen von Nah-
Lagerungsart, die zur Dehnung der obe- rungsmitteln sowie im Körper zu finden
ist; wird in der Leber zu Pyruvat und nicht bei Jungen, eine vorzeitige Pubertät
--.Glutamat abgebaut. aus .
• alanine (Ala) [F. Albright, amerikanischer Arzt, 1900-
1969]
Alartmu (Notfallreaktion). Erste Phase
Albright's syndrome
des --.Adaptationssyndroms. In dieser
Phase werden die verschiedenen körperli- raum. Traum, der in einer REM-Phase
chen und geistigen Abwehrmechanismen (rapid eye movement) auftritt und das Ge-
mobilisiert (z.B. Blutdrucksteigerung, fühl auslöst, vor furchterregenden Ereig-
Pulsbeschleunigung), um eine ange- nissen, Terror, Leiden oder extremer Be-
spannte Situation körperlicher oder emo- drohung nicht entkommen zu können.
tionaler Natur zu bewältigen. I.d.R. wacht der Träumende kurz danach
alarm reaction auf. (--. Albdruck)
A1ast1imJ Abgeschwächte Form von Po- •nightmare
cken, begleitet von geringem Hautaus- Wasserlösliches, hitzeunbestän-
schlag. Vermutlich wird das A. von einem diges --. Protein; verschiedene Formen von
abgeschwächten Stamm des Foxvirus va- A.en kommen in fast allen tierischen Ge-
riolae verursacht. weben sowie in vielen pflanzlichen Gewe-
[port.: alastrar, ausbreiten] ben vor. Beim Menschen macht es als Se-
.alastrim rumalbumin über SOo/o des Gesamteiwei-
Adstringens zur äußerlichen An- ßes im Blutplasma aus. (s.a. Globulin)
wendung; wird hauptsächlich in Lotionen [lat.: albus, weiß]
und Duschbädern verwendet. •albumin
alum
Albumin A. Bestandteil des Blutserums, das
Form der Schlafstörung, die sich in Tumorzellen ansammelt und im
normalerweise nur bei Kindern auftritt, Blutkreislauf von Krebspatienten fehlt.
die immer wieder mit Anzeichen von Pa- (--. Albumin)
nik und Angst aus dem Schlaf erwachen. albumin A
Der Betroffene hat häufig nur bruchstück-
hafte Traumbilder bedrohlicher Art in Er- Test zur Überprüfung des Al-
innerung. (--. Albtraum) buminspiegels: wird --.Albumin im Urin
• night terror ausgeschieden, gilt dies als Anzeichen für
ein Nierenleiden oder eine funktionelle
Alblnlslll (Achromasie; Achromie). Angebo- Störung.
renes, vererbtes Leiden, bei dem das Kör- [lat.: albus, weiß]
perpigment --.Melanin teilweise oder voll- • albumin test
ständig fehlt. Albinos (Menschen mit feh-
lender Farbstoffbildung) haben blasse, Albuminurie. Übermäßige Ausscheidung
nichtbräunende Haut, weißes Haar, eine von salzähnlichen Albuminderivaten im
rosafarbene Iris und leiden unter Augen- Urin, der eine geringe spezifische Dichte
zittern (Nystagmus), Stabsichtigkeit aufweist. (--. Proteinurie)
(Astigmatismus) und Lichtempfindlich- • albuminaturia
keit. Das fehlende Hautpigment prädispo-
Eine zu einer großen Kategorie
niert Personen mit A. besonders für Haut- von organischen Verbindungen gehören-
krebs.
de Substanz, die aus der Oxidation eines
[lat.: albus, weiß]
primären Alkohols entsteht, z.B. bei der
.albinism
Umwandlung von Äthylalkohol zu Azetal-
Alllrlght- Erkrankung mit fibrö- dehyd.
ser Knochendysplasie, isoliert auftreten- [arab.: al-kuhl, feine Essenz; lat.: dehydro-
den, braunen Hautflecken sowie endokri- genatum, entwässert]
nen Dysfunktionen. Löst bei Mädchen, •aldehyde
-.. . Algolagnie 31

Aldose. Chemische Form der -+ Monosac- ßer Blutzellen (Leukozyten) oder Blut- ~
charide, bei denen sich am C-Atom ein plättchen (Thrombozyten). llill
-+ Aldehyd befindet. [griech.: a, nicht; leukos, weiß]
• aldose • aleukia
Aldosteron. Ein mineralokortikoides Ste- Alexander·Technik. Eine alternative, kör-
roidhormon, das in der Nebennierenrinde perbezogene Therapieform, die von Fre-
produziert wird und auf die Nierentubuli derick Alexander eingeführt wurde. Die
wirkt, indem Natrium zurückgehalten, Methode konzentriert sich auf individuel-
Wasser durch Resorption konserviert und le Variationen in Körpermuskulatur, Kör-
Kalium verstärkt ins Blut abgegeben wird. perhaltung und Atemprozess sowie die
A. kann als Diuretikum und als Antihy- Korrektur von Defekten, sie versucht da-
pertonikum eingesetzt werden. rüber hinaus, Körper und Geist miteinan-
• aldosterone der in Einklang zu bringen.
• Alexander technique
Aldosteronismus. (Hyperaldosteronismus).
Übermäßige Produktion von -+ Aldoste- Alexie. -+ Leseunfähigkeit (s.a. Aphasie)
ron; kann als primäre Nebennierenerkran- - adj. alexisch.
kung oder, wie in den meisten Fällen, als [griech.: a, kein; lexis, Sprache]
sekundäre Störung verschiedener extra- • alexia
adrenaler Krankheitsprozesse auftreten.
Der primäre A. wird durch eine adrenale ·algie. Nachsilbe mit der Bedeutung
Hyperplasie oder einen aldosteronprodu- >>Schmerz<<.
zierenden Tumor bedingt; der sekundäre • -algy
A. steht in Verbindung mit einer erhöhten
Plasma-Renin-Aktivität und wird durch Alginate. Bestehen hauptsächlich aus Be-
ein nephrotisches Syndrom, Leberzirrho- standteilen der Braunalge. Der trockene
se, idiopathische Ödeme, Stauungsinsuffi- Alginat-Verband wandelt sich durch das
zienz, Trauma, Verbrennungen oder ande- vorhandene Wundsekret in der Wunde in
re Formen von Stress ausgelöst. ein Gel um.
• aldosteronism • alginate

Aldosteronom. Ein aldosteronproduzieren- Alginat-Verband. (Calciumalginat-Kompresse;


des Nebennierenadenom, das normaler- Alginate). Verband, der bei akuten und
weise klein ist und öfters in der linken als chronischen Wunden angelegt wird. In
in der rechten Nebenniere vorkommt. Verbindung mit Wundsekret wandelt
Mögliche Folgeerscheinungen sind Hy- sich die - Alginat-Kompresse in ein Gel
peraldosteronismus mit Salzretention, Er- um. Ein A.V. hat hohe Saug- und Reini·
höhung des extrazellulären Flüssigkeits- gungsfunktion und gewährlei tet siche-
volumens sowie Hypertonie. (-+ Aldoste- ren Keimeinscbluss. A. V.e werden bei tief
ron) zerklüfteten, infizierten und nicht infi·
• aldosteronoma zierten Wunden eingesetzt
• alginate dressing
Aleukämie. (lymphatische Leukämie). Akute
Leukämieform, die durch eine vermin- Algodystrophie. Schmerzhafter Rückgang
derte Leukozytenzahl in der peripheren der Armmuskulatur; geht oft mit Emp·
Blutversorgung gekennzeichnet ist; geht findlichkeit und einem Verlust von Kno-
mit einem Verlust der normalen Kno- chenkalzium einher.
chenmarksfunktion einher. • algodystrophy
aleukemia
Algolagnie. Sexuelle Perversion mit sadis·
Aleukie. (Leukozytenmangel). Erhebliche Re- tischen oder masochistischen Verhaltens-
duzierung bzw. vollständiges Fehlen wei- mustern, bei der das Lustempfinden mit
II dem Erleiden oder Zufügen von Schmer-
zen einhergeht.
[griech.: algos, Schmerz; lagneia, Lust]
Alallue. Ein Enzym, das in bestimmten
Waschpulvern enthalten ist und Allergien
sowie Asthma auslösen kann.
• algolagnia •alcalase
Algologie. 1. Medizinzweig, der sich mit Albll. Verbindungen mit den chemischen
der Erforschung von --> Schmerz befasst. Eigenschaften von Basen. Alkalische Sub-
2. Wissenschaftszweig, der sich mit der stanzen und Fettsäuren verbinden sich zu
Erforschung von Algen befasst. Seife, färben rotes Lackmuspapier blau
•algology und nehmen an Reaktionen teil, bei denen
Algopboble. Angstneurose mit abnormer, wasserlösliche Karbonate entstehen.
übermäßiger Angst vor Schmerzen, so- [arab.: al galiy, Holzasche]
wohl die eigene Schmerzerfahrung als •alkali
auch Schmerzerfahrung anderer Personen AllcaiWtlt. {Aikaligehalt). Die Eigenschaften
betreffend. des Säure-Base-Verhältnisses einer Lö-
[griech.: algos, Schmerz; phobos, Angst] sung, die weniger Wasserstoffionen bzw.
• algophobia mehr Hydroxidionen aufweist als reines
Algor mords. {leichenkälte). Reduzierung der Wasser. Reines Wasser hat einen willkür-
Körpertemperatur und gleichzeitiger Ver- lich festgesetzten, neutralen Standard
--> pH-Wert von 7,0.
lust der Hautelastizität nach dem Tod
(kein sicheres Todeszeichen). • alkalinity
• algor mortis AlllallreslrHA. {Kohlendioxid-Bindungsvermö-
AHa! Im Wtmderflnd.S)ndrom. Verzerrte gen). Kohlendioxid- bzw. Karbonatvolu-
Wahrnehmung von Raum und Größe, wie men in 100 ml Blutplasma, das mit Milch-
sie die Hauptfigur Alice im Wunderland säure oder anderen Säuren neutralisiert
in der Geschichte von Lewis Carroll er- wird. A. werden bei Standardtemperatur
fährt. Personen, die unter Drogeneinfluss und -druck gemessen. Die wichtigste Puf-
stehen, und Patienten mit bestimmten fersubstanz im Blut ist --> Bikarbonat, wel-
neurologischen Leiden berichten über ches im wesentlichen mit den A. gleichge-
ähnliche --> Halluzinationen. setzt werden kann. Hämoglobinphosphate
• Alice in Wonderland syndrome und andere Basen agieren ebenfalls als
--> Puffer. Bei niedrigen A. tritt eine --> Azi-
llllmetlr. Essen bzw. Ernährung, sowie dose auf; wenn die A. hoch sind, kommt es
die Verdauungsorgane betreffend. zur --> Alkalose. {--> pH-Wert)
[lat.: alimentum, Nahrung] [arab.: al galiy, Holzasche; lat.: reservare,
• alimentary absichern]
llipiMdscb. Die Eigenschaften von Fett • alkali reserves
oder Öl betreffend, insbesondere solcher Malalde, Eine Gruppe stickstoffhaltiger,
Kohlenwasserstoffverbindungen, die offe- von Pflanzen hergestellter, organischer
ne Ketten von Kohlenstoffatomen und Verbindungen. Zu diesen Verbindungen
keine Ringstrukturen bilden, wie z.B. die zählen viele pharmakologisch wirksame
Fettsäuren. Substanzen, wie z.B. Atropin, Koffein, Ko-
[griech.: aleiphar, Öl] kain, Morphin, Nikotin sowie Chinin.
•aliphatic [arab.: al galiy, Holzasche; griech.: eidos,
All. Arbeitsgemeinschaft leitender Kran- Form]
kenpflegepersonen auf Landesebene. •alkaloid
Altlllmle.Ein erhöhter pH-Blutspiegel. Aßlllose. Unphysiologischer Zustand, bei
[arab.: al galiy, Holzasche; griech.: haima, dem die Körperflüssigkeiten einen höhe-
Blut] ren --> pH-Wert als 7,45 aufweisen; kann
.alkalemia beispielsweise durch einen Überschuss
von alkalischen ---+ Bikarbonaten oder net durch verminderten pC0 2 , erniedrigte
durch einen Säuremangel ausgelöst wer- H-Ionen-Konzentration und erhöhten
den. Eine respiratorische A. entsteht pH-Wert des Blutes. Ursachen können
durch Hyperventilation, wodurch es zu ei- akutes Asthma, Erkrankung der Lungen-
nem zu starken Kohlendioxidverlust und gefäße, Pneumonie, Angstzustände, Fie-
einem Kohlensäuredefizit kommt. Eine ber, metabolische Azidose, Entzündung
metabolische A. kann durch eine übermä- des Zentralnervensystems und Nierenin-
ßige Einnahme oder Retention von Bikar- suffizienz sein. Typisches Anzeichen für
bonat, einen Verlust von Magensaft durch eine r. A. ist tiefes und schnelles Atmen
Erbrechen, einen übermäßigen Kalium- mit ca. 40 Atemzügen pro Minute. Weitere
mangel oder durch einen anderen Stimu- Symptome sind leichte Benommenheit,
lus verursacht werden, der den Natrium- Schwindelgefühl, periphere Fehlempfin-
Wasserstoff-Austausch erhöht. (s.a. Azido- dungen, Zittern der Hände und Füße,
se) Muskelschwäche, Tetanie und Herzar-
[arab.: al galiy; griech.: osis, Zustand] rhythmien. (s.a. Azidose, respiratorische; Al-
•alkalosis kalose, metabolische) - adj. alkalisch.
[arab.: al-kalij, kalzinierte Asche]
kompensierte. Zustand, bei dem
• respiratory alkalosis
die Bikarbonatkonzentration im Blut er-
höht ist bzw. der PC0 2 gesenkt ist und Alkohol. I. Eine Substanz, die mindestens
der pH-Wert des Blutes dank der Puffer- 92,3% und höchstens 93,8% (nach Ge-
kapazität des Blutes im Normbereich wicht) Äthylalkohol enthält; wird als äu-
bleibt. ßerliches Desinfektionsmittel und Löse-
• compensated alkalosis mittel verwendet. A. wird in niedrigerer
Konzentration in alkoholischen Geträn-
metabolisthe. Unphysiologischer ken verwendet: Bier 2-6%, Wein und Sekt
Zustand, der durch einen beträchtlichen 7-17%, Liköre 30-40%, Schnaps 45%,
Verlust an Säuren im Körper oder durch Rum 80%. 2. Klare, farblose, flüchtige
einen steigenden Spiegel an ---+ Bikarbonat Flüssi_gkeit, die mit Wasser, Chloroform
gekennzeichnet ist. Die Reduktion von oder Ather mischbar ist; Gärungsprodukt
Säuren kann durch starkes Erbrechen, ei- von mit Hefe versetzten Kohlenhydraten.
nen unzureichenden Ersatz der Elektro- 3. Eine Kohlenwasserstoffverbindung, die
lyte und Morbus Cushing verursacht wer- entsteht, wenn ein oder mehrere Wasser-
den. Der Anstieg der Bikarbonate kann stoffatome mit einer gleichen Anzahl von
verschiedene Ursachen haben, z.B. die Hydroxylgruppen (OH) ersetzt werden. Je
Einnahme einer zu großen Menge Natri- nach Anzahl der OH-Gruppen werden Al-
umbikarbonat oder anderer Antazida bei kohole als monohydrisch, dihydrisch oder
der Behandlung von Magengeschwüren trihydrisch bezeichnet. - adj. alkoholisch.
und die Verabreichung großer Mengen in- [arab.: al-kuhl, feine Essenz]
travenöser Flüssigkeiten, die eine hohe
•alcohol
Konzentration an Bikarbonat enthalten.
Anzeichen und Symptome einer m. A. Alkohol, aliphatischer. Ein Alkohol mit ei-
sind Apnoe, Kopfschmerzen, Lethargie, ner offenen Kette aus Kohlenwasserstof-
Muskelkrämpfe, hyperaktive Reflexe, Te- fen; Beispiele sind Äthylalkohol und Iso-
tanie, flache und langsame Atmung, Reiz- propylalkohol.
barkeit, Übelkeit, Erbrechen und Kam- aliphatic alcohol
mertachykardie. (---+ Alkalose, respiratori-
sche) (s.a. Azidose, metabolische) Alkohol, dehydrierter. Klare, farblose, ex-
Ell metabolic alkalosis trem hygroskopische Flüssigkeit mit
brennendem Geschmack; hat einen volu-
AllellOM OI1KIIe. (Aikaliämie). ---+Al- menmäßigen Mindestanteil von 99,5%
kalose infolge ---+ Hyperventilation und ver- Äthanol.
stärkter C0 2 -Ausscheidung, gekennzeich- dehydrated alcohol
34 Alkoho l, vergallte r ~

Alkohol, vergällter. Äthanol, dem Aceton bestimmten Entwicklungsphasen weniger


oder Methanol zugegeben werden; wird anfällig für die Auswirkungen von Alko-
als Lösungsmittel und chemisches Rea- hol ist.
gens verwendet. • fetal alcohol syndrome (PAS)
denalured alcohol
Alkoholentzug. Behandlung eines Sub-
Alkoholabhängigkeit (Alkoholismus). Sucht- stanzabusus. -+ Pflegeintervention der
form, bei der keine Kontrolle mehr über -+ NIC, die defiruert ist als die Pflege ei-
den Alkoholkonsum vorhanden ist. Bei nes Patienten während eines totalen
chronischer Alkoholeinnahme kommt es Alkoholentzugs.
zur schweren psychischen und physischen • Substance Use Treatment: Alcobol
Abhängigkeit; das letzte Stadium der A. Withd.rawal
zeichnet sich durch einen starken psychi-
schen, körperlichen und intellektuellen Alkoholentzugssyndrom. (Entzugserscheinun-
Abbau aus. Folgen der A. sind u.a. ZNS- gen). Die mit der Reduzierung oder dem
Störungen (Delirium tremens), Psycho- Absetzen des Alkoholkonsums verbunde-
sen, Leberschäden, Magenulzera. Beim nen klinischen Symptome; dazu gehören
Absetzen von Alkohol kommt es zu Ent- Tremor, Halluzinationen, Dysfunktionen
zugserscheinungen (-+ Alkoholentzugssyn- des autonomen Nervensystems und
drom), deshalb ist ein Entzug sehr schwie- Krampfanfälle.
rig. • alcohol withdrawal syndrome
• alcohol dependence
Alkoholhalluzinose. Form einer Alkohol-
Alkoholdemenz. Abbau normaler kogniti- psychose, bei der in erster Linie akusti-
ver und intellektueller Funktionen auf- sche -+ Halluzinationen, starke Angstzu-
grund von langfristigem -+ Alkoholmiss- stände und Verfolgungswahn auftreten.
brauch. ( -+ Demenz) Die Beschwerden entwickeln sich als Ent-
[arab. : al-kuhl; feine Essenz; lat.: de, weg; zugssymptome bei akutem -+ Alkoholis-
mens, Geist] mus, kurz nachdem der Alkoholkonsum
• alcoholic dementia eingestellt oder reduziert wurde.
Alkoholdyspepsie. Verdauungsstörung mit • alcoholic hallucinosis
typischem abdominalem Unwohlsein, die Alkoholhepatitis. Akute toxische Schädi-
durch einen Alkoholkonsum ausgelöst gung der Leber, die in Verbindung mit
wird. übermäßigem Alkoholkonsum auftritt;
• alcoholic dyspepsia typische Erscheinungsformen sind Ne-
Alkoholembryopathie. Sammelbegriff für krosen, polymorphkernige Entzündungen
verschiedene kongenitale, psychologische und oftmals Mallory-Körperchen. (-+He-
und körperliche Verhaltensstörungen und patitis)
Missbildungen bei Kindern, deren Mutter • alcoholic hepatitis
während der Schwangerschaft Alkohol Alkoholiker. Person, die durch Alkohol-
konsumiert hat. Typische Merkmale sind missbrauch eine -+ Alkoholabhängigkeit
kraniofaziale Missbildungen, fehlgebilde- entwickelt hat.
te Gliedmaßen, Herz-Kreislauf-Störun-
• alcoholic
gen, Wachstumsstörungen während der
Schwangerschaft und geistige Behinde- Alkoholintoxikation. (Alkoholvergiftung).
rung. Die Symptome sind besonders deut- Durch die Einnahme größerer Mengen al-
lich bei Kindern chronisch alkoholkran- koholhaltiger Getränke hervorgerufene
ker Mütter, die während der Schwanger- Vergiftung. Am häufigsten treten A.en in
schaft große Mengen Alkohol zu sich ge- Verbindung mit Äthyl-, lsopropyl- und
nommen haben. Es ist nicht bekannt, wel- Methylalkohol auf. Äthylalkohol (Ätha-
che Alkoholmindestmengen Missbildun- nol) kommt in Whisky, Brandy, Gin sowie
gen verursachen, oder ob ein Embryo in in anderen alkoholischen Getränken vor.
Im Normalfall ist Äthanol nur dann töd-
lich, wenn große Mengen in einer kurzen
Zeit eingenommen werden. Isopropylal-
Alkobolkolnl. Zustand der Bewusstlosig-
keit, der einer schweren --+ Alkoholintoxika-
tion folgt.
II
kohol (zur äußerlichen Anwendung) ist [arab.: al-kuhl, feine Essenz; griech.: ko-
giftiger: die Einnahme von 225 g kann ma, tiefer Schlaf]
Atem- und Kreislaufversagen zur Folge •alcoholic coma
haben. Methylalkohol (Methanol) ist äu-
ßerst toxisch: neben Übelkeit und Bauch- ~ (Aikoholabusus). Beim A.
schmerzen kann Methanol Blindheit ver- liegt bei einer bestehenden --+ Alkoholab-
ursachen. Das Konsumieren von nur 50 g hängigkeit eine Uneinsichtigkeit im Zu-
kann tödliche Folgen haben. sammenhang mit der Alkoholkrankheit
• alcohol poisoning vor; der Alkoholiker behält seine Trinkge-
wohnheiten bei, kann u. U. dadurch sogar
in Konflikte geraten (sozialer Art oder
•1 lmus, Extreme Abhängigkeit vom mit dem Gesetz).
Konsum übermäßiger Alkoholmengen, • alcohol abuse
diemit zahlreichen von der Norm abwei- ~ Eine durch Alkoholkon-
chenden Verhaltensmustern verbunden sum ausgelöste Lähmung, die die periphe-
ist. A. ist eine chronische Krankheit, de- ren Nerven befällt.
ren häufigste medizinische Folgen De- [arab.: al-kuhl, feine Essenz; griech.: para-
pressionen des Zentralnervensystems so- lyein, gelähmt sein]
wie Leberzirrhose sind. Bei geringer Nah-
• alcoholic paralysis
rungsaufnahme können diese Folgesymp-
tome noch schwerwiegender sein. Man AllrDilalpsJdla Verschiedene schwere
unterscheidet fünf Stufen des A.: Alpha- Geistesstörungen, wie z.B. krankhafte In-
trinker, die weiterhin die Bewältigung toxikation, --+ Delirium tremens, Korsakow-
psychischer oder physischer Probleme Psychose und akute Halluzinose. Begleit-
unter Kontrolle haben; Betatrinker, die al- symptome sind Hirnschäden oder Hirn-
koholabhängig sind und eventuell bereits dysfunktionen, die durch einen übermä-
körperliche Schäden aufweisen; Gamma- ßigen Alkoholkonsum verursacht werden.
trinker, die unter Kontrollverlust, körper- • alcoholic psychosis
licher Abhängigkeit, körperlichen und so-
zialen Problemen leiden; Deltatrinker, die ~ Bei Alkoholvergiftungen
eine Alkoholabhängigkeit aufweisen und auftretender Zustand des --+ Automatis-
nicht mehr ohne Alkohol leben können; mus.
und die Epsilontrinker, bei denen ein ex- • alcoholic trance
zessiver Alkoholkonsum mit Kontrollver-
lust, zwanghaftem Trinken, schweren kör- ALL Abkürzung für akute lymphatische
perlichen Schäden und sozialen Proble- Leukämie.
men einhergeht.(--+ Alkoholabhängigkeit) .ALL
• alcoholism Alllldtlsth1siL Defekt der Berührungs-
empfindung, bei dem ein Reiz an einem
weiter entfernten Punkt wahrgenommen
Albllolismus, dlroldsdllr. Erkrankung in- wird als an dem Punkt, an dem er tatsäch-
folge übermäßigen Alkoholkonsums. Zu lich ausgeübt wurde.
den Krankheitssymptomen gehören [griech.: allache, anderswo]
Anorexie, Diarrhö, Gewichtsabnahme, • allachesthesia
neurologische und psychische Störungen
(insbesondere Depressionen) sowie Le- Alantolft. Chemische Verbindung, die als
berverfettung, die zu Leberzirrhose füh- weiße kristalline Substanz in vielen Pflan-
ren kann. zen, im Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit)
• chronic alcoholism sowie im Fötalurin von Primaten vor-
36 Allantoin -~

kommt. Als Arzneimittel wird A. als Prausnitz-Küstner-Test (PK). - adj. aller-


Wundheilungsmittel verwendet. gen.
• allantoin [griech.: allos, anderer; ergein, arbeiten;
genein, herstellen]
Allantois. Schlauchförmiger Fortsatz des • allergen
Dottersack-Endoderms, der sich zusam-
men mit den Allantoisgefäßen bis zum Allergenextrakt. Auszug eines Proteins aus
Haftstiel des Embryos erstreckt. Bei einer Substanz, auf die eine Person emp-
menschlichen Embryos entwickeln sich findlich reagiert. Der Auszug, der aus vie-
die Allantoisgefäße später zu Nabelgefä- len verschiedenen Substanzen, von Nah-
ßen und Chorionzotte. rungsmitteln bis zu Pilzen, hergestellt
[griech.: alias, Wurst; eidos, Form] werden kann, wird zur Diagnose und zur
• allantois Desensibilisierung verwendet.
• allergenic extract
Allel. Eine von zwei oder mehreren Alter-
Allergie. Überempfindlichkeitsreaktion
nativformen eines Gens, die homologe
aufhäufig vorkommende, harmlose ---. An-
Genorte (Genloci) auf homologen Chro-
tigene, die meist überall in der Umgebung
mosomen besetzen und einander entspre-
anzutreffen sind.
chende Erbanlagen aufweisen. [griech.: allos, anderer; ergein, arbeiten]
• allele • allergy
Allen-Test. Funktionsprüfung der Durch- Allergien, Umgang mit. ..... Pflegeinterventi-
lässigkeit der ---. Arteria radialis. Beim A.-T. on der --+ NIC, die definiert wird als die
muss der Patient die Hand zur Faust bal- Einschätzung, Behandlung und Vermei-
len; dann werden die Arteriae radialis dung von allergischen Reaktionen auf
und ulnaris solange abgedrückt, bis die ahrungsmittel, Arzneimittel, Insekten-
Hand blass wird. Anschließend wird die stiche, Kontrastmittel, Blut oder andere
Arteria ulnaris wieder freigegeben und Substanzen.
die Hautfarbe der geöffneten Hand beob-
• Allergy Management
achtet: ist der Kollateralkreislauf normal,
wird die Hand innerhalb von 5 sec wieder Allergie-Syndrom. Überempfindlichkeit
rosig, die Hand kann kanüliert werden. (Hypersensibilität) gegenüber zahlreichen
Dauert es jedoch 10 sec, bis die normale natürlichen und synthetischen Stoffen in-
Hautfarbe wieder hergestellt ist, darf klusive Pestiziden, Insektiziden, Medika-
keine Kanüle in die Arteria radialis gelegt menten, bestimmten Metallen und chemi-
werden. schen Zusätzen, die in der Produktion von
[D.P. Allen, amerikanischer Chirurg, Kunststoffen und Harzen verwendet wer-
1852-1915] den.
• Allen lest • total allergy syndrome
Allergen, Substanz, die eine allergische Allergietests. Verschiedene Untersuchun-
Überempfindlichkeitsreaktion im Körper gen, die zur Identifikation spezifischer
auslösen kann, aber nicht in sich gesund- ---. Allergene angewendet werden. Mit Hilfe
heitsgefahrdend ist. Im Normalfall schützt dieser Tests ist es möglich, eine Behand-
sich der Körper gegen A.e oder ---. Antige- lung zur Vermeidung allergischer Reak-
ne durch komplexe chemische Reaktio- tionen bzw. zur Abschwächung ihrer Hef-
nen, die vom humoralen sowie vom zell- tigkeit festzulegen. Der am häufigsten
vermittelten Immunsystem ausgehen. An- verwendete Test ist der Hauttest, bei dem
gewandte Methoden zur Identifizierung der Patient mit kleinen Mengen des ver-
spezifischer A.e umfassen einen >>Fleck<<- muteten Allergens in Berührung gebracht
Test, einen Kratztest, einen Radio-Aller- wird.
gen-Sorbent-Test (RAST) sowie den • allergy testing
lllltglsdl. 1. Eine ---> Allergie betreffend.
2. Durch eine Allergie reagierend.
•allergic
seihen Spezies gehören, aber verschiedene
Antigene besitzen; homologe Gewebe.
[griech.: allos, anderer; genein, herstellen]
II
•allogenic
~ 1. Neurophysiolo-
gisches Wirkprinzip, welches besagt, dass Allopalfile (Schulmedizin). System der medi-
der gesamte Impuls entladen wird, wenn zinischen Therapie, bei dem eine Erkran-
ein ausreichender Reiz zur Innervierung kung bzw. ein unphysiologischer Zustand
eines Nervs vorhanden ist. Ein schwacher behandelt wird, indem eine Umgebung
Reiz hat keine, auch keine schwache Reak- geschaffen wird, welche antagonistisch
tion zur Folge. 2. Wirkprinzip, nach dem auf die Erkrankung bzw. Störung wirkt,
der Herzmuskel bei einem Stimulus ober- z.B. bei einer Infektion die Verschreibung
halb des Schwellenreizes entweder eine eines Antibiotikums, das für den Erreger
Maximalkontraktion ausführt oder über- toxisch ist. Bei einer Eisenmangelanämie
haupt nicht kontrahiert. erhält der Patient ein eisenhaltiges Zusatz-
• all-or-none law mittel, um die Hämoglobinsynthese zu er-
höhen. Gegensatz der -+ Homöopathie.
Allgemäla ~ Von der [griech.: allos, andere; pathos, Leiden]
Kommission Krankenhaushygiene und •allopathy
Infektionsschutz des Robert Koch-Insti-
tuts erarbeitete und regelmäßig veröffent- Alloplut. Transplantat aus Plastik, Metall
lichte Hygienerichtlinien für Krankenhäu- oder einem anderen, körperfremden Ma-
ser und Gesundheitseinrichtungen, deren terial.
Einhaltung das Risiko einer Infektion mit [griech.: allos, anderer; plassein, formen]
Krankheiten, insbesondere solcher, die •alloplast
durch Blut und Körperflüssigkeiten über-
tragen werden, wie z.B. AIDS und Hepati- .tlllllplutlk. Plastische Chirurgie, bei der
tis B, minimieren sollen. Die Hygiene- körperfremde Materialien implantiert
fachkräfte in den Krankenhäusern sind werden.
für die Einhaltung und Kontrolle der H. [griech.: allos, anderer; plassein, formen]
verantwortlich. Die wichtigsten Faktoren •alloplasty
sind die Kenntnis der Infektionsquellen AIDpudnal. Urikostatikum, das zur Be-
und der Übertragungswege sowie die Ver- handlung von Gicht und anderen hyper-
meidung der Übertragung durch entspre- urikämischen Beschwerden eingesetzt
chende Maßnahmen (Schutzkleidung, wird. A. hemmt das Enzym, das Harnsäu-
Desinfektion, Sterilisation etc.). re bildet.
• universal precautions; standard pre- • allopurinol
cautions
~ Wiederkehrender, unregel-
Alloaltigtft. (lsoantigen). Substanz, die nur mäßiger Herzrhythmus.
bei einigen Individuen einer Spezies vor- • allorhythmia
handen ist und die die Antikörperpro-
duktion anderer Individuen dieser Spe- ~ Nicht dauerhaftes Gewe-
zies stimuliert, z.B. Blutgruppenantigene. betransplantat zwischen zwei genetisch
[griech.: allos, anderer] differenten Individuen derselben Spezies,
•alloantigen z.B. eine Gewebetransplantat zwischen
zwei Personen, die keine eineiigen Zwil-
dogen. (alloplastisch). 1. Bezeichnung für linge sind.
ein genetisch anderes (differentes) Indivi- •allograft
duum bzw. Zelltyp derselben Spezies.
2. Bezeichnung für Gewebearten, insbe- ~ -+Transplantation ei-
sondere Stammzellen aus dem Knochen- nes ---> Allotransplantats.
mark oder dem peripheren Blut, die zur • allotransplantation
38 Alloxan .• ~

Alloxan. Oxidationsprodukt der ---+ Harn- Alopezie. (Haarausfall). Teilweiser oder voll-
säure, die bei Diarrhö im Darm zu finden ständiger Haarverlust aufgrund normaler
ist. A. kann ---> Diabetes mellitus verursa- Alterungsvorgänge, endokriner Störun-
chen, indem es die insulinproduzierenden gen, Arzneimittelnebenwirkungen, Che-
Inselzellen (Langerhans-Zellen) zerstört. motherapeutika oder Hautkrankheit.
• alloxan [griech.: alopex, Fuchskrätze]
• alopecia
Alltalk. Hilfsmittel für Patienten mit
Sprechstörungen. Das Gerät kann mit Alopezie, narbige. Kahlheit, die durch die
verschiedenen Programmen geladen Narbenbildung in Verbindung mit Der-
werden und spricht mit einer künstli- matosen verursacht wird, z.B. Lupus ery-
chen Stimme. Es kommt z.B. nach einer thematodes. Hat normalerweise bleibende
operativen Kehlkopfentfernung zum Ein- Folgen.
satz. (s.a. Dysarthrie} • cicatricial alopecia
alpha. Erster Buchstabe des griechischen
Aloe. Eingedickter Saft verschiedener Ar- Alphabets (A, n). Wird häufig in wissen-
ten von Aloe-Pflanzen (Liliengewächse), schaftlicher Schreibweise verwendet, z.B.
die traditionell als Abführmittel verwen- für die Bezeichnung eines bestimmten
det wurden; heute ist man davon jedoch physiologischen Rhythmus. In der chemi-
abgekommen, da oftmals Darmkrämpfe schen Namensgebung bezeichnet A. be-
auftreten. A. ist Bestandteil vieler Zube- stimmte Varianten einer chemischen Ver-
reitungen zur äußerlichen Anwendung. bindung.
• aloe • alpha
Alopecia areata. Erkrankung unbekannter Alphafetoprotein (AFP). Ein Protein, das
Ursache, bei der Haarbüschel an be- normalerweise in der Leber, im Dotter-
stimmten Stellen ausfallen. Die kahlen Be- sack und im gastrointestinalen Trakt des
reiche sind normalerweise rund oder oval menschlichen Fötus synthetisiert wird;
und befinden sich an Kopf und anderen findet sich auch im Serum von Erwachse-
behaarten Körperstellen. Die Erkrankung nen, die unter bestimmten malignen Er-
kann ohne Behandlung innerhalb von krankungen leiden.
sechs bis zwölf Monaten völlig zurückge- • alpha fetoprotein (AFP)
hen.
• alopecia areata Alphaglobuline. Eine Gruppe von Serum-
proteinen, die auf der Grundlage ihrer
Alopecia congenitalis. Kongenitale Kahl- elektophoretischen Mobilität den Zusatz
heit; von Geburt an fehlen die Haare teil- Alpha-, Beta- oder Gamma- erhalten. A.
weise oder völlig. haben die stärkste negative Ladung, ob-
• alopecia congenitalis wohl ihre anodische Mobilität geringer
ist als die von Albumin.
Alopecia prematura. Vorzeitige, manchmal • alpha-globulins
bereits zum Ende der Adoleszenz einset-
zende Kahlheit. Alphahämolyse. Entwicklung einer grünli-
• Alopecia prematura chen Zone um eine auf Blutagar wachsen-
de Bakterienkolonie; ist für Pneumokok-
Alopecia senilis. Form des natürlichen ken und bestimmte Streptokokken ty-
Haarverlusts, der ältere Menschen befällt. pisch und wird durch den teilweisen Ab-
• alopecia senilis bau von ---> Hämoglobin verursacht.
• alpha hemolysis
Alopecia universalis. Völliger Haarverlust
am ganzen Körper; kann bisweilen als er- Alpharezeptor. Alle adrenergen Kompo-
weiterte Form von Alopecia areata auftre- nenten von Rezeptorgeweben, die auf
ten. Noradrenalin und verschiedene Inhibito-
• alopecia universalis ren reagieren. Die Aktivierung der A.en
rozess >'I

ruft physiologische Reaktionen, wie er- Normaler Herzrhythmus, bei


höhten Widerstand peripherer Gefäße, dem der Pulsschlag zwischen starken und
Pupillenerweiterung sowie Kontraktion schwachen Schlägen wechselt (Pulsus al-
der Haaraufrichtemuskeln hervor. ternans).
• alpha receptor [lat.: alternare, verändern]
alternans
Ti!'p'IMtellchen. Ein Teilchen, das von einem
Atom während seines radioaktiven Zer- Alternation. Wiederkehrendes, aufeinan-
falls abgegeben wird; besteht aus zwei derfolgendes Auftreten zweier Funktionen
Protonen und zwei Neutronen, dem Äqui- oder Phasen, z.B. wenn eine Nervenfaser
valent eines Heliumkerns. auf jeden zweiten Reiz reagiert oder wenn
alpha particle das Herz bei jedem zweiten Herzzyklus ei-
nen unregelmäßigen Schlag produziert
i\l,p.h;•welle. Eine von vier Arten von Hirn- (Bigeminus).
wellen. Die A. wird durch ihre relativ hohe alternation
Spannung bzw. Amplitude und einer Fre-
quenz von 8 bis 13 Hz charakterisiert. 'L Verschiedene Systeme
A.n treten auf, wenn das Gehirn entspannt der medizinischen Diagnose und Behand-
ist. lung, deren Techniken sich von den allo-
•alphawave pathischen Methoden der Arzneimittelan-
wendung und operativen Bekämpfung
Älphazellen. Zellen im Hypophysenvorder- von Krankheiten und Verletzungen (d.h.
Jappen bzw. in den Pankreasinseln. Die A. von der sogenannten Schulmedizin) un-
des Pankreas produzieren ---+ Glukagon. terscheiden. Beispiele sind Glaubenshei-
[griech.: alpha, erster Buchstabe des grie- lung, Homöopathie, Akupunktur, Aroma-
chischen Alphabets; lat.: cella, Lager- therapie und Therapeutische Berührung.
raum] • alternative medicine
l!lD alpha cells
Altersdiabetes. (Diabetes mellitus Typ 2).
Alport Form der vererbten ---+ Ne- ---+ nicht-insulinpflichtiger Diabetes mellitus.
phritis; die von Symptomen der Glomeru- adult -onset diabetes
lonephritis, Hämaturie, progressivem,
---+ Presbykardie.
sensorisch-neuralem Gehörverlust sowie
senile heart; presbycardia
Augenerkrankungen begleitet wird.
[A. C. Alport, südafrikanischer Arzt, p.it. Verbesserung der
1880-1959] Sehkraft auf kurze Distanzen, die sich im
Alport's syndrome Alter ausprägt infolge einer verstärkten
Brechungskraft der Augenlinse.
anatomiKhes. Das anhand der Ent- • second sight
wicklungsphase des Körpers bzw. anhand
des Körperverfalls geschätzte Alter einer Altersschwerhöngk<2i\.---+ Presbyakusis.
Person im Vergleich zu anderen Personen • presbyacusis
desselben chronologischen Alters (Le-
bensalters).
Altersskhtigkeit. ---+ Presbyopie.
presbyopia
• anatomic age
Epidemiologische oder
Mttr, Alter eines Men- statistische Daten, für die das Alter eines
schen, das als die Zeit ausgedrückt wird, Menschen ausschlaggebend sind.
die seit der Geburt abgelaufen ist. Das Al- age-specific
ter eines Neugeborenen wird in Stunden,
Tagen bzw. Monaten, das Lebensalter von s. Prozess des Älterwer-
Kindern und Erwachsenen wird in Jahren dens, ergibt sich z.T. aufgrundnicht mehr
ausgedrückt. normal funktionierender Körperzellen
l!lD chronologic age oder aufgrundeiner langsameren Produk-
II tion neuer Körperzellen, die die toten
bzw. falsch funktionierenden Zellen erset-
zen.
Zwischenplexus erstreckt, wo sich die En-
den der Alveolarfasern mit den Zementfa-
sern vermischen.
[lat.: aetas, Lebensdauer] • alveolar fiber
•aging Ahellasfe:tbiltL Teil des Ober- bzw. Unter-
Aldnstdln. Schnell wirkendes Insulin, das kiefers, der den Zahnbogen bildet und
Patienten mit Diabetes-mellitus benöti- den Zähnen als knochige Verankerung
gen, wenn die Reaktion sofort einsetzen, dient.
intensiv und von kurzer Dauer sein soll. • alveolar process
(s.a. Depotinsulin)
AIMOJargan~o Luftkanäle in der Lunge, de-
• regular insulin
ren Verzweigungen in den Atembronchio-
Altntlsmus. Bedingungslose Fürsorge für len beginnen. Aus den Alveolargängen
das Wohlbefinden anderer; kann sich auf entstehen die Alveolarsäckchen.
eine einzelne Person oder auf ein größeres • alveolar duct
soziales Gefüge beziehen (Gegensatz von
--+Egoismus). Afn11i1111s.Gasgemisch, das sich in den
Gas-Austausch-Regionen der Lungen be-
•altruism findet; es weist die gemeinsamen Merk-
Al f U. (Al). Metallisches Element mit male der Alveolaratmung und des Atem-
vielen Anwendungsmöglichkeiten; das gasaustausches bzw. des ausgeatmeten
Leichtmetall ist das dritthäufigste Ele- Gases auf, das aus den Alveolen und den
ment mit der Ordnungszahl 13 und der Gas-Austausch-Regionen stammt.
Atommasse 26,97. A.-Verbindungen sind • alveolar gas
in vielen Antazida, Antiseptika und Ad-
stringenzien enthalten.
Mveallduft. Atemgase in den Lungenal-
veolen oder Lungensäckchen.
[lat.: alumen, Alaun]
• aluminum (Al) • alveolar air
AtNolalfaft &llltblmg. Methode zur Be-
Ah I f I rdiiOidd. --+Antazidum, dessen rechnung der ungefähren alveolären Sau-
Wirkungsweise auf der chemischen Neu-
erstoffspannungauf der Basis des arteriel-
tralisation und Resorption von Salzsäure
len Partialdrucks von Kohlendioxid, der
beruht.
eingeatmeten Sauerstoffreaktion und dem
[lat.: alumen, Alaun; griech.:, hydor, Was-
Verhältnis von Kohlendioxidproduktion
ser, oxys, scharf]
zu Sauerstoffverbrauch.
• aluminum hydroxide gel
• alveolar air equation
AlwDIIIuncllllls. Entzündung der --+ Alveo-
.............. Ansammlung von Flüssig-
len und --+ Bronchiolen.
keit in den---> Alveolen.
[lat.: alveolus, kleine Vertiefung; griech.:
bronchos, Luftröhre; itis, Entzündung] • alveolar edema
• alveobronchitis ~ Luftsäckchen in den
Höhlen des Lungengewebes .
........., Eine --+ Lungenalveole (Lungen-
[lat.: aveolus, kleine Vertiefung; griech.:
bläschen) betreffend.
sakkos, Tasche]
[lat.: alveolus, kleine Vertiefung]
• alveolar sac
•alveolar
~Bösartiger Lungentu-
Alveolaldnldt (PA). Der Druck in den Lun- mor, der in einer Bronchiole entsteht und
genalveolen. (--+ Alveolen)
sich entlang der Oberfläche der ---> Alveo-
• alveolar pressure (PA)
len ausbreitet. Diese Form von Lungen-
Aha...,... Struktur des Zahnes; weiße krebs wird oft von starkem Husten und
Kollagenfasern des Periodontalbandes, erheblichem Sputumauswurf begleitet.
das sich vom Alveolarknochen bis zum • alveolar cell carcinoma
~ Ein mit Luft gefüllter, durch
einen Alveolarriss verursachter Hohlraum
(Kavität) in der Lunge oder im viszeralen
Frauen auftritt, liegt das Risiko in Fami-
lien mit A.-K.en viermal über dem der all-
gemeinen Bevölkerung.
II
Gewebe. [A. Alzheimer, deutscher Neurologe,
• alveolar cyst 1864-1915]
•Alzheimer's disease (AD)
Aheolelllvmle. Entfernung eines Teils des
Alveolarfortsatzes, um das Ziehen eines Amalgal. Legierung aus Silber, Zinn und
Zahns bzw. mehrerer Zähne zu erleich- Quecksilber sowie kleinen Mengen von
tern, damit nach einer Zahnextraktion Zink oder Kupfer, die als Füllung für
die Kontur des Alveolarforsatzes modifi- Zähne verwendet wird, die durch Karies
ziert oder der Mundraum für einen Zahn- oder einen Unfall beschädigt wurden.
ersatz vorbereitet werden kann. [griech.: malagma, weiche Masse]
[lat.: alveolus, kleine Vertiefung; griech.: • dental amalgam
ektome, ausschneiden] Amulie. (Mammaaplasie). Das Fehlen der
• alveolectomy Brüste bei einer Frau aufgrund eines an-
Alveolen. (Lungenbläschen). Wandausstül- geborenen Defekts, einer Hormon-Stö-
pungen an den kleinsten Verzweigungen rung, die zu einer mangelhaften oder feh-
des -+ Bronchialbaumes; durch ihre Mem- lenden Entwicklung der sekundären Ge-
bran erfolgt der Austausch von Sauerstoff schlechtsmerkmale führt, oder aufgrund
und Kohlendioxid zwischen Atemluft und einer beidseitigen Brustamputation.
Blut. [griech.: a, keine; mastos, Brust]
•alveoli •amastia
Alveolitis. 1. Allergische Reaktion der Amlaros&. (Amaurosis). Blindheit, bei der
Lunge auf die Einatmung von Allergie- keine Augenverletzung oder Veränderung
auslösenden Substanzen; geht mit akuten vorliegt, z.B. durch die Erkrankung des
Anfallen von Atemnot, Husten, Schweiß- Sehnervs oder des Gehirns, Diabetes mel-
ausbrüchen, Fieber, Schwäche sowie Mus- litus, Nierenkrankheit, die Folgen einer
kel- und Gelenkschmerzen einher. 2. Ent- akuten Gastritis oder systemischen, durch
zündung der knöchernen Zahnfaches übermäßigen Alkohol- oder Nikotinkon-
nach dem Ziehen eines Zahnes. sum hervorgerufene Vergiftung. - adj.
• alveolitis amaurotisch.
[griech.: amauroein, verdunkeln]
A&ympf11Qtase. Starke Abnahme der Ge- •amaurosis
samtzahl der im Blut zirkulierenden
-+ Lymphozyten.
AIMurose, lllllldsdte. (diabetogene Blind-
[griech.: a, kein; lat.: lympha, Wasser; heit). Durch einen Diabetes mellitus verur-
griech.: kytos, Zelle; osis, Zustand] sachte Blindheit, die durch proliferative,
• alymphocytosis hämorrhagische Netzhauterkrankungen
und kapilläre Mikroaneurysmen und har-
~ (Morbus Alzheimer). te bzw. wächserne Exsudate begleitet ist.
Eine Form der -+ Demenz; Fortschreiten- Der Katarakt ist ebenfalls eine häufige Be-
der geistiger Verfall durch eine Degenera- gleiterscheinung von Zuckerkrankheit.
tion und Atrophie der Großhirnrinde; die [griech.: diabainein, hindurchgehen,
A.-K. ist von Verwirrtheit, Gedächtnislü- amauroein, verdunkeln.]
cken, Orientierungsstörungen, Ruhelosig- • diabetic amaurosis
keit, Sprachstörungen, und Halluzinatio-
nen gekennzeichnet. Die Krankheit be-
AIMw'osll fugu. Vorübergehende Blind-
heit.
ginnt manchmal im mittleren Lebensalter
und ist mit leichten Gedächtnis- und Ver- • Amaurosis fugax
haltensstörungen verbunden. Obwohl AIMw'osll partllls fugu. Kurze, teilweise
Alzheimer gleich häufig bei Männern und Blindheit, die durch eine Gefäßinsuffizi-
II enz der Netzhaut (Retina) oder des Seh-
nervs infolge einer Erkrankung der Hals-
schlagader verursacht wird.
sundheitseinrichtung behandelt und da-
nach wieder nach Hause entlassen wird.
• outpatient
• amaurosis partialis fugax
AmlllvlleriL 1. Zustand, bei dem eine Per- Ambu!Mite l'flege. (Sozialstation; Spitex (CH)).
son widersprüchliche Gefühlen, Einstel- Dienstleistungsunternehmen in unter-
lungen, Ambitionen, Wünsche oder Emo- schiedlicher Trägerschaft, das hilfs- und
tionen durchlebt, z.B. Zärtlichkeit und pflegebedürftigen Menschen in ihrer
Grausamkeit, Zuneigung und Abneigung häuslichen und/oder familiären Umge-
gegenüber einer Person, einem Ort, Ge- bung Unterstützung anbietet. Diese kann
genstand bzw. einer Situation. 2. Unge- im medizinischen, pflegerischen, haus-
wissheit und Zwiespältigkeit, ausgelöst wirtschaftlichen und auch psychologi-
durch die Unfähigkeit, eine Wahl zwi- schen Bereich angesiedelt sein. Durch die
schen zwei Gegensätzen zu treffen. Gesundheitsreform und kürzere Verweil-
dauer der Patienten in stationären Ein-
3. Ständige Schwingung oder Schwan-
kung. - adj. ambivalent. richtungen nimmt dieser Bereich der Pfle-
[lat.: ambo, beide; valentia, Kraft] ge einen immer größeren Raum ein.
• ambivalence • community health care

AIUiyople. Schwachsichtigkeit auf einem Amlisenlluleft. Spontane Missempfindun-


oder auf beiden Augen, die nicht durch gen, die nicht als Schmerzen, sondern
lichtbrechende Linsen korrigiert werden vielmehr als >>Kribbeln<<, »pelziges Ge-
kann. fühl<< oder »Brennen<< beschrieben wer-
[griech.: amblys, stumpf; ops, Auge] den. (s.a. Parästhesie; Dysästhesie)
•amblyopia • formication
Anlblyople. .......... Sehstörung, bei der
der Patient nichts auf einer Seite des lllllfanotisdi.Zu einem Gewebe ohne Pig-
Blickfeldes sehen kann. Gleichzeitig ist mentierung gehörend, das kein --> Melanin
die gegenüberliegende Körperseite von ei- aufweist.
ner Hemianästhesie betroffen. [griech.: a, nicht; melas, schwarz]
[lat.: crux, Kreuz; griech.: amblys, stumpf, • amelanotic
ops, Augen.]
• crossed amblyopia a.tie. 1. Fehlen eines oder mehrerer Ex-
tremitäten bei Geburt. Der Ausdruck
~ tolisdMt. Teilweiser Sehverlust kann modifiziert werden, um die Zahl
infolge einer Nervenentzündung des Aug- der bei Geburt fehlenden Beine oder
apfels durch Vergiftung mit Chinin, Me- Arme anzugeben, z.B. Tetramelie, das
thylakohol, Blei, Nikotin, Arsen oder be- Fehlen aller vier Gliedmaßen. 2. Psycho-
stimmte andere Gifte. logischer Wesenszug der Apathie bzw.
• toxic amblyopia Gleichgültigkeit in Verbindung mit be-
stimmten Formen der Psychose.
Amlloss. --> lncus. [griech.: a, kein; melos, Gliedmaße]
•incus •amelia
Arnllu-Btutel. Geschützter Handelsname
für einen --> Beatmungsbeutel. Ama1o1J1ut. Epithelzelle, aus der Zahn-
schmelz gebildet wird. - adj. amelobla-
ambulant. Bezeichnung für einen Patien- stisch.
ten, der nicht stationär ins Krankenhaus [franz.: amel, Emaille; /at.: facere, ma-
aufgenommen wird, sondern in einer Pra- chen]
xis, einer Klinik oder einer anderen Ge- • ameloblast
Amalollfastollt. (Adamantinom). Äußerst de-
struktiver, bösartiger, schnell wachsender
Verbindung, die aus einem deprotonierten
Amin, HNR2, gebildet wird.
II
Kiefertumor. •amide
ifranz.: amel, Emaille; griech.: blastos,
Keim; oma, Tumor] Amin. Stickstoffhaltige, organische Ver-
•ameloblastoma bindung.
•amine
Amenontll. Fehlen der --+ Menstruation.
Eine A. ist physiologisch vor Erreichen trnlrrazWmie.. Abnorm hohe Aminosäu-
der Geschlechtsreife, während der reausscheidungen im Urin; kann auf einen
Schwangerschaft, nach der Menopause familiären metabolischen Defekt hindeu-
und während der intermenstruellen Phase ten, z.B. Zystinurie. (--+Aminosäure)
des monatlichen Hormonzyklus. Ansons- • aminoaciduria
ten kann die A. durch eine Dysfunktion Amlno1HntzDJ51ure.. Stoffwechselprodukt
des Hypothalamus, der Hypophyse, der aus dem Abbau (Katabolismus) der Ami-
Eierstöcke oder Gebärmutter, durch kon- nosäure Tryptophan; Wachstumsstoff für
genitales Fehlen bzw. operatives Entfer- Organismen, die --+ Folsäure synthetisie-
nen beider Eierstöcke und der Gebärmut- ren können.
ter oder durch Medikation ausgelöst wer- • aminobenzoic acid
den. Als primäre A. bezeichnet man das
fehlende Einsetzen des menstruellen Zyk- lmillophJIIkiWigiftung. Unerwünschte Re-
lus. Bei einer sekundären A. kommt es aktion auf eine übermäßige Einnahme ei-
zur Einstellung eines bereits vorhandenen nes methylxanthinhaltigen Mittels, z.B.
Menstruationszykluses. - adj. amenor- Koffein oder Theophyllin. Typische Symp-
rhoisch. tome sind übelkeit, Diarrhö, Erbrechen,
[griech.: a, kein; men, Monat; rhoia, flie- Bauchschmerzen und gastrointestinale
ßen] Blutungen, Kopfschmerzen, Tinnitus,
• amenorrhea Durst, Delirium, Krampfanfälle, Tachy-
kardie und Blutdruckschwankungen.
AmlnGntli,emotioniJe. Durch psychologi- • aminophylline poisoning
sche Faktoren ausgelöste Unterdrückung
des normalen Menstruationszykluses. Amlaoslare.. Einfachster Baustein von Ei-
• emotional amenorrhea weißkörpern; organische Verbindung, die
aus einer oder mehreren Aminogruppen
Aales-Test. Testmethode zur Überprüfung sowie einer oder mehreren sauren Karbo-
einer möglichen Karzinogenität bestimm- xylgruppen (COOH-Gruppen) besteht.
ter Substanzen. Bei dem Test wird ein Von den mehr als 100 natürlich vorkom-
Bakterienstamm der Salmonella Gattung menden Aminosäuren werden 20 als Bau-
mit einer Probe der jeweiligen Substanz steine für Peptidbrücken in der Polypep-
in Kontakt gebracht. (--+ karzinogen) tid- oder Proteinbildung verwendet. Die
•Amestest acht wichtigsten Aminosäuren sind: Iso-
Ametnlple. Durch Brechungsfehler des Au- leucin (Ile), Leuein (Leu), Lysin (Lys), Me-
ges bedingte Fehlsichtigkeit, z.B. Astig- thionin (Met), Phenylalanin (Phe), Threo-
matismus, Weitsichtigkeit oder Myopie. nin (Thr), Tryptophan (Trp) und Valin
- adj. ametropisch. (Val). Arginin (Arg) und Histidin (His)
[griech.: ametros, unregelmäßig; opsis, sind essenzielle Aminosäuren bei Säuglin-
Sicht] gen. Cystein (Cys) und Tyrosin (Tyr) sind
•ametropia quasi-essenziell, weil sie jeweils aus Me-
thionin (Met) und Phenylalanin (Phe)
AtnkL 1. Chemische Verbindung. Substitu- synthetisiert werden können. Die wichtig-
tionsprodukt einer organischen Säure, bei sten nicht-essenziellen Aminosäuren sind
der eine Aminogruppe (NR2 ) eine Hydro- Alanin (Ala), Asparagin (Asn), Aspara-
xylgruppe (OH) ersetzt. 2. Chemische ginsäure (Asp), Glutamin (Glm), Gluta-
II minsäure (Glu), Glycin (Gly), Protin (Pro)
und Serin (Ser).
•aminoacid
nung der Chromosomen nicht statt.
- adj. amototisch.
[griech.: a, kein; mitos, Gewinde]
.amitosis
Amfnaslul-. IISAIIZialle. Organische Ver- AML Abkürzung für akute myeloische
bindungen, die nicht vom Körper herge- Leukämie.
stellt werden, aber lebensnotwendig sind, .AML
um den Aufbau von körpereigenen Protei-
nen zu gewährleisten, beim Erwachsenen Amme. Frau, die ein fremdes Baby pflegt
das Stickstoffgleichgewicht aufrecht zu er- und stillt.
halten und optimales Wachstum bei Kin- •wetnurse
dern zu ermöglichen. Erwachsene benöti-
gen folgende .... Aminosäuren: Isoleuzin, ......_ NH 3 ; farbloses, stechend rie-
Leuzin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, chendes Gas, das aus Stickstoff und Was-
Threonin, Tryptophan und Valin. Klein- serstoff besteht und bei der Zersetzung
kinder benötigen zusätzlich die Amino- von stickstoffhaitigern organischem Mate-
säuren Arginin und Histidin. Zystein und rial produziert wird; kann vielfaltig ver-
Tyrosin sind quasi-essenzielle Aminosäu- wendet werden, u.a. als aromatisches Sti-
ren. mulans, als Detergens sowie als Emulga-
• essential amino acid tor.
[griech.: ammoniakos, Salz des Ammon,
ägyptische Gottheit]
AlniMslul'lfii!IIUIIIII
Kategorie organi-
scher Verbindungsreste, die eine primäre •ammonia
Aminogruppe NH" eine Säure- bzw. Ammonla~ Unerwünschte Reak-
COOH-Gruppe sowie eine idiosynkrati- tion auf .... Ammoniak, das aus dem Kata-
sche Gruppe der jeweiligen A. enthalten. bolismus von Aminosäuren und Nuklein-
(---> Aminosäure) säuren entsteht. Ammoniak wird in der
• amino acid group Leber zu Harnstoff umgewandelt und von
den Nieren ausgeschieden. Bei Leber-
Amfn:atransfe:I'IH. (Transaminase). Enzym, krankheiten, wie z.B. bei Leberzirrhose,
das den Transfer einer Aminogruppe von kann sich Ammoniak im Blut ansammeln
einer alpha-Aminsäure zu einer Alphake- und zu neurologischen Schäden führen.
tosäure katalysiert. Aspartat-A. (AST), die • ammonia intoxication
in normalem Serum und verschiedenen
Geweben vorkommt, wird von den be- Allmesle.Gedächtnisstörung oder Erinne-
schädigten Zellen freigesetzt. Ein hoher rungslücke aufgrund eines Hirnschadens
AST-Serumspiegel kann auf einen Herzin- oder eines schweren emotionalen Trau-
farkt oder eine Leberkrankheit hindeuten. mas. Verschiedene Formen von Amnesie
Alanin-A. (ALT) ist normaler Bestandteil sind ---> anterograde Amnesie, posttrauma-
des Serums und verschiedener Gewebe tische Amnesie und ---> retrograde Amnesie.
und wird von verletztem Gewebe freige- - adj. amnestisch.
setzt. Hohe ALT -Serumkonzentrationen [griech.: amnasthai, vergessen]
deuten auf eine akute Lebererkrankung •amnesia
hin. AnmesJt. mtllrogradt. Erinnerungslücke
• aminotransferase für eine bestimmte Zeit direkt nach einem
schädigenden Ereignis (z.B. Schädelhirn-
Wtose. Direkte Zellteilung mit einfacher trauma), z.B. nach Erwachen aus der Be-
Spaltung des Zellkerns und des Zytoplas- wusstlosigkeit.
mas (z.B. bakterielle Spaltung). Bei der A. [/at.: ante, vor; prior, ganz vorne; gredi,
finden die bei der ---> Mitose auftretenden gehen]
komplexen Phasen der Chromatintren- • anterograde amnesia
•. Amntotomie 45

Amnesie, retrograde. Die Unfähigkeit, sich meine -> Sepsis entwickeln. Eine Antibio-
für einen bestimmten Zeitraum nach ei- tika-Therapie ist unerlässlich.
nem schädigenden Ereignis (z.B. Schädel- • amnionitis
hirntrauma) an davorliegende Ereignisse
zu erinnern. Amnioninfusion. -+ P11egeintervention der
• retrograde amnesic NIC, die definiert wird als die Einlei-
--+
tung von Flüssigkeit in den Uterus wäh-
Amnesie, visuelle. Das Unvermögen, be- rend der Weben zur Linderung einer
reits gesehene Gegenstände und Objekte
Kompression der Nabelschnur und zur
(auch Geschriebenes) wiederzuerkennen.
Verdünnung mekoniumhaltiger Flüssig-
• visual amnesia
keiten.
Amnion. (Eihaut; Schafhaut). Durchgängige, • Amnioinfusion
die Fetalseite der Plazenta bedeckende
Membran (innere Eihaut), die die äußere Amnionitis. Entzündung des -> Amnions;
Oberfläche der Nabelschnur bildet. (s.a. kann durch einen vorzeitigen Riss der Fe-
Chorion)- adj. amniotisch. talmembranen entstehen.
[griech.: amnos, Schafshaut] • amnionnitis
• amnion
Amnioskopie. (Fruchtwasserspiegelung). Be-
Amnionfalte. Ein bei vielen Wirbeltieren,
trachtung des -> Fruchtwassers durch die
insbesondere bei Vögeln und Reptilien
intakte Fruchtblase mit einem durch den
vorhandenes embryonales Wachstums-
Gebärmutterhalskanal eingeführten Am-
merkmal; besteht aus Lappen aus -> Ekto-
nioskop. Hierbei kann z.B. ein Sauerstoff-
derm und -> Mesoderm, die über den Em-
mangel (Hypoxie) des Feten anband der
bryorücken wachsen und das Amnion bil-
den. Grünfärbung des Fruchtwassers erkannt
werden.
• amniotic fold
• amnioscopy
Amnionhöhle. Die mit -> Fruchtwasser ge-
füllte Höhle der den Fötus umgebenden Amniotomie. Künstlich herbeigeführte,
Fruchtblase. schmerzlose Ruptur der Eihäute; wird
[griech.: amnion, Eihaut; lat.: cavum, durchgeführt, um den Beginn der Wehen
Höhle] zu stimulieren bzw. zu beschleunigen.
• amniotic cavity • amniotomy
Amnioninfektionssyndrom. (Amnionitis). Un-
spezifische Infektion der Fruchthöhle, die
Eihäute, Plazenta, Fruchtwasser und das
Kind betreffen kann. Eine Amnioninfekti-
on entsteht meist nach einem vorzeitigen
Blasensprung durch aufsteigende Keime
aus der Scheide (z.B. Streptokokken, Sta-
phylokokken oder Escherichia coli). Bei
Anzeichen eines A.s muss die Geburt zügig
beendet werden. Die Infektion kann auch
nach der Geburt fortbestehen und äußert
sich beim Kind durch erhöhte Herzfre-
quenz (Tachykardie), Atemdepression
und Schlaffheit. Es muss daher in den ers-
ten Lebenstagen intensiv überwacht wer-
den. Die Mutter hat weiterhin Fieber, ihre
Blutwerte verschlechtern sich und
schlimmstenfalls kann sich eine allge- Amnioskopie.
II Anlnioltntese. (Amnionpunktion). Maßnah-
me in der Geburtshilfe, bei der eine kleine
Menge Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit)
wendungmeist in der Verbindung >>Amok
laufen<<.)
[malay.: amoq, wütend]
zur Analyse entnommen wird. Eine A. •amok
wird normalerweise zur Diagnose fetaler
IIII'IOI'Ph.(formlos). 1. Inaktives Gen; ein mu-
Abnormitäten zwischen der 16. und
tantes Allel, das geringe bzw. gar keine
20. Schwangerschaftswoche durchge-
Auswirkung auf den Ausdruck einer Ei-
führt.
[griech.: amnos, Eihaut; kentesis, stechen] genschaft hat. 2. Bezeichnung für einen
Gegenstand, dem eine definierte, sichtba-
• amniocentesis
re Form oder Gestalt fehlt. 3. Chemische,
Amilbe. Mikroskopisch kleiner, einzelliger, nicht-kristalline Substanz.
parasitärer Organismus. Verschiedene [griech.: a, kein; morphe, Form]
Species können als menschliche Parasiten •amorph
auftreten, z.B. Entamoeba coli und E. his- lmaiiJdlln. Ein semisynthetisches, oral
tolytica. einzunehmendes -->Penicillin---> Antibioti-
[griech.: amoibe, Veränderung] kum; wird zur Behandlung von Infektio-
•ameba nen, die durch verschiedene gramnegative
oder grampositive Mikroorganismen ver-
Amllnnhepllids. Eine durch eine Amö- ursacht werden, eingesetzt.
beninfektion hervorgerufene Leberent- • amoxicillin
zündung; tritt normalerweise als Folge ei-
ner Amöbenruhr auf. AMß Abkürzung für Adenosinmonophos-
• amebic hepatitis phat.
.AMP
.Amillllr..w. (Amöbendysenterie). Darment-
zündung verursacht durch Entamoeba
Ampere (A}. Maßeinheit der elektrischen
Stromstärke. Die Stromstärke ergibt sich
histolytica; es kommt zur Ausscheidung
aus der Division von Spannung und Wi-
von typischerweise häufig auftretendem
und mit Blut und Schleim durchsetztem, derstand.
[A. M. Ampere, französischer Physiker,
dünnem Stuhlgang. (s.a. Amöbiasis)
1775-1836]
• amebic dysentery
•ampere(A)
Amilllllllls. Darm- oder Leberinfektion, die ~ Gruppe von Stimulanzien
durch pathogene Amöbenarten hervorge- des Nervensystems (Sympatikomimetika),
rufen wird; insbesondere Entamoeba hi- einschließlich Amphetamin, Dextroam-
stolytica, die zusammen mit infizierten phetamin und Methamphetamin, die oft
Nahrungsmitteln oder Wasser aufgenom- missbraucht werden, um Zustände der
men werden. Eine schwache A. kann Wachsamkeit und Euphorie zu erzeugen.
asymptomatisch verlaufen, eine schwere Der Abusus kann zu zwanghaftem Verhal-
Infektion verursacht eine starke Diarrhö, ten, Paranoia, Halluzinationen und suizi-
akute Bauchschmerzen, Ikterus, Anorexie dalem Verhalten führen. Die A. fallen un-
und Gewichtsverlust. ter das Betäubungsmittelgesetz. (--> Am-
•amebiasis phetaminsulfat)
• amphetamines
Amilllzid. Eine Substanz, die --> Amöben
zerstört. Amphelam(nsulfi Farbloses, wasserlösli-
•amebicide ches Amphetaminsalz mit stimulierender
Wirkung auf das Zentralnervensystem;
Amok. Psychotische Raserei, die von dem wurde in der Vergangenheit zur Behand-
Verlangen begleitet ist, alle angetroffenen lung bestimmter Atembeschwerden einge-
Personen zu töten. Ein Amoklauf kann setzt, zur Reduzierung von Ermüdungser-
Phasen schwerer Depression folgen. (Ver- scheinungen, zur Behandlung von Narko-
•_ Amyloid -17

lepsie sowie als Appetitzügler zur Be- more sowie bei schweren Verletzungen
handlung von Fettleibigkeit. (--> Ampheta- durchgeführt. In Narkose wird das betrof-
mine) fene Körperteil entfernt und das Ende des
• amphetamine sulfate Knochens mit einem Lappen aus Muskel-
und Hautgewebe abgedeckt. Bei einer be-
Amphetaminvergiftung. Toxische Effekte stehenden Infektion wird zu Drainage-
einer Amphetaminüberdosis. Symptome zwecken ein kleiner Schnitt offen gelas-
sind Erregung, Tremor, Tachykardie, Hal- sen.
luzinationen, Delirium, Krämpfe und [lat.: amputare, abschneiden]
Kreislaufkollaps. Zu den Erste-Hilfe-Maß-
• amputation
nahmen gehören Magenspülung mit Lei-
tungswasser oder das Auslösen von Erbre- Amputation, kongenitale. Fehlen einer föta-
chen. (-> Amphetamin) len Extremität bzw. Teils einer Extremität
• amphetamine poisoning bei der Geburt.
• congenital amputation
amphoter. Bezeichnung für eine Substanz,
die je nach den bestehenden Bedingungen Amputation, Pflege bei. _, Pllegeinterven-
entweder eine positive, eine negative oder tion der .... NIC, die definiert wird als die
keine Ladung hat. Unterstützung der körperlichen und
[griech.: amphoteros, sich auf beide bezie- psychischen Heilung nach der Amputati-
hend] on eines Körperteils.
• amphoteric • Amputation Gare
Amplitude. Schwingungsbreite bzw. -weite Amputationsneurom. Form eines traumati-
von Wellen oder Schwingungen, z.B. schen Neuroms, das sich am Amputati-
--> Akkomodationsbreite oder --> Konver-
onsstumpf einer amputierten Extremität
genzbreite.
bilden kann.
[lat.: amplus, breit]
• amputation neuroma
• amplitude
Amyelie. Fehlen des Rückenmarks.
Ampulla. Abgerundete, sackförmige Er-
[griech.: myelos, Mark]
weiterung eines Gangs, Kanals oder einer
• amyelia
röhrenförmigen Körperstruktur, z.B. Trä-
nengang (A. canaliculi lacrima), Eileiter Amylase. Enzym, das Stärke in kleinere
(A. tubae uterinae) oder Samenleiter (A. Kohlenhydrate katalysiert. Alphaamylase,
ductus deferentis). die in Speichel, Pankreassaft, Malz sowie
[Iat.: kolbenförmige Flasche.] in bestimmten Bakterien und Schimmel-
• ampulla pilzen zu finden ist, katalysiert die Hydro-
Ampulla recti. Kolbenförmige Erweiterung lyse von Stärke zu Dextrinen, Maltose und
Maltotriose. Betaamylase, die in Getreide,
am Ende des Rektums.
Gemüse und Malz vorkommt, ist an der
• ampulla of rectum
Hydrolyse von Stärke zu Malz beteiligt.
Ampulle. Kleiner, steriler Glas- oder Plas- [griech.: amylon, Stärke]
tikbehälter mit einer Einzeldosis einer • amylase
Lösung.
Amyloid. Stärkeähnlicher Protein-Kohlen-
[franz. : ampoule, Fläschchen]
wasserstoff- Komplex, der während be-
• ampule
stimmter chronischer Erkrankungen, z.B.
Amputation. Operative Entfernung eines bei Amyloidose, rheumatischer Arthritis,
Körperteils, einer Extremität bzw. eines Tuberkulose sowie bei Alzheimer-Krank-
Teils einer Extremität; wird zur Behand- heit in manchen Gewebeschichten abgela-
lung rezidivierender Infektionen oder bei gert wird.
einer Gangrän bei peripheren Gefaßer- [griech.: amylon, Stärke; eidos, Form]
krankungen, zur Entfernung maligner Tu- • amyloid
·18 An- und Auskleiden •

An- und Auskleiden. -+ Pflegeintervention bers und Beschützers innehatte. - adj.


der -+ NIC, die definiert wird als die Aus- anaklitisch.
wahl sowie das An- und Ausziehen der [griech.: anaklisein, anlehnen]
Kleidung von Personen, die dazu selbst • anaclisis
nicht fahig sind.
Anakrotie. Herzschlag mit einer Einker-
• Dressing bung im ansteigenden Ast der Pulskurve.
An- und Auskleiden/Sich pflegen, Unter- - adj. anakrot.
mitzung der Selbrtpflege. -+ Pflegeinter- [griech.: ana, hin; krotos, Schlag]
vention der -+ NIC, die definiert ist als • anacrotism
die Unterstützung von Patienten beim Anakusie. Totaler Gehörverlust
An- und Auskleiden und beim Schmin- [griech.: a, nicht; akouein, hören]
ken. • anacusis
• Seli-Gare Assistance: Dressing I
Grooming anal. Den After (Anus) betreffend.
[lat.: After]
ana-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>hinauf, • anal
auseinander, wieder, gegen, entspre- Analeptika. Substanzen (z. B. Coffein), die
chend<<. eine Leistungssteigerung bewirken. Be-
• ana- stimmte Zentren im Gehirn, wie z.B. das
Anabolismus. (Aufbaustoffwechsel). Konstruk- Atem- oder Vasomotorenzentrum werden
tiver Stoffwechselkreislauf, bei dem einfa- direkt erregt. Zu hoch dosiert sind A.
che Substanzen zu komplexeren Verbin- Krampfgifte. - adj. analeptisch.
dungen lebender Materie umgewandelt [griech.: analeptikos, erfrischend]
werden. (-+Metabolismus; Katabolismus • analeptics
(Abbaustoffwechsel)) - adj. anabolisch. Analerotik. Libidinöse Fixierung auf bzw.
[griech.: anaballein, aufbauen] Regression in die Analphase der psycho-
• anabolism sexuellen Entwicklung; spiegelt sich oft in
anaerob. I. Zustand ohne Luft bzw. Sauer- Eigenschaften wie Geiz, Sturheit und
stoff. 2. Die Fähigkeit bezeichnend, ohne übertriebener Gewissenhaftigkeit wider.
Luft bzw. Sauerstoffleben und funktionie- anal eroticism
ren zu können. (s.a. aerob) Analfissur. Schmerzhafter, linearer Einriss
• anaerobic (Ulzeration bzw. Lazeration) der Haut am
Anaerobier. Mikroorganismen, die ohne Afterrand.
bzw. fast ohne Sauerstoff leben können, • anal fissure
z.B. Clostridium botulinum. A. findet sich Analfistel. Unphysiologische Öffnung in
weitverbreitet in der Natur und im der kutanen Oberfläche nahe dem After;
menschlichen Körper. (s.a. Aerobier) wird häufig durch einen lokalisierten
[griech.: a. keine; aer, Luft; bios, Leben] Kryptenabszess oder Morbus-Crohn ver-
• anaerobe ursacht. Eine perlanale Fistel kann, muss
Anaklise. I. Bezeichnung für den Zustand aber nicht mit dem Rektum verbunden
einer Person, die zu anderen Personen in sein.
emotionaler Abhängigkeit steht; ist bei • anal fistula
Kindern normal, wird jedoch bei Erwach- Analgesie. (Analgie). Vermindertes bzw.
senen als pathologisch eingestuft. 2. Be- fehlendes SchmerzgefühL
wusste oder unbewusste Wahl eines ge- [griech.: a, kein; algos, Schmerz]
liebten Gegenstandes aufgrund einer
• analgesia
Ähnlichkeit mit der Mutter, dem Vater
oder einer anderen Person, die während Analgetika. (Schmerzmittel). Schmerzlin-
der frühen Kindheit die Rolle des Trostge- dernde Mittel; narkotische, zentral wirk-
,.' Anamie 49

same Schmerzmittel (Opioidanalgetika) das Erspüren der Afterregion werden da-


wirken auf das Zentralnervensystem und bei als wichtige angenehme Reize emp-
beeinflussen die Wahrnehmung des Pa- funden.
tienten; diese Mittel werden bei schweren • anal stage
Schmerzen angewendet. Nicht-narkoti-
sche Schmerzmittel (Nichtopioidanalgeti- Analprolaps, Pflege bei. Pflegeinterventi-
ka) beeinflussen hauptsächlich die Peri- on der -+ NIC, die definiert wird als die
pherie, verursachen keine Abhängigkeit Verhinderung und/oder die manuelle
und haben keine Auswirkungen auf die Verminderung eines Analprolapses.
Wahrnehmungsfähigkeit des Patienten; • Rectal Prolapse Management
sie werden zur Bekämpfung von leichten
bis mäßigen Schmerzen, zur Hemmung Analreflex. Oberflächlicher neurologischer
von Entzündungen und zur Senkung von Reflex, der durch Streichen über die Haut
Fieber eingesetzt. bzw. Schleimhaut in der Afterregion aus-
[griech.: a, kein; algos, Schmerz] gelöst wird; führt normalerweise zu einer
• analgesics Kontraktion des äußeren Schließmuskels.
• anal reflex
Analgetikaverabn!idlung. -+ Pflegeinter-
vention der -+ NIC, die definiert wird als Analyse. I. Trennung von Substanzen in
der Einsatz pharmakologischer Agen- ihre Bestandteile und Bestimmung der
zien zur Linderung oder Beseitigung Beschaffenheit, Eigenschaften und Zu-
von Schmerzen. sammensetzung von Verbindungen. In
• Analgesie Administration der Chemie werden bei der qualitativen
Analyse die Elemente einer Substanz be-
Analgetikaveralftidlung. intraspiul. stimmt; bei der quantitativen Analyse da-
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi- gegen die Elementmengen in einer Sub-
niert wird als die Yerabreichung von stanz. 2. Informeller Begriff für die analy-
pharmakologischen Agenzien in den tische, tiefenpsychologisch orientierte
epiduralen oder intrathekalen Bereich Psychotherapie. - adj. analytisch.
zur Linderung oder Beseitigung von [griech.: ana, hinein; lyein, lockern)
Schmerzen. • analysis
• Analgetic Administration: Intraspi- Analyse. ldlnlsche. Auswertung von La-
nal
bordaten, z.B. Ergebnisse von Blutunter-
Analgie. Fehlen von Schmerzen. (-+ Anal- suchungen, Urinanalysen und mikrosko-
gesie) pische Gewebeuntersuchungen zur Be-
[!(riech.: a, kein; algos, Schmerz] stimmung einer Diagnose und eines Be-
• analgia handlungsplans.
• dinical analysis
Anaikanai. Ungefähr 4 cm langes Endstück
des Verdauungskanals, das sich zwischen Anämie. (Blutarmut). Verringerung des Hä-
Mastdarm (Rektum) und After (Anus) be- moglobinspiegels im Blut auf Werte unter-
findet. halb des normalen Bereichs von 4,2 Mill.!
• anal canal mm3 bis 6,1 Mill./mm3 • Verursacht wird
Analphabet. Eine Person, die nicht lesen eine A. entweder durch eine Abnahme
und schreiben kann. der Erythrozytenproduktion, eine gestei-
• illiterate gerte Vernichtung von Erythrozyten oder
durch Blutverlust. je nach ihrer Ausprä-
Analphase. (anale Phase). (Psychoanalyse) gung kann die A. von klinischen Sympto-
Psychosexuelle Entwicklungsphase nach men begleitet werden, die auf einer ver-
der oralen und vor der genitalen Phase, minderten Sauerstoffkapazität des Blutes
die sich zwischen dem 1. und 3. Lebens- beruhen. Anzeichen und Symptome einer
jahr abspielt; die Stuhlausscheidung und A. sind Müdigkeit, Kurzatmigkeit bei An-
50 Anamie ··•

lll strengung, Schwindel, Kopfschmerzen,


Schlaflosigkeit und Blässe. - adj. anä-
misch.
Vermehrung unreifer großer dysfunktio-
naler Erythrozyten (-> Megalozyten) ge-
kennzeichnet ist. Die Megaloblasten ste-
[griech.: a, ohne; haima, Blut] hen meist in Verbindung mit einer schwe-
• anemia ren perniziösen Anämie oder einer Fol-
Anämie, aplastisthe. Defizit der blutbilden- säuremangelanämie.
megaloblastic anemia
den Elemente, das durch eine Insuffizienz
des Knochenmarks entsteht, neue Zellen Anämie, perni1iöse. Progressive megalo-
zu bilden. Neoplastische Knochenmark- blastische und makrozytäre -> Anämie, die
krankheiten und die Zerstörung von Kno- durch den Mangel von ---. lntrinsic factor
chenmark durch toxische Chemikalien, verursacht wird, der für die Absorption
radioaktive Strahlung oder bestimmte von Vitamin Bt 2 wichtig ist. Die Reifung
Antibiotika bzw. andere Medikamente der Erythrozyten im Knochenmark wird
sind häufig auftretende Ätiologien. dadurch verhindert, die hinteren und seit-
• aplastic anemia lichen Säulen des Rückenmarks ver-
Anämie, chronische. Abnahme der im Blut- schlechtern sich, die Leukozyten sind im
kreislauf befindlichen Erythrozyten als Differenzialblutbild vermindert und die
Folge einer chronischen entzündlichen polymorphkernigen Leukozyten erhalten
Krankheit. viele Auswüchse. Es kann zu extremer
Schwäche, Taubheit oder Kribbeln in den
• anemia of chronic disease
Extremitäten, Fieber, Blässe, Appetitlosig-
Anämie, hämolytische. Bluterkrankung, die keit (Anorexie) und Gewichtsverlust kom-
durch eine chronisch verfrühte Zerstö- men. Unbehandelt führt die p.A. zum Tod.
rung der ---. Erythrozyten gekennzeichnet [lat.: perniciosus, destruktiv; griech.: a,
ist. Dabei kann die ---. Anämie nur minimal kein; haima, Blut]
ausgeprägt sein oder sogar ganz fehlen, • pernicious anemia
was für die Fähigkeit des Rückenmarks
spricht, die Produktion der Erythrozyten Anamnese. Datensammlung über einen
bei Bedarf zu erhöhen. Patienten und seinen Hintergrund, ein-
• hemolytic anemia schließlich Familie, frühere Lebensumge-
bung, Erfahrungen und insbesondere Er-
Anämie, hypochrome. l. Gruppe von innerungen, die bei der Analyse des Ge-
---. Anämien, die durch eine verminderte sundheitszustandes des Patienten verwen-
Hämoglobinkonzentration in den Ery- det werden können. (s.a. Pflegeanamnese)
throzyten gekennzeichnet sind. 2. Eine [griech.: anamimneskein, sich erinnern]
Form der Anämie, bei der das Hämoglo- • anamnesis; medical history
bin nicht der Größe der Erythrozyten ent-
spricht oder bei der einzelne Erythrozy- Anamnese, klinische. Bewertung der kör-
ten eine übermäßige Kapazität aufweisen, perlichen Verfassung eines Patienten
Hämoglobin zu binden. (---. hypochrom) und Erstellung einer Prognose, basie-
• hypochromic anemia rend auf Informationen und Daten aus
Untersuchungen und Laboranalysen.
Anämie, leukoerythroblastische. Bluter- • clinical assessment
krankung mit einer großen Anzahl unrei-
fer weißer und roter Blutzellen (---> Leuko- anamnestisch. l. Die -> Anamnese betref-
zyten und --->Erythrozyten); charakteristi- fend. 2. (>>A.e Reaktion«) Das Immunge-
sche Form einiger Anämien, die infolge dächtnis und die Immunreaktion eines
der Schädigung des Knochenmarks durch Antigens betreffend, das immunkompe-
maligne Tumore auftritt. tenten Zellen exponiert war.
• leukoerythroblastic anemia anamnestic
Anämie, megaloblastäre. Bluterkrankung, Anaphase. Dritte der vier Phasen der
die durch die Produktion und periphere Kernteilung bei der ---. Mitose und bei den
zwei Teilungen der Meiose. Bei der Mitose
und der zweiten meiotischen Teilung tei-
len sich die Zentromeren sowie die zwei
AnllphJiule. lktive. Überempfindlichkeits-
reaktion, die durch die Aktivierung des
körpereigenen -+ Immunsystems nach In-
II
Chromatiden, die sich auf der Äquatorial- jektion eines Fremdproteins ausgelöst
ebene der Spindel befinden; sie wandern wird. (-+ Anaphylaxie; Allergie)
zu den entgegengesetzten Zellpolen und [griech.: ana, hinauf; phylaxis, Schutz]
bilden die Tochterchromosomen. Bei der • active anaphylaxis
ersten meiotischen Teilung trennen sich
die Paare der homologen Chromosomen AnllphJiule. kut.lat. Lokalisierte Über-
voneinander und wandern als Einheit zu empfindlichkeitsreaktion, die durch ein
den entgegengesetzten Zellpolen der Spin- in die Haut einer sensibilisierten Person
del. injiziertes Antigen verursacht wird. Diese
[griech.: ana, ohne; phainein, erscheinen] Methode wird eingesetzt, um die Emp-
•anaphase findlichkeit (Sensibilität) für verschiedene
Allergene zu testen.
ARapli arw. Prinzip der -+ Elektrophorese; • cutaneous anaphylaxis
Wanderung von Anionen in einer Lösung
bzw. Suspension zur Anode. IIMp1lslt. Änderung in Struktur und
• anaphoresis Orientierung der Zellen, die von einem
Differenzierungsverlust und Rückfall in
~. Die -+Anaphylaxie betref- einen primitiveren Zustand gekennzeich-
fend. net ist. Die A. ist ein Kennzeichen einer
[griech.: ana, ohne; phylaxis, Schutz] malignen Erkrankung. - adj. anapla-
• anaphylactic stisch.
~. Ein von einem Komple- [griech.: ana, ohne; plassein, formen]
ment abgeleitetes Polypeptid; vermittelt •anaplasia
Veränderungen in den Mastzellen und Anertluie. Verlust der Kontrolle über die
führt zur Freisetzung von Histamin bzw. Sprechmuskeln; führt zur Unfähigkeit,
anderen immunreaktiven oder entzünd- Worte zu artikulieren. Die A. wird norma-
lich reaktiven Substanzen. lerweise durch die Beschädigung eines
• anaphylatoxin zentralen oder peripheren motorischen
AIIIPitplule. Übermäßige, lebensbedrohli- Nervs verursacht. (s.a. Aphasie)
che -+ Überempfindlichkeitsreaktion auf ein [griech.: a, hinein; arthron, Gelenk]
bereits vorhandenes Antigen. Die von An- •anarthria
tikörpern der Immunglobulinklasse (Ig)E Anatarb. Ausgeprägtes, generalisiertes
oder IgG vermittelte Reaktion veranlasst Ödem im Unterhautbindegewebe. A. kann
die Freisetzung chemischer Mediatorsub- oft bei Ödemen im Zusammenhang mit
stanzen von den Mastzellen. Die Reaktion Nierenkrankheiten beobachtet werden,
kann sich in lokal auftretenden Quaddeln wenn über einen längeren Zeitraum eine
oder einem generalisierten Juckreiz, Hy- Wasserretention besteht.
perämie, angioneurotischem Ödem sowie [griech.: ana, hinein; sarx, Fleisch]
in schweren Fällen in Kreislaufkollaps, •anasarca
Bronchospasmen und Schockzuständen
äußern. Die Ausprägung der Symptome llnlsUies1e. Fehlen der normalen Empfin-
hängt von der ursprünglichen sensibili- dungsfähigkeit, insbesondere der
sierenden Antigendosis, der Menge und Schmerzempfindlichkeit; kann durch ein
Verteilung der Antikörper sowie dem Ein- Betäubungsmittel, durch Hypnose oder
trittspfad und der Menge der Antigendo- durch eine traumatisch bedingte bzw. pa-
sis ab, die die A. auslöst. (-+ Schock, ana- thophysiologische Beschädigung von Ner-
phylaktischer) vengewebe induziert werden. Für medizi-
[griech.: ana, ohne; phylaxis, Schutz] nische oder chirurgische Zwecke kann
• anaphylaxis eine Narkose oberflächlich, lokal oder als
;2 Anasthesie .•:

Regional- oder Vollnarkose eingeleitet A.en leiten häufig auch Anästhesieabtei-


werden. Die Bezeichnung der Narkoseart lungen oder Intensivpflegestationen.
richtet sich nach dem verwendeten Betäu- • anesthesiologist
bungsmittel, der jeweiligen Methode oder
Prozedur oder dem narkotisierten Bereich
Anästhetika. Medikament oder Substanz,
bzw. Organ.
die einen vollständigen bzw. teilweisen
[griech.: a, kein; esthesia, Gefühl]
Verlust der Schmerzleitung und -empfin-
• anesthesia dung (Anästhesie) verursachen und zur
Anästhesie, dissoziative. Narkosemethode .... Narkose eingesetzt werden; man unter-
mit Analgesie und Amnesie, jedoch ohne scheidet allgemeine A. (Hypnotika, Nar-
Unterbrechung der Atemfunktion. Der kotika) und lokale A. zur oberflächlichen
anästhesierte Patient scheint unter Narko- Anwendung.
se zu stehen, ohne jedoch von seiner Um- • anesthetics
gebung >>dissoziiert<< (abgekoppelt) zu
sein. Diese Form der Anästhesie kann für
kurze, oberflächliche operative Eingriffe
Anästhetikaverabreichung. __. Pflegeinter-
vention der --> NIC, die definiert wird als
bzw. diagnostische Maßnahmen einge-
die Vorbereitung und Verabreichung
setzt werden.
• dissociated anesthesia
von anästhetischen Agenzien und Über-
wachung der Reaktionsfähigkeit der Pa-
Anästhesie, traumatische.
Vollständiger tienten während der Verabreichung.
Ausfall der Sinneswahrnehmung in einem • Anesthesia Administration
Körperbereich infolge von Verletzung,
Zerstörung der Nerven oder Unterbre-
chung der Nervenbahnen. Anastomose. 1. Verbindung zwischen zwei
• traumatic anesthesia Gefäßen. 2. Chirurgische Verbindung
zweier Blutgefaße oder Darmsegmente,
Anästhesie, zentrale. (allgemeine Empfin- wodurch ein Durchgang von einem zum
dungslosigkeit). Verlust von Gefühlen bzw. anderen Teil ermöglicht wird. Eine vasku-
Empfindungen aufgrund einer Läsion im läre A. kann beispielsweise durchgeführt
zentralen Nervensystem. werden, um einen Aneurysma-Bypass zu
• central anesthesia legen oder einen arteriellen bzw. vaskulä-
ren Verschluss zu umgehen.
anästhesieren. (narkotisieren). Einen Zustand [griech.: anastomoein, eine Mündung be-
der .... Anästhesie einleiten. reitstellen; osis, Zustand]
[griech.: a, kein, esthesia, Gefühl] • anastomosis
• anesthetize
Anästhesiologie. Wissenschaftliches Fach- Anastomose, arteriovenöse. Verbindung
gebiet der .... Anästhesie, das sich mit den zwischen einer .... Arterie und einer .... Ve-
Grundlagen der .... Anästhesie, Schmerz- ne, entweder durch eine angeborene (kon-
therapie, Intensiv- und Notfallmedizin be- genitale) Anomalie oder als chirurgische
schäftigt. Verbindung zwischen zwei Gefaßen.
• anesthesiology • arteriovenous anastomosis
Anästhesist. Facharzt der .... Anästhesiolo-
gie. Aufgaben des A.s sind die präoperati- Anastomosenstenose. Einengung einer na-
ve Untersuchung des Patienten, Auswahl, türlichen oder chirurgisch hergestellten
Durchführung und Überwachung des .... Anastomose, z.B. durch Narbenbildung
Narkoseverfahrens, Überwachung des oder andere Prozesse.
frischoperierten Patienten (auch auf der [griech.: anastomoein, Einmündung, Öff-
Intensivstation); Durchführung von Not- nung; griech.: stenosis, Verengung]
faHrnaßnahmen vital bedrohter Patienten. • anastomotic stenosis
IRistamuilren. Einen Durchgang zwi-
schen zwei normalerweise voneinander
getrennten Gefäßen oder Höhlen öffnen.
tutionstherapie während des Klimakter-
iums des Mannes verwendet.
[griech.: andros, Mann; genein, produzie-
II
[griech.: anastomoein, eine Einmündung ren]
bereitstellen] •androgens
• anastomose
illlllnltJn.
Sowohl Männer oder Frauen
A111stD1r1os1s. auraiiS. -+ Anastomose des betreffend; die Merkmale beider Ge-
Oberschenkels, die zwischen dem ersten schlechter aufweisend; z.B. bei -+ Herma-
perforierenden Ast der tiefen Oberschen- phroditismus.
kelarterie, der unteren Gesäßarterie sowie • androgynous
den seitlichen und mittleren Kranzarte-
rien gebildet wird. IRdNid. Etwas typisch Maskulines oder
[griech.: anastomoein, einen Mund her- Männliches betreffend, z.B. ein androides
stellen.] Becken.
• crucial anastomosis [griech.: andros, Mann; eidos, Form]
•android
Anatollllie.1. Erforschung, Klassifizierung
und Beschreibung von Körperstrukturen AIHIIelogle. Männerheilkunde; bezieht
und Körperorganen. 2. Die Struktur eines sich insbesondere auf die männlichen Ge-
Organismus. schlechtsorgane und ihre Funktionen bzw.
[griech.: ana, hinein; temnein, schneiden] Störungen.
•anatomy [griech.: andros, Mann; Iogos, Wissen-
schaft]
Allltolilllt. Jngewanclitt, Wissenschaft von •andrology
Körperstrukturen und Körperorganen
und deren Bedeutung für die Diagnose Amlnlpluse. Tiefgreifende Veränderung
und Behandlung einer Krankheit. im Leben von Männern, die sich durch ei-
• applied anatomy nen Berufswechsel, Scheidung, oder
durch Umstrukturierung des eigenen Le-
Allltolilllt. ~ (Topographie). bens ausdrücken kann; steht in Verbin-
Anatomische Darstellung der einzelnen dung mit einer Abnahme des Androgen-
Körperbereiche sowie die Lagebeziehun- spiegels, die bei Männern im 4. oder
gen der einzelnen Organe untereinander 5. Lebensjahrzehnt beobachtet wird.
und zwischen einem einzelnen Organ
und dem gesamten Organismus. • andropause
• topographic anatomy Allclnlstanm. Männliches Sexualhormon,
lllllltOmifdl. Die -+Anatomie oder den Bau das ursprünglich als wichtigstes Ge-
des Körpers betreffend. schlechtshormon eingestuft wurde. Die
[griech.: ana, hinein; temnein, schneiden] größere Potenz anderer männlicher Ge-
•anatomic schlechtshormone führte dazu, dass An-
drosteron heute weitgehend nur noch von
Anlaldlllt. Fehlen von -+ Salzsäure im historischem biochemischem Interesse
-+ Magensaft. ist.
[griech.: an, un-; lat., acidus sauer] [griech.: andros, Mann; stereos, fest]
•anacidity; inacidity • androsterone
Andr9gene. Sammelbegriff für männliche Anelapbale. (Froschkopf; Krötenkopf). Kon-
Sexualhormone; alle Steroidhormone, die genitales Fehlen wichtiger Teile des Ge-
männliche Merkmale verstärken. Natür- hirns und Fehlfunktion des Hirnstammes.
lich vorkommende Hormone, z.B. -+ Tes- Der Schädel ist nicht zugewachsen und
tosteron, verwandte Ester und Analog- der Wirbelkanal gleicht einer Rinne. Die
stoffe werden hauptsächlich in der Substi- A. beruht auf einem genetischen Defekt
II und stellt einen nicht-lebensfähigen Zu-
stand dar.
[griech.: a, ohne; enkephalos, Gehirn]
förmigen Ausweitung bilden, die mögli-
cherweise eine Embolie kleinerer Gefäße
nach sich ziehen.
• anencephaly [griech.: aneurysma, Ausweitung]
Antlgie, 1. Zustand der Lethargie bzw. des •aneurysm
Fehlens körperlicher Aktivität. 2. Immun- Aneurysma, ll'teliOivu;ises. Erweiterung
mangel, bei dem eine Reaktion auf ein (Dilatation) von Gefäßen, die sowohl eine
Antigen bzw. eine Gruppe von Antigenen Arterie als auch eine Vene betrifft, häufig
völlig fehlt oder nur vermindert auftritt; eine unphysiologische Verbindung zwi-
kann bei fortgeschrittener Tuberkulose schen Vene und Arterie.
und anderen schweren Infektionskrank- • areteriovenous aneurysma
heiten, bei AIDS sowie bei Malignität be-
obachtet werden. - adj. anergisch. Aneulysma. llllrUranillles Krankhafte Er-
•anergia weiterung (--->Aneurysma) einer Hirnarte-
rie. Charakteristische Symptome sind
IIIIIUplold. 1. Individuum, Organismus, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Stamm oder Zelle mit einer Chromoso- übelkeit, Erbrechen und manchmal Be-
menzahl, die nicht dem genauen Vielfa- wusstlosigkeit.
chen der normalen ---> haploiden, für die • intracranial aneurysm
jeweilige Art typischen Chromosomen-
zahl entspricht. 2. Bezeichnung für ein Aneurysma. ~ Erweiterung
solches Individuum, einen solchen Orga- bzw. sackartige Ausbuchtung in der Herz-
nismus, Stamm oder eine solche Zelle. kammerwand, die sehr häufig nach einem
[griech.: a, nicht; eu, gut; ploos, Falte; ei- Herzinfarkt auftritt. Infolge der entzün-
dos, Form] dungsbedingten Veränderungen durch
•aneuploid den Infarkt bildet sich Narbengewebe,
das die Herzmuskulatur schwächt und
Aneuploidie. Variationen des Chromoso- eine Ausbuchtung bei Kontraktion der
mensatzes, die einzelne Chromosomen Herzkammer begünstigt.
und nicht ganze Chromosomensätze be- • ventricular aneurysm
treffen. Entweder können weniger Chro-
mosomen, z.B. bei Turner-Syndrom (bei Aneutysma dlueuns. Lokalisierte Erweite-
dem nur ein Chromosom betroffen ist) rung einer Arterie, insbesondere der Aor-
oder zuviele Chromosomen auftreten, ta, mit typischer Längszergliederung zwi-
z.B. bei Down-Syndrom (Trisomie 21). schen den äußeren und mittleren Gefäß-
• aneuploidy wandschichten. Blut, das in einen Riss
der Gefäßintimaschicht eindringt, führt
MeueJSII'IIIII. Lokale Erweiterung einer zu einer Trennung geschwächter elasti-
Blutgefäßwand; wird normalerweise von scher und fibromuskulärer Elemente in
Atherosklerose und Hypertonie, in selte- der Mittelschicht und verursacht die Bil-
neren Fällen auch durch Trauma, Infektio- dung zystischer, mit Grundsubstanz ge-
nen oder eine kongenitale Schwäche der füllter Räume. Ein aufbrechendes disse-
Gefäßwände verursacht. Ein A. betrifft zierendes Aneurysma kann innerhalb von
häufig die Aorta, aber auch die peripheren einer Stunde zum Tod führen.
Gefäße. Bei älteren Leuten treten sie oft in [lat.: dissecare, auseinanderschneiden;
den unteren Extremitäten auf, insbeson- griech.: aneurysma, Öffnung.]
dere in den Kniekehlen (popliteal). Anzei- • dissecting aneurysm
chen eines arteriellen A.s ist eine pulsie-
rende Schwellung, die bei Auskultation ~ (Aneurysmenton).
ein blasendes Geräusch hervorruft. Ein A. Schwingung, die bei der Untersuchung ei-
kann aufbrechen und eine starke Blutung nes ---. Aneurysmas gefühlt werden kann.
(Hämorrhagie) verursachen. Es können Bei barteriellen Aneurysmen wird die
sich Thromben in den erweiterten, sack- Vibration nur in der Systole empfunden,
_. Angiogenese 55

bei arteriovenösen Aneurysmen ist die (Anoxie) verursacht werden; ->Angina


Schwingung sowohl in der Systole als pectoris. 3. Beschreibung für Symptome,
auch der Diastole präsent. die bei verschiedenen Krankheiten auftre-
• aneurysmal thrill ten, die mit Würge- und Erstickungsge-
fühlen oder erheblichen Druck- und
Anfall. Eine plötzliche, unvermittelte Epi-
Schmerzgefühlen assoziiert sind. - adj.
sode im Verlauf einer Erkrankung, die
anginös.
meist durch akute und unangenehme
Symptome charakterisiert ist.
[lat.: angor, strangulieren]
Gezielte Beobachtung des Anfallher- • angina
gangs (Beginn, Dauer etc.); Vitalzeichen- Angina, intestinale. (Angina abdominalis).
kontrolle; Sturz- und Verletzungspro- Chronische Gefäßinsuffizienz der Mesen-
phylaxe terialarterie, die durch Atherosklerose
• attack verursacht wird und zur Ischämie der
Anfall, akinetischer. Krampfartige, bei Kin- glatten Muskeln des Dünndarms führt.
dern auftretende Störung; kurzer Krampf- • intestinal angina
anfall, bei dem das Kind plötzlich zu Bo- Angina, pectoris. Paroxysmale (anfallswei-
den fällt. se), thorakale, zumeist durch einen Sauer-
• akinetic seizure stoffmangel im Herzmuskel verursachte
Schmerzen, die durch eine Artherosklero-
Anfall, tonisch-klonischer. Epileptischer An-
se bzw. einen Krampf der Koronararterien
fall, gekennzeichnet durch generalisierte
bedingt sind. Der Schmerz strahlt norma-
unwillkürliche Muskelkontraktionen und
lerweise an der Innenseite des linken
eine Unterbrechung der Atmung, gefolgt
Arms aus und wird häufig von einem Er-
von tonisch-klonischen Muskelspasmen.
Die Atmung ist erschwert und geräusch- stickungsgefühl und Todesangst begleitet.
A. p.-Anfälle sind oft mit Überanstren-
voll und die Zähne sind meist verkrampft
gung, emotionalem Stress sowie der Ex-
zusammengebissen. Der betroffene Pa-
position gegenüber Kälte verbunden. (s.a.
tient kann sich auf die Zunge beißen und
Herzinfarkt)
die Kontrolle über Harnblase und Darm
verlieren. Nach Ablauf dieser Krampf- • angina pectoris
phase schläft der Patient oft ein oder ist Angioblastom. Tumor der Blutgefäße, der
verwirrt. Beim Aufwachen kann er sich häufig das Gehirn befällt; Formen von
nicht mehr an den Vorfall erinnern. Ei- A.en sind angioblastöses Meningiom und
nem t.-k. A. kann ein Warnsignal oder zerebellares A.
eine sogenannte >>epileptische Aura<< vor- [griech.: angeion, Gefäß; blastos, Samen,
angehen. (->tonisch; klonisch) (s.a. Aura) oma, Tumor]
• tonic-clonic seizures • angioblastoma
Anfallsleiden . .... Epilepsie. Angiochondrom. Knorpelartige Geschwulst
Angiitis. Entzündung eines Gefäßes, mit übermäßiger Blutgefäßbildung.
hauptsächlich eines Blut- oder Lymphge-
[griech.: angeion, Gefäß; chondros, Knor-
fäßes. pel; oma, Tumor]
[griech.: angeion, Gefäß; itis, Entzün- • angiochondroma
dung.] Angiofibrom . .... Angiom mit fibrösem Ge-
• angiitis webe.
Angina. I. Beschreibung von Erkrankun- [griech.: angeion, Gefäß; lat.: fibra, Faser;
gen in Verbindung mit einer Einengung;
griech.: oma, Tumor]
z.B. Angina tonsillaris. 2. Ausdruck, der • angiofibroma
zumeist zur Beschreibung von Herz- Angiogenese. Die Fähigkeit, die Blutgefäß-
schmerzen verwendet wird, die durch ei- bildung anzuregen; häufige Eigenschaft
nen Sauerstoffmangel im Herzmuskel von bösartigem Gewebe. Das Auftreten ei-
krebs.
-
ner A. im Brustgewebe gilt als Vorstufe ei-
nes histologischen Beweises für Brust-

[griech.: angeion, Gefäß; genesis, Ur-


sprung]
-
Angiok.mliop.lthio . Erkrankung der Blut-
gefäße des Herz- und Kreislaufsystems.
[griech.: angeion, Gefäß; kardia, Herz; pa-
thos, Krankheit]
angiocardiopathy
• angiogenesis
Entzündung des Herzens
IlD. Röntgenaufnahme eines und der großen Blutgefäße.
Blutgefäßes, in das ein Kontrastmittel inji- • angiocarditis
ziert wurde. ~. Hohler, biegsamer
[griech.: angeion, Gefäß; gramma, schrei- Schlauch, der in ein Blutgefäß eingeführt
bend] wird, um Flüssigkeiten zu entnehmen
angiogram oder zu injizieren.
Angi~raphie. Röntgenologische Darstel- angiocatheter
lung der inneren Anatomie des Herzens Vaskuläres, horniges Neo-
und der Blutgefäße nach Injektion eines plasma der Haut, das aus erweiterten Blut-
Kontrastmittels in die Gefäße. - adj. an- gefäßen und Blutwarzen besteht. Gleich-
giographisch. zeitig tritt eine Verdickung der Epidermis
[griech.: angeion, Gefäß; graphein, auf- auf, insbesondere an den Hoden und den
zeichnen] dorsalen Seiten von Fingern und Zehen.
angiography [griech.: angeion, Gefäß; keras, Horn;
plde. lllüthlt. Röntgenographi- oma, Tumor]
sche Darstellung ausgewählter Gefäße, • angiokeratoma
wie z.B. der Aorta oder der wichtigsten Anglollpem. Gutartiger Tumor, der aus
Arterien, mit Hilfe eines Kontrastmittels, Blutgefäßen und Fettgewebe besteht.
das durch einen Katheter in das Gefäß in- [griech.: angeion, Gefäß; lipos, Fett; oma,
jiziert wurde. Tumor]
•selective angiography angiolipoma
Angiographie. Radiographische Gutartiger Tumor mit Gefäß-
Methode, bei der das Hirngefäßsystem sprossung (--->Hämangiom) oder Lymph-
mit Hilfe eines Kontrastmittels sichtbar sprossung (---> Lymphangiom). Die meisten
gemacht wird. A.e sind kongenital; manche, z.B. die ka-
[griech.: angeion, Gefäß, graphein, berich- vernösen Hämangiome, können sich
ten] spontan zurückbilden.
cerebral angiography [griech.: angeion, Gefäß; oma, Tumor]
•angioma
llagramm. Reihe von Röntgenbil-
dern des Herzens, die in schneller Folge Angiome cuds. ---> Nävus, der aus einem
während und unmittelbar nach Injektion Netzwerk erweiterter Blutgefäße besteht.
eines Kontrastmittels in die Koronargefä- • angioma cutis
ße aufgenommen werden. Alt~ Erkrankung mit zahlreichen
• angiocardiogram vaskulären Tumoren.
Angiokardiogropbo. Untersuchung, bei der l#li!J angiomatosis
eine Röntgendarstellung des Herzens und i\nqo;m!,lOII! iJ.Hilläre. Erkrankung mit
der großen Herzgefäße vorgenommen zahlreichen Angiomen, die durch Barto-
--->
wird; dabei wird ein Kontrastmittel durch nella-Infektionen verursacht werden. Die
einen Katheter direkt in das Herz injiziert. b. A. manifestiert sich z.B. bei HIV -Pa-
[griech.: angeion, Gefäß; kardia, Herz; tienten in Form von kleinen hämangiom-
graphein, aufschreiben] ähnlichen Läsionen der Haut, kann aber
angiocardiography auch die Lymphknoten und die Eingewei-
II
de (Viszera) befallen. Die Hautläsionen weitert und gedehnt oder eine Ansamm-
werden häufig fälschlicherweise als --+ Ka- lung von --+ Plaque flacher werden.
posi-Sarkom diagnostiziert. • percutaneous transluminal angio-
• bacillary angiomatosis plasty (PTA)
lflllomJom, Geschwulst, das aus vaskulä- AnglosalbnL Seltene, bösartige Ge-
rem und muskulärem Gewebe besteht. schwulst, die aus Endothel- und Fibro-
[griech.: angeion, Gefäß; mys, Muskel; blastengewebe besteht, das sich ausbreitet
oma, Tumor] und nach und nach die Gefäße um-
• angiomyoma schließt.
• angiosarcoma
AnglomJosadlom. Aus vaskulärem und
muskulärem Gewebe sowie aus Bindege- Angloslclerose.Verdickung und Verhärtung
webe bestehende maligne Geschwulst. der Gefäßwände.
[griech.: angeion, Gefäß; mys, Muskel; [griech.: angeion, Gefäß; skleros, hart;
sarx, Fleisch; oma, Tumor) osis, Zustand)
• angiomyosarcoma • angiosclerosis
ADgloldem. (Quincke-Ödem). Akute, Anglasbp Spezialmikroskop zur visuellen
schmerzhafte, dermale, subkutane bzw. Beurteilung der Kapillargefäße.
submuköse kurzzeitige Schwellung v.a. • angioscope
im Gesichtsbereich. Betroffen sind das
subkutane Gewebe sowie ggf. Schleim- Angiospaslnlu.. Plötzliche, vorübergehende
häute in Mund, Rachen, Kehlkopf und Verengung (Konstriktion) eines Blutgefä-
Gastrointestinaltrakt, wodurch lebensbe- ßes.
drohliche Situationen entstehen können. • angiospasm
Weitere Symptome sind Unterbauch-
schmerzen und Urtikaria (Nesselsucht). Allghtaasin Polypeptid im Blut, das eine
Ursache kann eine Nahrungsmittel- oder Gefäßverengung, Hypertonie und eine Al-
Arzneimittelallergie, eine Infektion, emo- dosteronfreisetzung durch die Nebennie-
tionaler Stress oder erbliche Faktoren renrinde (NNR) verursacht. A. entsteht
sein. aus der Reaktion zwischen Renin und An-
• angioedema giotensinogen, einem alpha-2-Globulin,
das in der Leber produziert wird und
Angioplllüe. Bezeichnung für Gefäß- ständig im Blut zirkuliert.
krankheiten. [griech.: angeion, Gefäß; lat.: tendere, deh-
[griech.: angeion, Gefäß; pathos, Krank- nen]
heit] • angiotensin
• angiopathy
Angloten•illll;_~ (ACE}. Ein
Aßgloplastle. Rekonstruktion von Blutge- Protein (Dipeptidyl-Carboxypeptidase),
fäßen, die durch Krankheit oder Verlet- das die Umwandlung von Angiotensin I
zung beschädigt worden sind. zu Angiotensin II katalysiert, indem es
[griech.: angeion, Gefäß; plassein, formen] zwei terminale Aminosäuren aufbricht.
• angioplasty • angiotensin-converting enzyme (ACE)

~IMfblaMt1'anSiu..... (PTA}. ~ In der Leber gebildetes


Maßnahme zur Dilatation von Blutgefä- Serumglobulin, Vorläufer von --+ Angio-
ßen bei einer Behandlung von peripheren tensin; tritt erhöht bei Schwangerschaft,
Arterienerkrankungen. Ein Ballonkathe- Hypertonie und Einnahme von Kontra-
ter wird unter Röntgenkontrolle in die ste- zeptiva und erniedrigt bei Lebererkran-
nosierte Arterie eingeführt und der Ballon kungen auf.
aufgeblasen. Dadurch soll die Arterie er- • angiotensinogen
58 Angst .

Angst. I. Anerkannte NANDA- Pfle- unterschiedlichen Ausprägungsgraden


gediagnose; vages, unsicheres Gefühl, auftritt (teilweise als Dauerzustand, aber
dessen Ursache häufig unspezifi eh und/ auch anfallsartige Attacken sind möglich).
oder unbekannt ist Die kennzeichnen- Häufig sind psycho-vegetative Störungen
den Merkmale können subjektiv oder begleitend vorhanden (Herzrasen, Zit-
objektiv sein. Zu den subjektiven Kenn- tern, Schweißausbruch). Die Behandlung
zeichen zählen Spannung, Besorgnis, zu- erfolgt neben der medikamentösen Ein-
nehmende Hilfslosigkeit und Gefühle stellung ( .... Anxiolytika, .... Benzodiazepin-
der Unsicherheit, Furcht, Stress und ei- derivate) durch eine -+Psychotherapie.
nes bevorstehenden Schicksals. Objekti- (s. a. Phobie)
ve Charakteristika sind erhöhte Herzfre- • anxiety neurosis
quenz, erweiterte PupiUen, Unruhe,
mangelnder Augenkontakt, Zittern, be- Angstreaktion. Klinisches Merkmal, bei
schleunigte Atmung und der Ausdruck dem -+ Angst das vorrangige Merkmal ist
von Sorgen bezüglich der Lebensereig- oder eine Person, die mit einer gefürchte-
nisse. 2. Vorahnung von aufkommender ten Situation konfrontiert wird, eine sol-
Gefahr und Furcht begleitet von Sympto- che Angst empfindet, dass sie reaktions-
men der Unruhe, Anspannung, Tachy- unfahig wird. Die Reaktion kann sich in
kardie und Atemschwierigkeiten, die Panik, Phobie oder Zwangsneurosen äu-
nicht mit einem offensichdic:hen Stimu- ßern.
lus verbunden sind. [lat.: anxietas, Angst; re, wieder; agere,
• anxiety handeln]
• anxiety reaction
Angst, Linderung von. ~ Pflegeinterventi-
on der -+ NIC, die definiert wird als Mini- Angström (A). Frühere Maßeinheit von 0,1
mierung von Befürchtungen, Ängsten, Millimikrometer (1110.000.000.000 Meter)
Vorahnungen und Unbehagen aufgrund bzw. 10' 10 Meter.
von nicht definierbaren Ursachen für [A. J. Angström, schwedischer Physiker,
eine als Bedrohung empfundene Gefahr. 1814-1870]
• Anxiety Reduction • angstrom
Angstattacke. Akute, psychobiologische Angststörung. (Angstneurose). Beschwerde,
Reaktion, die sich in intensiven Angstzu- bei der Angst als Symptom im Vorder-
ständen und Panik äußert. Die Symptome grund steht. Die Begleitsymptome reichen
unterscheiden sich von Person zu Person von milder bis chronischer Verspannung
und je nach Intensität des Anfalls; dazu mit Schüchternheit, Ermüdung, Furcht
gehören zumeist Herzklopfen, Atemnot, und Unentschlossenheit bis zu intensive-
Schwindel, Ohnmacht, Schweißausbrü- ren Zuständen der Unruhe und Reizbar-
che, Gesichtsblässe, Magenbeschwerden keit, die zu aggressiven Handlungen, an-
sowie das vage Gefühl eines bevorstehen- dauernder Hilflosigkeit oder Rückzugs-
den Unheils oder des Todes. verhalten führen können.
• anxiety attack • anxiety disorder
Angsthysterie. Ein von Angst- und Hyste-
riesymptomen begleiteter Zustand. (.... Hy- Angsttraum. Ein von Unruhe und sich
sterie; Angst) nach und nach beschleunigendem Puls-
[lat.: anxietas, Angst; griech.: hysteria, Ge- schlag begleiteter Traum. (-+ Alptraum)
bärmutter] • anxiety dream
• anxiety hysteria
Angstzustand. Mentale oder emotionale
Angstneurose. Zur Gruppe der neuroti- Reaktion, die von Furcht, Unsicherheit so-
schen Veränderungen gehörende Krank- wie irrationaler .... Angst begleitet wird.
heit, bei der das Leitsymptom >>Angst« in Ein A. kann physiologische Veränderun-
gen hervorrufen, z.B. Tachykardie, erwei-
terte Pupillen und einen trockenen Mund.
• anxiety state
unterschiedet. 2. Weibliche Komponente
der männlichen Persönlichkeit.
[lat.: Seele]
II
•anima
Anhldrase. Fehlende bzw. ungenügende
Schweißsekretion. Anion. 1. Negativ geladenes Ion, das bei
[griech.: a, kein; hidros, Schweiß] der Elektrolyse zur positiven Elektrode
(Anode) wandert. 2. Negativ geladenes
• anhidrosis
Atom, Molekül oder Radikal. - adj. anio-
Anhydrase. Enzym, das bei bestimmten nisch.
Verbindungen die Abspaltung von Was- [griech.: ana, nach; ion, rückwärts gehen]
sermolekülen katalysiert; z.B. dehydriert •anion
die kohlensaure A. Kohlensäure und steu- ~ Einfache organi-
ert somit die Kohlendioxidmenge in Blut sche Polymere mit hohem Molekularge-
und Lungen. wicht, die Ionen mit anderen gelösten
[griech.: a, kein; hydor, Wasser] Anionen austauschen. A.e werden als An-
•anhydrase tazide bei der Behandlung von Magenul-
zera verwendet.
AnhJdrid. Chemische Verbindungen, die • anion exchange resin
durch Wasserentzug aus einer Substanz,
zumeist aus Säuren, entstehen. - adj. an- Anis. Frucht der Pimpinella-anisum-Pflan-
hydrisch. ze. Anisextrakte werden bei der Zuberei-
[griech.: a, kein; hydor, Wasser] tung von -+ Karminativa und -+ Expektoran-
•anhydride zien verwendet.
•anise
Anilin, Ölige, giftige, stark riechende, Aniselkcmle.Augenerkrankung, bei der je-
brennend schmeckende Flüssigkeit; wur- des Auge das gleiche Bild in verschiedener
de früher aus der Indigopflanze extra- Form und Größe wahrnimmt.
hiert; wird heute synthetisch aus Nitro- [griech.: anisos, ungleich; eikon, Bild]
benzol hergestellt und zur Produktion • aniseikonia
von Anilinfarbstoffen verwendet.
[arab.: alnil, indigoblau] AIÜSGpnut. .... Gamet, dessen Morpholo-
•aniline gie sich erheblich von Größe und Struktur
eines anderen Gameten unterscheidet, mit
Anlllwaglftung. (Anilismus). Vergiftung dem er sich vereint, z.B. die Makrogame-
durch Anilinverbindungen. Zu den Symp- ten und Mikrogameten bestimmter Spo-
tomen gehören im Allgemeinen Zyanose, rozoen.
Schwäche, kalter Schweiß, unregelmäßi- [griech.: anisos, ungleich; gamos, Hoch-
ger Puls, Atembeschwerden, Koma, zeit]
Krämpfe und plötzliches Herzversagen. • anisogamete
Die Behandlung besteht aus Magenspü- Anisolf.arJose.Deutliche Unterschiede in
lung und dem Auslösen von Erbrechen. der Zellkerngröße von Zellen derselben
(-+Anilin) Art. - adj. anisokaryotisch.
[arab.: alnil, indigoblau] • anisokaryosis
•anilism
Anisolrorle. Seitendifferente Größe der Pu-
Anima. 1. (Analytische Psychologie nach pillen (Pupillendifferenz größer 1 mm).
C.G. Jung) Das wahre, innere, unbewusste Kann angeboren vorkommen (ca. 4% aller
Wesen oder die Persönlichkeit, Triebe so- Menschen) oder durch parasympatische
wie die irrationalen Komponenten eines Störungen bei einer Okkulomotoriusläh-
Menschen, die sich von der nach außen mung; sympatische Störung bei Horner-
gezeigten Persönlichkeit, oder -+ Persona, Syndrom oder bei ophthalmologischen
60 Anisokorie --

oder neurologischen Erkrankungen (z.B. Körperstruktur entwickelt; primordiales


Raumforderung im Gehirn). Rudiment.
[griech.: anisos, ungleich; kore, Pupille] • anJage
• anisocoria
Anisozytose. Bluterkrankung mit übermä- Anleitung. Das Vertrautmachen eines
ßig hoher Zahl von Erythrozyten in ver- Schülers I einer Schülerin mit einer zu er-
lernenden Tätigkeit, z.B. Richten eines Pa-
schiedenen abnormen Größen.
[griech.: anisos, ungleich; kytos, Zelle] tientenbettes, Transfer eines Patienten aus
dem Bett in den Rollstuhl, Katheterisie-
• anisocytosis
ren, Dokumentieren etc. Die A. erfolgt
Ankyloglossie. Orale Missbildung mit ei- nach verschiedenen pädagogischen Prin-
nem abnorm kurzen Zungenbändchen, zipien, wobei die häufigste Form die so
das Zungenbewegung und Sprechen be- genannte Stufenmethode bildet. I. Vorbe-
hindert; kann operativ (durch Frenuloto- reitung; Hemmungen nehmen, Interesse
mie bzw. -+ Frenektomie) korrigiert wer- wecken, Anknüpfen an Vorkenntnisse
den. und Erfahrung. 2. Vormachen und Erklä-
[griech.: agkylos, schief; glossa, Zunge] ren der Tätigkeit durch den Anleitenden,
• ankyloglossia u.U. in Teilschritten. 3. Nachmachen
durch den Schüler und Korrektur durch
Ankylose. I. Gelenkversteifung, häufig in den Anleitenden. Anerkennen von richti-
einer abnormen Haltung; tritt infolge der gen Handlungen, hinweisen auf grobe
Zerstörung der Gelenkknorpel und der Fehler; evtl. nochmaliges Vormachen von
subchondralen Knochen auf, z.B. bei Teilschritten. 4. Übung; Vervollkomm-
rheumatischer Arthritis. 2. Arthrodese: nung, Festigung und Sicherung des Ge-
chirurgisch bedingte Versteifung eines lernten, wobei ausreichend Gelegenheit
Gelenks, um Schmerzen zu lindern oder zum Üben gegeben werden sollte.
Halt zu bieten. (s.a. Kontraktur) 5. Überprüfung anhand von Lernzielen.
[griech.: ankylosis, Verkrümmung] Die A. von Schülern sollte durch exami-
• ankylosis niertes Pflegepersonal erfolgen und durch
geschulte Mentoren, Praxisanleiter und
Ankylose, echte. Bindegewebige oder knö- Unterrichtskräfte ergänzt werden.
cherne Versteifung zweier Gelenkkno- • instruction
chen.
[griech.: ankylos, gekrümmt]
• true ankylosis Anleitung, vorausschauende. -+ Pflegein-
tervention der -+ NIC, die defmiert wird
ankylosiert. (versteift). Bezeichnung für die als die Vorbereitung von Patienten auf
durch pathologische Veränderung verur- eine vorhersehbare Entwicklung und/
sachte Versteifung eines Gelenks. oder situative Krise.
• ankylosed • Anticipator Guidance
Ankylostomiasis. -+ Hakenwurmkrankheit,
die von Ancylostoma duodenale, A. brazi- Anleitung: Angestellte. -+ Pf1egeinterventi-
liense, oder A. caninum verursacht wird on der NIC, die definiert wird als die
und besonders bei Bergleuten und in den Hilfe und Unterstützung eines neuen
Tropen und Suptropen vorkommt. Es oder versetzten Angestellten durch.
kommt zu Juckreiz, Bronchitis und Anä- strukturierte Einarbeitung in einen spe-
mien. zifischen klinischen Bereich.
• ancylostomiasis Preceptor: Employee
Anlage. Begriff aus der Embryologie; un-
differenzierte Zellschicht, aus der sich ein Anleitung: Schüler/Student. .... Pflegeinter-
bestimmtes Organ, Gewebe oder eine vention der .... NIC, die definiert wird als
' anorektisch 61

die Hilfe und Unterstützung der Lerner- Anopsie. (Anopie). Ausfall der Sehfähigkeit
fahrungen von Schülern/Studenten. aufgrund eines Defekts bzw. durch das
• Preceptor: Student Fehlen eines oder beider Augen.
[griech.: a, kein; ops, Auge]
ANLL. Abkürzung für akute nicht-lympha- • anopia
tische Leukämie.
. ANLL Anorchie. Kongenitales Fehlen eines oder
beider Hoden.
[griech.: a, kein; orchis, Hoden]
annulär. Bezeichnung für eine ringförmige • anorchia
Läsion, die eine normale, nicht beschä-
digte Hautzone umgibt.
[lat.: annulus, Ring] Anordnungen, Transkription von. -+ Pflege-
• annular intervention der -+ NIC, die definiert wird
als die Informationsübertragung von
Verordnungsbögen auf Pflegepläne und
Anode. Positive Elektrode, die _, Anionen
Dokumentationssysteme.
(neg. geladene Teilchen) anzieht.
• Order Transcription
• anode
anorektal. Den analen und rektalen Be-
Anodontie. Kongenitaler Defekt mit teil-
weiser oder völliger Zahnlosigkeit. reich des Dickdarms betreffend.
[lat.: anus, After; rectus, gerade]
[griech.: a, kein; odous, Zahn]
anorectal
• anodontia
Anorektikum, PI. Anorektika. (Appetitzügler).
Anomalie. (Abnormität). I. Abweichung von Appetithemmende synthetische Substan-
der Norm. 2. Kongenitale Missbildung, zen, die zur Gewichtsreduzierung ange-
z.B. das Fehlen einer Extremität oder das wandt werden. Es handelt sich meistens
Vorhandensein eines zusätzlichen Fin- um indirekte Sympathomimetika, deren
gers. - adj. anomal. chemische Struktur von _, Amphetaminen
[griech.: anomalos, unregelmäßig] ableitbar ist. Wirksam durch eine zentrale
• anomaly Anregung des Stoffwechsels und Energie-
verbrauchs, zum Teil auch durch Hem-
Anomalie, kongenitale. Strukturelle _, Ano- mung des Hungerzentrums. Dadurch
malie bei Geburt, die entweder vererbt, kann Abhängigkeit und Arzneimittelmiss-
während der Schwangerschaft erworben brauch entstehen. Der Effekt hinsichtlich
oder während der Geburt zugefügt wird. einer Gewichtsabnahme ist durch Gewöh-
• congenital anomaly nung (Tachyphylaxie) nur vorüberge-
hend. A.a werden auch zum Doping ver-
Anonyme Alkoholiker (A.A.). Internationale, wendet. Die Anwendung ist generell we-
gemeinnützige Selbsthilfeorganisation, gen der ausgeprägten Nebenwirkungen
die 1935 gegründet wurde. Gruppenmit- wie Schlaflosigkeit, Angst, motorische
glieder sind abstinente _, Alkoholiker, die Unruhe, Reizbarkeit und Entwicklung ei-
dauerhaft das Trinken eingestellt haben ner psychischen Abhängigkeit umstritten.
und andere Alkoholiker bei der Genesung • anorexiant
von einer Alkoholkrankheit mit einem
Zwölf-Punkte-Programm unterstützen. anorektisch. (appetitzügelnd). I. Magersucht
Das Therapiekonzept beinhaltet Gruppen- (Anorexia nervosa) betreffend. 2. Fehlen-
hilfe, das gemeinsame Teilen von Erleb- den Appetit verursachend oder Appetitlo-
nissen sowie den Glauben an eine höhere sigkeit verursachend, wie z.B. ein Appetit-
Macht. zügler.
• Alcoholics Anonymaus (AA) • anorectic
II Atlofexia. (Appetitlosigkeit). Fehlen oder Ver-
lust des Appetits, was zur Unfähigkeit der
Nahrungsaufnahme führt.
insbesondere bei halbseitigen Körperläh-
mungen.
[griech.: a, kein; nosos, Krankheit; gnosis,
[griech.: a, kein; orexis, Appetit] Wissen]
•anorexia • anosognosia

AtloJexia IIII'VOSII. (Magersucht). Essstörung Allode. Angeborenes Fehlen eines oder


mit lang anhaltender Verweigerung der beider Ohren.
Nahrungsaufnahme (vor allem bei Mäd- [griech.: a, kein: ous, Ohr]
chen und jungen Frauen), die zu Auszeh- •anotia
rung, Amenorrhö, zu einer emotional ver-
zerrten Körperwahrnehmung sowie zur anovatlnaL Den perinealen Bereich von
Angst führt, zu dick zu sein. Anus und Vagina betreffend.
• anorexia nervosa [lat.: anus, After; vagina, Scheide]
• anovaginal
anorpnilch. Chemische Verbindung, die
keine Kohlenstoffatome oder entspre- IIIOV8Sibl.Anus und Blase betreffend.
chende Derivate enthält. [lat.: anus, After; vesicula, kleine Blase]
•inorganic • anovesical
Ancmdidian. Insuffizienz der Eierstöcke
Anorgasmie. Ausbleiben des -+Orgasmus (Ovarien), Eier zu produzieren, reifen zu
beim Geschlechtsverkehr. lassen und auszustoßen; kann bei unrei-
•anorgasmy fen bzw. überreifen Eierstöcken, bei funk-
tionellen Veränderungen der Eierstöcke,
Aaosllllplt. (Rektoskopie). Methode, bei der z.B. bei Schwangerschaft und während
ein -+ Endoskop zur direkten Untersu- der Stillzeit, bei einer primären Fehlfunk-
chung von Anus, Rektum und Sigmoid- tion der Eierstöcke, z.B. bei Eierstockdys-
darm verwendet wird. (-+ Endoskopie) genesie, oder bei einem stress- oder
• anosigmoidoscopy krankheitsbedingt gestörten Zusammen-
wirken zwischen Hypothalamus, Hypo-
Anosmla gustaterla. Die Unfähigkeit, Es- physe und Eierstöcken auftreten. - adj.
sensgerüche zu riechen. anovulatorisch.
• anosmia gustatoria • anovulation
Anosmie, Verlust bzw. Beeinträchtigung liiiOVIIIataris. Eine Menstruationsblu-
des Geruchsvermögens; normalerweise in tung betreffend, bei der kein Ei produziert
Verbindung mit einer vorübergehenden oder ausgestoßen wird.
Erkältung bzw. einer Infektion der Atem- [griech.: a, kein; ovulum, Ei]
wege, oder wenn Gerüche aufgrund in- •anovular
tranasaler Schwellungen bzw. sonstiger
Behinderungen nicht bis zum Riechzen- Ano.IIJmie, Sauerstoffmangel im Blut.
trum dringen können. Die A. kann zu ei- [griech.: a, kein; oxys, sauer; haima, Blut]
nem dauerhaften Zustand werden, wenn •anoxemia
Riechepithel oder ein anderer Teil des
Riechnervs zerstört sind. - adj. anos- Allmcle. Fehlen von Sauerstoff. Eine A.
misch. kann lokal auftreten oder den gesamten
[griech.: a, kein; osme, Geruch] Organismus betreffen. Ursachen sind eine
•anosmia unzureichende Sauerstoffversorgung des
Respirationssystems, die Unfähigkeit,
AllosDgno5ie Ableugnen, Nichtwahrneh- Sauerstoff durch das Blut zu den Geweben
men-wollen oder Unfähigkeit zur Wahr- zu transportieren (z.B. bei der anämi-
nehmung eigener neurologischer Defekte, schen A.), oder die Unfähigkeit des Gewe-
:~;., Ansatz, induktiver 63

bes, den mit dem Blut transportierten länger als 5 Minuten lang nach einem be-
Sauerstoff aufzunehmen. - adj. anoxisch. liebigen externen Reiz.
[griech.: a, kein; oxys, sauer] • adaptive capacity, decreased: intra-
• anoxia cranial

Anoxie, anämische. Erkrankung, die durch Anpassungsstörung. Vorübergehende, un-


einen Sauerstoffmangel im Körpergewebe terschiedlich ausgeprägte Beschwerden ei-
gekennzeichnet ist und zu einer Abnahme ner Person, die als akute Reaktion auf
der Erythrozytenzahl im Blut bzw. einer übermäßigen Stress in allen Altersstufen
Reduzierung der Hämoglobinmenge bei Personen auftreten, die keine offen-
führt. sichtlichen mentalen Störungen aufwei-
• anemic anoxia sen. Zu den Symptomen gehören Angst-
zustände, Rückzugsverhalten, Depressio-
Anoxie, zerebrale. Sauerstoffmangel im nen, Nachdenklichkeit, impulsive Ausbrü-
Hirngewebe. Falls der Sauerstoffmangel che, Weinkrämpfe, Verhaltensweisen, die
länger als vier bis sechs Minuten andau- die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu
ert, kommt es zu irreversiblen Hirnschä- ziehen versuchen, Enuresis, Appetitver-
den. lust, Schmerzen und Muskelkrämpfe.
• cerebral anoxia • adjustment disorder

Anpassung, beeinträchtigte. Anerkannte Anpassungssyndrom, allgemeines. (Adaptati-


--+ NANDA---+ Pflegediagnose; Zustand, onssyndrom). Verteidigungsmechanismus
bei dem eine Person unfahig ist, ihr Ver- des Körpers oder der Psyche bei Verlet-
halten oder ihre Lebensweise so zu ver- zungen oder längerfristigem Stress (be-
ändern, dass sie mit dem veränderten schrieben von H. Selye, 1907-1982). Das
Gesundheitszustand übereinstimmen. A. beginnt mit einer anfangliehen Phase
Kennzeichnenden Merkmale sind eine des Schocks oder einer Alarmreaktion
verbalisierte Ablehnung der Gesund- und wird von einer Phase zunehmenden
heitsveränderungen, fehlende oder ein· Widerstandes oder einer Anpassung ge-
geschränkte Fähigkeit zur Problemlö- folgt. Danach kommt es entweder mit Hil-
sung oder für Zielsetzungen, fehlende fe verschiedener körperlicher oder psy-
Bewegung zur Selbstständigkeit, fehlen- chischer Mechanismen zur Heilung oder
des zukunftsgerichtetes Denken und aus- zu einem Erschöpfungsstadium.
gedehnte Phasen von Schock, Ungläu- • general adaptation syndrome (GAS)
bigkeit oder Wut in Verbindung mit
dem Gesundheitszustand. Ansatz, deduktiver. Denksystem, das von
• adjustment, impaired einem bekannten Prinzip auf ein unbe-
kanntes und vom Allgemeinen auf das
Anpassungsfähigkeit, beeinträchtigte: in- Spezielle schließt. Mithilfe von abstrak-
trakraniell. Anerkannte --+ NANDA- --+ Pfle- ten theoretischen Beziehungen werden
spezifische Fragen oder Hypothesen ab-
gediagnose; klinischer Zustand, bei dem
geleitet. (--+ induktiver Ansatz)
die intrakraniellen Mechanismen der
Flüssigkeitsdynamik, die normalerweise • deductive approach
einen Anstieg des Hirndrucks kompen-
sieren, beeinträchtigt sind, was zu einer Ansatz, induktiver. Vorgehensweise in der
wiederholten disproportionalen Erhö- Datenanalyse und bei der Untersuchung
hung des Hirndrucks infolge von ver- von Praxisproblemen, bei der innerhalb
schiedenen schädigenden oder nicht eines bestimmten Kontextes eine Reihe
schädigenden Stimuli führt. Definieren- von Angaben miteinander verknüpft
de Merkmale sind ein wiederboller Hirn- werden. Beobachtung und Analyse der
druck-Anstieg um mehr als 10 mm Hg einzelnen Ereignisse bilden die Basis all-
64 Ansatz, induktiver fr

lll gemeiner theoretischer Aussagen. (...... de-


duktiver Ansatz)
• inductive approach
ante mortem. (ante finem). Zeitpunkt direkt
vor dem Tod.
[lat.: ante, vor; mors, Tod]
• ante mortem
Anspannung. Psychologische und physio-
logische Reaktion auf Stresssituationen. Anteflexio uteri. Nach vorne gerichtete, na-
Körperlich drückt sich dies aus durch ei- türliche Haltung der Gebärmutter, wobei
nen generellen Anstieg des Muskeltonus, die Abknickung im unteren Uterinseg-
Zunahme der Herz- und Atemfrequenz ment zwischen Gebärmutterkörper und
und der Wachsamkeit, psychisch durch Gebärmutterhals liegt. ( s. a. Retroflexio ute-
das Gefühl der Überanstrengung, Un- ri)
wohlsein, Reizbarkeit und Furcht. • uterine anteflexion
• tension
Anteflexion. Unphysiologische Position ei-

•a
ant. Abkürzung für -> anterior. nes Organs, das scharf nach vorne ge-
beugt und abgeknickt oder in sich selbst
gefaltet ist.
Antagonismus. I. Hemmende Wirkung bei [lat.: ante, vor; flectare, biegen]
zwei physiologischen Vorgängen, wie z.B. • anteflexion
bei der Betätigung von Muskeln. 2. Ge-
gensätzliche Wirkungen von Arzneimit- antegrad. Sich vorwärts bewegend oder
teln. nach vorne gehend. (s. a. retrograd)
[griech.: antagonisma, Streit] [lat.: ante, vor; gredi, gehen]
• antagonism antegrade
Antagonist. I. Konkurrent oder Gegen- Antekurvation. Leichte Beugung bzw. Ver-
spieler. 2. Vorgang bei dem zwei Substan- biegung nach vorne.
zen, Muskeln o.ä. gegensätzliche Wirkun- • antecurvature
gen aufeinander ausüben bzw. um diesel-
ben Rezeptoren konkurrieren. 3. Pharma- antepartal. Die Phase zwischen Empfäng-
kologischer Hemmstoff (-> Inhibitor); nis und Geburtswehen.
hemmt die Wirkung eines -> Agonisten, [lat.: ante, vor; parturire, Geburtswehen
hat jedoch selbst keine Wirkung. - adj. haben]
antagonistisch. • antepartal
[griech.: antagonisma, Streit]
• antagonist antepyretisch. Vor Fieberbeginn.
[lat.: ante, vor; griech.: pyretos, Fieber]
Antazida. I. Säureneutralisierende Sub- • antepyretic
stanz. 2. Arzneimittel bzw. Nahrungsmit-
tel, das die Magensäure puffert, neutrali- anterior. (vordere; vorderer). I. Vorderseite
siert oder absorbiert. Die A. sind meist in einer Körperstruktur. 2. Die Oberfläche
Aluminium- und Magnesiumverbindun- oder den Teil betreffend, der zur Vorder-
gen enthalten, können jedoch mit anderen seite hin gelegen ist bzw. nach vorne zeigt.
Arzneimitteln interagieren. A. werden 1 (s. a. posterior)
bis 2 Stunden nach dem Essen und nicht [lat.: ante, vor; prior, erster]
mit anderen Medikamenten zusammen • anterior
verabreicht.
[griech.: anti, gegen; acidus, sauer] anteroinferior. Auf der Vorderseite, aber
• antacids auf einem niedrigeren Level befindlich,
z.B. der a.e Dorn des Darmbeins (Spina
ante-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>vor, iliaca anterior inferior). (s.a. anterosupe-
nach vorn<<. rior)
• ante- • anteroinferior
antanllateal Auf der Vorderseite und an
beiden Seiten eines Körperteils oder einer
Struktur liegend.
zeichnung für eine bestimmte Becken-
form (anthropoides Becken).
(griech.: anthropos, menschlich; eidos,
II
• anterolateral Form]
• anthropoid
llltlroposbrior. Von der Körpervordersei-
te zur Körperrückseite verlaufend. Dieser An1fnpologie. Wissenschaft vom Men-
Begriff wird zumeist im Zusammenhang schen, die die Erforschung von tierähnli-
mit der Richtung eines Röntgenstrahls chen Eigenschaften bis hin zu sozialen
verwendet. Aspekten sowie die Einflüsse der Umwelt
[lat.: ante, vor; prior, erster; posterus, umfasst.
nachkommend] • anthropolgy
• anteroposterior (AP)
Anlhi'OpOIIllbfe. Wissenschaft der Vermes-
lllteiOIIIpelior. Auf der Vorderseite, aber sung des menschlichen Körpers hinsicht-
auf einer höheren Ebene befindlich, z.B. lich seiner Höhe, seines Gewichts und der
der a.e DarmbeinwirbeL (s.a. anteroinfe- Größe verschiedener Körperteile, ein-
rior) schließlich Hautfalten. Die A. erforscht
• anterosuperior und vergleicht die relativen Körperpro-
portionen unter normalen und unphysio-
Anlnerslon. 1. Unphysiologische Organla- logischen Verhältnissen.
ge, bei der das Organ auf seiner eigenen (griech.: anthropos, menschlich; metron,
Achse nach vorne, von der Mittellinie weg Maß]
geneigt ist. 2. Begriff aus der Zahnheil- • anthropometry
kunde; abnorm nach vorne geneigte
Zähne bzw. andere mandibuläre Kompo- Andu..............
Von Rudolf Steiner
nenten. - adj. antevertiert. (1861-1925) begründete Weltanschau-
•anteversion ungslehre, nach der die Entwicklung der
menschlichen Erkenntnisfähigkeit zu ei-
Anllmdlore. {Staublungenerkrankung). Chro- ner fortschreitenden Wesensschau des
nische Lungenkrankheit, die durch die Geistigen in der Welt und im Menschen
Ablagerung von Kohlenstaub in den Lun- führt. Die anthroposophische Medizin
gen und die Bildung schwarzer Kohlen- sieht Krankheit als einen Entwicklungs-
staubknoten verursacht wird und zu herd- prozess des Menschen. Neben anthropo-
förmigen Emphysemen führen. sophischen Medikamenten (z.B. Mistel-
[griech.: anthrax, Kohle; osis, Zustand] präparate), Kunsttherapie und Heil-
• anthracosis eurhythmie, Orientierung an Mondpha-
sen und Sternbildern werden auch Medi-
Aattlru. {Milzbrand). Durch den Bacillus an- kamente aus der -+ Homöopathie ange-
thracis ausgelöste (meldepflichtige) Er- wendet.
krankung bei Nutztieren (Kühe, Ziegen,
• anthroposophy
Schweine, Schafe und Pferde). Für Tiere
hat A. normalerweise tödliche Folgen. Die lllö-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>gegen,
Krankheit kann auf den Menschen durch entgegen, gegenüber«.
direkten Kontakt mit infizierten Tieren •anti-
und deren Häuten übertragen werden.
Durch Einatmen der Bakteriensporen AntfHnaneltlka. {Sympatholytikum). 1. Die
kann beim Menschen auch ein Lungen- Hemmung von Impulsen betreffend, die
milzbrand ausgelöst werden. von den adrenergischen, postganglionä-
[griech.: anthrax, Kohle] ren Fasern des Sympathikus übertragen
•anthrax werden. 2. Antiadrenergische Substanz,
die die Reaktion mit Noradrenalin, das
lllthropaid. Bezeichnung für menschen- mit Alpharezeptoren verbunden ist, blo-
ähnliche Affen oder Primaten; auch Be- ckiert und den Tonus der glatten Muskeln
66 Antiadrenergika ;;

peripherer Blutgefäße reduziert, was zu --. Antitoxins blockiert bzw. eine Gegen-
einer Erhöhung des peripheren Blutkreis- wirkung entwickelt.
laufes und zu einer Senkung des Blut- [griech.: anti, gegen; toxikon, Gift]
drucks führt. • antiantitoxin
[griech.: anti, gegen; lat.: ad, zu; ren, Nie-
re] Antiarrhythmika. I. Einen Vorgang oder
• antiadrenergics eine Substanz betreffend, die einen abnor-
men Herzrhythmus vermeidet, lindert
Antiagglutinin. Spezifischer --. Antikörper, oder korrigiert. 2. Mittel zur Behandlung
der der Wirkung des Agglutins entgegen- einer --. Herzarrhythmie. Ein Defibrillator,
wirkt. der einen präkordialen Elektroschock ab-
[griech.: anti, gegen; /at.: agglutinare, kle- gibt, wird oft verwendet, um schnelle, un-
ben] regelmäßige Vorhof- oder Ventrikelkon-
• antiagglutinin traktionen in einen normalen Rhythmus
umzuwandeln. Zur Behandlung eines ex-
Antiallergika. Arzneimittel zur Vorbeu- trem niedrigen Herzschlags oder einer
gung, Abschwächung oder Unterdrü- anderen Form der Arrhythmie dient die
ckung der Symptome bei --.Allergien. Arz- Implantation eines Schrittmachers. Die
neimittelgruppen: --.Antihistaminika, zwei wichtigsten A. sind Lidocain, zur Er-
--. Kortikosteroide. höhung des elektrischen Schwellenreizes
• antiallergics in den Ventrikeln während der Diastole,
sowie eine Kombination von Disopyri-
antianabolisch. Die Wirkung von Medika-
mid, Procainamid und Chinidin zur Ver-
menten oder anderen Substanzen betref-
minderung der Erregbarkeit des Myo-
fend, die anabolische Vorgänge blockieren
kards und zur Verlängerung der Refrak-
oder verlangsamen, z.B. Zellteilung und
tärphase. Der betaadeenergische Blocker
die Bildung neuen Gewebes durch Pro-
Propranolol kann ebenfalls zur Behand-
teinsynthese. (--. Steroidanabolika)
lung von Arrhythmien eingesetzt werden.
• antianabolic
Verapamil und andere Kalziumblocker
antianämisch. Eine Substanz oder einen kontrollieren Arrhythmien, indem sie
Vorgang betreffend, der einem Mangel an den Einstrom von Kalziumionen durch
Erythrozyten entgegenwirkt bzw. diesen die Zellmembran des Herzmuskels hem-
vermeidet. men. A. können ZNS-Störungen bewir-
• antianemic ken·
be{ ihrer Einnahme muss regelmäßig
Antianaphylaxie. Maßnahme zur Verhinde- Puls, Blutdruck, Atmung, allgemeine
rung anaphylaktischer Reaktionen. Der Leistungsfahigkeit kont rolliert werden.
Patient erhält dabei Injektionen kleiner [griech.: anti, gegen; rhythmos, Rhyth-
Antigen-Desensibilisierungsdosen. (s. a. mus]
Anaphylaxie) • antiarrthythmics
[griech.: anti, gegen; a, ohne; haima, Blut]
• antianaphylaxis Antiasthmatika. Arzneimittel zur Behand-
lung des --. Asthma bronchiale. Darunter
Anti· Antikörper. --. lmmunoglobulin, das fallen z. B. --. Sympathomimetika und
sich als Reaktion auf einen --. Antikörper --. Glukokortikoide. Zur --. Prophylaxe eines
bildet, der immunogen wirkt. Der A.-A. Asthmaanfalls werden Medikamente ein-
reagiert anschließend mit dem Antikör- gesetzt, die u.a. die Freisetzung von --. His-
per. tamin hemmen. (s.a. Asthma)
• antiantibody • antiasthmalies
Anti-Antitoxin. Ein --. Anti-Antikörper, der antibakteriell. (bakterizid). I. Eigenschaft ei-
sich während einer Impfung im Körper ner Substanz, die Bakterien tötet bzw. de-
bildet und die Wirkung des zugeführten ren Wachstum oder Vermehrung hemmt.
Antibiotika 67

2. Eigenschaft und Wirkung von bakteri- rien während der Vermehrung, ohne die
ziden bzw. bakteriostatischen, chemisch Nukleinsäuresynthese zu beeinträchtigen.
synthetisierten oder von verschiedenen Polypeptidantibiotika, die Derivate von
Mikroorganismen abgeleiteten -+ Antibio- verschiedenen Streptomyces-Arten bzw.
tika, die die Produktion der bakteriellen von bestimmten Bodenbakterien sind,
Zellwand, die Synthese von Proteinen haben verschiedene Wirkungsspektren.
und Nukleinsäuren oder die Integrität der Die Polypeptide Bacitracin und Vanomy-
Zellmembran beeinträchtigen oder die cin werden zur Behandlung schwerer Sta-
wesentlichen Phasen der bakteriellen Bio- phylokokkeninfektionen verwendet. Ca-
synthese hemmen. (-+ Bakteriostatikum) preomycin und Vancomycin sind Antitu-
[griech.: anti, gegen; bakterion, kleiner berkulostatika, Gramicidin ist in Salben
Stab] für topische Infektionen enthalten. Von
• antibacterial den Polypeptidantibiotika, die gegen
gramnegative Bakterien wirken, werden
Antibiotika. Ein aus mikrobiellen Kulturen Colistin und Neomycin bei durch Escheri-
bestehendes oder halbsynthetisch herge- chia coli verursachter Diarrhö eingesetzt.
stelltes antimikrobielles Mittel zur Be- Die Tetrazykline Chlortetrazyklin, Deme-
handlung von Infektionen. Die Gruppe clozyklin, Doxyzyklin, Minozyklin, Oxy-
der Penizilline, die von einer Pilzart, Pe- tetrazyklin, einschließlich einem von
nicillium, abgeleitet bzw. halbsynthetisch Streptomyces abgeleiteten Prototypen,
hergestellt werden, bestehen aus einem wirken auf viele grampositive und gram-
zu einem Betalactam-Ring verschmolze- negative Mikroben sowie verschiedene
nen Thiazolidinring mit Seitenketten. Rickettsien. Die A. dieser Gruppe haben
Diese Mittel hemmen die Mukopeptid- hauptsächlich bakteriostatische Wirkung,
synthese in den bakteriellen Zellwänden die wahrscheinlich durch eine Hemmung
während der bakteriellen Vermehrung. der Proteinsynthese hervorgerufen wird.
Penicillin G und V werden oft zur Be- Die Cepahlosporine, die entweder aus
handlung von grampositiven Kokkenin- dem Bodenpilz Cephalosporium gewon-
fektionen eingesetzt, aber durch das von nen oder halbsynthetisch hergestellt wer-
den Staphylokokkenstämmen produzierte den, hemmen die bakterielle Zellwand-
Enzym Penicillinase inaktiviert. Cloxacil- synthese und sind penicillinaseresistent.
lin, Dicloxacillin, Methicillin, Nafcillin Sie werden zur Behandlung von Atem-
sowie Oxacillin gehören zu den penicilli- wegs- und Harnwegsinfekten, bei Mittel-
naseresistenten Penizillinen. Zu den ohr- und Knochenentzündungen sowie
Breitbandpenizillinen mit Wirkung auf bei einer von verschiedenen grampositi-
gramnegative Bakterien gehören Ampi- ven und gramnegativen Bakterien verur-
cillin, Carbenicillin und Hetacillin. Ami- sachten Blutvergiftung eingesetzt. Zu die-
noglykosid-A., die aus durch Glykosid- ser Gruppe gehören Cefadroxil, Cefa-
bindungen verbundenen Aminzuckern mandol, Cefazolin, Cephalexin, Cephalo-
bestehen, beeinträchtigen die bakterielle glycin, Cephaloridin, Cephalothin, Ce-
Proteinsynthese und werden hauptsäch- phapirin und Cephradin. Chloramphe-
lich zur Behandlung von Infektionen ein- nicol, ein Breitbandantibiotikum, das ur-
gesetzt, die durch gramnegative Mikroor- sprünglich aus Streptomyces venezuelae
ganismen ausgelöst werden. Zu den Ami- gewonnen wurde, hemmt die bakterielle
noglykosiden gehören Gentamicin, ein Proteinsynthese.
Derivat von Micromonospora, sowie die Bei der Verabceichung von A. muss die
semisynthetisch hergestellten Amikacin, Dosierung und das lntervall zwischen
Kanamycin, Neomycin, Streptomycin den Gaben genau eingehalten werden.
und Thrombamycin. Makrolidantibioti- Auf Allergien, Entzündungen, Diarrhö
ka, die einen großen Laktonring und ei- oder Ausfluss aus dem Genitalbereich ist
nen Desoxyaminzucker besitzen, hem- zu achten. Eine zu häufige A.-Therapie
men die Proteinsynthese anfälliger Bakte- kann zur Resistenz bestimmter Erreger
II [griech.: anti , gegen; bios, Leben]
Parkinson-Krankheit.- adj. anticholiner-
gisch.
[griech.: anti, gegen; chole, Galle; ergein,
• antibiotics arbeiten]
• anticholinergics
Anlilllot1U. panldlllnaHn.slstate (pL). (pe- ~. (Thympoleptika). Arzneimit-
nicillinasefeste Antibiotika). Antimikrobielle tel gegen Depressionen; trizyklische A.
Substanz (--+Antibiotikum), die nicht blockieren die Wiederaufnahme von
durch --+ Penicillinase inaktiviert wird, ei- Aminneurotransmittern. Dergenaue anti-
nem Enzym, das von bestimmten Bakteri- depressive Wirkmechanismus dieser Mit-
en, insbesondere Staphylokokken, produ- tel ist nicht bekannt, sie können jedoch
ziert wird. Die halbsynthetischen Penicil- stimmungsaufhellend, antriebssteigernd,
line widersetzen sich der Wirkung der Pe- dämpfend und angstlösend wirken. Mo-
nicillinase und werden deshalb zur Be- noaminoxidase-Hemmer erhöhen die
handlung jener Infektionen verwendet, Konzentration von Adrenalin, Noradrena-
die durch Staphylokokken verursacht wer- lin und Serotonin in den Nervensystem-
den. speichern. Als Nebenwirkungen kann es
•penicillinase-resistant antibiotic zu Obstipation oder Diarrhö, Sehstörun-
gen, Müdigkeit oder Schlaflosigkeit,
•tllalalllrandtllnt. Bezeichnung für Mi- Mundtrockenheit und Elektrolytstörun-
kroorganismen, die entweder eine Resis- gen kommen; die Serumelektrolyte, Krea-
tenz gegenüber --+Antibiotika entwickeln tininwerte und Nierenfunktion müssen
haben oder niemals für ein Medikament regelmäßig überwacht werden. (s.a. Psy-
sensibilisiert wurden. chopharmaka) - adj. antidepressiv.
• antibiotic resistant • antidepressants
Alllidialledb. Arzneimittel, die die Symp-
Atdllllallb-Senslfllll:ltsteSt. (Antibiogramm). tome des --+ Diabetes mellitus verhindern
Labormethode zur Bestimmung der bzw. lindern. Es gibt zwei Arten von Anti-
--+Antibiotika-Empfindlichkeit bestimmter diabetika: --+ Insulin zur Injektion bei Dia-
Bakterien bei einer Therapie. betes mellitus Typ I sowie orale A. bei
• antibiotic sensitivity test Diabetes Typ II. - adj. antidiabetisch.
• antidiabetics
Anllllalllalllt, ~ willlsl1815 Arz- Allddtanllollca Arzneimittel oder andere
neimittel mit antibiotischer und zytostati- Mittel zur Linderung der mit einer --+ Diar-
scher Wirkung, z.B. Bleomycin, Dactino- rhö verbundenen Symptome. A. absorbie-
mycin, Daunorubicin sowie Mitomycin. ren Wasser aus dem Verdauungstrakt (Ad-
• antibiotic anticancer agents sorbenzien), hemmen die Darmmotilität
und den Elektrolyttransport und adsor-
bieren Toxine oder Mikroorganismen.
~ (Parasymphatolytika). Anti-
- adj. antidiarrhoisch.
cholinergisches Mittel, dessen Wirkung
darauf beruht, dass es mit dem Neuro- • antidiarrheals
transmitter --+Acetylcholin um die zur Ver- ~Gegen den Faktor D
fügung stehenden Rezeptorstellen an den des Rhesussystems gerichtete Antikörper
Synapsen konkurriert. A. werden zur Be- als Mittel zur Prophylaxe der Rhesus-Sen-
handlung spastischer Störungen des Ma- sibilisierung bei rh-negativen Müttern.
gen-Darm-Traktes, zur Verminderung Gegeben wird A. nach der Geburt eines
der Speichel- und Bronchialsekretionen Rh-positiven Kindes, nach einer Fehlge-
vor Operationen oder zur Pupillenerwei- burt (Abort), wenn der --+ Rhesusfaktor po-
terung eingesetzt. Viele anticholinergi- sitiv oder nicht bekannt ist, und nach spe-
sche Mittel lindern die Symptome der ziellen Eingriffen während der Schwan-
gerschaft (z.B. Amniozentese). Dabei kön- Mittel oder Substanz zur Aufhe-
nen fetale Rh-positive Erythrozyten in bung der Wirkung eines Giftes.
den Kreislauf einer rh-negativen Mutter [griech.: anti, gegen; dotos, das gegeben
eindringen und dort eine Antikörperbil- wird]
dung auslösen (---. Sensibilisierung). Wer- •antidote
den der Mutter jedoch Anti-D-Immunglo-
buline gleich nach der Geburt injiziert, diamisch Substanz, die mit ei-
lässt sich eine Sensibilisierung verhin- nem Giftstoff chemisch reagiert und eine
dern. Wenn die Mutter hingegen Antikör- unschädliche Verbindung bildet.
per gegen das Rhesusantigen entwickelt, [griech.: chemeia + anti, gegen; dotos, was
kann es beim nächsten Rh-positiven Fetus gegeben wird.]
zur Zerstörung dessen Erythrozyten (Hä- • chemical antidote
molyse) kommen mit der Folge von Anä-
mie und Hypoxie und schlimmstenfalls ,llb. Arzneimittel gegen Erbre-
eines intrauterinen Fruchttodes. Dies ist chen (Vomitus) oder Übelkeit (Nausea);
ein Grund für die heute routinemäßige Belladonnaderivate, Bromide, ---. Barbitura-
Blutgruppenbestimmung aller Schwange- te und andere ---. Sedativa sowie Substan-
ren. (-.Immunglobulin) (s.a. Rh-Inkompati- zen, die die Magenschleimhaut schützen,
bilität) z.B. Zitronenwasser oder milde Magenad-
anti-D immuoglobuline; Rho (D) im- stringenzen, besitzen schwache antiemeti-
mune globuline sche Eigenschaften. Chlorpromazin und
andere Phenothiazine können als wirksa-
me A. eingesetzt werden. Zur Linderung
Antidiu Hemmung der Wasseraus- von Reisekrankheit werden Scopolamine
scheidung durch die Niere im Sinne einer und Antihistamine verwendet. - adj. anti-
Harnkonzentration. Zu therapeutischen emetisch.
Zwecken werden Medikamente verab- [griech.: anti, gegen; emesis, Erbrechen]
reicht, die in ihrer Wirkung dem antidiu- antiemetics
retischen Hormon (ADH, ---.Adiuretin)
entsprechen und eine Rückresorption des eptlka-lm tllhle. Geh urts-
freien Wassers in den Nierentubuli und in fehler infolge pränataler Einnahme von
den Sammelrohren bewirken. (s.a. Diabe- Antiepileptika durch die Mutter (z.B. Hy-
tes insipidus) dantoin). Als Symptome treten u.a. Mi-
EJ Antidiuresis krozephalie, Hypoplasie, fehlende Finger-
oder Zehennägel, fehlgebildete Gesichts-
form, mentale und körperliche Behinde-
Anlldlu Die Urinausscheidung hem- rung und Herzfehler auf.
mende Wirkstoffe. Das im Hypothalamus fetal hydantoin syndrome (FHS)
produzierte und im Hypophysenhinter-
Jappen gespeicherte ---.Adiuretin (Vaso- Antifibri!!An/il·!l. Arzneimittel oder andere
pressin) unterdrückt die Urinbildung, in- Mittel, die die Erregbarkeit des Herzen
dem es die Resorption von Wasser in den herabsetzen. (---. Antiarrhythmika)
distalen Tubuli und den Sammelkanälen antifibrillants
der Nieren stimuliert. Bei der Einnahme
von A. muss der Blutdruck regelmäßig ldisdt. Die Milchsekretion bei
kontrolliert und die Ein- und Ausfuhr Müttern von Neugeborenen verhindernd
von Flüssigkeiten genau bilanziert wer- oder reduziernd.
den. (s.a. Diuretikum) - adj. antidiure- • antigalactic
tisch.
[griech.: anti, gegen; dia, durch; ourein, :.Eine Substanz, normalerweise ein
urinieren] Protein, die die Bildung eines spezifischen
• antidiuretics ---.Antikörpers bedingt, der mit diesem A.
II reagiert. (-+ lmmunantwort) - adj. antige-
nisch.
[griech.: anti, gegen; genein, produzieren]
der Bildung eines Antigen-Antikörper-
Komplexes bindet. A.n bestehen norma-
lerweise aus einer Aminosäurensequenz,
•antigen die die Form dieser Reaktionsbereiche be-
stimmt.
Antigen,~ (CEA). Bei Er-
•antigen determinant
wachsenen in sehr geringen Mengen vor-
kommendes Antigen. Eine übermäßig ho- Mdgemldft. Allmähliche Veränderung
he Konzentration kann ein Anzeichen für der genetischen Informationen von Viren
eine Krebserkrankung sein.(-+ Tumormar- oder anderen Mikroorganismen und die
ker) daraus resultierende Entstehung eines
[griech.: karkinos, Krebs, en, hinein, mutierten -+ Antigens. Ein A. macht neue
bryein, wachsen, anti, gegen, genein, er- -+ Antikörper und Impfstoffe nötig, um
zeugen.] die mutierten Antigene bekämpfen zu
•carcinoembrryonic antigen (CEA) können.
Antigen. tliiiiOI'1peZif Ein von einem [griech.: anti, gegen; genein, produzieren]
bestimmten Tumortyp produziertes Anti- •antigenic drift
gen, das auf gesunden Zellen des Gewe-
bes, in dem sich der Tumor gebildet hat, Antlglaltlt. Fähigkeit der Antikörperpro-
nicht vorhanden ist. duktion. Das Maß der A. hängt vom Typ
• tumor-specific antigen und der Menge der jeweiligen Substanz
ab, sowie vom Sensibilisierungsgrad des
Antigen-Amikirper Reaktion (AAR). Ant- Wirtes hinsichtlich des -+ Antigens und
wort des Immunsystems, bei der die mit seiner Fähigkeit, -+Antikörper zu erzeu-
Immunglobulin umhüllten B-Zellen einen gen.
Fremdkörper bzw. ein -+Antigen erken- • antigenicity
nen und die Produktion von -+ Antikör-
pern stimulieren. Die T-Zellen unterstüt- Antiglo1lulin. Natürlich vorkommender
zen die AAR, wobei die B-Zellen die oder künstlich hergestellter -+ Antikörper,
Schlüsselrolle spielen. Die AARen aktivie- der gegen fremdes Serumglobulin wirk-
ren das körpereigene Komplementsystem, sam ist. Spezifische A.e werden zur Be-
indem sie die humorale -+ Immunantwort stimmung von spezifischen Antikörpern
der B-Zellen verstärken und die Lyse der verwendet, z.B. bei der Blutgruppenbe-
Antigenzellen verursachen. AARen bein- stimmung.
halten das Binden von Antigenen an Anti- [griech.: anti, gegen; lat.: globulus, kleiner
körpern sowie die Bildung von Antigen- Ball]
Antikörper-Komplexen, die toxische Anti- • antiglobulin
gene inaktivieren, Antigene auf den Ober-
flächen von Mikroorganismen agglutinie- ~ (AHF). (antihämophiles
ren oder das Komplementsystem aktivie- Globulin). Faktor VIII der .-, Blutgerinnung;
ren, indem sie die Komplementbindungs- systemisches Hämostatikum zur Behand-
stellen den Antikörpermolekülen expo- lung von Hämophilie A, einer Faktor
nieren. Im Normalfall lösen AARen eine VIII -Mangelerscheinung.
-+ Immunität aus, sie können jedoch auch [griech.: anti, gegen; haima, Blut; philein,
zu Allergien, Autoimmunität sowie einer lieben; lat.: facere, machen]
Blutunverträglichkeit von Mutter und Fö- •antihemophilic factor (AHF)
tus führen.
Anllhlmontllglk. Arzneimittel zur Ver-
• antigen-antibody reaction hinderung bzw. Kontrolle von Blutungen,
Andgelldele;iidtlilnte. Kleiner Bereich auf z.B. -+ Thromboplastin oder -+Thrombin,
der Oberfläche eines Antigenmoleküls, die die -+ Blutgerinnung vermitteln. - adj.
der sich mit einem Antikörpermolekül antihämorrhagisch.
verbinden kann und das -+ Antigen bei • antihemorrhagics
Antihel p!.). (Wurmmittel). Arznei- eher, der Stimulation der Pressorezepto-
mittel gegen Wurmbefall, z.B. gegen ren von Karotissinus und Herz, der Hem-
Band- oder Saugwürmer. Als Nebenwir- mung autonomer, gefäßverengender Ner-
kungen kann es zu Bauch- und Kopf- venimpulse, der Stimulation zentraler, in-
schmerzen, Übelkeit, Diarrhö und Haut- hibitorischer alphaadrenergischer Rezep-
ausschlägen kommen. toren oder auf der direkten Gefaßerweite-
[griech.: anti, gegen; helmins, Wurm] rung. Thiazide und Diuretika verringern
• antihelminthics den Blutdruck, indem sie das Blutvolu-
men vermindern. Weitere A. sind z.B.
Antlhllt Mittel gegen übermäßige
Schweißproduktion. - adj. antihidrotisch. Sympatholytika, Kalziumantagonisten
anti, gegen; hidros, Schweiß] und ACE-Hemmer. Patienten, die A. ein-
nehmen, müssen langsam mobilisiert
antihidrotics
und ihre Vitalzeichen regelmäßig kontrol-
Antitust Arzneimittel, die die phy- liert werden. - adj. antihypertonisch.
siologischen und pharmakologischen antihypertensiveses
Wirkungen von ---+Histamin reduzieren.
Zu dieser Gruppe gehören viele verschie- Obnllla. (Sympathomimetika). Arznei-
dene Substanzen, die die Histaminrezep- mittel bzw. andere Mittel zur Blutdrucker-
toren blockieren. Viele dieser nicht-re- höhung.
zeptpflichtigen Medikamente werden ge- • antihypotensives
gen Allergien eingesetzt. Sie hemmen ktiVa. Mittel zur Vermeidung bzw.
nicht die Freisetzung von Histaminen, die Behandlung von Infektionen, z.B. Anti-
Wirkungsweisen der Antihistamine auf biotika, Antimykotika, Chemotherapeuti-
das Zentralnervensystem sind jedoch ka.
noch nicht völlig aufgeklärt. A. werden [griech.: anti, gegen; lat .: inficere, farben]
gemäß den von ihnen verhinderten Hista- • antiinfectious
minreaktionen in Histamin H 1 (gegen Al-
lergien) und H,-Rezeptorenblocker (ge- antikarzino'l"''- Bezeichnung für eine Sub-
gen Magen-Darm-Geschwüre) unterteilt. stanz, die die Auswirkungen einer krebs-
- adj. antihistamisch. erzeugenden Substanz neutralisiert.
[griech.: anti, gegen; histos, Gewebe; [griech.: anti, gegen; karkinos, Krebs;
amine, Salmiakverbindung] oma, Tumor; genein, produzieren]
antihistaminese • anticarcinogenic
.~<.tdu,taminvergi1tuny. Unerwünschte Re- Antikoag ul.1 nzit"n. Blutgerinnungshem-
aktion auf eine übermäßige Histaminein- mende Substanzen und Vitamin-K-Aut-
nahme. Zu den Symptomen gehören Mü- agonisten; Heparin, das aus der Leber
digkeit, Lethargie, Delirium, Halluzinatio- und den Lungen von Tieren gewonnen
nen, Verlust der willkürlichen Muskelkon- wird, ist ein starkes Antikoagulans, das
trolle, Hyperreflexie, Tachykardie, erwei- die Thromboplastinbildung, die Um-
terte Pupillen sowie in schwerwiegenden wandlung von Prothrombin zu Thrombin
Fällen Koma. Die Sofortmaßnahmen kön- sowie die Bildung von Fibrin aus Fibrino-
nen die Einnahme von Aktivkohle, Ma- gen beeinträchtigt. Bei der Einnahme von
genspülung bzw. Erbrechen, Sauerstoffzu- A. besteht die Gefahr für verstärkte Blu-
fuhr sowie künstliche Beatmung umfas- tungen und die Blutgerinnung muss regel-
sen. (---+ Histamin) mäßig kontrolliert werden. (---+ Blutgerin-
antihistamine poisoning nung) - adj. koagulationshemmend.
[griech.: anti, gegen; /at.: coagulare, gerin-
f<ntihypertonika. (Antihypertensiva). Arznei-
nen]
mittel zur Senkung des Bluthochdrucks.
• anticoagulants
Die antihypertonische Wirkung verschie-
dener Mittel beruht auf der Entleerung gulmldetlt Anwendung von
peripherer Katecholamin-Gewebespei- Arzneimitteln zur Reduzierung der
II ---+ Blutgerinnung und zur gleichzeitigen
Verringerung eines Thromboserisikos.
(---+ Antikoagulanzien}
Andklqler, lliRientlr. Ein ---+ Antikörper,
der zwei oder mehr Bindungsstellen be-
sitzt, mit deren Hilfe durch Oberkreuzung
[griech.: anti, gegen; lat.: coagulare, gerin- Bindungen mit Antigenen hergestellt wer-
nen; griech.: therapeia, Behandlung] den können.
• anticoagulant therapy • bivalent antibody
Anlilllllnwlsif (Krampfmittel). Krampflösen- Antiktlper, bloddtNndt. (inkomplette Anti-
de bzw. -verhindernde Arzneimittel. Die körper}. Antikörper, die bewirken, dass es
antikonvulsive Wirkung von Hydantoin- zu keiner Bindung an ein Antigen kommt,
derivaten, insbesondere von Phenytoin, was in der Folge zur ---+Agglutination führt.
liegt offenbar darin begründet, dass die • blocking antibody
Zellmembran stabilisiert und die intrazel-
lulären Natriumkonzentrationen verrin- Jn1ikörpH, ~· Ein ---+Anti-
gert werden. Dies führt dazu, dass die Er- körper der Immunglobulin-E-Klasse, der
regbarkeit des Krampfherdes reduziert eine größere Affmität für ---+ Antigene be-
wird. Phenacemid und Primidon werden sitzt, wenn er an Mastzellen einer anderen
auch zur Behandlung von epileptischen Species gebunden ist, statt an jene, in de-
Grand-mal-Anfällen eingesetzt. Succin- nen er produziert worden ist.
säurederivate, Valpronsäure, Parametha- • heterocytotropic antibody
dion und verschiedene Barbiturate gehö-
ren zu den Mitteln, die zur Einschränkung Jn1ikörpH, knuzrugluender. Antikörper,
bzw. Vermeidung von Petit-mal-Anfällen der mit Antigenen reagiert, die ähnlich
verschrieben werden. - adj. antikonvulsiv. aber verschieden von den spezifischen
[griech.: anti, gegen; lat.: convellere, Antigenen sind, auf die der Antikörper
schütteln] ursprünglich reagiert hat.
• anticonvulsants • cross-reacting antibody

Anllloueption. ---+ Empfängnisverhütung. Antlkirper, IIIIIDIIIIanlle---+ Immunglobulin,


(---+ Kontrazeptiva} das künstlich hergestellt wird, um ein-
[griech.: anti, gegen; lat.: concipere, in zelne B-Lymphozyten zu isolieren und zu
sich aufnehmen] klonen, was zur Produktion eines reinen
• anticonception (d.h. ---+ monoklonalen} ---+Antikörpers
führt.
~~ -+Antikör- •monoclonal antibody
per mit spezifischer Wirkung gegen Mito-
chondrien. Im Blut gesunder Menschen Antlkirper, naUIIIIche. (reguläre Antikörper}.
sind diese A. normalerweise nicht zu fin- ---+Antikörper, die ohne erkennbaren Kon-
den. Eine Laboranalyse zur Untersuchung takt mit spezifischen Antigenen im Serum
auf A. im Blut ist ein wertvolles diagnosti- zu finden sind.
sches Hilfsmittel zur Erkennung von Le- • natural antibody
bererkrankungen.
• antimitochondrial antibody Jn1ikörpH(M), Ein von den Lymphozyten
produziertes ---+ Immunglobulin, das infol-
Antlklrper,otlnuldelrtr fANAJ, Gegen ver- ge des Kontaktes mit Bakterien, Viren
schierlene Bestandteile des Zellkerns oder anderen antigenen Substanzen her-
wirksamer Auto-Antikörper; findet sich gestellt wird. Jeder A. ist antigenspezi-
im Blutserum von Patienten mit rheuma- fisch. Jede Antikörperklasse wird nach ih-
tischer Arthritis, systemischem Lupus rer Wirkungsweise benannt. Zu den A.n
erythematodes, Sjörgen-Syndrom, Poly- gehören Agglutinine, Bakteriolysine, Op-
myositis und verschiedenen nicht-rheu- sonine sowie die Präzipitine. (---+ Antigen}
matischen Störungen. (s.a. lmmunantwort}
• antinuclear antibody (ANA} • antibody (Ab}
~ Vorgang, bei dem
unerwünschte Antikörper von einem An-
tiserumreagens entfernt bzw. inaktiviert
Amimihdilra. Mittel zur Hemmung der
Zellteilung.
• antimitotics
II
werden, indem eine Reaktion mit uner-
wünschten Antigenen provoziert wird. ~ Substanzen, die die Rate
• antibody absorption spontaner ---> Mutationen verringern bzw.
unterdrücken oder die Wirkung eines Mu-
Anfiilrpertheod Theorie, die besagt, tagens umkehren können.
dass jeder Kontakt mit einem ---> Antigen [griech.: anti, gegen; lat.: mutare, wech-
zur Produktion eines neuen --->Antikörpers seln, ändern; griech.: genein, produzieren]
führt, z.B. wenn Zelle B Kontakt mit ei- • antimutagen
nem Antigen hat, werden in der Folge AldiiQkdl. Arzneimittel gegen Pilzer-
Plasmazellen und Gedächtniszellen herge- krankungen (Mykosen) mit pilzabtöten-
stellt. der (fungizider) bzw. wachstums- oder
• antibody instructive theory vermehrungshemmender (fungiostati-
scher) Wirkung; antimykotische, antibio-
~ Parenterale Gabe von
---> Immunglobulinen zur Behandlung von tische Mittel. Amphoterkin B und Keto-
Patienten mit Immundefekten. conazol, die zur Bekämpfung verschiede-
ner Pilzinfektionen angewendet werden,
• antibody therapy
verbinden sich anscheinend mit Steroien
................ Die Menge der im Blut- in der Pilzzellmembran und bedingen da-
strom zirkulierenden --->Antikörper. Ein er- durch eine Veränderung der Membran-
höhter Titer deutet im Normalfall auf eine durchlässigkeit. Griseofulvin, ein weiteres
Antigenreaktion und eine beginnende Breitbandantimykotikum, verbindet sich
oder überstandene Infektion hin. mit dem neu gebildeten Keratin des Wir-
• antibody titer tes und macht es gegen weitere Pilzinfek-
tionen resistent. Miconazol hemmt das
Alltlllpldlmlka Arzneimittel zur Senkung Wachstum der Dermatophyten, ein-
des Lipidspiegels im Serum.- adj. antili- schließlich Candida albicans. Nystatin ist
pidämisch. ein wirksames Mittel gegen Hefen und he-
[griech.: anti, gegen; lipos, Fett; haima, feähnliche Pilze. - adj. antimykotisch.
Blut] • antifungal
• antilipidemies Anlllldollbdglb ZahnschmerzmitteL
Antllriiiilhwrt•nu.-- (ALS).Ein als Im- • antiodontalgics
munsuppressivum verschriebenes Serum, Ald:llstrog• Produkte auf Hormonbasis,
das zur Reduzierung einer Transplantab- die hauptsächlich in der Krebsbehand-
stoßungsreaktion und als Adjuvans in der lung in Verbindung mit einer Chemothe-
Chemotherapie zur Bekämpfung maligner rapie verwendet werden.
Neoplasmen eingesetzt wird. • antiestrogen drug
• antilymphocyte serum (ALS)
Chemische Verbindung
Alltlmetaballt. Arzneimittel oder andere oder anderes Mittel, das die --->Oxidation
Substanz mit antagonistischer Wirkung einer Substanz hemmt oder verlangsamt,
bzw. mit Ähnlichkeit zu einem normalen z.B. Bromhydroxyanisol und Bromhydro-
menschlichen Metaboliten, die dessen xytoluen. Diese Substanzen werden fett-
Funktion beeinträchtigt, indem sie mit oder ölhaltigen Nahrungsmitteln zuge-
dem Metaboliten um Rezeptoren bzw. En- setzt, um die Verbindung zwischen Sauer-
zyme konkurriert und so Stoffwechsel- stoff und Fetten zu verhindern und somit
prozesse blockiert oder verändert. die Nährstoffe zu konservieren und vor
[griech.: anti, gegen; metabole, Wechsel] dem Ranzigwerden zu schützen.
• antimetabolite • antioxidants
Antioxidation Verhinderung der Oxidati-
on.
• antioxidation
Antiparasitenmitte I. Arzneimittel, das Pa-
-
Antihistamine werden als antipruritische
Mittel eingesetzt - adj. antipruriginös ..
anti, gegen; lat.: prurire, jucken]
antipruritics
rasiten abtötet bzw. deren Wachstum (Neuroleptika). Arzneimittel,
hemmt, z.B. Amöbizid, Wurmmittel, Symptome einer -+ Psychose lin-
Schistosomizid, Trichomonazid, Trypa- dert. Phenothiazinderivate sind die arn
nosomizid oder MalariamitteL - adj. anti- häufigsten verschriebenen antipsychoti-
parasitär. schen Mittel zur Behandlung von Schizo-
[griech.: anti, gegen; parasitos, Gast] phrenie oder anderen Psychosen. (s. a.
antiparasitics Psychopharmaka) - adj. antipsychotisch.
[griech.: anti, gegen; psyche, Geist; osis,
le. Ein starkes Gefühl der Abnei- Zustand]
gung oder Antagonismus gegenüber be- antipsychotics
stimmten Gegenständen, Situationen oder
Personen. - adj. antipathisch. Behandlung zur Reduzierung
[griech.: anti, gegen; pathos, Leiden] Linderung von Fieber.
•antipathy anti, gegen; pyretos, Fieber]
antipyresis
Antiperiste~!tik. Eine Kontraktionsbewe-
gung entgegen der physiologischen Rich- AntiP)'I'&tib. Arzneimittel mit fiebersen-
tung; z.B. in Richtung des oralen Endes kender Wirkung (z.B. -+Acetylsalicylsäure
des Verdauungstraktes; führt im Duode- und -+ Paracetamol). Solche Arzneimittel
num, Magen oder Ösophagus zum Rück- senken normalerweise den thermalen Ein-
fluss des Magen-Darm-Inhaltes (Regurgi- stellwert des Steuerungszentrums im Hy-
tation). pothalamus, was zu Gefaßerweiterung
[griech.: anti, gegen; peristellein, um et- (Vasodilatation) und Schwitzen führt. Ab-
was herumwickeln] reiben mit lauwarmen Alkohol bzw. ein
• antiperistalsis Bad mit lauwarmem Wasser kann eine ge-
steigerte Körpertemperatur senken. Pa-
Antiphlogiqik;L Arzneimittel zur Bekämp- tienten mit längerfristig erhöhtem Fieber
fung einer Entzündung. Die Ursache der werden manchmal mit Kühldecken be-
entzündungshemmenden Wirkungswei- deckt, um eine -+ Hypothermie herbeizu-
sen der Salicylate und nicht -steroidaler führen. - adj. antipyretisch.
Entzündungshemmer, z.B. Ibuprofen, [griech.: anti, gegen; pyretos, Fieber]
Phenylbutazon sowie Indomethacin, be- • antipyretics
ruht wahrscheinlich auf der Hemmung
der Prostaglandin- Biosynthese. Bei der -+Tollwut-Im-
Einnahme von A. muss auf Magen-Darm- munglobulin .
Beschwerden und Anzeichen für Ulzera • rabiesimmune globulin (RIG)
geachtet werden. - adj. antiphlogistisch,
entzündungshemmend. ~lca. Arzneimittel zur Behand-
• antiinflammatory von -+ Rachitis.
antirachitics
Antiprothrombin. Eine Substanz, die die
Umwandlung von -+ Prothrombin zu -+Antikörper des Rh-
-+Thrombin hemmt. Antigens der Rh+ Erythrozyten, der die
• antiprothrombin Verklumpung ( Gerinnung) dieser Zellen
verursacht. Dieser Antikörper wird von
"ginala. Arzneimittel, das Juckreiz Rh-negativen Personen produziert, die
(-+Pruritus) lindert oder verhindert. Topi- Kontakt mit Rh-positiven Erythrozyten
sche Anästhetika, Kortikosteroide und hatten, z.B. wenn eine Rh-negative Mutter
!"•: Antithrombosestrumpfe (ATS) 75

mit einem Rh-positiven Fötus schwanger Antiseptika. Mittel, die das Wachstum und
ist. die Vermehrung von Mikroorganismen
• anti-Rh agglutinin hemmen und auf Haut und Schleimhäute
aufgetragen werden können. Bei der Ver-
Antirheumatika. Bezeichnung für Arznei- wendung von A. muss auf die Einwirkzeit,
mittel gegen rheumatische Erkrankungen Anwendungsart, Konzentration und Wir-
und zur Linderung von Symptomen bzw. kungsspektrum geachtet werden. Alko-
schmerzhaften oder immobilisierenden holhaltige A. trocknen die Haut aus. (s.a.
Erkrankungen des Bewegungsapparates. Desinfektionsmittell - adj. antiseptisch.
(-+Rheuma)- adj. antirheumatisch. • antiseptics
[griech.: anti, gegen; rheumatismos, et-
was, das fließt I
Antiserum. Tierisches oder menschliches
Serum, das .... Antikörper gegen eine spezi-
• antirheumalies
fische Krankheit enthält, die eine passive
Antirheumatika, nichtsteroidale (NSAR) (pl.). Immunität übertragen kann. Ein A. pro-
duziert keine Antikörper. Es gibt zwei Ar-
(nichtsteroidale Antiphlogistika). Sammetbe-
ten von Antiseren: -+ Antitoxine neutrali-
zeichnung für Arzneimittel, die fiebersen-
sieren die von spezifischen Bakterien her-
kende (antipyretische), schmerzstillende
(analgetische) und entzündungshem- gestellten Toxine, ohne jedoch die Bakte-
rien zu töten; antimikrobielle Seren ver-
mende (antiphlogistische) Wirkung ha-
nichten Bakterien, indem diese für den
ben. Sie wirken gegen Entzündungen oder
Angriff von Leukozyten sensibilisiert wer-
lindern sie, indem die Prostaglandinsyn-
den.
these gehemmt (inhibiert) wird. NSAR's
können zur Behandlung von leichten bis • antiserum
mäßigen Schmerzen, rheumatischer Ar- Antiserum-Anaphylaxie. Obermäßige Reak-
thritis, Gicht, Osteoarthritis, Fieber, tion bei einer Person nach Injektion von
nichtrheumatischen Entzündungen und Serum von einer anderen, sensibilisierten
Dysmenorrhö eingesetzt werden. Bei- Person.
spiele für n. A. sind Acetylsalicylsäure, • antiserum anaphylaxis
Ibuprofen, Ketoprofen und Indometacin.
Als Nebenwirkungen kommt es zu Ma-
Antistreptolysin·O· Test. Streptokokken-An-
gen-Darm-Störungen und Hautausschlä- tikörpertest zur Feststellung von Serum-
gen mit Juckreiz. N.A. sollten zusammen Antikörpern gegen Streptolysin-0, einem
mit den Mahlzeiten eingenommen wer- Exotoxin, das von den meisten Strepto-
den; bei längerer Verwendung muss der kokken der Gruppe A- und manchen
Stuhl auf okkultes Blut überprüft werden. Gruppe C- und G- Streptokokken erzeugt
(-+ Antiphlogistika) wird. Der Test wird oft als diagnostische
• nonsteroidal antiinflammatory Maßnahme zur Erkennung von rheumati-
(NSAID) schem Fieber eingesetzt.
• antistreptolysin-0 test (ASOT, ASO,
ASLT)
Antiseborrhoika. Arzneimittel oder ein an-
deres Mittel, welches auf die Haut aufge- Antithrombin. Physiologischer Bestandteil
tragen wird, um eine -+ Seborrea oder se- des Serums, der .... Thrombin inaktiviert
borrhoische Dermatitis unter Kontrolle und gerinnungshemmend wirkt.
zu halten. - adj. antiseborrhoisch. • antithrombin
• antiseborrheics
Antithrombosestrümpfe (ATS). Elastische
Antisepsis. Hemmung bzw. Vernichtung Kompressionsstrümpfe, die zur Throm-
von pathogenen Mikroorganismen. (s.a. boseprophylaxe getragen werden (z.B.
Asepsis) postoperativ). Diese sind von verschie-
[griech. : anti, gegen; sepein, Vereiterung] denen Anbietern in diversen Größen er-
• antisepsis hältlich. Wichtig ist das exakte Abmes-
76 Antithrombosestrümpfe (ATS) ·;

koagulanzien oder Thrombozytenaggrega-


tions-Hemmer. - adj. antitrombotisch.
• antithrombotics
Antitoxin. Eine Untergruppe von Antise-
ren, die normalerweise aus dem Serum
von Pferden gewonnen werden, das gegen
bestimmte toxinproduzierende Organis-
men immunisiert wurde, wie z.B. das Bo-
Wadenumfang tulismus-A., das zur Bekämpfung von Bo-
tulismus und Tetanus verwendet wird,
oder das Diphtherie-A., das prophylak-
tisch zur Verhinderung entsprechender
Infektionen gegeben wird.
[griech.: anti, gegen; toxikon, Gift]
• antitoxin

Anti-Trendelenburg-Lagerung. Lagerung
des Körpers in einer schiefen Ebene, wo-
bei der Kopf erhöht und rue Beine tief
gelagert werden. Diese Lagerungsart
wird zur Erleichterung der Atmung und
bei arteriellen Durchblutungsstörungen
Beinlänge eingesetzt. Bei Operationen wird sie zur
arkoseeinleitung, insbesondere bei
Aspirationsgefahr (z.B. bei Schwangeren
kurz lang und nicht nüchternen Patienten) ver-
wendet. Dadurch wird das Aufsteigen
Antithrombosestrümpfe (ATS). Größenbe- von Magensäure in den Rachenraum
stimmung. verhindert. Beim eigen des Bettes bzw.
OP-Tisches in rue schiefe Ebene muss
unbeilingt auf einen festen Halt und die
Sicherheit des Patienten geachtet wer-
sen und korrekte Anziehen der Strümp- den, damit beim Lösen der Arretierung
fe, dabei ist besonders auf Faltenfreiheit ein ruckartiges Kippen vermieden wird.
zu achten. Zur genauen Abmessung (s. a. Trendelenburg-Lagerung)
müssen Oberschenkel- und Wadenum- [Friedrich Trendelenburg, deutscher
fang, sowie die Beinlänge ermittelt wer- Chirurg und Phlebologe, 1844-1924)
den. Ld.R. reicht ein Wechsel der ATS • anti-trendelenbarg position; reverse
alle 24-48 Stunden aus. Die ATS müssen Trendelenburg
vor dem Aufstehen angezogen werden
(Stauungen vermeiden). Auf die Haut- Antitrypsin. (Trypsininhibitor). Ein in der Le-
pflege muss besonders geachtet werden, ber hergestelltes Protein, das die Wirkung
da die Haut unter den ATS zur Austrock- von -->Trypsin und anderen proteolyti-
nung neigt. schen Enzymen hemmt.
• compression stockings; medical • antitrypsin
stockings Antitumor-Antikörper. Natürlich vorhan-
dene Substanzen, die die weitere Replika-
tion der Desoxyribonukleinsäure (DNS)
Antithrombotika. Arzneimittel, die die Bil- sowie die Transkription der Ribonuklein-
dung von Thromben bzw. die Blutgerin- säure (RNS) verhindern.
nung verhindern bzw. stören, z.B. --> Anti- • antitumor antiborlies
Anlltusslnm. Arzneimittel gegen Husten;
Gruppe von teils narkotisch (Opioide, die
auch als Ersatzdroge verwendet werden
unmittelbar im Inneren der vom Kardia-
schließmuskel gebildeten Öffnung.
• antrum cardiacum
II
können), teils nicht-narkotisch wirkenden
Medikamenten, die auf das zentrale und Amlfus. (Ring). Ringf<irmige Körperstruk-
periphere Nervensystem wirken und den tur, z.B. der Außenrand einer Bandscheibe
Hustenreflex unterdrücken. Hustenhem- oder der weiße Tympanusring um das Pe-
mende Medikamente sollten nicht bei ei- rimeter des Trommelfells.
nem Husten mit Auswurf gegeben wer- [lat.: Ring)
den, da der Hustenreflex benötigt wird, •annulus
um Verschleimungen der oberen Atemwe-
ge zu lösen. Nebenwirkungen können
Konzentrationsschwäche, Atemdepression
und Verstopfung sein; Patienten sind nur
beschränkt fahrtüchtig. - adj. antitussiv.
[griech.: anti, gegen; lat.: tussire, husten) Anmie. Rückgang der Harnausscheidung
• antitussive unter 100 ml pro Tag. Die A. kann Folge
Allliwrltrwm. (Schlangenserum). Eine aus einer Niereninsuffizienz bzw. einer Nie-
dem Serum von immunisierten Pferden rendysfunktion sein oder durch einen
hergestellte Suspension mit ---> Antikör- Blutdruckabfall unterhalb des Wertes, der
pern, die Gifte neutralisieren. Das A. ver- für den Erhalt des Filterdrucks der Niere
leiht eine passive Immunität und wird bei benötigt wird, oder durch eine Obstruk-
verschiedenen Schlangen- und Insekten- tion der Harnwege ausgelöst werden. Eine
bissen als Erste-Hilfe-Maßnahme gege- schnelle Verminderung der Harnaus-
ben. scheidung, die schließlich zu A. und
•antivenin ---> Urämie führt, kann bei akutem Nieren-
versagen beobachtet werden. - adj. an-
IIRihiraL Bezeichnung für eine virenver- urisch.
nichtende Wirkung. (---> Viren) [griech.: a, kein; ouron, Urin]
• antiviral •anuria
Anlhitlmin. (Vitamin-Antagonist). Substanz, Anus. (After). Öffnung am Ende des Analka-
die ein --->Vitamin inaktiviert. nals, durch die Stuhl ausgeschieden wird.
[griech.: anti, gegen; lat.: vita, Leben; •anus
amine, Ammoniak]
• antivitamin Amis ~ (künstlicher Darmaus-
Antrefdomle. Operatives Herausschneiden gang; Anus präter). Chirurgisch angelegte
des pylorischen Teils des Magens (---> An- Öffnung des Darms, etwa in Form einer
trum). (s.a. Gastrektomie) ---> Kolostomie, zur Stuhlentleerung in eine
Auffangvorrichtung (z.B. bei Ileus, Darm-
• antrectomy
resektion). (---> Darmfistel)
Alltrum. Ein normalerweise von Knochen • artificial anus
umgebener Hohlraum. Das A. des Ma-
geneingangs (Kardia) ist eine Erweiterung ~ Die tatsächliche
der Speiseröhre (Ösophagus); die mit Wirksamkeit eines Medikaments, eines
Flüssigkeit gefüllte Höhle eines reifen mechanischen Mittels oder einer Methode
Graaf-Follikels wird ebenfalls als A. be- zur Verhütung einer Schwangerschaft.
zeichnet. • use effectiveness
[griech.: antron, Höhle]
Alllliatas.Zustand der Angst, der nervösen
•antrum
Unruhe oder Besorgnis, der häufig von ei-
ARtrum anlilaml. Verengte Passage von nem Gefühl der Enge im Oberbauch (Epi-
der Speiseröhre (Ösophagus) zum Magen, gastrium) begleitet wird; Formen der A.
II sind A. presenilis und Restless-legs-Syn-
drom.
• anxietas
Aorta IIKIII1dtms. Aufsteigende -+Aorta; ei-
ner der vier Hauptabschnitte der Aorta,
der sich in die rechten und linken -+ Koro-
nararterien verzweigt.
Anxlolytllca. (angstlösend/angstlösendes Mittel).
[lat.: ascendere, aufsteigen]
Beruhigungsmittel (-+ Sedativa) oder
schwache -+Tranquilizer, hauptsächlich • ascending aorta
zur Behandlung von -+ Angstzuständen. Aorta descandens. Hauptstrang der -+ Aor-
Zu den Anxiolytika gehören Barbiturate, ta, bestehend aus Brustaorta und Bauch-
Benzodiazepine, Chlormezanon, Hydro- aorta, die vom Aortenbogen bis in den
xyzin, Meprobamat sowie Tybamat. Bei Rumpf reicht. Die absteigende Aorta ver-
der Einnahme von A. kann es zur Ent- sorgt viele Körperstrukturen, einschließ-
wicklung einer Abhängigkeit kommen. lich Ösophagus, Lymphknoten, Thorax,
- adj. anxiolytisch. Magen, Leber, Darm, Nieren, Milz sowie
• anxiolytics die Fortpflanzungsorgane.
Anzek:ltan, Cllljeldhes. Klinische Beobach- [lat.: descendere, herabsteigen; griech.: ae-
tung, die gesehen, gehört, gemessen oder rein, aufsteigen.]
anderweitig durch einen untersuchenden • descending aorta
Arzt, einen Pflegenden oder andere Perso- Aorta llloradca. (Brustschlagader). Brust-
nen nachgewiesen werden kann. schlagader; oberer Abschnitt der abstei-
• objective sign genden Aorta, beginnend an der unteren
Aorta. Der wichtigste Stamm des systemi- Grenze der vier Brustwirbel. Die A. t. teilt
schen arteriellen Blutkreislaufs. Die A. be- sich in sieben Zweige auf und versorgt
steht aus vier Abschnitten: die aufsteigen- zahlreiche Körperorgane, wie z.B. Herz,
de A., der Aortenbogen, der thorakale Teil Rippen, Brustmuskeln und Magen.
der absteigenden A. sowie der abdominale • thoracic aorta
Teil der absteigenden A. Die A. hat ihren Aortenaneurysma. Lokal auftretende Aus-
Ursprung in der linken Herzkammer, weitung der Aortenwand, die durch Arte-
steigt kurz an, führt um die linke Lungen- riosklerose, Hypertonie oder, in seltenen
wurzel, Hillt in den Brustkorb links der Fällen, durch Syphilis verursacht wird.
Wirbelsäule ab und verläuft durch den Die Läsion kann als sackartige Ausdeh-
Aortenhiatus des Zwerchfells in die nung, als spindeiförmige bzw. zylindri-
Bauchhöhle. - adj. aortisch. sche Schwellung entlang eines Blutgefäßes
[griech.: aerein, sich erheben] oder als längliche Austrennung zwischen
•aorta äußerer und mittlerer Gefäßwandschicht
Aorta abdamiltillis. (Bauchaorta). Teil der ab- auftreten. (-+Aorta; Aneurysma)
steigenden -+ Aorta; reicht vom Zwerchfell • aortic aneurysm
bis ins -+ Abdomen; die A.a. versorgt mit Aartl!nllagan. Einer der vier Teile der
ihren Ästen die Bauchorgane (Hoden, -+ Aorta, aus dem die drei arteriellen Äste,
bzw. Eierstöcke, Nieren und Magen), der Truncus brachiocephalicus, die linke
Truncus coeliacus, obere und untere Me- Arteria carotis communis und die rechte
senterialarterien (A. mesenterica superior Arteria subclavia abgehen.
und inferior), mittlere suprarenale Arterie • arch of the aorta
(A. suprarenalis), Nierenarterie (A. rena-
lis), Testikular- und Ovarialarterien (A. Aortenlloglnsynm. Verschlusskrankhei-
testicularis und ovarica), untere Zwerch- ten des Aortenbogens, die verschiedene,
fellarterie (A. phrenica), Lumbalarterien mit Obstruktionen der großen Arterien-
(Ae. lumbales), mittlere Sakralarterie (A. zweige einhergehende Symptome hervor-
sacralis), Darmbeinarterien (Ae. illiacae). rufen. Bestimmte Erkrankungen, wie z.B.
(-+Aorta) Arteriosklerose, Takayasu-Krankheit und
• abdominal aorta Syphilis können ein A. verursachen .
Krankheitsmerkmale sind Synkopen, zeit-
weilige Erblindung, Hemiplegie, Aphasie
sowie Gedächtnisverlust.
Aortennlptur. Zerreißen der ---> Aorta mit
lebensbedrohlicher innerer Blutung. Tritt
spontan bei vorgeschädigter Aorta (---> Ar-
II
• aortic arch syndrorne teriosklerose, --->Aneurysma) oder unfallbe-
dingt auf.
Aortllag.aftecht. Netzwerk autonomer Ner- [griech.. aeirein, sich erheben; lat.: rurn-
venfasern, das sich nahe arn Herz befin- pere, zerbrechen]
det. • aortic rupture
• coronary plexus
Aortlnsdllltz.---> Hiatus aorticus.
Aortenlnsulllzi Hochfrequen- • hiatus aorticus
tes, frühdiastatisches ---> Herzgeräusch, das
eine Aorteninsuffizienz anzeigt. Eine Aortenl:c:IMimm, Fühlbare Brustvibration,
---> Aortenklappeninsuffizienz, die sich darin die durch eine ---> Aortenstenose oder ein
manifestiert, dass die Aortenklappe sich ---> Aortenaneurysma verursacht wird; kann
während der ventrikulären Diastole nur normalerweise während der Systole im
unvollständig schließt, führt zum Blut- zweiten Zwischenrippenraum rechts des
rückfluss in die linke Herzkammer. Sternums mit der flachen Hand oder den
• aortic regurgitant murrnur Fingerspitzen gefühlt werden.
• aortic thrill
Aaltellillllmussllnose. (Coarctation aortae}.
Angeborene, lokale Verengung der ---> Aor-
ta. Folge ist ein Druckanstieg proximal
Aodllastenose. Mit einer Verengung oder
Striktur an der Aortenklappe oder Aor-
der Verengung und ein Druckabfall an
tenabganges von der linken Herzkammer
der distalen Seite der Verengung. Die Be-
einhergehende Herzanornalie; ist durch
gleitsymptome stehen direkt in Verbin-
kongentiale Fehlbildung oder Verwach-
dung mit den von der Stenose erzeugten
sungen der Klappentaschen verursacht,
Druckveränderungen. Klinische Anzei-
z.B. infolge von rheumatischem Fieber.
chen sind Schwindel, Kopfschmerzen,
Eine A. behindert den Blutfluss von der
Ohnmacht, Nasenbluten, schwacher bzw.
linken Herzkammer in die Aorta und
fehlender Fernoralispuls und Beinkrämpfe
führt zu einem verminderten Herzrninu-
bei körperlicher Anstrengung aufgrund
tenvolurnen sowie einer pulmonal-vasku-
der Gewebeanoxie.
lären Stauung.
• coarctation of the aorta [griech.: aeirein, sich erheben; stenos, eng,
osis, Zustand]
Aortlnldlppe. (Valva aortae}. Herzklappe
zwischen der linken Herzkammer und • aortic stenose (AS)
der Aorta; besteht aus drei halbrnondför-
rnigen Segeln, die sich während der Dias- ~ Ablagerung kleiner
tole schließen und den Blutrückfluss von Kalkmengen in der Aorta.
der Aorta in die linke Herzkammer ver- • calcific aortic disease
hindern.
• aortic valve Aoltemem:hhas. Blockade oder Hinder-
nis, die den Blutfluss in der ---> Aorta unter-
~ Mangelhaftes brechen, z.B. nach einer Thrombose.
Schließen der ---> Aortenklappe, das dazu •aortic obstruction
führt, dass während der Systole Blut aus
der Aorta zurück in die linke Herzkam- Aadilh. Entzündung der ---> Aorta. Kommt
mer fließt und damit zu einer Volurnenbe- arn häufigsten bei tertiärer Syphilis und
lastung, Dilatation und Hypertrophie bisweilen in Verbindung mit rheumati-
führt. schem Fieber vor.
• aortic regurgitation •aortitis
II Aortognmua. Röntgenaufnahme der
---.Aorta nach Injektion eines Kontrastmit-
tels.
Verlauf, d.h. diese Patienten können mit-
tels intensiver Rehabilitationsmaßnahmen
wieder in die Gesellschaft eingegliedert
[griech.: aeirein, sich erheben; gramma, werden. Diese Wiedereingliederung kann
aufzeichnen] aber Wochen, Monate oder auch Jahre
•aortogram dauern. - adj. apallisch.
[grie.: a, ohne, pallium, Großhirn]
Aortoglaplde. Röntgenmethode, bei der • apallic syndrom; persistent vegetative
die ---. Aorta und ihre Äste mit Hilfe eines state
Kontrastmittels sichtbar dargestellt wer-
den. Apllhle. Fehlen bzw. Unterdrückung von
[griech.: aeirein, sich erheben; graphein, Emotionen, Gefühlen oder Leidenschaft;
aufzeichnen] Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit
• aortography gegenüber normalerweise erregenden
oder aufwühlenden Reizen. - adj. apa-
Aortopqlldt. Udomfnale. Darstellung der thisch.
---.Aorta abdominalis durch eine Röntgen- [griech.: a, kein; pathos, Leiden]
untersuchung mit Kontrastmittel. (---. An- •apathy
giographie)
• abdominal aortography Jlpepsfe. Versagen der Verdauungsfunktio-
nen.
IOI'tclllofoMr. ---.Aorta und ---. Koronararte- [griech.: a, ohne; pepsis, Verdauung]
rie betreffend. •apepsia
[griech.: aeirein, sich erheben; lat.: coro-
na, Krone] Aperlsllltlk. Versagen der normalen mus-
• aortocoronary kulären Kontraktions- und Entspan-
nungswellen, mit denen der Mageninhalt
•·1L Abkürzung für anterior-posterior. durch das Verdauungssystem befördert
.AP wird.
Apdlscbes 5plclrom. (Wachkoma; Apallisches [griech.: a, ohne; peristellein, umklam-
Durchgangssyndrom). Beim A.-S. ist durch mern]
eine Schädigung im Mittelhirn die Ver- • aperistalsis
bindung vom Hirnstamm zum Großhirn Apertur. Öffnung oder Loch in einem Ge-
unterbrochen. Ursachen: Sauerstoffmin- genstand oder einer anatomischen Kör-
derversorgung nach Schädel-Hirn-Trau- perstruktur.
ma (SHT), Hirntumor, Hirnblutung, En- [lat.: apertura, Öffnung]
zephalitis, Meningitis, Durchblutungsstö- .aperture
rungen des Gehirns. Lebenswichtige
Grundfunktionen wie Atmung, Kreislauf, Jpu. (Spitze). Gipfel, Ende oder Spitze ei-
Schlucken werden nach wie vor reguliert, ner Körperstruktur, wie z.B. die Herzspit-
da diese vom Stammhirn gesteuert wer- ze oder die Wurzelspitzen der Zähne.
den. Für alle übrigen Funktionen wie Hö- •apex
ren, Tasten, Lesen, Gefühle etc. ist das Apex c:anlfs. (Herzspitze). Die spitz zulaufen-
Großhirn zuständig, welches aber durch de, nach unten, vorne und links zeigende
die Schädigung im Mittelhirn keine Ver- untere Herzabgrenzung, die sich auf Höhe
bindung mehr zu den übrigen Strukturen des fünften Zwischenrippenraumes befin-
des Gehirns hat. Der Patient im apalli- det.
schen Syndrom (Apalliker) kann also [lat.: apex, Gipfel; cordis, vom Herzen]
durchaus Schlaf- und Wach-Phasen haben
• apex cordis
und primitive Reflexe zeigen, aber er kann
keine Sinneswahrnehmungen verarbeiten. Apex pu1man1s. (Lungenspitze). Höchste,
Bei etwa einem Drittel der Patienten während der Lungenausdehnung bis zur
nimmt die Krankheit einen sehr guten ersten Rippe am Nackenansatz und der
.' t APGAR-Schema 81

Schlüsselbeingrube reichende Lungenab- Apexkardiographie. Aufzeichnung von


grenzung. Herzschwingungen des Herzspitzensto-
• apex of the lung ßes.
• apexcardiography (ACG)
APGAR-Schema. Bewertungsschema für die
Apexkardiogramm. Graphische Darstellung Diagnostik des Zustandes eines Neugebo-
der auf die Brustwand übertragenen renen, das eine, fünf und zehn Minuten
Schwingungen des Herzens an der Stelle nach der Geburt durchgeführt wird. Fünf
des maximalen Herzspitzenstoßes. Faktoren, die die Anpassungsfahigkeit
• apexcardiogram (ACG) des Neugeborenen an ein Leben außer-

APGAR-Schema.

Knterien 0 Punkte l Punkt 2 Punkte I :\!in. 51\lin. 10 l\lin.

Herzfre- nicht hör- < 100 spm > lOOspm


quenz bar

Atmung keine unregel- rege)


mäßig, mäßig,
flach, schreiend
langsam

Muskel- schlaff träge, aktiv, vol-


tonus wenig ler Beuge-
Bewegun- tonus
gen

Reflex- keine vermind. Schrei,


erregung Reaktion Reaktion, Abwehr
Grimasse

Hautfarbe zyano- Körper rosig


tischoder rosig,
blass Extremi-
täten blau

Gesamt-
punkte

Bewertung: APGAR Bezeichung des klinischen Zustandes


9-10 optimallebensfrisch
7-8 noch lebensfrisch
5-6 leichter Depressionszustand
3-4 rnittelgradiger Depress:onszustand
0-2 schwerer Depressionszustand
82 APGAR-Schema

halb der Gebärmutter beschreiben, wer- nungen von Gegenständen, Umständen


den dabei bewertet: Puls, Atmung, Mus- oder charakteristischen Merkmalen zu er-
keltonus, Reflexe und Hautfarbe erhalten innern. (-> Aphasie)
Werte von 0 (Minimalwert) bis 2 (Normal- [griech.: amnasthai, vergessen; a, ohne;
wert). Die fünf Werte werden addiert und phasis, Sprache]
die Gesamtpunktzahl für Minute eins, • amnesic aphasia
fünf und zehn werden notiert. Apgarwert
9/10/10 bedeutet z.B. 9 Punkte für Minute Aphasie, motori5Che. Unfahigkeit, konkrete
eins und 10 Punkte für Minuten fünf und Worte auszusprechen, was durch Hirnlä-
zehn. (s. a. Asphyxie) sionen im vorderen Stirngyrus (Broca-
[V. Apgar, amerikanische Anästhesistin, Zentrum der motorischen Sprache) oder
1909-1974] in der linken Hirnhälfte (Hemisphäre)
• Apgar score verursacht wird. Die m. A. tritt am häu-
figsten nach einem ->Schlaganfall auf. Der
Aphagie. Unvermögen, infolge organischer Patient weiß, was er sagen möchte, kann
oder psychologischer Ursachen zu schlu- die Worte aber nicht artikulieren.
cken. (-> Aphasie)
[griech.: a, nicht; phagein, essen] • motor aphasia
• aphagia
Aphasie, rezeptive. Eine Form der sensori-
Aphagie, schmerzhafte. Weigerung, Nah- schen -> Aphasie, die durch Beeinträchti-
rung zu sich zu nehmen oder zu schlu- gung des Sprachverständnisses gekenn-
cken, da diese Vorgänge mit Schmerzen zeichnet ist.
verbunden sind. [griech.: aphasia, Sprachlosigkeit]
• aphagia algera • receptive aphasia
Aphakie. Teilweises oder völliges Fehlen Aphasie, syntaktische. Unfahigkeit, Wörter
der Linse des Auges nach Verletzungen in ihrer logischen Reihenfolge aneinander
oder Operationen, z.B. bei Katarakt. zu reihen, mit der Folge, dass der Spre-
- adj. aphakisch. cher nicht verstanden wird.
[griech.: a, kein; phakos, Linse] • syntactic aphasia
• aphakia
Aphasie, visuelle. Das Unvermögen, ge-
Aphasie. (Aphemie). Neurologisch bedingte schriebene Information zu verstehen, auf-
Sprachstörung bzw. Sprachunfahigkeit grund einer Verletzung in der linken
aufgrund einer Verletzung bestimmter Sehrinde und der Verbindung zwischen
Bereiche der Hirnrinde. Die Störung kann der rechten Sehrinde und der linken He-
sensorisch oder r ezeptiv sein, mit der misphäre.
Folge, dass die Sprache nicht verstanden • visual aphasia
wird, oder sie ist expressiv bzw. moto-
risch, d.h. Wörter können nicht gebil-det Aphonia, paralytische. Stimmlosigkeit auf-
bzw. nicht richtig ausgedrückt werden. grund einer Lähmung oder einer Erkran-
In Zusammenarbeit mit Sprachthera- kung der Kehlkopfnerven.
peuten gezielte Sprach- und Sprech- • aphonia paralytica
übungen mit dem Patienten durchfüh -
ren; gemeinsames konzeptionelles Ar- Aphonia paranoica. Nicht organisch be-
beiten (Bobath-Konzept) . dingte, für manche Formen der Geistes-
(s.a. Agnosie; Agraphie; Alexie; Apraxie) krankheit typische Sprechunfähigkeit.
- adj. aphasisch. • aphonia paranoica
[griech.: a, keine; phasis, Sprache]
• aphasia
Aphonie. Verlust der Fähigkeit, normale
Sprachlaute zu erzeugen, aufgrund einer
Aphasie, amnestische. Unfahigkeit, sich an Überbeanspruchung der Stimmbänder,
zuvor Gesprochenes oder an die Bezeich- einer Organkrankheit oder psychologi-
"'~ · Apophyse 83

scher Ursachen, z.B. bei Angstzuständen. poxie) und die Blaufarbung der Haut
- adj. aphonisch. (Zyanose). - adj. apnoisch.
[griech.: a, ohne; phone, Stimme] [griech.: apnoia, Windstille, Atemlosig-
• aphonia keit]
• respiratory arrest; apnea
Aphrasie. Form der .... Aphasie, bei der die
betroffene Person einzelne Wörter spre- Apnoe, reflektorische. Unwillkürlicher
chen oder verstehen, sich aber nicht in Atemstillstand infolge Reizung, schädli-
sinnvollen Sätzen ausdrücken kann. cher Dämpfe oder Gase.
• aphrasia • reflex apnea
Aphronie. Unfahigkeit, vernünftige Ent-
scheidungen zu treffen. Apnoe·Monitoring. Enge Überwachung der
[griech.: a, nicht: phronein, verstehen] Atemtätigkeit von Personen, insbesondere
aphronia von Neugeborenen. Verschiedene elektro-
nische Geräte überwachen Veränderun-
Aphthen. Häufig anzutreffende oberfläch- gen in thorakalen oder abdominalen Be-
liche, schmerzhafte Erosionen der Mund- wegungen sowie Veränderungen der
schleimhaut. A. können bisweilen auch Herzfrequenz. Falls es zu einem Atemstill-
andere Körpergewebe, z.B. den Magen- stand kommt, ertönt ein AlarmsignaL
Darm-Trakt sowie die externen Genitalien • apnea monitaring
befallen.
[griech.: aphtha, Ausbruch] Apnoezentrum. Nervengewebe im unteren
• aphthae Teil der Brücke (Pons), das die Phase des
Einatmens steuert.
apikal. Den Gipfel oder die Spitze betref- • apneustic center
fend, zur Spitze gerichtet.
[lat.: apex, Spitze] apo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>von,
• apical weg, ausgehend von, entfernt von<<.
Aplasie. l. Ausbleibende Entwicklung von • apo-
Organen oder Geweben. 2. Begriff aus
apokrin. Drüsen betreffend, die einen Teil
der Hämatologie; das Ausbleiben einer
ihrer Sekrete durch Ausscheidung abson-
normalen Zellgeneration und -entwick-
dern; z.B. die Schweißdrüsen, die in gro-
lung.
ßer Zahl in der Achsel und Leiste vorkom-
Erhöhte Infektionsgefahrdung der Pa-
men.
tienten (z.B. nach Knochenmarkstrans-
[griech.: apo, von; krinein, trennen]
plantation}, daher besondere Hygiene-
• apocrine
maßnahmen beachten.
[griech.: a, nicht; plassein, bilden] Apolipoprotein. Proteinkomponente der
• aplasia -> Lipoproteine.
aplastisch. l. Die fehlende bzw. defekte [griech.: apo, von; lipos, Fett; protos, zu-
Entwicklung eines Gewebes oder Organs erst]
betreffend. 2. Fehlende mitotische Bil- • apolipoprotein
dung von Tochterzellen betreffend.
[griech.: a, nicht; plassein, bilden] Aponeurose. Flächenhaftes, straffes, faseri-
• aplastic ges Bindegewebe, das Sehnen zur Befesti-
gung von Muskeln und Knochen oder Fas-
Apnoe. Atemstillstand, z.B. infolge toxi- zien zur Verbindung von Muskeln enthält.
scher, traumatischer oder entzündlicher [griech.: apo, von; neuron, Nerv]
Schädigung des Atemzentrums oder • aponeurosis
durch Lähmung der Atemmuskulatur
nach der Gabe von Muskelrelaxanzien. Apophyse. Kleiner Vorsprung oder Aus-
Folgen der A. sind Sauerstoffmangel (Hy- wuchs an einem Knochen, der Ansatz-
II punkt für Muskeln und Bänder ist, z.B.
der Dornfortsatz.
[griech.: weg wachsen]
es zu einer Ruptur kommen kann. Die A.
wird unkorrekt als Blinddarmoperation
bezeichnet.
•apophysis [lat.: appendere, an etwas hängen; griech.:
ektome, ausschneiden]
~llllilsag. (Apophyseolyse). Tren-
• appendectomy
nung eines Knochenvorsprungs (--> Apo-
physe) vom Hauptknochenkern an der JflpiRdiL (Anhang). Zu einer Hauptkompo-
Stelle einer starken, sehnigen Verbindung. nente dazugehöriges Teil, Anhängsel.
• apophyseal fracture [lat.: Anhang]
•appendix
Apapllflllk. Entzündung oder Schwellung
eines knochigen, nicht von einem Kno- Appendix vermif8nnis. Wurmfortsatz des
chen getrennten Vorsprungs oder Aus- Blinddarms, der zwischen 7 und 15 cm
wuchses. lang und ca. 1 cm dick ist.
• apophysitis • vermiform appendix
Apoplex. (Schlaganfall; Gehirnschlag; intrakra- ~Mit einer chronischen
nielle Blutung). Durch --> intrazerebrale Blu- --> Appendizitis in Verbindung stehende
tung oder thrombotischen Verschluss ver- Verdauungsstörung.
ursachte akute Durchblutungsstörung des [lat.: appendere, an etwas hängen; griech.:
Gehirns. Leitsymptome, die je nach Loka- dys, schwer; peptein, verdauen]
lisation und Ausprägung des unterver- • appendix dyspepsia
sorgten Hirnareals unterschiedlich stark Jlppudhaa.k Extreme Empfindlichkeit
ausgeprägt sein können, sind: Schwindel, am abdominalen --> McBurney-Punkt; diag-
Erbrechen, Gesichtslähmung (Fazialispa- nostisches Zeichen für eine --> Appendizitis
rese), Sehstörungen/Gesichtsfeldausfälle, (Entzündung des Wurmfortsatzes).
Sprachstörungen und Lähmungen der • appendical reflex
kontralateralen Körperhälfte. Risikofakto-
ren sind v.a. arterielle Hypertonie, koro- Appenclldtls. Eine in den meisten Fällen
nare Herzkrankheit (KHK) und Diabetes akute Entzündung des Wurmfortsatzes
mellitus. Die Therapie besteht in der Sta- (Appendix vermiformis), die bei Nichtbe-
bilisierung des Kreislaufes und der At- achtung schnell zu einer Perforation und
mung, ggf. die Behandlung bzw. Prophy- einer Bauchfellentzündung (Peritonitis)
laxe eines Hirnödems und frühzeitiger führen kann. Das häufigste Anzeichen
Beginn rehabilitativer Maßnahmen. (s.a. sind andauernde, im mittleren Bauch be-
Lagerung, neurologisch) ginnende Schmerzen im rechten Unter-
• (apoplectic) stroke bauch um den --> McBurney-Punkt. Zur
Schmerzlinderung werden die Knie häufig
Applnlt, jutaglomttullre. Ansammlung angewinkelt, um die Spannung der abdo-
von Zellen, die neben jedem Nierenglo- minalen Muskeln zu vermindern. Weitere
merulus zu finden sind. Der j. A. ist bei Begleitsymptome sind Erbrechen, leichtes
der Sekretion von Renin infolge von Blut- Fieber, erhöhte Leukozytenzahl, Loslass-
druckschwankungen beteiligt und für die schmerz, ein brettharter Bauch sowie ab-
selbstständige Regulation bestimmter geschwächte oder fehlende Darmgeräu-
Nierenfunktionen von Bedeutung. sche. Die A. tritt am häufigsten bei Ju-
• juxtaglomerular apparatus gendlichen und jungen Erwachsenen auf,
wobei Männer öfters betroffen sind als
Appendelctamle. Operative Entfernung des Frauen.
Wurmfortsatzes (-->Appendix) durch ei-
nen Einschnitt in den rechten unteren Ab- • appendicitis
domenquadranten; wird bei akuter --> Ap- Appandbitis, dnnisdle.Form der Appen-
pendizitis durchgeführt, um einen entzün- dizitis (Wurmfortsatzentzündung), bei
deten Wurmfortsatz zu entfernen, bevor der sich der wurmförmige Blinddarmfort-
satz verdickt und vernarbt. Ursache ist
eine vorhergehende Blinddarmentzün-
dung.
JlpplllidoiiRMdlst.ula. Vergrößerung durch
Anlagerung von neuem Gewebe oder ähn-
lichem Material an der Peripherie eines
II
• chronic appendicitis bestimmten Teils oder einer bestimmten
Struktur, z.B. das Hinzufügen neuer
llppln:llllioJ!miiiZ. Starke, sich rasch Schichten bei der Bildung von Knochen
entwickelnde Bauchschmerzen, die im und Zähnen.
rechten Unterbauch auftreten; sie werden •appositional growth
von einer extremen Empfindlichkeit ober-
halb des rechten Rektusmuskels und von ftpnude. Unfähigkeit, gezielte Handlungen
Loslassschmerz am -+ McBurney-Punkt be- durchzuführen oder aufgrund einer feh-
gleitet. In seltenen Fällen kann der lenden bzw. verlorenen motorischen Emp-
Schmerz auch auf der linken Bauchseite findung bzw. Koordination sinnvoll zu
auftreten. handeln. Die ideatorische A. beruht auf
[lat.: appendere, an etwas hängen] einem Wahrnehmungsverlust der sinnvol-
•appendicitis pain len Verwendung eines Gegenstandes. Ein
Jlppuzeptfon. (Wahrnehmung). l. Mentale Patient mit motorischer A. ist unfähig, ei-
Wahrnehmung oder Erkennung. 2. Be- nen Gegenstand anzuwenden oder eine
wusstes Verstehen oder Wahrnehmen vor Aufgabe auszuführen, obwohl die Aufgabe
dem Hintergrund von zuvor erworbenem verstanden wird. Die amnestische A. ist
Wissen, Erfahrungen, Emotionen und Er- die Unfähigkeit, eine Handlung auszufüh-
innerungen. - adj. apperzeptiv. ren, weil der ursprüngliche Beweggrund
[lat.: ad, zu; percipere, wahrnehmen] für die Handlung vergessen werden. Eine
Sprechapraxie ist eine durch Schädigun-
• apperception gen des Gehirns verursachte Ausdrucks-
Appldt. Natürliches, instinktives Bedürf- störung, die dazu führt, dass der Patient
nis nach Nahrung (meist in Verbindung die Lage der Sprechmuskeln und die Ab-
mit konkreten Nahrungsmitteln). folge der für ein verständliches Sprechen
[lat.: appetere, sich nach etwas sehnen] erforderlichen Muskelbewegungen nicht
•appetite programmieren kann.
[griech.: a, nicht; prassein, handeln]
App llblgler. -+ Anorektikum •apraxia
• anorexiant
...,........_Die Unfähigkeit, eine
fts; II.... (Anwendung). Verabreichung spontane Bewegung auszuführen.
eines Arzneimittels oder Durchführung (-+ Apraxie)
von therapeutischen Maßnahmen.
• akinetic apraxia
• application
........... Längliches, stabförmiges In- ..... 1mn11Sdscht. Unfähigkeit, eine be-
strument, häufig mit einem Stück Watte stimmte Bewegung als Reaktion auf eine
an einem Ende; wird zum lokalen Auftra- Forderung auszuführen, da man sich
gen oder Einführen von Medikamenten nicht mehr an die Aufforderung erinnern
o.ä. in bestimmte Bereiche (z.B. Darm, kann. (-+ Apraxie)
Vagina) eingesetzt. • amnesic apraxia
•applicator
..... .,._Ische. Erkrankung, bei der
lpposidon. Anlagerung von Objekten, z.B. konzeptuelle Prozesse gestört sind; Ursa-
Schichtung von Gewebezellen oder das che ist häufig eine Läsion im -+ Gyrus des
Nebeneinanderstellen von sich gegen- parietalen Hirnlappens. Der Betreffende
überliegenden Flächen. kann keine Vorhaben konkretisieren und
[lat.: apponere, hinzufügen] Gegenstände nicht richtig benutzen, da er
• apposition den Zweck der Anwendung nicht versteht.
Es besteht keine Beeinträchtigung der zerebrale Aquädukt im Gehirn (Aquae-
motorischen Bewegung. (-> Apraxie) ductus cerebri).
[griech.: idea, Form; a, nicht; prassein, [lat.: aqua, Wasser; ductus, Leitung]
tun] aqueduct
• ideational apraxia
(Wassergymnastik). Jede Form
ideomotorische. Die Unfähigkeit, der körperlichen Bewegung im Wasser,
Vorstellungen in Bewegungen umzuset- die zur Erhaltung bzw. Stärkung spezieller
zen, was durch eine Störung der Weiterlei- Muskeln praktiziert wird. Der Auftrieb
tung angemessener Impulse vom Gehirn des Wassers erleichtert die Bewegung
zu den motorischen Zentren verursacht schwacher oder geschädigter Muskelpar-
wird. Dabei besteht keine Unfähigkeit, tien und vermindert gleichzeitig die Be-
eine automatisierte Handlung durchzu- anspruchung der Gelenke.
führen, z.B. die Schnürsenkel zu binden, underwater exercise
sondern die Handlung kann lediglich
nicht auf eine Aufforderung hin durchge- Angst vor Wasser.
führt werden. (...., Apraxie) [lat.: aqua, Wasser; griech.: phobos,
[griech.: idea, Form; lat.: motare, bewe- Angst]
gen; griech.: a, nicht; prassein, tun] aquaphobia
• ideomotor apraxia
qu1 1 r1eren. Angleichen und Integration
konstruktive. Form der ...., Apraxie, neuer Erfahrungen mit alten Erfahrungen
die von der Unfähigkeit gekennzeichnet in der psychologischen Entwicklung einer
ist, Bilder nachzuzeichnen oder Gegen- Persönlichkeit.
stände so zu manipulieren, dass be- [lat.: aequus, gleich, libra, Waage.]
stimmte Muster entstehen. Ursache ist • equilibration
eine Läsion der rechten Hirnhälfte.
[/at.: construere, erbauen.] Ä uilibrium I. Zustand der Ruhe bzw. des
• constructional apraxia Gleichgewichts infolge identischer Aktivi-
tät verschiedener Substanzen, z.B. Kal-
~ Unfähigkeit, geplante zium und Posphat. 2. Zustand emotiona-
Bewegungen auszuführen oder mit klei- ler bzw. mentaler Ausgeglichenheit. 3. Be-
nen Gegenständen umzugehen, obwohl zeichnung für den Punkt, an dem die Pro-
die richtige Benutzung des Objektes be- duktionsrate eines Tochterelements der
kannt ist. Die m. A. entsteht durch eine Zerfallsrate des Elternelements gleicht
Läsion der prämotorischen vorderen und die Aktivitäten der Elemente im
Hirnrinde (Kortex) auf der der betroffe- Gleichgewicht stehen.
nen Extremität gegenüberliegenden Seite. • equilibrium
(--> Apraxie)
motor apraxia Äquivalenl.. Gleichwertiger Zustand.
• equivalence
Zustand ohne Fieber bzw. Nach-
lassen des Fiebers. 1. Masse eines Ele-
[griech.: a, ohne; pyrexis, Fieber] ments, das einer Wasserstoffeinheit
•apyrexia gleicht bzw. eine Wasserstoffeinheit er-
setzt. 2. Masse einer Säure oder Base, aus
Aqua. Lateinisches Wort für Wasser. der 1,008 Gramm eines Wasserstoffions
• aqua entsteht. 3. Masse eines Oxidations- bzw.
Reduktionsmittels, die bei einer chemi-
Kanäle oder Passagen, die schen Reaktion ein Elektron abgibt oder
durch oder zwischen Körperteilen verlau- annimmt.
fen und Flüssigkeit enthalten, wie z.B. der • equivalent weight
Ar. Chemisches Symbol für das Element
Argon.
•Ar
der einzelnen Mitgliedsorganisationen ge-
wahrt bleibt.
•Working Party of German Nursing As-
II
sociations
Anldmitlis. Entzündung der Spinngewebs-
haut (-+ Arachnoidea), einer Bindegewebs- Adleltsllygleae. Gesundheitsrelevante Fra-
membran, die die Windungen und Fur- gen im Zusammenhang mit dem Arbeits-
chen des Gehirns und des Rückenmarks platz, z.B. Exposition gegenüber Asbest
bedeckt. oder Strahlen, sowie Stäube im Bergbau
und in Mühlen, Metall- oder Säuredämpfe
• arachnitis
und ergonomische Faktoren.
lfldmoN. Spinnen oder einem Spinnen- • industrial health
netz gleichend, z.B. die -+ Arachnoidea. AriJiitspsJdlolagie. Anwendung von psy-
[griech.: arachne, Spinne; eidos, Form] chologischen Prinzipien und Techniken
•arachnoid im Umgang mit Geschäfts- und Arbeits-
problemen; dazu gehören Auswahl des
Al'adllloiiiH. (Spinngewebshaut). Bindegewe- Personals, Motivation der Mitarbeiter
bige dünne, empfindliche Membran, die und Entwicklung von Ausbildungspro-
sich über Gehirn und Rückenmark, zwi- grammen.
schen weicher und harter Hirnhaut (Pia • industrial psychology
materund Dura mater) hinwegzieht.
• arachnoid membran Arlllilstllerlp Therapie bei der sich der
Patient mit sinnvollen Tätigkeiten be-
~ (Spinngewebszotte). Fib- schäftigt bzw. einen Beruf oder eine Tä-
röse Gewebeverlängerungen der -+ Arach- tigkeit erlernt. (s.a. Beschäftigungsthera-
noidea. pie)
• arachnoidal villi • work therapy
Aradluldlslllus Durch den Biss einer gif- ............ Viren, die sich in blutsaugen-
tigen Spinne erzeugter Zustand. den Arthropoden (Gliederfüßer, z.B. Ze-
[griech.: arachne, Spinne; eidos, Form] cken) vermehren; es sind mehr als 300 Ar-
• arachnoidism ten bekannt. Beim Menschen verursachen
diese Viren folgende Symptome: Fieber,
Arlllflaopllolllle. Krankhafte Angst vor Hautausschlag, Enzephalitis, Hämorrha-
Spinnen. gien im Magen-Darm-Trakt oder in der
• arachnophobia Haut. Denguefieber, Gelbfieber und Pfer-
deenzephalitis gehören zu den am häufig-
~ Formder sten auftretenden arbeviralen Infektions-
amyotrophischen Lateralsklerose, die zu- krankheiten.
erst Hände, Arme, Schultern und Beine •arbovirus
befällt und sich danach über den gesam- ABC. Abkürzung für AIDS-related com-
ten Körper ausbreitet. plex, AIDS-bezogene Krankheitszustände.
[A. Aran, französischer Arzt, 1817-1861; Man spricht von ARC, wenn mindestens 2
G. B. A. Duchenne, französischer Neuro- Symptome und 2 Laborveränderungen
loge, 1806-1875] vorliegen, ohne dass eine AIDS-definierte
• Aran-Duchenne muscular atrophy Erkrankung vorliegt. (s.a. AIDS-Wasting-
Syndrom)
Meltsgeaulfnsdllft hltsdllr SdiMitern- .ARC
'lllllllmll e.V. (ADS). Gemeinsamer Dach-
verband von Mutterhausverbänden, Urbild; ursprüngliches Modell
Arc~tt~Jp.I.
Schwesternschaften und Pflegeorganisa- oder Muster, von dem ausgehend ein Ge-
tionen der -+ Caritas, der -+ Diakonie und genstand bzw. eine Gruppe von Dingen
des-+ DRK, wobei die Selbstständigkeit gestaltet wird bzw. sich entwickelt.
88 Archetyp .~

2. (Psychoanalyse nach C.G.jung) Ver- A. verursachte Infektionen haben einen


erbte, primordiale Idee oder Denkhal- langsamen Beginn und werden von Fie-
tung, die aus den Erfahrungen der ber, Muskelschmerzen, Petechien, Hämor-
menschlichen Rasse stammt und in jeder rhagie, Delirium, Hypotonie und Mundul-
Person unbewusst in Form von Trieben, zera begleitet.
Stimmungen und Vorstellungen verinner- [lat.: arena, Sand]
licht ist. - adj. archetypisch. • Arenavirus
[griech .: arche, Anfang; typos, Typ]
• archetype Areola. l. Kleiner Raum oder Kavität in ei-
nem Gewebe. 2. Runder Bereich mit einer
ARDS. Abkürzung für (eng!.) Adult Respi- anderen Färbung, der eine zentrale Struk-
ratory Distress Syndrome, -+ Atemnotsyn- tur umgibt, z.B. die Verfarbung um eine
drom. Pustel oder ein Bläschen. 3. Der Teil der
. ARDS Iris, der die Pupille umgibt.
• areola
Areflexie. Anerkannte -+ NANDA--+ Pfle-
gediagnose; Rückenmarkverletzung in Areola mammae. (Warzenhof). Gerunzelte,
der Höhe der Brustwirbelsäule (Th7) pigmentierte Umgebung der Brustwarze.
oder darüber oder Risiko für eine le- • areola mammae
bensbedrohliche ungehemmte Sympati-
kusreaktion des Nervensystems auf Areolitls. Entzündung des Brustwarzen-
schädliche Stimuli. Zu den kennzeich- vorhofs.
nenden Merkmalen gehören paroxy - • areolitis
male Hypertonie, Bradykardie oder Ta-
chykardie, Diaphorese oberhalb der Lä- Arg. Abkürzung für die Aminosäure -+ Ar-
sion, rote Hautflecken oberhalb der Läsi- ginin.
on, Blässe unterhalb der Läsion, diffuse • Arg
Kopfschmer2;en, Frösteln, Anschwellung
der Augenbindehaut, verschwommenes Argentaffinzelle. Zellen mit Körnchen, die
Sehvermögen, Thoraxschmerzen, Me- gut mit Silber und Chrom angefarbt wer-
ta!Jgeschmack im Mund, Verstopfung den können. Solche Zellen sind in den
der Nase und pilomotorische Reflexe. meisten Bereichen des Verdauungstrakts
zu finden .
• dysreflexia
[lat.: argentum, Silber; affinitas, Affinität]
Areflexie. Fehlen von Reflexen. • argentaffin cell
areflexia Argentum. -+ Silber.
Areflexie, Pflege bei. -+ Pflegeintervention • silver (Ag)
der -+ NIC, die defmiert wird als die Vor- Arginase. Enzym des Harnstoffzyklus, das
beugung und Beseitigung der ursächli- die Hydrolyse von -+ Arginin zu Harnstoff
chen Reize für hyperaktive Reflexe und und Ornithin katalysiert.
unangemessene autonome Reaktionen • arginase
bei Patienten mit Rückenmarkläsionen
im Hals- oder Thoraxbereich. Arginin (Arg}. Aminosäure, die bei der Ver-
• Dy reflexia Management dauung bzw. Hydrolyse von Proteinen
entsteht, welche im Harnstoffzyklus durch
Arenaviren. Familie von Viren, die auf den den Transfer eines Stickstoffatoms von
Menschen durch die Exkrete wild leben- -+Asparagin zu Citrullin gebildet werden.
der Nagetiere übertragen wird. Die einzel- • arginine (Arg)
nen A. werden nach den geographischen
Gebieten benannt, in denen sie auftreten, Argyii·Robertson·Zeichen. Verengung der
z.B. Bolivianisches-Biutfieber, Lassa-Fie- Pupille bei einer -+ Akkomodation, die je-
ber sowie Argentinisches-Blutfieber. Von doch nicht als Reaktion auf Licht erfolgt;
·:· ·· Arnold -Chiari·Syndrom 89

tritt oft mit Miosis und bei fortgeschritte- fördernden Umgang mit Hemiplegiepa-
ner Neurosyphilis auf. tienten zu kennen, muss das ge amte
[D. Argyll Robertson, schottischer Augen- Konzept im kompletten Team erlernt
arzt, 1837-1909] und umgesetzt werden. (s.a. Hemiplegie)
• Argyll Robertson pupil [Iai.: bilateral, zweiseitig, von zwei Seiten
ausgehend]
Argyrie. Blaue oder graue Verfarbung der
Haut, der Bindehaut und der inneren Or- • bilateral arm guidance
gane infolge eines längeren Kontakts mit
Armplexus. -> Plexus brachialis.
Silbersalzen.
[griech. : argyros, Silber] • brachial plexus
• argyria Armplexusanästhesie. Anästhetische Blo-
argyrophil. Bezeichnung für eine Zelle ckade der oberen Extremitäten, die durch
oder eine andere Substanz, die leicht mit Injektion eines Lokalanästhetikums in der
Silber gefarbt werden kann. Nähe des -> Plexus brachialis erreicht wird,
[griech.: argyros, Silber; philein,lieben] der aus den letzten vier zervikalen und
• argyrophil den ersten beiden thorakalen Nerven be-
steht.
Ariboflavinose. Durch Mangel an -> Ribofla- • brachial plexus anesthesia
vin (Vitamin B2 ) ausgelöste Stoffwechsel-
krankheit. Symptome sind Läsionen an Armplexuslähmung. -> Brachialislähmung.
den Mundwinkeln, den Lippen sowie um • brachial paralysis
Nase und Augen, seborrhoische Dermati- Annprothese. Künstlicher Ersatz des Ar-
tis sowie verschiedene Sehstörungen. mes, wobei die Greif- und Haltefunktion
[griech.: a, kein; lat.: flavus, gelb; griech.: im Vordergrund steht. Es stehen kosme-
osis, Zustand] tische A.n, passive und aktive Greifarme
• ariboflavinosis sowie myoelektrische A.n zur Verfügung.
Aricatherapie. Von Oscar lchazo einge- • brachium prosthesis
führte alternative mentale Therapieform,
bei der geistige Kräfte durch Bewusst- Armsmlinge, einfache. Die A. wird ange-
seinsveränderungenverstärkt werden sol- bracht, während der Patient auf dem
len. Rücken liegt oder sitzt und den betroffe-
• Arica therapy nen Arm angewinkelt vor der Brust hält.
Die offene chlinge sollte unter dem Arm
Armbeuger. -> Musculus brachialis. hindurch und über die Brust zur Schulter
• brachialis des unverletzten Arms reichen. Die Ban-
dage wird nun über das Schulterblatt
Annführung, bilaterale. Umgangstechnik und über Brust und Arm herunterge-
aus dem _. Bobath-Konzept, das dem führt und in Form einer 8 überlappend
(Schlaganfall-) Patienten eine beiden mehrmals gewickelt. (s. Abb. S. 90)
Körperhälften wieder bewusst machen • simple figure-of-eight roller arm
soll. Bei der b. A. ist darauf zu achten, sling
dass der Patient seinen gelähmten Arm
bei jeder Tätigkeit selbstständig mit- Amold·Chiari-Syndrom. Vererbte Hernien-
führt. Die nicht gelähmte Hand umfasst bildung des Hirnstammes und Kleinhirns
dabei die Außenseite der gelähmten (Cerebellum), bei dem die Hernie durch
Hand und führt diese. Auch das Falten das Foramen magnum in den Spinalkanal
der Hände ist eine Variante derb. A. Da- reicht.
bei muss darauf geachtet werden, dass IJ. Arnold, deutscher Pathologe, 1835-
der gelähmte Daumen immer oben liegt. 1915; H. Chiari, französischer Pathologe,
Die b. A. ist nur ein Teilaspekt des Bo- 1851-1916[
bath-Konzeptes. Um den ganzheitlich- • Arnold-Chiari malformation
.
90 Aromabad

Essenzen. Diese naturheilkundlichen


Maßnahmen werden häufig in Verbin-
dung mit Wickeln, Auflagen und Wärme
sowie als Badezusatz angewendet. Zur
geziehen Behandlung von Krankheiten
kann die A. laut Stiftung Warentest nicht
empfohlen werden, wohl aber zur Thera-
pieunterstützung und zur Schaffung ei-
ner »Wohlfühlatmosphäre«. ( .... Rosma-
rinöl; Lavendelöl; Teebaumöl; Zitronenöl)
• aromatherapy
arrhenogen. Nur männliche Nachkommen
erzeugend.
• arrhenogenic
Arrhythmie. Unregelmäßiger Herzschlag.
(s.a. Herzrhythmusstörungen) - adj. ar-
rhythmisch.
[griech.: a, ohne; rhythmos, Rhythmus]
• arrhythmia
Armschlinge, einfache. Arrhythmien, Pflege bei. Pflegeinterven-
tion der NIC, die definiert wird als die
Aromabad. Medizinisches Bad mit aro- Vorbeugung, Erkennung und Unterstüt-
matischen Substanzen oder ätherischen zung der Behandlung von Herzarrhyth-
Ölen, das anregende oder beruhigende mien.
Wirkung haben kann. • Dysrhythmia Managemenet
• aromatic bath Arsen (As). Element, das in der Erdkruste
als Metallarsenid, Arsenidsulfid und Arse-
Aromastoffe. Wohlriechende, angenehme nidoxid vorhanden ist. Ordnungszahl: 33
Düfte, insbesondere in Verbindung mit und Atommasse: 74,92. Dieses Element
Essen, Getränken, Gewürzen oder Medi- wird schon seit Jahrzehnten als Therapeu-
kamenten. tikum und als Gift verwendet und findet
[griech.: aroma, Gewürz] immer noch in einigen Medikamenten ge-
• aroma gen die Schlafkrankheit Anwendung. (s.a.
Karzinogene)
Aromat. Organische Verbindungen, die • arsenic (As)
Phenylreste, Naphthylreste oder analoge
Ringe enthalten. Viele dieser Verbindun- Arsenvergiftung. Toxische Wirkung infolge
gen haben angenehme Gerüche. der Einnahme oder der Inhalation von
• aromatic compounds -+ Arsen oder arsenhaltiger Substanzen,
die Bestandteile einiger Pestizide, Herbi-
Aromatherapie. Therapeutischer Einsatz zide, Farbstoffe und medizinischer Lösun-
von ätherischen Ölen durch Inhalation. gen sind. Werden geringe Mengen über
Duftreize gelangen über die Na e ins längere Zeit aufgenommen, kommt es zu
_, limbisehe System und beeinflussen da einer chronischen Vergiftung, die mit
vegetative Nerven ystem. Bei der Auf- Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmer-
nahme durch die Haut (transdermale Re- zen, Verfärbung und Abschuppung der
sorption) gelangen Moleküle über den Haut, Hyperkeratose, Anorexie sowie wei-
Blutkreislauf zu den Organen. Aroma- ßen Linien in den Fingernägeln einher-
therapeuten verwenden nur natürliche geht. Die Aufnahme großer Mengen Arsen
führt zu starken gastrointestinalen
Schmerzen, Diarrhö, Erbrechen und
Schwellung der Extremitäten.
nis), der das Becken, die Eingeweide (Vis-
zera), die Genitalien und Teile des Ober-
schenkels mit Blut versorgt.
II
• arsenic poisoning • internal iliac artery
Artefaltt. Eine externe, irrelevante oder ArteN mulllaris. (Oberkieferschlagader). Eine
unerwünschte Komponente, etwa einer von zwei großen Endästen der äußeren
Substanz, einer Struktur oder einer Infor- Kopfschlagader (Arteria carotis externa),
mation. die am Unterkiefer in der Nähe der Ohr-
[lat.: ars, Kunst; facere, machen] speicheldrüse entspringen und sich in
•artifact drei Äste teilen; sie versorgen die tiefen
Strukturen des Gesichts, z.B. Ohrgang,
Amm!nol. -+Noradrenalin. Paukenhöhle, Kinn, Kaumuskeln, Oberlip-
• norepinephrine
pe, Oberkiefer, Gaumen, Tonsillen und
Arteril adliuls. (Achselschlagader). Eine der Nasenhöhle.
beiden Fortführungen der A. subclavia, • maxillary artery
die am äußeren Rand der ersten Rippe be-
ginnen und sich distal in die -+ A. brachia- ArteN llleHIItelfa mr.lor. (Untere Gekröse-
schlagader). Viszeraler Abschnitt der abdo-
lis fortsetzen.
[lat.: axilla, Flügel] minalen Aorta, der die linke Hälfte des
querverlaufenden Kolons (Colon trans-
• axillary artery
versum), des absteigenden Kolons, des
Arterillmldliillls. (Oberarmschlagader). Wich- Sigmoid und den Großteil des Rektums
tigste Arterie des Oberarms in der Verlän- mit arteriellem Blut versorgt.
gerung der Achselarterie (A. axialis). Die • inferior mesenteric artery
A.b. besteht aus drei Ästen und endet an
der Verzweigung des Hauptastes in die
ArteN occipftalis. (Hinterhauptschlagader).
Zwei Äste der Arteria carotis externa, die
Radialarterie (A. radialis) und in die Ul-
nararterie (A. ulnaris). sich weiter in sechs Zweige aufteilen und
Kopf, Hinterhaupt, Hirnhäute und Schlä-
• brachial artery
fenbein sowie die Kopfhaut mit sauer-
Arteril carolil iatlrna. (Innere Kopfschlag- stoffhaitigern Blut versorgen.
ader). Die innere der beiden Kopfarterien, •occipital artery
die aus der gemeinsamen Kopfschlagader
(A. carotis communis) entsteht und Ge-
ArteN owarka. (Eierstockschlagader). Ast der
abdominalen Aorta, der kaudal der Nie-
hirn und Augen versorgt.
renarteden entspringt und die Eierstöcke
• internal carotoid artery
(Ovarien) mit sauerstoffhaitigern Blut ver-
Arteril ,.... (Gesichtsschlagader). Ver- sorgt.
ästelte Arterie, die von der äußeren Karo- • ovarian artery
tisarterie abzweigt und sich in vier Hals-
und fünf Gesichtszweige unterteilt und
ArteN popllti!L Fortsetzung der -+ Arteria
femoralis, die durch die Kniekehle verläuft,
verschiedene Kopforgane und -gewebe
sich in acht Äste teilt und zahlreiche Mus-
mit Blut versorgt.
keln des Ober- und Unterschenkels, der
• facial artery
Kniekehle und des Fußes versorgt.
Arttrla femonllls. (Oberschenkelschlagader). • popliteal artery
Verlängerung der äußeren Beckenarterie
(A. iliaca externa), die den Oberschenkel
ArteN ptdmalllllls (lungenschlagader). Eine
von zwei Schlagadern (rechts oder links),
versorgt. Sie beginnt etwa am Leistenband
die venöses Blut zur rechten bzw. linken
und endet kurz über dem Knie.
Lunge führen. Die Verzweigungen der
• femoral artery
Äste zu den einzelnen Lungenlappen wer-
Arttrla lliiKa latlrna. (Innere Hüftschlagader). den nach dem jeweiligen Lappen benannt.
Ast der Hüftschlagader (A. iliaca commu- • pulmonary artery
II Arbda nn11111s. Speichen-Arterie, die am
Gabelungsast der ---> Arteria brachialis be-
ginnt und sich in 12 Ästen vom Unterarm
ll'ttllelll. Zu einer Schlagader (--->Arterie)
gehörend. (s.a. venös)
[griech.: arteria, Schlagader]
bis zur Handwurzel erstreckt. •arterial
• radial artery
Artld•u•lll4 Die fibröse und muskuläre
Arbda ftl!nlllls. Einer der großen, paarwei- Wand der Gefaße, die sauerstoffreiches
se angelegten Äste der Bauchschlagader Blut vom Herzen in andere Körperberei-
(Arteria abdominalis). Die A.e r. versor- che transportieren, sowie der Pulmonal-
gen die Nieren, die suprarenalen Drüsen arterien, die sauerstoffarmes Blut vom
und die Ureteren (Harnleiter).(---> Niere) Herzen in die Lunge befördern. Die Wän-
• renal artery de einer ---> Arterie bestehen aus drei
Schichten: der Tunica intima (inneren
Arbda ttmpol'llk Schläfenschlagader, von Schicht), Tunica media (mittleren
der auf jeder Kopfseite drei verlaufen. Schicht) sowie der Tunica adventitia (äu-
•temporal artery ßeren Schicht) .
Arbda tflladca Interna. (Innere Brustkorb- • arterial wall
schlagader). Schlagader, die vom ersten Ast Arbllllls. Entzündung der inneren (Tunica
der Schlüsselbeinarterie (A. subclavia) intima) oder äußeren Schicht (Tunica ad-
abgeht und an den Rand des Brustbeins ventitia) einer oder mehrerer Arterien;
(Sternum) führt. Die A. t. i. versorgt die kann als klinische Erkrankung oder in
Brustkorbmuskeln, die weiblichen Brüste, Verbindung mit anderen Störungen auf-
Herzbeutel (Perikard) und Bauchmuskeln. treten, z.B. rheumatische Arthritis, rheu-
• internal thoracic artery matisches Fieber, Polymyositis oder sys-
Arbda uiDids. Große Arterie, die von der temischer Lupus erythematodes.
Armschlagader (A. brachialis) abzweigt •arteritis
und Muskeln in Unterarm, Handgelenk Artldo. . . . Entzündliche, fibröse Ver-
und Hand versorgt. Sie entspringt nahe dickung der Wände von ---> Arterien und
dem Ellbogen und führt schräg distal in ---> Arteriolen, die zu einer Verengung des
die Handfläche. Gefaßlumens führt.
•ulnar artery • arteriofibrose
Arbda Hllllads. (Wirbelschlagader). Paar-
weise vorliegender Ast der Schlüsselbein-
w.,mm Röntgenaufnahme einer
---> Arterie, in die zuvor ein Kontrastmittel
arterie (A. subclavia), der tief im Hals injiziert wurde. (---> Arteriographie)
von dieser abzweigt. Jede A. v. teilt sich in • arteriogram
zwei Hals- und fünf Kopfaste auf und ver-
sorgt so die tiefliegenden Halsmuskeln, ArteliogllptliL Methode der radiologi-
das Rückenmark mit den Rückenmarks- schen Visualisierung der ---> Arterien mit
häuten und das Kleinhirn. Hilfe eines Kontrastmittels, das durch eine
• vertebral artery Injektion oder einen Katheter in den Blut-
strom oder in ein spezielles Blutgefaß ein-
Arbda. (Schlagader). In fachsprachlichen gebracht wird.
Fügungen »Arteria<<. Großes Blutgefaß, • arteriography
das Blut vom Herzen weg in andere Kör-
perregionen transportiert. (s.a. Vene) ~ Die kleinste Form der ---> Arteri-
- adj. arteriell. en. Das Blut wird vom Herzen durch die
[griech.: arteria, Schlagader] Arterien zu den A.n, dann durch die Ka-
pillaren in die Venen und zurück zum
•artery
Herzen gepumpt. Die muskuläre Wand
lllterieldomie Chirurgische Entfernung der A.n kann sich sowohl infolge von ört-
eines Arteriensegmentes. (---> Arterie) lichen Faktoren wie auch durch neuroche-
• arterectomy mische Stimuli zusammenziehen oder er-
weitem; somit spielen die A.n eine wichti-
ge Rolle bei der Regulierung des periphe-
ren Gefäßwiderstandes und des Blut-
Verschluss einer Arterie und anschließen-
der Gangrän führen. (---> Arteriosklerose)
[griech.: arteria, Schlagader; sklerosis,
II
drucks. Verhärtung; lat.: oblinere, verstopfen]
[lat.: artiola, kleine Arterie] •arteriosclerosis obliterans
•arteriole
AlteliUpb t J Krampf (--+ Spasmus) der
~ Pathologische Verdi- Schlagadern (--+Arterien).
ckung, Verhärtung und Elastizitätsverlust [griech.: arteria, Schlagader; spasmos,
der Wände der ---> Arteriolen. (---> Arterio- Krampf]
sklerose) .arteriospasm
.arteriolosclerosis
Ai:tldGdiRDIIo Verengung einer Schlag-
ArteriDpadde. Erkrankung einer --+ Arterie. ader (--+Arterie).
[griech.: arteria, Schlagader; pathos, [griech.: arteria, Schlagader; stenos, eng;
Krankheit] osis, Zustand]
• arteriopathy • arteriostenosis
ArtarlaplasliiL Eingriff der plastischen Arterlialttttle, Chirurgische Eröffnung ei-
Chirurgie an einer --+Arterie; wird häufig ner Schlagader (--->Arterie).
zur Korrektur eines Aneurysmas durchge- • arteriotomy
führt.
[griech.: arteria, Schlagader; plassein, for- lltedo Nnls Zu den --->Arterien und den
men] --+ Venen gehörend.
• arterioplasty • arteriovenous

Alt&.........._ (Arterienverkalkung). Weit- Artbrllgle. Gelenkschmerzen. - adj.


verbreitete arterielle Erkrankung, die athralgisch.
durch Verdickung, Elastizitätsverlust und [griech.: arthron, Gelenk; algos, Schmerz]
Verkalkung der --+ Arterienwände gekenn- • arthralgia
zeichnet ist; führt zur verminderten Blut- AdluiJs. Entzündlicher Zustand der Ge-
versorgung, insbesondere des Gehirns lenke, der durch Schmerzen, Schwellung,
und der unteren Extremitäten. Die Er- starke Wärme, Rötung und Bewegungs-
krankung entwickelt sich häufig mit zu- einschränkung gekennzeichnet ist.
nehmendem Alter und bei bestehender [griech.: arthron, Gelenk; itis, Entzün-
Hypertonie, Nephrosklerose, Skleroder- dung]
mie, Diabetes mellitus und Hyperlipid- .arthritis
ämie. Typische Anzeichen und Symptome
sind intermittierendes Hinken, Verände- Ardlrids, llade "..._. Akute bakterielle
rungen der Hauttemperatur und -farbe, Infektion eines bzw. mehrerer Gelenke,
veränderte periphere Pulse, Geräusche die durch Trauma oder eine perforierte
über der betroffenen Arterie, Kopf- Wunde verursacht wird; tritt meist bei
schmerzen, Schwindelgefühl und Ge- Kindern auf. Typische Merkmale sind
dächtnisschwäche. - adj. arteriosklero- Schmerzen, Rötung und Schwellung der
tisch. betroffenen Gelenke, Muskelkrämpfe,
[griech.: arteria, Schlagader; sklerosis, Frösteln, Fieber, Diaphorese sowie Leuko-
Verhärtung] zytose.
• arteriosclerosis • acute pyogenic arthritis
~~~..........,Allmähliche Ver- At1lldtls, lklte rheuntltolde. --+Arthritis,
engung der --+ Arterien mit Degeneration die in der akuten Phase von --+ rheumati-
der inneren Wandschicht (Intima) und schem Fieber auftritt.
Thrombosierung; kann zum vollständigen • acute rheumatic arthritis
94 Arthritis. tuberkulose .

Arthritis, tuberkulöse. Gelenkentzündung Arthroplastik. (Gelenkersatz). Chirurgische


infolge einer Anlagerung von Tuberkel- Rekonstruktion oder Ersatz eines
bakterien, die von einem Primärherd, schmerzhaften, degenerierten Gelenks
meist in der Brust, in das Gelenk gewan- zur Wiederherstellung der Mobilität bei
dert sind. Osteoarthritis oder rheumatischer Arthri-
• tuberculous arthritis tis oder zur Korrektur eines angeborenen
(kongenitalen) Defekts. Dabei werden ent-
Arthritis allergica. Auftreten von Arthritis- weder die Knochen der Gelenke neu ge-
symptomen, z.B. geschwollene Gelenke, formt und das weiche Gewebe oder eine
nach Einnahme bestimmter Nahrungs- Metallplatte mit diesen Gelenkenden ver-
mittel oder Arzneimittel mit allergener bunden oder aber alle Teile des Gelenks
Wirkung. (--> Arthritis) durch eine Metall- oder Plastikprothese
• allergic arthritis ersetzt.
arthro-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ge- [griech.: arthron, Gelenk; plassein, for-
lenk<<. men]
• arthro- • arthroplasty

Arthrodese. Operative Gelenkversteifung; Arthroplastik, des Hüftgelenks. Operativer


sie wird in Betracht gezogen, wenn ein Einsatz einer Metall- oder Plastikmulde
Gelenk nicht mehr rekonstruiert werden auf den Oberschenkelknochenkopf zur
kann ( z. B. bei schweren Gelenkinfektio- Linderung von Schmerzen und zur Ver-
nen) oder starke Schmerzen verursacht besserung des Bewegungsradius bei Ar-
(z. B. bei starker -->Arthrose) bzw. sehr in- thritis oder Hüftgelenkfehlbildungen. Der
stabil ist (Schlottergelenk), um eine beschädigte bzw. kranke Knochen wird
schmerzfreie Belastung zu ermöglichen. entfernt und Hüftgelenkspfanne und
(s. a. Ankylose) Oberschenkelknochenkopf werden neu
[griech.: arthron, Gelenk; desic, das Bin- geformt. Zwischen den beiden Knochen-
den] flächen wird eine Mulde geschaffen, die
• arthrodesis die Gelenkfläche des Oberschenkels bil-
det. Nach der Operation wird das ope-
Arthrogramm. Röntgenaufnahme eines Ge- rierte Bein auf ein Abduktionskissen ge-
lenks nach der Injektion eines Kontrast- legt, um es in abduzierter und gestreckter
mittels. Lage sowie in innerer Rotation zu halten,
• arthrogram damit die in der Hüftgelenkspfanne einge-
baute Scheibe in der richtigen Position
Arthrographie. Methode der röntgenologi- verbleibt.
schen Visualisierung des Innenraums ei- Luxationsprophylaxe: je nach Operati-
nes Gelenks. onsart muss durch eine spezielle Lage-
• arthrography rung das Ausrenken der operierten
Arthrolyse. Operative Wiederherstellung Hüfte verhindert werden.
der Gelenkbeweglichkeit, bei der Ver- [griech.: arthron, Gelenk, plassein, for-
wachsungen entfernt oder eine ge- men.]
schrumpfte Gelenkkapsel durchtrennt • cup arthroplasty of the hip joint
werden.
[griech.: arthron, Gelenk; lysein, auflösen] Arthrose. (Arthrosis deformans; Osteoarthrose).
• arthrolysis Chronisch degenerative Gelenkverände-
rung unterschiedlicher Entstehung; häufig
Arthropathie. Krankheit oder unphysiolo- bei einem Missverhältnis zwischen Leis-
gischer Zustand eines Gelenks. tungsf<ihigkeit und Beanspruchung des
[griech.: arthron, Gelenk; pathos, Krank- betroffenen Gelenkes. (s.a. Osteoarthritis)
heit] [griech.: osis, Krankheit]
• arthropathy • arthrosis
Altllloslfop. Ein -> Endoskop zur Untersu-
chung der Gelenke. (-> Arthroskopie)
meidung von Krankheiten verabreicht
werden.
II
[griech.: arthron, Gelenk; skopein, beob- .drug
achten]
•arthroscope AnMimlllll. ......."., -> Sympathikomi-
metikum.
Anllrosltople. Die Untersuchung des In- • adrenergic drug
nenraums eines Gelenks nach Einführung
eines speziellen -> Endoskops (Arthro- Arzmllmillll- 111111 Drog1
' 1lraudl. Über-
skop) durch eine kleine Inzisionsstelle. dosierung von Arzneimitteln bzw. Drogen
Dieses Verfahren wird bei Kniebeschwer- für nicht-therapeutische Zwecke. Zu den
den eingesetzt und ermöglicht eine Biop- am häufigsten missbräuchlich verwende-
sie des Knorpelgewebes oder die Entnah- ten Drogen zählen Alkohol, Ampheta-
me von Gelenkflüssigkeit und bei Bedarf mine, Barbiturate, Kokain, Methaqualon,
die Entfernung von frei im Gelenkraum Narkotika, Opiumalkaloide und Tranqui-
befindlichen Substanzen. lizer. Ein Drogen- und Arzneimittelmiss-
[griech.: arthron, Gelenk; skopein, beob- brauch kann zu Organschäden, Abhängig-
achten] keit und Verhaltensstörungen führen.
• arthroskopy .drugabuse

lrtkulldo humid. ->Schultergelenk. Arzmllmillll- 111111 llroglnsudat. Krankhaf-


• shoulder-joint ter Suchtzustand, der von dem überwälti-
genden Verlangen nach Einnahme einer
lrtkulldo temporORIIIIIdlllalltis. Gelenk, Droge bzw. eines Arzneimittels geprägt
das den Unterkiefer mit dem Schläfenbein ist, an das man sich durch wiederholte
des Schädels verbindet. Es ist ein kombi- Einnahme gewöhnt hat und welches eine
niertes Gelenk, mit dem Hebung und Sen- bestimmte Wirkung, häufig einen verän-
kung, Vor- und Rückbewegungen sowie derten Geisteszustand, hervorruft. Sucht-
seitliche Verschiebungen möglich sind. verhalten wird von Symptomen wie star-
• temporamandibular joint (TMJ) kem Verlangen nach der Droge, immer
höheren Dosierungen, psychologischer
11'11111111. Künstlich geschaffen. bzw. physischer Abhängigkeit sowie von
[lat.: artificium, nicht natürlich] gesundheitlichen Schäden begleitet.
• artificial • drug addiction
artillullr. Zu einem ->Gelenk gehörend, Arzmllmlla.IIDIIIJ(e. Überempfindlich-
Gelenke betreffend. keitsreaktion, die durch die Einnahme ei-
[lat.: articulare, in einzelne Teile untertei- nes pharmakologischen Mittels ausgelöst
len] wird. Je nach individueller Empfindlich-
•articular keit, dem jeweiligen Allergen und der Arz-
neimitteldosis reichen die Symptome ei-
lltlktdieru. 1. Ein Gelenk bilden. 2. An- ner Arzneimittelallergie von einem
wenden einer deutlichen, gegliederten schwachen Hautausschlag bis zum -> ana-
Sprache. phylaktischen Schock.
[lat.: articulare, in einzelne Teile untertei- • drug allergy
len]
• articulate Amlilinliltaluanthem. Allergischer Haut-
ausschlag, der durch ein bestimmtes Arz-
Araelmlttel. Bezeichnung für oral einzu- neimittel verursacht wird. Ein A., das auf
nehmende, in Muskelgewebe, Hautgewe- einer Überempfindlichkeitsreaktion be-
be, Blutgefäße oder Körperhohlräume in- ruht, tritt erst bei wiederholter Einnahme
jizierte bzw. oberflächlich anwendbare des Arzneimittels auf.
Substanzen, die zur Behandlung bzw. Ver- •drugrash
96 Arzneimittelpsychose ."

Arzneimittelpsychose. Durch übermäßigen ben physiologischen oder psychologi-


Konsum bestimmter therapeutisch ange- schen Effekt zu erzielen, der zuvor mit ei-
wendeter Arzneimittel bzw. durch Dro- ner kleineren Dosis erreicht wurde.
genmissbrauch induzierter psychotischer • drug tolerance
Zustand. Zu den Arzneimitteln, die psy-
chotische Auswirkungen haben können, Arzneimittelüberdosis. Unbeabsichtigt bzw.
zählen Belladonna, Chloralhydrat, Paral- beabsichtigt eingenommene Dosis eines
dehyd, Steroide sowie Isoniazid. Arzneimittels, die groß genug ist, um
• drug psychosis schwere Nebenwirkungen zu verursachen.
• drug overdose (O.D.)
Arzneimittelreaktion. Sammelbegriff für
unerwünschte Nebenwirkungen von Arz- Arzt, Unterstützung des. --+ Pflegeinterven-
neimitteln, Drogen oder die Wechselwir- tion der --+ NIC, die definiert wird als die
kung zweier oder mehrerer pharmakolo- Zusammenarbeit mit Ärzten zur Ge-
gisch aktiver Mittel innerhalb einer kur- währleistung einer qualitativ hochweni-
zen Zeitspanne. Zu den Arzneimitteln gen Patientenpflege.
und Drogen, die unerwünschte Nebenwir- • Physician Support
kungen hervorrufen, zählen Hypnotika,
Stimulanzien des Zentralnervensystems, As. Chemisches Symbol für Arsen.
Antidepressiva, Tranquilizer und Muskel- • As
relaxanzien.
• drug reaction ASB. Abkürzung für assisted spontaneaus
breathing, -> assistierte Spontanatmung.
Arzneimittelresistenz. Bezeichnung für die . ASB
Fähigkeit von Krankheitserregern, be-
stimmte Arzneimittelwirkungen zu neu- Asbest. Sammelbezeichnung für faserige,
tralisieren, die vormals toxisch auf die Er- unreine Magnesiumsilikatmineralien. Das
reger wirkten. Die bakterielle Resistenz Inhalieren dieser Fasern kann zur Lun-
auf ein bestimmtes Antibiotikum kann genfibrose führen, wenn sie sich in den
durch Mutation eines Bakterienstammes Bronchiolenenden ansammeln. Eine dau-
verursacht werden, der mit dem Antibio- erhafte Exposition kann Lungenkrebs ver-
tikum oder einem ähnlichen Mittel in Be- ursachen.
rührung gekommen ist. Eine solche er- [griech.: asbestos, unauslöschlich]
worbene Resistenz kann auf eine chromo- • asbestos
somale Störung bzw. auf die Einbeziehung
eines DNS-Fragments in ein resistentes Asbestose. (Asbeststaublunge). Chronische
Plasmid zurückzuführen sein. Verände- Lungenerkrankung, die durch die Inhala-
rungen und die Deaktivierung eines Anti- tion von Asbestfasern verursacht wird
biotikums sind die häufigsten Mechanis- und zur Entwicklung einer alveolaren, in-
men, die eine Arzneimittelresistenz verur- terstitiellen und pleuralen Fibrose führt.
sachen. Eine erworbene Resistenz für be- Die A. tritt bei Personen auf, die dauerhaft
ta-Lactam-Antibiotika kann festgestellt _, Asbest exponiert sind.
werden, indem man Enzyme erfasst, die • asbestosis
das Antibiotikum deaktivieren. Eine wei-
tere Ursache für die Resistenz ist eine Än- Ascorbinsäure. (Vitamin C). Wasserlösliches,
derung in der Zielstruktur, auf die das weißes kristallines ->Vitamin, das beson-
Antibiotikum wirkt. ders in Zitrusfrüchten, Tomaten, Beeren,
• drug resistance Kartoffeln und frischem Blattgemüse vor-
handen ist. A. ist für die Bildung von Kol-
Arzneimitteltoleranz. Zelluläre Anpassung lagen und fibrösem Gewebe normaler in-
an pharmakologisch aktive Substanzen, terzellulärer Strukturen in Zähnen, Kno-
die dazu führt, dass zunehmend größere chen, Knorpel, Bindegewebe und in der
Dosierungen benötigt werden, um densel- Haut sowie für die strukturelle Integrität
II
der Kapillarwände verantwortlich. Ein As- Personen, die sich nicht in das Gemeinwe-
corbinmangel führt zu -+ Skorbut. sen einfügen.
[griech.: a, kein; germ, Keim; scurf, Skor- [griech.: a, kein; lat.: socius, Kamerad]
but] •asocial
• ascorbic acid
.......... (Asn). Nicht-essentielle -+Ami-
ASE. Atemstimulierende Einreibung nosäure, die in zahlreichen Proteinen des
Körpers vorhanden ist; kommt darüber
Atepslt. Keimfreiheit zur Verhinderung ei- hinaus besonders im Spargel vor.
ner Infektion oder Kontamination durch [griech.: asparagos, Spargel]
Verminderung der Anzahl von Mikroor- •asparagine
ganismen, indem ihre Vermehrung ver-
hindert wird. (s.a. Antisepsis) - adj. asep- AspilragfUre. Enzym, das die Hydrolyse
tisch. (d.h. die Spaltung durch Wasser) von
[griech.: a, kein; sepsis, Fäule] -+Asparagin zu -+Asparaginsäure und
•asepsis -+Ammoniak katalysiert; wird als -+ Zyto-
statikum eingesetzt.
....U. Ungeschlechtlich; zu einem Or- [griech.: asparagos, Spargel]
ganismus gehörend, der keine Ge- • asparaginase
schlechtsorgane aufweist.
[griech.: a, kein; lat.: sexus, männlich oder Alp~r~glllsltn (Asp). Nicht-essentielle
weiblich] -+Aminosäure in Zuckerrohr, Mais- und
•asexual Milchprodukten; Abbauprodukt zahlrei-
cher Proteine.
Asbdasls. Infektion durch den Parasiten • asparatic acid
Ascaris lumbricoides, einen Spulwurm, Alpllatlmilt-TIIItsfllut (AST). {Giutamat-
der im Larvenstadium in die Lungen wan- Oxalacetat-Transaminase {GOT)). -+Enzym, das
dert. Dessen Eier werden durch die Fäzes
im Blutserum und bestimmten Körperge-
ausgeschieden und können durch Konta- weben physiologisch vorliegt, insbesonde-
mination über Gegenstände, Hände, Was-
re im Herz und in der Leber. Die A. be-
ser, Nahrungsmittel oder den Boden über
wirkt den Transfer der Aminogruppen
den oralen Weg übertragen werden. Nach-
von Asparat auf Ketosäuren und löst die
dem die Larven die Darmwände durch-
Bildung von L-Glutamat und Oxalacetat
bohrt haben, gelangen sie über die aus.
Lymph- oder Blutbahnen in die Lunge.
• asparate aminotransferase
•ascariasis
........... Weißes, fast geruchloses kris-
Aslrarfs. Gattung großer, parasitärer Spul- tallines Pulver, das als synthetischer Süß-
würmer, z.B. A. lumbricoides, die -+ Aska- stoff dient (A. ist 200mal süßer als Glu-
riasis auslösen und in warmen und tropi- kose).
schen Gegenden vorkommen. .aspartame
•Ascaris
AlpiiJ)IIan. Infektion, die durch einen
Alldlpias. {Äskulap). Griechischer Gott der Pilz der Gattung Aspergillus verursacht
Heilkunde. Asklepios sah Schlangen als wird und zu entzündlichen granulösen
heilige Tiere an. Die moderne Medizin Läsionen auf oder in einem Organ, z.B.
wird mit einem Stab, um den eine Schlan- Lunge, ZNS oder Magen-Darm-Trakt,
ge gewunden ist, symbolisch dargestellt. führen kann.
• Aesculapius [lat.: aspergere, streuen; griech.: osis, Zu-
stand]
IISOillaL übertrieben zurückgezogenes • aspergillosis
oder teilnahmsloses Verhalten beim Kon-
takt mit anderen Menschen; abwertende '"'' ...... allerglscht ............... . .
Verwendung bei der Beschreibung von Form der -+ Aspergillose, die bei Asthma-
98 Aspergillose, allergische bronchopulmonale

lll tikern zu beobachten ist. Eine Überemp-


findlichkeitsreaktion wird dabei durch
den im Bronchiallumen wachsenden Pilz
Aspiration. 1. Absaugen von Flüssigkeiten,
z.B. Schleim oder Blut, aus dem Körper
mit Hilfe einer Absaugvorrichtung.
Aspergillus fumigatus ausgelöst. Die 2. Eindringen von Fremdkörpern in die
Merkmale gleichen Asthmasymptomen, Atemwege während der Einatmung bei
einschließlich Dyspnoe und pfeifender At- fehlendem Hustenreflex.
mung. (__, Asthma) • aspiration
• allergic bronchopulmonary aspergillo-
sis Aspiration, Risiko der. Anerkannte NAN-
DA--> Pflegediagnose; Zustand, bei dem
Aspergillus. Gattung von Pilzen, die im
ein Patient dafür gefährdet ist, dass gas-
Krankenhaus häufig auftreten und für No-
trische oder oropharyngeale Sekretionen
sokomialinfektionen (Krankenhausinfek- oder Nahrung und Flüssigkeiten in die
tionen) verantwortlich sind. (__, Aspergille-
Trachea und Bronchien gelangen, weil
se)
eine Dysfunktion besteht oder normale
• Aspergillus Schutzmechanismen fehlen. Zu den Ri-
Aspermie. Das Fehlen von Samenzellen sikofaktoren zählen ein reduzierter Be-
oder Ausbleiben der Ejakulation trotz Or- wusstseinszustand, verminderter Hus-
gasmus. ten- und Schluckretlex, vorhandener, zu
[griech.: a, kein; sperma, Samen] tark aufgeblasener oder falsch aufge-
• aspermia blasener Tracheotomie- oder Endotra-
chealtubus-Cuff, Magensonde, Bolus
Asphyxia neonatorum. {Neugeborenenasphy- von endenkost oder die Verabreichung
xie). Zustand, bei dem ein Neugeborenes von Arzneimitteln.
nicht spontan atmet. Die A.n. kann sich
• aspiration, risk of
vor oder während der Wehen oder unmit-
telbar nach der Entbindung entwickeln. Aspiration, Vorsichtsmaßnahmen gegen.
{__, Asphyxie) Pflegeintervention der NIC, die defi-
• asphyxia neonatorum niert wird als die Vorbeugung oder Mini-
Asphyxie. Schwerer Sauerstoffmangel (Hy- mierung der Risikofaktoren bei aspirati-
poxie) und Kohlensäureüberschuss (Hy- onsgefährdeten Patienten.
perkapnie); Verlust des Bewusstseins mit • Aspiration Precautions
Todesfolge, falls keine Behandlung erfolgt.
Zu den häufigsten Ursachen einer A. ge- Aspirationsbiopsie. Entnahme von leben-
hören Ertrinken, Elektroschock, Aspirati- dem Gewebe zur mikroskopischen Unter-
on von Erbrochenem, Fremdkörper in der suchung mit Hilfe einer feinen Nadel, die
Lunge, Inhalation von toxischen Gasen an einer Spritze befestigt ist. Dieses Ver-
oder Rauch und Vergiftung. fahren wird vorwiegend genutzt, um Zel-
[griech.: a, kein; sphyxis, Puls] len aus einer flüssigkeitshaltigen Läsion
• asphyxia oder einer serösen Körperhöhle zu erhal-
ten, z.B. Feinnadelbiopsie, Knochenmark-
Asphyxie, fetale. Im Uterus auftretende ar- biopsie. (__, Aspiration; Biopsie)
terielle Hypoxie, Hyperkapnie und respi- • aspiration biopsy
ratorische bzw. metabolische Azidose.
(__, Asphyxie) Aspirationspneumonie. Entzündung der
• fetal asphyxia Lunge (__,Pneumonie) und der Bronchien
durch die Inhalation fremden Materials,
Asphyxie, sexuelle. Ungewollt starke Stran- z.B. erbrochener Mageninhalt. (__, Aspirati-
gulation während des Geschlechtsaktes, on)
bei dem Versuch durch eine leichte zere- • aspiration pneumonia
brale Hypoxie die Empfindungen beim
Orgasmus zu verstärken. A.spirationspneumonie, kongenitale. Durch
• sexual asphyxia während der Geburt aspirierte Flüssigkeit
· Assoziationsversuch 99

oder Kindspech (Mekonium) verursachte dem Patienten, seinen Angehörigen und ~


neonatale Lungenentzündung. wichtigen Bezugsper onen. llill
[lat.: congenitus, geboren mit, aspirare, • assessment
einhauchen; griech.: pneumon, Lunge.]
• congenital aspiration pneumonia Assimilation. I. Prozess der Aufnahme von
Nährstoffen in den Organismus; Endsta-
Aspirationsprophylaxe. Vorbeugende Maß- dium des Ernährungsprozesses, entweder
nahmen, die das Eindringen von festen nach der Verdauung und .... Absorption
oder flüssigen Fremdkörpern in das Bron- oder gleichzeitig mit der Absorption.
chiai-/Lungensystem eines Patienten ver- 2. Eingliederung neuer Erfahrungen in
hindern sollen. Dazu gehören beispiels- die Bewusstseinsebene eines Menschen.
weise die Oberkörperhochlagerung bei 3. Prozess, bei dem eine Person oder
der Nahrungsaufnahme, aber auch das Gruppe einer fremden ethnischen Her-
orale/nasale Absaugen von Sekreten. Die kunft in eine neue Kultur eingegliedert
schwerwiegendste Komplikation einer wird.
Aspiration ist die Verlegung der Atemwe- [lat.: assimilare, gleich machen]
ge mit anschließender -+Asphyxie. • assimilation
• aspiration prophylaxis
Assistierte Beatmung. .... Beatmung, assis-
aspirieren. I. Entnahme von Flüssigkeit tierte.
oder Luft aus einer Körperhöhle; dies er-
folgt meist mit Hilfe einer Spritze oder Assoziation. I. Die Verbindung, Verein-
Absaugvorrichtung. 2. Eindringen von heitlichung, Zusammenfügung einer be-
Fremdkörpern in die Atemwege. stimmten Anzahl von Dingen. 2. Die Ver-
[Iat.: aspirare, einatmen] knüpfung gefühlsbezogener Erinnerun-
• aspirate gen, Emotionen, Empfindungen, Gedan-
ken oder Wahrnehmungen mit bestimm-
Asplenie. Zustand, der durch das Fehlen ten Personen, Dingen oder Ideen.
der Milz gekennzeichnet ist; dieser Zu- [lat.: associare, verbinden]
stand kann angeboren (kongenital) sein • association
oder nach einer chirurgischen Entfernung
der Milz vorliegen. Assoziation, kontrollierte. I. Die direkte,
[griech.: a, ohne; splen, Milz] durch einen bestimmten Stimulus hervor-
• asplenia gerufene Verknüpfung relevanter Ideen.
2. Bewusstmachen unterdrückter Gedan-
ken als Reaktion auf die Ausführungen ei-
Assessment. (Einschätzung). Einer der fünf nes Psychoanalytikers.
eh ritte des -> Pflegeprozesses, der das • controlled association
Kommunizieren, Sammeln und Prüfen
von Informationen über einen Patien- Assoziationsfelder. Die Bereiche der Hirn-
ten/Klienten umfasst. Der/die Pflegende rinde (Cortex), die an der Integration von
sammelt die Daten durch die verbale In- sensorischen Informationen beteiligt
teraktion mit dem Patienten, seiner Fa- sind.
milie oder wichtigen Bezugspersonen, • association areas
überprüft die Standardquellen für Infor-
mationen, überwacht systematisch die Assoziationsversuch. Eine Technik in der
Anzeichen und Symptome einer Erkran- psychiatrischen Diagnostik und der erzie-
kung, bestimmt die Fähigkeiten des Pa- herischen sowie psychologischen .... Eva-
tienten zur Durchführung seiner Selbst- luation, bei der eine Person gebeten wird,
pflege, schätzt die Umgebung des Patien- auf ein Reizwort mit dem ersten Wort,
ten ein und beurteilt die Reaktionen des das ihr dazu einfallt (freie .... Assoziation),
multidisziplinären Teams gegenüber oder aber mit einem gegensätzlichen Be-
I00 Assoziationsversuch ·

griff (kontrollierte Assoziation) zu ant- Der Asthmaanfall wird als lebensbedroh-


worten. lich empfunden. Ruhiges, besonnenes
• association test Vorgehen, beim Patienten bleiben und
intensive psychische Betreuung sind ne-
AST. 1. Abkürzung für --. Asparatamino- ben otfallmaßnahmen wichtige pflege-
Transferase. 2. Abkürzung für --. Antistrep- rische Handlungen.
tolysin-0-Test. [griech.: Atemnot]
. AST • asthma
Astasie. Mangelhafte motorische Koordi-
nation, die durch die Unfahigkeit, zu ste- Asthma, allergisches. Form von --. Asthma,
hen oder ohne Hilfe zu sitzen, gekenn- die durch den Kontakt von eingeatmeten,
zeichnet ist. aus der Luft stammenden --. Antigenen
mit den Bronchialschleimhäuten entsteht.
• astasia
Das --. Allergen führt zur Produktion von
Asteatose. Trockene Haut aufgrund man- Antikörpern, die sich mit den Mastzellen
gelnder oder fehlender Talgabsonderung im Bronchialbaum verbinden. Die Mast-
aus den Drüsen; kann zu Schuppenbil- zellen setzen Histamine frei, wodurch eine
dung und Fissuren führen . Kontraktion des glatten Muskelgewebes
[griech.: a, ohne; stear, Talg; osis, Zustand 1 der Bronchien ausgelöst wird und ein
• asteatosis Schleimhautödem entsteht. Psychologi-
sche Faktoren können bei Personen mit
Asthenie. Mangel oder Fehlen von Kraft bereits sensibilisierten Bronchien Asth-
oder Energie (auch psychisch). maanfalle auslösen.
[griech.: a, ohne; sthenos, Kraft 1 • allergic asthma
• asthenia
Asthma, bei Kindern. Chronische Entzün-
Astheniker. Person mit einer Körperkon- dung der Atemwege, die Symptome einer
stitution, die durch einen schlanken, ho- Verengung des Luftstroms (Obstruktion)
hen Körperbau mit langen Extremitäten auslöst und durch rezidivierende Anfalle
und knochigem Aussehen gekennzeichnet einer paroxysmalen Dyspnoe, Atemgeräu-
ist. sche, verlängerte Ausatmungszeit sowie
• asthenic habitus Reizhusten gekennzeichnet ist. Diese Er-
Asthenopie. Sehstörung durch eine Schwä- krankung tritt häufig auf, meist im Alter
chung der Augen- oder Ziliarmuskeln, die zwischen 3 und 8 Jahren. Asthmaanfälle
mit Schmerzen im Augenbereich, Kopf- werden durch Verengung der kleinen und
schmerzen, verschwommenem Sehvermö- großen Atemwege aufgrund von Spasmen
gen, Schwindel und leichter Übelkeit ein- der Bronchialmuskulatur, Ödemen, Ent-
hergeht. zündungen der Bronchialwände oder
[griech.: a, kein; sthenos, Kraft; ops, Auge 1 übermäßiger Schleimproduktion ausge-
• asthenopia löst. A. ist eine komplexe Störung, die bio-
chemische, immunologische, infektiöse,
Asthma. Atemerkrankung, die durch rezi- endokrinologische und psychologische
divierende Anfälle mit Atemnot (paroxys- Faktoren beinhaltet. Früher wurden Asth-
male Dyspnoe), Rasselgeräusche bei der maanfalle als extrinsisch und intrinsisch
Ein- und Ausatmung aufgrund einer Ver- bedingt klassifiziert. Die meisten Anfälle
engung (Konstriktion) der Bronchien so- stehen bei Kindern in Verbindung mit ei-
wie Husten und Auswurfvon schleimigem ner allergischen Hypersensibilität gegen-
Bronchialsekret gekennzeichnet ist; kann über bestimmten Substanzen wie Pollen,
durch Einatmen von Allergenen oder Hausstaub, bestimmten Nahrungsmitteln,
durch Infektionen, kalte Luft, körperliche Rauch, verschiedenen Chemikalien und
Anstrengung oder emotionalen Stress Arzneimitteln.
ausgelöst werden. • asthma in children
_~ Asz1tes 10 1

Asthma bronchiale. _, Asthma. asymptomatisch. Ohne Symptome, symp-


tomfrei.
Asthma cardiale. Akute, besonders nachts [griech.: a, ohne; symptoma, Ereignis]
auftretende Atembeschwerden aufgrund • asymptomatic
einer Lungenstauung (-+Lungenödem)
Asynergie. Zustand, der durch eine fehler-
mit spastischer Verengung der Bronchien
hafte Koordination von Organ- oder Mus-
als Folge einer Linksherzinsuffizienz. (s. a.
kelgruppen gekennzeichnet ist, die nor-
Orthopnoe)
malerweise harmonisch funktionieren.
• cardiac asthma [griech.: a, nicht; syn, zusammen; ergein,
Astigmatismus. (Stabsichtigkeit). Sehstörung, funktionieren I
bei der die Lichtstrahlen nicht exakt auf • asynergy
einen Brennpunkt der Netzhaut (Retina) Asynklitismus. Haltung des kindlichen
fokussiert werden können, da die Horn- Kopfes beim Eintritt in den Beckenein-
haut (Cornea) nicht überall gleichmäßig gang, wobei die Sagittalnaht quer zum
gewölbt ist. Die Sicht ist typischerweise mütterlichen Becken verläuft, jedoch
verschwommen, was im Allgemeinen mit nicht in der Führungslinie liegt. Man un-
Kontaktlinsen oder einer Brille ausgegli- terscheidet die physiologische Naegele-
chen werden kann. Obliquität (Vorderscheitelbeineinstel-
[griech.: a, ohne; stigma, Punkt] lung) und die pathologische Litzmann-
• astigmatism Obliquität (Hinterscheitelbeineinstel-
lung).
A·Streifen. Myofibrillenabschnitt, der zu- [griech.: a, nicht; syn, zusammen; kleisis,
sammen mit den -+ I-Streifen die optische liegen]
Streifung der quergestreiften Muskulatur • asynclitism
verursacht. (-+ Myofibrillen)
Asystolie. Lebensbedrohlicher Herz-Kreis-
• Aband
lauf-Stillstand, der durch das Fehlen einer
Astroblastom. Malignes Neoplasma des elektrischen und mechanischen Aktivität
im Herzen gekennzeichnet ist. Klinische
Gehirns oder des Rückenmarks. Die Zel-
Zeichen sind fehlende Pulse und Stillstand
len des A.s sind um Blutgefäße oder um
Bindegewebewände angeordnet. der Atmung. - adj. asystolisch.
[griech.: aster, Stern; blastos, Keim; oma, Bei einer A. erfolgt i.d.R. die direkte Ein -
Tumor] leitung der kardio-pulmonalen -+ Reani-
• astroblastoma mation.
[griech.: a, keine; systole, Kontraktion]
Astrozyt. Große, sternförmige Zellen, die • asystole
sich in bestimmten Geweben des Nerven- Aszites. (Bauchwassersucht). Unphysiologi-
systems finden. (-+ Neuroglia) sehe Flüssigkeitsansammlung (-+ Aszites-
[griech.: aster, Stern; kytos, Zelle I flüssigkeit) in der freien Bauchhöhle (Peri-
• astrocyte toneum), die große Mengen an Proteinen
und Elektrolyten enthält. A. kann mit ei-
Astrozytom. Primärtumor des Gehirns, der ner allgemeinen abdominalen Schwellung,
aus -+ Astrozyten besteht und durch lang- Hämodilution, Ödemen oder einer ver-
sames Wachstum, Zystenbildung, Invasi- minderten Urinausscheidung einhergehen
on der umgebenden Strukturen und oft und Komplikation einer Zirrhose, konges-
durch die Entwicklung höchst maligner tiver Herzinsuffizienz, Nephrose, malig-
-+ Glioblastome innerhalb der Tumor- nem Neoplasma, Peritonitis oder ver-
masse gekennzeichnet ist. schiedener Pilz- und Parasitenerkrankun-
[griech.: aster, Stern; kytos, Zelle; oma, gen sein.
Tumor] [griech.: askos, Tasche I
• astrocytoma • ascites
102 Aszites, transsudative ~

lll
Aszites, transsudative. Abnorme Ansamm- durch Läsionen im Rückenmark oder
lung einer Flüssigkeit in der Bauchhöhle, Kleinhirn (Cerebellum) verursacht.- adj.
die typischerweise geringe Mengen an ataktisch.
Proteinen und Zellen enthält. • ataxia
• transudative ascites
Ataxie, alkoholische. Koordinationsverlust
Aszitesflüssigkeit. Wässrige Flüssigkeit, die bei willkürlichen Bewegungen verbunden
Eiweiß (Albumin), Glukose und Elektro- mit einer periphären Nervenentzündung;
lyte enthält und sich in der freien Bauch- Folge eines bestehenden --+ Alkoholismus.
höhle (Peritoneum) ansammelt; steht in Eine ähnliche Form der --+ Ataxie kann
Verbindung mit bestimmten Erkrankun- durch eine von anderen Substanzen aus-
gen wie Leber- oder Herzinsuffizienz. Die gelösten Neuritis entstehen.
Flüssigkeit tritt aus den Venen und (arab.: al-kuhl, feine Essenz; griech.: ata-
Lymphgefäßen als Extravasal in den xia, Störung]
Bauchraum aus. • alcoholic ataxia
ach dem Abpunktieren von größeren
Mengen A. ist die Kreislaufüberwachung Ataxie, choreatische. Form der --+ Ataxie;
des Patienten aufgrund der höchst belas- dabei ist die Muskelkoordination des Pa-
tenden Situation besonders wichtig. tienten gestört und die Bewegungen wer-
(--+ Aszites) den von unwillkürlichen, abrupten Zu-
• ascitic fluid ckungen unterbrochen.
AT 111. (Antithrombin 111). Sog. Heparincofak- [griech.: choreia, Tanz, ataxia, Störung.]
tor; im Plasma vorhandene Bestandteile, • choreic ataxia
die Thrombin inaktivieren und dadurch
Ataxie, motorische. Unfähigkeit, koordi-
gerinnungshemmend wirken. Normal-
nierte Bewegungen durchzuführen.
wert: 72-128 %.
(--+Ataxie)
[griech.: anta, gegen, thrombos, Klumpen,
geronnene Masse] • motor ataxia
• antithrombin III Atelektase. Atemstörung mit Kollaps der
Ataraktika. (Tranquilizer). Arzneimittel oder --+ Alveolen, durch die der respiratorische
andere Substanzen, die die Wirkung eines Austausch von Sauerstoff und Kohlendi-
--+Tranquilizers oder --+ Sedativums aufwei- oxid verhindert wird; Symptome sind ver-
sen. minderte Atemgeräusche, Verschiebung
(griech.: ataraktos, ruhig] des Mittelfells (Mediastinum) zur Seite
• ataractics des Kollapses, Fieber und zunehmende
Atemnot (Dyspnoe).
Ataraxie. Zustand der mentalen Ruhe, Ge- [griech.: ateles, unvollständig; ektasis,
mütsruhe. Ausdehnung]
(griech.: a, kein; atarakos, Störung] • atelektasis
• ataraxia
Atavismus. Aussehen, Eigenschaften oder Atemarbeit. Die für Atembewegungen er-
Charakteristika von Personen, die den forderliche Energie; kumulatives Ergebnis
Großeltern oder früheren Vorfahren mehr des momentanen Drucks, der durch die
ähneln als den Eltern. Atavistische Daten Atemmuskeln und das bewegte Luftvolu-
können Hinweise auf erbliche Faktoren men entsteht.
geben. - adj. atavistisch. • breathing work
[lat.: atavus, Ahne]
Atemdepression. Langsame oder schwache
• atavism Atmung mit weniger als 12 Atemzügen
Ataxie. Beeinträchtigte Fähigkeit, Bewe- pro Minute, wobei die Lunge nicht ausrei-
gungen zu koordinieren. Ein schwanken- chend belüftet wird.
der Gang und Haltungsstörungen werden • respiratory depression
. Atemnotsyndrom des Erwachsenen 103

Atemdepressivum. Ein Medikament oder Leberinsuffizienz, Urämie oder Lungen- ...


eine Substanz, das die normale Atemfunk- abszess. ...
tion beeinträchtigt. Die meisten Aa., wie • breathing odor
z.B. Alkohol oder Opiate, verursachen Atemgymnastik. -+ Atemtherapie.
eine Dämpfung des Zentralnervensys-
tems. • respiratory therapy (RT)
• respiratory depressant Ateminsuffizienz. Unfahigkeit des Atem-
systems, eine angemessene Belüftung
Atemfrequenz. Die Anzahl der Einatmun- (Ventilation) und Perfusion (Durchströ-
gen bzw. Atemzüge pro Minute. Beim mung) der Lunge aufrecht zu erhalten.
Säugling beträgt die A. ca. 40-50, bei Kin- • respiratory insufficiency
dern ca. 20-25 und bei Jugendlichen und
Erwachsenen ca. 12-20. 25 Atemzüge/ Ateminsuffizienz, akute. Plötzliche Unfa-
min. werden beim Erwachsenen als be- higkeit der Lungen, die normalen Atem-
schleunigte A. (Tachypnoe), weniger als funktionen aufrecht zu erhalten; kann
12 Atemzügeimin hingegen als verlang- durch eine Atemwegsobstruktion oder
samte A. (Bradypnoe) bezeichnet. Die A. durch eine Lungeninsuffizienz verursacht
wird durch die Wasserstoff-Ionen-Kon- werden.
zentration im Liquor (Gehirn- und Rü- [lat.: acutus, scharf; respirare, atmen; fal-
ckenmarksflüssigkeit) gesteuert. Die A. lere, enttäuschen]
ist u. a. erhöht bei Fieber, akuter Lungen- • acute respiratory failure (ARF)
entzündung, Gasbrand, Linksherzinsuffi- Atemminutenvolumen (AMV). Die Menge an
zienz, Schilddrüsenüberfunktion oder Luft, die in einer Minute ein- und ausgeat-
Spannungszuständen und erniedrigt bei met wird. Errechnet sich aus dem
Kopfverletzungen, Koma oder einer Über- -+ Atemzugvolumen (ca. 500 ml) multipli-
dosis an Narkotika. ziert mit der -+ Atemfrequenz pro Minute.
• respiratory rate • minute volume
Atemfunktion, Oberwachung der. -+ pflege-
Atemmuskulatur. Muskeln, die zum Vor-
intervention der NIC, die definiert wird gang der Ein- und Ausatmung benötigt
als das Erfassen und Analysieren von Pa- werden, z.B. um das Volumen im Brust-
tientendaten, um die Durchgängigkeil korb zu erhöhen, wodurch Luft in die
der Luftwege und einen einwandfreien Lungen gezogen wird; hierbei sind Dia-
Gasaustausch zu gewährlei ten. phragma und externe interkostale Mus-
keln beteiligt. Die Atmung wird außerdem
• Respiratory Monitaring
durch die M. levatores costarum, M. ster-
nocleidomastoideus, M. pectoralis major
AtemgeräuS<h. Durch die ein- und ausströ-
und M. serratus superior und posterior
mende Luft verursachtes Geräusch im unterstützt. Zur Ausatmung gehören M.
-+ Respirationstrakt Zu den pathologi-
obliquus externus und internus, M. rectus
schen Atemgeräuschen gehören neben abdominis und M. transversus abdominis.
Schnarchen und Schluckauf der -+ Stridor
Bei verstärkter Atmung sind die Atem-
und die -+ Rasselgeräusche. Gleichzeitiges hilfsmuskel M. scaleni, Mm. sternocleido-
Auftreten von Atemgeräuschen und Atem- mastoideus, Mm. pectorales (Einatmung)
not sind Notfallzeichen. sowie die äußeren Bauchmuskeln (Ausat-
• breath so und mung) beteiligt..
Atemgeruch. Geruch der ausgeatmeten • respiratory musdes
Luft, der durch bestimmte Substanzen Atemnotsyndrom des Erwachsenen. Respi-
oder Erkrankungen in der Lunge oder im ratorische Erkrankung, die durch eine re-
Mund verursacht wird. Einige Gerüche spiratorische Insuffizienz und Hypoxämie
stehen in Verbindung mit speziellen gekennzeichnet ist; kann durch Aspirati-
Krankheiten, z.B. mit Diabetes mellitus, on eines Fremdkörpers, eine kardiopul-
104 Atemnotsyndrom des Erwachsenen

monale Bypass-Operation, gramnegative perkapnie) darstellen. Eine Störung der


Sepsis, multiple Bluttransfusionen, Sauer- Oxygenierung ist bei Hyperventilation ge-
stofftoxizität, Trauma, Pneumonie oder geben und tritt bei Krankheiten auf, die
durch andere Atemwegsinfekte verursacht die Lungenalveolen oder den Zwischen-
werden. Zu den Anzeichen und Sympto- raum (Interstitium) der Lungenflügel be-
men eines Atemnotsyndroms gehören treffen, wie z.B. alveoläre Ödeme, Emphy-
Kurzatmigkeit, Tachypnoe, Hypoxämie sem, Pilzinfektionen, Leukämie, Lappen-
und eine verminderte ---+ Lungencomplian- pneumonie oder Tuberkulose. Eine Stö-
ce. rung der Lungenbelüftung, gekennzeich-
• adult respiratory distress syndrome net durch erhöhten arteriellen Blutdruck,
Atemnotsyndrom des Neugeborenen (RDS). tritt bei akuten Zuständen auf, wobei zu-
Abk. für respiratory distress sysdrome. rückgehaltene Lungensekrete den Wider-
stand in den Luftwegen erhöhen und die
Akute Lungenfunktionsstörung des Neu-
Dehnbarkeit der Lunge verringern, wie
geborenen, gekennzeichnet durch luftlee-
z.B. bei Bronchitis oder Emphysem. Die
re Lungenalveolen, unelastische Lungen,
gängigen Einteilungen der verschiedenen
Nasenflügel, interkostale und subkostale
A. beziehen sich i.d.R. auf Normabwei-
Einziehungen, Stöhnen beim Ausatmen
und periphere Ödeme. Ursache für das chungen der folgenden Situationen bzw.
Bedingungen: Atemrhythmus, Atemfre-
RDS ist ein ---+ Surfactant-Mangel, der zum
quenz und Atemtiefe sowie auftretende
Kollaps der Lungenalveolen und nachfol-
Atemgeräusche oder Atemgeruch (Foetor
g_end bei mechanischer Beatmung zur
ex ore). Zur pflegerischen Einschätzung
Oberdehnung der Alveolen und ggf. zur
der Atemsituation sollte die ---+ Atemskala
Bildung von ---+ hyalinen Membranen, al-
verwendet werden.
veolären Blutungen, schwerem ---+ Rechts-
Links-Shunt, erhöhtem Lungenwiderstand, • respiratory failures
verminderter Herzleistung und schließ- Atemtherapie. (Atemgymnastik). jede Be-
lich zu schwerer Hypoxie führt. handlung, welche die Belüftungsfunktion
• respiratory distress syndrome of the des ---+ Respirationsiraktes aufrecht erhält
newborn (RDS) bzw. verbessert.
Atemskala. Hilfsinstrument zur Einschät- • respiratory therapy (RT)
zung der Pneumoniegefahrdung eines Pa-
tienten, bei dem verschiedene Risikofak- Atemunterstützung. Pflegeintervention
toren in einer Punktetabelle festgehalten der -. NIC, die definiert ist als die Unter-
werden. je mehr Risikofaktoren mit Punk- stützung optimaler spontaner Atemmus-
ten versehen werden (z.B. Schluckstörun- ter zur Maximierung des Sauerstoff- und
gen, Alter des Patienten, Bewusstseinsla- Kohlendioxidaustauschs in den Lungen.
ge), desto größer ist die Pneumoniege- • Ventilation Assistance
fahrdung . Die A. sollte bei der Neuaufnah-
me eines Patienten ausgefüllt werden. Bei Atemwege, Erhaltung der. Pflegeinter-
Veränderungen im Krankheitsverlauf vention der -+ NIC, die definiert wird als
muss die Skala erneut herangezogen wer- die Verbesserung der Durchgängigkeil
den. (s.a. Pneumonieprophylaxe) der Atemwege.
• respiratory scale • Airway Management
Atemstillstand. ---+ Apnoe.
Atemwege, obere. Der obere Teil des Respi-
• respiratory standstill
rationstrakts; dazu gehören Nase, Nasen-
Atemstörungen. Unzureichender Gasaus- höhlen, Siebbeinzellen, Stirnhöhlen, Keil-
tausch in den Lungen. Die A. können sich beinhöhlen, Kiefernhöhle, Kehlkopf und
als Störung der Sauerstoffzufuhr (Oxyge- Luftröhre. Die o.n A. leiten die Luft bei
nierung) oder als Erhöhung des arteriel- der Einatmung zur Lunge und bei der
len Kohlenstoffdioxid-Partialdrucks (Hy- Ausatmung aus der Lunge nach außen.
-

_•: Atherom 1OS

Bei der Einatmung wird die Luft gefiltert, sorption in den Lungen gekennzeichnet
befeuchtet und angewärmt. ist.
• upper respiratory tract (URT) • airway obstruction

Atemwege, ungenügende Selbstreini- Atemweg.sobstruktion, chronische. Erkran-


gungsfunktion. Anerkannte --. NANDA- kung der Atemwege, bei der der Patient
~ Pflegediagnose; Unfahigkeit, Sekretio- in Ruhe eine normale Atemfrequenz, je-
nen oder Obstruktionen aus den Atem - doch eine verlängerte Ausatmungsphase
wegen zu entfernen; dazu gehören als mit eingezogenen Lippen aufweist.
kennzeichnende Merkmale abnorme • chronic airway obstruction
Atemgeräusche (Rasseln, Glucksen, Gie-
men), ineffektives oder fehlendes Hus- Atemwegswiderstand. (Resistance). Das Ver-
ten, Bericht über Schwierigkeiten beim hältnis des Druckunterschieds zwischen
Abhusten von Sputum oder über eine Mund, Nase oder anderen Öffnungen der
Anschoppung in der Lunge. Atemwege sowie den Alveolen und der
• airway clearance, ineffective gleichzeitig gemessenen volumetrischen
Gasströmungsrate; der A ist reziprok zur
Atemwegsdruck, kontinuiertich negativer. ---> Atemwegsleitfähigkeit.
Negativer Druck, der während des gesam- • airway resistance
ten Atemvorgangs auf die Brustwand aus-
geübt wird und den transpulmonalen Atemzentrum. Eine Gruppe von Nervenzel-
Druck erhöht. len im Pons und der Medulla cerebri, die
• continuous negative ehest wall pres- den Atemrhythmus steuern, indem sie
sure auf Veränderungen des 0 2 - und COrGe-
halts in Blut und Liquor reagieren. Eine
Atemwegsinfektion. Jede Erkrankung der Veränderung der Sauerstoff-, Kohlendi-
oberen bzw. unteren Atemwege durch Ein- oxid- oder Wasserstoff-Ionen-Konzentra-
dringen von Mikroorganismen. Zu den tion im arteriellen Blutkreislauf bzw. im
Infektionen der oberen Atemwege zählen Liquor aktiviert zentrale und periphere
Erkältung, Laryngitis (Rachenentzün- Chemorezeptoren, die daraufhin Impulse
dung), Pharyngitis (Kehlkopf-), Rhinitis an das Atemzentrum senden und die
(Nasenschleimhaut-), Sinusiris (Nasenne- Atemfrequenz entsprechend erhöhen oder
benhöhlen-), und Tonsillitis (Mandelent- reduzieren.
zündung). Zu den Infektion der unteren • respiratory center
Atemwege zählen Bronchitis, Bronchioli-
tis, Pneumonie (Lungenentzündung) und Atemzugvolumen (AZV). (Tidalvolumen). Die
Tracheitis (Entzündung der Luftröhre). Luftmenge, die bei normaler Belüftung
• respiratory tract infection ein- und ausgeatmet wird. Inspiratori-
sches Reservevolumen, exspiratorisches
Atemwegsleitfähigkeit. Unmittelbare, volu- Reservevolumen und das A. ergeben zu-
metrische Gasströmungsrate in den Luft- sammen die --->Vitalkapazität (VK).
wegen pro Einheit Druckunterschied zwi- • tidal volume (IV)
schen Mund, Nase oder anderen Atem-
wegsöffnungen sowie den Alveolen; die Athelie. Fehlen der Brustwarzen.
A. ist reziprok zum ---> Atemwegswider- [griech.: a, keine; thele, Brustwarze1
stand (Resistance). • athelia
• airway conductance
Atherom. Epidermiszyste; unphysiologi-
Atemwegsobstruktion. Unphysiologscher sche Fett- oder Lipidmasse in einer Talg-
Zustand des Atemsystems, der durch eine zyste oder -ablagerung an einer Arterien-
mechanische Behinderung (Einengung wand. - adj. atheromatös.
oder Verschluss) der Sauerstoffversor- [griech.: athere, essen; oma, Tumor 1
gung bzw. ungenügende Sauerstoffab- • atheroma
106 Atherom. embolisiertes ;_

Atherom, embolisiertes. Bezeichnung für tragen, einschließlich der Empfindsam-


einen Fettpartikel, der sich in einem Blut- keit des Patienten, der Beschaffenbett des
gefäß festgesetzt hat. Krankheitserregers und der Art und Wei-
• embolized atheroma se, wie der Patient den Krankheitserreger
aufnimmt. 2. Krankheitsursache - adj.
Atherosklerose. (Sonderform der -->Arte- ätiologisch.
riosklerose, die sich durch eine Kombinati- [griech.: aitia, Ursache, Iogos, Wissen·
on von degenerativen und produktiven schaft.]
Vorgängen äußert; wird jedoch meist
• etiology
gleichbedeutend verwendet.) Erkrankung
der Arterien, die durch gelbliche Ablage-
Alt (Aktivitäten des täglichen Lebens).
rungen aus Cholesterin, Lipiden und Zell-
Pflegekonzept von chweizer Ordens-
abfällen an der inneren Gefäßwandschtcht
schwester Li]jane juch1i, in dem die
der großen und mittleren Arterien. ge- menschlichen Grundbedürfnissen in 12
kennzeichnet ist; beginnt mtt fetthalhgen Aktivitäten des täglichen Lebens katege-
Streifen und bildet sich in fibröse Ablage- riert sind. I. wach sein und schlafen;
rungen oder atheromatöse Läsionen um.
2. ich bewegen; 3. sich wa chen und
Die Gefäßwände werden dick, fibrosieren
kleiden; 4. essen und trinken; 5. aus-
und verkalken; das Lumen verengt sich,
scheiden; 6. Körpertemperatur regulie-
wodurch die Blutversorgung der Organe ren; 7. atmen; 8. sich sicher fühlen;
über die Arterien reduziert ist. Atheroma-
9. Raum und Zeit gestalten; 10. kommu-
töse Läsionen sind die wichtigste Ursache nizieren; ll. sich als IGnd, Frau, Mann
für koronare Herzkrankheiten, Angina
fühlen; 12. Sinn finden. Die ATL bieten
pectoris, Myokardinfarkt und andere
eine Grundlage, Pflegemaßnahmen pa-
Herzerkrankungen. Die A. schreitet mit tientenorientiert zu erstellen und sollten
zunehmendem Alter fort und steht häufig im Sinne der Ganzheitlichkeil immer
in Verbindung mit Nikotinkonsum, Fett- miteinander betrachtet werden, nie iso-
leibigkeit, Hypertonie, erhöhtem Choles- liert.
terinspiegel im Blut und Diabetes mellitus.
[griech.: athere, essen; sklerosis, Verhär-
Atlas. Erster und oberster Halswirbel, der
tung]
mit dem Schädelknochen verbunden ist.
• atherosclerosis
[griech.: Atlas, mythischer Riese, der auf
Athlet. Person mit einer Körperkonstituti- seinen Schultern die Erde getragen haben
on, die von einem wohlproportionierten soll]
muskulösen Körper mit breiten Schultern, • atlas
starkem Nacken, breitem Brustkorb und
flachem Abdomen gekennzeichnet ist. Atmen, bronchiales. (Röhrenatmen). Physio-
• athletic habitus logisches Atmungsgeräusch, das mit dem
Stethoskop über den großen Luftwegen,
Äthylen. Farbloses, brennbares Gas, das d.h. Luftröhre (Trachea) und Brustbein
leichter als Luft ist und einen süßlichen (Sternum), zu hören ist. Die Ausatmung
Geschmack hat; wird als Narkotikum ein- und die Einatmung produzieren Ge-
gesetzt. räusche gleicher Länge, die wie der
[griech.: aither, Luft, hyle, Stoff.] Durchtritt von Luft durch eine hohle Röh-
• ethylene re klingen.
Äthylenoxid. Leicht brennbares Gas, das • bronchial breath sound
bei der Sterilisation von chirurgischen In-
strumenten eingesetzt wird.
Atmung, äußere. (Lungenatmung). Der Teil
des Atmungsprozesses, bei dem ein Aus-
• ethylene oxide
tausch der Gase in den Lungenalveolen
Ätiologie. 1. Erforschung aller Faktoren, stattfindet.
die zur Entwicklung einer Krankheit bei- • external respiration
Atmung, ftldle. Atemmuster, gekennzeich-
net durch langsames, flaches und meist
ist ein wichtiger Bestandteil der körperli-
chen Untersuchung und trägt entschei-
II
ineffektives Ein- und Ausatmen. Eine f. A. dend zur Diagnose oder Therapie einer
wird häufig durch Medikamente verur- Erkrankung der Atemwege bei.
sacht und ist ein Hinweis auf eine Dämp- • respiratory assessment
fung des Atemzentrums in der Medulla
oblongata (verlängertes Mark). Atmungs......... Das Geräusch der Luft,
• shallow breathing die in und aus den Lungen strömt und
mit einem Stethoskop abgehört werden
Atmung, pll'lldoxt. Zustand, bei dem ein kann, z.B. Rasselgeräusche bei Sekretan-
Teil der Lunge während der Einatmung schoppung.
(Inspiration) Luft abgibt (Einwärtsbewe- • breathing sound
gung) und sich bei der Ausatmung (Exspi-
ration) aufbläht (Auswärtsbewegung). Atom. Kleinster Baustein eines Elementes,
Dieser Zustand steht häufig in Verbin- der alle Eigenschaften und Charakteristi-
dung mit einer Thoraxverletzung, z.B. bei ka des Elementes enthält; besteht aus Neu-
offenen Brustwunden oder Rippenbrü- tronen, Elektronen und Protonen. Die An-
chen. Solche Fällen der p.n A., die spontan zahl der Protonen im Atomkern jedes Ele-
auftreten, werden als interne p. A. be- mentes entspricht seiner Ordnungszahl.
zeichnet. Eine externe p. A kann während [griech.: atomos, unteilbar]
einer tiefen allgemeinen Anästhesie beob- •atom
achtet werden.
• paradoxic breathing ManniiSII Die relative Masse des spezifi-
schen Isotops eines Elementes im Ver-
Atmunguppalat. --> Respirationstrakt. gleich zu einem Kohlenstoff-Atomisotop
• respiratory tract mit der standardisierten Atommasse 12.
(--> Massenzahl)
Almungsllnrt "mg Die Beurteilung von • atomic weight
Zustand und Funktion des Respirations-
trakts eines Patienten. Dabei achtet der Manie. Schwäche, Schlaffheit, fehlender
Untersuchende auf Anzeichen von Verwir- Muskeltonus. - adj. atonisch.
rung, Angst, Unruhe, Nasenflügeln, zya- [griech.: a, kein; tonos, Spannung]
notische Lippen, Gaumen, Ohrläppchen •atonia
oder Nägel, Fieber, Anorexie sowie auf
die Tendenz, aufrecht zu sitzen. Der Arzt Atlpit. Angeborene Neigung zu allergi-
bzw. das Pflegepersonal beobachtet die schen Reaktionen, wie z.B. Asthma, atopi-
Atmung des Patienten aufmerksam und sche Dermatitis oder vasomotorische
klopft den Thorax ab, um Resonanz, Hy- Rhinitis aufgrundder Präsenz eines Anti-
perresonanz, Tympanie sowie dumpfe körpers (atopisches Reagin) in der Haut
oder flache Geräusche zu identifizieren. und manchmal auch im Blut. (--> Idiosyn-
Rasselgeräusche, r.feifendes Atmen, Rei- krasie) - adj. atopisch.
begeräusche, das übertragen der Stimme [griech.: atopos, Ungewöhnlichkeit]
durch die Brustwand und verminderte •atopia
oder fehlende Atemgeräusche ermittelt
AlP. Abkürzung für --> Adenosintriphos-
er/sie durch Abhören (Auskultation). Not-
phat.
wendige Hintergrundinformationen zur
A. beinhalten Allergien, kurz zurücklie- .ATP
gende Infektionen, Immunisierung, Belas- ATPase. Abkürzung für --> Adenosintriphos-
tung mit Reizstoffen aus der Umwelt, frü- phatase.
here Atemstörungen oder Operationen, •ATPase
chronische Leiden, aktuelle Medikation,
Rauchgewohnheiten sowie die Familien- AtNsle. Fehlen einer physiologischen
anamnese. Die genaue und gründliche A. Körperöffnung, eines Ganges oder Ka-
Ohrengang.
-
nals, z.B. Anus, Vagina oder der externe

[griech.: a, keine; tresis, Öffnung]


•atresia
Almp!lic. Rückbildung oder Verminde-
rung der Größe oder der physiologischen
Aktivität eines Körperteils aufgrund einer
allgemeinen Mangelernährung oder spe-
zieller Krankheitszustände. Die Skelett-
Atrichie. Fehlen der Körperhaare. muskulatur kann durch fehlende körperli-
[griech.: a, keine; thrix, Haare] che Aktivität oder durch neurologische
atrichia bzw. skelettmuskuläre Erkrankungen
atrophieren. Im Alter atrophieren teilwei-
Wir f= AV). Zu einer verbin- se die Zellen des Gehirns und des Zentral-
denden Leitungsaktivität oder anatomi- nervensystems wegen einer reduzierten
schen Struktur zwischen Vorhof (Atrium) Blutversorgung dieser Bereiche. - adj.
und Kammer {Ventrikel) im Herzen gehö- athrophisch/athrophiert.
rend. [griech.: a, ohne; trophe, Ernährung]
• atrioventricular atrophia
AtrioventrikJJiotlluiuh·l. (AV-Bündel; His-Bün- Atruphie Gewebeschwund in der
del). Band aus atypischen Muskelfasern Scheide infolge allmählich abnehmender
mit einigen kontraktionsfähigen Elemen- Gewebeaktivität der weiblichen Fortpflan-
ten; geht vom distalen Teil des ---. AV-Kno- zungsorgane nach den Wechseljahren (die
tens ab und erstreckt sich über die Kreuz- Inhibin- und Östrogenausschüttung wird
furche (Sulcus coronarius) bis zum obe- eingestellt). Weitere Folgen des Östrogen-
ren Teil des Kammerseptums, wo es sich mangels sind Juckreiz am Scheidenein-
in die einzelnen Äste aufteilt. (---. Erre- gang, Schmerzen beim Geschlechtsver-
gungsleitungssystem) kehr, Harnblasen- und Harnröhrenent-
atrioventricular bundle zündung und Gebärmuttervorfall.
• vaginal atrophy
.............. Herzklappe, durch
die das Blut von den Vorhöfen zu den 'tnplladaa• Schwinden oder Dünner-
Kammern fließt. Die zweizipflige Klappe werden der Haut, entweder den gesamten
zwischen linkem Vorhof und linker Kam- Körper oder nur einen begrenzten Be-
mer heißt ---. Mitralklappe, die dreizipflige reich betreffend. (---. Atrophie)
rechte A. wird als ---. Trikuspidalklappe be- [griech.: a, ohne; trophe, Ernährung; der-
zeichnet. ma, Haut]
• atrioventricular valve atrophodermia
,trepiD. In der Tollkirsche (Atropa bella-
.~ (AV-Knoten). Bereich
donna), im Stechapfel und im Bilsenkraut
eines spezialisierten Herzmuskels, der Im- vorkommende Substanz, die als Gegen-
pulse vom ---> Sinusknoten erhält und diese spieler von ---. Acetylcholin als ---. Prämedi-
über ---. AV-Bündel und zu den ---. Purkinje- kation vor Operationen und anderen Ein-
Fasern sowie zu den Kammerwänden wei- griffen am Magen-Darm-Trakt eingesetzt
terleitet. Der AV-K. befindet sich in der wird. Hemmt die Speichelsekretion sowie
Septumwand zwischen rechtem und lin- die Darmperistaltik, steigert die Herzfre-
kem Vorhof. (---. Erregungsleitungssystem) quenz und erweitert Pupillen und Bron-
• atrioventricular node chien.
[Atropa, die Parze (Schicksalsgöttin), die
Atrium. Eine Kammer oder Körperhöhle,
den Lebensfaden abschneidet]
wie z.B. der linke und rechte Herzvorhof
(Atrium cordis sinistrum und dextrum) atropine
oder die Nasenhöhle (Atrium meatus me- Antispasmolytikum und
dii). ---. Anticholinergikum, das zur Behandlung
[lat.: Halle] von gastrointestinaler Hypermotilität,
atrium Entzündungen der Augen, Herzarrhyth-
. · -- Aufklarung 109

mien und bestimmter Vergiftungen sowie Au. Chemisches Symbol für --+ Gold (Au-
als Adjuvans zur Narkose verabreicht rum).
wird. • Au
• atropine sulfate
audi-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>hö-
Atropinvergiftung. Toxische Wirkung einer ren«.
Überdosis --+ Atropinsulfat, das manchmal • audi-
in der Anästhesie als Adjuvans verabreicht
wird. Symptome sind Tachykardie, heiße Audiogramm. Graphische Darstellung des
und trockene Haut, trockener Mund, Hörvermögens bei Geräuschen unter-
Durst, Unruhe, Erregungszustände, Urin- schiedlicher Frequenzen von 125 bis 8000
retention, Obstipation und brennende --+Hz.
Schmerzen in der Kehle. Zur Behandlung [Iat.: audire, hören; griech.: gramma, be-
gehören Magenspülung, die Verabrei- richten]
chung von --+ Barbituraten sowie Physo- • audiogram
stigmin, wenn die Augen betroffen sind. Audiologie. Bereich der Forschung und kli-
• atropine sulfate poisoning nischen Praxis, der sich mit der Untersu-
ATS. Anti-Thrombose-Strümpfe chung von Hörstörungen, der Einschät-
zung und Erhaltung des Hörvermögens
Atypie. Von der Norm abweichender, nicht sowie mit der Rehabilitation in diesem
regelkonformer oder nicht dem Standard Zusammenhang befasst.
entsprechender Zustand. - adj. atypisch. [lat.: audire, hören; griech.: Iogos, Wissen-
• atypia schaft]
ätzend. Scharf bzw. stechend, bitter und • audiology
unangenehm riechend bzw. schmeckend. Audiometrie. Überprüfung der Leistungs-
• acrid fähigkeit und Empfindlichkeit des Hör-
Ätzgastritis. Akute Magenentzündung, ver- vermögens; dabei wird die unterste
ursacht durch Einnahme von Säuren, Lau- Schwelle bestimmt, bei der jemand noch
gen oder anderen Ätzmitteln, die zu einer Reize wahrnehmen (--+ Hörschwelle) und
Beschädigung der Magenschleimhaut füh- verschiedene Sprechgeräusche unter-
ren. scheiden kann.
• corrosive gastritis • audiometry
Ätzvergiftung. Versehentliche Einnahme audiovisuell. Eine Kommunikation betref-
einer starken Säure oder Base, die Ver- fend, die sowohl sichtbare als auch hörba-
brennungen und Gewebeschäden in re Mitteilungen verwendet.
Mund, Speiseröhre und Magen nach sich • audiovisual
zieht. Es treten sofortige Schmerzen,
auditiv. Zum Gehör und den Hörorganen
Schwellungen und Ödeme, die u.U. die
gehörend.
Luftwege versperren, auf, der Puls wird
[lat.: audire, hören]
schwach und beschleunigt und die At-
• auditory
mung flach. Komplikationen, wie Schock,
Perforation der Speiseröhre und Rachen- Auerbach-Piexus. (Plexus myenterius). Gruppe
ödem mit --+ Asphyxie können tödliche von autonomen Nervenfasern und -gang-
Folgen haben. Das Vergiftungsopfer sollte lien im Muskelgewebe des Magen-Darm-
sich sofort in ärztliche Behandlung bege- Traktes.
ben. Substanzen mit »neutralisierender« [L. Auerbach, deutscher Anatom und Phy-
Wirkung sollten nicht zugeführt werden, siologe, 1828-1897]
um das Risiko einer mit einer chemischen • Auerbach's plexus
Reaktion verbundenen Wärmeentstehung
zu vermeiden. Aufklärung. Kommunikative Interventi-
• caustic poisoning on, die den Patienten oder seine Bezugs-
II 0 Aufklarung ~

personJBevollmächrigten über Verände- Aufwachraum. An den OP-Bereich an -


rungen oder Prognosen im Krankheit - grenzender Raum, in dem frisch ope-
verlauf oder auch im pflegerischen Ver- rierte Patienten während der Aufwach-
lauf informiert. Die pflegerische A. kann pha e aus der Narkose intensiv Ober-
z.B. die Einbeziehung des Patienten in wacht werden. Bevor sie auf die Station
die Pflegeplanung bedeuten, aber auch zurliekgebracht werden, müs en die Pa-
die gezielte Information über durchzu- tienten erst wieder das voUe Bewusstsein
führende Pflegemaßnahmen. Die ärztli- erreicht haben, sämtliche Schutzreflexe
che A. ist vielfach eine juristische mGssen vorhanden und die vitalen Funk-
Pflichtaufklärung des Arztes gegenüber tionen stabil sein.
seinem Patienten (z.B. die A. über Ver- • recovery room (RR, R.R. )
lauf, Risiken und Komplikationen einer
Operation). Der Patient soU nach einer Auge. Sehorgan, das sich an der Schädel-
A. in der Lage sein, die Entscheidung fiii vorderseite in einer knochigen Augenhöh-
oder gegen eine bestimmte Maßnahme le befindet und von vier Schädelnerven,
selbstständig zu treffen. dem Sehnerv, dem Okulomotorius, dem
• information Trochlearis und dem Abduzens innerviert
wird. Das A. hat verschiedene Zusatz-
Auflage. (Kompresse). Im Gegensatz zum strukturen, wie die Augenmuskeln, die
Wickel wird bei der Auflage nur ein Tuch Faszien, Augenbrauen, Augenlider, Binde-
auf die entsprechende KörpersreUe ge- haut und die Tränendrüse. Der Augapfel
legt. Zusätze ind wie beim -+ Wickel besteht aus zwei sphärischen Segmenten
möglich. mit nahezu parallelen Achsen, die eine äu-
ßere Hüllschicht und eine von drei fibrö-
• pad sen Schichten bilden, welche zwei, durch
Kristalllinsen getrennte innere Hohl-
Aufmerksamkeit. Ein Element der kogniti-
räume umgeben. Der kleinere Hohlraum,
ven Funktionen, bei dem sich der mentale der sich vor der Linse befindet, wird
Fokus längerfristig auf ein spezielles The-
durch die Regenbogenhaut in zwei Kam-
ma, ein Objekt oder eine Aktivität richtet.
mern unterteilt. Beide dieser Kammern
• attention enthalten Kammerwasser. Der Hohlraum
hinter der Linse ist größer als der vordere
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Syndrom
und enthält den gallertartigen Glaskörper,
bei Kindern, Jugendlichen und Erwachse-
der durch den Cloquet-Kanal unterteilt
nen, das durch eine sehr kurze Aufmerk-
wird. Die Vorderseite der äußeren Augap-
samkeitsfähigkeit, Hyperaktivität und
felschicht wird von der transparenten
Konzentrationsschwäche gekennzeichnet
Hornhaut (Kornea) gebildet; die rückwär-
ist. Die Symptome können unterschied-
tige Seite des Augapfels ist von der licht-
lich stark ausgeprägt sein und stehen in
undurchlässigen Lederhaut (Sklera) be-
Verbindung mit funktionalen Abweichun-
deckt. Die mittlere, pigmentierte Augen-
gen des Zentralnervensystems, ohne An-
haut besteht aus Aderhaut (Choroid), Zi-
zeichen von größeren neurologischen
liarkörper und Regenbogenhaut (Iris).
oder psychiatrischen Störungen aufzuzei-
Die innere Augenhaut setzt sich aus dem
gen.
Pigmentepithel und der Netzhaut (Retina)
• attention deficit disorder
zusammen. Lichtwellen, die durch die
Linse passieren, treffen auf lichtempfind-
Aufnahme, Versorgung bei der. _. Pflegein- liche Schichten, die Stäbchen und Zapfen
tervention der _. NIC, die definiert wird der Retina, in denen Impulse erzeugt wer-
die Erleichterung der Aufnahme eines den, die via Sehnerv an das Gehirn weiter-
Patienten in eine Gesundheirspflegeein- geleitet werden. Die Augenbewegungen
richtung. werden von sechs Muskelgruppen kon-
Admission Care trolliert: den M. obliquus superiorund in-
~- Augenprothese 111

ferior sowie den M. rectus superior, infe· steuern das Öffnen und Schließen der Au- ~
rior, medialis und lateralis. genlider. ...
• eye • eyelid
Augenabweithung. konjugierte. (assoziierte Augenmuskellähmung . ..... Ophthalmoplegie.
Blicklähmung). Bezeichnung für Augenbe- • ophthalmoplegia
wegungen, bei denen die Augenachse der Augenmuskeln, äußere. Sechs Muskelgrup-
beiden Augen parallel gestellt sind. Ursa- pen, die die Bewegungen des Augapfels
che sind defekte Augenmuskeln, die es steuern. Der Musculus rectus superior
den Augen bei Ruhestellung nur ermögli- und M. rectus inferior bewegen das Auge
chen, nach derselben Seite abzuweichen. nach oben und unten; M. rectus medialis
• conjugate deviation und Rectus lateralis sind für die seitlichen
Augenbraue. I. Supraorbitaler Bogen des Augenbewegungen zuständig; M. obli-
Stirnbeins, der Augenhöhle und Stirn quus superior obliquus und obliquus infe-
voneinander trennt. 2. Bezeichnung für rior kontrollieren die Auswärtsbewegun-
die Härchen, die entlang des Knochenrü- gen des Auges.
ckens wachsen, an dem der supraorbitale • extraocular musdes (EOM)
Bogen und das Stirnbein aufeinander tref- Augennerv. ..... Nervus ophthalmicus.
fen. • ophthalmic nerve
• eyebrow
Augenpflege. Pflegeintervention der
Augenhintergrund. (Augenfundus). Bezeich- ..... NIC, die definiert wird als die Vorbeu-
nung für die innere Oberfläche des Aug- gung oder Minimierung von Gefahren
apfels. fur die Augen oder die visuelle Integrität.
• eyeground • EyeCare
Augenhöhle . ..... Orbita.
Augenpflege. Teil der Körperpflege eines
• orbit Patienten, wenn dieser krankheitsbe-
Augeninnendrutk. (intraokularer Druck). dingt selbst nicht dazu in der Lage ist
Druck, der im Augeninneren vorhanden (z.B. fehlender Lidschlag bei bewusstlo-
ist und durch den Widerstand des Kam- sen Patienten, Patienten mit Augener-
merwassers durch ein feines Netzwerk krankungen oder Augenprothesen, bei
(Trabekelsystem) reguliert wird. Die Kon- VerklebuogenNerkrustungen an den
traktion oder Entspannung der länglichen Augen eines Patienten). Die A. wird mit
Muskeln des Ziliarkörpers wirkt auf die sterilen Tupfern und einer Reinigungslö-
Größe der Öffnung im Netzwerk. Der A. sung (z.B. aCI 0,9 %) durchgeführt, wo-
hält die Form des Auges aufrecht und re- bei die Wischrichtung immer von innen
guliert metabolische Vorgänge im Auge; nach außen erfolgt (natürlicher Weg der
er ist bei Patienten mit einem ..... Glaukom Tränenflüs igkeit). Dabei ist besonders
erhöht. auf das aseptische Vorgehen zu achten,
• intraocular pressure da das Auge sehr infelttionsanfallig i t.
Augentropfen und -salben dürfen nur
Augenkammer, vordere. Teil der vorderen auf Arztanordnung verabreicht werden
Augenhöhle an der Irisvorderseite, der (Medikamentengabe).
das ..... Kammerwasser enthält. • Ophthalmie care; eye care
• anterior chamber
Augtmprothese. (Glasauge). Gläserne Pro-
Augenlid. Bewegliche, dünne Hautfalte, die these, die dem natürlichen Auge nachge-
das Auge schützt und an der sich Augen- bildet ist und in die Augenhöhle einge-
wimpern sowie Moll-Drüsen und Mei- setzt wird, aus der zuvor das Auge ent-
bom-Drüsen befinden. Der Musculus or- fernt worden ist.
bikularis und der Okulomotorius-Nerv • artificial eye
112 Augentropfen , "

Augentropfen. Flüssiges steriles Arznei- Ausfluss. Eine vom Körper freigesetzte


mittel, das mit einer Dosiervorrichtung Substanz, z.B. aus der Harnröhre oder
auf die Bindehaut (Konjunktiva) geträu- der Vagina.
felt wird. • discharge
• eyedrops
Ausfluss, blutiger. Dünner, blutig-eitriger
Augenwimper. Haare, die in Zweier- oder Ausfluss aus einer Wunde oder einem Ge-
Dreierreihen entlang der Augenlider vor schwür.
den Moll-Drüsen wachsen, welche sich • sanies
vor den Meibom-Drüsen befinden. Ausfluss, vaginaler. Absonderung von Se-
• eyelash kret aus der Scheide, wobei klare oder
helle weißliche Flüssigkeit normal ist.
Aura. 1. Empfindung, z.B. von Helligkeit
Der A. setzt sich aus Sekreten der Drüsen
oder Wärme, die einem Migräne- oder
im Gebärmutterhals zusammen. Bei Ent-
Epilepsieanfall vorausgeht. 2. Abstrahlung
zündungen der Scheide oder des Gebär-
(Emanation) von Licht oder Farbe, die
mutterhalses (Zervix) vermehrt sich der
eine Person umgibt und auf einer Kirlian-
A. meist, nimmt einen üblen Geruch an
Photographie sichtbar wird.
und erzeugt Juckreiz in der Scheide oder
• aura
am äußeren Genital.
aural. Zum Ohr oder Hörvermögen gehö- • vaginal discharge
rend. Ausführungsgang. Der Gang, durch den
• aural eine Drüse Sekretionen absondert.
• efferent duct
Auricula. Äußeres Ohr, Ohrmuschel.
(-+ Ohr) - adj. aurikular. Auskultation. Abhören von Geräuschen
• auricle im Körper, um den Zustand von Herz,
Blutgefaßen, Lunge, Pleura, Magen-
aurikulokranial. Zum äußeren Ohr (Auri- Darm-Trakt oder anderen Organen zu
cula) und zum Schädel (Cranium) gehö- untersuchen oder fötale Herzgeräusche
rend. festzustellen. Die A. kann direkt ohne
• auriculocranial Hörhilfe erfolgen, üblicherweise wird je-
doch ein -+ Stethoskop verwendet, um
aurikulotemporal. Das äußere Ohr (Auri- Häufigkeit, Intensität, Dauer und Quali-
cula) und die Schläfe (Tempora) betref- tät der Geräusche zu bestimmen.
fend. [Ia!.: auscultare, abhören]
• auriculotemporal
auscultation
Auris dextra. Lat. für rechtes Ohr. ausräu<hern. Desinfektion durch Expositi-
• auris dextra (a.d.) on eines Gegenstandes oder Objektes mit
Pestizidrauch.
Auris extema. Äußeres Ohr, bestehend aus
Ohrmuschel und äußerem Gehörgang. • fumigate
• external ear Ausreißen, Vorsi<htsmaßnahmen gegen.
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
Auris sinistra. Lat. für linkes Ohr.
• auris sinistra (a.s.) niert wird als die Minimierung des Risi-
kos, dass ein Patient eine Behandlungs-
ausfällen. (präzipitieren). Isolieren einer Sub- einrichtung olme Erlaubnis verlässt,
stanz aus einer Lösung mit anderen Sub- wenn dies eine Bedrohung für die Si-
stanzen; die isolierte Substanz setzt sich cherheit des Patienten oder anderer Per-
auf dem Boden ab. sonen darstellt.
• precipitate • Elopement Precautions
•.- Australian L1ft 113

Ausrichtung. Platzierung bzw. Erhaltung Ausspülung. Verdrängung bzw. Aussto-


von Körperstrukturen in ihren normalen ßung eines Gases oder flüchtigen Anäs-
anatomischen Positionen, wie z.B. Aus- thetikums durch die Einleitung eines an-
richtung eines Knochenbruchs. deren.
• alignment • washout
Ausschabung. -+ Kürettage Austauschtransfusion, des Neugeborenen.
Austauschen von 75 bis 85% des zirkulie-
Ausscheiden, Selbstpflegedeftzit. Aner- renden Blutes eines Neugeborenen mit
kannte NANDA-Pflegediagnose, die den gleichen Mengen von Blutkonserven zur
Zustand eines Patienten beschreibt, der Unterstützung der Sauerstoffkapazität des
nicht in der Lage ist, alleine auf die Toi- Blutes bei Eryhtroblastose neonatorum.
lette zu gehen. Ausschlaggebende Merk- Durch die Transfusion werden Rh- und
male für dieses S. sind die Unfähigkeit AB Null-Antikörper, sensibilisierte, hä-
des Patienten, die Toilette oder den molysierende Erythrozyten sowie ange-
achtstuhl zu erreichen, die Unfähigkeit, sammeltes Bilirubin entfernt.
sich zu setzen bzw. aufzustehen, die Un- • exchange Iransfusion in the newborn
fiihigkeit, die notwendigen Kleidungs-
stücke aus- und anzuziehen sowie die Australia·Antigen. Frühere Bezeichnung
Unfähigkeit, sich nach der Toilette ange- für das Hepatitis-B-Oberflächen-(sur-
me sen zu reinigen. Darüber hinaus ist face)-Antigen HBsAg. Pflegende müssen
der Patient möglicherweise nicht in der besondere Vorsichtsmaßnahmen ergrei-
Lage, die Toilettenspülung zu betätigen fen, um eine -+ Autoinokulation in Dialy-
bzw. den Nachtstub I zu leeren. seabteilungen, Blutbanken und Labors zu
• self-care deficit, toileting verhindern.
• Australia antigen
Ausscheider. Person, die keine Anzeichen
bzw. Symptome einer ansteckenden Australian Lift. (Australia-Griff; Hakengriff).
Krankheit hat, aber Viren bzw. Bakterien Mobilisationstechnik, die es zwei Pflege-
ausscheidet. (-+ Dauerausscheider) personen ermöglicht, einen immobilen
• active carrier Patienten zum Kopfende eines Bettes zu
bewegen. Der Patient muss bei dieser
Ausscheidung, Unterstützung der Selbst· Technik seinen Kopf selbst halten kön-
pflege. .... Pllegeintervention der NIC,
die definiert ist als die Unterstützung ei-
ner Person bei der Ausscheidung.
• Self-Care Assistance: Toileting
Ausscheidungsstoffe. Verbleibende Stoff-
wechselprodukte, nachdem Sauerstoff
und Nährstoffe an die Zellen im Körper
abgegeben wurden. Zu den A.n zählen
hauptsächlich Kohlendioxid (C02 ) und
Wasser (H 20) sowie Natriumchlorid
(NaCl) und lösliche, stickstoffhaltige Sal-
ze, die mit Stuhl, Urin und ausgeatmeter
Luft abgegeben werden.
• waste products
Außenrotation. Auswärtsdrehung, von der
Körpermittellinie weg, z.B. wenn ein Fuß
nach außen gedreht wird.
• external rotation Australian Lift. Australia-Griff.
114 Australian L1h -;._

nen. Die Pflegekräfte stehen an beiden Gewichts verlieren. Bei einer Aids-Er-
Seiten des Bettes in Höhe des Patienten krankung verschlimmert der schlechte Er-
und schauen zum Kopfteil des Bettes. nährungszustand die Situation zusätzlich.
Die Hände der Pflegepersonen sind un- • wasting syndrome
ter den leicht angewinkelten Oberschen-
keln des Patienten verschränkt, die bei- aut(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
den anderen Hände fassen am Gestänge »selbst, unmittelbar<<.
des Kopfteiles an(= Australian Lift), wo- (griech.: autos, selbst]
bei die Schultern der Pflegepersonen zu- • aut(o)-
einander zeigen und so den Patienten fi- Autismus. Mentale Störung, die durch ein
xieren. Eine weitere Variante ist das Ver- extremes Rückzugsverhalten und ab-
schränken der anderen beiden Hände norme Versunkenheit in Fantasien in Ver-
hinter dem Rückende Patienten (Aus- bindung mit Wahnvorstellungen, Halluzi-
tralia-Griff, Hakengriff). Anschließend nationen und die Unfähigkeit charakteri-
wird dieser auf ein gleichzeitiges Kom- siert ist, mit andern zu kommunizieren
mando zum Kopfende des Bettes bewegt. oder zu interagieren. - adj. autistisch.
Bei dieser Mobilisationstechnik hat der (griech.: autos, selbst I
Patient nur geringe Möglichkeiten, aktiv • autism
an der Mobilisation teilzunehmen. Daher
sollten aktivierendere Techniken immer Auti$mus, infantiler. Umfassende Entwick-
vorgezogen werden, falls die - Ressour- lungsstörung, die durch die unphysiologi-
cen des Patienten die zulassen. (s.a. sche emotionale, soziale und sprachliche
Abb. S. 397) Entwicklung eines Kleinkindes gekenn-
• australian Lift zeichnet ist. Die Symptome äußern sich
in einem gestörten Bezugsverhalten ge-
Austreibungsperiode. (Austreibungsphase). genüber Personen, Gegenständen und Si-
Die zweite wichtige Phase unter der Ge- tuationen. Der i. A. kann als Folge einer
burt. Sie beginnt mit der vollständigen organischen Hirndysfunktion auftreten,
Eröffnung des Muttermundes (etwa 10 die vor dem dritten Lebensjahr ausbricht.
cm) und endet mit der Geburt des Kindes. • infantile autism
Das Kind wird nun mit jeder Wehe tiefer Autoagglutination. Die Verklumpung (Ag-
in den Geburtskanal geschoben, bis es glutination) von roten Blutzellen (Ery-
schließlich am Beckenboden ankommt throzyten) durch das körpereigene Serum
und am Scheidenausgang sichtbar wird. einer Person oder durch bestimmte Anti-
Sobald die Frau aktiv mitpresst, spricht gene, wie etwa Bakterien.
man von der aktiven A. bzw. Pressperi- (griech.: autos, selbst; lat.: agglutinare,
ode. Die gesamte A. sollte nicht länger als verkleben]
2 h dauern. • autoagglutination
Während der A. braucht die Frau beson-
ders viel Zuwendung und Unterstützung Autoaggression. Angriffsverhalten, das
durch die Hebamme und den Partner. durch Gewalt gegen den eigenen Körper
(s. a. Eröffnungsphase) gekennzeichnet ist. Tritt häufig als Symp-
• expulsive stage; stage of expulsion; tom bei bestimmten psychiatrischen
second stage of Iabor Erkrankungen auf (z.B. frühkindlicher
Autismus; bei bestimmten Psychosen
Auswurf. --+ Sputum.
des schizophrenen Formenkreises).
• sputum Auch das Entfernen von Zugängen (Ka-
Auszehrung. (Kräftezerfall). Zustand, gekenn- theter, Drainagen etc.) oder die Verwei-
zeichnet durch starken Gewichtsverlust, gerung von Speisen und Getränken i 1
chronisches Fieber und Durchfall (Diar- eine Form des autoaggressiven Verhal-
rhö). Dabei kann der Patient innerhalb ei- tens. Die erste Pflegemaßnahme bei ei-
nes Monats bis zu lOo/o seines normalen nem autoaggressiven Patienten ist der
~:. - Autohypnose 115

Schutz: der Patient selbst, Mitpatienten, Stimulation des eigenen Körpers ohne die
Personal und Besucher müssen vor chä- Teilnahme eines Partners erfolgt. 2. Sexu-
den bewahrt werden. Der gesamte Ver- elle Gefühle oder Wünsche, die ohne ei-
lauf muss anschließend dokumentiert nen externen Reiz auftreten. 3. (In der
werden. ln jedem Fall ist der Arzt zu in- Freudschen Psychoanalyse) Frühe Phase
formieren. Ggf. kann eine psychiatrische der psychesexuellen Entwicklung, die in
Begutachtung mit anschließender Ein- der oralen und analen Phase auftritt. (s.a.
weisung erforderlich sein. Bei leichteren Narzissmus) - adj. autoerotisch.
Formen kann das Signalisieren von Ge- [griech.: autos, selbst; eros, Liebe]
sprächsbereitschaft, sowie beruhigendes • autoeroticism
Vorgehen schon eine echte Hilfe sein. autogen. I. Selbsttätig. 2. Aus dem eige-
• autoaggression nen Organismus (Individuum) stam-
Autoantigen. Endogener Körperbaustein, mend, z.B. ein Toxin, Impfstoff oder auto-
der die Produktion von --> Autoantikörpern genes Transplantat.
stimuliert und dadurch eine Autoimmun- [griech.: autos, selbst; genein, produzie-
reaktion bewirkt. ren]
[griech.: autos, selbst; anti, gegen; genein, • autogenaus
produzieren]
autoantigen Autogenes Training. Pflegeintervention
der -+ NIC, die definiert wird als die Un-
Autoantikörper. Ein __. Immunglobulin, das terstützung bei der Selbstsuggestion von
aufgrund einer fehlerhaften Erkennung Gefühlen der Schwere und Wärme zum
gegen körpereigenes Gewebe reagiert. Zweck der Entspannung.
Normale Körperproteine können durch • Autogenie Training
Chemikalien, infektiöse Organismen oder
therapeutische Medikamente zu --> Auto- Autogenes Training. Mentale, schrittweise
antigenen umgebildet werden. A. werden Entspannung des gesamten Körpers
z.B. gegen gastrische Zellen bei perniziö- durch Selbstsuggestionen. Auf einen Kör-
ser Anämie, gegen Blutplättchen (Throm- perteil bezogene Konzentrationsübungen
bozyten) bei einer Autoimmunthrombo- (Schwere, Wärme, Ruhe) führen zur Sen-
zytopenie und gegen Antigene auf der kung des Muskeltonus inkl. Blutdruck,
Oberfläche von Erythrozyten bei einer hä- Puls und Atmung, zur Steigerung der
molytischen Autoimmunanämie gebildet. Durchblutung und zur psychischen Ent-
[griech.: autos, selbst; anti, gegen] spannung. Kann autodidaktisch, besser
• autoantibody aber durch Anleitung erlernt werden.
• autogenic Training
autodlthon. I. Zu einer Krankheit (oder
einem Zustand) gehörend, die offensicht- Autohämolyse. Zerstörung der Erythrozy-
lich auf den Körperteil beschränkt bleibt, ten durch hämelytische Agenzien, die im
wo sie zuerst aufgetreten sind. 2. Be- körpereigenen Blut vorhanden sind.
schreibung für ein plötzliches Auftreten [griech.: autos, selbst; haima, Blut; lysein,
von Wahnvorstellungen. auflösen]
[griech.: autos, selbst; chthon, Erde] • autohemolysis
• autochthonaus Autohypnose. Selbsteinleitung einer
--> Hypnose durch eine Person, die da-
Autodigestion. Zustand, bei dem der Ma-
gensaft die Bauchspeicheldrüse (Pankre- durch eine Veränderung ihres Bewusst-
as) oder das körpereigene Gewebe des seinszustandes erzielt; kann auch bei Per-
Magens auflöst und verdaut. sonen auftreten, die schon mehrmals hyp-
• autodigestion notisiert wurden und für diesen Prozess
sensibilisiert sind.
Autoerotismus. I. Sinnliche sexuelle [griech.: autos, selbst; hypnos, Schlaf]
Selbstbefriedigung, die gewöhnlich durch • autohypnosis
116 Autoimmunisierung ·

Autoimmunisierung. (Autosensibilisierung). war und dann zur Infektionsstelle gelangt


Ein Prozess, bei dem das --+ Immunsystem ist.
einer Person --+ Antikörper gegen ein oder • autoinfection
mehrere körpereigene Gewebe entwickelt.
• autoimmunization Autoinfusion. Technik, bei der das Blut
durch Einschnüren der Extremitäten mit
Autoimmunität. Unphysiologisches Merk- Hilfe von Bandagen den zentralen Orga-
nen zugefUhrt wird; kann zur Kontrolle
mal oder Zustand, bei dem der Körper
Reaktionen gegen Bestandteile des eige- einer Blutung in der Chirurgie eingesetzt
werden oder dazu dienen, einen relativ
nes Gewebes entwickelt; die A. kann zu
--+ Hypersensibilität und --+ Autoimmun- blutarmen chirurgischen Bereich zu
krankheilen führen . schaffen.
• autoimmunity • autoinfusion

Autoimmunkrankheit. Gruppe von Erkran- Autoinokulation. Die unbeabsichtigte


Übertragung eines krankheitserregenden
kungen, die durch die Beeinträchtigung
Mikroorganismus (--+ Inokulation), der
oder Veränderung der Funktionen des
durch den Kontakt mit einer Läsion des
--+ Immunsystems gekennzeichnet sind,
eigenen Körpers entstanden ist und eine
was zur Produktion von --+ Antikörpern ge-
Sekundärinfektion bewirkt.
gen körpereigene Zellen führt. Die nor-
• autoinoculation
malerweise in den Zellen vorhandenen
--+ Autoantigene stimulieren die Entwick- Autointoxikation. Vergiftung, die durch
lung von Autoantikörpern, welche wie- körpereigene Substanzen verursacht wird,
derum die Antigene der körpereigenen z.B. durch --+Toxine einer Stoffwechselstö-
Zellen nicht von denen externer Antigene rung.
unterscheiden können und in der Folge [griech.: autos, selbst; lat.: in, hinein;
gegen die Körperzellen agieren und da- griech.: toxikon, Gift]
durch lokalisierte sowie systemische Re- • autointoxication
aktionen verursachen. Diese Reaktionen
betreffen das Epithel- und Bindegewebe Autointoxikation, intestinale. Selbstvergif-
des Körpers und lösen verschiedene tung infolge einer Absorption von giftigen
Krankheiten aus. Man unterscheidet be- oder schädlichen Substanzen aus dem
kannte oder vermutete hämatologische, Darm (Intestinum).
rheumatologische, neurologische und en- • scatemia
dokrine Störungen im Zusammenhang Autoklav. Gerät zur Hochdrucksterilisati-
mit der --+ Autoimmunität. on von medizinischen Instrumenten oder
• autoimmune disease anderen Gegenständen.
• autoclave
Autoimmunreaktion. Immunreaktion ge-
gen körpereigene Substanzen. Eine A. bil- Autolyse. Spontane Zerstörung von Gewe-
det die Grundlage für --+ Autoimmunkrank- be durch intrazelluläre Enzyme; tritt im
heiten. Die Ursache ist meist ungeklärt. Allgemeinen nach dem Tod auf.
• autoimmune reaction • autolysis
Automatie. Eigenschaft eines spezialisier-
Autoimmuntoleranz. Das Fehlen einer Im- ten Gewebes, die eine Selbstaktivierung
munreaktion gegen körpereigene Antige- durch spontane Entwicklung eines Akti-
ne. (s.a. Autoimmunreaktion) onspotentials ermöglicht, z.B. bei den
• self-tolerance Schrittmacherzellen im Herzen.
• automaticity
Autoinfektion. Infektion durch einen
Krankheitserreger, der bereits in einem Automatismus. l. Unwillkürliche Funktion
anderen Körperteil im Körper vorhanden eines Organsystems, das von einem sieht-
'!' · Autostimulation 11 7

baren externen Stimulus unabhängig ist, regbaren kontraktionsfähigen Fortsätze


z.B. der Herzschlag, oder das zwar von ei- der glatten Muskulatur ermöglicht, wo-
nem externen Reiz abhängig ist, aber durch Gefäße verengt und erweitert wer-
nicht bewusst kontrolliert werden kann, den können. Dies erlaubt dem organi-
z.B. die Dilatation der Pupillen. 2. Theo- schen System, trotz Variationen des sys-
rie, nach der der Körper als Maschine temischen arteriellen Drucks einen kon-
agiert, und der Geist, dessen Aktivitäten stanten Blutfluss zu gewährleisten; dies
ausschließlich aus Hirntätigkeiten be- ist ein wichtiger Mechanismus, um die
stehen, ein nicht kontrollierbarer Anhang metabolischen Bedürfnissen eines Organs
des Körpers ist. 3. Mechanisches, wieder- zu erfüllen.
holtes und zielloses Verhalten, das nicht [griech.: autos, selbst; lat.: regula, Regel]
bewusst kontrolliert wird, z.B. bei einer • autoregulation
psychomotorischen Epilepsie, Hysterie
oder beim Schlafwandeln. Autoregulierung. Ein Plan für Patienten,
[griech.: automatismos, Eigenwirkung] der ihnen hilft, gesundheitsgefährdende
Verhaltensweisen abzubauen. Dazu ge-
• automatism
hören Selbstüberwachung, Selbstbeur-
autonom. (selbstständig/unabhängig). I. Über teilung und Selbstbestätigung.
die Eigenschaft verfügend, unabhängig, • self-regulation
ohne äußere Einwirkungen funktionieren
zu können. 2. Zum autonomen Nerven- Autorität. Beziehung zwischen zwei oder
system gehörend. mehreren Personen oder Gruppen, die
[griech. : nach eigenen Gesetzen] durch einen erkennbaren Einfluss charak-
• autonomic terisiert wird, den eine Person mittels Ide-
en, Befehlen, Vorschlägen oder Anleitun-
Autonomie. Die Fähigkeit oder Neigung, gen auf die anderen ausübt.
selbstständig zu funktionieren. - adj. au-
• authority
tonom.
[griech.: autos, selbst; nomos, Gesetz] Autosensibilisierung . ..... Autoimmunisierung.
• autonomy • autoimmunization
Autoplastik. Verfahren in der plastischen Autosom. Jedes Chromosom, das kein Ge-
Chirurgie, bei dem körpereigene Gewebe schlechtschromosom (Heterosom) ist; die
übertragen (transplantiert) werden, um A.en treten als homologe Paare in somati-
durch Krankheiten oder Verletzungen ge- schen Zellen auf. Der Mensch hat 22 Paare
schädigte Körperstellen zu ersetzen. von A.en, die bei der Übermittlung aller
• autoplasty genetischen Merkmale und Faktoren be-
Autopolyploidie. Zustand mit mehr als teiligt sind, welche nicht geschlechtsbezo-
zwei identischen oder fast identischen gen sind.
Chromosomensätzen pro Zellkern. - adj. • autosom
autopolyploid. Autosplenektomie. Progressives Schrump-
• autopolyploidy fen der Milz, das bei einer Sichelzellen-
Autopsie. Ärztliche Untersuchung nach anämie auftritt. Die Milz wird durch
dem Tod eines Menschen, um seine To- fibröses Gewebe ersetzt und damit funk-
desursache zu bestätigen oder zu bestim- tionsuntüchtig.
men. (s.a. Sektion) - adj. autoptisch. [griech.: autos, selbst; splen, Milz; ektome,
[griech.: autos, selbst; opsis, Sicht] herausschneiden]
• autopsy • autosplenectomy

Autoregulation. Fähigkeit von Körperge- Autostlmulation. Bezeichnung für selbst-


weben, den eigenen Blutfluss oder meta- erfolgende Stimulationen durch mentale
bolische Aktivitäten zu regulieren. Die A. oder körperliche Verhaltensweisen. Eine
des Blutflusses wird durch die selbst -er- physiologische körperliche A. erfolgt
118 Autostimulation :

häufig unbemerkt durch treichungen AV. I. Abkürzung für atrioventrikulär.


über Gesicht, Hände u.ä. Monotone A. 2. Abkürzung für arteriovenös.
macht sich durch Klopfen, Schaukeln, . AV
Rufen und ingen bemerkbar, pathologi-
sche A. durch wiederholte, teilw. auro- AV-Biock. Abkürzung für ..., atrioventrikulä-
agressive Maßnahmen (Kratzen, Schla- rer Block.
gen, Reiben) bis zu Verletzungen durch • atrioventricular block; AVB
Klingen, Nägel u.ä. (.... Visualisierung) Aversion, sexuelle. Anhaltende und sehr
aurostimulation starke Abneigung gegen bzw. Vermeidung
jeglichen sexuellen Kontakts mit einem
Autosuggestion. Vorstellung, Gedanke,
Partner.
Einstellung oder Überzeugung einer Per- • sexual aversion disorder
son in der Art einer Formel oder Be-
schwörung, um damit das eigenen Verhal- Aversionstherapie. Form der Verhaltens-
ten zu beeinflussen und zu kontrollieren. therapie, bei der Bestrafungen oder uner·
[griech.: autos, selbst; lat.: suggere, vor- freuliche bzw. schmerzhafte Reize, etwa
schlagen] ein Elektroschock oder Übelkeit auslösen-
• autosuggestion de Medikamente, genutzt werden, um un-
erwünschte Verhaltensweisen zu unter·
Autotransfusion. -+ Pflegeintervention der drücken.
NIC, die definiert wird als das Auffan- [lat.: aversus, abgewandt]
gen und Reinfundieren von während ei- • aversion therapy
ner Operation oder postoperativ aus ei-
ner sauberen Wunde verlorenem Blut. AV-Fistel. Kurzbezeichnung für ..., arterio-
• Autotransfusion venöse Fistel.
• arteriovenous fistula
Autotransfusion. (Eigenblutübertragung). Die
Sammlung, Behandlung mit Gerinnungs· AV-Intervall. (AV-Überleitungszeit; atrioventriku-
stoffen (Antikoagulation), Filtration und läre Überleitungszeit). Zeit zwischen Erre-
Wiederzuführung (Reinfusion) von Blut, gungsanfang von Vorhof und Kammern;
das zuvor von derselben Person gewon- entspricht der PQ-Zeit im ..., EKG.
nen wurde (z.B. präoperativ oder intra- • A-V intervall
operativ aus dem Wundgebiet). Die A. avirulent. Nicht aktiv, nicht ansteckend,
kann bei größeren Verletzungen, während nicht pathogen.
ausgedehnten Operationen angewandt [griech.: a, nicht; lat.: virus, Gift]
werden, wenn das Blut aus einer sterilen • avirulent
Blutungsstelle oder präoperativ aus einer
Vene aufgefangen wurde. Avitaminose. (Vitaminmangelkrankheit).
• autotransfusion Schwerer Vitaminmangel; Erkrankung,
die durch ein Defizit in der Ernährung
Auxiliaratmung. Einsetzen der Atemhilfs- oder einen Absorptionsmangel eines oder
muskulatur zur Unterstützung einer for- mehrerer Vitamine verursacht wird. Bei-
cierten Atmung. Vornehmlich bei Pa- spiele sind ..., Skorbut (Vitamin-C-Man-
tienten mit schwerer Atemnot. Diese gel) oder..., Beriberi (Vitamin B1 -Mangel).
stützen sich typischerweise seillieh mit • avitaminosis
den Armen ab, der Kopf ist durch An-
spannen der Schulter- und Halsmuskula- AV-Knoten. -+ Atrioventrikuarknoten.
tur gerade oder leicht nach hinten ge- • atrioventricular node
neigt; Körperhaltung und Gesichtsaus-
axial. Auf der Achse einer Körperstruktur
druck zeigen deutlich Anspannung und
Angst. (s.a. Dyspnoe; Orthopnoe) oder eines Körperteils oder in Richtung
der Achse liegend bzw. dazu gehörend.
• auxiliary breathing
• axial
Adfa. (Achsei/Schultergewölbe). Pyramiden-
förmig gebildete Höhle unterhalb der
ckung und Beugung des Kopfes ermög-
licht.
II
Schulter zwischen Oberarm und Thorax- [griech.: axon, Achse]
seite. •axis
[lat.: Flügel]
Aal. (Achsenzylinder/Neuroaxon). Im Allge-
•axilla meinen ein langer, schmaler Fortsatz ei-
ner Nervenzelle (-+ Neuron), der Aktions-
AllllldluUtlon. Die operative Entfernung potentiale oder sich selbst fortpflanzende
von Lymphknoten aus der Achselhöhle
Nervenimpulse weiterleitet. (-+ Nerv; Ner-
(Axilla) zu diagnostischen Zwecken, z.B.
venfaser)
zur Einstufung (-+ Staging) von bösarti-
gen Geschwülsten in pathologische Sta- .axon
dien. Axalaotmesls Unterbrechung der Konti-
•axillary (lymph) node dissection nuität eines -+Axons durch Nervenverlet-
zung mit nachfolgender Degeneration des
~ Eine der Lymphdrüsen der distalen Nervenwandsegments.
Achselhöhle, die vor Infektionen im Tho- [griech.: axon, Achse; temnein, schneiden]
raxraum, in den Armen und im Nacken • axonotmesis
schützen und Lymphflüssigkeit aus diesen
Bereichen ableiten. Die 20 bis 30 Axillar-
llcaltrdu. Ein neuronaler Reflex, bei dem
sich ein afferenter Impuls entlang einer
knoten werden in eine laterale, eine ante-
-+ Nervenfaser von einem Zellkörper ent-
riore, eine posteriore, eine zentrale und
fernt, bis er eine Verzweigung erreicht, an
eine mediale Gruppe unterteilt.
der er zu einem Endorgan gelenkt wird,
• axillary node ohne in den Zellkörper einzudringen. Ein
A. ist kein komplexer Reflexbogen, des-
Alllllilrlftie. Vertikale Orientierungslinie halb kein richtiger Reflex.
auf der Brustwand, die zwischen der ante-
rioren und der posterioren Falte der Ach- • axon reflex
sel verläuft. Axaplaslu. Zellplasma (Zytoplasma) eines
• axillary line -+Axons.
•axoplasm
Allllrllllte, ............ (linea axillaris anterior).
Imaginäre, senkrechte Linie entlang der
Körperwand, die die Fortsetzung der Li-
nie zwischen der vorderen Axillarfalte Additlt.(Säuregehalt). »Stärke<< einer -+ Säu-
und dem Oberarm bildet. re; Schärfe eines Geschmacks; Fähigkeit
• anterior axillary line (AAL) einer chemischen Substanz, Wasserstoff-
ionen in einer wässrigen Lösung abzuge-
Alllflrtlmpttlblr. Die Körpertemperatur, ben; angegeben in -+ pH.
die mit Hilfe eines Thermometers in der [lat.: acidus, sauer]
Achselhöhle gemessen wird. Die Ergeb- •acidity
nisse liegen im Allgemeinen um 0,5 bis
l°C unter der oralen Temperatur (d.h. im
uldopbl -+ oxyphil.
.acidophil
Mund gemessen) .
• axillary temperature Addole. Abnorme Steigerung der Wasser-
stoffionen-Konzentration im Körper auf-
Alk. (Achse). 1. Eine Linie, die durch das grund der Akkumulation einer -+ Säure
Körperzentrum oder durch einen be- bzw. des Verlustes einer -+ Base. Die ver-
stimmten Körperbereich verläuft, z.B. A. schiedenen Formen der A. werden nach
frontalis, A. binauricularis, A. basifacial. ihren Ursachen benannt, also entweder
2. Der zweite Halswirbel, auf dem der -+ respiratorische Azidose oder -+ metaboli-
-+ Atlas sitzt und der die Drehung, Stre- sche Azidose. Die Behandlung zielt auf
II eine Wiederherstellung des Gleichge-
wichts ab. (s.a. Alkalose)- adj. azidotisch.
[lat.: acidus, sauer; griech.: osis, Zustand]
versagen und Laktatazidose. (-+ Azidose,
respiratorische) (s.a. Alkalose, metabolische)
• metabolic acidosis
•acidosis
Alidlsl, . . . tubullre. Nierenstörung,
Azidose. diiiMiisdle. Azidose, die zusam- einhergehend mit andauernder Dehydra-
men mit einem Diabetes mellitus infolge tation (Wasserentzug), metabolischer
einer übermäßigen Ketonkörperprodukti- -+Azidose, Hypokaliämie, Hyperchlorä-
on bei der Oxidation von Fettsäuren auf- mie und -+ Nephrokalzinose, infolge einer
tritt. Unfähigkeit der Niere, Bikarbonat im
[griech.: diabainein, hindurchgehen; lat.: Körper zurückzuhalten und den Urin an-
acidus, Säure; griech.: osis, Zustand.] gemessen zu versäuern. Typische Anzei-
•diabetic acidosis chen und Symptome einer r.t.A. sind, vor
allem bei Kindern, Appetitlosigkeit
Azidose. ~ Exzessive Üher- (Anorexie), Erbrechen, Obstipation, ver-
säuerung der Körperflüssigkeiten, die mindertes Wachstum, übermäßige Harn-
durch eine Erhöhung von Kohlendioxid produktion, Nephrokalzinose und Rachi-
im Blut verursacht wird. Eine h. A. kann tis. Darüber hinaus können bei Erwachse-
sekundär nach einer Lungeninsuffizienz nen und Kindern Infektionen des Harn-
auftreten. Wenn Kohlendioxid im Blut ak- trakts sowie Pyelonephritis auftreten.
kumuliert, nimmt die -+ Azidose zu. [lat.: acidus, sauer]
[griech.: hyper, darüber; kapnos, Dampf; • renal tubular acidosis (RTA)
lat.: acidus, sauer; osis, Erkrankung] Alfdlst, l'llllll tulndln, dl.dalt. Nierener-
•hypercapnic acidosis krankung, die von einer übermäßigen
Säureakkumulation und Bikarbonataus-
Azidose. ~. Aufrechterhaltung scheidung geprägt ist. Krankheitsursache
des normalen Blut pH-Werts (Erwachse- ist ein Versagen der distalen Nierentubuli
ner/Kind: 7,35-7,45) trotzverringerter Bi- in Bezug auf die Sekretion von Wasser-
karbonatkonzentrationen im Blut bzw. ei- stoffionen, was zu einer verringerten Aus-
nes erhöhten PC0 2 • scheidung von titrierbaren Säuren und
[lat.: compensare, ausgleichen, acidus, Ammonium sowie zu einer Erhöhung der
sauer; griech.: osis, Zustand.] mit dem Harn ausgeschiedenen Kalium-
• compensated acidosis und Bikarbonatmengen führt. Diese Form
der Azidose findet sich hauptsächlich bei
Azidose. llllll1lolisc.' -+ Azidose, bei der Frauen, Heranwachsenden sowie bei Kin-
überschüssige Säuren den Körperflüssig- dern. Eine sekundäre renal-tubuläre Azi-
keiten zugeführt werden und -+ Bikarbonat dose tritt im Zusammenhang mit zahlrei-
verloren geht. Bei Mangelernährung und chen anderen Störungen auf, wie z.B. bei
einem unkontrollierten Diabetes mellitus Leberzirrhose, Unterernährung, Auszeh-
ist keine Glukose für die Oxidation zur Er- rung und verschiedenen genetischen Stö-
nährung der Zellen vorhanden. Die Plas- rungen.
mabikarbonatreserven des Körpers wer- • distal renal tubular acidosis (distal
den verwendet, um die entstehenden Ke- RTA)
tonkörper zu neutralisieren, was zu einem
Abbau der Körperfette zur Aufrechterhal- .Aiidosl. nllpll'lltalfsdlal. -+ Azidose
infolge
tung der Energieversorgung führt; da- unzureichender C0 2 -Abatmung, gekenn-
durch kann ein Mangel an Glukose kom- zeichnet durch erhöhten pC0 2, Kohlen-
pensiert werden. Die m. A. tritt auch auf, säureüberschuss und erhöhter H-Ionen-
wenn eine Oxidation ohne ausreichende Konzentration im Plasma. Ursachen kön-
Sauerstoffmenge stattfindet, z.B. bei Herz- nen eine verminderte Lungenbelüftung
insuffizienz oder Schock. In der Folge durch Obstruktion oder eine Unterdrü-
kommt es zu starken Durchfällen, Nieren- ckung der Atemreflexe durch Narkotika,
-
Sedativa, Hypnotika oder Anästhetika
sein. Die verminderte Belüftung der Lun-
ge (Hypoventilation) verhindert die Aus-
scheidung von Kohlendioxid, welches sich
als Folge im Körper mit Wasser zu Koh-
-
tozoen im Sperma; Ursachen können
Fehlfunktionen der Hoden (Testikel),
-
Fehlen von Sperma-

Kombinations-Chematherapien oder eine


Blockade der Nebenhoden (Epididymis)
lensäure verbindet und den pH-Wert des sein.
Blutes herabsetzt. Typische Symptome ei- [griech.: a, kein; zoon, Tier; sperma, Sa-
ner r. A. sind Kopfschmerzen, Dyspnoe, men]
Zittern der Hände und Füße, Tachykardie, • azoospermia
Hypertonie und Gefäßerweiterung (Vaso-
dilatation). Die falsche Therapie einer
Azallmie. Auftreten von exzessiven Men-
gen an Stickstoffverbindungen im Blut.
akuten r. A. kann zu Koma und zum Tod
Dieser toxische Zustand wird dadurch
führen. (s.a. Azidose, metabolische; Alkalo-
se, respiratorische) verursacht, dass die Nieren keinen Harn-
[lat.: acidus, sauer] stoff aus dem Blut entfernen können; Cha-
rakteristikum einer ---> Urämie.
• respiratory acidosis
[franz.: azote, Stickstoff; griech.: haima,
Blut]
Azidurie Übermäßige Ausscheidung von azotemia
--->Säure im Urin; kann durch eine Ernäh-
Übermäßige Ausscheidung von
rung mit viel tierischem Eiweiß bzw. be-
Stickstoff in Verbindung mit Harnstoff im
stimmten Früchten ausgelöst werden; fer-
Urin.
ner kann die A. verursacht werden durch
[franz.: azote, Stickstoff; griech.: ouron,
die Einnahme bestimmter Arzneimittel
Urin]
zur Behandlung von Harnwegserkran-
kungen, durch eine angeborene Stoff- •azoturia
wechselstörung oder durch eine ---> Ketoa- Azur, Gruppe von Methylthionin- oder
zidose. Phenothiazin-Farbstoffen, die zur Anfär-
[lat.: acidus, sauer; griech.: ouron, Urin] bung von Blutzellen und Zellkernen ver-
•aciduria wendet werden.
azure
Azoflnil;toflo Stickstoffhaltige Substan- Das Fehlen eines bläulichen
zen, die zum Färben z.B. von Geweben Aussehens von Haut und Schleimhäuten
verwendet werden; einige Formen der A. betreffend.
sind potentiell karzinogen. (---> Karzinogen) [griech.: a, nicht; kyanos, blau]
azo dye •acyanotic
B

.B
1. Chemisches Symbol für Bor.

8L Chemisches Symbol für ---+ Barium.


einer Armlähmung auftritt, wenn der
Arm auswärtsgedreht wird (Supination),
und 5. der Bewegungsablauf, wenn ein
Patient in Rückenlage mit über der Brust
•Ba verschränkten Armen versucht, zum Sit-
BA. Bundesausschuss der Arbeitsgemein- zen zu kommen; dabei wird der Ober-
schaften für Lehrerinnen und Lehrer für schenkel der betroffenen Seite gebeugt
Pflegeberufe. und die Ferse angehoben, während das
Bein der nicht betroffenen Seite flach lie-
Ballldose Infektion, verursacht durch gen bleibt.
Protozoen der Gattung Babesia. Der Para- [J. Babinski]
sit gelangt durch einen Biss der Zeckenart • Babinski's sign
Oxodes dammini in den Wirt und infiziert

-Blues
die roten Blutzellen.
[V. Babes, rumänischer Bakteriologe,
1854-1932] Starke Stimmungsschwankun-
.babesiosis gen und emotionale Labilität während der
ersten Tage nach der Geburt. Besonders
BliinlllllllleL Beugung des großen Fuß- am dritten Wochenbetttag werden viele
zehs zum Fußrücken (Dorsalflexion) mit Frauen durch die körperliche und seeli-
facherförmiger Spreizung der anderen Ze- sche Anstrengung von Schwangerschaft
hen, die durch festes Streichen über den und Geburt und die Angst vor der neuen
seitlichen (lateralen) Rand der Fußsohle Herausforderung von ihren Gefühlen
ausgelöst wird. Dieser Reflex ist bei Neu- überwältigt, sind gereizt, brechen häufig
geborenen normal, bei Kindern und Er- in Tränen aus und fühlen sich ihren neuen
wachsenen jedoch unphysiologisch. Aufgaben oft nicht gewachsen. Durch Mü-
[J. Babinski, französischer Neurologe, digkeit, Stress, Spannungen innerhalb der
1857-1932] Familie oder unsensible Äußerungen von
.Babinski's reflex Freunden, Familienangehörigen oder
MinsldZaidlen. (Pyramidenbahnzeichen). Pflegepersonal kann der B. verstärkt wer-
Eine Reihe von Einzelreaktionen (---+ Pyra- den. (s.a. Wochenbettdepression)
midenbahnzeichen), die Anzeichen für ver- •baby blues; 3rd day blues
schiedene Ausprägungen motorisch-neu-
rologischer Krankheiten sind; dazu gehö-
ren 1. fehlender Achillessehnenreflex im ~ (1(&). Abge-
Ischias, 2. Fußsohlenreaktion mit Stre- schwächter Stamm von Tuberkelbakte-
ckung des großen Fußzehs und Absprei- rien, die häufig als Lebendimpfstoff gegen
zung der anderen Zehen, 3. verstärkte ---+Tuberkulose in die Haut (intradermall
Kontraktion des flachen Halsmuskels injiziert werden. BCG scheint schwere Tu-
(Platysma) beim Blasen und Pfeifen, berkuloseinfektionen zu verhindern und
4. Einwärtsdrehung (Pronation), die bei Schutz in solchen Regionen zu bieten, in
." Bakterientoxine 123

denen die Tuberkulose weitverbreitet ist. Bahn, efferente. I. Bezeichnung für den
(--> Tuberkel) Pfad, auf dem Nervenfasern Impulse von
[L.C.A. Calmette, französischer Bakterio- einem Nervenzentrum wegleiten. 2. Blut- -:-
loge, 1863-1933; C. Guerin, französischer gefaße, die Blut von einem Körperteil -.:..
Bakteriologe, 1872-1961] wegleiten.
• bacille Calmette-Guerin (BCG) • efferent path
Bacillus. Gattung aerober grampositiver Bahn, motorische. Weg eines motorischen
sporenbildender Bakterien der Familie Nervenimpulses vom __. Zentralnervensys-
Bacillaceae oder Eubacteriae; dazu gehö- tem zu einem Muskel oder einer Drüse.
ren 48 Species, von denen drei pathogen • motor pathway
sind; der Rest wird von Saprophytären Bahn, sensorische. Der Weg, den der Reiz
Formen gebildet, die im Boden zu finden eines Sinnesnervs vom Sinnesorgan zum
sind. Reflexzentrum im Gehirn oder im Rü-
• Bacillus ckenmark verfolgt.
Bacillus anthracis. Species eines gramposi- • sensory pathway
tiven, fakultativ anaeroben --> Bazillus, der Baker·Zyste. (Poplitealzyste). __. Zyste, die
--> Anthrax (Milzbrand) verursacht. sich im Kniegelenk bildet und meist nur
• Bacillus anthracis erkennbar wird, wenn das Bein gestreckt
Bacillus cereus. Species eines --> Bazillus, ist. Die B.-Z. tritt häufig in Verbindung
der im Erdboden zu finden ist; führt mit rheumatischer Arthritis auf.
durch die Bildung eines Enterotoxins in [W.M. Baker, britischer Chirurg, 1839-
Nahrungsmitteln zu Lebensmittelvergif- 1896]
tungen (mit Erbrechen und Diarrhö). Der • Baker's cyst
B.c. kann verschiedene Formen von Infek- Bakteriämie. Auftreten von __. Bakterien im
tionen auslösen. Blut in großer Anzahl, meist nach thera-
• Bacillus cereus peutischen oder diagnostischen Eingrif-
Bacteroides. Gattung anaerober __. Bazillen, fen. (__. Sepsis)
die normalerweise im Darm, Mund sowie [griech.: bakterion, kleiner Stab; haima,
im Genitalbereich und oberen Atemtrakt Blut]
zu finden sind. Schwere Infektionen kön- • bacteriemia
nen durch das Eindringen des Bazillus Bakterien (pl.). Kleine, einzellige Mikroor-
durch eine Läsion der Schleimhaut erfol- ganismen der Klasse Schizomyzeten. Die
gen. einzelnen Gattungen unterscheiden sich
• Bacteroides morphologisch und werden folgenderma-
ßen klassifiziert: runde B. (Kokken), stäb-
Bad. Maßnahme zur Körperreinigung, chenförmige B. (Bazillen), spiralige B.
die außerdem zur Vorbeugung gegen In- (Spirochäten) und längliche, schrauben-
fektionen, Erhaltung einer intakten förmige B. (Vibrionen).
Haut, Stimulierung der Durchblutung, [griech.: bakterion, kleiner Stab]
Unterstützung der Sauerstoffaufnahme, • bacteria
Erhaltung de Mu keltonus und der Ge-
lenkmobilität sowie zur Gewährleistung Bakterientoxine. Biologische Giftstoffe von
von Wohlbehagen durchgeführt wird. Bakterien mit krankheitsverursachender
• bath Wirkung. Chemisch betrachtet handelt es
sich in den meisten Fällen um Proteine.
Bahn, afferente. Verlauf bzw. Pfad einer Werden diese nach außen abgegeben,
Neuronenverbindung von der Körperpe- handelt es sich um --> Exotoxine (oder Ek-
ripherie in Richtung Körpermitte. totoxine). Hierzu gehören z.B. das Diphte-
[lat.: ad, hin; ferre, tragen] rietoxin und das Tetanustoxin. Ebenfalls
• afferent pathway in diese Gruppe gehört das Botulinumto-
. ~

124 Bakterientoxine . _:_

xin, ein Neurotoxin des Clostridium botu- rung von Mikroorganismen hemmen.
linum. Dieses Toxin zählt zu den stärksten (s.a. Bakterizid) - adj. bakteriostatisch.
bakteriellen Giften. Nach einer Be rech- [griech.: anti, gegen; mikros, klein; bios,
nung könnte man mit 100 gr. dieses To- Leben]
xins die gesamte Weltbevölkerung töten. • antimicrobials
Wird das Toxin beim Zerfall des Bakteri-
ums freigesetzt, spricht man von --. Endo- bakteriostatisch. Das Wachstum und/oder
toxinen. Diese haben eine geringere Anti- die Vermehrung von --. Bakterien verhin-
genwirkung als Exotoxine. Endotoxine dernd oder hemmend (Bakteriostase).
wirken besonders auf die Nierentubuli, (s.a. bakterizid)
das Gerinnungssystem und das Kreislauf- [griech.: bakterion, kleiner Stab; stasis,
system. Stillstand]
• bacteriotoxines • bacteriostasis

Bakterienvalaine. Salinische Suspension Bakterium, residentes. --. Bakterium, das


sich in einem bestimmten Körperbereich
aus abgeschwächten oder getöteten Bakte-
angesiedelt hat.
rien, die als Injektionslösung zur Stimu-
lierung einer aktiven --. Immunität gegen • resident bacteria
den jeweiligen Bakterienstamm verab- Bakteriurie. Ausscheidung von --. Bakterien
reicht wird. (--. Impfstoffe) im Urin.
• bacterial vaccine • bacteriuria
Bakteriologie. Lehre von den --. Bakterien. bakterizid. Bakterien zerstörend, keimtö-
[griech.: bakterion; kleiner Stab; Iogos, tend. (--.Bakterizide) (s.a. bakteriostatisch)
Wissenschaft] - adj. bakteriologisch. • bactericidal
• bacteriology
Bakterizide (pl.). (Antiseptikum). Arzneimittel
Bakteriolyse. Die intrazelluläre oder extra- oder andere Substanzen, die --. Bakterien
zelluläre Auflösung (--. Lyse) von --. Bakte- abtöten. (--. Desinfektionsmittell
rien. - adj. bakteriolytisch. [griech. : bakterion, kleiner Stab; lat.: cae-
• bacteriolysis dere, töten]
• bactericides
Bakteriolysin. --. Antikörper, der die Auflö-
sung (Lyse) einer bestimmten Species BAL. Abkürzung für bronchoalveolare
bakterieller Zellen bewirkt. Lavage ..... Bronchiallavage.
[griech.: bakterion, kleiner Stab; lysein, BAL
auflösen]
• bacteriolysin Balanitis. Entzündung der Eichel (Glans
penis).
[griech.: balanos, Eichel; itis, Entzündung]
Bakteriophagen. (Bakterienviren). Viren, die
• balanitis
die Auflösung (Lyse) von Wirtsbakterien
verursachen. B. ähneln anderen Viren, da Balantidiose. (Balantidiasis). Infektion durch
sie gleichermaßen entweder eine Ribonu- das Protozoon Balantidium coli. In vielen
kleinsäure (RNS) oder eine Desoxyribo- Fällen ist dieser Mikroorganismus im
nukleinsäure (DNS) enthalten. Dickdarm unschädlich; eine Infektion mit
[griech.: bakterion, kleiner Stab; phagein, B. coli führt jedoch häufig zu starker Diar-
essen] rhö.
• bacteriophage • balantidiasis

Bakteriostatika. Bezeichnung für Substan- Balantidium coli. Die größte und einzige
zen, die das Wachstum oder die Vermeh- Protozoenspecies mit Zilien, die für den
r: _ Ballottement 125

Menschen pathogen sind und ___, Balanti- sorption und Fettstoffwechsel, haben. Die
diose verursachen. wichtigsten Ballaststoffe sind Zellulose,
[griech.: balantidion, Täschchen; kolon, Lignin, Hemizellulose, Pektin und Gum- -:-
Darm] mi. -..:.
• Balantidium coli • dietary fiber
8alint-Gruppe. Form der psychotherapeu-
tischen ---> Supervision, bei der sich Ange- Ballismus. Neuromuskuläre Erkrankung,
hörige verschiedener Berufsgruppen bei der es zu unkaardinierten Schleuder-
(Pflegepersonen, Ärzte etc.) über konkrete bewegungen und Zuckungen der Extremi-
Patienten der eigenen Berufspraxis aus- täten kommt.
tauschen. Besonders wichtig ist dabei die [griech.: ballismo, tanzen]
Aufarbeitung des Beziehungsaspektes • ballism
(z.B. Arzt-Patienten-Beziehung) hinsicht-
lich störender und förderlicher Aspekte. 8allonkatheter. \. Ein Katheter mit einem
Ursprüngliches Ziel der B.-G. war es, Ärz- nicht-porö en, aufblasbaren Ballon an
te bezüglich ihrer Interaktion mit den Pa- der Spitze. Nach Einführung und Posi-
tienten zu sensibilisieren. (s. a. Psychothe- tionierung des Katheter wird der Ballon
rapie) mit Luft oder sterilem Wasser durch ei-
[Michael Balint, Londoner Arzt und Psy- nen am anderen Ende des B.s befindli-
choanalytiker, 1896-1970] chen Port befüllt; z.B. Pulmonaliskathe-
• Balint group ter oder Blasenkatheter. 2. Form eines
Blasenkatheters mit doppeltem Lumen.
8alint-Syndrom. Sehstörungen mit Auf-
Durch den einen Kanal lließt der Urin
merksamkeits- und Wahrnehmungsstö-
aus der Harnblase in einen Sammelbeu-
rungen (Agnosie) und optischer Ataxie
tel ab; der andere Kanal ist am Bla enen-
(Danebengreifen).
de mit einem aufblasbaren Ballon und
[R. Balint, ungarischer Neurologe, 1874-
am anderen Ende mit einem Anschluss
1929]
zum Blocken des Katheters ausgestattet.
• Balint's syndrome
Zur Arretierung des Katheters in der
8ALK. Bundesarbeitsgemeinschaft für lei- Harnblase werden durch den Anschluss
tende Krankenschwestern und -pfleger. ca. 8- 10 ml Aqua destillata injiziert, wo-
durch sich der Ballon aufweitet.(s. Abb.
Balkanfieber. ___, Q-Fieber. s. 126)
• Qfever • balloon-tip catheter; self-retaining
8alkangrippe. _, Q-Fieber. catheter
• Q fever
Balkan-Nephropathie. Chronische Nieren- Ballontamponade. Einführung eines flexi-
erkrankung mit Niereninsuffizienz, Pro- blen, aufblasbaren ---> Ballonkatheters in ei-
teinurie, tubulointestinale Nephritis und nen Körpergang, mit dem eine Blockade
Anämie. Diese Krankheit tritt auf dem des Blutflusses oder eine Stenose aufgelöst
Balkan ---> endemisch auf, ist jedoch nicht werden kann.
erblich. • balloon tamponade
• Balkan tubointerstitial nephritis
Ballaststoffe. Allgemeine Bezeichnung für Ballottement. (Ballottieren). Technik de
unverdauliche Kohlenhydrate, die in den Befühlens (Palpation) eines Organs oder
Pflanzenzellwänden und umliegendem einer flüssigen Struktur, indem mit der
Zellmaterial vorhanden sind und unter- Haut eine flottierende Bewegung verur-
schiedliche Auswirkungen auf die ver- sacht wird; z.B. des kindlichen Kopfes in
schiedenen Magen-Darm-Funktionen, der Gebärmutter, der Kniescheibe bei ei-
wie z.B. Kolon-Transportzeit, Wasserab- nem Kniegelenkerguss (»tanzende Pate!-
126 Ballottement _·.

Ballonkatheter. 1. Ballonkatheter 2. Einführung eines Blasenkatheters bei der Frau


3. Einführung eines Blasenkatheters beim Mann.

Ia•) oder der iere bei vorliegendem Balsam. Verschiedene harzige Pflanzen-
ierentumor. säfte, die häufig aus immergrünen Pflan-
(fr.: baUotter, schaukeln] zen gewonnen werden und Benzoe- oder
• ballottement Zimtsäure enthalten. B. kann mit unter-
schiedlichen Inhaltsstoffen als äußerliches
Arzneimittel aufgetragen werden.
Balneologie. Bereich der Medizin, der sich • balsam
mit der chemischen Zusammensetzung
der verschiedenen Mineralwässer und ih-
ren heilenden Charakteristika beschäftigt, Band. --+ Ligament.
insbesondere in Heilbädern. - adj. bal- • band
neologisch.
[lat.: balneum, Bad; g riech.: Iogos, Wis- Bandage. Streifen oder Rolle aus Stoff
senschaft] oder einem anderen Material, das auf
• balneology verschiedene Weise um ein Körperteil
gewickelt werden kann, um einen Ver-
band zu fiXieren, Druck ausz.uüben oder
Balneotherapie. Einsatz von Bädern zur
eine Extremität bzw. ein anderes Körper-
Behandlung zahlreicher Erkrankungen
und Störungen. teil z.u immobilisieren.
• balneotherapy • bandage
Blndmiss. Vollständiger oder teilweiser durch Bettruhe, Physiotherapie, Schmerz-
Riss einer Bänderstruktur, die die Kno- therapie oder Operation behandelt wer-
chen eines Gelenks verbindet und umgibt. den.
Ursache ist meist eine Gelenksverletzung • herniated disk
durch eine plötzliche Drehbewegung oder
einen starken Schlag. B.e können an je- Blndwunn. Parasit, der im menschlichen
dem Gelenk auftreten, meist ist jedoch Darm lebt. Er besteht aus Kopf und einem
das Kniegelenk betroffen. bandförmigen Körper aus mehreren Seg-
.ligemental tear menten, die kettenförmig aneinander ge-
IKdsdlellle (Discus intervertebralis}. Knor- reiht sind. Der Mensch steckt sich meist
pelverbindung zwischen zwei Wirbelkör- durch rohes oder unzureichend gekochtes
pern, außer zwischen dem ersten und Fleisch an, das von infizierten Tieren
zweiten Halswirbel (Atlas und Axis}. Die stammt, die als Zwischenwirt dienen.
B.n variieren in Größe, Form, Dicke und •tapeworm
Anzahl in Abhängigkeit von ihrer Lage in
der Wirbelsäule und von den Wirbeln, die llladwiHIIIfllflltioL Befall des menschli-
sie trennen. chen Darmes mit Parasiten, die über ro-
• intervertebral disk hes oder unzureichend gekochtes Fleisch
von infizierten Tieren dorthin gelangen.
~ llnlbl& Quet- Bandwürmer leben als Larven in verschie-
schung bzw. Reizung der zervikalen Ner- denen Zwischenwirten und wachsen im
venwurzeln in oder nahe den Zwischen- Darm des Menschen heran. Symptome ei-
wirbellöchern, vor der Verzweigung der ner B. wie Durchfall, Magenschmerzen
Nervenwurzeln in vordere und hintere und Gewichtsverlust treten meist nur in
Nervenäste. Bei gebrochenen Bandschei- leichter Form auf.
ben, degenerativen Bandscheibenerkran- .tapeworm infection
kungen oder Nackenverletzungen kann es
zu unterschiedlich schwerwiegenden ~(Abortus brucellae}. Form der
Fehlstellungen und einer Quetschung der -+ Brucellose, die endemisch in Nordame-
Nervenwurzeln kommen. Meist wird ein rika auftritt und durch Brucella abortus
z. B. durch Oberdehnungen verursacht. verursacht wird; Infektionen beim Men-
Stechender Schmerz strahlt von der Na- schen resultieren aus dem Kontakt mit
ckengegend bis in Arme und Finger aus der Milch von Kühen, die mit Brucella ab-
und wird durch Halsbewegungen zusätz- ortus infiziert sind. Es kommt zu Fieber
lich verstärkt. Weitere Symptome sind Pa- und einem spontanen (oder induzierten}
rästhesien, Kopfschmerz, Sehstörungen, Schwangerschaftsabbruch, wenn der Fö-
eingeschränkte Beweglichkeit und abge- tus infiziert ist. Die Behandlung umfasst
schwächte Greiffähigkeit der Hand. Als eine Antibiotikatherapie und möglicher-
Begleitsymptome können Muskelatro- weise eine Entfernung des Uterus.
phie, sensorische Störungen und Reflex- [B. Bang, dänischer Arzt und Tierarzt,
schwächen beobachtet werden. 1848-1932)
• cervical disk syndrome • abortus fever; infected abortion
Blndsc:llelllem Schädigung des
Knorpelgewebes, das die -+ Bandscheiben ......"....,..Progressiv fortschreitende
umschließt, wodurch es den Gallertkern Erkrankung mehrerer Organe, die mit
freigibt, der die Wirbel nach oben und un- Hypertonie der Pfortader, Splenomegalie,
ten abfedert. Der dadurch entstehende Anämie, Leukopenie, Magen-Darm-Blu-
Druck auf die Rückenmarksnervenwur- tungen und Leberzirrhose einhergeht.
zeln kann erhebliche Schmerzen und Ner- [G. Banti, italienischer Pathologe, 1852-
venschädigungen verursachen. Ein B. tritt 1925)
häufig in der Lendengegend auf; er kann •banti's syndrome
"<".
128 Bar . ~.;_

Bar. Einheit des Luftdrucks; 1 bar = 105 Herzfrequenz, sowie durch Vasodilatation
---.Pascal. oder Vasokonstriktion ermöglicht.
• bar [griech.: baros, Gewicht; lat.: recipere,
empfangen]
Barbiturate (pl.). Barbitursäurederivate,
• baroreceptor
die sedierend wirken. Diese Derivate re-
duzieren die Aternfrequenz, den Blut- Barotrauma. (Druckkrankheit/Taucherkrankheit).
druck, die Körpertemperatur und die Ak- Körperliche Verletzung infolge einer Ex-
tivität des Zentralnervensystems. Wegen position gegenüber stark erhöhtem oder
der Gefahr der Abhängigkeit werden B. erniedrigtem Luftdruck, z.B. Trommelfell-
meist nur zur Narkose und bei epilepti- ruptur oder Lungenschädigung (Aerosi-
schen Anfällen verabreicht; sie sollten nusitis); kann bei Tauchern oder Bergar-
nicht als --->Sedativa oder Schlafmittel ein- beitern auftreten.
gesetzt werden. Zu den Nebenwirkungen • barotrauma
gehören Sedierung, Amnesie, Übelkeit,
Erbrechen, Übererregbarkeit, Angstzu- Barthel-Index (BI). Skala zur Einschätzung
stände sowie Atem- und Herzstillstand. der Selbstpflegefahigkeiten eines Patien-
• barbiturate ten, die sich speziell auf die Aktivitäten
des täglichen Lebens (ATLs) beziehen.
Barium (Ba). Silberweißes metallisches Ele- Der Patient wird je nach seiner Hilfsbe-
ment, das zu den Erdalkalimetallen ge- dürftigkeit mit Werten von 0 bis 15
hört. Ordnungszahl: 56, Atommasse: Punkten in verschiedene Kategorien ein-
137,36. B. wird in Form von rektalen Ein- gestuft.
läufen oder einem Brei zum Schlucken als [D.W. Barthel, amerikanischer Psychia-
Röntgenkontrastmittel eingesetzt, um den ter des 20. jalhrhunderts)
Magen-Darm-Trakt auf Ulzera, Fisteln, • Barthelindex (BI)
Tumore o.ä. zu untersuchen.
[griech.: barys, schwer] Bartholin-Orüse. Zwei schleimproduzieren-
• barium de (muköse) Drüsen, die sich im hinteren
inneren Bereich der kleinen Schamlippen
Bariumvergiftung. Starke, sehr schnelle (Labien) befinden.
Abnahme des Kaliumspiegels im Blut und [C.T. Bartholin, dänischer Anatom, 1655-
in den Zellen infolge der Einnahme von 1738]
löslichen Bariumsalzen; es kommt zu • Bartholin's gland
Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen,
blutiger Diarrhö, Schwindel, Ohrensausen Bartholinitis. Entzündung einer oder bei-
sowie in schweren Fällen zu Ateminsuffi- der ---> Bartholin-Drüsen durch eine bakteri-
zienz und Herzstillstand. elle Infektion, die sich durch die Schwel-
• barium poisoning lung einer oder beider Drüsen, Schmerzen
und die Entwicklung von Abszessen in
Barlow·Syndrom. Herzerkrankung mit ei- den infizierten Drüsen manifestiert.
nem apikalen systolischen Geräusch; im [C.T. Bartholin, dänischer Anatom, 1655-
---> EKG sind Anzeichen einer ---> Ischämie 1738; griech.: itis, Entzündung]
zu erkennen. (---> Herzgeräusche) • bartholinitis
[J.B. Barlow, südafrikanischer Kardiologe]
• Barlow's syndrome Bartholin-Zyste. ---. Zyste, die sich in den
Scheidenvorhofdrüsen (Glandulae vesti-
Barorezeptor. Druckempfindliche Nerven- bulares) oder ihren Ausführungsgängen
enden in der Kammerwand des Herzens, bildet und mit einer klaren Flüssigkeit ge-
im Aortenbogen und im Karotissinus. Die füllt ist, welche aber bei einer chronischen
B.en stimulieren den zentralen Reflexme- Entzündung durch ein eitriges Exsudat er-
chanismus, der die physiologische Anpas- setzt wird.
sung und Adaptation an Veränderungen [C.T. Bartholin]
des Blutdrucks über Veränderungen der • Bartholin's cyst
;t - ~ Basaltemperatur 129

Bartholomeyaik, Sabine. 1964--1967 wusstseinszustand gezielt gefordert. An-


Krankenpflegeausbildung in Heidelberg; gehörige lassen sich dabei optimal ein-
1968-1973 Studium der Soziologie und beziehen. In der Literatur erfolgreich be- -:-
Psychologie in Mannheim; 1981 Promo- schriebene Anwendungen bei: Patienten -.:.
tion; seit 1993 Professorin für Pflegewis- mit Wahrnehmungsstörungen, Schlag-
senschaft an der Fachhochschule Frank- anfall, Koma, chmerzen, schweren
furt; seit 1996 Lehrauftrag an der freien Schädel-Hirnverletzungen, Schlafstörun-
Universität Witten/Herdecke, 1998 dort gen.
Habilitation für Pflegewissenschaft; der • basal Stimulation
Forschungsschwerpunkt liegt auf den
Begleitumständen der Pflege (Kranken- BasalfrequenL (Baseline). Der über einen
hausstruktur, Arbeitsbedingungen). längeren Zeitraum beobachtete konstante
Mittelwert der kindlichen Herzfrequenz
Bartonella. Gattung kleiner gramnegativer (mittels .... CTG ermittelt), angegeben in
Kokken-Bazillen, die als interzelluläre Pa- Schlägen pro Minute (spm). Die B. ist ein
rasiten die roten Blut- sowie die Epithel- wichtiger Indikator für das Wohlbefinden
zellen der Lymphknoten, Leber und Milz des Feten und sollte zwischen 110 und 150
infizieren; die Infektion erfolgt durch den spm liegen.
Stich einer Fliege der Gattung Phleboto- • base frequency; base line
mus.
[A. Barton, peruaniseher Bakteriologe, Basalganglien (pl.). Die Inseln der -+ grau-

1871-1950] en Substanz des Gehirns, die weitgehend


• Bartonella aus Zellkörpern bestehen und in jeder
Hirnhälfte (Hemisphäre) zu finden sind.
Bartonellose. Akute Infektion durch Barto- Die wichtigsten B. sind der Nucleus cau-
ne/la bacilliformis, die durch Insektensti- datus, das Pulamen und das Pallidum ce-
che übertragen wird. Symptome sind Fie- rebri.
ber, schwere Anämie und Knochen- [griech.: basis, Grundlage; ganglion, Kno-
schmerzen; mehrere Wochen nach der ten]
Erstinfektion treten zahlreiche Knoten • basal ganglia
oder warzenartige Hautläsionen auf.
• bartonellosis
Basaliom. (Basalzellkarzinom). Häufig auftre-
tender, semimaligner Hauttumor. Er
basal. Zum Fundament oder zur Basis ge- wächst langsam und infiltrierend, aber
hörend, grundlegend. ohne Metastasierung und ist überwiegend
[griech.: basis, Grundlage] an lichtexponierten Stellen (Gesicht) loka-
• basal lisiert. (-+ Basalzellkarzinom)
[griech.: basis, Grundlage; oma, Tumor]
Basale Stimulation. Ursprünglich vom • basal cell epithelioma, basalioma
Sonder- und Heilpädagogen Prof. An-
dreas Fröhlich entwickelt, wurde das Basalmembran. Dünne, nicht aus Zellen
Therapiekonzept gemeinsam mit Kran- bestehende Schicht, die das darüberlie-
kenschwester und Diplompädagogin gende Epithel vom darunterliegenden
Christel Bienstein in die deutschsprachi- Bindegewebe trennt.
ge Pflege übertragen. Patienten (insbe- • basement membrane
sondere Hirnverletzte) werden durch Sti- Basaltemperatur. Orale oder rektale Mes-
mulation der basalen (grundlegenden) sung der Körpertemperatur bei Frauen,
Wahrnehmungen (.... Stimulation, auditi- und zwar am Morgen nach mindestens 8
ve, -+ Stimulation, olfaktorische, -+ Stimu- Stunden Schlaf, bevor die Patientin ir-
lation, orale, -+ Stimulation. sorratische, gendeine Tätigkeit ausführt, einschließ-
.... Stimulation, taktil-haptische, -+ Stimula· lich aufstehen, rauchen, umhergehen,
tion, vestibullire, .... Stimulation, vibratori· sprechen, essen oder trinken. Die Mes-
sehe, -+ Stimulation, visuelle) in ihrem Be- sung der B. wird als natürliche Methode
der Familienplanung genutzt, die sich auf hend unbekannt, die Krankheit tritt je-
die Bestimmung der fruchtbaren Phase doch familiär gehäuft auf und ist mögli-

II im Menstruationszyklus verlässt, indem


der Temperatursprung bestimmt wird,
der mit dem Eisprung (Ovulation) auf-
cherweise eine Autoimmunreaktion. Bei
mehr als 60o/o der Patienten finden sich
Antikörper auf Thyreoglobulin. Typische
tritt. Der durch das Progesteron ausge- Anzeichen sind Nervosität, leichter Tre-
löste Temperaturanstieg beträgt 0,3 bis mor der Hände, Gewichtsverlust, Kurzat-
0,5°C. Die Temperaturkurve unterscheidet migkeit, Herzrasen (Palpitationen) und
sich von Frau zu Frau und kann selbst von verstärkte Hitzeintoleranz sowie Erhö-
Zyklus zu Zyklus variieren. Man geht da- hung des Metabolismus und der gastroin-
von aus, dass die fruchtbare Phase vor- testinalen Motilität. Ein vergrößerter Thy-
liegt, wenn die Temperatur fünf Tage lang mus, generalisierte Hyperplasie der
über dem vorherigen Wert liegt; der An- Lymphknoten, verschwommenes Sehen
stieg kann langsam oder sprunghaft erfol- oder Doppeltsehen, Vorhofarrhythmien
gen und dauert 3 bis 4 Tage an. Die Tage und Osteoporose sind weitere mögliche
nach dieser Phase werden als die >>siche- Symptome. Bei Patienten mit unzurei-
ren<<, unfruchtbaren Tage bezeichnet. chend behandelten Krankheiten, Infektio-
• basal body temperature nen oder Stress kann es zu einer lebensbe-
drohlichen Thyreoidstörung kommen.
8uallele. Zelle in der tiefsten Schicht des • Grave's disease
Plattenepithels.
•basal cell lasedow-Krta. Plötzliche Verschlechte-
~am Maligner Epithelzelltu- rung der Symptome einer Schilddrüsen-
mor, der als Papel beginnt, sich peripher überfunktion, gekennzeichnet durch Fie-
vergrößert und einen zentralen Krater ber, Schwitzen, Tachykardie, übermäßige
entwickelt, der erodiert, verkrustet und nervöse Reizbarkeit und Lungenödem.
blutet. Eine der bekannten Ursachen für Kommt meist bei Patienten vor, deren
diese Krebsform ist eine exzessive Exposi- Schilddrüsen-Funktionsstörung unzurei-
tion gegenüber Sonne oder anderen chend behandelt wird. Der plötzliche An-
Strahlungen. fall kann durch eine belastende Infektion
[griech.: basis, Grundlage; lat.: cella, La- oder Verletzung hervorgerufen werden;
ger; griech.: karkinos, Krebs; oma, Tumor] bei Nichtbehandlung der Symptome kann
•basal cell carcinoma die Krise tödlich enden.
.thyroid crisis
a-. (Lauge}. Chemische Verbindung, die
die Konzentration von Wasserstoffionen lasedow-StnlmL Vergrößerung der
in einer wässrigen Lösung erniedrigt. B.n Schilddrüse, die durch eine Hypersekreti-
bilden mit ---+ Säuren basische, neutrale on von Schilddrüsenhormonen nach einer
oder saure Salze; dabei entsteht Wasser. Iodtherapie gekennzeichnet ist. Es kann
Rotes Lackmuspapier Hirbt sich durch zu einer ---+ Struma und einer Ophthalmo-
eine B. blau. pathie kommen. (---+ Basedow-Krankheit;
[griech.: basis, Grundlage] Hyperthyreose}
•base [K.A. von Basedow, deutscher Arzt, 1799-
Base - . ---+ Basenabweichung (s.a. Ba- 1854]
senabweichung) •Basedow's goiter

~ (Grave's disease}. Er- BaseniiiMill!lldnlng Basenkonzentration in


krankung, die durch eine beträchtliche der extrazellulären Flüssigkeit; Maß für
---+ Hyperthyreose mit vergrößerter Schild- eine ---+ metabolische Alkalose oder ---+ meta-
drüse (---+Struma) und ---+ Exophthalmus bolische Azidose (negativer Wert). (---+ Säu-
(abnormes Hervorstehen der Augen) ge- re-Basen-Haushalt}
kennzeichnet ist. Die Ursache ist weitge- .base excess
--
._ Bauchhohle \31

Basenüberschuss. ---+ Basenabweichung. Brustkorbverletzungen oder Operationen


• base excess hingegen gilt die B. als Schonatmung und
Basilannembran. (Lamina basilaris). Zell- ist pathologisch. ..-:-
struktur, die die Basis der Innenohr- • abdominal breathing -.:,il
schnecke bildet, von knochigen bzw. fib- Bauchbinde. Verband oder elastischer
rösen Vorsprüngen der Wand unterstützt Umschlag, der zur Stützung des Bauch-
wird und das ---+ Corti-Organ trägt. gewebes um den unteren Teil des -+ Ab-
• basilar membrane domens angelegt wird. Anwendung nach
Basis. Der untere Bereich eines Organs Bauchoperationen, zur Schmerzlinde-
oder einer anderen Struktur, der eine ruog, zur Erleichterung der Mobilisation
Grundfläche bildet, z.B. die Schädelbasis. und zur Förderung der Wundheilung;
• basis wichtig vor allem bei adipösen Patienten.
• abdominal bioder
Basistherapeutika. Gruppe unterschiedli-
cher Arzneimittel in der Behandlung der Bauchchirurgie. Bauchchirurgische Ein-
---+ Rheumatoidarthritis. Die B. bilden die griffe sind Operationen, die die Bauchre-
Grundlage der Therapie, indem sie gion betreffen; erfolgt normalerweise un -
grundlegend in die entzündlichen und ter Vollnarkose. Zu den Bauchoperationen
immunologischen Prozesse eingreifen gehören u.a. -+ Appendektomie, -+ Chole-
und damit prinzipiell ein Nachlassen der zystektomie, ---+ Kolostomie, ---+ Gastrekto-
klinischen Symptome ermöglichen (sie mie, ---+ Herniotomie und ---+ Laparotomie.
stellen keine kausale Therapie dar); sie ( ---+ Laparoskopie)
entfalten ihre Wirksamkeit erst nach meh- • abdominal surgery
reren Wochen.
• disease modifying antirheumatic BauchdeckenfisteL Unphysiologische Ver-
drugs bindung eines Bauchorganes zur Körper-
oberfläche. Ursachen können Entzündun-
basophil. Die Fähigkeit der weißen Blut- gen, Tumore, Anlage eines Stoma o.ä. sein.
körperchen (Leukozyten), ihre Protoplas- ( ---+ Fistel; Stoma)
makörnchen in Verbindung mit basischen • abdominal fistula
Farbstoffen blau anzufärben; die b.en Zel-
len entsprechen I o/o oder weniger der ge- Bauchfell. -+ Peritoneum.
samten Menge an weißen Blutkörperchen. Bauchfellentzündung. -+ Peritonitis
[griech.: basis, Grundlage; philein, lieben]
• basophil Bauchganglion. Gruppen von Nervenzel-
len, die sich beiderseits des Zwerchfell-
Basophilenleukämie. Akutes oder chroni- schenkels befinden und mit dem Plexus
sches Neoplasma des blutbildenden Ge- coeliacus verbunden sind.
webes, das durch eine große Anzahl un- • celiac ganglion
reifer ---+ basophiler Granulozyten im peri-
pheren Blutkreislauf und im Gewebe ge- Bauchhautreflex. (kutaner Bauchdeckenreflex;
kennzeichnet ist. BHR). Physiologischer Fremdreflex, der
[griech.: basis, Grundlage; philein, lieben; durch Streichen über die Bauchhaut aus-
leukos, weiß; haima, Blut] gelöst wird. Führt zu einer raschen Kon-
• basophilic leukemia traktion der Bauchmuskeln, wobei sich
der Bauchnabel in die Richtung der Sti-
Bauchatmung. (Zwerchfellatmung; Abdominal- mulation bewegt. DerB. geht bei Erkran-
atmung). Form der Ein- und Ausatmung,
kungen der ---+ Pyramidenbahn verloren.
bei der die meiste Atemarbeit über das
(..... Fremdreflex; Eigenreflex)
Zwerchfell und die Bauchmuskeln erfolgt,
• abdominal reflex
wodurch sich der Bauch sichtbar wölbt.
Säuglinge und Männer zeigen physiolo- Bauchhöhle. (Cavitas abdominalis). Raum zwi-
gisch häufiger eine B. als Frauen. Bei schen Zwerchfell und Beckenbereich so-
132 Bauchhohle

wie Bauchwand und Retroperitonealraum; heit können eingeschränkt sein. ( Pfle-


beinhaltet Leber, Magen, Darm, Milz, Gal- ge bei Druckulzera)
lenblase, Nieren sowie entsprechende Ge- • prone positioo; abdominal position-
webe und Gefäße und ist vom ---> Perito- ing
neum ausgekleidet.
• abdominal cavity Bauchpunktion. (Abdominozentese). Punktion
der Bauchhöhle zur Entnahme von Flüs-
sigkeit als diagnostische oder therapeuti-
Bauchhöhlensdlwangersdlaft. (Abdominal- sche Maßnahme, z.B. bei Aszites. Die
gravidität). Das befruchtete Ei entwickelt Punktionsstelle liegt meistens im linken
sich in der Bauchhöhle außerhalb der Ge- Mittel- oder Unterbauch, wird vorher des-
bärmutter, nachdem es aus dem Eileiter infiziert und ggf. eine Lokalanästhesie ge-
ausgestoßen wurde, z.B. aufgrund eines setzt.
Eileiter- oder Gebärmutterdefekts. Die [lat.: abdominis, Bauch; griech.: para, na-
Plazenta kann mit dem abdominalen oder he; kentesis, Punktion]
viszeralen Peritoneum verbunden sein. • abdominal paracentesis
Der Verdacht auf eine A. kann bestehen,
wenn der Bauchumfang vergrößert und Baudlregionen. (anatomische Bauchregionen).
die Gebärmutter für die Schwaoger- Die neun Unterteilungen des Abdomens,
schaftsdauer jedoch vergleichsweise klein die von vier Linien gebildet werden, wel-
geblieben ist. A.en machen etwa 2o/o aller che kreuzweise über die vordere Bauchflä-
Extrauteringraviditäten und ungefähr che gezogen werden. Die obere horizon-
0,0 I o/o der Gesamtzahl aller Schwanger- tale Linie wird entlang der Ebene der
schaften aus. Meistens tritt frühzeitig der neun Rippenknorpel angelegt, die untere
Tod des Fötus ein, die Anzahl der Todes- horizontale Linie am Beckenkamm. Die
fälle bei den Müttern beträgt ca. 6o/o. Da beiden vertikalen Linien erstrecken sich
A.en selten auftreten, werden sie häufig auf jeder Körperseite vom achten Rippen-
nicht vermutet und nur verspätet diagno- knorpel bis zur Mitte des Leistenbands.
stiziert. Ein operatives Entfernen von Pla- Die Linien unterteilen das Abdomen in
zenta, Fruchtblase sowie Embryo bzw. Fö- drei obere, drei mittlere und drei untere
tus ist erforderlich, wenn eine Verbindung Zonen; obere Zonen: rechtes Hypochond-
zum posterioren Teil von Tuben, Ovarien, rium, Epigastrium und linkes Hypo-
Mutterbändern und Uterus besteht. chondrium; mittlere Zonen: rechte late-
(---+ Schwangerschaft, ektopische; Extraute- rale Region, Umbilikalregion und linke la-
ringravidität) (s. Abb. S. 311) terale Region; untere Zonen: rechte Leis-
• abdominal pregnancy tenregion, Hypogastrium und linke Leis-
tenregion.
• abdominal regions
Baud! Iagerung. Lagerung art, bei der der Bauchschmerzen. (Abdominalschmerz). Aku-
Patient auf dem Bauch liegt; bewirkt eine ter oder chronischer, lokaler bzw. diffuser
effektive Lagerungsdrainage vor allem Schmerz in Bereich des Bauches. B. sind
bei Erkrankungen der rückseitigen Lun- ein ernstzunehmendes Symptom, da die
gensegmente, bei akutem Lungenversa- Ursachen einen sofortigen operativen Ein-
gen und zur Dekubitusprophylaxe. griff erfordern können. Die häufigsten Ur-
Brustkorb, Becken, Unterschenkel und sachen von B. sind Entzündungen, Perfo-
Zehen werden mit Kissen gepolstert, da- ration einer starken intraabdominalen
bei darf das Brustkorbkissen das Ster- Struktur, Durchblutungsstörungen,
num nicht überragen. Die Beckenbeweg- Darm- oder Harnleiterverschluss oder
lichkeit bleibt erhalten. Mindestens zwei Ruptur eines Bauchorgans. Krankheitsbil-
Pflegepersonen sollten den Lagerungs- der mit dem Symptom Bauchschmerzen
wech el vornehmen. Mögliche achteile: sind z.B. Appendizitis, perforiertes Ma-
Blickfeld, Atmung und Bewegungsfrei- genulkus, Brucheinklemmung, Throm-
.- • Beatmung. assistierte 133

bose der oberen Mesenterialarterie sowie Bazillen. Umgangsprachlich für Bakterien.


Dünn- oder Dickdarmileus oder Karzi- (-> Bazillus)
nome, akute und chronische Cholezysti-
Bazillurie. Ausscheidung von _, Bazillen im
tis, Cholelithiasis, akute Pankreatitis, Per-
foration eines Magenulkus, abdominale Urin.
Aortenaneurysmen sowie Traumata abdo- • bacilluria
minaler Organe, Ruptur einer Ovarial- Bazillus (pl. Bazillen). Bezeichnung für
zyste sowie Extrauteringravidität. B. wäh- stäbchenförmige -> Bakterien; grampositi-
rend einer Schwangerschaft können durch ve aerobe oder fakultativ anaerobe, spo-
folgende Ursachen hervorgerufen werden: renbildende Mikroorganismen der Fami-
Gewicht der vergrößerten Gebärmutter, lie -> Bacillaceae.
eine Rotation, Dehnung oder Kompressi- [lat.: Stäbchen]
on des runden Mutterbandes oder durch • bacilli
eine Quetschung bzw. Verlagerung des
Darms. Chronische B. können funktionell BCG. Abkürzung für _, Bacille-Calmette-
bedingt oder die Folge von Verdauungs- Guerin.
störungen, übermäßiger Nahrungsauf- . BCG
nahme oder Aerophagie (Schlucken von BCG-Impfstoff. Aktiver Impfstoff zur
Luft) sein. Indizierte pflegerische Maß- Schutzimpfung gegen -> Tuberkulose.
nahmen können je nach Ursache eine me- (-> Bacille-Calmette-Guerin)
dikamentöse Therapie, die Lagerung des • BCG vaccine
Patienten in einer Schonhaltung oder
leichter Druck auf den Bauch sein, sowie BCG-Test. Nachweis eines noch bestehen-
die Anwendung von Wärme oder Kälte. den bzw. durchgemachten tuberkulösen
Prozesses anhand einer typischen örtli-
• abdominal pain
chen Tuberkulin-Reaktion (meist als
Bauchspeicheldrüse. _, Pankreas Hauttest, Testen der Tuberkuloseallergie).
Auf die intrakutane Injektion von leben-
Bauchtyphus. _,Typhus abdominalis. den oder abgetöteten _, BCG reagiert der
• typhoid fever Organismus, der sich schon mit BCG aus-
Bauchumfang. Umfang des Bauches, der einandergesetzt hat, mit einem kleinen In-
normalerweise in Höhe des Nabels ge- filtrat an der lnjektionsstelle. Die Able-
messen wird. Die Me sung muss stets in sung erfolgt nach frühestens 72 Stunden.
der gleichen Position erfolgen und der Eine tastbare -> Induration ab 6 mm
Messpunkr mit wasserabweisender Farbe Durchmesser gilt als positiv (alleinige
gekennzeichnet sein. Indikation: - Aszi- Hautrötung ist als negativ zu beurteilen).
res, Herzinsuffizienz, Bauchtumore, ggf. Ein positiver Test beweist die durchge-
postoperativ nach Baucheingriffen. machte Erstinfektion oder Tbc-Impfung
• abdominal girth für eine Dauer von 5-10 Jahren, ein nega-
tiver Test macht das Vorliegen einer Infek-
Bauchwandhemie. (Hernia abdominalis; Bauch- tion unwahrscheinlich. (s.a. Tuberkulose;
hernie). _, Hernie, bei der Eingeweide sich Tine-Test)
durch eine Schwachstelle in der weichen • BeG-test
Bauchdecke wölben; oftmals an der Stelle Be. Chemisches Symbol für -> Beryllium.
einer alten Operationsnarbe. • Be
• abdominal hernia
BE. Broteinheit
Bauchwassersucht _, Aszites.
• ascites Beatmung. assistierte. Anwendung von
mechanischen oder anderen unterstüt-
Bazillämie. (Bakteriämie). Auftreten von Bak- zenden Beatmungsvorrichtungen, um die
terien im zirkulierenden Blut. Atemtätigkeit eines Patienten aufrechtzu-
bacillemia erhalten, z.B. die Verabceichung von Sau-
134 Beatmung, assistierte

erstoff mit positivem Druck. Wird häufig tion, neuromuskuläre Schwäche, Status
in der Entwöhnungsphase von der kon- asthmaticus, Atemdepressionen infolge
trollierten Beatmung eingesetzt. Zur a. B. bestimmter Arzneimittel oder ein Trauma
zählen -+ IMV, -+ SIMV, -+ CPAP und -+ ASB. im Thoraxbereich behindert werden. Vor
• assisted ventilation der k.n B. müssen die Atemwege über-
prüft und vorhandene Fremdkörper ent-
Beatmung, Entwöhnung von der mechani- fernt werden. (s.a. CPAP)
sdum. .... Pfiegeintervention der ..... NIC, • artificial ventilation
die definiert wird als die Unter tützung
von Patienten beim Atmen ohne Hilfe ei-
Beatmung. mechanische . ..... rfiegeinterven-
nes mechanischen Beatmungsgerätes. tion der -. NIC, die definiert wird als der
• Mechanical Ventilatory Weaning Einsatz eines mechanischen Gerätes zur
Beatmung. intermittierend assistierte. Beat- Unterstützung der Atemtätigkeit eines
mungsverfahren, bei dem obligatorische Patienten.
unterstützende Atemstöße eines Beat- • Mechanical Ventilation
mungsgerätes mit der Spontanatmung
des Patienten kombiniert werden. Beatmung, synchronisierte intermittierende
• intermittend assisted ventilation (IAV) mandatorische. (SIMV). Mechanisch unter-
stützte, periodische Atemzüge in festge-
Beatmung. intermittierend mandatorische. legten Abständen. Das Beatmungsgerät
Beatmungsverfahren, bei dem ein Patient registriert einen Einatmungsversuch des
unabhängig atmen kann, aber in be- Patienten und reagiert mit dem Belüf-
stimmten vorgeschriebenen Intervallen tungsvorgang. Zwischen den mechanisch
vom Beatmungsgerät entweder einen
Atemstoß unter positivem Druck oder ein
konkretes Sauerstoffvolumen erhält.
• intermittend mandatory Ventilation Flacher Bildschirm mit
(!MV) wählbarer Anzeige

Beatmung, kontrollierte. (kontrollierte maschi-


nelle Beatmung, CMV). Vollständige Über-
nahme der Atmung durch ein Beatmungs-
gerät. Weder die Einatmung noch die Aus-
atmung wird durch den Patienten über-
nommen (auch nicht teilweise), der Pa-
tient muss daher den Beatmungsrhyth-
mus des Gerätes uneingeschränkt über-
nehmen. Es gibt zwei Formen der k. B.:
die -+ intermittierende Überdruckbeatmung
(IPPV) und die -+ kontinuierliche Über-
druckbeatmung (CPPV).
• controlled mechanical/mandatory
ventilation
Beatmung. künstliche. Unterstützung der
Atmung durch manuelle oder mechani-
sche Mittel (assistiert oder kontrolliert)
bei unzureichender oder gar nicht vor-
handener selbstständiger Atmung (Atem-
insuffizienz). Eine effektive Sauerstoff-
versorgung des Patienten kann durch Ob- mungs- mungs-
druck muster mina
struktion der Bronchien, durch Schwel-
lungen, Fremdkörper, verstärkte Sekre- Beatmungsgerät.
'" Beckenbodengymnastik 135

unterstützten Atemzügen kann der Patient [J.H.S. Beau, französischer Arzt, 1806-
spontan atmen. Die SIMV ist die häufigste 1865; J.Ch. Reil, deutscher Anatom, 1759-
assistierte Beatmungsform und kann mit 1813] -:-
---> PEEP und mit ---> CPAP kombiniert wer- • Beau's lines -.:.
den.
• synchronized intermittent mandatory Becherzelle. Spezialisierte Epithelzelle, die
ventilation (SIMV) Schleim absondert und die Drüsen des
Magen- und Darm- sowie Teile des Lun-
Beatmung.sbeutel. (Ambu®·Beutel). Flexibler, genepithels bildet.
mit einer Maske verbundener Beutel, der • gobletcell
zur vorübergehenden Beatmung bei Not- Becken. ---> Pelvis.
fällen oder während derNarkoseein-oder • pelvis
-ausleitung des Patienten verwendet wird.
Zur Beatmung wird je nach Größe und Al- Becken, androides. Becken mit typisch
ter des Patienten der Beutel vorsichtig zu- männlichem Bau; kann auch bei Frauen
sammengedrückt. auftreten. Die Knochen sind dick und
• rebreathing bag; reservoir bag schwer, die Beckenöffnung ist
herzförmig. (s. Abb. S. 136)
Beatmungsfilter. Filter, der in ein Beat- • android pelvis
mungsgerät oder Narkosesystem einge-
setzt wird, in dem keine aktive Atemgas- Becken, anthropoides. Beckenform mit
anfeuchtung bzw.- erwärmung stattfindet. ovalem Beckeneingang. Der Durchmesser
Der B. dient der Atemgasklimatisierung von vorn nach hinten ist viele größer als
(Anwärmung und Befeuchtung) und Bak- der Querdurchmesser. Bei einem norma-
terien- und Virenfiltration und ersetzt so- len Becken ist der hintere Beckenraum
mit die natürliche Befeuchtung und Er- viel größer als der vordere Teil.
wärmung der Atemgase bei der Einat- [griech.: anthropos, menschlich; eidos,
mung (lnspirationsphase). Der Filter Form]
nimmt die Feuchtigkeit und Wärme bei • anthropoid pelvis
der Ausatmung (Exspirationsphase) auf,
Becken, großes. (Pelvis major). Beckenbe-
verhindert dadurch die Austrocknung
reich oberhalb einer Ebene durch die Li-
und Auskühlung der Lungenwege und
nea terminalis.
gibt sie während der Inspirationsphase
wieder an die kalten und trockenen Atem- • false pelvis
gase ab. Beckenausgang. Längsovaler Raum, der
• respirator filter vom unteren Teil des knöchernen kleinen
Beckens umgeben ist. Größe und Form
Beatmungsgerät. (Respirator). Gerät, das ent- des Beckens (Pelvis) sind sehr unter-
weder vollständig oder teilweise die aus- schiedlich und bei Frauen für die Geburt
gefallene Spontanatmung eines Patienten relevant. Deren B. kann sich bei der Ge-
ersetzt, die Klimatisierung der Atemluft burt durch den Druck des Kindes um ca.
übernimmt und die Beatmung überwacht. 2 cm vergrößern.
(s.a. Respirator)(s. Abb. S. 134) • pelvic outlet
• ventilator
Beckenboden. Weiches muskulöses Gewe-
Beau-Reii·Querfurchen. Furchen, die als be, das den Beckenausgang umgibt.
weiße Linien auf den Fingernägeln zu se- • pelvic floor
hen sind; bei Säuglingen physiologisch,
ansonsten Anzeichen einer akuten schwe- Beckenbodengymnastik. - Pflegeinterven-
ren Krankheit wie Mangelernährung, sys- tion der -+ NIC, die definiert wird als die
temische Krankheiten, Trauma oder Ver- Stärkung der Muskulatur im Scham-
schluss der Herzkranzgefäße. und Steißbeinbereich durch bewusste
136 Beckenbodengymnastik '

1~;..<:-+----,1-,tf--H-- Bläschen-
drüse

# ~=>,.+----,L,.;h----+--+- Vorsteher-
drüse
äußerer After-
schließmuskel

Becken, androides. Männliches Becken.

wiederholte Kontraktionen als Vorbeu- zontalen Ramus des Schambeins (Os pu-
gung gegen eine Stress- oder Drangin- bis) und dem oberen Teil der Schamfuge
kontinenz. begrenzt wird. Weil ein Kind bei einer va-
• Pelvic Floor Exercise ginalen Entbindung durch das Becken ge-
langen muss, sind anterior-posteriore
Beckenbodengymnastik. Gymnastische (von vorn nach hinten), querverlaufende
Übungen zur Wahrnehmung und Kräfti- und schräge Durchmesser des B.s wichti-
gung des Beckenbodens, insbesondere in ge Maße, die im Rahmen einer Einschät-
der Schwangerschaft, nach der Geburt zung des Beckens (Pelvis) während der
oder nach vaginalen Operationen. Die Schwangerschaft bestimmt werden.
Gymnastik dient zur Vorbeugung und zur • pelvic inlet
Linderung von bestimmten Beschwerden,
wie z.B. Haltungsschäden oder Inkonti- Beckeneintritt. Eintreten des vorangehen-
nenz (unfreiwilliger Harn- oder Stuhlab- den Teils eines Kindes (meist der Kopf)
gang) und sollte nach Anleitung von ge- in das mütterliche kleine Becken. Der
schulten Personen (Physiotherapeuten, Kopf ist nicht mehr oder nur schwer be-
Hebammen) durchgeführt werden. weglich.
• pelvic floor exercise • engagement
Beckendurchmesser. 1. Entfernung vom
Lumbosakralwinkel bis zur Schamfuge Beckenend Iage. (Steißlage). Lage eines Fötus
am Rand des Beckens. 2. Entfernung von in der Gebärmutter (Uterus), bei der das
der Spitze des Steißbeins bis zum unteren Gesäß oder die Füße nach unten weisen;
Rand der Schamfuge am Beckenausgang. tritt bei ca. 3o/o der Entbindungen auf.
• pelvic diameter • breech presentation; pelvic presenta-
tion
Beckeneingang. Eingang in das kleine Be-
cken, das vom Vorgebirge (Promotorium) Beckengürtel. Ring aus Knochen, der von
des Kreuzbeins (Os sacrum), dem hori- den Hüftknochen, dem Kreuzbein (Os sa-
crum) und dem Steißbein (Os coccygis) ledlrfnls. ...cliallles Bezeichnung für
gebildet wird. psychologische bzw. mentale Erforder-
• pelvic girdle nisse, die einen intrapsychischen Ur- •
sprung haben. Ein emotionales Bedürfnis . .
Bedralllllllle, 1111111111111& {Cavitas pelvis ab-
konzentriert sich auf fundamentale Ge-
dominalis). Raum zwischen Zwerchfell und
fühlsregungen wie Liebe, Angst, Wut,
Leistengegend. Eine strukturell eindeutige
Trauer, Frustration sowie Depression und
Abgrenzung zwischen Bauch- und Be-
stützt sich auf gegenseitiges Verstehen
ckenregion fehlt.
und Mitgefühl. Jeder Mensch hat emotio-
• abdominopelvic cavity
nale Bedürfnisse, die zu Zeiten des über-
~ Knochenstruktur aus mäßigen Stresses, während mentaler und
Darmbein (Os ilium), Sitzbein (Os is- körperlicher Krankheiten sowie in ver-
chium) und Schambein (Os pubis). schiedenen Lebensphasen noch zuneh-
• pelvic bones men. Wenn diese Bedürfnisse nicht durch
entsprechende, von der Gesellschaft ak-
~. Beckenbruch nach star-
zeptierte Mittel erfüllt werden, können
ker Gewalteinwirkung mit Unterbrechung
sich psychopathologische Erkrankungen
der Kontinuität des Beckenringes. Man
unterscheidet die häufiger auftretende entwickeln.
vordere und die hintere B.. Leitsymptome • emotional need
sind Ruhe- oder bewegungsabhängige lldlrfnlspJraml ---> Maslows Bedürfnispy-
Schmerzen im Frakturbereich, Bewe- ramide.
gungseinschränkung des Hüftgelenkes, • Maslow's hierarchy of needs
---> Hämatome und Prellmarken. Die B.
geht häufig mit Verletzungen der unteren lllflldslutemii.Bezeichnung für unphy-
Harnwege und einem erheblichen Blut- siologische mechanische Reaktionen auf
verlust einher. bestimmte Befehle ohne Durchführung
• fracture of the pelvic ring; pelvic frac- einer vorhergehenden kritischen Bewer-
ture tung der gestellten Befehle. Kann bei der
Hypnose sowie bei bestimmten Psychosen
Beä-Trfas. Kombination von drei Sympto- beobachtet werden.
men, die für eine ---> Herztamponade cha- • command automatism
rakteristisch sind: hoher zentraler Venen-
druck (ZVD), niedriger arterieller Druck ~ Wahrnehmung von
und ein kleines Herz mit leisen Herztö- Stimmen, die psychisch Kranke zur
nen. Durchführung bestimmter Tätigkeiten
[C.S. Beck, amerikanischer Chirurg, veranlassen.
1894-1971] • command hallucination
• Beck's triad ltefruclltvftt.---> Fertilisation; ---> Inseminati-
llapleltl(lq). SI-Einheit der Radioaktivi- on.
tät, die einem Zerfall pro Sekunde ent- [lat.: fecundare, befruchten.]
spricht. Die frühere Bezeichnung lautete • fecundation; semination
Curie.
[H. A. Becquerel, französischer Physiker,
lefrucbtung, flilllslßdiL Die Einbringung
von Samen (Spermatozoen) in die Vagina
1852-1908]
oder den Uterus mit mechanischen oder
• Becquerel (Bq) instrumentellen Hilfsmitteln statt durch
......,.Ttst. ---> Blutgruppen-Untersu- Geschlechtsverkehr. Diese Maßnahme
chung von Spender- und Empfängerblut wird zum erwarteten Zeitpunkt des Ei-
unmittelbar vor der --->Transfusion zur Ver- sprungs (Ovulation) durchgeführt, damit
träglichkeitsprobe und zur Vermeidung es zur Befruchtung (Fertilisation) des Eies
von Verwechslungen. (s.a. Rhesusfaktor) (Ovum) kommen kann. Die k. B. kann mit
• bedside-test dem Samen des Partners einer Frau
138 Befruchtung. kunstliehe ~.

durchgeführt werden, wenn eine Impo- zur Erfüllung spezifischer Gesundheits-


tenz des Mannes, eine zu niedrige Sper- ziele zufriedenstellend sind.
mienzahl oder vaginale Störungen bei • management of therapeutic regimen,
der Frau vorliegen, oder aber, wenn der individual: effective
Mann aufgrund bestimmter körperlichen
Ursachen nicht zum Geschlechtsverkehr Behandlungsempfehlung: individuell, un-
fähig ist. Eine Befruchtung mit Fremdsa- wirksame Handhabung. Anerkannte
men wird durchgeführt, wenn der Partner -+ NANDA--+ Ptlegediagnose; Strukturen
unfruchtbar ist. der Regulierung und Integration eines
• artificial insemination (AI) Behandlungsprogramms sowie seiner
Auswirkungen in das tägliche Leben, die
Befund. Aufgrund von Untersuchung und zur Erfüllung spezifischer Gesundheits-
Laborergebnissen gemachte Beobachtun- ziele unzureichend sind.
gen über eine bestimmte Krankheit. • management of therapeutic regimen,
• finding individual: ineffective
Begabung. (lernfähigkeit). Natürliche Auf- Behandlungsempfehlungen: Familie, un-
nahmefähigkeit, Talent oder Fähigkeit, et- wirksame Handhabung. Anerkannte
was zu lernen, zu verstehen oder eine Fer- -+ NANDA·-+ Ptlegediagnose; Strukturen
tigkeit zu erwerben; geistige Aufmerk- der Regulierung und Integration eines
samkeit. Behandlungsprogramms sowie seiner
• aptitude Auswirkungen in die Familienprozesse,
Begleitschielen. (Strabismus concomitans). die zur Erfüllung spezifischer Gesund-
Schielen, bei dem der Schielwinkel in alle heitsziele unzureichend sind.
Blickrichtungen gleich bleibt. (.... Strabis- • management of therapeutic regimen,
mus) families: ineffective
• concomitant strabismus Behandlungsempfehlungen: Gemeinde, un·
wirksame Handhabung. Anerkannte
Begleitsymptom. Symptom, das zusätzlich
- NANDA--+ Pflegediagnose; Strukturen
zu einem primären Krankheitssymptom
der Regulierung und Integration eines
auftritt.
Behandlungsprogramms sowie seiner
• concomitant symptom
Auswirkungen in die Gemeindeprozesse,
Behandlung. Pflege und Unterstützung ei- die zur Erfüllung spezifischer Gesund-
nes Patienten bei der Bekämpfung, Linde- heitsziele unzureichend sind.
rung oder Verhütung einer Krankheit, • management of therapeutic regimen,
Störung oder Verletzung. Dabei gibt es community: ineffective
heilende, lindernde und vorbeugende
Maßnahmen. Eine kausale B. zielt auf die Behandlungsplan. Zeitplan, in dem die Ter-
mine und die verschiedenen Maßnahmen
Ursache, eine symptomatische auf die
Krankheitszeichen ab. Die B. kann mit zur Behandlung eines Patienten festgehal-
Hilfe von Medikamenten, Kuren, Kran- ten werden. Der B. enthält Vor- und Nach-
kengymnastik oder operativen Eingriffen teile, Kosten, Alternativen und notwendi-
ge Nachbehandlungen und muss sowohl
erfolgen.
dem Patienten als auch seiner Kranken-
• treatment
kasse vor Beginn der Behandlung zur Zu-
Behandlungsempfehlung: individuell, er· stimmung vorgelegt werden.
folgreiche Handhabung. Anerkannte • treatment plan
-+ NANDA· Pflegediagnose; Strukturen Behandlungsraum. Raum in einer medizi-
der Regulierung und Integration eines nischen Einrichtung (Arztpraxis, Kran-
Behandlungsprogramms sowie seiner kenhaus etc.), in dem verschiedene Be-
Auswirkungen in das tägliche Leben, die handlungen und Maßnahmen, die spe-
zieHe Instrumente oder Geräte erfordern, das ab dem 6. bis 8. Lebensmonat gegeben
vorgenommen werden. werden kann. (s.a. abstillen)
.treatment room • supplementary food
~Das Rechteines BeinlnllteL Urinauffangbeutel für Patien-
Patienten, eine Behandlung abzulehnen, ten mit künstlicher Harnableitung, z.B.
nachdem ihn der Arzt über Diagnose, über einen transurethralen oder auch ei-
Prognose, verfügbare Alternativen, Risi- nen --> Kondomkatheter, der am Ober-
ken und Vorteile dieser Alternativen sowie schenkel getragen und mit Hilfe eines
Risiken und eventuelle Folgen bei der Un- Taillengurtes gesichert wird. Der B., der
terlassung jeglicher Intervention aufge- i.d.R. mit einer Rücklaufsperre versehen
klärt hat. ist, ermöglicht es dem Träger, sein Urin-
• refusal of treatment ableitungssystem diskret zu tragen und
so ohne Schamgefühl am Großteil des ge-
lllltlvlorismus Richtung in der --> Psycho- sellschaftlichen Lebens teilzunehmen.
logie, die von John B. Watson begründet •leg bag; urine-collecting bag
wurde und Verhaltensweisen durch objek-
tive Beobachtung der messbaren Reaktio-
llal8rala. Schnelles unwillkürliches Zu-
beißen durch eine Stimulation der Mund-
nen auf Reize untersucht und interpre-
tiert, die keinen Bezug zum Bewusstsein, höhle.
zum mentalen Zustand oder den subjekti- •bite reflex
ven Phänomenen, wie etwa Ideen und lll8rlng. Ring aus Kunststoff oder Gum-
Emotionen, haben. mi, auf den ein Kleinkind beim Zahnen
• behaviorism beißen kann.
•teether
BeMndette (pl.). Bezeichnung für Perso-
nen, die unter einem angeborenen (kon- ~111111. -->Elektro-
genitalen) oder erworbenen mentalen kardiogramm, das aufgezeichnet wird,
oder körperlichen Defekt leiden, der die während der Patient unter körperlicher
normalen Funktionen des Körpersystems Belastung steht.
oder die Fähigkeit zur Selbstständigkeit • exercise electrocardiogram (exercise
in der modernen Gesellschaft in unter- ECG)
schiedlichem Maße beeinträchtigt. 8~ Akuter Kopf-
• handicapped schmerz, der bei körperlicher Anstren-
BelllrldtniRt. geistige. Geistiger Defekt, gung auftritt und nachlässt, wenn die An-
der aus einer angeborenen Störung, trau- strengung beendet ist oder ein Schmerz-
matischen Verletzung oder Erkrankung mittel eingenommen wird.
resultiert, welche die normalen intellek- • exertional headache
tuellen Funktionen beeinträchtigen und B1hgalen. (Parietalzellen). Zellen in der Pe-
dazu führen, dass der Betroffene nicht an ripherie der Magendrüsen, die auf der Ba-
Aktivitäten teilnehmen kann, die für seine sismembran neben den Hauptzellen lie-
jeweilige Altersgruppe angemessen sind. gen und Salzsäure ausscheiden.
• mental handicap • parietal cells
leikest.. Die frühestens ab dem vollende- Btlllldonna. Kurzbezeichnung für Atropa
ten 4. , besser ab dem 5. bis 6. Lebensmo- belladonna. Die getrockneten Blätter,
nat gefütterte Breimahlzeit eines Säug- Wurzeln, und Früchte der B., eines weit-
lings, die langsam eine Brust- bzw. Fla- verbreiteten Nachtschattengewächses,
schenmahlzeit ersetzen soll. Dabei wird enthalten u.a. die Alkaloide --> Atropin
die B. in folgender Reihenfolge aufgebaut: und Scopolamin. Atropin blockiert die
1. Gemüsebrei, 2. Obstzwiebackbrei, 3. Wirkung von Acetylcholin in Nervenend-
Getreidemilchbrei, 4. püriertes Fleisch, organen, die von den postganglionären,
140 Belladonna _•

cholinergen Nerven versorgt werden, und ge tatsächlich konkret ist und aus wel-
wirkt in zu hohen Konzentrationen giftig; chen Handlungen sie besteht, und geht
A. wird als Arzneimittel in der Ophthal- damit von den kontextfreien Theoriebe-
mologie (zur Weitstellung der Pupillen) schreibungen ab.
und als --. Spasmolytikum verwendet.
[ital.: bella donna, schöne Frau] Bennett-Luxationsfraktur. Knochenbruch,
• belladonna der schräg durch die Basis des ersten Mit-
telhandknochens bis ins Gelenk verläuft
Bellocq-Tamponade. (Choanaltamponade). und bei dem ein großer Teil des Knochens
Nach Jean-Jaques Bellocq, Pariser Chirurg abgetrennt wird.
(1730-1807), benannte Tamponade zur [E.H. Bennett, irischer Chirurg, 1837-
Behandlung von Blutungen im hinteren 1907]
Nasenhöhlenbereich, die üblicherweise • Bennett's fracture
unter Narkose eingebracht wird.
• Bellocq's technique Benzodiazepinderivate (pl.). Gruppe von
psychotropen Substanzen, zu der die
Bell-Phänomen. Anzeichen einer periphe- --.Tranquilizer Chlordiazepoxid, Diaze-
ren Gesichtslähmung, die sich durch eine pam, Oxazepam, Lorazepam und Chlora-
nach außen gerichtete Aufwärtsbewegung zepat gehören. B. werden zur Behandlung
des Augapfels manifestiert, wenn der Pa- von Angstzuständen eingesetzt, die Hyp-
tient versucht, die Augen zu schließen. notika Flurazepam und Nitrazepam gegen
( -+ Fazialislähmung) Schlaflosigkeit verabreicht. B. können
[C. Bell, schottischer Chirurg, 1774-1842] auch als -+ Muskelrelaxanzien und -+ Anti-
• Bell's phenomenon konvulsiva verwendet werden. Bei längerer
Beii·Regel. Axiom, das besagt, dass die Einnahme besteht Suchtgefahr. Patienten
hinteren Wurzeln der Spinalnerven moto- müssen darüber aufgeklärt werden, dass
risch und die vorderen Wurzeln senso- ihre Fahrtüchtigkeit schon bei relativ ge-
risch sind. ringen Dosen, insbesondere in Verbin-
[C. Bell, schottischer Chirurg, 1774-1842] dung mit Alkohol, eingeschränkt sein
• Bell'slaw kann. Die B. sollten möglichst nur abends
verabreicht werden.
benigne. (benignus). Gutartiger Zustand, • benzodiazepine derivate
der nicht krebsartig (kanzerös) ist und
deshalb keine direkte Gefahr darstellt; Benzoesäure. Substanz, die als Konservie-
kann jedoch aus gesundheitlichen oder rungsmittel (bei Lebensmitteln) und in
kosmetischen Gründen trotzdem eine Be- Verbindung mit Salizylsäure als --+ Anti-
handlung erfordern. (s.a. maligne) septikum gegen Hautinfektionen einge-
[lat.: benignus, lieb I setzt wird.
• benign • benzoic acid

Senner, Patrida. Pflegetheoretikerin, die Benzol. Farblose, leicht entflammbare


Flüssigkeit (C6 H6 ), die bei der Destillation
sich mit den Stufen des Kompetenzer-
werbs in ihrem Werk »From novice to von Steinkohlenteer entsteht. Die archety-
expert: excellence and power in dinical pische aromatische Substanz wird bei der
nursing practice« (1984) (dt Stufen zur Herstellung vieler organischer Verbindun-
Pflegekompetenz, 1994) beschäftigt hat. gen sowie von Arzneimitteln eingesetzt.
Sie fiihrt eine systematische Beschrei- • benzene
bung in fünf Stadien auf: der Neuling, Benzolvergiftung. Toxischer Zustand nach
der fortgeschrittene Anfanger, der kom- der Einnahme von --. Benzol, dem Einat-
petente Pflegende, der erfahrene Pflegen- men von Benzoldämpfen oder der Exposi-
de und der Pflegeexperte. B.s Arbeit be- tion gegenüber benzolähnlichen Produk-
schreibt die professionelle Pflegepraxis ten, wie z.B. Xylen. Die B. zeigt sich durch
in dem Kontext, was professionelle Pfle- Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und
. Berloque-Dermatltls l ·ll

Koordinationsstörungen. In akuten Fällen fiir die Dauer ihrer Schicht alle anfallen-
kommt es zu Ateminsuffizienz oder Kam- den Tätigkeiten in ihrem Pflegebereich
merflattern mit Herzstillstand. oder delegieren diese. Sinn dieser Orga- -:-
• benzene poisoning nisationsform ist es, den Patienten ganz- -.:..
heitlich zu betreuen und ständig wech-
Benzylalkohol. Klare, farblose, ölige Flüs- elnde Bezugspersonen zu vermeiden.
sigkeit, die aus Balsam hergestellt und als (s.a. Funktionspflege; Gruppenpflege; Pri-
äußerliches Anästhetikum und in Lösung mary nursing)
als bakteriostatisches Agens (---+ Antisepti-
kum) zur Injektion verwendet wird. • area nursing
• benzyl alcohol
Bergkrankheit. (Höhenkrankheit). Syndrom,
Beratung. ..... Pflegeintervention der ..... NIC, das im Zusammenhang mit dem relativ
die defmiert wird als der Einsatz eines geringen Partialdruck (reduzierter baro-
interaktiven Hilfsprozesses mit Konzen- metrischer Druck) von Sauerstoff (Hypo-
tration auf die Bedürfnisse, Probleme xie) in großen Höhen, beim Bergsteigen
und Gefühle von Patienten und wichti- oder in einem Flugzeug ohne Druckaus-
gen Bezugspersonen, um ihr Coping- gleich, auftritt. Akute Symptome sind
Verhalten sowie ihre Fähigkeiten zur Schwindelanfalle, Kopfschmerzen, Reiz-
Problemlösung und zu zwischen- barkeit, Atemnot sowie Euphorie.
menschlichen Beziehungen zu verbes- altitude sickness
sern und zu unterstützen.
• Counseling Bergkrankheit, chronische. (Höhenkrankheit).
Form der Höhenkrankheit, bei der die ge-
Beratung, genetische. Prozess, bei dem das steigerte Produktion roter Blutzellen zu
Auftreten oder das Risiko genetischer Polyzythämie führt. Bestimmte Krank-
Krankheiten innerhalb einer Familie be- heitssymptome, wie Kopfschmerzen,
stimmt wird und angemessene Informa- Schwäche und Gliederschmerzen, können
tionen sowie Ratschläge für konkrete Vor- sowohl bei einheimischen Bergbewoh-
gehensweisen, über die Versorgung eines nern als auch bei akklimatisierten Perso-
betroffenen Kindes, pränatale Diagnostik, nen beobachtet werden.
Schwangerschaftsabbruch, Sterilisation • chronic mountain sickness
oder künstliche Befruchtung gegeben
werden. Beriberi. Erkrankung der peripheren Ner-
• genetic counseling ven, die durch einen Mangel (oder Ab-
sorptionsstörung) an ---+Thiamin (Vitamin
Beratung, genetische. .... Pflegeinterventi- B1) verursacht wird; tritt häufig bei über-
on der ...., NIC, die definiert wird als der wiegender Ernährung mit geschältem, po-
Einsatz eines interaktiven Hilfsprozes- liertem Reis auf. Symptome sind Müdig-
ses, der sich auf die Vorbeugung geneti- keit, Diarrhö, Appetit- und Gewichtsver-
scher Störungen oder auf die Fähigkeit lust, Nervenfunktionsstörungen, die zu
richtet, mit genetischen Erkrankung bei einer Lähmung und Schwächung der Ex-
einem Familienangehörigen umzugehen. tremitäten führen können; es kann auch
• Genetic Counseling zu Ödemen und Herzinsuffizienz kom-
men.
Bereicflspflege. Obernahme der komplet- [singhal.: beri, Schwäche]
ten Pflege der zugeteilten Patienten fiir • beriberi
einen bestimmten Bereich der Pflegesta-
lion. Die Aufteilung der Patienten einer Bertoque-Dennatitis. Kurzzeitige Hautver-
Station in die entsprechenden Bereiche farbung, die sich in ---+ Hyperpigmentierung
wird im Idealfall durch das gesamte an- und Hautläsionen manifestiert; entsteht
wesende Team vorgenommen. Die zu- durch Sonneneinwirkung auf der Haut,
ständigen Pflegepersonen übernehmen die zuvor mit Parfümen, Kölnischwasser,
142 Berloque-Dermatitis :.

Pomaden, z.B. Bergamottöl, eingerieben Berufsunfähigkeit. Eine B. (BU) besteht


wurde. (-> Lichtdermatosen) nach dem Rentenversicherungsgesetz,
lfranz.: berloque, Uhrgehänge] wenn die Erwerbsfähigkeit einer Person
• herlock dermatitis durch eine Erkrankung, -> Berufskrank-
heit, -> Berufsunfall oder Behinderung auf
!Ierner Box. Kastenartige Vorrichtung mit weniger als die Hälfte der Erwerbsfähig-
Arbeitsfläche und Absaugung zur Vorbe- keit einer vergleichbaren gesunden Per-
reitung von -+ Zytostatika-Lösungen un - son reduziert ist. Bei vorliegender BU be-
ter Vermeidung des Hautkontaktes und steht ein Anspruch auf eine Berufsunfä-
der Einatmung von zellschädigenden higkeitsrente.
Substanzen durch den Pflegenden. • occupational disability
Berufsdermatosen. Hauterkrankungen in BerufsunfalL Verletzung eines Arbeiters
Verbindung mit der Exposition gegenüber oder Angestellten, die am Arbeitsplatz er-
Chemikalien oder anderen Substanzen am folgt. Berufsunfälle sind Ursache für über
Arbeitsplatz. In etwa 80% der Fälle einer 95% der Fälle von -> Berufsunfähigkeit.
Kontaktdermatose ist die Ursache ein che- • occupational accident
mischer Reizstoff. Häufige ursächliche
Agenzien der B. am Arbeitsplatz sind Berufsverbände. Solidar- und Interessen-
Glasfasern, chemische Farbstoffe und Po- gemeinschaften für bestimmte Berufs-
lyhalogen-Aromaverbindungen wie Phe- gruppen, die gemeinsame Ziele verfolgen.
nol, Naphtalin und Anilinherbizide. Zu Sie bieten ihren Mitgliedern Beratung und
den Faktoren, die die Entwicklung der Rechtsschutz in beruflichen Fragen und
Dermatosen beeinflussen, zählen üben Einfluss auf staatliche Entschei-
Hautverdickung, Hautpermeabilität, be- dungsprozesse aus, ohne jedoch eine
troffene Körperstelle, Konzentration der echte politische Mitbestimmung erlangen
Chemikalie, Stelle und Umfang der Expo- zu können.
sition und Art der Substanz, in der die to- • professional organizations
xische Chemikalie gelöst oder gemischt Beruhigungsted1niken. -+ Pflegeinterventi-
sein kann.
on der -+ NIC, die definiert wird als die
• occupational dermaloses
Linderung der Beschwerden bei Patien-
Berubgenossens(haft. (BG). Pflichtvereini- ten mit akuten Angstzuständen.
gung von Unternehmen gleicher gewerbli- • Calming Techniques
cher Orientierung als Träger der gesetzli-
chen Unfallversicherung mit der Aufgabe, Berührung. - Pflegeintervention der
Arbeitsunfälle zu verhüten bzw. nach ei- ..... NIC, die definiert ist als die Gewähr-
nem solchen den Verletzten und deren leistung von Wohlbefinden und Kommu-
Angehörige oder Hinterbliebene zu unter- nikation durch zweckdienliche taktile
stützen. Für den Bereich des Gesundheits- Kontakte.
dienstes ist dies z.B. die BG für Gesund- • Touch
heitsdienst und Wohlfahrtspflege.
• professional association; social insur- Berührung. therapeutis(he. -+ Pflegeinter-
ance against occupational accidents vention der -+ NIC, die definiert ist als
das Leiten der eigenen inneren Energie
Berufskrankheit. Erkrankung, die infolge durch die Hände, um anderen Personen
eines bestimmten Arbeits- oder Ange- zu helfen oder sie zu heilen.
stelltenverhältnisses entstanden ist, meist • Therapeutic Touch
aufgrundeiner Langzeitexposition gegen-
über speziellen Substanzen oder durch Berührungsrezeptoren. Spezialisierte Ner -
kontinuierliche oder sich wiederholende venendigungen, die sensibel auf Berüh-
körperliche Anstrengungen. rungsreize reagieren.
• occupational disease • touch receptors
..:· Bestrahlung 143

Berylliose. Vergiftung durch das Einatmen Beschäftigungstherapie. Profession der Ge-


von Dämpfen oder Stäuben, die -> Berylli- sundheitsrehabilitation, die Personen al-
um oder Berylliumverbindungen enthal- ler Altersstufen mit körperlichen, ent- -:-
ten. Es kommt zu Granulomen im ganzen wicklungsbedingten, sozialen oder emo- -.:..
Körper und einer diffusen Lungenfibrose, tionalen Defiziten helfen soll, Fähigkeiten
die sich in trockenem Husten, Kurzatmig- wiederzuerlangen oder aufzubauen, die
keit und Thoraxschmerzen äußert. für die Gesundheit und das Wohlbefinden
• berylliosis wichtig sind.
• occupational therapy
Beryllium (Be). Stahlgraues, leichtes Metall
mit der Ordnungszahl 4 und Atommasse Beschneidung. (Zirkumzision). I. Chirurgi-
9,012. B. wird in metallischen Legierun- sche, ringförmige Beschneidung (Zir-
gen und in der Keramikindustrie einge- kumzision) der zu engen oder zu langen
setzt. Vorhaut des männlichen Gliedes aus the-
• beryllium (Be) rapeutischen und hygienischen Gründen.
2. Rituelle Resektion der Vorhaut des
Besdläftigungsdefizit. Anerkannte männlichen Gliedes oder der weiblichen
... NANDA· Pllegediagnose; Zustand, Klitoris und/oder der kleinen Schamlip-
bei der der Betreffende eine verminderte pen in jüdischen, muslimischen oder afri-
Stimulation, Interesse oder Engagement kanischen Gemeinden. Verbreitung in
bezügüch Erholung und Freizeitaktivitä- Afrika, Vorderasien, Indonesien, Austra-
ten erlebt. Kennzeichnende Merkmale lien, Ozeanien und auch in Amerika. Im
sind Langeweile, der Wunsch nach Akti- Judentum gilt die B. der Jungen als Zei-
vitäten und die Unfähigkeit, an den ge- chen des Bundes mit Gott.
wohnten Hobbys teilzunehmen. [lat.: circumcidere, ringsum abschneiden]
• diversional acitivity deficit • (ritual) circumcision

Beschäftigungstherapeut/in. (Arbeitsthera- Besenreiservarizen. Im Stadium I der chro-


peut/in). Mitarbeiter einer ergänzenden nisch venösen Insuffizienz auftretende,
Gesundheitsprofession, der -> Beschäfti· dicht unter der Haut bes. am Oberschen-
gungstherapie praktiziert und lizenziert kel und im Knöchelbereich liegende, ver-
oder registriert sein muss. Der B. befasst ästelte kleinste Venen (wie der Reisig für
sich mit der Evaluation, Diagnose und/ »Hexenbesen«).
oder Behandlung von Menschen aller Al- • spider veins
tersstufen, deren Fähigkeit, mit den Akti-
vitäten des täglichen Lebens fertig zu wer- Bestrahlung. Exposition gegenüber einer
den, durch körperliche Verletzungen, Er- strahlenden Energiequelle, z.B. Wärme,
krankungen, emotionale Störungen, ange- Licht oder Röntgenstrahlen. Radioaktive
borene oder entwicklungsbedingte Behin- Quellen der Strahlungsenergie, z.B. Rönt-
derungen oder den Alterungsprozess ge- genstrahlen, Iodisotope oder Kobald, wer-
stört ist. Zu den Dienstleistungen gehören den zu diagnostischen Zwecken verwen-
Entwurf, Herstellung und Anwendung von det, um innere Körperstrukturen zu un-
-> Orthesen, Anleitung in der Auswahl tersuchen. Ähnliche Quellen der Radioak-
und Anwendung angepasster Hilfsmittel, tivität werden in größeren Dosierungen
therapeutische Aktivitäten zur Verbesse- genutzt, um Mikroorganismen oder Ge-
rung funktionaler Leistungen, berufsvor- webezellen zu zerstören, die zu Krebsge-
bereitende Evaluation und Training sowie schwüren entartet sind. Ultraviolettstrah-
Beratung bezüglich einer Anpassung der Jen werden eingesetzt, um bestimmte Bak-
äußeren Umgebung für behinderte Men- terien und toxische Schimmelpilze zu
schen. identifizieren.
• occupational therapist (OT) • irradiation
144 Bestrahlungsthera pi e t

Be.strahlungstherapie. Eine -> pflegeinter- mendes Mittel zur äußerlichen Anwen-


vention der .... NIC, die definiert wird als dung eingesetzt wird.
Unterstützung der Patienten, Stahlenbe- • betamethasone
handlungen zu verstehen und ihre Ne-
benwirkungen zu reduzieren. Betaoxidation. Katabolischer Prozess, bei
• Radiation Therapy Management dem -+ Fettsäuren des Körpers als Ener-
giequelle verwendet werden.
• beta-oxidation
Besuchen, Unterstützung von . .... pflegein-
tervention der NIC, die definiert ist als Betarezeptor. Adrenerge Komponenten ei-
die Unterstützung gesundheitsförderli- nes Rezeptorgewebes, die auf Epinephrin
cher Besuche durch Familienangehörige und Substanzen mit hemmender Wir-
und Freunde. kung, etwa Propranolol, reagieren. Die
• Visitation Facilitation Aktivierung der B.en führt zu verschiede-
nen physiologischen Reaktionen, z.B. Ent-
spannung der Bronchialmuskulatur und
beta. Zweiter Buchstabe des griechischen
Steigerung von Frequenz und Stärke der
Alphabets (B, ß ), der in der wissenschaft-
Herzkontraktionen.
lichen Schreibweise verwendet wird, um
• beta receptor
die Position eines Kohlenstoffatoms, die
Art einer Proteinkonfiguration oder die Betastrahlen. Strom von Betateilchen (po-
Identifikation einer Aktivitätsform zu be- sitiv oder negativ geladene Teilchen, die
zeichnen, z.B. .... Betablocker, .... Betastrah- beim radioaktiven Zerfall eines Atoms
len, Betateilchen oder Betarhythmus. In freigesetzt werden); wenn das Element
Statistiken wird hiermit ein Fehler in der mehr Neutronen als Protonen besitzt, ist
Interpretation der Studienergebnisse aus- das Betateilchen ein Elektron, besitzt es
gedrückt. mehr Protonen als Neutronen, ist das Be-
• beta tateilchen ein Positron.
• beta rays
Betablocker. (Betarezeptorenblocker). Bezeich-
nung für betaadrenerge Substanzen, mit Betäubung, örtliche. Oberflächliche Aufhe-
denen die Wirkung der Transmitter des bung der Schmerzempfindung (Analge-
Sympathikus (Adrenalin und Noradrena- sie) durch Auftragen eines lokalen
lin) auf die ...., Betarezeptoren blockiert Schmerzmittels auf die Haut oder
werden kann. Die B. führen zur Vermin- Schleimhaut, in Form einer Lösung, Salbe
derung der Herzaktivität und werden bei oder eines Gels oder Sprays.
Hypertonie, koronarer Herzkrankheit • topical anesthesia
(KHK) und Herzrhythmusstörungen ein- Betäubungsmittel, Kontrolle von . ... pflege-
gesetzt. Zu Beginn einer Therapie mit B.n intervention der -+ NIC die definiert wird
muss aufgrund der Gefahr einer abfallen- al die Verbesserung einer angemesse-
den Herzfrequenz häufig der Puls kontrol- nen Anwendung und sicheren Aufbe-
liert werden. (...., Antiadrenergikum} wahrung von Betäubungsmitteln.
• beta-blocker • Controlled Substance Checking
Betacaroten. Vorform des -+ Vitamin A, das Betäubungsmittel (BTM). Sammelbezeich-
zur Verbesserung der Photosensibilität nung für Arzneimittel, die eine bewusst-
bei Patienten mit einer erythropoetischen seins- bzw. stimmungsverändernde Wir-
Protoporphyrie (Störung der Biosynthese kung haben und z.B. Euphorie oder Hallu-
von Häm) eingesetzt wird. zinationen auslösen können. BTM können
• beta-caroten zur -+ Sucht und zum Arzneimittelmiss-
brauch führen. Unter BTM fallen sowohl
Betamethason. -+ Glukokortikoid und -+ An- illegale Drogen (Heroin, LSD, Cannabis)
tiphlogistikum, das als entzündungshem- als auch therapeutisch verwendete Sub-
·• Betreuungsverfugung 1·15

stanzen (Opioide, Morphin, Kokain). aufgezeichnet, während der Patient wach


Diese werden als ..... Analgetika und teilwei-
se als ..... Anästhetika eingesetzt. BTM müs-
sen von anderen Arzneimitteln getrennt
ist und die Augen geöffnet hat.
• betawave D
aufbewahrt und sicher verschlossen wer- Betazellen. l. Insulinproduzierende Zellen
den. Jede Entnahme eines BTM aus dem in den ...., langerhans-lnseln; ihre Funktion
BTM-Schrank muss von einer verantwort- ist es, Glukose, Aminosäuren und Fettsäu-
lichen Person sorgfältig dokumentiert ren schneller aus dem Blut in das zelluläre
werden. Die Verabreichung von BTM ist Zytoplasma zu befördern. 2. Die basophi-
durch das Betäubungsmittelgesetz gere- len Zellen des Hypophysenvorderlappens.
gelt. (...., Narkotika) • beta cells
• narcotics; anaesthetics
Betreuungsperson, Unterstützung der.
Betäubungsmittelbuch. Schriftliche Doku- --. Pflegeintervention der --. NIC, die defi-
mentation der verbrauchten ...., Betäu- niert wird als die Gewährleistung der
bungsmittel einer Abteilung bzw. Klinik. zur Verbesserung der primären Pflege
Die ..... Betäubungsmittel-Verschreibungsver- von Patienten erforderlichen Informatio-
ordnung und das ..... Betäubungsmittelge- nen, Fürsprache und Unterstützung für
setz fordern im § 17 die lückenlose Auf- Personen, die nicht in der professionel-
zeichnung des Verbleibs von Betäubungs- len Pflege tätig sind.
mitteln. Im B. wird fortlaufend detailliert • Caregiver Support
das Datum des Zu- oder Abgangs von Be-
täubungsmitteln, Name und Anschrift des Betreuungsrecht. Gesetzliche Grundlage
Empfängers (Patient) oder Name und An- (BtG vom 12.09.1990), welche die Aufga-
schrift der Firma, die den Bestand gelie- benkreise von Betreuern für die ihnen
fert hat, festgehalten. Diese Aufzeichnun- vom Vormundschaftsgericht zugeteilten
gen müssen drei Jahre aufbewahrt wer- Personen regelt. Die Betreuung wird auf
den. Antrag oder von Amts wegen dann ver-
• narcotics record fügt, wenn ein Volljähriger persönliche
Betäubungsmittelgesetz. (BtMG). Gesetz Angelegenheiten ganz oder teilweise infol-
über den Umgang mit ..... Betäubungsmit- ge einer psychischen Krankheit oder einer
teln, das zusammen mit der ..... Betäu- körperlichen, geistigen oder seelischen
bungsmittel-Verschreibungsverordnung die Behinderung nicht erledigen kann
vom Arzt angeordnete Verwendung von (§ 1896 Abs. 1 BGB). Das Betreuungsge-
Betäubungsmitteln regelt und den unge- setz hat mit seiner Einführung die frühe-
setzlichen Gebrauch unter Strafe stellt. ren Entmündigungsvorschriften und die
Gesetze zur Gebrechlichkeitspflegschaft
Betäubungsmittei-Verschreibungsverord- aufgehoben. Zuvor müssen jedoch alle an-
nung. (BtMVV). Verordnung mit genauen deren Möglichkeiten, etwa die Hilfe durch
Vorgaben für das Verschreiben, die Abga- Familienangehörige, ausgeschöpft wor-
be und den Nachweis des Verbleibs von den sein.
verschreibungspflichtigen ...., Betäubungs- • guardian rule
mitteln durch den Arzt, Zahnarzt und
Tierarzt. Betreuungsverfügung. Schriftlich nieder-
gelegte Willensäußerung, in der eine Per-
Betawelle. Eine von vier Arten von Hirn- son die Vertretung in Gesundheitsangele-
wellen, die durch eine relativ niedrige genheiten festlegt, für den Fall, dass es
Voltmenge und mehr als 13 Hz gekenn- dieser Person z.B. aus krankheitsbeding-
zeichnet ist. B.n sind die >>aktiven Wellen<< ten Gründen nicht mehr möglich ist, ei-
des Hirns und werden mit Hilfe einer genständig Entscheidungen zu treffen.
...., Elektroenzephalographie der vorderen Die in der B. benannte Person muss dann
und zentralen Bereiche des Kleinhirns auch bei Entscheidungen, z.B. bzgl. anste-
146 Betreuungsverfugung . -~

bender Operationen, um ihr Einverständ- heit sowie Vorbeugung gegen Komplika-


nis gebeten werden. (-> Betreuungsrecht) ttonen bet bettlägerigen Patienten.
• disposition of care • Bed Rest Care
Bettenbelegung. Verhältnis der durch- Beulenpest. (Bubonenpest). Die häufigste
schnittlichen Zahl an Krankenhauspatien- Form der Pest, bei der schmerzhafte Bu-
ten zu der Anzahl der verfügbaren Betten bonen (Sgl. -> Bubo) in der Achsel, Leiste
während eines festgelegten Zeitabschnitts. oder am Hals auftreten; es kommt zu ho-
• occupancy hem Fieber {4! 0 C), Tachykardie, Hypoto-
Bettgalgen. -> Patientenaufrichter. nie, Delirium und Hautblutungen aus den
oberflächlichen Gefäßen. Die Symptome
• trapezebar
werden durch ein Endotoxin verursacht,
Bettgitter. {Bettschere). Seitlich am Patien- das von einem Bazillus, dem Yersinia pes-
tenbett angebrachter Zusatzrahmen, der tzs, stammt, der durch den Biss von infi-
das Herausfallen eines Patienten verhin- zierten Flöhen oder bestimmten Nagern
dern soll. Für pflegerische Verrichtun- (z.B. Ratten) übertragen wird.
gen lässt sich das Bettgitter herunter • bubonie plague
schieben und arretieren. Das Anbringen
von B.n kann bei verwirrten Patienten Beurlaubung. Erleichterung der. Pflege-
eine große Gefahr darstellen, da diese intervention der - NIC, die definiert wird
oft darüber steigen und dann aus größe- als die Planung einer zeitweiligen Beur-
rer Höhe stürzen. Nach dem Anbringen laubung von Patienten aus einer Gesund-
eines B.s ist unbedingt dafür zu sorgen, heitspflegeeinrichtung.
dass sich der Patient mit Hilfe einer • Pass Facilitation
Klingel melden kann, da es sich sonst
um Freiheitsentziehung handelt. Grund Bevölkerungsstatistik. Informationen über
und Dauer des Anbringens von B.n Geburten, Geburtenzahlen, Todesfälle,
(auch wenn es auf Patientenwunsch ge- Sterberate, Heiratszahlen, Gesundheit
schiebt) sind unbedingt zu dokumentie- und Krankheiten sowie die Erkrankungs-
ren. rate.
• bed rails • vital statistics

Bettnässen. -> Einnässen. BeWi!gungsapparat. Der B. ermöglicht dem


• enuresis Menschen eine Ortsveränderung sowie
eme mechanische Einwirkung auf die
Bettpfanne. (Steckbecken/BettschüsseVSchie- Umwelt. Der passive B. setzt sich aus Kno-
ber/•Topf•). Flaches Gefaß aus Metall oder chen und Knorpeln (das sog. Skelett) zu-
Plastik, das zum Auffangen von Stuhl sammen, die durch die Gelenke miteinan-
und Urin bei bettlägerigen Patienten ver- der verbunden sind. Der aktive B. besteht
wendet wird. aus Skelettmuskulatur, die durch -> Kon-
tr~ktion den passiven B. bewegen kann, so-
• bedpan
wte Nerven und Gefäßen, welche die Ske-
lettmuskulatur versorgen.
Bettruhe. V?rschrift für einen Patienten,
aufgrund emer Erkrankung oder Verlet- • movement apparatus
zung im Bett zu bleiben und nicht aufzu- Bewegungspielraum Übung. Jede Körperbe-
stehen. wegung, die Muskeln, Gelenke und natür-
• bed rest liche Bewegungsabläufe wie Beugen,
Strecken und Drehen beinhaltet. Solche
Bettruhe, P11ege bei. -+ Pflegeintervention Übungen werden entweder aktiv oder
der -+ NIC, die definiert wird als die För- passiv zur Prophylaxe und Therapie von
derung von Wohlbefinden und Sicher- Knochenverformungen, zur Beurteilung
. Beziehungen, Aufbau komp lexer 147

von Verletzungen und Fehlstellungen und ernden tiefen B. spricht man von -+ Koma.
von Profisportlern eingesetzt. ( s. a. Bewusstseinsstörung)
• range-of-motion exercise
Bewegungsstörung. Gestörte Muskelfunk-
• unconsciousness
Bewusstsein. Zustand, in dessen Mittel-
D
tion, die auf eine Infektion, Verletzung punkt das Selbst und die Umgebung steht
oder kongenitale Fehlbildung zurückzu- und bei dem sich die Aufmerksamkeit auf
führen ist, wie z.B. Ataxie, unwillkürliche unmittelbare Angelegenheiten konzen-
Muskelzuckungen oder Chorea. triert.
• disorder of movement • consciousness
Bewusstseinsstörung. In verschiedenen
Bewegungsübung. aktive. Wiederhohes Schweregraden auftretende Störung des
Bewegen eines Körperteils durch be- Bewusstseins mit anschließender Erinne-
wusste selbständige Muskelkontraktion rungslücke (-+ Amnesie). Hierzu zählen
und -entspannung. der Dämmerzustand, die Verwirrtheil
• active exercise (qualitative B.), die Störung der Aufmerk-
samkeit (Vigilanz) (quantitative 8.), die-+
Bewegungsübungen, isometrische. Stati- intrakraniell bedingten B. (z.B. Schädel-
sche Übungen zur Aufrechterhaltung Hirn-Trauma) und die Stoffwechsel- und
der Muskelspannung und Verhinderung vergiftungsbedingten B.en (s.a. Glasgow
des Muskelabbaus (Atrophie). Die Mus- Koma Skala)
kelgruppen werden dabei gezielt ange- • disorder of consciousness; mental
spannt und die Spannung gehalten. blackout
Durch das Prinzip Druck und Gegen- Bewusstseinstrübung. Mentaler Zustand,
druck ist dabei keine sichtbare Bewe- bei dem der Patient verwirrt bzw. sich sei-
gung feststellbar. Nach maximaler An-
ner unmittelbaren Umgebung nicht völlig
spannung erfolgt die Entspannung. I. 0 .
bewusst ist.
regen den Muskelstoffwechsel stark an;
sie werden eingesetzt, wenn eine Mobili- • clouding of consciousness
sierung der Muskeln ohne Belastung von Bewusstseinszustand, veränderter. jeder B.,
Herz und Lungen notwendig ist (z. B. bei der von dem normalen Zustand einer Per-
Myokardinfarkt). son, die bei vollem Bewusstsein ist, ab-
isometrical exercise weicht. Häufig liegen einem v. B. akute
oder chronische Hirnschädigungen zu-
bewusstlos. Zustand, in dem ein Mensch grunde. Die Formen der Bewusstseins-
seine Umgebung nicht wahrnimmt, nichts eintrübungen werden nach ihrem Schwe-
fühlt und auf Reize nicht reagiert. regrad vorgenommen: I. Benommenheit,
• unconscious 2. Somnolenz (Schläfrigkeit), 3. Sopor
(tiefschlafahnlicher Zustand), 4. Koma
Bewusstlosigkeit. Zustand, in dem bei er- (schwerste Form der Bewusstseinseintrü-
haltenen somatischen Funktionen jedes bung). Auch eine -+ Amnesie, eine akute
bewusste psychische Geschehen fehlt und -+ Verwirrtheit, ein -+ Dämmerzustand oder
die Reaktionsfahigkeit eingeschränkt ist. ein -+ Delirium sind Veränderungen des
Die B. kann u.a. durch Sauerstoffmangel, B.es Einige Menschen, insbesondere aus
Schock, Medikamente, Gifte, Störungen den östlichen Kulturkreisen, erreichen v.
im Elektrolythaushalt, Stoffwechselent- B.e unter Zuhilfenahme verschiedener
gleisungen, schwere Traumata, Krämpfe, Techniken, z.B. langes Fasten, tiefes At-
Kopfverletzungen, Hirntumoren oder In- men, ekstatische Tänze sowie Gesang.
fektionen ausgelöst werden. Die Tiefe der • altered state of consciousness (ASC)
B. und das Ausmaß der Funktionsstörun-
gen lassen sich mittels der -+ Glasgow-Ko- Beziehungen, Aufbau komplexer. Pflege-
ma-Skala erfassen. Bei einer länger andau- intervention der -+ NIC, die definiert wird
148 Beziehungen, Aufbau komplexer •

als die Entwicklung einer therapeuti- bicomis. Zwei Hörner oder Fortsätze auf-
schen Beziehung zu Patienten, die lnter- weisend; z.B. Uterus bicornis.
aktionsschwierigkeiten mit anderen Per- [lat.: bis, zwei; cornu, Horn]
sonen haben. • bicornate
• Complex Relationship Building
Bidet. Vorrichtung, die einer Toiletten-
Bezugsgruppe. Eine Gruppe, mit der sich schilssel ähnelt; der Rand ist als Sitzflä-
der Patient identifiziert oder zu der er che konzipiert, ein Wasseranschluss
gerne gehören würde. dient der Reinigung des Genital- und
• reference group Analbereichs.
[franz.]
Bezugspflege. Eine Pflegekraft ist für die
• bidet
gesamte Pflege eines Patienten von der
Aufnahme bis zur Entlassung verant- Biegungsfraktur. Vollständige Fraktur ei-
wortlich. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten nes Knochens, bei der ein Biegungskeil
pflegen andere Stationsmitarbeiter nach durch den Biegemoments aufgrund indi-
dem von der Bezugspflegekraft erstellten rekter und direkter Gewalteinwirkung auf
und aktualisierten Pflegeplan. In den einen langen Röhrenknochen entsteht.
USA seit 1930 bekannt. (-. Zimmerpflege) • bending fracture
• Primary nursing
Bienstein, Christel. * 1951 in Bottrop;
BGA. Blutgasanalyse Krankenpflegeausbildung 1972; Diplom-
Pädagogin 1981; Leitung des Bildungs-
Bi. Chemisches Symbol für Bismut bzw. zentrums filr Pflegeberufe des DBfK in
-+Wismut. Essen 1990-93, dort konzipierte C.B. die
. Bi zweijährige Weiterbildung, das Pflege-
bi-. Vorsilbe mit der Bedeutung »zwei, fachseminar; sie entwickelte das Konzept
doppelt«. der ... Kinästhetik für die Pflege mit und
[lat.: bis, zwei] übertrug das Konzept der -. Basalen Sti-
. bi- mulation in die Pflege; seit 1994 Leiterin
des Instituts für Pflegewissenschaft an
Bias. (Statistik) Verfalschung von statisti- der Privatuniversität Witten/Herdecke.
schen Ergebnissen, indem bei For-
schungsstudien eine Stichprobe durchge- bifokal. I. Zwei Fokusse aufweisend.
führt wird, bei der die Faktoren oder Teil- 2. (Linse) Zwei Bereiche verschiedener
nehmer nicht ausgewogen oder objektiv Fokuslängen aufweisend, z.B. eine Kon-
ausgewählt worden sind. taktlinse oder Brille, die sowohl die Nah-
[engl.: schräg] als auch die Fernsicht korrigiert.
• bias [lat.: bis, zwei; focus, Kern]
• bifocal
Bibliotherapie. I. -. pflegeintervention der
NIC, die defmiert wird als der Einsatz Bifurkation. (Gabelung). In zwei Äste unter-
von Literatur zur Verbesserung des Aus- teilt, z.B. die Luftröhre (Trachea), deren
drucks von Gefühlen und zum Erwerb beide Äste in die rechten und linken Bron-
bestimmter Kenntnisse. 2. Form der chien führen.
Gruppentherapie, bei der gemeinsam [lat.: bis, zwei; furca, Gabel]
Biicher, Gedichte und Zeitungsartikel ge- • bifurcation
lesen werden, um Oberlegungen iiber Er- Bigeminie. Herzarrhythmie, die durch
eignisse in der realen Welt anzuregen paarweise auftretende Herzschläge ge-
und die Beziehungen zwischen den kennzeichnet ist, wobei jedem normalen
Gruppenmitgliedern zu fordern. Herzschlag eine ---+ Extrasystole folgt.
• bibliotherapy • bigeminy
lligemlnus. Zwei Dinge oder Ereignisse be- .....,., Braun-gelbliches Gallenpigment,
zeichnend, zweimal oder doppelt, z.B. das durch den Abbau von -+ Hämoglobin
-+ Bigeminus-Rhythmus. entsteht, wenn dieses nicht mehr funkti-
•bigeminal onsfähig ist. Ein gesunder Mensch produ-
ziert 250 mg B. täglich. Das meiste B. wird
ligeminus llhytbMU$ Doppelter Herz- im Stuhl ausgeschieden. Ein -+ Ikterus
schlag mit ektopischen Schlägen des Vor- (Gelbverfärbung der Haut) entsteht durch
hofs und der Kammer, die sich mit einem die Akkumulation von B. im Blut und im
Sinusschlag abwechseln und präzise paar- Gewebe der Haut.
weise oder bei einer ventrikulären Tachy- [lat.: bilis, Galle; ruber, rot]
kardie mit einem 3:2-Block auftreten. •bilirubin
•bigeminal rhythm
lllllniiiiDt cliNittes. (sekundäres, konjugiertes,
lllbdloalt. (Hydrogenkarbonat/doppelkohlen- gepaartes Bilirubin). In der Leberzelle mit
saures Salz). Ion der Kohlensäure, bei dem Hilfe des Enzyms Glucuronyltransferase
ein Wasserstoffatom durch ein Metall oder gebundenes -+indirektes Bilirubin. Das d.
Radikal ersetzt worden ist, z.B. Natrium- B. ist wasserlöslich und nierengängig und
bikarbonat (NaHC0 3 ); dadurch entstehen kann somit über den Darm und die Harn-
saure, wasserlösliche Salze der Kohlensäu- blase ausgeschieden werden.
re. • direct bilirubin; conjugated bilirubin
[lat.: bi, zwei; carbo, Kohle] ......, lndiNidtls. (primäres, unkonjugiertes,
• bicarbonate freies Bilirubin). Fettlösliches, proteingebun-
................ Wichtigstes alkalisches denes Abbauprodukt des -+ Hämoglobins,
Puffersystem im Stoffwechsel zur Steue- das in der Leber weiter zu -+ direktem Bili-
rung des Säure-Basen-Haushalts. rubin verstoffwechselt wird. Fällt mehr B.
[lat.:bi, zwei; carbo, Kohle] an, als die Leber verstoffwechseln kann,
• bicarbonate buffer system erhöht sich die Konzentration des i. B.
und es lagert sich im Unterhautfettgewebe
lliklrup1dll. Zwei Zipfel, Spitzen oder Hö- ab. Dadurch kommt es zur Gelbfärbung
cker aufweisend; z.B. Bikuspidalklappe der Haut (Ikterus). (s.a. Ikterus; Hyperbili-
(Valva bicuspidalis). rubinämie)
•bicuspid • indirect bilirubin; unconjugated hilir-
uhin
lllllleraL l. Zwei Seiten betreffend. 2. Auf
zwei Seiten auftretend; bei einer bilatera- ............ Präsenz von -+Bilirubin im
len Hörstörung kann ein teilweiser oder Blut.
vollständiger Hörverlust in beiden Ohren [lat.: bilis, Galle; ruber, rot; griech.: haima,
auftreten. 3. Zwei Schichten aufweisend. Blut]
[lat.: bis, zwei; lateralis, Seite] • bilirubinemia
.bilateral Bllrublnuril. Ausscheidung von -+ Bilirubin
im Urin, z.B. bei Verschlussikterus oder
llillllnzlose. -+ Schistosomiase.
Hepatitis.
• schistosomiasis
• bilirubinuria
bllllr. Galle, Gallenblase oder Gallengang llilivenlln. Grünlicher Gallenfarbstoff, der
betreffend. durch den Abbau von -+ Hämoglobin bei
•biliary der Umformung in -+ Bilirubin entsteht.
• biliverdin
lilltis. 1. Zur Galle(nflüssigkeit) gehörend.
2. Durch eine exzessive Sekretion von ~Natürliche Me-
Galle charakterisiert. 3. Eine Störung der thode der Empfängnisverhütung, bei der
Galle betreffend. die fruchtbare Zeit des Eisprungs (Ovula-
•bilous tion) durch die Beobachtung von Verän-
1so Billings-Ovulationsmethode "

derungen des Zervixschleims bestimmt ßenohrs sowie in den Wänden einiger


wird, die im Verlauf des Menstruations- großer Blutgefaße.
zyklus üblicherweise auftreten. • elastic tissue
• Billings method
BindegewebsknorpeL Zwischen vielen Ge-
Billroth·ll·Operation. Chirurgische Entfer- lenken, insbesondere zwischen den be-
nung von Magenausgang (Pylorus) und schränkt bewegungsfahigen Rücken-
Zwölffingerdarm (Duodenum). Das Ma- markswirbels vorhandene Faserknorpel-
genende wird durch eine ---+ Anastomose scheiben. Eine Scheibe besteht aus kon-
mit dem Darm verbunden. (---+ Billroth+ zentrischen Ringen fibrösen Gewebes,
Operation) das durch Knorpelschichten getrennt ist.
• Billroth's operation II • connecting fibrocartilage
Billroth+Operation. (Magenresektion/Gastrek- Bindehautkatarrh. Einfache Bindehautent-
tomie). Chirurgische Entfernung des Ma- zündung, normalerweise in Verbindung
genausgangs (Pylorus) zur Behandlung mit einer Infektion, Allergie, Kontakt mit
eines Magenulkus oder Magenkarzinoms. Luftverschmutzung oder physischer Rei-
Das proximale Ende des Zwölffinger- zung, z.B. durch eine im Auge schwim-
darms (Duodenum) wird durch eine mende Augenwimper. Wird von Ausfluss
---+ Anastomose mit dem Magen verbun- begleitet.
den. • catarrhal conjunctivitis
[Ch.T. Billroth, österr. Chirurg, 1829-
1894] Bindehautverätzung. Durch Chemikalien
• Billroth's operation I verursachte Verätzungen der Bindehaut.
Bei einer Bindehautverätzung sollte das
bilokulär. Zwei Zellen oder Kammern ent- betroffene Auge mindestens 30 Minuten
haltend, bzw. in zwei Fächer geteilt. lang gründlich mit viel Wasser ausgespült
• bilocular werden und ärztliche Hilfe in Anspruch
bimanuell. Zur Funktion beider Hände ge- genommen werden.
hörend; mit zwei Händen ausgeführt. • conjunctival bums
• bimanual Bindung. Verhaltensweisen, die sich in den
Beziehungen zwischen zwei Personen
Binde, elastische. Aus dehnbarem Materi- (insbesondere zwischen Mutter und
al hergestellte Binde, die einen Körper- Kind) ausdrücken. Dabei kann es sich um
teil stützt und bessere Bewegungsmög· Gefühle der Zuneigung oder Loyalität,
liehkeilen bietet. aber auch um Abhängigkeitsbeziehungen
• elastic bandage handeln.
Bindegewebe. Gewebe, das andere Körper- • attachment
gewebe und Körperteile stützt und ver- Bindung, chemische. Starke, verbindende
bindet. Das dichte, vielzellige, aus inter- Kraft zwischen den Atomen einer Sub-
zellulärem Material bestehende Bindege- stanz.
webe entwickelt sich aus dem embryona- • bond
len Mesoderm. Das interzelluläre Material
enthält eine Fasermatrix, die flüssig, gal- Bindung, kovalente. Chemische Bindung,
lertartig oder fest sein kann. Die verschie- die sich zwischen zwei Atomen bildet und
denen Bindegewebsarten sind Knochen, die zwei, vier oder sechs Elektronen tei-
Knorpel, Fasern und loses Bindegewebe. Jen.
• connective tissue • covalent bond
Bindegewebe, elastisches. Bindegewebe mit Bindung, persönliche. Prozess, der zwi-
elastischen Fasern. Elastisches Bindege- schen einem Säugling und seinen Eltern,
webe befindet sich in den Bändern der insbesondere seiner Mutter, stattfindet
Wirbelsäule, der Knorpelmasse des Au- und der für die Bildung affektiver Bindun-
,_.. Bioflavonoid I5 I

gen wichtig sind, die später sowohl die Bioavailability. (Bioverfügbarkeit). Biologi-
körperliche als auch die psychische Ent- sche Wirksamkeit; das Ausmaß einer Ak-
wiekJung des Kindes beeinflussen. Die tivität oder die Menge eines verordneten - : -
wahrscheinlich nachhaltigste Maßnahme Medikaments oder eines anderen Wirk- -.:..
zum Aufbau einer positiven Eltern-Kind- stoffs, die in Abhängigkeit von der Darrei-
Bindung ist der direkte Augenkontakt chungsform (z.B. Tablette, Injektion) und
und enger Körperkontakt mit dem Säug- von der speziellen Dauer bis zur Wirkung
ling. im Zielgewebe für eine Aktivität zur Ver-
• bonding fügung gestellt wird.
• bioavailability
Bindungsstellen. I. Konkave Ausbuchtun-
gen in Antikörpermolekülen zur Anlage- Biochemie. Wissenschaft der chemischen
rung von Antigenen. Aufgrund möglicher Faktoren in lebenden Organismen und
Variationen in Aminosäuresequenzen und Lebensprozessen.
Molekülkonfigurationen der Antikörper • biochemistry
hat jeder Antikörper Bindungsstellen für
ein bestimmtes Antigen. 2. Bindungsstel- Bioenergetik. System von Bewegungen und
len auf Proteinmolekülen, an die Arznei- Übungen, das auf dem Konzept beruht,
mittel oder andere Stoffe durch elektro- dass eine natürliche Heilung unterstützt
chemische Anziehungkräfte angelagert wird, wenn der Körperrhythmus des Pa-
werden. tienten mit seiner natürlichen Umgebung
• combining sites harmonisch verbunden wird.
Bingen, Hildegard von. Deutsche christli- • bioenergetics
che Mystikerin und Äbtissin eines Bene-
diktinerordens in Bingen (I 098-1179). Biofeedback. I. Pflegeintervention der
-+ NIC, die definiert wird als die Unter-
Sie kombinierte die ärztlichen Lehren der
Antike (Diätetik) mit den Erfahrungen stützung von Patienten bei der Verände-
der Volksmedizin, der Kräutermedizin, rung von Körperfunktionen unter An-
ihrem starken christlichen Glauben und wendung eines Instrumentations-Feed-
dem Einfluss der Psyche und veröffent- backs. 2. Prozess (meist im Rahmen ei-
lichte zahlreiche visionäre Bücher zur na- ner Psychotherapie), bei dem eine Per-
turkundlichen Klostermedizin und -pfle- son eine visuelle oder auditive Informa-
ge. Ihr Ruf als Wunderheilerio zog Pilger tion über die autonomen physiologi-
und Kranke zu ihrem Kloster. Sie gilt als schen Funktionen ihres Körpers erhält,
Volksheilige, obwohl sie aufgrund ihrer z.B. Blutdruck, Muskelspannung und
Hirnwellenaktivität; meist erfolgt das B.
kritischen Haltung zur Amtskirche bis
mit Hilfe verschiedener Instrumente,
heute niemals heilig gesprochen worden
z.B. EKG, EEG. Ziel ist die Förderung
ist.
des Körperbewusstseins und die Fähig-
binokular. Zu beiden Augen gehörend, ins- keit, Einfluss auf die Körperfunktionen
besondere auf das Sehvermögen bezogen. zu nehmen. Indikation z.B. bei Migräne,
• binocular Verspannungszuständen, Hypertonie.
• Biofeedback
bio-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Leben<<.
• bio-
Bioflavonoid. (Vitamin P). Sammelbezeich-
Bioäquivalent. Bezeichnung für ein Arz- nung für eine Gruppe farbiger Flavone,
neimittel, das die gleiche therapeutische die in vielen Früchten vorhanden sind.
Wirkung und die gleiche Bioverfügbarkeil B.e werden heute als nicht -essentielle
(-+ Bioavailability) hat wie ein anderes, das Nährstoffe betrachtet.
in seiner chemischen Zusammensetzung [griech.: bios, Leben; lat.: flavus, gelb;
fast identisch ist. griech.: eidos, Form]
• bioequivalent • bioflavonoid
lliogae 1. Lehrmeinung, nach der Le- Entnahme eines kleinen Gewebe-
ben nur von zuvor vorhandenem Leben stücks aus einem Organ oder einem ande-
abstammen kann, also nicht von einer leb- ren Körpergewebe zur mikroskopischen
losen Substanz. 2. Ursprung des Lebens Untersuchung, um eine Diagnose zu be-
und lebender Organismen; .... Ontogenese stätigen oder festzulegen, eine Prognose
und .... Phylogenese. - adj. biogenetisch. aufzustellen oder einen Krankheitsverlauf
[griech.: bios, Leben; genein, produzieren] zu verfolgen. Methoden der B. sind z.B.
;:-:; biogenesis Aspirations-, Nadel-, Saug- oder Stanz-
biopsie.
Biohlim<ltologie. Studium der Beziehungen
[griech.: bios, Leben; opsis, sehen]
zwischen dem Klima und lebenden Orga-
•biopsy
nismen sowie ihren Interaktionen.
bioclimatology biopsychisch. Die Verbindung mentaler
lliotogie Wissenschaftliches Studium von Faktoren mit dem lebenden Organismus
Pflanzen, Tieren und anderen Lebensfor- betreffend.
men. Beispiele für einige Bereiche der B. biopsychic
sind Biometrie, Ökologie, Evolution, Ge- Zum Komplex der biologi-
netik, Molekular- und Zellbiologie, Phy- schen, psychologischen und sozialen
siologie und Paläontologie. - adj. biolo- Aspekte des Lebens gehörend.
gisch. biopsychosocial
~O::.fbiology
Biorhythmus. Periodisches Auftreten be-
Biometrie. Anwendung statistischer Me-
stimmter zyklischer biologischer Phäno-
thoden bei der Analyse von Daten, die
mene, wie z.B. der .... zirkadiane, der Tag-
aus der biologischen oder anthropologi- Nacht-Rhythmus oder der Menstruations-
sehen Forschung stammen.
zyklus.
biometry
[griech.: bios, Leben; rhythmos, Rhyth-
B~ornqp.itorin 1. Prozess der Überwa- mus]
chung des Wirkstoffspiegels verschiede- biorhythm
ner physiologischer Substanzen, Arznei-
mittel oder Metaboliten bei einem Patien- Numerische Datensammlung
ten während der Diagnostik oder Thera- über Geburten, Todesfälle, Erkrankungen,
pie. 2. Messung toxischer Substanzen in Verletzungen und andere Faktoren, die die
der Umgebung und Bestimmung der Ge- allgemeine Gesundheit und andere Krite-
sundheitsrisiken für die allgemeine Bevöl- rien menschlicher Populationen betreffen.
kerung. • biostatistics
?::; biologic monitaring Biosynthese. Vielzahl von chemischen Re-
Wissenschaft der Anwendung elek- aktionen, die kontinuierlich im Körper
tronischer Prinzipien und Vorrichtungen, stattfinden, wobei jeweils bestimmte kom-
z.B. von Computern oder kleinen Appara- plexere Biomoleküle gebildet werden.
turen zur Behandlung medizinischer - adj. biosynthetisch.
Probleme, etwa einem Herzschrittmacher, [griech.: bios, Leben; synthesis, zusam-
der zur Korrektur eines unphysiologi- mensetzen]
sehen Herzrhythmus eingesetzt wird. biosynthese
[Kurzwort aus Biologie und Technik] Unphysiologischer Atemtyp,
• bionies der durch eine unregelmäßige periodische
8iophl:i: Studium der chemischen Atmung mit Atempausen ( .... Apnoe) cha-
und physikalischen Eigenschaften von rakterisiert ist; tritt z.B. bei Meningitis
Arzneimitteln sowie ihren Komponenten auf. (s. Abb. S. 15)
und Aktivitäten im lebenden Organismus. [C. Biot, französischer Arzt, 1774-1862]
biopharmaceutics • Biot's respiration
:=-. B1tot-Fiecke 153

Biotop. Spezifischer biologischer Lebens-


L\ C\ C\ A c normale raum.
........ c;;J '"""' v Atmung [griech.: bios, Leben; topos, Platz] -:-
{\{\(\ • biotope -..:.
Biot-
vvv vvv Atmung Biotransformation. Chemische Verände-
rungen, denen sich eine Substanz im Kör-
per unterziehen muss, z.B. durch die Wir-
Biot-Atmung. kung der Enzyme.
[griech.: bios, Leben; lat.: trans, über; for-
mare, bilden]
Biotechnologie. 1. Studium der Beziehun- • biotransformation
gen zwischen Menschen oder anderen le-
benden Organismen und Maschinen, wie Bioverfügbarlleit. ---. Bioavailability.
etwa die gesundheitlichen Auswirkungen • bioavailability
einer Computerausstattung auf Büroange-
stellte. 2. Industrielle Anwendung von Er- biparietal. Zu den beiden Scheitelbeinen
gebnissen aus der biologischen For- gehörend, z.B. biparietaler Durchmesser
schung, insbesondere in Bereichen der (der Kopfdurchmesser, der zwischen bei-
Genetik. den Scheitelbeinen gemessen wird).
• biotechnology [lat.: bis, zwei; paries, Wand]
• biparietal
Biotelemetrie. Übertragung von physiolo- bipartit. zwei Teile aufweisend.
gischen Daten, z.B. EKG- oder EEG-Er- • bipartite
gebnisse, Herzfrequenz und Körpertem-
biphasisch. Zwei Phasen, Teile, Aspekte
peratur auf entfernte Apparaturen über
oder Stadien aufweisend.
Radio- oder Telephonsysteme.
• biphasic
• biotelemetry
bipolar. 1. Zwei Pole aufweisend, z.B. bei
Biotherapie. System der biologischen bestimmten elektrotherapeutischen Be-
Krebsbehandlung, das die Wirkung der handlungen, in denen zwei Pole verwen-
Alpha- und Beta-Interferone und körper- det werden, oder bei bestimmten Arten
eigene statt chemische Substanzen ver- von bakteriellen Färbungen, die nur die
wendet. zwei Pole der jeweiligen Mikroorganis-
• biotherapy men betreffen. 2. (Bei einem Nerv) Einen
zuführenden (afferenten) und einen weg-
führenden (efferenten) Fortsatz aufwei-
Biotin. Farbloses, kristallines, wasserlösli- send.
ches Vitamin des H-Komplexes, das bei • bipolar
der Fettsäureproduktion und bei der Oxi-
dation von Fettsäuren und Kohlenhydra- Bisexualität. Gleichzeitiges Vorhandensein
ten als Koenzym fungiert. von heterosexuellen und homosexuellen
[griech.: bios, Leben] Neigungen bei einem Menschen. - adj. bi-
• biotin sexuell.
• bisexuality
Biotinmangelsyndrom. Erkrankung, die Bitot-Fiecke. Weiße oder graue Ablagerun-
durch einen Mangel an --+ Biotin verur- gen auf der Bindehaut (Conjunctiva) am
sacht wird. Das B. äußert sich durch Der- seitlichen Rand der Hornhaut (Cornea);
matitis, Hyperästhesien, Muskelschmer- Anzeichen eines Vitamin-A-Mangels.
zen, Anorexie, leichte Anämie und EKG- [P. Bitot, französischer Chirurg, 1822-
Veränderungen. 1888]
• biotin deficiency syndrome • Bitot's spots
IS.J B1urettest ·

Biurettest. Methode zur Bestimmung von b.e Diät(= leichtverdaulich) oder b.e Ent-
Harnstoff und löslichen Proteinen im Se- zündung(= mild verlaufend).
rum. [lat.: blandus, freundlich, schmeichelnd]
[lat.: bis, zwei; griech.: ouron, Urin] • blande
• biuret test
Blase. I. Aus einer Membran bestehender
bivalent. I. Zwei Bindungen besitzend. Beutel, der Sekretionen enthält, z. B. Gal-
2. In der Genetik Bezeichnung für zwei lenblase, Blase am Fuß. 2. Kurzbezeich-
Synapsen homologer Chromosomen, die nung für Harnblase.
jeweils in der ersten meiotischen .. Pro- [germ.: blaedre]
phase der ---. Gametogenese durch Ober- • bladder; blister
kreuzungen (Chiasmen) aneinander ge-
Bla.senekstrophie. ---. Schistocystis.
bunden werden.
[lat.: bis, zwei; valere, stark sein] • schistocystis
• bivalent Blasenfistel. Abnorme Verbindung zwi-
schen der Harnblase und einem Nachbar-
Bizeps. ---. Musculus biceps brachii. organ bzw. der Körperoberfläche.
• biceps brachii • vesical fistula
Bizepssehnenreflex. Kontraktion des Bi- Blasenhemie. Ausstülpung der Harnblase
zepsmuskels (---. Musculus biceps brachii), durch eine Öffnung in der Abdominal-
der ausgelöst wird, wenn man auf die tiefe wand.
Bizepssehne schlägt. • bladder hernia
• biceps reflex
Blasenkarzinom. Häufigste maligne Er-
B·Komplex·Vitamine. Große Gruppe was- krankung des Harntrakts, die durch mul-
serlöslicher ---.Vitamine, zu der Thiamin tiple Wucherungen gekennzeichnet ist,
(Vitamin B1), Cobalamin (Vitamin B12 ), welche dazu neigen, in aggressiverer
Niacin (Vitamin B3 ), Pyridoxin (Vitamin Form zu rezidivieren. B.e treten bei Män-
B6 ), Riboflavin (Vitamin B2), Biotin, Fol- nern 2,3 mal häufiger als bei Frauen auf
säure und Pantothensäure gehören. Die und sind in städtischen Gebieten weiter
Vitamine des B-Komplexes sind für die verbreitet als auf dem Land. Das Risiko
Umwandlung von Kohlenhydraten, z.B. für die Entwicklung eines B.s ist bei Per-
Glukose, in Energie sowie für den Stoff- sonen erhöht, die rauchen oder Anilin-
wechsel von Fetten und Eiweißen, die nor- farbstoffen, Betanaphthylamin, Mischun-
malen Funktionen des Nervensystems, die gen aromatischer Kohlenwasserstoffe oder
Erhaltung des Muskeltonus im Gastroin- Benzidin und seinen Salzen ausgesetzt
testinaltrakt und die Integrität von Haut, sind. Zu den Symptomen gehören Häma-
Haaren, Augen, Mund und Leber wichtig. turie, häufiges Urinlassen, Dysurie und
• B complex vitamins Zystitis. Zur Diagnostik werden Urinana-
Blackout. Kurzzeitiger Verlust des Sehver- lyse, Orographie, Zystoskopie oder trans-
mögens oder des Bewusstseins. (---. Amne· urethrale Biopsie durchgeführt. Die meis-
sie) ten B.e sind papilläre Karzinome; Plat-
• blackout tenepithel- oder Adenokarzinome sind
seltener.
Blackout, alkoholbedingter. Form von • bladder cancer
---. Amnesie, bei der die betroffene Person
kein Erinnerungsvermögen an Gescheh- Bla.senkatheter. ---. Ballonkatheter.
nisse hat, die sich während einer Periode • urinary catheter
des Alkoholmissbrauchs abgespielt haben. Blasenkatheter, suprapubischer. Künstli-
• alcoholic blackout che Form der Harnableitung, bei der die
bland. Mild verlaufend, nicht infektiös, Harnblase oberhalb des Schambeins (su-
eine lindernde Wirkung aufweisend; z.B. prapubisch) punktiert, und ein Katheter

· Blasentrain ing 155

eingeführt wird. Der Katheter wird an- das so genannte Caput galeatum (Glücks-
schließend in der Blase geblockt oder haube). In diesem Fall eröffnet die Heb-
durch Fixierungssysteme auf der Haut
gesichert. Diese Methode ist bei einer
dauerhaften Harnableitung infolge von
amme die Blase entweder mit einer Ko-
cherklemme oder einer Kanüle, damit die
Atemwege des Kindes nach der Geburt so-
D
Inkontinenz der transurethralen Metho- fort frei sind. Bei einem hohen B. zerrei-
de vorzuziehen, da sie mit deutlich weni- ßen die Eihäute oberhalb des Muttermun-
ger Komplikationen behaftet ist. Bei ei- des, d.h. eine Vorblase bleibt meist erhal-
ner frischen Anlage eines s. B.s müssen ten. Häufig geht dabei nur spärlich
die üblichen Parameter einer Wunde be- Fruchtwasser ab, dennoch besteht aber
achtet werden (Blutung, Infektion, die Gefahr einer aufsteigenden Infektion,
Schmerz u.a.). Der Verband ist nach Sta- da nun von außen Keime in die Frucht-
tionsstandards durchzuführen. Bei Ko- höhle eindringen können. Schließlich
operation des Patienten kann der Kathe- kennt man noch den falschen B., wobei
ter auch zeitweise abgestöpselt werden, höchstens 1-3 Esslöffel Flüssigkeit, die
um dem Träger mehr Bewegungsfreiheit sich zwischen den Eihäuten angesammelt
zu bieten, ansonsten wird er an einen hat, abgeht.
Auffangbeutel angeschlossen. Der Zu- • rupture of membranes
stand der Harnblase soUte regelmäßig
vom Urologen überprüft werden. je nach Blasenspülung. -+ pflegeintervention der
Katheterart muss ein regelmäßiger I. NIC, die definiert wird als die Instil-
Wechsel erfolgen. lation einer Lösung in die Blase zum
• suprapubic vesical catheter Zweck der Reinigung oder zum Verabrei-
chen von Arzneimitteln. 2. Reinigung
Blasenreflex. Durch Hirnzentren regulier- der Harnblase durch eine kontinuierli-
ter Reflex, der zur Entleerung der Harn- che oder intermittierende Spülung mit
blase führt, wenn diese mäßig gefüllt ist. Kochsalz- oder Speziallösungen, z.B.
• vesical reflex nach Operationen, um Blutkoagel zu ver-
Blasen-Scheidenfistel. -+ Fistula vesicovagi- meiden. Die Blase kann auch durch die
nalis. verstärkte orale Zufuhr von Flüssigkei-
ten gespült werden.
• vesicavaginal fistula
• Bladder Irrigation
Blasensphinkter. Zirkulärer Muskel, der
den Ausgang der Harnblase in den Harn- Blasentraining. Systematische Therapie
leiter (Urethra) umschließt. einer Urininkontinenz, bei der ein Pa-
• bladder sphincter tient in bestimmten Intervallen den Urin
Blasensprung. Das spontane Zerreißen der einhalten mus , z.B. beginnend mit einer
Stunde mit darauffolgendem kontinuier-
Eihäute mit anschließendem Fruchtwas-
lichem Aufbau über mindestens 10 Tage,
serabgang. Meist kommt es im Verlauf der
wobei eine normale Flüs igkeitszufuhr
Geburt bei einer Muttermundweite von erhalten bleibt. Der Patient lernt dabei,
5-9 cm zu einem spontanen bzw. physio- das Bedürfnis der Urinausscheidung zu
logischen B. Die Fruchtblase kann aber erkennen und bewusst darauf zu reagie-
auch zu anderen Zeitpunkten zerreißen, ren.
z.B. vor Beginn zervixwirksamer Wehen.
Dann spricht man von einem vorzeitigen • bladder retraining
B. Ein verspäterer B. liegt vor, wenn die
Eihäute erst nach der vollständigen Eröff- Blasentraining. .... Pflegeintervention der
nung des Muttermundes zerreißen. ln .... NIC, die definiert ist als die Verbesse-
ganz seltenen Fällen zerreißen die Eihäute rung der Blasenfunktion bei Patienten
überhaupt nicht und vor den Kopf mit einer Dranginkontinenz durch Ver-
schiebt sich die Fruchtblase aus der Vulva, besserung der Fähigkeit des Urinballens
I56 Blasentraining ./

und der Unterdrückung der Urinaus- Blastomatose. Entwicklung zahlreicher Tu-


scheidung. more aus embryonalemGewebe. (-->Blas-
• Urinary Stadder Training tom)
[griech.: blastos, Keim; oma, Tumor; osis,
Erkrankung]
Blastem. 1. Lebendes Protoplasma, das • blastomatosis
zum Wachstum und zur Differenzierung
fahig ist, insbesondere das ursprüngliche Blastomere (pl.). Alle Zellen, die sich bei
undifferenzierte Zellmaterial, aus dem der ersten mitotischen Teilung (Furchung)
sich ein bestimmtes Organ oder Gewebe eines befruchteten Eies (Zygote) bilden.
entwickelt. 2. Bei bestimmten Tieren eine Die B. teilen sich weiter und bilden wäh-
Gruppe von Zellen, die eine verlorene rend der ersten Tage einer Schwanger-
oder verletzte Komponente regenerieren schaft die multizelluläre __,Morula.
oder durch asexuelle Reproduktion einen [griech.: blastos, Keim; meros, Teil]
vollständigen Organismus bilden können. • blastomere
[griech.: blastos, Keim]
• blastema Blastomyces. Gattung hefeartiger Pilze,
einschließlich B. dermatitidis, der die
Blastoderm. Die Zellschicht, die in der frü- Nordamerikanische --> Blastomykose ver-
he Phase der embryonalen Entwicklung ursacht, und Paracoccidioides brasiliensis,
bei Säugetieren die Wand einer __, Blasto- der die Südamerikanische Blastomykose
zyste bildet. Das B. entsteht durch eine auslöst.
Furchung des befruchteten Eies und bildet • Blastomyces
die primären Keimschichten, nämlich das
--> Ektoderm, --> Mesoderm und --> Ento- Blastomykose. Infektiöse Erkrankung, die
derm, aus denen der Embryo mit alt sei- durch den hefeähnlichen Pilz Blastomyces
nen Strukturen entsteht. dermatitidis verursacht wird; betrifft
[griech.: blastos, Keim; derma, Haut] meist nur die Haut, kann aber auch die
• blastoderm Lungen, die Nieren, das Zentralnerven-
system und die Knochen befallen. Die
Hautinfektionen beginnen häufig als
Blastogenese. (Keimentwicklung). 1. Asexuel-
kleine Papeln an den Händen, am Hals
le Vermehrung durch Knospung und
oder an anderen exponierten Stellen, wo
Sprossung. 2. Die Theorie der Weitergabe
zuvor ein Schnitt, eine Quetschung oder
von Erbmerkmalen durch das Keimplas-
andere Verletzung vorlag. Die Infektion
ma, im Gegensatz zur Pangenese. 3. Die
kann sich allmählich und unregelmäßig
frühe Entwicklung eines Embryos wäh-
auf die umliegenden Bereiche ausbreiten.
rend der Zellteilung und der Bildung der
Sind die Lungen befallen, ähnelt der Rönt-
Keimschichten. 4. Prozess der Umfor-
genbefund häufig einer Lungenkrebser-
mung kleiner Lymphozyten in den Gewe-
krankung.
bekulturen in größere keimförmige Zel-
[griech.: blastos, Keim; mykes, Pilz; osis,
len; führt zur --> Mitose. - adj. blastogen.
Zustand]
[griech.: blastos, Keim; genein, produzie-
• blastomycosis
ren]
• blastogenesis Blastozyste. Keimhülle, die sich aus der
--> Morula bei der Entwicklung eines Men-
Blastom. Neoplasma (echte Geschwulst) schen bildet. Die Einnistung in der Ute-
von embryonalem Gewebe, das sich aus ruswand erfolgt im allgemeinen in diesem
dem --> Blastem eines Organs oder Gewe- Stadium, etwa am 8. Tag nach der Be-
bes entwickelt. fruchtung (Fertilisation).
[griech.: blastos, Keim; oma, Tumor] [griech.: blas tos, Keim; kystis, Tasche]
• blastoma • blastocyst
Blastz" Unreife Zelle, wie etwa Erythro- Röntgen-Thorax- Untersuchung durchge-
blast, Lymphoblast oder Neuroblast. führt werden.
[griech.: blastos, Keim] •bleomycon sulfate
}}:~blast cell
blephar·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Au-
ßlue baby.
BlaU'!ICht. -> genlid«.
.bluebaby [griech.: blepharon, Augenlid]
blepharal
!Iei (: Weiches graublaues Schwerme-
tall mit der Ordnungszahl 82 und der ritls. Entzündung der Lidränder
Atommasse 207,19. In seiner metallischen und der Meibom-Drüsen des Augenlids,
Form dient B. als Schutz gegen Röntgen- die durch Schwellung, Rötung und Krus-
strahlen. B. ist giftig und wird deshalb im- ten aus trockenem Schleim auf den Lidern
mer seltener in Farbstoffen oder Tinte gekennzeichnet ist.
verwendet. (-> Bleivergiftung) [griech.: blepharon, Augenlid; itis, Ent-
•lead(Pb) zündung]
blepharitis
8t11'1'4·erg• ung. Toxischer Zustand, der
Blepharoplastik. Wiederherstellung oder
durch die Einnahme oder das Einatmen
Korrektur einer gestörten Funktion von
von -> Blei oder Bleiverbindungen verur-
Augenlidern und Augenbrauen mit Hilfe
sacht wird. Bei Kindern kann es durch
der plastischen Chirurgie.
den Verzehr von bleihaltiger Farbe zur B.
kommen; Ursachen können aber auch
[griech.: blepharon, Augenlid; plassein,
formen]
bleihaltige Wasserleitungen, Bleisalze in
bestimmten Nahrungsmitteln oder in blepharoplasty
Wein, Töpfe mit Bleibeschichtung o.ä. Lähmung (Paralyse) der
Blephawpl<•f!i•··
sein. Die akute Vergiftung zeigt sich durch Muskeln des Augenlids.
ein brennendes Gefühl im Mund und in [griech.: blepharon, Augenlid; plege,
der Speiseröhre, Dunkelfärbung des Schlag]
Zahnfleisches (Bleisaum), Koliken, Ver- blepharoplegia
stopfung oder Diarrhö, Verwirrtheil und
Lähmungserscheinungen in den Extremi- ;rospasmu (Biepharoklonus). Unwill-
täten; in schweren Fällen können auch kürliche Kontraktion der Muskeln des Au-
Krämpfe oder ein muskulärer Kollaps ein- genlids.
treten. Bei einer chronischen B. treten Ap- [griech.: blepharon, Augenlid; spasmos,
petitlosigkeit (Anorexie), Anämie und Krampf]
schnelle Gereiztheit auf; dies kann sich zu blepharospasm
einer akuten B. fortentwickeln. ld. Bereich, in dem Gegenstände
.Iead poisoning sichtbar sind, wenn ein Auge fixiert und
Rk·nnorrhö. Übermäßige Schleimabsonde-
das Gesicht gedreht wird, um die Begren-
rung, z.B. B. neonatorum, eine eitrig- zungen von Augenhöhlen und Nase aus-
schleimige Sekretion aus den Augen von zublenden.
Neugeborenen. field of vision
[griech.: blennos, Schleim; rhoia, Fluß] ampf. -> okulogyre Krise.
•blennorrhea oculogyric crisis
Bieomydn. Antineoplastisches _, Antibioti- Blicklähmung. Lähmung der konjugierten
kum zur Behandlung verschiedener Neo- seitlichen und vertikalen Augenbewegun-
plasmen. Bei der Anwendung dieses -> Zy- gen; kein Zusammenhang zum Doppeltse-
tostatikums kann es zur Umbildung von hen. Ursache ist eine Läsion eines Hirn-
Lungengewebe kommen, deshalb sollte nervs.
die Lungenfunktion kontrolliert und eine conjugate paralysis
Blinddarm. ---+Zäkum posteriorer ---+ AV-Biock auftreten; er kann
•cecum im EKG bestimmt werden, wenn der

II lllndbeit. Fehlendes Sehvermögen; dies


kann sich auf einen vollständigen Verlust
des Sehvermögens beziehen, oder in einer
QRS-Komplex breiter als üblich ist.
•intraventricular block
llocll, dnuatdalar.---+ Sinusblock.
modifizierten Form bestimmte Sehein- • sinoatrial Block
schränkungen beschreiben, z.B. Farben-
blindheit (Tritanopie) oder Wortblindheit 8locUde. Störung oder Behinderung spe-
(Dyslexie). zifischer Aktionen in einem Organ oder
•blindness Gewebe durch bestimmte Substanzen,
lllinzllldell. Automatisches Schließen der z.B. eine cholinerge B., die die Weiterlei-
Augenlider als Reaktion auf einen entspre- tung von azetylcholinstimulierten Ner-
chenden Reiz. venimpulsen entlang den Fasern des auto-
• wink reflex; blink reflex nomen Nervensystems blockiert.
•blockade
81111(-Nidc·SalllmJ.Krimpfe. (BNS-Krämpfe}.
Anfallsartige Muskelkrämpfe bei Säuglin- lllocöiiUIIg. l. Unterbrechung des sponta-
gen und Kleinkindern, wobei Arme und nen Sprech- oder Gedankenflusses.
Beine plötzlich nach vorne geschleudert 2. Hemmung, Sperre oder Unterdrückung
werden (Blitz), der Kopf nickende Bewe- von Ideen oder Emotionen, um zu verhin-
gungen ausführt (Nick) und Rumpf und dern, dass sie ins Bewusstsein gelangen.
Extremitäten langsam gebeugt werden •blocking
(Salaam). Geht oft einher mit zunehmen-
dem geistigem Verfall. lllue blby. (Blausucht}. Säugling, der mit ei-
• salaam convulsions ner --+ Zyanose geboren wird, die durch
eine angeborene (kongenitale) Herzläsion
.a. l. Unterbrechung oder Obstrukti- verursacht ist, z.B. Fallot-Tetralogie; Ursa-
on, z.B. bei der Weiterleitung eines Ner- che kann auch eine unvollständige Aus-
venimpulses, wie etwa der Alpha-B. eines dehnung der Lunge sein (kongenitale Ate-
Impulses gegenüber einem alphaadrener- lektasen).
gen Rezeptor, oder der Beta-B. eines Im- •bluebaby
pulses gegenüber einem betaadrenergen
Rezeptor. 2. Unterbrechung der Nerven- IIUinbltg-z.ldlltl. ---+ Loslassschmerz.
leitung in der Anästhesie in einem lokalen • rebound tenderness
Bereich, z.B. Spinalblock oder Mandibu-
larblock Blut. Körperflüssigkeit, die das Herz
•block durch alle Arterien, Kapillaren und Venen
pumpt. Das B. besteht aus einer klaren
llocll, atrloventrlkull. (AV-Biock}. Störung
gelblichen Flüssigkeit, dem Plasma (das
der Weiterleitung von Herzimpulsen auf-
Proteine enthält, und zwar Albumine,
grund einer verlängerten, intermittieren-
Globuline und Fibrinoge), festen Elemen-
den oder fehlenden Erregungsleitung zwi-
ten (Erythrozyten, Leukozyten und
schen Vorhof (Atrium) und Kammer
Thrombozyten) und einer Reihe von an-
(Ventrikel); tritt normalerweise am ---+ AV-
deren Zellarten mit verschiedenen Funk-
Knoten oder am ---+ His-Bündel auf.
tionen. Die wesentliche Funktion des B.es
• atrioventricular block ist es, Sauerstoff und Nährstoffe zu den
llocll, lnbawtdlliwlllet'. Erregungslei- Zellen zu transportieren und Kohlendi-
tungsstörung, bei der es zu einer einge- oxid sowie andere Abfallprodukte von
schränkten Weiterleitung der Herzim- den Zellen zur Entgiftung und Ausschei-
pulse in den Kammern (Ventrikeln) dung abzutransportieren. Das B. wird
kommt. Der i. B. kann als rechter oder lin- durch --+ Hämoglobin rot gefärbt.
ker Schenkelblock oder als anteriorer oder •blood
Blut, liKII:fldlenes. Blut, das infolge einer bestimmten auch Hämoglobin oder Hä-
Hämolyse der Erythrozyten klar, leuch- matokritkonzentrationen.
tend rot und homogen ist; kann bei Ver- •complete blood count (CBC)
giftungen und schweren, ausgedehnten
Bfutllrudr. Der Druck, der vom zirkulie-
Verbrennungen auftreten.
renden Blut auf die Wände von Arterien
.laked blood
und Venen sowie auf die Herzkammern
Blut, ollladtes. Blut, das nicht offensicht- ausgeübt wird. Der B. wird durch komple-
lich zu erkennen ist und im Allgemeinen xe Interaktionen homöostatischer Kör-
aus einer unbestimmten Quelle mit un- permechanismen aufrechterhalten und
klaren Anzeichen und Symptomen durch das Blutvolumen, das Lumen von
stammt; es kann durch chemische Tests Arterien und Arteriolen sowie der Kraft
oder mit Hilfe einer mikroskopischen der Herzkontraktion beeinflusst. Der
oder spektroskopischen Untersuchung Druck in der Aorta und in den großen Ar-
entdeckt werden. terien beträgt während der -+ Systole bei
• occult blood einem gesunden jungen Erwachsenen 120
mmHg und 70 mmHg in der -+ Diastole.
Blut,"....,.., Dunkelrotes sauerstoffarmes Der -+ Pulsdruck liegt bei etwa 5 mmHg.
Blut, das in den Venen zurück zum rech- .blood pressure
ten Vorhof des Herzens fließt, nachdem lllatdnlcl. IIMiilllw.Der Druck des Blutes
es vorher auf seinem Weg von der linken im arteriellen System, der vom Herzminu-
Herzkammer in den Körperkreislauf als tenvolumen, von der Herzauswurfleis-
arterielles Blut an die verschiedenen Or- tung, vom Widerstand der arteriellen
gane und Gewebe Sauerstoff transportiert Wände, von der Blutmenge sowie der
hat. Blutviskosität abhängig ist. Der a. B. ist
•venous blood Indikator für die Durchblutung der inne-
ren Organe. (-+ Blutdruck)
lllltqar. Nährboden aus Blut und -+ Agar-
• arterial blood pressure (ABP)
Agar zur Züchtung bestimmter Mikroor-
ganismen, z.B. Staphylococcus epidermis, lllatdnlcl. arterieller llliUiem'. Arithmeti-
Diplococcus pneumoniae und Clostridium scher Mittelwert des Blutdrucks im arteri-
perfringens. ellen Teil des Kreislaufsystems.
•bloodagar •mean arterial pressure (MAP)
8lulausstridt. Kleine Blutprobe, die für lllatdnlcl. dllstollsdltr. Der zwischen den
eine mikroskopische Untersuchung auf ei- Kontraktionen des Herzmuskels gemes-
nem Glasträger ausgestrichen wird. sene niedrigste Blutdruck. Der diastoli-
• blood smear sche Druck ist individuell verschieden
und kann durch Lebensalter, Geschlecht,
lfatiiMic. (Biutzentrale). Organisierte Stelle Körpergewicht, Gefühlszustand und an-
zur Sammlung, Verarbeitung und Lage- dere Faktoren beeinflusst werden.
rung von Blut und Blutprodukten zur •diastolic blodd pressure
Transfusion und für andere Zwecke. 8lutdnrct, tllddiastolisch. Der in den
•blood bank Herzkammern am Ende der -+ Diastole
und unmittelbar vor Beginn der nächsten
8ludllfd, gndlls. Bestimmung der Anzahl
ventrikulären Systole gemessene Blut-
der roten und weißen Blutkörperchen in
druck.
einem cmm3 Blut. Die meisten Labors be-
[griech.: dia, durch; stellein, festlegen.]
nützen für diesen Zweck elektronische
•end-diastolic pressure
Zählvorrichtungen. Blutplättchen sind
schwierig automatisch zu zählen, und sie llutdnrct,SJShl~Kbtr.Blutdruck, der wäh-
werden daher oft noch manuell gezählt. rend der Herzkammerkontraktion (Sys-
Viele elektronische Blutzählapparaturen tole) gemessen wird. Der s. B. ist immer
160 Blutdruck, systol1sc her - ~,...

der höhere Wert bei der Blutdruckmes- Blutgasanalyse, arterielle (BGA). Messung
sung. Er ist individuell verschieden und des -+Partialdrucks sowie des Sauerstoff-

D kann durch Lebensalter, Geschlecht, Kör-


pergewicht, Gefühlszustand und andere
Faktoren beeinflusst werden.
und Kohlendioxidspiegels im arteriellen
Blut mit Hilfe verschiedener Methoden,
um die Angemessenheil der Belüftung
• systolic pressure (Ventilation) und der Sauerstoffaufnahme
(Oxygenierung) sowie des Säure-Basen-
Blutd111ckmessung, indirekte. -+ Riva-Rocci-
Haushalts zu überprüfen.
Methode.
• arterial blood gas (ABG)
• blood pressure taking, indirect
Blutgasanalyse (BGA). Bestimmung des
Blutd111ckmonitor. Gerät zur automati- -+ pH-Wertes im Blut und der Konzentrati-
schen Messung des Blutdrucks und zur on sowie des -+ Partialdrucks der Sauer-
Aufzeichnung kontinuierlicher Informa-
stoff-, Kohlendioxid- und Wasserstoffio-
tionen. Das automatische Monitaring nen im Blut. Eine BGA wird im Notfall
des Blutdrucks wird bei Operationen
durchgeführt, um den Säure-Basen-Haus-
und in der Intensivpflege häufig einge- halt und den respiratorischen Status zu
setzt. bestimmen.
• blood pressure monitor • blood gas analysis
Blutegeln, Therapie mit. .... Pflegeinterven- Blutgase. Im flüssigen Teil des Blutes ge-
tion der -+ NIC, die definiert wird als das löste Gase, z.B. Sauerstoff, Kohlendioxid
Ansetzen von Blutegeln zur medizini- und Stickstoff.
schen Unterstützung der Ableitung von • bloodgas
Blut aus verpflanztem oder transplan-
tiertem, mit venösem Blut gefl.illtem Ge- Blutgase, venöse. Sauerstoff- und Kohlen-
webe. dioxidgehalt (0 2 und C0 2) des venösen
• leech therapy Blutes, die mit verschiedenen Methoden
gemessen werden, um die Sättigung des
Bluter. Umgangssprachliche Bezeichnung Gewebes mit Sauerstoff (Oxygenation)
für eine Person, die unter einer -+ Hämo- und die Belüftung (Ventilation) zu beur-
philie oder anderen bärnatologischen Er- teilen sowie den Säure-Basen-Status zu
krankungen leidet, die zu Blutungen (Hä- bestimmen. Die Sauerstoffspannung des
morrhagien) neigen. venösen Bluts (P0 2) beträgt normalerwei-
• bleeder se ca. 40 mmHg, der gelöste Sauerstoff ca.
0,1 Vol. %, der Gesamtsauerstoffgehalt
Blutersatz. Substanz, die als Ersatz oder 15,2% und die Sauerstoffsättigung des ve-
Volumenexpander für das zirkulierende nösen Hämoglobins 75%. Die Normalwer-
Blut verwendet wird. Plasma, Humanse- te für Kohlendioxid sind: PC0 2 = 46
rum, Albumin, Konzentrate aus Erythro- mmHg, gelöstes C0 2 = 2,9 Vol.o/o, Ge-
zyten, Leukozyten oder Thrombozyten samt-C02-Gehalt = 50%. Der durch-
bzw. aus Gerinnungsfaktoren werden oft schnittliche pH des venösen Blutes be-
bei der Behandlung verschiedener Er- trägt 7,37.
krankungen anstelle von Vollbluttransfu- • venous blood gas
sionen verabreicht. Zu den Substituten,
die manchmal verwendet werden, gehö- Blutgefaße (pl.). Netzwerk aus muskulären
ren Dextran oder Albuminlösungen. Kanälen, die Blut transportieren; dazu ge-
• blood substitute hören Arterien, Arteriolen, Kapillaren,
Venula und Venen.
Blutfluss, ren~ler gesamter. Gesamtes Blut-
• blood vessels
volumen, das durch die Nierenarterien
fließt. Der durchschnittliche r. B. beim Er- Blutgerinnsel. (Biutkoagei/Koagulum). Halb-
wachsenen beträgt 1200 ml in der Minute. feste, gelatinöse Masse, die das Endpro-
• total renal blood flow dukt des Gerinnungsprozesses im Blut
-
darstellt. Erythrozyten, Leukozyten und
Thrombozyten werden zu einem stabilen
Fibrinnetzwerk verwoben. (-> Blutgerin-
nung)
•blood clot
-
tecedent; Faktor XII -
Hageman- Faktor
und Faktor XIII = fibrinstabilisierender
Faktor bzw. Laki-Lorand-Faktor. (->Blut-
gerinnung)
r.::r coagulation factor
BI ,fianselfltlölkkioll, Zusammen- llutglrlnmmgaJt Zeit, die Blut benötigt,
schrumpfen einer halbfesten Masse von um ein Gerinnsel zu bilden (-> Fibrin-Bil-
geronnenem Blut, Lymphe oder einer an- dung). Die Gerinnungszeit wird festge-
deren Körperflüssigkeit Die Retraktions- stellt, indem 4 ml Blut in einem Reagenz-
rale eines normalen, immobilen Blutge- glas aufgenommen werden und die Gerin-
rinnsels beträgt ungefähr 24 Stunden und nungsbildung beobachtet wird (Normal-
hängt unter anderem von der Anzahl der bereich: bis zu 10 Minuten).
Thrombozyten im Gerinnsel ab. clotting time
• clot retraction
Blutgerinnung_ Umbildung des Blutes aus Klassifikation des Blutes, ba-
seinem flüssigen Zustand in ein halbfes- sierend auf der Präsenz oder dem Fehlen
ten gelartigen Zustand. Der komplexe in von genetisch bestimmten -> Antigenen
mehreren Phasen ablaufende Vorgang auf der Oberfläche der Erythrozyten.
verläuft entweder über das endogene oder Man unterscheidet verschiedene Klassifi-
exogene System. Das endogene System kationssysteme der B.n, z.B. -> ABNull,
wird aufgrund eines Endotheldefektes, Duffy, Keil, Kidd, Lewis, Lutheran, MNS,
der wiederum den Plättchenfaktor 3 frei- Rhesus und Xg.
setzt, aktiviert; das exogene System wird • blood group
durch Freisetzung von Gewebethrombo-
plastin aufgrund einer Gewebeverletzung llulhamsl:off. Nicht-proteinische Stick-
aktiviert. Innerhalb weniger Sekunden stoffverbindung, die im Blut in den höchs-
nach der Verletzung der Gefäßwand ver- ten Konzentrationen vorhanden ist. Der
klumpen die Blutplättchen an der Verlet- Harnstoff, der in der Leber als Endpro-
zungsstelle. Bei Vorhandensein normaler dukt aus dem Proteinstoffwechsel gebildet
Mengen an Kalzium, Thrombozyten und wird, zirkuliert im Blut und wird über die
Gewebefaktoren wird Prothrombin in Niere mit dem Urin ausgeschieden. Der B.
->Thrombin umgeformt. Thrombin fun- steht in direktem Zusammenhang mit der
giert als Katalysator für die Umbildung metabolischen Funktion der Leber und
von Fibrinogen zu stabilem, unlöslichem der exkretorischen Funktion der Niere.
-> Fibrin, in dem alle Bestandteile immobi- • blood urea nitrogen
lisiert werden. (-> Blutgerinnungsfaktoren)
blood coagulation, blood clotting BluNIIrn-SdWan Anatomisch-physiolo-
gische Struktur des Gehirns, die aus den
~. Faktoren, deren Kapillarwänden im Zentralnervensystem
Wechselwirkungen die Gerinnung von und den Gliastrukturen besteht. Die B.-
Blut bewirken. Die verschiedenen Fakto- H.-S. verhindert oder verlangsamt die
ren entsprechen folgenden Substanzen: Passage bestimmter Arzneimittel oder an-
Faktor I = Fibrinogen; Faktor II = Pro- derer chemischer Verbindungen, radioak-
thrombin; Faktor III = Gewebs-Thrombo- tiver Ionen und krankheitserregender Or-
plastin; Faktor IV = Kalziumionen; Fakto- ganismen, wie Viren, die aus dem Blut in
ren V und VI = Proakzelerin bzw. labiler das Zentralnervensystem gelangen.
Faktor; Faktor VII = Prokonvertin bzw. ~:-:;blood-brain barrier (BBB)
stabiler Faktor; Faktor VIII = antihämo-
philes Globulin; Faktor IX = Christmas- lllutbpillnll:t t;Dünne Gefäße, die das
Faktor; Faktor X = Stuart-Power-Faktor; Blut zwischen den ->Arteriolen und Venu-
Faktor XI = Plasma Thromboplastin An- la transportieren und so die innere At-
162 Blutkapillaren (pl.) "

mung und Ernährung des Gewebes si- fe, Harnstoff und weitere Abfallprodukte
cherstellen. sowie Hormone, Enzyme, Vitamine und
• blood capillaries Mineralien.
Blutkoagel. ---+ Blutgerinnsel. • blood plasma
• blood clot
Blutpräparate. Präparate aus einzelnen Be-
Blutkonservenpumpe, aufschiebbare. Git- standteilen menschlichen Spenderblutes.
terhülle aus Kunststoff mit Druckkolben, Dazu gehören Erythrozyten-, Thrombo-
Gummischläuchen und Manometer, die zyten- und Granulozytenkonzentrate so-
zur schnelleren Transfusion großer Blut- wie Plasmabestandteile. Bei der Verabcei-
mengen angewandt wird. Das Kunststoff- chung von B. besteht die Gefahr von Un-
gitter wird über die Blutkonserve gescho- verträglichkeitsreaktionen, Stoffwechsel-
ben und durch Zusammendrücken des entgleisungen sowie Infektionen, wobei
Kolbens wird Druck auf die Konserve aus- Hepatitiserreger und das HI-Virus am ge-
geübt. fürchtetsten sind. B. dürfen daher nur
• slip-on blood pump nach strenger Indikationsstellung einge-
setzt werden. Bei geplanten Operationen
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit spenden Patienten heute im Vorfeld oft ei-
(BSG). (Biutsenkungsreaktion (BSR); Blutsen-
genes Blut, das ihnen dann intra- oder
kung). Gibt an, wie schnell sich rote Blut-
postoperativ gegebenenfalls infundiert
körperchen in einer mit zitrathaitigern werden kann. Gesetzlich geregelt wird der
Blut gefüllten, senkrecht aufgestellten
Umgang mit B. durch das Transfusionsge-
Glassäule absetzen. Die BSG wird zur
setz vom 7.7.1998.
Diagnose und Überwachung von Infektio- Zu den Aufgaben der Pflege gehört dem-
nen oder bösartigen Erkrankungen heran- nach u.a. die Bereitstellung des Materi-
gezogen und hilft bei der Diagnose von ok- als, die Vorbereitung, Versorgung und
kulten Krankheiten, wie z.B. Tuberkulose. Oberwachu.ng de Patienten während
• Sedimentation rate (SR); erythrocyte der Verabceichung sowie die Einleitung
Sedimentation rate (ESR) von Sofortmaßnahmen bei Notfallsitua-
Blutkreislauf. System von Gefaßen zur Ver- tionen.
sorgung des Organismus, durch das das • blood products
Blut durch den Körper vom Herzen über
die Arterien, Arteriolen und Kapillaren Blutpräparate, Verabreidlung von. -. Pile-
und zurück über die Venula und Venen geintervention der ..... NIC, die definiert
zum Herzen strömt. wird als die Verabceichung von Blut oder
• blood circulation; circulatory system Blutpräparaten sowie die Oberwachung
Blutosmolarität. Der ---+osmotische Druck der Reaktionen des Patienten.
des Blutes; die Normalwerte im Serum be- • Blood Products Administration
tragen 280 bis 295 mOsm/L. (---+ Osmolari-
tät) Blutpuffer. Puffersystem, das primär aus
• blood osmolarity gelöstem Kohlendioxid und Bikarbonatio-
nen besteht und im Wesentlichen dazu
Blutpigment Roter Farbstoff eines ---+ Ery- dient, den pH-Wert des Blutes zu erhalten.
throzyten, der durch die Präsenz von
• blood buffers
---+ Hämoglobin gebildet wird.
• hematogenous pigment
Blutpumpe. 1. Gerät zur Regulierung des
Blutplasma. Der flüssige Anteil des Blutes Blutflusses in ein Blutgefäß während einer
ohne feste Elemente und Partikel. Das Transfusion. 2. Teil einer Herz-Lungen-
Plasma stellt etwa SOo/o des gesamten Blut- Maschine oder eines Dialysegeräts, wel-
volumens dar und enthält Glukose, Pro- ches das Blut zur Oxygenierung in die
teine, Aminosäuren und andere Nährstof- Maschine pumpt, um es anschließend in
das periphere Kreislaufsystem des Kör- Transfusion wird in Beuteln zu 500 ml
pers zurückzubefördern. aufbewahrt und mit Zitratdextrose oder
.bloodpump Zitratphosphat versetzt. Eine Konserve
kann im Kühlschrank nur 3 Wochen auf-
Blutschatten. Rote Blutzelle (->Erythrozyt),
bewahrt werden; dann sind jedoch die
die kein Hämoglobin mehr besitzt, so
Leukozyten, die Thrombozyten und 20
dass unter dem Mikroskop nur ihre Plas-
bis 30o/o der Erythrozyten nicht mehr le-
mamembran zu sehen ist.
bensfähig und die Gerinnungsfaktoren V
• ghost cells und VIII nur noch in geringer Menge vor-
Blutsen g. -> Blutkörperchen-Senkungs- handen. (s.a. Bedside-Test)
geschwindigkeit. Bblood transfusion
t:~:; Sedimentation rate (SR)
Blutung. .nteriPill!. Blutverlust aus einer
!!ü.;,H\l,Bku sreakJoi~~J. ->Blutkörperchen- -> Arterie, der normalerweise dadurch ge-
Senkungsgeschwindigkeit. kennzeichnet ist, dass das Blut hellrot ist
• sedimentationrate (SR) und aus dem verletzten Gefaß pulssyn-
chron herausspritzt.
fltutspl g . Konzentration eines Arznei- B arterial bleeding
mittels oder einer anderen Substanz in ei-
ner bestimmten Menge Plasma, Serum Blutung. gallrointi!Stinale. Blutung im Ma-
oder Vollblut. gen-Darm-Trakt, deren häufigste Ursa-
• blood level chen Magenulkus, Mallory-Weiss-Syn-
drom, Ösophagusvarizen, Divertikulose,
llilutstll -> Stammzelle. Colitis ulcerosa oder Karzinome im Ma-
• stem cell gen oder Darm sind. Das Erbrechen von
81utwerwandtsch.Jf!. Personen, die auf- hellrotem Blut oder kaffeesatzartiges Er-
grund gleicher Vorfahren das gleiche ge- brechen spricht für eine Blutung im obe-
netische Material besitzen. Jeder Mann ren Gastrointestinaltrakt, meist in der
und jede Frau sind in bezug auf sechs bis Speiseröhre (Ösophagus), im Magen (Gas-
acht -> Allele -> heterozygot, was dazu füh- ter) oder im oberen Zwölffingerdarm
ren kann, dass ein gemeinsames Kind un- (Duodenum). Teerstuhl spricht für eine
ter einer genetisch vorbestimmten Krank- Blutung im unteren Gastrointestinaltrakt.
heit erkranken wird. In einer Partner- B gastrointestinal bleeding
schaft von Verwandten ersten Grades wer- Blutunq, intrazerebrale. (Apoplex/Apoplexie).
den I :8 Gene geteilt und das Risiko einer -> Schlaganfall, bei dem es zu einer direk-
Erbkrankheit beim Kind liegt zwischen 3 ten Blutung ins Gehirn kommt. Die häu-
und 5%, im Vergleich zu 2% bei Partnern, figste Ursache ist Bluthochdruck (Hyper-
die nicht blutsverwandt sind. tonie), der zu einem erhöhten Hirndruck
• blood relative führt. Die i. B. tritt meist in den Basalgan-
ßlt~ttransfusion. Verabreichung von Voll- glien, Thalamus, Brücke (Pons) und in der
blut oder einer bestimmten Blutkompo- weißen Substanz von Kleinhirn (Cerebel-
nente, z.B. Erythrozytenkonzentrat, um lum) und Großhirn (Cerebrum) auf.
einen Blutverlust auszugleichen, der intracerebral hemorrhage (ICH)
durch Verletzung, Operation oder Erkran-
g, lklulll! Austritt von Blut aus ei-
kung entstanden ist. Blut für Transfusio-
nem verletzten Gefaß in innere Organe
nen erhält man von gesunden Spendern,
oder Hohlräume.
deren ABNull-Blutgruppe und Antigenun-
tergruppen denen des Empfängers ent-
B concealed hemorrhage
sprechen; Spender müssen einen norma- Blutung, Blutung aus der Gebär-
len Hämoglobinwert haben (über 13,5 g/ mutter mit verschiedenen Ursachen. Die
100 ml bei Männern und über 12,5 g/100 B. kann außerhalb der Menstruationsblu-
ml bei Frauen). Eine Blutkonserve zur tung, nach der Menopause, in einer
16-l Blutung. uterine ·•

Schwangerschaft oder nach der Geburt Begrenzung des Blutverlustes während


auftreten. Bei einer u. B. während einer akuter Blutungen.
Schwangerschaft kann es sich um mütter- • Bleeding Reduction
liches Blut (Kapillaren der Zervix bei We-
hen, Polypen) oder um kindliches und Blutungsverminderung, gastrointestinale.
mütterliches (fetomaternales) aus der Pla- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
zenta handeln. niert wird als die Begrenzung des Blut-
• uterine hemorrhage verlustes aus dem unteren und oberen
Magen-Darmtrakt sowie der damit ein-
Blutung, vaginale. Blutung aus der Scheide hergehenden Komplikationen.
außerhalb der Menstruation oder in der • Bleeding Reduction: Gastrointestinal
Schwangerschaft, die durch Fehlbildung
bzw. Störungen in der Gebärmutter oder Blutungsverminderung, nasale. Pflegein-
im Gebärmutterhals hervorgerufen wird. tervention der -+ NIC, die definiert wird
Zur Beschreibung der Menge werden die als die Begrenzung des Blutverlustes aus
Adjektive >>stark, mäßig und leicht« ver- der Nasenhöhle.
wendet, sowie >>Schmierblutung« bei sehr • ßleeding Reduction: Nasal
leichter B. Blutungsverminderung, Uterus nach der
• vaginal bleeding Entbindung. -+ Pflegeintervention der
-+ NIC, die definiert wird als die Begren-
Blutungsprophylaxe. -+ Pflegeintervention zung des Blutverlustes aufgrund einer
der -> NIC, die definiert wird als die Re- Blutung aus der Gebärmutter nach der
duzierung von Reizen, die bei gefahrde- Entbindung.
ren Patienten Blutungen oder Hämor- Bleeding Reduction: Postparturn
rhagien auslösen. Uterus
• Bleeding Precautions
Blutungsvermlnderung, Uterus vor der Ent·
Blutungsstillung. Begrenzung des Blut- bindung. ..... Pflegeintervention der -+ NIC,
stromes aus einem Riss in der Wand ei- die definiert wird als die Begrenzung
nes Blutgefaßes. Es gibt unterschiedliche des Blutverlustes bei einer Blutung aus
Methoden, um eine Blutung zu kontrol- der Gebärmutter im dritten Trimester ei -
lieren: direkter Druck, Anwendung einer ner Schwangerschaft.
Staubinde oder Ausüben von Druck auf • Bleeding Reduction: Antepartum
Druckpunkte nahe der Wunde. Ein di - Uterus
rekter Druck wird mit einer dicken Kom-
presse so ausgeübt, dass die Wundränder Blutungsverminderung bei einer Wunde.
zusammengezogen werden. Eine Stau- ..... Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
binde wird nur im äußersten Notfall ein - niert wird al die Begrenzung des Blut-
gesetzt, da die Abschnürung zu Gewebe- verlustes infolge von Verletzungen, Inzi-
anoxie führen und eine Amputation des sionen oder der Einführung eines Tubus
betroffenen Gliedes erforderlich machen oder Katheters.
kann. In den meisten Fällen genügt es, • Bleeding Reduction: Wound
mit der Hand auf einen Druckpunkt
oberhalb der betroffenen Hauptarterie Blutungaeit (BZ). Die Zeit, die erforderlich
zu drücken. Stellen, an denen der Puls ist, um eine Blutung aus einer kleinen
gefühlt werden kann, können dabei als Stichwunde zu stoppen. (-+ Blutgerinnung)
Druckpunkte verwendet werden. • bleeding time
• control of hemorrhage Blutvergiftung. _, Sepsis; -> Septikämie.
• blood poisoning
Blutungsverminderung. -+ Pflegeinterven- Blutzellen (pl.). Feste Bestandteile des
tion der .... NIC, die definiert wird al.s die -> Blutes, bestehend aus roten Zellen
·' Boerhaave-Syndrom 165

(--+ Erythrozyten), weißen Zellen (--+ Leuko- 8-Lymphozyten. --+ B-Zelle.


zyten) und Blutplättchen (--+ Thrombozy- • B lymphocyte
ten). Die B. machen etwa SOo/o des gesam-
ten Blutvolumens aus.
• bloodcell
BMR. Abkürzung für (eng!.) Basal Metabo-
lie Rate (--+ Grundumsatz).
D
. BMR
Blutzirkulation, systemische. Hauptblut- BNS-Krämpfe. --+ Blitz-Nick-Salaam-Krämpfe.
kreislauf des Körpers ohne den Lungen- • salaam convulsions
kreislauf.
• systemic circulation Bobath. Berta (1907- 1991), Physiothera-
peutin, und Dr. Kar! {1905- 1991), Arzt,
Blutzirkulation, venöse. Transport des sau- Großbritannien, entwickelten in den
erstoffarmen Blutes von den Venolen über 40er Jahren das nach ihnen benannte,
die beiden Hohlvenen (Venae cavae infe- neurophysiologisch begründete Kon-
rior und superior) in den rechten Vorhof zept. (- Bobath-Konzept)
und die rechte Herzkammer und von dort
in den Lungenkreislauf, wo das Blut wie- Bobath-Konzept. Benannt nach seinen Be-
der mit Sauerstoff angereichert wird. gründern, dem Ehepaar Bobath. Anwen -
• venous circulation dung vor allem bei Patienten mit Hemi-
plegie, multipler Sklerose und Schädel-
Blutzucker. Gruppe von chemisch ähnli- Hirn-Trauma, vielfach auch bei Kindern.
chen Substanzen, wie --+ Glukose, Fruktose Wirkprinzipien: Durch Regulation des
und Galaktose, die normale Bestandteile Muskeltonus und physiologische Hal-
des Blutes und für den Stoffwechsel essen- tung wird die betroffene Seite stimuliert,
tiell sind. Die B.-Konzentration wird in durch frühestmögliche permanente
Milligramm pro Deziliter gemessen. Reizsetzung soll eine bestmögliche ner-
• blood sugar vale Reorganisation erreicht werden. Für
jeden Patienten wird ein individuelles
Blutzuckerspiegel. Die Menge --+Glukose, Konzept entworfen und vom gesamten
die sich im Blut befindet; normal liegen therapeutischen Team umgesetzt; dabei
die Nüchternwerte bei 70 bis 120 mg/dl. erfolgt die Kontalctaufnahme immer von
Erhöhte Werte können ein Anzeichen für der betroffenen Seite des Patienten. Die
verschiedene Erkrankungen sein, z.B. Lagerung und Bewegung erfolgt in phy-
--+ Diabetes mellitus oder Pankreaskarzi- siologischen Positionen. Dazu wird
nom. schließlich die Fähigkeit aktiviert, den
• blood Ievel of glucose notwendigen Muskeltonus aufrechtzu-
erhalten, um den Körper im Raum im
Blutzucker-Tagesprofil. --+ BZ-Tagesprofil. Gleichgewicht und gegen die Schwer-
kraft zu halten.
Blutzucker-Test, selbst durchgeführter. Mit
Hilfe eines Blutzucker-Messgerätes kön- Bobath's concept
nen Diabetes-mellitus-Patienten Blutzu- Body-Mass-lndex (BMI). (Körpermassenzahl).
ckerschwankungen in ihrem Blut feststel- Formel zur Beurteilung des Körperge-
len und mit entsprechender Insulingabe wichts und zur Bestimmung von Fettlei-
oder Nahrungsaufnahme darauf reagie- bigkeit; wird berechnet, indem das Ge-
ren. Die meisten Überwachungssysteme wicht einer Person in Kilogramm durch
orientieren sich bei der Messung an der das Quadrat der Körpergröße in m geteilt
chemischen Reaktion zwischen Glukose- wird.
oxidase und Glukose. Einige Geräte mes- • body mass index
sen auch anband von Wasserstoffperoxid,
das aus derselben Reaktion hervorgeht. Boerhaave-Syndrom. Erkrankung mit
• self-monitoring of blood glucose spontaner Ruptur der Speiseröhre (Öso-
(SMBG) phagus), die zu einer Mediastinitis und
Pleuraerguss führt. Klinisches Symptom Zu den Geräuschen gehören Kullern, Gur-
ist ein plötzliches explosionsartiges Er- ren und Plätschern, die bei einer ---> Aus-

II brechen; der Patient muss sofort operiert


werden.
[H. Boerhaave, dänischer Arzt, 1668-
kultation zu hören sind.
[griech.: Bauchkullern]
.borborygmos
1738]
Blmlldine. Bezeichnung für einen Ge-
• Boerhaave's syndrom sundheitszustand, bei dem ein Patient
8ogeagaftg, blutiger. (Ductus semicircularis). zwar gewisse Anzeichen und Symptome
Bezeichnung für eine der drei häutigen einer Krankheit aufweist, die allerdings
Schleifen im Labyrinth des Innenohres. noch nicht stark genug ausgeprägt sind,
Der h.B. ist ein Teil des Gleichgewichtsor- um eine definitive Diagnose zu rechtferti-
gans. gen.
• semicircular duct •borderline
logeagaftg,lll!olcllemer, (Canalis semicircularis lonluluc PenlhllktW. Persönlichkeits-
ossei). Bezeichnung für eine der drei knö- störung mit ausgeprägten Mustern einer
chernen, flüssigkeitsgefüllten Schleifen Instabilität des Selbstbildes, der zwischen-
im Labyrinth des Innenohres. Der k. B. menschlichen Beziehungen und der Stim-
ist ein Teil des Gleichgewichtsorgans. mungslage .
• semicircular canal • borderline personality
llollf.Etflld:. Die Auswirkung von C02 und lonleb!lla. Gattung gramnegativer Kugel-
H+ auf die Affinität von Hämoglobin für bakterien, von denen einige für den Res-
molekulares 0 2 • Ein fallender PC0 2 - und pirationstrakt des Menschen pathogen
H+-Spiegel führt zur Steigerung der Oxi- sind, z.B. B. bronchiseptica, B. parapertus-
hämoglobinsättigung, während steigende sis und B. pertussis.
Werte den gegenteiligen Effekt erzielen. [J. Bordet, belgiseher Bakteriologe, 1870-
[Ch. Bohr, dänischer Physiologe, 1855- 1961]
1911] • Bordetella
• Bohr's effect 8orNIIa. Gattung großer, uneinheitlich ge-
a.s., 1. Runde Masse, z.B. ein Bissen zer- formter schraubenförmiger ---> Spirochä-
kautes Essen, der zum Schlucken vorbe- ten, von denen einige Species Zecken-
reitet ist. 2. Große Tablette eines Arznei- und Läusebarreliesen verursachen. Zahl-
mittels zur oralen Einnahme, die meist reiche Tiere dienen als Reservoir und
weich und nicht einzeln verpackt ist. Wirt der B. (---> Lyme-Borreliose)
3. Dosis einer Medikation oder einer an- [A. Barrel, französischer Bakteriologe,
deren pharmazeutischen Präparation, die 1867-1936]
auf einmal intravenös verabreicht wird. •Borrelia
[griech.: bolos, Klumpen] Bonlure. Weißes, farbloses Pulver oder
•bolus kristalline Substanz, die als ---> Puffer ver-
lloclstiHmpfuq. (Auffrischungsimpfung). Ver- wendet wird; früher setzte man die B. als
abreichung eines ---> Antigens, z.B. eines äußerliches --->Antiseptikum und Pflege-
Impfstoffs oder Toxoids, in geringerer präparat für die Augen ein.
Menge als bei der ersten ---> Immunisierung. •boric acid
Die B.-1. wird eingesetzt, um die ---> lm-
IOnluniJMigiftult, Vergiftungsreaktion
munantwort auf einem angemessenen Le-
auf die Einnahme oder die Absorption
vel zu erhalten. von ---> Borsäure durch die Haut. Borsäure
• booster immunization ist ein schwaches, doch potentiell toxi-
lodloiJIIIIIUL Deutlich hörbares Geräusch sches und letales --->Antiseptikum. Zu den
im Bauchraum, das durch eine Hyperakti- Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen,
vität der Darmperistaltik verursacht wird. Diarrhö, Krämpfe und Schock. Bei den
Erste-Hilfe-Maßnahmen versucht man, Bomt Spongiforme EnztpltaJopatlü (I5E).
den Patienten mit Ipekak zum Erbrechen (»Rinderwahnsinn«). Tödliche Infektions-
zu bringen, und verabreicht ihm große krankheit beim Rind, die seit 1986 vor al-
Mengen Flüssigkeit. In schweren Fällen lem in Großbritannien und Irland ende-
kann auch eine Dialyse erforderlich wer- misch vorkommt, seit 1999/2000 aber
den. Die Absorption von Borsäure aus auch in anderen europäischen Ländern
Windeln stellt für Säuglinge eine Gefahr auftritt. Ausgang der Epidemie war
dar. höchstwahrscheinlich das Verfüttern von
•boric acid poisoning Tiermehl mit Erregern der Schafseuche
Serapie und später mit BSE. BSE zählt zu
llllußnus..Taxin. Gruppe potenter Bakteri- den Transmissihlen Spongiformen Enze-
engifte (--+Toxine), die durch verschie- phalopathien (TSE), den übertragbaren
dene Stämme von Clostridium botulinum schwammartigen Gehirnerkrankungen.
gebildet werden. Die Stämme werden Allen gemeinsam sind folgende Faktoren:
auch mit den Buchstaben A, B oder C Sie sind grundsätzlich übertragbar (auch
klassifiziert. (--+ Botulismus) auf den Menschen); sie enden tödlich;
• botulinus toxin Zielorgan ist das Gehirn; die Inkubations-
IDlullsmus. Häufig tödlich verlaufende zeiten sind sehr lang (mehrere Jahre bis
Form der Lebensmittelvergiftung, die Jahrzehnte), die Krankheitsphasen dage-
durch ein Endotoxin verursacht wird, das gen vergleichsweise kurz. Das Immunsys-
vom Bazillus Clostridium botulinum pro- tem reagiert kaum auf diese Krankheiten.
duziert wird. Das Toxin wird mit Nah- Als Infektionsrisiko für den Menschen
rungsmitteln aufgenommen, die mit C. gelten bestimmte Schlachtprodukte vom
botulinum verseucht sind, wobei der le- Rind, insbesondere Hirn, Rückenmark
bende Bazillus nicht mehr erforderlich und Innereien (Separatorenfleisch), Mus-
ist, wenn das Toxin gebildet ist. In selte- kelfleisch gilt nach dem derzeitigen wis-
nen Fällen kann das Toxin auch durch senschaftlichen Kenntnisstand als weitge-
kontaminierte Wunden in den Körper ge- hend unbedenklich. Seit dem 1. April
langen. B. unterscheidet sich von den 1990 gilt EU-weit eine Meldepflicht für
meisten anderen Formen einer Lebensmit- BSE. (s.a. Creutzfeld-Jakob-Krankheit, neue
telvergiftung, weil er sich ohne Magen- Variante)
Darm-Störungen entwickelt und noch 18 •bovine spongiform encephalopathy
Stunden bis zu einer Woche nach der Auf-
nahme der Toxine entstehen kann. B. äu- ..............,, (Giandulae olfactoriae). Drü-
ßert sich in Schwäche, Müdigkeit und sen in der Nasenschleimhaut.
Sehstörungen, z.B. Doppeltsehen, Proble- [W. Bowman, englischer Anatom, 1816-
men bei der Fokussierung der Augen und 1892]
der Unfähigkeit der Pupillen, sich an Licht • Bowman's glands
anzupassen. Es kommt zu Muskelschwä-
che und häufig entwickeln sich Schluck- ~. Becherförmiges Ende ei-
beschwerden (Dysphagie). nes Nierenkanälchens (Tubulus renalis),
[lat.: botulus, Wurst] das einen Glomerulus enthält. Zusammen
•botulism mit dem Glomerulus bildet sie die Infiltra-
tionsstelle in die Niere. (-+ Malpighi-Kör-
Bougie. (Dehnsonde). Dünnes zylindrisches perchen)
Instrument aus Gummi, gewachster Seide [W. Bowman, englischer Anatom, 1816-
oder anderem flexiblem Material, das in 1892]
Körperkanäle oder Hohlorgane einge- •Bowman's capsule
führt wird, um sie zu weiten, zu untersu-
chen oder auszumessen. ~Harte Membran hinter
[franz.: Kerze] dem Hornhautepithel des Auges.
•bougie •Bowman's Iamina
168 BPH :

BPH. Abkürzung für --+ benigne Prostatahy- Brachydaktylie. Angeborene (kongenitale)


perplasie. Missbildung mit abnorm kurzen Fingern
. BPH oder Fußzehen - adj. brachydaktil.
• brachydactyly
Bq. Abkürzung für --+ Becquerel.
. Bq Brach~ephalie . (Kurzköpfigkeit/Rundköpfig-
keit). Angeborene (kongenitale) Missbil-
Br. Chemisches Symbol für --+ Brom. dung des Schädels, bei der ein verfrühter
• Br Verschluss der Kranznaht zu einem über-
mäßigen seitlichen Wachstum des Kopfes
Brace. Orthopädisches Stützkorsett, das führt, was ihm ein kurzes, breites Ausse-
dafür sorgt, dass bestimmte Körperteile hen verleiht. - adj. brachyzephal.
in ihrer richtigen Position unterstützt [griech .: brachys, kurz; kephale, Kopf]
und gehalten werden, um eine Funktion • brachycephaly
zu ermöglichen; z.B. am Bein, um stehen
und gehen zu können. (--+ Orthese) Braden-Skala. Hilfsinstrument zur Ein-
• brace schätzung der Dekubitusgefährdung ei-
nes Patienten, bei dem verschiedene EiD-
brathi-. Vorsilbe mit der Bedeutung flussfaktoren (z.B. Mobilität, sensori-
>>Arm<<. sches Empfinden, Ernährungszustand
• brachy- etc.), die eine Dekubitusentstehung be-
günstigen, in einer Punktetabelle festge-
brachial. Zum Arm gehörend.
halten werden. Je geringer die Punktzahl,
[lat.: bracchium, Arm]
desto größer ist die Dekubitusgefalh.r. Die
• brachial
Braden-Skala sollte bei der Neuaufnalh-
Brachialgie. Starke Schmerzen im Arm, die me eines Patienten ausgefüllt werden.
häufig durch Erkrankungen des --+ Plexus Bei Veränderungen im Krankheitsverlauf
brachialis ausgelöst werden. muss d ie Skala erneut herangezogen
[lat.: bracchium, Arm; griech.: algos, werden. (s.a. Pllege bei Dekubitus; Nor-
Schmerz] ton-Skata)(s. Tab. S. 169- 172)
• brachialgia [Barbara Braden, amerikaniscbe Kran-
kenschwester!
Brachialislähmung. (Armplexuslähmung). Läh- • Braden scale
mung (Paralyse) eines Arms oder einer
Hand. brady-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>lang-
[lat. : bracchium, Arm; griech.: paralyein, sam, verzögert<<.
gelähmt sein] • brady-
• brachial paralysis
Bradyarrhythmie. (arrhythmische Bradykardie).
brachiozephal. (brachiocephalicus). Den Ober- Abnormal langsamer Herzrhythmus (we-
arm und den Kopf betreffend. niger als 60 Schläge pro Minute) bei
• brachiocephalic --+ Vorhofflimmern oder --+ Vorhofflattern
mit --+ AV-Biock. (--+ Bradykardie; Arrhyth·
brachy·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>kurz, mie)
klein<<. [griech.: bradys, langsam; a + rhythmos,
• brachy- ohne Rhythmus]
• bradyarrhythmia
Brachybasie. (Trippelgang). Abnormal lang-
samer Gang mit kurzen, trippelnden Bradykardie. (Brachykardie). Herzrhythmus-
Schritten; steht häufig in Verbindung mit störung, bei der die Herzfrequenz weniger
einer zerebralen Hämorrhagie oder einer als 60 Schlägeimin beträgt. Die B. tritt in
Erkrankung der --+ Pyramidenbahn, z.B. Form von Sinusbradykardie, Sinusar-
Parkinson-Krankheit rhythmie und AV-Block II. oder III. Gra-
• brachybasia des auf. Eine Sinusbradykardie ist relativ
Braden-Skala.

= Fähigkeit, adä- = Beeinträchti- = Ausmaß = Fähigkeit, Ernährungsgewohn-


quatauf gung der Haut der phy- eingenom- heiten
druckbedingte durch Feuchtig- sischen Ak- mene Position
Beschwerden zu keit tivität w halten bzw.
reagieren Position zu
wechseln
= -=
fehlt: ständig feucht: Bettlägerig- komplett im- sehr schlecht Problem:
keit mobil
keine Reaktion Die Haut ist isst kleine Portionen nie Braucht viel bis maJtimale
auf ständig durch kann das kann selbst auf, sondern höchstens UnterstOtzuns bei La-
schmerzhafte Schweiß oder Bett nicht geringfOgige zu 2/3. Isst nur 2 oder gewechsel. Das Anheben ist
Stimuli, bedingt Urin usw. verlassen Positionswech- weniger ohne Schleifen Ober die
z.B. durch Be- feucbL Immer sel nicht selbst- Eiweißportionen Laken nicht möglich.
J< wusstlosigkeit, wenn der Pa- ständig durch- (Milchprodukte, Rutscht ständig im Bett oder
§ Sedierung tient gedreht fOhren Fleisch oder Fisch). im Rollstuhl herunter, muss
0.. oder werden muss, Trinkt zu wenig. immer wieder hochgezogen
Verringerung liegt er im Nimmt auch keine
werden. Hat spastische
der Feuchten. Ergänzungskost zu sich
Schmerzemp- oder Kontrakturen oder ist sehr
findlichkeit am darf nicht oral ernährt unruhig, wobei über das
ganzen Körper werden, darf nur klare Laken gescheuert wird.
(z.ß . Tetraple- Flüssigkeiten zu sich
gie, hoher Quer- nehmen
schnitt) oder
erhält länger als 5 Tage
Infusionen

I
Braden-Skala. (Fortsetzung)

stark
eingeschränkt:
Die Haut ist Kann mi t Isst selten die normale Bewegt sich etwas allein
Schmerzreak- nicht immer, Hilfe etwas Bewegt sich Essensportion, in der oder mit nur wenig Hilfe.
tion erfolgt nur aber häufig laufen, kann seltenerweise Regel aber mindestens Beim Hochziehen schleift
auf starke feucht. das eigene geringfllgig die Hälte auf. die Haut nur wenig über
Schmerzreize DieWäsche Gewicht aber (Körper oder Isst etwa 3 Eiweiß- das Laken. Kann sich über
und kann nur u.lo. Bettzeug nkht allein Extremitäten), portionen. Nimmt längere Zeit in einer
ungezielt muss min- tragen; kann sich aber unregelmäßig Position (Rollstuhl, Stuhl)
"' geäußertwerden destens einmal braucht nicht ausrei- Ergänzungskost zu halten und rutscht nur
~
0..
(z.B. durch Stöh- pro Schicht Hilfe, um chend selbst sich. selten herunter.
nen oder Un- gewechselt sich hinzu- um lagern oder
"" ruhe) werden. setzen (Stuhl, erhält zu wenige
oder Rollstuhl) Nährstoffe durch
Verringerung Sondenkost oder Infu-
der Schmerz- sionen
empfindlichkeit,
wobei davon nur
die Hälfte des
Körpers betrof-
fen ist
Braden-Skala. (Fortsetzung)

leicht manchmal läuft wenig: geringfügig adäquate Ernährung: z. Zt. kein Problem:
eingeschränkt: feucht: eingeschränkt
Läuft selte- Isst mehr als die Hälfte Bewegt sich in Stuhl und
Reaktion auf Die Haut ist nerweiseam Macht der normalen Essens- Bett allein, hat genügend
Ansprache oder manchmal Tag allein, regelmäßige portion auf. Muskelkraft, sich anzuhe-
Kommandos feucht; einmal legt nur Positionswech- Nimmt 4 Eiweiß- ben und kann eine Position
werden er fasst, täglich wird kurze sel von Körper portionen zu über längere Zeit halten,
können nkht neue Wäsche Strecken und Extre- sich, verweigert gele- ohne herunterzurutschen.
immerumge- benötigt zurück; mitäten gentlich eine Mahlzeit,
,1;1 setzt werden (z.B. benötigt für nimmt aber Ergän-
zungskost zu sich
"'c kann der Patient längere
::1
nicht immer der Strecken oder
...,
"" Aufforderung Hilfe; ver- Kann über Sonde/lnfu-
folgen, seine Po- bringt die sionen die meisten
sition im Bett zu meiste Zeit Nährstoffe aufnehmen
verändern) im Bett oder
oder aufdem
Verringerung Stuhl
der Schmerz-
empfindlichkeit
auf ein oder zwei
Extremitäten
beschränkt
I
Braden-Skala. (Fortsetzung)

vorhanden: selten feucht: läuft gut: mobil: gute Ernährung:

Reaktion auf Die Haut ist läuft kann seine Isst die angebotenen
Ansprache selten feucht; regelmäßig Position selbst- Mahlzeiten auf.
... vorhanden, neue Wäsche 2-3mal pro ständig kom- Nimmt 4 oder mehr
~:::l Beschwerden wird selten Schicht; be- plett verändern Eiweißportionen zu
.... können geäußert benötigt. wegt sich sich und isst auch
.... werden regelmäßig manchmal zwischen-
oder durch. Benötigt
Keine Störung keine Ergänzungs-
oder kost
Schmerzemp-
findung

Auswertung:< 16 Punkte= Dekubitusrisiko < 9 Punkte= hohes Risiko


harmlos; eine pathologische B. kann Braxt.an-HickHtontnlldlon Physiologi-
Symptom eines Hirntumors, Herzblocks sche Wehen während der Schwangerschaft
oder einer Vagotonie sowie einer Digita- in unregelmäßigen Intervallen, die gegen •
lisintoxikation sein. Ende der Schwangerschaft häufiger wer- ..
[griech.: bradys, langsam; kardia, Herz] den und die Gebärmutter trainieren.
• bradycardia [J. Braxton Hicks, englischer Arzt, 1823-
1897]
Bnldyllaldle. ff!llle. Ungewöhnlich langsa- •Braxton Hicks contractions
me Herzfrequenz eines Fötus (weniger als
100 Schläge/Minute). lnlcllungsfilll. --> Refraktionsfehler.
• fetal bradycardia •refractive error
IJtadP,anlfe-J..,._...s,mfMn, (Bradyta-
lfecllungswlnRL (Refraktionswinkel). Der
chykardie). Herzrhythmusstörung, die
Winkel, der von einem gebrochenen
durch eine Herzfrequenz charakterisiert
ist, die zwischen einem abnormallangsa- Lichtstrahl und einer zur Brechungsober-
fläche senkrechten, durch den Brechungs-
men und abnormal schnellen Rhythmus
abwechselt; tritt bei __.Siek-Sinus-Syndrom punkt führenden Linie gebildet wird.
auf. • angle of refraction
[griech.: bradys, langsam; kardia, Herz; ta- lkedtwunslrup.Brechreiz auslösender Saft
chys, schnell; syn, zusammen; dromos, aus Brechwurzextrakt, Glyzerin und Zu-
Verlauf] ckerlösung, der bei bestimmten Vergif-
•bradykardia-tachykardia syndrome tungen und Drogenüberdosis gegeben
~ Verlangsamung aller will- wird.
kürlichen Bewegungen und der Sprache, •syrup ofipecac
die z.B. durch Parkinson-Krankheit, an-
dere extrapyramidale Störungen und be- lredtzentnnn. Das im verlängerten Mark
stimmte Tranquilizer verursacht wird. (Medulla oblongata) nahe dem Atemzen-
[griech.: bradys, langsam; kinesis, Bewe- trum gelegene Zentrum, welches das Er-
gung] brechen koordiniert.
• bradykinesia • vomiting center

BrldJidnln. Peptidhormon nicht-proteini- ~__.Antibiotikum, das


scher Herkunft, das aus neun Aminosäu- gegen eine Vielzahl von infektiösen Mik-
ren besteht; es wird durch Kallikrein aus roorganismen wirksam ist, z.B. __.Chlor-
Alpha-2-Globulin hergestellt und ist ein amphenicol und --> Tetrazyklin.
wirksamer --> Vasodilatator. B. bewirkt eine • broad-spectrum antibiotic
verlangsamte Kontraktion der glatten
Muskulatur, Senkung des Blutdrucks und Bnla-Aplllsle. (motorische Aphasie). Eine
Steigerung der Kapillardurchlässigkeit. Form der -->Aphasie, die durch eine ver-
[griech.: bradys, langsam; kinesis, Bewe- langsamte, zögernde Sprechweise gekenn-
gung] zeichnet ist; verursacht wird die B.-A.
• bradykinin durch eine Läsion, die sich vom Vorder-
haupt bis zur Rolando-Furche erstreckt.
......"..... Unphysiologisch langsame Die grammatikalisch falsche Sprache
Atemfrequenz. weist viele Substantive und Verben auf, je-
[griech.: bradys, langsam; pnein, atmen] doch wenige Artikel und Präpositionen.
•bradypnoea Die betroffenen Patienten haben ein nur
1nu1Jurit.
Stark verzögerte Urinausschei- leicht eingeschränktes Sprachverständnis.
dung. (--> motorische Aphasie)
•bradyuria [P.P. Broca, französischer Anthropologe
und Chirurg, 1824-1880]
llnwnllle. --> Venenverweilkanüle. • Broca's aphasia
174 Broca-Zentrum _-.

Broca-Zentrom. Bereich, der an der Bronchialfremitus. Vibration, die auf der


Sprachproduktion beteiligt ist und im Brustwand über einem Bronchus getastet
vorderen (frontalen) unteren (inferioren) (palpiert) oder gehört (auskultiert) wer-
.... Gyrus in der dominierenden Gehirn- den kann. Ursache sind Ansammlungen
hälfte liegt. von Sekretionen, die ein rasselndes Ge-
[P.P. Broca] räusch verursachen, wenn Luft während
• Broca's area der Atmung ein- und ausströmt.
• bronchial fremitus
Brom (Br), Toxisches rötlich-braunes flüs-
siges Element der Halogengruppe. Ord- Bronchialkarzinom. -+ Lungenkarzinom.
nungszahl: 35, Atommasse: 79,904. B. gibt • Jung cancer
rötliche Dämpfe ab, die an den Augen und
in den Atemwegen extreme Reizungen ver- Bronc:hiallavage. Spülung der Bronchien
ursachen. Bromsalze (Bromide) wurden und Bronchiolen mit physiologischer
früher als Sedativa verwendet, werden Kochsalzlösung zur Reinigung und zur
heute jedoch von Benzodiazepinen abge- Entnahme von Sekretproben für Labor-
löst. Zu den Nebenwirkungen der Aufnah- analysen.
me von B. gehören Übelkeit, Erbrechen, • bronchial washing
akneähnliche Hautausschläge, undeutli-
che Sprache, Koordinationsstörung der Bronchialsekret. Substanz, die in den Bron-
Muskelbewegungen (Ataxie), psychoti- chialästen gebildet wird und aus dem
sches Verhalten und Koma. Schleim der Bronchialdrüsen, Proteinsal-
[griech.: bromos, Gestank] zen, Plasmaflüssigkeit und Proteinen, z.B.
• bromine Fibrinogen, besteht. Durch das B. wird
Bromhidro~e . Unphysiologischer Zustand, das Bronchialsystem gereinigt und die
bei dem der Schweiß der apokrinen Drü- Bronchialschleimhaut vor dem Austrock-
sen einen unangenehmen Geruch auf- nen geschützt.
weist. • bronchial secretion
[griech.: bromos, Gestank; hidros,
Schweiß] Bronchialtoilette. Spezielle Pflege, die Pa-
• bromhidrosis tienten mit einem .... Tracheastoma und
Atemproblemen erhalten und die eine
Bromoderma tubero~um . Akneähnlicher Stimulation des Hustens, tiefes Ein- und
blasen- oder knotenförmiger Hautaus- Ausatmen sowie Absaugen des Respirati-
schlag, der als Hypersensitivitätsreaktion onsiraktes umfasst.
nach der Aufnahme von Bromsalzen auf- • bronchial toilet
tritt.
• bromoderma Bronchiektase. Unphysiologischer Zustand
bronchi-. Vorsilbe mit der Bedeutung des Bronchialbaums mit irreversibler
>>Luftröhre<<. Ausweitung (Dilatation) und Zerstörung
• bronchi- der Bronchialwände. B.n können angebo-
ren (kongenital bedingt) sein, oder als
bronchial. Zu den -+ Bronchien oder Folge von Bronchialinfektionen, Obstruk-
-+ Bronchiolen gehörend. tionen durch Tumore oder durch Aspirati-
[griech.: bronchos, Luftröhre] on eines Fremdkörpers verursacht wer-
• bronchial den. Zu den Symptomen gehören häufiger
Bronchialasthma. -+ Asthma bronchiale. Husten mit starker Sekretproduktion, Hä-
moptysen, chronische Sinusitis, Trom-
Bronchialbaum. Anatomischer Komplex, melschlegelfinger und feuchtes Rasseln.
der aus Verästelungen von der Luftröhre [griech.: bronchos, Luftröhre; ektasis,
(Trachea) bis zu den -+ Bronchien besteht. Ausdehnung]
• bronchial tree • bronchiektasis
lklllldllen. --+ Bronchus. Die akute B. ist durch Husten mit Aus-
.bronchi (sing. Bronchus) wurf, Fieber, Hypertrophie der schleim-
produzierenden Strukturen und Rücken- •
llrlndliole. Kleine Verzweigung des respi- schmerzen gekennzeichnet. Sie wird ..
ratorischen Systems, die sich von den
durch virale Infektionen des oberen Re-
--+ Bronchien bis in die Lungenlappen er-
spirationstraktes in den ---> Bronchien aus-
streckt. Man unterteilt die B.n in termi-
gelöst und kann häufig bei Kinderkrauk-
nale und respiratorische B.n. - adj. bron-
heiten wie Masern, Keuchhusten, Diphte-
chiolar.
rie und Typhus beobachtet werden. Davon
[lat.: bronchiolus, kleine Luftröhre]
unterscheidet sich die chronische B.
•bronchioles
durch eine exzessive Schleimabsonderung
BniRchlalenllal Zustand, bei dem die in den Bronchien mit Auswurf; sie tritt je-
--+Bronchiolen durch den Druck der umge- weils für eine Dauer von mindestens 3
benden Strukturen und einen Mangel an aufeinanderfolgenden Monaten mehrmals
einströmender Luft zusammengedrückt innerhalb von zwei Jahren auf. Zusätzli-
werden. Diese Luft wird dazu benötigt, che Symptome sind häufige Infektionen
die Bronchiolen in einem aufgeblasenen im Thoraxraum, Zyanose, Hypoxämie,
Zustand zu erhalten; tritt bei Erkrankun- Hyperkapnie und eine deutliche Neigung
gen wie Emphysem und Bronchiektasen zur Entwicklung eines Cor pulmonale
auf. und Ateminsuffizienz.
[lat.: bronchiolus, kleine Luftröhre; colla- [griech.: bronchos, Luftröhre; itis, Ent-
bi, fallen] zündung]
•bronchiolar collapse •bronchitis
8nmclilialllh. Akute virale Entzündung des lroftdlitls, aslhmaUsche. Entzündung und
unteren respiratorischen Traktes, die vor Schwellung der Schleimhäute der ---> Bron-
allem bei Kindern unter 18 Monaten auf- chien von Asthmapatienten. (---> Asthma;
tritt. Die B. äußert sich durch ein exspira- Bronchitis)
torisches Giemen, Ateminsuffizienz, Ent- •asthmatic bronchitis
zündung und Obstruktion auf dem Ni-
lroftdlitls, clnnlsche. Häufig auftretende
veau der ---> Bronchiolen. Die häufigsten ur-
Atemwegserkrankung mit deutlich gestei-
sächlichen Agenzien sind Parainfluenza-
gerter Schleimproduktion der Tracheal-
Viren. Mycoplasma pneumoniae, Rhinovi-
und Bronchialdrüsen sowie Husten mit
ren, Enteroviren und Masernviren treten
Auswurf; die chronische Bronchitits zieht
weniger häufig auf. Die Erkrankung wird
sich über mindestens 3 Monate pro Jahr
durch die Übertragung von aerogenen
in mehr als 2 aufeinanderfolgenden Jah-
Partikeln oder durch Kontakt mit infizier-
ren.
ten Sekretionen verursacht. Die Diagnose
kann bei Anzeichen einer übermäßigen • chronic bronchitis
Lungenaufblähung durch Abklopfen (Per- ................ Zu den terminalen --->Al-
kussion) oder Röntgenuntersuchungen veolarsäckchen und den Enden der ---> Bron-
gestellt werden. Bei der B. obliterans wird chiolen gehörend.
kein Exsudat abgehustet, was die Bronchi- [griech.: bronchos, Luftröhre; lat.: alveo-
algänge verstopfen und zu einem Kollaps lus, kleine Vertiefung]
des betroffenen Lungenabschnitts führen • bronchoalveolar
kann (---> Bronchiolenkollaps).
llllllldla:lll tatlon. Vergrößerung des
[lat.: bronchiolus, kleine Luftröhre;
Durchmessers der ---> Bronchien, wodurch
griech.: itis, Entzündung]
ein verstärkter Luftstrom in und aus den
• bronchiolitis
Lungen möglich wird.
llleiiCIIIIIs. Akute oder chronische Entzün- [griech.: bronchos, Luftröhre; lat.: dilata-
dung der Schleimhaut der Luftröhre re, erweitern]
(---> Trachea) und des --+ Bronchialbaums. •bronchodilation
4ll8tatun!n Substanzen, ins- BniKIIol Gebogenes, flexibles Rohr
besondere Arzneimittel, die zur Entspan- zur visuellen Untersuchung der --> Bron-
nung von Kontraktionen der glatten Bron- chien, das ein optisches System enthält,
chialmuskeln (Bronchospasmolytika) und mit dessen Hilfe die Bronchien vergrößert
so zur Verbesserung der Atmung führen. dargestellt werden können. (.... Broncho-
Pharmakologische B. werden eingesetzt, skopie)
um bei Asthma, Bronchiektasen, Bronchi- • bronchoscope
tis und Emphysemen die Belüftung zu
verbessern. IJrolldtDs Visuelle Untersuchung der
bronchodilators Trachea und des Bronchialsystems mit
Hilfe eines --> Bronchoskops. Diese Maß-
Bronchogrirphi~.Röntgenuntersuchung der nahme kann auch zum Absaugen, zur
-->Bronchien, nachdem zuvor ein Kon- Durchführung einer Biopsie und zur Ent-
trastmittel in den Bronchialbaum einge- fernung von Flüssigkeit oder Fremdkör-
bracht wurde. pern eingesetzt werden. (--> Endoskopie)
bronchography •bronchoscopy
ytib Cpl.l Arzneimittel, die den Bronchospa b. Medikamente mit
Bronchialschleim lösen und dadurch ein entspannender Wirkung auf die glatten
besseres Abhusten (-->Expektoration) er- Muskelzellen der Bronchien.
möglichen. adrenergic bronchodilator
[griech.: bronchos, Luftröhre; lysein, auf-
lösen] lrondlos Unphysiologische Kon-
broncholytics traktion der glatten Muskulatur der
.... Bronchien nach einer akuten Verengung
Bronchophoni0. Gesteigerte Intensität und und Obstruktion der Luftwege. Husten
Klarheit der Stimmresonanz, die dadurch mit einer ziehenden Einatmung sind Indi-
entstehen kann, dass die Dichte des Lun- katoren eines B.
gengewebes zunimmmt, z.B. bei einer ,>:~;, bronchospasm
Pneumonie.
[griech.: bronchos, Luftröhre; phone, lrondlos .. Untersuchung der
Stimme] Ventilation und des Gasaustauschs jeder
• bronchophony einzelnen Lunge, bei der ein Katheter ent-
weder in den linken oder rechten Haupt-
Bronchopneurnonie. Akute Entzündung der bronchus eingeführt wird.
--> Lungen und --> Bronchiolen, die sich in bronchospirometry
Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, hoher
Atemfrequenz, Husten mit blutigem Aus- lnacllul onchlen). Hauptast der
wurf, starken Thoraxschmerzen und Auf- Luftröhre (Trachea) in der Lunge, durch
blähung des Magens äußert. Diese Er- den ein- und ausgeatmete Luft strömt. Je-
krankung folgt häufig der Ausweitung ei- der B. besteht aus einer Wand mit drei
ner bakteriellen Infektion vom oberen in Schichten. Die äußerste Schicht setzt sich
den unteren Respirationstrakt; kann nach aus dichtem fibrösem Gewebe zusammen
Pleuraerguss, Empyem, Lungenabszess, und ist mit Knorpelmasse verstärkt. Die
peripherer Thrombophlebitis, Ateminsuf- mittlere Schicht ist ein Netzwerk aus glat-
fizienz, kongestiver Herzinsuffizienz und ter Muskulatur; die innere Schicht besteht
Ikterus auftreten. (--> Pneumonie) aus einer Schleimhaut mit Flimmerepi-
[griech.: bronchos, Luftröhre; pneumon, thel. - adj. bronchial.
Lunge] [griech.: bronchos, Luftröhre]
• bronchopneumonia r::C::; bronchus
pulnmnal. Zu den --> Bronchien und Bnm!lillh · Veraltete Bezeichnung für
.... Lungen gehörend. die Berechnungseinheit in einer Diabetes-
bronchopulmonary Diät.! BE entspricht 12 g Kohlehydraten
• Brustbein 177

mit blutzuckersteigernder Wirkung. (s.a. Eingeweide durch eine Hernie aus dem
Diabetes mellitus) Körper heraustreten.
• bread exchange unit
Brown-Molekularbewegung. Zufällige Be-
• truss
Brudzinski-Nackenzeichen. Unwillkürliche D
wegung mikroskopischer Partikel, die in Beugung von Armen, Hüfte und Knien,
einer Flüssigkeit oder einem Gas fein ver- wenn der Hals passiv nach vorn gebeugt
teilt (suspendiert) sind. Diese Bewegung wird; tritt bei -+ Meningitis auf.
entsteht durch eine natürliche kinetische [J. Brudzinski, polnischer Arzt, 1874-
(-+ Kinetik) Aktivität der Flüssigkeitsmo- 1917]
leküle, die mit anderen Partikeln zusam- • Brudzinski's sign
menstoßen. Brushfield-Fiecken. Winzige weiße oder
[R. Brown, schottischer Botaniker, 1773- hellgelbe Flecken auf der Regenbogenhaut
1858] (Iris) bei Kindern mit einem-+ Down-Syn-
• brownian movement drom .
[T. Brushfield, englischer Arzt, 1858-
Brown-Sequard-Syndrom. Traumatische
1937]
neurologische Störung infolge der Kom-
• Brushfield's spots
pression einer Seite des Rückenmarks
oberhalb des I 0. Thorakalwirbels, die Brust, Selbstuntersuchung der. Vorgang,
sich in einer spastischen Lähmung (Para- bei dem die Frau selbst ihre Brüste und
lyse) auf der verletzten Körperseite sowie angrenzende Bereiche (Achselhöhlen)
in dem Verlust der Haltefähigkeit und der auf Veränderungen untersucht, die auf
Schmerz- und Wärmeempfindung auf der bösartige Geschwülste hinweisen kön-
anderen Körperseite äußert. nen. Die S. sollte I Woche bis 10 Tage
[C. Brown-Sequard, französischer Physio- nach dem ersten Tag des Zyklus durchge-
loge, 1817-1894] führt werden, wenn die Brüste am
• Brown-Sequard's syndrome kleinsten und hormonbedingte Vergrö-
ßerungen der Brustdrüsen am wenigsten
Brucellose. Erkrankung (meldepflichtig), tastbar sind. Die Untersuchungstechnik
die durch verschiedene Species gramne- ist dieselbe, die auch der Gynäkologe an-
gativer Bruce/la verursacht wird. Die B. wendet: Den Arm auf der Seite der zu
ist vorwiegend eine Krankheit bei Tieren untersuchenden Brust nach oben stre-
(Katzen, Schweine oder Ziegen); beim cken und mit der anderen Hand die
Menschen wird sie durch die Aufnahme Brust ringsherum abtasten. Dabei die
von kontaminierter Milch oder Milchpro- Achselhöhlen nicht vergessen. (s. Abb.
dukten oder über Hautläsionen ausgelöst. s. 178)
Zu den Symptomen gehören Fieber, • self-breast examination (SBE)
Schüttelfrost, Schwitzen, Unwohlsein und
Schwäche. Obwohl die B. selten tödlich Brustatmung. (Kostalatmung; Thorakalatmung).
endet, ist eine Behandlung wegen der Eine mit dem Brustkorb erfolgende At-
schweren Komplikationen wichtig, die mung, wobei die Einatmung (Inspiration)
sich entwickeln können, z.B. Pneumonie, überwiegend von der Zwischenrippen-
Meningitis und Enzephalitis. muskulatur ausgeht und der Brustkorb
[D. Bruce, englischer Pathologe, 1855- sich sichtbar hebt. Sie tritt physiologisch
1931] bei der Mehrzahl von Frauen auf. Bei
• brucellosis Bauchverletzungen oder Operationen gilt
die B. als Schonatmung und ist patholo-
Bruch, einfacher. -+ Fraktur. gisch. (s.a. Bauchatmung)
• simple fracture • costal breathing
Bruchband. Angelegtes Hilfsmittel, das da- Brustbein. -+ Sternum.
vor schützt, dass der Darm oder andere • sternum
I i8 Bru stentzlindung ~,

Brusthöhle. Umfasst den Raum, der von


den Rippen eingeschlossen ist, den Brust-
abschnitt der Wirbelsäule, das Brustbein
(Sternum), das Zwerchfell und die dazu-
gehörige Muskulatur.
• thoracic cavity
Brustimplantat Chirurgisches Einpflanzen
eines prothetischen Materials in die Brust,
um entweder das Volumen der Brust zu
vergrößern oder nach einer Brustentfer-
nung ( ___, Mastektomie) eine Rekonstrukti-
on durchzuführen.
• breast implant
Brustkorb. Knochensystem, das die Organe
und Gewebe des Brustraums umschließt.
Er besteht aus 12 Brustwirbeln, 12 Rip-
penpaaren und dem Brustbein (Sternum).
• thoracic cage
Brustkorbschlagader, innere. ___, Arteria tho-
racica interna.
• internal thoracic artery
Brustkorbvene, innere. ---> Vena thoracica in-
terna.
• internal thoracic vein
Brustkrebs. ---> Mammakarzinom.
• breast cancer
Brustlymphknoten. Regionaler Lymphkno-
ten, der mit dem Brustabschnitt des lym-
phatischen Systems verbunden ist. Dieser
Abschnitt ist für Thymusdrüse, Herzbeu-
tel (Perikard), Speiseröhre (Ösophagus),
Luftröhre (Trachea), Lunge und Bron-
chien zuständig.
• thoracic visceral node
Brustmuskel, großer. ---> Musculus pectoralis
major.
• pectoralis major
Brustnerven. ·-+ Thorakalnerven.
• thoracic nerves
Brust, Selbstuntersuchung der.
Brustregionen. Topographische Bereiche
bzw. Unterteilungen des Brustraums:
Brustbeingegend, Brustwarzengegend,
Brustentzündung. ---> Mastitis unterer Bereich und Achselbereich.
• ehest regions
Brustfell. ___, Pleura. Brustschlagader. ___, Aorta thoracica.
• pleura • thoracic aorta
Bulau-Drainage 179

Brustsuchen, reflektorisches. Normale Re- Brutkasten. -+ Inkubator.


aktion eines Neugeborenen, wenn es seit-
lich des Mundes an der Wange berührt Bruxismus. (Zähneknirschen). Zwanghaftes, ..:W
oder gestreichelt wird, den Kopf in die unbewusstes Knirschen und/oder Zusam- .:,.
entsprechende Richtung zu drehen und menbeißen der Zähne, insbesondere beim
zu saugen. Schlafen oder während der Wachphasen
• rooting reflex; breast seeking reflex als Mechanismus zum Abbau von Span-
nungen in extremen Stresssituationen. In
Brustwandableitung. Elektrokardiographi- der Folge kann es zu Schädigungen der
sche Ableitung, deren positive Elektrode Zähne und des Kiefers kommen.
an Brust oder Praecordium angelegt wird. [griech.: brychein, mit den Zähnen knir-
Für eine Brust-Rücken-Ableitung wird die schen]
passive Elektrode am Rücken des Patien- • bruxism
ten angelegt, für eine Brustwandableitung
auf die Brustvorderseite, für eine linke BSE. Abkürzung für -+ Bovine Spongiforme
Brustableitung an den linken Arm und Enzephalopathie.
für eine rechte Brustableitung an den • BsE
rechten Arm. BSG. Abkürzung für -+ Blutkörperchensen-
• ehest Iead kungsgeschwindigkeit.
Brustwandflattem. Thoraxinstabilität und • BsG
Ateminsuffizienz infolge mehrerer Rip- BSN. Abkürzung für »Bachelor of Science
penfrakturen. (-+ paradoxe Atmung) in Nursing«.
• flail ehest • BsN
Brustwarze. -+ Mamilla
BT. Abkürzung für -+Basaltemperatur.
• nipple
. BT
Brustwarzen, überzählige. Mehr als zwei B.,
wobei die zusätzlichen meist kein Drüsen- BTM. Abkürzung für -+ Betäubungsmittel.
gewebe aufweisen. Diese funktionslosen . BTM
B. können nur als kleine rosafarbene BU. Abkürzung für -+ Berufsunfähigkeit.
Punkte oder aber als normal große B. aus- • Bu
gebildet sein.
• supernumerary nipples Bubo (pl. Bubonen). Vergrößerter, weicher,
entzündeter Lymphknoten in der Leiste,
Brustwickel. Alternative Pflegemethode, der in Verbindung mit Erkrankungen wie
bei der im Brustbereich (Vorder- und/ Lymphogranuloma venerum und Syphilis
oder Rückseite) Wickel angelegt werden, steht.
die schleimlösende Wirkung haben. [griech.: boubon, Leiste]
( --+ Quarkwickel; Zitronenwickel; Zwiebel- • bubo
wickel)
• ehest compress Bubonenpest. -+ Beulenpest.
• bubonie plague
Bru.stwirbel. Eines der insgesamt 12 Kno-
chensegmente des oberen Wirbelsäulen- Bucca. Wange, Backe.
abschnitts. Sie werden der Reihe nach Tl • bucca
bis Tl2 benannt. Tl folgt auf den letzten bukkal. (buccal). Zur Innenseite der Wange
-+Halswirbel {C7) und Tl2 liegt über dem oder dem Zahnfleisch gehörend.
ersten -+Lendenwirbel (LI). Der Brustab- • buccal
schnitt der Wirbelsäule ist sehr biegsam
und hat nach ventral eine konkave Krüm- Bülau-Drainage. (Pieuradrainage). __.Thorax-
mung. Drainage.
• thoracic vertebra • siphon drainage
llullllr. Zum verlängerten Mark (Medulla Schwindel, Übelkeit und Hypotonie auf-
oblongata) des Gehirns und der kranialen treten.
Nerven gehörend, z.B. --> Bulbärparalyse. buprenorphine hydrochloride
•bulbar
Malignes Neoplasma,
Bulblrpe Degenerative neurologi- das aus undifferenzierten Zellen besteht
sehe Erkrankungen, die durch eine Schä- und große knochenauflösende (osteolyti-
digung der motorischen Hirnnervenkerne sche) Läsionen im Kinn oder bei Kindern
gekennzeichnet ist und die sich durch im Abdomen verursacht. Der Tumor, der
Muskelschwund und Muskelschwäche der in Zentralafrika --> endemisch auftritt, ist
Kehlkopf- und Rachenmuskulatur sowie durch eine grauweiße Masse gekennzeich-
der Zungen- und Gesichtsmuskulatur äu- net, die häufig Blut oder Nekrosen enthält.
ßert. Folgen des Muskelschwunds sind [D. Burkitt, englischer Chirurg in Afrika,
Sprachstörungen (Dysarthrie) und geb. 1911]
Schluckstörungen (Dysphagie), es kann Burkitt's Iymphoma
auch zu einer Schädigung des Pyramiden-
trakts kommen. !DilL, Neurologische Er-
• bulbarparalysis krankung, zu deren Symptomen die Emp-
lullus t Runde, zwiebel- findung einer Verbrennung an der Fuß-
förmige Körperstruktur, z.B. bestimmte sohle gehört; dieses Gefühl scheint nachts
sensorische Nervenenden, B. aortae (Er- stärker zu werden und kann auch die
weiterung der Aorta an ihrem Ursprung), Hände befallen. (--> Parästhesie)
B. oculi (Augapfel}, B. pili (Haarwurzel) •burning-feet-syndrome
und B. duodeni (verdickter Ansatz des Burn-out-Syndrom. Allgemeine Bezeich-
Zwölffingerdarms). nung für eine mentale oder physische
Zwiebel] Energieauszehrung nach einer Phase von
bulb chronischem berufsbedingtem Stress,
lullus Zwiebelförmiger Teil des was in manchen Fällen sogar körperliche
oberen Zwölffingerdarms. Krankheiten zur Folge haben kann.
.duodenal bulb [eng!.: ausbrennen]
burnout
lullmla (Ess-Brechsucht). Psychoge-
ne Essstörung, die sich in einem unstill- Tasche, Beutel; z.B. die B. synovia-
baren Verlangen nach Essen äußert, was lis, eine fibröse Tasche zwischen manchen
häufige Phasen ständigen Essens mit an- Sehnen und Knochen. Die B. ist mit einer
schließendem Erbrechen, Depressionen Knorpelmembran überzogen, die Gelenk-
und Fasten beinhaltet. (s.a. Anorexia ner- flüssigkeit absondert; dadurch fungiert
vosa) - adj. bulimisch. die B. als eine Art »Kissen<<, das der Sehne
[griech.: Heißhunger] erlaubt, sich bei Spannung und Entspan-
~:c:; bulimia nung problemlos über einem Knochen zu
Dünnwandige, erhabene Blase auf bewegen.
der Haut oder Schleimhaut, die mehr als •bursa
1 cm Durchmesser hat und eine klare, se- Entzündung der --> Bursa, der Bin-
röse Flüssigkeit enthält. - adj. bullös. degewebestruktur um ein Gelenk. Die B.
[lat.: Blase] kann durch Arthritis, Infektionen, Verlet-
•bulla zungen oder exzessive traumatische Kör-
......... Parenterales --> Analgetikum peraktivitäten oder -anstrengungen ver-
zur Linderung mäßiger oder starker ursacht werden. Das Hauptsymptom sind
Schmerzen, z.B. Temgesic. B. unterliegt starke Schmerzen des betroffenen Ge-
als __, Opioid dem Betäubungsmittelgesetz. lenks, insbesondere bei Bewegungen.
Als Nebenwirkungen können Müdigkeit, •bursitis
·" BZ-Togesprofi l 181

Buttersäure. Fettsäure, die in ranziger But- Bypass, kardiopulmonaler. Maßnahme in


ter, Fäzes, Urin, Schweiß und geringfügig der Herzchirurgie, bei der das Blut mit
in der Milz und im Blut vorhanden ist. B. Hilfe einer Herz-Lungenmaschine ober- -:-
wird zur Herstellung von Geschmacks- halb von Herz und Lunge abgeleitet und -.:..
stoffen, Emulgatoren und Pharmazeutika direkt wieder der Aorta zugeführt wird.
verwendet. (--+ Herz-Lungenmaschine)
• butyric acid • cardiopulmonary bypass
Butylalkohol. (Butanol). Klare, toxische Flüs- Bypass, koronarer. Chirurgischer Eingriff
sigkeit, die als organisches Lösungsmittel am offenen Herzen, bei dem eine Prothese
verwendet wird. bzw. ein Abschnitt eines Blutgefäßes auf
• butyl alcohol eine Koronararterie verpflanzt wird, um
eine verengte bzw. verschlossene Koro-
Butyrophenone (pl.). Gruppe von --+ Neuro-
nararterie zu umgehen. Die Operation
leptika und --+Tranquilizern, die zur Be-
wird bei --+ koronarer Herzkrankheit zur
handlung von Psychosen eingesetzt wer-
Verbesserung der Durchblutung des Herz-
den, oder um die Symptome einer Cho-
muskels und zur Linderung von Angina
rea-Huntington, Gesichtszucken u.a. zu
pectoris-Schmerzen durchgeführt.
lindern. (--+ Psychopharmaka)
• coronary bypass
• butyrophenone
Byssinosis. Berufserkrankung, die sich in
BWS. Brustwirbelsäule
Kurzatmigkeit, Husten und Giemen äu-
Bypass. Chirurgischer Eingriff, bei dem ßert. Die B. ist eine allergische Reaktion
der Blutstrom oder der Fluss anderer na- auf das Einatmen von Stäuben oder Pilzen
türlicher Flüssigkeiten um den normalen in Baumwolle, Flachs oder Hanffasern.
anatomischen Verlauf herumgeleitet wird; • byssinosis
dies kann vorübergehend oder permanent 8-Zelle. --+ Lymphozyt, der im Knochen-
sein. Eine B.-Operation wird häufig zur
mark gebildet wird. Als Vorläufer der
Behandlung von Herz- oder Magen- Plasmazellen spielen die B-Z.n (B-Lym-
Darm-Erkrankungen durchgeführt.
phozyten) eine wichtige Rolle bei den Im-
[eng!.: Umgehung] munreaktionen des Körpers.
• bypass
• Beeil
Bypass, aortokoronarer. Operative Methode
zur Behandlung von --+ Angina pectoris BZ-Tagesprofil. (Biutzucker-Tagesprofil). Be-
oder koronaren Herzkrankheiten. Bei die- stimmung des Blutzuckerspiegels mehr-
sem Eingriff wird zur Umgehung einer mals täglich, um Schwankungen des
Durchblutungsbehinderung (Obstrukti- -. Blutzuckers im Tagesverlauf bei einem
on) mit einer Wadenvene, einer Brustarte- Diabetiker beurteilen zu können. Dabei
rie oder einem anderen Blutgefäß bzw. aus wird der Blutzucker u. a. nüchtern sowie
einem synthetischen Transplantat ein vor und eine Stunde nach den Mahlzei-
--+ Shunt von der Aorta zu einer der Koro- ten kontrolliert. (s.a. Diabetes mellitus,
nararterien gelegt. Glukosetoleranztest)
• aortocoronary bypass • blood sugar diurnal proftle
(
II

C. 1. Chemisches Symbol für --> Kohlen- c:affeJ-SytlcfNm. Kindesmisshandlungs-

•c
stoff. 2. Abkürzung für Grad --> Celsius. syndrom; zuerst beschrieben von John
Caffey im Jahre 1946.
(John Caffey, amerikanischer Kinderarzt,
CL Chemisches Symbol für Kalzium. 1895-1978.]
•ca • Caffey's syndrome
CII(OH}z. Chemische Formel für Kalzium- CAH. 1. Abkürzung für chronisch aktive
hydroxid. Hepatitis. 2. Abkürzung für kongenitale
•ca(OHh adrenale Hyperplasie.
.CAH
CIICb. Chemische Formel für Kalzium-
ClllclfadioL Physiologische Form des Vita-
chlorid.
.CaC12 min D; wird zur Behandlung von metabo-
lischen Knochenerkrankungen verschrie-
cac~.. Chemische Formel für Kalzium- ben, die mit chronischem Nierenversagen
oxalat. in Verbindung stehen.
•cac2o4 • calcifediol

caco,. Chemische Formel für Kalziumkar- Clldferol, (Vitamin 02). Fettlösender, kris-
talliner, ungesättigter Alkohol, der bei
bonat. UV-Bestrahlung von Ergosterol entsteht.
•caco3 Verwendet als Ernährungszusatzstoff zur
caedam (Cs). Alkalimetall; Ordnungszahl Prophylaxe und Behandlung von Rachitis,
55, Atomgewicht 132,9. Osteomalazie und anderen hypokalzämi-
[lat.: caesius, blauer Himmel.] schen Störungen. Natürliche Quellen von
Calciferol sind Milch und Lebertran.
• cesium (Cs)
[lat.: calx, Kalk, ferre, tragen.]
~1J7, Radioaktives Isotop des Cä- • calciferol
siums mit einer Halbwertszeit von 30,2 caJcitoldn. In den Schilddrüsenzellen pro-
Jahren; wird in Kurztherapien bei Be- duziertes Hormon, das den Kalziumblut-
strahlungen zur Bekämpfung bösartiger spiegel steuert und die Knochenminerali-
Tumore eingesetzt. sation stimuliert. Als synthetisch herge-
.cesium 137 stelltes Hormon wird es bei der Behand-
lung bestimmter Knochenkrankheiten
Cafe.au.lait.flett. Blasser, milchkaffee- eingesetzt.
brauner Hautfleck. Das simultane Entste- [lat.: calx + griech.: tonos, Tonus.]
hen mehrerer Cafe-au-lait-Flecken ist ein
•calcitonin
Zeichen von Neurofibromatose; vereinzelt
auftretende Flecken sind jedoch harmlos. Caldtriot. Aktive Form des Vitamin D, re-
[franz.: Milchkaffee.] gulierendes Hormon des Kalziumstoff-
• cafe-au-lait spot wechsels. Wird Patienten mit einer Hypo-
, Capillus 183

kalzämie verabreicht, die sich einer chro- schuppung und schnelles Bluten. Windel-
nischen Nierendialyse unterziehen müs- ausschlag, Intertrigo, Vaginitis und Soor
sen. sind typische Erscheinungsformen der
• calcitriol
Calendula offidnatis. -. Ringelblume.
Candidiasis.
[lat.: candidus, weiß, griech.: osis, Be-
schwerde.]
ßl
• calendula officinalis
• candidiasis
Caliper. (Tasterzirkel). Gerät mit zwei an
Cannabis. (Haschisch; Marihuana). Kraut mit
Scharnieren hängenden, verstellbaren, ge-
psychoaktiver Wirkung, gewonnen aus
bogenen Tastern; verwendet zur Messung
den Blütenspitzen von Hanfpflanzen. Hat
der Dicke bzw. des Durchmessers eines
z. Zt. keine anerkannte klinische Verwen-
konvexen bzw. festen Körpers.
dung, ist aber schon erfolgreich bei der
lfranz.: calibre, Gewehrlauf.]
Behandlung von Glaukomen, als Antieme-
• caliper
tikum bei Krebspatienten und zur Unter-
Calix renatis. -. Nierenkelch. bindung der bei Chemotherapien auftre-
• renal calyx tenden Übelkeit und Erbrechen eingesetzt
worden. Alle Pflanzenteile enthalten psy-
Calor. Überwärmung der Haut, insbeson-
choaktive Substanzen.
dere infolge einer -> Entzündung.
[griech.: kannabis, Hanf.]
[lat.: calor, Hitze]
• cannabis
• calor; heat
Calvaria. (Schädeldecke). Oberer Teil des Cannabismus. (Haschischvergiftung; Hanfvergif-
tung). Folge von übermäßigem bzw. lange
Schädels; die Form der Schädeldecke ist
anhaltendem Konsum von Cannabis (Ma-
individuell erheblich verschieden. Die
rihuana). Suchtsymptome sind Angstzu-
Fontanellen im Schädel eines Neugebore-
stände, Desorientierung, Halluzinationen,
nen befinden sich auf der Oberfläche der
Gedächtnisstörungen und Paranoia.
Schädeldecke.
• cannabism
• calvaria
cAMP. (Cyclo-AMP). Abkürzung für zykli- Canthus. Der von den medialen und seitli-
chen Rändern der Augenlider gebildete
sches Adenosinmonophosphat (-. zykli-
Winkel.
sches Adenosinmonophosphat)
[griech.: kanthus, Augenwinkel.]
. cAMP
• canthus
Canalis semicircularis ossei. -. Knöcherner
Bogengang. Cantor-Sonde. Einlumige Dil nndarmson-
de aus Gummi mit einer Länge von 310
• semicircular canal
cm ( 12-18 Ch) zum Absaugen von Darm-
Canalis vertebratis. -. WirbelkanaL sekret. Der endständige Ballon wird vor
• spinal canal dem Einführen mit Quecksilber gefüllt.
(s. a. Eudelsonde; Charrio~re)
Candida albicans. Sprosspilz (od. Hefepilz),
der primär eine Infektion der Haut und [Meyer 0. Cantor, amerik. Arzt, " 1907]
Schleimhäute verursacht. Bei abwehrge- • (eng!:) Cantor tube
schwächten Patienten kann C. a. die inne-
CaO. Chemische Formel für Kalziumoxid.
ren Organe befallen und eine Pilzsepsis
auslösen. (s.a. Candidiasis; Pilzinfektion; My- • cao
kose) CAPD. Kontinuierliche ambulante Perito-
[lat. albicare, weiß sein] nealdialyse
Candidiasis. (Candidose). Von Candida, ins- Capillus. Körperhaar; insbesondere ein
besondere Candida albicans verursachte Haar der Kopfhaut.
Pilzinfektionen. Symptome sind Juckreiz, [lat.: capillus, Faden.]
Bildung eines weißen Exsudats, Haut- • capillus
Clpsula llllpea. Fettkapsel um die Niere, Das Wasserstoffatom kann durch Metalle
die deren Schutz dient. ersetzt werden und Salze bilden.
• renal capsule •carboxyl

II
Clput. (Kopf). 1. Der Kopf. 2. Vergrößerte cardaema in silll. (Oberflächenkarzinom; präin-
bzw. hervorstehende Extremität eines Or- vasives Karzinom). Krebsgeschwulst (Karzi-
gans oder eines Körperteils. nom), die die Oberflächenstruktur eines
[lat.: caput, Kopf.] Organs noch nicht durchbrochen hat.
•caput Wann das C.i.s. in ein invasives Karzinom
übergeht, ist schwer vorherzusagen.
Clputfemllris. Kopf des Oberschenkelkno-
• (eng!:) carcinoma in situ
chens (Femur), ist mit der Hüftgelenks-
pfanne verbunden. Canlla. (Kardia). 1. Öffnung zwischen Spei-
• caput femoris seröhre und Magenfundus. 2. Teil des Ma-
gens, der die ösophagogastrische Über-
Caputtllaufle. Kopf des Wadenbeins (Fibu-
gangszone umgibt.
la); stellt eine Verbindung mit dem seitli-
[griech.: kardia, Herz.]
chen Gelenkkopf des Schienbeins (Tibia)
•cardia
her.
• caput fibulae c.ltas. Bezeichnung für christliche
Nächstenliebe, Wertschätzung und Wohl-
Clput laumerl. Kopf des Oberarmknochens
tätigkeit. Wird häufig als Sammelbegriff
(Humerus); stellt eine Verbindung mit der
für karitative Tätigkeiten katholischer Or-
Schultergelenkspfanne des Schulterblattes
ganisationen und Einrichtungen, wie z.B.
her.
Caritas-Sozialstationen verwendet. (s. a.
• caput humeri
Diakonie)
Clput medusae. (Medusenhaupt). Erweiterte, [ lat. carus: begehrt, lieb, wert]
strahlenförmig angeordnete Bauchde- •charity
ckenvenen in der Nabelregion eines Neu-
Camllln. Substanz, die in Skelett- und
geborenen; kann auch bei Leberzirrhose
Herzmuskeln sowie in anderen Geweben
auftreten.
vorhanden ist und als Träger von Fettsäu-
[lat.: Haupt der Medusa (eine der Gorgo-
ren durch die Membranen der Mito-
nen, Fabelwesen mit Schlangenhaaren).]
chondrien fungiert; wird zur Behandlung
• caput medusae von Angina und bestimmten Mangel-
~Gruppe von Anticholinesterase- krankheiten eingesetzt und hat Eigen-
Enzymen, die eine reversible Hemmung schaften, die denen der Aminosäuren und
der Cholinesterase verursachen. C.e wer- der B-Vitaminen gleichen.
den in bestimmten Medikationen und In- •carnitine
sektiziden eingesetzt. Manche C.e sind
c:.rtlr.ga lflrraida. (Schildknorpel). Größter
giftig und können bei Einnahme oder bei
Knorpel des Kehlkopfes, der aus zwei in
Aufnahme durch die Haut zu schweren
spitzem Winkel zusammengefügten Plat-
Krämpfen und sogar zum Tod führen. Als
ten besteht. Er liegt mittig auf der Vorder-
Antidot wird Atropin empfohlen.
seite des Halses und bildet den so genann-
•carbamate
ten Adamsapfel.
CatlloxJtlltnoglollin ((D-IIb). Verbindung, • thyroid cartilage
die durch Reaktion von Hämoglobin und
Kohlenmonoxid entsteht.
CIH-Minllger. Ermittelt im persönlichen
Gespräch mit Patienten bereits in der Kli-
[lat.: carbo + griech.: oxys, scharf, haima,
nik im Auftrag der Krankenkassen den in-
Blut; lat.: globus, Ball.]
dividuellen Behandlungs- und Pflegebe-
• carboxyhemoglobin
darf des Versicherten. Er berät Erkrankte
C'altloxJf, Monovalente COOH-Gruppe, die und deren Angehörige und unterbreitet
für organische Säuren charakteristisch ist. den Krankenkassen Vorschläge zur weite-
ren Versorgung des Patienten. Dabei hindern eine überflüssige Bildung von
übernimmt er eine Mittlerfunktion zwi- Antikörpern.
schen Patient, --> Gesundheitswesen und •cDs
Behörden.
CDC. Abkürzung für (amerik.) Centers for ..
• case manager Disease Control and Prevention (Zentrum 111:11
C.SO.. Chemische Formel für Kalziumsul- für die Kontrolle und Vorbeugung von
fat. Krankheiten).
•caso4 •cDc
CDE. Symbole im Nomenklatursystem der
Clligllt. Chirurgisches Nahtmaterial aus Rhesus-Blutgruppen; D ist gleichbedeu-
Darmsaiten von Säugetieren, das während
tend mit RhNull, dem Bestimmungsfaktor
der Wundheilung resorbiert wird. einer Rh-positiven Blutgruppe.
•catgut .CDE
cauda ........ (Pferdeschweif). Unteres Ende CIL Abkürzung für carcino-embryonales
der Wirbelsäule; Region des ersten Len- Antigen.(-+ Tumormarker)
denwirbels und dem Bündel der lumba- •cEA
len, sakralen und kokzygealen Nerven-
wurzeln, die aus der Wirbelsäule austre- Ce1sawr. Maschinelle Autotransfusion.
ten und durch den Wirbelkanal von Form der Eigenbluttransfusion, bei der
Kreuzbein und Steißbein abwärts führen. während der Operation Blut aus größeren
[lat.: cauda, Schwanz, equus, Pferd.] Wunden abgesaugt, aufbereitet und dem
• cauda equina Patienten wieder zugeführt (retransfun-
diert) wird.
Clvl-llthlta. -+zentraler Venenkatheter, [lat.: cella, Speicher, Lagerraum]
ZVK • (eng!:) cell saver
[Kurzform von Vena cava =Hohlvene] Ctfllu (Q. Temperaturskala; der Gefrier-
«.Abkürzung für (eng!.) cubic centimeter punkt von Wasser liegt bei 0 oc und der
(Kubikzentimeter). Siedepunkt bei 100 °C.
.cc [Anders Celsius, schwedischer Wissen-
schaftler, 1701-1744.]
CCI. Abkürzung für Cholezystokinin . •Celsius (C)
• CCK CepllllospOiia. (Breitband-Antibiotikum). Ur-
Cd. Chemisches Symbol für Kadmium. sprünglich aus Cephalosporium falciforme
(Acremonium kiliense) gewonnenes, halb-
•cd synthetisches Antibiotikumderivat. C.e
CDt, Symbol für ein auf der Oberfläche (z.B. Cephaclor, Cefalexin, Cefadroxil, Ce-
der meisten Thymozyten und mancher fixim, Cephoxitin, Cephapirin) haben
Lymphozyten, einschließlich der T-Zel- eine ähnliche Struktur wie Penizilline.
len, vorkommendes Glykoprotein. Das [griech.: kephale + sporos, Samen.]
menschliche CD4 ist der Rezeptor, der als • cephalosporin
Ankoppelungsstelle für den Immunde- Ctr (Ce). Chemisches Element. Ordnungs-
fektvirus an bestimmte Lymphozytenzel- zahl 58, Atommasse 140,13. (s.a. Perioden-
len dient. system)
.CD4 [lat.: Ceres, römische Göttin des Acker-
baus.]
CDB. Bezeichnung für periphere, Iympho-
zytische T-Zellen, die große Mengen von • cerium (Ce)
Gammainterferon absondern, einem c.rdllge. 1. Orthopädische Maßnahme,
Lymphokin, das die körpereigene Abwehr bei der die Enden von schräg gebrochenen
gegen Viren unterstützt. CD8-Zellen ver- Knochen bzw. die Splitter einer gebroche-
nen Kniescheibe mit Hilfe eines Metall- und Streckung der Finger in fächerartiger
drahtes oder eines Metallbandes zusam- Weise.
mengefügt und fixiert werden. 2. Anbrin- [Charles G. Chaddock, amerikanischer
gen eines Siliziumbandes um die Sklera Neurologe, 1861-1936.]

D zur Wiederherstellung des Kontaktes zwi-


sehen einer losgelösten Netzhaut und der
Aderhaut. 3. Verschluss des Zervikalka-
Chaddock reflex
a oc - 1 en. Variation des Babinski-
nals während der Schwangerschaft bei Reflexes; ausgelöst durch festes Streichen
Zervixinsuffizienz zur Verhinderung ei- der Fußseite, die sich distal zum seitlichen
nes spontanen Aborts. Fußknöchel befindet. Der große Zeh
[franz.: Umreifung.] streckt sich und die anderen Zehen stre-
}:-:; cerclage cken sich fächerartig.
[Charles G. Chaddock, amerikanischer
(Kleinhirn). Der in der hinteren
(.e,;.~,i;J,~Hum Neurologe, 1861-1936.]
Schädelgrube, hinter dem Hirnstamm be- Chaddock's sign
findliche Teil des Gehirns. Es besteht aus
Durch Trypanosoma
zwei seitlichen Kleinhirnhemisphären
cruzi hervorgerufene parasitäre Infekti-
oder -Iappen und einem mittleren Teil,
onskrankheit, die durch den Biss blutsau-
der als Kleinhirnwurm (Vermis) bezeich-
gender Insekten auf den Menschen über-
net wird. Über drei Paare von Kleinhirn-
tragen wird. Bei der akuten Form entwi-
stielen steht das C. in Verbindung mit
ckelt sich eine Läsion an der Bisswunde,
dem Hirnstamm. Die wichtigste Funktion
begleitet von Fieber, Schwäche, vergrö-
des C.s ist die Koordination bewusster
ßerter Milz und Lymphknoten, Ödemen
Muskeltätigkeiten. (s. Abb. S. 367)
in Gesicht und an Beinen sowie Tachykar-
cerebellum
die. Bei der chronischen Form kann sich
Ohrenschmalz. eine Herzmuskelerkrankung (Kardiomyo-
[lat.: cera, Wachs] pathie) oder eine Erweiterung von Speise-
• earwax röhre oder Darm entwickeln .
[Carlos Chagas, brasilianischer Arzt,
c.vll. --> Zervix 1879-1934.]
Chagas' disease
Cet,llll Fetthaltiger, aus Walrat ge-
wonnener Alkohol, der in Cremes und Schwäche oder Entspannung ei-
Salben als Emulgator und Härtungsmittel nes Schließmuskels (Sphinkter), z.B. des
verwendet wird. Harnleiters oder des Mageneingangs
[lat.: cetus, Wal; arab, alkohl, Essenz.] (Kardia). Eine Insuffizienz des Kardia-
cetyl alcohol sphinkters führt zu einem Rückfluss (Re-
flux) des Mageninhalts in die Speiseröhre,
Chemisches Symbol für Californium. häufig mit nachfolgendem Erbrechen.
Cf [griech.: chalasis, Nachlassen.]
Chemische Formel von Azetylen. •chalasia
CzH 2 Chala · (Hagelkorn). Kleine, lokalisierte
(zftt. Chemische Formel für Äthylen. Schwellung des Augenlids aufgrund eines
•c2H4 Verschlusses und einer Sekretstauung der
Talgdrüsen an den freien Lidrändern
c.tf.. Chemische Formel für Benzol. (Meibom-Drüsen).
•c6H6 [griech.: Hagelkorn.]
chalazion
Clllddoc Reflexstörung; ausgelöst
durch festes Streichen über die ellenseiti- Chalon. (Mitosehemrnstoffe). Einer der zahl-
ge Fläche des Unterarms. Der Reflex be- reichen Polypeptidhemmer, die in körper-
steht aus einer Beugung des Handgelenks eigenen Geweben hergestellt werden und
wie Hormone auf spezifische Zielorgane CheiUtis. (lippenentzündung). Entzündete
wirken. und rissige Lippen.
[griech.: chalan, entspannen.] [griech.: cheilos, Lippe, itis, Entzündung.]
•chalone .cheilitis
Cltlnldlr. Die Gesamtheit der ererbten
und erworbenen Persönlichkeitseigen-
CIMiosis. Schuppenbildung und Fissuren
an Lippen und Mund als Folge eines ---> Ri-
111
schaften. Nach ---> Jaspers >>das individuelle boflavinmangels.
Ganze der verständlichen Zusammenhän- •cheilosis
ge des Seelenlebens<<.
[griech.: charakter, das Eingeprägte] Cllliromegalht. (Tatzenhand). Ungewöhnlich
•character große Hände.
[griech.: cheir, Hand, megas, groß.]
Chlraldel:, ........ Bezeichnung für eine • cheiromegaly
Persönlichkeit, die Verhaltensmuster aus
der kindlichen Analphase zeigt; Kennzei- Cbtlat.Stabile Komplexe von Metallen mit
chen eines analen Charakters sind über- ringförmigen Bindungen, die hauptsäch-
mäßige Ordnungsliebe, Starrsinn, Perfek- lich als Chemotherapeutika und bei Me-
tionismus, Reinlichkeit, Pünktlichkeit tallvergiftungen eingesetzt werden.
und Geiz oder ihre jeweils extrem gegen- [griech.: chele, Klaue.]
sätzlichen Eigenschaften. •chelate
• anal character CMIIdllldMr. Substanz, die eine Chelatbil-
CIIIKot-Ful. Knöcherne Fußdeformation dung fördert. Chelatbildner werden bei
bei diabetiseher Polyneuropathie mit Auf- der Behandlung von Metallvergiftungen
lösung der Knochensubstanz und Pseudo- eingesetzt.
gelenkbildung und häufigen, teilweise • chelating agent
schmerzfreien Spontanfrakturen. Durch Chelatlllldang. Chemische Reaktion, bei
das abgeflachte Fußgewölbe entsteht eine der ein Metallion mit anderen Molekülen
zusätzliche Schwielenbildung und Druck- einen ringförmigen Komplex bildet, in
nekrose. den das Metallion fest eingebunden wird.
[Jean-Martin Charcot, franz. Neurologe, •chelation
1825-93]
• Charcot's foot CJietnle. Wissenschaft von den chemischen
Elementen und Verbindungen sowie den
ClllrriAN (Citlur). Maßeinheit für die Größe molekularen Strukturen und Interaktio-
bzw. die Dicke von Kathetern, Tuben, Ka- nen von Materie.
nülen und Führungsdrähten. 1 Charr = 11 [griech.: chemeia, Alchemie.]
3 mm Außendurchmesser. •chemistry
[Joseph F. Ch., Instrumentenmacher, Pa-
ris,1805-1876] Chlmle. orpn:isc:he. Bereich der Chemie,
•charriere der sich mit der Zusammensetzung, den
Eigenschaften und den Reaktionen che-
Oartldls~ Vom mischer Kohlenstoffverbindungen be-
Ausschuss der Krankenhäuser der EWG schäftigt.
1979 formulierte individuelle Grundrech- •organic chemistry
te speziell für Krankenhauspatienten, z.B.
Informationsrecht, Beschwerderecht, Clleln:udiffeumderung. Embryonale Ent-
Recht auf Privatsphäre u.ä. wicklungsphase, in der die Spezialisie-
• (eng!:) inpatients' charter rung und Differenzierung von Zellen in
rudimentäre Organe gesteuert wird.
Check-up. Gründliche systematische Un- • chemodifferentiation
tersuchung des Gesundheitszustandes ei-
ner Person. Clle~. Anwendung antimikro-
•checkup bieller Mittel zur Vermeidung einer An-
188 Chemoprophylaxe ·_-... ·

steckung in einem örtlich begrenzten Be- Synthese der -+ Desoxyribonukleinsäure


reich bzw. zur Vermeidung einer Anste- (DNS) hemmen.
ckung zwischen mehreren Personen. Eine • chemotherapeutic agent
unkritische Prophylaxe mit Antibiotika ist
meist sinnlos. Chemotherapie. Behandlung von Tumor-
[griech.: chemeia + prophylax, Schutz.] und Infektionskrankheiten sowie anderen
• chemoprophylaxis Erkrankungen mit chemischen Substan-
Chemoreflex. Durch stimulierte Chemore- zen. In der langen Geschichte der Medizin
zeptoren ausgelöste Reflexe, z.B. die Karo- wurde der Begriff für verschiedene Thera-
tis- und Aortendrüsen, die auf veränderte pien verwendet, einschließlich für Kräu-
Kohlendioxid-, Wasserstoffionen- und terbehandlungen gegen Malaria und
Sauerstoffkonzentrationen im Blut reagie- Quecksilbertherapie bei Syphilis. Heute
ren. ist der Begriff gleichbedeutend mit der
• chemoreflex Anwendung chemischer Mittel zur selek-
tiven Bekämpfung von Krebszellen. Die
ChemoresistenL I. Spezifische Resistenz bei Krebstherapien eingesetzten zytotoxi-
von Zellbestandteilen auf chemische Sub- sehen Substanzen haben dieselbe Wir-
stanzen. 2. Widerstandskraft von Bakteri- kung wie Bestrahlungen: Krebszellen wer-
en oder Krebszellen gegen eine chemische den nicht direkt abgetötet, sondern ihre
Substanz, mit der eine Erkrankung be- Vermehrung wird unterdrückt. Um ver-
handelt wird. stärkende Effekte zu erzielen, wird die C.
• chemoresistance häufig zusammen mit der Strahlenthera-
Chemorezeptor. Sensorische Nervenzelle, pie angewendet.
die chemische Reize in elektrische Im- chemotherapy
pulse umwandelt. Der C. an der Teilungs-
stelle der Halsschlagader ist z.B. für den Chemotherapie, adjuvante. Anwendung
Kohlenstoffdioxid-Gehalt des Blutes sensi- von Medikamenten nach oder während ei-
tiviert und signalisiert dem Atemzentrum ner anderen Form der Krebsbehandlung,
im Gehirn gegebenenfalls, die Atmung z.B. nach der operativen Entfernung eines
entweder zu verstärken oder zu vermin- Krebsgeschwürs. Die Methode wird in sol-
dern. chen Fällen angewendet, bei denen wei-
[griech.: chemeia + lat.: recipere, erhal- terhin ein hohes Risiko von nicht erkann-
ten.] ten Tumorzellen besteht.
• chemoreceptor • adjuvant chemotherapy
Chemotherapeutikum (pl. Chemotherapeuti- Chemotherapie, kombinierte. Gleichzeitige
ka). Der Begriffbezieht sich im Allgemei- Anwendung zweier bzw. mehrerer anti-
nen auf Medikamente zur Behandlung neoplastischer Mittel.
von malignen Tumor- bzw. Infektions- • combination chemotherapy
krankheiten, um das Wachstum entarteter
Zellen zu hemmen oder sie abzutöten.
Man zählt dazu Antibiotika, Antimykoti- Chemotherapie, Pflege bei. -+ Pflegeinter-
ka, Antituberkulotika, Mittel gegen Para- vention der -+ NIC, die definiert wird als
siten und Zytostatika. C. wirken beson- die Unterstützung von Patienten mit C.
ders auf Zellen, die sich im Teilungspro- und deren Familienangehörigen, insbe-
zess befinden. Zyklusspezifische, antineo- sondere im Verständnis für die Wirkung
plastische Mittel können wuchernde Zel- der C. und in der Minimierung der Ne-
len wirksamer abtöten als normale Zellen. benwirkungen.
Phasenspezifische Mittel haben ihre Chemotherapy Management
größte Wirkung in bestimmten Phasen
des Zellzyklus. Die meisten C. verhindern Cherubismus. Erblich bedingte, fortschrei-
die Vermehrung von Zellen, indem sie die tende Schwellung der beiden Unterkiefer-
· __ :~ Chirurgie 189

winke!. Beginn im 1.-3. Lebensjahr, Hö- ptome, wie Hautbrennen, Schädeldruck,


hepunkt in der Pubertät. Kopf- und Brustschmerzen.
[hehr.: kerubh, Engel.] • Chinese restaurant syndrome
• cherubism

Cheyne-Stokes-Atmung. Unphysiologische
Chinin. Weißes, bitteres Alkaloid aus der
Chinarinde. Wird bei Malaria, fiebrigen [I
Infektionskrankheiten und in Form von
Atemform, die durch periodische Atem- Chinidin bei Herzrhythmusstörungen an-
pausen im Wechsel mit einer vertieften, gewandt.
schnellen Atmung gekennzeichnet ist. [peruan.: quina, Chinarindenbaum]
Der Atmungszyklus beginnt mit langsa- • quinine
mem, flachem Atmen, das sich allmählich
zu einer abnormen Tiefe und Schnellig- Chiralgie. Handschmerz, der nicht die Fol-
keit steigert. Danach nimmt die Atemfre- ge einer Nervenkrankheit oder einer an-
quenz langsam wieder ab und wird fla- deren Erkrankung ist.
cher, bis die Atmung für 10 bis 20 Sekun- • chiralgia
den völlig aussetzt. Anschließend wieder-
holt sich der beschriebene Atemzyklus. Chiropraktik. Therapieform, die auf der
[John Cheyne, schottischer Arzt, 1777- Theorie basiert, dass das Nervensystem
1836.; William Stokes, irischer Arzt, das Wohlbefinden einer Person beein-
1804-1878.] flusst. Eine chiropraktische Behandlung
• Cheyne-Stokes respiration (durch einen Chiropraktiker) konzen-
triert sich zumeist auf die mechanische,
manuelle Manipulation der Wirbelsäule;
chi. 22. Buchstabe des griechischen Al- manche chiropraktische Therapien wer-
phabets (Chi;, chi;); wissenschaftliche den durch diagnostische Radiologie, Phy-
Schreibweise für den 22. Platz einer Reihe. siotherapie und gezielte Ernährung abge-
• chi rundet. Arzneimittel und operative Ein-
griffe - die primären Methoden der allge-
Chiasma. 1. Kreuzung zweier Leitungen meinen Medizin - finden jedoch keine
oder Kanäle, z.B. das Kreuzen von Sehner- Anwendung. Die auf Handgrifftechniken
ven (C. opticum) oder von Sehnen (C. beruhende C. zum Einrichten von Ein-
tendinum). 2. (Genetik) Kreuzungzweier klemmungen (Subluxationen) ist inzwi-
Chromatiden in der Prophase der Meiose. schen schulmedizinisch weitgehend aner-
[griech.: chiasma, sich kreuzende Linien.] kannt, jedoch nicht ungefährlich, da es
• chiasm teilweise zu Lähmungserscheinungen
kommen kann.
China·Restaurant-Syndrom. Mit dem Ver- [griech.: cheir, Hand, praktikos, wirksam.]
zehr von chinesischen, mit Mononatrium- • chiropractic
glutamat zubereiteten Speisen verbun-
dene, vorübergehend auftretende Sym- Chirurg. Arzt, der sich auf die Heilung von
Krankheiten und Verletzungen durch ope-
rative Eingriffe spezialisiert hat; Facharzt
für --> Chirurgie.
[griech.: cheirourg6s, (der mit der Hand
arbeitende) Wundarzt]
• surgeon
Chirurgie. Fachbereich der Medizin, der
Cheney-
Stokes- sich mit der operativen Behandlung
Atmung krankhafter Störungen, Veränderungen
und Verletzungen des Organismus be-
schäftigt. Früher wurden sämtliche Ope-
Cheyne-Stokes-Atmung. rationen von einem Chirurgen vorgenom-
190 Chirurgie - ~;

rnen, heute haben sich innerhalb der C. Östrogen- und Gestagentherapie (z.B. ora-
viele verschiedene Fachbereiche heraus- le Verhütungsmittel) auftreten.
gebildet, z.B. Abdominal-, Gefaß-, Herz-, [griech.: chloazein, grün bzw. gelblich
Kopf-, Neuro-, Unfallchirurgie etc. - adj. aussehen.]

D chirurgisch.
[griech: cheirourgia]
• surgery
• chloasrna
Chlor (Cl). Gelblich grünes, gasförmiges
Element der Halogengruppe. Ordnungs-
Chirurgie, plastische. (Wiederherstellungschir- zahl 17, Atommasse 35,453. Chlor hat ei-
urgie; kosmetische Chirurgie). Veränderung, nen starken, typischen Geruch, reizt die
Ersatz oder Wiederherstellung von Atemwege und ist bei Einnahme oder
(meist) sichtbaren Körperteilen, die Einatmung giftig. Natürlicherweise
durchgeführt wird, um einen strukturel- kommt Chlor hauptsächlich als Bestand-
len oder kosmetischen Defekt zu korrigie- teil von Natriumchlorid in Meerwasser
ren. Bei der korrektiven p.n Ch. kann der und Salzablagerungen vor; es wird als
Chirurg Gewebe vorn Patienten oder von Bleichmittel und Desinfektionsmittel zur
anderen Personen oder auch lebloses Ma- Reinigung von Trinkwasser oder Bade-
terial verwenden, das jedoch der jeweili- wasser verwendet.
gen Konsistenz entsprechen und in Größe • chlorine (Cl)
und Form stabil sein muss.
• plastic surgery Chlorakne. Hautkrankheit mit kleinen,
schwarzen follikulären Knoten und Bläs-
Chirurgische Assistenz. --+ pflegeinterventi- chen auf exponierten Hautstellen, insbe-
on der - NIC, die definiert ist als die Un- sondere an Armen, Gesicht und Nacken.
terstützung eines Chirurgen/Zahnarztes Besonders betroffen sind Personen, die
bei operativen Eingriffen und Versor- häufigen Kontakt mit chlorhaltigen Ver-
gung von chirurgischen Patienten. bindungen haben.
• Surgical Assistance [griech.: chloros, grün, akrne, Punkt.]
• chloracne
Chlamydia, -iae. (Chlamydien). Eng mit Bak-
terien verwandte Mikroorganismen, die Chloralhydratvergiftung. Toxische Reaktion
als intrazelluläre Parasiten leben und Er- auf die Einnahme von Chloralhydrat, ei-
reger zahlreicher Infektionen sind. Chla- ner Substanz mit dämpfender Wirkung
mydia trachomatis sind z.B. verantwort- auf das Zentralnervensystem. Vergif-
lich für Entzündungen des Gebärmutter- tungssymptome sind Magen-Darm-Rei-
halses (Zervizitis) und der Harnröhre zungen, Erbrechen, Aterndepression,
(Urethritis), wodurch bei Schwangeren Schock, Verwirrtheil sowie Leber- und
vorzeitige Wehen und in der Folge eine Nierenschäden.
drohende Frühgeburt ausgelöst werden • chioral hydrate poisoning
können. Werden die Erreger bei der Ge-
burt auf das Kind übertragen, kann dieses Chloramphenicol. Antibiotikum und Mittel
an einer schweren Bindehautentzündung gegen - Rickettsiosen; wird zur Behand-
(Konjunktivitis) oder einer Lungenent- lung verschiedener schwerer Infektions-
zündung (Pneurnonitis) erkranken. krankheiten eingesetzt.
[gr.: chlarnys, Oberkleid der Männer] • chlorarnphenicol
• chlarnydia
Chlorid. (Chloranion; Cl'). Negativ geladenes
Chloasma. (Melasma). Scharf begrenzte, Chloratorn. Metallchloride sind Salze der
gelblich-braune Pigmentflecken insbeson- Salzsäure (HCl); Natriumchlorid (Speise-
dere an Stirn, Wangen, Nase und Kinn, salz) ist das arn häufigsten vorkommende
deren Färbung sich bei Sonnenlicht ver- Chloridsalz.
stärkt und die besonders in der Schwan- [griech.: chloros, grün.]
gerschaft (Ch. gravidarurn) oder bei • chloride
~ (Hamburger-Phänomen). und Sauerstoff, der anschließend wieder
Austausch von Chloridionen in den Ery- in die Umgebung abgegeben wird.
throzyten als Reaktion auf Veränderungen [griech.: chloros, grün, phyllos, Blatt.]
des Kohlenstoffdioxid-Partialdrucks • chlorophyll
(pC02 ) im Blut. In der Lunge wird die
Verschiebung umgekehrt.
• chloride shift
Ollonmg. Desinfektion oder Behandlung
von Wasser oder anderen Substanzen mit
II
freiem Chlor.
ClllonldliiL (Chlorichin). Mittel zur Behand- [griech.: chloros, grün.]
lung von ---> Malaria, extraintestinaler • chlorination
---> Amöbiasis, Gelenkrheuma, verschiede- Otoana. Hintere Nasenöffnung. (s.a. Bel-
nen Formen von ---> Lupus erythematodes loq-Tamponade)
und allergischen Reaktionen auf Licht. [lat.: Trichter]
• chloroquine •choana
Oallnlfarm. Nicht -entzündliche, schnell ~ Angeborener knöcherner
verdunstende Flüssigkeit, die früher als oder membranöser Verschluss der Nasen-
Inhalationsnarkotikum gebraucht wurde. öffnung zwischen Nase und Rachen, der
Heute ist der Gebrauch von C. aufgrund zu starker Atemnot führen kann.
seiner gesundheitsschädigenden und gif- [griech.: choane, Trichter, a + tresis, ohne
tigen Nebenwirkungen untersagt. Loch.]
[griech.: chloros, grün; lat.: formica, • choanal atresia
Ameise.] Cltokes. In Verbindung mit der ---> Dekom-
• chloroform pressionskrankheit z.B. beim Tauchen vor-
kommende Atemstörung mit Atemnot,
c:fllanlllullln. (Chlorom). Form der mye- Schmerzen unter dem Brustbein und un-
loischen bzw. granulozytären Leukämie, produktivem, anfallartigem Husten, der
bei der spezifische Tumore bei einer Au- durch Gasblasen in den Lungenblutgefa-
topsie nicht erkennbar sind, Körperflüs- ßen verursacht wird.
sigkeit und Organe jedoch grün gefä.rbt •chokes
sind.
[griech.: chloros, grün, leukos, weiß, hai- Ololllgoguiii.Arzneimittel, das den Gallen-
ma, Blut.] fluss simuliert.
• chloroleukemia [griech.: chole, Galle, agogein, hervorzie-
hen.]
~. Aus myeloidem Ge- • cholagogue
webe bestehendes, grünliches Neoplasma Cllofugloelllldt. Erweiterung des Gallen-
bei Patienten mit myeloischer Leukämie. gangs.
Es wird angenommen, dass die im peri- • cholangiectasis
pheren Blut vorkommenden mononukleä-
ren Zellen Lymphozyten und keine Myelo- ~Mit Hilfe eines röntgen-
blasten sind, wie sie z.B. bei Chloroleukä- positiven Kontrastmittels erzeugte Rönt-
mie gefunden werden. genaufnahme der Gallenwege.
[griech.: chloros, grün, lat.: lympha, Was- • cholangiogram
ser; griech.: sarx, Fleisch, oma, Tumor.]
Cllellngiognpllie, Radiologische Untersu-
• chlorolymphosarcoma chung der Gallenwege mit Hilfe eines in-
travenös bzw. direkt injizierten, röntgen-
~. Pflanzlicher Farbstoff, der positiven Kontrastmittels.
Licht absorbiert und in Energie umwan-
• cholangiography
delt. Dabei wird Kohlenstoffdioxid aus
der Luft zusammen mit Wasser aus dem O!IDiaaglagraph:la;, mfd......, tllbllgllllla
Boden umgewandelt in Kohlenhydrate ~. Diagnostische Methode zur Unter-
-
suchung des Gallengangs, bei der ein
biegsames, fiberoptisches ---. Duodenoskop
in den Gallengang eingeführt wird.
• endoscopic retrograde cholangiogra-
choledochal. Den Choledochus (Gallen-
gang) betreffend.
[griech.: chole, Galle, dochus, enthalten
sein.]

II phy choledochal
(;,~ßkM'J'ßilj~nAl~Jomie Chirurgischer
•Oil'lllhlt. -- Eingriff zur Verbindung von Gallengang
' (). Röntgenologische Untersu- und Leerdarm.
chung der Struktur des Gallengangs (Duc- [chole, Galle, dochus, etwas enthalten; /at.:
tus hepaticus); hierzu wird eine Nadel von jejunus, leer; griech.: stoma, Mund, Öff-
außen durch die Haut direkt in den Gal- nung.]
lengang eingeführt und ein Kontrastmittel • choledochojejunostomy
injiziert.
• percutaneous transhepatic cholangio- Choledochoitfll. Gallenstein im Choledo-
graphy (PTC) chus (Gallengang).
choledocholith
CholangiohepatorrL Primäres Leberkarzi- Choledocholithotomie. Chirurgische Inzis-
nom, das sich im Gallengang entwickelt. sion in den Choledochus (Gallengang)
• cholangiohepatoma zur Entfernung eines Gallensteins.
[griech.: chole, Galle, dochus, etwas ent-
olitil. Entzündung der Gallen- halten, lithos, Stein, temnein, schneiden.]
wegstubuli; kann zu cholangiolitischen • choledocholithotomy
Zirrhose führen.
cholangiolitis ~ Zertrümmerung
von Gallensteinen im Choledochus (Gal-
'om.. (Gallengangstumor). Neoplasma lengang).
der Gallenwege. • choledocholithotripsy
• cholangioma Entzündung des Choledo-
chus (Gallengang).
Cholangioskopie, Direkte Untersuchung choledocholitis
der Gallenwege mit Hilfe eines Endo- (Gallensteinleiden). Gallenstei-
skops. ne in der Gallenblase; etwa 20% der Be-
• cholangioscopy völkerung über 40 Jahren leidet unter ei-
ner C., wobei Frauen und Patienten mit
........_ Operativer Eingriff zur Leberzirrhose besonders betroffen sind.
Öffnung eines Gallengangs. Begleitsymptome sind Bauchschmerzen,
[griech.: chole, Galle, angeion, kleines Ge- Aufstoßen und Unverträglichkeit be-
fäß, stoma, Mund.] stimmter Speisen.
cholangiostomy [griech.: chole + lithos, Stein, osis, Zu-
stand.]
lis. Entzündung der Gallengänge, • cholelithiasis
die durch Bakterien oder einen Verschluss
(Obstruktion) durch Steine bzw. Tumore (holelithotomie. (Gallensteinentfernung). Ope-
verursacht wird. Begleitsymptome sind ratives Entfernen von Gallensteinen durch
heftige Oberbauchschmerzen, Gelbfar- eine Inzision in die Gallenblase.
bung der Haut (Ikterus; im Falle einer Ob- cholelithotomy
struktion) und phasenhafte Fieberanfälle. Akute, bakterielle Infektions-
• cholangitis krankheit des Dünndarms (meldepflich-
tig), begleitet von heftigem Durchfall, Er-
Salz oder Ester der Gallensäure. brechen, Muskelkrämpfen, Austrocknung
cholate und ElektrolytmangeL Die Symptome
werden durch toxische Substanzen des In- C1laleslerase. (Cholinesterase). Im Blut und
fektionserregers Vibrio cholerae verur- Gewebe vorhandenes Enzym, das aus der
sacht. Der heftige, wässrige Durchfall Hydrolyse von Cholesterinestern Chole-
kann eine Menge von bis zu einem Liter
pro Stunde erreichen. Die Ch. erschöpft
körpereigene Flüssigkeiten und Minera-
sterin und Fettsäuren herstellt.
[griech.: chole, Galle, aither, Luft.]
• cholesterase
II
lien.
[griech.: chole, Galle, rhein, fließen.] Ctlolestedn. Ausschließlich in tierischen
.cholera Geweben vorkommende, wachsartige
Fettsubstanz. C. gehört zu einer Gruppe
Cholera skca. Form der -. Cholera, bei der von Fetten, den Sterolen, und ist im ge-
der Patient an einer Toxämie stirbt, bevor samten Körper zu finden. Es ermöglicht
sich die typischen Cholerasymptome (Er- den Transport und die Absorption von
brechen und Diarrhö) entwickeln. Fettsäuren und ist Vorläufer für die Syn-
• cholera sicca these von Vitamin D auf der Hautoberflä-
che, von verschiedenen Steroidhormonen
Cllralenlse. (Gallensekretion). Absonderung und Sexualhormonen. In der Gallenblase
von Gallenflüssigkeit durch die Leber. kann C. zu Gallensteinen kristallisieren.
• choleresis Vermutlich steht eine erhöhte Konzentra-
tionen von Lipoproteincholesterin mit ge-
Cltolatdunt. Arzneimittel, das die Pro-
ringer Dichte mit einer Arteriosklerose in
duktion von Gallensäure anregt.
Verbindung.
• choleretic [griech.: chole, Galle, steros, fest.]
dloledscb. Aufbrausend und leicht reizbar • cholesterol
sein.
~us. Summe aller
•choleric
Aufbau- und Abbauprozesse im Choleste-
Cholllslase. Unterbrechung des Gallenflus- rinstoffwechseL Aufgenommenes -> Cho-
ses durch das Gallensystem, das sich von lesterin führt zu einer raschen Erhöhung
der Leber bis zum Zwölffingerdarm (Duo- der Cholesterinkonzentrationen und wird
denum) erstreckt. Wichtig bei der Dia- schnell absorbiert. Cholesterin wird auch
gnostik zur Unterscheidung, ob die Ursa- in der Leber und vielen anderen Körper-
che einer Erkrankung innerhalb oder au- geweben synthetisiert.
ßerhalb der Leber zu suchen ist. - adj. •cholesterol metabolism
cholostatisch.
[griech.: chole, Galle, stasis, Stillstand.] C11a11st1rosoL Unphysiologische Choleste-
• cholestasis rinablagerungen in großen Makrophagen
in den Gallenblasenzotten.
Clloles..,.IIID Aus Epithelzellen und Cho- • cholesterolosis
lesterin bestehende zystische Masse im
Mittelohr; entweder angeboren oder als ~Substanz, die auf die Gal-
Folge einer schweren chronischen Mittel- lensäuren der Leber wirkt. C. unterbricht
ohrentzündung. Die Masse kann das Mit- den Gallensäurenkreislauf und steigert
telohr verschließen bzw. von dem Chole- die Aufnahmefahigkeit von Rezeptoren
steatom hergestellte Enzyme können die für Lipoproteine mit geringer Dichte, wo-
benachbarten Knochen, einschließlich durch die Zellaufnahme von -> Cholesterin
der Gehörknöchelchen, zerstören. Ein gesteigert und die Blutcholesterinkonzen-
Cholesteatom muss operativ entfernt wer- tration gesenkt werden.
den. •cholestyramine
[griech.: chole, Galle, stear, Fett, oma, Tu-
mor.] CltolestJRminhm. Ionenaustauscherharz
• cholesteatoma zur Behandlung erhöhter Blutfette und
Juckreiz durch Verstopfung der Gallen- ~lila. Röntgenologische Un-
gänge. tersuchung der Gallenblase. Mindestens
• cholestyramine resin 12 Stunden vor der Untersuchung nimmt
der Patient eine fettfreie Mahlzeit sowie

II
~ (Gallenwegsszintigraphie).
ein jodhaltiges Kontrastmittel ein. Das
Untersuchung von Gallenblase und Gal-
röntgenpositive Jod wird von der Leber
lengang mit Hilfe eines Radionuklid-
in die Galle der Gallenblase ausgeschüttet.
Scanners.
Nach der Untersuchung nimmt der Pa-
• cholescintigraphy
tient fetthaltiges Essen oder Cholezystoki-
~guJR. Arzneimittel, das die nin zu sich, was die Gallenblasenkontrak-
Entleerung der Gallenblase stimuliert. tion anregt, wodurch zusammen mit dem
• cholecystagogue Kontrastmedium Galle in den Gallengang
ausgeschieden wird.
Cltolll.ysteiLtamle (QIE). (Gallenblasenentfer-
nung). Operatives Entfernen der Gallen- • cholecystography
blase zur Behandlung von Gallensteinlei- CllofaydalleasiNnit (Gallenblase-Ileum-Fis-
den und Gallenblasenentzündungen. Die tel). Operativ hergestellte ---> Anastomose
Gallenblase wird ausgeschnitten und der zwischen Gallenblase und Ileum.
Gallenblasengang abgebunden. Der Cho- [griech.: chole, Galle, kystis, Tasche,
ledochus wird nach Gallensteinen unter- ileum, Dünndarm, stoma, Mund.]
sucht und alle vorhandenen Gallensteine • cholecystoileostomy
werden entfernt. Die C. kann auch per
Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchge- Cllofelystofdnl, In der Schleimhaut des
führt werden. oberen Darms gebildetes Hormon, das
[griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, ek- die Kontraktion der Gallenblase und die
tome, ausschneiden.] Ausscheidung von Enzymen der Bauch-
• cholecystectomy speicheldrüse stimuliert.
~ Die Gallenblase betreffend. [griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, ki-
• cholecystic nein, bewegen.]
• cholecystokinin
~ (Gallenblasenentzündung). Aku-
te oder chronisch verlaufende Entzün- ~Gallensteine in der Gal-
dung der Gallenblase. Eine akute Chole- lenblase.
zystitis wird normalerweise durch einen • cholecystolithiasis
Gallenstein verursacht, der den Gallen-
gang blockiert. Begleitsymptome sind ~. Zertrümmerung
Schmerzen im rechten Oberbauch, Ühel- von Gallensteinen in Gallenblase oder
keit, Erbrechen, Aufstoßen und Blähun- Choledochus (Gallengang).
gen. Eine chronische Cholezystitis be- • cholecystolithotripsy
ginnt dagegen schleichend. Nach fettem
Essen treten häufig nachts Schmerzen Cholll~ Untersuchung der
auf. Komplikationen einer chronischen Gallenblase unter Verwendung von Ultra-
Cholezystitis sind Gallensteine, Pankrea- schall.
titis und Gallenblasenkarzinom. • cholecystosonography
[griech.: chole, Galle, kystis, Tasche, itis,
Entzündung.]
c:holln. Lipotrope Substanz; für den Fett-
stoffwechsel unbedingt erforderlicher Be-
• cholecystitis standteil des Vitamin B-Komplexes. C. ist
~m. Nach Einnahme bzw. der Hauptbestandteil der nervösen Über-
Injektion eines röntgenpositiven, jodhal- trägersahstanz Acetylcholin und bildet
tigen Kontrastmittels durchgeführte zusammen mit Inosit einen Grundbau-
Röntgenaufnahme der Gallenblase. stein von Lezithin. C. verhindert Fettabla-
• cholecystogram gerungen in der Leber und ermöglicht
den Transport von Fetten in die Zellen. durch die Freisetzung von Acetylcholin
- adj. cholinerg. Impulse übertragen.
[griech.: chole, Galle.] •cholinergic blocking agent
•choline
dlolnetg. 1. Zu den Nervenfasern gehö-
rend, die an den Verbindungen zwischen
Cbolslure. In der Leber aus -+ Cholesterin
synthetisierte Gallensäure.
.cholic acid
II
Nerven und Muskeln --->Acetylcholin frei-
setzen. 2. Stimulierende Wirkung auf die dlondral. Knorpel betreffend.
Freisetzung von Acetylcholin habend. •chondral
[griech.: chole, Galle, ergon, arbeiten.]
• cholinergic Cllandralgle. (Knorpelschmerz). Schmerzen,
die vom Knorpelgewebe auszugehen
0ro111Mster. Gruppe von Cholinergika, die scheinen.
in Körperregionen wirken, in denen der •chondralgia
Neurotransmitter -+Acetylcholin vor-
kommt. Zu den C.n gehören Bethanechol, ~ Operatives Entfernen von
Carbachol und Methacholin. Knorpelgewebe.
• choline esters • chondrectomy

Cholinlstarlsl. Im Blut und im Gewebe Cllanddtls. (Knorpelentzündung). Entzündung


vorhandenes Enzym, das durch die Hy- des Knorpelgewebes.
drolyse von Cholinestern diese zu Chole- • chondritis
sterin und Fettsäuren (z.B. Acetylcholin
zu Cholin und Acetat [Essigsäure]) kataly- Chondnlanglam. (Angiochondrom). Gutarti-
siert. ger Mesenchymtumor mit übermäßiger
• cholinesterase Bildung von Blutgefä.ßen und Knorpelge-
webe.
Olallnastl!lasellemmar. Mittel zur Hem- [griech.: chondros, Knorpel, angeion, Ge-
mung bzw. Inaktivierung der .... Acetylcho- faß, oma, Tumor.]
linesterase. Arzneimittel dieser Klasse füh- •chondroangioma
ren zu einer Anhäufung von ---> Acetylcho-
lin an den Verbindungen verschiedener CllelldlallllsL Knorpelbildende -+ Mesen-
cholinergischer Nervenfasern und deren chymzelle.
Effektorstellen bzw. in bestimmten Orga- [griech.: chondros, Knorpel, blastos,
nen und bewirken eine potenziell dauer- Keim.]
hafte Stimulation cholinergischer Fasern •chondroblast
im gesamten zentralen und peripheren
Nervensystem. Clton*ellldlwn. Gutartiger Tumor aus
• anticholinesterase den Vorformen von Knorpelzellen; ent-
steht häufig in den Epiphysen von Ober-
~ Spezialisierte sensori- schenkel- (Femur) und Oberarmknochen
sche Nervenenden, die auf Stimulation (Humerus).
durch Acetylcholin reagieren. • chondroblastoma
[griech.: chole, Galle, ergein, arbeiten; lat.:
recipere, empfangen.] ClloadnMiysplas. (Chondrodystrophie). Erb-
.cholinergic receptor krankheit, bei der die Knochenenden, ins-
besondere die der langen Arm- und Bein-
~. Arzneimittel, das knochen, eine ungewöhnliche Größe auf-
die Tätigkeit von -+Acetylcholin und ähn- weisen (Minderwuchs).
lichen Substanzen hemmt. Die Wirkung [griech.: chondros, Knorpel, dys, schlecht,
dieser Mittel besteht in der Hemmung plassein, bilden.]
cholinerger Nervenfasersynapsen, die •chondrodysplasia
Cl10mt om. Gutartiger Mesen- Nluie. (Knorpelerweichung). Knor-
chymtumor mit Knorpel- und Deckzel- pelerweichung. Als Chondromalacia feta-
lengewebe (Endothel). lis wird die tödliche, kongenitale Form be-
[griech.: chondros, Knorpel, endon, inner- zeichnet, bei der die Gliedmaßen des tot-

II halb, thele, Brustwarze, oma, Tumor.]


chondroendothelioma
geborenen Babys weich und biegsam sind.
Chondromalacia patella betrifft Jugendli-
ehe bzw. junge Erwachsene; Krankheits-
Cltaadnl Aus Knorpelgewebe be- symptome sind Schwellungen, Schmerzen
stehende, fibröse Geschwulst.
und degenerative Veränderungen an den
• chondrofibroma Knorpeln, die im Röntgenbild sichtbar
fhnndrogene$1!. (Knorpelbildung). Entwick- sind.
lung von Knorpelgewebe. - adj. chondro- [griech.: chondros, Knorpel, malakia,
gen. Weichheit.]
• chondrogenesis chondromalacia

diOndnl Ähnlichkeit mit Knorpel auf- Jlllltose. Multiple Knorpeltumor-


weisend. bildung. Eine Sonderform ist die syno-
chondroid viale (die Gelenkschmiere betreffende)
Ch.
(hondrokalzinose. Arthritiserkrankung • chondromatosis
mit Kalziumablagerungen in den periphe-
ren Gelenken. Die Symptome gleichen der nryam. Gutartiger Mesenchymtu-
Gicht und treten hauptsächlich bei Patien- mor der aus myomatösem und knorpeli-
ten auf, die das 50. Lebensjahr überschrit- gem Gewebe besteht.
ten haben und an Osteoarthritis oder Dia- [griech.: chondros, Knorpel, mys, Muskel,
betes mellitus leiden. oma, Tumor.]
[griech.: chondros, Knorpel, lat.: calyx, • chondromyoma
Kalk; griech.: osis, Zustand.]
Chondrotny~o.tiJJtQm. Gutartiger Tumor,
• chondrocalcinosis
der aus knorpelbildendem Bindegewebe
Cltaadnl Bösartiger (maligner) entsteht. Die typischen, aus einer festen,
Epitheltumor mit knorpeliger Gewebsum- grau-weißlichen Masse bestehenden Lä-
bildung. sionen treten im Kniegelenk und den Fuß-
[griech.: chondros, Knorpel, karkinos, knochen auf.
Krebs, oma, Tumor.] [griech.: chondros, Knorpel, myxa, Mu-
chondrocarcinoma kus; lat.: fibra, Faser, oma, Tumor.]
chondromyxofibroma
Cbondnl Knorpelfressende, multinu-
kleäre Riesenzelle. pftJt.Krankhafte Knorpelmasse.
[griech.: chondros, Knorpel, klasis, zer- [griech.: chondros, Knorpel, phyton,
brechen.] Wachstum.]
chondroclast • chondrophyte
(lwmkglipom Gutartiger Mesenchymtu- ChondropLa~Je.• Knorpelbildung.
mor mit fetthaltigen und knorpeligen [griech.: chondros, Knorpel, plassein, bil-
Komponenten. den.]
• chondrolipoma chondroplasia
Chondrom. (Knorpelgeschwulst). Gutartiger, Chondropl."tik. Operativer Eingriff zur
häufig auftretender, gutartiger Knorpel- Korrektur von Knorpelgewebe. (--> Knor-
zellentumor, der entweder langsam im pelplastik)
Knorpelgewebe (Enchondrom) oder an [griech.: chondros, Knorpel, plassein, bil-
der Oberfläche entsteht (Ekchondrom). den.]
.chondroma chondroplasty
Chonclrosalto& (Knorpelsarkom). Bösartiges, C1lora ....._,Form der --+Chorea irrfolge
aus Knorpelzellen bzw. aus knorpelbil- eines rheumatischen Fiebers, das meist in
dendem Material bestehendes Neoplasma, der Kindheit auftritt. Ursache ist eine
das häufig in den langen Knochen, am
Beckengürtel und Schulterblatt entsteht.
[griech.: chondros, Knorpel, sarx, Fleisch,
Streptokokkeninfektion bestimmter Ge-
hirnbereiche, die mit schnellen, blitzarti-
gen Bewegungen, ausgeprägter Muskelhy-
II
oma, Tumor.] pertonie und psychischen Veränderungen
• chondrosarcoma einhergeht. Die Symptome verstärken sich
während der ersten 2 Wochen, erreichen
Cllondlusaltlamltllll. Entstehung multi- ihren Höhepunkt und lassen dann inner-
pler, bösartiger, knorpeliger Tumore. halb weniger Wochen wieder nach.
• chondrosarcomatosis [T. Sydenharn, eng!. Arzt, 1624-1689]
Chondi81Dinle. (Knorpeldurchtrennung). Chi- • Sydenham's chorea
rurgischer Eingriff zur Durchtrennung Cllora-llunting Seltene Erbkrankheit,
von Knorpelgewebe. die sich in einer chronisch fortschreiten-
• chondrotomy den --+Chorea (Veitstanz) mit Muskelzu-
Qandra&Jt (Knorpelzelle). Die verschiede- ckungen (Hyperkinesen), extrapyramida-
nen polymorphen Zellen, die das Knor- len Bewegungsstörungen, verminderter
pelgewebe des Körpers bilden. Muskelspannung und einer Verschlechte-
[griech.: chondros, Knorpel, kytos, Zelle.] rung des geistigen Zustands äußert, was
zur --+Demenz führen kann. Erste Krank-
• chondrocyte
heitszeichen treten meist in den ersten 4
C1ten1a. (Strang; Band). Bandförmiges Faser- Jahrzehnten des Lebens auf; erkrankte Pa-
element, wie z.B. ein Nerv oder eine tienten sterben häufig innerhalb von 15
Sehne. Jahren.
•chorda [G.S. Huntington, amerikanischer Arzt,
1851-1916; griech.: choreia, Tanz]
Cllordllls. 1. Entzündung des Samen- • Huntington's chorea
strangs. 2. Entzündung der Stimmbänder.
.Chorditis ~ Epithelzellentumor an der
äußersten Eihaut als Zwischenstufe einer
ClumlotondL Chirurgischer Eingriff, bei malignen Entwicklung eines Chorionkar-
dem die anterolateralen Rückenmarks- zinoms.
bahnen zur Schmerzlinderung getrennt [griech.: chorion, Haut, aden, Drüse, oma,
werden. Tumor.]
[griech.: chorde + temnein, schneiden.] • chorioadenoma
• chordotomy
Chodnmnionilis. Durch im Fruchtwasser
Qoree. {Veitstanz). Unwillkürliche, ziellose, lebende Bakterien bzw. Viren verursachte
schnelle Bewegungen; z.B. Beugen und Fruchtblasenentzündung.
Strecken der Finger, Anheben und Absen- [griech.: chorion, Haut, amnion, Eihaut,
ken von Schultern bzw. Schneiden von itis, Entzündung.]
Grimassen. • chorioamnionitis
[griech.: choreia, Tanz.]
•chorea ~Zottenhaut und Amnion
betreffend.
a... grarh11111111.
Während der frühen • chorioarnnionic
Schwangerschaftsmonaten einsetzende
Chorea minor; steht möglicherweise im ~Entwicklung der Zottenhaut
Zusammenhang mit früheren rheumati- (Chorion) während des ersten Schwanger-
sehen Erkrankungen. schaftsmonats.
• chorea gravidarum •choriogenesis
Chadameningllis. ~Jmphozytire. (Armstrong- aktiviert. C. hat stimulierende Wirkung
Krankheit). Infektion der Hirnhäute (--+ Me- auf den Gelbkörper (Corpus luteum); es
ningen) und der --+ Zerebrospinalflüssigkeit regt die Sekretion von Östrogen und Pro-
(Liquor) mit einem Arenavirus. Zu den gesteron an und senkt die Lymphozyten-

II Symptomen zählen Fieber, Kopfschmer-


zen und Nackensteifigkeit.
[lat.: lympha, Wasser; griech.: kytos, Zelle;
tätigkeit.
[griech.: chorion, Haut, gone, Samen, tro-
phe, Ernährung.]
chorion, Haut; meninx, Membran; itis, • eherionie gonadotropin (CG)
Entzündung]
•lymphocytic choriomeningitis Chodonlrardnom. (malignes Chorionepithe-
liom). Aus fötalen Zellen entstehende, bös-
Olollon. (Zottenhaut). Bezeichnung für die artige Epithelgeschwulst, die sich aus cho-
äußere, aus Trophoblast und Mesoderm rionalen Bestandteilen entwickelt. Der
bestehende Eihaut. Die Zotten bilden sich Primärtumor erscheint in der Gebärmut-
etwa 2 Wochen nach der Befruchtung; ter als eine weiche, dunkle, rote, krümeli-
eine Woche später wird das C. von Gefä- ge Masse, die in die Gebärmutterwand
ßen durchblutet. Aus dem C. entwickelt eindringen und diese zerstören und über
sich die Plazenta; die Zottenhaut bleibt das Lymphgewebe bzw. die Blutgefäße
bis zur Geburt bestehen und bildet wäh- metastasieren kann.
rend der Schwangerschaft die äußere der • choriocarcinoma
beiden Eihäute, die das Fruchtwasser und
den Fötus enthält. CIMtrloasaclr. Aus der Keimhüllenwand
[griech.: chorion, Haut.] (Blastozyst) entstehende, sackartige
•chorion Membran, die den Embryo umgibt.
[griech.: chorion, Haut, sakkos, Sack.]
Cllorionblapsle (Chorionzottenbiopsie). Ent- • eherionie sac
nahme von --+ Chorionzellen in der Früh-
schwangerschaft (8.-13. SSW) entweder Cholleuotlea, Winzige, gefäßartige Fa-
durch den Gebärmutterhals (transzervi- sern auf der Chorionoberfläche, die in die
kal) oder durch die Bauchdecke (transab- Gebärmutterschleimhaut (Endometrium)
dominal) zur Diagnose von --+ Chromoso- wachsen und die Bildung des Mutterku-
menaberrationen. Spezielle Diagnostik bei chens (Plazenta) unterstützen.
älteren schwangeren Frauen (> 35 J.), die [griech.: chorion, Haut.]
ein statistisch höheres Risiko für Kinder • eherionie villi
mit --+ Down-Syndrom oder andere Chro-
mosomenstörungen haben. Die C. wird ChorionzDtteutlio.... --+ Chorionbiopsie.
aufgrundder höheren Fehlgeburtsrate sel- • eherionie villus biopsy
tener angewandt als die --+Amniozentese.
• eherionie villus biopsy; eherionie villi Cllorioretfnitfs. Durch bakterielle bzw. pa-
sampling rasitäre Infektion hervorgerufene Entzün-
dung von Aderhaut (Choroidea) und
~ OIGi}, Chemische Netzhaut (Retina). Begleitsymptome sind
Substanz im Urin schwangerer Frauen. Sehstörungen, Photophobie und verzerrte
Dieses Glykoproteinhormon wird von Wahrnehmung.
den Trophoblastenzellen der Plazenta aus- • chorioretinitis
geschüttet und besteht aus zwei Unterein-
heiten, den humanen alpha- und beta- ~ Ein die Ader- und
Choriongonadotropinen. Die alpha-Un- Netzhaut (Choroidea und Retina) des Au-
tereinheit ist nahezu identisch mit Sub- ges betreffender, nicht entzündlicher Pro-
strukturen der follikelstimulierenden, lu- zess.
teinisierenden, schilddrüsenstimulieren- [griech.: chorion, Haut, /at.: rete, Netz;
den Hormone. Die hormonellen Wirkun- griech.: pathos, Krankheit.]
gen von C. werden durch dem beta-Teil • chorioretinopathy
CIJionllclel. (Aderhaut). Dünne, stark durch- der Zellteilung verdichtet sich das C. und
blutete Schicht zwischen Netzhaut (Reti- wickelt sich spiralenfdrmig auf, um die
na) und Sklera. Chromosomen zu bilden.
[griech.: chorion, Haut, eidos, Form.] [griech.: chroma, Farbe.]
•choroid • chromatin ~~
ChoroideiiRellna-. lltlllgnes. Aderhauttu- Cbramllla neg1ttr. Bezeichnung für Zel-
mor, der in den Glaskörper des Auges len, denen Geschlechtschromatin fehlt;
wächst und die darüberliegende Netzhaut alle gesunden Männer sind Chromatin-
ablöst und zerstört. negativ. Kann auch bei manchen chromo-
[griech.: chorion, Haut, eidos, Form, me- somalen Krankheiten beobachtet werden.
las, schwarz, oma, Tumor.] • chromatin-negative
• choroidal malignant melanoma ~Bezeichnung für Zellen,
Cllamidids. Entzündung der Aderhaut. die Geschlechtschromatin enthalten; alle
• choroiditis gesunden Frauen sind Chromatin-positiv.
Kann auch bei manchen chromosomalen
~ Nicht entzündliche Ader-
Krankheiten beobachtet werden.
hautdegeneration.
• chromatin-positive
• choroidopathy
ChoroidoqfditiL Entzündung der Aderhaut
dmlmatlsdL 1. Eine bestimmte Farbe be-
treffend. 2. Die Farbe eines Farbstoffs an-
und Ziliarfortsätze. nehmen. 3. Die Eigenschaft von -+ Chro-
[griech.: chorion, Haut, eidos, Form, kyk-
matin betreffend.
los, Kreis, itis, Entzündung.]
[griech.: chroma, Farbe.]
• choroidocyclitis
•chromatic
C11reM CO). Hartes, sprödes, metallisches Clmlnutogramm. 1. -+Chromatische Doku-
Element mit Ordnungszahl 24 und Atom-
mentation, die durch die Trennung von
masse 51,99. Kommt nicht in reiner
Gasen bzw. gelösten chemischen Substan-
Form, sondern in Verbindung mit Eisen
zen, die durch eine mit einem absorbie-
und Sauerstoff als Chromit vor. Spuren
renden Medium ausgestattete Säule flie-
von C. finden sich in Pflanzen und bei
ßen, erzeugt wird. Bei dem Trennungs-
Tieren. Vermutlich ist C. ein wichtiger
prozess werden die verschiedene Stoff-
Faktor der menschlichen Ernährung, ins-
schichten herausgefiltert. 2. Mit Hilfe ei-
besondere in Bezug auf den Kohlehydrat-
ner chromatischen Methode erzeugte gra-
metabolismus. Das Chrom-51-Isotop wird
phische Aufzeichnung.
für Blutuntersuchungen verwendet.
[griech.: chroma, Farbe.] • chromategram
.chromium (Cr) Cb~. Bezeichnung für Metho-
den und Techniken zur Trennung und
Chrotnlbnm. Chemische Verbindung, die
Analyse gasförmiger bzw. gelöster chemi-
zur Fixierung bzw. Härtung einer Rönt-
scher Substanzen je nach ihrer Aufnahme-
genemulsion verwendet wird. fähigkeit (Absorbanz) und Färbung (Pig-
• chromium alum mentierung).
Cluomadd. Eine der beiden identischen, • chromatography
fadenartigen Haltefasern (Filamente) ei-
Cbrantatopslt.l. Sehstörung, bei der farb-
nes Chromosoms.
lose Gegenstände in einer bestimmten
[griech.: chroma, Farbe.]
Farbe erscheinen. 2. Form der Farben-
.chromatid
blindheit, bei der verschiedene Farben
aar.atin. Zellkernmaterial, aus dem die nur unzureichend wahrgenommen wer-
-+ Chromosomen gebildet werden. Besteht den. Ursachen können entweder defekte
aus feinen DNS-Fäden, die an ein Protein, Netzhautzapfen oder defekte Nervenbah-
meist Histon, gebunden sind. Während nen sein, die die Farbimpulse an die Hirn-
rinde weitergeben. Die häufigste Sehstö- some, von denen je ein Chromosom von
rung ist die Rot-Grün-Blindheit. einem Elternteil erworben wird.
[griech.: chroma, Farbe, opsis, Sehvermö- [griech.: chroma, Farbe, soma, Körper.]
gen.] • chromosome
II • chromatopsia

CllmmablsL Abnorme Pigmentierung der


Clmnnosam1a, bamDioge.Jedes Chromoso-
menpaar in einem diploiden Satz einer so-
Haut. matischen Zelle, das in Größe, Form und
• chromatosis Genlokus mit den anderen Chromosomen
identisch ist. Menschen besitzen 22 Paare
Cluomllurie. Abnorme Urinfärbung. h. C. und ein Paar Geschlechtschromoso-
[griech.: chroma, Farbe, ouron, Urin.] men.
• chromaturia [griech.: homoios, ähnlich; chroma, Farbe;
soma, Körper]
Cllfomlddnlse. Seltene funktionelle Stö- •homologous chromosomes
rung, bei der die apokrinen Schweißdrü-
sen farbigen Schweiß absondern. ~ Veränderungen
[griech.: chroma, Farbe, hidros, Schweiß.] in der chromosomalen Struktur bzw. der
• chromhidrosis Anzahl der Chromosomen. Die Folge sind
verschieden stark ausgeprägte Anomalien.
dmlmogmt. Bezeichnung für eine Sub- Zahlreiche körperliche Behinderungen
stanz, die Licht absorbiert und Farbe pro- und Erkrankungen stehen in Verbindung
duziert. mit autosomalen Chromosomenstörun-
•chromogen gen sowie defekten Geschlechtschromoso-
men, z.B. Down-, Turner- und Klinefelter-
du 1111 apllll, Bezeichnung für eine Zelle, Syndrom.
Gewebe bzw. für Mikroorganismen, die [griech.: chroma, Farbe, soma, Körper;
leicht gefärbt werden können, insbeson- lat.: aberrare, irren.]
dere bestimmte Leukozyten. • chromosomal aberration
[griech.: chroma, Farbe, philein, lieben.] Cllumosammttarle. Die graphische Dar-
• chromophilic stellung der linearen Anordnung der
--->Gene eines Chromosoms und der linea-
dmlmaphalt. Bezeichnung für Zellen, Ge- ren Distanz zwischen den Genen.
webe bzw. Mikroorganismen, die nicht ge- •genetic map
färbt werden können.
• chromophobic ~ z,W.:gildte Graphi-
sche Darstellung der Gene auf einem
Chronaosoln. Fadenartige Nukleoproteine Chromosom, basierend auf der Auswer-
im Zellkern, die die genetische Informa- tung von genetischen Rekombinationser-
tionen tragen. Jedes Chromosom besteht gebnissen und der strukturellen Chromo-
aus einer DNS-Doppelhelix, die mit einer somenanalyse.
Proteinbase, normalerweise einem His- [griech.: kytos, Zelle, Iogos, Wissen-
ton, verbunden ist. Die Gene, die die gene- schaft.]
tische Information enthalten, welche die • cytologic map
Vererbung von Eigenschaften steuert, sind
linear, entlang jedes einzelnen DNS- ~ (Synapsis). Die
Strangs angeordnet. Die Körperzellen ver- Paarung homologer ---> Chromosomen in
schiedener Spezies weisen eine charakte- der frühen meiotischen Prophase
ristische Anzahl von Chromosomen auf; (--->Meiose) der --->Gametogenese zur Bil-
der Mensch hat 46 Chromosome; darin dung eines doppelten oder zweiwertigen
enthalten sind 22 homologe Autosomen- Chromosomensatzes.
paare und 1 Paar Geschlechtschromo- •synapsis (pl. synapses)
ClntllbiSD............ Ein spezifisches sehen Reizes, mit dem Nerven bzw. Mus-
--->Gen, das ein leicht erkennbares geneti- kelgewebe innerviert werden können.
sches Merkmal produziert, auf welches in [griech.: chronos, Zeit, axia, Wert.]
Studien über Familien oder Populationen .chronaxy
oder bei speziellen Analysen zurückge-
griffen werden kann.
• genetic marker
chranlsdt. Bezeichnung für eine sich lang-
sam entwickelnde und über eine lange
II
Zeit andauernde Krankheit.
[griech.: chronos, Zeit.]
ClmlaMcameri Nuaenldatur. Standardi-
•chronic
sierte Nomenklatur zur Identifizierung
von Chromosomensätzen anhand der Cllfaaatrlpislllus. Vorgang bzw. Prozess,
Chromosomenzahl, des Geschlechts, der der die Regelmäßigkeit einer periodisch
Deletion bzw. der Duplikation eines spezi- wiederkehrenden Funktion beeinflusst,
fischen Chromosoms bzw. Teil eines z.B. die Herzfrequenz.
Chromosoms. Der Chromosomensatz ei- [griech.: chronos, Zeit, trepein, drehen.]
ner normalen weiblichen Person wird mit •chronotropism
46 XX-Chromosomenpaaren bezeichnet;
Clupilsis. Durch eine Goldtherapie verur-
der einer normalen männlichen Person
sachte Erkrankung, bei der sich Goldabla-
mit 46 XY -Chromosomenpaaren. Chro-
gerungen im Körpergewebe bilden.
mosomen-Aberrationen werden unter
[griech.: chrysos, Gold, osis, Zustand.]
Angabe der Chromosomenzahl, des chro-
•chrysiasis
mosomalen Geschlechts und der Gruppe
des spezifischen Chromosoms, in dem Oll,.....,.,., Behandlung einer Krank-
die Duplikation bzw. die Chromosomen- heit mit goldhaltigen Salzen.
deletion vorkommt, klassifiziert. Der kur- [griech.: chrysos, Gold, therapeia, Be-
ze Chromosomenarm wird als p, der lange handlung.]
Chromosomenarm als q und eine Translo- • chrysotherapy
kation als t bezeichnet.
• chromosomal nomenclature
Clwaistiii·Zeldlen. Unphysiologische Ver-
krampfung der Gesichtsmuskulatur bei
Patienten mit einer Hypokalzämie, die
ChromosaiiNIIISitL Normale Anzahl von
durch leichtes Schlagen auf die Wange
Chromosomen in den Körperzellen einer
ausgelöst wird. Anzeichen für eine ---> Teta-
bestimmten Spezies. Der Mensch hat ei-
nie.
nen Chromosomensatz von 46, mit 22
[Franz Chvostek, österr. Chirurg, 1835-
Paaren homologer Autosome und einem
1884.]
Paar Geschlechtschromosomen.
•Chvostek's sign
• chromosome complement
~ Abnorme Ansammlung von
Cluamrdhtnple. Form der Krankheitsbe- -> Chylus in der Bauchfellhöhle (Perito-
handlung, bei der farbiges Licht aus spezi- nealhöhle).
fischen Bereichen des Lichtspektrums • chylous ascites
eingesetzt wird.
m,laid. Ähnlichkeit mit ->Chylus besit-
• chromotherapy zend, mit dem die Lymphkapillare des
Dünndarms während der Verdauung fett-
~ Blasenuntersuchung,
haltiger Speisen gefüllt werden.
bei der ein Farbstoff in die Blase injiziert
•chyloid
wird, um die Nierenfunktion und den Zu-
stand des Harnsystems zu untersuchen. ~Eindringen von -> Chy-
• cystochromoscopy lus in das Mittelfeld (Mediastinum).
[griech.: chylos, Saft; lat.: mediastinus,
Clmlnaxle. (Kennzeit). (Elektroneuromyo- halbwegs.]
graphie) Kürzeste Dauer eines elektri- • chylomediastinum
-
Chyiomikron. Winzige Lipoproteintröpf-
chen mit Durchmessern von weniger als
0,5 ~m. C.e bestehen zu etwa 90% aus Tri-
glyzeriden sowie kleinen Mengen Chole-
dauungsvorgangs bildet. Der Speisebrei
gelangt durch den Magenausgang (Pylo-
rus) in den Zwölffingerdarm (Duode-
num); dort findet die weitere Verdauung
II sterin, Phospholipiden und Proteinen. C.e
werden im Verdauungssystem syntheti-
statt.
[griech.: chymos, Saft.]

.Ci
siert und transportieren Glyzeride von .chyme
der Darmschleimhaut über den thoraka-
len Lymphkanal in das Blutplasma. 0. Abkürzung für ---+ Curie.
[griech.: chylos, Saft, mikron, klein.]
chylomicron OIIIIIL (Wimperntierchen). Mit Zilien ausge-
Zum ---+Chylus gehörend bzw. wie stattete, zum Stamm der Ciliphora gehö-
Chylus aussehend, d.h. milchig getrübt. rende Protozoen.
• chylous Ciliata

Chytothordx Chylusausfluss vom Brust- Histamin HT Rezeptorantago-


milchausgang in die Pleurahöhle. nist, der zur Hemmung der Säureproduk-
[griech.: chylos, Saft, thorax, Brust.] tion und Säuresekretion im Magen bei
Zwölffingerdarmgeschwür, Pankreatitis
• chylothorax
sowie hypersekretorischen Erkrankungen
Chylurie Durch ---+ Chylus verursachter eingesetzt wird. (---+ Antihistaminikum; Hi-
milchiger Urin. stamin)
[griech.: chylos, Saft, ouron, Urin.] • cimetidine
chyluria
~ (Cimino-Fistel). Opera-
(Milchsaft). Trübe, aus dem Verdau- tiv angelegter Shunt zur ---+ Hämodialyse
ungsvorgang stammende, fetthaltige Flüs- durch End-zu-Seit-Verbindung der Spei-
sigkeitsprodukte, die vom Dünndarm auf- chenarterie (---+ Arteria radialis) mit einer
genommen werden. Der hauptsächlich größeren benachbarten Vene (z. B.---+ Vena
aus emulgierten Fetten bestehende C. cephalica); der Shunt wird nach Möglich-
wird in die venöse Blutbahn geleitet. keit an dem Arm angelegt, den der Patient
[griech.: chylos, Saft.] am wenigsten benutzt, z. B. beim Rechts-
•chyle händer am linken Arm.
Cimino-Brescia shunt
Chymotryp1in. 1. Im Pankreas produzier-
tes, proteolytisches Verdauungsenzym, Cistron. DNS-Fragment, das den Code für
das Proteine abbaut und die Hydrolyse ein bestimmtes Polypeptid trägt. Ein C.
von Casein und Gelatine katalysiert. ist die kleinste funktionelle Einheit zur
2. Aus Ochsenpankreas gewonnenes gel- Übertragung genetischer Information. In
bes, kristallines Pulver, das zur Behand- der modernen Molekulargenetik wird das
Jung von Verdauungsstörungen eingesetzt C. weitgehend als Synonym für ein ---+ Gen
wird. benutzt.
[griech.: chymos, Saft, tryein, reiben, pep- cis, diesseitig, trans, gegenüber.]
sin, Verdauung.] cistron
• chymotrypsin
Cl. Chemisches Symbol für Chlor.
Chymotrypsinogen. Im Pankreas herge- Cl
stellte Substanz, die eine Vorform des En-
zyms ---+ Chymotrypsin ist. Wird von Tryp- (intermittierendes Hinken;
sin in Chymotrypsin umgewandelt. «Schaufensterkrankheit>>). Krampfartige Wa-
• chymotrypsinogen denschmerzen, verursacht durch unzurei-
chende Blutversorgung der Beinmuskeln
(Speisebrei). Visköser, zähflüssiger bei Anstrengung; häufig assoziiert mit
Mageninhalt, der sich während des Ver- Arteriosklerose. Die Betroffenen bleiben
nach einer kurzen Wegstrecke stehen und Clostridlllm (pl, Oostridien). Clostridien
warten (häufig vor Schaufenstern), bis die sind anaerobe, grampositive, sporenbil-
Schmerzen nach wenigen Minuten nach- dende Stäbchenbalcterien. Sie gehören zu
lassen. Bei weiterer Belastung durch Ge- den normalen Darmbewohnern, sind je-
hen treten die Schmerzen erneut auf (in-
termittierend).
[lat.: claudicatio, Hinken.]
doch als Fäulnis- und Gärungsbalcterien
auch im Freiland weit verbreitet. Einige
Arten der C. können beim Menschen
II
• daudication schwere Infektionen oder Vergiftungen
hervorrufen. Zu diesen Arten zählen C.
Clnkula. (Schlüsselbein). Langer, geschwun- perfingens als Erreger des Gasbrandes, C.
gener Horizontalknochen direkt oberhalb tetani als Erreger des Wundstarrkrampfes
der ersten Rippe, der den ventralen Teil und C. botulinum als Botulismuserreger
des Schultergürtels bildet. Verbindet sich (bei Lebensmittelvergiftung).
in der Mitte mit dem Brustbein und seit- • dostridium
lich mit dem Akromion des Schulterblatts
und dient der Befestigung zahlreicher Cfusl:tr..AniiJ. Statistische
Methode zur
Muskeln. Datenanalyse, bei der numerische Werte
[lat.: davicula, kleiner Schlüssel.] benützt werden, um Cluster (Gruppen)
•davide von Variablen zu erzeugen, die miteinan-
der in Beziehung stehen.
Clalllllc:e. Ausscheidung einer Substanz • duster analysis
aus dem Blut mit Hilfe der Nieren. Die
Nierenfunktion wird untersucht, indem ~ (Histaminkopfschmerz;
die Menge einer bestimmten Substanz ge- Horton-Syndrom). Migräneähnliche Be-
messen wird, die mit dem Urin über eine schwerden mit starken, einseitigen
bestimmte Zeitperiode ausgeschieden Schmerzanfallen (teilweise in Verbindung
wird. mit der Freisetzung von Histamin). Der
[lat.: darus, klar.] Schmerz tritt zumeist über Auge und
•dearance Stirn auf und wird von Hitzewallungen
und wässrigem Augen- und Nasenausfluss
CU.. Abkürzung für chronisch-lymphati- begleitet. Die Anfalle erstrecken sich über
sche Leukämie. mehrere Stunden.
.CLL •duster headache
CIGmlphen, Nicht-steroidales Antiöstrogen CML Abkürzung für ---> chronisch-myeloi-
zur Eisprungstimulation. Dient haupt- sche Leukämie.
sächlich der Behandlung einer Anovulati- .CML
on und Oligoovulation. CMV. Abkürzung für ---> Zytomegalie-Virus.
•domiphene citrate .CMV
Oalllpllien-Stlmuilatlollst Test zur Be- COa. Chemische Formel für ---> Kohlendi-
wertung der Gonadenfunktion bei Män- oxid.
nern, die unphysiologische pubertäre Ent-
wicklungssymptome aufweisen. Clomi-
•coz
phen, ein nicht-steroidales Analog zu Co-Abllilngigkeit. Beteiligung und Einbe-
Östrogen, regt die Funktion von Hypotha- ziehung einer Bezugsperson oder eines
lamus und Hypophyse an und steigert die Familienangehörigen in die Suchtproble-
Blutkonzentrationen des Follikelreifungs- matik eines Abhängigen (z.B. bei Alkohol-
hormons sowie des Luteinisierungshor- oder Drogensucht). Bestärken die Bezugs-
mons. personen den Abhängigen in seiner Reali-
• domiphene stimulation test tätsflucht, können sie zum Drogenersatz
werden, helfen ihm jedoch nicht aus der
Cllnotdlllsls. Leberegelbefall. Abhängigkeit. Beim Alkoholsüchtigen
• donorchiasis kann die C.-A. auch in Form von Ent-
schuldigungen (z.B. am Arbeitsplatz etc.) gesamten Dickdarms mit Geschwürbil-
und Unterstützungen (Einkaufen von Al- dung, gekennzeichnet durch ausgiebige
kohol) praktiziert werden. (s.a. Sucht; wässrige Durchfalle, die teilweise mit Blut,
Süchtiger) Schleim und Eiter durchsetzt sind. Zu den
II lllco-dependency
Coca. Südamerikanische Strauchart Na-
zahlreichen systemischen Komplikatio-
nen, die sich bei C. u. entwickeln können,
zählen Arthritis, Nieren- und Leberer-
türliche Herkunftsquelle von Kokain.
krankungen sowie Entzündungen der
111 coca Haut, der Augen und des Mundes. Bei sehr
ColctL (Steißbein). Mit dem Kreuzbein
am schwerer Erkrankung kann sich ein toxi-
Ende der Wirbelsäule durch eine Faser- sches Megakolon entwickeln, eine gefahr-
knorpelscheibe verbundener, schnabel- liehe Komplikation, die zu Darmdurch-
förmiger Knochen. Entsteht aus der Ver- bruch, Sepsis und schließlich zum Tod
bindung von drei bis fünf rudimentären führen kann. Die Durchfallattacken wer-
Wirbeln. den von schmerzhaftem Stuhldrang, star-
[griech.: kokkyx, Schnabel eines Kuk- ken Bauchschmerzen, Fieber, Schüttel-
kucks.] frost, Anämie und Gewichtsverlust beglei-
lllcoccyx tet. Menschen, die unter C. u. leiden, kön-
nen häufig aufgrund der Schwächung des
cadd&. (lnnenohrschnecke). Konisch ge-
Körpers Aktivitäten des alltäglichen Le-
formter Innenohrknochen mit zahlrei-
bens nicht mehr ausführen.
chen Öffnungen, durch die der Akustikus-
lllulcerative collitis
nerv verläuft. Die C. ist Teil des knöcher-
nen Labyrinths und hat die Form eines ge-
wundenen, etwa 30 mm langen Tunnels, c.lls-fraktur. (distale Radiusfraktur). Fraktur
der dem Gehäuse einer kleinen Schnecke an der Epiphyse der Speiche (Radius) na-
gleicht. he dem Handgelenk; führt zu einer dorsa-
111 cochlea len oder lateralen Fehlstellung der Hand.
[Abraham Colles, irischer Chirurg, 1773-
Code, ............ Die Information, die die 1843.]
--. DNS (Desoxyribonukleinsäure) trägt IIIColles' fracture
und die eine spezifische Aminosäure so-
wie ihre Zusammensetzung in einer Poly- CaUum. (Hals). Anatomische Bezeichnung
peptidkette eines von der Zelle produzier- für den Körperteil zwischen Kopf und
ten Proteins festlegt. Jede Veränderung Schultern.
des g. C.s führt zu einer falschen Zusam- lllcollum
mensetzung der Aminosäuren in dem
Protein und löst eine --. Mutation aus.
111 genetic code Colon __...Der Teil des Dickdarms
(Colon), der vom Blinddarm (Zäkum) im
COdein. Narkotisches Schmerz- und Hus- rechten unteren Bereich des Abdomens
tenmittel zur Behandlung leichter bis bis zum querverlaufenden Darm (Colon
moderater Schmerzen, Diarrhö und Hus- transversus) aufsteigt. (s. Abb. S. 542)
ten. [lat.: ascendere, aufsteigen]
[griech.: kodeia, Blüte der Mohnblume.] 111 ascending colon
lllcodeine
Cllcum.--> Zäkum Colon descandans. Absteigender Teil des
Dickdarmes, der in den Colon sigmoi-
CDLD. Abkürzung für --. chronisch-obstruk- deum mündet. (s. Abb. S. 542)
tive Lungenkrankheit. 111 descending colon
IIICOLD
Colllis ukarosa. Chronische, episodenhaft Colon slgmallleum. S-förmiger Teil des
auftretende Entzündungskrankheit des Grimmdarms, der sich vom Ende des
Copmg. defensives 205

-+Colon descendens bis zum Rektum er- fuge (normale Distanz beträgt etwa 21
streckt. (s. Abb. S. 542) cm).
[griech.: kolon, Darm] • external conjugate
• sigmoid colon
Conn-Syndrom. Primärer Hyperaldostero- .::.
Colon transversum. Quer verlaufender Teil nismus mit vermehrter Produktion von a=-
des Grimmdarms, der sich auf der rechten -+ Aldosteron, begleitet von Kopfschmerz,
Seite an den aufsteigenden Darm (C. as- Müdigkeit, Nykturie und gesteigertem
cendens) anschließt und auf der linken Harndrang. Weitere Krankheitssymptome
Seite in den absteigeneo Teil mündet (C. sind Hypertonie, hypokalzämische Alka-
descendens). (s. Abb. S. 542) lose, Hypokaliämie und Hypervolämie.
• transverse colon [Jerome W. Conn, amerikanischer Arzt,
geb. 1907.]
Columna vertebralis. -+ Wirbelsäule. • conn's syndrome
• vertebral column
Continuous positive airway pressure (CPAP).
Commotio, cerebri. -+ Gehirnerschütterung. (Kontinuierlich pos1t1ver Atemwegs-
• brain concussion druck) Nicht-invasive Methode der Beat-
mung, bei der ein Luftstrom mit gleich-
Compliance. I. Bereitschaft des Patienten, bleibendem Druck während des At-
die vorgeschriebene Behandlung einzu- mungsvorgangs unterstützt wird; wird
halten. 2. Maß für die volumenabhängige bei Patienten eingesetzt, die selber spon-
Dehnbarkeit, z.B. der Lunge oder Blase. tan atmen können, aber nur mit Hilfe ei-
• compliance ner künstlichen Beatmung ausreichende
Computer-Tomographie (CT). Radiographi- arterielle Sauerstoffkonzentrationen auf-
sche Methode zur Erfassung detaillierter rechterhalten können. Der CPAP kann
Querschnitte von Gewebestrukturen. Ein mit Hilfe eines Beatmungsgerätes und ei-
CTG ist schmerzlos, nicht-invasiv und be- nes endotrachealen Tubus, durch eine na-
darf keiner speziellen Vorbereitung des sale Kanüle oder über eine Gesichtsmaske
Patienten. Aufgrund der feststehenden verabreicht werden.
Röntgenröhren bildet sich kein Hitzestau, • continuous positive airway pressure
und vielschichtige Bilder können in sehr (CPAP)
kurzer Zeit erzeugt werden. Coombs-Test. Antihumanglobulin(AHG)-
• computed tomography (CT) Suchtest zum Nachweis von Antikörpern
Concanavalin A. Aus der Jack-Bohne ge- gegen rote Blutkörperchen (-+ Erythrozyt).
wonnenes Hämaglutinin, das mit Polyme- (s.a. Antiglobulin)
ren im Blut von Säugetieren reagiert und [nach Robin R. Coombs, engl. Pathologe]
Blutgerinnung verursacht. (-+ Globulin) • coombs test
• concanavalin A Coping. (Bewältigung). Bezeichnung für Me-
thoden zur Behebung von Stresssituatio-
Concha. (Muschel). Muschelförmiger Kör- nen, zur Lösung von Problemen und zur
perteil, z.B. die Außenohrmuschel, die Entscheidungsfindung. Der Bewälti-
den äußeren Gehörgang umgibt. gungsprozess hat eine kognitive und eine
• concha nicht-kognitive Komponente. Die kogniti-
Conchitis. Entzündung der Ohr- oder Na- ve Komponente beinhaltet den gedankli-
senmuschel. chen Prozess und den Lernprozess, die
• conchitis zur Identifikation der Stressursache benö-
tigt werden.
Conjugata extema. (äußerer Beckendurchmes- • coping
ser). Distanz zwischen der Vertiefung un-
terhalb des untersten Beckenwirbels bis Coping, defensives. Anerkannte .... NAN-
zur oberen Grenze der vorderen Knorpel- DA· pflegediagnose; positive Fehlein-
206 Cop1ng, defensives .

schätzungauf der GrundJage von Selbst- Coping. der Familie: eingeschränktes. An-
schutzmechanismen, die gegen wahrge- erkannte ..... NANDA- ..... Pflegediagnose;
nommene Bedrohungen eingesetzt wer- mangelhafte oder fehlende emotionale
den. Zu den kennzeichnenden Merkma- und psychologische Unterstützung eines
len gehören das Leugnen offensichtlicher Klienten, die normalerweise von einem
Probleme, Projektion von Schuldgefüh- Familienangehörigen oder einer anderen
len, Rationalisierung von Fehlern, Ober- Unterstützungsperson verfügbar wäre;
empfindJichkeit für Beleidigungen oder Defizit, das beim Klienten zu weiteren
Kritik, überhebliche Haltung anderen Schwierigkeiten in der Bewältigung des
gegenüber, Schwierigkeiten bei der Her- aktuellen Gesundheitsproblems führt.
stellung oder Erhaltung von Beziehun- Zu den kennzeichnenden Merkmalen
gen, Auslachen oder Lächerlichmachen zählen Äußerungen des Klienten bezüg-
anderer Personen, Probleme bei reali- lich einer fehlenden Unterstützung oder
tätsbezogenen Wahrnehmungen und der Unterstützungsperson, dass Angst,
mangelhafte Fähigkeit, eine BehandJung vorweggenommene Trauer oder andere
oder Therapie zu verfolgen oder daran Reaktionen ihre Fähigkeiten behindern,
teilzunehmen. eine Unterstützung zu gewährleisten.
• coping, defensive • coping, ineffective family: compro-
mised

Coping. der Familie, Entwicklungspotential. Coping, des Einzelnen, unwirksames. Aner-


Anerkannte -+ NANDA- -+ Pflegediagnose; kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose; Stö-
effektiver Umgang mit adaptiven Aufga- rung der adaptiven Verhaltensweisen
ben von Familienangehörigen, die bei und Problemlösungsfahigkeiten des Ein-
der Versorgung eines Klienten beteiligt zelnen bezüglich der Erfiillung der An-
sind und die den Wunsch und die Bereit- forderungen und Rollen des Lebens. Das
schaft bezüglich einer verbesserten Ge- Problem kann aus einer situativen, reife-
sundheit und Wachstum der eigenen oder entwicklungsbezogenen Krise oder
Person und des Patienten zeigen. infolge einer persönlichen Verletzlichkeit
• coping, family: potential for growth entstehen. Zu den kennzeichnenden
Merkmalen gehören die Unfähigkeit zur
Erfiillung der Rollenerwartungen oder
Coping. der Familie: behinderndes. Aner- der eigenen Grundbedürfnisse oder eine
kannte .... NANDA--> Pflegediagnose; Veränderung der Fähigkeit zur Teilnah-
nachteilige Einstellungen und Verhal- me an geseUschaftlichen Aktivitäten.
tensweisen einer Familie, eines Familien- Die wesentlichen kennzeichnenden
angehörigen oder einer anderen wichti- Merkmale, die für die Diagnose vorhan-
gen Bezugsperson des Patienten. Die Ur- d.e n sein müssen, sind eine Untahigkeit,
sache des Problems liegt häufig in einer um Hilfe zu bitten oder Probleme zu lö-
Behinderung der Bezugsperson(en) sen und eine Verbalisation der Unfähig-
durch Trauer, Angst, Schuldgefühle, keit, Probleme zu bewältigen.
Feindseligkeit oder VerzweiOung. Zu • coping, ineffective individual
den kennzeichnenden Merkmalen zäh-
len Vernachlässigung der Versorgung Coping, von Gemeinschaften, Entwicklungs-
des Klienten, Intoleranz, Ablehnung potential des. Anerkannte .... NANDA-
oder Verlassen des Klienten, Annahme ..... Pflegediagnose; Strukturen von ge-
der Symptome des Klienten, Missach- meinschaftlichen Aktivitäten zur Anpas-
tung der Bedürfnisse des Klienten und sung und Problemlösung, die zur Erfül-
beträchtliche Realitätsverschiebung be- lung der Anforderungen und Bedürf-
züglich des Gesundheitsproblems des nisse einer Gemeinschaft ausreichend
Klienten. sind, aber bezüglich des Umgangs mit
• coping, ineffective family: disabling aktuellen und zukünftigen Problemen/
.; Corpus cavernosum 207

Stressoren noch verbessert werden kön- kammer. Manchmal kann jedoch auch
nen. Zu den wichtigsten kennzeichnen- eine Vergrößerung der linken Herzkam-
den Merkmalen gehören Defizite bezüg- mer beobachtet werden.
lich eines oder mehrerer Merkmale, die [lat.: cor, Herz, pulmoneus, Lunge.]
rur ein effektives Coping-Verhalten spre-
chen.
• cor pulmonale [I
Cori-Zyklus. Physiologischer Mechanismus,
• community coping, potential for en-
in dessen Verlauf Laktat, das in kontrak-
hanced
tierenden Muskeln während der Glykolyse
Coping, von Gemeinschaften, unwirksames. von Glukose gebildet wird, in der Leber zu
Anerkannte _, NANOA--> Pflegediagnose; Glukose zurückgebildet und durch den
Strukturen von gemeinschaftlichen Akti- Blutkreislauf zu den Muskeln zurück-
vitäten zur Anpassung und Problemlö- transportiert wird.
sung, die zur ErfUJiung der Anforderun- [Carl F. Cori, amerikanischer Arzt, 1896-
gen und Bedürfnisse einer Gemeinschaft 1984; Gerty T. Cori, amerikanische Bio-
nicht ausreichend sind. Kennzeichnende chemikerin, 1896-1957, Nobelpreisträge-
Merkmale sind die Unfähigkeit der Ge- rin von 1947.]
meinschaft, die eigenen Erwartungen zu • cori cycle
erfüllen, Defizite bei der Beteiligung,
Comu. Hornförmige anatomische Struk-
Mängel der Kommunikationsmethoden,
tur. ( _, Horn)
exzessive gemeinschaftsbezogene Kon-
flikte sowie Stressoren, die als exzessiv • cornua
wahrgenommen werden. Corona. (Krone). I. Höchster Punkt eines
• community coping, ineffective Organs oder eines Körperteils, z.B. der
Scheitel des Kopfs. 2. Mit Zahnschmelz
Coping-Verhalten, Verbesserung des.
bedeckter Teil des menschlichen Zahns.
_, Pflegeintervention der _, NIC, die defi-
[lat.: corona, Krone]
niert wird als die Unterstützung von Pa-
• crown; corona
tienten bei der Anpassung an bekannte
Stressoren, Veränderungen oder Bedro- Coronaviren. Familie einsträngiger RNS-
hungen, die die Erflillung der Lebensan- Viren mit verschiedenen tier- bzw. men-
forderungen und -rollen behindern. schenpathogener Viren. Beim Menschen
• Coping Enhancement verursachen Coronaviren Erkrankungen
der oberen Atemwege.
Cor. Anatomische Bezeichnung für Herz. • Coronaviridae
• cor
Corpus albicans. Blasser weißer Fleck auf
Cor pulmonale. Durch eine primäre Lun-
einem Eierstock, der sich bei Nicht-Be-
genkrankheit verursachte Vergrößerung
fruchtung aus dem ->Corpus luteum ent-
der rechten Herzkammer. Die Folge kann
wickelt.
eine Verdickung der Kammerwand (Kam-
• corpus albicans
merhypertrophie) und schließlich eine
Rechtsherzschwäche sein. Die mit der Er- Corpus callosum. (Balken). Schräger Nerven-
krankung einhergehende Hypertonie im faserstrang, der die zwei Hirnhälften (He-
Lungenkreislauf wird durch Erkrankun- misphären) miteinander verbindet. Befin-
gen des Lungenparenchyms bzw. der Lun- det sich unterhalb der Fissura longitudi-
gengefäße zwischen der linken Lungen- nalis cerebralis zwischen den beiden
schlagader und dem Eintritt der Lungen- Hirnhälften und wird vom Gyrus cinguli
venen in die rechte Herzkammer verur- bedeckt.
sacht. Ein chronisches C. p. führt zu einer • corpus callosum
Vergrößerung der rechten Herzkammer,
die eine Drucksteigerung weniger gut Corpus cavemosum. (Schwellkörper).
kompensieren kann als die linke Herz- Schwammiges, schwelif<ihiges Gewebe in
Penis bzw. Klitoris. Bei sexueller Erregung von Adrenokortikotropin (---+ ACTH) aus
füllen sich die Schwellkörper mit Blut. der Hirnanhangsdrüse steuert.
•corpus cavernosum .corticotropin-releasing factor (CRF)

II
C8lpus ...... (Gelbkörper). Anatomische
Struktur auf der Oberfläche eines Eier- ClrtHJtpn. Das eigentliche Hörorgan,
stocks; besteht aus kugelförmigem, gelbli- eine spiralige Struktur innerhalb der
chem Gewebe, hat einen Durchmesser Schnecke (Cochlea) des Innenohrs, die
von 1 bis 2 cm und wächst nach dem Ei- Hörzellen (Haarzellen) enthält, welche
sprung im Inneren des aufgebrochenen durch Geräuschvibrationen stimuliert
Ovarialfollikels. In der fortpflanzungsfä- werden. Die Haarzellen bilden die Vibra-
higen Phase einer Frau bildet sich nach je- tionen in Nervenimpulse um, die über
dem Eisprung ein C. I. Die Gelbkörper den Vestibulocochlearnerv zum Gehirn
fungieren als kurzlebiges endokrines Or- übermittelt werden.
gan, das Progesteron ausschüttet. Proge- •organ of Corti
steron dient dem Erhalt des stark durch-
bluteten Uterusendometriums und er- Costi.Lat. Bezeichnung für Rippe.
möglicht so die Einnistung des befruchte- •costa, Rippe
ten Eis und eine Schwangerschaft. Im
Falle einer Befruchtung wächst das C. I. C...WOciHtlrd& Netzhautexsudat, das
und sondert hohe Progesteronmengen ab. bei Patienten mit bestimmten systemi-
[lat.: corpus, Körper, luteus, gelb.] schen Erkrankungen auftritt, wie z.B.
•corpus luteum AIDS, Hypertonie und Lupus; auch Be-
gleitsymptom von Netzhautinfektionen.
C8lpus ....... (Zirbeldrüse). Konusförmige
Struktur im Zwischenhirn, die sich am •cotton-wool exudate
Dach des 3. Ventrikels befindet und Pro-
duktionsort von ---+ Melatonin ist, das eine Caurelllre-Synd'rom. Hämorrhagischer
Rolle bei der Regulierung der Zirkadian- Vorgang in der Gebärmuttermuskulatur,
rhythmen spielt. (---+ Rhythmus, zirkadianer) der bei dem es zu einer Plazentaablösung
[lat.: pinea, Fichtenzapfen] kommen kann. Extravasalblut tritt zwi-
• pineal body schen den Muskelfibrillen und unter dem
Uterusperitoneum aus. Der Uterus ver-
Caqaus .,.. ghum Zylinderförmiges, färbt sich violett und kontrahiert sich nur
schwammiges Gewebe, welches zusam- unzureichend.
men mit den Schwellkörpern den Penis [Alexandre Couvelaire, französischer Ge-
bildet. burtshelfer, 1873-1948.]
.corpus spongiosum •Couvelaire uterus
CDniglll Puls. (Pulsus celer et altus). Heftiger
Pulsschlag, gefolgt von einem plötzlichen ~ Autosomal-dominante
und vollständigen Fehlen des Pulsschlags; Erbkrankheit, begleitet von Hypertricho-
kann bei Erregungszuständen sowie in se, Fibromatose des Zahnfleischs, Papula
Verbindung mit verschiedenen Herz- im Gesicht, Hämangiomen und postpu-
krankheiten und als Folge einer systemi- bertärer, fibroadenomatöser Brustzunah-
schen Arteriosklerose oder Aortenklap- me.
peninsuffizienz auftreten. •cowden's disease
• Corrigan's pulse
C8wper-Drlse. In den Harnröhrensphink-
Callex renis. ---+ Nierenrinde.
ter des Mannes eingebettete, runde, erb-
• renal cortex sengroße, paarige Drüsen.
Coltialtnlpia Nl111ing Fator (CIIf), Vom [William Cowper, englischer Chirurg,
Hypothalamus in den Blutkreislauf ausge- 1666-1709.]
schüttetes Polypeptid, das die Freisetzung • Cowper's gland
Cla. (Hüfte). Hüftgelenk; Kopf des Ober- bezeichnet und ist ein diagnostisches Zei-
schenkelknochens (Femur) und der Hüft- chen für eine Herzkrankheit.
gelenkspfanne des Hüftbeins. • CPK isoenzyme fraction
• coxa
ca.. lllligiiL Abnorme Erweiterung von
CPPV. Abkürzung für continuous positive
pressure ventilation, ---. kontinuierliche
II
Oberschenkelkopf und -hals. Überdruckbeatmung.
•coxamagna .CPPV
ca.. YllgL Hüftfehlbildung, bei der der Cr.Chemisches Symbol für Chrom.
Winkel zwischen der Achse von Ober- •er
schenkelkopf und -hals und der Achse
des Oberschenkelschafts deutlich vergrö- CRcL Rauschmittel, das aus der chemi-
ßert ist. schen Umwandlung von Kokainhydro-
•coxavalga chlorid gewonnen wird. C. wird geraucht
und weist ein sehr hohes Suchtpotenzial
ca.. vara. Hüftfehlbildung, bei der der auf.
Winkel zwischen der Achse von Ober- •crack
schenkelkopf und -hals und der Achse
des Oberschenkelschafts verkleinert ist. ~ Baby, das in utero durch den
•coxavara mütterlichen Konsum von ---.Crack den
Auswirkungen dieser Droge ausgeliefert
~ Gruppe von 30 serolo- war.
gisch verschiedenen Enteroviren, die •crackbaby
hauptsächlich bei Kindern verschiedene
Infektionskrankheiten verursachen, u.a. (..,..._ PNtlift (CliP). Protein, das unter
Herpangina, Hand-Fuß-Syndrom, epide- normalen Umständen nicht im Serum
mische Pleurodynie, Herzmuskelentzün- vorhanden ist, aber bei vielen akuten Ent-
dung (Myokarditis), Herzbeutelentzün- zündungen und bei Nekrose auftritt. CRP
dung (Perikaditis), aseptische Gehirn- liegt im Serum vor, bevor die Sedimentie-
hautentzündung (Meningitis) sowie Exan- rungsrate der roten Blutkörperchen zu-
theme. nimmt, oft innerhalb von 24 bis 48 Stun-
[Coxsackie, Stadt im amerikanischen den nach Entzündungsbeginn. Nach ei-
Bundesstaat New York; /at.: virus, Gift.] nem Myokardinfarkt tritt das CRP inner-
•coxsackievirus halb von 24 Stunden auf. Bei Abklingen
des Entzündungsprozesses mit Hilfe einer
OIIP.Abkürzung für ---. Continuous positive Medikation aus Salizylaten oder Steroiden
airway pressure, kontinuierlich positiver oder beiden verschwindet das CRP rasch.
Atemwegdruck. ·C-reactive protein (CRP)
.CPAP
(......... (Proinsulin). Biologisch inaktiver Credllfllidgdff. Technik zur Plazentalö-
Rückstand, der bei der Insulinbildung in sung. Nach Entleeren der Blase und Anre-
gen einer Wehe durch Massage der Gebär-
den Betazellen der Bauchspeicheldrüse
mutter bringt man diese in die Körper-
entsteht.
mitte, umfasst sie mit einer Hand und
•cpeptide
schiebt sie in Führungslinie beckenwärts.
Oll. Abkürzung für Kreatin-Phosphoki- Dadurch kann die Plazenta herausge-
nase, häufig auch als CK abgekürzt. drückt werden. (s. Abb. S. 210)
.CPK [Kar! S. Crede, deutscher Arzt, 1819-
1892.]
~ Ein bei Herzmus- • Crede's manenver
kelnekrosen ins Blut freigesetztes Enzym.
Das Isoenzym von Kreatin-Phosphoki- CredllleUtode. Handgriff zur Unterstüt-
nase (CPK od. CK) wird als MB-Isomer zung der Urinausscheidung. Durch manu-
21 o Crede-Methode ~

Crescendogeräusch. Ständig anschwellen-


des Geräusch, das zu einem abrupten En-
de kommt.
• crescendo murrnur

Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK). Selten


auftretende Form der Schädigung bzw.
Erkrankung des Gehirns (Enzephalopa-
thie) beim Menschen, die in 5-15% der
Fälle vererbt, selten auch durch __, Prionen
übertragen wird und tödlich endet. Sie be-
fällt hauptsächlich ältere Menschen über
65 Jahre und tritt in Deutschland und
weltweit etwa einmal pro I Million Ein-
wohner und Jahr auf. Im Anfangsstadium
der Krankheit werden fortschreitende De-
menzsymptome, Sprechstörungen (Dys-
arthrie), Muskelschwund und verschie-
dene Muskelspasmen, wie Myoklonus
und Athetose beobachtet. (s.a. neue Va-
riante der CJK)
[Hans G. Creutzfeldt, deutscher Neurolo-
ge, 1885-1964; Alfons M. Jakob, deutscher
Neurologe, 1884-1931.]
eilen Druck auf die untere Bauchwand • Creutzfeldt-Jakob disease (CJD)
wird die Blase komprimiert.
[Kar! S. Crede, deutscher Arzt, 1819-
1892.] Creutzfeld-Jakob-Krankheit, neue Variante
• Crede's method (nvCJK). Meldepflichtige Enzephalopathie
beim Menschen, die durch die Ähnlich-
Crede-Prophylaxe. Eintropfen einer I %igen keiten zu den Hirnläsionen bei --> BSE und
Silbernitratlösung in den Bindehautsack durch ein gehäuftes Auftreten kurz nach
von Neugeborenen zur vorbeugenden Be- dem Höhepunkt einer BSE-Epidemie in
handlung von --> Gonoblenorrhö. derselben Region vermutlich auf den Ver-
[Kar! S. Crede, deutscher Arzt, 1819- zehr von BSE-infizierten tierischen Pro-
1892.] dukten zurückzuführen ist. Im Unter-
• Crede's prophylaxis schied zur klassischen CJK tritt die nvCJK
vorwiegend bei jüngeren Menschen auf
Creme. Flüssigkeitshaltige Mischung von (Durchschnittsalter: 29 Jahre), es fehlen
dicker Konsistenz, die auf die Haut aufge- die sonst typischen EEG-Veränderungen
tragen wird; oft als Träger für Arzneimit- und im Frühstadium treten mehr psychia-
tel verwendet. trische Auffälligkeilen auf. Die Inkubati-
• cream onszeit ist unbekannt, wird jedoch auf ei-
nige Jahre bis Jahrzehnte geschätzt. Als
Crescendo-Angina. __, Angina pectoris-Be- Erreger wird der BSE-Erreger, ein krank-
schwerden, die sich in ischämischen elek- haft verändertes Eiweiß (Prion-Protein),
trokardiographischen Veränderungen angenommen. Der Übertragungsweg über
und einer erhöhten Herzfrequenz mani- die Nahrung gilt als der wahrscheinlich-
festieren und in verkürzten Abständen ste, unklar ist weiterhin die notwendige
auftreten. Infektionsdosis. (s.a. Creutzfeld-Jakob-
[lat.: crescere, wachsen.] Krankheit)
• crescendo angina • new form of Creutzfeld-Jakob disease
CIF. Abkürzung für ---> Corticotropin-relea- langen und aspiriert werden kann. (s.a. In-
sing Factor. tubation)
.CRF • crush intubation
~. Autosomal vererb-
ter Mangel bzw. völliges Fehlen von Glu-
kuronyltransferase. Typische Begleitsym-
Cruslt-Syndrom. Schweres, lebensbedrohli-
ches Quetschtrauma mit Zerstörung von
Knochen- und Muskelgewebe, Blutungen
II
ptome sind nichthämelytische Gelbsucht, und Flüssigkeitsverlust, der zu hypovolä-
Ansammlung von Bilirubin im Blut und mischem Schock, Hämaturie, Nierenin-
schwere Störungen des Zentralnervensys- suffizienz und Koma führen kann.
tems. •crush syndrome
[John F. Crigler, Jr., amerikanischer Kin-
derarzt, geb. 1919; Victor A. Najjar, ameri- c:rut:dlfteld.. Chirurgisches Instru-
kanischer Mikrobiologe, geb. 1914.] ment zur Oberstreckung der Kopf- und
•crigler-Najjar syndrome Nackenpartie von Patienten mit gebroche-
nen Halswirbeln. Die Zange wird in klei-
Crista. Kamm, Leiste; schmale, langge- nen Löcher in der Scheitelregion befes-
streckte Erhöhung, z.B. Darmbeinkamm. tigt, die umliegende Haut wird vernäht
•crest und mit einem Verband bedeckt. Ein mit
der Zange über einen Seilzug verbunde-
Crosslngooftr. (Faktorenaustausch; Chiasmabil- ner Draht wird mit einem Gewicht be-
dung). Austauschen von Chromatidsektio- schwert, um den Zug aufrecht zu erhalten.
nen homologer Chromosomenpaare wäh- [William G. Crutchfield, amerikanischer
rend der Prophase der ersten meiotischen Neurochirurg, geb. 1900.]
Teilung. •crutchfield tongs
• crossing over
~Sydrom.Offene Na-
CliP. Abkürzung für C-reaktives Protein. belvene, die direkt in die Pfortader mün-
.CRP det. Krankheitssymptome sind Leberzir-
rhose, portale Hypertonie und Milz-
CRST·s,ndlom. Abkürzung für Calcinosis schwellung.
cutis, Raynaud-Phänomen, ösophagealer [Jean Cruveilhier, französischer Patholo-
Dysfunktion, Skieradaktylie und Telenan- ge, 1791-1874; Paul Baumgarten, deut-
giektasien; Form der progressiven sys- scher Pathologe, 1848-1928.]
temischen Sklerodermie. •cruveilhier-Baumgarten syndrome
•cREST syndrome
Cs. Chemisches Symbol für das Element
Qus Cllllllri. (Hirnschenkel). Vorderteil des ---. Caesium.
Großhirnstiels, bestehend aus absteigen- •es
den Faserkanälen der Großhirnrinde (Py-
ramidenbahn), die die Längsstränge der CSF.l. Abkürzung für (eng!.) cerebraspi-
Brücke (Pons cerebri) bilden. nal fluid, Rückenmarksflüssigkeit. 2. Ab-
• Crus cerebri kürzung für (eng!.) colony stimulating
factor, koloniestimulierender Faktor.
Cnlslt-lntullll Form der endetrachea- • CSF
len Intubation, bei der ein Patient nicht
nüchtern bzw. als nicht nüchtern anzuse-
CT. Abkürzung für ---> Computer-Tomogra-
phie.
hen ist. Bei der C.-I. verzichtet man auf
die zwischenzeitliche Maskenbeatmung •cT
und drückt mit zwei Fingern auf den CT6. Cardiotokographie
Ringknorpel des Kehlkopfes (>>Krikoid-
druck<<, Sellick-Handgriff), damit kein Cu. Chemisches Symbol für ---> Kupfer.
Mageninhalt in die oberen Luftwege ge- •cu
Cuff, Ballon zum Blocken eines endotra- Die Wirkung kann jedoch durch Anticho-
chealen Tubus, damit dieser fixiert wird linergika wieder rückgängig gemacht wer-
und keine flüssigen oder festen Bestand- den.
teile in die --.Trachea gelangen können. curare

D Der C. befindet sich unterhalb der Stimm-


lippen und wird nach der Intubation mit
Hilfe einer Spritze oder eines Cuffmano-
Radioaktive Maßeinheit, die vor
Einführung des --.Becquerel (B~ verwen-
meters mit Luft gefüllt. Der Cuffdruck det wurde. 1 Ci gleicht 3,70 x 10 °Bq.
sollte i.d.R. dem Beatmungsdruck ange- [Marie S. Curie, in Polen geborene Chemi-
passt sein und muss regelmäßig überprüft kerin und Physikerin, 1867-1934; Pierre
werden. Der normale Cuffdruck beträgt Curie, französicher Chemiker und Physi-
ker, 1859-1906; beide Forscher waren No-
e~a20mmHg.
~.~.; cuff belpreisträger.]
•curie (c, Ci)
CuiNrudt -> Manometer zur Mes-
sung des Druckes in der Blockerman- Radioaktives metallisches
schette (Cuff) eines Tubus. Der Cuffdruck Element; Ordnungszahl: 96 und Massen-
wird in cm H 20 angegeben. zahl: 247.
[Marie S. Curie; Pierre Curie.]
ClidiiJt.fh Schwach ausgeprägte, curium (Cm)
unregelmäßige hämorrhagische Hautfle-
cken in der Nabelgegend, die 1 bis 2 Tage n. Schleimige Faserspu-
nach Beginn einer Anorexie, zusammen len, die gelegentlich im Sputum von Per-
mit heftigen, diffusen Bauchschmerzen sonen mit Bronchialasthma zu finden
auftreten. sind.
[Thomas S. Cullen, amerikanischer Gynä- [Heinrich Curschmann, deutscher Arzt,
kologe, 1868-1953.] 1846-1910; griech speira, Spule.]
Cullen's sign • Curschmann' spiral

Cumalfn. Anit-Gerinnungsmittel (Anti- Stoffwechselkrankheit,


koagulans) zur Prophylaxe und Behand- die durch eine krankhaft erhöhte Aus-
lung von Thrombose und Embolie. scheidung von Adrenokortikosteroiden
.coumarin gekennzeichnet ist. Ursache ist eine ge-
steigerte Konzentration von Nebennieren-
ClneiiL Keilförmige Region der Großhirn- rindenhormon (--. ACTH), was sich wie-
rinde zwischen Sulcus parieto-occipitalis derum auf eine Hypophysenfehlfunktion,
und Sulcus postcalcaris. z.B. auf ein Hypophysenadenom, zurück-
cuneus führen lässt. Die überschüssigen Neben-
nierenrindenhormone führen zu Fettabla-
Cunnilingus. Orale Stimulation der weibli-
gerungen im Brustbereich, Nacken und
chen Genitalien.
>:,:; cunnilingus Gesicht, Ödemen, Hyperglykämie, gestei-
gerter Glukoneogenesis, Muskelschwäche,
Kuppelförmige Struktur, z.B. das blaurote Striae, lmmunschwäche, Osteo-
obere Teil des Lymphknotens im Dünn- porose mit Hang zu Frakturen, Akne so-
darm. wie Gesichtshaarwuchs bei Frauen.
.cupula [Harvey W. Cushing, amerikanischer Chi-
rurg, 1869-1939.]
Curare. Ein aus tropischen Pflanzen der Cushing's disease
Gattung Strychnos gewonnene Substanz.
C. ist ein wirksamer neuromuskulärer Stoffwechselkrankheit,
Hemmer, der die Übertragung von Ner- die durch eine chronische und übermäßi-
venimpulsen über die myoneurale Kreu- ge Kortisolproduktion der Nebennieren-
zungen unterbindet. Eine starke Dosis rinde bzw. durch die Verabreichung hoher
kann eine völlige Lähmung hervorrufen. Dosen von Glukokortikoiden über einen
längeren Zeitraum verursacht wird. Ein CUlls IID-s,ndronl. Abnorm schlaffe Haut
spontanes Auftreten der Krankheit lässt aufgrund fehlender elastischer Hautfa-
auf ein Versagen der Regulierung der Se- sern.

(I
kretion von ---> Kortisol bzw. Nebennieren- [lat.: cutis, Haut, laxus, schlaff.]
rindenhormon (---> AGH) schließen. Nor- •cutis laxa
malerweise wird Kortisol nur als Reaktion
auf ACTH produziert, ACTH wird bei er- Cysteift (CJ$}. Nicht essenzielle --->Amino-
höhten Kortisolkonzentrationen nicht säure, die Bestandteil vieler körpereigener
ausgeschüttet. Häufig lässt sich das C-S. Proteine, einschließlich Keratin, ist. C. ist
auf einen Hypophysentumor zurückfüh- ein metabolischer Vorläufer von ---> Cystin
ren, der zu einer gesteigerten ACTH-Se- sowie eine wichtige, für verschiedene
kretion führt. Klinische Symptome sind Körperfunktionen benötigte Schwefel-
verringerte Glukosetoleranz, Stammfett- quelle.
sucht, Vollmondgesicht, supraklavikuläre •cysteine (Cys)
Fettpolster, hängende, von Striae gezeich-
nete Fettpolster auf Brust und Bauch, Büf- (JstR. Nicht-essenzielle Aminosäure, die
felhöcker, stark verkürzte Monatszyklen in vielen körpereigenen Proteinen, ein-
bzw. gesenkte Testosteronkonzentratio- schließlich Keratin und Insulin, zu finden
nen, Muskelatrophie, Ödem und Hypoka- ist. C. ist das Produkt der Oxidation zwei-
lämie. er Cysteinmoleküle.
[Harvey W. Cushing, amerikanischer Chi- •cystine
rurg, 1869-1939.] ~ 1. Klasse von Hämoproteinen,
•Cushing's syndrome die Elektronen durch die Zellmembran
transportieren und die Wertigkeit von Ei-
Cllspis.l. Markanter Vorsprung bzw. abge- senverbindungen ändern können. 2. Pro-
rundeter Höcker auf der Kaufläche eines teine, die am mitochondrialen Elektro-
Zahns, wie z.B. die zwei Pyramidenhöcker nentransportsystem beteiligt sind, das
der vorderen Backenzähne. 2. Kleine Zip- mit der ATP-Erzeugung assoziiert ist.
fel an den Herzklappen, wie z.B. die mit [griech.: kytos, Zelle, chroma, Farbe.]
der rechten Atrioventrikularklappe ver- .cytochrome
bundenen ventralen, dorsalen und medi-
alen KlappensegeL c,taltlt. Pyrimidinbase von Nukleotiden
[lat.: cuspis, Punkt.] und Grundbestandteil von Desoxyribonu-
•cusp kleinsäure (DNS) und Ribonukleinsäure
(RNS). Die meisten Zellen enthalten Spu-
CUtis. ---> Haut. ren von freiem und ungebundenem C.
•skin •cytosine
211 :: ..

Dakryoadenitis. (Tränendrüsenentzündung). Dämmerungssehen. (Nachtsehen). Die Fähig-


Entzündung der Tränendrüsen. keit des Auges, sich auf Dunkelheit oder
• dacryoadenitis Dämmerlicht einzustellen.
• scotopic vision
Dakryostenose. Abnorme Verengung des
Tränengangs; entweder kongenital be- Dämmerzustand. Bewusstseinsstörung, bei
dingt oder aufgrund einer Infektion bzw. der der Patient visuelle oder auditive Hal-
eines Traumas. luzinationen hat und auf diese mit irratio-
[griech.: dakryon, Träne + stenos, eng, nalem Verhalten reagiert. Der Patient
osis, Zustand.] nimmt seine Umgebung in diesem Zu-
• dacryostenosis stand nicht wahr und erinnert sich später
meist nicht mehr an seine Halluzinatio-
Dakryozystitis. (Tränensackentzündung). nen, höchstens an einen Traum in diesem
Durch eine Obstruktion des Tränengangs Zusammenhang.
verursachte Tränensackentzündung; Be- • twilight state
gleitsymptome sind tränende Augen und Dammriss. Zerreißen des Gewebes zwi-
Augenausfluss. schen Vulva und Anus infolge einer Über-
• dacryocystitis dehnung der Vagina bei der Geburt eines
Kindes.
Daktyl-. Finger oder Zehen betreffend. • tears of the perineum
[griech.: daktylos, Finger.]
• dactyl Dammschnitt. -+ Episiotomie
• episiotomy
Daktylitis. Schmerzhafte Finger- bzw. Ze-
henentzündung; tritt in Verbindung mit Dammschutt. Manuelle Technik zur Ent-
bestimmten Krankheiten, wie z.B. Sichel- wicklung des Kindes, die dazu dient,
zellenanämie oder bei Infektionskrank- den Kopf- und Körperaustritt aus der
heiten, insbesondere bei Syphilis oder Tu- Scheide (Vagina) zu steuern und den
berkulose auf. Damm (Perineum) vor Verletzungen zu
• dactylitis schützen. Diese Technik kann sich von
einem Land zum anderen erheblich un-
Daltonismus. Form der Rot-Grün-Blind- terscheiden. In Deutschland beginnt der
heit; wird als geschlechtsspezifische, auto- D. mit dem Austreten des Köpfchens aus
somal rezessive Eigenschaft vererbt. der Scheide und endet mit der Geburt
[John Dalton, britischer Chemiker und des Kindes. Wichtig ist vor allem, dass
Mathematiker, 1766-1844.] der Kopflangsam und mit dem kleinsten
• daltonism Umfang austritt. Dadurch hat das
Dammgewebe Zeit sich zu dehnen. Dar-
Damm. -+ Perineum. über hinaus wird eine zu schnelle De-
• perineum kompression des kindlichen Köpfchens
"~; · Darmkolrk 21 ~

und damit die Gefahr intrakranialer Blu- Darmeinllluf. (Bnlauf). Das Einbringen von
tungen vermieden. Flüssigkeit in das Rektum zur Reinigung
• delivery of the child; »safeguarding des Darms bei Obstipation, bei kleineren
the perineum• Eingriffen und Untersuchungen in die-
sem Bereich. Bei geringen Flüssigkeits-
Dampfsterili~tion. Das Zerstören von Bak- mengen spricht man von einem -+ Klis-
terien auf einem Objekt, wobei das Objekt tier. Die Wirkungswei e eines D.s basiert ~
bei 49,5°C für 15 Minuten feuchter Wär- auf mechanischen, thermischen und -.:.
me ausgesetzt wird. chemischen Reizen (Druck des Darm-
• steam sterilization rohres, Reiz der Temperatur der Spül-
flüssigkeit und Reiz von medikamentö-
Danazol. Synthetisch hergestelltes -+ An- sen Zusätzen). Kontraindikationen:
drogen, das die Sekretion von Gonadotro- Ileus, akute Entzündungen im Magen-
pinen aus der Hypophyse unterdrückt; Darm-Trakt, Blutungen. (s.a. Darmspü-
wird zur Behandlung von Endometriose lung)
eingesetzt. • enema
• danazol
Darmfistel. Unphysiologische Passage vom
Dandy-Walker-Syndrom. Zystische Fehlbil- Darm zu einer Öffnung in der Abdomi-
dung am vierten Hirnventrikel infolge ei- nalwand oder zu einem Stoma, die meist
nes Wasserkopfs (Hydrozephalus). chirurgisch hergestellt wird, um den Stuhl
[Walter E. Dandy, amerikanischer Neuro- abzuleiten, nachdem ein malignes oder
chirurg, 1886-1946; Arthur E. Walker, stark ulzeriertes Darmsegment entfernt
amerikanischer Chirurg, geb. 1907.] worden ist.
• Dandy-Walker cyst • intestinal fistula
Da.rier·himen. Brennen und Juckreiz, das DaiTIIflora. Natürliche Bakterienbesiedlung
durch leichtes Berühren von Hautläsionen der Darmwände im gesamten Verdau-
bei Nesselsucht auftritt. ungstrakt.
[jean F. Darier, französischer Dermatolo- • intestinal flora
ge, 1856-1938.] Darm!llas. Gas im Verdauungstrakt, das aus
• Darier's sign drei Quellen stammt: geschluckte Luft,
vom Verdauungtrakt selbst produziertes
Darmatresie. Pathologischer Verschluss
Gas und Blutgase, die in das Darmlumen
(Obstruktion) des Lumens eines Darmab-
gelangen. Die wesentlichen vom Darm
schnitts, der durch einen Entwicklungsde-
produzierten und aus dem Blut diffun-
fekt im Embryonalstadium verursacht
dierten Gase sind Wasserstoff (H 2 ), der
wird.
zum Großteil ein bakterielles Gärungs-
• intestinal atresia
produkt von verdauten Kohlenhydraten
IDarmausgang, künstlicher. -+Anus praeter ist, Kohlendioxid (C0 2 ) und Methan
naturalis. (CH4).
• artificial anus • intestinal gas
Oarmgrippe. Virale -+ Gastroenteritis, die
Darmbeinfauie. (Fascia iliaca). Der Abschnitt meist durch Infektionen mit einem -+ En-
der abdominalen Faszie, die am Darm- terovirus verursacht wird; es kommt typi-
beinkamm befestigt ist und unter dem scherweise zu Magen-Darm-Krämpfen,
Leistenband bis zum Oberschenkel ver- Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen.
läuft. • intestinal flu
• iliac fascia
ll;umko)i.~, Krampfartige Schmerzen bei
DarmbeinmuskeL -+ Musculus iliacus. Darmerkrankungen.
• iliacus • intestinal colic
216 Darmobstruktion

Darmobstruktion. Jeder Verschluss, der da- schlauch. Die eingefüllte Menge wird
zu führt, dass Darminhalt das Darmlu- wieder abgelassen bis das zurückfließen-
men nicht mehr passieren kann. Die häu- de Wasser annähernd klar i t. Eine
figste Ursache ist eine mechanische Blo- Darmspülung ist kein Einlauf, sondern
ckierung, infolge von Adhäsionen, Stuhl- eher eine Methode zur Entfernung von
verstopfung, Darmtumor, Hernien oder Stuhlresten, die sich in den oberen Dick-
Strikturen bei einer entzündlichen Darm- darmabschnitten befinden.
erkrankung. Die Obstruktion des Dünn- • colonic irrigation
darms kann starke Schmerzen, das Erbre-
chen von Stuhl, Dehydratation und mögli- Darmtraining. I. -> pflegeintervention der
cherweise einen Blutdruckabfall verursa- .... NIC, die definiert wird als die Unter-
chen. Die Obstruktion des Dickdarms stützung von Patienten beim Training ei-
führt zu weniger starken Schmerzen, aber ner Stuhlausscheidung in bestimmten
zu beträchtlicher Spannung des Abdo- Abständen. 2. Methode zum Erreichen
mens und zu Verstopfung. einer regelmäßigen Ausscheidung durch
• intestinal obstruction Reflexkonditionierung, die bei der Be-
handlung von Stuhlinkontinenz, Obsti-
Darmperforation. Entweichen von Darmin- pation, chronischer Diarrhö und auto-
halt in die freie Bauchhöhle (Peritoneal- nomer Hyperreflexie eingesetzt wird.
höhle), das durch ein Trauma oder eine Bei Patienten mit einer autonomen Hy-
Entzündung verursacht wird, z.B. durch perreflexie führt die Überdehnung von
einen perforierten Appendix oder ein per- Rektum und Blase zu paroxysmaler Hy-
foriertes Ulkus. Die D. führt zu einer pertonie, Ruhelosigkeit, Schüttelfrost,
.... Peritonitis. Diaphorese, Kopfschmerzen, erhöhter
[lat.: intestinum, Darm; perforare, durch- Körpertemperatur und Bradykardie.
bohren]
• Bowel Training
• intestinal perforation
Darmrohr. Dicklumiger Schlauch aus Darmtrakt. Die Abschnitte des Dünn- und
Gummi oder Kunststoff zur Einführung Dickdarms, die zwischen Magenausgang
in den Mastdarm, mit dem Einläufe und (Pylorus) und Mastdarm (Rektum) liegen;
Darmspülungen vorgenommen werden. der D. ist ein Teil des Verdauungstraktes.
Durch das D. können auch Darmgase ab- • intestinal tract
geleitet werden. Sollte zur Vermeidung Darwin·Höckerchen. Ohrmuschel, deren
von -+ Perforationen nicht tiefer als ca. oberer Rand flach nach oben gebogen ist.
10 cm eingeführt werden. [Charles R. Darwin, englischer Naturfor-
intestinal tube scher, 1809-1882.]
Darmsaft. Sekretionen der Drüsen, die • darwinian ear
sich in der Darmschleimhaut, vor allem Darwinismus. Die von Charles Darwin for-
im Dünndarm, befinden. (s.a. Magensaft) mulierte Hypothese, welche besagt, dass
• intestinal juice die Evolution organischer Lebensformen
auf natürlicher Selektion beruht, wobei
Darmspillung. .... pflegeintervention der die am besten an ihre natürliche Umge-
.... NIC, die definiert wird als die Instilla- bung angepassten Pflanzen und Tiere
tion von Flüssigkeiten in den unteren überleben. (.... Selektion)
Gastrointestinaltrakt. [Charles R. Darwin, englischer Naturfor-
• Bowellrrigation scher, 1809-1882.]
• darwinian theory
Darmspülung. Ausgiebige Reinigung des
Dickdarmes mit bis zu 5 Liter Spülflüs- Daten, weiche. Vorwiegend subjektive In-
sigkeit Das System hat dabei einen Zu- formationen über den Gesundheitszu-
flussschlauch und einen Abfluss- stand eines Patienten durch den Patienten
selbst oder durch Familienangehörige. Zu tel ist und er nur aus zwei Gliedern be-
den w.D. zählen die Angabe von Schmer- steht.
zen oder anderen Empfindungen, Lebens- ~:{&thumb
gewohnheiten und die Familienanamnese.
•softdata Oaumenlu!schf'n. Gewohnheitsmäßiges
Saugen am Daumen zur oralen Befriedi-
Mlpt. Die Phase einer Studie, in gung. Bei Säuglingen und Kleinkindern ~
der Informationen geordnet, verschlüsselt ist D. zur Beruhigung normal, insbeson- ...
und tabellarisch dargestellt werden, um dere wenn das Kind hungrig oder müde
die Durchführung quantitativer und qua- ist. Die Gewohnheit erreicht nach ca. 18
litativer Analysen zu ermöglichen. bis 20 Lebensmonaten ihren Höhepunkt
data analysis und lässt dann mit der weiteren Entwick-
lung langsam nach.
valfdtenmt. Prüfvorgang, in dessen • thumbsucking
Verlauf bestimmt wird, ob gesammelte
Daten vollständig und akkurat sind. Beugung des Daumen-
• data validation endgliedes in Richtung des gebeugten
Zeigefingers; wird beobachtet bei Patien-
Daueranästhesie. Aufrechterhaltung einer ten, die den Daumen infolge einer Verlet-
begrenzten Nervenblockade bei Operatio- zung der Elle nicht anwinkeln können.
nen oder bei einer Geburt, wobei das Be- ~XHhumb sign
täubungsmittel (Anästhetikum) entweder
in Intervallen oder als Dauerinfusion mit dl. Abkürzung für Dezibel.
einer niedrigen Fließgeschwindigkeit zu- .dB
geführt wird. Die Bezeichnung des jewei- DllfA. Deutscher Berufsverband für Alten-
ligen Vorgangs leitet sich von der betroffe- pflege
nen Körperstelle ab: Dauerepiduralanäs-
thesie, Dauerkaudalanästhesie, Dauerspi- Dlftt-. Deutscher Berufsverband für Pflege-
nalanästhesie oder Plexus brachialis Blo- berufe ursp. Deutscher Berufsverband für
ckade. Krankenpflege
•continuous anesthesia
00. --. Differentialdiagnose
Daueraumheider. Person, die längere Zeit
ddC. Abkürzung für --. Dideoxycytidin, ein
pathogene Keime ausscheidet, ohne selbst
Arzneimittel zur Behandlung von --.AIDS.
Krankheitssymptome aufzuweisen.
Chemisch verwandt mit DDI (Dideoxyi-
chronic carrier
nosin) .
~'11Mtef, --. Ballonkatheter. • ddC
self-retaining catheter ddi.Abkürzung für --. Dideoxyinosin .
• DDI
~ Langsame, kontinuier-
liche Infusion von Flüssigkeit in den Kör- DDT.Abkürzung für Dichlor-diphenyl-tri-
per, wie z.B. in Magen oder eine Vene. chloräthan; nicht-abbaubarer, wasserun-
•drip löslicher Chlorkohlenwasserstoff, der
weltweit als Insektizid eingesetzt wurde.
Daumen. Erster und kürzester Finger der Neuere Erkenntnisse über die umwelt-
Hand, der von manchen Anatomen als schädlichen Auswirkungen von DDT ha-
Finger bezeichnet wird, da seine Mitlei- ben dazu geführt, dass die Verwendung
handknochen auf dieselbe Weise wie die eingeschränkt wurde.
der Fingerglieder verknöchern. Andere >Xz DDT (dichlorodiphenyltrichlorethane)
Anatomen ordnen den D. gesondert ein,
da die Gelenkverbindung (Sattelgelenk) Daft'el. . . . . . Eliminierung bzw. Un-
zu den Mittelhandknochen anders gestal- terbrechung afferenter Nervenimpulse
: 1~ Deatferenz1erung .i
(z.B. durch Operation oder Medika· Nervenfasern von einer Hirnhälfte in die
mente). andere Hirnhälfte über kreuzen.
[lat.: de, von, ad + ferre, tragen. I [lat.: decussare, kreuzigen.I
• deafferentation • decussation

Debilität. Veraltete, aber noch gebräuchli- Deduktion. Ableitung des Besonderen aus
che Bezeichnung für eine Form der Intelli- dem Allgemeinen; logische Folgerung.
genzminderung aufgrund einer geistigen (s.a. Induktion)
Behinderung. Der -+ Intelligenzquotient [lat.: deducere, wegführen]
(IQ) bei dieser leichten Form beträgt ca.
50-70.- adj. debil. Defäkation. (Stuhlentleerung). Eliminierung
• moderate mental retardation; debility von Stuhl (Fäces) aus dem Verdauungs-
trakt durch das Rektum.
Debridement, autolytisches. (Selbstverdau- [lat.: defaecere, reinigen.]
ung). Abbau von Organeinweiß durch frei- • defecation
gewordene Zellenzyme. Ein solcher Pro-
deferens. Ableitend, hinabführend.
zess findet beispielsweise bei der -+ Gan-
• deferens
grän, der Selbstzerstörung von körperei-
genem Gewebe statt. Deferveszenz. Entfieberung, Fiebersen-
• autolytic debridement kung.
[lat.: defervescere, abkühlen.]
Debridement, chirurgisches, (Wundreinigung; • defervescence
Wundtoilette). Sparsame aber sorgfältige
keilförmige Entfernung von ischämi- Defibrillation. Methode zur Beendigung
schem und nekrotischem Gewebe an von Kammerflimmern (unwillkürliche,
Wundrändern mittels eines Skalpells. Das wiederholte Kontraktionen des Herzen)
D. soll eine Wundinfektion verhindern, durch Gabe eines Elektroschocks in der
darf jedoch nur innerhalb von 6-8 Stun- Präkordialregion.
den nach der Verletzung durchgeführt • defibrillation
werden.
(fr.: debridement, Einschnitt] Defibrillator. Gerät, mit dessen Hilfe dem
• surgical debridement Herzmuskel durch die Brustwand ein
Elektroschock von bestimmter Stärke ver-
Debridement, enzymatisches. Entfernung setzt wird. Defibrillatoren werden einge-
abgestorbener Gewebeteile einer Wunde setzt, um den normalen Herzrhythmus
mit Hilfe von nicht reizenden, ungiftigen wiederherzustellen, wenn der Herzschlag
Enzymen. aussetzt oder Kammerflimmern beobach-
• enzymatic debridement tet wird.
• defibrillator
Dt!bridement, physikillisdles. (Wundreini- Defibrillator, externer, halbautomatischer.
gung; Wundtoilette). Wundrevision mittels
Tragbarer Apparat, mit dem ein Herz
physikalischer Maßnahmen, z.B. Spü- durch Stromstöße wieder zum Schlagen
lung einer Wunde mit Wasserstoffsuper-
angeregt werden kann. Er analysiert den
oxid (H2 0 2 ) . Hierdurch werden Ver-
Herzrhythmus automatisch und zeigt
schmutzungen entfernt, welche die dem Arzt an, wann eine -+ Defibrillation
Wundheilung und damit das kosmeti - erfolgen muss.
sche Ergebnis negativ beeinflussen kön- • semiautomatic external defibrillator
nen.
• physical debridement Defibrinierung. Entfernen von Fibrin aus
einer Körperflüssigkeit, z.B. D. des Blutes,
Decussatio. (Kreuzung). Von Nervenfasern um die Blutgerinnung zu verhindern.
gebildete Kreuzung im Gehirn, wobei • defibrination
Defizil!nz. (Mangel). Fehlen bzw. Defizit ei-
ner Substanz bzw. eines Stoffs.
• deficiency

Defizit. Mangel bzw. Abweichung vom


- -
(Klaffen). Auseinanderweichen
einer operativen Inzision bzw. das Platzen
einer Wunde.
dehiscere, auseinander klaffen.]
dehiscence
normalen Zustand, wie z.B. Sauerstoff-
mangel aufgrund einer Hypoxie. Pelomlftl. Traumatische Verletzung der ~
deficit Bänder und Sehnen eines Gelenks, ge- ...
kennzeichnet durch Schmerzen, Schwel-
tlaft. (»Entjungferung«). Zerreißen des lung und Hautverfärbung im Gelenksbe-
Jungfernhäutchens (Hymens). Eine Ent- reich. Dauer und Stärke der Symptome
jungferung kann beim Geschlechtsver- hängen vom Verletzungsausmaß ab.
kehr, einer gynäkologischen Untersu- •sprain
chung, durch die Verwendung von Tam- (Dehydration). 1. Übermäßi-
pons, durch sportliche Aktivitäten oder ger Wasserverlust aus Körpergeweben
bei einer Operation stattfinden, mit der mit gleichzeitiger Störung des Elektrolyt-
eine Obstruktion der Menstruationsblu- gleichgewichts, insbesondere von Natri-
tung behoben wird. um, Kalium und Chlorid. Anzeichen einer
• defloration Dehydration sind schlechter Hautturgor
(kein verlässliches Zeichen bei älteren
Def •Üit. Missbildung, Verformung, Menschen), gerötete, trockene Haut, be-
Verunstaltung oder Entstellung eines Kör- legte Zunge, trockene Schleimhäute, Olig-
perteils bzw. des gesamten Körpers infol- urie, Reizbarkeit und Verwirrtheit. 2. Me-
ge einer Krankheit, Verletzung oder eines thode, mit der einer Substanz Wasser ent-
Geburtdefekts. zogen wird. (--+ Exsikkose)
[lat.: deformis, missgestaltet.] • dehydration
deformity
~: · Bei Neugeborenen
Degl!n€ration. (Entartung). Allmählicher häufig beobachtetes Fieber, das wahr-
Verfall normaler Zell- und Körperfunk- scheinlich im Zusammenhang mit einer
tionen. Dehydration steht.
[lat.: degenerare, sich verändern.] dehydration fever
• degeneration
1. Einer Substanz Wasser ent-
DegeMr!!ÜQn, (Verfettung). Abnorme 2. Übermäßiges Wasserverlieren
Fettablagerungen Zellen und das Ein- des Körpers.
dringen von Fettgeweben in Organe. [lat.: de, von, ab+ griech.: hydor, Wasser.]
fatty degeneration • dehydrate
del\ydroge. . Wasserstoffatome entzie-
•ienmg. Reduktion einer chemi- hen, wie z.B. bei Oxidationsprozessen.
schen Verbindung zu einem einfacheren • dehydrogenate
Komplex; normalerweise durch Abtren-
nung einer bzw. mehrerer atomarer Grup- Deja·vu·Eriebnis. Erinnerungsverfäl-
pen bzw. Untergruppen, wie z.B. bei der schung, bei der jemand glaubt, etwas ge-
--+ Desaminierung. rade Erlebtes schon zuvor in gleicher Wei-
[lat.: de, von, ab+ gradu, Schritt.] se gesehen oder erlebt zu haben. Das Phä-
• degradation nomen kann auf unbewusste emotionale
Verknüpfungen mit dem gerade Erlebten
Degranulierung. Freisetzung von Tröpf- zurückgeführt werden; häufig bei --+ Psy-
chen bzw. Körnchen aus Mastzellen oder chosen.
basophilen Zellen. [franz.: deja vu, zuvor gesehen.]
degranulation .dejavu
-
dekantieren. Die Trennung flüssiger und
fester Sedimente durch Abgießen der obe-
ren Flüssigkeitsschicht.
•decant
Verlagerung des Patienten in eine Hoch-
druckumgebungvor (Überdrucktherapie)
sowie eine schrittweise Dekompression.
0:-:; decompression sickness
Dekapitation. Abtrennung eines Knochen- Dekm1g€s!ionsmittel. 1. Bezeichnung für
kopfes oder des Kopfes eines Fötus, um einen Stoff bzw. einen Prozess, der Stau-
eine Entbindung zu ermöglichen. ungen bzw. Schwellungen reduziert bzw.
decapitation eliminiert. 2. Abschwellendes Mittel.
RIL (entschlüsseln). Kodierte Daten
Sympathomimetika, wie z.B. Ephedrine,
in lesbare Form umwandeln. Pseudoephedrine und Phenylpropanola-
decode min, die vasokonstriktiv auf die Nasen-
schleimhaut wirken, werden als D. einge-
(Absud). Aus einem wasserlöslichen setzt.
Extrakt hergestellte flüssige Medizin. [lat.: de, von, ab + congerere, anhäufen.]
Pflanzliche Arzneimittel werden häufig t}:i decongestant
als Dekokte hergestellt.
[lat.: de, von+ coquere, kochen.] (Entgiftung). Beseitigung
•decoction von Fremdstoffen, wie z.B. Blut, Körper-
flüssigkeiten oder Radioaktivität. Mikro-
Dekompensation. Systemversagen, wie z.B. organismen werden dabei nicht beseitigt;
kardiale Dekompensation bei Herzversa- die Dekontamation ist ein notwendiger
gen. Schritt, der vor einer Desinfektion und
[lat.: de, von+ compensare, balancieren.] Sterilisation ausgeführt werden sollte.
decompensation (s.a. Kontamination)
-..... (Druckabfall). 1. Methode, • decontamination
die eingesetzt wird, um eine Person, die ~. (Rindenentfernung). Entfer-
höheren Drücken, wie z.B. beim Tauchen, nung des Rindengewebes eines Organs,
ausgesetzt war, wieder an den atmosphä- wie z.B. der Niere, des Gehirns oder der
rischen Druck anzupassen. 2. Durch Gas Lunge.
oder eine Flüssigkeit verursachte Druck- [lat.: de, von, ab+ cortex, Rinde.]
entlastung in einem Körperhohlraum, 1::1 decortication
wie z.B. dem Magen oder dem Verdau-
ungstrakt. (lntensitätsabnahme). Abnahme
[lat.: de, von + comprimere, zusammen- oder Senkung, z.B. Abnahme der Heftig-
drücken.] keit von Wehen, Abklingen von Sympto-
decompression men.
[lat.: de, von, ab+ crescere, wachsen.]
~ (Druckfallkrankheit; •decrement
Taucherkrankheit). Schmerzhaftes, zuweilen
tödliches Syndrom, hervorgerufen durch ~Übertragung, die zu-
die Ansammlung von Stickstoffbläschen sammen mit der Wirksamkeit des weiter-
im Körpergewebe von Tauchern bzw. von geleiteten Muskelimpulses kontinuierlich
Personen, die sich zu schnell aus einer nachlässt.
Umgebung mit hohem Druck in eine Um- decremental conduction
gebung mit niedrigerem atmosphärischen
Dekubitus.
Druck begeben. Gasförmiger Stickstoff
sammelt sich in den Gelenkräumen und (Druckulkus). Entzündung oder
im peripheren Blutkreislauf an und behin- Geschwür auf der Haut, meist über einem
dert die Sauerstoffzufuhr zu den verschie- vorstehenden Knochen. Ursache ist eine
denen Körpergeweben. Desorientiertheit, ischämische Hypoxie des Gewebes, die
heftiger Schmerz und Synkopen können durch einen längere Zeit auf diesen Punkt
folgen. Die Behandlung sieht eine rasche wirkenden Druck entstanden ist. Ein D.
=· Dekubitusprop hylaxe 221

tritt häufig bei älteren, behinderten, im- tenziellen Druckbereiche alle 4 bis 6
mobilen oder sehr dünnen (kachekti- Stunden auf Anzeichen einer Rötung un-
schen) Patienten auf. Die Geschwüre wer- tersucht werden. Bemücher müssen
den in Schweregrade unterteilt (--> Dekubi- trocken und faltenfrei sein. Mit Hilfe ei-
tusstadien). Die Vorbeugung gegen D. ist nes Trageruchs oder einer mechanischen
ein wesentlicher Aspekt der Pflege; die Vorrichtung kann der Patient gehoben . .1: .
spezielle Behandlung erfolgt je nach Lo-
kalisation und Ausdehnung. (--> Dekubitus-
werden, wenn er z.B. nicht mehr als 30 ...=.
Minuten auf einer Stelle liegen oder sit-
prophylaxe; Braden-Skala; Norton-Skala; Wa- zen soll. Eine prophylaktische Maßnah-
terlow-Skala) me ist die tägliche Hautpflege, bei der
• pressure ulcer alle Bereiche gewaschen, abgespült und
sorgfaltig getrocknet und die Knochen-
Dekubitus, Pflege bei. Vorbeugung und vorsprünge vorsichtig eingecremt wer-
Behandlung eines Druckgeschwürs, das den. Wichtig ist bei der P. b. 0 . ein häufi-
meist am Steißbein, Ellbogen, Fersen, ger Lagewechsel, Trockenheit und Sau-
äußeren Knöcheln, Knieinnenseite, berkeit der Haut und ein guter Ernäh-
Hüfte, Schulterblatt und Ohren von im- rungszustand. Die P.b.D. zählt zu den
mobilen Patienten auftritt, insbesondere ..... pflegeinterventionen der -+ NIC. (s.a.
wenn diese dick oder alt sind oder unter Dekubitusprophylaxe)
Infektionen, Verletzungen oder einem pressure ulcer care
schlechten Ernährungszustand leiden.
Ein D. kann weitgehend verhindert wer-
den, wenn immobile Patienten minde- Dekubitusprophylaxe. (Vorbeugung gegen
stens 2-stündlich gelagert werden, die Druckulzera). -+ pflegeintervention der
Haut trocken gehalten wird und die po- _. NIC, die definiert wird als die Vorbeu-

Dekubitus, Pflege bei. Lagerung nach Lokalisation des Dekubitus.

Lokalts,ltion Richtige· Lagerung Verbotene Lagerung

Rechter Trochanter Rückenlage 90°-Seitenlage rechts


30°-Schräglage links

Linker trochanter Rückenlage 90°-Schräglage links


30°-Schräglage rechts

Kreuzbein 30°-Schräglage rechts Rückenlage


30°-Schräglage links

Ferse 30°-Schräglage rechts Rückenlage


30°-Schräglage links
Freilagern
Fersenschoner

Sitzbein Rückenlage Sitzen


30°-Schräglage rechts
30°-Schräglage links
222 De kub1tusprophylaxe .:

gung gegen Druckgeschwüre bei diesbe- der Zellteilung zurückgeführt werden


züglich gefahrderen Patienten. Allge- können; z.B. das Katzenschreisyndrom,
mein umfasst die D. das Erkennen von das durch das Fehlen eines Stückes von
Getahrdungen, das Ergreifen von geeig- Chromosom 5 verursacht wird.
neten Maßnahmen und das Oberprüfen • deletion syndrome
deren Wirksamkeit zur Vermeidung von
Druckgeschwüren. Dies beinhaltet Delirium. (Delir). 1. Zustand der Unruhe
hauptsächlich die Entlastung gefahrdeter bzw. des übermäßigen Enthusiasmus.
Körperstellen, da Druck die Hauptur a- 2. Akute, organische Psychose mit Be-
che für die Entstehung eines Dekubitus wusstseins- und Orientierungsstörungen,
ist. Zu den geeigneten Maßnahmen zäh- Unruhe, Angst- und Erregungszuständen,
len Mobilisation, Lagerung, Lagewech- -+Halluzinationen und Wahnvorstellun-
sel, Hautpflege und Durchblutungsförde- gen; dies ist auf Störungen der Hirnfunk-
rung. (-+ Norton-Skala; Braden·Skala; Wa- tionen infolge verschiedener Stoffwechsel-
terlow-Skala; Oekubitusstadlen) krankheiten zurückzuführen, einschließ-
• Pressure Ulcer Prevention; pres ure lich Ernährungsmangel und endokriner
ulcer prophylaxis Störungen durch postpartalen bzw. post-
operativen Stress, die Einnahme toxischer
~ubitusmdien. je nach Ausprägung Substanzen, wie z.B. verschiedene Gase,
wud ein -+ Oekubitus in folgende Sta- Metalle oder Drogen, einschließlich Alko-
dien eingeteilt (nach Bienstein et. al): I. hol sowie infolge körperlicher oder men-
Fortbestehende Hautrötung, 2. Ober- taler Schockzustände bzw. Überansiren-
flächlicher Epitheldefekt (Blasenbildung, gung. (s.a. Delirium tremens)
dabei ist die Lederhaut vital), 3. Nekrose [lat.: delirare, verrückt sein.]
bis ins subkutane Fettgewebe, 4. - Nek- • delirium
rose bis zum Muskel- oder Knochenge-
Delirium, chronisches. Form des Deliriums,
webe. Die vorübergehende Hautrötung
bei der der Patient Anzeichen einer Psy-
(erblassende Hyperämie) gehört somit
nicht zu Stadium I. (-+ Seilerkonzept) chose vorweist, jedoch afebril ist. Tritt
manchmal zusammen mit Erschöpfung,
• staging of pressure ulcera Unterernährung und Kräfteschwund auf.
Delegieren. -+ Pflegeintervention der [griech .: chronos, Zeit; lat.: delirare, phan-
_, NIC, die definiert wird als die Obertra- tasieren.]
gung von Verantwortung für die Durch- • chronic delirium
filhrung der Patientenpflege unter Beibe- Delirium, Pflege bei. -+ Pnegeintervention
haltung der Verantwortlichkeit für das der -+ NIC, die definiert wird als die Ge-
Ergebnis. währleistung einer sicheren und thera-
• Delegation peutischen Umgebung für Patienten mit
akuten Verwirrtheitszuständen.
deletär. Gesundheitsschädigend, zerstö- • Delirium Management
rend.
[griech.: deleterios, Zerstörer.] Delirium tremens. Akute, bisweilen tödli-
• deleterious che Psychose, die bei chronischen Alko-
Deletion. Verlust eines Chromosomen- holikern beim Alkoholentzug eintritt. An-
stücks, das sich von dem übrigen geneti- fängliche Symptome sind Appetitlosig-
schen Material getrennt hat. (.... Mutation) keit, Schlaflosigkeit und allgemeine Unru-
[lat.: delere, auslöschen, vernichten.] he. Im fortgeschrittenen Stadium treten
• deletion (del) Erregung, Desorientiertheit, Verwirrtheit,
lebhafte und oft beängstigende Halluzina-
Deletion-Syndrom. Verschiedene kongeni- tionen, akute Angstzustände, Illusionen
tale, autosomale Anomalien, die auf den und Wahnvorstellungen, heftiger Tremor
Verlust von genetischer Information bei an Füßen, Händen und Zunge, Fieber, Ta-
.; ·- DemyelimsJt onn :2 1

chykardie, Schwitzen, gastrointestinale tur, Verwirrtheit, Desorientiertheit, Stu-


Beschwerden und Thoraxschmerzen auf. por, Verlust früher kognitiv erworbener
• delirium tremens (DTs) und intellektueller Fähigkeiten und Funk-
tionen sowie Gedächtnisverlust, Beein-
Delta. Vierter Buchstabe des griechischen trächtigung der Urteilsfähigkeit und Im-
Alphabets (b., li).
..:O.I
• delta
pulskontrolle. Der Prozess kann über Mo-
nate oder auch über Jahre andauern. Bei-
spiele: Alzheimer-Krankheit, Creutzfeld-
-=..
deltaförmig. Dreieckig.
• deltoid Jakob-Krankheit, Parkinson-Syndrom,
aber auch bei Gefaßsklerosen, Traumen,
Delta-Rad. Gehwagen mit drei oder vier Psychosen, Intoxikationen und Schizo-
Rädern zur Unterstützung von Patienten phrenie.
mit leichten Gangstörungen. [lat.: de, von, ab, mens, Verstand.]
[griech.: delta, Buchstabe d] • dementia
Delta-Welle. 1. Auch als Deltarhythmus Demenz, epileptische. Verlust kognitiver
bezeichnet. Die langsamste der vier For- und intellektueller Funktionen bei unkou-
men von Hirnwellen, mit einer Frequenz trollierter Epilepsie. Symptome sind ver-
von 4 Hz und einer relativ hohen Span- langsamtes Sprechen und verringerte Auf-
nung. Delta-Wellen sind >>Tiefschlafwel- merksamkeitsspanne.
len«, die mit dem traumlosen Tiefschlaf [griech.: epilepsia, Anfall; lat.: de, von +
assoziiert sind. 2. Verzerrung des QRS- mens, Sinn, Geist.]
Komplexes eines Elektrokardiogramms • epileptic dementia
(EKGs), verursacht durch eine Präexzitati-
on. (s.a. Elektroenzephalogramm) Demenz. pflege bei. -+ Pflegeintervention
• delta wave der -+ NIC, die definiert wird als die Ge-
währleistung einer für Patienten mit
Demand-Herzschrittmad!er. (Abrufschrittma- chronischen Verwirrtheitstuständen an-
cher). Herzschrittmacher, mit dem das gepassten Umgebung.
Herz elektrisch stimuliert wird, wenn die • Dementia Management
herzeigenen Impulse unzureichend sind.
Der Schrittmacher erfasst die Intervalle Demineralisation. Verringerung der Kon-
zwischen den herzeigenen Schlägen und zentration von Mineralien und anorgani-
gibt in vorprogrammierten Zeitabständen schen Salzen im Gewebe, z.B. infolge von
elektrische Impulse ab. Krankheiten.
[lat.: demandere, beauftragen.] [lat.: de, von, ab+ minera, Mine.]
• demand pacemaker • demineralization
Demarbtion. (Abgrenzung). Prozess zur Demographie. Studium menschlicher Be-
Festlegung von Grenzen und Begrenzun- völkerungen, insbesondere in Bezug auf
gen, z.B. zwischen krankem und gesun- die Größe, Verteilung und Eigenschaften
dem Gewebe. der Mitglieder verschiedener Populations-
[lat.: de, von, ab, marcare, markieren.] gruppen.
• demarcation [griech.: demos, Leute, graphein, auf-
zeichnen.]
dement. Eine mentale Störung betreffend, • demography
bei der kognitive Funktionen beeinträch-
tigt sind. Demukens. Ölige Substanz zur Linderung
[lat.: de, von, ab, mens, Verstand.] gereizter Hautoberflächen.
• demented [lat.: demulcere, abschlagen.]
• demulcent
Demenz. (Dementia). Fortschreitende orga-
nische, mentale Störung mit chronischen Demyelinisation. (Entmarkung). Zerstörung
Veränderungen der Persönlichkeitsstruk- bzw. Entfernen der Myelinscheide eines
Nervs bzw. einer Nervenfaser, z.B. bei Kreislaufkollaps führen kann. Neben den
multipler Sklerose. normalen Symptomen werden kalte Extre-
[lat.: de, von, ab+ griech.: myelos, Mark.] mitäten, ein schwacher Puls sowie Atem-
• demyelination beschwerden beobachtet. Zusätzlich kön-
nen Blutungen, blaue Flecken, kleine rote
Dltiiatulhnmg. 1. Veränderung oder Zer- Punkte, die auf Blutungen in den Hautka-
störung der grundlegenden Natur bzw.
pillaren weisen, blutiges Erbrechen sowie
Struktur einer Substanz. 2. Methode, mit
Blut im Urin und Stuhl auftreten.
der Nahrungsmittel verändert und für
• dengue hemorrhagic fever shock syn-
den menschlichen Verzehr ungenießbar
drome (DHFS)
gemacht werden, jedoch noch für andere
Zwecke, z.B. als Lösungsmittel, verwendet ~Ausscheidung von Stick-
werden können. stoff aus der Lunge und Körpergeweben
[lat.: de, von, ab; natura, Natur] durch längeres Einatmen von reinem Sau-
• denaturation erstoff.
Dllldrlt. Verzweigter Fortsatz, der die Ver- • denitrogenation
längerung des Zellkörpers einer Nerven- Dlnlrlln. lllltrlld8s. Letzte, komplexe
zelle (Neurons) bildet und von Neuro- Phase in der Entwicklung des kognitiven
transmittern stimuliert werden kann. Denkens. Das abstrakte Denken ist durch
[griech.: dendron, Baum.] Anpassungsfähigkeit, Flexibilität sowie
•dendrite dem Gebrauch von Konzepten und Verall-
~ 1. Baumf<irmig, mit Veräste- gemeinerungen gekennzeichnet. Die Fä-
lungen, die sich in benachbarte Gewebe higkeit zur Problemlösung wird durch lo-
verzweigen 2. Einen Dendriten betref- gische Schlussfolgerungen aus einer Reihe
fend. von Beobachtungen begleitet, z.B. durch
.dendritic Formulieren von Hypothesen und ihre
Überprüfung.
lliMnilnmg. (Enervierung). Unterbrechung [lat.: abstrahere, zurückhalten]
einer Nervenimpulsbahn, z.B. durch einen • abstract thinking
chirurgischen Eingriff oder die Verabrei-
chung eines Medikamentes, das die Ner- D1n1r11n. den!idisches. (autistisches Denken).
venbahn blockiert. Das Ergebnis ist eine Phantastiegelenktes Denken, das weder
Impulsabnahme bzw. vollständige Unter- von Logik, dem persönlichen Erfahrungs-
brechung der Impulsübertragung über schatz oder der Realität modifiziert wird;
die betreffende Bahn. schizophrene Denkform.
[lat.: de, von, ab+ nervus, Nerv.] [lat.: de, von, ab+ res, Ding.]
• denervation • dereistic thought
Dlftllll Rüer. Akute arbovirale Infekti- Dlakelt. l11111blnllrtel. Phase in der Ent-
onskrankheit, die in tropischen und sub- wicklung des kognitiven Denkprozesses
tropischen Regionen vorkommt und von eines Kindes. Während dieser Phase ba-
Aedes-Stechmücken auf den Menschen siert das Denken nur auf Wahrgenomme-
übertragen wird. Infektionssymptome nem und Erlebtem. Das Kind kann noch
sind Fieber, Hautausschlag und heftige nicht über das Beobachtete hinaus verall-
Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen. gemeinern oder ableiten.
Das Dengue-Fieber hat eine gute Pro- • syncretic thinking
gnose, obwohl die Genesung mehrere Wo- Dlakelt. ......._ Phase der kognitiven
chen dauern kann.
Entwicklung eines Kindes. Während die-
• dengue fever ser Phase wird das kinclliche Denken zu-
~FieiMr. Komplika- nehmend logisch und zusammenhän-
tion des --> Dengue-Fiebers. Der Patient Iei- gend; das Kind kann Klassifizierungen
det unter einem Schock, der zu einem vornehmen, Gedanken und Fakten sortie-
· ·· Denver-Kiassif1kat1on 225

ren und ordnen, ist aber noch unfahig, Dentikel. Kalzifizierter Körper in der Pul-
Verallgemeinerungen oder Abstraktionen pakammer eines Zahnes.
vorzunehmen. • denticle
• concrete thinking Dentin. (Zahnbein). Wichtigstes Zahnmate-
rial, das die Zahnpulpa umgibt und von
Denkprozess, veränderter. Anerkannte Schmelz und Zahnzement umgeben ist.
-+ NANDA-Pilegediagnose, die den Zu- Dentin ist härter und dichter als Knochen
stand eines Patienten beschreibt, bei und besteht aus einem festen organischen,
dem kognitive Abläufe und Wahrneh- mit Kalksalzen infiltrierten Substrat.
mungen gestört sind. Kennzeichnende [lat.: dens, Zahn.]
Merkmale sind eine ungenaue Interpre- • dentin
tation der Umwelt, kognitive Störungen
(beeinträchtigte Fähigkeit, Gedanken Dentition. (Dentifikation; Zahnung). 1. Ent-
nachzuvollziehen, Probleme zu lösen, ra- wicklung und Erscheinen von Zähnen.
tional zu denken, abstrakt oder begriff- 2. Anordnung, Zahl und Art der Zähne in
lich zu denken), Ablenkbarkeit, Gedächt- einer Zahnreihe. 3. Besonders geformte
nisprobleme, Ich-Bezogenheit und er- und angeordnete Zähne eines Indivi-
höhte oder verminderte Wachsamkeit. duums oder einer Spezies.
• thought proce es, altered [lat.: dentire, zahnen.]
• dentition
Dennls-Sonde. Dreilumige, 250 cm lange Dentitionszyste. Eine von drei Arten von
Dünndarmsonde (Duodenalsonde), die Follikelzysten, die aus einem mit Epithel-
zur Entlastung und zur inneren Schie- gewebe ausgekleideten Sack besteht, der
nung des Darms unter operativen Bedin- mit Flüssigkeit oder viskösem Material
gungen vom Arzt eingeführt wird. Die gefüllt ist und die Krone eines noch nicht
drei Lumina werden zur Blockung des zum Vorschein gekommenen Zahnes um-
Ballons, zur Aspiration von Mageninhalt gibt.
und zur Spülung benötigt. Die korrekte • dentigerous cyst
Lage der Sonde sollte einmal pro Schicht dentofazial. Bezeichnung für die Mund-
mittels Spülung und gleichzeitiger Aus- oder Kieferstruktur.
kultation mit dem Stethoskop überprüft
• dentofacial
werden. Menge, Farbe und Beschaffen-
heit des aufgefangenen Sekretes müssen Denudation. (Freimachen). 1. Der Vorgang
bilanziert und dokumentiert werden. des Entkleidens. 2. Verlust einer Außen-
• dennis probe schicht, z.B. des Epithelialgewebes.
[lat. : denudare, entblößen.]
Dens. 1. Zahn bzw. zahnförmige Struktur • denudation
oder Fortsatz. 2. Konusförmiger, zahn- Denver-Kiassifikation. System der Kenn-
ähnlicher (odontoider) Achsenfortsatz zeichnung und Klassifikation menschli-
bzw. Bezeichnung für den zweiten Hals- cher Chromosomen, beruhend auf den
wirbel. Kriterien, die auf Konferenzen der Zyto-
[lat.: dens, Zahn] genetik in Denver (1960), London (1963)
• dens und Chicago (1966) festgelegt wurden.
Das System basiert auf der Chromoso-
dental. Die Zähne betreffend. mengröße und der Position des Zentro-
[lat.: dens, Zahn.] mers während der mitotischen Meta-
• dental phase. Die Chromosomen werden in sie-
ben, mit den BuchstabenAbis G bezeich-
Dentalgie. Zahnschmerzen. nete Hauptgruppen unterteilt, die abstei-
[lat.: dens, Zahn, griech.: algos, Schmerz.] gende Chromosomenlängen reflektieren.
• dentalgia • Denver classification
.,..,...._ (Deo; Desodorant). Substanz, die ~Reduktion eines Membran-
bestimmte Gerüche verhindert bzw. über- potenzials zu einem weniger negativen
deckt. Ein Deodorant für die Achseln ent- Wert.
hält ein Antiperspiranz, wie z.B. Alumini- • depolarization
umchlorid, das die Schweißkanäle mit
Hydroxidgel blockiert. Intimsprays (vagi- Depot. (Ablagerung). 1. Körperbereich, in
nale Deosprays) enthalten emolliente Fett- dem Arzneimittel oder andere Substan-
ester, Duftstoffe sowie antimikrobielle zen, wie z.B. Fette, gelagert werden und
Bestandteile. Die Verwendung dieser von dort verteilt werden. 2. Injiziertes
Sprays kann allergische Reaktionen auslö- oder implantiertes Arzneimittel, das lang-
sen. Raum- und Atemdeodoranzien ent- sam im Blutkreislauf aufgenommen wird,
halten verschiedene Duftstoffe, wie z.B. z.B. Insulin.
Minze und Thymian. D.s sind als Roll- ifranz.: depot, Speicher.]
stifte, Sprays, Puder oder Seifen erhältlich. •depot
[lat.: de, von, ab+ odor, Geruch.]
.deodorant Depot.fluulln. Form des Insulines, welches
sich durch eine Verzögerung der Wir-
Oepersendslliolt. Entfremdung von der kungsdauer von 10 bis 24 Stunden aus-
eigenen Person (vom Ich-Erlebnis); häufig zeichnet.
infolge von Angstzuständen oder Überan-
strengung. DlpriSSioll. 1. Vertiefung, Mulde oder
[lat.: de, von, ab + persona, Maske.] Graben; Verschiebung nach unten bzw.
• depersonalization nach innen. 2. Herabsetzung lebenswich-
tiger Funktionen. 3. Stimmungsschwan-
Depiglnetdlenmg. Fehlen bzw. Verlust der kungen mit Gefühlen der Traurigkeit, Ver-
normalen Hautpigmentierung; kann kon- zweiflung und Mutlosigkeit, die im direk-
genital bedingt sein, wie z.B. bei .... Albinis- ten Verhältnis zu einem persönlichen Ver-
mus, oder infolge einer Krankheit, wie z.B. lust oder einer Tragödie stehen. 4. Abnor-
.... Psoriasis, auftreten. mer emotionaler Zustand mit unangemes-
[griech.: a, keine; chroma, Farbe] senen und realitätsfernen Gefühlen der
Traurigkeit, Melancholie, Antriebslosig-
• achromia
keit, Leere, geringem Selbstwertgefühl
und Hoffnungslosigkeit.
Dlpllaliolt. (Enthaarung). Entfernung oder [lat.: deprimere, herunterdrücken.]
Ausreißen von Körperhaaren. Eine vor-
• depression
übergehende Enthaarung wird mecha-
nisch oder chemisch, dauerhafte Enthaa- IJilpf'l:ßlln, agllillU. Form der endogenen
rung wird mit Hilfe einer Elektrolyse Depression mit schweren Angstzustän-
durchgeführt. Bei der Elektrolyse werden den, die von steter körperlicher Unruhe
die Haarfollikel zerstört. und häufig auch von körperlichen Be-
[lat.: de, von, ab+ pilum, Haar.] schwerden begleitet wird.
• depilation • agitated depression
DII!IMiantlllltlldlll. Methoden zur Ent- Dlpr1al1n. Ulllditlrche. Syndrom bei
fernung unerwünschter Körperhaare, z.B. Kleinkindern, das normalerweise in Ver-
durch Ausreißen, durch Anwendung von bindung mit einer plötzlichen Trennung
chemischen Mitteln, Elektrolyse oder Auf- von der Mutter steht. Zu den Symptomen
tragen von geschmolzenem Wachs. gehören Ängstlichkeit, Zurückgezogen-
• depilatory techniques heit, ständiges Weinen, Nahrungsverwei-
gerung, Schlafstörungen und möglicher-
weise eine Regungslosigkeit (Stupor), die
die körperliche, soziale und intellektuelle
Entwicklung des Kindes ernsthaft beein- durch eine Stimulation des Karotissinus
trächtigen kann. ausgelöst werden.
• anaclitic depression [lat.: deprimere, herunterdrücken, reflec-
tere, zurückbeugen.]
Depressioe, fHktlft. ---+ Reaktion, depressi- • depressor reflex
ve.
• reactive Depression dlprfmilrt. (depressiv). 1. Einen Körperteil •
betreffend, der unter die Oberfläche um- ...
...,..._.. Arzneimittel, das die Funkti- liegender Teile gedrückt wurde, z.B. bei ei-
on oder Aktivität eines Körpersystems nem Knochenbruch. 2. Die Hemmung ei-
herabsetzt, z.B. Depressiva für die Herz- ner Körperfunktion betreffend, z.B. ver-
muskeln, das Zentralnervensystem oder ringerte Urinabgabe bei Dehydration.
das Atemsystem. 3. Einen emotionalen Zustand betreffend,
[lat.: deprimere, herabdrücken] der mit Niedergeschlagenheit, Antriebslo-
• depressant sigkeit, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosig-
keit und Konzentrationsschwäche einher-
~ . . Zlrltnllllm...... geht.
Substanzen, die die Funktion des ZNS [lat.: deprimere, herabdrücken]
vermindern bzw. herabsetzen, wie z.B. Al- •depressed
kohol, Tranquilizer, Barbiturate und Hyp-
notika. Diese Substanzen dämpfen erreg- Deprivldon. Entbehrung oder Mangel.
bares Gewebe des ZNS, indem die Neu- [lat.: deprivare, berauben.]
ronmembranen stabilisiert, die von Ner- • deprivation
venimpulsen freigesetzten Transmitter-
substanzen verringert und postsynapti- ~. (Psychischer ---+ Hospi-
sche Reaktionen sowie Ionenbewegungen talismus). Symptome, die durch die man-
unterdrückt werden. Die Depressiva erhö- gelnde psychische Betreuung von Heim-
hen die Anfallschwelle und können nach kindern oder den Entzug der Selbststän-
einer relativ kurzen Zeit zu körperlicher digkeit von Altenheimbewohnern bedingt
Abhängigkeit führen. Ein plötzlicher Ent- sind, z.B. Passivität, Apathie, Depression,
zug länger eingenommener, hochdosier- Regression.
ter ZNS-Depressiva kann tödliche Folgen • deprivation syndrome
haben.
• central nervaus system depressant D4ltivat. (Abkömmling). Aus einer anderen
Substanz oder einem anderen Objekt er-
Dlpr....... •III!IIIIIIS. Arzneimittel bzw. zeugte Strukturen, wie z.B. Organe und
Substanz mit sedierender Wirkung auf Gewebe, die Derivate primordialer Keim-
das Gehirn; reduziert die zerebrale Aktivi- zellen sind.
tät und Wachsamkeit und kann sogar in [lat.: derivare, abwenden.]
manchen Fällen zur Bewusstlosigkeit füh- •derivative
ren.
[lat.: cerebrum, deprimere, niederdrü- ~rulon. (Hautabschürfung). Entfer-
cken] nung oberflächlicher Hautvernarbungen
• cerebral depressant mit Hilfe von Drahtbürsten oder Sandpa-
pier, z.B. bei Akne vulgaris, Windpocken.
...,.....". Substanz, die die Aktivität von Zur Kühlung der Haut wird ein Kühlspray
Nerven und Muskeln herabsetzt. verwendet.
[lat.: deprimere, herunterdrücken.] [lat.: abrado, abkratzen]
•depressor • dermabrasion
llpNsslmtlu. Reflexartige Gefäßerwei- ....... Die Haut betreffend.
terung (Vasodilatation) bzw. Abfall des ar- [griech.: derma, Haut.]
teriellen Blutdrucks (Hypotonie) die •dermal
Dtrm11it (Hautentzündung). Entzündlicher illlnlsllfl8 Spezielle Form eines
Zustand der Haut, der von verschiedenen fibrösen Hauttumors.
Hautausschlägen begleitet ist, die im Zu- [griech.: derma, Haut; lat.: fibra, Faser;
sammenhang mit bestimmten Allergen, griech.: sarx, Fleisch, oma, Tumor.]
bestimmten Krankheiten oder Infektio- • dermatofibrosarcoma
nen stehen.
[griech.: derma, Haut+ itis, Entzündung.] ::IJpllen. (Hautleisten). Hautleisten
• dermatitis auf Fingern, Zehen, den Handinnenflä-
chen sowie den Fußsohlen. Die Muster
W. Zellvermittelte Ent- werden zur Identifizierung eingesetzt und
zündungsreaktion der Haut, nachdem ein haben aufgrund der Verknüpfungen be-
Körperbereich Kontakt mit einem --+Aller- stimmter Muster mit verschiedenen Chro-
gen hatte, auf das der Patient überemp- mosomenanomalien auch einen gewissen
findlich reagiert. diagnostischen Wert.
[griech.: derma, Haut; itis, Entzündung] [griech.: derma, Haut + glyphe, Einker-
• allergic dermatitis bung.]
--+Ritter- dermatoglyphics
Krankheit.
Dermatologe. (Hautarzt). Ein auf die Be-
staphylococcal scalded skin syndrome
handlung von Hautkrankheiten speziali-
(SSSS)
sierter Arzt.
Dlmtltit formfs. (Duhring-Krankheit). dermatologist
Von starkem Juckreiz begleitete chroni-
sche Hautkrankheit mit symmetrisch an- ogfe. Wissenschaftliche Erfor-
geordneten Gruppen roter papulovesi- schung der Haut, einschließlich ihrer ana-
kulärer, vesikulärer, bullöser oder urtika- tomischen, physiologischen und patholo-
rieller Läsionen. gischen Eigenschaften, und Lehre von der
dermatitis herpetiformis Diagnose und Behandlung von Haut-
krankheiten.
Dlnnltlt ;llkllls. Weit verbreitete, [griech.: derma, Haut + Iogos, Wissen-
chronisch entzündliche Hautkrankheit, schaft.]
gekennzeichnet durch trockene oder dermatology
feucht-fettige Hautschuppen mit gelber
Kruste. Kommt vor allem vor an Kopf, Au- Dermatom. !. Hauttumor. 2. Bereich mit
genlidern, Gesicht, äußerem Ohr, Achseln, abnorm verdickter Haut. 3. Mesodermale
Brust, Lende und in den Glutealfalten. Im Schicht in der frühen Entwicklung des
akuten Stadium kann die Haut an diesen Embryos, aus der die dermalen Haut-
Stellen nässen, es kommt zu Infektionen schichten entstehen. 4. Zum Schneiden
mit anschließender Furunkelbildung. Bei dünner Hautlappen vewendetes chirurgi-
manchen Menschen tritt die D. s. im Zu- sches Instrument. 5. Bereich auf der Kör-
sammenhang mit Diabetes mellitus, Stö- peroberfläche, der von afferenten Fasern
rungen der Nährstoffaufnahme, Epilepsie der Rückenmarkswurzeln innerviert wird.

,j.,...
oder bei allergischen Reaktionen auf Gold •dermatoma
oder Arsen auf.
• seborrheic dermatitis Oberflächliche Pilzinfek-
tion der Haut, die insbesondere auf feuch-
Dfrmltofi rom. Schmerzloser, runder, fes- ten und geschützten Hautpartien zu fin-
ter, hautfarbener bis tiefbrauner Hauttu- den ist, wie z.B. der Leistengegend oder
mor, der häufig an den Extremitäten auf- den Füßen; wird durch Dermatophyten
tritt. verursacht.
[griech.: derma, Haut + lat.: fibra, Faser, [griech.: derma, Haut + mykes, Pilz, osis,
oma, Tumor.] Beschwerde.]
• dermatofibroma dermatomycosis
~ Bindegewebekrankheit Besteht aus Papillar- und Geflechtschich-
mit juckender oder ekzematöser Entzün- ten und enthält Blut- und Lymphgefäße,
dung der Haut, Schmerzhaftigkeit der Nerven und Nervenenden, Drüsen und
Haut sowie Muskelschwäche. Das Muskel- HaarfollikeL
gewebe wird zerstört und der Muskel- •dermis
schwund kann so dramatisch sein, dass
der Patient nicht mehr laufen bzw. ein-
.,._gnllpltlsmus (Hautschrift). Hautkrank- ...
heit, verursacht durch Nachzeichnen der -.:.
fachste Aufgaben ausführen kann.
Hautlinien mit einem Fingernagel bzw. ei-
[griech.: derma, Haut + mys, Muskel, itis,
nem stumpfen Gegenstand.
Entzündung.]
[griech.: derma, Haut + graphein, auf-
• dermatomyositis
zeichnen.]
~ Hautleiden, Hauterkran- • dermatographia
kung.
Dlrmold.Hautzyste oder ---. Dermoidzyste.
• dermatopathy [griech.: derma, Haut + eidos, Form.]
IJtmlltopiiJt (Hautpilz). Pilzart, die parasi- •dermoid
täre Pilzkrankheiten beim Menschen ver-
ursacht.
clet'ntoN. dennltofd. Die Haut betreffend.
•dermoid
• dermatophyte
~ Sammelbezeichnung für
Dlimiokb:'* Tumor aus embryonalem
Gewebe mit fibröser Wand, der mit Epi-
oberflächliche Pilzinfektionen der Haut,
thelgewebe ausgekleidet ist. Dermaidzys-
die durch Microsporum, Epidermophyton
ten enthalten Hohlräume, in denen sich
oder Trichophyton- Dermatophytenarten
Fett, Haare, Zähne, Knochenteile und
verursacht werden. Am Rumpf und an
Knorpelmaterial befinden können.
den oberen Extremitäten bilden sich run-
• dermoid cyst
de bzw. ovale, schuppige Flecken mit
leicht erhöhten Begrenzungen und klaren ~ienl Individuell angepasste
Zentren (umgangssprachlich auch als Orthese zur Stabilisierung des Kniege-
>>Flechte<< bezeichnet). An den Füßen tre- lenks. Besteht aus einer Schiene mit einem
ten kleine Bläschen auf, die aufplatzen, einfachen Scharnier auf der einen Seite
jucken und Schuppen bilden und häufig und einer rotierenden Wählscheibe auf
sekundäre bakterielle Infektionen nach der entgegengesetzten Seite.
sich ziehen. Diese Fußinfektionen werden •derotation brace
auch als »Fußpilz« bezeichnet.
[griech.: derma, Haut + phyton, Pflanze,
DeslmiiiiR Unterklasse von Enzymen,
die die Hydrolyse von NH 2 -Bindungen in
osis, Beschwerde.]
Aminoverbindungen katalysieren. Die En-
• dermatophytosis zyme werden nach ihren jeweiligen Sub-
IJermatase. (Hauterkrankung). Sammelbe- straten benannt, z.B. Adenosindeaminase,
zeichnung für Hautkrankheiten, insbe- Guanindeaminase oder Guanosindeami-
sondere für entzündliche Hautkrankhei- nase.
ten. [lat.: de, weg, amine, Ammoniak; franz.:
[griech.: derma, Haut+ osis, Beschwerde.] diastase, Enzym.]
• dermatosis .deaminase
DermlblsUemse. Hautkrankheit mit fibrö- Dtllminilfiiiii,.Abspaltung des NHz-Radi-
ser Hautverdickung. (---.Varizen) kals von einer Aminoverbindung.
[griech.: derma, Haut + sklerosis, Verhär- • deamination
tung.]
• dermatosclerosis
Desault-v..INmd. Verband zur Ruhigstel-
lung des Schultergelenks und Oberarms
hrmis. (Lederhaut; Korium). Hautschicht di- mit einem Schlauchverband oder - selte-
rekt unterhalb der Oberhaut (Epidermis). ner - mit elastischen Binden. Der Ober-
~-'', Desault·Verband .:

thogene Organismen abgetötet bzw. in ei-


nen statischen Zustand gebracht werden.
• disinfection
Desinfektionsmittel. Flüssiges chemisches
Mittel, das zur Abtölung vieler bzw. aller
pathogenen Mikroorganismen auf Gegen-
stände aufgetragen wird. (s.a. Bakteriosta-
tika)
• disinfectant
Desinfestation. (Entwesung). Beseitigung ei-
nes Seuchenrisikos, das durch Würmer,
Parasiten, Nager, Läuse oder andere
Schädlinge übertragen werden kann.
[lat.: dis, auseinander, infestare, verseu-
chen.]
Desault-Verband. • disinfestation
desinfizieren. (keimfrei machen). Viele bzw.
arm wird dabei rechtwinklig abgewinkelt alle pathogenen Mikroorganismen mit
vor dem Körper anliegend fixiert. Ausnahme von Bakteriensporen abtöten.
• Desault's bandage [lat.: dis, auseinander, inficere, infizieren.]
descendens. Absteigend. • disinfect
• descendens Desmoid. Fibröser, fester, gummiartiger
desensibilisieren. 1. Für verschiedene An- Tumor, der Kopf, Nacken, Oberarm, Ab-
tigene unempfindlich machen. 2. Eine domen oder die unteren Extremitäten be-
emotional gestörte Person mit Hilfe von fallen kann.
Gesprächstherapie von Phobien und Neu- [griech.: desmos, Band, eidos, Form.]
rosen befreien. 3. Die Schmerzempfind- • desmoid tumor
lichkeit von Dentin auf reizende Substan- Desmosom. (Haftplatte). Kleiner Rundkör-
zen und Temperaturwechsel reduzieren. per in der interzellulären Brücke, an der
[lat.: de, von, ab + sentire, fühlen.] bestimmte Epithelzellen, insbesondere
• desensitize das Schichtepithel der Epidermis befestigt
Desensibilisierung, systemische. Bestimmte sind.
Technik in der Verhaltenstherapie, mit [griech.: desmos, Band, soma, Körper.]
der mit Phobien verbundene Ängste be- • desmosome
handelt werden. Dabei bildet der Patient
Desorientiertheit. Zustand der geistigen
eine Hierarchie der Angst auslösenden
Verwirrung mit typischen Wahrneh-
Faktoren, die ihm dann solange präsen-
mungsstörungen in Bezug auf Raum, Zeit
tiert werden, bis sie keine Angst mehr
oder Identität. Zu den Ursachen zählen
auslösen.
Exsikkose, Demenz, Hirnerkrankungen
• systemic desensitization
u.a.
Designerdrogen. Synthetisch hergestellte [lat.: dis, auseinander + orienter, herrüh-
organische Verbindungen mit berau- ren von.]
schender bzw. betäubender Wirkung. • disorientation
[lat.: de, von, ab+ signare, markieren.]
• designer drugs
Desoxydltion. (Sauerstoffentzug). Entnahme
von Sauerstoff aus einer chemischen Ver-
Desinfektion. (Entseuchung/Entkeimung). Be- bindung.
zeichnung für den Vorgang, bei dem pa- • deoxygenation
~ (IJOQ. Mineralokorti- .......... (2tt). Stabiles Isotop des Wasser-
koidhormon (Vorstufe des ---+Aldosteron),
das bei der Substitutionstherapie, bei
kongenitaler Nebennierenhyperplasie so-
stoffatoms .
• deuterium em
wie bei chronischer Nebennierenrinden- Otutsdatr .......... flr ...........
insuffizienz zur Verhinderung eines über- LV. (DBfK). Interessenvertretung für profes-
mäßigen Salzverlusts (z.B. Natrium, sionell Pflegende. Bis 1993 lautete die ur- •
Chlor) angewendet wird. sprüngliche Bezeichnung >>Deutscher Be- -.:.
• desoxicorticosterone acetate rufsverband für Krankenpflege e.V.<<. Der
Verein entstand aus der 1903 von --+ Agnes
~(DNSIDJW. Großes, Karll gegründeten >>Berufsorganisation für
doppelsträngiges, als Helix angeordnetes Krankenpflegerinnen Deutschlands<<. (s.a.
Nukleinsäuremolekül, das sich in den Berufsverbände)
Chromosomen von Zellkernen befindet • German Association for Nursing Pro-
und die genetischen Informationen ent- fessionals
hält. Die Kodierung der genetischen In-
formation richtet sich nach der Reihenfol- hultdler llldungsnl filr Pßegelllrufe.
ge der Nukleotiden im DNA-Molekül. (DBR). 1993 gegründet als gemeinsames Fo-
• deoxyribonucleic acid (DNA) rum für Bildungsfragen aus den Bereichen
Kranken-, Kinderkranken- und Altenpfle-
hr«d+atloll. Prozess des Verlernens so- ge. Das Gremium besteht aus jeweils 8
zialer Fähigkeiten durch gesellschaftliche Vertretern der --+ ADS und des DBfK sowie
Isolation, z. B. bei älteren Menschen. 1 Vertreter des Bundesausschusses für
• desocialization Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe.
• German Educational Council for Nur-
DIIJIIIIftllllion. Normale Abschuppung der sing Professionals
obersten Hornhautschicht.
[lat.: desquamare, abschuppen.] Dlutlclle5 IMtiM filr lllllldlzinlsc: Dollu-
• desquamation ......_. IIRIIInl'annltien. (DIMDI (deutsche
Medline)). 1969 unter der Regie des Bundes-
DlstilliltNn. Verdampfen einer Flüssigkeit ministeriums für Gesundheit gegründetes
und nachfolgende Kondensierung durch Informationszentrum. Heute stellt das
Abkühlen. DIMDI unter der Internetadresse
[lat.: distillare, heruntertropfen.] www.dimdi.de über 50 Datenbanken zur
• distillation Online-Recherche zur Verfügung.
• German Institute for Medical Docu-
DnaMus. (Prolaps). Vorfall bzw. Senkung. mentation and Information
(---+ Prolaps)
•descensus Deutsdills Iotes lfNu. (DRK). 1921 mit Sitz
in Bonn gegründete Gesellschaft mit ver-
~ 1. Reinigungsmittel, z.B Seifen, schiedenen Landesverbänden, die Mit-
2. Befeuchtungsmittel zur Entfernung von glied des Internationalen Roten Kreuzes
Atemwegssekretionen von den Lungen- (IRK) ist. Ursprünglich wurde sie als
wänden. Hilfsgesellschaft für Kriegsopfer gegrün-
[/at.: detergere, reinigen.] det, heute erfüllt sie vielfältige Aufgaben
• detergent im Bereich des Gesundheitswesens, wie
z.B. Rettungsdienst und Krankentrans-
DltwibdM. (Entgiftung). Eine giftige Sub- port, Suchdienst nach verschollenen Per-
stanz ungiftig machen oder die Wirkung sonen, Krankenpflege, Schulung der Be-
von Gift neutralisieren. (s.a. Toxizität; Anti- völkerung in erster Hilfe und Organisati-
dot) on des Blutspendewesens. Darüber hinaus
[lat.: de, von, ab; griech.: toxicon, Gift.] wirkt das DRK bei internationalen Hilfs-
• detoxification einsätzen (z.B. Katastrophenschutz) mit.
(s.a. Internationales Komitee vom Roten ........._ (Traubenzucker; Glukose). ..... Glu-
Kreuz) kose, die in Form verschiedener, intrave-
• German Red Cross nös anwendbarer Lösungen erhältlich ist;
wird zum Ausgleich eines kalorischen De-
~ (Gefäßausschluss). Blutent-
fizits, bei Hypoglykämie sowie bei Flüs-
zug aus einem Körperteil bzw. Unterbre-
sigkeitsmangel verabreicht.
chung des Blutflusses zu dem Körperteil.
[lat.: dexter, rechts.]
[lat.: de, von, ab, vasculum, kleines Ge-
fäß.] •dextrose
• devascularization Dllllllalior"r. (Verlangsamung). Verringerung
lewiiRL (Abweichung). Verhaltensweisen, der Geschwindigkeit eines Gegenstands
die von den allgemein anerkannten Nor- oder einer Reaktion (z.B. Abnahme der
men einer Gemeinschaft oder Kultur ab- Pulsfrequenz nach Belastung bis zur Ru-
weichen. - adj. deviant. hefrequenz). (s.a. Akzeleration)
[lat.: deviare, abwenden.] [lat.: de, weg + accelerare, beschleunigen.]
.deviance • deceleration
cfnitalishru. Gewebe mit verringerter ~ (Dezerebrierung). Entfernen
Sauerstoff- und Blutmenge versorgen, ab- des Gehirns bzw. Abtrennung des Hirn-
töten, z.B. der Nerv eines Zahns. stammes; führt zur Eliminierung der Ge-
• devitalize hirnfunktionen. (--> apallisches Syndrom)
clublr. Rechts, rechte Seite. [lat.: de, von, cerebrum, Gehirn.]
[lat.: dexter, rechts.] • decerebration
•dexter ~ (Enthirnungsstarre).
Datn:niiSUftl Lösungen, die Polysaccha- Körperhaltung eines komatösen Patien-
ride, Wasser und Elektrolyte enthalten. ten, dessen Arme überstreckt und nach
Dextranlösungen werden bei Hypovolä- innen gedreht und dessen Füße nach vorn
mie infolge von Blutungen, Dehydration gestreckt sind; ist häufig bei Patienten mit
und anderen Ursachen als Plasmaexpan- traumatischer Einklemmung des Hirn-
der eingesetzt. stammes zu finden.
• dextran preparation [lat.: de, weg+ cerebrum, Gehirn, ponere,
platzieren.]
Deddn, Glukosepolymer, der bei der Hy- • decerebrate posture
drolyse von Stärke gebildet wird; farb-
und geschmacklose, gummiartige Sub- Dllillll. Maßeinheit für den Schalldruck.
stanz, die wasserlöslich ist. Dextrin ent- Ein Dezibel ist ein Zehntel von 1 bei (B).
steht als Zwischenprodukt bei der Um- Basierend auf einem Schall-Druck-Refe-
wandlung von Stärke in Monosaccharide, renzniveau von 20 Mikropascal wird eine
wie z.B. Glukose. Schallsteigerung von 1 B als 10-fache Stei-
•dextrin gerung der Lautstärke empfunden.
Dtldrobrdle. Fehlstellung des Herzen in [lat.: decimus, ein Zehntel, bei, Alexander
der rechten Thoraxhälfte, entweder als G. Bell, kanadischer Erfinder, 1847-1922.]
Folge einer krankhaften Verlagerung oder •decibel (dB)
aufgrund eines Geburtsfehlers.
DtzlduL (Schwangerschaftendometrium). Epi-
• dextrocardia
thelgewebe des Gebärmutterendometri-
DtxaO!IIttMrpllaa. Hustenstillendes Mit- ums. Die Dezidua umhüllt das befruchtete
tel (Antitussivum) auf der Grundlage von Ei während der Befruchtungsperiode und
Morphium, jedoch ohne narkotische Wir- wird entweder im Wochenbett bzw. wäh-
kungen; wird zur Unterdrückung unpro- rend der Monatsblutung ausgeschieden.
duktiver Hustenanfälle verschrieben. [lat.: decidere, abfallen.]
• dextromethorphan hydrobromide •decidua
~. Gutartiger oder bösartiger Tu- Einnahme von Glukokortikoiden erwor-
mor des Endometriumgewebes. Ein D. ben werden, wie z.B. beim Cushing-Syn-
kann sich nach einer Schwangerschaft drom. Die verschiedenen Diabetesformen
entwickeln und mit Hilfe eines --> Papani- werden in verschiedene Kategorien einge-
colacu-Abstrichs erkannt werden. teilt. Typ I betrifft Patienten, die --> Insulin
•deciduoma benötigen, um eine Ketoazidose zu ver-
hindern. Diese Kategorie wird auch als in- •
Dtzlgtamm. Metrisches Gewichtsmaß, das sulinpflichtiger Diabetes mellitus (IDDM ...
100 Milligramm bzw. 1/10 Gramm ent- = insulin-dependent diabetes mellitus)
spricht. bezeichnet. Bei Patienten mit Typ II bzw.
•decigram nicht insulinpflichtigem Diabetes mellitus
Dezllltv. Metrisches Hohlmaß, das 100 (NIDDM = noninsulin-dependent dia-
Millilitern bzw. 1/10 Liter entspricht. betes mellitus) tritt die Krankheit im Er-
•deciliter wachsenenalter bzw. erst im höheren Le-
bensalter auf. Diese Form des D. m. ist
Diüetes. Störung der Diurese mit über- Ketoazidose-resistent und stabil. Frauen
mäßiger Urinausscheidung, die durch ei- mit einem Schwangerschaftsdiabetes
nen Mangel des antidiuretischen Hor- entwickeln während der Schwangerschaft
mons (ADH) verursacht wird, z.B. bei eine Glukosetoleranz. Der sekundäre Dia-
--> Diabetes insipidus, oder durch Polyurie betes tritt in Verbindung mit Erkrankun-
infolge einer Hyperglykämie, wie bei gen der Bauchspeicheldrüse sowie mit
--> Diabetes mellitus. - adj. diabetisch. hormonellen Veränderungen, mit uner-
[griech.: diabainein, hindurchgehen.] wünschten Arzneimittelreaktionen bzw.
•diabetes bei genetischen oder anderen Anomalien
Dilllttlt: lmlpldus. (Wasserharnruhr). Durch auf. Eine weitere Untergruppe, die Grup-
Verletzung des Neurohypophysensystems pe mit verminderter Glukosetoleranz, be-
verursachte Stoffwechselkrankheit. Typi- trifft Personen mit abnormen Blutgluko-
sche Symptome sind übermäßige Urin- sekonzentrationen, die jedoch noch im
ausscheidung mit niedrigem spezifischen Normalbereich liegen und nicht als dia-
Gewicht und starker Durst aufgrund der betisch relevant eingestuft werden. Bei al-
mangelnden Produktion bzw. Sekretion len Formen des Diabetes mellitus muss
des -->Adiuretins (ADH) oder der Unfahig- eine --> Diabeteskost eingehalten werden,
keit der Nierentubuli, auf ADH zu reagie- Insulin wird in Abhängigkeit vom Diabe-
ren. In seltenen Fällen werden die Sym- testyp oral oder subkutan zugeführt. Fak-
ptome durch übermäßige Wasseraufnah- toren, die zum Entstehen einer Zucker-
me verursacht. Die Störung kann erwor- krankheit beitragen sind genetische An-
ben, familiär bedingt, idiopathisch, neu- lagen, übergewicht, ein inaktiver Lebens-
rogen bzw. nephrogen sein. stil, fetthaltige, ballaststoffarme Ernäh-
•diabetes insipidus rung, Bluthochdruck sowie der Alte-
rungsprozess.
DilliltiS IMIIItus. (Zuckerkrankheit). Störung •diabetes mellitus (DM)
des Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoff-
wechsels, die in den meisten Fällen durch Dillbetts mallllul, lnsullnplllddig. ---+ Dia-
mangelnde bzw. fehlende Insulinsekretion betes mellitus Typ I; aufgrund eines abso-
durch die Beta-Zellen der Bauchspeichel- luten Insulinmangels können keine Koh-
drüse (Pankreas) oder durch defekte Insu- lenhydrate abgebaut werden. Diese Form
linrezeptoren hervorgerufen wird. Da- der Krankheit tritt vor allem bei Kindern
durch treten Blutzuckerwerte über dem und jungen Erwachsenen auf (juveniler
Normalwert von 120 mg/dl (nüchtern) Diabetes). Symptome sind übermäßiger
und über 200 mgldl bei einer Glukosebe- Durst, Gewichtsverlust, Schwäche und
lastung auf. Die Krankheit ist vererbbar, ausgeprägte Gereiztheit. Diese Patienten
kann aber auch als Folge der übermäßigen reagieren sehr empfindlich auf zugeführ-
2.' 1 Do,lbetes mellitus, msultnpflichtiger _. ~'!

tes -+ Insulin, körperliche Aktivität und sie ebenfalls eine ausreichende Körperaktivi-
sind für eine -+ Ketoazidose anfallig. tät
• insulin-dependent diabetes mellitus • diabetic treatment
(IDDM)
Diabetiker. Eine an Diabetes mellitus er-
krankte Person.
Diabetes mellitus, nicht-insulinpflichtiger. • diabetic
(Aitersdiabetes). Typ des -+ Diabetes mellitus,
bei dem die Patienten kein -+ Insulin sprit- Diadochokinese. Fähigkeit, antagonistische
zen müssen und nicht für eine ..... Ketose (gegenläufige) Bewegungen auszuführen,
anfällig sind, wobei sie jedoch zur Korrek- z.B. ein Bein wird gebeugt, das andere ge-
tur einer symptomatischen oder dauer- streckt.
haften ..... Hyperglykämie Insulin zuführen [griech.: diadochos, Nachfolger, kinesis,
können. Dies erfolgt meist in Form von Bewegung.]
Tabletten, die die Insulinproduktion der • diadochokinesia
Langerhans-Inseln anregen. Unter be-
Diagnose. I. Identifizierung einer Krank-
stimmten Umständen, wie Stress oder In-
heit auf Grundlage der wissenschaftlichen
fektionen, kann es trotzdem zu einer Ke-
Auswertung physischer Krankheitssym-
tose kommen. Diese Erkankung beginnt
ptome und -anzeichen, der Krankheitsge-
meist nach dem 40. Lebensjahr, kann aber
schichte (Anamnese), Laborergebnisse
auch in jedem anderen Alter auftreten. Et-
und Untersuchungen. Es gibt verschie-
wa 60 bis 90% dieser Patienten leiden un-
dene Arten der Diagnose: die klinische
ter einer Fettleibigkeit (Adipositas) und
Diagnose, die Differenzialdiagnose, die
häufig kann schon eine Gewichtsreduzie-
Labordiagnose, die Pflegediagnose sowie
rung die Glukosetoleranz solcher Patien-
die physikalische Diagnose. 2. Wissen-
ten verbessern. Einige Patienten leiden
schaft der Bezeichnung einer Krankheit
unter Hyperinsulinämie und Insulinresis-
oder einer gesundheitlichen Störung.
tenz. (-+ insulinpflichtiger Diabetes mellitus)
- adj. diagnostisch.
• noninsulin-dependent diabetes melli-
tus
[griech.: dia, durch+ gnosis, Kenntnis.]
• diagnosis
Diabeteskost Diät, die zur Behandlung ei- Diagnose, klinische. Diagnose, clie aus-
nes --+ Diabetes mellitus verschrieben wird. schließHch auf der Kenntnis der Kran-
Die D. enthält begrenzte Mengen einfa- kenanamnese und körperlichen Untersu-
cher Zucker bzw. leichtverdaulicher Koh- chungen beruht und nicht auf Auswer-
lenhydrate sowie größere Mengen an Pro- tung von Laborergebnissen oder Rönt-
teinen, komplexen Kohlenhydraten und genaufnahmen.
ungesättigten Fetten. Die Steuerung der • clinical diagnosis
Nahrungsaufnahme hängt von der Stärke
der Erkrankung sowie der Häufigkeit der Diagnose, medizinische. Bestimmung der
Insulingaben ab. Ursache einer Krankkeil oder des Leidens
• diabetic diet eines Patienten, indem die ärztliche Un-
tersuchung, Befragung des Patienten, La-
boranalysen, Durchsicht der Anamnese
Diabetestherapie. Behandlung eines -+ Dia- des Patienten, Wissen über die beobachte-
betes mellitus mit Hilfe einer kontrollier- ten Anzeichen und Symptome und die dif-
ten Kohlenhydratkost, Insulininjektionen ferenzierte Ausschaltung von ähnlich ge-
(Typ I oder IDDM), Überwachung von lagerten Ursachen kombiniert werden.
Blutzuckerkonzentrationen oder Anwen- • medical diagnosis
dung oraler hypoglykämischer Mittel
(Typ li oder NIDDM), wie z.B. Chlorpro- Diakonie. Bezeichnung für christliche So-
pamid, Azetohexamid, Tolbutamid und zialtätigkeit. Wird in der evangelischen
Tolazamid. Zur Diabetestherapie gehört Kirche als Bezeichnung sozialkaritativer
Tätigkeiten und Einrichtungen (z.B. Dia- dukte entsorgt werden, die eine funkti-
konie-Krankenhaus) verwendet. (s.a. Cari- onsfähige Niere normalerweise elliminie-
tas, Diakonisches Werk) ren würde. Dazu gehören Medikamente,
[gr. diakonia: der Dienst] Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin.
• social welfare work Durch das D. kann der --> Elektrolythaus-
halt und der -->Säure-Basen-Haushalt wie-
Dillloftisches Welk. 1957 durch Zusam- der hergestellt werden.
menschluss der Inneren Mission und des
[griech.: dia!ysis, Auflösung, Trennung]
Hilfswerkes der Evangelischen Kirche in
•renal dialysis
Deutschland entstanden, mit der Aufgabe
die diakonisch-missionarische Arbeit zu
Dfapedese. (Wanderung/Emigration). Wande-
fördern. Das D. W. ist in mehrere Fach-
rung roter oder weißer Blutkörperchen
gruppen unterteilt, z.B. Frauenarbeit, Ju-
durch die Wände der Gefäße, in denen
gendarbeit und Gesundheitsfürsorge.
sich die Blutkörperchen befinden, ohne
(s.a. Diakonie)
Beschädigung der Gefäße.
• Organization for Social Welfare Work
[griech.: dia, durch+ pedesis, wandern.]
~ Eine Lösung, die einer --> Dialyse .diapedesis
unterzogen wird.
•dialysate ~Untersuchung einer inne-

....,....., 1. Gerät für die --> Dialyse. ren Struktur mit Hilfe eines Diaphano-
skops, ein Instrument zur Durchleuch-
2. Halbdurchlässige Membran bzw. porö-
tung von Körpergewebe; wird manchmal
ses Diaphragma in einem Dialysegerät.
bei der Diagnose von Brustkrebs einge-
•dialyzer
setzt.
OW,S.. (künstliche Niere). 1. Trennung gelös- •diaphanoscopy
ter Kolloide und kristalliner Substanzen
durch eine semipermeable Membran, un- Dilpllorwe. (Schweißsekretion). Starkes
ter Zuhilfenahme unterschiedlicher Diffu- Schwitzen bei erhöhter Körpertempera-
sionsraten. 2. Medizinische Maßnahme, tur, körperlicher Anstrengung, äußerer
bei der bestimmte Stoffwechselprodukte Hitzeeinwirkung und mentalem bzw.
aus dem Blut bzw. der Lymphflüssigkeit emotionalem Stress.
unter Ausnützung der unterschiedlichen [griech.: dia, durch+ pherein, tragen.]
Diffusionsraten bestimmter Substanzen •diaphoresis
über eine externe semipermeable Mem-
bran entfernt werden. Bei der --> Perito- ............. 1. Zwerchfell; kuppelförmige,
nealdialyse, erfolgt die Entfernung uner- aus Muskeln und Fasergewebe bestehende
wünschter Substanzen über das Perito- Trennwand zwischen Brustkorb und
neum.(--> Hämodialyse) Bauchhöhle. Die konvexe Oberfläche des
[griech.: dia, durch + Iysis, Auflösung, Zwerchfells bildet den Brustkorbboden.
Lockerung.] Die konkav geformte Fläche bildet das
•dialysis Dach des Bauchraums. Das Zwerchfell hat
mehrere Öffnungen für Aorta, Speiseröhre
.,...,........ Äußerliche, künstliche Ver-
und Vena cava. 2. --> Scheidendiaphragma
bindung zwischen einer peripheren Arte-
zur Verhütung. 3. Öffnung zur Steuerung
rie und einer Vene. Ein D. wird an Arm
der Lichtmenge, die in ein optisches Netz-
oder Bein operativ angelegt und bei der
werk fällt. 4. Dünne, membranartige
Hämodialyse verwendet.
Blende, die z.B. bei der Dialyse verwendet
•dialysis shunt
wird. 5. Mit einer kleinen Öffnung verse-
DiiiJst-VIrf*tn. (Nierendialyse). Blutreini- hene Metallscheibe zur Begrenzung eines
gungsverfahren, bei dem das Blut durch Röntgenstrahls.
eine --> semipermeable Membran fließt, wo- [griech.: diaphragma, Trennwand.]
durch harnpflichtige Stoffwechselpro- •diaphragm
236 Draphragma pe lvis ··

Diaphragma pelvis. Ansicht der Körper- sehen Ausscheiden von bestimmten Sub-
wand von unten, die sich wie eine Hänge- stanzen dient. Häufig eingesetzt nach ei-
matte über der Beckenhöhle erstreckt und ner intoxikationsbedingten Magenspü-
den Beckenbodenhebemuskel (Musculus lung, um die eingeführte Kohle wieder
Ievator ani) und den Steißbeinmuskel aus dem Darm zu entfernen (Medikament
(Musculus coccygeus) enthält, die die der Wahl: Glaubersalz). (s.a. Diarrhö)
Beckeneingeweide stützen; durchbrochen • forced diarrhea
wird das D.p. von dem Analkanal, der
Harnröhre und der Vagina. Diarrhö, pflege bei. -+ Pflegeintervention
• pelvic diaphragm der -+ NIC, die definiert wird als die Vor-
beugung und Linderung einer -. Diarrhö.
Diaphyse. (Knochenschaft). Schaft eines lan-
• Diarrhea Management
gen Knochens, bestehend aus einer kom-
pakten, den Markraum umgebenden Kno- Diastase. Gewaltsame Trennung zweier
chenröhre. normalerweise miteinander verbundener
[griech.: dia, durch+ phyein, wachsen.] Teile, wie z.B. die Trennung eines Kno-
• diaphysis chens an einer Epiphyse oder die Tren-
nung zweier Knochen, die kein echtes Ge-
Diarrhö. I. Anerkannte -+ NANDA--+ Pfle-
lenk haben.
gediagnose; Zustand, zu dessen Ursachen
[griech.: Auseinanderstehen.]
Stress und Angst, Nahrungsaufnahme,
• diastasis
ebenwirkungen von Arzneimitteln,
Entzündung, Reizbarkeit oder Absorpti- Diastema. (Zahnlücke). Abnorm große, an-
onsstörungen des Darms sowie die Wir- geborene Spalte zwischen zwei Zähnen.
kung von Toxinen oder Strahlungen ge- In den meisten Fällen sind die zentralen
hören. Zu den typischen Symptomen Schneidezähne des Oberkiefers betroffen.
zählen abdominelle Schmerzen, Krämp- [griech.: Zwischenraum.]
fe, häufigere Darmentleerungen, ver- • diastema
stärkte Darmgeräusche, lockerer und
flüssiger Stuhl, Defakationsdrang und Diastole. Phase zwischen den Kontraktio-
Farbveränderungen der Fäzes. 2. Häufi- nen der Herzkammern, während der Blut
ge Ausscheidung von lockerem, wässri- aus dem systemischen Kreislauf und den
gem Stuhl, der Schleim, Eiter, Blut oder Lungen in die erschlafften Herzkammern
übermäßige Mengen an Fett enthalten eintritt. Die Herzkammerdiastole beginnt
kann. Die Diarrhö ist häufig eine Be- mit dem zweiten Herzton und endet mit
gleiterscheinung einer anderen Erkran- dem ersten Herzton. - adj. diastolisch.
kung. Zu den Krankheiten, bei denen D. [griech.: dia + stellein, setzen.]
als markantes Symptom auftritt, gehören • diastole
bakterielle Krankheiten, Malabsorpti- Diät. Kost, deren Art und Menge für thera·
onssyndrom, Laktoseintoleranz. Darm-
peutische und andere Zwecke verschrie-
reizung, Magen-Darm-Tumore sowie ben bzw. kontrolliert wird, z.B. -+ Diabe-
entzündliche Darmerkrankungen. Ne- teskost. - adj. diätetisch.
ben der häufigen Stuhlausscheidung [griech.: diaita, Lebensart.]
können die Patienten auch unter Bauch-
• diet
krämpfen und allgemeiner Schwäche lei-
den. Bei Nichtbehandlung kann die D. Diät, blande. Ernährungsform, die den
schnell zur Dehydration und Elektrolyt- Magen-Darm-Trakt mechanisch, che-
störungen führen. misch, physiologisch und von der Tempe-
(griech.: dia, durch + rhein, fließen.] ratur her nicht reizt; wird oft bei der Be-
• diarrhea handlung von Magenulzera, Colitis ulce-
rosa, Gallenblasenerkrankungen, Diverti-
Diarrhö, forcierte. Bewusst medikamentös kulitis, Gastritis, idiopathisch spastischer
eingeleitete Darmentleerung, die dem ra- Obstipation sowie nach Bauchoperatio-
nen verordnet. Früher wurde diese Kost empfindlicher für diese Erkrankungen
»weiße<< Diät genannt; heute wird sie je- sind als Frauen.
doch als »liberale b. D.<< bezeichnet, in [griech.: Neigung]
der alle Nahrungsmittel erlaubt sind, au- •diathesis
ßer Koffein, Alkohol, schwarzer Pfeffer,
Gewürze und andere als Reizstoffe zu be-
........., hlll'lonhaglsdlt. (Biutungsneigung).
Neigung (Disposition) für zahlreiche Stö- •
zeichnende Speisen. (--> bland)
rungen, die durch eine übermäßige Blu- -.:.
[lat.: blandus, freundlich, schmeichelnd]
tungsneigung gekennzeichnet sind. Ursa-
.blande diet
chen können entweder angeboren (pri-
mär) oder erworben (sekundär) sein; fol-
- ~ Diät, bei der die gende Formen werden unterschieden.
Kalorienmenge der Nahrung einge- 1. Plasmatisch bedingt, z.B. bei Koagulo-
schränkt ist, meist um das Körpergewicht pathien, sowie Gabe von Antikoagulan-
zu reduzieren. Eine k. D. enthält norma- zien 2. Thrombozytär bedingt 3. Vaskulär
lerweise etwa 800 bis 1000 Kalorien. bedingt, z.B. Vasopathie. (---. Diathese)
•low-caloric diet •hemorrhagic diathesis
D1C. Abkürzung für (eng!.) disseminated
- salzlnn& Diät, bei der die NaCI-Zu- intravascular coagulation; -->Verbrauchs-
fuhr unter dem normalen Kochsalzbedarf
koagulopathie.
des Menschen von 2-3 g pro Tag liegt bzw.
• DIC
diesen nicht überschreitet. Hierzu muss
der Kochsalzgehalt sämtlicher Nahrungs- lldlollmla Teilung bzw. Trennung in zwei
mittel eines Patienten, inklusive der ange- gleiche Teile.
ordneten Medikamente, dokumentiert [griech.: dicha, zweigeteilt, temnein,
werden. Eine s. D. wird z.B. bei Hyperto- schneiden.]
nie, Ödemen, einigen Nieren- und Leber- •dichotomy
erkrankungen sowie bei rheumatischen
und degenerativen Erkrankungen ange-
Dldlmntlsfe. Form der Farbblindheit, bei
der lediglich zwei der drei Primärfarben
ordnet.
wahrgenommen werden.
•salt-poor diet [griech.: di, zweifach, chroma, Farbe.]
• dichromatic vision
Dildlemlle. (Hochfrequenz-Wärmetherapie).
Therapeutische Wärmeerzeugung im Dldalarm. Der Abschnitt des Grimm-
Körpergewebe durch einen Hochfre- darms, der aus Blinddarm (Zäkum),
quenzstrom, der zu schwach ist, um Ge- Wurmfortsatz (Appendix), Dickdarm
webe zu zerstören bzw. die Funktionsfä- (Colon ascendens, transversum und de-
higkeit von Körpergewebe zu beeinträch- scendens), Sigmaschleife und Mastdarm
tigen. Die Diathermie wird zur Behand- (Rektum) besteht.
lung von chronischer Arthritis, bei .!arge intestine
Schleimbeutelentzündung (Bursitis), zur Dlck-RHd Mtthodt.(Read-Methode). Beson-
Heilung von Knochenbrüchen, bei gynä- dere Art der Geburtsvorbereitung durch
kologischen Krankheiten, bei Sinusitis den englischen Geburtshelfer Dick-Read.
und anderen Krankheiten eingesetzt. Read ging davon aus, dass Wehen- und
[griech.: dia + therme, Wärme.] Geburtsschmerzen psychologischen Ur-
•diathermy sprung haben (Angst-Verspannungs-
Schmerz-Syndrom). Er klärte daher die
Dildllse. Vererbte körperliche Konstituti- Frauen über die physiologischen Vorgän-
on, die eine Disposition für bestimmte ge bei der Geburt auf und vermittelte ih-
Krankheiten oder Störungen bildet. Viele nen eine positive Einstellung zur Geburt.
dieser Störungen sind wahrscheinlich mit Aufgrund der Information versprach er
dem Y-Chromosom assoziiert, da Männer ihnen eine schmerzärmere Entbindung.
Zu seiner Geburtsvorbereitung gehörten Dllrerlrrdmltlulfllld. Untersuchung und
darüber hinaus Schwangerengymnastik, Zählung der Leukozyten in einem gefärb-
Entspannungsübungen und verschiedene ten Blutabstrich. Die verschiedenen Arten
Atemtechniken. weißer Blutkörperchen werden gezählt
[G. Dick-Read, englischer Geburtshelfer, und als Prozentanteil der Gesamtzahl aus-
1890-1959] gedrückt. (-+ Hämogram)
• Read method •differential white blood cell count, he-
mogram
dldalltisdt. Lehren bzw. Anweisungen be-
treffend.
[griech.: didaskein, lehren.] ~Unterscheidung zwi-
•didactic schen zwei oder mehreren Krankheiten
mit ähnlichen Symptomen durch syste-
~ (DI)CJ. Mittel zur Eindäm- matisches Vergleichen von Krankheitszei-
mung des HIV-Virus. Chemisch verwandt chen und -symptomen.
mit Didesoxyinosin (DDI). • differential diagnosis
.dideoxycytidine (ddC)
Dideexylnesin (DDI). Mittel zur Behandlung Dilftllldlalllllg. 1. Embryologischer Ent-
von HIV-Infektionen. DDI hemmt die re- wicklungsprozess, in dessen Verlauf un-
verse Transkriptase und schränkt die Vi- spezifische Zellen systematisch modifi-
rusvermehrung ein. Im Körper wird DDI ziert und geändert werden und spezifi-
zuerst in Dideoxyadenosin umgewandelt. sche und charakteristische Körperteile
Dideoxyadenosin wird in die DNA-Säure- bilden sowie physiologische Funktionen
kette eingebettet, unterbricht die normale und chemische Eigenschaften erhalten.
DNA-Sequenz und macht die Vermehrung 2. Fortlaufende Unterscheidung, die zu ei-
des Virus unmöglich. ner immer größeren Komplexität führt.
•dideoxyinosine (DDI) 3. Erwerb von neuen Funktionen und
Formen, die sich von den ursprünglichen
DkiJmilis. (Orchitis). Hodenentzündung. unterscheiden. 4. Differenzieren verschie-
•didymitis dener Krankheiten, wie z.B. bei der Diffe-
renzialdiagnose. 5. (Psychologie) Tren-
Didplus. 1. Hoden, Testis. 2. Zwilling.
nung von Verstand und Gefühl, damit
•didymus
man sich von Ängsten oder dem emotio-
DltnsUIIItrpbt. In der Pflege, die Weiter- nalen System einer Familie oder Gruppe
gabe sämtlicher dienstlicher Informatio- abgrenzen kann.
nen durch das Pflegepersonal von der ei- [lat.: differentia, Unterschied.]
nen auf die nächste Schicht. Die D. erfolgt .differentiation
beim SchichtwechseL
•report Diffl....... Beugung und Streuung von
Dielm!phlhm. (Zwischenhirn). Teil des Ge- Licht- oder anderen Strahlungswellen,
hirns, das sich zwischen Großhirn und wie z.B. eine Strahlung, die Hindernisse
Mittelhirn befindet. Das Zwischenhirn be- im Strahlungsweg umgeht. Die D. von
steht aus Hypothalamus, Thalamus, Meta- Röntgenstrahlen wird zur Erforschung in-
thalamus und Epithalamus und umfasst terner Zellstrukturen eingesetzt. Röntgen-
den Großteil des dritten Hirnventrikels. strahlen werden durch Zellelemente in be-
[griech.: die+ enkephalon, Gehirn.] stimmter Weise gestreut, so dass die che-
mischen und physikalischen Strukturen
• diencephalon
dieser Elemente abgeleitet werden kön-
......, artednenilse. Arterieller Sauer- nen.
stoffgehalt abzüglich des Wertes des zen- [lat.: dis, gegenüberligend, frangere, bre-
tralvenösen Sauerstoffgehalts. chen.]
• arteriovenous oxygen difference •diffraction
Zerstreut werden, z.B. durch eine Dlgestl- Verdauungsfördernde Sub-
Membran oder eine Flüssigkeit; unscharf stanz, wie z.B. Pepsin, die der Nahrung
sein. hinzugefügt wird.
[lat.: diffunder, ausbreiten.] ~;{~ digestant
•diffuse
dig itiiL 1. Einen Digitus, d.h. einen Finger
Diffu ·.._ Bezeichnung für den Vorgang, oder einen Zeh, betreffend. 2. Ähnlichkeit
bei dem Flüssigkeitspartikel aus einem mit einem Finger oder einem Zeh haben.
Bereich mit einer höheren Konzentration 3. Darstellung eines gemessenen Signals
in eine Region mit geringerer Konzentra- als eine Reihe von Ziffern anstelle eines
tion fließen und damit zu einer gleichmä- ständig veränderbaren Wertes.
ßigen Partikelverteilung in der Flüssigkeit [lat.: digitus, Finger.]
führen. ~:{;digital
[lat.: diffundere, sich ausbreiten.]
diffusion ........ Sammelbezeichnung für __, Herz-
glykoside, die zur Behandlung einer de-
OlllbpuJ Geschwindigkeit, mit kompensierten Herzinsuffizienz und bei
der Gas durch eine Einheit einer durchläs- bestimmten Herzrhythmusstörungen ein-
sigen Membran bei einer festgelegten Gas- gesetzt werden, da sie die Kontraktions-
druckdifferenz auf die andere Seite der kraft der Herzmuskulatur verstärken. Die
Membran diffundiert. Die Diffusionska- Herzglykoside haben eine geringe thera-
pazität wird von spezifischen chemischen peutische Breite, weshalb deren Spiegel
Reaktionen beeinflusst, die im Blut statt- regelmäßig kontrolliert werden muss. Ty-
finden. pische Symptome ein Überdosierung sind
diffusing capacity Farbensehen und eine Bradykardie.
~Xi digitalis
Diffusionskapazität, pulmonale. Gasmenge
in Milliliter, die pro Minute aus den Lun- Digitalisierung. Verabreichung von __, Digi-
gen durch die alveokapillare Membran in talis in ausreichend großen Dosierungen,
den Blutstrom diffundiert. die einen pharmakologischen Effekt ha-
diffusing capacity oflungs (Du) ben, jedoch keine toxischen Symptome
Clllllllllllnslll Mathematische Kon- auslösen. - adj. digitalisiert.
stante zur Beschreibung der Ausbrei- ·:;:idigitalization
tungsfähigkeit einer Substanz. Digilalistherapie.Behandlung von Herzpa-
•diffusion constant tienten mit Digitalisprä paraten. __, Digita-
OMitilnut_ Behinderung der alveo- lis verstärkt die Herzmuskelkontraktions-
kapillaren Diffusion durch krankhafte kraft, erzeugt eine verlangsamte, regelmä-
Veränderung der Strukturen der alveoka- ßigere Herzfrequenz und verlangsamt die
pillaren Membran, die bewirken, dass we- Weiterleitung von Impulsen über das Er-
niger Sauerstoffmoleküle die Membran regungsleitungssystem. Digitalis wird zur
durchqueren. Behandlung zahlreicher Herzerkrankun-
•diffusion defect gen eingesetzt, wie z.B. Vorhofflimmern,
Atriumseptumdefekt, Aortenisthmusste-
Ia& (Verdauung). Umwandlung von nose, kongenitalem Herzblock, dekom-
Nährstoffen in absorbierbare Substanzen pensierter Herzinsuffizienz, Endokard-Fi-
im Magen-Darm-Trakt. Bei der Verdau- broelastose, Trikuspidalklappenfehlbil-
ung werden Nährstoffe mechanisch sowie dung, Myocarditis, paroxysmaler Vorhof-
chemisch von Drüsen, die sich sowohl in- tachykardie und persistierendem Ductus-
nerhalb und außerhalb des Darms befin- Botalli.
den, in kleinere, verdaubare Moleküle zer- ;:-:: digitalis therapy
legt. - adj. digestiv.
[lat.: digerere, trennen.] Digital ftl. Toxische Wirkungen
digestion einer __, Digitalistherapie, die bei Herzer-
krankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz eines Blutgefäßes oder eines Gangs verur-
und Vorhofflimmern, eingesetzt werden. sachen.
Die Giftigkeit ergibt sich entweder aus ei- •dilate
nem kumulativen Arzneimitteleffekt oder
aus einer Hypokalämie. Vergiftungssymp- Diluen1. (Verdünnungsmittel). Substanz, die
tome sind Erbrechen, Kopfschmerz, Bra- die Konzentration oder die Viskosität ei-
dyarrhythmien und Sehstörungen (typi- ner Lösung bzw. einer Mischung verschie-
sches Farbensehen). dener Substanzen verringert bzw. die Lö-
digitalis poisoning sung verflüssigt.
D1gitoxin. --. Herzglykosid, das aus den [lat.: diluere, waschen.]
Blättern von Digitalis purpurea gewonnen diluent
und zur Behandlung einer dekompensier-
ten Herzinsuffizienz sowie bei bestimm- dUu.ti.e.n. Bezeichnung für eine Lösung, die
ten Herzrhythmusstörungen eingesetzt im Verhältnis zum Lösungsmittel eine re-
wird. lativ kleine Menge gelöster Substanzen
digitoxin enthält.
Oiglyze.rid. Chemische Verbindung be-
\cz:.: dilute
stehend aus einem Glyzerolester, bei dem
die Wasserstoffatome in zwei Hydroxyl- Dimer. Eine aus der Vereinigung zweier
gruppen durch Acyl- Reste ersetzt sind. Radikale bzw. zweier Moleküle einer ein-
diglyceride facheren Verbindung gebildete chemische
Verbindung.
--> Herzglykosid, das aus den Blät- [~rie~h.: di, zweifach, meros, Teile.]
tern von Digitalis lanata gewonnen und ,,.,; d1mer
zur Behandlung einer dekompensierten
Herzinsuffizienz sowie bei bestimmten
Bezeichnung für einen Organis-
Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird.
mus eine Substanz, die zwei unter-
digoxin
schiedliche Formen vorweist.
1'lcbysttri: Rasch wirkende Form [griech.: die, zweifach, morphe, Form.]
des Vitamin D, die zur Behandlung von .dimorphous
Hypokalzämie aufgrund einer Neben-
schilddrüseninsuffizienz und Pseudohy- Dinilwchlorbenzol Substanz zur
poparathyreoidismus eingesetzt wird. äußeren Anwendung, mit der verzögerte
dihydrotachysterol Überempfindlichkeitsreaktionen getestet
11. (Erweiterung). 1. Dilatiert bzw. werden. DNCB wird auch zur Immunthe-
ausgedehnt sein. 2. Vorgang, bei dem eine rapie bei Hauttumoren eingesetzt.
physiologische Vergrößerung des Um- .dinitrochlorobenzene (DNCB)
fangs einer Körperöffnung, eines Blutge-
faßes oder eines Körpergangs verursacht Maß der Brechungskraft einer
wird. Linse. Eine D. gleicht dem Umkehrwert
[lat.: dilatare, ausweiten.] der Brennweite der Linse, ausgedrückt in
dilation Metern. Eine Linse mit Brennweite 0,5 m
hat z.B. einen Dioptriewert von 2,0 (1/
• 1. Instrument zur Ausdehnung
0,5). Mit einer Brille, die eine Dioptrie-
einer Körperöffnung bzw. einer Kavität.
stärke von 0,5 hat, sollte man einen Ge-
2. Erweiterter Muskel.
genstand am deutlichsten sehen können,
[lat.: dilatare, ausdehnen.] wenn dieser sich in einem Abstand von
adilator
0,5 m vom Auge befindet.
L Eine physiologische Vergröße- [griech.: dioptra, optisches Messgerät.]
rung des Umfangs einer Körperöffnung, •diopter
Dfoldd. Eine Oxidverbindung mit zwei Diplegia facialis, die Lähmung beider Ge-
Sauerstoffatomen. sichtshälften.
[griech.: die, zweifach, oxys, scharf, ge- [griech.: di, zweifach, plege, Schlag.]
nein, erzeugen.] •diplegia
•dioxide
IJiplacoa:us. (Diplokokkus). Paarweise auftre-
DiaiiL Substanz, die bei der industriellen tende Kugelbakterien aus der Familie der •
Herstellung des Herbizids 2,4,5-Trichlor- Coccaceae. Viele Parasiten oder Sapro- ...
phenoxyäthansäure (2,4,5-T) entstehen phyten gehören zu den Diplokokken.
kann. D. verursacht schwere Hautschäden [griech.: diploos, doppelt, kokkos, Beere.]
(Chlorakne) und hat leberschädigende •diplococcus
sowie vermutlich auch krebserregende
Wirkungen. D.e befanden sich im wäh- Dfploa. Mit rotem Knochenmark gefülltes
rend des Vietnamkrieges eingesetzten poröses Gewebe, das sich zwischen den
Entlaubungsmittel >>Agent Orange« sowie Knochenplatten der Schädelknochen be-
im >>Seveso-Gift<<. findet.
•dioxin •diploe
Dlpeplill. Organische Verbindung, die
durch die Vereinigung zweier Aminosäu- diploid. Bezeichnung für ein Individuum,
ren gebildet wird. Die Verbindung ent- einen Organismus, einen Stamm oder
steht, indem sich die Carboxylgruppe ei- eine Zelle mit zwei vollständigen homolo-
nes Moleküls mit der Aminogruppe des gen ---. Chromosomensätzen. (s.a. haploid)
anderen Moleküls verbindet. (---.Amino- [griech.: diploos, doppelt+ eidos, Form.]
säuren; Eiweißkörper) •diploid
•dipeptide
Diplopie. (Doppeltsehen). Doppeltes Sehen,
Dipeptllutn Die bei der Verdauung wirk- verursacht durch defekte äußere Augen-
samen Enzyme am Ende der Protein- muskeln bzw. durch eine Störung der Ner-
enzymkette. Dipeptidasen zerlegen Di- ven, die diese Muskeln innervieren.
peptide mit zwei Aminosäuren in einzelne [griech.: diploos, doppelt+ opsis, Sehen.]
Aminosäuren. •diplopia
• dipeptidases
.............. Durch das Bakterium Coryne- DipoL 1. Molekül mit gegensätzlichen par-
bacterium diphtheriae verursachte akute, tiellen Ladungen an den Molekülenden.
ansteckende Infektionskrankheit (melde- 2. Ein Molekül, das Bereiche unterschied-
pflichtig). Dabei kommt es zur Bildung ei- licher elektrischer Ladungen aufweist.
nes systemischen Toxins und einer Pseu- Beispielsweise Chlorwasserstoff, bei dem
domembran im Rachenbereich. Das die Elektronen mit dem Chloratom asso-
Diphtherietoxin hat besonders schädigen- ziiert sind und die positive elektrische La-
de Auswirkungen auf das Herzgewebe so- dung sich auf der Seite des Wasserstoffs
wie das Zentralnervensystem. Die Pseu- befindet.
domembran im Hals kann zu Schluck- •dipole
und Atembeschwerden führen. Wenn die
Krankheit unbehandelt bleibt, kann es Dipsanlinie Unkontrollierbare, periodisch
häufig zu Herz- und Nierenversagen kom- auftretende Trunksucht mit zwischenzeit-
men. liehen Phasen der vollständigen Absti-
[griech.: diphthera, Ledermembran.] nenz (--->Alkoholismus).
• diphtheria [griech.: dipsa, Durst, mania, Wahnsinn.]
•dipsomania
Diplegll. Beidseitige Lähmung gleicher
Körperteile bzw. gegenüberliegender Kör- Dls:acdlarid. Allgemeinbezeichnung für
perteile. Eine Form der Diplegie ist z.B. einfache Kohlenhydrate, die aus der Ver-
bindung zweier Monosaccharid-Moleküle Diskus. (Discus). 1. Flache, runde, tellerför-
entstehen. mige Struktur, z.B. eine Gelenkzwischen-
[griech.: di, zweifach, sakcharon, Zucker.] scheibe oder eine Sehnervenpapille.
• disaccharide 2. Bezeichnung für die Bandscheibe.
[griech.: diskos, Scheibe.]
Dlsg........ Selten vorkommender, bei
•disk
jungen Frauen auftretender, maligner Ei-
erstocktumor, der wahrscheinlich aus un- Dhlobtlon. Verlagerung eines Körperteils
differenzierten Keimzellen der embryona- aus der normalen Position, insbesondere
len Keimdrüse entsteht. die Verlagerung eines Knochens aus der
[griech.: dys, Fehl- + lat.: germen, Samen; normalen Gelenkposition.
griech.: oma, Tumor.] [lat.: dis, auseinander + locare, platzie-
• dysgerminoma ren.]
Dlslnlllltlolt Enthemmung. •dislocation
[lat.: dis, auseinander, inhibere, zurück- displlllill'lll. Arzneimittel zubereiten und
halten.] ausgeben.
• disinhibition [lat.: dis, auseinander, pensare, wiegen.)
~ Bezeichnung für die Trennung •dispense
gepaarter, homologer Chromosomen Dlspeaion. Verteilung bzw. Auflösung von
während der Anaphase der ersten meioti- Substanzen in einem Medium, z.B. die
schen Teilung bzw. für die Trennung der Verteilung von Teilchen in einem be-
Chromatiden eines Chromosoms während stimmten Flüssigkeitsvolumen.
der mitotischen Anaphase und der zwei-
•dispersion
ten meiotischen Teilung.
[lat.: disjungere, zergliedern.] Dhpeniolt, dwamllisdle. Die Brechung
• disjunction von Licht in seine verschiedenen Wellen-
Dlstlograpldl. Radiologische Untersuchung längen und Frequenzen, z.B. mit einem
einzelner Bandscheiben. Bei einer Disko- Prisma.
graphie wird eine geringe Menge wasser- [griech.: chroma + lat.: dis, auseinander,
löslichen, jodhaltigen Mediums in das spargere, verteilen.]
Bandscheibenzentrum injiziert. •chromatic dispersion
•diskography ~Chemischer Zusatzstoff
Mlidal. Scheibenförmig. für Pharmazeutika, mit dessen Hilfe die
[griech.: diskos, flache Platte, eidos, Aktivstoffe im Produkt verteilt werden,
Form.) wie z.B. dermatologische Emulsionen, die
•discoid sowohl Öl und Wasser enthalten.
[lat.: dis, auseinander + spargere, ver-
........._Ausdruck einer oder mehrerer streuen, agere, machen.]
spezifischer genetischer Eigenschaften bei • dispersing agent
nur einer Person eines Zwillingspaars.
[lat.: discordare, anderer Meinung sein.] dlssemlnlelt. In einem Organ bzw. dem
• discordance ganzen Körper verbreitet bzw. verstreut.
• disseminated
Dislai ln atlon. Unterscheidung bzw. Diffe-
renzierung. Die Fähigkeit, Berührungen Dissa•ltloa..(Auflösung). 1. Auftrennung von
an zwei nahe beieinander gelegenen komplexen chemischen Verbindungen in
Punkten auf der Körperoberfläche zu un- einfachere Moleküle. 2. Bezeichnung für
terscheiden, wird als Reizdiskrimination das Auflösen chemischer Substanzen in
bezeichnet. einer homologen Lösung. 3. Verlust gei-
[lat.: discriminare, trennen.) stiger Kräfte.
• discrimination • dissolution
~:- D1vergenz 2 11

Dissoziation. 1. Etwas in Teile oder Unter- Diurese, forcierte. Medikamentös bewusst


teilungen trennen. 2. Unbewusst ablau- eingeleitete, stark gesteigerte Harnaus-
fender Abwehrmechanismus, bei dem scheidung zur raschen Ausscheidung von
Ideen, Gedanken, Emotionen oder andere unerwünschten nierengängigen Substan-
mentale Vorgänge aus dem Bewusstsein zen, z.B. nach Barbituratintoxikation oder
gelöst werden und somit an emotionaler
Bedeutung verlieren.
[lat.: dis, auseinander + sociare, vereini-
bei --+ Hyperkalzämie. l.d.R. werden hierbei
Diuretika und große Infusionsmengen in
Kombination eingesetzt.
I!J
gen.] Die Kreislaufsituation dieser Patienten
• dissociation muss engmaschig überwacht werden, da
es ich um eine sehr belastende Therapie
distal. I. Von einem Ausgangspunkt bzw. handelt. Zur exakten Bilanzierung ist im-
einem Befestigungspunkt (am weitesten) mer ein Blasenkatheter erforderlich.
entfernt sein. 2. Von der Mittellinie oder (s.a. Diurese)
einem zentralen Punkt (am weitesten) • forced diuresis
entfernt sein. (s.a. proximal)
[lat.: distare, entfernt sein.]
Diurese, osmotisdle. Harnausscheidung
• distal
(--+ Diurese), die durch die Präsenz be-
stimmter, nicht absorbierbarer Substan-
Distorsion. I. --+ Zerrung oder Verstau-
zen in den Nierentubuli verursacht wird,
chung von Bändern oder Kapseln infolge
z.B. Mannitol, Harnstoff oder Glukose.
einer Überdehnung. 2. Bezeichnung für
• osmotic diurese
das psychologische Verschieben von Er-
fahrungen innerhalb des Wahrnehmungs-
vermögens. Distorsionen betreffen Vor- Diuretikum. Arzneimittel oder andere Sub-
stellungen von Wahrheit, Wertigkeit sowie stanzen, die Harnbildung und Harnaus-
von Recht und Unrecht. 3. Artefakte in scheidung stimulieren. Die verschiedenen
Röntgenbildern, die durch Schwankungen harntreibenden (diuretischen) Arzneimit-
in Größe, Form oder Lage der untersuch- tel werden nach ihren chemischen Struk-
ten Struktur verursacht werden. turen und pharmakologischen Wirksam-
[lat.: dis, auseinander + torquere, dre- keilen in verschiedene Gruppen eingeteilt:
hen.] Aldosteron-Antagonisten, Carboanhydra-
• distorsion; strain sehemmer, Schleifendiuretika, Quecksil-
berpräparate, osmotische Diuretika, ka-
Distraktion. I. --+ Ablenkung; Methode zur liumsparende Diuretika und Thiazide.
Schmerzlinderung bzw. Schmerzpräventi- Ein einzelnes Diuretikum kann Wirkstoffe
on durch fokussieren der Aufmerksamkeit aus einer bzw. mehreren der oben aufge-
auf schmerzfreie Empfindungen. 2. Me- führten Gruppen beinhalten.
thode zur Ausrichtung der Wirbelsäule • diuretic
durch Ausüben axialer Zugkräfte an den
Gelenkflächen.
diumal. Während des Tages ablaufende
[lat.: dis, auseinander+ trahere, auseinan-
Vorgänge, wie z.B. Essen.
derziehen.]
[lat.: diurnalis, täglich.]
• distraction
• diurnal
Diurese. Gesteigerte Harnausscheidung.
Eine D. tritt im Zusammenhang mit Divergenz. Trennen bzw. Auseinanderbe-
Krankheiten wie Diabetes mellitus, Diabe- wegen von Dingen, wie z.B. das simultane
tes insipidus sowie bei akutem Nierenver- Bewegen von Augen nach außen aufgrund
sagen auf. defekter Augenmuskel. (s.a. Konvergenz)
[griech.: dia, durch, ouron, Urin.] [lat.: di, auseinander + vergere, lehnen.]
• diuresis • divergence
24 4 Divergenzluxation .!'
Divergenzluxation. Temporäre Verschie- Muskeldefekts in einem Organ, z.B. Öso-
bung zweier Knochen, wie z.B. von Spei- phagus oder Magen.
che (Radius) und Elle (Ulna). [lat.: diverticulare, abwenden.]
• divergent dislocation • false diverticulum
Divertikelhemie. Hervortreten (Protrusi-
Divertikel. Sackartige Ausstülpung (Her- on) einer kongenitalen Darmausstülpung
niation) der muskulären Wand eines röh- (Darmdivertikels) durch eine Öffnung in
renförmigen Organs. Divertikel können der Bauchhöhle.
im Ösophagus, Magen, Dünn- und Dick- • diverticular hernia
darm auftreten.
[lat.: diverticulare, abwenden.] Divertikelresektion. Operatives Entfernen
• diverticulum eines Divertikels.
• diverticulectomy
Divertikel, falsches. (Pseudodivertikel). Divertikulitis. Entzündung eines bzw. meh-
Schleimhautvorwölbung infolge eines rerer Divertikel. Fäces, die die dünnwan-
digen Divertikel penetrieren, führen zu
Entzündungen und Abszessbildung im
Darmgewebe. Bei rezidivierenden Ent-
zündungen kann es zur Verengung und
Verstopfung des Darmlumens kommen.
Während der Entzündungsphasen leidet
der Patient an krampfartigen Schmerzen,
insbesondere oberhalb des Sigmoids so-
Zenker- wie an Fieber und Leukozytose.
Divertikel [lat.: diverticulare, abwenden; griech.: itis,
(70%) Entzündung.]
• diverticulitis
Divertikulose. Bezeichnung für die Bildung
sackartiger Ausstülpungen (Herniatio-
nen) im Darmmuskelgewebe, insbesonde-
re in der Sigmaschleife (Colon sigmoi-
deum). In den meisten Fällen leiden Pa-
tienten unter gelegentlichen rektalen Blu-
Parabronchiales tungen.
(= mediastinales) [lat.: diverticulare, abwenden, griech.:
Divertikel (20 %) osis, Zustand.]
• diverticulosis
dizygot. Zweieiig.
[griech.: di, zweifach, zygotos, Joch.]
Epiphrena les • dizygotic
Divertikel DNA. Abkürzung für deoxyribonucleic
(10%) acid, -. Desoxyribonukleinsäure (DNS) .
• DNA
Zwerchfell DNA-Fingerabdruck. Molekularbiologische
Technik zur Bestimmung von Nukleotid-
mustern aus DNA-Fragmenten. DNA von
verschiedenen Genomen wird dabei mit
Divertikel. Lokalisierung von Ösophagus- Restriktionsenzymen gespaltet. Die
divertikeln. Schwankungen zwischen den Wiederho-
Doppelmissbildung 245

lungssequenzen menschlicher Chromo- substanz von Dopaminen, Adrenalin und


some sind enorm; statistisch gesehen gibt Noradrenalin.
es nur eine Möglichkeit in 30 Milliarden, • dopa
dass zwei Personen identische DNA-Fin- Dopamin. Biogener Neurotransmitter des
gerprintabdrücke vorweisen. Aufgrund
sympathischen Nervensystems. Vorstufe
dieser hohen Spezifizität wird die Metho-
des Noradrenalin, die in der Substantia
de auch in der Rechtsmedizin und der
nigra produziert und zu Pulamen und
Kriminalistik eingesetzt.
Schweifkern weitergeleitet wird. D. hemmt
• DNA fingerprinting die Bewegungsfähigkeit Ein Dopamin-
DNA-Polymerase. Enzym, das die Synthese mangel erzeugt typische Parkinson-
von Desoxyribonukleinsäure katalysiert. Krankheitssymptome wie Rigidität, un-
Eine einzelsträngige DNA dient dabei als kontrolliertes Zittern und Bewegungsver-
Matrize. langsamung. (s.a. Katecholamin)- adj. do-
• DNA polymerase paminerg.
• dopamine
Döderlein-Bakterien. Grampositive Stäb-
chenbakterien, die in gesundem Vaginal- Dopaminrezeptor. Auf der Zelloberfläche
sekret vorkommen. bestimmter Zellen befindliches Protein,
[Albert S. Döderlein, deutscher Arzt, das eine spezifische Verbindung mit dem
1860-1941.] Neurotransmitter ..... Dopamin bildet. Mit
• Döderlein's bacillus Dopamin stimulierte Dopaminrezeptoren
auf Gefäßepithelzellen verursachen eine
Döhle-Körper<hen. Blaue Einschlüsse im Dilatation der Nieren-, Herzkranz- und
Zytoplasma mancher Leukozyten bei Zerebralgefaße, wodurch der Blutfluss er-
May-Hegglin-Anomalie sowie in Blutab- höht wird.
strichen von Patienten mit akuten Virus- • dopaminergic receptor
infektionen.
[Kar! G.P. Döhle, deutscher Pathologe, Doppelballonsonde, dreilumige. ..... Sengsta-
1855-1928.] ken-Biakemore-Sonde.
• Döhle's inclusion bodies Doppelblindversuch. Untersuchung zur
Dokumentation. -+ Pflegeintervention der Überprüfung der Wirksamkeit einer Be-
-+ NIC, die definiert wird als die Auf- handlungsmethode bzw. eines bestimm-
zeichnung relevanter Patientendaten in ten Arzneimittels. Bei einem D. gibt es
einem klinischen Bericht. Versuchsgruppen und Kontrollgruppen
• Documentation und weder Probanden noch Ärzte wissen,
welche Behandlung bzw. welches Arznei-
Dolor. Schmerzen im Bereich einer Verlet- mittel welcher Gruppe verabreicht wird.
zung oder einer -+ Entzündung. [lat.: duplus]
[lat.: dolor, Schmerz] • double-blind study
• dolor Ooppelkontrastarthrographie. Radiogra-
Dominanz. Genetisches Grundprinzip, phische Darstellung eines Gelenks, bei
nach dem nicht alle Gene, die eine be- der zwei Kontrastmittel in die Gelenkkap-
stimmte Eigenschaft bestimmen, gleich sel injiziert werden; wird häufig zur ra-
stark ausgedrückt werden. Zwei Gene, die diographischen Darstellung von Kniege-
sich am selben Genlokus befinden, kon- lenken eingesetzt.
kurrieren miteinander. Das Gen, das letzt- • double-contrast arthrography
endlich manifestiert wird, ist dominant.
Doppelmissbildung. !Siamesische Zwillinge).
[lat.: dominari, herrschen.]
Zwei Föten, die sich aus demselben Ei ent-
• dominance
wickelt haben und die bei Geburt körper-
Dopa. Durch Oxidation von Tyrosin er- lich miteinander verbunden sind. Eine
zeugte Aminosäure. D. ist eine Vorläufer- Doppelmissbildung ist das Ergebnis einer
246 Doppelmissbildung :·..

Ultraschallkopf

Herzbewegungen Sender

Empfänger

Doppler-Effekt.

verspäteten, unvollkommenen Blastomer- zenta lokalisiert und Herzfunktionen dar-


trennung im frühen embryonalen Ent- gestellt werden.
wicklungsstadium. [Christian J. Doppler, österr. Arzt und
• conjoined twins Mathematiker, 1803-1853.]
• Doppler ultrasonography
Doppler-Effekt. Bezeichnung für die Ände- dorsal. Zum Rücken gehörig, rückseitig.
rung der Frequenz einer Schall- oder (--. Dorsum)
Lichtwelle durch die relative Bewegung [lat.: dorsum, Rücken.]
von Schallwelle und Empfänger. Die Fre- • dorsal
quenz erhöht sich, wenn sich die Schall- dorsalflektieren. Nach hinten beugen oder
welle zum Empfänger hin bewegt und ver- biegen, z.B. beim Aufwärtsbeugen der
ringert sich, wenn sich die Schallwelle Finger, des Handgelenks, der Füße oder
vom Empfänger weg bewegt. Zehen.
[Christian J. Doppler, österr. Arzt und [lat.: dorsum, Rücken + flectere, beugen.]
Mathematiker, 1803- 1853.] • dorsiflect
• Doppler effect
Dorsalflexion. Von den Muskeln unter-
stützte, nach hinten gerichtete Beugung.
Doppler-Ultraschall. Diagnostiktechnik zur • dorsiflexion
Untersuchung der Blutfließbewegung. Mit
Dorsalgie. Rückenschmerz, insbesondere
Hilfe der Doppler-Sonographie lassen sich
in den Muskeln der oberen Rückenregion.
charakteristische Veränderungen im Blut-
• dorsodynia
fluss erfassen, die von Gefäßverengungen
hervorgerufen werden. Die Doppler-Ver- dorsolateral. Rücken und beide Körpersei-
schiebung, also die Differenz zwischen ten betreffend.
Sende- und Empfangsfrequenz, kann • dorsolateral
akustisch dargestellt werden. Verschie-
dorsolumbar. Rücken und Lendenbereich
dene Bewegungsgeschwindigkeiten im
betreffend.
Körperinneren werden in Schallwellen
umgewandelt und ermöglichen Rück- • dorsolumbar
schlüsse aufbestimmte Körperstrukturen. dorsosakral. Rücken und Kreuzbein (Sa-
Mit der Doppler-Sonographie können crum) betreffend.
auch fötale Herztöne überwacht, die Pla- • dorsosacral
dorsoventral. Bezeichnung für die Körper- der Exposition radiopharmazeutischer
achse, die sich durch Rücken und Bauch Produkte ergibt.
zieht. •cumulative dose
• dorsoventral
Dosis, mlalmafe falttlttilst. Geringste Men-
Dorsaa Rücken des Körpers; Rückseite ge einer infektiösen Substanz, die zu einer
bzw. Oberseite eines Körperteils. ---+ Infektion führt.
[lat.: dorsum, Rücken.] •minimal infecting dose
•dorsum
Dosis, ~Minimale Dosis, die
Dodelung. Menge, Häufigkeit und Anzahl für die Erzeugung einer erwünschten Wir-
eines verabreichten Arzneimittels. kung notwendig ist.
[griech.: didonai, Gabe.] • therapeutic dose
•dosage
Dosis, bllirdle. Die Menge einer Substanz,
Dosilllllar. Instrument zur Erfassung und die ggf. eine giftige Wirkung hervorruft.
Messung der Strahlungsbelastung. .toxic dose (TD)
[griech.: dosis, Gabe, metron, Maß.]
• dosimeter Dosilltlsaung. Abgegebene Strahlungs-
menge, die in einer bestimmten Zeitein-
Doslmelde. 1. Erfassung der von einer ra- heit absorbiert werden kann.
dioaktiven Quelle ausgehenden Strah-
.doserate
lungsmenge, -Ieistung und -Verbreitung.
2. Genaue Festsetzung einer medizini- ~ Bezeichnung für den Be-
schen Dosis auf der Basis von Körpergrö- reich einer Arzneimittelwirkung zwischen
ße, Geschlecht, Lebensalter sowie anderen der Minimaldosis, die benötigt wird, um
Faktoren. eine Schwellenkonzentration zu über-
[griech.: dosis, Gabe, metron, Maß.] schreiten, die eine Wirkung auslöst, und
• dosimetry einer toxischen Überdosis, die zu negati-
Dosis. Die zu einer gegebenen Zeit verab- ven Nebenwirkungen führt.
reichte Menge eines Arzneimittels. • dose response
[griech.: didonai, Gabe.] ~ (DWI). Mathe-
•dose matische Beziehung zwischen Strahlungs-
Dosis. aiJsodlierte. (Energiedosis). Energie, dosis und der hervorgerufenen körperli-
die auf eine ausgewählte Stelle durch ioni- chen Reaktion. Bei einer linear verlaufen-
sierende Strahlung pro Masseneinheit io- den Kurve steht die Wirkung in einem
nisiertes Material übertragen wird. Die proportionalen Verhältnis zur Dosis.
SI-Einheit) einer Energiedosis ist Gray; • dose-response relationship
1Gy = 1Joule/kg = 100 rad.
DotterAcL Nabelbläschen im Inneren der
• absorbed dose
Zellmasse eines menschlichen Embryos,
Dosis. hkllstlulisdge. Die höchste Dosis das bis zum 2. Embryonalmonat als Nah-
einer ionisierenden Strahlung, der eine rungsvorrat dient. Es ist durch den Dot-
Person, die mit radioaktiven Materialien tergang mit dem Mitteldarm verbunden.
oder Röntgenstrahlen arbeitet, nach den Nach der 7./8. Woche verschwindet der
radiologischen Schutzvorschriften ausge- D. wieder.
setzt sein darf; sie beträgt 5 rem pro Jahr •yolksac
oder eine lebenslange Akkumulation von
1 rempro Lebensjahr. Doutfaspuldloa. (Kuldozentese). Entfernen
•maximum permissible dose (MPD) von intraperitonealer Flüssigkeit, z.B. Ei-
ter, mit Hilfe einer Nadel durch eine
Dosis. ~ Strahlendosis, die sich Punktion durch die Vagina.
aus häufiger Bestrahlung bzw. als Folge •culdocentesis
2·18 Douglas-Raum .:..

Gebärmutter Douglas-Raum
(Uterus) (Excavatio rectouterina)

Peritonealüberzug

m
Kreuzbein
(Ossacrum)
Harnblase
(Vesica urinaria)

Mastdarm
(Rektum)

Kitzler mit Vaginalteil


Schwellkörper (Portio vaginalis)
(Klitoris)

Scheide äußerer Schließmuskel


(Vagina) (M. sphincter ani externus)

Douglas-Raum. Weibliches Becken.

Douglas·Raum. Aus einer Falte des Bauch- on) und multipler Defekte. Das D.-S. wird
fells gebildeter rektouteriner Beutel zwi- meist entweder durch ein zusätzliches
schen Rektum und Uterus. Chromosom in der G-Gruppe oder, in sel-
[James Douglas, schottischer Anatom, tenen Fällen, durch eine Translokation der
1675-1742.] Chromosomen 14 oder 15 in der D-Grup-
• Douglas' cul-de-sac pe bzw. der Chromosomen 21 oder 22 ver-
ursacht. Typische Merkmale sind Klein-
Douglasskop. Endoskop mit Lichtquelle, wüchsigkeit und Muskelhypotonie, Fehl-
das zur Untersuchung der Bauchhöhle bildung innerer Organe, Mikrozephalie,
durch die hintere Vaginalwand eingeführt Brachyzephalie, flaches Hinterhaupt so-
wird. wie typische Gesichtszüge: mongoloid ge-
• culdoscope formte Augen, breite Nasenwurzel, tiefsit-
Downey·Zellen. Bezeichnung für Lympho-
zende Ohren und eine große, hervorste-
hende Zunge ohne Zentralfurche. Die
zyten in den Blutzellen von Patienten mit
infektiöser Mononukleose und Hepatitis. Hände sind kurz und breit und weisen
querlaufende Handfurchen bzw. Vierfin-
Die Zellen werden als Downey I, II oder
gerfurchen auf. Die Finger sind kurz und
III Lymphozyten eingestuft.
einwärtsgekrümmt (Klinodaktylie). Die
[Hai Downey, amerikanischer Hämatolo-
ge, 1877-1959.] Füße sind breit und keilförmig und haben
einen deutlichen Zwischenraum zwischen
• Downey cells erstem und zweitem Zeh sowie eine klar
Down-Syndrom. (Trisomie 21; Mongolismus). ausgebildete Furche. Die mit D.-S. einher-
Kongenitale Krankheit (---. Chromosomen- gehende geistige Behinderung variiert
Aberration) mit unterschiedlichem Aus- von Fall zu Fall. Der durchschnittliche IQ
maß geistiger Behinderungen (Retardati- liegt im Bereich von 50 bis 60. Im frühen
~
•. ·~
Drehschwindel 249

Kindesalter ist die Sterblichkeitsrate hoch, Harnwegserkrankungen eingesetzt. (s.


insbesondere bei Kindern mit Herzfeh- Abb. S. 250)
lern. • drainage
[John L. Down, englischer Arzt, 1828-
1896.] Drainage, doppellumige. Instrument zur
• Down's syndrome Drainage, das aus zwei Schläuchen be-
steht. Durch den einen Schlauch kann
DPT-Impfstoff. Kombinationsimpfstoff ge- Flüssigkeit aus der Körperhöhle abflie-
gen Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis) ßen, durch den anderen gelangt Luft in
und Tetanus. die Körperhöhle und ersetzt die Flüssig-
• DPT vaccine keit. Die D. kann an ein Absauggerät ange-
schlossen werden.
DPV. Deutscher Pflegeverband • sumpdrain
Dragee. Mit mehreren Schichten aus Pu- Drakunkulose. (Medinawurminfektion; Guinea-
derzucker, Stärke oder Zellulose umman- wurminfektion). Durch den Nematoden Dra-
telter Wirkstoffkern, auch zur Verzöge- cunculus medinensis verursachte Parasi ·
rung der Medikamentenaufnahme im teninfektion mit eitrigen Läsionen an
Darm. Beinen und Händen, die entlang der Wau-
• coated Iablet derroute des weiblichen Wurms entste-
hen. Ansteckung durch kontaminiertes
Drain. Tubus oder anderer Schlauch, mit Trinkwasser.
dem Luft oder Flüssigkeit aus einer Kör- [griech.: drakontion, kleiner Drachen,
perkavität bzw. einer Wunde abgeleitet osis, Beschwerde.]
wird. Der Drain kann in ein geschlosse- • dracunculiasis
nes System mit vollständigem Schutz ge-
gen Kontamination integriert sein oder Dranginkontinenz. Anerkannte - NAN-
Teil eines offenen Systems sein, dessen DA- Pflegediagnose; Zustand, bei dem
Substanzen fortlaufend ausgetauscht ein Patient unter einem unwillkürlichen
werden. Urinabgang unmittelbar nach einem
drain starken Harndrang leidet. Zu den kenn-
zeichnenden Merkmalen zählen Harn-
Drainage. Methode zur Entfernung von drang, häufiges Harnlassen (häufiger als
Körperflüssigkeiten aus Hohlräumen, zweistündlich), Blasenkontraktionen/-
Wunden oder anderen Sekretquellen. krämpfe, Nykturie (häufiger als zweimal
Eine geschlossene Drainage ist ein Sys- pro Nacht), Ausscheidung von kleinen
tem, das aus Schläuchen und anderen (weniger als 100 ml) oder von großen
Apparaten besteht, die mit dem Körper Urinmengen (500 ml) und die Unfahig-
verbunden werden, um Flüssigkeit in ei- keit, die Toilette rechtzeitig zu erreichen.
nem luftdichten Kreislauf zu entfernen incontinence, urge
und gleichzeitig eine weitere Kontamina-
tion der Wunde bzw. des Hohlraums zu Drehschwindet Systematischer Schwindel,
vermeiden. Bei einer offenen Drainage der durch Störungen des vestibulären Sys-
wird Sekret durch einen nach außen of- tems, vor allem aber peripher ausgelöst
fenen Schlauch abgeleitet. Bei der aug- werden kann, aber auch durch eine
drainage wird eine Flüssigkeit mit Hilfe Durchblutungsstörung im Bereich des
einer Pumpe o.ä. entfernt. Die Spüldrai· Hirnstamms und Kleinhirns ausgelöst
nage ist eine Methode zur Reinigung ei- sein kann. Es besteht ein Gefühl, die Um-
nes Körperbereichs durch abwechseln- gebung drehe sich um einen oder man
des Spülen und Entleeren; wird bei- selbst drehe sich bei stillstehender Umge-
spielsweise bei der Behandlung von bung. Meist begleitet von - Nystagmus,
r
250 Drehschwindel ,•

überlappen- Drainage links Mittellappen-Drainage rechts


• hinteres oberes Segment (Oberkörper ca.45" nach links gedreht)
• hinterer Bronchialbereich

Unterlappen- Drainage links


Unterlappen-Drainage beidseits • äußeres Segment
• Spitzensegmente • seitlich unterer Bronchialbereich

überlappen- Drainage rechts überlappen- Drainage beidseits


• äußeres und hinteres Segment • vordere Segmente
• hinterer Bronchialbereich • vorderer Bronchialbereich

Drainage. Drainagelagerungen.

oft auch von -+ vegetativen Symptomen Dreifachreaktion. Drei Phänomene, die


(Blässe, Übelkeit, Erbrechen). nach der subkutanen Injektion von Hista-
• rotary vertigo; systematic vertigo minen nacheinander auftreten. Zunächst
entwickelt sich ein kleiner roter Fleck,
Drehungsbruch. -+ Torsionsfraktur. der sich innerhalb einer Minute zu seiner
• torsion fracture maximalen Größe von einigen Millime-
tern ausbreitet und dann bläulich ver-
Dreieckstuch. Dreieckiges Thch, das als färbt. Anschließend bildet sich um den
Armschlinge, Abdeckung oder dick zu- ursprünglichen roten Fleck langsam ein
sammengefaltet als Hilfsmittel zur Blut- unregelmäßiger hellroter Bezirk und
stillung verwendet werden kann. Ein D. schließlich entsteht eine mit Flüssigkeit
muss in jedem Verbandskasten vorhan- gefüllte Hautblase über dem ursprüngli-
den sein. (s. Abb. S. 251)
chen roten Fleck.
triangular bandage • triple response
. · dromotrop 251

gungendes Herzmuskels (Myokards) und


des Herzbeutels (Perikards).
[William Dressler, amerikanischer Arzt,
1890-1969.]
• Dressler's syndrome
Drift. Allmähliche Fortbewegung aus der ~
ursprünglichen Lage. ...=.
• drift
Drift, genetische. Zufallige Fluktuation der
Genhäufigkeit innerhalb einer Populati-
on. Je kleiner eine Population, desto grö-
ßer die Tendenz für Variationen innerhalb
jeder Generation, wodurch sich die Nach-
kommen genetisch beträchtlich von ihren
Vorfahren unterscheiden können.
• genetic drift
DRK. ___, Deutsches Rotes Kreuz
Dreieckstuch. Dreieckstuch als Armschlin-
Droge. 1. Bezeichnung für Wirksubstan-
ge.
zen mit suchterzeugenden Eigenschaften
(sog. Rauschmittel oder weitergefasst Be-
zeichnung für Wirksubstanzen mit thera-
Dreifarbentheorie. Annahme, dass alle piewidrigen Eigenschaften). 2. Durch
Farbwahrnehmungen mit Hilfe von drei Trocknung relativ haltbar gemachtes Ma-
verschiedenen Zapfentypen in der Netz- terial pflanzlicher oder tierischer Her-
haut des Auges weitergeleitet werden, die kunft (z. B. getrocknete Kräuter), das als
empfindlich auf die drei Grundfarben rot, Arzneimittel (oder auch als Gewürz,
grün und blau reagieren. Durch die indi- Riechstoff) eingesetzt wird. 3. Chemisch
viduelle und die Zusammenarbeit der ungemischte Arzneimittel.
Zapfen ist es möglich, alle Farbschattie- • drug
rungen wahrzunehmen.
[T. Young, eng!. Physiker, 1773-1829 u. L. Drogen- bzw. Arzneimittelabhängigkeit.
von Helmholtz, dt. Physiker u. Physiologe, Verlangen, Gewöhnung, Missbrauch bzw.
1821-1894] physiologisches Vertrauen in Bezug auf
• Young-Helmholtz theory of color vi- eine chemische Substanz.
sion • drug dependence

Drepanozytenanämie. ___, Sichelzellanämie. Drogenentzug, Behandlung eines Substan-


[griech.: drepane, Sichel, kytos, Zelle.] zabusus. Pflegeintervention der - NIC,
• drepanocytic anemia die definiert ist als die Pflege eines Pa-
tienten während einer Drogenentgiftung.
Dressler·Syndrom. Autoimmunerkran- • Substance Use Treatment: Drug
kung, die im Zusammenhang mit einem Withdrawal
akuten Koronarinfarkt auftreten kann.
Krankheitssymptome sind Fieber, Herz- dromotrop. Bezeichnung für eine Sub-
beutelentzündung (Perikarditis), Brust- stanz, die die Weiterleitung elektrischer
fellentzündung (Pleuritis), Pleuraerguss Impulse beeinflusst. Ein positiv dromo-
und Gelenkschmerzen. Verursacht wird tropes Mittel fördert die Leitung elektri-
eine Dressler-Myokarditis durch körper- scher Impulse zum Herz.
eigene Immunreaktionen auf Beschädi- • dromotropic
252 Drop-Anfall ··

Drop-Anfall. Form einer transitorischen Druckentlastung. -> Pflegeintervention der


ischämischen Attacke (TIA), bei der eine -+ NIC, die definiert wird als die Mini-
kurze Unterbrechung des zerebralen Blut· mierung der Druckausübung auf Kör-
flusses den Gleichgewichtssinn oder den perteile.
Tonus der Beinmuskulatur beeinträchtigt. • Pressure Management
Die betroffene Person kann stürzen, wird
jedoch nicht ohnmächtig. Druckinfusion. In eine Druckmanschette
• drop attack eingespannte Infusionsflasche (Plastik!),
deren Inhalt durch den von der Man-
Druck. Kraft oder Belastung, die durch
schette erzeugten Druck (bis zu 300
eine Flüssigkeit oder ein Objekt auf eine
mmHg) mit hoher Geschwindigkeit über
Fläche ausgeübt wird; dies wird normaler·
einen zentralvenösen Venenkatheter zum
weise in Einheiten pro Masse pro Bereich
Patienten läuft. Genauere und dennoch
gemessen.
hohe Infusionsraten lassen sich mit einer
• pressure elektronischen .... Infusionspumpe (Infuso-
Druck. arterieller. Die Belastung, die durch mat) erzielen. Hierzu ist jedoch ein spe-
das zirkulierende Blut auf die Arterien- zielles Infusionsbesteck erforderlich, das
wände ausgeübt wird; der a.D. wird durch in die Infusionspumpe eingespannt wer-
das Herzminutenvolumen und den sys- den muss. (-> Infusion)
temischen Gefäßwiderstand beeinflusst. • pressure infusion
• arterial pressure
Druckpunkt. I. Punktueller Bereich über
Druck, atmosphärischer. Druck in einer be- einer Arterie, an der der Puls gefühlt wer-
stimmten Umgebung, der in Bezug auf ei-
nen Referenzwert von Null (0) cm H2 0
ausgedrückt wird.
• ambient pressure Infusionsflasche
Druck, kritischer. Der von Dampf in einem
geschlossenem System ausgeübte Druck
beim Erreichen der kritischen Tempera-
tur.
• critical pressure
Druck, onkoti.scher. .... Osmotischer Druck,
der durch in Körperflüssigkeiten (Blut, in-
terstitielle Flüssigkeit) gelöste Kolloide
(Proteine) hervorgerufen wird, z.B. wenn
im Plasma auf einer Seite einer Zellmem-
bran eine höhere Konzentration eines fJ[HJI!J ~
Proteins als in der benachbarten intersti- 90[,)1!1 @
tiellen Flüssigkeit vorliegt.
[griech.: onkos, Geschwulst]
DEID ~

""''"'rrl
• oncotic pressure
Druck, osmotischer. Druck, der auf eine ·-n- - - - - - ,
halbdurchlässige (semipermeable) Mem-
bran ausgeübt wird, die zwei Lösungen

••••
lnfusions-

----
mit unterschiedlich hoher Konzentration parameter:
an gelösten Substanzen voneinander Volumen
trennt. Die Membran ist nur für das Lö- Zeit
sungsmittel in der Lösung durchlässig, Förderrate ======!l-CI
nicht aber für die gelösten Stoffe.
• osmotic pressure Druckinfusion.
·· Drusen, submandibulare 253

den kann. Ein Druck auf diesen Punkt D.n dagegen besitzen keine Ausführungs-
kann helfen, den Blutfluss distal einer gänge und scheiden ihre Sekretionspro-
Wunde zu stoppen. 2. Stelle, die auf dukte direkt ins Blut oder in die intersti-
Druck extrem empfindlich reagiert, z.B. tielle Flüssigkeit aus.
der McBurney-Punkt bei Appendizitis. • gland
• pressure point
Drüse, ekkrine. Eine von zwei Arten von
Drudcrezeptor. .... Mechanorezeptor. Schweißdrüsen, die im Hautgewebe lie-
• mechanoreceptor gen. Ekkrine Drüsen sind unverzweigt,
Drudculkus, PI. Druckulzera . .... Dekubitus
gewunden und röhrenförmig und sind
über die gesamte Hautfläche des Körpers
• pressure ulcer
verteilt. Die Absonderung von Schweiß
Druckverband. Bandage oder Material aus führt über die Verdunstungskälte zur
Stoff, das so fest um einen Körperteil an- Kühlung der Hautoberfläche.
gelegt wird, dass Druck ausgeübt und • eccrine gland
damit Blutungen gestoppt, Ödemen vor- Drüse, endokrine. Eine ganglose Drüse, die
gebeugt und varikösen Venen eine Stabi- Hormone ins Blut bzw. in die Lymphkno-
lisierung gewährleistet wird. ten abgibt. Diese Hormone haben ent-
• pressure dressing scheidende Auswirkungen auf bestimmte
Drüse. (Giandula). Organe, die aus speziali- Zielgewebe im gesamten Körper. Zu den
sierten Epithelzellen bestehen und Sub- endokrinen Drüsen gehören die Hirnan-
stanzen ausscheiden, die nicht im Zusam- hangsdrüse (Hypophyse), die Zirbeldrüse,
menhang mit ihrem ursprünglichen Me- der Hypothalamus, der Thymus, die
tabolismus stehen. Einige D.n scheiden Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die
ein schleimiges, muköses Sekret aus, an- Nebennierenrinde, die Langerhans-Inseln
dere, wie etwa die Hypophysendrüsen, sowie die Keimdrüsen. Bestimmte Zellen
produzieren Hormone; die blutbildenden anderer Körpergewebe, wie z.B. die gas-
(hämatopoetischen) D.n, z.B. die Milz trointestinale Schleimhaut und die Pla-
und einige Lymphknoten, sind bei der zenta, haben ebenfalls endokrine Funktio-
Produktion von Blutkomponenten betei- nen.
ligt. --> Exokrine D.n geben ihre Sekretio- • endocrine gland
nen in Drüsengänge ab, die .... endokrinen Drüsen, exokrine. Drüsen, die Sekretionen
auf die Hautoberfläche absondern, wie
z.B. die Schweißdrüsen und die Talgdrü-
sen. (s.a. Drüsen, endokrine)
• exocrine gland
Drüsen, sublinguale. Kleine Speicheldrü-
sen, die in der Mundschleimhaut unter
der Zunge sitzen. Die D. sind mandelför-
mig und sezernieren von den Drüsenal-
veolen gebildeten Schleim in den Mund.
• sublingual gland
Drüsen, submandibuläre. Walnussgroße,
paarig angelegte Speicheldrüsen (Unter-
kieferdrüse), die unter dem Unterkiefer
liegen. Die D. sezernieren Schleim und se-
röse Flüssigkeit, die zum Verdauungspro-
zess beiträgt.
[lat.: sub+ madibula, unter+ Kinnbacke]
Druckverband. • submandibular glands
a:=~~ _ ographische
DSA. tCim Abkürzung für Digi- über Arme und Schultern bis in die Beine
tale Subtraktionsangiographie. Dreidi- sowie andere Körperregionen aus.
mensionale Darstellung der Blutgefäße im [Guillaume B.A. Duchenne, französischer
Körper. Neurologe, 1806-1875; Francais A. Aran,
• tomographic DSA französische Arzt, 1817-1861.]
Duchenne-Aran disease
DSM. Abkürzung für >>Diagnostic and Sta-
tistic Manual<< der American Psychiatrie Duchenne-Krankheit. --. Bulbärparalyse.
Association (Diagnostisches und statisti- • Duchenne's paralysis
sches Manual psychischer Störungen).
Duchenne-Muskeldystmphie. Rezessive, mit
DSM
dem Geschlechtschromosom verbundene
DTP Impfstoff. Intramuskulär gespritzter Erbkrankheit mit progressivem, symme-
Kombinationsimpfstoff bestehend aus trisch verlaufendem Muskelschwund an
Diphtherie- und Tetanus-Anatoxinen so- Beinen und Beckenregion. In den meisten
wie abgeschwächtem Pertussis-Impfstoff. Fällen tritt die Krankheit zwischen dem
• DTP vaccine 3. und 5. Lebensjahr auf; über Bein- und
Beckenmuskulatur geht der Muskel-
Dabln-Jo Erbliche, chroni- schwund auf die unwillkürliche Muskula-
sche Hyperbilirubinämie. Begleitsym- tur über. Charakteristische Merkmale
ptome sind nicht-hämolytischer Ikterus, sind ein schleppender Gang und eine
krankhafte Leberpigmentation und Stö- deutlich ausgeprägte konvexe Verbiegung
rung der Gallenblasenfunktion. der Wirbelsäule (Lordose). Muskeln wer-
[Isidore N. Dubin, amerikanischer Patho- den schnell abgebaut, die Wadenmuskula-
loge, 1913-1980; Frank B. Johnson, ameri- tur wird fest und vergrößert sich infolge
kanischer Pathologe, geb. 1919.] fetthaltiger Ablagerungen. Erkrankte Kin-
Dubin-Johnson syndrome der leiden unter Kontrakturen, haben Pro-
bleme beim Treppensteigen, stolpern und
Oubnis Formel. Logarithmische Rechen-
fallen oft hin und haben flügelartig abste-
methode zur Bestimmung der Körper-
hende Schulterblätter (Scapula alata).
oberfläche. Die Berechnung basiert auf
[Guillaume B.A. Duchenne, französischer
der Körpergröße in cm, dem Körperge-
Neurologe, 1806-1875.]
wicht in kg sowie einer Konstanten, die ei-
Duchenne's muscular dystrophy
nen Wert von 0,007184 hat .
• DuBois formula • In drei Stufen verlau-
fende neurologische Erkrankung: Rü-
fJUbtlWffz·S.C ema. Erfassungssystem zur ckenmarksmuskelschwund (Atrophie),
Bestimmung der Schwangerschaftsreife Bulbärparalyse und Rückenmarks-
eines Neugeborenen unter Berücksichti- schwindsucht (Tabes dorsalis).
gung von Faktoren wie Körperhaltung, [Guillaume B.A. Duchenne, französischer
Dorsalflexion der Knöchel sowie Arm- Neurologe, 1806-1875.]
und Beinwiderstand.
• Duchenne's disease
[Victor Dubowitz, südafrikanischer Kin-
derarzt, geb. 1931.] Ductus Enge, schlauchartige Struktur, die
.Dubowitz assessment zur Sekretion bzw. Ausscheidung (Exkre-
tion) von Materialien und Substanzen
llucllellta (spinale progressive dient.
Muskelatrophie). Durch die Degeneration [lat.: ducere, führen.]
der vorderen Hornzellen des Rücken- duct
marks hervorgerufener Muskelschwund
(Atrophie), der hauptsächlich die oberen Fötaler Gefaßkanal, der
Gliedmaßen betrifft. Der chronische Mus- die Pulmonalarterie direkt mit der abstei-
kelschwund und die Muskelschwäche be- genden Aorta verbindet.
fallen zuerst die Hände und breiten sich • ductus arteriosus
Ductus arttriosus ......... Unphysiologi- Dlldus~deltter.---> rechter Haupt-
sche Öffnung zwischen der Pulmonalarte- lymphgang.
rie und der ---> Aorta, die dadurch entsteht, •right lyrnphatic duct
dass sich der Ductus arteriosus beim Fö-
tus nach der Geburt nicht schließt; dies Dudus Sllllldftularis --->Häutiger Bogen-
tritt häufig bei zu früh geborenen Kin- gang.
dern auf. Durch diesen Defekt kann Blut • sernicircular duct
aus der Aorta in die Pulmonalarterie und Dlldus venosus. (Arantius-Kanal). Vaskuläre
wieder in die Lungen fließen, wo es erneut Verbindung des Fötus zwischen Leber
mit Sauerstoff gesättigt wird und erneut und Nabelvene sowie unterer Hohlvene
in den linken Vorhof und in die linke (Vena cava inferior).
Kammer gelangt. Dadurch entsteht eine • ductus venosus
erhöhte Arbeitslast des linken Herzens,
eine Stauung und ein erhöhter Wider- ~ System zur Einstu-
stand der Lungengefäße. fung kolorektaler Karzinome unter Be-
• patent ductus arteriosus (PDA) rücksichtigung des Ausmaßes des Gewe-
bebefalls und der Metastasen. Dukes-A-
Ductus BotaiiL (Ducuts arteriosus). Physiolo- Turnore betreffen lediglich Schleimhaut
gischer Kurzschluss zwischen Aortenbo- und Submukosa. Typ-B-Turnore sind
gen und Truncus pulrnonalis zur Umge- Muskelturnore ohne Beeinträchtigung des
hung der noch funktionsunfähigen Lunge Lyrnphsysterns. C-Turnore bilden Metasta-
beim Embryo und Fetus. Verschluss er- sen in den Lymphknoten. Typ-D-Turnore
folgt nach der Geburt mit Einsetzen der sind Karzinome, die bereits in weiter ent-
Atmung (innerhalb 10-15 Std.). fernte Organe vorgedrungen sind.
•patent ductus arteriosus • Duke's classification
Dumplng-SJndrom, Bezeichnung für Sym-
Ductus dtolldadllls. (Gallengang). Kanal, der ptome wie Schwitzen, übelkeit, Schwindel
aus der Kreuzung zwischen Gallenblasen- und Schwäche, unter denen Patienten
gang und Leberausführungsgang gebildet nach Durchführung einer Magenresektion
wird. leiden. Die Symptome treten bald nach
•cornrnon bile duct Essenseinnahme auf, wenn der Magenin-
halt zu schnell in den Zwölffingerdarm
Dudus codlltarls. (Schneckengang). Knochi- entleert wird.
ger, spiralförrniger Tunnel in der Innen- •durnping syndrorne
ohrschnecke. Eine Öffnung steht in Ver-
bindung mit der Paukenhöhle, eine zweite Dulllnt, Henri.(* Genf 1828-1910 Heiden),
Öffnung ist mit dem Vorhof verbunden Initiator der ersten Genfer Konvention
und eine dritte Öffnung kornmuniziert von 1864 und Gründer des »Roten Kreu-
mit einer schmalen Passage, die zur Un- zes<<, erster Friedensnobelpreisträger
terfläche des Schläfenbeins führt. 1901.
[lat.: cochlea, Schneckengehäuse + cana- Dlnlcan-Mechanlsmus. Plazentalösung, wo-
lis, Kanal.] bei sich die unteren Teile der Plazenta zu-
• cochlear canal erst lösen.
[Jarnes M. Duncan, britischer Geburtshel-
Dudus cpdcas. Gallenblasengang, durch fer, 1826-1890.]
den die Galle aus der Gallenblase in den
• Duncan's rnechanisrn
Ducutus choledochus fließt.
• cystic duct Dunlltfalfaptat Physiologische Erhö-
hung der Empfindlichkeit der Stäbchen-
Duaus tpldldpddls. Nebenhodengang, in zellen in den Augen, um vorhandenes
den die efferenten Hodengänge münden. Licht in einer schlecht beleuchteten Um-
•ductus epididyrnidis gebung zu erkennen; gleichzeitig erwei-
256 Dunkeladaptation

tern sich die Pupillen, damit mehr Licht zinome werden meist operativ entfernt,
in die Augen eindringen kann. wobei oftmals eine umfassende Resektion
• dark adaptation der Mesenteriallymphknoten durchge-
führtwird.
DunkeHelduntersuchung. Untersuchung ei-

m
• cancer of the small intestine
nes Untersuchungsmaterials mit Hilfe ei-
nes Dunkelfeldmikroskops. Das Material duodenal. Den Zwölffingerdarm (Duode-
wird dabei von einer peripheren Licht- num) betreffend.
quelle beleuchtet. Das untersuchte Materi- [lat.: duodeni, 12 Finger.]
al scheint gegen den dunklen Hintergrund • duodenal
zu leuchten.
• darkfield microscopy Duodenalulkus. Zwölffingerdarmgeschwür;
häufigste Form gastrointestinaler Ulzera.
Dünndarmsonde. (Duodenalsonde). Ca. 120- duodenal ulcer
300 cm lange Kunststoff oder Gummison-
den, die unter operativen Bedingungen Duodenalverdauung. Verdauungsvorgang,
oder unter endoskopischer Sicht durch der im ersten Darmsegment nach dem
die Nase bis in den Zwölffingerdarm Magenausgang (Pylorus) stattfindet. Le-
(Duodenum) vorgeschoben werden. Nach ber- und Bauchspeicheldrüsensekrete
dem ersten Legen sollte eine röntgenol- sammeln sich hier und werden mit dem
ogische Lagekontrolle erfolgen. Indikatio- teilweise verdauten Speisebrei aus dem
nen für das Legen einer D. können sein: Magen vermischt. Es bilden sich Darm-
Ernährung, innere Schienung und/oder lymphe (Chylus), Fette werden emulgiert,
Entlastung des Darms (z.B. nach operati- Stärke wird hydrolisiert und proteolyti-
ven Eingriffen). sehe Enzyme beginnen mit dem Protein-
Die korrekte Lage von D.n soflte regelmä- abbau.
ßig mittels Spülung und gleichzeitiger • duodenal digestion
Auskultation mit dem Stethoskop über-
prüft werden. Menge, Fa rbe und Be- Duodenektomie. (Zwölffingerdarmresektion).
schaffenheit von aufgefangenem Sekret Chirurgische Entfernung des gesamten
müssen bilanziert und dokumentiert bzw. eines Teils des Zwölffingerdarms.
werden. (s. Abb. S. 361) [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: ektome,
• duodenal tube Exzision.]
• duodenectomy
Dünndarmtumore, maligne. Neoplasmabil-
dung in Duodenum, Jejunum oder Ileum. Duodenitis. Entzündung des Zwölffinger-
Die Krankheitssymptome unterscheiden darms (Duodenum).
sich je nach Art des Geschwürs und be- [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: itis, Ent-
troffener Stelle. Es können Bauchschmer- zündung.]
zen, Erbrechen, Gewichtsverlust, Diarrhö, • duodenitis
intermittierende Obstipation, Magen-
Darm-Blutungen oder die Bildung einer Duodenographie. Röntgenologische Dar-
Gewebemasse im rechten Abdomen beob- stellung des Zwölffingerdarms (Duode-
achtet werden. Adenokarzinome, die am num} und der Bauchspeicheldrüse (Pan-
häufigsten auftretenden Tumore, entste- kreas).
hen entweder im Duodenum oder im obe- [lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: gra-
ren Jejunum und bilden polypoide oder phein, aufzeichnen.]
ringförmige Geschwüre. Die hauptsäch- • duodenography
lich im unteren Dünndarm auftretenden
Lymphome können die Darmmotilität be- Duodenoskop. -+ Endoskop, das zur Unter-
einträchtigen, indem sie die Nerven befal- suchung des Zwölffingerdarms (Duode-
len und sind bisweilen mit dem Malab- num} durch den Mund eingeführt wird.
sorptionssyndrom assoziiert. Adenokar- • duodenoscope
Durchgangssyndrom 257

Duodenoskopie. Visuelle Untersuchung des Durascheide. Den Sehnerv und die Rü-
Zwölffingerdarms (Duodenum) mit Hilfe ckenmarksnervenwurzeln bedeckende Er-
eines Endoskops. weiterung der Dura mater.
• duodenoscopy • dural sheath

Duodenostomie. Chirurgische Eröffnung


des Zwölffingerdarms (Duodenum) durch
die Bauchwand, so dass eine Fistel ent-
Durthblutungsstörung, Risiko einer peri-
pheren. Anerkannte -> NANDA-- pflege-
diagnose; Vorliegen von Risikofaktoren
für eine Durchblutungs-, Empfindungs-
m
steht.
[lat.: duodeni, 12 Finger; griech.: stoma, oder Bewegungsstörung einer Extremi-
Mund.] tät. Zu den Risikofaktoren zählen Frak-
• duodenostomy turen, mechanische Kompression (z.B.
Staumanschette, Gips, Verband oder Fi-
Duodenum. (Zwölffingerdarm). Kürzester und xierungen), orthopäclische Operationen,
breitester Teil des Dünndarms, der ausge- Verletzungen, Jmmobilität, Verbrennun-
hend vom Magenausgang (Pylorus) eine gen und Gefaßverschlüs e.
fast kreisförmige Bahn beschreibt, so dass peripheral neurovasewar dysfunc-
Anfang und Ende des Duodenums nahe tion
beieinander liegen. Der Zwölffingerdarm
hat eine Länge von ca. 25 cm und unter- Durchbruchblutung. Abgang von uterinem
teilt sich in einen oberen, einen absteigen- Blut zwischen den Menstruationsblutun-
den, einen horizontalen und einen aufstei- gen. D.en sind eine mögliche Nebenwir-
genden Teil. kung bei der Einnahme von oralen Emp-
[lat.: duodeni, 12 Finger.] fängnisverhütungsmitteln ( __, Kontrazepti-
• duodenum va). (__, Schmierblutung)
• breakthrough bleeding
Dupuytren-Kontraktur. Progressive, Durchgangsarrt. (D-Arzt). Von den gesetzli-
schmerzfreie Verdickung und Verspan-
nung des subkutanen Handgewebes, das chen Unfallversicherungsträgern ( __, Be-
rufsgenossenschaften) beauftragter Arzt,
zu einer Einwärtskrümmung des vierten
der bei einem Arbeitsunfall oder nach
und fünften Fingers führt. Sehnen und
Eintritt einer Berufskrankheit zu ent-
Nerven werden jedoch nicht beeinträch-
scheiden hat, ob eine allgemeine hausärzt-
tigt. Die Störung geht von einer Hand auf
liche Betreuung ausreicht oder eine spe-
die andere über.
zielle berufsgenossenschaftliche Heilbe-
[Guillaume Dupuytren, französischer
Chirurg, 1777-1835.; lat.: contractura, zu- handlung einzuleiten ist. Name und An-
sammenziehen.] schrift des zuständigen D-Arztes sind
dem Arbeitgeber bekannt. Es besteht im
• Dupuytren's contracture
Allgemeinen keine freie Arztwahl.
Dura mater. Äußerste der drei das Gehirn Durchgangssyndrom. Zur Gruppe der exo-
und das Rückenmark umgebenden Mem- genen (= organisch bedingten) __, Psycho-
brane. Die Dura mater encephali bedeckt sen gehörende Bewusstseinsstörung, die
das Hirn, die Dura mater spinalis bedeckt mit Halluzinationen, Wahnerleben, akuter
das Rückenmark. Verwirrtheil und Angstzuständen einher-
[lat.: durus, hart, mater, Mutter,.] gehen kann. Ursachen: 0 2-Mangel im Ge-
• dura mater hirn bedingt durch weitere Grunderkran-
kungen (z.B. kardiogene Ursachen), Was-
Duralsack. Blind endender Sack am unte- ser- und Elektrolytmangel, akut-traumati-
ren Ende der Dura mater, auf gleicher Hö- sche Ereignisse (z.B. Operationen), Stoff-
he mit dem zweiten Sakralsegment wechselstörungen (z.B. Diabetes melli-
• dural sac tus). Die Therapie richtet sich in erster Li-
258 Durchgangssyndrom .'·_

nie nach der zu Grunde liegenden Erkran- kann man beispielsweise die Griffstärke
kung. der Handmuskeln messen.
Die Patienten müssen überwacht wer- [griech.: dynamis, Kraft, metron, Maß.]
den, Weglaufen sollte verhindert werden. • dynamometer
Art und Ausprägung der Symptomatik
sind genau zu dokumentieren. -dynie. Nachsilbe mit der Bedeutung
• symptomatic transitory psychotic >>Schmerz<<.
syndrome; transitory mania • -(o)dynia

Durchlaufdrainage. Methode zur Spülung Dysakusis. Bezeichnung für die Erzeugung


eines Körperorgans. Dabei werden zwei von Schmerzen oder körperlichen Be-
Katheter eingeführt; durch den einen schwerden durch laute Geräusche. Eine
fließt die Spülflüssigkeit hinein, durch Hörempfindlichkeit wird oft durch eine
den anderen wird sie wieder abgesaugt. Beschädigung der Innenohrschnecke ver-
• through-and-through drainage ursacht.
[griech.: dys, schwierig, akouein, hören.]
Durchsetz.ungskraft, Training der. -+ Pflege- • dysacusis
intervention der -+ NIC, die definiert wird
als die Unterstützung beim effektiven Oysarthrie. (Artikulationsstörung). Sprechstö-
Ausdruck von Gefühlen, Bedürfnissen rung infolge einer Störung der an der
und Vorstellungen unter Berücksichti- Sprechmotorik beteiligten muskulären
gung der Rechte anderer Per onen. Strukturen, insbesondere eines zentralen
• Assertiveness Training oder peripheren motorischen Nervs.
[griech.: dys, Fehl- + arthroun, artikulie-
Duroziez-Doppelgeräusch. Systolisches Ge- ren.]
räusch, das bei Arterienkompression über • dysarthria
die Oberschenkelarterie vernommen wer-
den kann. Das Phänomen steht im Zu- Dysarthrose. Gelenkfehlbildung infolge ei-
sammenhang mit hohem arteriellen Puls- ner Krankheit, Dislokation oder Missbil-
druck bzw. Aortenklappeninsuffizienz. dung, die zu einer Bewegungshinderung
Ein diastolisches Geräusch kann zusätz- führt.
lich gehört werden, wenn der Druck auf [griech.: dys, Fehl-, athron, Gelenk.]
die Arterie distal vom Stethoskop erhöht • dysarthrosis
wird.
[Paul L. Duroziez, französischer Arzt,
Dysästhesie. Sensibilitätsstörung mit
schmerzhafter Empfindung von Berüh-
1826-1897.]
rungsreizen; bei Rückenmarksverletzun-
• Duroziez' murrnur gen treten häufig Gefühle der Taubheit,
Durstfieber. Vor allem bei Säuglingen auf- des Kribbelns oder brennender Schmer-
tretende erhöhte Körpertemperatur infol- zen unterhalb der Läsion auf.
ge mangelnder Flüssigkeitszufuhr. • dysesthesia
• salt fever Oysautonomie. (Riley-Day-Syndrom). Störung
dynamisch. I. Etwas verändern bzw. Ver- des vegetativen Nervensystems, die oft-
änderungen begünstigen. 2. Begriff aus mals ein klinisches Merkmal von Diabe-
der Atemtherapie zur Beschreibung eines tes, Parkinson-Krankheit, Adie-Syndrom,
veränderten Atemvolumens. Shy-Drager-Syndrom oder Riley-Day-
• dynamic Syndrom sein kann. Ein typisches Sym-
ptom ist orthostatische Hypotonie beglei-
Dynamometer. Messinstrument zur Mes- tet von Synkopen und Drop-Anfallen.
sung des für die Kontraktion bestimmter [griech., dys, Fehl- + autonomia, selbstän-
Muskelgruppen benötigten Kraftauf- dig.]
wands. Mit einem Handdynamometer • dysautonomia
o,slllslt. Gehschwierigkeiten infolge von ~ Bezeichnung für fehl-
neurologischen Störungen und Lähmun- bzw. missgebildete Geschlechtsorgane.
~ bei Atherosklerose. [griech.: dys, Fehl- + lat.: genitalis, ange-
•dysbasia boren.]
.dysgenitalism
o,schale. Gallenerkrankung, bei der ent- Dysgnathle. Fehlstellung von Oberkiefer •
weder zu wenig Galle abgesondert wird, oder Unterkiefer bzw. beider Kiefer. -.:.
oder eine Störung in Bezug auf die Gallen- [griech.: dys, Fehl+ gnathos, Kiefer.]
inhaltsstoffe vorliegt.
•dysgnathic anomaly
[griech.: dys, Fehl-+ chole, Galle.]
•dyscholia ~ (Legasthenie). Schreibstörung
mit pathologischer Ursache. (s.a. Agra-
~ Bezeichnung für die phie)
Unfähigkeit schnell wechselnde Bewegun- [griech.: dys, Fehl + graphein, schreiben.]
gen, wie z.B. rhythmisches Fingerklopfen, •dysgraphia
auszuführen. Ursachen sind Kleinhirnlä-
u,sbr~JtoH. Krankhafte oder vorzeitige
sionen und ---. Dysmetrie.
Verhornung von Epithelzellen.
[griech.: dys, Fehl- + diadochos, abwech-
[griech.: dys, Fehl + keras, Horn, osis, Be-
selnd funktionierend, kinesis, Bewegung.]
schwerde.]
• dysdiadochokinesia
•dyskeratosis
Dpenterit, (Ruhr). Darmentzündung (mel- DJsldnesle. Motorische Fehlfunktion.
depflichtig), die insbesondere den Kolon [griech.: dys, Fehl- + kinesis, Bewegung.]
betrifft und durch chemische Reizstoffe, •dyskinesia
Bakterien, Protozoen oder Parasiten ver-
ursacht werden kann. Begleitsymptome o,stcraslt. l. Blut- und Rückenmarkser-
sind häufiger, blutiger Stuhl, Bauch- krankungen, wie z.B. Leukämie, aplasti-
schmerzen und schmerzhafter Stuhl- und sche Anämie oder pränatale Rh-Unver-
Harndrang (Tenesmus). träglichkeit. 2. Fehlerhafte Zusammenset-
[griech.: dys, Fehl-+ enteron, Darm.] zung des Blutes und anderer Körpersäfte
•dysentery nach der aus der Antike stammenden Säf-
telehre.
[griech.: dys, Fehl- + krasis, Vermi-
o,sfullldioa. Gestörte, unphysiologische schung.]
Funktionsfahigkeit eines Organs o.ä. .dyscrasia
.malfunction
o,slaßit,---. Stammeln .
.",...... l. Bezeichnung für die Fehl- • stammering
bzw. Missbildung eines Organs, insbeson-
dere während der embryonalen Entwick-
Dys1a1t. Durch Störungen des Zentralner-
vensystems ausgelöste Leseschwäche
lungsphase. 2. Verlust der Fortpflan-
(Legasthenie). Legastheniker vertauschen
zungsfähigkeit. Eine Form von Dysgenesie
Buchstaben und Wörter, können Buchsta-
ist die Gonadendysgenesie. - adj. dysge-
benfolgen nicht erkennen und nur mit
netisch.
Mühe rechts und links unterscheiden.
[griech.: dys, Fehl-+ genein, erzeugen.]
[griech.: dys, Fehl- + lexis, Wort.]
.dysgenesis
•dyslexia
~ Erforschung von Faktoren bzw. Dysmaturlllt. l. Mangelentwicklung; der
Situationen, die genetische Negativaus- Organismus zeigt nur mangelnde Ent-
wirkungen auf eine Rasse oder Spezies ha- wicklung und reift nicht zu voller Struk-
ben . tur oder Funktion. 2. Bezeichnung für ei-
• dysgenics nen Fötus bzw. ein Neugeborenes mit ab-
ntat

normer Körpergröße für die jeweilige Fehlerhaftes Einschätzen von


Schwangerschaftsphase. Entfernungen und Abständen beim Aus-
[griech.: dys, Fehl- + lat.: maturare, rei- führen von willkürlichen Bewegungen;
fen.] durch Läsionen im Gehirn verursacht.
• dysmaturity [griech.: dys, Fehl- + metron, Maß.]
dysmetria
Dy,megalopsie. Die Unfähigkeit, die Größe
oder das Maß eines Gegenstandes richtig Dysorexie. Mit emotionalen oder psycho-
abzuschätzen. logischen Störungen einhergehende Ess-
[griech.: dys, Fehl- + megas, groß, opsis, störung, Verlust des Appetits.
Erscheinen.] •dysorexia
dysmegalopsia
Dysostose. Mangelnde, fehlerhafte Kno-
DJ1me1iie Kongenitales, mit einer Rücken- chenbildung, insbesondere hinsichtlich
marksstörung assoziiertes Fehlen bzw. der Verknöcherung der fötalen Knorpel-
Verkürzungen der Extremitäten. Die D. strukturen. Verschiedene Formen der
lässt sich auf Stoffwechselstörungen wäh- Dysostose sind Dysostosis cleidocranialis,
rend der embryonalen Entwicklungsphase Dysostosis craniofacialis, Dysostosis
zurückführen. mandibulofacialis sowie Dysostosis acro-
[griech.: dys, Fehl-+ melos, Gliedmaß.] facialis.
~::C;' dysmelia
[griech.: dys, Fehl- + osteon, Knochen,
osis, Beschwerde.]
Dysm0norrhö. Schmerzhafte Menstruati- • dysostosis
onsbeschwerden. Eine primäre D. wird
durch bestimmte Faktoren des Uterus
Dysostosis cranio·facidli,. Erbkrankheit mit
und den Menstruationsprozess bedingt.
Fast jede Frau leidet von Zeit zu Zeit unter typischen Symptomen wie Turmschädel,
D. Wenn die Menstruationsschmerzen Exophthalmos, Hypertelorismus, Strabis-
leicht und von kurzer Dauer sind, handelt mus, Papageiennase und hypoplastischem
es sich um eine normale funktionelle Stö- Oberkiefer.
rung, die keiner Behandlung bedarf. Un- [griech.: kranion, Schädel + lat.: facies,
gefähr 10% aller Frauen leiden unter einer Gesicht; griech.: dys, schlecht, osteon,
schweren D. Schubweise, krampfartige Knochen.]
Schmerzen treten typischerweise im Un- craniofacial dysostosis
terleib und Rücken auf, offenbar im Zu-
sammenhang mit Uteruskontraktionen Dyspareunie. Sammelbezeichnung für
und Zervixdilatation. Der Schmerz be- Schmerzen während des Geschlechtsver-
ginnt unmittelbar vor oder zu Beginn der kehrs. Ursachen können fehlgebildete Ge-
Regelblutung und kann ein paar Stunden schlechtsteile, eine mit dem Koitus ver-
bis zu einem Tag und länger dauern. Wei- bundene psychophysiologische gestörte
tere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Reaktion, gezwungener Koitus oder feh-
häufiger Stuhlgang mit Darmkrämpfen, lende sexuelle Erregung sein.
Schwindel, Ohnmachtsanfälle und Blässe. [griech.: dys, Fehl- + pareunos, Lagerge-
Bei der sekundären D. werden Menstrua- nosse.]
tionsschmerzen infolge spezifischer Be- dyspareunia
ckenfehlbildungen, wie z.B. Endome-
triose, Adenomyose, chronischer Becken- Nach dem Essen auftretende
infektion oder degenerativer fibroider Tu- Verdauungsbeschwerden, begleitet von
more beobachtet. Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen und
[griech.: dys, Fehl- + men, Monat, rhein, Übelkeit.
fließen.] [griech.: dys, Fehl-+ peptein, verdauen.]
dysmenorrhea •dyspepsia
O,S,., Plötzlich auftre- sehen ischämischen Attacken auftritt. Es
tende Verdauungsstörungen, die von Gal- bilden sich intraluminale Falten aus fibrö-
lenblasenbeschwerden begleitet werden. sem Endothelgewebe; betroffen sind vor
[griech.: chole + lithos, Stein, dys, allem die Nierenarterien.
schlecht, peptein, verdauen.] fibromuscular dysplasia (FMD)
•cholelithic dyspepsia
Dys prcpsie, funktionelle. Verdauungs- Dysplasie, kraniomet.1phy1are. Vererbte
Knochenkrankheit Typische Krankheits-
1!1
schwierigkeiten infolge von atonischen
bzw. neurologischen Störungen. (...., Dys- symptome sind paranasale Wucherungen,
pepsie) Schädel- und Kieferverdickungen und
t:C:t functional dyspepsia Einschluss von Hirnnerven. Patienten lei-
den unter Atemwegsinfekten, die durch
Dysphagie. Schluckstörung infolge einer die Verknöcherung der Nasenhöhlen ver-
Speiseröhrenobstruktion bzw. infolge mo- ursacht werden, sowie unter Kieferfehl-
torischer Schluckstörungen. Patienten mit stellungen.
obstruktiven Störungen, wie z.B. Speise- craniometaphyseal dysplasia
röhrentumor, können keine fest Nahrung
sondern nur Flüssigkeiten schlucken. Pa- ale. Krankhafte Gewebe-
tienten, die unter motorischen Störungen, bildung am Gebärmutterhals, die aus aty-
wie z.B. -> Achalasie, leiden, können weder pischem Deckgewebe besteht, das sich mit
feste noch flüssige Nahrung schlucken. der Zeit zu einem Karzinom entwickeln
[griech.: dys, Fehl- + phagein, schlucken.] kann.
dysphagia a cervical dysplasia
Dpphasie. Sprachstörung infolge einer
Verletzung des Sprechzentrums der Hirn- Dyspnoe. Durch Herzkrankheiten, an-
rinde. ( s. a. Aphasie) strengende körperliche Betätigung oder
[griech.: dys, Fehl- + phasis, Sprechen.] durch Angstneurosen verursachte Atem-
.dysphasia not.
[griech.: dys, Fehl-+ pnoia, Atmen.]
DJspho Stimmstörung, wie z.B. Heiser-
dyspnea
keit. (s.a. Aphonie)
[griech.: dys, Fehl-+ phone, Stimme.]
•dysphonia iOriscbe. Atemstörung, die
durch eine Obstruktion im Kehlkopf (La-
o,s,ho Verstimmungszustand, wie z.B. rynx), in der Luftröhre (Trachea) oder in
Depression und Angst. den Bronchien verursacht wird. Der Pa-
~:;:; dysphoria tient versucht, das dadurch eingetretene
Dyspiasie. Sammelbegriff für fehl- bzw. Defizit an Luft durch lange tiefe Atemzüge
missgebildete Organe oder Gewebe. zu kompensieren.
[griech.: dys, Fehl-+ plassein, bilden.] [lat.: inspirare, einatmen; griech.: dys,
t:C:t dysplasia ohne; pnoia, Atem]
a inspiratory dyspnea
o,.,~t. · Ä Chronische
Lungenerkrankung mit Vernarbung des 16 Bei Herzerkrankung
Lungengewebes, Verdickung der Wände auftretende Atemschwierigkeiten; häufig
der Pulmonalarterien und einem Missver- die Folge einer Lungenstauung.
hältnis zwischen Lungenventilation und [griech.: dys, schwierig, pnoia, Atem.]
-perfusion. cardiac dyspnea
• bronchopulmonary dysplasia (BPD)
Dysplasie, fibromuskuläre. Arterielle Er- Dyspraxie. Teilweiser Verlust der Fähigkeit,
krankung, die bei Hypertonie in Verbin- gezielte, koordinierte Bewegungen auszu-
dung mit Schlaganfall oder transitori- führen, ohne Vorliegen motorischer bzw.
sensorischer Funktionsstörungen. (s. a. Form, Lage oder ein schlechter Gesund-
Apraxie) heitszustand des Fötus sind.
[griech.: dys, Fehl- + prassein, tun, ma- [griech.: dys, Fehl-+ tokos, Geburt.]
chen.] •dystocia
•dyspraxia o,stoale. (Tonusstörung). Störungen des
~ Abnormer Proteingehalt Muskeltonus. Am häufigsten sind von ei-
im Blut, meist im Zusammenhang mit ner Dystonie Kopf, Nacken und Zunge be-
den Immunglobulinen. troffen. Ursache ist oftmals eine uner-
[griech.: dys, Fehl- + protos, erst, haima, wünschte Arzneimittelreaktion.
Blut.] [griech.: dys, Fehl-+ tonos, Tonus.]
• dysproteinemia •dystonia
IJysrblphle. Unvollständig verwachsene IIJstanlsch.Muskuläre Tonusstörungen be-
Naht, wie z.B. beim unvollständigen Ver- treffend. Wenn die Muskeln aktiviert wer-
wachsen eines Neuralrohrs. den, tritt eine Tonuserhöhung ein; wenn
[griech.: dys, Fehl- + raphe, Naht.] sich die Muskel in Ruhestellung befinden,
•dysraphia tritt eine Tonusverminderung ein. Die
Folge dystonischer Störungen sind Hal-
o,srlllpltiesplldl-. Das Rückenmark be- tungsschäden.
treffende Entwicklungsstörungen, wie •dystonic
z.B. Enzephalozele oder Myelomeningo-
zele. o,stlapllia lllllpesogealta Eine bei pu-
.dysrhaphic syndrome bertierenden Jungen auftretende Fettsucht
(Adipositas), bei der eine angeborene Hy-
~ (Dyskinese). Sammelbegriff für poplasie und weibliche Sekundärge-
muskuläre Koordinationsstörungen, wie schlechtsmerkmale auftreten; es kommt
z.B. Ataxie. zur weiblichen Verteilung von Körperfett
[griech.: dys, Fehl- + syn, zusammen, er- Die a. D. wird durch eine Fehlfunktion des
gein, arbeiten.] Hypothalamus oder durch einen Tumor
• dyssynergia im Hypophysenvorderlappen verursacht.
o,staxil. Partielle -> Ataxie, wie z.B. Dys-
[/at.: adeps, Fett; genitalis, Geschlechtor-
taxia agitans, bei der eine Rückenmarks- gan]
reizung Zittern, jedoch keine Lähmung •adiposogenital dystrophy
verursacht. DJmapllla. Durch Fehlernährung verur-
[griech.: dys, Fehl- + tax:is, Ordnung] sachte Störungen bzw. Krankheiten. Dys-
•dystaxia trophien werden oft von muskulären Ver-
Dpti&Jmie. Form einer chronischen, mo- änderungen begleitet, die ohne Beteili-
nopolaren Depression, von der vor allem gung des Nervensystems stattfinden, wie
ältere Menschen betroffen sind, die unter z.B. Muskeldegeneration durch Überfet-
schweren körperlichen Gebrechen, chro- tung. (s.a. Atrophie)
nischen Eheproblemen oder persönlichen [griech.: dys, Fehl-+ trophe, Ernährung.]
Schicksalsschlägen leiden. Mehrere, auf- •dystrophy
einanderfolgende depressive Episoden ~Protein der Muskelfasermem-
können zu unterschwelligen, chronischen bran. Fehlendes Dystrophin führt zu ab-
Depressionen führen. normer Zellpermeabilität und letztendlich
[griech.: dys, Fehl-+ thymos, Seele.] Zellzerstörung. Die Folge ist Muskeldys-
•dysthymia trophie, Typ Duchenne.
•dystrophin
Dptalda. Gestörter oder erschwerter Ge-
burtsverlauf, dessen Ursachen eine Ob- O,S.rle. Schmerzhaftes Harnlassen (Mik-
struktion bzw. Konstriktion des Geburt- tion) infolge einer bakteriellen Infektion
kanals oder die ungewöhnliche Größe, oder einer Blasenobstruktion. Das Harn-
lassen wird von einem brennenden
Schmerz begleitet. Bei einer Laboranalyse
können Blut, Bakterien oder weiße Blut-
körperchen im Urin nachgewiesen wer-
den.
[griech.: dys, Fehl-+ ouron, Urin.]
.dysuria
E
II
btlm llglllt. Alternative Bezeichnung für ~Infektion der Leber durch
Mycoplasma pneumoniae, einem häufig die Larven eines Bandwurms der Gattung
vorkommenden Erreger atypischer Pneu- Echinococcus. Die Larveneier befinden
monie . sich häufig im Kot infizierter Hunde. Kli-
• Eaton agent nische Symptome und Prognose variie-
ren, je nachdem, welches Gewebe betrof-
EIJner.Drlsen. Seröse Drüsen, die sich in fen ist und wie weit die Infektion fortge-
die Gräben der Papillae vallatae der Zunge schritten ist.
öffnen. [griech.: echinos, stachelige Hülle, kok-
[Victor von Ebner, österr. Histologe, kos, Beere, osis, Erkrankung.]
1842-1925.] • echinococcosis
• Ebner's glands
Edlo. Umgangssprachlich für -> Echokar-
EIJala.VInls.. Durch ein RNA-Virus, das zu diographie.
der Gattung Filovirus gehört, verursachte •echo
Infektionskrankheit. Die Krankheit
nimmt normalerweise einen tödlichen l!dwii~. Mit einem Echoen-
Verlauf und geht mit Blutungen und zephalographen dargestellte Untersu-
schwerem Fieber einher. Zur Zeit gibt es chung der Hirnstrukturen.
keine wirksame Behandlung. In fast 90% [griech.: echo + enkephalos, Gehirn,
der Fälle tritt der Tod innerhalb einer Wo- gramma, Aufzeichnung.]
che ein. Das Ebola-Virus ist mit dem Mar- • echoencephalagram
burg-Virus verwandt.
[Ebola, Flusslandschaft in Zaire.] ~. Untersuchung der
• Ebola virus intrakranialen Hirnstrukturen mit Hilfe
von Ultraschall.
Elllsteln-Anolu (Ebstein-Syndrom). Konge- • echoencephalography
nitaler Herzfehler, bei dem sich die Tri-
kuspidalklappe in der rechten Herzkam- ~ Aufzeichnung von Ultra-
mer befindet. Die Ebstein-Anomalie ist schall-Echomuster einer Körperstruktur,
häufig mit einem von rechts nach links wie z.B. einem schwangeren Uterus.
verlaufenden Vorhofshunt sowie dem [griech.: echo, Schall, gramma, Aufzeich-
Wolff-Parkinson-White-Syndrom assozi- nung.]
iert. • echogram
[Wilhelm Ebstein, deutscher Arzt, 1836-
1912; griech.: anomalia, Unregelmäßig- Ec:lrlflbrdlogn. Graphische Aufzeich-
keit.] nung von Herzmuskelschwingungen mit
• Ebstein's anomaly Hilfe von Ultraschallwellen, die diese
Strukturen aufzeichnen.
fiV. Abkürzung für Ebstein-Barr-Virus. [griech.: echo, Geräusch, kardia, Herz,
(-> Herpesviren) gramma, Aufzeichnung.]
.EBV •echocardiogram
Echokardioqulphie Diagnostische Metho- zähne und haben Merkmale sowohl von
de zur Erforschung der Herzstruktur und vorderen als auch von hinteren Zähnen.
Herzbewegung. Auf das Herz gerichtete Die Wurzeln der Eckzähne sind tief in
Ultraschallwellen werden absorbiert und den Knochen verankert und bilden deutli-
reflektiert, wenn sie durch verschiedene che Vorsprünge in den Alveolarbögen. Et-
Gewebearten passieren. wa 16 bis 20 Monate nach Geburt brechen
[griech.: echo + kardia, herz, graphein,
aufzeichnen.]
echocardiography
die Eckzähne als Milchzähne hervor. Blei-
bende Eckzähne bilden sich während dem
elften oder zwölften Lebensjahr.
D
• canine tooth
le. 1. Automatisches und sinnloses
Wiederholen von Wörtern und Sätzen, ICMO. Abkürzung für eng!. extracorporal
die eine andere Person von sich gibt. Wird membrane oxygenation, maschinelle ex-
häufig bei Schizophrenie beobachtet. trakorporale Sauerstoftbeladung des Bluts
2. Normales Nachahmen und Nachspre-
im Membranoxygenator.
chen von Tönen oder Wörtern bei Klein-
ECMO
kindern.
[griech.: echo + lalein, plappern.] Oberbegriff für verschiedene hal-
•echolalia luzinogene Amphetaminderivate (sog.
Echopraxie" Nachahmung der Körperbe- Designerdrogen). Sie erzielen ihre Wir-
wegungen anderer Personen. Kann häufig kung durch ihre Strukturähnlichkeit mit
bei schizophrenen Patienten beobachtet den körpereigenen Neurohormonen aus
werden. der Gruppe der --+ Katecholamine und
[griech.: echo + prassein, praktizieren.] dem --+ Seroton in. Psychogene Wirkung:
echopraxia klarer Kopf, Gefühl des >> Entrücktseins«,
des >>innerlichen Friedens«, allgemeine
,frus. Abkürzung für (eng!.) >>enteric >>Enthemmung<<, tranceähnliche Zustän-
cytopathogenic human orphan«-Viren, de, erhöhte körperliche Leistungsfähig-
aus der Familie der Picornaviridae stam- keit, Intensivierung akustischer und opti-
mende Viren, die mit vielen verschiede- scher Wahrnehmung. Häufige Nachwir-
nen klinischen Syndromen, aber keiner kungen können Nervosität, --+ Agitiertheit,
spezifischen Krankheit assoziiert sind. emotionale Instabilität, --+Albträume,
Bakterielle und virale Erkrankungen kön- Angstgefühle und --+ Panikattacken sein
nen durch Infektion mit ECHO-Viren zu- oder psychiatrische Krankheitsbilder wie
sätzlich kompliziert werden, wie z.B. asep- chronisch --+ paranoide Psychosen, genera-
tische Meningitis, die mit schweren bakte- lisierte Angststörungen und Depersonali-
riellen und viralen Infektionen einher- sationsphänomene. Somatische Wirkung:
geht. --+Tachykardie, --+ Hypertonie, --+ Mydriasis,
ECHOvirus Schwitzen, --+ Tachypnoe. Unter ungünsti-
fiL Künstliche Passage zwischen gen Umständen (z.B. Wasser- und Elek-
dem Ende der hepatischen Pfortader und trolytverlust durch >>Tanzexzesse<<) mani-
der Seite der unteren Vena cava. Wird zur feste Entgleisung des Wasser und Elektro-
Behandlung von Ösophagusvarizen bei ei- lythaushaltes. Komplikationen: Multior-
ner portalen Hypertonie angelegt. ganversagen, akutes Nieren- und Leber-
[Nikoli V. Eck, russischer Physiologe, versagen, --+ maligne Hyperthermie, Hirn-
1849-1917.] blutungen. (s.a. Halluzinogene)
• Eck's fistula ecstasy

Eckzahn, Vier Zähne, je zwei pro Kiefer, die herp~li(atum. Generalisierter, ve-
unmittelbar seitlich neben den vorderen sikulopustulärer Hautausschlag, der
Schneidezähnen situiert sind. Eckzähne durch das Herpes-simplex-Virus oder
sind größer und kräftiger als Schneide- eine Vaccinia-Virusinfektion eines bereits
bestehenden Ausschlags, wie z.B. einer Arzneimittels, die eine bestimmte er-
atopischen Dermatitis, verursacht wird. wünschte Wirkung hervorruft.
•eczema herpeticum •effective dose (ED)
ED. 1. Abkürzung für Erhaltungsdosis. Effaldlvitlt. (Wirksamkeit). Maximale Wir-
2. Abkürzung für Einzeldosis. 3. Abkür- kung eines Arzneimittels bzw. einer Be-
zung für Effektivdosis. 4. Abkürzung für handlung bei jeder Dosierung ein be-
Einfalldosis. stimmtes Resultat hervorzurufen.

II .ED
ED., Bezeichnung für Dosis effectiva 50;
.efficacy
ElfeJd:Mtll,kontrueptive. Wirksamkeit ei-
die pharmakologische Dosis, bei der 50%
der maximalen Wirkung auftritt oder 50% ner empfängnisverhütenden Methode;
der Probanden oder Versuchstiere eine wird oft als Prozentzahl ausgedrückt. Eine
genauere Darstellung der Wirksamkeit ist
bestimmte Wirkung zeigen.
die Anzahl von Schwangerschaftsfällen
.EDso
pro 100 Frauenjahre. Ein Verhütungsmit-
Ed8lps. Gruppe von chemisch inaktiven tel mit einer Schwangerschaftsrate von
gasförmigen Elementen, zu denen Heli- weniger als 10 Schwangerschaftsfällen pro
um, Neon, Argon, Krypton, Xenon und 100 Frauenjahre wird als sehr wirksam
Radon gehören. E.e sind träge, weil ihre eingestuft.
äußerste Elektronenschale voll mit Elek- • contraceptive effectiveness
tronen besetzt ist.
• inert gas; rare gas llfektor. 1. Bezeichnung für ein Organ,
das einen bestimmten Effekt verursacht,
Hetnt (EDTA). Äthylendiamintetraessig- wie z.B. durch Stimulierung bestimmter
säure (Ethylen diamine tetraacetate); Be- Nerven ausgelöste Drüsensekretionen.
zeichnung für eine Gruppe von Salzen, 2. Bezeichnung für ein Molekül, wie z.B.
die von Edetinsäure abgeleitet werden ein ---> Enzym, das eine chemische Reak-
und als Chelatbildner bei der Behandlung tion auslösen bzw. zum Stillstand bringen
von Schwermetallvergiftungen eingesetzt kann.
werden; führt zur Hemmung der Blutge- [lat.: efficer, erreichen.]
rinnung. •effector
• edetate (EDTA)
Edl!tlnslure (IDTA), Chelatbildner. lll'allllnlll&. 1. Bezeichnung für Leukozy-
ten, die mehrere spezifische Funktionen
• edetic acid (EDTA)
besitzen. 2. Bezeichnung für Muskel- oder
.._.,Spdnmt. --->Trisomie 18. Drüsenzelle.
.trisomy 18 • effector cell
&G. Abkürzung für ---> Elektroenzephalo- eBtlllnlert. Weibliche körperliche bzw.
gramm bzw. ---> Elektroenzephalographie. mentale Eigenschaften vorweisend, unge-
• EEG achtet des biologischen Geschlechts.
lffekt. Die Auswirkung einer Ursache • effeminate
oder eines Mittels. effenmt. Von einem Zentrum wegführend,
.effect wie z.B. bestimmte Arterien, Venen, Ner-
Efflllt. ZJtGINdllfll•· Morphologische ven und Lymphgefäße. (s.a. afferent)
Veränderungen in einer Zellkultur auf- [lat.: effere, hinaustragen.]
grund eines ---> zytopathischen Schadens. •efferent
• cytopathogenic effect
Eflizienz. (Leistungsfähigkeit). 1. Das Errei-
Effllldldosis (m). Therapeutisch wirksame chen bestimmter Ergebnisse mit einem
Dosis; Dosierung eines eingenommenen Minimalaufwand an Zeit und Kraft.
2. Die Menge des Erreichten im Vergleich motiv für alle bewussten Verhaltensmus-
mit der aufgebrachten Mühe. ter darstellt. - adj. egoistisch.
• efficiency egoism
Effteurage. (Streichmassage). Massagetech- 1. Selbstsüchtige Person, die ihre
nik, bei der Wirbelsäule und Rücken mit Interessen auf Kosten anderer durchsetzt.
sanftem oder kräftigem, lang anhalten- 2. Bezeichnung für eine Person, deren
dem Streicheln bearbeitet wird.
effleurage
Hancllungen sich nach dem Konzept rich-
ten, dass alle bewusst ausgeführten Hand-
Iungen durch Selbstinteresse ausreichend
D
Sl'llllllll (pl.), (>>Hautblüten«). Patholo- begründet werden können .
gische Hautveränderungen, die in primä- • egoist
re und sekundäre E. unterteilt werden.
Die primären E. werden durch eine Er- Egotismus. Philosophisch begründete
krankung verursacht, z.B. Flecken (Macu- Form der Eitelkeit und Selbstüberhebung
la), Knötchen (Papula), Knoten (Nodus), der eigenen Wichtigkeit und Unterbewer-
Quaddeln (Urtica), Bläschen (Vesicula), tung und Verachtung der Bedeutung an-
Blasen (Bulla), Geschwulst (Tumor) oder derer Personen.
Zysten (Cystis). Sekundäre E. entstehen egotism
aus einer primären Hautveränderung, ••gozentrisrh. Das eigene Ich als Mittel-
z.B. Abschürfung (Erosion), Schuppe punkt und Norm für alle Erfahrungen er-
(Squama), Geschwür (Ulcus), Kruste leben und wenig Rücksicht auf die Be-
( Crusta), Narben oder Hautatrophie. dürfnisse, Interessen, Ideen und Einstel-
[lat.: efflorescere, erblühen] lungen anderer nehmen.
skin lesions [griech.: ego, Ich+ kentron, Zentrum.]
•egocentric
- . Ausfluss, z.B. von übelriechen-
den, toxischen Gasen bzw. Dämpfen, oder ~s,n Erbliche Bindege-
aber das Ausfallen der Haare. webserkrankung, die von Hyperelastizität
[lat.: effluvium, Erguss.] der Haut, Gewebebrüchigkeit und über-
•effluvium mäßiger Gelenkbeweglichkeit charakteri-
siert ist.
Hfort-Syndrom. (Soldatenherz; neurozirkulatori- [Edward Ehlers, dänischer Arzt, 1863-
sche Asthenie; Da-Costa-Syndrom). Bezeich- 1937; Henri A. Danlos, französischer Arzt,
nung für eine krankhafte Störung, bei der 1844-1912.]
Thoraxschmerz, Schwindel, Müdigkeit •Ehlers-Danlos syndrome
und Herzklopfen auftreten. Kann oft bei
Soldaten beobachtet werden, die sich im Elullc:ldaH. Bezeichnung für eine bisweilen
Gefecht befinden. Die Symptome des Ef- töcllich verlaufende Infektionskrankheit,
fort-Syndroms gleichen denen von Angi- die durch Zecken auf den Menschen über-
na pectoris, sind jedoch mehr mit Angst- tragen wird und ähnliche, aber heftigere
zuständen assoziiert. Symptome als die --+ Lyme-Borreliose auf-
effort syndrome weist. Die Krankheit beginnt etwa 10 Tage
nach einem Zeckenbiss; es sind jedoch
Egel. Parasitärer Plattwurm aus der Gat- auch Fälle bekannt, bei denen die Krank-
tung der Trematoden. heit innerhalb weniger Stunden ausbricht
•fluke und von Grippe-ähnlichen Symptomen,
wie schmerzhafte Muskelkrämpfe, Kopf-
fgoismuL 1. Selbstsucht; Überbewertung schmerzen, Fieber und Schüttelfrost, Ap-
des eigenen Ich, ausgedrückt als das Ver- petitlosigkeit und verringerten Werten
langen, einen Vorteil auf Kosten anderer der Blutauszählung, begleitet wird. Die
zu erreichen. 2. Geisteshaltung, die das Diagnose wird oftmals aufgrund der Ähn-
individuelle Selbstinteresse das Grund- lichkeit mit Lyme-Krankheit und der
Möglichkeit, dass beide Bakterienarten Zottenhaut (->Chorion), -> Plazenta und
gleichzeitig auftreten können, erschwert. Nabelschnur.
Außerdem hat einer der Mikroorganis- • fetal membranes
men, die mit Ehrlichiosis assoziiert sind,
Ehrlichia equi, große Ähnlichkeit mit Ellefter. Einer von zwei Gängen, dessen ei-
dem bakteriellen Erreger von Pferdefie- nes Ende in den Uterus und dessen ande-
ber. res Ende in die Bauchhöhle, oberhalb ei-
• ehrlichiosis nes Eierstocks mündet. Die Eier wandern

II Eid des Hippultates. Eid, der .... Hippakrates


gewidmet ist, und als ethische Richtlinie
durch den Fazialiskanal in die Gebärmut-
ter; außerdem dient der Kanal der Passage
der Spermien in Richtung Eierstöcke.
für die medizinische Profession dient; er • fallopian tube
wird traditionellerweise bei den Zeremo-
nien nach Abschluss des Medizinstudi- ~(Tubargravidität). Ek-
ums abgelegt. topische Schwangerschaft, bei der sich die
• Hippocratic oath befruchtete Eizelle im Eileiter ansiedelt.
Begünstigende Faktoren für eine E. sind
elde1bch. Bezeichnung für die Fähigkeit, Verletzungen des Eileiters, Beckenentzün-
zuvor gesehene bzw. bereits geschehene dungen, Vernarbungen in der Gebärmut-
Gegenstände oder Ereignisse zu visuali- ter oder Komplikationen mit einer Spirale
sieren und zu reproduzieren. (Intrauterinpessar), wodurch die Beweg-
[griech.: eidos, Form.] lichkeit der Eileiter eingeschränkt wird .
• eidetic Der Transport der befruchteten Eizelle im
Eileiter verlangsamt sich und das Ei nistet
Berstadc. ->Ovarium. sich ein, bevor es die Gebärmutterhöhle
•ovary erreicht hat. (s. Abb. S. 311)
~-> Arteria ovarica. • tubal pregnancy
• ovarian artery
~ IIIIIIUIIire. Form
~ (Ovarialgravidität). einer Extrauterinschwangerschaft, bei der
Seltene Form einer Extrauteringravidität, sich das Ei in der Ampulle eines Eileiters
bei der sich das befruchtete Ei in den Eier- implantiert. (-+ ektopische Schwanger-
stöcken (Ovarien) einnistet. (.... ektopische schaft)
Schwangerschaft) (s. Abb. S. 311) • ampullary tubal pregnancy
• ovarian pregnancy
~ dNIIumlge. -+ Linton-Nach-
lierstllcfweM. -+ Vena ovarica . las-Sonde.
• ovarian vein
Elnltalslmlenmg. Auftragen von antisepti-
~ Behandlung einer sehen Mitteln und Konservierungsstoffen
infektiösen Krankheit, bei der eine -+ In- auf eine Leiche, um die natürlichen Zer-
okulation mit dem eigenen Blut des Patien- setzungsvorgänge zu verlangsamen.
ten erfolgt. •embalming
•autoserous treatment
ElllfallswlnDI. Der Winkel, in dem ein Ul-
~ -+Autotransfusion. traschallstrahl auf die Grenzschicht zwi-
• autotransfusion schen zwei verschiedenen Gewebearten
auftrifft, z.B. auf die aneinanderliegenden
Elhlute. (Fruchtblase). Sammelbezeichnung Oberflächen von Knochen und Muskeln.
für die Körperstrukturen, die Embryo • angle of incidence
und Fötus schützen und ernähren, wie
z.B. der Eisack, embryonaler Harnsack tinglwll~ Kleines ovales
(Allantois), innere Eihülle (-+Amnion), Organ, das die -+ Lymphe filtert, die in
: Einreibung, rhythmische 269

den Lymphgefaßen der Brust-, Bauch- ~ a~satmen


und Beckenorgane fließt
• viscerallymph node V)_ ematmen
Eingeweideschmerzen. Bauchschmerzen
infolge einer Störung der Eingeweideor-
gane. E. sind oft sehr stark, ohne feste Be-
grenzung und schwer zu lokalisieren.
visceral pain
Einheit. Quantitativ festgelegte und stan- D
dardisierte Messgröße zur Angabe einer
Menge. Seit 1978 gelten in der Medizin
die gesetzlich vorgeschriebenen ..... SI-Ein-
heiten.
• unit(U)
Einheit, motorische. Funktionale Struktur,
die aus einem motorischen ..... Neuron und
der Muskelfaser besteht, die von ihm in-
nerviert wird.
• motor unit
Einlauf. ..... Darmeinlauf.
Einnässen, sekundäres. (Bettnässen; Enuresis).
Das unbeabsichtige Wasserlassen eines
mindestens 3-jährigen Kindes, das vorher Einreibung, atemstimulierende. Bewe-
ber_eit~ über ein Jahr die Blasenentleerung gungsrichtung der Hände bei der atem-
(MiktiOn) unter Kontrolle hatte. Dies ist stimulierenden Einreibung.
häufig ein Anzeichen für psychologischen
S~ress (Gefühl der Benachteiligung oder
E1fersucht auf ein jüngeres Geschwister), gung, Zuwendung, Druckpunktmassage,
kann aber auch ein frühes Symptom für Pneumonieprophylaxe, präoperative
eine organische Störung, z.B. Diabetes Vorbereitung, Entwölmen vom Beat-
mellitus sein. mungsgerät, zur Orientierung de Pa-
[griech.: enourein, hineinpissen] tienten. Durch Untersuchungen belegt
sind u.a. die Förderung des Ein- und
• secondary enuresis
Durchschlafverhaltens.
Einnistung. ..... Nidation. • ehest rub; breathing stimulating em-
• nidation brocation
Einreibung, atemstimulierende. (ASE).
Rhythmische Einreibung am Rücken Einreibung. rhythmische. Einreibung in
oder im Brustbereich, um die Atmung rhythmischen kreisenden Bewegungen.
des Patienten zu beruhigen und zu ver- Die Hand (jegt leicht auf dem einzurei-
tiefen. Dabei werden am Rücken beide benden Gebiet und darf in der Bewegung
Hände in Schulterblatthöhe neben die das darunter(jegende Gewebe nicht ver-
Wirbelsäule gelegt und kreisforntig nach schieben. Grundprinzipien: warme Hän-
unten und wieder nach oben bewegt. Die de, Anwendung ohne Handschuhe und
Abwärtsbewegung erfolgt während der Schmuck, kurz geschnittene Fingernägel,
Ausatmung, die Aufwärtsbewegung wäh- regelmäßiger Rhythmus zwischen leich-
rend der Einatmung. Der Aterruhythmus ter und stärkerer Berührung, bequeme
soll während der E. verlangsamt werden. Lagerung des Patienten.
Zielsetzung: Atemunterstützung, Beruhi- • rhythmic therapeutic rub
170 Emsamkeit. R1s1ko fur ~:

Einsamkeit, Risiko fiir. Anerkannte für die einpoligen EKG-Ableitungen ein-


__. NANOA--t Pflegediagnose; subjektjver gesetzt.
Zustand, bei dem ein Patient für das [Willem Einthoven, niederländischer Phy-
Empfinden eines vagen Unbehagens ge- siologe, Wissenschaftler und Nobelpreis-
fahrdet ist. Zu den Risikofaktoren zählen träger, 1860-1927.]
emotionale Störungen, äußerliche Isola- • Einthoven's triangle
tion, psychiatrische Erkrankungen und
soziale Isolation. Einthoven-Formel. Summe der Spannungen

D • loneliness, risk of
der Ableitungen I und III in einem EKG
minus der Ableitung !I. Diese Formel wird
aus der mathematischen Eigenschaft ab-
Einschätzung. ..... Assessment.
geleitet, die besagt, dass die Summe der
• assessment
Spannungen eines geschlossenen Strom-
Einschneiden. Phase am Ende der Geburts- kreises, wie z.B. dem Einthoven-Dreieck,
wehen, in der der fötale Kopf im Eingang gleich Null ist.
der Vagina sichtbar wird. Unmittelbar [Willem Einthoven, niederländischer Phy-
vor der Geburt sind die Schamlippen kro- siologe, Wissenschaftler und Nobelpreis-
nenförmig um den fötalen Kopf gespannt. träger, 1860-1927.]
• crowning • Einthoven's formula
Einschwemmkatheter. (Pulmonaliskatheter; Einwilligung. Zustimmung, Einverständnis
Pulmonalarterienkatheter). --. Swan-Ganz-Ka- oder Erlaubnis geben, z.B. zur Durchfüh-
theter. rung bestimmter Maßnahmen. Vor der E.
des Patienten zu bestimmten Tests, invasi-
Einsicht. I. Die Fähigkeit, die wahre Natur ven Eingriffen oder der Teilnahme an For-
einer Situation zu verstehen oder eine ver- schungsstudien muss er hinreichend in-
borgene Wahrheit zu ergründen. 2. Eine formiert und aufgeklärt werden.
Art von Selbstverständnis, das sowohl ein • consent, informed consent
intellektuelles wie auch ein emotionales
Bewusstsein der Natur, den Ursprüngen Eisen (Fe). (Ferrum). Häufig vorkommendes
und den Mechanismen der eigenen Ein- metallisches Element, das ein essenzielles
stellungen, Gefühle und Verhaltensweisen Spurenelement und für die Synthese von
beinhaltet. --+Hämoglobin wichtig ist. Ordnungszahl:
• insight 26, Atommasse 55,85. E. wird in Form sei-
ner Salze und Komplexe als Mittel zur Er-
Einsteinium (Es). Synthetisches chemisches höhung des Hämoglobingehalts verwen-
Metallelement mit der Atomzahl 99 und
det. Zu den Funktionen des E.s gehören
der Massenzahl 254.
die Unterstützung des Sauerstofftrans-
[Albert Einstein, Physiker und Nobel-
ports in den Erythrozyten, sowie Energie-
preisträger, 1879-1955.]
metabolismus und Zellwachstum. EinE.-
• einsteinium (Es) Mangel führt zur --+ Eisenmangelanämie.
Einstellung. Eine der wesentlichen integra- • iron (Fe)
tiven Komponenten in der Entwicklung
Eisenmangelanämie. Mikrozytäre hypo-
der Persönlichkeit, die dem Verhalten des
Einzelnen Konsistenz verleiht. chrome --. Anämie, die durch eine unzu-
• attitude reichende Menge --+ Eisen verursacht wird,
das zur Synthese von --. Hämoglobin benö-
Einthoven-Dreieck. Gleichschenkliges Drei- tigt wird. Zu den Symptomen gehören
eck, das von den Achsen der drei EKG-Ab- Blässe, Müdigkeit, Schwäche und Mund-
leitungen I, !I und III gebildet wird. Die winkelrhagaden. Der Eisenmangel kann
Summe der Spannungen ergibt Null. Das die Folge einer unzureichenden Aufnah-
Null-Potenzial befindet sich im Zentrum me von Eisen durch die Nahrung, einer
des Dreiecks und wird als Referenzpunkt mangelhaften Eisenabsorption im Ma-
gen-Darm-Trakt oder einer chronischen Ursachen für eine Eiterbildung sind bak-
Blutung sein. terielle Infektionen.
• iron deficiency anemia •pus
~ Angeborene Herz- ~->Impetigo.
krankheit mit einem defekten Kammer- •impetigo
septum, einer fehlgestellten Aortenwurzel,
die über das Interventrikularseptum eltem. Sich entzünden und .... Eiter bilden.
führt, und einer krankhaft erweiterten
Pulmonalarterie.
[Victor eisenmenger, deutscher Arzt,
•fester
Elwlll. .... Protein.
D
•protein
1864-1932.]
• Eisenmenger's complex E1wll8 Im Urin. Pathologisches Vorkom-
men von Eiweißmolekülen im Urin. Nor-
Eisenst8ftwedls Eine Reihe von Prozes- malerweise enthält der Urin kaum Eiweiß,
sen, die beim Eintritt von .... Eisen in den da die Moleküle aufgrund ihrer Größe die
Körper und bei Absorption, Transport, Niere nicht passieren können. Bei Schädi-
Lagerung und Bildung sowie Ausschei- gung der Niere kann sich die Glomeru-
dung von Hämoglobin ablaufen. Eisen lummembran jedoch aufweiten und Ei-
wird normalerweise durch das Epithel weiße durchlassen, die dann im Urin auf-
der Dünndarmschleimhaut aufgenommen treten. Der normale Eiweißgehalt des
und von zwei- zu dreiwertigem Eisen (d.h. Urins liegt bei 0 - 8 mg/dl in einer Urin-
aus der Ferroform in Ferritin) oxidiert. probe; 50 - 80 mg im 24-Stunden-Urin
Wenn das Eisen in den Blutkreislauf ge- bei Ruhe oder normaler Tätigkeit; unter
langt, bewegt es sich zwischen dem Plas- 250 mg im 24-Stunden-Urin nach an-
ma und dem retikuloendothelialen oder strengender körperlicher Tätigkeit.
erythropoetischen System. Für die Hämo- •urinary albumin
globinsynthese wird Plasmaeisen zu den
Normoblasten befördert, wo es bis zu 4 ljlc:ulldio prHCOII. Vorzeitiger Samener-
Monate verbleibt, d.h. im Hämoglobin- guss beim Geschlechtsverkehr. Tritt häu-
molekül eines reifen .... Erythrozyten. Die fig bei jüngeren Männern auf.
alten Erythrozyten werden mit der Zeit •premature ejaculation
abgebaut und das Eisen aus dem retiku-
loendothelialen System freigesetzt, um ljlc:ulldio ndanla. Die ungewollte, über-
wieder in den Eisenpool des Blutes aufge- mäßige Verzögerung des Samenergusses
nommen zu werden. beim Geschlechtsverkehr. Tritt vor allem
.iron metabolism im Alter auf. (s.a. Ejaculatio praecox)
[lat.: eiaculare, hinauswerfen]
Eisessig. Klare, farblose, flüssige oder kris- •retarded ejaculation
talline Substanz mit durchdringendem
Geruch, die als Lösungs- und Färbemittel ljablat. (Sperma). Die bei einem Samener-
verwendet wird. guss ausgeworfene Samenflüssigkeit.
• glacial acetic acid [lat.: eiaculare, hinausschleudern]
•ejaculate
Elspnmg. .... Ovulation.
•ovulation Ejalwla1:foa, Der plötzliche Austritt von Sa-
menflüssigkeit aus der Harnröhre des
Eitllr. (Pus). Visköses dickflüssiges Exsudat, Mannes während des Geschlechtsver-
das aus der Flüssigkeit von einschmelzen- kehrs, Masturbation oder nächtlicher, un-
den Gewebenekrosen entsteht. E. kann willkürlicher Ejakulation; Reflexhand-
hellgelb bis hellgrün sein und besteht im lung, die auch als .... Orgasmus bezeichnet
wesentlichen aus unzähligen polymor- wird.
phonuklearen Leukozyten. Die häufigsten •ejaculation
Efalwlad Rückwärts gerich- Abkürzung für -+ Elektrokardio-
teter Samenerguss, meist in die Harn- gramm.
blase, gelegentlich als Folge einer Prosta- ECG (electrocardiogramm, electrocar-
taoperation oder auch als angeborene diograph)
Anomalie. Bewirkt Impotenz. Bezeichnung für eine Schweiß-
• retrograde ejaculation drüse, die Körpersekrete durch einen
Gang auf die Hautoberfläche absondert.
Kraftvolles Ausstoßen, wie z.B.
(-+ ekkrine Drüse)
Austreten von Blut aus einer Herz-
[griech.: ekkrinein, absondern.]
kammer.
•eccrine
[lat.: eiicere, auswerfen]
~:-:; ejection Eklampsie. Schwerste Form einer schwan-
gerschaftinduzierten Hypertonie. Begleit-
IJeldians (Auswurffraktion). Herzaus- erscheinungen sind Grand-mal-Anfälle,
wurfleistung: das Verhältnis zwischen Koma, Hypertonie, Proteinurie sowie
dem Blutvolumen, das bei jeder Kontrak- Ödeme. Ein bevorstehender Anfall wird
tion der Herzkammer ausgestoßen wird, oft von Fieber, Angstzuständen, epigastri-
und dem gesamten Kammervolumen. schen Schmerzen, heftigen Kopfschmer-
•ejection fraction (EF) zen und Sehstörungen begleitet. Solche
Anfalle können vermieden werden, indem
Eje'klTMs-Kiu:k. (Austreibungston). Unphysio- die Patientin in einen ruhigen, schwach
logisches, deutlich hörbares, klickendes beleuchteten Raum gelegt wird und par-
Herzgeräusch der Herzmuskulatur in der enterale Gaben von Magnesiumsulfat und
Austreibungsphase; kann durch plötzli- blutdrucksenkende Mitteln erhält.
ches Anschwellen einer Pulmonalarterie, (-+ Spätgestosen)
abrupte Dilatation der Aorta oder durch [griech.: ek, außerhalb, lampein, hervor-
plötzliches Öffnen der Herzklappenzipfel leuchten.]
verursacht werden. •eclampsia
•ejection dick
Emotionaler Zustand, begleitet
von übergroßer Freude und Aufregung.
~ Zweite Phase einer Kam-
- adj. ekstatisch.
mersystole. Während dieser Phase sind [griech.: ekstasis, Verzückung.]
die halbmondförmigen Klappen geöffnet ecstasy; raptus
und das Blut wird in die Aorta und die
Pulmonalarterien gepumpt. Kongenitale Fehlbildung eines
ejection period Organs, dessen Wand nach außen gestülpt
ist.
f:hhondrom. Benigner Tumor, der sich auf [griech.: ekstrephein, nach außen kehren.]
der Knorpeloberfläche bzw. unter der äu- •exstrophy
ßeren Knochenhaut bildet.
Ekthyma. Eiterausschlag mit großflächigen
[griech.: ek, außerhalb + chondros, Knor- Pusteln, Verkrustungen und Ulzerationen,
pel, oma, Tumor.]
die von Erythemen umgeben sind. Ursa-
•ecchondroma che ist eine Streptokokken-Infektion.
[griech.: ek, außerhalb, thyein, rasen.]
ftchymo Bläuliche Verfarbung der Haut
ecthyma
bzw. der Schleimhaut, verursacht durch
den Austritt von Blut in subkutanes Gewe- (äußeres Keimblatt; Eltoblast). Äu-
be infolge eines Traumas der Blutgefaße ßerste der primären embryonalen Zell-
bzw. aufgrund einer Brüchigkeit der Ge- schichten. Aus dem Ektoderm entsteht
fäßwände. das Nervensystem, die spezialisierten Sin-
[griech.: ek, außerhalb + chymos, Saft.] nesorgane, wie Augen und Ohren, die Epi-
0::::.1 ecchymosis dermis und das Epidermisgewebe, wie
z.B. Fingernägel, Haare und Hautdrüsen matös und nässend sein. In der späteren
sowie die Schleimhäute von Mund und Phase verkrusten sie, die Oberfläche ver-
Anus. schuppt und verdickt sich und wird flech-
[griech.: ektos, außerhalb, derma, Haut.] tenartig.
.ectoderm [griech.: ekzein, überkochen.]
•eczema
Bltapaaasil. Parasit, der auf der äußeren
Körperoberfläche des Wirts lebt, z.B. eine Eluclnce, Reziprokwert der ---> Compliance.
Laus.
[griech.: ektos, außen + parasitos, Gast.]
• ectoparasite
.elastance
Elastlsa. {Pankreatopeptidase). Enzym der D
Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das Ver-
Elrt8ple. Ein Zustand, bei dem sich ein bindungen neutraler Aminosäuren in
Körperteil oder ein Organ nicht an der Elastin umwandelt.
normalen Stelle befindet, wie z.B. eine ek- •elastase
topische Schwangerschaft außerhalb der
Gebärmutter oder ein ektoper Herzschlag. lllstift. Protein, das die Hauptsubstanz
[griech.: ek, außerhalb, topos, Ort, Platz.] gelber, elastischer Gewebefasern bildet.
.ectopy [griech.: elaunein, antreiben.]
•elastin
tktoplsch. {ektop). 1. Bezeichnung für ein
Körperorgan, das sich an einem ur- Elasddtlt. 1. Bezeichnung für die Fähig-
sprungsfernen, ungewöhnlichen Ort be- keit eines Gegenstandes, seine ursprüngli-
findet, z.B. eine ektopische Schwanger- che Form wieder anzunehmen, nachdem
schaft, die außerhalb der Gebärmutter der auf den Gegenstand angewendete
stattfindet. 2. Zu falscher Zeit stattfin- Druck entfernt wird. 2. Der Grad, zu dem
dend, z.B. ein verfrühter Herzschlag oder ein mit Luft oder Flüssigkeit gefülltes Or-
eine verfrühte Kontraktion der Herzkam- gan, wie z.B. die Lunge, Blase oder ein
mer. Blutgefäß, seine ursprüngliche Dimension
[griech.: ektos, außen + topos, Platz, Ort.] wieder annimmt, nachdem eine dehnende
• ectopic bzw. komprimierende Kraft entfernt wird.
3. Maß für die zur Dehnung eines Stoffes
Bdopluma. Kompakter, peripherer Teil oder Gewebes benötigte Kraft.
des Zellzytoplasmas. [griech.: elaunein, antreiben.]
•ectoplasm •elastance
EldrodaktJße. Kongenitale Missbildung, Eleldfn. {Keratohyalin). Transparente Pro-
bei der Teile eines bzw. mehrerer Finger teinsubstanz, die dem Keratin gleicht und
oder Zehen fehlen. in der äußeren Epidermisschicht zu fin-
[griech.: ektrosis, Fehlgeburt, daktylos, den ist.
Finger.] [griech.: elaia, Olivenbaum.]
• ectrodactyly •eleidin
BttvOillfllle. Angeborene Fehlbildung bzw. Ellktrii!Oillplu. Triebhaftes Verlangen ei-
unvollständige Entwicklung der langen ner Tochter nach ihrem Vater. (s.a. Ödi-
Knochen bzw. einer oder mehrerer Extre- puskomplex)
mitäten. [Elektra, Tochter des Agamemnon]
[griech.: ektrosis, Fehlgeburt + melos, • electra complex
Gliedmaß.]
•ectromelia Elekbtdtlt. Form der Energie, die durch
die Aktivität von Elektronen und anderen,
Ebam. An der Hautoberfläche auftretende beweglichen, subatomaren Partikeln zu-
Dermatitis, teilweise unbekannter Ursa- stande kommt. Formen der Elektrizität
che. Im Anfangsstadium können Ekzeme sind die dynamische Elektrizität (beweg-
eitrig, erythematös, papulovesikulär, öde- liche Partikel) und die statische Elektrizi-
-
tät (bewegliche Partikel). Elektrizität
kann durch Hitze erzeugt werden, in einer
galvanischen Zelle, durch Induktion,
durch Aneinanderreiben von Nicht-Lei-
tern und trockenen Materialien sowie
als Alpha-, Beta-, Delta- oder Theta-
Rhythmen bezeichnet.
[griech.: elektron, Glut + enkephalos, Ge-
hirn, gramma, Aufzeichnung.]
electroencephalogram (EEG)
durch chemische Aktivität. Bei Elektro-
nenüberschuss ist die elektrische Ladung Eleldi........,...Jot Aufzeich-
negativ, wenn zuviele Protonen bzw. zu nung der Gehirnwellen unter Zuhilfenah-
wenige Elektronen vorhanden sind, ist sie me von Elektroden, die am Kopf des Pa-
positiv. tienten angebracht werden. Während ei-
[griech.: elektron, Glut.] nes neurochirurgischen Eingriffs können
electricity die Elektroden direkt an die Gehirnober-
fläche (interkranielle Elektroenzephalo-
e roattT1fge·sle. Verwendung von elektri- graphie) oder im Gehirngewebe angelegt
schem Strom zur Schmerzbehandlung. werden (Tiefen-Elektroenzephalogra-
• electroanalgesia phie), um Läsionen oder Tumore zu er-
kennen.
Elektroan,E.lh~li•·· Einsatz von elektri-
electroencephalography (EEG)
schem Strom zur Erzeugung einer örtli-
chen Narkose bzw. einer Vollnarkose. Ein- bzw. zweipolige Auf-
• electroanesthesia zeichnung der elektrischen Herzaktivität,
die von Elektroden aufgezeichnet wird,
J..,;e. Operationsmethode, bei die sich im Inneren der Herzkammern be-
der verschiedene elektrische Instrumente
finden.
verwendet werden, die mit Hochfrequenz-
[griech.: elektron, Glut + gramma, Auf-
strom betrieben werden, z.B. ---+ Elektro-
zeichnung.]
koagulation.
.electrogram
[griech.: elektron, Glut + cheiourgos, Chi-
rurg.]
Darstellung der elek-
• electrosurgery
trischen Vorgänge (Aktionsströme und
Elektrode. 1. Kontaktfläche für die Induk- Spannungen) während der Herzaktivität
tion bzw. Erfassung elektrischer Aktivität. und Erfassung der Impulse bei der Über-
2. Medium, über das elektrischer Strom tragung. Ein EKG besteht aus P-Zacke
vom Körper zu verschiedenen physiologi- (Phase vor der elektrischen Erregung der
schen Überwachungsgeräten geleitet Vorhöfe), PQ-Intervall (atrioventrikuläre
wird. Überleitungszeit), QRS-Komplex (elektri-
[griech.: elektron, Glut+ hodos, Weg.] sche Erregung der Ventrikel, Phase vor
electrode der Kammerkontraktion), ST -Strecke
(Depolarisation beider Kammern), T-
ilgnoltik. Diagnostizieren einer Zacke (Erregungsrückbildung der Kam-
Krankheit oder Verletzung durch elektri- mern), QT -Dauer (gesamte elektrische
sches Stimulieren bestimmter Nerven Kammersystole) und U-Welle. (s. Abb.
und Muskeln. S. 275)
[griech.: elektron, Glut + dia, zweimal, [griech.: elekton, Glut + kardia, Herz,
gnosis, Kenntnis.] gramma, Aufzeichnung.]
•electrodiagnosis ;:.:; electrocardiogram

Elektroemc,ph~logr~mm ittG). Graphische Elek!rokardiogr~phie (EKG). Aufzeichnun-


Aufzeichnung des elektrischen Potenzials gen der elektrischen Herzmuskelaktivität.
der Gehirnzellen durch das Anlegen von [griech.: elektron, Glut + kardia, herz, gra-
Elektroden an den Kopf. Die resultieren- phein, aufzeichnen.]
den Hirnwellen werden je nach Frequenz .electrocardiography
: Elektrolythaushalt 275

P-Welle: QRS- T-Welle: ~ P-Welle QRS- T-Welle..S!


Vorhof- Komplex:
erregung Kammer-
Erregungs- ~
rückbil- ~
Kom-
plex ~
:::>
erregung dung in der
Kammer
PQ-Zeit QT-Zeit

0'1
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Herzzyklus (ca.0,8 - 1 Sekunde) Nächster Herzzyklus

Elektrokardiogramm.

Elektrokatalyse. Chemische Zersetzung Bei dem Medium handelt es sich häufig


von Gewebe durch Anwendung von elek- um eine Lösung oder eine Schmelze.
trischem Strom. [griech.: elektron, Glut + Iysis, Locke-
• electrocatalysis rung.]
• electrolysis
Elektrokauterisation. Zerstörung von Ge- Elektrolyt. Element oder Verbindung (Säu-
webebezirken durch Nadeln, die mit Hilfe ren, Basen, Salze), die im gelösten Zu-
von elektrischem Strom erhitzt werden. stand in Ionen dissoziiert und die Fähig-
Die Elektrokauterisation wird z.B. zur keit besitzt, elektrischen Strom zu leiten.
Entfernung von Warzen und Polypen ein- Elektrolyte kommen in verschiedenen
gesetzt, sowie zur Blutstillung bei Opera- Konzentrationen im Blutplasma, der in-
tionen. terstitiellen Flüssigkeit sowie der Zellflüs-
[griech.: elektron, Glut + kauterion, sigkeit vor und beeinflussen den Aus-
Brandeisen.] tausch von Substanzen dieser Komponen-
• electrocautery ten. Genau abgestimmte Elektrolytmen-
gen und ein Elektrolytgleichgewicht sind
Elektrokoagulation. (Kaltkaustik). Therapeu- wesentliche Voraussetzungen für einen
tische Elektrochirurgie, bei der Gewebe normalen Stoffwechsel (Metabolismus).
durch Anwendung eines Hochfrequenz- [griech.: elektron, Glut + lytos, löslich.]
stroms gehärtet wird. • electrolyte
[griech.: elektron, Glut + lat.: coagulare, Elektrolytgleichgewicht.Gleichgewicht zwi-
gerinnen.]
schen verschiedenen Elektrolyten im
• electrocoagulation menschlichen Körper.
• electrolyte balance
Elektrolyse. Bezeichnung eines Vorgangs,
bei dem es durch die Übertragung elektri- Elektrolythaushalt. -+ Pflegeintervention
scher Energie zur chemischen Umwand- der NIC, die definiert wird als die För-
lung in einem leitfähigen Medium kommt. derung des Elektrolytgleichgewichts und
276 El ektrolythaushalt :,

Vorbeugung gegen Komplikationen auf- Elektrolythaushalt: Hypokaliämie. .... Pfle-


grund eines abnormalen oder uner- geintervention der .... NIC, die definiert
wünschten Serumelektrolytspiegels. wird als die Förderung des Kalium-
• Electrolyte Management gleichgewichts und Vorbeugung gegen
Komplikationen aufgrund eines niedri-
Elektrolythaushalt: Hyperkaliämie. --+ Pfle- ger als erwünschten Serumkaliumspie-
geintervention der _, NIC, die definiert gels.
wird als die Förderung des Kalium- • Electrolyte Management: Hypokale-
gleichgewichts und Vorbeugung gegen mia
Komplikationen aufgrund eines höher
als erwünschten Serumkaliumspiegels. Elektrolythaushalt: Hypokalzämie. .... Pfle-
• Electrolyte Management: Hyperkale- geintervention der ..... NIC, die definiert
mia wird als die Förderung des Kalzium-
gleichgewichts und Vorbeugung gegen
Elektrolythaushalt: Hyperkalzämie. -+ Pfle- Komplikationen aufgrund eines niedri-
geintervention der --+ NIC, die definiert ger als erwünschten Serumkalziumspie-
wird als die Förderung des Kal:~:ium­ gels.
gleichgewichts und Vorbeugung gegen • Electrolyte Management: Hypocalce-
Komplikationen aufgrund eines höher mia
als erwünschten erumkal:~:iumspiegels.
• Electrolyte Management: Hypercalce- Elektrolythaushalt: Hypomagnesiämie.
mia -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als die Förderung des Magne-
Elektrolythaushalt: Hypermagnesiämie. siumgleichgewichts und Vorbeugung ge-
-+ Pflegeintervention der _, NIC, die defi- gen Komplikationen aufgrund eines
niert wird als die Förderung des Magne- niedriger als erwünschten Serummagne-
siumgleichgewichts und Vorbeugung ge- siumspiegels.
gen Komplikationen aufgrund eines hö- • Electrolyte Management: Hypomag-
her als erwünschten Serummagnesium- nesemia
spiegels.
Electrolyte Management: Hypermag- Elektrolythilushalt: Hyponatriämie. --+ Pfle-
nesemia geintervention der _, NIC, die definiert
wird als die Förderung des Natrium-
Elektrolythaushalt: Hypematriämie. gleichgewichts und Vorbeugung gegen
- Pflegeintervention der NIC, die defi- Komplikationen aufgrund eine niedri-
niert wird als die Förderung des Natri- ger als erwünschten Serumnatriumspie-
umgleichgewichts und Vorbeugung ge- gel.
gen Komplikationen aufgrund eine hö-
• Electrolyte Management: Hyponatre-
her als erwünschten Serumnatriumspie-
mia
gels.
Electrolyte Management: Hyperna- Elektrolythaushalt: Hypophosphatämie.
tremia .... Pflegeintervention der ..... NIC, die defi-
niert wird als die Förderung des Phos-
Elektrolythaushalt: Hyperphosphatämie.
phatgleichgewichts und Vorbeugung ge-
_, Pflegeintervention der .... NIC, die defi-
gen Komplikationen aufgrund eines
niert wird als die Förderung eines Phos-
niedriger als erwünschten Serumphos-
phatgleichgewichts und Vorbeugung ge-
phatspiegels.
gen Komplikationen aufgrund eines hö-
her als erwünschten Serumphosphat- • Electrolyte Management: Hypophos-
spiegels. phatemia
• Electrolyte Management: Hyper- Elektrolytlösung. Lösung zur oralen, par-
phosphatemia enteralen oder rektalen Verabreichung,
. ·: Elektroschlaftherapie 277

die Elektrolyte enthält, um die für die Ho- magnetischen Linse auf einer äußerst
möostase benötigten Ionen zu ersetzen dünnschichtigen Probe.
bzw. zu ergänzen. Elektrolytlösungen mit • electron microscopy
Kalzium-, Natrium-, Phosphat-, Chiarid-
oder Magnesiumionen können zur Be- Elektroneuromyogr;~phie. Methode zum
handlung eines gestörten Säure-Basen- Testen und Aufzeichnen der neuromusku-
Gleichgewichts zugeführt werden. lären Aktivität elektrisch stimulierter
• electrolyte solution
Elektrolyt-Monitoring. -+ Pllegeinterventi-
Muskeln. Die Methode wird eingesetzt,
um die neuromuskuläre Leitfahigkeit, das
Ausmaß einer Nervenläsion sowie Reflex-
D
on der -+ NIC, die definiert wird als die reaktionen zu messen.
Erfassung und Analyse von Patientenda- [griech.: elektron, Glut + neuron, Nerv,
ten zur Regulierung des Elektrolyt- mys, Muskel, graphein, aufzeichnen.]
gleichgewichts. • electroneuromyography
• Electrolyte Monitaring Elektronystagmographie (ENG). Methode
elektrom;~gnetisch. Bezeichnung für die zur Erfassung und Aufzeichnung der All-
durch elektrische Energie induzierte genbewegungen durch Messen der elek-
Form des Magnetismus. trischen Aktivität der extraokulären Mus-
[griech.: elektron, Glut, Magnesia, Magne- keln.
tithaltiges Gestein.] [griech.: elektron, Glut + nystagmos, Ni-
• electromagnetic cken, graphein, aufzeichnen.]
• electronystagmography
Elektromyogramm (EMG}. Aufzeichnung der
intrinsischen elektrischen Aktivität eines Elektrophorese. Bewegung geladener, sus-
Skelettmuskels. Solche Daten werden bei pendierter Teilchen durch ein flüssiges
der Diagnose neuromuskulärer Probleme Medium als Reaktion auf Veränderungen
eingesetzt und werden mit Hilfe von im elektrischen Feld. Ein Migrationsmus-
Oberflächenelektroden bzw. durch Ein- ter kann auf einem Elektropherogramm
führen von Nadelelektroden in bestimmte aufgezeichnet werden. Die Technik wird
Muskelgruppen erzeugt. oft eingesetzt, um Serumproteine und an-
• electromyogram (EMG) dere Substanzen zu isolieren und zu iden-
tifizieren.
Elektromyographie (EMG}. Technik, bei der
[griech.: elektron, Glut + pherein, ertra-
das Aktionspotenzial eines Muskels elek- gen.]
trisch aufgezeichnet wird. • electrophoresis
• electromyography (EMG)
Elektroresektion. Operationstechnik zur
Elektron. 1. Negativ geladenes Teilchen
Exzision, insbesondere von Blasentumo-
mit einer bestimmten Ladung, Masse und
ren mit Hilfe eines elektrischen Drahts,
Spin. Die Zahl der Elektronen, die mit ei-
der durch die Harnröhre eingeführt wird.
nem Atomkern assoziiert sind, gleicht der
[griech.: elektron, Glut + lat.: re, wieder,
Ordnungszahl des Elements. 2. Negativ
secare, schneiden.]
geladenes Beta-Teilchen, das von einer ra-
dioaktiven Substanz abgegeben wird. • electroresection
[griech.: elektron, Glut.] Elektroschlaftherapie. (Eiektroheilschlaf).
• electron Technik, die verwendet wird, um Patien-
Elektronenmikroskop. Elektronisches Ge- ten, insbesondere psychiatrische Patien-
rät, das Zell- und Gewebesektionen mit ten, in einen Schlafzustand zu versetzen,
Hilfe eines Elektronenstrahls abtastet. indem schwacher Strom an das Gehirn
• electron microscope angelegt wird. Die Kathode wird supraor-
bital und die Anode oberhalb des Warzen-
Elektronenmikroskopie. Fokussierung eines fortsatzes angelegt. Der elektrische Strom,
Elektronenstrahls mit Hilfe einer elektro- der für eine Dauer von 15 bis 20 Minuten
angelegt wird, verursacht ein Prickeln und Ellmantartlllld Subatomare Teilchen,
ruft nicht immer den gewünschten Schlaf- wie z.B. Elektronen, Neutronen oder Pro-
zustand hervor. tonen.
• electrosleep therapy • elementary particle
Elephantiasis. Endstadium der Filariose,
Ellldnlschor.t. Traumatischer Zustand, der mit Symptomen wie übermäßiges An-
durch die Passage elektrischen Stroms
schwellen der Genitalien und Beine. Die

II
durch den Körper verursacht wird. Der
Haut der betroffenen Körperpartien ver-
durch den Elektroschock verursachte
farbt sich dunkel, verdickt und verhärtet
Schaden hängt von der Intensität des elek-
sich.
trischen Stroms, der Stromart sowie der
[griech.: elephas, Elefant, osis, Erkran-
Dauer und Häufigkeit des Schocks ab.
kung.]
Ein schwerer Elektroschock verursacht
• elephantiasis
Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Atem-
lähmung, Muskelkontraktionen, Kno- B.ISA. Abkürzung für (eng!.) enzyme-lin-
chenbrüche und Herzstörungen. ked immunosorbent assay, heterogener
• electric shock Enzym-Immunoassay. Labortechnik zur
Isolierung spezifischer Antigene und An-
~ (Eiektrokrampftherapie; tikörper unter Zuhilfenahme von Anlage-
EKT). Anwendung eines elektrischen rungsreaktionen von enzymmarkierten
Stromstoßes am Gehirn zur Behandlung Immunreagenzien an feste Trägersubstan-
affektiver Störungen, insbesondere bei zen. ELISA hat eine ähnlich hohe Sensiti-
solchen Patienten, die resistent gegen psy- vität wie ein Radioimmunoassay und wird
chotrope Substanzen sind. Eine E. wird häufig zur Diagnose von AIDS-Infektio-
eingesetzt, wenn eine schnelle Reaktion nen eingesetzt.
entweder aus medizinischen oder psych- .ELISA
iatrischen Gründen erwünscht ist; z.B. bei
einem Patienten, der extrem selbstmord- Elllller. Klare Flüssigkeit, die Wasser, Alko-
gefährdet ist, oder wenn die Risiken ande- hol, Süßstoffe bzw. Geschmacksstoffe ent-
rer Behandlungsformen, das Risiko eines hält und als Träger für orale Arzneistoffe
Elektroschocks übertreffen. verwendet wird.
• electroconvulsive therapy (ECT) •elixir
Blllogen. Bezeichnung für das Gelenk, das
lleldntstlnudadon. Anwendung von elek- Oberarm und Unterarm verbindet.
trischem Strom, um Knochen- oder Mus- •elbow
kelgewebe für therapeutische Zwecke, wie
z.B. Muskelaktivierung und Muskelstär- Eie. --> Ulna.
kung, zu stimulieren. •ulna
• electrostimulation
llleni!Dglnglllllk. Scharniergelenk, das
Oberarm (Humerus), Elle (Ulna) und
Element. Bezeichnung für eine von über Speiche (Radius) miteinander verbindet.
100 Substanzen, die mit chemischen Mit- Das Ellenbogengelenk ermöglicht die
teln in keine andere Substanzen zerlegt Beugung und Streckung des Unterarms
werden können. Die Atome eines be- sowie des Radio-Ulnar-Gelenks.
stimmten Elements enthalten eine be- • elbow joint
stimmte Anzahl von Protonen im Atom-
kern und eine gleiche Zahl von Elektronen Elllat-Lqenmg. Rückenlage eines Patien-
außerhalb des Atomkerns. Der Atomkern ten auf dem Operationstisch. Unter den
enthält daneben noch Neutronen. unteren Rippenbereich wird ein Stütz-
[lat.: elementum, erstes Prinzip.] polster gelegt, sodass die Brust des Patien-
•element ten erhöht wird. Die E.-L. wird insbeson-
·· Eitern, Ausbildung der: Kindererziehung 179

dere bei Gallenblasenoperationen einge- gung zu erhalten. Mindestens eines der


setzt. folgenden Merkmale muss vorliegen:
(John W. Elliot, amerikanischer Chirurg, fehlende Zuneigungsbezeugung gegen-
1852-1925.) über dem Kind, Unaufmerksamkeit filr
• Elliot's position die Bedürfnisse des Kindes, unangemes-
senes pflegerisches Verhalten (insbeson-
Ellipse. Vernachlässigen wichtiger Gedan-
ken und Ideen durch den Patienten wäh-
rend der Therapie.
dere in Bezug auf Ausscheidung, Schlaf
und Ernährung), Vorgeschichte einer
Abhängigkeit oder Verlassen von Kin-
D
• ellipsis dern .
ellipsoid. Bezeichnung eines Gegenstandes • parenting, altered
mit einer spindel- bzw. ellipsenförmigen
Form. Elterliche Fürsorge, Risiko einer veränder-
• ellipsoidal ten. Anerkannte -+ NANDA- .... Pflege-
diagnose; bestehende Möglichkeit einer
Ellipsoidgelenk. Gelenk, bei dem sich der Unfähigkeit von Erziehungsberechtigten,
Gelenkkopf in einer elliptisch geformten eine für die optimale Entwicklung und
Pfanne befindet, z.B. das Handgelenk. Ein ein angemessenes Wachstum des Kindes
Ellipsoidgelenk ermöglicht Beugung, f<irderliche Umgebung zu schaffen. Zu
Streckung, Adduktion, Abduktion und den Risikofaktoren zählen fehlendes Zu-
Kreisbewegungen, aber keine Achsenrota- neigungsverhalten der Eltern, unzurei-
tion. chende visuelle, taktile oder auditive Sti-
• condyloid joint mulation, negative Identifikation oder
Elliptozyt. (Ovalozyt). Ovales rotes Blutkör- Verständnis filr die Merkmale des Kin-
perchen. des, Ausdruck der Enttäuschung oder
[griech.: elleipsis, Ellipse, kytos, Zelle.] Abneigung gegenüber dem Kind, Nicht-
• elliptocyte einhalten von Terminen der Gesund-
heitsfilrsorge, unangemessene filrsorgli -
Elliptozytose. (Ovalozytose). Bluterkrankung, che Verhaltensweisen, Vorgeschichte ei-
bei der erhöhte Elliptozyten-Konzentra- nes Kindesmissbrauchs oder Verlassen
tionen auftreten. (s. a. Sichelzellenanämie) von Kindern, zahlreiche Betreuungsper-
• elliptocytosis sonen ohne Berücksichtigung der Be-
Elongation. Zustand der Verlängerung dürfnisse des Kindes.
bzw. Erweiterung oder Ausdehnung. • parenting, altered, risk of
• elongation
Eltern, Ausbildung der: Familien mit Nach-
Elterliche Fürsoge, veränderte. Aner- wuchs. -+ Pflegeintervention der -+ NIC,
kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose; Ver- die definiert wird als die Vorbereitung
änderung der Fähigkeit von Erziehungs- von Personen, ihre neue Rolle als Eltern
berechtigten, eine filr die optimale Ent- zu übernehmen.
wicklung und das Wachstum eines Kin- Parent Education: Childbearing Fa-
des f<irderliche Umgebung zu schaffen. mily
Kennzeichnende Merkmale sind Unzu-
friedenheit mit dem Geschlecht oder Eltern, Ausbildung der: Jugendliche.
Aussehen des Kindes, verbalisierte -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
Selbsteinschätzung als schlechte Eltern, niert wird als die Unterstützung von El-
Abneigung gegen die Körperfunktionen tern, ihre jugendlichen Kinder zu verste-
des Kindes, Nichteinhalten von Termi- hen und ihnen zu helfen.
nen zur Gesundheitsfürsorge filr das • Parent Education: Adolescent
Kind, verlangsamtes Wachstum und Ent-
wicklung des Kindes, erkennbares Be- Eltern, Ausbildung der: Kindererziehung.
dürfnis der Eltern, von anderen Bestäti- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
280 Eitern. Ausbildung der: Kindererziehung .' ~-

niert wird als die Unterstützung von El- Eluat. Bezeichnung für eine Lösung oder
tern beim besseren Verständnis und bei einen Stoff, die aus einer --+ Elution resul-
der Förderung der physischen, psychi- tieren.
schen und sozialen Entwicklung ihrer [lat.: eluere, auswaschen.]
Klein-, Vorschul- oder Schulkinder. • eluate
• Parent Education: Childrearing Fa- Elution. Ausspülen eines Stoffes, der sich
mily
an poröses Material angelagert hat, mit
Hilfe eines Flüssigkeits- oder Gasstromes
Eltemgeneration. --+ Parentalgeneration. bzw. durch Wärmeanwendung. Der Aus-
• parental generation druck wird ebenfalls gebraucht, um das
Entfernen von Antikörpern oder radioak-
Eltern-Kind-Bindung. Gefahr der veränder- tiven Tracersubstanzen von Erythrozyten
ten. Anerkannte -+ NANDA--+ Pflegedlag- zu beschreiben.
nose; Unterbrechung der Interaktions- • elution
prozesse zwischen Eltern/wichtigen Be-
zugspersonen und einem Kind, welche Emaskulation. (Entmannung). Verlust von
die Entwicklung von beschützenden und Hoden oder Penis.
fiirsorglichen wechselseitigen Beziehun- • emasculation
gen fOrdern. Risikofaktoren sind die Uo- Embolektomie. Operative Inzision in eine
fahigkeit der Eltern, ihre eigenen Bedürf- Arterie mit dem Ziel, einen Embolus oder
nisse zu befriedigen, Angst in Verbin- Blutkoagel zu entfernen. Die Operation
dung mit der Elternrolle, Drogenabhän- wird als Notfallbehandlung bei arterieller
gigkeit, Frühgeburt des Kindes, Unfähig- Embolie durchgeführt.
keit eines kranken Kindes, aufgrund von [griech.: embolos, Propfen, ektome, aus-
Verhaltensstörungen Kontakt zu den El- schneiden.]
tern herzustellen, Trennung von den El-
• embolectomy
tern, äußerliche Barrieren und fehlende
Privatsphäre. Embolie. Kreislaufstörung, bei der ein
• parentlinfant/child attachrnent, al- Fremdkörper durch den Blutstrom mi-
tered: risk of griert und meist in einem arteriellen Blut-
gefäß steckenbleibt Die Krankheitssymp-
Eltemrollenkonflikt. Anerkannte - NAN- tome variieren je nach dem Schweregrad
DA--. Pflegediagnose; Zustand, bei dem des Verschlusses, den Eigenschaften des
Eltern eine Rollenkonfusion und Rollen- Embolus sowie der Größe und Stelle des
konOikte infolge einer Krise erleben. verstopften Blutgefaßes.
Kennzeichneode Merkmale sind ein Aus- • embolism
druck von Sorge oder Gefühle der unan- Embolien, Pflege bei peripheren. -+ Pflege-
gemessenen Versorgung der körperli- intervention der -. NIC, die definiert wird
chen und emotionalen Bedürfnisse der als die Begrenzung von Komplikationen
Kinder während eines Krankenhausauf- bei Patienten mit einem Verschluss der
enthaltes oder zu Hause, Sorge über ei- peripheren Zirkulation oder bei diesbe-
nen empfundenen Kontrollverlust bei züglich gefahrderen Patienten.
Entscheidungen bezügUch des Kindes • Embolus Care: Peripheral
oder Abneigung bei der Teilnahme an
pflegerischen Aktivitäten trotz Ermuti- Embolien, Pflege bei pulmonalen. -. Pfle-
gung und Unterstützung. Die Eltern äu - geintervention der ... NIC, die definiert
ßern darüber binaus Schuldgefiihle, wird als die Begrenzung von Komplika-
Wut, Angst, Furcht und Frustration über tionen bei Patienten mit einem Ver-
die Auswirkungen der Krankheit des schluss der Lungenzirkulation oder bei
Kindes auf die innerfamiliären Prozesse. diesbezüglich gefährdeten Patienten.
• parental roJe cooflict • Embolus Care: Pulmonary
-~ · Emesis 281

Embolien, Vorsichtsmaßnahmen gegen. Embryom. Ein sich in Furchungszellen bil-


..... pflegeintervention der -+ NIC, die defi- dender Tumor.
niert wird als die Reduzierung eines Em- [griech.: en, innen, bryein, wachsen +
bolierisikos bei Patienten mit vorhande- oma, Tumor.]
nen Thromben oder bei Patienten, die • embryoma
fiir eine Thrombusbildung geflihrdet
Embryonalperiode. Zeitinterval vom Ende
sind.
• Embolus Precautions
der Keimphase vom 10. Tag der Schwan- E
gerschaft bis zur achten Schwanger-
schaftswoche.
Embolus. Sammetbezeichnung für Fremd- • embryonie stage
körper, Luft- oder Gasansammlungen, Ge-
webe- oder Tumorfragmente oder Teile ei- Embryonentransfer. Implantation eines be-
nes Thrombus, die im Blutkreislauf zirku- fruchteten Ovums in eine Gebärmutter.
lieren und sich schließlich in einem Gefäß (-+ ln·vitro-Fertilisation)
festsetzen und dieses ggf. verschließen. • embryo transfer
[griech.: embolos, Propfen.]
• embolus Embryopathie. Missbildung eines Embryos
bzw. Fötus infolge einer Störung der nor-
Embryektomie. Operatives Entfernen eines malen intrauterinen Entwicklung.
Embryos, z.B. bei einer ektopischen [griech.: en, innen + bryein, wachsen +
Schwangerschaft. pathos, Krankheit.]
[griech.: bryein, wachsen, ektome, aus- • embryopathy
schneiden.] Embryotomie. 1. Entgliederung bzw. Ver-
• embryectomy stümmelung eines Fötus zum Zwecke der
Entfernung aus der Gebärmutter, wenn
Embryo. 1. Bezeichnung für einen Orga- eine normale Entbindung unmöglich ist.
nismus im frühen Entwicklungsstadium. 2. Sezierung eines Embryos für analyti-
2. Beim Menschen verwendet man den sche Zwecke.
Begriff Embryo für die Entwicklungs- [griech.: en, innen + bryein, wachsen +
phase beginnend mit dem Zeitpunkt der temnein, schneiden.]
Implantation des befruchteten Eis etwa 2 • embryotomy
Wochen nach Empfängnis bis zum Ende
der siebten oder achten Schwanger- Embryotrophe. Bezeichnung für die flüssi-
schaftswoche. - adj. embryonal. gen Nährstoffe, die sich in der Gebärmut-
[griech.: en, innen, bryein, wachsen.] ter befinden. Embryotrophe bestehen aus
embryo Drüsensekretionen und degenerierten Ge-
webeteilen und dienen der Ernährung des
Embryogenese. Prozess der sexuellen Fort- Embryos, bis der Nährstoffkreislauf über
pflanzung, bei dem sich ein Embryo aus die Plazenta etabliert ist.
einem befruchteten Ei bildet. [griech.: en, innen + bryein, wachsen +
[griech.: ein, innen + bryein, wachsen + trophe, Ernährung.]
genein, erzeugen.] embryotroph
• embryogenesis
Emergence. Der Punkt im Erholungspro-
zess aus einer Vollnarkose, an dem die
Embryologie. Wissenschaft vom Ursprung, Spontanatmung, die Atemwegsreflexe
Wachstum, Entwicklung und Funktion ei- und das Bewusstsein wieder eintreten.
nes Organismus von der Befruchtung bis [lat.: emergere, entstehen.]
zur Geburt. • emergence
[griech.: en, innen, bryein, wachsen + Io-
gos, Wissenschaft.] Emesis. (ErbrechenNomitus). Erbrechen in
embryology Verbindung mit Magenerkrankungen,
282 Emes1s ' ..

z.B. Magenkarzinom, Magenulkus oder Emmet-Operation. Chirurgischer Eingriff


schwere Gastritis. zur Wiederherstellung eines lazerierten
• gastric emesis Damms (Perineum) oder eines eingerisse-
nen Gebärmutterhalses (Zervix).
Emesis gravidarum. (Schwangerschafterbre-
• Emmet's operation
chen; Vomitus gravidarum). Leichtes Erbre-
chen, das meist morgens und nur in den Emmetropie. Normalsichtigkeit, bei der
ersten drei bis vier Monaten einer die Lichtbrechung des Augapfels und die
Schwangerschaft auftritt und dann von axiale Länge des Augapfels in einem kor-
selbst aufhört. Bei normaler Ausprägung rekten Verhältnis zueinander stehen.
(keine Gewichtsabnahme) ist das S. phy- Diese Korrelation ermöglicht, dass Licht-
siologisch. Die Ursache des S. ist nicht strahlen, die parallel zur optischen Achse
vollständig geklärt; sicher spielen jedoch in das Auge einfallen, genau auf der Netz-
hormonelle Faktoren (stärkere Ausprä- haut fokussiert werden.
gung bei Mehrlingsschwangerschaften [griech.: emmetros, proportional, opsis,
und Blasenmole) sowie psychische Belas- Sehstärke.]
tungen (ungewolltes Kind, ungeeigneter • emmetropia
Partner, erwartete Probleme im Beruf, fi-
nanzielle Sorgen etc.) eine Rolle. Emolliens. Substanz, die zur Gewebeerwei-
Vor dem Aufstehen Fenchel- oder Kamil- chung eingesetzt wird, insbesondere für
lentee trinken und Zwieback essen; Son- Haut- und Schleimhautgewebe, z.B. Öle,
nenblumenkerne kauen; Sanddornmut- Fette, Seifen.
[lat.: emolliere, erweichen.]
tersaft in kleinen Schlucken trinken;
abends noch eine Kleinigkeit essen, da- • emollient
mit über Nacht der Blutzuckerspiegel Emotion. Nach außen gerichteter Gefühls-
nicht zu stark absinkt. ausdruck oder Bezeichnung des affektiven
• emesis gravidarum Aspekts des Bewusstseins.
Emetikum. l. Bezeichnung für eine Sub- [lat.: emovere, erschüttern.]
stanz, die Erbrechen verursacht. 2. Ein • emotion
Brechmittel, wie z.B. Ipecacsirup. Emotionale Unterstützung. ... Pflegeinter-
• emetic vention der -+ NIC, die definiert wird als
EMG. I. Abkürzung für Elektromyo- die Gewährleistung von Beruhigung, Ak-
gramm. 2. Abkürzung für Elektromyogra- zeptanz und Ermutigung in Stresssitua-
phie. tionen.
. EMG • Emotional Support
EMG-Syndrom. Exomphalo-Makroglossie- Empathie. (Einfühlungsvermögen). Die Fähig-
Gigantismus; Erbkrankheit, die als auto- keit, sich unter Wahrung einer objektiven
somal rezessive Eigenschaft vererbt wird. Haltung in die Erlebniswelt anderer Per-
Zu den klinischen Symptomen gehören sonen einzufühlen und die Bedeutung
Exophtalmus, Makroglossie und Gigantis- und Signifikanz der Verhaltensmuster an-
mus mit zusätzlichen Begleiterscheinun- derer Personen zu verstehen. Empathie ist
gen wie Viszeromegalie, Dysplasie des eine Grundvoraussetzung für eine wirksa-
Nierenmarks und Vergrößerung der Nie- me Psychotherapie. - adj. empathisch.
renrindenzellen. [griech.: en, innen, pathos, Gefühl.]
• EMG syndrome • empathy
Emission. Absonderung bzw. Ausschei- Empfängnisverhütung. (Kontrazeption; Anti-
dung, z.B. einer körpereigenen Flüssigkeit konzeption). Maßnahme zur Verhinderung
oder Strahlen beim radioaktiven Zerfall. einer Schwangerschaft durch pharmako-
[lat.: emittere, wegschicken.] logische oder mechanische Mittel bzw.
• emission durch Methoden, die einen Fortpflan-
Emulgator 283

zungsakt so blockieren oder verändern, Hals und Brustkorb erscheinen geschwol-


dass der Geschlechtsverkehr durchgeführt len, die Haut schmerzt und kann durch
werden kann, ohne zu einer Schwanger- die wandernden Luftblasen knackende
schaft zu führen. Zu den verschiedenen oder blubbernde Geräusche erzeugen.
Mitteln und Methoden der Empfängnis- Der Patient leidet ggf. an Atemnot und
verhütung gehören Zervixkappen, Kon- sieht bei einer größeren Ruptur zyano-
dome, Diaphragmen, Spiralen, natürliche tisch aus.
Familienplanung, Antibaby-Pillen, Sper- • subcutaneous emphysema
mizide und Sterilisation.
• contraception Emphysemthorax. -+ Fassthorax.
• barre! ehest
Empfindungsschwelle. Die geringste Stärke
eines Sinnesreizes, die gerade ausreicht, Empirie. Bezeichnung für eine Behand-
um eine bewusste Empfindung auszulö- lungsmethode, die auf Beobachtungen
sen. und Erfahrungen beruht, ohne dass die
• Ihreshold of consciousness Krankheitsursache oder der Krankheits-
mechanismus bzw. die Art und Weise,
Emphysem. Aufblähung und Zerstörung wie therapeutische Mittel die Heilung be-
der Alveolarwände des Pulmonalsystems, einflussen, vollständig verstanden wer-
wodurch die Lungenelastizität und die den. Die empirische Behandlung einer
Gasaufnahme verringert wird. Man unter- neuen Krankheit kann auf Beobachtungen
scheidet zwischen einem angeborenen und Erfahrungen beruhen, die bei der Be-
Emphysem, das sich auf einen Mangel an handlung ähnlicher Erkrankungen ge-
Alpha-1-Antitrypsin zurückführen lässt, macht wurden. - adj. empirisch.
wodurch die Leukozytenenzyme Kollage- [griech.: empeirikos, experimental.]
nase und Elastase deaktiviert werden, • empiricism
und dem akuten Emphysem, das beim
Zerreißen der Alveolen entsteht, wie z.B. Empowerment. Bevollmächtigung eines
bei akuter Bronchopneumonie, bei Ersti- Mitarbeiters durch die Zuschreibung
ckung und Keuchhusten sowie in man- von mehr Kompetenzen. Im Rahmen
chen Fällen während der Geburtswehen. der Organisation von Arbeitsgruppen
Patienten mit einem chronischen Emphy- geht man davon aus, dass eine Füh-
sem können auch unter chronischer Bron- rungskraft die Teamentwicklung günstig
chitis leiden. Emphyseme treten auch im beeinflussen kann, indem sie den Mit-
Zusammenhang mit Asthma oder Tuber- gliedern nicht nur ermöglicht, iluen Auf-
kulose auf. Bei diesen Erkrankungen wer- gaben nachzukommen, sondern ihnen
den die Lungen so stark überdehnt, dass auch erweiterte Entscheidungsspiel-
die elastischen Fasern der Alveolarwände räume im Sinne von Befugnissen und
zerstört werden. Bei älteren Menschen Verantwortung, Rechten und Pllichten
können die Alveolarmembranen atrophie- zugesteht. (s.a. Enablement)
ren und kollabieren, wodurch große, mit • empowerment
Luft gefüllte Räume entstehen und die Ge-
samtoberfläche der Pulmonalmembranen Empyem. Durch eine bakterielle Infektion,
abnimmt. - adj. emphysematös. wie z.B. Pleuritis oder Tuberkulose, verur-
[griech.: en, innen+ physema, blasen.] sachte Ansammlung von Eiter in einem
emphysema Körperhohlraum, insbesondere im Pleu-
ralraum.
Emphysem, subkutanes. Luftansammlung [griech.: en, innen+ ipyon, Eiter.]
im Unterhautgewebe. Die Luft stammt • empyema
aus einem rupturierten Lungenbläschen
und wandert unter dem Brustfell (Pleura) Emulgator. Eine Substanz, wie z.B. Eigelb
in den Mittelraum des Brustkorbs (Medi- oder Gummi arabicum, die ölhaltige Stof-
astinum) und weiter in den Hals. Gesicht, fe in Wasser suspendieren kann und da-
28~ Emulga tor ··

durch die Bildung einer -+ Emulsion för- gruppe. Bei dieser Form der Selbsterfah-
dert und ihre Stabilität verbessert. rung werden Veränderungen der Gefühls-
[lat.: emulgere, ausschöpfen.] welt und der Persönlichkeit durch den
• emulsifier Ausdruck starker Gefühle beeinflusst.
• encounter
emulgieren. Eine Flüssigkeit in einer ande-
ren Flüssigkeit dispergieren, um eine kol- Endarterie. Bezeichnung für eine Arterie,
loidale Lösung herzustellen. Seife und die mit keinem anderen Gefaß verbunden
Waschmittel (Detergenzien) emulgieren, ist.
indem sie sich an kleine Fetttröpfchen an- • endartery
lagern und diese so am Absetzen hindern.
Die Gallenflüssigkeit fungiert im Verdau- Endarteriektomie. Operatives Entfernen
ungstrakt als -+ Emulgator, indem ver- der Intimaschicht einer Arterie. Durch
daute Fettstoffe in kleine Tröpfchen gelöst den Eingriff soll eine Hauptarterie, in der
werden. sich Ablagerungen angesammelt haben,
[lat.: emulgere, ausschöpfen.] wieder durchgängig gemacht werden. Bei
• emulsify der desobiiterativen Endarteriektomie
wird ein ganzes Arteriensegment ausge-
Emulsion. Eine aus zwei oder mehr mitein- schabt und nur die Arterienwände bleiben
ander nicht mischbaren Flüssigkeiten be- erhalten. Bei der Gas-Endarteriektomie
stehende Substanz, wobei eine der Flüs- wird Kohlendioxid zwischen die Intima-
sigkeiten in den anderen in Form kleiner und Mittelschicht der Arterienwand ein-
Tröpfchen gelöst wird. gespritzt, wodurch es zu einer Trennung
[lat.: emulgere, melken.] der Schichten kommt und die innere
• emulsion Schicht abgelöst werden kann.
[griech.: endon, innerhalb, arteria, Luft-
Enablement. Förderung der Fähigkeiten röhre, ektome, ausschneiden.]
eines Mitarbeiters, z. B. durch Fortbil-
• endarterectomy
dungen, damit er seinen Aufgaben kom-
petent nachkommen kann. Das E. be- E.ndarteriitis. Entzündung der inneren
zieht sich lediglich auf die Durchführung Schicht einer oder mehrerer Arterien, die
von Aufgaben und beinhaltet keine Ent- zu einem partiellen oder vollständigen
scheidungsspielräume im Sinne von Be- Verschluss führt.
fugnissen und Verantwortung, Rechten [griech.: endon, innerhalb, arteria, Luft-
und Pflichten. (s.a. Empowerment) röhre + itis, Entzündung.]
• enablement • endarteritis
Enanthem. Ausschlag an der Schleimhaut- Endarteriitis obliterans. Entzündung der
oberfläche. Schichten der Arterienwände, in denen es
[griech.: en, innen+ anthema, blühen.] zu Wucherungen der Intimaschicht
• enanthema kommt, das Gefaßlumen verengt und klei-
nere Gefaße verschlossen werden.
Enchondrom. Gutartiger, langsam wach- • endarteritis obliterans
sender, aus Knorpelzellen bestehender
Tumor, der am Ende der Röhrenknochen endemisch. Örtlich begrenzt auftretend, in
in Händen oder Füßen auftreten kann. einem bestimmten Bereich verbreitet.
[griech.: en, innen + chondros, Knorpel, [griech.: endemos, ursprünglich.]
oma, Tumor.] • endemic
• enchondroma
Endknötchen. (Nervenendknospe). Aus undif-
Encounter-Gruppe. Interaktion zwischen ferenzierten Zellen bestehende Zellmasse,
Patient und Psychotherapeut bzw. zwi- die aus den Oberresten des Ur knoten und
schen mehreren Mitgliedern einer kleinen des Urstreifens am kaudalen Ende des
Gruppe, wie z.B. einer Selbsterfahrungs- sich entwickelnden Embryos entsteht,
nachdem die Bildung der Sorniten abge- Versagen der Herzpumpfunktion führen
schlossen ist. kann.
•endbud [griech.: endon + kardia, Herz; lat.: fibra,
Faser; griech.: elaunein, anteiben, osis,
Endoutllfdl. dnnlsche. Entzündung der Störung.]
Tunica intirna einer Arterienwand. Wird • endocardial fibroelastosis
von degenerativer Verfettung des Arteri-
engewebes und der Ablagerung von Kal- enclolranlal. Die Herzinnenwand (das En- E
dokard) betreffend.
zium begleitet.
[griech.: chronos, Zeit, endon, innerhalb, • endocardial
arteria, Luftröhre, itis, Entzündung.] lrlllalllnlds.Die Herzinnenwand (das En-
• chronic endoarteritis dokard) und die Herzklappen betreffende
entzündliche Herzerkrankung, bei der das
Endolmmchltis. Entzündung der kleinen Herz verschiedene Läsionen aufweist. Es
Bronchien, die häufig durch eine Infekti- gibt mehrere Formen der Endokarditis,
on der Bronchialschleimhaut verursacht wie z.B. bakterielle Endokarditis, nicht-
wird. bakterielle thrombotische Endokarditis
• endobronchitis und die Librnan-Sacks-Endokarditis. Im
unbehandelten Zustand führen alle Endo-
Hllldtoltelral. Das Knorpelinnere betref- karditisformen schnell zum Tod.
fend. [griech.: endon, innerhalb, kardia, Herz,
[griechrn endon, innerhalb, chondros, itis, Entzündung.]
Knorpel.] • endocarditis
• endochondral
Endolclnlltls. llilldedelt. Akute oder sub-
akute bakterielle Infektion der Herzinnen-
tlldogen. 1. Im Körper entstanden, nicht haut (Endokard), der Herzklappen oder
von außen zugeführt. 2. Durch innere Ur- beider Bereiche, die durch Herzgeräusche,
sachen erzeugt, wie z.B. eine Krankheit, hartnäckiges Fieber, Bakteriämie, Spleno-
die durch strukturelles bzw. funktionelles rnegalie und embolisehe Phänomene ge-
Versagen eines Organs oder Systems ent- kennzeichnet ist.
steht. (s.a. exogen) •bacterial endocarditis
[griech.: endon, innerhalb + genein, er-
zeugen.] Endobnlllls, dmlniscl& Entzündung des
• endogenaus Endokards des Herzen, nach einem aku-
ten Endokarditisanfall, Syphilis bzw. ei-
Enrlafntanlkadoa. Durch ein im Körper nem Atherom. In vielen Fällen kommt es
produziertes .... Toxin hervorgerufene Ver- zu einer Herzklappeninsuffizienz.
giftung, z.B. bei einer Gangrän. [griech.: chronos, Zeit, endon, innerhalb,
• endointoxication kardia, Herz, itis, Entzündung.]
• chronic endocarditis
Eadobnl. Die Schicht, die die Herzkarn- Endobnlllls. sultlllla INddldlßt.Chroni-
rnern innen auskleidet. Das Endokard sche bakterielle Infektion der Herzklap-
enthält kleine Blutgefäße und wenige Bün- pen, gekennzeichnet durch langsames
del glatter Muskeln; es geht in die Endo- Einsetzen mit Fieber, Herzgeräuschen,
thelschicht der großen Blutgefäße über. Milzvergrößerung und Wucherungen
• endocardiurn rund um eine künstliche Prothese im Her-
zen bzw. an den Klappensegeln. Meist ent-
~ Herzerkrankung, steht die Krankheit infolge einer Infektion
bei der es zu einer fibroelastischen Ver- mit Streptokokken.
dickung des Endokards kommt, die zum •subacute bacterial endocarditis (SBE)
&dolllrd Bezeichnung für ein Paar Gynäkologische Erkran-
verdickter Gewebebereiche im embryona- kung mit ektopischem Wuchs und unphy-
len VorhofkanaL siologischer Funktion des Endometrium-
.endocardial cushions gewebes. Die genaue Krankheitsursache
ist unbekannt, aber viele Frauen, die sich
endoluln Bezeichnung für die Vorgänge, einer Beckenlaparotomie unterziehen,
bei denen Zellen bestimmte Substanzen können auch eine Endometriose entwi-
(z.B. Blut) in das Blut bzw. in die Lymph- ckeln. Man nimmt an, dass eine Schwan-
flüssigkeit abgeben, was bestimmte Aus- gerschaft die Krankheit verhindert bzw.
wirkungen auf Gewebe in anderen Kör- abmildert.
perteilen hat. [griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
[griech.: endon, innerhalb + krinein, ab- bärmutter, osis, Erkrankung.]
sondern.] • endometriosis
.endocrine
Entzündung der Gebärmut-
lnclokdb Wissenschaft von den ana- terschleimhaut (Endometrium), die häu-
tomischen, physiologischen und patholo- fig durch eine bakterielle Infektion, wie
gischen Eigenschaften des endokrinen z.B. durch Gonokokken oder hämolyti-
Systems und der Hormone sowie der Be- sche Streptokokken, verursacht wird. Be-
handlung endokriner Krankheiten. gleitsymptome sind Fieber, Bauchschmer-
[griech.: endon, innerhalb + krinein, ab- zen, übelriechender Ausfluss und Uterus-
sondern, Iogos, Wissenschaft,] vergrößerung. Eine Endometritis tritt oft
endocrinology nach einer Entbindung oder einem Abort
auf und steht im Zusammenhang mit der
Endokrinopathie. Sammelbegriff für Stö-
Anwendung intrauteriner Kontrazeptiva.
rungen und Erkrankungen der endokri-
[griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
nen Drüsen, die zur Minderung der Quali- bärmutter, itis, Entzündung.]
tät bzw. Quantität der endokrinen Aus-
•endometritis
scheidungen führen.
[griech.: endon, innerhalb, krinein, ab- Gebärmutterschleimhaut,
sondern, pathos, Krankheit.] bestehend aus Stratum compactum, Stra-
.endocrinopathy
tum spongiosum und Stratum basalis.
E8doiJm Flüssigkeit im häutigen La- Die Dicke und Struktur des E.s verändert
byrinth des Innenohrs. sich während des Menstruationszykluses.
[griech.: endon, innerhalb + lympha, Was- [griech.: endon, innerhalb + metra, Ge-
ser.] bärmutter.]
endolymph • endometrium

endonwtrial. 1. Die Schleimhaut der Ge- Endometriumhyperplasie. Krankhafte En-


bärmutter (das Endometrium) betreffend. dometriumwucherung infolge dauerhaf-
2. Die Gebärmutter betreffend. ter Östrogenstimulierung (entweder en-
[griech.: endon, innerhalb + metra, Ge- dogenen oder exogenen Ursprungs), ohne
bärmutter.] sieichzeitige Progesteronstimulierung.
• endometrial Östrogen agiert als Wachstumshormon
für das --> Endometrium. Die E. führt oft
Endmlvd Bezeichnung für einen Tu- zu krankhaften Blutungen, insbesondere
mor bzw. für ektopisches Endometrium- bei älteren Frauen. Zur histopathologi-
gewebe, das keine Funktion in Uterus vor- schen Diagnose wird eine --> Biopsie oder
weist. eine --> Kürettage durchgeführt.
[griech.: endon, innerhalb, metra, Gebär- • endometrial hyperplasy
mutter, oma, Tumor.]
endometrioma Endometriumkrebs. __, Korpuskarzinom
fftclometdumzys 1. Endometriumtumor. Endorphine, die ähnliche pharmakologi-
2. Ovarialzyste, die sich aus einer erwei- sche Wirkungen haben wie Opioide.
terten Endometrialdrüse bildet. [griech.: endon, innerhalb + morphe,
[griech.: endon, innerhalb, metra, Gebär- Form.]
mutter, kystis, Hohlraum.] •endorphin
• endometrial cyst
Endanlplranltls Kombinierte Entzün-
dung der Herzinnenwand (Endokard)
Emloskop. Optisches Gerät mit Lichtquel-
le, mit dem das Innere eines Körperhohl-
raumesoder eines Organs (z.B. Speiseröh-
D
und der muskulären Wand des Herzen
(Mykard). re, Magen, Darm oder Harnblase) be-
[griech.: endon, innerhalb, mys, Muskel, trachtet werden kann. Ein Endoskop wird
kardia, Herz, itis, Entzündung.] entweder durch eine natürliche Körper-
öffnung oder durch eine Inzision einge-
• endomyocarditis
führt.
fndapmasit. Bezeichnung für einen Orga- [griech.: endon, innerhalb, skopein, be-
nismus, der im Körper eines Wirts lebt, trachten.]
wie z.B. ein Bandwurm. .endoscope
[griech.: endon, innerhalb + parasitos,
Gast.] Endoskopie. Spiegelung von Organen und
• endoparasite Körperhohlräumen mit Hilfe eines -+ En-
~ Bezeichnung für ein nach doskops.
innen gerichtetes Wachstum, wie z.B. ein .endoscopy
Tumor, der in die Wand eines hohlen Or-
gans hineinwächst. EndotheL Die Schicht der -+ Epithelzellen,
[griech.: endon, innerhalb + phyton, die das Herz, die Blut- und Lymphgefäße
Pflanze.] sowie die serösen Körperhohlräume aus-
• endophytic kleiden.
[griech.: endon, innerhalb + thele, Brust-
Eaclopllsa, Bezeichnung für das innere warze.]
Zytoplasma. .endothelium
[griech.: endon, innerhalb, plasma, Plas-
ma.] EntlatiMizelle. Auskleidende Deckzellen ei-
•endoplasm nes Körperhohlraumes bzw. des kardie-
fnlklpndllresl. Prothese im Körperinneren, vaskulären Systems. (s.a. Epithelzellen)
wie z.B. Hüftgelenk, Zahnersatz oder [griech.: endon, innerhalb, thele, Brust-
Herzschrittmacher. warze; lat.: cella, Lagerraum.]
[griech.: endon, innerhalb + protsthesis, • endothelial cell
Addition.]
• endoprosthesis lndDialin. Gift in den Zellwänden be-
stimmter Mikroorganismen, insbesonde-
Elldeqpm. Nervenende, in dem die Ner- re gramnegativer Bakterien, das frei wird,
venendfasern eingekapselt sind. wenn das Bakterium abstirbt und im Kör-
•end-organ perinneren zersetzt wird.
lndorphln. Sammelbezeichnung für kör- [griech.: endon, innerhalb + toxikon,
pereigene Neuropeptide, die verschiedene Gift.]
Aminosäuren enthalten, in der Hypo- •endotoxin
physe hergestellt werden und Schmerzen
des Zentralnervensystems und des peri- lmlotolclnsdloc ..... Septischer Schock als
pheren Nervensystems bekämpfen. Zu Reaktion auf die Abgabe von -+ Endotoxi-
den Endorphinen zählen die chemisch nen, die von gramnegativen Bakterien er-
hergestellten Alpha-, Beta- und Gamma- zeugt werden. Die Toxine werden beim
288 Endotoxinschock ': •

Absterben der bakteriellen Zellen freige- Endplatte, motorische. Große spezialisierte


setzt. synaptische Kontaktstelle zwischen den
[griech.: endon, innerhalb + toxikon, motorischen .... Axonen und den Fasern
Gift.] der Skelettmuskulatur. Jede Nervenfaser
• endotoxin shock bildet eine m. E., die Reize an die quer ge-
streiften Muskeln überträgt. ( .... Synapse)
endotracheal. Innerhalb der Luftröhre
• motor end plate
(Trachea).
• endotracheal Endstellungs-Nystagmus. Horizontal rhyth-
misches Augenflackern bei extremer Au-
Endotracheale Extubation. .... Pflegeinter- genseitstellung. Kann beim gesunden Au-
vention der --> NIC, die definiert wird als ge beobachtet werden, wenn sich die Fi-
die geplante Entfernung eines Endotra- xierung außerhalb des beidäugigen Blick-
chealtubus aus den naso- oder oropha- feldes befindet. (.... Nystagmus)
ryngealen Atemwegen. • end-positional nystagmus
• Endotracheal Extubation
Endurance. (Ausdauer). Die Fähigkeit, eine
Endotrachealtubus. Beatmungsschlauch, Anstrengung trotz zunehmendem physi-
der durch Mund oder Nase in die Luftröh- schem und psychischem Stress durchzu-
re (Trachea) bis oberhalb der Luftröhren- halten. Untrainierte Muskeln haben eine
gabelung eingeführt wird und durch den geringere Ausdauerkraft als trainierte,
z.B. bei einer kontrollierten Beatmung kräftige Muskeln.
Sauerstoff unter Druck zugeführt wird. • endurance
Die Größenangaben werden entweder an-
hand des Innendurchmesser in mm oder Endwirt. Lebewesen, in denen sich fort-
anhand des Außendurchmessers in Ch pflanzungsfähige Parasiten entwickeln.
( .... Charriere) angegeben. Die weibliche Anopheles-Mücke ist der
• endotracheal tube Endwirt für Malariaerreger. Menschen
sind Endwirte für Madenwürmer, Schisti-
endozervikal. Die Innenseiten von Zervix same und Bandwürmer.
und Gebärmutter betreffend. • definitive host
[griech.: endon, innerhalb + lat.: cervix,
Hals.] Energie. Bezeichnung für die Fähigkeit ei-
• endocervical nes Systems, Arbeit zu verrichten oder
eine Aktivität auszuüben. Energie kann
Endozervix. I. Bezeichnung für die Mem- in Form von Wärme, Licht, Bewegung,
bran, die den Gebärmutterhals auskleidet. Schall oder Strahlung auftreten. Menschli-
2. Öffnung des Zervix in die Gebärmut-
che Energie wird normalerweise in Mus-
terhöhle. kelkontraktion und Wärmeerzeugung
• endocervix umgesetzt. Bei einer chemischen Reak-
Endphalanx. (Endglied). Bezeichnung für die tion, wie z.B. beim Verdauen von Nah-
kurzen, distalen Knochenglieder der drit- rung, wird chemische Energie freigesetzt.
ten Phalanxreihe in Händen oder Füßen - adj. energetisch.
(bzw. die zweite Phalanx des Daumens [griech.: energia, Tätigkeit, Wirksamkeit.]
und des großen Zehs). Die Endglieder der • energy
Zehen sind kleiner und abgeflachter als
Energiedosis, integrale. Gesamtmenge der
die Fingerendglieder.
Energie, die von einem Patienten oder ei-
• distal phalanx nem Gegenstand während einer Strahlen-
Endplatte. Die in der Endmembran eines behandlung absorbiert wird.
Nervenaxons und der Membran des an- • integral dose
grenzenden Muskelgewebes befindliche
.... motorische Endplatte. Energiefeldstörung. Anerkannte .... NAN-
• endplate DA--+ Pflegediagnose; Unterbrechung
__ •' Enteritis 289

des Energieflusses, der eine Person um- physe, im Gehirn sowie im Verdauungs-
gibt; dies führt zu einer Disharmonie trakt. (s.a. Neurotransmitter)
des Körpers, des Geistes oder der Seele. [griech.: enkepalos, Gehirn, in, innerhalb.]
Zu den kennzeichnenden Merkmalen • enkephalin
zählen Veränderungen der Temperatur Enkopresis. Einkoten, Stuhlinkontinenz.
(Wärme oder Kälte) visuelle Verände-
• encopresis
rungen (Bilder oder Farben), sowie Stö-
rungen des Feldes (freie oder besetzte Enophthalmus. Zurücksinken des Auges in
Stellen/Spitzen/Wölbungen), der Bewe- die Augenhöhle (Orbita) infolge eines
gungen (Wellen/SpitzenfDichte/Fluss) Traumas bzw. einer Fehlbildung.
und der Geräusche (Töne oder Wörter). [griech.: en, in, ophthalmos, Auge.]
• energy field disturbance • enophthalmos
Entbindung. Die Leitung einer Geburt
Energien, Umgang mit. -+ Pflegeinterventi- (Partus); i.w.S. die Geburt eines Kindes.
on der -+ NIC, die definiert wird als die • delivery
Regulierung des Energieeinsatzes zur
Behandlung oder Verhinderung von Mü- Entbindung, Elektronisdles Monitoring des
digkeit und zur Optimierung der Funkti- Kindes. -+ Pflegeintervention der -. NIC,
onsfahigkeit. die definiert wird als die elektronische
• Energy Management Überwachung und Beurteilung der kind-
lichen Herzfrequenzen bei Wehen wäh-
Enervierung. (Denervierung). I. Reduktion rend der Geburt.
bzw. Mangel an nervöser Energie durch • Electronic Fetal Monitoring: Intra-
Überbelastung; Schwäche, Entkräftung. parturn
2. Chirurgisches Entfernen eines ganzen
Nervs bzw. eines Teil eines Nervs. Entbindung, Pflege bei. -+ Pflegeinterventi-
[lat.: enervare, schwächen.] on der NIC, die definiert wird als die
• enervation Überwachung und die Versorgung einer
Frau unter der Geburt.
Enfluran. (Ethrane). Nicht entflammbares • Intrapartal Care
Inhalationsnarkotikum (Narkosegas) aus
der Ätherfamilie. Wird bei der Vollnarko- Entbindung. Vorbereitung zur. -+ Pflegein-
se eingesetzt. tervention der -+ NIC, die definiert wird
• enflurane als die Gewährleistung von Information
und Unterstützung, um Entbindungen
Engramm. (Gedächtnisspur). I. Hypotheti- zu erleichtern und die Fähigkeit zur Ent-
sche, neurophysiologische Speicherein- wicklung und Ausübung der Elternrolle
heil im Gehirn (Zerebrum), in der eine zu verbessern.
bestimmte Erinnerung gespeichert wird. • Childbirth Preparation
2. Interneuronaler Schaltkreis, der ver-
schiedene Neuronen und Muskelfasern enteral. Den Darm betreffend.
enthält, die bei richtiger Koordination be- [griech.: enteron, Darm.]
stimmte motorische Aktivitäten ausfüh- • enteral
ren können. 3. Bezeichnung für die dau- Enterektomie. (Darmresektion). Chirurgi-
erhafte Spur, die ein Stimulus im Nerven- scher Eingriff zum Entfernen eines Teils
gewebe hinterlässt. (s.a. Gedächtnis) des Darms.
• engram [griech.: enteron, Darm, ektome, aus-
schneiden.]
Enkephalin. Zu den .... Endorphinen gehö-
• enterectomy
rende, im Körper produzierte Pentapepti-
de, die der Schmerzlinderung dienen. En- Enteritis. Entzündung der Dünndarm-
kephaline befinden sich in der Hypo- schleimhaut infolge bakterieller, viraler
und funktioneller Störungen. Zu den Eier in der Perianalgegend ab, wodurch
Symptomen gehören Diarrhö, übelkeit, Juckreiz entstehen kann.
Erbrechen und Fieber. [griech.: enteron, Darm + bios, Leben,
• enteritis osis, Erkrankung.]
• enterobiasis
Enttritb, lliMotlsiaanda. Akute Entzün- Eftteroglukagon. Gruppe von glukagon-
dung des Dünn- und Dickdarms durch ähnlichen, hyperglykämischen Peptiden,

II
das Bakterium Clostridium perfringens, die von den Schleimhautzellen der oberen
die durch starke Bauchschmerzen, blutige Darmabschnitte bei der Verdauung abge-
Durchfälle und Erbrechen gekennzeichnet geben werden und die Produktion und Er-
ist. (---. Enteritis) neuerung von Darmepithelzellen stimu-
[griech.: nekros, tot; izein, verursachen; lieren.
enteron, Darm; itis, Entzündung] • enteroglucagon
• necrotizing enteritis
~ lrtlslluf. Pfad, über den
laterlds R!giDnalis Cnllut. (Morbus Crohn; die in der Leber produzierte Gallenflüs-
Crohn-Krankheit). Chronische Darmentzün- sigkeit in den Darm eintritt, von der Le-
dung mit unbekannter Ursache, die Ileum, ber wieder absorbiert wird und anschlie-
Kolon oder andere Teile des gastrointesti- ßend in den Darm zurückgeführt wird.
nalen Trakts befällt; dabei treten krank- Der Rest der Gallenflüssigkeit wird im
hafte und gesunde Darmsegmente gleich- Kot ausgeschieden.
zeitig auf. Symptome des Morbus-Crohn • enterohepatic circulation
sind häufige Diarrhö-Anfälle, heftige E'ntlnllinlse. Enzym in der Darrnflüssig-
Bauchschmerzen, übelkeit, Fieber, Frös- keit, das das proteolytische Enzym des
teln, Schwäche, Gewichtsverlust und Bauchspeichelsekretes beim Eintritt in
Anorexie. den Zwölffingerdarm (Duodenum) akti-
[Burrill B. Crohn, amerikanischer Arzt, viert.
1884-1983.] [griech.: enteron, Darm + kinesis, Bewe-
• Crohn's disease gung, ase, Enzym.]
• enterokinase
l!ntlnlaiiiSIDmOse. Chirurgischer Eingriff,
bei dem eine künstliche Verbindung zwi- Efttllolcafdln,Streptococcus-Arten im Ver-
schen zwei Darmsegmenten hergestellt dauungstrakt.
wird. [griech.: enteron, Darm+ kokkos, Beere.]
• enteroenterostomy • enterococcus
EnlllrGIIelds. Entzündung von Dick- und
~. Sammelbezeichnung Dünndarm, meist durch Staphylokokken
für die Familien aerober und anaerober verursacht; Symptome sind Diarrhö, Er-
Bakterien, zu denen sowohl pathogene als brechen, Exsikkose und Schock.
auch nicht-pathogene Mikroorganismen [griech.: enteron, Darm + kolon, Darm,
gehören. Die wichtigsten Gattungen sind itis, Entzündung.]
Escherichia, Klebsellia, Proteus und Sal- • enterocolitis
monella.
[griech.: enteron, Darm + bakterion, klei- lntetollda. (Kotstein). Ein aus verdautem
ner Gegenstand.] Material bestehender Stein, der sich im
• Enterobacteriaceae Darm bildet.
[griech.: enteron, Darm+ lithos, Stein.]
• enterolith
Eaterolliuis. Durch Parasitenbefall mit En-
terobius vermicularis, einer Madenwur- ErdllaiM:IIIis Vorkommen von Kotstei-
mart, verursachte Dickdarminfektion. nen in den Eingeweiden.
Die weiblichen Madenwürmer legen ihre • enterolithiasis
Enteropathie" Sammelbegriff für Erkran- sich von ihrem neugeborenen Kind auf-
kungen des Dünn- oder Dickdarms. grund einer Erkrankung trennen muss
•enteropathy und die normale Mutter-Kind-Bindung
Enteropathi,, (Eiweißverlustsyn- gestört wird. 2. Empfindung, dass Gegen-
drom). Durchfallerkrankungen mit gleich-
stände in der Umgebung fremd und un-
zeitiger Entzündung bzw. Zerstörung der wirklich sind aufgrund einer mangelnden
Magenschleimhäute, die mit starker Exsu-
dation von Albumin und Globulin einher-
gehen.
Besetzung der Ich-Abgrenzung.(-. Deper-
sonalisation)
.estrangement; alienation
D
exudative enteropathy ~ Verlust von Kalziumsalzen in
stomiL (Anus praeter). Chirurgischer Zähnen und Knochen infolge von Unter-
Eingriff, bei dem ein künstlicher Anus ernährung, Malabsorption oder anderen
bzw. eine künstliche Darmfistel durch ei- Faktoren. Eine Malabsorption wird durch
nen Einschnitt in die Bauchwand herge- zu niedrige Konzentrationen von Vitamin
stellt wird. D, durch überschüssiges Fett oder durch
[griech.: enteron, Darm+ stoma, Mund.] Oxalsäure, die sich mit Kalzium verbin-
• enterostomy det, oder durch einen relativen Säureman-
gel im Verdauungstrakt verursacht. Eine
enterotoxigen. Bezeichnung für einen Or- Entkalkung kann auch auf eine Insuffizi-
ganismus oder eine Substanz, die ein be- enz der Nebenschilddrüsen zurückzufüh-
stimmtes Toxin erzeugen, welches nach- ren sein, die die Steuerung der Kalzium-
teilig auf die Zellen der Darmschleimhaut konzentration im Blut, das Verhältnis von
wirkt. Es gibt beispielsweise bestimmte Kalzium und Phosphor im Blut sowie die
Bakterien, die -. Enterotoxine erzeugen relative Aktivität der Osteoblasten, die
und Darmreaktionen wie Erbrechen, Di- Kalzium in den Knochen und Zähnen ab-
arrhö und Symptome einer Lebensmittel- lagern und absorbieren, beeinträchtigt.
vergiftung hervorrufen. .decalcification
•enterotoxigenic
Entladung" I. Eine elektrische Ladung frei-
Enterotoxin" Substanz, die toxisch auf die
Zellen der Darmschleimhäute wirkt und setzen, z.B. in Form eines Funken oder ei-
von bestimmten Bakterienarten, wie z.B. nes Stromstoßes von einer Batterie, einem
Staphylococcus produziert wird. Kondensator oder einer anderen elektri-
schen Quelle. 2. Einen Stromstoß aus
• enterotoxin
oder durch ein Neuron freisetzen. 3. Frei-
mus. Virus, das sich hauptsächlich setzung von Emotionen, häufig begleitet
im Verdauungstrakt vermehrt. Zu denEn- von willkürlichen bzw. unwillürlichen Re-
teroviren gehörten die Coxsackieviren, flexen, Weinen, Wut oder anderen emotio-
die ECHO-Viren sowie das Poliomyelitis- nalen Ausbrüchen.
virus. •discharge
[griech.: enteron, Darm+ lat.: virus, Gift.]
enterovirus Entlastuft1111111{oi Das Gewebe unter einer
Prothese, von dem Druck entlastet oder
Enterozele" I. -. Hernie mit Darm als vollständig aufgehoben wird.
Bruchinhalt. 2. Hintere Vaginalhernie. ~:..::uelief area
• enterocele
Entlastung>'chnitt. Operative Durchtren-
entfremden" Einen Rückzug, eine Affekti-
onsübertragung oder eine Loslösung ver- nung von Gewebe im Rahmen der Erst-
ursachen. versorgung bei tiefen zirkulären Verbren-
•alienate nungen z. B. an Rumpf und Extremitäten.
Bei diesen Verbrennungen entstehen häu-
mdarag. I. Psychologischer Tren- fig -.Ödeme, welche die Blutgefaße ab-
nungseffekt, der eintritt, wenn eine Mutter drücken und somit die Durchblutung be-
292 Entlastungsschnitt _:

hindern. Durch den E. wird die Durchblu- ken, Verlusten oder einer Herausforde-
tung wieder hergestellt. rung an die Lebenswerte des Betreffen-
• relieving incision; relief incision den führt. Die Diagnose sollte auf den
Fokus des Konfliktes spezifiziert werden,
Entlausung. Eine Person bzw. einen Gegen-
z.B. Gesundheit, familiäre Beziehungen,
stand von Läusen befreien. Beruf oder Finanzen. Zu den kennzeich-
• delousing nenden Merkmalen gehören ein verbali-
entmyelinisieren. (entmarken). Zerstörung siertes Gefühl eines Problems mit einer
der Markscheide, die die Axone der Ner- Unsicherheit bezüglich der Auswahl,
venzellen umgibt. Spezifikation unerwünschter Folgen al-
• demyelinate ternativer Handlungen, verzögerte Ent-
scheidung und körperliche Anzeichen
Entoderm. (inneres Keimblatt). Innere Zell- von Beschwerden oder Anspannung,
schicht, die sich aus der embryonalen z.B. erhöhte Herzfrequenz, verstärkte
Keimscheibe der inneren Zellmasse einer Muskelspannung und Unruhe.
---+ Blastozyste entwickelt. Aus dem E. ent-
• decisional conflict
stehen später die Membranen der Körper-
höhlen und die Därme sowie das äußerste Entspannung. progressive. Technik zum be-
Epithel fast aller innerer Organe, z.B. des wussten Abbau von Spannungs- und
Respirationstraktes, sowie das Parenchym Angstzuständen, indem verschiedene
von Schilddrüsen, Leber, Bauchspeichel- Muskelgruppen systematisch angespannt
drüse u.a. (s.a. Blastoderm; Ektoderm; Me- und wieder entspannt werden.
soderm) • progressive relaxation
{griech. : endon, innen; derma, Haut]
• endoderm Entspannungstherapie. Therapieform, bei
der die Patienten bestimmte Atem- und
Entropium. Einwärts- bzw. Auswärtskeh- Entspannungsübungen sowie das Kon-
ren der Augenlider, meist der Unterlider. zentrieren auf angenehme Situationen er-
Entropion cicatriceum kann aus einem lernen. Manche Patienten lernen durch
Narbenzug nach einer Verletzung resultie- die E. bei Bedarf angespannte Muskeln zu
ren. Entropion spasticum entsteht durch entspannen, Migräneattacken abzuwen-
eine Entzündung, die den Tonus des Au- den oder ihren Blutdruck zu reduzieren.
gengewebes beeinträchtigt. Eine Entzün- (s.a. Autogenes Training)
dung des Augenlids kann sich auf eine In- • relaxation therapy
fektionserkrankung bzw. auf eine Reizung
durch Augenwimpern zurückführen las- -+ Pflege-
Entspannungsthel'lllpie, einfache.
sen. Intervention der -+ NIC, die definiert ist
{griech.: en, innerhalb + tropos, wenden.] als der Einsatz geeigneter Techniken zur
• entropion Förderung oder Gewährleistung von
Entspannung mit dem Ziel, uner-
Entscheidungen, Unterstützung bei. wünschte Anzeichen und Symptome wie
-+ Pflegeintervention der ... NIC, die defi- Schmerzen, Muskelverspannung oder
niert wird als die Gewährleistung von In- Angst zu vermindern.
formationen und Unterstützung bei Ent-
• Simple Relaxation Therapy
scheidungen von Patienten bezüglich ih-
rer Gesundheitspflege. Entwicklung. 1. Allmählicher Wechsel und
• Decision-Making Support Differenzierung von einem einfachen zu
einem komplexeren Niveau. 2. Vorgänge
Entscheidungskonfllkt. Anerkannte und Ereignisse, die sich in einem Organis-
-+ NANDA- -+ Pflegediagnose; Zustand mus in der Zeit zwischen Befruchtung ei-
der Unsicherheit über den Verlauf eines nes Eis und dem Erreichen des Erwachse-
Ereignisses, wenn die Wahl zwischen nenalters abspielen.
konkurrierenden Handlungen zu Risi- • development
Entwkldlmg, ldndlcllt. Die verschiedenen und Zehenkuppen gewachsen und es gibt
Phasen der körperlichen, sozialen und zwei Falten auf den Fußsohlen. Ab der
psychologischen Entwicklung, die sich 36. Woche werden Körper und Extremitä-
zwischen Geburt und frühem Erwachse- ten voller und runder und die Haut dicker
nenalter abspielen. und weniger durchscheinend. Wenn der
• child development Fötus voll ausgereift ist, zwischen der
Entwkldlmg, Dgnitia.. Entwicklungspro-
zess, in dem sich ein Kleinkind zu einer
38. und 42. Woche, nimmt die Käse-
schmiere ab und die Ohrknorpel sind voll
entwickelt. Bei Jungen liegen die Hoden
D
intelligenten Person entwickelt, Wissen
im Hodensack, bei Mädchen weisen die
ansammelt und die Fähigkeit des eigen-
großen Schamlippen auf die Mittellinie
ständigen Denkens, Lernens, logischen des Körpers und bedecken die kleinen
Denkens und der Abstraktion erlangt.
Schamlippen und die Klitoris. In der
•cognitive development
40. Woche wiegt ein Fötus durchschnitt-
Entwkldlmg, priMIIIe. Gesamter Prozess lich 3,5 bis 4 kg und ist etwa 50 cm lang.
des Wachstums, der Reifung, Differenzie- Die p.E. kann durch verschiedene Fakto-
rung und Entwicklung, der zwischen ren negativ beeinflusst werden: zwischen
Empfängnis und Geburt stattfindet. Etwa der 2. und 14. Woche sind es ionisierende
am 14. Tag vor der nächsten erwarteten Strahlen und bestimmte Medikamente,
Menstruationsperiode kommt es norma- die starke Wirkung auf die funktionale
lerweise zum Eisprung (Ovulation). Wenn Entwicklung haben. Ab der 14. Woche,
das Ei (Ovum) befruchtet wird, beginnt wenn alle Organsysteme entwickelt sind
sofort der Prozess der fötalen Reifung bis und sich die Körperteile gebildet haben,
zur Geburt. Während der ersten 14 Tage sind die negativen Effekte eher funktiona-
unterzieht sich das befruchtete Ei mehre- ler Art; es kommt nicht mehr zu wesentli-
rer Zellteilungen, bevor es zur Morula chen morphologischen Schädigungen.
und zur Blastozyste wird, die sich in der • prenatal development
Uteruswand einnisten kann. Vom Beginn
der 3. bis zum Ende der 7. Woche der em- ht:wlclcltmtg, ~ Fähigkei-
bryonalen Entwicklung vertieft und ver- ten eines Kindes, zu denen sowohl men-
vollständigt sich die Einnistung (Implan- tale als auch muskuläre Aktivitäten gehö-
tation). Bis zum Ende der 7. Woche sind ren, z.B. sich drehen, sitzen oder krabbeln
alle wichtigen Systeme vorhanden. Die zu können, oder beim Kleinkind gehen,
Phase ab der 8. Woche bis zur Geburt sprechen, die Blasen- und Darmfunktion
wird als fötale Phase bezeichnet. Von der kontrollieren zu lernen und anzufangen,
14. bis zur 17. Woche wachsen Arme, kognitive Probleme zu lösen. Die folgen-
Beine und Rumpf sehr schnell und der Fö- den psychomotorischen Funktionen und
tus ist bereits aktiv. Das Knochenskelett Fähigkeiten sollten zu dem jeweils ge-
verkalkt und kann durch Röntgenstrahlen nannten Lebensalter durchgeführt werden
dargestellt werden. Zwischen der 17. und können: 12. Wo. - auf die eigenen Hände
20. Schwangerschaftswoche fühlt die Mut- schauen; 20. Wo. - nach Gegenständen
ter normalerweise die ersten Bewegungen greifen; 24. Wo. - sich gezielt drehen;
des Babys. Der Fötus sieht zu dieser Zeit 11. Mo. - auf dem Bauch krabbeln und
bereits wie ein kleines Baby aus. Zur Sprechgeräusche imitieren; 15. Mo. -
28. Woche bilden sich das subkutane Fett- ohne Hilfe gehen; 24. Mo. - Vokabular
gewebe, Finger- und Fußnägel aus, die von 300 Worten und Benutzung von Pro-
Augenlider werden getrennt und die Au- nomen; 30. Mo. - Dreirad fahren und
gen können sich öffnen. Das Kopfhaar selbstständig essen; 4. Ja. - hüpfen und
wird entwickelt und bei Jungen entwi- auf einem Fuß stehen, Ball spielen, selbst-
ckeln sich im Leistenring die Hoden. Ab ständig sein, schwatzen und angeben; 5 Ja.
der 32. Woche sind die Haare fein und - Schnürsenkel binden, mit der Schere
wollig, die Nägel sind über die Finger- umgehen, Freude machen wollen, Inter-
294 Entwic klung, psychomotorische ·~"

esse für die Umwelt, zu den Eltern ein be- Entwicklungsstörungen, kindlidle. Störun-
wusstes Verhältnis entwickeln. (---+ Psycho- gen der Denkfähigkeit und des Gefühlsle-
motorik} bens sowie im zwischenmenschlichen und
• psychomotor development eigenen Verhalten, die in der Zeit zwi-
schen 30 Monaten und dem 12. Lebens-
Entwicklung, psychosoziale. Beschreibung,
jahr auftreten, z.B. Autismus.
die Erik Erikson als normalen Ablauf
• childhood-onset pervasive develop-
kindlicher Entwicklung mit folgenden Be-
mental disorders
griffen bezeichnet hat: Vertrauen, Autono-
mie, Initiative, Fleiß, Vertrautheit, Groß- Entwöhnung vom Respirator, gestörte Re-
zügigkeit und Integrität. Die Entwicklung aktion, Anerkannte - NANDA-Pflegediag-
beginnt im Säuglingsalter und schreitet nose, die definiert ist als ein Zustand, bei
fort, indem das kindliche Ego mit seiner dem sich der Patient nicht an das er-
Umgebung interagiert. Damit ein Kind niedrigte Leistungsniveau der künstli-
eine neue Phase erfolgreich erreichen chen Beatmung anpassen kann, was den
kann, müssen die Aufgaben der vorheri- Entwöhnungsprozess stört und hinaus-
gen Phase bewältigt sein. zögert. Die verschiedenen Stufen werden
• psychosocial development als geringfügig, mäßig oder ausgeprägt
klassifiziert. Bei einer geringfiigigen Stö-
Entwicklung, Unterstützung der. -+ Pflege- rung reagiert der Patient bei Entwöh-
intervention der .... NIC, die definiert wird nung vom Respirator hauptsächlich mit
als die Unterstützung oder Unterrich- Unruhe und einer leicht erhöhten Atem-
tung von Eltern/Betreuungspersonen frequenz im Vergleich zur Ausgangsfre-
mit dem Ziel, das grob- und feinmotori- quenz. Bei einer mäßigen Störung ist
sche, sprachliche, kognitive, soziale und das Hauptmerkmal eine leichte Blut-
emotionale Wachstum von Vorschul- drucksteigerung ( < 20 mmHg), eine
und Schulkindern zu optimieren. leicht erhöhte Pulsfrequenz ( < 20/min)
• Developmental Enhancement und eine leicht erhöhte Atemfrequenz
Entwicklungsalter. Bezeichnung für den ( < 5/min) im Vergleich zu den Aus-
kindlichen Reifungsprozess, der anband gangswerten. Bei einer ausgeprägten
standardisierter Messungen, z.B. Körper- Störung bei der Entwöhnung vom Respi-
größe und -ausmaße, sozialer und psy- rator sind die Hauptsymptome Erre-
chologischer Funktionen, motorischer gung, Verschlechterung der arteriellen
und geistiger Fähigkeiten bestimmt wird. Blutgase im Vergleich zu den Ausgangs-
• developmental age (DA} werten, Blutdruckerhöhung > 20 mmHg,
Pulsfrequenzerhöhung > 20/min und
Entwicklungsanomalie. Kongenitaler De- eine deutlkhe Erhöhung der Atemfre-
fekt infolge einer Störung des normalen quenz.
Wachstums und der normalen Differen- • ventilatory weaning process, dys-
zierung eines Fötus. Solche Störungen functional (DVWR)
können in allen fötalen Entwicklungspha-
sen auftreten und variieren in Form und
Heftigkeit. Die verschiedenen Ursachen Entwöhnungsphase. Das Abtrainieren
sind genetische Mutationen, chromoso- (Entwöhnen) von einem Beatmungsge-
male Aberrationen, teratogene Substan- rät. Der Patient benötigt eine bestimmte
zen und Umweltfaktoren. Zeit (Stunden bis wenige Tage), um die
• developmental anomaly eigene spontane Atmung wieder zu er-
lernen.
Entwicklungsstillstand. Vorzeitiger, zu kon- • weaning
genitalen Anomalien führender Abbruch
einer oder mehrerer Phasen des Entwick- Entzugsblutung. Blutung aus der Gebär-
lungsprozesses im uterinen Stadium. mutterschleimhaut aufgrund der Beendi-
• arrested development gung einer Hormontherapie. Das durch
' Enzephalitis, equine 295

die Hormone aufgebaute Endometrium Entzündung. reaktive. Entzündung, die


schrumpft und wird ausgestoßen. sich als Reaktion auf ein --. Antigen ent-
• withdrawal bleeding wickelt.
• reactive inflammation
Entzugs-Symptome. Unangenehme,
manchmal sogar lebensbedrohliche phy- Enukleation. 1. Entfernung eines Organs
siologische Veränderungen, die nach Ab- oder eines Tumors in einem Stück. 2. Ent-
setzen von bestimmten Medikamenten
oder Drogen nach langer regelmäßiger
fernen eines Augapfels aufgrund eines
bösartigen Geschwürs, einer schweren In-
fektion, eines Traumas oder zur Schmerz-
D
Einnahme hervorgerufen werden.
• withdrawal symptoms kontrolle bei Glaukom.
[lat.: e, ohne, nucleus, Kern.]
Entzugs-Syndrom. Körperliche und geistige enucleation
Reaktion nach Absetzen bzw. starker Ein- Enuresis. --. Einnässen.
schränkung der Einnahme bestimmter enuresis
Substanzen, wie z.B. Alkohol oder Opiate,
nachdem diese regelmäßig über einen Enuresis, Pllege bei der Urininkontinenz.
längeren Zeitraum zur Schmerzlinderung .... Pflegeintervention der .... NIC, die defi·
und rauschartigen Stimmungssteigerung niert ist als die Förderung der Harnzu·
eingenommen wurden. Der Körper ist ab- rückhaltungbei Kindern.
hängig von der regelmäßigen Wirkung • Urinary lncontinence Care: Enuresis
der Substanzen und reagiert auf eine Un-
terbrechung mit organischen Verände- Enuresis nocturna. Unwillkürlicher Abgang
rungen, die sich in Angst, Unruhe, Schlaf- von Urin (Bettnässen) während des Schla-
losigkeit, Reizbarkeit, verminderter Auf- fens in der Nacht.
merksamkeit und häufig sogar körperli- • nocturnal enuresis
chen Krankheitssymptomen äußern kön- Enzephalitis. Gehirnentzündung, die durch
nen. eine arbovirale Infektion, aber auch durch
• withdrawal syndrome Bleivergiftung bzw. durch Hirnblutungen
verursacht wird. Die postinfektäse Enze-
Entzündung. (lnflammatio). Schutzreaktion
phalitis tritt als Komplikation von Infekti-
des Körpergewebes auf Reizungen oder onskrankheiten wie z.B. bei Windpocken,
Verletzungen. Eine E. kann akut oder Masern oder Grippe auf. Begleitsymp-
chronisch sein; Kardinalsymptome sind tome sind Kopfschmerzen, Nacken-
Rötung (Rubor), Überwärmung (Calor), schmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbre-
Schwellung (Tumor) und Schmerz (Do- chen. Eine schwere Entzündung mit Zer-
lor), häufig einhergehend mit einer Funk- störung von Nervengeweben kann zu epi-
tionsstörung. Histamine, Kinine und ver- leptischen Anfällen, dem Verlust eines
schiedene andere Substanzen sind am Sinnes oder anderen dauerhaften, neuro-
Entzündungsprozess beteiligt. - adj. ent- logischen Problemen oder auch zum Tod
zündlich. führen. Von der Entzündung sind in den
• inflammation meisten Fällen das Rückenmark und das
Gehirn betroffen. (--> Enzephalomyelitis)
Entzündung. exsudative. Entzündung eines
[griech.: enkephalos, Gehirn, itis, Entzün-
serösen Hohlraums mit flüssigen Abson- dung.]
derungen.
• encephalitis
• exudative inflammation
Enzephalitis, equine. Arbovirale Infekti-
Entzündung. purulente. Entzündung, die onskrankheit, bei der das Nervengewebe
von der Bildung von --. Eiter begleitet ist. des Gehirns und Rückenmarks entzündet
[lat.: purulentus, eitrig] ist. Folgende Krankheitssymptome treten
• purulent inflammation auf: hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übel-
keit, Erbrechen, Muskelschmerzen und chronische, destruktive oder degenerative
neurologische Symptome, wie Sehstörun- Erkrankungen, wie z.B. Wernicke-Enze-
gen, Zittern, Lethargie und Verwirrtheit. phalopathie oder Schilder-Krankheit.
Das Virus wird durch den Biss infizierter (griech.: enkephalos, Gehirn + pathos,
Mücken übertragen. Krankheit.]
•equine encephalitis • encephalopathy
~ Radiographische Dar- ~ Hervortreten (Protusion)

II stellung der Hirnstrukturen. Bei dieser


Methode wird die Rückenmarksflüssig-
keit entfernt und durch verschiedene
des Gehirns durch den Schädel infolge ei-
ner angeborenen Missbildung; Hirnherie.
(griech.: enkephalos, Gehirn + koilia,
Gase, wie etwa Helium oder Sauersotf, er- Hohlraum.]
setzt. • encephalocele
• encephalography
lnzpt. (Ferment). Komplexe Proteinverbin-
~mini ylds Entzündung des Ge- dung, die von lebenden Zellen produziert
hirns und der Hirnhaut. wird und chemische Reaktionen kataly-
(griech.: enkephalos, Gehirn, meninx, siert. Die meisten Enzyme werden in sehr
Membran, itis, Entzündung.] geringen Mengen hergestellt und kataly-
• encephalomeningitis sieren Reaktionen, die im Zellinneren
~ Entzündungvon Gehirn stattfinden.
und Rückenmark mit Begleitsymptomen (griech.: en, in, zyme, Vergärung.]
wie Fieber, Kopfschmerzen, Nackenstei- •enzyme
figkeit, Rückenschmerzen und Erbrechen.
Je nach Krankheitsursache, Alter und Ge- EniJnddlllldon. Steigerung der Synthese-
sundheitszustand sowie dem Ausmaß der rate eines spezifischen Enzyms vom Basis-
Entzündung und der Reizung des Zentral- linienniveau bis zur maximalen Synthese.
nervensystems kann es zu Krampfanfal- Die Steigerung wird durch die Präsenz ei-
len, Lähmungen, Persönlichkeitsverände- nes Substrats bzw. eines Substratanalogs
rungen, Bewusstseinsstörungen, Koma ausgelöst. Bei dem Induktor kann es sich
oder sogar zum Tod kommen. um einen Stoff handeln, der einen Repres-
(griech.: enkephalos, Gehirn + myelos, sor in der Zelle deaktiviert.
Knochenmark, itis, Entzündung.] (griech.: en, in + zyme, Vergärung; lat. in-
• encephalomyelitis ducere, hineinführen.]
•enzyme induction
Enlephalo.,..iilis. Entzündung des
Zentralnervensystems sowie des Herz-ge- ~Zerstörung bzw. Änderung ei-
webes, die durch bestimmte RNA- Picor- ner Substanz infolge von enzymatischer
naviren hervorgerufen wird. Die Symp- Wirkung.
tome gleichen denen einer ---> Poliomyelitis. (griech.: en, in, zyme, Sauerteig, Iysis,
(griech.: enkephalos, Gehirn + mys, Mus- Lockerung.]
kel, kardia, herz, itis, Entzündung.] • enzymolysis
• encephalomyocarditis
EnzJm:epania. EnzymmangeL
~ Das Gehirn (Zerebrum) ein- • enzymopenia
schließlich Kleinhirn (Zerebellum), Pons
(Brücke) und verlängertes Mark (Medulla ...,.......Eine Zyste oder Kapsel bilden.
oblangata). •encyst
(griech.: enkephalos, Gehirn.]
• encephalon
Eosin. Gruppe roter, saurer Xanthinfarb-
stoffe, die in Kombination mit basischen,
Enlephllapllhle. Sammelbegriff für blau-lila Farbstoffen zur Färbung von Ge-
krankhafte Störungen der Hirnstruktur webeproben eingesetzt werden.
bzw. Hirnfunktion, insbesondere für •eosin
Eodinopltdl. Abnorm geringe Anzahl von eplaemar. Bezeichnung für eine Erkran-
eosinophilen Leukozyten im Blut. kung mit kurzer Dauer, wie z.B. Fieber.
• eosinopenia [griech.: epi, über, hemera, Tag.]
.ephemeral
eosinaphl. l. Affinität von Geweben zu
sauren Eosinfarbstoffen. 2. Einen ---> eosi- ll'pidtmie. Bezeichnung für eine Krankheit,
nophilen Leukozyten betreffend.
• eosinophilic
die sich in einer zeitlich und räumlich de-
finierten Begrenzung rasch in einem de-
mographischen Segment der Bevölkerung
D
losilupllllftool.luUmie. Bösartiges Neo- verbreitet.
plasma der blutbildenden Gewebe, das •epidernic
vor allem aus eosinophilen Zellen besteht.
• eosinophilic leukemia lpidemiDiogie. Erforschung der Ursachen,
Verbreitung und Bekämpfung von Krank-
losinapltlle. Vermehrung der ---. eosinophi- heiten in bestimmten Bevölkerungsgrup-
len Leukozyten im Blut bei Entzündungs- pen.
krankheiten. Ein außergewöhnlich hoher [griech.: epi, oberhalb + demos, Leute, Io-
Anstieg lässt auf allergische Reaktionen gos, Wissenschaft.]
schließen. • epiderniology
• eosinophilia
tpldlmlsda, Eine große Anzahl von Men-
~~Formder---.eo­ schen zugleich betreffend.
sinophilen Pneumonie, die durch allergi- •epidernic
sche Bronchospasmen, Auswurf von
Bronchialsekret, das Eosinophile und fpidennls. Bezeichnung für die oberfläch-
Pilzgeflechte enthält, Husten und Fieber liche, gefäßlose Hautschicht, die aus einer
gekennzeichnet ist; tritt meist im vierten äußeren, abgestorbenen und verhornten
und fünften Lebensjahrzehnt auf, doppelt sowie aus einer tiefer gelegenen, lebenden
so häufig bei Frauen wie bei Männern. Zellschicht besteht.
Die a.E. wird durch eine Hypersensibilität [griech.: epi, oberhalb+ derma, Haut.]
auf Aspergillus fumigatus oder Candida •epidermis
albicans verursacht.
• asthmatic eosinophilia EpldenDold. Häufig auftretende gutartige
Zyste in der Epidermis, die mit Hornhaut
EpHdJm. Aus Flimmerepithelzellen be- ausgekleidet und mit käseartigem Materi-
stehende Schicht, die den Zentralkanal al gefüllt ist, das aus Talg und Epithelde-
des Rückenmarks und der Hirnventrikel bris besteht.
auskleidet. • epidermoid cyst
•ependyma
lpidlrmoiJsis bulosa. Selten auftretende,
lpenllyllom. Aus differenzierten Epen- erbliche Hautkrankheit, in deren Verlauf
dymzellen bestehender Hirntumor. sich Bläschen und Blasen bilden, vor al-
[griech.: ependyma, Bekleidung, oma, Tu- lem an verletzten Hautpartien.
mor.] [griech.: epi, oberhalb + derma, Haut + Iy-
• ependymoma sis, Lockerung.]
• epidermolysis bullosa
lpheclrln. Adrenergischer Bronchodilata-
tor, der bei Asthma und Bronchitis einge- lpldermeplaJIIe. Oberflächliche Pilzinfek-
setzt und äußerlich zum Absehelien der tion der Haut.
Nasenschleimhaut (Dekongestionsmittel) • epidermophytosis
angewendet wird. (s.a. Sympathomimeti-
kum) lpldi;Qmis. (Nebenhoden). Einer von zwei
•ephedrine langen, engspiraligen Gängen, die das
Sperma von den Hodenkanälchen zu den in Kehlkopf (Larynx) und Luftröhre (Tra-
Samenleitern befördern. chea) verhindert.
[griech.: epi, oberhalb + didymos, Paar.] [griech.: epi, oberhalb + glossa, Zunge.]
•epididymus • epiglottis
EpldidJmitfs. Akute oder chronische Ne- lpiglotdtls. Kehlkopfdeckelentzündung.
benhodenentzündung infolge von Ge- Die akute Epiglottitis tritt vor allem bei
schlechtserkrankung, Blaseninfektion, Kindern auf und weist Symptome wie Fie-

II Prostataentzündung, Prostatektomie oder


eines liegenden Dauerkatheters. Krank-
heitssymptome sind Fieber und Schüttel-
ber, Halsschmerzen, Stridor, Krupphusten
und eine erythematöse, geschwollene Epi-
glottis auf. Es kann zur Zyanose kommen
frost, Leistenschmerzen und empfindli- und ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie)
che, geschwollene Nebenhoden (Epididy- erforderlich werden, um die Atmung auf-
mis). recht zu erhalten.
[griech.: epi, oberhalb + didymos, Paar, [griech.: epi, oberhalb + glossa, Zunge,
itis, Entzündung.] itis, Entzündung.]
• epididymitis • epiglottitis
~Entzündung von Hoden E'plbndms. (Mongolenfalte). Sicheiförmige
und Nebenhoden. Hautfalte am inneren Rand des oberen
[griech.: epi, oberhalb + didymos, Paar + Augenlids. Ist eine erbliche Eigenschaft
orchis, Hoden, Entzündung.] bei Menschen asiatischer Herkunft und
• epididymoorchitis ohne klinische Bedeutung; kann jedoch
epidural. Außerhalb bzw. oberhalb der auch bei Kleinkindern mit Down-Syn-
harten Hirnhaut (Dura mater). drom beobachtet werden.
[griech.: epi, oberhalb+ dura, Hart.] [griech.: epi, oberhalb, kanthos, Gefäß-
.epidural rand.]
• epicanthus
~ (Rückenmarkabszess). Eiter-
bildung zwischen der harten Hirnhaut Epibnl. Eine der drei Schichten, die die
(Dura mater) des Gehirns und des Schä- Herzwand bilden. Das Epikard ist der vis-
dels bzw. zwischen der Dura mater des zerale Teil des serösen inneren Perikards.
Rückenmarks und des Wirbelkanals. (s.a. Myokard; Perikard)
• epidural abscess [griech.: oberhalb, kardia, Herz.]
•epicardium
EpklunlanlstlMs. ---+ Peridualanästhesie.
• epidural anesthesia Eplbnll'a. Teil der Speiseröhre, der sich
oberhalb der Ösophaguseinmündung von
EPfdur ...IIUII!J.
Blutung, die zu einer Magen und Zwerchfell befindet.
Blutansammlung außerhalb der harten [griech.: oberhalb, kardia, Herz.]
Hirnhaut (Dura mater) bzw. Rücken- •epicardia
marks führt.
•epidural hemorrhage Epilcondrllds. Schmerzhafte Entzündung
der Ellenbogenmuskulatur und des umlie-
s.enden Ellenbogengewebes infolge einer
Überbeanspruchung des Unterarms im
epigastdsda. Das Epigastrium, den Bereich Bereich der Oberarmknochenepikondyle.
oberhalb des Magens, betreffend. • epicondylitis
[griech.: epi, oberhalb, gaster, Magen.]
~ Gelenkhöcker, Knochenfort-
• epigastric
satz.
fllglottls. (Kehldeckel). Knorpeliger Lappen, [griech.: epi, oberhalb + kondylos, Knö-
der den Kehlkopfeingang verschließt und chel.]
beim Schlucken das Eindringen von Essen •epicondyle
Ep1sode 299

Epikranium. (Kopfschwarte). Bezeichnung für Epiphysenfuge. Dünne Knorpelschicht


die gesamte Kopfhaut, einschließlich Mus- zwischen der -. Epiphyse, einem sekundä-
kelschichten und Kopfhautaponeurosen. ren, knochenbildenden Zentrum und dem
[griech.: epi, oberhalb + kranion, Schä- Knochenschaft Neues Knochengewebe
del.] bildet sich entlang der Wachstumszone.
epicranium epiphyseal plate
Epikrise. Abschlussbericht eines Arztes mit Epiploon. -. Omentum.
zusammenfassender Beurteilung des
Krankheitsverlaufs mit differenzialdia-
gnostischen Überlegungen, einer ab-
• omentum
Episiotomie. ((Scheiden-)Dammschnitt). Chi-
D
rurgischer Einschnitt in den Damm (Peri-
schließenden Diagnose sowie Empfehlun- neum} zur Erweiterung der Scheidenöff-
gen zur weiteren Therapie. nung bei einer Geburt. Eine E. wird
[gr.: epikrisis, Beurteilung,Nachprüfung] durchgeführt, um ein Reißen des Peri-
• epicrisis neums zu verhindern, den Geburtsvor-
Epilepsie. (»Fallsucht«). Neurologische Er- gang zu erleichtern oder um ein Überdeh-
krankung mit rezidivierenden Episoden nen der Dammmuskulatur und des Binde-
krampfartiger Anfälle, sensorischer Stö- gewebes zu verhindern.
rungen, Verhaltensstörungen und Be- [griech.: episeion, Schamgegend, temnein,
wusstseinsveränderungen. Bei allen epi- schneiden.]
leptischen Erkrankungen werden unkon- • episiotomy
trollierte Impulse beobachtet, die von den Episkleritis. Entzündung der äußersten
Nervenzellen der Hirnrinde ausgehen. Die Skleraschichten und der Gewebe, die den
meisten epileptischen Erkrankungen wei- hinteren Teil der Sklera bedecken.
sen keine bekannte Ursache auf, treten je- • episcleritis
doch manchmal im Zusammenhang mit
Hirntrauma, intrakraniellen Infektionen, Episode. Bezeichnung für einen unge-
Hirntumor, Kreislaufstörungen, Vergif- wöhnlichen Vorfall oder ein außerge-
tungen oder Störungen des chemischen wöhnliches Ereignis, wie z.B. eine Krank-
Gleichgewichts auf. - adj . epileptisch. heitsepisode oder ein traumatischer Vor-
[griech.: epilepsia, Anfall] fall während der kindlichen Entwicklung.
• epilepsy - adj. episodisch.
[griech.: Dazwischenkommen.]
epileptogen. Epileptische Anfälle verursa- • episode
chend.
• epiletogenic
Epimysium. Fibröse Scheide, die einen
Muskel umgibt und sich zwischen den
Muskelfaserbündeln erstreckt.
[griech.: epi, oberhalb+ mys, Muskel.]
• epimysium
epiphysär. Einer -. Epiphyse gleichen bzw.
eine Epiphyse betreffend.
[griech.: epi, oberhalb, phyein, wachsen.]
• epiphyseal
Epiphyse. Bezeichnung für die proximal
und distal gelegenen Endstücke der lan-
gen Röhrenknochen.
[griech.: epi, oberhalb, phyein, wachsen. ]
• epiphysis Episiotomie.
-
Epispadie. Kongenitale Fehlbildung der
Harnröhre an der Oberseite des dorsal ge-
krümmten Penis nahe der Eichel (Glans).
[griech.: epi, oberhalb + spadon, Riss,
Spalte.]
gesamten Körper und seine Hohlräume
umkleidet
epithelial tissue
~'""'""'""· Zur äußersten Hautschicht ge-
• epispadias hörend.
[griech.: epi, oberhalb, thele, Brustwarze.]
, Interaktion zwischen Genen, die • epithelial
sich an verschiedenen Chromosomenor-
ten befinden und sich gegenseitig unter- lpll;hella1lsle Überwachsen einer
drücken, bzw. überdecken können. Wunde mit Epithelzellen.
epistasis • epithelialization
• (Nasenbluten). Durch eine lokale Epilhlllom. Ein aus Epithelzellen be-
Reizung der Nasenschleimhäute, einen stehendes Neoplasma.
Niesanfall, Brüchigkeit der Nasenschleim- [griech.: epi, oberhalb + thele, Brustwarze
häute bzw. der arteriellen Wände, chroni- + oma, Tumor.]
sche Infektion, Trauma, Hypertonie, Leu- epithelioma
kämie, Vitamin-K-Mangel oder Nasen-
selbstheilendes, squamose1.
bohren verursachtes Nasenbluten.
[griech.: Tropfen.] Vererbte Hautgeschwulst am Kopf, die
sich nach wenigen Monaten meist spontan
epistaxis
zurückbildet und dabei tiefe, pockenähn-
111111111. Region im Zwischenhirn; be- liehe Narben hinterlässt Die Geschwulst
steht aus Epiphyse, Habenula und Trigo- ähnelt einem --> squamösen Karzinom oder
num habenulae. einem selbstheilenden Stachelzellkarzi-
[griech.: epi, oberhalb + thalamos, Kam- nom .
mer.] • self-healing squamous epithelioma
epithalamus
f:pllfti'lmltl"fl. In einer oder mehreren
Epithel. Bezeichnung für die Deckschicht Schichten angeordneter Zellverband, der
der inneren und äußeren Körperorgane die Deckschicht einer Körperoberfläche
und der Blutgefäße, Körperhohlräume, bildet Die Zellen sind an ihren Rändern
Drüsen und Organe. Das Epithel besteht und Oberflächen miteinander verbunden.
aus verschiedenen Zellen, die miteinander epithelial cells
verbunden sind. Das mehrschichtige Plat-
tenepithel der Hornhaut umfasst fünf ver- Teil des Mittelohrs, das die
fpitymfh1nlm1.
schiedene Zellschichten. Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss
[griech.: oberhalb, thele, Brustwarze.] und Steigbügel enthält
epithelium • epitympanic recess
~ Dicht aneinander Epltlln lalr-Vfnls Herpesvirus, das
liegende, in Schichten angeordnete Haut- als Erreger der Mononukleose gilt und in
zellen, welche die äußere Schicht der Haut Burkitt-Tumor sowie anderen Lympher-
bilden und auch zahlreiche Hohlorgane krankungen nachgewiesen werden kann.
des Körpers auskleiden. Die Schichten [Michael A. Epstein, geb. 1921, britischer
können verschiedene andere Zelltypen Pathologe; Yvonne M. Barr, geb. 1908, ka-
und -schichten beinhalten, z.B. Plattenepi- nadische Virologin; lat.: virus, Gift]
thel-, Zylinderepithel- oder Flimmerepi- Epstein- Barr virus (EBV)
thelzellen.
Epulis. Tumor oder Geschwür am Zahn-
• stratified epithelium
fleisch.
giWiba. Dichte, ein- bzw. mehr- [griech.: epi, oberhalb, oulon, Zahn-
schichtige Deckzellschicht, die mit Aus- fleisch.]
nahme der Blut- und Lymphgefäße den •epulis
ldHt. (Vererbung). 1. Erwerb oder Ausdruck Der Penis muss erigiert sein, um in die
von Eigenschaften oder Bedingungen Scheide eindringen und Samen ergießen
durch die Übertragung von genetischem zu können.
Material von Eltern auf ihre Nachkom- [lat.: erigere, aufrichten.)
men. 2. Die Summe der genetischen Qua- •erection
litäten oder Eigenschaften, die Eltern auf
ihre Nachkommen übertragen. l'lfdenmt. (Frostgangrän).
Kältetrauma, das
• inheritance
EdH.Ihmung. Lähmung infolge einer trau-
Haut und subkutanes Gewebe betrifft. Be-
troffen sind vor allem exponierte Körper-
partien, wie z.B. Nase, Ohren, Finger und
D
matischen Verletzung des oberen Brachi- Zehen. Bei einer Erfrierung tritt eine Ver-
alplexus, die sich in den meisten Fällen engung der Blutgefäße auf, die die örtliche
auf einen Zug bei der Geburt und eine Blutversorgung stört und zu einem Sauer-
daraus entstandene Verletzung mehrerer stoffmangel führt. Es bilden sich Ödeme,
zervikaler Nervenwurzeln zurückführen Bläschen und Nekrosen. Die Erste Hilfe
lässt. Maßnahme besteht im vorsichtigen Wär-
[Wilhelm H. Erb, deutscher Neurologe, men der betroffenen Körperpartien.
1840-1921.) •frostbite
•Erbpalsy
Elglstopllsma, Netzwerk zytoplasmati-
E'di-Pankt. Bestimmter Punkt im Brachial- scher Strukturen mit Affinität für baso-
plexus des oberen Rumpfes, der sich etwa phile Farbstoffe; wird auch als rauhes
2,5 cm oberhalb des Schlüsselbeins (Cla- ..... endoplasmatisches Retikulum bezeich-
vicula) auf gleicher Höhe mit dem sech- net.
sten Halswirbel befindet. [griech.: ergaster, Arbeiter, plassein, for-
[Wilhelm H. Erb, deutscher Neurologe, men.]
1840-1921.]
•ergastoplasm
•Erb's point
UC. -+ endoskopische retrograde Cholan- Ergometde. Studium und Analyse körper-
giographie licher Aktivitäten, einschließlich der
.ERC durch spezifische Muskeln oder Muskel-
gruppen ausgeführten Arbeit und er-
111CP. endoskopisch-retrograde Cholan- brachten Leistungen. Ergometrische Un-
gio-Pankreatikographie tersuchungen werden mit Hilfe von be-
stimmten Testgeräten, wie Standfahrräder
Enllleenunge.-+ Himbeerzunge. oder Rudermaschinen, durchgeführt und
.rasperry tongue
dienen der Prüfung von Herz-Kreislauf-
INiltil. (erektionsfähig). Bezeichnung für die Funktionen unter Belastung.
Fähigkeit, in eine aufrechte Position ere- •ergometry
giert werden zu können, wie z.B. die
Schwellkörper von Penis oder Klitoris, frgonomie, Wissenschaft von der Erfor-
die fest und erigiert werden, wenn sie mit schung und Analyse der menschlichen
Blut gefüllt werden. Arbeit und der individuellen anatomi-
[lat.: erigere, aufrichten.] schen, psychologischen und anderen
•erectile menschlichen Eigenschaften, die die Aus-
führung von Arbeit beeinflussen.
lnlltfoft. Schwellung und Aufrichtung von [griech.: ergon, Arbeit, nomos, Gesetz.)
Organen durch Kontraktion und Durch- •ergonomics
blutungssteigerung von Muskeln, insbe-
sondere Versteifung des Penis und in ge- Ergosterin. Ungesättigter Kohlenwasser-
ringerem Maße auch der Klitoris infolge stoff aus der Vitamin-D-Gruppe, der in
sexueller Erregung, körperlicher Stimu- Hefe, Pilzen, Mutterkorn und anderen Pil-
lierung oder während der Tiefschlafphase. zen zu finden ist. Mit Hilfe ultravioletter
...
302 Ergosterin . -.,

Strahlung wird Ergosterot in Vitamin D2 ge der Energie in einem geschlossenen


umgewandelt System konstant bleibt
• ergosterot • conservation of energy
Ergotamin. Gefäßverengendes Mittel (Va- Erhaltung der Materie. Physikalisches Ge-
sokonstriktor) und Wehenmittel zur Be- setz, welches besagt, dass Materie weder
handlung von Migräne und postpartaler erschaffen noch zerstört werden kann
Gebärmutteratonie. und dass die Menge der Materie im Uni-
• ergotamine tartrate versum begrenzt ist
Ergotherapie. (Beschäftigungstherapie). Be- • conservation of matter
handlung einer Krankheit durch Einsatz Erhaltungsdosis. Die Menge eines Arznei-
bestimmter Körperübungen und -aktivi- mittels, die erforderlich ist, um in einem
täten. Durch die Maßnahmen wird die Körpergewebe eine vorhandene Konzen-
Blutversorgung zu einem verletzten Kör- tration aufrechtzuerhalten.
perteil erhöht und der Heilungsprozess
• maintenance dose
unterstützt
[griech.: ergon, Arbeit, therapeia, Behand-
Erholungstherapie. -+ Pflegeintervention
lung.]
der ...... NIC, die definiert wird als die
• ergotherapy zweckmäßige utzung der Freizeit zur
Ergotismus. I. Akute oder chronische Er- Förderung von Ent pannung und zur
krankung, die durch überhöhte Einnah- Verbesserung sozialer Fähigkeiten.
men von -+ Mutterkornalkaloiden verur- • Recreation Therapy
sacht wird. Dabei können verschiedene
zerebrospinale Symptome, wie z.B. Erinnerungstherapie. -+ Pflegeintervention
Krämpfe, Muskelspasmen oder trockene der ...... NIC, bei der Erinnerungen an ver-
Gangrän, auftreten. 2. Chronische Er- gangene Ereignisse, Gefühle und Gedan-
krankung, die durch die Einnahme von ken zur Unterstatzung für die Anpas-
Getreideprodukten verursacht wird, die sung an aktuelle Gegebenheiten einge-
von Mutterkornpilz befallen sind. setzt werden.
[lat.: argota, Getriedepilz.] • Remini cence Therapy
• ergotism
Erkältung. Ansteckende Virusinfektion der
ergotrop. I. Eine Aktivität bzw. Arbeit be-
oberen Atemwege; verursacht durch einen
treffend, die somatische Muskeln, das
Rhinovirenstamm. Begleitsymptome sind
sympathische Nervensystem und die kor- Nasenschleimhautentzündung, tränende
tikale Alpha-Rhythmus-Aktivität umfasst Augen, niedriges Fieber und Unwohlsein.
2. Bezeichnung für Medikamente zur Stei-
Die Behandlung ist symptomatisch und
gerung der Blutversorgung und der kör-
besteht aus Ruhe, schwachen Analgetika
pereigenen Abwehrkräfte.
und abschwellenden Mitteln sowie Erhö-
• ergotropic hung der Flüssigkeitsaufnahme.
Erguss. I. Austritt von Körperflüssigkeiten • cold
aus Blutgefaßen in eine Kavität infolge ei-
nes Gefäßrisses. Ergüsse treten häufig bei Erkrankung. I. Abnormer Zustand einer
Kreislauf- oder Nierenstörungen auf und Körperstruktur, eines Körperteils oder
können ein frühes Warnzeichen einer des gesamten Organismus. 2. Spezifische
Stauungsinsuffizienz sein. 2. Verbreitung Krankheit oder Störung, die von erkenn-
bakteriellen Wachstums nach außen. baren Symptomen und Krankheitsanzei-
• effusion chen begleitet wird und auf Vererbung,
Ansteckung, Ernährung oder Umweltein-
Erhaltung der Energie. Physikalisches Ge- flüsse zurückgeführt werden kann.
setz, welches besagt, dass die Gesamtmen- • disease
'· -~ Ernahrungstherap1e 303

Erkrankung, chronische. Langanhaltende rem Abbau (Assimilation) und ihrer Ver-


Krankheit mit Symptomen, die im Ver- wertung für körperrelevante Funktionen
gleich zu der akuten Form derselben und dadurch an der Erhaltung von Ge-
Krankheit meist abgeschwächt auftreten. sundheit beteiligt sind.
• chronic disease • nutrition; alimentation
Erltrankung, funktionelle. 1. Eine die kör- Ernährung, enterale. Direkte Nahrungszu-
perliche Funktion oder Leistungskraft be- fuhr in den gastroenteralen Trakt über
treffende Erkrankung. 2. Ein von Anzei- eine Magensonde; wird eingesetzt, wenn
chen organischer Störungen begleitetes der Patient Nahrung nicht kauen oder
Leiden ohne Hinweise auf physiologische schlucken kann.
oder strukturelle Erkrankungen. Als • enteral feeding
Symptome einer funktionellen Erkran-
Ernährung, parenterale. Verabceichung von
kung können Kopfschmerzen, Impotenz,
Herzgeräusche oder Obstipation auftreten. Nährstoffen unter Umgehung des Verdau-
• functional disease ungstraktes, z.B. subkutan, intravenös, in-
tramuskulär oder intrakutan. Parenterale
Erkrankung. katabolische. Krankheiten, die Infusionen bestehen im Allgemeinen aus
von Gewichtsverlust und Verringerung physiologischer Kochsalzlösung mit Glu-
der Muskelmasse und des Körperfettes ge- kose, Aminosäuren, Elektrolyten, Vitami-
kennzeichnet ist. Ursachen sind Infektio- nen und Arzneimitteln. Sie sind ernäh-
nen, Verletzung, Organsysteminsuffizienz, rungsbezogen nicht vollständig, ergänzen
Chemotherapie, nicht eingestellter Diabe- jedoch das Flüssigkeits- und Elektrolyt-
tes mellitus, insbesondere vom Typ I. gleichgewicht während der unmittelbaren
• catabolic illness postoperativen Phase und bei anderen Be-
dingungen, z.B. Schock, Koma, Unterer-
Ermüdung. 1. Erschöpfungszustand bzw. nährung und chronischer Nieren- bzw.
Abschwächung der Körperkräfte oder Leberinsuffizienz.
Verlust des Ausdauervermögens als Folge • parenteral nutrition
anstrengender körperlicher Aktivität.
2. Verlust der Fähigkeit bestimmter Gewe- Emährungsberatung . ..... Pflegeintervention
be, auf Reize zu reagieren, die normaler- der -+ NIC, die definiert wird als der Ein-
weise Muskelkontraktionen oder andere satz eines interaktiven H ilfsprozesses
motorische Aktivitäten auslösen. 3. Bei durch Konzentration auf die Notwendig-
extremem und langanhaltendem psychi- keit einer Ernährungsumstellung.
schem Druck auftretender Gemütszu- • Nutritional Counseling
stand.
• fatigue Emährungsempfehlungen. Die für eine ge-
sunde Lebensweise täglich aufzuneh-
Ermüdungsfraktur. Knochenbruch infolge mende Menge an Nährstoffen; wird von
übermäßiger körperlicher Anstrengung; der Gesellschaft für Ernährung ermittelt
kann oft in den Mittelfußknochen von und veröffentlicht.
Läufern beobachtet werden. • recommended dietary allowances
• fatigue fracture (RDAs)
Ernährung. ..... Pflegeintervention der Emährungstherapie. .... Pflegeintervention
.... NIC, die definiert wird als die Unter- der -+ NIC, die definiert wird als die Ver-
stützung oder Gewährleistung einer aus- abreichung von Nahrung und Flüssigkeit
gewogenen Nahrungs- und Flüssigkeits- zur Unterstützung der metabolischen
zufuhr. Prozesse bei Patienten mit einer Mangel-
• Nutrition Management ernährung oder bei diesbezüglich ge-
fii.hrdeten Patienten.
Ernährung. Die Summe der Prozesse, die
an der Aufnahme von ...., Nährstoffen, ih- • Nutrition Therapy
30~ Ernahrungsuberwachung _ :.

Emährungsiiberwachung. - Pflegeinter- erratisch. Von der Norm abweichend, ohne


vention der NIC, die definiert wird als ein offensichtliches Ziel zu haben.
die Sammlung und Analyse von Patien- [lat.: arratcus, umherwandernd.]
tendaten zur Verhinderung oder Ein- • erratic
schränkung einer Mangelernährung.
Erregung. Pathologischer Zustand, beglei-
• Nutritional Monitaring
tet von emotionaler Erregbarkeit, impulsi-
ven Verhaltensweisen, hoher Erwartungs-
Ernährungswissenschaft. Wissenschaftli- haltung und Reizbarkeit. Bei einem schi-
cher Bereich, der sich mit den Prozessen zophrenen Patienten lassen sich Erre-
der -+ Ernährung beschäftigt. gungszustände oftmals auf Kommunikati-
• nutritional science onsschwierigkeiten und feindselige Ge-
fühle gegenüber der Umwelt zurückfüh-
Emtekrätze. Befall mit Milben der Gattung ren.
-+ Trombicula, wovon einige Überträger • excitement
des Tsutsugamushi-Fiebers sind. Die E.
Erregungsbildung. ektope. Gestörter Herz-
ist ein stark juckender Hautausschlag, der
rhythmus, der durch einen Impuls verur-
in den Erntemonaten teilweise endemisch
sacht wird, der sich außerhalb des Reizbil-
auftritt.
dungszentrums befindet. Eine ektope Er-
• trombiculosis
regungsbildung kann Schutzfunktion ha-
ben, z.B. wenn der Sinusknoten aussetzt
Eröffnungsphase. Acht- bis zwölfstündige oder geschwächt ist, oder kann auf eine
Anfangsphase einer Geburt mit dem Be- Störung hinweisen.
ginn gleichmäßiger Wehen (Gebärmutter- [griech.: ektos, außerhalb + topos, Ort,
kontraktionen), vollständiger Eröffnung Platz.]
des Gebärmutterhalses (Zervixdilatation) • ectopic rhythm
und dem Ausfluss einer kleinen Menge
blutigen Schleims. Komplikationen, die Erregungsfortleitung. synaptische. Übertra-
während der E. auftreten können, sind gung eines Nervenimpulses von einer
übermäßige Blutungen, abnormaler feta- Nervenfaser auf die andere über eine
ler Herzschlag sowie abnorme Fötuslage. -+ Synapse mit Hilfe von chemischen Sub-
• first stage oflabor stanzen (Neurotransmittern).
• synaptic Iransmission
erogen. Erotische Empfindungen und se- Erregungsleitung. saltatorische. Die Fortlei-
xuelle Erregung auslösend. tung der Erregung einer Nervenzelle, die
[griech.: eros, Liebe, genein, erzeugen.] springend von einem -+ Ranvier-Schnürring
• erogenous zum anderen erfolgt.
• saltatory conduction
Erosion. Allmähliches Abtragen bzw. Zer-
störung einer Oberfläche. Schleimhäute Erregungsleitungsstörung. kardiale. (Rhyth-
oder Epidermis können infolge von Ent- musstörungen). Störung der elektrischen
zündungen, Verletzungen oder anderer Reizleitung und der speziellen Muskelfa·
Ursachen erodieren. sern, die Impulse weiterleiten und Vorhof-
[lat.: erodere, verbrauchen.] und Herzkammerkontraktionen auslösen.
• erosion • cardiac conduction defect
Erregungsleitungssystem. Aus hochspezia-
Erotik. (Erotismus). I. Sexueller Impuls oder lisierten Muskelfasern bestehendes Netz-
sexuelles Verlangen. 2. Erregung des Se- werk, das die für den Herzschlag benötig-
xualinstinkts durch verschiedene Mittel ten elektrischen Impulse überträgt. Das
(z.B. Phantasien, Symbolik). Erregungsleitungssystem besteht aus dem
[griech.: erotikos, geschlechtliche Liebe.] Sinusknoten, dem Atrioventrikular- (AV-)
• eroticism Knoten, dem His-Bündel, den linken und
Erschopfung .lOS

Sinusknoten

Stamm des Reiz·


Vorhof-Kammer· Ieitungssystems
(His- Bündel)
Knoten bzw.Atri-
oventrikulärer (AV·)
Knoten

Purkinje-
Fasern

rechter Schenkel des


Reizleitungssystems
(Tawara-Schenkel)
linker Schenkel des
Reizleitungssystems
Erregungsleitungssystem. Erregungsleitungssystem des Herzens.

rechten Tawara-Schenkeln sowie den Pur- des AV-Knotens verringert oder blockiert
kinje-Fasern. sind.
• conduction system of the heart • escape rhythm
Erregung5<:ustand. Energieniveau eines
Systems, welches höher als der Grundzu- Erschöpfung. Anerkannte -+ NANDA-
stand ist. Beim Zurückfallen auf den Pflegediagnose; übermächtiges Gefühl
Grundzustand gibt das System die Ener- der Ermattung und verminderten Leis-
giedifferenz in Form von Photonen an die tungsfähigkeit fiir körperliche oder geis-
Umgebung ab. tige Arbeit, unabhängig von einem ange-
• excited state messenen Schlaf. Kennzeichnende Merk-
male sind der verbalisierte Ausdruck
Erregungszustand, katatoner. Zustand von Müdigkeit oder fehlender Energie,
übermäßiger Erregung, der eine katatone Unfähigkeit zur Weiterführung der nor-
Immobilität ablöst. (s.a. Katatonie) malen Routinen, wahrgenommenes Be-
• catatonic exitement dürfnis nach zusätzlicher Energie zur
Bewältigung von Routineaufgaben, zu-
Erröten. Kurzfristiges diffuses -+ Erythem nehmende körperliche Beschwerden,
von Gesicht und Hals, im allgemeinen in- Konzentrationsschwäche, verminderte
folge der Erweiterung der oberflächlichen Leistungsfähigkeit und reduzierte Libi-
Blutgefäße durch Hitze oder plötzliche do.
Emotionen.
• ratigue
• blushing
Ersatzrhythmus. Langanhaltender Herz- Erschöpfung. (Exhaustion). Zustand extremer
schlag, der dann stattfindet, wenn der Ermüdung und Entkräftung infolge kör-
AV-Knoten oder das His-Bündel die Kon- perlicher bzw. seelischer Anstrengung
trolle über den Herzschlag übernehmen oder Krankheit.
und die Schlagfrequenz des Sinus- bzw. • exhaustion
306 Erschopfungspsychose ·.;.

Erschöpfungspsychose. Unphysiologischer Mund oder Nase stecken, ausrangierte


seelischer Zustand aufgrund körperlicher oder unbenutzte Kühlschränke/Tiefkühl-
Überanstrengung. Hauptsymptom ist ein truhen mit Türen, unbeaufsichtigte Kin-
deliröser Zustand; findet sich z.B. bei der in Badewannen oder Schwimmbe-
Bergsteigern oder -+terminal kranken Pa- cken, laufender Fahrzeugmotor in einer
tienten. geschlossenen Garage, Gaslecks in Woh -
• exhaustion psychosis nungen, Rauchen im Bett, Schlucken von
übergroßen Bissen, Verwendung von Öl-
Erste Hilfe. I. _. Pflegeintervention der heizungen ohne Abzugseinrichtung und
-+ NIC, die definiert wird als die Gewähr- niedrig ge.s pannte Wäscheleinen.
leistung einer Erstversorgung bei Verlet- • suffocation, risk of
zungen. 2. Medizinische Hilfe, die einem
Unfallopfer sofort am Unfallort bzw. ei- Erstickungsanfall. Atemunterbrechung auf-
ner kranken Person vor Eintreffen des grund der Kompression bzw. des Ver-
medizinischen Hilfsdienstes gegeben schlusses von Kehlkopf oder Luftröhre.
wird. Zu den Erstmaßmaßnahmen zäh- • choke
len Freihalten der Luftwege, Stillung von
Eruktation. Ruktation, Aufstoßen, Rülp-
Blutungen und Oberprüfung der Herz-
sen. Plötzlicher geräuschvoller Austritt
funktion.
von Luft aus dem Magen.
• First Aid [lat.: eructare, aufstoßen, rülpsen.]
• eructation
Erstickung. Durch Halseinschnürung, Ob-
struktion der Luftröhre oder Kehlkopf- Eruption. Bildung sich rasch ausbreitender
schwellung hervorgerufene Atemblocka- Hautläsionen, insbesondere viraler Exan-
de; bei der E. können nur noch geringe theme oder eines Hautausschlags infolge
Luftmengen durch die Luftwege strömen, einer Arzneimittelreaktion.
plötzlicher Husten setzt ein und das Ge- [Iat. : eruptio, Ausbruch.]
sicht wird rot und zyanotisch. Die betref- • eruption
fende Person ringt um Luft und umklam-
Erwartungsadaption. Vorweggenommene
mert ihren Hals.
Anpassung an eine mit Schmerzen assozi-
• choking
ierte Situation, z.B. der Versuch sich zu
entspannen, bevor man die Ergebnisse ei-
Erstickung. hohes Risiko. Anerkannte ner medizinischen Untersuchung erfährt.
-+ NANDA-Pflegediagnose, die ein erhöh-
• anticipatory adaptation
tes Risiko einer Erstickung durch unzu-
reichende Luftzufuhc beschreibt. Die Ri - erworben. Nach der Geburt entstandene
sikofaktoren können sowohl innerlieb und weder durch erbliche noch entwick-
(individuell) als auch äußerlich ( umwelt- lungsbedingte Faktoren verursachte
bedingt) bedingt sein. Die inneren Ri.si- Merkmale, Beschwerden oder Erkrankun-
kofaktoren beinhalten ein vermindertes gen, die durch eine Reaktion auf äußere
Riechvermögen, verminderte motori- Umwelteinflüsse ausgelöst werden.
sche Fähigkeiten, mangelhafte Erziehung • acquired
zum eigenen Schutz und mangelhafte
Vorsichtsmaßnahmen, kognitive und erworben.Wundrose). Hautinfektion mit Rö-
emotionale Schwierigkeiten (z.B. verän- tung, Schwellung, Bläschenbildung, Fie-
derter Bewusstseinszustand) sowie ber, Schmerzen und Lymphknotenerkran-
Krankheit oder Verletzung. Zu den äuße- kung. Krankheitserreger sind Beta-hämo-
ren Faktoren zählen Kissen oder Fläsch- lytische Streptokokken.
chen im Bett eines Säuglings, Schnuller, [griech.: erythros, rot, pella, Haut.]
die Säuglingen um den Hals gehängt • erysipelas
werden, Kinder, die mit Plastiktüten Erysipeloid. (Rotlauf; Schweinerotlauf). Infekti-
spielen oder kleine Gegenstände in on der Hände mit Bildung blau-roter Fle-
cken und Erythemen. Krankheitserreger peratur und Rötung der unteren Extremi-
ist Erysipelothrix insidiosa. täten.
[griech.: ertthros, rod, pella, Haut, eidos, [griech.: erythros, rot, algos, Schmerz.]
Form.] erythralgia
• erysipeloid
Starke Erhöhung der Anzahl
Erythem. (Hautrötung). Rötung und Entzün-
dung von Haut und Schleimhäuten infolge
dilatierender oder minderdurchbluteter
der im Blut zirkulierenden Erythrozyten
aufgrund einer gestörten Erythropoese.
[griech.: erythros, rot + kytos, Zelle + hai-
D
oberflächlicher Kapillargefäße. Beispiele ma, Blut.]
für Erytheme sind die nervös bedingte • erythrocythemia; Erythremia
Gesichtsrötung und Sonnenbrand. - adj.
erythematös. Erythrasma. Bakterielle Hautinfektion der
[griech.: erythros, rot.] Achsel- und Leistengegend mit rötlich-
.erythema braunen Flecken.
[griech.: erythros, rot.]
ErJdle ultiforme. Akutes erythrasma
Exanthem mit typischen polymorphen
Hautausschlägen und Schleimhautverän- Vorläufer einer roten Blutzel-
derungen; Flecken, Bläschen, Knoten und le; ist normalerweise im Knochenmark
Läsionen können dabei auftreten. vorhanden und enthält Hämoglobin.
erythema multiforme (EM) • erythroblast

Erytlwma infmiosum. (Morbus quintus; Rin- Erythroblastose, fet,lle. Hämolytische Anä-


gelröteln). Akute Infektionskrankheit, die mie bei Neugeborenen infolge einer In-
vor allem Kinder betrifft. Begleitsymp- kompatibilität der mütterlichen und föta-
tome sind Fieber und ein erythematöser len Blutgruppen. Die Erkrankung wird
Hautausschlag, der sich vom Gesicht auf durch eine --. Antigen-Antikörper-Reaktion
Arme, Oberschenkel, Gesäß und Rumpf im fötalen Blutkreislauf verursacht, wobei
ausbreitet. die Mutter Antikörper gegen die inkom-
• erythema infectiosum patiblen fötalen Antigene bildet und diese
durch die Plazenta übertragen werden.
EIJlller. Hautläsion, die als Bei einer Rhesusfaktor-Inkompatibilität
kleine Pustel beginnt und sich peripher findet eine hämolytische Reaktion statt,
verbreitet. Die Läsion hat erhöhte Ränder wenn die Mutter Rh-negativ und das Kind
und einen klaren Mittelpunkt. (s.a. Lyme- Rh-positiv ist. Mit jeder neuen Schwan-
Borreliose) gerschaft erhöht sich das Risiko dieses
erythema migrans (EM) Autoimmunisierungsprozesses.
[griech.: erythros, red + blastos, Samen,
Erythema nodosum. (Knotenrose). Allergi- osis, Erkrankung; lat.: fetus, hervorbrin-
sche Überempfindlichkeitsreaktion, bei gen.]
der gerötete, empfindliche subkutane • erythroblastosis fetalis
Knötchen an beiden Schienbeinen sowie
auch manchmal an anderen Körperteilen 1. Rotfärbung. 2. Rote
entstehen. Die Knötchen bleiben mehrere Pigmentierung der Rückenmarksflüssig-
Tage lang sichtbar und werden von schwa- keit durch die Präsenz von Blut.
chem Fieber, Unwohlsein sowie Muskel- erythrochromia
und Gelenkschmerzen begleitet.
• erythema nodosum (Eryhtrodermatitis). Abnorme
Hautrötung.
hylhralgie. Hautkrankheit mit schmerz- [griech.: erythros, rot+ derma, Haut.]
haftem Hautbrennen, erhöhter Hauttem- • erythroderma
El)'dmlaen••·Bildung roter Blutkörper- EI~. Ein aus Glykoproteinen be-
chen. stehendes Hormon, das in der Niere her-
• erythrogenesis gestellt wird und bei Anorexie in den Blut-
kreislauf ausgeschüttet wird.
~. Maligne Blutkrankheit
[griech.: erythros, rot + poiein, herstel-
mit einer Proliferation der im Knochen- len.]
mark enthaltenen erythropoetischen Ele-
• erythropoietin (EPO)

II
mente, mit einer Anhäufung von Erythro-
blasten mit bizarr gelappten Zellkernen
sowie abnormen Myeloblasten im peri-
EI..,._,.. (rotes Blutkörperchen). Bezeich-
nung für eine voll ausgereifte rote Blutzel-
pheren Blut. Die Erythroleukämie kann le. Ein Erythrozyt hat die Form einer bi-
einen akuten oder chronischen Krank- konkaven Scheibe mit einem Durchmes-
heitsverlauf haben. ser von etwa 7 Jlm und enthält im Zellin-
[griech.: erythros, rot + leukos, weiß, hai- neren Hämoglobin, das von einer lipoiden
ma, Blut.] Membran umgeben ist. Erythrozyten sind
• erythroleukemia die Hauptbestandteile des zirkulierenden
Blutes. Ihre primäre Funktion besteht im
~Krankhafte Steigerung der
Transport von Sauerstoff. Sie stammen
Granulozyten und roten Blutkörperchen.
aus dem Knochenmark der langen Röh-
• erythroleukosis renknochen; dort entwickeln sie sich aus
ErytluvA. Gesamtmasse der zirkulierenden einer Stammzelle in einen Pronormoblas-
roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und ten zum Normoblasten und schließlich zu
der Gewebe, die Erythrozyten bilden. einem ausgereiften Erythrozyten.
•erythron [griech.: erythros, rot + kytos, Zelle.]
• erythrocyte
~ Sammelbezeichnung für
Krankheiten, die die roten Blutkörper- ~tdltlung. Zählung der Erythro-
chen (Erythrozyten) betreffen. zyten pro Volumeneinheit einer Vollblut-
• erythropathy probe mit Hilfe eines elektronischen Zähl-
gerätes. Wird angegeben in Tera/Liter
El"""""lfe. (Erythrozytenmangel). Mangel bzw. in 106/mm 3• Die normale Erythrozy-
bzw. Senkung der Anzahl der Erythrozy- ten-Konzentration im Vollblut beträgt bei
ten im Blut. Männern 4,6- 6,2 T/1, bei Frauen 4,2- 5,4
[griech.: erythros, rot + kytos, Zelle + pe- T/1.
nes, arm.] .red blood cell count
• erythrocytopenia
~ (Polyglobulie; Erythrämie). Un-
~ Makrophagen, die rote
--->
physiologische Erhöhung der Anzahl der
Blutkörperchen (Erythrozyten) oder Blut- im Blut zirkulierenden Erythrozyten.
pigmente aufnimmt und abbauen. [griech.: erythros, rot + kytos, Zelle +
• erythrophage osis, Erkrankung.]
EI~ (Erythrozytenbildung). Bezeich- • erythrocytosis
nung für die verschiedenen Phasen der Es. (Psychoanalyse nach Freud) Jener Teil
Erythrozytenbildung von der Reifung ei- der Psyche, der im Unterbewusstsein
ner mit einem Nukleus ausgestatteten funktioniert und Quelle für instinktive
Vorläuferzelle bis zu einem mit Hämoglo- Energien, Impulse und Triebe ist.
bin gefüllten ---> Erythrozyten ohne Zell- .id
kern, dessen Steuerung über das in der
Niere produzierte Hormon ---> Erythropoe- &dlelldda 0111. .................
tin erfolgt. Stamm von E. coli Bakterien, die Darm-
[griech.: erythros, rot + poiein, erschaf- blutungen verursachen. Die Bakterien
fen.] produzieren Toxine, die Darmgewebe be-
• erythropoiesis schädigen und zu einer Darmischämie
•. Essen auf Radern 309

und Kolonnekrose führen. Die Infektion wird und die Epiglottis die Öffnung der
wird über kontaminiertes Rindfleisch auf Luftröhre (Trachea) freigibt. Der E.-H.-H.
den Menschen übertragen. Die Behand- sollte nicht angewandt werden, wenn eine
lung besteht in der Gabe von Antibiotika Rückenmarksverletzung zu vermuten ist.
sowie des Ausgleiches des Elektrolythaus- • head-tilt, chin-lift airway technique,
haltes und ausreichender Flüssigkeitszu- Heiberg-Esmarch-maneuver
fuhr vor.
• enterohemorrhagic Escherichia co/i Esophorie. (Schielauge). Latente Abweichung
der Blickachse eines Auges nach innen
Escherichia coli, enterotoxigene. Stamm von und in Richtung des anderen Auges bei
E. coli-Bakterien, die Durchfall verursa- fehlendem Sehstimulus.
chen. [griech.: eso, einwärts, pherein, tragen.]
• enterotoxigenic E. coli • esophoria
Esmarch-Biutleere. Breiter, elastischer Ver- Esotropie. (trabismus convergens). Einwärts-
band, der um eine Körperextremität an- schielen eines Auges im Verhältnis zum
gelegt wird, um die Blutzufuhr zu dem be- anderen, feststehenden Auge.
troffenen Körperglied zu unterbinden. [griech.: eso, einwärts + tropos, drehen.]
Die Esmarch-Binde wird vor Operationen • esotropia
angewendet, um eine blutleere Region zu
Ess-Brech.sucht. ---+ Bulimia nervosa.
schaffen.
[]ohann F. A. von Esmarch, deutscher • bulimia
Chirurg, 1823-1908.] Essen, Hilfe beim . ..... pflegeintervention der
• Esmarch's bandage -. NIC, die definiert wird als die Verab-
Esmarch-Heiberg-Handgriff. Methode zur reichung von Nahrung an Patienten, die
Gewährleistung einer maximalen Öffnung zum selbstständigen Essen nicht faltig
der Luftwege bei bewusstlosen Patienten. sind.
Der Patient muss auf dem Rücken liegen, • Feeding
die Stirn wird dabei mit einer Hand nach
Essen, Selbstfürsorgedefizit. Anerkannte
unten gedrückt, wodurch der Kopf nach
ANDA-Pflegediagnose, die den Zu-
hinten bewegt wird; mit der anderen
stand eines Patienten beschreibt, der
Hand wird der Unterkiefer in Richtung
nicht alleine essen kann. Das Haupt-
Brust gedrückt. Durch diese Technik öff-
merkmal dieses S. ist die Unfiihigkeit
nen sich die Atemwege, indem die Zunge
des Patienten, Nahrungsmittel aus einem
vom Hintergrund des Rachens wegbewegt
Gefaß in den Mund 2-u führen.
• self-care deficit, feeding

Essen, Unterstützung der Selbstpflege.


-+ pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert ist als die Unterstützung einer Per-
son beim Essen.
• Self-Care Assistance: Feeding

Essen auf Rädern. Organisiertes Pro-


gramm, das die Aufgabe hat, älteren oder
körperlich behinderten Menschen, aber
auch Personen, denen es an Ressourcen
fehlt, sich täglich selbst eine ausgewoge-
ne warme Mahlzeit zuzubereiten, ein
vollwertiges Essen zu liefern.
Esmarch-Heiberg-Handgriff. Meals on Wheels
310 essenziell •

essenziell. Lebensnotwendig, wesentlich, flüchtige Flüssigkeit, die früher als Betäu-


unentbehrlich. bungsmittel eingesetzt wurde.
• essential [griech.: aither, Luft.]
• ether
essigsauer. Zu den Substanzen, die die sau-
ren Eigenschaften von Essig bzw. _, Essig- Ethik. Wissenschaft und Studium morali-
säure aufweisen, gehörend; chemische scher Werte und Prinzipien, einschließ-

D
Verbindungen mit dem Rest CH3 CO-. lich der Ideale von Autonomie, Wohltätig-
• acetic keit und Gerechtigkeit.
[griech.: ethikos, moralische Verpflich-
Essigsäure. (CH 3 COOH) Klare, farblose, tung.]
stechend riechende Flüssigkeit, die mit • ethics
Wasser, Alkohol, Glyzerin sowie mit Äther
vermischbar ist; enthält 3o/o bis So/o Essig. Ethik-Kommission. Zusammenschluss von
E. ist ein Zwischenprodukt des Stoffwech- Vertretern verschiedener Fachbereiche
sels. wie beispielsweise Medizin, Jura, Theolo-
• acetic acid gie, Philosophie, Biologie etc. und auch
von Laienvertretern. E.-K.n müssen in
Essstörung. Durch emotionale Konflikte Deutschland aufgrund gesetzlicher Vorga-
hervorgerufenes Fehlverhalten mit gestör- ben bei Forschungsvorhaben im medizi-
ter Nahrungsaufnahme. Zu den Erkran- nischen Bereich (insbesondere in der
kungen gehören z.B. Anorexia nervosa Gentechnologie, der Transplantations-
und Bulimie. technologie, der Sterbehilfe und beim
• eating disorders Schwangerschaftsabbruch) angehört wer-
den. Sie sind meist an Universitätsklini-
ken oder Landesärztekammern ange-
Essstörungen, Umgang mit. -+ Pflegeinter-
schlossen; es gibt aber auch private oder
vention der -+ NIC, die definiert wird als
freie E.-K.n.
die Vorbeugung und Behandlung von
Ernährungseinschränkungen, • ethics boards
starken
übermäßiger körperlicher Aktivität oder Ethologie. (Verhaltensforschung). 1. Wissen-
Aufnahme von extremen Nahrungsmit- schaftliche Erforschung tierischer Verhal-
tel- oder Flüssigkeitsmengen mit an- tensmuster in natürlichen Lebensräumen.
schließendem Erbrechen. 2. Empirisches Studium menschlicher
• Eating Disorders Management Verhaltensweisen im sozialen Zusammen-
hang.
Ester. Klasse chemischer Verbindungen, [griech.: ethos, Charakter, Iogos, Wissen-
die aus Reaktion eines Alkohols mit einer schaft.]
oder mehrerer organischer oder anorga- • ethology
nischer Säuren hervorgehen.
• ester EU. (EUG; Ektopische Schwangerschaft). Abkür-
zung für Extrauteringravidität. Schwan-
Esterase. Enzyme, die Esterbindungen in gerschaft, bei der sich das befruchtete Ei
Alkohol und Säuren spalten. außerhalb der Gebärmutter einnistet, z.B.
• esterase _, Bauchhöhlenschwangerschaft, _, Eileiter-
schwangerschaft, ...., Eierstockschwanger-
Ethanol. (Äthanol). Äthylalkohol. schaft. (s. Abb. S. 311)
• ethanol • ectopic pregnancy

Ether. (Äther). 1. Klasse organischer Ver- Eubiotik. Wissenschaft des gesunden Le-
bindungen mit zwei Kohlenwasserstoff- bens.
gruppen und einem verbindenden Sauer- [griech.: eu, wahr, bios, Leben.]
stoffatom. 2. Nichthalogenisierte, leicht • eubiotics
~· Eulenburg-Gehwagen 3 11

Bauchhöh len schwanger- Eukaryont. I. Komplexer Zellkern, der von


schaft einer Kernmembran vom Zytoplasma ab-
(Abdomina lgravidität) getrennt ist und genetisches Material
(Chromosomen) enthält; Merkmal höher
entwickelter Organismen. 2. Bezeichnung
für einen Organismus, der einen solchen
Zellkern enthält.
[griech.: eu, wahr, karyon, Nusskern.]
eukaryon
Eulenburg-Gehwagen. Geh- und Mobilisa-
tionshilfe mit vier Rädern und zwei Ach-
selstützen. Zum Einsatz kommt dieser
Gehwagen bei gangunsicheren Patienten
und auch bei Einschränkungen im Be-
reich der Beine. Die Höhe der Achsel-
stützen muss dem Patienten individuell
EU. Extrauteringraviditäten. angepasst werden (zwei fingerbreit unter
der Achselhöhle beim stehenden Patien-
ten). Der E.-G. wird mit jedem Schritt
Euchromatin. Teil eines Chromosoms, das des Patienten weiter in Gangrichtung
während der Zellteilung aktiv ist. Euchro- vorgeschoben. Heutzutage sind diese
matin lässt sich am besten während der Gehwagen auch mit Handbremssyste-
Mitose färben. men ausgestattet.
[griech.: eu, wahr, chroma, Farbe.] [Albert Eulenburg, deutscher Neurologe,
• euchromatin 1840- 1917]
• Eulenburg walker
Eudei-Sonde. Dünndarmsonde aus Gum-
mi mit distaler Metallolive, die das Ein-
führen der Sonde erleichtert; die Sonde
ist ca. 250 cm lang {12- 18 Ch). (s.a. Can-
torsonde; Charriere)
• Eudel's tube

Eugenik. Erforschung von Methoden zur


Steuerung der Fortpflanzung in der Be-
völkerung, um Erbschäden und die Ver-
breitung von Erbkrankheiten zu vermei-
den.
[griech.: eu, wahr+ genein, erzeugen.]
eugenics

Euglobulin. Die Fraktion des Serumglobu-


lins, die in destilliertem Wasser unlöslich
und in Salzlösung löslich ist. Die Löslich-
keit ist eine mehrerer Eigenschaften, die
zur Klassifizierung von _, Proteinen einge-
setzt werden.
[griech.: eu, wahr + /at.: globulus, Kügel-
chen.]
• euglobulin Eulenburg-Gehwagen.
312 Eumenorrhoe _·.:.-

Eumenorrhoe. Normale Menstruationsblu- Eupnoe. Normale, freie Atmung.


tung von drei bis sechs Tagen ohne we- [griech.: eu, wahr, pnein, atmen.]
sentliche Beschwerden, bei einem Zyklus • eupnea
von 25 bis 31 Tagen. (_, Menstruation)
Eustachi-Röhre. Eine mit Schleimhaut aus-
(s. a. Dysmenorrhoe)
[griech. eu, normal; men, Monat; rhein, gekleidete Röhre, die den Nasemachen-
fließen] raum mit dem Mittelohr verbindet Die
Eustachi-Röhre ist normalerweise ge-

D
• eumenorrhoea
schlossen, sie öffnet sich jedoch beim
Gähnen, Kauen und Schlucken, um den
Eunuchismus. Auswirkungen eines FehJens
von testikulärem _,Androgen infolge von Mittelohrdruck und den atmosphärischen
Agonadismus oder _, Kastration. Druck auszugleichen.
[Bartolomeo Eustachio, italienischer Ana-
• eunuchism
tom, 1524-1574.]
Eunuchoidismus. Mangelnde Bildung von • eustachian tube
männlichen Hormonen oder testikuläre Euthanasie. (Sterbehilfe). Bewusstes Herbei-
Fehlbildung; führt zur Sterilität und führen des Todes für eine unheilbare
Hochwuchs, kleinen Hoden und unterent- kranke Person. Euthanasie kann aktiv
wickelten sekundären Geschlechtsmerk- ausgeübt werden, indem z.B. eine tödliche
malen. Injektion verabreicht wird, oder sie kann
• eunuchoidism auf passive Art und Weise erfolgen, indem
die benötigte Behandlung nicht erbracht
Eunuchoidismus, fertiler. Hypogonadotrope wird.
Hormonstörung bei Männern, die Kon- [griech.: eu, wahr + thanatos, Tod.]
zentrationen von Testosteron und follikel- • euthanasia
stimulierendem Hormon vorweisen, die
für die Samenzellbildung (Spermatoge- Euthymie. Zustand entspannter Gelassen-
nese) und die Entwicklung sekundärer heit
Geschlechtsmerkmale unzureichend sind. • euthymia
• fertile eunuch syndrome euthyreot. Die gesunde Schilddrüse be-
treffend.
Euphorie. I. Zustand des Glücksgefühls [griech.: eu, wahr, thyreos, Schild.]
und der Hochstimmung. 2. Übertriebenes • euthyroid
emotionales Glücksgefühl, das vorge-
täuscht, motivationslos und unangemes- evakuieren. Eine Substanz aus einem
sen ist. Hohlraum, Organ oder Körpergang ab-
[griech.: eu, wahr, pherein, tragen.] saugen.
• euphoria [lat.: evacuare, entleeren.]
• evacuate
Euphorikum. Rauschmittel oder Wirkstoff,
der Glücksgefühle und Hochstimmung Evaluation. Sehrirr aus dem .... Pflegepro-
verursacht Zu den euphorieauslösenden zess; Bewertung, inwieweit die zuvor
Substanzen gehören Marihuana und an- festgelegten Pflegeziele umgesetzt und
dere Halluzinogene. dokumentiert worden sind. Dazu beur-
[griech.: eu, wahr + pherein, tragen.] teilt der Pflegende das Ausmaß des Erfol-
• euphoretic ges bei der Erfüllung der Pflegeziele, be-
wertet die Durchführung ( lmplemen·
Euploidie. Eine Chromosomenzahl vorwei- tation) der Pflegemaßnahmen, unter·
sen, die ein genaues Vielfaches des nor- sucht die Teilnahme und Obereinstim-
malen, _, haploiden Chromosomensatzes muns des Klienten mit der Therapie
ist - adj. euploid. und dokumentiert die Reaktionen auf
• euploidy die Therapie. Der Pflegende evaluiert
:· Exfoliativzytologie 313

die Auswirkungen der eingesetzten Maß- Evolution. !. Allmählicher, geordneter und


nahmen, die otwendigkeit für Verände- fortlaufender Entwicklungsprozess.
rungen in der Zielsetzung, Genauigkeit 2. Theorie (nach Darwin und Wallace)
der Durchfiihrung der pflegerischen vom Ursprung und der Verbreitung aller
Maßnahmen und das Bedürfnis für Ver- Pflanzen- und Tierarten (einschließlich
änderungen des Umfeldes des Patienten des Menschen) und deren Entwicklung
oder der eingesetzten Ausrüstung oder von einfacheren zu komplexeren Formen
Maßnahmen. infolge der natürlichen Selektion von Va-
• evaluating rianten, die durch genetische Mutationen,
Hybridisierung und Inzucht erzeugt wur-
Evaporation. (Verdampfung). Umwandlung den.
einer flüssigen Substanz in ein Gas. Die [lat.: evolvere, entwickeln.]
Verdampfung wird herbeigeführt, indem • evolution
die Temperatur erhöht und der atmosphä-
rische Druck verringert werden. Ewing-Sartc:om. Maligner Tumor, der im
• evaporation Knochenmark der langen Röhrenknochen
oder den Beckenknochen entsteht. Krank-
Eventration. (Eingeweidevorfall). Vorfall (Pro- heitssymptome sind Schmerzen, Schwel-
trusion) der Eingeweide aus dem Bauch- lungen, Fieber und Leukozytose.
raum. [James Ewing, amerikanischer Pathologe,
• eventration 1866-1943.]
• Ewing's sarcoma
Eversion. Ein- oder Auswärtsdrehung, z.B.
Verdrehung des Fußes am Knöchelgelenk. Exanthem. Multipler Hautausschlag aus
-+ Effloreszenzen mit spezifischen Anzei-
• eversion
chen einer Infektionserkrankung, z.B. bei
Evidence-based·nursing. (forschungsgestützte Windpocken, Masern und Röteln. - adj.
Pflege). Neuere Denkrichtung im Bereich exanthematös.
der Pflegewissenschaft, bei der eine pra- [griech.: exanthem, Aufblühen.]
xisorientierte und gleichzeitig wissen- • exanthem; rash
schaftlich fundierte Pflege zu Grunde ge- Exartikulation. Absetzen eines Gelenks
legt wird. Die Pflege wird dabei als eigen- ohne Brechen eines Knochens.
ständige Wissenschaft betrachtet, die mit [/at.: articulare, in Gelenke unterteilen.]
empirischen Daten und Fakten arbeitet.
• disarticulation
Der internationale Austausch von Er-
kenntnissen spielt hier ebenfalls eine gro- Exazerbation. Verschlimmerung einer Er-
ße Rolle. Im Gegensatz dazu sind tradierte krankung, gekennzeichnet von einer Zu-
Pflegepraktiken anzusehen, die ohne jeg- nahme der Symptomintensität
liche Begründung Verhaltensmuster in [lat.: exacerbare, provozieren.]
der Praxis vorgeben. • exacerbation
• evidence-based nursing
Exfoliation. Abblättern und Abstoßung von
Eviszeration. I. Chirurgischer Eingriff zur Gewebezellen; ein natürlicher Prozess, der
Entfernung der Eingeweide (Viszera) aus durch Hautkrankheiten oder Sonnen-
dem Bauchraum. 2. Entfernen des Inhalts brand verstärkt werden kann.
eines Organs bzw. des gesamten Organs [lat.: ex, aus+ folium, Blatt.]
aus einem Körperhohlraum. 3. Vorfall • exfoliation
(Protrusion) eines inneren Organs durch
eine Wunde oder einen chirurgischen Exfoliativzytologie. Mikroskopische Unter-
Einschnitt. suchung desquamativer Zellen für diag-
[lat.: ex, aus + viscera, Eingeweide.] nostische Zwecke (Krebsdiagnostik). Die
• evisceration untersuchten Zellen werden aus Läsionen,
Sputum, Sekretionen, Urin oder von an- gans entstehend, wie z.B. eine Krankheit,
deren Materialien isoliert. die durch körperfremde bakterielle oder
.exfoliative cytology virale Erreger verursacht wird. (s.a. endo-
gen)
ExhiNse. (Exzision; Resektion). Chirurgisches [griech.: exo, außerhalb + genein, erzeu-
Entfernen eines Körperteils oder Organs. gen.]
[griech.: ex + eresis, entfernen.] .exogenous
•exeresis

II Elldllltlonlsmu l. Obertriebenes Zur-


schaustellen der eigenen Fähigkeiten mit
exokrin. Bezeichnung für einen Prozess,
bei dem Sekretionen durch einen Gang
dem Ziel, die Aufmerksamkeit anderer an die Oberfläche eines Organs oder Ge-
auf sich zu lenken. 2. Zwanghaftes Zur- webes oder in ein Blutgefäß abgegeben
schaustellen der Geschlechtsorgane vor werden. (s.a. endokrin)
fremden Personen ohne deren Einver- [griech.: exo, außerhalb, krinein, abson-
ständnis mit dem Ziel sexueller Befriedi- dern.]
gung. •exocrine
[lat.: exhibere, ausstellen.]
• exhibitionism
Elc8phOde. Latentes Auswärtsschielen ei-
ixltiJs. Tod.
---+ nes Auges, das bei fehlendem Fusionssti-
[ lat.: exitus, Tod] mulus beobachtet werden kann.
Exlcorfatloa. (Hautabschürfung). Oberflächli- [griech.: exo, außerhalb + pherein, ertra-
che Hautverletzung infolge von Kratz- gen.]
oder Schürfverletzungen, Verbrennungen •exophoria
oder chemischen Verätzungen.
[lat.: excoriare, häuten.] ~. Instrument zur Be-
• excoriation stimmung des Grades eines ---+ Exophthal-
mus.
Exlnmeut. Ausscheidungsprodukt des [griech.: exo, außerhalb + ophthalmos,
Körpers. Auge, metron, Maß.]
.excrement • exophthalmometer
Exlntlon. (Ausscheidung). Bezeichnung für
einen Vorgang, der Bestandteil der natür- Exllphth1'-s Hervortreten des Augapfels
lichen Stoffwechseltätigkeit des Körpers aus der Augenhöhle (Orbita) mit Bewe-
ist und in dessen Verlauf Stoffe von Kör- gungseinschränkung; kann durch einen
perorganen bzw. Körpergeweben ausge- Orbitaltumor, Schwellungen infolge zere-
schieden werden. Die Exkretion beginnt braler, intraokulärer bzw. intraorbitaler
auf Zellniveau. Ödeme oder Blutung, Lähmung oder Ver-
.excretion letzung der äußeren Augenmuskeln oder
Exlcletiouorpa. Organ, dessen primäre durch eine Sinusthrombose verursacht
Funktion die Herstellung und Ausschei- werden. Auch endokrine Störungen, wie
dung von körpereigenen Abfallprodukten z.B. Schilddrüsenüberfunktion oder Base-
ist. dow-Krankheit, können zum Exophthal-
• excretory organ mus führen.
[griech.: exo, außerhalb + ophthalmos,
exlln!teri5dt. Den Vorgang der ---+ Exkretion Auge.]
betreffend. • exophthalmia
[lat.: excernere, trennen.]
•excretory
~Bezeichnung für ein nach au-
eDglft. 1. Außerhalb des Körpers. 2. Au- ßen wachsendes Geschwür, wie z.B. ein
ßerhalb des Körpers oder eines Körperor- Tumor, der nicht in die Wand eines Or-
··,:

...i.. Exsikkose 315

gans, sondern in das Organlumen hinein- explorativ. Eine Untersuchung oder Erfor-
wächst. schung betreffend.
[griech.: exo, außerhalb + phyton, Pflan- [lat.: explorare, aussuchen.]
ze.] • exploratory
• exophytic
Explosion. 1. Plötzliche, heftige Aufspal-
Exostose. Gutartiges Geschwür an der tung einer chemischen Verbindung.
Knochenoberfläche. 2. Plötzlicher, unerwarteter Ausbruch.
[griech.: exo, außerhalb + osteon, Kno- • explosion
chen.]
• exostosis Exponent. Potenz einer Zahl, die angibt,
wie oft eine Zahl mit sich selbst multipli-
exothenn. Bezeichnung für eine chemi- ziert werden soll. In der medizinischen
sche Reaktion, bei der Energie in Form bzw. wissenschaftlichen Schreibweise
von Wärme freigesetzt wird. werden häufig Zehnerpotenzen einge-
• exotherrnie setzt, um sehr große bzw. sehr kleine Zah-
len auszudrücken.
Exotoxin. Von Mikroorganismen ausge- • exponent
schiedene toxische Substanz.
[griech.: exo, außerhalb + toxikon, Gift.] Exposition. Maß der durch Röntgenstrah-
• exotoxin lung erzeugten Strahlenbelastung, ausge-
drückt als Coulomb pro Kilogramm Luft.
Expektorans. Schleimlösendes, auswurfför- [lat.: exponere, auslegen.]
derndes Mittel. • exposure
[lat.: ex, aus, heraus, pectus, Brust.]
• expectorant Expression. (Ausdruck). Untermalung von
physischen oder emotionalen Zuständen
Expektoration. (Auswurf). Auswurf von durch Veränderung der Mimik bzw. durch
Schleim, Sputum oder Flüssigkeiten aus verschiedene stimmliche Betonungen.
der Luftröhre und Lunge mittels Husten • expression
oder Spucken.
• expectoration Expressivität. Ausdrucksschwankungen,
denen die erblichen Grundlagen in Bezug
Experiment. Wissenschaftlicher Versuch auf die Auswirkungen eines bestimmten
unter kontrollierten Bedingungen, bei Gens bei Individuen mit demselben Geno-
dem die Effekte verschiedener Faktoren typ unterliegen.
studiert werden. • expressivity
• experiment
Exsanguination. Blutverlust, Ausbluten.
Expertise. Spezialkenntnisse, die eine Per- [lat.: ex, heraus, sanguis, Blut.]
son durch spezielles Lernen, Ausbildung • exsanguination
oder Erfahrung erwirbt.
[lat.: experiri, versuchen.] Exsikkose. Pathologische Austrocknung
• expertise des Körper durch Reduzierung des Ge-
samtkörperwassers. Die E. tritt häufig
Explantation. Die Entnahme von Körper- bei alten Menschen infolge des vermin-
geweben oder Organen, um eine Gewebe- derten Durstgefühls oder nach schweren
kultur anzulegen, ein Organ einem Emp- Flüssigkeitsverlusten durch Erbrechen
fänger zu übertragen (Transplantation) und Durchfall, Schwitzen, Fieber oder
oder ein nicht funktionsfähiges .... Trans- bei ierenerkrankungen und Verbren-
plantat wieder zu entfernen. nungen auf. Symptome sind konzentrier-
[lat.: ex, hinaus, plantare, pflanzen.] ter Urin in geringen Mengen, herabge-
• explantation setzter Hautturgor, trockene Schleim-
316 Exsikkose .-:_

häute und Bewusstseinsstörungen.


(-+ Dehydratation)
[lat.: exsiccare, austrocknen]
• exsiccosis
Exspiration, aktive. Forciertes Ausatmen
mit Hilfe der Muskeln von Bauchwand, In-
terkostalraum und Zwerchfell.
[lat.: expirare, ausatmen I
• active expiration
Exspirationmmtrum. Der Bereich der Me-
dulla, der die Atmung steuert.
[lat. : expirare, ausatmen; griech.: kentron,
Zentrum.]
• expiratory center
exspiratorisch. Das Ausatmen von Luft aus
der Lunge betreffend.
[lat.: expirare, ausatmen.]
• expiratory
Exstirpation. Vollständige Entfernung ei-
nes erkrankten Organs oder Körperteils.
[lat.: extirpare, entwurzeln.]
• extirpation
Exsudat. Körperflüssigkeit, Zellen oder
andere körpereigene Substanzen, die von
den Zellen bzw. Blutgefaßen langsam
durch kleine Poren oder Risse in den Zell- Extension. Extension bei einem Bruch des
membranen abgesondert werden. Oberschenkelknochens (Femur).
[lat.: exudare, herausschwitzen.]
• exudate
Exsudation. Austreten bzw. Ausschwitzen Oberschenkelknochen (Femur) und
eines ---. Exsudats, wie z.B. Eiter oder Blut- Schienbein (Tibia) erweitert wird.
serum. Exsudate können auch fibröse [lat. : extendere, ausdehnen.]
oder geronnene Materialien enthalten. • extension
[lat. : exudare, herausschwitzen.] Extensionen, Pflege bei. -+ Pflegeinterven-
• exudation tion der -+ NIC, die definiert ist als die
Extension. Behandlungsmethode in der Pflege von Patienten mit einer Extension
Orthopädie, bei der mit Hilfe von Gewich- und/oder einer Stabilisierung vorrich-
ten und Rollen Zug auf Gliedmaßen, Kno- tung zur Immobilisierung bzw. Stabili-
chen oder Muskeln ausgeübt wird, um sierung eines Körperteils.
Druck von diesen zu nehmen, sie auszu- • Tractionnmmobilisation Care
richten oder ruhigzustellen.
• traction Extensor.(Streckmuskel). Bezeichnung für ei-
nen Muskel, der die Dehnung und Stre-
Extension. (Ausdehnung). Dehnbewegung ckung eines Körperteils bewirkt, wie z.B.
bestimmter Gelenke zur Erweiterung des der Extensor indicis, der den Zeigefinger
Winkels zwischen zwei angrenzenden streckt.
Knochen, wie z.B. das Strecken des Bein- [lat.: extendere, ausstrecken.]
es, wodurch der hintere Winkel zwischen • extensor
btasar carpl radials lmMs. Kurzer Unter- ExtlnMian. Erlöschen, Löschung.
armmuskel, der der Handstreckung dient. • extinction
[lat.: extendere, ausstrecken + griech.:
karpos, Handgelenk; lat.: radius, Strahl,
atrallofpond. Bezeichnung für Vorgänge,
brevis, kurz.] die außerhalb des Körpers stattfinden,
wie z.B. der extrakorporale Kreislauf, bei
• extensor carpi radialis brevis
dem venöses Blut in eine Herz-Lungen-
btasar carpi radlallt loagus. Einer von
sieben Oberflächenmuskeln des Unter-
arms, der zur Streckung und zur radialen
Maschine geleitet und in den Körper
durch die Oberschenkelarterie bzw. eine
andere Arterie zurückgführt wird.
D
Dehnung der Hand dient. [lat.: extra, außerhalb + corpus, Körper.]
• extensor carpi radialis longus • extracorporeal
Extensor carpl ulnarlt. Unterarmmuskel, alnlbanld.Außerhalb des Schädels.
der zur Dehnung und Adduktion der [lat.: extra, außerhalb; griech.: kranion,
Hand dient. Schädel.]
• extensor carpi ulnaris • extracranial
lxltn5ar digid miniiDL (Kieinfingerstrecker). Exbakt. Biologisch aktive Substanz einer
Streckmuskel im Unterarm, der der Stre- Pflanze oder eines tierischen Körpers, die
ckung der kleinen Finger dient. unter Verwendung von Lösungsmitteln
•extensor digiti minimi und verschiedenen Evaporationstechni-
lxltn5ar digitDrum longas. Muskel an der ken von dem Muttersubstrat getrennt (ex-
Seite des Unterschenkels; dient zur Stre- trahiert) wird.
ckung der vier kleinen Zehen sowie der [lat.: ex, aus, heraus, trahere, ziehen.]
dorsalen Fußdehnung. •extract
• extensor digitorum longus exbamadldllr. Außerhalb des Knochen-
lxltn5ar digitDrum Wichtigster
llliiiUS. marks.
Muskel für die Streckung der Fingerglie- [lat.: extra, außerhalb + medulla, Kno-
der und des Handgelenks. chenmark.]
• extensor digitorum • extramedullary
llfllll. 1. Sich an der Außenseite des Kör- eatraoludlr.Außerhalb des Auges.
pers oder eines Organs befindend. 2. Von [lat.: extra, außerhalb + oculus, Auge.]
außen wirkend, wie z.B. ein exogener Fak- .extraocular
tor. 3. Das äußere Erscheinungsbild be- ~ Außerhalb des Bauchfells
treffend. (s.a. intern) im Bauchraum gelegen (Peritoneums).
[lat.: externus, äußerlich.] [lat.: extra, außerhalb + griech.: peri, na-
•external he, tenein, dehnen.]
a:tc::ueptiw. Bezeichnung für einen Sti- • extraperitoneal
mulus, der außerhalb des Körpers ent- utrapleurll. Außerhalb der Pleurahöhle.
steht und die Sinnesrezeptoren aktiviert. • extrapleural
[lat.: externus, außen, recipere, empfan-
gen.] extnqlldmonai.Außerhalb der Lungen.
• exteroceptive •extrapulmonary
Eltlllalilptoro Sensorische Nervenenden, Bezeichnung für Gewe-
ex~n~J!7Rmiclill. 1.
die sich in der Haut bzw. den Schleimhäu- be und Körperstrukturen, die sich außer-
ten befinden und auf äußere Reize, wie halb der zerebrospinalen Pyramidenbahn
z.B. Berührung oder Geräusche, reagie- des Gehirns befinden und mit verschiede-
ren. nen Körperbewegungen assoziiert sind.
[lat.: externus, außen, recipere, erhalten.] Motoneurone, Motokortex sowie kortiko-
• exteroceptor bulbäre Bahn zählen nicht zu den extrapy-
318 extrapyramidal .·

ramidalen Geweben. 2. Die Funktion die- interstitieller Flüssigkeiten, die etwa 16o/o
ser Gewebe und Strukturen betreffend. des Körpergewichts ausmachen, sowie
[lat.: extra, außerhalb + griech. pyramis, 2,8 I Blutplasma, was etwa 4o/o des Körper-
Pyramide.] gewichts entspricht.
• extrapyramidal • extracellular fluid (ECF)
Extrasystole. Zusätzlicher Herzschlag, der Extremität. Gliedmaßen, Arme oder Beine.
nach einem Intervall auftritt, das dieselbe Arme werden auch als obere Extremitä-
Länge bzw. eine längere Dauer wie ein ten, Beine als untere Extremitäten be-
normaler Herzschlagzyklus hat. Die Er- zeichnet.
satzsystole hat eine Schutzfunktion, die • extremity
eine längere Herzschlagpause verhindern
soll. Herzschlagpausen, in denen Ersatz- Extremitätenabteitung. -+ Elektrokardiogra-
phie, bei der Ableitungen u. a. an den Ex-
systolen stattfinden können, werden
durch einen -+ sinusatrialen Block, einen tremitäten angebracht werden; dadurch
ist die räumliche Darstellung des Erre-
-+ atrioventrikulären Block oder durch Si-
gungsablaufes des Herzens möglich. (s.a.
nusbradykardie verursacht.
Elektrokardiogramm)
• escape beat
• limbleads
Extrasystole (ES). Zusätzliche unphysiolo-
extrinsisch. Außerhalb eines Organs, Kör-
gische Herzmuskelkontraktion infolge ei-
perteils oder des Organismus gelegen.
ner Depolarisation durch einen ektopi-
[lat.: extrinsecus, außen.]
schen Impuls.
• extrinsic
• extrasystole
extrauterin. Außerhalb der Gebärmutter Extroversion. I. Seine Interessen und Ener-
stattfindend, z.B. eine extrauterine gie auf Dinge lenken, die sich außerhalb
Schwangerschaft. des eigenen Ich befinden. 2. Sich aus-
[lat.: extra, außerhalb + uterus, Gebär- schließlich mit Dingen befassen, die sich
mutter.] außerhalb des eigenen Ich befinden. (s.a.
Introversion)
• extrauterine
[lat.: extra, außerhalb + vertere, drehen.]
Extravasation. I. Austritt von Körperflüs- . extroversion
sigkeiten (Blut, Serum oder Lymphflüs-
sigkeit) in das Gewebe. 2. Austritt anti- extrovertiert. Bezeichnung für eine Per-
neoplastischer Mittel in das Gewebe, ver- son, deren Interessen sich von dem eige-
bunden mit plötzlich auftretenden lokalen nen Ich abwenden und die sich haupt-
Schmerzen, plötzlicher Hautrötung bzw. sächlich mit der äußeren Umgebung und
extremer Blässe am Injektionsort nicht mit inneren Gefühlen und Gedanken
[lat.: extra, außerhalb + vas, Gefäß.] befasst. ( -+ Extroversion) (s.a. Introversion)
• extravasation • extrovert

extrazellulär. Bezeichnung für Vorgänge, Extubation. Einen Tubus aus dem Mund-
die außerhalb der Zellen bzw. der Zellge- raum oder einem Körperhohlraum entfer-
webe oder in Hohlräumen zwischen Zell- nen.
schichten bzw. Zellgruppen stattfinden. [lat.: ex, heraus, tuba, Schlauch.]
(s.a. intrazellulär) • extubation
[lat.: extra, außerhalb + cella, Lager- Extubation. Bezeichnet im Allgemeinen
raum.] das Entfernen eines Tubus aus einer
• extracellular Körperöffnung, im Speziellen das Ent-
Extrazellularflüssigkeit (EZF). Bezeichnung fernen eines Endotrachealtubus aus der
der Körperflüssigkeit, die sich im -+ inter- Luftröhre bei Vorliegen einer ausrei-
stitiellen Raum und im -+ Blutplasma befin- chenden Spontanatmung (Biutgasanaly-
det. Ein Erwachsener hat ungefahr II ,2 I se beachten) und bei intaktem Schluck-
: EZR 319

rellex. Die E. wird gemeinsam vom Arzt Exzitabilität. (Reizbarkeit). Zelleigenschaft,


und einer Pflegeperson durchgeführt, die eine Reaktion auf einen Reiz oder Sti-
wobei folgende Maßnahmen Hand in mulus herbeiführt, wie z.B. die Reaktion
Hand gehen milssen: orales/nasales Ab- eines Nervs oder einer Herzmuskelzelle
saugen, Lösen der Fixierung des Tubus, auf einen spezifischen Reiz.
endotracheales Absaugen, Entblocken [lat.: excitare, erregen.]
des Cuffs und Zurückziehen des Thbus. • excitability

D
Anschließend erhält der Patient i.d.R. di-
rekt Sauerstoff per Sonde/Maske und
wird engmaschig überwacht. (s.a. Blut- Exzitans. (Reizmittel). Mittel oder Wirkstoff,
gasanalyse; Intubation)
der das Zentralnervensystem bzw. ein an-
deres körpereigenes System auf be-
llat.: ex, aus, heraus; tubus, Röhre) stimmte Weise stimuliert, z.B. Koffein
• extubation oder visuelle bzw. auditive Reize.
• excitant
exzidieren. Etwas vollständig heraus-
schneiden, z.B. die chirurgische Exzision
der Rachenmandeln (Tonsillen). Exzitation. (Reizung/Erregung). Zustand der
[lat.: ex, heraus+ caedere, schneiden.] mentalen oder körperlichen Erregung;
• excise die Auslösung einer Nerven- oder Muskel-
aktivität durch einen Impuls.
Exzi.sion. I. Chirurgisches exzidieren und [lat.: excitare, erregen.)
amputieren von Körperteilen. 2. Bezeich-
• excitation
nung für den Vorgang, bei dem eine gene-
tische Komponente eines DNA-Stranges
entfernt wird. EZR. Abkürzung für Extrazellulärraum.
• excision • ECspace
F

.F
1. Kurzzeichen für --+Farad (physik.). Faktor IX. Christmas-Faktor; antihämophi-
2. Chemisches Symbol für Fluor. ler Faktor B; Blutkoagulans, das im nor-
malen Blutplasma gefunden werden kann
und bei Personen mit Hämophilie B fehlt.
Fa<t-Uft· (Gesichtsstraffung). Methode der (--+ Blutgerinnung)
kosmetischen Chirurgie zur Entfernung factor IX
von Falten und gealterter Gesichtshaut.
•face Iift ~ Blutstillendes Mittel,
das die Faktoren I!, VII, IX und X enthält;
Fadas. 1. Gesicht. 2. Vorderseite eines wird zur Behandlung von Hämophilie B
Körperteils oder Organs. 3. Gesichtsaus- eingesetzt. (--+ Blutgerinnung)
druck, Miene. • factor IX complex
[lat.: facies, Gesicht.]
facies Faktor V. Proakzelerin; instabile Gerin-
nungssubstanz, die zur raschen Umwand-
fahigkeitstraining. Das Lehren bestimmter lung von Prothrombin in Thrombin benö-
verbaler und nonverbaler Verhaltensfor- tigt wird. (--+ Blutgerinnung)
men sowie das praktische Ausführen und factor V
Üben dieser Verhaltensformen durch den
Patienten. Akzelerin; hypothetisches che-
.skills training misches Zwischenprodukt, das bei der
--+ Blutgerinnung aus Proakzelerin gebildet
falm!nlle Vor allem in den USA ange- wird.
wandte Temperaturskala, bei der der Sie- factor VI
depunkt von Wasser 212 Grad und der Ge-
frierpunkt von Wasser 32 Grad beträgt. Faktor VII. Prokonvertin; Blutkoagulans,
[Daniel G. Fahrenheit, deutscher Physiker, das in der Leber hergestellt wird und zu
1686-1736.] dessen Herstellung Vitamin K benötigt
Fahrenheit (F) wird. (--+ Blutgerinnung)
•factorVII
I, --+Fibrinogen. (--+Blutgerinnung)
Faktor VIII. Antihämophiler Faktor A; Ko-
factor I
agulationssubstanz, die normalerweise
Faktor 11. --+ Prothrombin. (--+ Blutgerinnung) vorhanden ist, aber im Blutplasma von
•factor I! Personen fehlt, die an Hamöphilie A lei-
den. (--+ Blutgerinnung)
Faktor II --+ Thromboplastin. (--+ Blutgerin- factor VIII
nung)
.factor III Stuart- Faktor; Koagulans, das im
normalen Blutplasma vorkommt, aber bei
I \1, Bezeichnung für --+ Kalzium, das verschiedenen vererbten Blutkrankheiten
zur --+Blutgerinnung beiträgt. fehlt. (--+ Blutgerinnung)
factor IV •factor X
Faldar Rosenthal-Faktor; Koagulans, le. kontro Wissenschaftliche
dessen Fehlen Hämophilie C verursacht. Untersuchungsform. Eine Patientengrup-
(---> Blutgerinnung) pe mit einer bestimmten Krankheit oder
factor XI Störung, z.B. mit Myokardinfarkt, wird
mit einer Kontrollgruppe gesunder Test-
XII. Hagemann-Faktor; Koagulati-
onsfaktor im normalen Blutplasma, der personen verglichen.
die Bildung von Bradykinin und assoziier- case-control study
ten Enzymreaktionen verursacht. (---> Blut- gadv.. Beschreibung von Untersu-
gerinnung) chungsergebnissen, bei denen trotz Vor-
~::i factor XII handensein einer grundlegenden patholo-
XIII. Fibrinstabilisierender Faktor; gischen Änderung der Befund negativ ist.
Koagulationsfaktor, der zusammen mit • false negative
Kalzium unlösliche Fibringerinnsel bildet. :lftlv.Beschreibung von Testergeb-
(---> Blutgerinnung) nissen, bei denen der Befund positiv ist,
• factor XIII obwohl keine pathologischen Verände-
fJ'~uTiatlv. (freiwillig; gelegentlich). Nicht-obli- rungen aufgetreten sind.
gatorisch; die Fähigkeit haben, sich an •false positive
verschiedene Lebensbedingungen anpas- Falle. Sicheiförmige Struktur.
sen zu können, wie z.B. fakultativ anaero- [lat.: falx, Sichel.]
be Bakterien. falx
[lat.: facultus, Fähigkeit.]
• facultative :nllell. (Kieinhirnsichel). Kleiner, si-
chelförmiger Fortsatz der harten Hirn-
Fcllllhmd. (Kusshand). Abnormer Zustand haut (Dura mater), der mit dem Hinter-
der durch Lähmung der Finger- und hauptsbein verbunden ist und bis in die
Handstreckmuskeln oder durch Verlet- hintere Incisura des Kleinhirns zwischen
zung des Speichennervs (Nervus radialis) den beiden Hirnhemisphären reicht.
hervorgerufen wird. Die Hand fällt da- falx cerebelli
durch im Handgelenk nach unten.
•wristdrop rebri. (Großhirnsichel). Sicheiförmiger
Fortsatz der harten Hirnhaut (Dura ma-
frilogie. Angeborene Herzmissbil- ter), der entlang der Längsspalte der bei-
dung mit Verengung der Lungenarterie, den Hirnhemisphären verläuft.
Defekt in der Vorhofscheidewand und ex- •falx cerebri
tremer Vergrößerung der rechten Herz-
kammer. cllir. Antivirales Medikament; wird
[E. Fallot, fr. Arzt, 1850-1911] zur Behandlung von akutem Herpes zos-
• trilogy of Fallot ter eingesetzt. (--. Virostatikum)
•famciclovir
~ all p.1usc:halen. Kostenerstattungsverfah-
ren der Krankenhäuser zur Finanzierung Familie. I. Personengruppe, die genetisch
der Leistungen, die für Patienten mit miteinander verwandt ist, wie z.B. Eltern,
gleichartigem oder ähnlichem Behand- Kinder und Geschwister. Der Ausdruck
lungsbedarfbenötigt werden. Bei der Kal- schließt oft auch Personen mit ein, die
kulation der F. wird auch eine für die ein- durch Heirat verbunden sind bzw. die im
zelnen Fälle festgelegte Krankenhausver- seihen Haushalt wohnen und emotional
weildauer berücksichtigt. In der Bundes- miteinander verbunden sind, regelmäßi-
pflegesatzverordnung werden die F. mit gen Kontakt haben und sich um die Ent-
Punkten gewertet, die dann auf Landes- wicklung und das Wohlergehen der ge-
ebene für alle Krankenhäuser in Geldbe- samten Gruppe sowie einzelner Gruppen-
träge umgewandelt werden . mitglieder sorgen. 2. Personengruppe, die
• Standard case allowances einen gemeinsamen Nachnamen haben.
322 Familie _,

3. Tier- oder Pflanzenarten, die in der ta- zu bestimmten Verhaltensmustern oder


xonomischen Einstufung zwischen Ord- Symptomen führen.
nung und Gattung eingestuft werden. • family dynamcis
Menschen gehören zur Gattung Homo sa-
piens; diese Gattung gehört zur Familie Familienintegrität, Förderung der. _. Pfle-
der Hominiden, die wiederum eine Unter- geintervention der _. NIC, die definiert
gruppe der Ordnung der Primaten und wird als die Unterstützung des Zusam-
Säugetiere ist. - adj. familiär. menhalts und der Einheit einer Familie.
[lat.: familia, Haushalt.] • Family lntegrity Promotion
• family
Familienintegrität, Förderung der: Familien
Familie, Engagament der. _. Pflegeinter- mit Nachwuchs. _. Pflegeintervention der
vention der --> NIC, die definiert wird als NIC, die definiert wird als die Unter-
die Unterstützung der Beteiligung von stützung von Einzelpersonen oder Fami-
Familienangehörigen an der emotiona- lien, deren Familieneinheit durch die Ge-
len und körperlichen Versorgung eines burt eines Säuglings vergrößert wird.
Patienten. Family lntegrity Promotion: Child-
• Family Lnvolvement bearing Family

Familienplanung, natürliche. Verschiedene


Familie, Mobilisierung der. _. Pflegeinter- Methoden der Empfängnisverhütung, die
vention der --> NIC, die definiert wird als nicht im Zusammenhang mit einem ent-
der Einsatz der Stärken einer Familie sprechenden Arzneimittel oder einer phy-
zum Zweck einer positiven Einflussnah- sikalischen Vorrichtung stehen. Manch-
me auf die Gesundheit des Patienten. mal werden die Methoden der n.n F. auch
• Family Mobilization angewandt, um den Zeitpunkt des Ei-
sprungs (Ovulation) zu bestimmen und
Familie, Unterstützung der. .... Pflegeinter- damit die Chancen der Befruchtung, z.B.
vention der --> NIC, die definiert wird als bei einer In-vitra-Fertilisation, zu erhö-
die Unterstützung der Wertvorstellun- hen. Zu den Formen der n.n F. gehören
gen, Loteressen und Ziele einer Familie. die Messung der basalen Körpertempera-
• Family Support tur, die Kalendermethode oder die _, Ovu-
lationsmethode.
Familien mit Nachwuchs, Risikobestim· • natural family plannung method
mung. Pflegeintervention der NIC,
definiert als das Einschätzen von Perso- Familienplanung: Empfängnisverhütung.
nen oder Familien auf mögliche Schwie- .... Pflegeintervention der NIC, die defi-
rigkeiten bezüglich ihrer Elternschaft niert wird als die Verbesserung der Emp-
und Ordnen der Strategien nach Priori- fängnisverhütung durch Gewährleistung
täten, um diese Probleme zu vermeiden. von Informationen über die Physiologie
der Fortpflanzung und die Methoden
• Risk Identification: Childbearing Fa-
der Empfängniskontrolle.
mily
• Family Planning: Contraception
Familienberatung. Professionell geleitetes
Familienplanung: Unfruchtbarkeit. _. Pfle-
Beratungsprogramm, das Familienmit-
geintervention der -+ NIC, die definiert
glieder bei der Bewältigung bestimmter
wird als Umgang, Ausbildung und Un-
Gesundheitsprobleme informiert und Hil-
terstützung eines Patienten und einer
festellung leistet. wichtigen Bezugsperson während der
• family counseling Evaluation und Behandlung einer Un-
fruchtbarkeit (Lnfertilität).
Familiendynamik. Kräfteverhältnisse und
Situationen innerhalb einer Familie, die • Family Planning: lnfertility
~ Fanconi-Syndrom 323

Familienplanung: Ungeplante Schwanger- cherheitsrelevanten Bedürfnisse der Fa-


schaft. Pflegeintervention der NIC, milienangehörigen zu erfüllen, unzurei-
die definiert wird als die Unterstützung chende Kommunikationsfähigkeit der
einer Entscheidung bezüglich des Ergeb- Familienmitglieder, unzureichender
nisses einer Schwangerschaft. Ausdruck oder Akzeptanz eines größe-
• Family Planning: Unplanned Preg- ren Gefühlsspektrums, Unfiihigkeit, sich
nancy zwecks gegenseitigem Wachstum und
Reife aufeinander zu beziehen, ineffekti-
Familienprozesse, alkoholbedingt verän- ve Entscheidungsprozesse, unangemes-
derte. Anerkannte -+ NANDA--+ Pflege- sene oder schlecht kommunizierte Fami-
di~gnose; Zustand, bei dem die psycho- lienrituale, -regeln oder -symbole und
sozialen, spirituellen und phy iologi- nicht hinterfragte Familienmythen.
schen Funktionen einer Familieneinheit • family processes, altered
chronisch desorganisiert sind, was zu
Konflikten, Leugnen von Problemen, Wi- Familientherapie. I. ... Pflegeintervention
derstand gegen Veränderungen, ineffek- der NIC, die definiert wird als die Un-
tive Problernlösungen und einer Reihe terstützung von Familienangehörigen
von immer wiederkehrenden Krisen bei der Entwicklung konsrruktiverer Le-
führt. Zu den kennzeichnenden Merk- bensformen in der Familie. 2. P ycho-
malen gehört ein breites Spektrum von therapieform, bei der die Mitglieder ei-
Gefühlen, Rollen, Beziehungen und Ver- ner Familie mit in die Behandlung des
haltensweisen. Zu den Gefühlen zählen psychisch Erkrankten einbezogen wer-
vermindertes Selbstwertgef!ihl, Wut, den und damit die Analyse der Bezie-
Frustration, Ohnmacht, Angst, Stress, hungsprobleme untereinander möglich
Unsicherheit, Verantwortung für die al- ist. Dabei werden emotionale Probleme
koholbedingten Verhaltensweisen, in dem Kontext behandelt, in dem sie
Schmerz, Scham oder Verlegenheit. Zu auftreten.
den Rollen und Beziehungen gehören • Family Therapy
gestörte Familiendynamik, ineffektive
Kommunikation zwi chen Ehepartnern, Familientherapie, erweiterte. Das Zusam-
veränderte Rollenfunktionen, nicht an- menführen von Patient, Familie und ande-
gemessene Ausübung der Elternrolle, ren Kontaktpersonen zum Zweck der Pro-
Leugnen der Familie, Dy funktinnen in blemlösung.
intimen Bereichen und chronische Fami- • social oetwork therapy
lienprobleme. Verhaltensweisen sind un- Fanconi·Anämie. Selten auftretende, auto-
angemessener Ausdruck von Wut, somal rezessive Erbkrankheit. Im Kindes-
Schwierigkeiten in intimen Beziehungen, alter bzw. im frühen Erwachsenenalter
Kontrollverlust beim Trinken, ineffektive treten aplastische Anämie, Knocheover-
Problemlösungsfähigkeiten, Unterstüt- formuogen, Chromatinbrüche und Ent-
zung des Trinkverhaltens, Manipulation, wicklungsstörungen auf.
Abhängigkeit, Kritik sowie unangeme - [Guido Faoconi, Schweizer Kinderarzt,
senes Verständnis oder Wissen bezüglich 1892-1979.]
des Alkoholismus. • Fanconi's aoemia
• family processe , altered: alcoholism
Fanconi-Syndrom. Sammelbezeichnuog für
Familienprozesse, veränderte. Anerkannte Krankheitsbilder, die von gestörter Nie-
... NANDA·-+ Pflegediagnose; Dysfunkti- reokanalfunktioo, Glykosurie, Phospha-
on einer normalerweise effektiv funktio - turie und Bikarbonatschwund gekenn-
nierenden Familie. Zu den kennzeich- zeichnet sind. Häufige Begleitsymptome
nenden Merkmalen gehören eine Unfä- sind Osteomalazie, Azidose, Rachitis und
higkeit des Farnilieosystems, die körper- Hypokalämie. Das idiopathische Fanconi-
lichen, emotionalen, spirituellen oder si- Syndrom wird zusammen mit anderen ge-
Syndrom

netischen Störungen, wie z.B. Wilson- Erkennung von Farben


Syndrom, vererbt. Ein erworbenes Fanco- durch Veränderung der Pigmente in der
ni-Syndrom ist Folge verschiedener Ver- Zapfenschicht der Netzhaut (Retina), die
giftungen, einschließlich der Einnahme auf verschiedene Stärken von rotem, grü-
verfallener Tetracyclin-Produkte. nem und blauem Licht reagieren.
[Guido Fanconi, Schweizer Kinderarzt, color vision
1892-1979.]
Fanconi's syndrome Farbstoff. Chemische Verbindung, mit der
eine andere Substanz eingefärbt werden
Mineralschlamm aus Thermalquel- kann. In der Medizin werden verschie-
len, der als Packung oder in Bädern zur dene Farbstoffe zum Anfärben von Gewe-
Behandlung von Gicht und rheumati- ben, in Testreagenzien, in therapeutisch
schen Krankheiten eingesetzt wird. verwendeten Mitteln sowie zum Färben
[ital.: fango, Schlamm.] pharmazeutischer Mittel verwendet.
• fango dye
fand (f) Einheit der elektrischen Kapazi- (Drescherkrankheit). Atemwegs-
tät; die Kapazität, die benötigt wird, um erkrankung infolge von Inhalation von
das elektrische Potenzial zwischen den Actinomyces bzw. anderen organischen
Platten eines Kondensators mit einer La- Staubpartikeln aus verfaultem Heu; dabei
dung von 1 Coulomb um 1 Volt zu erhö- handelt es sich um eine Form der hyper-
hen. sensitiven Lungenentzündung.
[Micahel Faraday, englischer Wissen- • farmer's lung
schaftler, 1791-1871.]
farad (F) famkrauttest. Methode zur Bestimmung
der Östrogenkonzentrationen im Zervix-
fj:beindex. Standardisierung aller indus- schleim der Gebärmutter. Der Farnkraut-
triell hergestellten Pigmente und Farb- test wird häufig eingesetzt, um eine er-
stoffe gemäß einer fünfstelligen Zahl, die folgte Ovulation festzustellen. Hohe
die jeweiligen chemischen Materialien be- Östrogenkonzentrationen führen dazu,
schreibt. dass der Zervixschleim auf einer Glasplat-
• color index te in einem Farnkrautmuster trocknet.
ferning test
,........ Unfähigkeit, die Spektral-
farben richtig zu unterscheiden. In den ---+Faszie.
meisten Fällen handelt es sich nicht um •fascia
eine Blindheit des Farbensehens, sondern
um eine Form der abgeschwächten Wahr- Faser. 1. Lange, fadenförmige, azelluläre
nehmungsfähigkeit. Man unterscheidet Struktur in pflanzlichen und tierischen
zwei Arten von Farbenblindheit: ---+ Dalto- Geweben. Pflanzenfasern bestehen vor al-
nismus ist die Unfähigkeit, zwischen rot lem aus strukturellen Kohlenhydraten,
und grün zu unterscheiden. Bei dieser wie z.B. Zellulose. Tierische Fasern ent-
häufiger anzutreffenden Form der Far- halten das Protein Kollagen, das elastische
benblindheit handelt es sich um eine ge- Bindegewebsfäden in Haut und Organen
schlechtsgebundene Vererbung. Bei der bildet. 2. Bezeichnung für eine Skelett-
Totalen Farbenblindheit oder Achroma- muskelzelle. 3. Axon einer Nervenzelle.
topsie können überhaupt keine Farben fiber
wahrgenommen werden, sondern nur
weiß, grau und schwarz gesehen werden. ht& Aus kompakten,
Eine Achromatopsie ist auf beschädigte starken, unelastischen Bündeln parallel
bzw. fehlende Zapfenschicht der Netzhaut verlaufender, weißer Kollagenfasern be-
(Retina) zurückzuführen. stehendes fibröses Bindegewebe.
color blindness • dense fibrous tissue
FaserknorpeL Aus dichten, weißen Kolla-
genfasern bestehendes Knorpelgewebe.
• fibrocartilage
Fasern, Nervenfasern des auto-
-
genfasern, elastischen Fasern und Gewe-
beflüssigkeiten auf.
[lat.: fascia, Band.]
fascia
-
nomen Nervensystems, die die Neuro- •:-ndotlw rakale. Bindegewebeschicht
transmitter -. Noradrenalin und, in ver- im Brustkorb, die die Parietalpleura von
schiedenen Bereichen, auch -. Dopamin der Brustwand und dem Zwerchfell (Dia-
freisetzen. Die meisten postganglionären phragma) trennt.
sympathischen Nervenfasern gehören zu
D
•endothoracic fascia
diesem Typ.
adrenergic fibers Fesde, sulirfaltan Fortlaufende Bindege-
websschicht, die sich zwischen der Haut
. dloliMW<Je. Nervenfasern des auto- und den häutigen Umhüllungen der ein-
nomen Nervensystems, die den Neuro- zelnen Körperstrukturen (z.B. der Mus-
transmitter Acetylcholin freisetzen. Zu keln) über den ganzen Körper erstreckt.
den cholinergen Fasern zählen alle prä- Sie besteht aus zwei Schichten, wobei die
ganglionären und postganglionären sym- äußere eine Fettschicht, die innere sehr
pathischen, zu den Schweißdrüsen füh- dünn und elastisch ist.
renden Fasern sowie efferente Fasern, die subcutaneous fascia
die Skelettmuskeln innervieren.
[griech.: chole, Galle, ergon, Arbeit; lat.: fadlis. (Faszienentzündung). 1. Entzündung
fibra, Faser.] des Bindegewebes, verursacht durch eine
cholinergic fibers Streptokokkeninfektion, eine Verletzung
oder eine Autoimmunreaktion. 2. Tumor-
oru. (Emphysemthorax). Großer, run- artiges, gutartiges Geschwür (Pseudosar-
der Brustkorb (Thorax), der bei stämmi- comatous fasciitis), das sich im subkuta-
gen Menschen oder bei Personen, die in nen Gewebe des Mundes, vor allem an
großer Höhe leben und eine entsprechend der Wange, bildet.
erhöhte Vitalkapazität aufweisen, als nor- fasciitis
mal zu betrachten ist; kann aber auch An-
zeichen für ein Pulmonalemphysem sein. (Fasciculus). Kleines, aus Muskeln,
• barre! ehest Sehnen oder Nervenfasern bestehendes
Bündel.
fasten. Abstinenzhaltung gegenüber be- [lat.: kleines Bündel.]
stimmten bzw. allen Nahrungsmitteln; • fasciculus
Ziel ist eine Gewichtsabnahme oder beim
Heilfasten bzw. religiösem Fasten auch ll:alfwllt. Bezeichnung für Strukturen,
die körperliche und seelische Reinigung die als Bündel angeordnet sind, z.B. Grup-
des Körpers. pen von Nerven- oder Muskelfasern.
fast [lat.: fasciculus, kleines Bündel.]
•fascicular
- . 1. Höhepunkt eines Fiebers
bzw. einer Krankheit. 2. Winkel auf dem Lokal auftretendes, unkon-
Dach des vierten Hirnventrikels. trollierbares Zucken einer einzelnen Mus-
•fastigium kelgruppe, die von einer einzelnen moto-
rischen Nervenfaser innerviert wird.
Faszie. Hülle einzelner Organe oder Mus- Diese Kontraktion kann abgetastet und
keln; fibröses Bindegewebe, das im Kör- unter der Haut gesehen werden. Fasziku-
per zusammen mit Sehnen, Aponeurosen lation des Herzmuskels wird auch als -. Fi-
und Bändern vorkommt. Faszien variie- brillation bezeichnet.
ren in ihrer Dicke und Dichte und weisen [lat.: fasciculus, kleines Bündel.]
ein verschiedenes Maß an Fetten, Kolla- • fasciculation
filszlaliasts, (Leberegelkrankheit). Infektion dern auf. Auslöser ist der Trichophyton-
mit dem Leberegel Fasciola hepatica. In- Pilz.
fektionssymptome sind epigastrische [lat.: favus, Honigwabe.]
Schmerzen, Fieber, Ikterus, Eosinophilie, •favus
Urtikaria und Diarrhö. Eine längere In-
fektion kann zu Leberfibrose führen.
Flies. (Kot). Ausscheidungsprodukte aus
dem Verdauungstrakt, die durch das Rek-
[lat.: fasciola, kleines Band; griech.: osis,
tum abgesondert werden. Fäzes oder
Erkrankung.]
Stuhl besteht aus Wasser, Speiseresten,
• fascioliasis Bakterien und Sekretionen aus den Därm-

II FuzlalapstasiL (Darmegelkrankheit). In Asien


weitverbreitete Darmerkrankung, die
durch den Leberegel Fasciolopsis buski
en und der Leber. - adj. fäkal.
[lat.: faex, Abfall.]
•feces
verursacht wird. Typische Krankheits-
symptome sind Bauchschmerzen, Diar-
fuiaL (facialis). Zum Gesicht gehörend; Ge-
sichts- (-> Facies)
rhö, Obstipation, Eosinophilie, Aszites
und Ödembildung. •facial
[lat.: fasciola, kleines Band; griech.: opsis, Fazlallsbnal.Bezeichnung für den Gang
Erscheinungsbild, osis, Erkrankung.] im Felsenbein, durch den die Gesichtsner-
• fasciolopsiasis ven passieren.
• fallopian canal
fiuaals. (Schlund). übergang der Mundöff-
nung in den Rachen. Die vorderen Pfeiler- ~ (Gesichtszucken; Gesichtstic).
zellen der Fauces bilden den vorderen Rezidivierende krampfartige, unwillkürli-
Gaumenbogen, die hinteren Säulen bilden che Kontraktion verschiedener Gruppen
den hinteren Gaumenbogen. von Gesichtsmuskeln.
[lat.: faux, Rachen.] [lat.: fades, Gesicht.]
•fauces •facial tic
Fiulnls.-> Putrefaktion. falfallslllumln (Gesichtslähmung; Fazialispa-
• putrefaction rese). Verlust der willkürlichen Kontrolle
über die Gesichtsmuskeln. F.en treten vor
F~ Krankhafte Spaltungs-
allem einseitig auf.
und Resorptionsprozesse von Eiweißen
mit faulig-jauchig riechender, tiefbrauner • facial nerve paralysis
Stuhlausscheidung. (s.a. Gärungsdyspep- flzlollagual. Gesicht und Zunge betref-
sie) fend.
• dyspepsia secondary to non digested • faciolingual
proteins
Fe. Chemisches Symbol für -> Eisen.
Favismus. (Bohnenkrankheit). Akute hämoly- •Fe
tische Anämie infolge des Verzehrs von
Bohnen bzw. durch Inhalation des Vicia
febdt (fieberhaft). Bezeichnung für eine er-
faba-Pollens. Krankheitssymptome sind höhte Körpertemperatur.
[lat.: febris, Fieber.]
Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen,
.febrile
Fieber, Ikterus, Eosinophilie und häufig
auch Diarrhö. hlcllladi.Rückkopplung; Information, die
[ital.: fava, Bohne.] ein Empfänger produziert und ein Sender
•favism wahrnimmt, welche den Sender über die
Fuu5. (Erbgrind; Kopfgrind). Pilzinfektion der Reaktion des Empfängers auf eine zuvori-
ge Nachricht informiert.
Kopfhaut, Haut oder Finger- bzw. Zehen-
nägel, mit dicken, eitrigen Verkrustungen, •feedback
die später vernarben und zu Haarausfall hlclbect, neptiws. 1. Funktionsminde-
führen können; tritt vor allem bei Kin- rung infolge eines Stimulus; z.B. die Se-
kretion des follikelstimulierenden Hor- ökonomische Bewegungsgewohnheiten
mons, die sich gleichmäßig vermindert, abgelegt, Fehlhaltungen korrigiert, die
wenn die Menge des zirkulierenden Beweglichkeit der Gelenke und des Ske-
Östrogens ansteigt. 2. Kritische und ab- letts verbessert, Muskelverspannungen
fällige oder in anderer Form negative Re- und damit verbundene Schmerzen abge-
aktion einer Person darauf, was eine an- baut und die allgemeine Sensorik erhöht
dere durch ihre Kommunikation vermit- werden. Indirekt bewirkt das langsame,
teln möchte. bewusste Ausführen von Körperbewegun-
• negative feedback
Ftedbldl, pasltives. 1. Funktionssteige-
gen eine Verbesserung der gesamten
Selbstwahrnehmung. Die F.- T. kann in
der Gruppe oder einzeln durchgeführt
II
rung als Reaktion auf einen Reiz; z.B.
werden. In der Gruppe werden Wahrneh-
nimmt der Harnfluss zu, wenn der Vor-
mungsübungen und Bewegungsabfolgen
gang des Urinlassens erst einmal begon-
nach Anleitung ausgeführt (>>Bewusstsein
nen hat. 2. Unterstützende, günstige oder durch Bewegung<<), die Einzelarbeit -
anderweitig positive Reaktion einer Per-
auch funktionale Integration genannt -
son auf die Mitteilungen einer anderen
richtet sich ganz nach den Bedürfnissen
Person während einer Kommunikation.
des Patienten. Die F.- T. wird bei orthopä-
• positive feedback
dischen und neurologischen Krankheiten
fehlwirt. Ein Wirt, in dem ein Parasit sei- sowie bei stressbedingten Störungen und
nen Lebenszyklus nicht fortsetzen kann. diffusen Schmerzen eingesetzt.
Menschen sind Fehlendwirte für Tricho- [Moshe Feldenkrais, Physiker u. Physiolo-
nosis. Die parasitären Larven bilden Zys- ge, 1904-1984]
ten in Muskel- und Fleischgewebe und • Feldenkrais therapy
können nicht auf andere, für diese Parasi-
ten anfällige Tiere übertragen werden. hldfiUer. (Erntefieber). Form der Leptospi-
• dead-end host rose, die durch Leptospira grippotyphosa
verursacht wird. Betroffen sind vor allem
Ftigwara. -+ Kondylom. Feldarbeiter. Zu den Krankheitssympto-
•condyloma men gehören Fieber, Bauchschmerzen,
Feit. NaomL Geboren in München, mit 4 Diarrhö, Erbrechen, Stupor und Binde-
Jahren in die USA emigriert, studierte an hautentzündung (Konjunktivitis).
der University of Michigan Sozialarbeit • field fever
und Psychologie, arbeitete beruflich mit
alten Menschen, entwickelte Ende der Fellda. Orale Stimulierung der männli-
60er/Anfang der 70er Jahre das Konzept chen Genitalien.
der Validation (zunächst >>Fantasy Thera- •fellatio
py<< genannt). Heute ist sie geschäftsfüh-
rende Direktorin des Validation Training Fd:J-Syndrom. Milzvergrößerung (Hyper-
Institute, Inc., in Cleveland, USA. (-+ Vali- splenie) bei rheumatoider Arthritis.
dation) Krankheitssymptome sind Splenomegalie,
Leukopenie und häufige Infektionen.
Ftlnna&h......... (feinnadelbiopsie). Diag-
[Augustus R. Felty, amerikanischer Arzt,
nosetechnik, bei der unter Zuhilfenahme
1895-1963.]
einer sehr dünnen Nadel und leichtem
Saugdruck Gewebeproben entnommen • Felty's syndrome
werden.
Femlnisllnmg. 1. Physiologische Entwick-
• fine-needle aspiration
lung weiblicher sekundärer Geschlechts-
feldtnlmllt-TIMI'aplt. Alternative Körper- merkmale. 2. Induktion weiblicher Ge-
therapie zur Verbesserung der Körper- schlechtsmerkmale in einem genotypisch
wahrnehmung und -koordination. Durch männlichen Organismus. Die testikuläre
die praktische Lernmethode sollen un- Feminisierung kann durch fehlendes An-
sprechen bestimmter Zielgewebe auf en- sehen zwei Kammern einer Struktur (z.B.
dogenes Androgen verursacht werden. in der Herzscheidewand). 2. Öffnung in
[lat.: femina, Frau.] einem Verband bzw. Gipsverband zur Lin-
•feminization derung von Druckschmerzen oder zur
Durchführung von Hautpflege. 3. Mikros-
femclnl. Den Oberschenkel (Femur) be- kopische Öffnung in bestimmten Filter-
treffend. kapillaren, wie z.B. den glomulären Nie-
[lat.: femur, Oberschenkel.] renkapillaren. 4. Begrenzter Zeitraum, in
•femoral dem ein Phänomen beobachtet, eine Re-
aktion aufgezeichnet oder ein Vorgang
II
Ftmondlspuls. Puls der Oberschenkel-
schlagader; kann in der Leiste getastet eingeleitet werden kann.
werden. [lat.: fenestra, Fenster.]
• femoral pulse •fenestra; window
Ftlmlnllsllflex. Streckreflex des Knies und ............... (Gärung). Durch Enzyme
plantare Flexion der Zehen bei Stimulie- und Mikroorganismen verursachte che-
rung der Haut des oberen Drittels des mische Veränderungen einer Substanz,
Oberschenkels. die ohne Sauerstoff bzw. in einer sauer-
[lat.: femur, Oberschenkel, reflectere, beu- stoffarmen Umgebung ablaufen.
gen.] • fermentation
• femoral reflex fempunlct. 1. Größte Entfernung, auf die
flllll& (Oberschenkelknochen). Oberschen- ein Gegenstand von einem Auge in Ruhe-
kelknochen, der vom Becken bis zum stellung klar gesehen werden kann.
Knie reicht. Der Femur hat eine zylindri- 2. Kreuzungspunkt, an dem sich die Seh-
sche Form und ist der längste und dickste achsen beider Augen treffen, wenn die Au-
Knochen des menschlichen Körpers. Bei gen in Ruhestellung sind.
aufrechter Körperhaltung neigt er sich •farpoint
nach innen, wodurch das Kniegelenk in femsidat. Bezeichnung für die Fähigkeit,
die Körperschwerpunktebene gebracht Gegenstände aus einer Entfernung von
wird. über 6 m klar und deutlich sehen zu kön-
[lat.: femur, Oberschenkel.] nen.
•femur • distance vision
Femuf1111phJse. (Oberschenkelkopfepiphyse). Ferse. Hinterer Teil des Fußes, der aus dem
Sekundäres, knochenbildendes Zentrum größten Fußwurzelknochen (Tarsus) und
des Femurs, das während der Knochenrei- dem Fersenbein (Kalkaneus) besteht.
fung durch Knorpelgewebe vom Femur- .heel
knochen getrennt ist.
• femoral epiphysis ~.Methode der Blutentnah-
me bei Neu- oder Frühgeborenen, bei der
felliStladun. 1. Operative Fensterung, um der seitliche oder mittlere Bereich der
Zugang in ein Organ bzw. zu einem Kno- Fußsohle punktiert wird.
chen zu erlangen. 2. Chirurgische Öff-
• heel puncture
nung in einen Knochen oder ein Organ.
3. Zahnärztliche Methode zur Freilegung flftl. (fortpflanzungsfähig; fruchtbar). 1. Sich
einer Zahnwurzel, um Exsudate abzulei- fortpflanzen können und Nachkommen
ten. erzeugen können. 2. Keimzelle, die be-
[lat.: fenestra, Fenster.] fruchtet werden kann.
• fenestration [lat.: fertilis, fruchtbar.]
•fertile
feister. 1. Künstlich erzeugte Öffnung in
der Oberfläche einer Struktur bzw. eine Fertlllsalfaa. (Befruchtung). Vereinigung
natürliche Öffnung oder Verbindung zwi- männlicher und weiblicher Gameten und
Bildung einer Zygote, aus der sich ein Ern-
bryo entwickelt. Der Befruchtungsvor-
gang findet normalerweise im Eileiter der
Frau statt, wenn eine männliche Samen-
zelle, die beim Geschlechtsverkehr im
- Endoskop zur Untersuchung des-
Fötus mittels Stich durch die Bauchdecke.
[lat.: fetus, fruchtbar + griech.: skopein,
betrachten.]
fetoscope
Sperma ausgestoßen wird, sich dem Ei
fgt,g~'--~ü-p.i,!l.Methode zur direkten Untersu-
(Ovum) nähert und es penetriert.
[lat.: fertilis, fruchtbar.] chung eines Fötus in utero. Dabei wird ein
Fetoskop unter örtlicher Betäubung durch
fertilization
eine kleine Bauchinzision eingeführt.

't. Fruchtbarkeit.
fertility
•fetoscopy
fdotadsc:h. Bezeichnung für Substanzen
D
und Stoffe, die giftige Auswirkungen auf
einen Fötus haben.
Fetal dilln!ll. (fetale Notsituation). Fetale [lat.: fetus, fruchtbar + griech.: tox:ikon,
Herzrhythmusstörungen bzw. abnorme Gift.]
Herzmuskelkontraktionen während des fetotoxic
Geburtsvorgangs.
• fetal distress 1. Aus Lipiden oder Fettsäuren be-
stehende Substanz, die in verschiedenen
Konsistenzen, z.B. als Öl oder in der Form
lltallliJR (fU). --+ Mikroblutuntersu- von Talg, vorkommt. 2. Aus Speicherzel-
chung (MBU). len bestehendes Körpergewebe. Speicher-
fetal blood sampling fett; wird entweder als weißes Fett be-
zeichnet, das in großzelligen Vesikeln ein-
ble. (Uitraschallbiometrie). Die Ver- gelagert wird, oder als braunes Fett, wel-
messung des Feten in der Gebärmutter ches aus Iipidhaitigen Tröpfchen besteht.
(in utero) mittels Ultraschall. Dabei inter- Speicherfett enthält mehr als doppelt so
essieren in der Frühschwangerschaft viele Kalorien pro Gramm als Zucker; im
hauptsächlich die Scheitel-Steiß-Länge Körper kann es als mobilisierbare Ener-
(SSL) und bei fortgeschrittener Schwan- giequelle schnell abgebaut werden.
gerschaft Kopfumfang (KU) und Kopf- ~:-:; fat
durchmesser (biparietaler Durchmesser Exkretion fetthaltigen, übel-
= BPD u. fronto-okzipitaler Durchmesser riechenden Kots, der auf der Wasserober-
= FOD), Brust- bzw. Bauchumfang (AU)
fläche schwimmt; Begleiterscheinung der
und Durchmesser des Brustkorbes bzw. chronischen Bauchspeicheldrüsenentzün-
Bauches (abdominaler Transversaldurch- dung (Pankreatitis) und anderer Malab-
messer = ATD u. anterior-posteriorer sorptionserkrankungen.
Durchmesser = APD) sowie die Länge
• fatty diarrhea
des Oberschenkels (Femurlänge = FL)
und des Oberarmes (Humeruslänge = Fettdurdlfall. (Stearrhö; Fettstuhl). Reichlich
HL). Anhand dieser Größen wird eine Fettstoffe enthaltender dünnflüssiger, übel
zeitgerechte Entwicklung des Kindes be- riechender und schaumiger Stuhl infolge
urteilt und auf das Gewicht des Kindes ge- einer schlechten Fettabsorption im Dünn-
schlossen. darm. Kommt bei Erkrankungen der
•fetometry Bauchspeicheldrüse und anderen Absorp-
tionsstörungen vor.
fetoplazentar. Fötus und Plazenta betref- steatorrhea
fend. Kreislauferkrankung, bei der
[lat.: fetus, fruchtbar + placenta, Fladen- eine Arterie durch eine Fettablagerung
kuchen.] blockiert wird. Der Embolus tritt in den
fetoplacental Blutkreislauf entweder im Zusammen-
hang mit einer Knochenfraktur, einer gesättigte Fettsäuren herstellen; essen-
traumatischen Verletzung des Fettgewe- zielle ungesättigte Fettsäuren müssen da-
bes oder bei Fettleber ein. Die Embolie her mit der Nahrung zugeführt werden.
tritt innerhalb von 12 bis 36 Stunden nach Der Fettstoffwechsel wird durch be-
der Verletzung auf; je nach der vom Em- stimmte Hormone, z.B. Insulin, Wachs-
bolus betroffenen Körperstelle kommt es tumshormone, Adrenokortikotropine so-
zu heftigen Thoraxschmerzen, Atemnot wie Glukokortikoide gesteuert.
(Dyspnoe), Tachykardie, Delirium, Er- • fat metabolism
schöpfung und sogar Koma.
Feasllml. Durch die Hydrolyse neutraler

II
• fat embolism Fette erzeugte organische Säuren. Essen-
hltgatJbL Ansammlung von Fettzellen zielle Fettsäuren sind ungesättigte Mole-
(Adipozyten). küle, die nicht vom Körper hergestellt
[lat.: adeps, Fett;franz.: tissu, Gewebe] werden können und daher mit der Nah-
• adipose tissue; fatty tissue rung zugeführt werden müssen.
•fattyacid
~. Verletzungs- oder in-
fektionsbedingte Erkrankung, bei der f'ettslunm, emmziele. Mehrfach ungesät-
neutrale Gewebefette zu Fettsäuren und tigte Säuren, wie z.B. Linolensäure und
Glyzerol abgebaut werden; diese Nekrosen Alpha-Linolensäure (Arachidonsäure),
finden vor allem im Brustgewebe und in die lebensnotwendiger Bestandteil der Er-
den subkutanen Gewebeschichten statt, nährung sind und Körperwachstum und
können aber auch in der Bauchhöhle, als Körperfunktionen aufrecht erhalten. Der
Folge einer Bauchspeicheldrüsenentzün- Mangel an essenziellen Fettsäuren führt
dung (Pankreatitis), auftreten. zu Veränderungen von Zellstrukturen
[griech.: nekros, tot, osis, Erkrankung.] und Enzyrnfunktionen, wodurch es zu
• fat necrosis Mangelwachstum und anderen Erkran-
kungen kommt. Krankheitssymptome
hlllcilrplr. Dichte Masse von Fettzellen,
sind brüchiges Haar und brüchige Finger-
die von fibrösen Gewebewänden umhüllt
nägel, Schuppenbildung, Allergien und
sind. Fettkörper finden sich vor allem bei
Dermatosen.
Kapillaren und an Nervenenden.
• essential fatty acid
•fatpad
Fettleber, Triglyzeridansammlungen in httsilnft. geslttigtL Sammelbezeich-
nung für bestimmte, einbasische organi-
der Leber infolge von Fettleibigkeit, Dia-
sche Säuren meist tierischer Herkunft.
betes, übermäßigem Alkoholkonsum,
Dazu gehören z.B. Essig-, Butter-, Palmi-
langfristiger Einnahme von Triglyzeriden
tin- und Stearinsäure. G.F. kommen in tie-
und Kortikosteroiden sowie Vergiftungen.
rischen Produkten, wie beispielsweise
• fatty liver Rind-, Schweine-, Lamm- und Kalb-
fleisch, Milchprodukten und einigen we-
nigen Pflanzenfetten wie Kakaobutter, Ko-
kosöl und Palmöl vor. (s.a. Fettsäuren, un-
F'ellmltalloiiW& Biochemischer Prozess, gesättigte; Fettsäuren, essenzielle)
in dessen Verlauf Fette abgebaut und in
• saturated fatty acids
die Körperzellen eingelagert werden. Fette
haben einen höheren Brennwert als Koh- fettduren. ungeslttlgte. Glyceride be-
lenhydrate: der Metabolismus von 1 g Fett stimmter organischer Säuren, die Doppel-
erzeugt 9 kcal Wärmeenergie; der Abbau und Dreifachbindungen zwischen Koh-
von 1 g Kohlenhydraten erbringt lediglich lenstoffatomen enthalten. Einfach u. F. ha-
4,1 kcal. Bevor die Prozesskette des Fett- ben pro Molekül nur eine Doppel- oder
metabolismus ablaufen kann, müssen Dreifachbindung und kommen in Nah-
Fette erst zu Fettsäuren und Glyzerol hy- rungsmitteln wie Geflügel, Mandeln, Ca-
drolysiert werden. Der Körper kann nur shew-Kernen, Erdnüssen und Olivenöl
vor. Mehrfach u. F. haben pro Molekül fllrlllargeft. Faktor I der --+ Blutgerinnung;
mehrere Doppel- oder Dreifachbindun- Plasmaprotein, das mit Hilfe von Kalzi-
gen. umionen durch Thrombin in Fibrin um-
•unsaturated fatty acid gewandelt wird.
[lat.: fibra, Faser; griech.: genein, erzeu-
Fettstuh1. --+ Fettdurchfall. gen.]
•steatorrhea
•fibrinogen
Fettzirlllose. Leberzirrhose, die sich als
Folge einer langfristig mangelhaften Er- Flllrlaagenapenle, (Hypofibrinogenämie). Fi-
nährung entwickelt und zu Fettinfiltratio-
nen der Leber führen.
[griech.: kirrhos, gelb, osis, Erkrankung.]
brinogenmangel im Blut.
[lat.: fibra, Faser+ griech.: genein, erzeu-
gen, penia, Armut.]
II
•fatty cirrhosis • fibrinogenopenia
~Substanz, die in vielen filll'illoiJM, Der fortdauernde Prozess der
Kosmetika enthalten ist und dafür sorgt, Spaltung von Fibrin durch Plasmin (Fibri-
dass die Feuchtigkeit (z.B. in der Haut) er- nolysin). Das Ergebnis ist der Abbau klei-
halten bleibt. ner Fibringerinnsel im Blut.
•humectant •fibrinolysis
Feuermll. --+ Naevus flammeus.
~ (Thrombolytika) Substanzen
• nevus flammeus
(z.B. Streptokinase, Urokinase), die thera-
FFA. Abkürzung für (eng!.) free fatty acid; peutisch eingesetzt, intravasale Thromben
freie Fettsäure. auflösen durch Aktivierung der körperei-
.FFA genen Fibrinolyse.
F-fdlur, (Fertilitätsfaktor). Fertilitätsfaktor • fibrinolytics
bestimmter Bakterien. ............ Gutartiger, aus Epithelzellen
• F factor und fibroblastischem Gewebe bestehen-
FFP. Fresh Frozen Plasma der Tumor.
[lat.: fibra, Faser + griech.: aden, Drüse,
Fllrlillltloft. Unwillkürliche, sich schnell oma, Tumor.]
wiederholende Kontraktion einer einzel-
• fibroadenoma
nen Muskelfaser bzw. eines isolierten Ner-
venfaserbündels. Flall1lst. Flache, längliche undifferen-
[lat.: fibrilla, kleine Faser, atio, Vorgang.] zierte Bindegewebszelle, aus der verschie-
• fibrillation dene Vorläuferzellen, wie z.B. Chondro-
,."., Kleine, fllamentförmige Struktu- blasten, kollagenproduzierende Fibroblas-
ren, die Bestandteile vieler Zellen, z.B. mi- ten und Osteoblasten entstehen, die das
totischer Spindeln, sind. Man kann zwi- fibröse Binde- und Stützgewebe des Kör-
schen Myofibrillen (im Muskelgewebe), pers bilden.
Neurofibrillen (im Nervengewebe), Tono- [lat.: fibra, Faser + griech.: blastos, Keim.]
fibrillen (im Epithelgewebe) und kollage- • fibroblast
nen Fibrillen (im Knochengewebe) unter-
scheiden. Flmldlondlont. Aus fibrösem Gewebe und
[lat.: fibrilla, kleine Faser.] Knorpelgewebe bestehender gutartiger
•fibril Tumor.
• fibrochondroma
Fibrin. Faseriges, unlösliches Protein, das
bei der --+ Blutgerinnung aus Thrombin ~ Fibröse Überwucherung
und Fibrinogen gebildet wird. von Knochengewebe. Anfängliche Krank-
[lat.: fibra, Faser.] heitssymptome sind Hinken, Schmerzen
•fibrin oder eine Fraktur der betroffenen Stelle.
Fibrodysplasien treten häufig bei patholo- stoffbei Frühgeborenen. Kann zu Erblin-
gischen Frakturen auf. dung führen.
• fibrous dysplasia [lat.: fibra, Faser; griech.: p!assein, bilden,
formen]
tllmlid. Fasern besitzend. • retrolental fibroplasia
[lat.: fibra, Faser + griech.: eidos, Form.]
•fibroid ftllrls. Hauptsächlich aus Fasern bzw. fase-
rigem Material bestehend, wie z.B. fibrö-
Filmlidlilamlt. Operatives Entfernen ei- ses Bindegewebe.
nes fibrösen Tumors. [lat.: fibra, Faser.]

II [lat.: fibra, Faseer; griech.: eidos, Form,


ektome, Ausschneiden.]
• fibroidectomy
•fibrous
Flllnlsadr8m. Ein aus fibrösem Bindegewe-
be bestehendes --->Sarkom.
Flllmlipom. Fibröser Tumor, der auch Fett- [lat.: fibra, Faser + griech.: sarx, Fleisch,
ablagerungen enthält. oma, Tumor.]
• fibrolipoma • fibrosarcoma
FllrosL 1. Bezeichnung für wucherndes
FllmHa. (Fibroma). Gutartiges, aus fibrösem fibröses Bindegewebe. 2. Krankhafte In-
Gewebe und Bindegewebezellen bestehen- vasion der glatten Muskulatur bzw. gesun-
des Neoplasma. den Organgewebes durch fibröses Binde-
[lat.: fibra, Faser+ griech.: oma, Tumor.] gewebe. Fibrosen entwickeln sich vor al-
•fibroma lem im Herz, der Lunge, dem Bauchraum
Filmllll, ~ Gutartige Wu- und der Niere.
cherung im Zahnbereich, in dem eine [lat.: fibra, Faser + griech.: osis, Erkran-
gleichzeitige Vermehrung von Mesen- kung.]
chym- und Epithelgeweben, ohne Bildung •fibrosis
von Zahnbein oder Zahnschmelz, stattfin- FiiHvthonnr. Fibrosierung der Pleuramem-
det. bran.
• ameloblastic fibroma • fibrothorax
Fibrom. z,stlsches.Fibröser Tumor mit FillroQdl. l. Zystische Läsion in fibrösem
zystischer Degeneration. Bindegewebe. 2. Zystisches Fibrom.
• cystic fibroma •fibrocyst

~ Sammelbezeichnung für Er-


Fllula.(Wadenbein). Einer von zwei Unter-
krankungen, bei denen Muskelsteifheit, schenkelknochen, der einen geringeren
Gelenk- oder Muskelschmerzen, lokale Durchmesser als das Schienbein (Tibia)
Entzündungen des Muskelgewebes und hat. Im Verhältnis zur Knochenlänge ist
des fibrösen Bindegewebes auftreten, wie die Fibula der schlankeste der langen
z.B. Hexenschuss (Lumbago), Pleurodynie Knochen und besitzt drei Abgrenzungen
und Schiefhals (Torticollis). sowie drei Oberflächen für die Befesti-
[lat.: fibra, Faser + griech.: mys, Muskel, gung verschiedener Muskelgruppen.
itis, Entzündung.] •fibula
• fibromyositis Fkk..fennel. Formel zur Berechnung des
Herzminutenvolumens.
FillropiMie. Narbenbildung im Verlauf der [Adolf E. Fick, deutscher Physiologe,
fibroplastischen Heilungsphase. 1829-1901.]
• fibroplasia • Fick's principle
Fkk-cilsatr.l. Chemisches und physikali-
sches Gesetz, welches besagt, dass die Dif-
fusionsrate eines Stoffes im direkten Ver-
Fieber 333

hältnis zur Konzentration des Stoffes Fieber. Beurteilung der Fieberhöhe


steht. 2. Gesetzmäßigkeit in der Medizin,
nach der die Diffusionsgeschwindigkeit Je nach Temperatur werden vesch1edene
durch eine Membran im direkten Verhält- Fieberhohen unterschieden·
nis zur Konzentration des Stoffes zu bei-
den Seiten der Membran und die Diffusi- • 36,3 •c-37,4 •c: Normaltemperatur
onsgeschwindigkeit im umgekehrten Ver- • 37,5 •c - 38,0 •c: Subfebrile Temperatur
hältnis zur Membrandicke steht.
• 38,1 •c - 38,5 •c: Leichtes Fieber
[Adolf E. Fick, deutscher Physiologe,
1829-1901.] • 38,6 •C- 39,0 •c: Mäßiges Fieber
• Fick'slaw • 39, I •c-39,9 •c: Hohes Fieber
• 40,0 °C-42,0 •c: sehr hohes Fieber
Fieber. Krankheitsbedingte Erhöhung der
Körpertemperatur über den Normalwert
von 37°C. Fieber ist das Resultat einer un-
ausgewogenen Wärmeabgabe der im Kör- ebenfalls Fieber auslösen. Bei Infektions-
per erzeugten Wärme. Bei gesunden Per- krankheiten hat das Fieber eine physiolo-
sonen kann die Körpertemperatur durch gische Funktion; es erhöht die Stoffwech-
körperliche Anstrengung, in Verbindung seltätigkeit um 7% pro Grad Celsius, um
mit Angst (oder Stress), bei Dehydration immunkompetente Zellen zu aktivieren
(Wassermangel) oder bei starker Wärme- und Krankheitserreger gezielt zu bekämp-
exposition (Sauna) ansteigen. Infektions- fen. Folge ist ein erhöhter Kalorienbedarf.
krankheiten, neurologische Erkrankun- Der Fieberverlauf hängt von der jeweili-
gen, perniziöse Anämie, thromboemboli- gen Ursache sowie vom Allgemeinzustand
sche Störungen, paroxysmale Tachykar- des Patienten und der Behandlung ab.
die, Stauungsinsuffizienz, Quetschungen, ( s. a. Pflege bei Fieber)
traumatische Verletzungen oder die Ein- [lat. : febris, Fieber.]
nahme bestimmter Arzneimittel können • fever

40" --------------- Kontinuierliches Fieber:


39' 1\ A A 1\ I\ A I z.B. bei Typhus abdominalis,
f\IV"\T\TV Viruspneumonien, Scharlach, Erysipel
38"------------------
37"------------------
36"-----------------
40" --------------- Remittierendes Fieber:
390 z.B. bei Pyelonephritis, Tbc, akutes
AI\ 1\ A1\ 1\ 1\ I
A • ' • •

::m
rheumatisches Fieber, Sepsis
38.
'Vvvvvvv
37· --~~----------

36· - - - - - - -
Intermittierendes Fieber:
z.B. bei Malaria, Pleuritis, Sepsis

38'
37'
36"-----------------
Fieber. Fiebertypen.
33·1 F1eber, aseptisches .. _

Fie~r, a~eptisthes. (Resorptionsfieber) ..... Fie- gerischen Fiebersenkung eignen sich


ber, das nicht in Verbindung mit einer In- Waschungen mit Pfefferminzzusätzen.
fektion steht. Ein mechanisches Trauma, • fevercare
z.B. bei einer Quetschung, kann Fieber
auslösen, selbst wenn keine pathogenen Fieber, remittierendes. Täglich wechselnde,
Mikroorganismen vorhanden sind. erhöhte Temperaturen mit Temperaturan-
• aseptic fever stieg und -abfall, jedoch ohne Rückkehr
zur Normaltemperatur. (s.a. Fieber)
Fifber, hämorrhagisches. Fieber in Verbin- • remittent fever
dung mit verschiedenen Virusinfektionen
Fieber, septisches. Erhöhung der Körper-
der Lunge. Dash. F. ist durch Temperatur-
temperatur über den Normalwert (37° bis
anstieg, Schüttelfrost, Kopfschmerzen,
38°C rektal) infolge einer Infektion mit
Unwohlsein, respiratorische und gastroin-
pathogenen Keimen oder als Reaktion auf
testinale Symptome sowie kapilläre .... Hä-
ein durch Mikroorganismen ausgeschie-
morrhagien gekennzeichnet; bei schweren
denes Toxin.
Infektionen kann es zu Oligurie, Nieren-
insuffizienz, Hypotonie und möglicher- • septic fever
weise zum Tod kommen. Viele Formen Fieber, traumatisches. Erhöhung der Kör-
des h. F.s treten in speziellen geographi- pertemperatur nach einem mechanischen
schen Regionen auf. Trauma, insbesondere einer Quetschver-
• hemorrhagic fever letzung. Das Fieber unterstützt die Wider-
standsfahigkeit gegenüber Infektionen
Fieber, idiopathi~thes. Fieber, dessen Ursa- und eine erhöhte Temperatur der Wunde
che nicht bekannt ist. beschleunigt die lokale Heilung.
• essential fever • traumatic fever
Fieber, intermittierendes. Fieber, das in Zy- Fieberbehandlung. -+ Pflegeintervention
klen mit akuten Anfällen und Phasen ei- der ... NIC, die definiert wird als die Pfle-
nes deutlichen Temperaturabfalls (Remis- ge von Patienten mit einer nicht durch
sion) auftritt, z.B. bei Malaria. Umgebungsfaktoren verursachten Hy-
• intermittend fever perpyrexie bzw. Hyperthermie.
• Fever Treatment
Fieber, kontinuierliches. (Febris continua). Ein
über lange Zeit anhaltendes Fieber, dessen Fieberbläschen. Durch Herpes-Virus I oder
Tagesdifferenz nur 1oc aufweist. II verursachte Bläschen, die sich im An-
• continuous fever schluss an eine fiebrige Erkrankung oder
eine Erkältung auf der Mund- und Nasen-
Fieber, Pflege bei. Aufgrund des gestei - schleimhaut bilden können, (---+ Herpes
gerten Stoffwechsels muss bei der Pflege simplex)
des Fiebernden auf eine ausreichende, • fever blister; cold sore
leicht verdauliche und eiweißreiche Er-
Fieberdelirium. Störung der Funktionen
nährung sowie auf ausreichende Flüssig-
des Zentralnervensystems bei akuten Fie-
keitszufuhr in Form von Tee oder elek-
berzuständen. Begleitsymptome sind Er-
trolythaltigen Getränken geachtet wer-
regbarkeit, Unruhe und Desorientierung.
den, um den Wasser- und Elektrolytver-
[lat.: febris, Fieber, delirare, phantasie-
lust als Folge von starkem Schwitzen aus-
ren.]
zugleichen. Darüber hinaus sollte gerade
• febrile delirium
bei Bettlägerigen die Pneumonie-, Deku-
bitus- und Obstipationsprophylaxe Fieberkrämpfe. Tonisch-klonische, genera-
durchgeführt werden. Stark schwitzen- lisierte -+ Krampfanfälle bei Säuglingen
den Patienten regelmäßig Teilwäsche und Kleinkindern, deren Ursache unge-
und Wäschewechsel anbieten. Zur pfle- klärt ist und die nur bei Fieber auftreten.
Etwa 5 o/o aller Kinder im Alter zwischen 1 fllndosimllllr. (Strah lenschutzplakette). Mess-
und 4 Jahren sind betroffen. Etwa ein gerät zur Aufzeichnung radioaktiver
Drittel der Kinder bekommt nach einem Strahlung. Personen, die mit Röntgen-
ersten Fieberkrampf bei späterem Fieber strahlung und anderen radioaktiven
einen erneuten Anfall (weshalb auch mä- Strahlungsquellen oft in Berührung kom-
ßiges Fieber unbedingt gesenkt werden men, tragen die Plakette am Körper, um
muss) und ungef!ihr 2 o/o leiden später an sicherzustellen, dass eine bestimmte
einer ---. Epilepsie. Jedes Kind muss nach Strahlenhöchstdosis nicht überschritten
einem solchen Anfall einem Neurologen wird.

II
vorgestellt werden, der anhand der Anam- •film badge
nese, des Untersuchungsbefundes und ei-
nes ---. EEGs entscheidet, ob weitergehende Filter. 1. Gerät bzw. Material, durch das
Diagnostik erforderlich ist. Gase oder Flüssigkeiten gesiebt werden,
•febrile convulsion um unerwünschte Stoffe zurückzuhalten.
2. Vorrichtung, die an Röntgengeräte an-
FIGO. Abkürzung für (franz.) Federation gebracht wird, damit niedrig-energetische
Internationale de Gynecologie et Röntgenstrahlen nicht den Röntgenfilm
d'Obstetrique; gynäkologische Tumore erreichen.
werden mit Hilfe der sogenannten FIGO- [franz.: filtrer, sieben.]
Stadien beschrieben . •mter
• FIGO FlltntJansnttl, glomlndiJ\t. Nierenfunkti-
onstest, bei dem die Menge des Ultrafil-
Flamlnt. Feine, fadenförmige Faser. Fila- trats, das aus Plasma besteht und durch
mente kommen in fast allen Körpergewe- die Nierenkörperehen (---+Glomeruli)
ben und Körperzellen vor und besitzen fließt, bestimmt werden kann. Die Ergeb-
verschiedene morphologische und phy- nisse setzen sich aus Insulin- und Kreati-
siologische Funktionen. nin-Clearance, Serumkreatinin und Blut-
[lat.: filare, weben.] harnstoff zusammen.
•mament •glomerular filtrationrate (GFR)
Flllriuil. Durch Filaria bzw. Microfilaria Flum. Bezeichnung für eine fadenförmige
hervorgerufene Erkrankung. Filariawür- Struktur.
mer sind rund, länglich und fadenförmig •filum
und werden in den meisten tropischen
und subtropischen Regionen angetroffen. Filzlaus. (Schamlaus). Lausart, Pthirus pubis,
Die Würmer dringen in den menschli- die sich in menschlichen Schamhaaren
chen Körper als mikroskopisch kleine festsetzt. Obertragung durch Geschlechts-
Larven ein und setzen sich im Lymphsys- verkehr mit einer infizierten Person.
tem fest. Krankheitssymptome sind Ver- •crablouse
schluss der Lymphgefäße sowie Schwel-
lungen und Schmerzen in den Extremitä- Rmllrfe. Struktur, die eine Abgrenzung
ten. oder einen fransenähnlichen Rand bildet.
[lat.: filum, Faden; griech.: osis, Beschwer- [lat.: fimbria, Franse.]
de.] •fimbria
• filariasis Fiagengnasfe. Neurologische Störung;
Unfähigkeit, ohne visuelle Hilfe die ver-
Flllalge1141f'llthm. F1-Generation; Bezeich- schiedenen Finger der Hand zu unter-
nung für Nachkommen aus einer sexuel- scheiden.
len Verbindung bzw. aus einer geneti- •finger agnosia
schen Kreuzung.
[lat.: filius, Sohn, generare, bekommen.] Finglrlllagllllllll. Fingerreflex, der ausge-
• fllial generation löst wird, wenn man bei leicht gebeugten
Fingern sanft auf die inneren Fingerend- nes arteriellen Aneurysmas oder einer
glieder schlägt. malignen Erkrankung entstehen.
• digital reflex arteriovenous fistula
~ (Digitalis). Deutsche Bezeichnung 1111. (Biasen-Scheidenfistel).
für die Pflanze Digitalis purpurea, aus der Innere Passage (Fistel) zwischen Harn-
-.. Digitalis gewonnen wird. blase und Scheide, die zu Harninkonti-
~:~:; foxglove nenz führt. Eine solche Fistel kann infolge
von Strahlenschäden, Verletzungen (OP),
Finqerluxation. Traumatische Gelenksver- Abszessen oder Drucknekrosen durch
renkung eines Fingers. Wenn keine gleich- -.. Pessare entstehen.
zeitige Fraktur vorliegt, kann der Finger • vesicavaginal fistula; vagino-vesical
vorsichtig wieder eingerenkt werden. fistula
dislocation of fing er
Eine aus Stangen und Bolzen be-
Finger-~ Koordinationstest, stehende Vorrichtung, die zur Stabilisie-
bei dem der Patient mit der Spitze des rung eines Körperteils eingesetzt wird. In
Zeigefingers zuerst mit geöffneten und vielen Fällen wird ein F. direkt an einem
dann mit geschlossenen Augen auf die Na- Knochen befestigt. Man kann zwischen
se zeigen muss. einem externen, von außen zugänglichen
• finger-nose lest und einem internen, implantierten F. un-
terscheiden.
fischbandwurmlnfektion~ Durch den Band-
•fixator
wurm Diphyllobothrium latum verur-
sachte Infektion, die durch den Verzehr Fixierung.!. (Pflege) Jede Maßnahme, wel-
von infiziertem, rohem bzw. zu wenig ge- che die körperliche Bewegungsfreiheit ei-
kochtem Fisch auf den Menschen übertra- nes Patienten einschränkt bzw. unterbin-
wird. det. Die F. ist nur zulässig, wenn der Pa-
fish tapeworm infection tient dies erlaubt, eine richterliche Verfü-
gung vorliegt oder bei akuter Eigen- oder
Ffssur. 1. Spalte oder Furche auf einer Or- Fremdgefährdung durch den Patienten.
ganoberfläche. Eine Fissur markiert die 2. (Psychoanalyse) Festlegung auf be-
Teilung eines Organs, wie z.B. bei den stimmte Personen oder Triebobjekte.
Lungenflügeln. 2. Rissähnliche Haut- 3. (Psychiatrie) Innehalten in einer be-
spalte, wie z.B. eine Analfissur. 3. Lineare stimmten Phase der psychosexuellen Ent-
Furche in einer knochigen Oberfläche, wicklung, z.B. anale Fixierung.
die während der Entwicklung eines Kör- [lat.: figere, befestigen]
perteils entsteht. •fixation
[lat.: fissura, Spalte.]
fissure Flagellat. (Geißeltierchen). Mikroorganis-
mus, der sich durch peitschenartige Bewe-
fissurifraktur). Unvollständige Fraktur in gungen seiner am Körper befestigten Zi-
Form eines Haarrisses. Iien oder Fasern fortbewegt.
fissure fracture [lat.: flagellum, Peitsche.]
FisteL (Fistula). Abnorme Passage von ei- flagellate
nem inneren Organ zur Körperoberfläche Durch Peitschen oder Geißeln
bzw. zwischen zwei Organen. des eigenen Körpers erlangte abartige, se-
[lat.: fistula, Rohr.] xuelle Erregung (Form des Sadomaso-
.fistula chismus).
flagellation
Rslef. Unphysiologische
Verbindung zwischen -.. Arterie und -.. Ve- Flammenemissionsphotornf•trie. Messung
ne; kann angeboren (kongenital) sein oder der Wellenlänge von Lichtstrahlen, die
infolge eines Traumas, einer Infektion, ei- von energiereichen, metallischen Elektro-
· Flexor 337

nen, die durch eine Flamme erwärmt wer- durch Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fie-
den, ausgehen. Flammenphotometrie ber, allgemeines Unwohlsein und groß-
wird verwendet, um klinische Proben von fleckigen Hautausschlag aus.
Körperflüssigkeit zu identifizieren. • typhus
[lat.: flagrare, brennen; griech.: phos,
Licht, metron, Maß. I Fleckfieber, afrikanisches. Von Zecken her-
• flame photometry vorgerufene Rickettsieninfektion, die von
Fieber, fleckigem und knötchenförmigem
Flattern. Rasches Vibrieren bzw. Pulsieren, Ausschlag und geschwollenen Lymphkno-
das die normale Funktion beeinträchtigen ten begleitet wird.
kann. • African tick typhus
• flutter
Fleckfieber, epidemisches. (Typhus exanthe-
Flatulenz. (Blähungen). Dehnung der Ver- maticus). Akute Rickettsien-Infektion mit
dauungsorgane infolge einer exzessiven langanhaltendem, hohem Fieber, Kopf-
Luft- bzw. Gasansammlung im Darm, die schmerzen und einem dunklen, makulo-
manchmal sehr schmerzhaft sein kann; papulösem Ganzkörperausschlag. Der
die Gase entweichen durch das Rektum. Krankheitserreger, Rickettsia prowazekii,
[lat.: flatus, blasen.I der sich im Kot von Körperläusen befin-
• flatulence det, wird durch das Aufkratzen von Läuse-
Flatulenz, Linderung einer. ..... pflegeinter- bissen indirekt auf den Menschen über-
vention der ..... NIC, die definiert wird als tragen.
die Vorbeugung gegen die Bildung von • epidemic typhus
Flatulenz und Erleichterung der Passage Fleisch, wildes. Umgangssprachliche Be-
einer übermäßigen Gas menge. zeichnung für exzessiv wachsendes Gra-
• flatulence reduction nulationsgewebe.
• proud flesh
Flatus. Luft- bzw. Gasmenge, die aus den
Verdauungsorganen durch das Rektum Fletcher·Faktor. Blutgerinnungssubstanz,
ausgestoßen wird. die sowohl mit Faktor XII als auch dem
[lat.: flatus, blasen.] Fitzgerald-Faktor reagiert und die
• flatus Thrombinbildung aktiviert und beschleu-
nigt.
Fled~;, blinder. I. Physiologische Lücke im
[Sir William Fletcher, Arzt, London, 1872-
Gesichtsfeld, die auftritt, wenn ein Bild
1938]
auf der Stelle der Netzhaut (Retina) fokus-
• Fleteher factor
siert wird, auf der sich der Sehnerveintritt
(Discus nervi optici) befindet. 2. Unphy- Flexion. (Beugung). Bewegung bestimmter
siologische Lücke im Gesichtsfeld, die Skelettgelenke, die die Verkleinerung des
durch eine Läsion der Netzhaut (Retina) Winkels zwischen zwei benachbarten
oder deren optische Bahnen, durch eine Knochen bewirkt, wie z.B. beim Beugen
Hämorrhagie oder Chorioiditis verur- des Ellenbogens.
sacht werden kann und häufig als Licht- • flexion
fleck oder Flackern wahrgenommen wird.
• blindspot Flexionslage. Fötale Geburtslage, bei der
der Kopf des Kindes zur Brust hin gebeugt
Fleckfieber. Sammelbezeichnung für akute ist.
Infektionskrankheiten, die durch ver- • flexion
schiedene ..... Rickettsien hervorgerufen
und über infizierte Nagetiere auf Läuse, Flexor. (Beugemuskel). Bezeichnung für ei-
Milben, Fliegen oder Zecken und durch nen Muskel, der die Beugung eines Ge-
diese auf den Menschen übertragen wer- lenks bewirkt.
den. Die Erkrankungen zeichnen sich alle • flexor
Flexur. Normale Biegung bzw. Krümmung FlowmiUr. {Durchflussströmungsmesser). Na-
eines Körperteils, wie z.B. die Flexur des delventil in einem Narkosegerät, welches
Kolons oder die dorsale Flexur der Wir- die Fließgeschwindigkeit von Gasen ge-
belsäule. mäß ihrer Viskosität und Dichte misst.
• flexure •flowmeter
Fieclmll'. lheodor. (*Eppstein 1800-1864 Flllclltr6x# kolldltlcmielt& Angelernte
Kaiserswerth), ev. Ffarrer, gründete nach Reaktion, die bewusst oder unbewusst
einem Kindergarten 1935 in Düsseldorf ausgeführt wird, um einem unangeneh-
mit seiner Frau Friederike am 30.5.1836 men Stimulus zu entgehen.

II den »Verein zur Heranbildung ev. Kran-


kenpflegerinnen<<. Erstmals gab es ein
Ausbildungsprogramm, das neben dem
• conditioned escape response
Fluidum. {Flüssigkeit). 1. Eine Substanz, die
fließf!ihig ist und aus Molekülen besteht,
Lernen am Krankenbett auch theoretische die ihre Positionen untereinander ändern
Ausbildungsinhalte vorsah. Das Mutter- können, ohne sich von der gesamten
haus wurde am 13.10.1836 in Kaisers- Masse abzutrennen. 2. Intrazelluläre bzw.
werth eröffnet und war Vorbild für viele extrazelluläre Körperflüssigkeit, die Elek-
weitere. trolyte und andere, lebenswichtige chemi-
flfalllllnpllbll. Mit Zilien besetztes Epi-
sche Stoffe von und ins Zellgewebe trans-
thelgewebe, z.B. Teile des Epithels im Res- portiert.
pirationstrakt. •fluid
[griech.: epi, auf, thele, Brustwarze.] Flllll.tuaticm. 1. Durch Schütteln ausgelöste
•ciliated epithelium wellenförmige Bewegungen einer Flüssig-
keit in einem Körperhohlraum. 2. Abwei-
~ Serologischer Test, bei chung eines festen Wertes oder einer fest-
dem der Ausflockungsgrad einer Probe gelegten Menge.
untersucht wird. [lat.: fluctuare, schwanken.]
• flocculation test • fluctuation
FIDII. Flügelloses, blutsaugendes Insekt der tlultulenmd. Wellenförmige Bewegungen,
Gattung Siphonaptera. Manche Floharten die beim Abtasten einer mit Flüssigkeit
übertragen arbovirale Infektionen auf gefüllten Struktur gefühlt werden kann.
den Menschen. •fluctuant
•flea
Fhllr (f), Element aus der Familie der Ha-
Floppy-infant-Sytldrom. Sameibegriff für logene. Fluor ist das reaktivste Nichtme-
juvenile Muskelatrophien; die Neugebore- tall. Ordnungszahl 9, Atommasse 19.
nen oder Kleinkinder leiden unter einer Kleine Mengen von Fluor werden dem
Verminderung des kontraktilen und re- Trinkwasser vieler Gemeinden zugesetzt,
flektorischen Muskeltonus. um den Zahnschmelz der Bevölkerung zu
• floppy infant syndrome härten und Zahnkrankheiten vorzubeu-
gen. Zu hohe Konzentrationen von Fluor
f1a1a. Bezeichnung für Mikroorganismen, können jedoch den Zahnschmelz schädi-
die auf der Körperoberfläche oder im gen und Osteosklerose verursachen. Die
Körper leben, mit Krankheitserregern versehentliche Einnahme von fluorhalti-
konkurrieren und ein natürliches Schutz- gen Insektiziden und Schädlingsbekämp-
schild gegen bestimmte Krankheiten bil- fungsmitteln kann zu akuter Fluorvergif-
den. tung und sogar zum Tod führen .
• flora [lat.: fluere, fließen.]
flarfd. Stark entwickelt, blühend. • fluorine (F)
[lat.: floridus, Blume.] Fhllr albus. -> Leukorrhö .
•florid • leukorrhea
•· Flussigke1tsdefizit, Risiko eines 339

Fluoreszenz. Emission von Lichtenergie ei- Flüssigkeits·!Eiektrolythaushalt. Pflege-


ner bestimmten Wellenlänge bei Kontakt intervention der -+ NIC, die definiert wird
mit anderen, kürzeren Wellenlängen. als die Vermeidung und/oder Regulie-
[lat.: flux, Ausfluss.] rung von Komplikationen eines unphy-
• fluorescence siologischen Flüssigkeits· und/oder
Elektrolyt tatus.
Fluorid. Fluoranion; Fluoridverbindungen
werden ins Trinkwasser gegeben oder di- • Fluid/Electrolyte Management
rekt auf die Zähne aufgetragen, um Zahn- FIOssigkeitsbilanzierung. (Bilanzierung). Das
erkrankungen, z.B. Karies, vorzubeugen. Ermitteln aller Flüssigkeiten, die dem
• fluoride Körper innerhalb von 24 Stunden zuge-
Fluorose. Chronische Fluorvergiftung in- filhrt und die von ihm ausge chieden
folge langfristiger, exzessiver Fluorein- werden. Einteilung: positive Bilanz (Ein-
nahme. Folgeerscheinungen sind Osteo- fuhr > Ausfuhr), negative Bilanz (Ein-
sklerose und andere Knochen- und Ge- fuhr < Ausfuhr) und au geglichene Bi-
lenkerkrankungen. lanz (Einfuhr "' Ausfuhr). Die F. kann
[lat.: fluere, fließen+ griech.: osis, Erkran- zum Beispiel bei schweren Herz- und
kung.] Nierenerkrankungen, in der postoperati-
• fluorosis ven Phase oder auch bei künstlicher Er-
nährung eines Patienten erforderlich
FluorouraciL Antineoplastikum zur Be- sein. Patient und Angehörige müssen
handlung maligner Krebserkrankungen über die otwendigkeit und die Art und
der Haut und innerer Organe. Weise der Bilanzierung informiert wer-
• fluorouracil den.
• balancing
Fluphenazin. Beruhigungsmittel (Tranqui-
lizer), eingesetzt bei der Behandlung von Flüssigkeitsdefizit. Anerkannte NAN-
Psychosen. DA--+ Pflegediagnose; Zustand einer in-
• fluphenazine hydrochloride travasalen, interstitiellen und/oder intra-
Flüssigkeit, extravasale. Körperflüssigkei- zellulären Dehydratation, die sich auf ei-
ten, die sich außerhalb der Blutgefäße be- nen Wasserverlust ohne Serumnarrium-
finden, z.B. Lymphflüssigkeit und Hirn- ausgleich bezieht. Zu den kennzeichnen-
flüssigkeit. den Merkmalen zählen verminderte
(lat. : extra, außerhalb, vasculum, kleines Urinausscheidung, erhöhte Urinkonzen-
Gefäß, fluere, fließen.] tration, plötzlicher Gewichtsverlust, re-
• extravascular fluid duzierte Venenfüllung, erhöhter Häma-
tokrit, verminderter Haut-/Zungentur-
Flüssigkeit, interstitielle. Extrazelluläre gor, verminderter Blutdruck und tro-
Flüssigkeit, die den Raum zwischen den ckene Haut/Schleimhäute.
meisten Körperzellen ausfüllt und einen • fluid volume deficit
wesentlichen Teil der Körperflüssigkeit
ausmacht. Sie entsteht durch Filtration Flüssigkeitsdefizit, Risiko eines. Aner-
aus den Blutkapillaren und wird von den kannte ... NANDA--+ Pflegediagnose; Risi -
Lymphen abtransportiert. ko fiir das Entstehen einer vaskulären,
• interstitial fluid zellulären oder intrazellulären Dehydra-
tation. Risikofaktoren sind hohes Alter,
Flüssigkeit, Notfallverabreichung von. Übergewicht, extremer Flüssigkeit ver-
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
lust auf natürlichem Weg, z.B. Diarrhö,
niert wird als die schnelle Verabreichung oder über künstliche Wege, z.B. Verweil-
einer verordneten intravenösen Flüssig- katheter, mangelltafle Flüssigkeitszufuhr,
keit. z.B. bei körperlicher lmmobilität, ver-
• Fluid Resuscitation stärkter Flüssigkeitsbedarf bei hyperme-
340 Flussigke1tsdefizit. Risiko eines _·

tabolischen Zuständen, und Einnahme Geschlechtshormone, die den Krebswuchs


von Diuretika oder anderen Medikatio- steigern könnten, mit dem Krebsgewebe
nen, welche die Retention oder Ausschei- in Kontakt kommt; kann auch in Kombi-
dung von Körperflüssigkeiten beeinflus- nation mit anderen Krebsmitteln einge-
sen. setzt werden.
fluid volume deficit, risk of • flutamide

Flüssigkeitsgleichgewicht. Zustand, bei Fm. Chemisches Symbol für Fermium.


dem die vom Körper aufgenommenen • Fm
Flüssigkeiten sowie die im Urin, Kot, Foetor. Übler Geruch. Bei bestimmten Er-
Schweiß und bei der Atmung ausgeschie- krankungen tritt ein typischer F. auf, so
denen Flüssigkeiten ausgewogen sind. kennt man z.B. den F. hepaticus bei Leber-
• fluid balance krankungen und den nach Urin riechen-
den F. uraemicus bei schweren Nierener-
Flüssigkeitshaushalt. -+ PHegeintervention krankungen. Schlechter Mundgeruch
der -+ NIC, die definiert wird als die Un- wird im Allgemeinen als F. ex ore bezeich-
terstützung des Flüssigkeitsgleichge- net.
wichts und Vorbeugung gegen Kompli- [lat.: foetor, Gestank]
kationen aufgrund eines abnormalen • fetor
oder unerwünschten Flüssigkeitsstatus.
• Fluid Management fogarty-Ballonkatheter. .... Ballonkatheter
(nach Thomas J. Fogarty, USA) zur Ent-
Flilssigkeitshaushalt, Monitoring des. fernung eines Gefäßthrombus oder -em-
_, PHegeintervention der .... NIC, die defi- bolus.
niert wird als die Erfassung und Analy e • Fogarty's catheter
von Patientendaten zur Regulierung des
Flüssigkeitsgleichgewichts. fokal. Einen Fokus betreffend.
[lat.: focus, Herd.]
• Fluid Monitaring
focal
Flüssigkeitsretention. Zurückhalten über- Fokus. Bezeichnung für einen bestimmten
schüssiger Körperflüssigkeiten aufgrund Bereich einer Infektion bzw. der Punkt,
einer Nieren-, Herz-Kreislauf- oder Stoff- von dem ein elektrochemischer Impuls
wechselstörung. ausgeht.
• fluid retention [lat.: focus, Herd.]
Flüssigkeitsüberschuss. Anerkannte • focus
-+ NANOA--+ PHegediagnose; Zustand Foley·Katheter. (Ballonkatheter). Gummika-
mit verstärkter isotonischer Flüssigkeits- theter mit einer ballonartigen Spitze, in
retention. Kennzeichnende Merkmale die sterile Flüssigkeit eingefüllt werden
sind Ödeme, Ergüsse, Anasarka, Ge- kann. Foley-Katheter werden beispiels-
wichtszunahme, Kurzatmigkeit, Flüssig- weise bei Operationen als Dauerkatheter
keitsaufnahme höher als Flüssigkeitsab- eingesetzt, bei denen ein kontinuierlicher
gabe, unphysiologische Atemgeräusche Urinabfluss erwünscht ist. (s. Abb. S. 341)
(Rasseln), reduzierte Hämoglobin- und [Frederick E.B. Foley, amerikanischer
Hämatokritwerte, erhöhter ZVD, )ugula- Arzt, 1891 - 1966.]
risvenenstauung und positiver hepatoju- • Foley catheter
gularer Reflex.
• fluid volumen excess Folgekrankheit Jede Störung bzw. Erkran-
kung infolge einer vorangegangenen
Flutamid. Antineoplastisches Hormon zur Krankheit, Therapie oder Verletzung, z.B.
Behandlung rezidivierender Krebserkran- eine Paralyse (Lähmung) nach einer Er-
kungen, wie z.B. Brust-, Prostata- oder krankung an Poliomyelitis.
Nierenkrebs. Flutamid verhindert, dass • sequela
··=- Fontanelle, große 34 I

Follikulitis. Entzündung der Haarfollikel,


z.B. bei der Bartflechte.
• folliculitis
Folsäure. Gelbliches, kristallines, wasser-
lösliches Vitamin aus dem Vitamin-B-
Komplex. F. ist ein für das Zellwachstum
und die Zellbildung lebensnotwendiges
Vitamin. Zusammen mit den Vitaminen
B12 und C fungiert F. als Coenzym beim
Abbau von Proteinen und bei der Bildung
von Nukleinsäuren und Hämoglobin.
Schwangere und stillende Frauen haben
einen erhöhten Folsäurebedarf. F. ist ap-
petitanregend und stimuliert die Produk-
tion von Salzsäure bei der Verdauung. Es
findet sich z.B. in Blattgemüse, Getreide
und Leber.
• folicacid
Foley-Katheter. Geblockter Foley-Katheter. Folsäuremangelanämie. Form von megalo-
blastischer (makrozytischer) Anämie in-
folge eines Folsäuremangels in der Nah-
Follikel. (Bläschen). I. Bezeichnung für ta- rung. (...., Folsäure)
schenförmige Ausformung, z.B. Haarfolli- • folic acid deficiency anemia
kel in der Epidermis. 2. Mit Flüssigkeit
bzw. Kolloiden gefüllte Zellen in bestimm- Fontanelle. Mit straffen Membranen be-
ten Drüsen, wie z.B. der Schilddrüse. deckte Zwischenräume in der Schädelde-
3. Zellhülle des gereiften Eis des Eier- cke von Neugeborenen.
stocks. lfranz.: fontaine, Brunnen.]
[lat.: folliculus, kleine Tasche.] • fontanel
• follicle Fontanelle, große. Viereckiger Bereich
zwischen Stirn- und Scheitelbein ober-
Follikelreifung. Erster Teilabschnitt des halb der Stirn eines Kleinkinds, an der
Menstruationszykluses, in dem die Ovar- Stelle, wo Kranz- und Pfeilnaht zusam-
follikel heranreifen und sich auf den Ei- mentreffen.
sprung vorbereiten. • anterior fontanel
• follicular phase
Follikelstimulierendes Hormon. Hormon
des Hypophysenvorderlappens, das bei Große Fontanelle
der Frau das Wachstum des Tertiärfolli-
kels und damit die Eireifung fördert. Re-
gelt ebenso den Menstruationszyklus. Die
Steuerung der Freisetzung wird auch über
das FSH-RH geregelt.
• follicle-stimulating hormone
Follikelstimulierendes-Hormon-Releasing-
Hormon (FSHRH). Hormon zur Freisetzung Lamdanaht
von Gonadotropin.
• follicle stimulating hormone releasing
factor (FSH-RF) Fontanelle.
342 Foramen · .J

Foramen. Bezeichnung für eine anatomi- Fomix. Bogenförmige Struktur oder Ge-
sche Öffnung in einer Membran oder ei- wölbe.
nem Knochen. [lat.: fornix, Bogen.]
[lat.: foramen, Loch.] • fornix
• foramen
Fornix, cerebri. (Hirngewölbe). Gewölbearti-
Foramen magnum. (großes Hinterhauptloch). ges Gebilde aus Nervenfasern unterhalb
Öffnung im Okzipitalknochen, durch die des Corpus callosum des Schädels, das als
das Rückenmark in die Wirbelsäule ein- efferenter Pfad vom Hippocampus dient.
tritt. • fornix cerebri
• foramen magnum
Forschungsdaten, Erfassung von. ___, Pflege-
Foramen ovale. 1. Physiologische Öffnung intervention der --+ NIC, die definiert wird
in einem Septum zwischen der linken als die Unterstützung eines Forschers bei
und rechten Kammer in einem Fötusherz. der Sammlung von Patientendaten.
Durch die Öffnung kann Blut fließen, wel- • Research Data Collectioo
ches sonst in die Lungen des Fötus fließen
würde. 2. Ovale Öffnung an der Seite des Fortpflanzung, zytogenetische. Bildung ei-
Keilbeinforamens. nes neuen Organismus aus einer einzelli-
• foramen ovale gen Samenzelle, entweder durch die Verei-
Forbes·Aibright·Syndrom. Stoffwechseler- nigung von Gameten zu einer Zygote oder
krankung infolge eines Adenoms der vor- asexuell, durch Sporen.
deren Hypophyse. Krankheitssymptome • cytogenic reproduction
sind Amenorrhö, Prolaktinämie sowie Fortpflanzungssystem. ---+ Reproduktionssys-
Galaktorrhö. tem.
[Anne P. Forbes, amerikanische Ärztin, • reproductive system
1911-1992; Fuller Albright, amerikani-
scher Arzt, 1900-1969.] Forzeps. ((Geburts-)Zange). Speziell in der
• Forbes-Albright syndrome Geburtshilfe verwendetes Instrument mit
zwei Griffen und gebogenen, stumpfen
forciert. Verstärkt, z.B. forcierte ---+ Diurese
Greifarmen, die mittels eines Schlosses
durch hohe Zufuhrmengen an Infusions-
miteinander verbunden sind; wird zum
lösungen zur Giftausscheidung.
Festhalten und Herausziehen des kindli-
[franz.: force]
chen Kopfes bzw. Steißes aus dem Mutter-
forensisch. Ein öffentliches Gericht betref- leib verwendet.
fend, gerichtlich. [lat.: forceps, Zange.]
[lat.: forum, Marktplatz.] • forceps
• forensic
Formaldehyd. Toxisches, übelriechendes, Spitze Stift des Schlosses
wasserlösliches Gas, das heute als Desin- mit Kopf
fektionsmittel, Fixiermittel oder Konser-
vierungsmittel nur noch selten verwendet
wird.
• formaldehyde
Formalin. Wässrige Formaldehydlösung;
wird zur Fixierung und Konservierung
biologischer Proben für pathologische Löffel Halsteil Gr iff
und histologische Untersuchungen als (Kopfkrüm·
37%ige Formalinlösung eingesetzt. mung )
(---+ Formaldehyd)
• formalin Forzeps. Naegele-Zange.
~- Fraktur 343

Fossa. Grube oder Mulde, insbesondere an


einem Knochenende, wie z.B. der Fossa
olecrani.
[lat.: fossa, Graben.]
• fossa

Fossa coronoidea. Flache Vertiefung in der


distalen Dorsalfläche des Oberarmkno-
chens (Humerus), in die sich der Kronen-
fortsatz des Ellbogens (Processus coronoi-
deus ulnae) bei der Beugung des Unter- Fowler-Lagerung.
arms fügt.
[lat.: corona + griech.: eidos, Form; Iat.:
fossa, Graben.] Fowler-Lagerung. Halbsitzende Lage eines
• coronoid fossa Patienten, wenn das Kopfteil des Bettes
um 45 bis 60 Grad angehoben und die
Fossa cubitalis. (EIIbogengrube). Vertiefung Knie leicht erhöht werden.
im vorderen Ellenbogenknochen, unmit- [George R. Fowler, amerikanischer Chi-
telbar seitlich der Sehne des Bizepsmus- rurg, 1848-1906.]
kels. • Fowler's position
• cubital fossa
Fr. Chemisches Symbol für Francium.
fötal. Zur letzten Entwicklungsphase eines • Fr
Säugetierembryos gehörend. Beim Men-
schen dauert die fötale Phase vom Ende Fragiles·X-Syndrom. Genetische Erbkrank-
der achten Schwangerschaftswoche bis heit infolge eines fehlerhaften, brüchigen
zur Geburt. X-Chromosoms. Das fragile X-Syndrom
[lat.: fetus, fruchtbar.] ist die häufigste Ursache genetisch be-
• fetal dingter geistiger Behinderungen.
• fragile X syndrome
fötid. Übelriechend, stinkend.
[lat.: fetere, stinken.] Fr;~ktionierung. 1. Im Wirbelbogen statt-
• fetid findender Mechanismus, bei dem nur be-
stimmte efferente Muskelnerven auf einen
Fötus. (Fetus). Bezeichnung für einen unge- Reiz reagieren, wodurch andere Neuronen
borenen Nachkommen eines Säugetieres, auf zusätzliche Reize ansprechen können.
der die embryonale Entwicklung (Orga- 2. Chemische Auftrennung eines Stoffes
nogenese) abgeschlossen hat und bei dem in seine Grundkomponenten unter Zuhil-
bereits die wichtigsten strukturellen fenahme von Destillation und Kristallisa-
Merkmale der jeweiligen Spezies entwi- tion. 3. Technik zur Isolierung einer hak-
ckelt sind. Beim Menschen dauert die fe- terieBen Reinkultur. 4. Trennung ver-
tale Phase von der achten Schwanger- schiedener Komponenten lebender Zellen
schaftswoche bis zur Entbindung. (s.a. durch Zentrifugation. 5. Gabe kleinerer
Embryo) - adj. fötal; fetal. Strahlungsdosen über einen längeren
[lat.: fetus, fruchtbar.] Zeitraum zur Minimierung von Gewebe-
• fetus schäden.
[Iat.: frangere, zerbrechen.]
Foumier·Gangrän. Durch anaerobe, hämo- • fractionation
Iytische Streptokokken verursachte, infek-
tiöse Gangrän an Hodensack oder Vulva. Fraktur. Traumatische Knochenverletzung
[Jean A. Fournier, französicher Dermato- mit Unterbrechung der Integrität des
loge, 1832-1914.] Knochengewebes. Eine Fraktur wird nach
• Fournier's gangrene dem jeweiligen Knochen, dem jeweiligen
344 Fraktur ,~:.

Quer- Schräg- Defekt- Einfacher Mehrtrag- Stück- Trümmer-


fraktur fraktur bruch Bruch mentbruch bruch bruch
Fraktur. Frakturformen.

Knochenteil sowie der Art der Fraktur Fraktur, nicht-dislozierte. Knochenbruch,


klassifiziert. bei dem die Verletzungen des Knochenge-
[lat.: frangere, zerbrechen.] webes in verschiedene Richtungen aus-
• fracture strahlen können, ohne dass die Bruch-
stücke ganz getrennt oder verschoben
Fraktur, direkte. Eine an einem spezifi- sind.
schen Verletzungspunkt auftretende Frak- • undisplaced fracture
tur, die das direkte Resultat der Verletzung
ist und z.B. durch Schlag, Stoß o.ä. verur- Fraktur, unvollständige. Knochenbruch, bei
sacht wird. dem die Unterbrechung des Knochenge-
• direct fracture webes nicht vollständig durch den betrof-
fenen Knochen verläuft, der möglicher-
Fraktur, dislozierte. Traumatischer Kno- weise in einem oder mehreren Winkeln
chenbruch, bei dem die beiden Enden des abstehen kann. Zu den u. F.en zählt man
gebrochenen Knochens voneinander ge- Fissuren, Infraktionen und Grünholzfrak-
trennt werden. Bei dislozierten Frakturen turen.
treten die gebrochenen Knochenenden • incomplete fracture
häufig aus dem umgebenden Hautgewebe
aus, wie bei einem offenen Bruch, oder Fraktur, vollständige. Knochenbruch, bei
befinden sich noch unter der Haut, wie dem das Knochengewebe entlang der ge-
bei einer geschlossenen Fraktur. samten Breite des gebrochenen Knochens
• displaced fracture durchtrennt wurde.
• complete fracture
Fraktur, geschlossene. (einfache Fraktur). Un- Frakturreposition, geschlossene. Manuelles
komplizierter geschlossener Bruch, bei
Einrichten einer Fraktur ohne chirurgi-
dem die Knochen nicht durch die Haut
schen Eingriff.
stoßen.
• closed reduction of fractures
• closed fracture; simple fracture
Francium (Fr). Metallisches Element aus
Fraktur, komplizierte. (offener Bruch). Fraktur der Alkaligruppe mit der Ordnungszahl
mit Verletzung der umliegenden Weich- 87 und der Atommasse 223.
teile, wie z.B. der Nerven und Blutgefaße, • francium (Fr)
oder bei der die Knochenenden aus der
Haut heraustreten. Frank·Starling-Gesetz. Abhängigkeit der
• complicated fracture Auswurfleistung des Herzens (Herzminu-
tenvolumen) vom Ventrikelvolumen zu und Heroin; es gehören jedoch auch Kof-
Beginn der Herzmuskelkontraktion. Die fein in Kaffee und Coca Cola dazu.
Auswurfleistung des Herzens steht im di- • recreational drug
rekten Zusammenhang mit der Länge
bzw. Dehnfähigkeit der Herzmuskelfa- Freilllahi11IJIIL Neue Form der Zusatzthe-
sern. rapie, in der Spiele und andere Gruppen-
[Otto Frank, deutscher Physiologe, 1865- aktivitäten herangezogen werden, um
1944; Ernest H. Starling, englischer Phy- gruppenfeindliche Verhaltensweisen zu
siologe, 1866-1927.]
• Frank-Starling relationship
verändern, soziale Interessen zu wecken
oder allgemeine soziale Fähigkeiten zu
fördern.
II
~s,mlfDm. Osteochondritis, • recreational therapy
die in aseptische Knochennekrose über-
gehen kann und vor allem den zweiten Fnlmdklrper. Stoff oder Gegenstand, der
Mittelfußknochen befallt. unter normalen Umständen nicht in ei-
[Albert H. Freiberg, amerikanischer Chi- nem bestimmten Organ oder Gewebe vor-
rurg, 1868-1940.] kommt, wie z.B. ein Staubkorn im Auge.
• Freiberg's infraction •foreign body

FNie Wolllllltitftdlttt. Gesamtheit aller ~ Chronisch ent-


sozialen Hilfen, die auf freigemeinnützi- zündliche Gewebemasse, die sich um ei-
ger Grundlage und in organisierter Form nen Fremdkörper, z.B. einen Splitter, bil-
in der BR Deutschland geleistet werden. det.
Die f. W. trägt mit ihren Einrichtungen •foreign body granuloma
maßgeblich zur Gestaltung einer sozialen
Gesellschaft und zur Erfüllung des sozia- FN!IIdldtx. (polysynaptischer Reflex). Reflex,
len Auftrages des Staates bei. Zu den Auf- bei dem das Erfolgsorgan nicht identisch
gaben zählen Hilfe bei sozialen und ge- ist mit dem Reizort und der Reiz über ei-
sundheitlichen Nöten, vorbeugende und nen polysynaptischen Reflexbogen ver-
nachsorgende Hilfe sowie Aus- und Fort- mittelt wird. Physiologisch ist z. B. der
bildung . Träger der f. W. sind: Arbeiter- Pupillenreflex, wogegen der Saugreflex
wohlfahrt, Diakonisches Werk der EKD, Anzeichen für eine diffuse Hirnschädi-
Deutscher Caritasverband, Deutscher Pa- gung ist. (s. Abb. S. 346)
ritätischer Wohlfahrtsverband, -+ DRK •extrinsic reflex
und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden
in Deutschland. Fremftus. Tastbares Vibrieren der Brust-
• voluntary welfare work wand.
[lat.: fremitus, Schwirren.]
fnlllllutllst, Diagnostischer Hauttest zur •fremitus
Erkennung von Lymphogranuloma vene-
reum. Fnlnllltamle. Chirurgische Entfernung ei-
[Wilhelm S. Frei, deutscher Dermatologe, nes Bändchens, z.B. des Zungen-, Wangen
1885-1943.] oder Lippenbändchens von seiner Befesti-
• Frei's test gung, z.B. zur Korrektur einer -+ Ankylo-
glossie.
Fdlzlildnlge. Jede Substanz mit pharma- [lat.: fraenum, Bändchen; griech.: ektome,
kologischer Wirkung, die freiwillig zum herausschneiden]
persönlichen Vergnügen oder zur Befrie- • frenectomy
digung und nicht aus medizinischen
Gründen eingenommen wird. Der Begriff F,....mie, Chirurgischer Eingriff zur
bezieht sich meist auf Alkohol, -+ Barbitu- Wiederherstellung eines beschädigten
rate, -+ Amphetamine, Cannabis, Kokain, (Bändchens) Frenulums, z.B. die Kürzung
346 Frenotomie ·...

Verbindung ten aufweisen. 3. Zahl der periodisch wie-


ins Gehirn afferentes
derkehrenden Zyklen einer elektrischen
Richtgröße, wie z.B. bei Wechselstrom.
t Neuron
Elektromagnetische Zyklen wurden frü-
her in Zyklen pro Sekunde und werden
heute in Hertz (Hz) ausgedrückt.
[lat.: frequens, häufig.]
• frequency

Fresh frozen Plasma (FFP). Gefrorenes


Frischplasma; gering konzentriertes Blut-
plasma, das bis auf Thrombozyten alle
Gerinnungsfaktoren enthält. Wird bei
Transfusionen bzw. bei Blutungsproble-
men mit unbekannter Ursache eingesetzt,
wenn Vollblut nicht erhältlich ist.
• fresh frozen plasma

Freud, Sigmund. Österreichischer Neurolo-


ge (1856-1939), Begründer der --> Psycho-
analyse und einer komplexen, integrativen
Theorie der psychologischen Ursachen
von Geisteskrankheiten und körperlichen
Symptomen. Zu den Grundpfeilern der
freudschen Theorie gehören die Theorien,
dass Menschen durch das Lustprinzip
afferentes Neuron motiviert werden, dass sich innere Reize
(freie Nervenendi- auf Geschlechts- und den Todesinstinkt
gungen = Rezeptor) zurückführen lassen, dass die menschli-
ehe Persönlichkeit in ein Ich, Über-Ich
Fremdreflex. und Es unterteilt werden kann und dass
alle geistige Aktivität eine unbewusste,
eine vorgefasste und eine bewusste Ebene
bzw. Verlängerung des Zungenbändchens hat. Als Zentraltrieb nahm F. den Ge-
beiZungenverwachsung. schlechtstrieb an. Da gerade die Entfal-
[lat .: fraenum, Zaum + griech.: temnein, tung der geschlechtlichen Triebhaftigkeit
schneiden.] des Menschen durch gesellschaftliche Re-
• frenotomy geln und Tabus unterdrückt wird, ergeben
Frenulum. Bändchen. Bekannt sind v.a. das sich nach F. hieraus die Fehlentwicklun-
Unterlippenbändchen (F. labii inferioris), gen, die zu Neurosen führen, denen man
das Oberlippenbändchen (F. labii superio- nur durch Sublimierung (Umsetzung ei-
ris) und das Zungenbändchen (F. lin- nes Triebes in andere Leistungen) entwei-
guae). chen kann. F. weitete dementsprechend
[lat.: frenulum, Bändchen] seine psychologische Theorie auf alle
• frenulum geistig-kulturellen, sozialen, mythologi-
schen und religiösen Bereiche aus.
Frequenz. I. Anzahl der Wiederholungen [(1856-1939), österr. Arzt und Psycholo-
eines in einem bestimmten Zeitraum ge]
stattfindenden Phänomens; z.B. die Zahl
der Herzschläge pro Minute. 2. Statisti- Freudsche Fixierung. Unterentwickeltes
sche Bezeichnung für Individuen einer psychosexuelles Bewusstsein, charakteri-
Bevölkerung, die bestimmte Eigenschaf- siert durch eine starke emotionale Bin-
· Frontallappen .~47

dung zu einer Person oder einem Gegen-


stand.
• freudian fixation
Freudscher Versprecher. Ein in Sprache
oder Handeln ausgedrückter Verhaltens-
fehler, der sich auf ein verborgenes Motiv
im Unterbewusstsein zurückführen lässt.
• freudian slip
Fritsch-Lagerung.
Fricke-Dosimeter. Chemisches Strahlungs-
dosismessgerät, das die Veränderung der
optischen Dichte bestrahlter Fe2 - Ionen frigid. Veraltete Bezeichnung für eine Frau,
photometrisch erfasst. die nicht auf sexuelle Reize reagiert, dem
• Fricke dosimeter Geschlechtsverkehr gleichgültig gegen-
über steht und keinen Orgasmus erfahrt.
Friedländer-Bacillus. Bakterien der Spezies [tat.: frigidus, kalt.]
Klebsiella pneumoniae, die als Erreger • frigid
von Atemwegsinfektionen, insbesondere
einer Lobärpneumonie, auftreten. Friktion. I. Aneinanderreiben zweier Ob-
[Carl Friedländer, deutscher Pathologe, jekte. 2. Form der Massage, bei der tiefer
1847-1887.] gelegene Körpergewebe durch kräftige,
• Friedländer's bacillus kreisförmige Handbewegungen massiert
werden.
Friedländer-Pneumonie. Form der Bronchi- [tat.: fricare, reiben.]
alpneumonie mit hoher Sterblichkeitsrate, • friction
insbesondere bei älteren Patienten. Die
Fritsch-Lagerung. Spezielle Lagerung nach
pneumonischen Flecken gehen ineinander
der Geburt zur Erkennung einer verstärk-
über und können Lungenabszesse und
ten Blutung. Dabei sind die Beine der Frau
Nekrose hervorrufen.
gestreckt und die Unterschenkel überein-
[Carl Friedländer, deutscher Pathologe,
ander geschlagen. Vor der Scheide (Vulva)
1847-1887.]
liegt eine saugstarke Vorlage, deren hin-
• Friedländer's pneumonia terer Teil unter das Gesäß geschoben wird.
Friedreich-Ataxie. Krankheitsbild, das von So kann sich auslaufendes Blut zwischen
pathologischer Muskelschwäche, Verlust Vulva und Oberschenkel sammeln und
der motorischen Kontrolle, Schwächung eine übermäßige Blutmenge sofort er-
der unteren Gliedmaßen und schleppen- kannt werden.
dem Gang gekennzeichnet ist. Primäre • Fritsch's position
Ursache ist eine fortgeschrittene Sklerose Fronatlebene. Vom Kopf bis zu den Füßen
der hinteren Wirbel der Wirbelsäule mit verlaufende, imaginäre vertikale Ebene,
möglicher Beeinträchtigung des Tractus die den Körper in eineVorder-und Rück-
spinocerebellaris anterior und der Pyra- seite unterteilt.
midenbahn. • frontal plane
[Nikolaus Friedreich, deutscher Arzt,
1825-1882.] Frontallappen. Größter der fünf Hirnlap-
• Friedreich's ataxia pen. Der Frontallappen befindet sich di-
rekt hinter dem Stirnbein und erstreckt
Friedreich-Zeichen. Diastolischer Kollaps sich über Teile der seitlichen, mittleren
der Jugularisvenen mit PulsabfalL und unteren Hirnhälften. Rückwärtig
[Nikolaus Friedreich, deutscher Arzt, reicht er bis zur Zentralfurche, nach unten
1825-1882.] bis zur Seitenspalte. Der Frontallappen
• Friedreich's sign steuert einen Großteil der Skelettmuskula-
348 Frontallappen ....

tur und wird mit komplexen geistigen Ak- ßig über die Fruchtblase an die sich deh-
tivitäten, wie z.B. Vorausplanen, Beurtei- nende Zervix weitergegeben.
len und abstraktem Denken in Verbin- • amniotic sac
dung gebracht.
• frontallobe
Fruchttod, intrauteriner. Tod eines Fötus,
der mindestens 200 g wiegt bzw. mindes-
Frontzahn. Alle Schneide- und Eckzähne tens bis in die 20. Schwangerschaftswoche
mit Zentral- und Seitenhöckern. gelebt hat, im Mutterleib.
• anterior tooth • fetal death
Fruchtwasser. Flüssigkeit, die von den Ei-
Frostbeule. (Perniones). Durch Kälte verur- häuten und dem Fötus produziert wird.
sachte Hautrötung und Hautschwellung. Das F. umgibt den Fötus während der ge-
Ähnlich wie bei einer Verbrennung kön- samten Schwangerschaft, schützt ihn vor
nen Brennen, Juckreiz, Blasen- und Ul- Verletzungen und Temperaturschwankun-
kusbildung auftreten. gen, ermöglicht ihm Bewegungsfreiheit
• chilblain und hält den fetalen Sauerstoffvorrat auf-
recht. Bei Schwangerschaftsende beträgt
Frösteln. Ungewollte Muskelkontraktion das Volumen etwa 1.000 ml. Das F. dient
vorwiegend der Hautmuskeln, als Reak- nicht nur dem Schutz des Fötus, sondern
tion auf Kälte bei niedrigen Temperatu- ist auch ein Medium, in dem ein aktiver
ren. F. kann auch bei beginnendem Fieber chemischer Austausch stattfindet. Das F.
auftreten, als Ausdruck für einen gestör- ist klar und durchsichtig; abgeschuppte
ten Wärmehaushalt des Körpers. Fetalzellen und Fette verleihen ihm mit
• shivering der Zeit ein trübes Aussehen.
• amniotic fluid
Fruchtbarkeit. Die Fähigkeit, Nachkom-
men zu zeugen. Fruchtwasserembolie. (Amnioninfusionssyn-
• fecundity drom). Geringe Menge von .... Fruchtwasser,
das während der Wehen bzw. der Entbin-
Fruchtbarkeit (Fertilität), Emaltung der. dung in das mütterliche Blutsystem ein-
-> Pflegeintervention der ..... NIC, die defi- dringt und sich in einem Gefaß festsetzt.
niert wird als die Gewährleistung von In- Falls eine Lungenembolie entsteht, sind
formationen, Beratungen und Behand- die Folgen für die Mutter in den meisten
lungen zur Unterstützung einer gesun- Fällen tödlich.
den Fortpflanzungs- und Empfängnisfa- [griech.: amnion, Eihaut; lat. : fluere, flie-
higkeit. ßen; griech.: embolos, Propfen]
• Fertility Preservation • amniotic fluid embolism
Fruchtwasserpunktion . .... Amniozentese
Fruchtblase. Dünnwandige Tasche, die sich
während der Schwangerschaft bildet und Fruchtwasserspiegelung. .... Amnioskopie
Fötus und .... Fruchtwasser enthält. Bei Frühchen. Begriff, der für Säuglinge be-
Schwangerschaftsende hat die Fruchtblase nutzt wird, deren Gewicht bei der Geburt
ein Fassungsvermögen von vier bis fünf
unter lSOOg liegt und die noch deutlich
Litern. Die Wände der Blase bilden sich unreif und unterentwickelt sind.
aus dem Rand der Plazenta. Amnion,
• immature baby
Chorion und Dezidua, aus denen die
Wand besteht, sind jeweils mehrere Zell- Frühgeborenes- Neugeborener Säugling,
schichten dick. Die intakte Fruchtblase der unabhängig von seinem Geburtsge-
und ihre Flüssigkeit sorgen für einen aus- wicht vor der 37. Schwangerschaftswoche
geglichenen hydrostatischen Druck in der geboren wird. Zu den prädisponierenden
Gebärmutter. Während der Wehen wer- Faktoren für eine Frühgeburt gehören
den die uterinen Kontraktionen gleichmä- Mehrlingsschwangerschaften, Toxämie,
-
_·- Fugue 349

chronische oder akute Infektionen, Sensi- Fruktoklnase. Enzym, das den Transfer ei-
bilisierung gegen Blutinkompatibilitäten, ner hochenergetischen Phosphatgruppe
schwere Verletzungen, die die normale von Adenosintriphosphat zu D-Fruktose
Entwicklung des Fötus behindern, Sub- katalysiert.
stanzabusus und Schwangerschaft im Ju- • fructokinase
gendlichenalter. Ein F. ist normalerweise
Fruktosämie. Vorkommen hoher Fruktose-
klein und dünn und hat einen im Ver-
konzentrationen im Blut.
gleich zum Körper sehr großen Kopf; es
[lat.: fructus, Frucht; griech.: haima, Blut.]
wiegt weniger als 2500 kg. Die Haut ist
dünn und durchscheinend, wobei die dar- • fructosemia
unterliegenden Gefäße gut sichtbar sind. Fruktose. (Fruchtzucker). Monosaccharid;
Die Arme und Beine sind gestreckt und gelblich weißer, kristalliner, wasserlösli-
nicht wie bei termingerecht geborenen cher Ketozucker, der in Honig und ver-
Säuglingen gebeugt. Ein F. hat wenig sub- schiedenen Früchten vorkommt und mit
kutanes Fett, wenig Haare, wenige Falten Glukose den Zweifachzucker Saccharose
auf den Fußsohlen und in den Handin- bildet.
nenflächen und schlecht entwickelte Ohr- • fructose
knorpel. Zu den häufigsten Problemen
Fruktoseintoleranz. Erblich bedingter Man-
bei F. zählen Thermoregulation, Schüttel-
gel an Enzymen, die zum Abbau von
frost, Atemstillstand (Apnoe), Atembe-
Fruktose benötigt werden. Krankheits-
schwerden, Sepsis, schlechte Saug- und
symptome sind Schweißausbrüche, geisti-
Schluckreflexe, kleine Magenkapazität, er-
ge Verwirrung, Verdauungsprobleme, Er-
niedrigte Toleranz des Magen-Darm-
Traktes, die zu einer nekrotisierenden En- brechen und Minderwachstum.
[lat.: fructus, Frucht, in + tolerare, ertra-
terokolitis führen kann, unausgereifte
Nierenfunktionen, Leberinsuffizienz in gen.]
Verbindung mit Hyperbilirubinämie, un- • fructose intolerance
vollständiges Enzymsystem und Empfind- Fruktosurie. Stoffwechselanomalie mit ho-
lichkeit für verschiedene Stoffwechselstö- hem Fruktosegehalt im Urin.
rungen, wie Hypo- oder Hyperglykämie • fructosuria
und Hypokalzämie.
Frustration. Erlebnis einer enttäuschten
• peernature infant
Erwartung infolge von Nichterfüllung ei-
Frühgestose. Frühere Bezeichnung für nes Wunsches bzw. Nichterreichen eines
--+ Emesis gravidarum, --+ Hyperemesis gravi- gesteckten Zieles.
darum und --+ Ptyalismus, Krankheitsbil- • frustration
der, die meist im ersten Schwanger-
schaftsdrittel auftreten. (s.a. Spätgestose)
FSH. Abkürzung für --+ follikelstimulieren-
des Hormon.
• early gestational disorder
. FSH
Frühjahrskonjunktivitis. Beidseitige chroni-
FSH-RH. Abkürzung für --+ follikelstimulie-
sche, wahrscheinlich allergische Binde-
rendes-Hormon-Releasing-Hormon.
hautentzündung, die vorwiegend bei jun-
gen Männern unter 20 Jahren in den Früh- . FSH-RF
jahrs- und Sommermonaten auftritt. Fugue. Dissoziative Störung begleitet von
Hauptsymptome sind starker Juckreiz Gedächtnisverlust ( --+ Amnesie)und kör-
und verkrustendes Sekret. perlicher Flucht aus einer bestimmten,
• vernal conjunctivitis unerträglichen Situation. Der Patient er-
scheint während einer Fugue normal und
Frühmobilisation. Frühzeitige postopera- voll orientiert, kann sich aber nachher
tive --+ Mobilisation zur Thrombosepro-
nicht mehr an das Geschehene erinnern.
phylaxe oder Atemunterstützung. [lat.: fuga, Flucht.]
• early mobilization • fugue
350 Fuhrungsmandrin . ·

" S.Tag

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V 6Wochen

Fundusstand des Uterus. 1. Typische Fundusstände in der Schwangerschaft · 2. Physiolo-


gische Uterusrückbildung nach Geburt.

Führungsmandrin. Dünne flexible Sonde Fundusstand des Uterus. Der höchste Punkt
aus Metall oder Kunststoff, die in eine Na- der Gebärmutter in Bezug auf den Körper
del, einen Katheter oder einen Tubus (hier der Frau. Mit dem F. wird z.B. die Größen-
dann sog. Führungsdraht) zu dessen Ver- zunahme des Uterus im Verlauf der
stärkung bzw. als Einführhilfe eingeführt Schwangerschaft kontrolliert. Der Fundus
werden kann. uteri steht am Ende der verschiedenen
• stylet, mandrei Schwangerschaftswochen (SSW) etwa wie
folgt: 16. SSW = 2-3 QF über der Scham-
Fukosidose. Erbliche Stoffwechselstörung fuge (Symphyse), 20. SSW = 3 QF unter-
infolge von Mangel an Enzymen (Fukosi-
halb des Nabels, 24. SSW = in Nabelhöhe,
dase), die zum Abbau von Fukosiden be-
28. SSW = 2-3 QF über dem Nabel, 32.
nötigt werden. Die Fukosidose ist von SSW = 2-3 QF unter dem Rippenbogen,
geistigen Behinderungen, neurologischen
36. SSW = am Rippenbogen, 40. SSW =
Defekten und Hepatosplenomegalie ge- 1-2 QF unter dem Rippenbogen. Nach
kennzeichnet.
der Geburt wird die Rückbildung des Ute-
• fucosidosis rus ebenfalls anhand des F. kontrolliert.
Fülldruck, diastolischer. Blutdruck in der Unmittelbar nach der Geburt steht der
Herzkammer während der Diastole. Fundus uteri etwa in der Mitte zwischen
• diastolic filling pressure Nabel und Symphyse; nach 24 h etwa in
Nabelhöhe. In den nächsten Tagen sollte
Fundoplikation. Chirurgischer Eingriff, die Gebärmutter täglich einen QF tiefer
wobei eine Faltung (Plikation) im Magen- liegen, also am 5. Tag wieder zwischen
fundus am unteren Ende des Ösophagus Nabel und Symphyse und am 10. Tag
vorgenommen wird. knapp über der Symphyse.
[lat.: fundus, Grund, plicare, falten.] • fundus height of the uterus
• fundoplication
Fungämie. Einschwemmen von Pilzen in
Fundus. 1. Boden bzw. tiefste Stelle eines die Blutbahn.
Hohlorgans. 2. Der Teil eines Hohlorgans, [lat.: fungus, Pilz+ griech.: haima, Blut.]
der am weitesten von der Öffnung entfernt • fungemia
ist, z.B. F. uteri.
[lat.: fundus, Boden.] Fungi. (Myzeten; Pilze). Sammelbezeichnung
• fundus für eukaryotische, myzelbildende, kohlen-
'· Furunkulose 35 I

stoffheterotrophe Organismen (echte Pil- nen Teileinblick in den pflegerischen


ze), die weder Chlorophyll besitzen noch Verlauf eines Patienten. Daher sollte
chemolithotrophe Eigenschaften aufwei- heutzutage die F. durch ganzheitliebere
sen. Pilze können sich entweder sapro- Pflegesysteme ersetzt werden (z.B. -+ Be-
phytisch oder parasitär ernähren. Parasi- reichspflege oder Bezugspflege) (s.a.
täre Pilzarten können unter anderem auch Gruppenpflege; Primary Nursing)
Menschen befallen. Niedrige Pilzarten • functional nursing
pflanzen sich durch Knospenbildung fort,
vielzellige Pilze bilden Sporen. Furche. Bezeichnung für eine Organfurche
• fungi bzw. -rinne, wie z.B. die Herzkranzfurche,
die Herzvorhof und Herzkammern von-
Fungistatikum. Bezeichnung für eine Sub- einander trennt.
stanz mit hemmender Wirkung auf das • furrow
Pilzwachstum. (--> Antimykotikum)
• fungistatic Furcht. Anerkannte -+ NANOA--+ Pflege-
fungiz.ide. Mittel, die Pilze abtöten. ( __, An- diagnose; Gefühl der Bedrohung in Ver-
timykotikum) bindung mit einer identifizierbaren
Quelle, die der Klient bewerten kann.
• fungicide
Kennzeichnendes Merkmal ist die Fähig-
Funiculus. (kleiner Gewebestrang). Untertei- keit, die Quelle der Furcht zu benennen.
lung der weißen Rückenmarkssubstanz in • fear
Faszikel und FaserbündeL
[lat.: funiculus, kleiner Strang.] Furchung. Während der Mitose auftreten-
• funiculus de, wiederholte Zellteilungen, die im be-
fruchteten Ei stattfinden und eine Zell-
funiculus spermaticus. __, Samenstrang. masse bilden, durch die die einzellige Zy-
• spermatic cord gote in einen vielzelligen Embryo umge-
Funikulitis. Entzündung eines Körper- wandelt wird, der wachsen und sich diffe-
strangs, wie z.B. des Samenstrangs. renzieren kann. In der anfänglichen
• funiculitis Phase, während der die Größe der Zygote
gleich bleibt, werden die Furchungszellen,
Funktion, kognitive. Intellektueller Vor- auch Blastomere genannt, mit jeder Tei-
gang, in dessen Verlauf man bestimmte lung kleiner.
Ideen wahrnimmt oder versteht. • cleavage
• cognitive function
Furunkel. (Eiterbeule). In einer Hautdrüse
funktionell. I. Eine Funktion betreffend. oder einem Haarfollikel auftretende, eitri-
2. Die Funktion, aber nicht die Struktur ge Staphylokokken-Infektion, die mit
des Organismus bzw. eines Organs beein- Schmerzen, Schwellung und Rötung ein-
flussend. hergeht. Im Mittelpunkt der Entzündung
• functional bildet sich ein Kern aus totem Gewebe,
der entweder ausgestoßen bzw. resorbiert
Funktionspflege. (funktionelle Pflege).
wird oder chirurgisch entfernt werden
-+ Pflegesystem, das durch einen hohen
muss.
Grad der Arbeitsteilung gekennzeichnet
[lat.: furunculus, gemeiner Dieb.]
ist. Die Aufteilung der Einzelarbeiten ob-
liegt alleine der Stations- bzw. Schichtlei- • furuncle
tung. So misst z.B. eine Pflegeperson bei Furunkulose. Akute Hautkrankheit mit
allen Patienten den Blutdruck, eine wei- kontinuierlichem Auftreten einzelner
tere Pflegeperson bezieht alle Betten oder mehrerer Furunkel, die durch Sta-
usw. Der Patient ist dadurch mit sehr phylokokken oder Streptokokken ausge-
vielen Bezugspersonen konfrontiert; die löst werden.
Pflegenden selbst erhalten stets nur ei- • furunculosis
352 Fusion "

Fusion. 1. Verschmelzung in eine Einheit, am Eingang zum bzw. im mütterlichen


wie z.B. bei der optischen Fusion. 2. Einen Becken liegen. (s.a. Beckenendlage)
bzw. zwei Knochen eines Gelenks mitein- • footling breech
ander verbinden. 3. Operative Verbin-
dung zweier oder mehrerer Wirbel, die Fußpflege. -. Pflegeintervention der
durchgeführt wird, um ein verletztes Wir- -+ NIC, die definiert wird als die Reini-
belsäulensegment zu stabilisieren. gung und Beobachtung der Füße zum
[/at.: fusio, ausgießen I Zweck der Entspannung, Sauberkeit und
• fusion Gesundheit der Haut.
• FootCare
Fuß. Aus Fußwurzel (Tarsus), Mittelfuß
(Metatarsus) und Zehen (Phalanx) be- Fußreflexzonenmassage. Altes chinesi-
stehende distale Extremität des Beines. sches und indisches Heilverfahren, das
• foot von W. Fitzgerald (USA) weiterentwi-
ckelt wurde. Demnach wird der gesamte
Fußballen. Der Teil des Fußes, der aus den Körper in besti mmten Reflexzonen auf
Köpfen der Mittelfußknochen (Metatar- dem Fuß repräsentiert. Durch Stimulati-
sus) und dem sie umgebenden Fettgewebe onsmassage bestimmter Zonen an Fuß-
besteht. sohlen und Knöchel kommt es zur Ein-
• ball of the foot flussnahme auf die korrespondierenden
Fußgewölbe. Knochenbögen des Fußrü- (in Verbindung stehenden) Körperor-
ckens, einschließlich Längs- (anteropost- gane. Die Wirkung auf Urogeoitalorgane,
erior) und Quergewölbe. Wirbelsäulenabschnitte u.a. sind belegt -
andere wissenschaftliche Beweise stehen
• arches of the foot
noch aus. Die F. kann Wohlbefinden und
Fußklonus. Unkontrollierbarer Sehnenre- Entspannung auslösen. Exakte Diagno-
flex, der zum wiederholten Beugen und sen lassen sich über diese Methode nicht
Strecken des Fußes führt. stellen.
• ankle clonus • foot reflexology

Fußlage. Intrauterine Lage des Kindes, bei fußwarze. Schmerzhafte Läsion an der
der ein bzw. beide Beine unter dem Gesäß Fußsohle, meist an Druckpunkten, z.B.

Stirn- und Schläfen


Kieferhöhlen +-- - - Hypophyse - - - - + -
- \ - - - - Nacken - - - --1-
-+--- Schilddrüse - - -+-

Knie Knie
rechts links
Fußreflexzonenmassage. Fußreflexzonen.
,. · Futtern, m1t der Flasche 353

über dem Mittelfußköpfchen oder der Füttern. Das Zuführen von Nährstoffen bei
Ferse. Verantwortlich sind normale War- Kindern; z.B. durch Stillen oder das Füt-
zenviren, die einen zentralen Kern haben tern mit Fläschchen.
und von einem festen Ring umgeben sind, • feeding
der wie Hornhaut aussieht.
• plantar wart Füttern, mit der Flasche. __, pflegeinterven-
tion der __, NIC, die definiert wird als die
Fußwurzelknochen. Sammelbezeichnung
Zubereitung und Verabceichung von
für 7 Knochen, die die Fußwurzel bilden. Flüssigkeiten für einen Säugling mit Hil-
Dazu gehören Sprungbein, Fersenbein,
fe eines Fläschchens.
Würfelbein, Kahnbein und drei Keilbeine.
bottle feeding
• tarsal bone
G

II Ci&. Chemisches Symbol für---> Gallium.


•Ga
Galaldose, Einfacher Zucker, der sich u.a.
in Milchzucker (-+Laktose), Nervenzell-
membranen oder Zuckerrüben findet.
GAlA. Abkürzung für (eng!.) Gammaami- [griech.: gala, Milch; glykys, süß]
nobutric acid (dt. Gammaaminobutter- •galactose
säure).
.GABA
Galal!.tasetolerand Untersuchung der
Leberfunktion, -+Galaktose im Blut abzu-
bauen und in -> Glykogen umzubilden.
tlllfd(o)-. Wortteil mit der Bedeutung Beim G., mit dem auch eine Leberinsuffi-
>>Milch<<. zienz festgestellt werden kann, wird der
•galact- Umfang der Galaktoseausscheidung nach
einer zuvor injizierten oder eingenomme-
~· --->Enzym, das beim Meta- nen bestimmten Galaktosemenge gemes-
bolismus des ---> Glykogens wirksam wird. sen.
Durch einen angeborenen (kongenitalen) • galactose tolerance test
Galaktokinasemangel kann es zu einem
Katarakt kommen. Galaldmurle. Verstärkte Ausscheidung von
[griech.: gala, Milch; kinesis, Bewegung; --->Galaktose im Urin.
franz.: diastase, Enzym] • galactosuia
• galactokinase
Galilkt1aele.-> Zyste oder -+ Hydrozele, die
durch Blockierung eines Milchdrüsen-
Galaltanhö. Milchfluss aus der Brust- gangs in der weiblichen Brust entsteht.
drüse, der nicht in Verbindung mit einer
• galactocele
Entbindung oder mit dem Stillen steht;
kann Symptom eines Hypophysentumors Galaldurie. Unphysiologischer Zustand,
sein. bei dem der Urin eine milchige Farbe auf-
[griech.: gala, Milch; rhoia, Fluß] weist, die durch die Präsenz des Monosac-
• galactorrhea charids ->Galaktose im Urin verursacht
wird.
GIIKtasltnle. Erbliche autosomal-rezidive [griech.: gala, Milch; ouron, Urin]
Störung des --->Galaktose-Metabolismus. • galacturia
Die G. äußert sich in einem Mangel von
Galaktosetransferase. Kurz nach der Ge- Galanln. Neuropeptid im Dünndarm und
burt kommt es zu einer Milchunverträg- im zentralen sowie peripheren Nervensys-
lichkeit, die sich durch Appetitmangel tem, das bei der Darmmotilität, der Pan-
(Anorexie), Übelkeit, Erbrechen und Di- kreasaktivität sowie bei der Freisetzung
arrhö zeigt und Gedeihstörungen auslöst. von Prolaktin und Wachstumshormonen
[griech.: gala, Milch; haima, Blut] eine wichtige Rolle spielt.
• galactosemia •galanin
Cillllnt......_ Normaler Reflex von Neuge- Gdanblue, (Vesica fellea). Birnenförmiges
borenen, die Hüfte zur stimulierten Seite Sekretionsorgan in einer Grube der visze-
zu bewegen, wenn man auf dem Rücken ralen Oberfläche des rechten Leberlap-
seitlich entlang der Wirbelsäule streicht. pens; speichert und konzentriert die
• Galant reflex --->Galle, die über den Lebergang transpor-
tiert und in der Leber produziert wird. Bei
6lllud-Frallblr. Fraktur des Speichen- einem Erwachsenen kann die G. 50 ml
schafts (distaler Radius) in Verbindung Galle enthalten. Während der Verdauung
mit einer Verrenkung (Luxation) des ra- von Fetten kontrahiert sich die G. und
dioulnaren Gelenks. scheidet Galle über den Gallengang in
[R. Galeazzi, italienischer Chirurg, 1866- den Zwölffingerdarm (Duodenum) aus.
1952) •gallbladder
• Galeazzi-Fraktur
Gallenbfasankaninom. Malignes Neoplas-
Glllnlk. Pharmazeutische Technologie; ma der---> Gallenblase, das sich in Appetit-
Lehre der Zubereitung, Herstellung und losigkeit (Anorexie), übelkeit, Erbrechen,
Prüfung von Arzneimitteln. - adj. gale- Gewichtsverlust, progressiv zunehmen-
nisch. den Schmerzen im rechten oberen Qua-
[nach Galenos, altgriech. Arzt, 129-199 n. dranten und in vielen Fällen in einem
Chr.] ---> Ikterus äußert. Tumore der Gallenblase
•galenics sind vorwiegend ---> Adenokarzinome und
stehen häufig in Verbindung mit Gallen-
......., (galenische Mittel). Nach dem alt- steinen.
griech. Arzt Galenos benannte Arzneimit- •gallbladder carcinoma
tel, die - im Gegensatz zu Rohdrogen und
chemischen Stoffen - Zubereitungen wie Gallenfarllstoffe. (Gallenpigmente). Gruppe
Salben, Pflaster, Tinkturen, Extrakte, Ma- von Substanzen, die die Farbe der Galle
zerationen etc. aus natürlichen Wirk-, bestimmen (gelblichgrün bis braun).
Grund- und Hilfsmitteln sind. - adj. gale- Häufige G. sind das ---> Bilirubin und ---> Bili-
nisch. verdin.
•galenicals •bile pigments
Galenglnge. Einer von mehreren musku-
Gilt. Bittere, gelblichgrüne Sekretion aus lären Gängen, durch die Galle von der Le-
der Leber, die sich in der --->Gallenblase ber und Gallenblase in den Zwölffinger-
befindet. Die G. erhält ihre Farbe durch darm (Duodenum) geleitet wird.
das Gallenpigment ---> Bilirubin. G. fließt • biliary ducts
aus der Gallenblase durch den Gallen-
gang, wenn der Zwölffingerdarm (Duode- ~.Seltenes vom Gallen-
num) bei der Aufnahme von fetten Spei- gangepithel ausgehendes Adenokarzinom,
sen ---> Cholezystokinin produziert. Die G. das häufig zum ---> Ikterus führt und mit
teilt diese Fette in kleinere Partikel und den Symptomen Juckreiz und Gewichts-
verringert ihre Oberflächenspannung, abnahme einhergeht. Die Läsion kann pa-
wodurch sie für die weitere Verdauung pillär oder flach sein oder ulzerieren.
und Absorption im Dünndarm vorberei- .biliary tract cancer; cholangiocarcino-
tet werden. ma
•bile; cystic bile &;' I !& Plötzliche krampfartige Mus-
kelschmerzen, die entstehen, wenn sich
Galen(llngs)ltresie. Angeborenes (konge-
ein Gallenstein durch die Gallengänge be-
nitales) Fehlen oder Unterentwicklung ei-
wegt. (---> Cholelithiasis; Cholezystitis)
ner oder mehrerer Strukturen des Gallen-
.biliary colic
traktes, was zu einem ---> Ikterus und frü-
hen Leberschädigungen führt. Galllndunt. Bestandteil der ---+Galle, die
•biliary atresia während des --->Cholesterin-Metabolismus
von den Leberzellen produziert wird. Bei (pl.). Reife weibliche oder männ-
der Hydrolyse wird die Steroidsäure der liche --+ Keimzellen, die zur Befruchtung
Gallenblase in Glycin und Choleinsäure (Fertilisation) und Vereinigung fähig sind
aufgespalten. und einen --+ haploiden Chromosomensatz
bile acid einer somatischen Zelle enthalten. Bei der
GßJJ.eJ:l,>!.ein Stein, der im Gallentrakt ge- Befruchtung entsteht eine --+ Zygote.
bildet wird und aus --+Cholesterin oder [griech.: Gatte]
Gallenfarbstoffen sowie Kalziumsalzen gamete
besteht. G.e können zur Gelbf<lrbung der ransfer. Künstliche Fortpflan-
Haut (--+Ikterus), Schmerzen im rechten zungstechnik, bei der männliche und
oberen Abdominalquadranten, Obstrukti- weibliche --+ Gameten mit einem Laparos-
on und Entzündung der Gallenblase füh- kop in den Eileiter der Frau eingebracht
ren. Kleine G.e werden als Gallengrieß be- werden.
zeichnet. gamete intrafallopian transfer
• biliary calculus
ß11141. Entstehung und Reifung
CilllatMtl Ia. Erkrankung, die von --+Gameten, Prozesse, die während
durch eine Dysfunktion des Oddi-Sphink- der --+ Meiose ablaufen.
ters verursacht wird und den Gallenfluss [griech.: gamete, Gatte; genein, produzie-
aus der Gallenblase behindert. ren]
• biliary dyskinesia gametogenesis
Gallium ( Metallisches Element mit der .·~ Substanz, die auf --+ Gameten
Ordnungszahl 31 und Atommasse oder --+Gametozyten destruktiv wirkt, ins-
69,72. Der Schmelzpunkt von G. beträgt besondere auf die Gameten von Parasiten
29,8°C, der Siedepunkt 1983°C; deshalb bei Malaria.
wird es in Thermometern für hohe Tem- [griech.: gamete, Gatte; /at.: caedere, tö-
peraturen verwendet. Radioisotope des ten]
G.s werden bei der Szintigraphie einge- gametocide
setzt.
.,~ Jede Zelle, die sich in einen
• gallium (Ga)
--+ Gameten teilen kann oder im Prozess
G~lopprhythmus. Herzrhythmus mit un- der Entwicklung von Gameten entsteht,
physiologischen drei statt zwei Schlägen entweder als Eizelle (Oozyt) oder als Sa-
pro Herzzyklus; erinnert an den Galopp- menzelle (Spermatozyt).
rhythmus eines Pferdes. [griech.: gamete, Gatte; kytos, Zelle]
[griech.: rhythmos, Schlag.] gametozyt
• cantering rhythm; gallop rhythm
Dritter Buchstabe des griechi-
Gllopprh rllyslolisc Unphysio- schen Alphabets (f, 1l; Symbol für die
logischer Herzrhythmus mit einem zu- dritte Komponente in einer Reihe, z.B. be-
sätzlichen hohen Herzgeräusch am Ende stimmter chemischer Gruppen.
jeder Diastole. (--+ Galopprhythmus) •gamma
• atrial gallop
ollullne. Eiweißbestandteile des
Gllvanlsa Anwendung eines starken --+ Blutplasmas, die in einigen strukturell
elektrischen Gleichstroms als Stimulation verschiedenen, doch nahe verwandten
zur Behandlung von Muskelspasmen, molekularen Formen vorkommen. Diese
Ödemen bei akuten Verletzungen, Eiweißkörper sind bei der --+ humoralen
Schmerzen der Gesichtsmuskulatur und immunbiologischen Abwehr beteiligt. G.
anderen Störungen. können therapeutisch für Impfungen ver-
[L. Galvani, italienischer Physiker, 1737- wendet werden. (s.a. Immunglobulin; Anti-
1798] körper)
• galvanic electric stimulation gamma globulins
~(GGT).(Gam­ klonale G. steht in Verbindung mit einer
ma-GT/Gammaglutamyltransferase). --> Enzym, elektrophoretischen Struktur, die im Be-
das im Serum von Patienten mit bestimm- reich der Gammaglobuline ein scharfes
ten Leber- oder Gallenblasenerkrankun- homogenes elektrophoretisches Band auf-
gen vorhanden ist; hierzu gehören Leber- weist. Dies spricht für die Präsenz von ex-
schädigung durch Arzneimittel (Medika- zessiven Mengen einer Art von --> Im-
mentenhepatotoxizität), Gallengangsob- munglobulinen, die durch einen--+ Klon ei-
struktion und durch Alkohol bedingte Le- ner B-Zelle ausgeschieden werden. Bei der
bererkrankungen. polyklonalen G. tritt eine diffuse Gamma-
• gamma-glutamyl transpeptidase globulinämie auf, bei der alle Immunglo-
(GGT) bulinarten proportional erhöht sind.
Gamma-GT. --. Gammaglutamyltranspepti- • gammopathy
dase. Guglleldlfodlade, Blockierung eines Ner-
• gamma-glutamyl transpeptidase venimpulses an den Synapsen der autono-
GammilstAiden. Elektromagnetische men --.Ganglien, meist durch die Verab-
Strahlen von kurzer Wellenlänge, die bei reichung eines Arzneimittels. In der Folge
einer Zellreaktion vom Kern eines Atoms kommt es zur Hypotonie, die bei chirurgi-
abgegeben werden. Die G. bestehen aus schen Eingriffen oder in der Notfallbe-
energiereichen Photonen, besitzen keine handlung einer Hypertonie erforderlich
Masse oder elektrische Ladung und bewe- ist.
gen sich mit Lichtgeschwindigkeit. • ganglionic blockade
•gammaray Gaaglan. ............. Mit einem be-
1ilmlnlstnlllullg. Hochfrequente elektro- stimmten kraniellen bzw. spinalen Nerv
magnetische Emission von Photonen be- verbundene Neuronengruppe. Diesen
stimmter radioaktiver Elemente, die im Neuronen fehlen Dendriten, und sie ha-
Verlauf von nuklearen Umwandlungen ben keine Synapsen an ihren Zellkörpern.
oder Reaktionen entstehen. Die G. kann •cerebrospinal ganglion
tiefer eindringen als die Alpha- und Beta-
strahlung, besitzt jedoch weniger ionisie- Gllntlloa (pL Cilmglien). 1. Knoten oder
rende Kraft und wird in elektrischen oder knotenähnliche Gewebemasse (über-
magnetischen Feldern nicht abgelenkt. bein). 2. Nervenzellkörper, die in Grup-
Die Wellenlänge der durch radioaktive pen vorwiegend außerhalb des Zentral-
Substanzen abgegebenen --. Gammastrah- nervensystems auftreten. Die zwei Arten
len ist charakteristisch für die beteiligten von Ganglien im Körper sind die sensori-
Radioisotope: Die Tiefe, wie weit die G. schen Ganglien auf den dorsalen Wurzeln
eindringen kann, hängt von ihrer Wellen- der Spinalnerven und auf den sensori-
länge und Energie ab. G. sowie andere schen Wurzeln der Trigeminus-, Ge-
Formen von Strahlungen können Körper- sichts-, Glossopharyngeal- und Vagusner-
zellen und -gewebe verletzen, beeinträch- ven sowie die autonomen Ganglien des
tigen oder zerstören, besonders Zellkerne; sympathischen und parasympathischen
eine kontrollierte G. kann jedoch bei der Systems.
Diagnose und Behandlung verschiedener [griech.: Knoten]
Krankheiten eingesetzt werden. Die G. •ganglion
durchdringt mehrere tausend Meter Luft
und einige Zentimeter weichen Gewebes
Gan.............. Tumor aus einer festen
Masse aus --+Ganglien und Nervenfasern;
sowie Knochen.
tritt im Allgemeinen im Abdominalgewe-
• gamma radiation be, meist bei Kindern auf.
~ Erkrankung, die durch ei- [griech.: ganglion, Knoten; neuron, Nerv;
nen stark erhöhten Gammaglobulin-Spie- oma, Tumor]
gel im Blut charakterisiert ist. Die mono- • ganglioneuroma
.'58 Gangl ienitis ·. ·· .T
Ganglionitis. Entzündung eines Nervs oder Gangrän, embolische. Absterben und Verei-
Lymphganglions. (---> Ganglion) terung von Körpergewebe aufgrund eines
• ganglionitis Embolus, der die Blutversorgung zu dem
betroffenen Körperteil blockiert.
Gangliosid. _, Glykolipid, das in den Gang- [griech.: embolus, Propfen, gangraina,
lien von Gehirn und anderen Geweben fressendes Geschwür.]
des Nervensystems zu finden ist; eine Ak- • embolic gangrene
kumulation von G.en durch erbliche Stoff-
wechselstörungen führt zu Gangliosidose Gangstörung. Unphysiologische Art zu Ge-
und Tay-Sachs-Syndrom. hen, die meist durch neuromuskuläre, ar-
• gangliosid thritische oder andere Körperschädigun-
gen ausgelöst wird.
Gangliozytom. Tumor der ---> Ganglien-Zel-
• gait disorder
len, der meist in der Hypophysendrüse
entsteht. (---> Hirntumor) Ganzheitlichkeit. Betrachtung des Men-
• gangliocytoma schen als eine Einheit von Körper, Seele
und Geist. Die G. kann als Summe aller
Gangrän. Nekrose oder Gewebetod, meist
Persönlichkeits- und Entwicklungsberei-
infolge einer mangelnde Blutversorgung
che, wie z.B. Kommunikation, Bewegung,
(---> Ischämie) oder eines bakteriellen Be-
Sozialerfahrung und Wahrnehmung ver-
falls mit nachfolgender Vereiterung. Häu- standen werden. (s.a. Ganzheitspflege)
fig sind die Extremitäten betroffen. Eine
• holism
trockene G. ist Spätfolge eines Diabetes
mellitus, der bereits durch eine Arterio- Ganlheitspflege . ..... Pflegesystem, das den
sklerose verkompliziert worden sein Menschen in seiner Ganzheit, d.h. unter
kann; in der Folge wird die Haut der be- Einbeziehung psychosozialer Aspekte
troffenen Extremitäten kalt, trocken, betrachtet. Der Patient wird als indivi-
runzlig und möglicherweise schwarz. Die dueller Mensch wahrgenommen, mit ei-
meisten G.en entstehen durch eine Verlet- genen Bedürfnissen und eigenem Befm-
zung oder Obstruktion der Blutversor- den. Die G. orientiert sich am -+ Pflege-
gung durch einen Embolus, zu enge Ver- prozess und benötigt deshalb eine gründ-
bände oder Staumanschetten. Bei der liche Pflegeplanung. Dabei werden
feuchten G. verflüssigt sich das Gewebe sämtliche pflegerischen Aufgaben bei ei-
durch Fäulnisbakterien und beginnt übel nem Patienten oder einer kleinen Patien-
zu riechen. - adj. gangränös. tengruppe durch eine oder zwei Pflege-
[griech.: gangraina, fressendes Geschwür] personen übernommen. Der Patient hat
• gangrene damit eine feste Bezug person, die bes-
Gangrän, angioneurotische. Gewebetod und ser auf individuelle und ganzheitliche
Verwesung durch eine Unterbrechung der Aspekte eingehen kann. Die Pflegenden
Durchblutung aufgrund thrombotischer tragen die Verantwortung für die umfas-
Arterien oder Venen. sende pflegerische Betreuung des einzel-
[griech.: angeion, Gefäß; neuron, Nerv; nen Patienten, die Pflegetätigkeit wird
gangraina, fressendes Geschwür] dadurch abwechslungsreicher, es ent-
steht eine größere Berufszufriedenheit
• angioneurotic gangrene
Nachteil: hoher Personalbedarf.
Gangrän, diabetische. Gangrän der unteren • holistic health care; holistic nursing
Extremitäten; sekundäres Krankheits-
symptom bei peripherer Gefaßkrankheit, Ganzkörper-Piethysmographie. (Body-Piethys-
die zusammen mit einer Zuckerkrankheit mographie). Verfahren zur Bestimmung des
(--->Diabetes mellitus) auftreten kann. Alveolardrucks, des Lungenvolumens und
[griech.: diabainein, hindurchgehen, gan- des Atemwegswiderstands. Dabei sitzt
graina, fressendes Geschwür.] oder liegt der Patient in einer luftdichten
• diabetic gangrene Kammer und atmet normal. Die Druck-
. Ganzkorperwaschung, klassische 359

veränderungen in den Alveolen beeinflus- torisehe Stimulation und Anregung. Kon-


sen sich in der Druckkammer gegenseitig traindikation: Patienten mit gesteiger-
und werden automatisch aufgezeichnet. tem Hirndruck, hypertonische Krisen.
[griech.: plethysein, vergrößern; graphein, • invigorating sponge bath
aufschreiben]
• body plethysmography
Ganzkörperwaschung, beruhigende. Pfle-
Ganzkörperwaschung. basalstimulierende. getherapeutische Waschung. Mit wei-
Im Unterschied zur klassischen reinigen- chen Waschlappen oder Schwämmen
den Ganzkörperwaschung (GKW) wer- wird mit der Haanvuchsrichtung gewa-
den durch gezielte Streichbewegungen schen, um die Wiederherstellung des
mit definierten Medien (Waschlappen, Körperbewusstseins systematisch :~:u för-
Schwämme, Bürsten, Handtücher, Was- dern und Unruhezustände zu mindern.
sertemperatur, Zusätze) therapeutische Geeignet ist die b.G. auch bei Schmerzen
Wirkungen erzielt. (- Belebende, beruhi- oder Schlafstörungen. Die Wassertempe-
gende Ganzkörperwaschung) ratur liegt über der Körpertemperatur
und soll vom Patienten noch als ange-
• basal stimulating bed bath
nehm empfunden werden. Zusätze wer-
den erst bei wiederholten Waschungen
Ganzkörperwaschung. belebende. Pflege- zugegeben. Melisse- oder ... Lavendelöl
therapeutische Waschung. Mit rauben können eine -olfaktorische Stimulation
und harten Waschmedien wird kräftig und Anregung bewirken.
und fließend gegen die Haarwuchsrich- • relaxing sponge bath
tung gewaschen, um Aktivität und
Wachheit zu fördern. Der systoli ehe
Blutdruck wird dadurch erhöht. Die Ganzkörperwaschung, klassische. Übernah-
Wassertemperatur liegt 10 Grad unter me der Körperpflege durch eine Pflege-
Körpertemperatur. Waschzusätze wer- kraft bei Patienten, die das Bett nicht ver-
den erst bei wiederholten Waschungen lassen können oder dürfen, und weitge-
:~:ugegeben. - Rosmarinöl - oder Pfeffer- hend unselbstständig sind.
minzemulsionen bewirken eine olfak- • sponge bath; complete bed bath

Ganzkörperwaschung, belebende. Bewe- Ganzkörperwaschung, beruhigende. Bewe-


gungsrichtung bei der belebenden Ganz- gungsrichtung bei der beruhigenden
körperwaschung. Ganzkörperwaschung.
360 Ga rdner-Syndrom .

Gardner-Syndrom. Erbliche Polypenbil- behandelt wird, kann er schnell zum Tod


dung (-> Polypose) im Dickdarm mit fi- führen.
bröser Fehlentwicklung (Dysplasie) des • gas gangrene
Schädels und des Unterkiefers, mit Osteo-
men, Fibromen und epidermalen Zysten. Gasbrandbazillus. Species von -> Bazillen,
[E.J. Gardner, amerikanisher Genetiker, die als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels
geb. 1909] Gas bilden; z.B. Escherichia coli, das Lak-
• Gardner's syndrome tose und Glukose fermentiert, oder die
Clostridien-Species, die ->Gasbrand aus-
Gärung, alkoholische. Umwandlung von lösen.
Kohlenhydraten zu Äthylalkohol. • gas bacillus
• alcoholic fermentation
Gasembolie. Verschluss eines oder mehre-
Gärungsdyspepsie. Störung der Kohlehy- rer kleiner Gefäße, insbesondere in den
dratverdauung mit stechend sauer rie- Muskeln, Sehnen und Gelenken, der durch
chender, hellfarbiger, teilweise schaumi- die Ausbreitung von Gasblasen entsteht.
ger Stuhlausscheidung. (s.a. Fäulnisdys- Eine G. kann Gewebe und Blutgefäße zer-
pepsie) reißen, zur Dekompressionskrankheit
• fermentative dyspepsy und zum Tod führen. Dieses Phänomen
trifft häufig Tiefseetaucher, die ohne an-
Gasaustausch. Natürlicher Prozess, insbe- gemessene Dekompression zu schnell
sondere bei der Atmung, bei dem Gasmo- wieder an die Wasseroberfläche zurück-
leküle aus einem Bereich hoher Gaskon- kehren. (-> Embolie; Luftembolie)
zentration in einen Bereich geringerer • gas embolism
Konzentration diffundieren.
• diffusion of gases Gassterilisation. Anwendung von Gas, z.B.
Äthylenoxid, zum Sterilisieren medizini-
Gasaustausch, gestörter. Anerkannte scher Ausrüstungsgegenstände.
-+ NANDA·-+ Pllegediagnose; Zustand, in • gas sterilization
dem ein Patient unter einem verminder-
ten Sauerstoff- und/oder Kohlendioxid- Gaster. -> Magen. - adj. gastral; gastrisch.
austausch zwischen den Lungenalveolen [griech.: gaster, Magen]
und dem Gefäßsystem leidet. Die Ursa- • stomach
che besteht in einer Störung der ventila- Gastrektasie. (Magenerweiterung). Unphysio-
torischen Perfusion. Zu den kennzeich- logische Erweiterung des Magens; kann
nenden Merkmalen gehören Verwirrt- von Schmerzen, Erbrechen, Tachykardie
heil, Unruhe, Reizbarkeit, die Unfähig- und niedriger Körpertemperatur begleitet
keit, Sekrete abzuhusten, Hyperkapnie sein. Zu den Ursachen gehören übermäßi-
und Hypoxie. ge Nahrungsaufnahme, Obstruktion des
• gas exchange, impaired Pylorus oder Hernien.
[griech.: gast er, Magen; ektasis, dehnen I
Gasbrand. (Gasödemerkrankung). Nekrose in • gastrectasia
Verbindung mit Gasblasen im weichen
Gewebe nach einer Operation oder Verlet- Gastrektomie. (Magenresektion). Chirurgi-
zung. G. (meldepflichtig!) wird durch an- sche Entfernung des ganzen oder häufiger
aerobe Organismen verursacht, etwa ver- nur eines Teils des Magens; wird zur Ent-
schiedene Species des Clostridium. Zu fernung eines chronischen Magenulkus,
den Symptomen gehören Schmerzen, zur Beseitigung einer Hämorrhagie bei
Schwellung, Empfindlichkeit eines Wund- perforierendem Ulkus oder zur Entfer-
bereichs (mit knisterndem Geräusch bei nung von malignen Tumoren durchge-
Berührung), leichtes Fieber, Tachykardie führt. Vor der Operation wird eine Ma-
und Hypotonie. Es kann auch zum toxi- gensonde gelegt.
schen Delirium kommen. Wenn G. nicht • gastrectomy
, Gastroduodenalsonde 361

Gastric inhibitory polypeptide (GIP). Ga- oder virale, bakterielle oder chemische
strointestinales Hormon, das in der Toxine ausgelöst werden. Die Symptome
Schleimhaut des Dünndarms vorhanden (Anorexie, Übelkeit, Erbrechen und Un-
ist. Die Freisetzung dieses Hormons, die wohlsein nach dem Essen) verschwinden
durch die Präsenz von Glukose oder Fett- meist, wenn das ursächliche Agens besei-
säuren im Zwölffingerdarm (Duodenum) tigt worden ist. Die chronische G. ist
ausgelöst wird, löst eine Ausschüttung meist Anzeichen für eine andere Erkran-
von --> Insulin aus der Bauchspeicheldrüse kung, z.B. Magenulkus, Magenkarzinom,
(Pankreas) und eine Hemmung (Inhibiti- Zollinger-Ellison-Syndrom oder perni-
on) der Sekretion von Magensäure aus. ziöse Anämie.( ... ABC-Klassifikation)
• gastric inhibitory polypeptide • gastritis
Gastrin. Polypeptidhormon, das vom Py- Gastritis, atrophische. Chronische Entzün-
lorus ausgeschieden wird, die Bildung dung des Magens mit Degeneration der
von Magensaft stimuliert und dadurch als Magenschleimhaut; tritt häufig bei älteren
Stimulus für die Sekretion von Gallen- Menschen und bei perniziöser Anämie
und Pankreasenzymen fungiert. auf. Die a.G. verursacht nur selten epigas-
• gastrin trische Schmerzen. (... Gastritis; Atrophie)
Gastrinom. Tumor in der Bauchspeichel- atrophic gastritis
drüse (Pankreas) oder im Zwölffinger-
darm (Duodenum).
Gastritis, erosive. Entzündliche ... Erosion
der Magenschleimhaut begleitet von
• gastrinoma Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und Ma-
gastrisch. (gastral). Zum Magen gehörend. genblutungen.
[griech.: gaster, Magen] • erosive gastritis
• gastric
gastroduodenal. Zum Magen und Zwölffin-
Gastritis. Entzündung der Magenschleim- gerdarm (Duodenum) gehörend.
haut, die in akuter oder chronischer Form [griech.: gaster, Magen; lat.: duodeni, 12
auftreten kann. Eine akute G. kann durch Finger]
schwere Verätzungen, große Operationen, • gastroduodenal
Aspirin oder andere entzündungshem-
mende Substanzen (NSAR's), Kortikoste- Gastroduodenalsonde. ... Dünndarmsonde.
roide, Drogen, Nahrungsmittelallergene (s. a. Magensonde)

Belüftung/ Sekretableitung/ Ada pter


Spülung -absaugung
Gastroduodenalsonde. Doppellumige Gastroduodenalsonde.
362 Gastroduodenoskopie '

Gastroduodenoskopie. Untersuchung des niedrigen Druck des Schließmuskels der


Magens und des Zwölffingerdarms (Duo- Speiseröhre (Ösophagus) erhöht und so
denum) mit Hilfe eines -->Gastroskops, die Ösophaguspassage nach unten verbes-
das durch den Mund und den Ösophagus sert.
oder aber durch eine Inzision in die • gastrokinetic drugs
Bauchwand eingeführt wird. (--. Endosko-
pie) Gastromalazie. Unphysiologische Erwei-
• gastroduodenoscopy chung der Magenwände.
[griech. : gaster, Magen; malakia, Weich-
Gastroduodenostomie. Chirurgische Her- heit]
stellung einer Verbindung (---+ Anasto- • gastromalacia
mose) zwischen Magen und Zwölffinger-
darm (Duodenum). Gastromegalie. Unphysiologische Vergrö-
• gastroduodenostomy ßerung des Magens oder des Bauchs (Ab-
domen) .
Gastroenteritis. Entzündung des Magens [griech .: gaster, Magen; megas, groß]
und Darms, die mit zahlreichen gastroin-
• gastromegaly
testinalen Beschwerden einhergeht. Zu
den Symptomen gehören Anorexie, Übel- Gastroparese. (Magenatonie). Mangelhafte
keit, Erbrechen, Fieber (je nach Ursache), Fähigkeit des Magens, sich aufgrundeiner
Unwohlsein und Diarrhö. Ursache können verringerten gastrischen Motilität zu ent-
bakterielle Enteretoxine sein, ein bakteri- leeren.
eller oder viraler Befall, chemische Toxine • gastroparesis
oder Laktoseintoleranz.
[griech.: gaster, Magen; enteron, Darm; Gastroplastik. Chirurgische Maßnahme
itis, Entzündung] zur Wiederherstellung oder Verbesserung
• gastroenteritis eines Magendefekts oder einer Deformi-
Gastroenterostomie. Chirurgische Verbin- tät.
dung einer künstlichen Öffnung zwischen [griech.: gaster, Magen; plassein, formen]
Magen und Dünndarm, meist mit dem • gastroplasty
Leerdarm (Jejunum). Dabei wird auch Gastroskop. Glasfaserendoskop zur Unter-
eine ---+ Gastrektomie vorgenommen, um suchung des Mageninneren. (---+ Endosko-
Nahrung in den verbleibenden Magenteil pie)
und in den Dünndarm verabreichen zu [griech.: gaster, Magen; skopein, beobach-
können, oder aber um ein perforiertes Ul- ten]
kus des Zwölffingerdarms (Duodenum)
• gastroscope
zu behandeln.
• gastroenterostomy Gastroskopie. Visuelle Untersuchung des
gastrointestinal. Zu den Organen des Ma- Mageninneren mit Hilfe eines ---+ Gastros-
gen-Darm-Trakts gehörend, d.h. vom kops, das durch die Speiseröhre (Ösopha-
Mund bis zum Anus. gus) eingeführt wird.
[griech.: gaster, Magen; intestinum, Darm] gastroscopy
• gastrointestinal
Gastrostomie. Chirurgische Maßnahme
Gastrointestinalsonde, Pflege von. ---+ pfle- zur Herstellung einer künstlichen Öffnung
geintervention der - NIC, die definiert des Magens durch die abdominale Wand.
ist als die Pflege von Patienten mit einer Eine G. wird durchgeführt, um Patienten
Magen-Darm-Sonde. mit Speiseröhrenkarzinom (Ösophagus-
• Thbe Care: Gastrointestioal karzinom) oder Fisteln im Ösophagus
oder in der Luftröhre (Trachea) zu ernäh-
Gastrokinetikum. Arzneimittel, das die ren, wenn sie längere Zeit bewusstlos sind
Speichelsekretion stimuliert, einen zu oder infolge eines Schlaganfalls, Alzhei-
-: Geburtenziffer 363

mer-Krankheil oder anderer Störungen abhängen. Sie bilden die Abgrenzung vom
nicht mehr schlucken können. Gaumen zum Rachen.
[griech.: gaster, Magen; stoma, Mund] • uvula
• gastrostomy
Gaze. Transparentes Gewebe unter-
Gastrostomie, perkutane endoskopische. schiedlicher Stärke, meist aus Baumwol-
(PEG). Einführung einer Sonde (PEG-Son- le, das in der Chüurgie für Bandagen
de) mit Hilfe eines Endoskops durch die und Verbände benutzt wird. Die G. kann
Haut in den Magen. Die PEG kann für sterilisiert und mit einem Antisepti-
eine längerfristige künstliche --.enterale kum oder einer Lotion getränkt werden.
Ernährung eingesetzt werden, wenn gauze
keine erhöhte Aspirationsgefahr besteht;
z. B. bei Patienten mit Schluckstörungen, Gaze, resorbierbare. Aus oxidierter Zellu-
Ösophagustumoren. lose hergestelltes Verbandsmaterial, das
vom Gewebe absorbiert werden kann;
• percutaneous endoscope gastrostomy
wird zur Blutstillung direkt aufblutendes
Gattung. Untergruppe einer Familie von
Gewebe aufgelegt.
Tieren oder Menschen. Eine G. besteht • absorbable gauze
häufig aus mehreren eng verwandten Spe- Gebären. .... Pflegeintervention der .... NIC,
zies; die Gattung Homo besitzt nur eine die definiert wird als die Geburt eines
Species, den Homo sapiens (Mensch). Babys.
• genus Sirthing
Gaumen, harter. (Palatum durum). Der kno- Gebärmutter. -+ Uterus.
chige Teil des Gaumens, der in den -+ wei- • uterus
chen G. übergeht und vorn sowie seitlich
mit den Alveolarbögen und dem Zahn- Gebärmuttervorfall. (Uterusprolaps). Absin-
fleisch verbunden ist. ken, Vorfallen oder Vorrutschen der Ge-
• hard palate bärmutter aus der Schamspalte aufgrund
einer Schwächung oder Verletzung des
Gaumen, weicher. -+Gaumensegel. Beckenbodens oder der Gebärmutterbän-
• soft palate der.
• uterine proJapse
Gaumensegel. (Velum palatinum). -+ Palatum
molle Geburt. Ausstoßen einer Frucht aus dem
• soft palate Mutterleib. Eine G. verläuft in drei Pha-
sen: die Eröffnungsphase mit Öffnung des
Gaumenspalte. -+ Palatoschisis Muttermundes, die Austreibungsphase
• cleft palate mit der Geburt des Kindes und die Nach-
geburtsphase mit dem Ausstoßen des
Gaumentonsille. (Gaumenmandel). Eine von Mutterkuchens (Plazenta).
zwei mandelförmigen Strukturen aus • birth
lymphähnlichem Gewebe zwischen dem
Gaumen-Zungen- und dem Gaumen-Ra- Geburtenkontrolle. -+ Kontrazeption.
chen-Bogen auf jeder Seite des Rachens. • birth control
Sie sind mit einer Schleimhaut überzogen Geburtenrate, bereinigte. Der Anteil der
und enthalten zahlreiche Lymphfollikel Geburten bezogen auf die gesamte weibli-
und verschiedene Einbuchtungen. che Bevölkerung während eines bestimm-
• palatine tonsil ten Zeitraums, z.B. eines Jahres.
• refined birth rate
Gaumenzäpfchen. (Uvula). Kleine, zapfen-
förmige Gebilde, die in der Mitte des hin- Geburtenziffer. Das Verhältnis der Lebend-
teren weichen Gaumens von oben frei her- geburten in einem speziellen Bereich wäh-
rend eines bestimmten Zeitabschnitts im oder ein möglicher psychischer Schock,
Vergleich zur Gesamtbevölkerung; wird den ein Säugling entsprechend einiger
üblicherweise als die Anzahl der Geburten psychiatrischer Theorien während der
pro 1000 Einwohner ausgedrückt. Entbindung erleidet (Geburtstrauma).
•birth rate birth injury
Gc-lnlrNnn tltung. Verfahren in der Ge- e urtstermm, erredttll?l@r ffTL Anhand
burtshilfe, bei dem die Wehen künstlich der Ietzen Menstruation errechneter Zeit-
mit Hilfe einer Fruchtblasensprengung punkt, an dem das Kind voraussichtlich
(--> Amniotomie) oder durch die Verabrei- geboren wird. Eine möglichst genaue Be-
chung von --> Oxytozin ausgelöst werden. stimmung des G.s ist für die richtige Zu-
Eine G. wird gezielt durchgeführt, wenn ordnung der Untersuchungsbefunde in
von Seiten des Kindes oder der Mutter der Schwangerschaft, die Vermeidung irr-
ausreichende Indikationen vorliegen. tümlicher Diagnosen (z.B. Frühgeburt
• induction oflabour oder Übertragung) und die Anwendung
GDurb Das Körpergewicht eines der Bestimmungen des Mutterschutzge-
Babys bei der Entbindung, das bei einer setzes von Bedeutung. Der ET wird mit
termingerechten Geburt im Durchschnitt Hilfe der --> Nägele-Regel, einem --> Gravi-
etwa 3300g beträgt. Babys mit einem Ge- darium, der Anamnese der Frau und der
--> Sonographie festgelegt.
wicht unter 2500g werden als unterge-
wichtig, diejenigen über 4500g als überge- expected date of delivery (EDD)
wichtig bezeichnet (häufig bei Müttern Geburtsvorbereitung_ Ziel der G. ist es,
mit Diabetes mellitus). Schwangere durch die Schwangerschaft
birth weight zu begleiten, zu informieren und auf die
Gcburtshilf@. Bereich der Medizin, der sich Geburt und das Leben mit dem Neugebo-
mit Schwangerschaften und Entbindun- renen vorzubereiten. Dazu haben Gynä-
gen befasst; dazu gehören auch das Stu- kologen, Physiotherapeutinnen, Geburts-
dium der physiologischen und pathologi- vorbereiterinnen und Hebammen ver-
schen Funktionen des weiblichen Ge- schiedene Methoden entwickelt, die häu-
schlechtstraktes, die Versorgung von Mut- fig unterschiedliche Schwerpunkte haben
ter und Fötus während der Schwanger- (z.B. die psychologische G. nach Dr.
schaft sowie Entbindung und die Phase Dick-Read, die psychoprophylaktische
unmittelbar nach der Geburt. (s.a. Hebam- Methode nach Lamaze, die natürliche Ein-
menwesen) stellung zur Geburt nach Leboyer, die psy-
obstetrics chosexuelle G. nach Sheila Kitzinger etc.).
In den Kursen werden Atem- und Ent-
G~burtskanal. Passage, die sich vom klei- spannungsübungen sowie ein besseres
nen Becken bis in die Scheidenöffnung er- Körperbewusstsein vermittelt. Darüber
streckt und durch die das Kind während hinaus werden anhand von Modellen und
einer vaginalen Geburt durchtreten muss. Bildern Schwangerschaftsveränderungen,
birth canal die Geburtsmechanik, die einzelnen Sta-
Gelluds -- Verlust motorischer oder dien der Geburt und Möglichkeiten der
sensorischer Nervenfunktionen in be- Schmerzerleichterung erläutert. Es gibt
stimmten Körperteilen infolge einer Ner- reine Frauenkurse und Paarkurse. Jede
venverletzung während des Geburtspro- Frau hat Anspruch auf 14 Stunden G., die
zesses; z.B. Fazialislähmung. von der Krankenkasse gezahlt werden; die
• birth palsy Partner müssen die Kursstunden selbst
bezahlen.
Gelluds Verletzungen, die ein Ba- antenatal classes
by während der Geburt erleidet; dazu ge-
hören körperliche Schäden, wie Bell-Läh- Gedächtnis. 1. Geistige Fähigkeit oder
mung, Zerebralparese und Erb-Lähmung, Kompetenz, die es ermöglicht, Informa-
,;· Gefaßerkrankung. penphere arteneile 365

tionen durch unbewusste assoziative Pro- Erkrankungen (z.B. Rheuma, Herzfehler


zesse zu behalten und sich an sie zu erin- oder Niereninsuffizienz) oder Stoffwech-
nern; dabei kann es sich um in der Ver- selstörungen (z.B. Diabetes mellitus) ver-
gangenheit erlebte Empfindungen, Ein- ursacht werden. Symptome sind Unterge-
drücke, Ideen, Konzepte sowie alle Infor- wicht, trockene, faltige Haut, mangelhaft
mationen handeln, die bewusst gelernt entwickelte Muskulatur, Wachstumsverzö-
wurden. 2. Das Reservoir aller früherer gerung, eventuell Ödeme durch Protein-
Erfahrungen und Wissen, das bewusst mangel und Blässe durch EisenmangeL
wieder aufgerufen werden kann. 3. Erin- • failure to thrive
nerung an zurückliegende Ereignisse,
Vorstellungen, Empfindungen oder an Gefäß. Sammetbezeichnung für die im
früher erlerntes Wissen. ganzen Körper vorhandenen rohrförmi-
• memory gen Strukturen, die Flüssigkeit - meist
Blut oder Lymphe - transportieren. Die
Gedächtnis, affektives. Ein besonderes wichtigsten G.e sind --+Arterien, -+ Venen
emotionales Gefühl, das immer dann auf- und Lymphgefaße.
tritt, wenn ein bedeutendes Erlebnis ins • vessel
Gedächtnis gerufen wird.
• affective memory Gefäßerkrankung, periphere.Unphysiologi-
scher Zustand der Blutgefaße außerhalb
Gedä<htnis, anterogrades. Die Fähigkeit, des Herzens und der Lymphgefaße. Die
sich an vor langer Zeit Geschehenes, aber verschiedenen Formen und Ausprägun-
nicht an kurz zurückliegende Ereignisse gen einer p.n G. sind durch eine Vielzahl
zu erinnern. von Anzeichen und Symptomen gekenn-
• anterograde memory zeichnet, z.B. Taubheit, Schmerzen,
Blässe, erhöhter Blutdruck und verlang-
Gedä<htnis, beeinträchtigtes. Anerkannte samter arterieller Puls. Zu den Ursachen
ANDA-Pflegediagnose; Unf.ihigkeit ei- zählen u.a. Fettleibigkeit (Obesität), Ziga-
nes Patienten, sich an bestimmte Infor- rettenrauch, sitzende Beschäftigung und
mationen oder Verhaltensweisen zu erin- anderweitige Gefaßerkrankungen. Bei ei-
nern. Das b.e G. kann pathophysiologi- ner p.n G. in Verbindung mit bakterieller
schen oder situativen Ursachen zuge- Endokarditis kann es zu einer Embolie in
schrieben werden und vorübergehend den terminalen Arteriolen kommen, was
oder dauerhaft sein. an verschiedenen distalen Körperteilen
• memory, impaired zu einer Gangrän führen kann, z.B. an Na-
senspitze, Ohrläppchen, Fingern und Ze-
Gedä<htnistraining. --+ Pflegeintervention hen. Größere Embolien können periphere
der --+ NIC, die definiert werden kann als Gefaße verstopfen und eine atherosklero-
die Schulung des Gedächtnisses. tische Verschlusskrankheit verursachen.
• Memory Training • peripheral vascular disease (PVD)
Gedeihstönmg. (Ernährungsstörung). Mangel- Gefäßerkrankung, periphere arterielle. Sys-
hafte körperliche Entwicklung (meist er- temische Form der --. Atherosklerose, die
kennbar durch ungenügende Gewichtszu- Symptome im kardialen, zerebralen und
nahme) eines Kindes. Sie kann durch un- renalen Gefaßsystem verursacht. Dies be-
genügendes Nahrungsangebot (Ernäh- trifft etwa 2o/o aller Personen zwischen 37
rungsfehler), ungenügende Nahrungsauf- und 69 Jahren, und mehr als !Oo/o der über
nahme (Nahrungsverweigerung oder Pas- 70jährigen, am häufigsten Männer mit
sagehindernisse, z.B. bei --. Pylorusste- Diabetes mellitus. Andere Risikofaktoren
nose), ungenügende Nahrungsverwertung sind Fettleibigkeit (Obesität) und Stress.
(z.B. durch Veränderungen der Dünn- Der Blutfluss wird durch eine intraarte-
darmschleimhaut oder durch einen Man- rielle Ansammlung von weichen Ablage-
gel an Verdauungsenzymen), chronische rungen aus Fetten und Fibrin beeinträch-
tigt, welche mit der Zeit verhärten, insbe- ~ Bewusste oder unbe-
sondere in Kurven oder Abzweigungen wusste emotionale Reaktionen eines Psy-
der Arterienwände. Die Patienten werden chotherapeuten bzw. Psychoanalytikers
sich im Allgemeinen der Veränderungen auf einen Patienten.
erst bewusst, wenn das Lumen etwa auf • countertransference
die Hälfte reduziert ist. Frühe Symptome
sind rezidivierende Schmerzen, intermit- Gehgestell, starres. Sehr leichtes, höhen-
tierendes Hinken (Claudicatio intermit- verstellbares Rahmengestell aus vier Alu-
tens) und ischämische Ruheschmerzen. miniumrohrstützen, das einen Patienten
• peripheral arterial disease (PAD) beim Laufen unterstützt. Der Patient hält
sich am Gestell fest und macht einen
Gefii8tasuftliz Verminderter periphe- Schritt nach vorne, dann setzt er das Ge-
rer Blutfluss infolge einer Gefäßverstop- stell nach vorne. Während er sich fest hält,
fung durch arteriosklerotische Ablage- macht er den nächsten Schritt usw.
rungen (Plaque), festsitzende oder wan- •walker
dernde Blutpfropfen (Thromben bzw. Em-
boli), durch Krankheit geschädigte Gefäß- Gellgips. Gips, mit dem der Patient laufen
wände, arteriovenöse Fisteln, verstärkte kann. An dem Gipsverband ist ein Belas-
Blutgerinnung oder starkes Rauchen. An- tungsbügel aus Gummi angebracht, auf
zeichen einer G. sind blasse, zyanotische dem der Patient beim Laufen abrollen
oder gefleckte Hautbezirke über dem be- kann. Der G. ermöglicht eine frühere Be-
troffenen Bereich, Schwellung der Extre- lastung bei Unterschenkel, Fuß- und Ge-
mitäten, verminderter Tast- und Tempera- lenksfrakturen.
tursinn, Prickeln und Muskelschmerzen. • walking cast
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es
zu Muskelschwund (Atrophie) in den be- Gehlnt. Der Teil des Zentralnervensystems
troffenen Extremitäten. (ZNS), der sich in der Schädeldecke (Cra-
• vascular insufficiency nium) befindet; er besteht aus Großhirn
(Cerebrum), Kleinhirn (Cerebellum),
Gefllwiderstlnd systemischer. Wider- Brücke (Pons), verlängertem Mark (Me-
stand, gegen den die ausgeworfene Blut- dulla oblongata) und Mittelhirn (Mesen-
menge bei jeder Kontraktion der linken zephalon). (s. Abb. S. 367)
Herzkammer anströmen muss. Bei Veren- •brain
gung der peripheren Gefäße erhöht sich
der s. G. Gehlrnendtlitte {Commotio cerebri; Com-
• systemic vascular resistance (SVR) motio). Quetschung des Hirngewebes, die
durch eine heftige Erschütterung oder
gefeMtert. Gipsverband mit einer Öff- Schütteln, oder durch eine andere stump-
nung, insbesondere zur Druckverminde- fe, geschlossene Verletzung des Gehirns
rung und dadurch Vermeidung von Haut- verursacht wird und zu plötzlichen Verän-
reizungen und -entzündungen. derungen der Hirnaktivität führt. Bei ei-
•windowed ner leichten G. kann eine kurze Phase der
Ciefderpunllt. Temperatur, bei der ein Stoff Bewusstlosigkeit mit anschließender Ge-
von einem flüssigen Zustand in einen dächtnislücke (Amnesie) auftreten, da-
Festzustand übergeht. Der Gefrierpunkt nach folgen häufig Kopfschmerzen und es
von Wasser ist 0° Celcius. kommt zum Erbrechen. Eine schwere G.
kann zu einer längeren Bewusstlosigkeit
• freezing point
sowie zur Unterbrechung der vitalen
Gegenextensiaa. Eine Kraft, die mechani- Funktionen des Hirnstamms führen, z.B.
schem Zug entgegenwirkt; z.B. die Kraft Atmung oder vasomotorische Stabilität.
des Körpergewichts aufgrund von Die Patienten müssen Bettruhe einhalten,
Schwerkraft. Puls, Blutdruck sowie Lichtreizreaktion
• countertraction der Pupillen regelmäßig überwacht wer-
~> Geist 367

Großhirn
Thalamus
3. Ventrikel
Zirbeldrüse
(Epiphyse)

.....-::=Si~~~~~-'1::-4-~L MJttelhlrn
~lt"'or"-\%ffi-'Ht'ln ...~-- Aquädukt
"'" -"-""-........,~--- Kleinhirn
\l'l.ttm~~~t--- 4. Ventrikel
Gyrus

VetUngertes Mark
Sehnerv Hypophyse BrOdre
Gehirn. Anatomie des Gehirns.

den, um rechtzeitig eine Gehirnschwel- byrinthvorhofs (Vestibulum) und enthält


lung zu erkennen. den XIII. Hirnnerv.
brain concussion • auditory meatus

Gehimszintigr~phie. (Gammaenzephalogra-
Gehörgang, innerer. Öffnung im Felsenbein
des Tympanumkanals von der Spitze der
phie). Diagnostische Maßnahme, bei der
Schläfenbeinpyramide zum Innenohr,
mit Hilfe einer Kontrastmitteldarstellung
durch die die Hör-, Fazial- und Vestibulo-
die Hirnmasse sowie Gehirnläsionen, -tu-
cochlearnerven und die Labyrintharterie
more oder -infarkte lokalisiert und festge-
verlaufen.
stellt werden können. Das Kontrastmittel
wird intravenös injiziert und gelangt in • internal acoustic meatus
das Hirngewebe, wo es in unphysiologi- Gehörknöchelchen. Drei kleine Knochen
schem Gewebe akkumuliert. Dies wird im Mittelohr, nämlich Hammer (Malleus),
mit einem Szintigraphen oder Scanner Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes),
aufgenommen, wodurch Größe und Lage die miteinander verbunden sind. Wenn
der Störung bestimmt werden können. die Trommelfellmembran (Tympanum)
• brain scan vibriert, werden Schallwellen über die G.
zur Ohrschnecke (Cochlea) übertragen.
Gehörg~ng . 1. Röhrenförmiger Kanal des • auditory ossides
äußeren Ohrs vom Vorhofbis zur Pauken-
höhle (Tympanum) des Mittelohrs. 2. Der
Gehwagen. --+ Eulenburg-Gehwagen.
kurze innere G. erstreckt sich vom Felsen- Geist. 1. Der Teil des Gehirns, der Sitz der
bein des Schläfenknochens bis zum Bo- mentalen Aktivität ist und dafür sorgt,
den des G.s (Fundus) in der Nähe des La- dass eine Person verstehen, wissen, sich
368 Ge1st >
erinnern, denken, fühlen, reagieren und nen) entsteht. G. quillt beim Aufkochen
sich an alle externen und internen Stimuli in Wasser und erstarrt beim Abkühlen zu
anpassen kann. 2. Die Gesamtheit aller einem Gel; Verflüssigung bei über 35°C
bewussten und unbewussten Prozesse ei- oder durch eiweißspaltende Enzyme. In-
ner Person, die das psychische und physi- dikationen: Volumenersatz, Herstellung
sehe Verhalten beeinflussen und lenken. von Bakteriennährböden, Blutstillung; als
3. Fähigkeit des Intellekts oder Verste- Nebenwirkung können -+ anaphylaktische
hens, im Gegensatz zu Gefühlen und Wil- Reaktionen v.a. durch Histaminfreiset-
len. zung auftreten.
• mind [lat. gelare, verdichten]
• gelatin
Geisteszustand. Ausmaß der Kompetenz,
die eine Person in bezug auf intellektuelle,
emotionale, psychologische und persönli-
Gelbfieber. Akute tropische, durch Stech-
mücken übertragene Virusinfektions-
che Funktionen zeigt und die durch ent-
krankheit, gekennzeichnet durch Kopf-
sprechende Tests in Verbindung mit stati-
schmerzen, hohes Fieber, Schüttelfrost,
stischen Normen eingeschätzt werden
Gelbsucht und Bluterbrechen. Die Krank-
kann.
heit endet häufig tödlich. Erholt sich der
• mental status
Patient jedoch, erlangt er eine lebenslange
Gekröse. -+ Mesenterium. Immunität. Bei einer Reise in gefährdete
• mesentery Regionen wird eine Impfung angeraten.
• yellow fever
Gekröseschlagader, untere. -+ Arteria me-
senterica inferior.
Gelbsucht. -+ Ikterus.
• inferior mesenteric artery
• jaundice; icterus
Gekrösevene, untere. -+ Vena mesenterica
inferior. Gelenk. Verbindung zwischen Knochen.
• inferior mesenteric vein Die G.e werden in fibröse G.e (Syndesmo-
sen), Knorpelgelenke (Synchondrosen)
Gel. -+ Kolloid, das trotz großer Mengen
und Synovialgelenke (Diarthrosen) unter-
Flüssigkeit halbfest ist; es wird in vielen
teilt. Die fibrösen G.e sind unbeweglich,
Arzneimitteln als Weichmacher (Emol-
liens) oder Trägersubstanz für andere Knorpelgelenke sind leicht beweglich und
Synovialgelenke sind frei beweglich. Zu
Substanzen, sowie als -+Antazidum oder
-+ Adstringens verwendet. den typischen unbeweglichen G.en gehö-
ren die, die die meisten Knochen des
. gel Schädels verbinden, leicht beweglich sind
Gelantine. Gallertähnliche Substanz, die die G.e der Wirbelsäule und der Becken-
durch Abbau von tierischem Kollagen knochen.
(Bindegewebe wie Häute, Knochen, Seh· • joint

Kugelgelenk Eigelenk Sattelgelenk Scharniergelenk Zapfengelenk


Gelenk. Gelenkarten.
. Ge n. do m1nantes 369

Gl!ll!nkkapsl!l. Gewebehülle, die ein frei be- Oekubitusprophylaxe eingesetzt wer-


wegliches Gelenk umgibt und aus einer den kann. Der Inhalt eines G. besteht
externen Schicht weißen Bindegewebes aus einer gallertartigen ilikonsubstanz.
sowie einer inneren Gelenkauskleidung die eine kurzfristige Druckentlastung
(Synovialmembran) besteht. bewirken kann. G. werden i.d.R. vom Pa-
• articular capsule; joint capsule tienten als angenehm empfunden, ihr
Einsatz sollte allerdings abgewogen wer-
Gelenkknorpel. Eine Art durchsichtiges den, da sie nur bei den Patienten wirk-
(hyalines) Bindegewebe, das die Kno- sam sind, die noch über ein gewi ses
chenoberfläche innerhalb der Gelenke Maß an Eigenmobilität verfügen.
überzieht.
• gel pad; gel cushion
• articular cartilage
Gl!ll!nkkopf. Vorsprung eines Knochens, Gemeindeknmkenschwester/·pfleger. Aus-
der in die Vertiefung eines anderen Kno- gebildete Krankenschwester/-pfleger, die
chens passt und mit diesem zusammen Patienten in einem festgelegten Bezirk
ein Gelenk bildet. z.T. täglich zuhause versorgt; dabei geht
• articular head es vorwiegend um eine Versorgung in
Gelenkpfanne, künstliche, vierseitige. Fra- der Grundpflege, Anleitung und Betreu-
thesenfassung für Patienten, deren Bein ung der Angehörigen und ggf. Gabe von
oberhalb des Knies amputiert wurde. Der verordneten Medikamenten.
hintere Rand ist so geformt, dass er direkt • visiting nurse; home health nurse
neben dem Sitzbeinhöcker liegt, so dass
die Patienten praktisch darauf sitzen. Gemeindepflege. (Ambulante Kr<~nkenpflege).
• quadrilateral socket Gesundheitsdienstleistung, die am
Gelenkpunktion. Methode zur Entnahme Wohnort eines Patienten zum Zweck der
von Gelenkflüssigkeit zu diagnostischen Förderung, Erhaltung oder Wiederher-
Zwecken mit Hilfe einer Hohlnadel stellung seiner Gesundheit oder zur Mi-
(streng aseptisches Vorgehen erforder- nimierung der Auswirkungen von
lich). (.... Arthroskopie) Krankheiten und Behinderung ausge-
• arthrocentesis führt wird; dazu gehören ärztliche, zahn-
ärztliche und pflegerische Versorgung,
Gelenkrheumathismus, akuter. Häufig auf- Sprach- und Physiotherapie, Haushalts-
tretende Form von __. Rheumatismus bei hilfe und Gewährleistung von Kranken-
Erwachsenen, möglicherweise in Verbin- transporten.
dung mit einer eitrigen Gelenkinfektion. • bomecare
Symptome sind Fieber und Arthritis.
(--> Polyarthritis)
[griech.: rheumatismos, fließend] Gen. Die biologische Einheit, die das gene-
• acute articular rheumatism tische Material und Erbgut trägt. Das G.
entspricht einer bestimmten Nukleotidse-
Gelenkscheibe. (Diskus). Scheibenförmiges, quenz mit einem -+ DNS-Molekül (Des-
knorpeliges Ende bestimmter Knochen in oxyribonukleinsäure-Molekül), das einen
beweglichen Gelenken, welche oft eng mit bestimmten Platz auf einem Chromosom
dem umgebenden Muskel- oder Knorpel- besetzt und sich selbst durch Codierung
gewebe verbunden sind. einer spezifischen Polypeptidkette ver-
• articular disk mehren kann .
Gl!lenkschmiere. -+ Synovia. [griech.: genein, produzieren]
• synovia • gen

Gelkissen. (Gelunterlage). Lagerungshilfs- Gen, dominantes. Bezeichnung für ein


mittel in Form einer Matte, das zur -+ Gen, das einen phänotypischen Effekt
hervorruft, ungeachtet, ob sein ---.Allel tung jener Eigenschaften, die Eltern an ih-
identisch ist oder sich unterscheidet. re Kinder weitergeben. Die G. befasst sich
[lat.: dominari, herrschen; griech.: genein, außerdem mit den Ursachen von Ähnlich-
herstellen.] keiten und Unterschieden zwischen ver-
• dominant gene wandten Organismen. - adj. genetisch.
•genetics
Gell......".. Teil eines Genpaares, des-
sen Merkmal sich bei gleichzeitig vorhan- G8nd. ldlnlsdte. Genetikzweig, der sich
denem dominantem ---.Allel nicht ausprä- mit Erbkrankheiten beschäftigt und die
gen kann. Das Merkmal kann sich nur bei möglichen genetischen Faktoren unter-
---. homozygoter Konstellation ausprägen sucht, die den Ausbruch einer Krankheit
(z.B. negativer Rhesusfaktor, Hämophi- beeinflussen.
lie). •clinical genetics
• recessive gene
-gea. Nachsilbe mit der Bedeutung »her- GtftltllltlalpL). (Genitale). Die Geschlechts-
vorbringend, verursachend, verursacht<<; oder Fortpflanzungsorgane. Bei der Frau
z.B. pathogen, Kollagen. gehören zu den äußeren G. die Vulva, der
•-gen Schamhügel, die großen und kleinen
Schamlippen, die Klitoris und der Schei-
GeMrltlonswrech Eine Form der Fort- denvorhof; zu den inneren G. zählt man
pflanzung, bei der eine geschlechtlich er- Eierstock, Eileiter, Gebärmutter und
zeugte Generation abwechselnd mit einer Scheide. Beim Mann gehören Penis und
oder mehreren, asexuell erzeugten Gene- Hodensack zu den äußeren und Hoden,
rationen auftritt; kann bei vielen Pflanzen Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläs-
und niederen Tierarten beobachtet wer- chen und Vorsteherdrüse zu den inneren
den. G. - adj. genital.
• alternate generation •genitals
t~~MA~~~t. Zu einer Aktivität gehörend,
mit der neues körperliches oder mentales
Gtllllllftillullldoa.---> Gentechnik.
• genetic engineering
Wachstum entsteht, z.B. in Form von
kreativen Problemlösungen. Glno:D. Kompletter (---.haploider) Satz an
[lat.: generare, zeugen] ---.Genen in den Chromosomen jeder Zelle
• generative eines spezifischen Organismus.
GeRede - . , Der offizielle, nicht ge- •genome
schützte Name eines Arzneimittels (Frei-
name); internationaler wissenschaftlicher g•aeaisdl. Bezeichnung für die Fähig-
Kurzname. keit, die DNS (Desoxyribonukleinsäure)
• generic name zu verändern und dadurch Krebs oder
Mutationen auszulösen.
Cilllle:lbm. Substanz, Produkt oder Arz- .genotoxic
neimittel, welches nicht durch ein Waren-
zeichen geschützt ist und unter seinem G4motyp. 1. Die vollständige genetische
Freinamen in den Handel gelangt. (---. Ge- Konstitution eines Organismus oder einer
neric name) Gruppe, die durch bestimmte Kombina-
• generic tionen und Lokalisationen der Gene (Gen-
lokus) auf den Chromosomen bestimmt
lilnlsa. (Genesis). Ursprung, Entstehung
wird. 2. Die ---. Allele, die auf einem oder
und entwicklungsbezogene Evolution.
mehreren homologen Chromosomen an-
•genesis geordnet sind. Die genetische Informa-
Genedlr. Wissenschaft, die sich mit den tion, die jedes Allelepaar trägt, bestimmt
Prinzipien und Mechanismen der Verer- ein spezifisches Charakteristikum oder
bung beschäftigt, besonders unter Beach- Merkmal. 3. Gruppe oder Klasse von Or-
ganismen, die die gleiche genetische Dar- wird und orale, bronchiale, pharyngeale
stellung aufweisen. (s.a. Phänotyp) und intestinale Beschwerden auslösen
•genotype kann; tritt meist bei immungeschwächten
Personen auf und steht in Verbindung mit
Genpool. Gesamte Anzahl der genetischen allergischen asthmatischen Reaktionen
Merkmale einer Person oder auch einer
und intestinalen Erkrankungen, die sich
ganzen Population.
in abdominalen Schmerzen, Diarrhö und
.genepool
rektalen Blutungen äußern.
Gentec:lmlk. (Genmanipulation). Prozess der [griech.: geo, Erde; thrix, Haar; osis, Er-
Produktion einer rekombinierten ---> DNS krankung]
(Desoxyribonukleinsäure), wobei der • geotrichosis
---> Genotyp und der ---> Phänotyp eines Or-
ganismus kontrolliert und verändert wer- Gerlltsdl. (Bruit). Unphysiologischer pfei-
fender oder zischender Ton, der beim Ab-
II
den können. Mit Hilfe von Enzymen wer-
den die DNS-Moleküle in Fragmente zer- hören (Auskultation) der Karotisarterie,
legt, so dass Gene von anderen Organis- eines Organs oder einer Drüse zu hören
men eingefügt und die Nukleotide in einer ist, z.B. Leber oder Schilddrüse. Der spezi-
gewünschten neuen Reihenfolge arran- fische Charakter, die Lokalisation und die
giert werden können. Länge eines G.es sind von diagnostischer
• genetic engineering Bedeutung.
•bruit
Geatlleraple. (Genchirurgie). Maßnahme, bei
der >>gesunde Gene<< in das Blut eines Pa- Cierltddl. Mtefialts. Geräusch, das ent-
tienten injiziert werden, um eine Erb- steht, wenn Blut durch eine ---> Arterie
krankheit oder vergleichbare Erkrankung fließt.
zu behandeln. Zuvor wird dem Patienten • arterial murrnur
Blut entnommen; die weißen Blutkörper-
chen (Leukozyten) werden getrennt und
Cierltddl. diaslollsdlls. ---> Herzgeräusch,
das durch den Blutfluss während der Ent-
im Labor als Kultur gezüchtet. Danach
spannungsphase (--->Diastole) der Herz-
werden sie in modifizierte Viren (die als
kammer verursacht wird. In den meisten
Vektoren dienen) eingeführt. Normale Ge-
Fällen ist ein d. G. die Folge einer organi-
ne eines Spenders werden ebenfalls in die
schen Herzkrankheit.
Viren eingebracht, die dann das normale
Gen in die Chromosomen der weißen Zel- • diastolic murrnur
len des Patienten transferieren. Die Leu- Gedwclt. ~ --->Herzgeräusch,
kozyten enthalten nun normale Gene und das bei einer ---> Mitralklappenstenose di-
werden dem Patienten wieder injiziert. rekt vor der ---> Systole auftritt.
• gene therapy • presystolic murrnur
~ Bakterizides, antiinfektiö- Gelfalrle, Teil der Medizin, der sich mit
ses, fungizides und wurmabtreibendes den physiologischen Erscheinungen des
Mittel, das zur Behandlung von Maden- Alterungsprozesses sowie der Diagnose
würmern, Haut- und Vaginalinfektionen und Behandlung von Krankheiten befasst,
eingesetzt wird. unter denen ältere Menschen leiden.
• gentian violet • geriatrics
Genu. Knie oder gebeugte Struktur, die ei-
nem Knie ähnelt; z.B. G. recurvatum
Glriatrllnlm. Arzneimittel gegen Altersbe-
schwerden mit den Therapiezielen: 1. Ver-
(überstrecktes Knie), G.valgum (X-Bein)
hinderung von Altersvorgängen, 2. Rege-
oder G. varum (0-Bein).
neration und >>Revitalisierung«, 3. Aus-
•genu gleich altersbedingter Mangelzustände, 4.
CiaGiridlGsl. Erkrankung, die durch den Linderung altersbedingter Beschwerden.
Pilz Geotrichum candidum verursacht Eine Wirksamkeit im Sinne einer Lebens-
verlängerung oder eines Aufhaltens des Geslmtlisen. Die Konzentration des ge-
Alterungsprozesses ist nicht gegeben. samten ---> Eisens im Blutserum; der Norm-
[griech. geron, alter Mann, iatreia, ärztli- wert liegt zwischen 50 und 150 )lg/dl.
che Behandlung] • total iron
• geriatric agent
~ (GIW). Die Summe
Glrinnung, dlst4lminhlrle fnlrlnslle. --->Ver- des gesamten Wassers im Körper, zusam-
brauchskoagulopathie. mengesetzt aus Intra- und Extrazellulär-
wasser, dem Wasser im Magen-Darm-
Trakt und im Harntrakt.
• total body water
über mehrere
Glsl llllb...., Nitrogengehalt des
Stuhls, der zur Diagnose verschiedener
Stoffwechselkrankheiten gemessen wird,
Gerodenna. (Greisenhaut). 1. Die atrophierte z.B. einer Unterfunktion der Bauchspei-
Haut des alternden Menschen. 2. Dünne, cheldrüse oder einer gestörten Eiweißver-
faltige Haut bei einem Ernährungsdefizit dauung. Die normale Menge in einer 24-
3. Jeder Zustand, der sich in einer dün- Stunden-Stuhlprobe beträgt 10% der Ni-
nen, schlaffen, welken Haut äußert und trogenaufnahme bzw. 1-2 g.
wie die Haut von älteren Menschen aus- • total nitrogen
sieht. Gls'fiiii!Sirlf.---> Musculus glutaeus.
[griech.: geron, alter Mann; derma, Haut] •gluteus
•geroderma
Gesddecht. Zuordnung von Lebewesen in
Gerontologlt. Studium aller Aspekte des das weibliche oder männliche G. Die Be-
Alterungsprozesses, einschließlich der kli- stimmung des G.s erfolgt beim Menschen
nischen, psychologischen, ökonomischen bei der Befruchtung eines Eies (Oozyt),
und soziologischen Fragen, die im Zu- das ein X-Chromosom enthält, mit einer
sammenhang mit älteren Menschen ste- Samenzelle (Spermatozyt), die entweder
hen, sowie ihre Konsequenzen sowohl für ein X- oder ein Y-Chromosom enthält.
den Einzelnen als auch für die Gesell- Durch die Vereinigung entsteht entweder
schaft. ein Mädchen mit zwei X-Chromosomen
[griech.: geras, hohes Alter; Iogos, Wissen- oder ein Junge, wenn es zur Verbindung
schaft] eines X- mit einem Y-Chromosom
• gerontology kommt.
• gender
CierGniDpsJddal, Untersuchung und Be-
handlung der psychiatrischen Erkrankun- GescMic:M, c~nmo--. Das durch das
gen in Verbindung mit dem Alterungspro- Vorhandensein bzw. Fehlen eines Y-Chro-
zess und den mentalen Störungen älterer mosoms bestimmte Geschlecht eines Säu-
Menschen. getiers.
[griech.: geras, hohes Alter; psyche, Geist] • chromosomal sex
• geropsychiatry
Gesddeddenolle. 1. Die Erwartungen der
&ntanlllam. ---> Hordeolum Gesellschaft an das geschlechtsspezifische
•sty Verhalten von Männern und Frauen.
2. Ausdruck der Geschlechtsidentität ei-
~. Bipolare Nervenzellen, ner Person, die sie sowohl sich selbst als
die im Nasenepithel lokalisiert sind. Die auch anderen gegenüber auslebt und die
Axone dieser Zellen werden zu Rezepto- zeigt, dass die Person entweder weiblich
ren des Riechnervs (---> Nervus olfactorius). oder männlich ist.
• olfactory receptors • sex role; gender role
,:- Geschwur .l73

Geschledlterverhältni.s. (Sexualproportion). Geschlechtsumwandlung. Operative Verän-


Das Zahlenverhältnis zwischen weibli- derung der äußeren Geschlechtsmerk-
chen und männlichen Individuen in einer male in diejenigen des anderen Ge-
Bevölkerungsgruppe; verändert sich in schlechts.
den verschiedenen Lebensabschnitten. • transsexualsurgery
Bei der Geburt fallen i. d. R. etwa 106 jun-
Geschmacksknospe. Sammelbezeichnung
gen auf 100 Mädchen; im Alter überwie-
für die zahlreichen kleinen Geschmacks-
gen jedoch oft die Frauen, da sie gegen-
organe, die über die Zunge und den Gau-
über Männern eine höhere Lebenserwar-
men verteilt sind. jede G. liegt in einer ku-
tung haben.
gelförmigen Tasche (Papille), die sich im
• sex ratio
Epithelium ausweitet. Eine G. besteht aus
Geschlechtsbestimmung. (Geschlechtsdetermi- fadenförmigen Geschmackszellen (= Sin-
nation). Die Untersuchung der zellulären neszellen) und aus spiralförmigen Stütz-
Unterschiede zwischen dem männlichen zellen, die jeweils eine Öffnung nach au-
und dem weiblichen Organismus, wobei ßen und eine in die darunter liegende
sich beim Mann die Chromosomenkom- Zellschicht haben. (s.a. Geschmackspapil-
bination XY und bei der Frau die Kombi- len)
nation XX findet. Unterschiede in der ge- • taste bud; gustatory papilla
samten Körperstruktur werden durch se- Gesdlmackspapillen. Schmale, warzenähn-
kundäre geschlechtsspezifische Merkmale liche Erhebungen auf der Zunge, die
und durch das knöcherne Skelett darge- kleine Sinnesorgane, die so genannten
legt. _, Geschmacksknospen, enthalten. Diese
• sex determination Geschmacksknospen nehmen je nach La-
Geschledltschromosom. _, Gonosom. ge auf der Zunge verschiedene Geschmä-
• sex chromosome cker wahr.
• taste papilla
Geschlechtsdetermination. _, Geschlechts-
Gesdlmackssinn. Sinnessystem, mit dem
bestimmung. verschiedene Geschmäcker auf der Zunge
• sex determination wahrgenommen werden und das Nerven-
Geschlechtsdrüsen. _, Keimdrüsen impulse an die jeweiligen Geschmacks-
• genital glands zentren in der Hirnrinde und im Thala-
mus aussendet. Es gibt vier grundlegende
Gesdllechtshormone. (Sexualhormone). Sam- Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig
rneibezeichnung für Hormone, die von und bitter. An der Zungenspitze schmeckt
den weiblichen und männlichen Ge- man salzig und süß, an der Seite sauer
schlechtsorganen bzw. der Nebennieren- und im hinteren Bereich bitter. In der
rinde produziert werden, zur Ausprägung Mitte wird kein Geschmack wahrgenom-
der Geschlechtsmerkmale dienen und an men. Der G. ist eng mit dem Geruchssinn
der Fortpflanzung beteiligt sind. Zu den verbunden. (_, Geschmacksknospe)
weiblichen G.n gehören Östrogene und • taste; gustation
Gestagene (v. a. Progesteron), zu den
männlichen die Androgene (v. a. Testoste- Gesdlwister, Unterstützung der. .... Pflege-
ron). intervention der NIC, die definiert ist
• sex hormones als die Unterstützung von Geschwistern
beim Umgang mit der Krankheit eines
Gesdllechtskrankheiten. _, Sexually Irans- Bruders oder einer Schwester.
mitted Diseases STD. • Sibling Support
• sexually Iransmitted diseases (STD)
Gesdlwür. (Ulkus). Defekt der Haut oder
Gesdlledltsorgane. _, Reproduktionssystem. Schleimhaut bei einer lokalen allgemeinen
• reproductive organs Erkrankung (z. B. Magenschleimhautent-
zündung), der nach Abgrenzung (Demar- (Fazialiskrampf). Zuckungen des
kation) und Abstoßung des abgestorbe- Gesichtsnervs; verursacht unwillkürliche,
nen (nekrotischen) Gewebes narbig ab- krampfartige Kontraktionen der Gesichts-
heilt. Häufigstes G. ist das Magenge- muskeln, die von dem betroffenen Nerv
schwür (-+Ulcus ventriculi). innerviert werden, z.B. bei Tetanus .
• ulcer convulsive tic
(,esichtsfeld. (Sehfeld). Der Bereich, der für Gespräduführung, nad!
das Auge in einer festen Position sichtbar Carl Rogen. (Klientenzentrierte Psychotherapie;
ist. Das durchschnittliche G. des Men- Gesprächspsychotherapie nach Rogers). Spe-
schen beträgt 65° nach oben, 75° nach un- zielle Form der -+ Psychotherapie, bei der
ten, 60° nach innen und 90° nach außen. die Selbstentfaltung des Patienten die
~:1:; visual field (VF) Therapie maßgeblich bestimmt. Grund-
annahme dieses Konzeptes ist es, dass je-
Gesidllsf (Skotom). Sehstörung der Mensch grundsätzlich in der Lage ist,
(Abdunkelung bzw. Ausfall) in einem be- seine Probleme selbstständig zu lösen.
stimmten Bereich auf einem oder beiden Hauptverfahren ist das Reflektieren der
Augen. Charakteristisches Anzeichen für Verhaltensweisen des Patienten im thera-
einen beginnenden G. ist ein schimmern- peutischen Gespräch. Die Voraussetzun-
der Film, der als Fleck vor dem Auge auf- gen beim Therapeuten sind Akzeptanz,
taucht. Empathie und Kongruenz gegenüber sei-
scotoma nem Patienten.
[Carl Ransom Rogers, amerik. Psychologe
G;•siciltshaltung. Maximale Kopfstreckhal- und Psychotherapeut, 1902-1987]
tung eines Kindes unter der Geburt, bei • nondirective psychotherapy
der das Gesicht der vorangehende Kör-
perteil ist. Die Geburt ist erschwert, da Gestagen. Gruppe von synthetischen oder
der Kopf nicht mit dem kleinsten Durch- natürlichen Steroidhormonen, die vom
messer austritt. Nach der Geburt ist das Gelbkörper (Corpus luteum), von der Pla-
Gesicht häufig bläulich verfärbt und ange- zenta und der Nebennierenrinde ausge-
schwollen. Diese Symptome bilden sich schüttet werden und ähnliche Wirkung
jedoch nach wenigen Tagen spontan zu- wie -+ Progesteron haben, wozu die Vorbe-
rück. reitung des Endometriums auf die Einni-
• face presentation stung (Implantation) der Blastozyste ge-
hört.
Gesk:ltls. Bezeichnung für 14 ver- progestin, gestagen
schiedene Knochen, die den Gesichtsschä-
del (cranium viszerale) bilden. (-+ Schä- Gestalt. Eine einzelne körperliche, psycho-
del) logische oder symbolische Konfiguration,
facial bones Struktur oder Erfahrung, die aus mehre-
ren Elementen besteht und deren Wir-
Gc.sichtslähmung. -+ Fazialislähmung kung als Ganzes sich von jenem Effekt un-
facial nerve paralysis terscheidet, der sich auf die Summe der
einzelnen Komponenten bezieht.
Glsldtts Eine von fünf Ge- Gestalt
sichtsmuskelgruppen; dazu gehören die
Kopfhautmuskeln, die extrinsischen Ohr- • Schule der Psychologie
muskeln, die Nasenmuskeln, die Muskeln (Ursprung in Deutschland), die davon
der Augenlider sowie die Mundmuskula- ausgeht, dass ein psychologisches Phäno-
tur. men als gesamte Konfiguration oder
• facial muscle Struktur wahrgenommen wird und aus
den wechselseitigen Beziehungen zwi-
Gi1 1ichtsneuralgie. -+Trigeminusneuralgie schen den einzelnen Elementen entsteht,
facial neuralgia anstatt aus verschiedenen Elementen, die
;::; Gesundh~1i, Wiederherstellung der oralen 375

jeweils eigene Eigenschaften aufweisen. Zustand; konstante Veränderungen und


(-+ Gestalt; Gestalttherapie) Anpassungen an Stress beeinflussen die
• Gestalt psychology _, Homöostase. (-> Krankheit)
Gestalttherapie. Form der -+ Psychothera- • health
pie (nach F. Perls), die die Einheit des
Selbstbewusstseins, des Verhaltens und Gesundheit, Erhalrung der oralen. -+ Pfle-
der Erfahrungen betont. (-+ Gestalt; Ge- geintervention der -+ NIC, die definiert
staltpsychologie) wird als die Erhaltung und Unterstüt-
• Gestalt therapy zung der Mundhygiene und Gesundheit
der Zähne bei Patienten, die zur Ent-
Gestation. (Gravidität). Die Phase von der wicklung von oralen und dentalen Läsio-
Befruchtung (Fertilisation) eines Eies nen neigen.
(Ovum) bis zur Geburt. Die G. dauert bei Oral Health Maintenance
jeder Species unterschiedlich lange; beim
Menschen beträgt die mittlere Dauer 266 Gesundheit, Förderung der oralen. -+ Pfle-
Tage (38 Wochen) oder etwa 280 Tage (40 geintervention der -+ NIC, die definiert
Wochen) vom Beginn der letzten Mens- wird als die Unterstützung der Mundhy-
truationsphase an gerechnet. giene und Zahnpflege bei Patienten mit
[lat.: gestare, gebären I einem normalen Gesundheitszustand
• gestation von Mund und Zähnen.
Gestationsalter. Das Alter eines Fötus oder • Oral Health Promotion
Neugeborenen, das meist in Wochen vom
ersten Tag des letzten Menstruationszy- Gesundheit, ganzheitliche. Konzept der Ge-
klus der Mutter an berechnet wird. sundheitspflege, in dem man davon aus-
• gestational age geht, dass bei der Gesundheitserhaltung
Gestationspsychose. jede mentale Erkran- der Mensch als ein einheitliches, ganzes
kung, die im Zusammenhang mit einer System betrachtet werden muss, nicht als
Schwangerschaft steht. die Zusammensetzung einzelner Teile ei-
• gestational psychosis nes Systems.
• wholistic health
Gestose. Kurzwort aus Gestationstoxikose;
frühere Bezeichnung für alle durch die Gesundheit, psychische. Relativer Geistes-
Schwangerschaft ausgelösten bzw. be- zustand, bei dem eine gesunde Person
günstigten Erkrankungen bei schwange- mit dem immer wieder auftretenden
ren Frauen, wie Frühgestosen (z.B. -+ Hy- Stress des Alltagslebens auf eine akzepta-
peremesis) und Spätgestosen (z.B. EPH- ble Weise zurechtkommt und sich daran
Gestose; E = Edema, P = Proteinurie, H = anpassen kann . (_, Psychohygiene)
Hypertonie). G. wird heute als Synonym • mental health
für hypertensive Schwangerschaftser-
krankungen (HSE) bzw. -> Schwanger- Gesundheit, sexuelle. Der durch die WHO
schaftshypertonie, -> Präeklampsie und (Weltgesundheitsorganisation) definierte
-> Eklampsie verwendet. (-> Schwanger- Gesundheitszustand ohne Geschlechts-
schaftshypertonie) (s.a. Präeklampsie; krankheiten oder -störungen mit der Fä-
Eklampsie) higkeit, Sex ohne Furcht, Scham oder
[lat.: gestare, tragen; gr.: toxik6s, Pfeilgift] Schuldgefühle zu genießen und sein sexu-
• gestational toxicosis elles Verhalten zu kontrollieren.
Gesundheit. Zustand des körperlichen, • sexual health
geistigen und sozialen Wohlbefindens
(WHO-Definition) und Fehlen von Gesundheit, Wiederherstellung der oralen.
Krankheiten sowie anderen abnormen .... Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
Bedingungen. Die G. ist kein statischer niert wird als die Unterstützung der Hei-
376 Gesundheit. Wiederherstellung der orale_':!

lung von Mundschleirnhaut- oder Zahn- sundheil von Einzelpersonen, Familien,


läsionen. Gruppen oder Gemeinschaften zu unter-
• Oral Health Restoralion stützen. 2. Ausbildungsprograrnm, das
sich an die allgemeine Offentliehkeil
Gesundheitsanamnese. (In der Pflege und wendet und darauf ausgerichtet ist, die
in der Medizin) Sammlung von Informa- Gesundheit des Einzelnen zu verbessern,
tionen direkt vom Patienten oder aus an- zu erhalten und zu schützen.
deren Quellen, die sich auf den körperli- • Health Education
chen Zustand des Patienten und seine
psychischen, sozialen und sexuellen Gesundheitsförderung. Verhaltensweisen
Funktionen beziehen. Die -+Anamnese zur_ Anerkannte -+ NANDA- -+ Pflegediag-
bietet eine wichtige Basis, auf der Diag- nose; Zustand, bei dem ein gesunder
nose, Behandlung, Pflege und Nachsorge Mensch aktiv versucht, seine persönli-
aufgebaut werden können. chen Gesundheitsgewohnheiten und die
• health history Umgebung zu verändern, um einen opti-
Gesundheits-Assessment. Evaluation des malen Gesundheitszustand zu erreichen.
Gesundheitszustandes einer Person mit Zu den kennzeichnenden Merkmalen
Hilfe von körperlichen Untersuchungen, zählen der ausgedrückte oder erkennba-
nachdem eine Anamnese erstellt worden re Wunsch, einen besseren Gesundheits-
ist. Verschiedene Labortests können da- zustand zu erreichen, fehlende Vertraut-
rüber hinaus durchgeführt werden, um ei- heit mit Wellness-Ressourcen in der Ge-
nen klinischen Eindruck zu bestätigen meinde, mangelhaftes Wissen bezüglich
oder Dysfunktionen zu untersuchen. gesundheitsförderlicher Maßnahmen,
der Wunsch nach einer verstärkten Kon -
• health assessment
trolle der Ge undheitspraktiken und
Gesundheitserhaltung. veränderte. Aner- Sorge über die Umgebungbedingungen
kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose; Un- oder den Gesundheitszustand.
fähigkeit, gesundheitsfordernde Maß- • health-seeking behaviors
nahmen zu erkennen, sie durchzuführen
oder zur Erhaltung der Gesundheit Hilfe Gesundheitsfiirsorge, tertiäre. Spezialisierte
in Anspruch zu nehmen. Kennzeichnen- und hoch technisierte medizinische Ver-
de Merkmale sind mangelhaftes Wissen sorgung, die Diagnose und Behandlung
in Verbindung mit grundlegenden Ge- von Krankheiten und Störungen in gro-
sundheitspraktiken oder die Uniahig- ßen, fortschrittlichen Forschungs- und
keit, die Verantwortung für die Erfüllung Lehrkrankenhäusern beinhaltet. Die me-
bestehender Bedürfnisse zu tragen, An- dizinische Versorgung ist stark zentrali-
passungsunfahigkeit an innere oder äu- siert und steht für die Bevölkerung großer
ßere Umgebungsveränderungen, Mangel Gebiete, in Einzelfällen sogar der ganzen
an finanziellen oder anderen Ressourcen Welt zur Verfügung.
oder Unterstützungssystemen, früher • tertiary health care
bereits bestehende Unfahigkeit, gesund-
erhaltende Maßnahmen zu ergreifen, Gesundheitsinfonnationen, Austausch von.
oder ein vermindertes Interesse an der -+ Pflegeintervention der - NIC, die defi-
Verbesserung der eigenen Gesundheit. niert wird als die Übermittlung von ln -
• health maintenance, altered formationen über die Pflege von Patien-
ten an Gesundheitsfachleute anderer
Gesundheitserziehung. 1. -+ Pflegeinter- Einrichtungen.
vention der -+ NIC, die definiert wird als
• Health Care Information Exchange
die Entwicklung und Gewährleistung
von Anleitungen und Lernerfahrungen, Gesundheitsökonomie. Sozialsystem, das
um eine bewusste Anpassung des Ver- das Angebot und die Nachfrage nach Ge-
haltens zu erleichtern und damit die Ge- sundheitspflegeressourcen sowie die Aus-
. .. Gesundheitswesen 377

wirkungen der Dienstleistungen auf die -+ Anamnese beinhalten und die Durch-
Bevölkerung untersucht führung einer körperlichen Untersu-
• health economics chung, Labortests oder Röntgenuntersu-
chungen einschließen.
Gesundheitspflege, holistische. System der • Health Screening
umfassenden oder vollständigen Patien·
tenpflege, das sowohl die körperlichen, Gesundheibstrukturgesetz. 1993 in Kraft
emotionalen, sozialen und ökonomi- getretenes Gesetz mit dem Ziel der Entlas-
schen als auch die spirituellen Bedürf- tung der Krankenkassen. Es sieht vor, dass
nisse einer Person, ihre Reaktionen auf sich die Ausgaben der Krankenkassen an
die Krankheit und die Auswirkungen der Entwicklung der Lohngrundsummen
der Kran.kheit auf die Fähigkeit zur Er- orientieren. Zu den Grundsätzen gehört
füllung von Selbstpflegeerfordernissen die Forderung: >>Ambulant vor stationär<<.
berücksichtigt. Die h. G. ist ein Konzept Dies hat eine frühzeitige Entlassung der
der modernen professionellen Pflege, Patienten aus dem Krankenhaus und die
das diese Philosophie in der Pflege be- Erweiterung ambulanter Leistungen zur
wusst umsetzt. Folge.
• holistic health care • Health Reform Act
Gesundheitspflegesystem. Umfassendes Gesundheitssystem, Beratung des. -+ Pfle-
Netzwerk von Agenturen, Einrichtungen geintervention der -. NIC, die definiert
und Anbietern von Gesundheitspflege in wird als die Verbesserung der Gesund-
einem bestimmten geographischen Be- heitssituationvon Patienten und der Ein-
reich. satz geeigneter Gesundheitsdienstleis-
• health care system tungen.
Gesundheitspolitik, Kontrolle der. -. Pfle- • Health System Guidance
geintervention der -+ NIC, die definiert
wird als die Überwachung und Einfluss- Gesundheitsvemalten. Alle Handlungen,
nahme auf Regierungs- und Organisati- die zur Erhaltung, Herstellung oder Wie-
onsbeschlüsse, auf Bestimmungen und dererlangung einer guten -+ Gesundheit
Standardrichtlinien für Pflegesysteme oder zur Vorbeugung gegen -+ Krankheiten
und -praktiken zur Qualitätssicherung ergriffen werden. Das G. spiegelt die ge-
der professionellen Pflege. sundheitsrelevanten Überzeugungen je-
• Health Policy Monitaring des Menschen wider; dazu gehört, regel-
mäßig körperliche Aktivitäten durchzu-
Gesundheitsrisiken. Gefahren für die -+Ge- führen, sich ausgewogen zu ernähren und
sundheit infolge der Exposition gegenüber die erforderlichen Impfungen durchzu-
Umweltgiften, wie etwa Asbest oder radio- führen.
aktiver Strahlung, oder negativen Einflüs- health behavior
sen des Lebensstils, z.B. Rauchen oder
Substanzabusus. Gesundheitswesen. Komplex der präventi-
• health hazards ven, heilenden und therapeutischen
Dienstleistungen, die in Krankenhäusern
Gesundheits-Screening. I. Pflegeinter- oder anderen Einrichtungen von Pflegen-
vention der -+ NIC, die definiert wird als den, Ärzten, Zahnärzten, verschiedenen
die Erkennung von Gesundheitsrisiken Therapeuten, staatlichen oder privaten
oder -problemen anband einer Anam- Betreuungseinrichtungen, ehrenamtli-
nese, Untersuchung oder anderer Maß- chen Stellen, pharmazeutischen und me-
nahmen. 2. Programm zur -+ Evaluation dizinischen Ausrüstungsherstellern und
des Gesundheitszustandes und der Gesundheitsversicherungen gewährleistet
Funktionen von Patienten. Das G.-S. werden.
kann eine persönliche oder familiäre • health care industry
378 Gesundheitszeugnis .:

Gesundheitszeugnis. Dokument, das ein Gewebe, adenoides. Lymphoides, die Ra-


Gesundheitspflegeanbieter ausstellt und chenmandeln bildendes Gewebe.
das den Gesundheitszustand einer Person • adenoid tissue
attestiert.
Gewebe, interstitielles. Zwischengewebe;
• health certificate
Binde- und Stützgewebe innerhalb und
um die wesentlichen funktionalen Ele-
Gewalttätigkeit gegen andere, hohes Risi· mente eines Organs herum.
ko. Anerkannte -+ NANDA·Pflegediag· • interstitial tissue
nose, die definiert ist als der Zustand,
bei dem ein Patient Verhaltensweisen Gewebebank. Einrichtung zur Lagerung
zeigt, durch die er andere körperlich, und Konservierung von menschlichen Ge-
seelisch und/oder sexuell verletzen kann. webeproben, die für Transplantationen zu
Die Risikofaktoren beinhalten vorange- einem späteren Zeitpunkt bereit gehalten
gangene Gewalt in Form von 1) Gewalt werden.
gegen andere, 2) gegen sich selbst, 3} Ge· • tissue bank
waltandrohuogen, 4) soziale, 5} indirekte
Gewaltanwenduog. Darüber binaus kön· Gewebedurchblutung. veränderte (renale,
neo noch viele andere Risikofaktoren zerebrale, kardiopulmonare, gastrointesti-
vorhanden ein, darunter neurologische nale, periphere). Anerkannte .... NANDA-
und Wahrnehmungsstörungen, Opfer Pilegediilgnose, die definiert ist als der
von Kindesmissbrauch, Zeuge von Ge· Zustand, bei dem ein Patient eine Ab·
walt in der Familie, Grausamkeit gegen- nahme der ährstoff- und Sauerstoffver-
über Tieren, Feuerlegen, prenatale Kom- sorgung auf zellulärer Ebene erlebt, be-
plikationen und Komplikationen unter dingt durch ein Defizit der kapillären
der Geburt, Drogen· und Alkoholmiss· Blurversorguog. Kennzeichnende Merk-
brauch sowie Vergiftungen. male sind z..B. kalte Extremitäten, blasse
Extremitäten bei Hochlagerung, vermin-
• violence, risk of: directed at others,
derter bzw. nicht tastbarer Puls, Verän-
derungen des Blutdrucks in den betrof-
Gewalttätigkelt gegen sich selbst, hohes Ri·
fenen Extremitäten; Hinken, Gangräne
siko. Anerkannte .... NANDA·Pflegediag·
(Gewebszerstörung), brüchige ägel,
nose, die definiert ist als der Zustand,
verzögerte Wundheilung, wächserne
bei dem ein Patient Verhaltensweisen
Haut und Haarausfall.
zeigt, durch die er selbst körperlich, see-
lisch und/oder sexuell verletzt werden • tissue perfusion, altered (renal, cere-
kann. Risikofaktoren sind u. a. das Alter, bral, cardiopulmonary, gastrointestinal,
Familienstand, Arbeitsverhältnis bzw. peripheral)
Arbeitslosigkeit, zwischenmenschliche Gewebekultur. Gewebe- und Organproben,
Beziehungen, familiärer Hintergrund, die im Labor in Reagenzgläsern unter
sexuelle Orientierung, körperlicher und künstlichen Bedingungen zum weiteren
geistiger Gesundheitszustand, Gemüts· Wachstum aufbewahrt werden.
zustand, Selbstmordphantasien und -ab-
• tissue culture
siebten, Lethargie, persönliche und so-
ziale Ressourcen, verbale Hinwei e sowie Gewebereaktion. Jede Reaktion bzw. Ver-
Personen, die sich übermäßig häufig änderung des lebenden Zellgewebes infol-
selbst befriedigen. ge von Krankheiten, Toxinen oder ande-
violence, risk of:self-directed ren äußeren Reizen, z.B. -> Entzündung,
-> Nekrose oder Immunreaktion.
Gewebe. Verband ähnlicher Zellen mit • tissue response
gleicher Aufgabe, die gemeinsam eine be-
stimmte Funktion ausüben, z.B. Epithel-, Gewebeschädigung. Anerkannte ... NAN·
Binde-, Muskel- und Nervengewebe. DA-Pilegediagnose, bei der ein Patient
• tissue unter einer Schädigung der äußeren
. .,. Gichtknoten 379

Haut, einer Schleimhaut, der Hornhaut der Darmparasiten Giardia lamblia verur-
des Auges oder des subkutanen Gewebes sacht wird. Die Infektionsquelle ist häufig
leidet. Hauptmerkmal ist das verletzte Wasser, das nicht gereinigt wurde und mit
oder zerstörte Gewebe. Mögliche Ursa- G. lamblia-Zysten kontaminiert ist.
chen sind eine veränderte Durchblutung, [A. Giard, französischer Biologe, 1846-
ein Ernährungs- bzw. Flüssigkeitsdefizit 1908; griech.: osis, Erkrankung]
oder -überschuss, eingeschränkte kör- • giardiasis
perliche Mobilität, Reizstoffe, Strahlung,
Infektion und chemische, thermische Gibbus. Buckel oder Verkrümmung der
oder mechanische Faktoren. Wirbelsäule. (-+ Kyphose)
• tissue integrity, impaired • gibbus

Gewebsplasminogenaktivator. Substanz, die Gicht. (Urikopathie). Erkrankung in Verbin- ~~~


im menschlichen Körper Plasminogen zur dung mit einer angeborenen Störung des
Auflösung von Blutgerinnseln aktiviert. G. Harnsäurestoffwechsels, bei der die Pro-
wird bei Verschluss der Herzkranzgefäße duktion von Harnsäure erhöht oder die
durch einen Thrombus therapeutisch ein- Ausscheidung verhindert wird. Über-
gesetzt. (-+ Plasmin) schüssige Harnsäure wird in Natriumkris-
• tissue plasminogen activator (TPA) talle umgewandelt, die im Blut ausfallen
und sich in den Gelenken und anderen
Gewichtsabnahme, Unterstützung bei der. Geweben ablagern. Die Erkrankung kann
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi- schmerzhafte Schwellungen in Verbin-
niert ist als die Unterstützung bei der dung mit Schüttelfrost und Fieber auslö-
Gewichts- und/oder Körperfettabnahme. sen. G. kann die Beweglichkeit stark ein-
• Weight Reduction Assistance schränken und unbehandelt zu destrukti-
ven Gelenksveränderungen führen, z.B.
Gewichtszunahme, Unterstützung bei der. Gichtknoten. - adj. gichtisch.
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
gout
niert ist als die Unterstützung bei der
Zunahme von Körpergewicht. Gicht, chronische. Persistierende Störung
• Weight Gain Assistance des Purinmetabolismus, die durch er-
höhte Konzentrationen von Serumharn-
Gewissen. I. Moralischer, selbstkristischer säure und Arthritisanfälle sowie Ablage-
Sinn für das, was richtig und falsch ist. rungen von Harnsäuresalzen in den Ge-
2. Teil des -+ Über-Ichs, das Gedanken, Ge- lenken gekennzeichnet ist. Die Beschwer-
fühle und Handlungen überwacht und mit den können vererbt sein und bei Nichtbe-
verinnerlichten Werten und Normen ver- handlung zu Nierenversagen führen.
gleicht. [griech.: chronos, Zeit]
• conscience • chronic gout
Gewohnheit. Alltägliche oder spezifische,
sich wiederholende Praktiken, Vorgehens- Gicht mit Knotenbildung. (Harnsäuregicht).
oder Verhaltensweisen, z.B. die gewohn- Gelenkerkrankung infolge von Störungen
heitsmäßige Einnahme von Medikamen- des Purinstoffwechsels, auf Grund dessen
ten. sich büschelartige Harnsäurekristalle
• habitus (-+Gichtknoten) unter der Haut und nahe
der Gelenke ablagern. Erfolgt keine Be-
Gewöhnung. -+ Habituation. handlung, können die Knoten die betref-
GFR. Abkürzung für -+ glomeruläre Filtrati- fenden Gelenke zerstören.
onsrate . • tophaceous gout
• GFR
Gichtknoten. (Tophus). Bei bestehender
Giardiasis. Entzündung des Dünndarms, -+Gicht auftretender Knoten, der aus
die durch die übermäßige Vermehrung Harnsäurekristallen besteht, die sich in fi-
380 Gichtknoten -:~;,

brösem Gewebe in gelenknahen Bezirken


bilden.
• tophus

Giebelrohr. Hilfsmittel zur Atemunter-


stützung. Das Rohr ist in Segmente auf-
geteilt und kann individuell fiir den Pa-
tienten zusammengesteckt werden (Grö-
ße für Erwachsene 300-500 ml, Kinder
200-300 ml). Die Ein- und Ausatmung
erfolgt durch das G. ausschließlich über
den Mund; die Nase wird durch eine
Klemme verschlossen. Dadurch kommt
es zur Totraumvergrößerung ( .... To-
traum). Da abgeatmete C02 wird erneut
eingeatmet. Das Atemzentrum regis-
triert die Blutgasveränderung (pC0 2
Erhöhung) und reagiert in Folge mit ei-
ner vertieften Atmung. Kontraindiziert Gilchrist-Verband.
bei .... Tachypnoe, chronisch obstruktiven
Lungenerkrankungen u.a.
und bei bestimmten Erbkrankheiten auf-
Giemen. --+ Rasseln, trockenes. treten.
• sibilant rhonchi Ilat.: gigas, Riese]
• gigantism; somatomegaly
Gierke-Krankheit. Stoffwechselkrankheit,
bei der es durch vermehrte Speicherung
von Glykogen in Leber und Nieren zu Gilchrist-Verband. Schulter-Arm-Verband
Zuckermangel im Blut (Hypoglykämie), zur Ruhigstellung im Bereich des Schul-
Ketoazidose, vermehrtem Fettgehalt im tergürtels z.B. nach Oberarmfraktur.
Blut (Hyperlipämie) und schließlich zu (s.a. Desault-Verband)
Leber- und Nierenvergrößerung kommt. • Gilchrist's bandage
IEdgar von Gierke, dt. Pathologe 1877-
1945] Gilles-de-la-Tourette-Syndrom. Erkrankung,
• von Gierke's disease die sich durch Gesichtsgrimassen, .... Tics
und unwillkürliche Arm- und Schulterbe-
GIFT. Abkürzung für (eng!.) >>Garnele In- wegungen äußert. In der Pubertät kann
trafallopian Transfer« (dt. Embryonen- sich die Krankheit verschlimmern; der
transfer in den Eileiter). Patient kann ungewollt grunzen, schnau-
. GIFT ben und Schreie ausstoßen.
IG. Gilles de Ia Tourette, französischer
Gift. Substanz, die gesundheitsschädlich
Neurologe, 1857-1917]
ist oder bei (selbst geringer) Einnahme,
• Gilles de Ia Tourette's syndrome
Einatmung oder Absorption durch den
Körper u.U. zum Tode führen kann.
• poison Gingiva. Zahnfleisch des Mundes; eine
Schleimhaut mit unterstützendem fibrö-
Gigantismus. (Riesenwuchs; Makrosomie). Un- sem Gewebe, das über den Kronen der
physiologischer Zustand, der von über- Zähne liegt, die das Zahnfleisch noch
mäßiger Größe und Statur gekennzeich- nicht durchbrochen haben, oder aber die
net ist. Ursache ist meist eine Hypersekre- Hälse vorhandener Zähne umschließt.
tion an Wachstumshormonen. G. kann Ilat.: Zahnfleisch]
auch in Verbindung mit Hypogonadismus • gingiva
Glandulae areolares (Mammae) 381

Gingivahyperplasie. Wucherung des Zahn- ter Verband zur Ruhigstellung einer Ex-
fleischgewebes (---+ Gingiva), die häufig bei tremität oder eines anderen Körperteils
Patienten auftritt, die gegen epileptische während des Heilungsprozesses. Dazu
Anfalle mit Phenytoin behandelt werden. werden Gazerollen, die mit trockenem
• gingival hyperplasia Gips imprägniert sind, in warmes Was -
ser getaucht und um das Körperteil ge-
Gingivektomie. Chirurgische Entfernung
wickelt. Der Gips trocknet chnell und
von infiziertem und erkranktem Zahn- stellt einen stabilen Verband dar. ach
fleischgewebe (---+ Gingiva), um das Fort- dem Anlegen müssen Durchblutung,
schreiten von Krankheiten in der Mund- Puls und Sensiblität der Extremität über-
höhle zu unterbinden. prüft werden. Schmerzen, die der Patient
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: ektome, äußert, müssen ernst genommen wer-
herausschneiden] den, da sie auf eine beginnenden Durch-
• gingivectomy blutungsstörung aufgrund einer Schwel-
Gingivitis. Erkrankung, bei der die freien lung der Extremität beruhen können.
Zahnfleischränder (---+ Gingiva) um die Prophylaktisch sollte die Extremität
Zähne herum rot und geschwollen sind hoch gelagert werden. Ist der Gipsver-
und leicht bluten. Die G. kann Folge einer band zu eng wird er ggf. gespalten oder
schlechten Mundhygiene, aber auch ein gefenstert.
Anzeichen für eine andere Erkrankung • cast; plaster cast
sein, z.B. Diabetes mellitus.
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: itis, Gipsverband, PHege bei. - Pllegeinterven-
Entzündung] tion der - NIC, die definiert wird als der
• gingivitis Umgang mit einem Gipsverband nach
der Trockenphase.
Gingivostomatitis. Multiple schmerzhafte
• Cast Gare: Maintenan ce
Ulzera im Zahnfleisch und in der Mund-
schleimhaut (---+ Gingiva), die durch Her-
Gipsverband, PHege eines nodi feuchten.
pesviren ausgelöst werden können oder
Pllegeintervention der - NIC, die defi-
toxisch bedingt sind (z.B. durch Arsen
oder Quecksilber). niert wird als der Umgang mit einem
[lat.: gingiva, Zahnfleisch; griech.: stoma, neuen Gipsverband während der Tro-
Mund; itis, Entzündung] ckenphase.
• gingivostomatitis • Cast Gare: Wel
Ginseng. Volkstümliches Heilmittel aus Glabella. Unbehaarte Stelle zwischen den
der Wurzel einer Species der Gattung Pa- Augenbrauen.
nax; wird in einigen asiatischen Regionen [lat.: glabrum, kahl]
als Herztonikum, Aphrodisiakum und Sti- • glabella
mulans verwendet; gilt als lebensverlän-
gernd. Glandula. ---+ Drüse.
• ginseng • gland
Gips. Mineralische Verbindung aus Kalzi- Glandula thyroidea. ---+ Schilddrüse.
umsulfatdohydrat; wird bei -. Gipsver- • thyroid gland
bänden und Zahnabdrücken verwendet.
Gipsstaub reizt die Schleimhäute des Glandulae areolares (Mammae). (Montgo-
Atemtraktes und die Bindehaut des Au- mery-Drüsen). Talgdrüsen im Brustwarzen-
ges. hof der weiblichen Brüste. Diese Drüsen
• gypsum; plaster sondern lipoide Flüssigkeiten zur Be-
feuchtung und zum Schutz der Brustwar-
Gipsverband. Steifer, fester aus - Gips zen ab.
oder einem anderen Material hergestell- • areolar gland
382 Glandulae sahvanae .·.:

Glandulae salivariae. -. Speicheldrüsen. Dauer und Folgen eines Komas, beson-


• salivary glands ders bei Patienten mit Kopfverletzungen.
Das System umfasst drei Komponenten,
Glans. ->Erektiles Gewebe, das sich am En- nämlich Augenöffnen, sowie die verbale
de der Klitoris oder des Penis (Eichel) be- und motorische Reaktion, die unabhängig
findet. voneinander in einer Messskala bewertet
[lat.: Eichel] werden, woraus sich die Tiefe der Be-
• glans wusstlosigkeit und das Ausmaß der Funk-
Glasauge. -. Augenprothese. tionsstörung ergibt.
• artificial eye • Glasgow Coma Scale

Glasfaseroptik. Technische Methode, die Glaskörper. Durchsichtige, gallertartige,


von einer dünnen Glaskörpermembran
bei der Untersuchung eines inneren Or-
umhüllte Substanz, die den Hohlraum
gans oder eines Körperhohlraums ange-
wendet wird. Dabei wird eine lichtdurch- hinter der Augenlinse ausfüllt.
lässige Glas- oder Plastikfaser in den Kör- • vitreous humor
per eingeführt und das erzeugte Bild auf Glaskörperraum. Hohlraum hinter der Au-
einem Bildschirm vergrößert. genlinse, der den -. Glaskörper und die
• fiberoptics Glaskörpermembran enthält und durch
den die rudimentären Überreste der Glas-
Glasgow-Koma·Skala. Bewertungssystem körperarterie verlaufen.
zur schnellen und für die Praxis standar-
• vitreous cavity; vitreous chamber
disierten Einschätzung des Ausmaßes ei-
ner Bewusstseinsstörung bei schwerkran- Glaubersalz. -. Natriumsulfat.
ken Patienten, sowie zur Prognose der • sodium sulfate

Glasgow-Koma-Skala.

Neurologische Funktion (Beste) Reaktion Jes Patienten Bewertung


[Punkte]

Augen öffnen Spontan 4


Auf Ansprechen 3
Auf Schmerzreiz 2
Kein Öffnen

Verbale Reaktion Orientiert 5


Verwirrt, desorientiert 4
Unzusamenhängende Worte 3
Unverständliche Laute 2
keine verbale Reaktion 1

Motorische Reaktion Befolgen von Aufforderungen 6


Motorische Reaktion auf Gezielte Schmerzabwehr 5
Schmerzreize Ungezielte Schmerzabwehr 4
(sog. Massenbewegungen)
Beugesynergien (Beugehaltung) 3
Strecksynergien (Streckhaltung) 2
Keine motorische Reaktion
Glnkam. (grüner Star). Häufig auftretende sind Sinneszellen im Innenohrlabyrinth,
Augenerkrankung mit erhöhtem Augen- die so genannten »Gleichgewichtszellen<<.
innendruck, der durch eine Obstruktion • static sense
des Ausflussgangs für das Kammerwasser
verursacht wird. G.e sind die häufigste Er-
Glehmltt:ld.-+ Lubrikanzien
blindungsursache bei Erwachsenen. Ein • fecal softener
akutes G. (Winkelblockglaukom) tritt Gluele. (Neuroglia). Nervenzellen, die ein
auf, wenn die Pupille eines Auges in einem Bindegewebe bilden, das das Zentralner-
engen Winkel zwischen Regenbogenhaut vensystem stützt. Beispiele sind Astrozy-
(Iris) und Hornhaut (Kornea) beträcht- ten, Mikroglia und Oligodendroglia.
lich geweitet wird, was dazu führt, dass [griech.: glia, Leim]
die Iris den Abfluss des Kammerwassers •glia cell
blockiert. Ein chronisches G. (Glaucoma
simplex) tritt wesentlich häufiger auf,
Gllollfastllm. IIIUitlfomlls. Maligner,
schnellwachsender, weicher oder zysti-
meist auf beiden Seiten; es entwickelt sich
scher Tumor des Kleinhirns (Cerebrum)
langsam und ist genetisch vorbestimmt,
oder der Wirbelsäule.
z.B. das Weitwinkelglaukom.
• glioblastoma multiforme
•glaucoma
Glekhgewkht. Normaler Zustand einer
cm-. Sammetbezeichnung für alle pri-
mären Hirntumoren, die aus malignen
physiologischen Ausgewogenheit; auch -+ Gliazellen bestehen.
ausgeglichener mentaler oder emotionaler [griech.: glia; Leim; oma, Tumor]
Zustand.
•glioma
•balance
Glose. Vermehrung der -+ Astrozyten, die
~ IMtlbollsches. Ausgewoge- als Zeichen der Heilung nach einer Verlet-
nes Verhältnis zwischen der Aufnahme zung des Zentralnervensystems auftreten
von Nährstoffen und ihrem Verbrauch kann.
durch Absorption oder Ausscheidung. •gliosis
Bei einem positiven Gleichgewicht über-
steigt die Aufnahme eines Nährstoffes Glissen llpseL Bindegewebekapsel um die
seine Verwertung; beim negativen Gleich- Leberläppchen.
gewicht wird ein Nährstoff schneller abge- [F. Glissen, englischer Arzt, 1597-1677]
baut oder ausgeschieden als er mit der •Glisson's capsule
Nahrung wieder aufgenommen wird. Glallin.Eine Gruppe von vier Globulinpro-
•metabolic balance teinmolekülen, die vom Eisen im Hämo-
~ -+ Nervus vestibuloco- globin gebunden werden und als farblose
chlearis. Proteinkomponente fungieren.
• auditory nerve [lat.: globus, Ball]
•globin
~Strukturen im Innen-
ohr, die für das Gleichgewicht und die G1o1Ju11n. Große Kategorie einfacher Pro-
Orientierung verantwortlich sind. Dazu teine, die entsprechend ihrer Löslichkeit,
zählen der Vorhof des knöchernen Laby- elektrophoretischen Mobilität und Größe
rinths (Vestibulum auris) und die knö- klassifiziert werden (Alpha-, Beta- und
chernen Bogengänge (Canales semicircu- Gammaglobuline). G.e transportieren
lares) im Innenohr. wasserunlösliche Stoffe, Hormone und
•vestibular apparatus Enzyme und sind für Immunität, Gerin-
nung und pH-Regulierung zuständig. Sie
~ Vermögen zur Wahr- dienen als Energielieferant und sorgen
nehmung und Beurteilung der Körperstei- für den onkotischen Druck und die Hä-
lung bzw. -Iage in Bezug auf die Schwer- mostase.
kraftrichtung. Verantwortlich für den G. •globulin
-
Globulinurie. Ausscheidung von ---. Globuli-
nen im Urin.
[lat.: globulus, kleiner Ball; griech.: ouron,
Urin]
• globulinuria
setzt, z.B. G. renis (Nierenknäuelchen od.
Nierenkörperchen).
[lat.: kleiner Ball]
t;:; glomerulus
Prozess in der Niere,
Globus (Giobussymptom). Auch Globus hys- bei dem die Flüssigkeit aus dem Blut über
tericus; vorübergehendes Gefühl eines die Kapillaren der ---> Glomeruli in die Bow-
Kloßes im Hals, der nicht geschluckt und man-Kapsel und in den Urin filtriert wird.
nicht ausgehustet werden kann und häufig .glomerular filtration
durch emotionale Konflikte oder akute
Angst hervorgerufen wird. Ga- (pl. Glome: (Knäuel). Gruppe von
globus hystericus ---.Arteriolen, die direkt mit den Venen ver-
Glomangium. Gutartiger Tumor, der sich bunden sind und eine reiche Nervenver-
aus einer Ansammlung von Blutzellen in sorgung aufweisen.
der Haut entwickelt. }:-:; glomus
• glomangioma
Häufig auftretendes,
glomerular Zu einem Gefäßknäuel (---> Glo- schmerzhaftes, doch gutartiges Neoplas-
merulus) gehörend, insbesondere zu ei- ma, das arteriosklerotischen ---. Anastomo-
nem Nierenknäuelchen. sen der Haut ähnelt. (---. Glomus)
glomerular • glomus tumor
l'oMfltdlis. Entzündung der Nie- Glalsa. (Lingua). ---. Zunge.
renkörperchen, die sich in Proteinurie,
Hämaturie, verminderter Urinausschei- [griech.: Zunge]
dung und Ödemen äußert. •glossa
glomerulonephritis ~.Chirurgische Entfernung ei-
Glomerulonephri!is, {hmnlsche. Nicht-in- nes Teils oder der ganzen Zunge (Glossa).
fektiöse Erkrankung der Nierenglomeruli glossectomy
mit Proteinurie, Hämaturie, Ödem und
verminderter Urinproduktion. Glo~sili~. Entzündung der Zunge ( Glossa).
• chronic glomerulonephritis Eine akute G. äußert sich in einer Schwel-
lung und durch starke Schmerzen, die ins
Glomerulopa!hie. Sammelbezeichnung für Ohr ausstrahlen können; es kommt zu
Erkrankungen, bei denen die Nierenkör- starkem Speichelfluss, Fieber und Lymph-
perehen (Glomeruli) betroffen sind. Je knotenschwellung. Die G. kann sich wäh-
nach Krankheit kann es zu Hyperplasie, rend einer infektiösen Erkrankung oder
Atrophie, Nekrose oder Ablagerungen in nach einer Verbrennung, einer Stich- oder
den Glomeruli kommen. anderen Verletzung entwickeln.
glomerular disease [griech.: glossa , Zunge; itis, Entzündung]
........... Schwere Nierenerkran- •glossitis
kung, bei der die glomeruläre Funktion
der Blutfiltration gestört ist, da die Glo- Glossodynie. (Giossalgie). Schmerz in der
meruli durch Narbengewebe ersetzt wer- Zunge ( Glossa) durch eine akute oder
den. Die Krankheit kann nach einer Infek- chronische Entzündung, durch Abszess,
tion, bei Diabetes mellitus oder Arterio- Ulkus oder Verletzung.
sklerose auftreten. [griech.: glossa, Zunge; odyne, Schmerz]
• glomerulosclerosis glossodynia
1111 fpt. CiDanlli (Knäuelchen). glossotpigllllsda. Zur Zunge (Glossa) und
Anatomische Struktur, die sich aus Blut- dem Kehldeckel (Epiglottis) gehörend.
gefäßen oder Nervenfasern zusammen- • glossoepiglotic
g1ossop1tarynp1 Zur Zunge (Glossa) und ausweis bei sich tragen, in dem Dosis und
zum Rachen (Pharynx) gehörend. Dauer sowie Indikation der G.-Einnahme
• glossopharyngeal vermerkt ist. (s.a. Mineralokortikoide)
GklssoptiDse. Zurückziehen oder Zurück- • glukokortikoids
fallen der Zunge (Glossa), z.B. bei Be- Glulloftaaganas Bildung von -+ Glykogen
wusstlosigkeit oder in Narkose. Dabei aus Fettsäuren und Proteinen anstatt aus
kann es zur Verlegung der Luftwege und Kohlenhydraten.
zur Erstickung kommen. • gluconeogenesis
• glossoptosis
Glottis. Stimmapparat im Rachen (La- Glullose. (Traubenzucker). Einfacher Zucker
rynx), der aus den Stimmbändern und (-+Monosaccharid), der in vielen Nah- -.:.
der Stimmritze besteht. rungsmitteln vorhanden ist (z.B. in Früch- Eil
•glottis ten) und der eine wesentliche Energie-
quelle für den Menschen darstellt; insbe-
Glubgon. (Glucagon). Polypeptidhormon, sondere das Gehirn bezieht fast seine gan-
das in den Alphazellen der Langerhans- ze Energie aus G. Nach der Aufnahme von
Inseln in der Bauchspeicheldrüse (Pan- G. kommt es im Körper zur Ausschüttung
kreas) gebildet wird und die Umbildung von -+ Insulin, das G. spaltet bzw. in -+ Gly-
von -+Glykogen in -+Glukose in der Leber kogen umbildet.
stimuliert. Die Ausscheidung von G. wird [griech.: glykys, süß]
durch eine Hypoglykämie und durch •glucose
Wachstumshormone aus dem Hypophy-
senvorderlappen stimuliert. Glullose-Toltrallltelt (GTT). Untersuchung
[griech.: glykys, süß; agaein, leiten] der Fähigkeit des Körpers, Kohlenhydrate
•glucagon zu verstoffwechseln (metabolisieren), bei
der zuerst ein Nüchternblutzucker gemes-
~ (pL). Adrenokortikale sen wird; anschließend wird eine Stan-
-+ Steroidhormone, die in der Nebennie-
darddosis -+ Glukose verabreicht und in
renrinde (NNR) gebildet werden. Die G.
regelmäßigen Abständen danach der Blut-
verstärken die -+ Glukoneogenese und be-
und Urinzuckerspiegel gemessen. (s. Tab.
einflussen viele Körperfunktionen. Das
wichtigste der drei G. ist das Cortisol (Hy-
s. 386)
• glucose tolerance test
drokortison); Corticosteron ist weniger
aktiv; Cortison ist solange inaktiv, bis es GlllktsaM Unphysiologische Ausschei-
in Cortisol umgebildet wird. G. fördern dung von -+Glukose im Urin, entweder in-
die Freisetzung von Aminosäuren aus folge der Aufnahme übermäßiger Mengen
den Muskeln, mobilisieren Fettsäuren aus Kohlenhydrate, oder aufgrund von Nie-
den Fettpolstern und verstärken die Fä- renerkrankungen wie Nephrose oder
higkeit der Skelettmuskulatur, kontrakti- Stoffwechselkrankheiten wie -+ Diabetes
onsfähig zu bleiben und Müdigkeit zu ver- mellitus.
hindern. G. können als Antiallergika, An- [griech.: glykys, süß; ouron, Urin]
tirheumatika, Immunsuppressiva und An- • glucosuria
tiphlogistika eingesetzt werden. Bei lang
anhaltender pharmakologischer Einnah- glutlal(ls}. Zum Gesäß oder den Gesäß-
me von G.n kann es zum -+ Cushing-Syn- muskeln gehörend.
drom, zu Magen-Darm-Ulzera, erhöhter [griech.: gloutos, Hinterbacke]
Infektanfälligkeit und psychischen Verän- •gluteal
derungen kommen; deshalb muss auf
Teerstühle geachtet, regelmäßig die Tem- Ci1ut111a1reßa. Kontraktion des Gesäßmus-
peratur gemessen und das Auftreten von kels (Glutäusmuskels) beim Bestreichen
Entzündungssymptomen beobachtet wer- der Gesäßhaut.
den. Der Patient sollte stets einen Notfall- • gluteal reflex
386 Glutamat ·'::

Glukose-Toleranztest (GTT).

Pathol.
Bewertung· Normal Diabetes mellitus
Glukosetoleranz

Nüchtern < 100 mg/dl 100-120 mg/dl > 120 mgldl

2 Std.-Wert < 140 mg/dl 140-200 mgldl > 200 mgldl

Glutamat. Salz der ---+ Glutaminsäure, einer mittel des Organismus und bei der Be-
wichtigen exzitativen Aminosäure des handlung einer ---+ Paracetamoi-Vergiftung
Zentralnervensystems, die als ---+ Neuro- eingesetzt werden.
transmitter fungiert, aber auch als Ge- • gluthatione
schmacksverstärker eingesetzt werden
kann. Gluten. (Kiebereiweiß). Unlöslicher Protein-
• glutamate bestandteil von Weizen und anderen Ge-
treidesorten. (---+ Zöliakie)
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) .. • gluten
---+ Asparataminotransferase.
• asparate aminotransferase Gly. Abkürzung für ---+ Glycin .
• Gly
Glutamin (Gin). Nicht-essenzielle ---+Amino-
säure, die im Saft zahlreicher Pflanzen und Glycerol. ---+ Glyzerin.
in vielen Proteinen des Körpers vorhan- • glycerin
den ist. G. fungiert als Aminosäuren-
spender bei vielen Reaktionen, als Spei- Glycin (Giy). (Giycocoll). Nicht-essenzielle
chersubstanz im Stickstoffmetabolismus ---+Aminosäure, die eine häufige Kompo-
und als nicht-toxische Transportsubstanz nente von menschlichen, tierischen und
für Ammoniak; kann also bei der Ammo- pflanzlichen Eiweißen (Proteinen) ist.
niakentgiftung verwendet werden. Wird als Neurotransmitter im Rücken-
• glutamine (Gin) mark und Hirnstamm aktiv und kontrol-
liert die Motorik.
Glutaminsäure (Giu). Nicht-essenzielle
---+ Aminosäure, die in vielen Proteinen vor- • glycine
handen ist und als Transportsubstanz im Glykocholsäure. Substanz in der Gallen-
Stickstoffmetabolismus sowie als Trans- blase, die aus ---+ Glycin und Cholinsäure
mitter im ZNS dient. G. kann in pharma- besteht und für die Verdauung und Ab-
kologischer Form als Injektionsnarkoti- sorption von Fetten von Bedeutung ist.
kum eingesetzt werden. (---+ Gallensäure; Galle)
• glutamic acid (Giu) • glycocholic acid
Glutaraldehyd. Histologisches Fixierungs-
Glykogen. (tierische Stärke). ---+ Polysaccharid,
und DesinfektionsmitteL
das als wichtiges Kohlenhydratreservoir
• glutaraldehyde
in den Zellen gespeichert wird. G. besteht
Glutathion. Tripeptid aus Glutaminsäure, aus mehreren Glukose-Bestandteilen und
Cystein und Glycin, dessen Mangel häufig wird vorwiegend in der Leber, weniger
in Verbindung mit einer hämolytischen häufig in den Muskelzellen gespeichert.
Anämie steht. G. kann als Antioxidations- • glycogen
. . . . . . . (Giykogensynthese). Die Syn- GIJfmshL Kohlenhydrat, das mit Hilfe von
these von -+Glykogen aus -+Glukose. Wasser (Hydrolyse) in einen Zucker (Mo-
• glycogenesis nosaccharid) und einen Nicht-Kohlenhy-
dratanteil (meist Alkohol) gespalten wird.
~Typ VII. (Tarui-Krankheit). Ange-
G.e können in vielfacher Weise pharma-
borene Stoffwechselkrankheit, bei der kologisch eingesetzt werden, z.B. als Herz-
sich große Mengen -+ Glykogen in der glykoside (Digoxin, Digitoxin), Flavonoi-
Skelettmuskulatur anreichern. Typische de oder Antibiotika.
Symptome sind Muskelkrämpfe bei kör- •glycoside
perlicher Betätigung (ohne erhöhte Lak-
tatwerte im Blut) und Hämolyse. Gl)lllasurle. Unphysiologische Ausschei-
• Tarui's disease dung von Zucker, insbesondere -+ Glu-
kose, im Urin; eine G. steht häufig in Ver- -.:.
~ (Giykogenose). bindung mit -+ Diabetes mellitus. Eil
Gruppe von Erbkrankheiten, bei denen • glycosuria
eine Störung des Glykogenstoffwechsels
vorliegt. Ein Enzymmangel führt dazu, Glyarin. (Giycerol). Süße, farblose, ölige
dass sich -+ Glykogen in unphysiologisch Flüssigkeit, die als Nebenprodukt der al-
hohen Konzentrationen in verschiedenen koholischen Gärung entsteht; wird als
Körperteilen, in den Muskeln oder in der Gleitmittel, als Zusatz in Suppositorien
Leber ansammelt. Man unterscheidet gegen Obstipation, als Süßstoff und als
mehrere Formen der G.: G. Typ I (Gierke- Träger für Arzneimittel verwendet.
Krankheit), Typ Ib (Ansammlung von [griech.: glykys, süß]
Glykogen in der Leber und den Leukozy- •glycerin
ten), Typ II (Pampe-Krankheit), Typ III Glparaftrlnltrat. ..... Nitroglyzerin.
(Cori-Krankheit), Typ IV (Andersen- • nitroglycerin
Krankheit), Typ V (McArdle-Krankheit),
Typ VI (Hers-Krankheit) und Typ VII GMP. Abkürzung für -+ Guanosinmono-
(Tarui-Krankheit). phosphat.
• glycogen storage disease .GMP
~ Eine Substanz, die aus einem GN. Abkürzung für (eng!.) >>Graduated
Lipid und einem Kohlenhydrat (meist Nurse<<.
-+Galaktose) besteht und vorwiegend im .GN
Gewebe des Nervensystems zu finden ist. Galthfon. Unterster Punkt des Unterkie-
G.e sind Bestandteile aller Zellmembra- fers; Referenzpunkt in der Diagnostik
nen. und Behandlung verschiedener Erkran-
[griech.: glykys, süß; lipos, Fett] kungen des Kauapparates.
• glycolipid [lat.: gnathos, Kinn]
Gbblrse. Eine Reihe von enzymatisch ka- .gnathion
talysierten Reaktionen, bei denen -+ Glu- Gnllt, Abkürzung für (eng!.) Gonadotro-
kose und andere Zucker in -+ Milchsäure pin Releasing Hormone (dt.-+ follikelsti-
(anaerobe G.) oder Brenztraubensäure mulierendes Hormon-Releasing-Hormon).
(aerobe G.) abgebaut werden; dadurch .GnRH
wird Energie in Form von -+ Adenosintri-
phosphat (ATP) frei. Gold (Au). (Aurum). Gelbliches weiches
[griech.: glykys, süß; Iysis, auflösen] Edelmetall, Ordnungszahl 79, Atommasse
196,97. Es wird als Füllmaterial für Zähne
• glycolysis
verwendet. Goldsalze werden in der Be-
Gl)llcopiolllll. Verbindung aus Eiweißen handlung von Patienten mit rheumati-
(Proteinen) und einem Kohlenhydratan- scher Arthritis eingesetzt, verursachen je-
teil. doch bei etwa 10% der Patienten eine
• glycoprotein schwere Toxizität. Als Nebenwirkungen
treten Haut- und Schleimhautveränderun- rendie Eierstöcke (Ovarien) und die Ho-
gen, Juckreiz, Metallgeschmack im Mund, den (Testis).
Photosensibilität, Blutbildveränderungen, [griech.: gone, Samen]
Nierenfunktionsstörungen und Diarrhö •gonad
auf. Orale G.-Präparate sollten mit viel
Wasser eingenommen werden; die Patien- Gonadendpld~ie. Angeborener (kongenita-
ten müssen eine sorgfältige Zahnpflege ler) Zustand, bei dem eine mangelhafte
durchführen und die Sonne meiden. Blut- oder fehlende Entwicklung des Keimge-
bild, Leberenzyme, Kreatinin und Urin- webes der ---+Gonaden vorliegt.
status müssen regelmäßig kontrolliert gonadal aplasia
werden. Gonadendosis. Die gemessene Dosis einer
gold (Au) Strahlung, die die ---+ Gonaden bei einer
1.9.8 Radioaktives Goldisotop, das als Röntgenuntersuchung absorbieren. Eine
---+Zytostatikum zur Behandlung von Pros- erhöhte G. kann Fertilitätsstörungen oder
tata-, Zervix- und Blasenkrebs sowie zur Schädigungen des Erbgutes auslösen.
Reduzierung von Ödemen als Sekundär- gonadal dose
erscheinung einer Krebserkrankung ein- Gonadendysgenesie. Allgemeine Bezeich-
gesetzt wird. nung für eine Vielzahl von Fehlfunktionen
~Xi gold 198
der ---+Gonaden, einschließlich Entwick-
Gu1gi-Ap Kleine Membranstruktur, lungsanomalien, z.B. Turner-Syndro~,
die in den meisten Zellen vorhanden ist Hermaphroditismus und Gonadenaplas1e.
und aus verschiedenen Elementen besteht. gonadal dysgenesis
Der G.-A. ist eine Zellorganelle, die der Gonadensdum. Spezielle Schutzkleidung
Bildung von Kohlenhydratketten aus Gly- aus Bleigummi, die verwendet wird, um
koproteinen, Mukopolysacchariden und den Gonadenbereich eines Patienten bei
anderen Substanzen dient, für den Pro- Röntgenbehandlungen abzudecken. Ein
teintranspürt verantwortlich ist sowie Se- G. muß bei allen Personen im fortpflan-
krete kondensiert und umhüllt. zungsfähigen Alter verwendet werden.
[C. Golgi, italienischer Histologe und No- (---+Gonaden)
belpreisträger, 1844-1926]
• gonadal shield
Golgi's apparatus
Gonadotropin. Hormonelle Substanz, die
Mazzoni-Körp~rch~n. Druck--+ Rezep- die Funktion der ---+ Gonaden (Eierstöcke
toren; dünne Körperchen, die die Enden und Hoden) stimuliert. Dazu gehören das
der Nervenfibrillen im subkutanen Gewe- FSH (---+ follikelstimulierendes Hormon) und
be der Finger und im Genitaltrakt umhül- das LH (---+ luteinisierendes Hormon), die
len. vom Hypophysenvorderlappen gebildet
[C. Golgi, italienischer Histologe, 1844- und ausgeschüttet werden. Die G.e regu-
1926; V. Mazzoni, italienischer Physiologe, lieren die Reifung und Hormonausschüt-
1880-1940.] tung der Geschlechtsorgane.
Golgi-Mazzoni corpusdes
Golgi-ZI Große Körnerzellen in der
Kleinhirnrinde (zerebellarer Kortex).
• gonadotropin
............. ,... (
Hormon der Hypophyse, das im Hypotha-
• Golgi's cells lamus gebildet wird; es stimuliert die Frei-
gon~dill. Zu den ---+Gonaden gehörend, sie setzung von ---+ Gonadotropin im Hy~op~y­
beeinflussend. senvorderlappen sowie von LH (lutemisie-
>X;. gonadotrophic rendes Hormon) und FSH (follikelstimu-
lierendes Hormon).
Gonalle Geschlechtsdrüsen; ---+ Ga- gonadotropin- releasing hormone
meten-produzierende Drüsen; dazu gehö- (GnRH)
&mladloplt. Untersuchung der vorderen Gonosom. (Geschlechtschromosom). Chromo-
Augenkammer und des Filtrationswinkels som, das für die Geschlechtsbestimmung
mit Hilfe eines Gonioskops (Kontaktglas verantwortlich ist, da es Gene mit ge-
mit Spiegel), u.a. zur Diagnostik von schlechtsbestimmenden Merkmalen trägt.
Glaukomformen. (---.Glaukom) Menschen und Säugetiere besitzen zwei
• gonioscopy verschiedene G.e - das X- und das Y-
Chromosom -, die jeweils paarweise auf-
~ Operation zur Entfernung ei- treten, bei Frauen als XX-Kombination
ner Obstruktion im Kammerwasserab- und bei Männern als XY-Kombination.
fluss in der vorderen Augenkammer; eine (---> Heterochromosom)
G. wird häufig bei Patienten mit ---> Glau- • sex chromosome; gonosome
kom durchgeführt.
•goniotomy Gonllm.llaftu. 1. (Gordon-Zehenzeichen) ~~
Unphysiologische Variante des ---> Babins-
~ Eitrige, durch ---. Gono- ki-Reflexes, bei dem durch ein Kneifen der
kokken hervorgerufene Bindehautentzün- Wadenmuskulatur der große Zeh nach
dung. (s.a. Crede-Prophylaxe) oben bewegt wird (bei Pyramidenbahnlä-
• gonoblennorrhea; gonococcal con- sionen). 2. (Gordon-Fingerzeichen) Un-
junctivitis physiologischer Reflex, bei dem durch
GIMIIfiiiRDIIfli ,........ ftiCh Cre!N. Druck auf den Unterarm die Finger, der
---. Crede-Prophylaxe. Daumen oder der Zeigefinger zum Hand-
• prophylaxis against gonococcal infec- rücken hin abgespreizt werden (Zeichen
tion von Erkrankungen des Pyramidentrak-
tes). (---. Pyramidenbahn)
Ganallc+kus Gramnegativer intrazellulä- [A. Gordon, amerikanischer Neurologe,
rer Diplokokkus der Species Neisseria go- 1874-1953]
norrhoeae, der eine ---. Gonorrhö auslöst. • Gordon's reflex
[griech.: gone, Samen; kokkos, Beere]
• gonococcus
GOJ. Abkürzung für ---> Glutamat-Oxalac-
etat-Transaminase.
GonanW. (Tripper). Häufige Geschlechts- .GOT
krankheit, die meist den Urogenitaltrakt
befällt, gelegentlich auch den Rachen
GPt Abkürzung für Glutamat-Pyruvat-
Transaminase.
(Pharynx), die Augenbindehaut (Kon-
.GPT
junktiva) oder den Anus. Die Infektion
wird durch Kontakt (Geschlechtsverkehr) ~Ein sprungreifer Follikel von
mit infizierten Personen oder Sekretionen etwa 10 bis 12 mm Durchmesser, der wäh-
verursacht (Kontakt- oder Schmierinfek- rend des Eisprungs (Ovulation) platzt und
tion), die den ursächlichen Organismus, das Ei (Ovum) freigibt. Viele Primärfolli-
Neisseria gonorrhoeae, enthalten. Die G. kel, von denen jedes ein unreifes Ei ent-
ist meldepflichtig! Zu den Symptomen ge- hält, sind an der Oberfläche eines Eier-
hören Probleme beim Harnlassen (Dysu- stocks (Ovarium) eingenistet. Unter Ein-
rie), eitrig grün-gelblicher urethraler oder wirkung des FSH (follikelstimulierendes
vaginaler Ausfluss, geröteter oder ödema- Hormon) aus der Adenohypophyse ge-
töser Harnröhrenausgang, Brennen, langt in jedem Menstruationszyklus ein
Schmerzen und Jucken um die Vaginal- Eifollikel in den G.-F. Die Hülle des Folli-
oder Harnröhrenöffnung. Die Vagina ist kels fällt zusammen, wenn das Ei freige-
stark geschwollen und gerötet, das Abdo- setzt worden ist; die darin verbleibenden
men kann fest und gespannt sein. Die Be- Follikelzellen vergrößern sich und bilden
handlung der G. erfolgt durch Antibioti- den Gelbkörper (Corpus luteum).
ka. - adj. gonorrhoisch. [R. d. Graaf, niederländischer Anatom,
[griech.: gone, Samen; rhoia, Fluß] 1641-1673; lat.: folliculus, kleine Tasche]
•gonorrhea • graafian follicle
Grad. Einteilung bzw. Intervall einer Mess- Eine blaue Färbung bei der
skala. --.Gram-Färbung annehmend. (s.a. gram-
• degree (deg) negativ)
gram-positive
Gradilllt Visuelle Darstellung einer Ver-
änderungsrate von messbaren Phänome- ·->Anfall, tonisch-klonischer;
nen in einer Kurve; das Ausmaß der Zu- --. Epilepsie.
oder Abnahme von messbaren Phänome- • grand mal seizure
nen, wie etwa Temperatur oder Druck. granulär. I. Makroskopisch wie Sand aus-
gradient sehend oder sich so anfühlend. 2. Mikros-
--.Transplantat. kopisch einige oder viele Partikel inner-
graft halb oder auf einer Struktur aufweisend.
[lat.: granulum, kleines Korn]
Graft.._ Abstoßungsre- granular
aktion eines bestimmten Transplantats,
e. Weiche, rosafarbene,
insbesondere von Knochenmark. Dies im- fleischige Wucherung, die sich während
pliziert infolge einer Störung in der Im- des Heilungsprozesses in einer Wunde
munreaktion des Empfängers eine Inkom- entwickelt. Das G. besteht aus vielen Ka-
patibilität und steht häufig in Verbindung
pillaren, die von fibrösem Kollagen umge-
mit einer unzureichenden Gabe von --. Im-
ben sind. Aus dem G. entsteht später Nar-
munsuppressiva. Zu den charakteristi-
bengewebe.
schen Anzeichen gehören Ödeme, Ery-
• granulation tissue
theme, Ulzerationen, Hautabschuppung
und Haarausfall. Granulom. Chronisch entzündliche Läsion,
graft-versus-host disease die durch eine Akkumulation von Makro-
phagen, epitheloiden Makrophagen mit
Filrbung. Methode der Anfärbung oder ohne Lymphozyten und Riesenzellen
von Mikroorganismen unter Anwendung gekennzeichnet ist. G.e können spontan
einer Karbolgentianaviolett-Lösung (Ani- heilen, statisch bleiben, gangränös wer-
linfarbstoff) mit einer Iodlösung, einer den, sich ausbreiten oder einen Infekti-
anschließenden Entfärbung mit Alkohol onsherd bilden.
und eine erneute Anfarbung mit einer Sa- [lat.: granulum, kleines Korn; griech.:
franinlösung (Karbolfuchsin). Die Bil- oma, Tumor]
dung einer roten oder blauen Farbe derart granuloma
behandelter Mikroorganismen dient als
primäres Mittel zur Identifizierung und Granuloma anulare. Chronische, gutartige
Klassifizierung von Bakterien. (--. grampo- Hauterkrankung unbekannter Herkunft,
sitiv; gramnegativ) die sich in rötlichen Papeln und Knoten
[H. Gram, dänischer Bakteriologe, 1853- äußert, welche ringförmig angeordnet
1938] sind; tritt am häufigsten an den von der
Gram's stain Körpermitte entfernten (distalen) Extre-
mitäten von Kindern auf; es ist keine Be-
l ) Maßeinheit der Masse in ei- handlung erforderlich.
nem metrischen System, die einem Tau- granuloma annulare
sendstel (I a·') Kilogramm entspricht.
• gram (g, gr) • illfantuM. Hauter-
krankung bei Neugeborenen, die sich
gramneg Eine rote Färbung bei der durch erhabene, bläuliche oder rotbräun-
--.Gram-Färbung annehmend. Diese Ei- liche Knoten am Gesäß äußert; tritt häufig
genschaft dient dazu, mikrobiologische als Sekundärreaktion bei der längerfristi-
Organismen kenntlich zu machen. (s.a. gen Anwendung von starken Steroiddosie-
grampositiv) rungen auf.
gram-negative • granuloma gluteale infantum
-,. Grenzensetzen 391

Granuloma inguinale. Geschlechtskrank- nige Strukturen einer Zelle. - adj. granu-


heit, die durch Ulzera auf der Haut und lär.
im subkutanen Gewebe der Leiste und an [lat.: granulum, kleines Korn]
den Genitalien gekennzeichnet ist. Ursa- • granule
che ist eine Infektion mit Calymmatobac-
terium granulomatis, einem kleinen Gravida. Schwangere Frau.
gramnegativen runden Bazillus. • gravida
• granuloma inguinale Gravidarium. (Schwangerschaftsscheibe). Be-
Granulomatose. Zustand oder Krankheit, wegliche Doppelscheibe, die gegeneinan-
die durch die Entwicklung von -+ Granulo- der verschiebbar ist. Auf der unteren
men gekennzeichnet ist, z.B. -+ Berylliose Scheibe ist ein durchgängiger Kalender,
oder Wegener-Granulomatose. - adj. gra- auf der oberen Scheibe sind sämtliche
nulomatös. Schwangerschaftsdaten (z.B. I. Tag der
[lat.: granulum, kleines Korn; griech.: letzten Menstruation, biparietaler Kopf-
oma, Tumor; osis, Zustand] durchmesser des Kindes, erste Kindsbe-
• granulomatosis wegungen, Länge der Frucht in cm, Ge-
wicht in g etc.) abgedruckt. Durch Einstel-
Granulosazelltumor. Fleischiger Ovarialtu- len des ersten Tages der letzten Perioden-
mor (selten maligne) mit gelblichen Strei- blutung kann der voraussichtliche Ge-
fen, die aus Zellen des Stratum granulo- burtstermin auf dem Kalender abgelesen
sum im Follikelepithel des Graaf-Follikels werden. Das G. basiert mit seiner Berech-
stammen; diese Tumorart kann sehr groß nung auf der -+ Nägele-RegeL
werden. • double disc with pregnancy data
• granulosa cell tumor
gravide. Schwanger, ein befruchtetes Ei
Granulozyt. Eine Art von -+ Leukozyten, die oder einen Fötus tragend.
durch zytoplasmatische Körnchen [lat.: gravidus, schwanger]
(-+ Granulum) gekennzeichnet sind; man • gravid
unterscheidet basophile, eosinophile und
Gravidität. Schwangerschaft. (-+ Gestation)
neutrophile G.en.
[lat.: granulum, kleines Korn; griech.: ky- • gravidity
tos, Zelle] Gray {Gy). Einheit der Energiedosis. Ein G.
• granulocyte entspricht der Energie von I Joule/kg
Masse oder 100 Rad.
Granulozytopenie. Unphysiologische Ver-
• gray(Gy)
minderung der gesamten -+ Granulozyten-
Anzahl; tritt meist bei -+ Leukopenie auf. Greifreflex. (Grasping). Pathologischer Re-
(-+ Agranulozytose) flex (physiologisch nur bei Neugebore-
[lat.: granulum, kleines Korn; griech.: ky- nen), der durch Bestreichen der Handin-
tos, Zelle; penia, Armut] nenfläche oder Fußsohle ausgelöst wird,
• granulocytopenia mit dem Ergebnis, dass sich die Finger
oder Fußzehen in einer greifenden Bewe-
Granulozytose. Unphysiologische Vermeh-
gung abspreizen. Dieser Reflex tritt bei
rung der gesamten -+Granulozyten-An- Erkrankungen des Stirnhirns auf.
zahl.
• grasp reflex
[lat.: granulum, kleines Korn, griech. : ky-
tos, Zelle; osis, Zustand] -+ pfiegeintervention der
Grenzensetzen.
• granulocytosis die definiert wird als die Festle-
-+ NIC,
gung der Parameter eines erwünschten
Granulum (pl. Granula). I. Körniger Parti-
und akzeptablen Verhaltens von Patien-
kel oder kleine trockene Masse, die frei ten.
beweglich ist. 2. Arzneikügelchen in Kör-
nerform. 3. Mikroskopisch sichtbare kör- • Limit Setting
-
Grippe. (Influenza). Akute endemisch, epide-
misch oder pandemisch auftretende In-
fektionskrankheit der Atemwege. (--> In-
fluenza)
•flu
innen aus weißer Substanz, die Inseln von
grauer Substanz (Kerne) umgeben.
[griech.: hemi, halb, sphaira, Ball.]
cerebral hemisphere
Großhimrinde. (Hirnmantel; Cortex cerebralis).
'fin. --> Antimykotikum zur Be- Aus Neuronen und Synapsen (graue Sub-
handlung bestimmter Haut-, Haar- und stanz) bestehende Schicht auf den Hirn-
Nagelinfektionen. hemisphären. Durch die Windungen (Gy-
griseofulvin ri) werden ungefähr zwei Drittel der Hirn-
fläche in Furchen gefaltet. Die Großhirn-
·orllk. Anwendung großer Muskel- rinde ist für die Integration der höheren
gruppen zur Koordination aller Körper- geistigen Funktionen, für allgemeine Be-
bewegungen, die im Alltagsleben benötigt wegungen, viszerale Funktionen, Wahr-
werden, z.B. beim Gehen, Laufen, Hüpfen, nehmung und Verhaltensreaktionen zu-
Werfen und bei der Erhaltung des Gleich- ständig. Weit über 200 Bereiche unter-
gewichtes. schiedlich myelinierter Fasern und 47 se-
• gross motor skills parate, funktionelle Regionen mit unter-
schiedlichem Zellaufbau sind in der For-
Größenwahn. (Megalomanie). Gestörter men- schung beschrieben worden.
taler Zustand, der durch die Wahnvorstel- }X4 cerebral cortex
lung einer Person gekennzeichnet ist, ein
wichtiger, mächtiger, berühmter oder rei- &UIIidbldllfnlsa. Alle Elemente, die für
cher Mensch zu sein. Die G. kann bei das Überleben und die normale geistige
Schizophrenie, Manie oder Psychosen und körperliche Gesundheit und Entwick-
auftreten. lung erforderlich sind, z.B. Nahrung, Was-
delusion of grandeur ser, Wohnung, Schutz vor Umweltgefah-
ren und Liebe. (--> Maslows Bedürfnispyra-
Großhirn Größter und oberster Teil des mide)
Gehirns, der durch eine Längsspalte in basic human needs
die rechten und linken Hirnhemisphären
unterteilt wird. Am Grund der Spalte sind Grundgesetz., biogenetisches.--. Rekapitula-
die Hirnhemisphären durch den Balken tionstheorie.
(Corpus callosum) miteinander verbun- recapitulation theory
den. Die inneren Strukturen der Hemis- --> Arteria basilaris.
phären gehen in das Zwischenhirn über • basilar artery
und stehen durch die Hirnstiele mit dem
Hirnstamm in Verbindung. Das Großhirn Gr.... '117 (= G Die Menge an Ener-
hat sensorische und motorische Funktio- gie, die in absolutem Ruhezustand zur Er-
nen sowie schwer definierbare integrative haltung der Vital- und Körperfunktionen
Funktionen, die im Zusammenhang mit (wie Atmung, Blutkreislauf, Temperatur,
verschiedenen geistigen Aktivitäten ste- Peristaltik und Muskeltonus) in einem be-
hen. stimmten Zeitraum benötigt wird. Der
•cerebrum durch die Menge des verbrauchten Sauer-
stoffs bestimmte Wert wird in Kalorien
Großhimllerni<prwe. Eine der beiden Ge- ausgedrückt, die in einer Stunde pro m 2
hirnhälften, die durch tiefe Längsspalten Körperoberfläche oder pro kg Körperge-
voneinander getrennt und medial am wicht verbraucht werden. Der G. wird in
Grund der Spalte durch den Balken ( Cor- einer warmen Umgebung 12-14 Stunden
pus callosum) miteinander verbunden nach der letzten Mahlzeit gemessen und
sind. Hervortretende Furchen unterteilen ist z.B. bei Schwangerschaft, Fieber oder
jede Hirnhälfte in vier Lappen. Die G.n Tumorerkrankungen erhöht.
bestehen außen aus grauer Substanz und • basal metabolic rate (BMR)
;- - Guanosin (Guol 393

Grünes Fruchtwasser. Entleert das Kind vor Gruppenpflege. Dezentralisiertes System,


der Geburt den Darm, löst sich das grün- in dem sich mehrere Mitglieder eines
schwarze Mekonium (Kindspech) im Teams die Pflege eines Patienten teilen,
Fruchtwasser auf und verfärbt dieses wobei alle koordiniert zusammenarbei-
grün. Zu einer Darmentleerung kommt es ten. Die Stationsschwester überträgt ei-
beim Feten durch Sauerstoffmangel (z.B. nem als Krankenschwester oder -pfleger
infolge einer Kompression der Nabel- ausgebildeten Teamleiter sämtliche Au-
schnur oder einer Plazentainsuffizienz). torität; dieser weist den Teammitglie-
In einer solchen Situation werden nur die dern deren Aufgaben zu, unterweist das
lebenswichtigen Organe wie Herz und Ge- Personal in allen Einzelheiten der Pflege
hirn ausreichend versorgt. Der Sauerstoff- und erstellt den Pflegeplan.
mangel im Darm führt zu einer erhöhten • team nursing
Darmperistaltik und damit zum Abgang
von Mekonium. G. F. ist ein Warnsignal Gruppentherapie. Anwendung von psycho-
und bedeutet, dass das Kind innerhalb therapeutischen Techniken innerhalb ei-
der letzten 24 Stunden unter Sauerstoff- ner Gruppe von Menschen (bis zu 10 Per-
mangel litt. Daher sollten die Herztöne sonen), die ähnliche Schwierigkeiten erle-
des Kindes engmaschig überwacht und ben. Im Allgemeinen lenkt ein Gruppen-
eine baldige Geburt angestrebt werden. leiter die Diskussion über bestimmte Pro-
• meconium staining bleme und versucht dabei, individuelle
psychologische Entwicklungen und posi-
Grünholzfraktur. Unvollständiger Knick- tive Persönlichkeitsveränderungen zu un-
bruch, bei der ein Knochen gebogen, doch terstützen. Die G. gilt als besonders effek-
nur an der äußeren Hülle gebrochen ist. tiv bei der Behandlung verschiedener
Kinder sind besonders anfällig für G.en. Suchterkrankungen.
• greenstick fracture; bent fracture • group therapy
Gtt. Abkürzung für (lat.) guttae, Tropfen
Gruppe. (Forschung) jede Themen- oder (Sgl. gt.-gutta).
Probandengruppe, die untersucht wird. . gtt
Eine Versuchsgruppe wird untersucht,
um die Auswirkungen eines Ereignisses, Guajakharz. Holzharz, das häufig als Rea-
einer Substanz oder einer Technik zu stu- gens in Labortests zur Untersuchung von
dieren. Die Kontrollgruppe dient als Stan- okkultem Blut in den Fäzes und im Urin
dard oder Referenzpunkt zum Vergleich verwendet wird (Guajakprobe).
mit der Versuchsgruppe. Die Versuchs- • guaiac
und die Kontrollgruppe müssen sich in Guanin (Gua). Wichtigste -+ Purinbase, die
Bezug auf Anzahl und Übereinstimmung in Nukleoliden zu finden und wesentli-
bestimmter Faktoren entsprechen, z.B. cher Baustein der DNS (Desoxyribonukle-
Geschlecht, Alter, Einkommen u.a. insäure) und RNS (Ribonukleinsäure) ist.
• group In freier oder ungebundener Form tritt es
in Spuren in den meisten Zellen auf und
Gruppendynamik. (Bereich der Sozialpsy-
stammt häufig aus der enzymatischen Hy-
chologie nach K.Lewin) Interaktionen drolyse von Nukleinsäuren und Nukleoli-
und Beziehungen, die zwischen einzelnen den.
Gruppenmitgliedern sowie zwischen der
• guanine
Gruppe und der restlichen Gesellschaft
vorhanden sind. Dazu gehören die gegen- Guanosin (Guo). Verbindung aus einer Nu-
seitige Abhängigkeit der Gruppenmitglie- kleinsäure, die aus -+Guanin und einem
der, kollektive Problemlösungsstrategien Zucker, der D-Ribose, besteht. G. ist we-
sowie gemeinsame Entscheidungen und sentlicher molekularer Bestandteil des
Konformität der Gruppe. Guanosinmonophosphats (GMP) und
• group dynamics -triphosphats (GTP) sowie der DNS und
394 Guanosin (Guo) ~·

der RNS. GTP ist an der .... Glukoneoge· Guillain-Bam!·Syndrom. Idiopathische peri-
nese und an der Proteinbiosynthese betei- phere .... Polyneuritis, die I bis 3 Wochen
ligt. nach einer leichten Fieberepisode auftritt
• guanosine und in Verbindung mit einer Virusinfekti-
on oder einer Impfung steht. Es kann zu
Guanosinmonophosphat (tGMP), zyklisches. symmetrischen Schmerzen und Schwäche
Mittlersubstanz für bestimmte Hormone, der Extremitäten sowie zu einer Paralyse
die dem zyklischen Adenosintriphophat kommen. Die Neuritis kann sich ausdeh-
gleicht. nen, am Rumpf aufsteigen und Gesicht,
• cyclic guanosine monophosphate Arme und Thoraxmuskel befallen.
(cGMP) [G. Guillain, französischer Neurologe,
1876-1951; J.Barre, französischer Neuro-
loge, 1880-1967]
Guedei-Schema. System zur Beschreibung
der Phasen und Tiefen einer Anästhesie • Guillain-Barre's syndrome
während eines operativen Eing_riffs. Die- Gummi arabicum. Getrocknete, gummiarti-
ses System kann nur bei einer Atheranäs- ge Absonderung des Akazienbaums (Aca-
thesie angewendet werden und ist wenig cia senegal), das in Arzneimitteln als Sus-
aussagefähig, wenn die Narkose mit Korn- pensionsmittel bzw..... Emulgator verwen-
binationsanästhetika durchgeführt wird. det wird.
[A. Guedel, amerikanischer Anästesiolo- • acaciagum
ge, 1883-1956]
• Guedel's signs Gummiligatur. Therapieform bei Hämor-
rhoiden, wobei ein Gummiband fest um
die Aussackung des Blutgefäßes gelegt
Guedei-Tubus. (Rachentubus; Pharyngealtubus). wird. Der abgeschnürte Teil nekrotisiert
Anatomisch gekrümmter Tubus, der
nach ca. einer Woche und fallt ab.
durch den Mund eingeführt wird und
• rubber-band ligation
oberhalb des Kehldeckels (Epiglottis) zu
liegen kommt; verhindert das Zurückfal- Gürtelgefühl. (Zonästhesie). Schmerzhaftes
len des Zungengrundes und ermöglicht Umschnürungsgefühl meist um Taille
so beim Bewusstlosen und während der oder Bauch, wie bei einem zu eng angeleg-
Maskenbeatmung ein Offenhalten der ten Gürtel; tritt z.B. bei Rückenmarksent-
oberen Atemwege, jedoch keinen Aspirati- zündung (Myelitis) auf.
onsschutz. (s.a. Wendi-Tubus) • zonesthesia
[Arthur E. Guedel, amer. Anästhesist; lat.:
tubus, Röhre] Gürtelrose. (Herpes zoster) ..... Zaster.
• pharyngeal tube • herpes zoster
Gussbehandlung. Therapieform, bei der
der Körper bzw. ein bestimmter Körper-
teil mit kaltem Wasser bespritzt oder be-
gossen wird; findet bei Fieber, zum Trai-
ning der peripheren Durchblutung und
bei anderen Erkrankungen Anwendung.
(.... Hydrotherapie)
affusion
gustatorisch. Zum Geschmack, zum
Schmecken oder zu den Geschmacksorga-
nen gehörend.
• gustatory
Guthrie·Test. Früherkennung von Phenyl-
Guedel-Tubus. alanin-Stoffwechselstörungen. Die Unter-
suchung wird bei jedem Neugeborenen Brust; meist vorübergehend und gutartig.
am 5. Lebenstag durchgeführt. Ein blutge- Gründe können hormonelle Schwankun-
tränktes Filterpapierblättchen wird auf ei- gen, Tumore der Hoden oder Hypophyse
nen bakteriologischen Nährboden aufge- oder die Einnahme von Medikamenten
bracht, dessen Keime sich nur in Anwe- sein, die Östrogene oder Steroide enthal-
senheit von Phenylalanin vermehren. ten. Eine Leberinsuffizienz kann eine wei-
[Robert Guthrie, Kinderarzt, Buffalo I tere Ursache für die G. sein, wenn zirku-
N.Y.] lierendes Östrogen nicht mehr inaktiviert
•Guthrie-test wird, z.B. bei alkoholbedinger Zirrhose.
[griech.: gyne, Frau; mastos, Brust]
guttural. Zum Rachen (Pharynx) oder
• gynecomastia
Kehlkopf (Larynx) und zur Stimme gehö-
rend.
•guttural
........ Männer oder Frauen, die kör-
perliehe Merkmale des jeweils anderen
II
&,lntRis1ßr. tllerlpeadsche. Jede übung, die Geschlechts aufweisen, z.B. weibliche For-
darauf ausgerichtet ist, eine Verbesserung men beim -> Pseudohermaphroditismus.
oder Beibehaltung bestimmter Körper- [griech.: gyne, Frau; aner, Mann]
funktionen zu erreichen, z.B. die Erhal- .gynandry
tung der Beweglichkeit, die Stärkung ge- .,...._ ---> Enzym, das das Aufbrechen der
schwächter Muskeln, die Erweiterung der geschlossenen zirkulären DNS-Helix von
Gelenkbeweglichkeit oder die Verbesse- Bakterien unterstützt. G.-Hemmer sind
rung der Atmungs- und Herzfunktionen. Arzneimittel, die aufgrund ihrer Fähig-
• therapeutic exercise keit, die DNS (Desoxyribonukleinsäure)
~ Röntgenuntersuchung der bestimmter Erreger zu zerstören, als
weiblichen Geschlechtsorgane mit Hilfe ---> Antibiotika eingesetzt werden.
von eingeblasener Luft als Kontrastmittel. •gyrase
• gynecography GJnas (pl.liJri). Windungen auf der Ober-
a,niiDIIclgle. (Frauenheilkunde). Untersu- fläche des Gehirns, die durch die Furchen
chung und Studium der weiblichen Fort- (Sulci) voneinander getrennt sind. Die
pflanzungsorgane, einschließlich der Brü- Gyri entstehen durch die Fältelung der
ste. Die G. umfasst im Gegensatz zu ande- Hirnrinde (Kortex).
ren medizinischen Fachbereichen sowohl [griech.: gyro, Kreis]
chirurgische als auch nicht-chirurgische •gyrus
Behandlungsmethoden. Sie wird meist in
Verbindung mit der Geburtshilfe betrach- GJnas ........ Gefaltete Windung des un-
tet. - adj. gynäkologisch. teren Scheitelhirnlappens an der Stelle, an
[griech.: gyne, Frau; Iogos, Wissenschaft] der der Scheitelhirnlappen mit dem Schlä-
fenhirnlappen der Großhirnrinde ver-
•gynecology
schmilzt.
~ Unphysiologische ein- oder [lat.: angulus, Winkel; griech.: Zirkel]
beidseitige Vergrößerung der männlichen • angular gyrus
396 ·-·~

H. Abkürzung für Stunde (lat. hora). tung und Pflege sauberer, gesunder und
• h attraktiver Haare .
• HairCa.re

.H
H. Chemisches Symbol für Wasserstoff
(Hydrogenium). Haarzellen. -+ Zilien; Zellen mit haarähnli-
chen Fortsätzen im -+ Corti-Organ, die als
sensorische Rezeptoren fungieren.
Haar. Keratinfilament, das aus einer Wur- auditory hair
zel und einem Schaft besteht, der in einem
speziellen Follikel in der Epidermis gebil- Haarzeii-Leukämie. Seltenes Neoplasma des
blutbildenden Gewebes, das durch einen
det wird. Man unterscheidet drei Phasen
Blutzellenschwund (Panzytopenie), Milz-
der Haarentwicklung: die anagene (aktive
vergrößerung und viele kleine Fortsätze
Wachstumsphase), die katagene (kurze
Zwischenphase zwischen Wachstums- auf der Oberfläche der Retikulozyten im
Blut und Knochenmark gekennzeichnet
und Ruhephase) und die telogene Phase
ist. Die H.-L. tritt bei Männern sechsmal
(Ruhephase vor dem Ausfall eines Haa-
häufiger als bei Frauen, meist im fünften
res). Kopfhaar wächst im Durchschnitt
Lebensjahrzehnt auf; die Krankheit bricht
lmm pro Tag, Körperhaare und Augen-
plötzlich aus und wird von einer Anämie,
brauen wachsen sehr viel langsamer.
Thrombozytopenie und spontanen Blu-
• hair
tungen begleitet.
HaarfollikeL (Haarwurzelscheide). Schmaler • hairy-cellleukemia
Schlauch von Epidermiszellen, der in der Haarzunge, 5dlwarn. (Melanoglossie).
Körnerschicht der Haut liegt und die Schwarz pigmentierte Wucherung der
Wurzel des Haarschaftes enthält. Zungenpapillen, die gutartig und häufig
• hair follicle eine Nebenwirkung bestimmter Antibioti-
ka ist.
Haarleukoplakie. Form der -+ Leukoplakie, • hairy tongue
bei der sich eine weiße Plaque auf der
Mundschleimhaut befindet, die weich Habitat. Die natürliche Umgebung, in der
und nicht abstreitbar ist und an den Sei- die Species einer Pflanzen- oder Tierart,
tenrändern der Zunge auftritt; steht in sowie auch Menschen bestehen, leben
Verbindung mit einer schweren Immun- und normal wachsen können.
schwäche und kommt häufig bei HIV-in- [lat.: habitare, wohnen]
fizierten Patienten vor (möglicherweise • habitat
durch den Epstein-Barr-Virus verur- Habituation. I. Eine erworbene Toleranz,
sacht). die durch wiederholte Konfrontation mit
• hairy leukoplakia einem bestimmten Reiz entsteht. 2. Redu-
zierung und gegebenenfalls Ausschaltung
Haarpflege. .... P11egeintervention der einer konditionierten Reaktion durch
-+ NIC, die definiert wird als die Erhal-
häufige Wiederholung des konditionier-
· Halitose 397

ten Reizes. 3. Psychologische und emotio- nale und Necator americanus sind. Beide
nale Abhängigkeit von Drogen, Medika- Krankheitserreger verursachen Bauch-
menten, Nikotin oder Alkohol, die zum schmerzen und Eisenmangelanämie. Die
wiederholten Konsum der Substanz führt, Würmer gelangen im Larvenstadium in
wobei jedoch ein suchtähnliches physiolo- den menschlichen Körper, indem sie
gisches Bedürfnis besteht, die Dosis im- durch die Haut eindringen und über den
mer weiter zu erhöhen. (..... Konditionie- Blutweg in die Lunge transportiert wer-
rung; Alkoholabhängigkeit} den. Im Magen-Darm-Trakt beißt sich
[lat.: habituare, sich gewöhnen] der Wurm in der Schleimhaut fest und
• habituation lebt als Parasit vom Blut seines Wirtes.
• hookworm disease
habituell. Gewohnheitsmäßig; häufig wie-
derkehrend. Halbmondkörper. 1. Große, blasse, halb-
[lat.: habitus, äußere Erscheinung] mondförmige Zellen, die aus roten Blut- ..
körperchen (Erythrozyten} bei der Her- ..
Habitus. Äußere körperliche Erscheinung stellung von Blutausstrichen entstehen.
einer Person.
2. Große, runde Körper mit rosaroten,
• habitus halbmondförmigen Rändern, die im Blut
Haemophilus. Gattung gramnegativer pa- von Anämiepatienten gefunden werden
thogener Bakterien, die häufig im Atem- können.
trakt von Menschen und Tieren auftreten, • crescent bodies
z.B. H. influenzae.
Halbseitenblindheit. ..... Hemianopsie.
• Haemophilus
• hemiopia
Haemophilus influenzae. Kleines gramne-
gatives unbewegliches Bakterium, das als Halbseitenlähmung. ..... Hemiplegie; ..... He-
Parasit in verkapselter oder in nicht-ver- miparese
kapseher Form vorkommen kann und in Halbwertszeit (HWZ). 1. Die Zeit, in der
sechs Typen unterteilt wird (a - f) . Die eine radioaktive Substanz 50% ihrer Akti-
meisten Infektionen (z.B. Atemwegsinfek- vität durch Zerfall verliert. Jedes Radionu-
tionen oder Meningitis} werden von Or- klid besitzt eine eigene H. 2. Die Zeit, in
ganismen des Typ b verursacht. der ein Arzneimittelspiegel auf die Hälfte
• Haemophilus influenzae seines anfänglichen Wertes absinkt.
Haken. Instrument mit langem Griffstück • half-life
zum Auseinanderhalten von Wundrän- Halbwertzeit, effektive. Zeitdauer, die ver-
dern oder Halten von Organen oder Ge- geht, bis ein radioaktives Element um 50
webe. % abgebaut wird. Der Abbauprozess ist
• tenaculum (pl. tenacula} das Resultat von radioaktivem Verfall und
Hakengriff. ..... Australian Lift. biologischer Ausscheidung aus dem Orga-
nismus.
Hakenwurmkrankheit. Befall durch Rund- • effective half-life (ehl}
würmer, deren wichtigste intestinale Para-
siten beim Menschen Ancylostoma duode- Halisterese. Durch bestimmte Mechanis-
men ausgelöste Entkalkung der Knochen,
z.B. bei ..... Osteomalazie.
[griech.: hals, Salz; steresis, Fehlen]
• halisteresis
Halitose. Unangenehmer Atemgeruch, der
durch schlechte Mundhygiene, Zahn-
oder Mundinfektionen, Konsum be-
stimmter Nahrungsmittel wie Knoblauch,
Hakengriff. Alkohol oder Nikotin oder bestimmte sys-
. '•
398 Halitose _··

Iernische Erkrankungen bedingt sein torische, taktile und visuelle H.en klassifi-
kann, z.B. der Geruch von Azeton bei Dia- ziert.
betes mellitus oder Ammoniak bei Leber- [lat.: alucinari, gedankenlos sein]
erkrankungen. • hallucination
[lat.: halitus, Atem; griech.: osis, Zustand]
• halitosis Halluzination, akustische. Subjektives Er-
lebnis, Stimmen oder andere Geräusche
Hallervorden·Spatz-Krankheit. Progressive zu hören, obwohl in der Realität kein ex-
neurologische Erkrankung bei Kindern terner Reiz zur Bestätigung dieses Phäno-
mit Symptomen, die der -> Parkinson- mens feststellbar ist. ( _, Halluzination)
Krankheit ähneln; es kann zu Versteifung • auditory hallucination
(Rigor), Spasmen, Bewegungsstörungen Halluzination, motorische. Subjektive Emp-
(Athetose) und Demenz kommen. findung einer nicht vorhandenen Bewe-
[). Hallervorden, deutscher Neurologe, gung.
1882-1965; H. Spatz, deutscher Neurolo- • motor hallucination
ge, 1888-1969]
• Hallervorden-Spatz's syndrome Halluzination, olfaktorische. Zustand, bei
dem eine Person eine nicht der Realität
Hallux. Großer Fußzeh. entsprechende Wahrnehmung von Gerü-
[lat.: hallex, großer Fußzeh] chen hat, die im Allgemeinen abstoßend
• hallux oder negativ sind. Diese Art von -> Halluzi-
nationen steht manchmal in Verbindung
Hailux rigidus. Schmerzhafte Deformität mit unterschwelligen Schuldgefühlen.
des großen Fußzehs, bei der das Grundge- [lat.: olfactus, Geruchssinn; alucinare, ge-
lenk eine eingeschränkte Bewegungsfä- dankenlos sein]
higkeit aufweist. • olfactory hallucination
• hallux rigidus
Halluzinationen, Umgang mit. -+ Pflegein-
tervention der --+ NIC, die definiert wird
Hailux valgus. Deformität, bei der der gro-
als die Förderung der Gefühle von Si-
ße Fußzeh von der Mittellinie des Körpers
cherheit, Wohlbefinden und Realitäts-
aus in Richtung der anderen Zehen abge-
orientierung bei Patienten mit Halluzi-
winkelt ist; manchmal kann der große
nationen.
Zeh sogar über oder unter den anderen
Zehen liegen. • Hailudnation Management
• hallux valgus Halluzinationen, visuelle. Sinnestäuschung;
subjektives Sehen von Gegenständen bzw.
Hallux·valgus·Nachtschiene. Hebelschiene
Objekten, die in der Realität nicht vorhan-
zur Stellungskorrektur der Großzehe, die den sind. Solche H. treten meist im Zu-
nachts getragen wird. sammenhang mit akuten organischen
• hallux valgus night splint Störungen, wie z.B. toxischen Psychosen,
Delirium oder Schizophrenie auf. - adj.
Hailux varus. Abknickung des großen Fuß- halluzinatorisch.
zehs von den anderen Zehen weg, d.h. • visual hallucinations
nach innen.
• hallux varus Halluzinogene (pl.). (Psychedelika). Substan-
zen, die eine Erregung des Zentralnerven-
Halluzination. Sensorische Wahrnehmung, systems verursachen, welche durch -> Hal-
die nicht durch einen externen Stimulus luzinationen, Stimmungsschwankungen,
verursacht wird und im Wachzustand auf- Angst, sensorische Verzerrungen, Wahn-
tritt. H.en können jeden der Körpersinne vorstellungen und Depersonalisierung so-
betreffen und werden dementsprechend wie Tachykardie, Erhöhung von Tempera-
als auditive, geschmacksbezogene, olfak- tur und Blutdruck sowie Erweiterung der
Pupillen gekennzeichnet ist; z.B. LSD, Hllottlnt. Inhalationsnarkotikum zur Ein-
Meskalin und Ecstasy. H. unterliegen dem leitung und Erhaltung einer Vollnarkose.
Betäubungsmittelgesetz, sie verursachen Es kann bei wiederholter Anwendung zu
meist jedoch keine Abhängigkeit. Leberschädigungen und Herz-Kreislauf-
[lat.: alucinari, gedankenlos sein; griech.: störungen bis zum Herzstillstand kom-
genein, produzieren] men (deshalb wird es immer seltener ver-
• hallucinogens wendet). {-. lnhalationsnarkose)
•halothane

............... Orthopädischer Streckver-


band (Extension) mit Immobilisierung
H•.tema Pathogener mentaler Zustand, von Hals und Kopf; wird z.B. bei Skoliose
bei dem sich die Aufmerksamkeit vorwie- und Wirbelfrakturen angelegt. Dabei wird
gend oder ausschließlich auf -. Halluzina- häufig auch der Rumpf integriert, indem ...
tionen richtet, z.B. bei Durchgangssyn- ein Schultergurt angelegt wird. Der H.-V. ...
drom, Alkoholabhängigkeit oder Psycho- wird mit einem Zugsystem mit Hilfe von
sen. Nägeln an einen Ring um den Schädel
• hallocinosis herum befestigt.
.halo cast
lflloteM (pl.t. Substanzen, die ohne Sau-
erstoff mit Metallen Salze bilden (sog. Hals. Eingeschnittener Körperteil, wie z.B.
Salzbildner); die H. bilden eine eigene der Teil des Körpers, der den Kopf mit
Gruppe im Periodensystem: dazu gehören dem Rumpf verbindet, oder der Schenkel-
Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat. hals des Oberschenkelknochens (Femur)
•halogens oder der Gebärmutterhals (Zervix).
•neck
lllllagenbhllnwass"steff. Flüchtige Flüs-
sigkeit, die als -. Anästhetikum eingesetzt llillflllltllill....... ekrige. Infektion des Ra-
und in Kombination mit Sauerstoff oder chens und der Mandeln, ausgelöst durch
Sauerstoff-Stickoxiden verabreicht wird. hämolytische Streptokokken der Gruppe
H. kann auch in Lösungs- und Reini- A. Typische Symptome sind Halsschmer-
gungsmitteln, Herbiziden und Pestiziden zen, Fieber, Schüttelfrost, geschwollene
Anwendung finden. Lymphknoten im Nacken sowie gelegent-
• halogenated hydrocarbon lich übelkeit und Erbrechen. Die Krank-
~ Gutartige Melanozytenan- heitssymptome treten meist einige Tage
sammlung, die als ein zentrales braunes nach der Ansteckung über Tröpfchenin-
Muttermal, umgeben von einem Kreis de- fektion oder nach direktem Kontakt mit
pigmentierter Haut, erscheint. {-. Melano- erkrankten Personen plötzlich auf. Der
zyt) Rachenraum ist gerötet und die Mandeln
•halonevus sind häufig mit einem gelblichen oder
weißen Belag überzogen.
Hlloperlfol. Butyrophenon--+ Tranquilizer, •strep throat
der zur Behandlung psychotischer Stö-
rungen und des Gilles-de-la-Tourette-Syn- lfllsted.lange. Kleine, an den Spitzen ab-
droms eingesetzt wird. H. wirkt angstlö- gerundete Zange zum Abklemmen von
send und erregungsdämpfend (-. Neuro- Gefäßen.
leptikum); es kann jedoch zu einer späte- [W. Halsted, arnerikanischer Chirurg,
ren, stark ausgeprägten antipsychotischen 1852-1922]
Wirkung kommen. Weitere Nebenwirkun- .Halsted's forceps
gen sind extrapyramidal-motorische Stö-
rungen. {-+ Neuroleptika) HafneM.-+ Vena jugularis.
•haloperidol •jugular vein
lfllswae.lnMnt. (innere Drosselvene). --> Vena lflmlngioelldoll!leliom. Tumor, der aus
jugularis interna. --> Endothelzellen besteht und um eine Ar-
• internal jugular vein terie oder Vene herurnwächst. Diese Tu-
more werden selten bösartig.
lflllswirllel. Eines der oberen sieben Seg- .hernangioendotheliorna
mente der Wirbelsäule. Die H. unterschei-
den sich von Thorakal- und Lendenwir- Hlmang1om.Gutartiger Tumor, der aus ei-
beln durch eine vertikale Öffnung in je- ner Masse von Blutgefäßen besteht.
dem Querfortsatz. Der ersteH. (Atlas) hat • hernangiorna
keinen Wirbelkörper; er unterstützt den
Kopf und hat eine weiche, ovale Facette, IQ!ml'lfllam. ·mz'*llsllscMs. Gefäßtumor
die ein Gelenk mit dem Zahn des zweiten auf der Zahnpapille.
H.s bildet. Der siebte H. hat einen sehr .arneloblastic hernangiorna
langen, ausgeprägten Wirbelfortsatz, der
nahezu horizontal verläuft und oftmals lllmllnglam, .............. Gutartiger, ange-
als tastbarer Referenzpunkt für die Loka- borener Tumor mit großen, blutgefüllten
lisation der anderen H. herangezogen Zystenräurnen; tritt meistens an Kopf-
wird. haut, Gesicht und Nacken auf und kann
•cervical vertebra spontan heilen.
[lat.: caverna, Hohlraum; griech.: hairna,
IWsMI:Lelslule (llWS). Aus 7 Halswirbeln Blut, orna, Tumor.]
bestehender Abschnitt der Wirbelsäule. •cavernous hernangiorna
Die beiden obersten Halswirbel (Atlas
und Axis) sind Bestandteil des oberen Hlmlrt:hros.Ansarnrnlung von Blut in ei-
Kopfgelenkes (Articulatio atlanto-occipi- nem Gelenk; Gelenkerguss.
talis). Die übrigen Halswirbel haben seit- •hernarthros
lich hochgezogene Seitenwände, einen
Hlmatemesls;. Erbrechen von hellrotem
dreieckigen Wirbelkanal sowie ein seitli-
ches Loch im Querfortsatz. (s.a. Wirbelsäu- Blut, was auf eine starke Blutung im obe-
ren Gastrointestinaltrakt schließen lässt
le)
und häufig in Verbindung mit Ösopha-
• cervical spine gusvarizen oder Magenulzera steht.
111nt- (lllmo-, hlmata-}. Vorsilbe mit der •hernaternesis
Bedeutung >>Blut<<.
[griech.: hairna, Blut] IQ!mlilldtede. Ausscheidung von hellro-
•hern- tem Blut durch das Rektum. Ursache da-
für ist meist eine Blutung im Darm oder
lflmltglullmdlc Verklurnpung (Koagu- Rektum, es kann sich jedoch auch um ei-
lation) von roten Blutzellen (Erythrozy- nen Blutverlust aus einem höheren Darm-
ten). (--->Agglutination) abschnitt handeln. Die Blutungen können
[griech.: hairna, Blut; lat.: agglutinare, kle- durch Krebsgeschwüre, Colitis ulcerosa
ben] oder Ulzera ausgelöst werden.
• hernagglutination •hernatochezia
~ Form von -->Antikörpern, HlllnlltllgeneH. Bildung von Blutzellen
die Erythrozyten verkleben (agglutinie- oder Steigerung der Produktion von Blut-
ren). Sie werden je nach der Herkunft der bestandteilen.
agglutinierten Zellen als autolege H.e •hernatogenesis
(vorn gleichen Organismus), als homologe
H.e (von einem Organismus der gleichen lllm1hlolt. Messung des konzentrierten
Species) oder als heterologe H.e (von ei- Zellvolumens der Erythrozyten, die als
nem Organismus einer anderen Species) prozentualer Anteil des gesamten Blutvo-
bezeichnet. lumens ausgedrückt wird. Der Normal-
• hernagglutinin wert liegt zwischen 43 und 49% bei Män-
- Hamochromatose ·101

nern und zwischen 37 und 43o/o bei Frau- Hämatozyt. Bezeichnung für Blutzellen,
en. meist ---+ Erythrozyten.
• hematocrit • hematocyte
Hämatologie. Wissenschaftliche Untersu-
chung des Blutes und des blutbildenden Hämaturie. Unphysiologische Ausschei-
Gewebes. dung von Blut im Urin, die für viele Nie-
[griech.: haima, Blut; Iogos, Wissenschaft] renerkrankungen und Störungen des Ge-
nital- oder Harntraktes charakteristisch
• hematology
ist. Bei einer H. muss eine mikroskopische
Hämatom. Ansammlung von Blut im Ge- Untersuchung des Urins sowie eine allge-
webe der Haut eines Organs, die durch meine Untersuchung des Patienten durch-
eine Verletzung oder gestörte Hämestase geführt werden; meist werden darüber
nach einer Operation verursacht wird. hinaus Urinkulturen angelegt.
Anfangs kommt es zu einer freien Blutan- • hematuria
sammlung im Gewebe; ist der Raum be-
grenzt, lässt der Druck nach; möglicher- Hämaturie, renale. Das Vorkommen von
weise stellt sich auch die Blutung ein. Die Blut im Urin infolge einer Nierenkrank-
Blutkoagel und Serumverklumpungen heit.
sind tastbar und für den Patienten meist [griech.: haima, Blut; lat.: urina, Wasser]
schmerzhaft. • renal hematuria
• hematoma
Hämatom, intrazerebrales. Lokalisierte An- Hamburg-Wechsler·lntelligenrtest, HAWI.
sammlung von Blut innerhalb des Groß- Deutsche Bearbeitung des --+ Wechsler-
hirns (Cerebrum) in Verbindung mit Tests durch C. Bondy zur Intelligenzprü-
Hirnlazerationen infolge einer Quet- fung von Kindern (HAWIK) und Erwach-
schung (Kontusion). senen (HAWIE). Der Test wurde durch das
• intracerebral hematoma Psychologische Institut der Universität
Harnburg standardisiert und enthält
Hämatometra. Ansammlung von Men- Sprach- und Handlungsteile.
struationsblut in der Uterushöhle. • Hamburg-Wechsler Intelligence Scale
• hematometra
Hämatomyelie. Präsenz von freiem Blut in Hammer. --+ Malleus.
der Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). • malleus
[griech.: haima, Blut; myelos, Mark]
• hematomyelia Hammerzeh. Fußzeh, der dauerhaft im
Mittelgelenk gebeugt ist und wie eine
Hämatopoese. (Hämopoese/Hämatozytopoese). Klaue aussieht. Diese Anomalie kann bei
Bildung der Blutzellen. mehreren Zehen vorhanden sein, tritt je-
• hemapoiesis doch meist am zweiten Fußzeh auf.
Hämatospennie. Präsenz von Blut im Sper- • hammertoe
ma. Zu den Ursachen gehören Gefaßver-
schlüsse, Infektionen der Samenstränge, Hämoccult. (Hemofec). Untersuchung des
Koitus interruptus, sexuelle Abstinenz Stuhls auf verstecktes (okkultes) Blut.
oder sehr häufiger Koitus. [griech.: heima, Blut; lat.: occultus, ver-
• hematospermia borgen]
Hämatothorax. (Hämothorax). Blutansamm- • hematest
lung in der -+ Pleurahöhle durch Verlet-
zung der Arterien des Zwischenrippen- Hämochromatose. Erkrankung des Eisen-
raumes (Interkostalarterien), z. B. nach metabolismus, bei der sich übermäßig
einem stumpfen Thoraxtrauma. viel ---+ Eisen im gesamten Körper, insbe-
• haemothorax sondere in der Haut, ablagert. Dies äußert
402 Hamochromatose ··'·-

sich u.a. in einer braun-grauen Hautpig- mit der extrakorporalen Passage von
mentierung (-+Melanin). Blut durch ein Dialysegerät
[griech.: haima, Blut; chroma, Farbe; osis, • Hemodialysis Therapy
Zustand]
• hemochromatosis Hämodilution. (Biutverdünnung). Vorgang,
bei dem die Konzentration der Erythrozy-
Hämodialys@. Therapeutische Maßnahme, ten oder anderer Blutbestandteile ernie-
bei der Stoffwechselprodukte oder Meta- drigt wird. Durch eine H. wird die Durch-
boliten aus dem Blut entfernt werden. Die blutung verbessert (z.B. bei Hörsturz oder
H. wird zur Behandlung von Nierenversa- peripheren Durchblutungsstörungen), sie
gen und verschiedenen Vergiftungszu- wird auch als Thromboseprophylaxe ver-
ständen eingesetzt. Das Blut des Patienten wendet. Darüber hinaus dient sie als Plas-
wird zur -+ Diffusion und -+ Ultrafiltration maersatz, so dass die Verabreichung von
durch ein Dialysegerät geleitet und dann Fremdblut eingeschränkt werden kann .
wieder in den normalen Blutkreislauf zu· • hemodilution
rückgeführt Bei einer H. wird ein Zugang
zum Blutstrom des Patienten, ein Trans- Hämodynamik. Lehre von den physikali-
portmechanismus für das Blut zum und schen Aspekten der Blutzirkulation, ein·
vom Dialysegerät und das Gerät selbst be- schließlich Herzfunktion und peripheren
nötigt. Der Zugang kann durch einen ex- gefäßphysiologischen Charakteristika.
ternen -+ Shunt oder eine arteriovenöse • hemodynamics
Fistel geschaffen werden. Die H. dauert et-
wa 3 bis 8 Stunden und kann bei akuten Hämodynamische Regulation. -+ pf)egein-
Zuständen täglich erforderlich werden, tervention der -+ NIC, die definiert wird
oder bei chronischer Niereninsuffizienz als die Optimierung von Herzfrequen~
zwei- bis dreimal in der Woche notwendig Vorlast, Nachlast und Kontraktionskraft.
sein. • Hemodynamic Regulation
[griech.: haima, Blut; dia, weg; Iysis, auflö·
sen] Hämofiltration. Form der -+ Hämodialyse,
• hemodialysis bei der Stoffwechselendprodukte mit Hilfe
eines Lösungsmittels durch -+ Ultrafiltrati·
Hämodialyse. -+ pf)egeintervention der on über eine Membran abgeleitet werden.
-+ NIC, die definiert wird als der Umgang • hemofiltration

Diffusion durch semi-


permeable Membran Dialysat·
ausfluss

-
Dialysateinfluss

Dialysator
Pumpe
0
Blut von arterial isierter Vene

Heparin I
A. radialis Distales Ende der V. cephalica,
V. cephalica

Hämodialyse. Prinzip der Hämodialyse.


Hlmlg lllles. Hämoglobin F, das mittlere
wichtigste Hämoglobin im Blut eines Fö- (MCHQ, Geschätzte Konzentration
tus und Neugeborenen. an --+ Hämoglobin (in Gramm) aller zellu-
fetal hemoglobin lären Bestandteile pro 1OOml Blut, die sich
aus dem Verhältnis von --+ Hämoglobin
HMnoqlobin (Hb}. Komplexe Protein-Bisen-
und Hämatokrit herleitet.
Verbindung im Blut, die Sauerstoff von mean corpuscular hemoglobin con-
der Lunge zu den Zellen transportiert centration (MCHC)
und Kohlendioxid von den Zellen zur
Lunge befördert. Jeder --+ Erythrozyt ent- --+ Methämoglobi-
hält 200 bis 300 H.-Moleküle, von denen nämie (s.a. Anämie)
jedes über mehrere --+ Häm-Moleküle ver- •hemoglobin M disease
fügt, die jeweils ein Sauerstoffmolekül
Hämoglohinopathie. Gruppe von Erb-

Dl
transportieren können. Ein H.-Molekül
krankheiten, die durch strukturelle Ver-
besitzt vier Peptidketten, die bei Erwach-
änderungen des Hämoglobinmoleküls ge-
senen als Alpha-, Beta-, Gamma- und Del-
kennzeichnet sind. Die Störung tritt in
taketten bezeichnet werden. H. setzt zur
--+ heterozygoter oder in --+ homozygoter
Ausscheidung in der Lunge kohlenmono-
Form auf. (--+ Hämoglobin)
xidhaltiges H. und weitere Sauerstoffmo-
leküle zum Transport zu den Zellen frei. •hemoglobinopathy
[griech.: haima, Blut; lat.: globus, Ball] Hämo l11bin-,ii Hb-Sl Unphysiologische
•hemoglobin (Hb) Form des --+ Hämoglobins, die durch einen
Austausch der Amnisosäure Valin durch
(Hb-A), Physiologisches Glutaminsäure gekennzeichnet ist. Das
--+ Hämoglobin. Hb-S bewegt sich nur langsam und ist viel
hemoglobin A (HbA)
weniger löslich als Hb-A.
Hi!moglobinämie. Präsenz von freiem •hemoglobin-S (Hb S)
Hämoglobin im Blutplasma.
--+
IGbinsltti, Die Menge an Sauer-
• hemoglobinemia stoff, die an --+ Hämoglobin gebunden ist,
Hlmlg (1111-(), Unphysiologische im Verhältnis zu der Sauerstoffmenge, die
Hämoglobinart, die durch den Austausch das Hämoglobin insgesamt binden kann.
von Lysin durch Glutaminsäure gekenn- • hemoglobin Saturation
zeichnet ist. (--+ Hämoglobin) Hämoglobinune Unphysiologische Aus-
hemoglobin C (HbC) scheidung von --+ Hämoglobin, das nicht
Hlmeg llb-f). Das normale --+ Hä- an Erythrozyten gebunden ist, mit dem
moglobin des Fötus. Der Großteil des Hb- Urin.
F wird in den ersten Tagen nach der Ge- [griech.: haima, Blut; lat.: globus, Ball;
burt durch Hämoglobin A ersetzt. Hb F griech.: ouron, Urin]
besitzt eine gesteigerte Fähigkeit, Sauer- • hemoglobinuria
stoff zu transportieren, und findet sich Hämogrilmm (Differenzialblutbild). Schriftli-
verstärkt bei einigen Erkrankungen. che oder graphische Darstellung einer dif-
• hemoglobin F (HbF) ferenzierten Blutauszählung, welche Grö-
ße, Aussehen, besondere Merkmale und
lllmog ft, mittler (Färbe- Anzahl der festen Bestandteile im Blut be-
koeffizient). Geschätzter Wert der Menge an
schreibt.
--+ Hämoglobin in einem normalen --+ Ery-
•hemogram
throzyten, die sich aus dem Verhältnis zwi-
schen der Menge an Hämoglobin und der Hämolyw Auflösung der --+ Erythrozyten
Anzahl der vorhandenen Erythrozyten und Freisetzung von --+ Hämoglobin, was
berechnet. am Lebensende einer roten Blutzelle ein
• mean corpuscular hemoglobin (MCH) physiologischer Vorgang ist. Die H. tritt
aber auch bei Antigen-Antikörper-Reak- somal-rezessiv erblich ist und durch einen
tionen, bei metabolischen Schädigungen Mangel des Gerinnungs--+ Faktors IX ver-
der roten Blutzellen, die für eine kurze Le- ursacht wird. (--+Hämophilie) (s.a. Blutge-
bensdauer der Zellen sprechen, und bei rinnung)
mechanischen Verletzungen, z.B. bei Kar- • hemophilia B
dioprothesen, auf.
Hlmllh'dlle C. Erbliche Blutgerinnungs-
lllmO-
.hemolysis
krankheit, die X-chromosomal-rezessiv
Substanz, die Erythrozyten ly- erblich ist und durch einen Mangel des
siert oder auflöst (eine --+Hämolyse verur- Gerinnungs---+ Faktors XI verursacht wird.
sacht). H. wird von Bakterienstämmen, (--+ Hämophilie) (s.a. Blutgerinnung)
einschließlich Staphylokokken und Strep- .hemophilia C
tokokken, produziert und scheint die in-
vasive Kraft der Bakterien zu verstärken.
lllmaploL --+ Hömoptyse.
•hemolysin • hemoptysis
1f1n1aptJsL (Hämoptoe). Abhusten von Blut
Hlmoperftaslon. Extrakorporale Blutreini-
aus dem Respirationstrakt. Blutiges Spu-
gung durch ein Adsorptionsmedium, z.B.
tum steht häufig in Verbindung mit einer
Aktivkohle oder Harze, statt durch ein
Infektion des oberen Respirationstraktes
Dialysegerät. Die H. kann zur Behandlung
oder einer Bronchitis. Eine größere Blu-
einer Urämie oder Leberinsuffizienz so-
tung kann auf eine Infektion mit Aspergil-
wie bei bestimmten Formen von Medika-
lus, Lungenabszess, Tuberkulose oder
mentenvergiftungen eingesetzt werden.
Bronchialkarzinom hinweisen.
• hemoperfusion [griech.: haima, Blut; ptyein, spucken]
Hlmape~lbrd. (Herzbeuteltamponade). An- .hemoptysis
sammlung von Blut im Herzbeutel (Peri-
Hlmodlaologie. Studium der Auswirkun-
kard), der das Herz umgibt.
gen des Fließverhaltens von Blut auf die
• hemopericardium zellulären Blutkomponenten und die Blut-
lllmaplllie. Gruppe von Erbkrankheiten, gefäßwände.
die durch den Mangel eines Faktors ge- • hemorheology
kennzeichnet sind, der zur Blutkoagulati-
Hlmllnfllgle. (Blutung). Innerlicher oder
on erforderlich ist. Die beiden häufigsten
äußerlicher Verlust größerer Mengen Blut
Formen dieser Störung sind die --+ Hämo-
philie A und die --+ Hämophilie B. Größere in einer kurzen Zeitspanne. Eine H. kann
arteriell, kapillär oder venös sein; zu den
Blutverluste, z.B. bei Zahnmedizinischen
Eingriffen, Nasenbluten (Epistaxis), Hä- Symptomen gehören ein hypovolämischer
Schock, schneller, schwacher Puls, Durst,
matomen oder Hämarthrose stellen häufig
kalte, feuchte Haut, seufzende Atmung,
Probleme bei Patienten mit einer H. dar.
Schwindel, Synkopen, Blässe, Angstzu-
Schwere nicht-chirurgische innere Blu-
stände, Unruhe und Hypotonie. Wenn die
tungen und eine Hämaturie sind dagegen
Blutung in eine Körperhöhle oder ein Ge-
selten.(--+ Blutgerinnung)- adj. hämophil.
lenk erfolgt, kann es schnell zu Schmerzen
• hemophilia kommen, da diese Strukturen durch das
Hlmgp:.ille A. Erbliche Blutgerinnungs- schnell zunehmende Blutvolumen stark
krankheit, die X-chromosomal-rezessiv gedehnt werden. - adj. hämorrhagisch.
erblich ist und durch einen Mangel des • hemorrhage
Gerinnungs--+ Faktors VIII verursacht wird.
Die H. A ist die klassische Form der --+ Hä-
Hlmorrllagie.lrtllielle. Der Blutverlust aus
einer --+Arterie; steht häufig in Verbin-
mophilie. (s.a. Blutgerinnung)
dung mit einem Gefäßtrauma oder mit
• hemophilia A der Entfernung eines großlumigen --+arte-
HlmoplliBt 8. (Christmas-Krankheit). Erbliche riellen Katheters.
Blutgerinnungskrankheit, die X-chromo- • arterial hemorrhage
., Ha ndedesinfektion, chirurgische 405

Hämorrhagie, Kontrolle einer. ..... Pflegein· Hämostase. Stillung einer Blutung durch
tervention der ..... NIC, die defmiert wird mechanische oder chemische Mittel oder
als die Reduzierung oder Behebung eines durch den komplexen Gerinnungsprozess
schnellen und exzessiven Blutverlustes. (Koagulation) des Körpers, der aus Vase-
• Hemorrhage Control konstriktion, Thrombozytenaggregation
sowie Thrombin- und Fibrinsynthese be-
Hämorrhagie, verzögerte postpartale. Blu- steht.
tung nach der Entbindung, die später als [griech.: haima, Blut; stasis, Stillstand]
24 Stunden nach Geburt auftritt. Ursache • hemostasis
sind zurückgehaltene Plazentareste, ein hämostatisch. Einen Vorgang, eine Vor-
Riss am Gebärmutterhals (Zervix) bzw. richtung oder eine Substanz betreffend,
der Scheide (Vagina), der nicht erkannt die eine Blutstillung (-+ Hämostase) be-
oder nur unzureichend genäht wurde, wirkt. Direkter Druck, eine Stauman- . " .
oder eine mangelhafte Kontraktion, ins- schette und chirurgische Klemmen sind . .
besondere der Plazentahaftstelle. mechanische h.e Mittel. Die Anwendung
• delayed postparlern hemorrhage von Kälte, z.B. durch Eisbeutel auf den
Bauch zur Stillung einer Uterusblutung
Hämorrhoidektomie. Chirurgischer Ein- oder eine Eisspülung des Magens zur
griff zur Entfernung von -+ Hämorrhoiden. Überprüfung einer Magenblutung, hat
• hemorrhoidectomy ebenfalls eine h.e Wirkung. Gelatin-
schwämme, Thrombinlösungen und mi-
Hämorrhoiden (pl.). Krampfader- (Vari- krofibrilläres Kollagen, welche die Ver-
zen-) Erkrankung im unteren Rektum klumpung der Thrombozyten und Bil-
oder Anus durch eine Stauung des Venen- dung von Koageln auslösen, werden bei
geflechtes. Innere H. bilden sich oberhalb chirurgischen Eingriffen verwendet, um
des internen Anussphinkters. Wenn die H. eine Blutung zum Stillstand zu bringen.
groß genug werden, um Vorsprünge zu
• hemostatic
bilden, sorgen sie für Verengungen und
werden schmerzhaft. Kleine innere H. Hämothorax. Ansammlung von Blut und
können bei der Darmentleerung bluten. Flüssigkeit in der _, Pleurahöhle zwischen
Sie sind normalerweise nicht schmerz- parietalem und viszeralem Brustfell
haft, und es kommt erst zu einer Blutung, (Pleura), meist infolge einer Verletzung.
wenn die Venen der H. platzen oder eine Ein H. kann auch durch die Ruptur klei-
Thrombose entsteht. - adj. hämorrhoidal. ner Blutgefäße infolge einer Entzündung
Harten Stuhlgang vermeiden; roten entstehen.
Traubensaft trinken oder täglich I TL • hemothorax
Sonnenblumenöl einnehmen, um den Hand. Der am weitesten von der Körper-
Stuhl geschmeidig zu halten. mitte entfernte (d.h. distale) Teil des Un-
[griech.: haima, Blut; rhoia, Fluß] terarms; flexibelster Teil des Knochenske-
• hemorrhoid letts mit Greif- und Haltefunktionen, der
aus 27 Knochen besteht, von denen 8 die
Hämosiderin. Eisenhaltiges Pigment, das
Handwurzel, 5 die Mittelhand und 14 die
durch die -+ Hämolyse von -+ Erythrozyten
Finger bilden.
entsteht. -+ Eisen wird häufig in dieser
Form gespeichert. (-> Hämosiderose) • hand
• hemosiderin Händedesinfektion, chirurgische. Das
gründliche Waschen der Fingernägel,
Hämosiderose. Verstärkte Ablagerung von Hände und Unterarme vor einer Opera-
-+ Eisen in verschiedenen Geweben, häufig tion mit chirurgischer Seife. Waschen
in Form von -> Hämosiderin, meist ohne müssen sich alle Personen, die direkt an
Gewebeverletzung. der Operation beteiligt und steril geklei-
• hemosiderosis det sind. Die c. H. erfolgt in 2 Schritten:
406 Handedesinfektion, chirurgische :~

I) Hände und Unterarme ca. 2 Minuten


mit einer Seifenlösung waschen; Finger-
nägel und Handinnenflächen ggf. mit ei-
ner sterilen Bürste reinigen. 2) Abtrock-
nen der Hände und Unterarme mit steri-
len Stoff-Handtüchern, danach 5-minüti-
ges Einreiben mit einer Hautdesinfekti-
onslösung. Es sollten mindestens 2 Einrei- Handgelenkgriff.
bevorgänge mit ca. 5 ml Desinfektionslö-
sung stattfinden. Während der gesamten
Prozedur muss darauf geachtet werden, fen oder eine Stoffunterlage als Hilfsmit-
dass sich Hände und Unterarme immer tel benutzt werden). Auf ein gleichzeiti-
über dem Ellenbogengelenk befinden, da- ges Kommando hin kann der Patient
mit Seifen- oder Desinfektionslösung dann in die gewünschte Position ge-
nicht aus dem ungewaschenen Bereich bracht werden. Um den Patienten nicht
über die gewaschenen Bezirke laufen zu verletzen sollten Uhren und Schmuck
kann. Nach der c. H. darf nichts mehr mit zuvor abgelegt werden. Bei dieser Mobi-
den Händen berührt werden. lisationstechnik hat der Patient nur sehr
• surgical scrub wenig Möglichkeiten, alctiv an der Mobi -
lisation teilzune.h men, daher sollten akti-
Händedesinfektion, hygienische. Einreiben vierendere Techniken immer vorgezogen
der Hände mit 3-5 ml eines alkoholischen werden, falls die Ressourcen des Patien-
Desinfektionsmittels (Einwirkzeit 30-60 ten dieses zulassen. Für das Pflegeperso-
Sek.), um die auf der Haut befindlichen nal stellt diese Methode eine große kör-
Keime abzutöten. Sie erfolgt vor und nach perliche Belastung dar, daher sollte auch
pflegerischen Verrichtungen. der Einsatz von Hilfsmitteln (Lifter o.ä.)
• hand disinfection geprüft werden.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit. (Hand-Foot- • wristgrip
Mouth-Disease). -+ Coxsackie-Virusinfektion, Hanf, indischer. -. Halluzinogen, das aus ge-
d ie durch das Auftreten schmerzhafter Ul- trockneten Blättern und jungen Stielen
zera und Vesikel auf den Mundschleim- des wilden Cannabis sativa hergestellt
häuten sowie auf Händen und Füßen ge- wird, einer Pflanze, die in Indien behei-
kennzeichnet ist. Die Krankheit ist höchst matet ist. H. fällt unter das Betäubungs-
ansteckend und befällt vor allem Kinder. mittelgesetz. Das Rauschmittel wird meist
• hand-foot-and-mouth-disease in Form von Haschisch oder Marihuana,
Handgelenkgriff. (Haken-Stütz-Griff). Mobili- als so genannte >>weiche<< Droge durch
sationstechnik, die es zwei Pflegeperso - Rauchen konsumiert. Es führt zu einer
nen ermöglicht, einen nahezu immobi- leichten Euphorie, hohe Dosierungen
len Patienten im Bett höher oder zur Sei- können auch Halluzinationen auslösen.
te zu bewegen (auch wenn dieser seinen H. kann auch als Mittel gegen Glaukom
Kopf nicht aktiv halten kann). Die bei- und bei der Schmerztherapie verabreicht
den Pflegepersonen stehen versetzt an werden.
beiden Seiten des Patientenbettes. Eine • bhang
Person greift unter die Oberschenkel Hangover. (Kater). Bezeichnung für eine
und die Gesäßmitte, die andere unter Reihe von Symptomen, z.B. Übelkeit,
die Gesäßmitte und den Kopf/Halsbe- Durst, Müdigkeit, Kopfschmerzen und
reich des Patienten. Die Hände beider Reizbarkeit, die als Nachwirkung des
Pflegepersonen verschränken sich an Konsums von Alkohol, Arzneimitteln
den Handgelenken unter der Gesäßmitte oder bestimmten Drogen ausgelöst wer-
des Patienten (wahlweise können auch den.
die gekrümmten Finger ineinander grei- • hangover
;~; Harnröhrenmundung 407

Hantavirus. Virengattung der Familie Bu- Harnblase. (Vesica urinaria). Muskulöses


nyaviridae. Hantaviren sind Ursache ver- Hohlorgan im Becken, in dem der Urin
schiedener Formen von hämorrhagi- zur Ausscheidung aufbewahrt wird. In
schem Fieber, Nierenversagen und die H. münden von vorn oben die beiden
Schock. Harnleiter (Ureteren), die den Urin aus
• Hantavirus der Niere in die H. leiten, und von hinten
unten die Harnröhre (Urethra), die den
haploid. Nur einen kompletten, nicht-ho-
Urin nach außen ableitet.
mologen -+ Chromosomensatz aufweisend. • urinary bladder
(s.a. diploid)
• haploid
Harndrainage, transurethral. Entleeren der
Hapten. Substanz, die als unvollständiges Harnblase mittels eines durch die Harn-
-+ Antigen fungiert, indem sie sich an be-
stimmten Stellen an -> Antikörper bindet,
dabei allerdings nicht deren Bildung aus-
röhre (Urethra) in die Blase eingelegten
.... Katheters; z. B. bei akutem Harnver-
halten oder zur genauen Flüssigkeitsbi-
IIJ
lösen kann. Werden H.e an Eiweiße ge- lanzierung.
koppelt, werden sie zu Vollantigenen. • transurethral drainage of the bladder
• hapten
Harninkontinenz. Unwillkürlicher Harnab-
Haptik. Wissenschaft, die sich mit der Er- gang infolge fehlender Kontrolle über die
forschung des Berührungs- und Tastsinns Schließmuskel der Harnblase oder Harn-
beschäftigt. - adj. haptisch. röhre.
• haptics • urinary incontinence
Haptoglobin. Plasmaprotein, dessen einzi-
ge bekannte Funktion darin besteht, freies Harninkontinenz, Pflege bei. Pflegeinter·
-+ Hämoglobin zu binden. Die Menge des vention der NIC, die definiert ist als die
H.s ist bei bestimmten chronischen Er- Unterstützung der Entwicklung ei ner
krankungen und Entzündungen erhöht, Kontinenz und Erhaltung der periDealen
bei einer hämolytischen Anämie ist der Hautintegrität
Spiegel verringert oder es ist gar kein H. Urinary Lncontinence Care
vorhanden.
• haptoglobin Harnleiter. .... Ureter.
• ureter
Häring·Tubus. (Häring Prothese). Latexgum-
mitubus von unterschiedlicher Länge, der
Harnorgane. Sämtliche Organe, die an der
durch eine Drahtspirale verstärkt ist. Er
Produktion und Ausscheidung von Urin
wird bei inoperablem stenosierendem
beteiligt sind. Dazu gehören Nieren,
Ösophaguskarzinom endoskopisch oder
Harnleiter (Ureteren), Harnblase (Vesica
durch -> Gastrostomie eingesetzt, um die
urinaria) und Harnröhre (Urethra).
Speisepassage wieder herzustellen.
[Rudolf Häring, Chirurg, Berlin, geb. • urinary system
1928]
Harnröhre. .... Urethra.
• Häring's tube
• urethra
Harlekin·Fötus. (lchtyosis congenita). Säug-
ling, dessen Haut bei der Geburt vollstän- Harnröhrenmündung. I. Beim Mann die
dig mit dicken, hornigen Schuppen be- schlitzförmige Öffnung der Harnröhre in
deckt ist, die wie ein Panzer aussehen der Eichel. 2. Bei der Frau die Öffnung
und durch tiefe rote Fissuren unterteilt der Harnröhre in den Scheidenvorhof
sind; schwerste Form einer Abschilferung (Vestibulum vaginae). 3. Innere Öffnung
(Exfoliation) der Haut bei Neugeborenen. der Harnröhre am unteren Blasendreieck
• harlequin fetus • urethral orifice
·108 Harnsaure ~.

Harnsäure. Im Blut vorhandenes Endpro- Harnverhalten, Ptlege bei. --> pflegeinter-


dukt des Eiweißstoffwechsels, das in den vention der __, NIC, die definiert ist als
Harn ausgeschieden wird. die Unterstüt.zung bei der Behandlung
• uricacid einer Blasenausdehnung.
• Urinary Retention Care
Harnstein. Stein, der sich in einem beliebi-
gen Abschnitt des Harnsystems bildet. H.e Harnverhaltung. Die abnorme, ungewollte
können so groß sein, dass sie den Harn- Ansammlung von Urin in der Harnblase
fluss behindern, oder so klein, dass sie infolge Verringerung des Muskeltonus der
mit dem Urin ausgeschieden werden. Harnblase, neurologischer Störung oder
• urinary calculus Schädigung der Harnblase, Blockierung
Harnstoff. (Urea). Wichtigste Stickstoffver- der Harnröhre (Urethra) oder Verabcei-
bindung im Harn und Endprodukt des Ei- chung von Analgetika.
weißstoffwechsels. Die Ausscheidung von • retention of urine
H. erfolgt durch die Niere.
Hamvolumen. Die Gesamtmenge an Urin,
• urea
die pro Tag ausgeschieden wird; liegt nor-
Harnstoffzyklus. Eine durch Enzyme in malerweise zwischen 700 und 2000 ml.
Gang gesetzte Reaktionskette, durch die Verschiedene Stoffwechsel- und Nierener-
Ammoniak in der Leber entgiftet wird. krankungen können die Harnproduktion
Bei der Entgiftung der Ammoniakmole- und -ausscheidung beeinflussen.
küle, einem Abfallprodukt des Eiweiß- • urinary outpul
stoffwechsels, finden fünf enzymatische
Reaktionen statt, wobei Ammoniakradi- Hamwegsinfektion. Infektion einer oder
kale mit Kohlenstoff- und Sauerstoffato- mehrerer Strukturen des Harntrakts, die
men gebunden werden und somit __, Harn- meistens durch gram-negative Bakterien
stoff bilden, der über die Niere ausgeschie- hervorgerufen wird. Am häufigsten fin-
den werden kann. den sich die Bakterienarten Escherichia
• urea cycle co/i, Klebsiel/a, Proteus, Pseudomonas
oder Enterobakter. Gekennzeichnet ist
Harntrakt. Sämtliche Organe und Ausfüh- eine H. meist durch häufiges Wasserlas-
rungsgänge, die an der Produktion und sen, Brennen und Schmerzen beim Was-
Ausscheidung von Urin beteiligt sind. serlassen und, bei starker Ausprägung,
• urinary tract Beimengung von Blut und Eiter im Urin.
Formen einer H. sind z.B. Blasenentzün-
Harnverhalten. (Urinretention). Anerkannte dung, Nierenbeckenentzündung und
__, NANDA-Pflegediagnose, die definiert ist Harnröhrenentzündung.
als die unvollständige Blasenentleerung • urinary tract infection (UTI)
eines Patienten. Kennzeichen sind eine
Überdehnung der Blase, häufiges Wasser- Harnzylinder. Im Harnsediment vorkom-
lassen in kleinen Mengen oder fehlende mende Zellen bzw. Partikel, die wie Aus-
Ausscheidung, Gefühl einer vollen Blase, güsse aus den Nierenkanälchen aussehen.
Tröpfeln, Restharn über 150 ml, Schmer- • urinary casts
zen beim Wasserlassen und Inkontinenz
durch eine sogenannte Überlaufblase. Ur- Harrlson-Furche. Deformität des Brust-
sachen können sein, eine Verringerung korbs (Thorax), die infolge eines Zugs
des Muskeltonus, eine neurologische Stö- des Zwerchfells (Diaphragma) auf die Rip-
rung oder Schädigung bzw. Verletzung pen entsteht, welche durch Rachitis oder
der Harnblase, Blockierung der Harnröh- andere Kalziummangelerkrankungen ge-
re (Urethra) oder Verabceichung von schwächt sind.
Analgetika. [E. Harrison, englischer Arzt, 1766-1838]
• urinary retention • Harrison's groove
Lagophtalmus.
............ ---> tung und Schwellung zeigt; wird durch
•lagophtalmos langanhaltenden und wiederholten Druck
des Knies auf eine harte Unterlage verur-
Haup1hilitJill plltillilidUbmpl (MHQ. sacht.
(Major Histocompatibility Complex). Gruppe
•housemaid's knee
von Proteinen auf der äußeren Membran
einer Zelle, die dafür zuständig sind, eige- Hatd.(Cutis). Die feste, elastische Membran,
ne und fremde Zellen zu identifizieren. die den gesamten Körper umgibt. Die H.
MHC-Klasse-1-Proteine unterstützen den ist mit einer Fläche von 1,5 - 2 m2 und ei-
Körper, zwischen gesunden Körperzellen nem Gewicht von 3,5 - 10 kg das größte
und anderen Zellen zu unterscheiden, die Organ des Menschen. Sie besteht aus drei
präkanzerös oder durch ein Virus infiziert Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Un-
sind. MHC-Klasse-11-Moleküle erkennen terhaut. Die äußerste Schicht, die Ober-
normalerweise fremde Proteine und äh- haut bzw. Epidermis, besteht aus fünf . . .
neln einem Protein auf der äußeren Mem- Zellschichten, deren unterste Schicht, das . . .
bran des HIV-Virus; dadurch attackieren so genannte Stratum basale, die oberen
verwirrte T-Helferzellen die körpereige- Schichten zusammenhält und neue Zellen
nen Zellen. Patienten mit einem Diabetes zum Ersatz der durch Abschilferung auf
mellitus Typ I weisen einen niedrigen der obersten Schicht verlorengegangenen
Spiegel von MHC-Klasse-I-Proteinen auf; Zellen produziert. Unter der Oberhaut
ihr Immunsystem erkennt die eigenen Be- liegt die bindegewebige Lederhaut (Kori-
tazellen nicht. um oder Dermis), die Berührungsrezep-
• major histocompatibility complex toren, Blutgefäße, Fettgewebe, Haarfolli-
(MHC) kel, Nerven, Talg- und Schweißdrüsen ent-
llllllpdytiiiJII:JIIll, reddar. (Ductus lymphati- hält. Daran schließt sich die Unterhaut
cus dexter). Gefäß, das die Lymphe vom (Subcutis) an. Sie besteht aus lo- ckerem-
rechten oberen Körperquadranten in die Bindegewebe,dasdie Verschieb-lichkeit
Blutbahn am Hals ableitet, an der Verbin- der H. auf dem darunterliegenden Gewebe
dungsstelle der Vena jugularis interna gewährleistet. Das subkutane Fettgewebe
dextra und der Vena subclavia dextra. dient als Stoßpuffer, Kälteschutz und
.right lymphatic duct Energiespeicher. Die Hautfarbe hängt von
der vorhandenen Melaninmenge in der
llaup'llllle 1. Eine zylindrische oder wür- Epidermis ab, die genetisch bestimmt ist.
felförmige Epithelzellen, mit denen die (s. Abb. S. 410).- adj. kutan.
Magendrüse beschichtet ist und die •skin
---> Pepsinegen und ---> lntrinsic-Faktor aus-
scheiden, die zur Aufnahme von Vitamin ltltd, ~der. Die Begut-
B12 und für die Entwicklung der Erythro- achtung und Beurteilung der eigenen H.
zyten benötigt werden. Ein Mangel des In- hinsichtlich erster Anzeichen von malig-
trinsic Faktors kann eine Anämie verursa- nen oder prämalignen Tumoren. Eine
chen. 2. Eine Epitheleidzelle mit schwach amerikanische Studie belegt, dass Perso-
gefärbtem Zytoplasma und großem Zell- nen, die sich selbst untersuchen und
kern mit deutlich sichtbarem Nukleolus. Farb-, Form- oder Größenveränderungen
Die Stränge solcher Zellen sind die wich- von Leberflecken frühzeitig erkennen, ei-
tigsten Substanzen der Pinealdrüsen. nem weitaus geringeren Risiko ausgesetzt
3. Epithelzelle der Nebenschilddrüse mit sind, an bösartigen Melanomen zu ster-
blassem, klarem Zytoplasma und Vesi- ben als solche, die dies nicht tun.
kulärnukleus. .skin self-examination
•chiefcell
ltltd, tnKicue. Bezeichnung für eine Epi-
llausmldr:lllllk1lte(Bursitis praepatellaris). dermis, der Feuchtigkeit oder Talg fehlt.
Chronische Entzündung des Schleimbeu- Merkmale der t.n H. sind Falten, Schuppen
tels im Knie (Bursa), die sich in einer Rö- und Juckreiz. Zu den Ursachen zählen häu-
- -
410 Haut, trockene -

Papillen

-,:;;llt/"'\;~At-\::l,.@:J__ freie Nervenen-


digungen

lrf!.~Htt--i~,_..t=--f--1+--- Talgdrüse
:+-t---t--1-l-- Haaraufrichte-
muskel

Subkutis
(Unterhaut)

Mechano- Haarfollikel-
rezeptoren rezeptoren
Haut. Anatomie der Haut.

figes Baden, geringe Luftfeuchtigkeit, zu Lage, nachdem ein Stück Haut angehoben
geringe Flüssigkeitsaufnahme und verrin- und gedrückt wurde; ein Zeichen von De-
gerte Talgproduktion bei alternder Haut. hydratation und/oder Alter.
• dryskin • tenting of skin
Haut, Oberwachung der. _. pflegeinterven- Hautabsorption. Aufnahme von Substan-
tion der _, NIC, die definiert ist als die Er- zen durch die Haut.
fassung und Analyse von Patientendaten • cutaneous absorption
zur Erhaltung der Unversehrtheil von
Haut und Schleimhäuten. Hautdefekt, bestehender. Anerkannte
• kin Surveillance NANDA-Pflegediagnose, die den Zu-
stand eines Patienten beschreibt, bei
Haut, Zipfelbildung der. Langsame Rück- dem die Haut beschädigt ist. Charakteri-
kehr einer Hautfalte in ihre ursprüngliche stische Merkmale sind Verletzungen der
;_ - Hautpflege: außerliehe Behandlungen 411

Hautoberfläche, Schädigungen der ver- Hautflechte. --+ Tinea.


schiedenen Hautschichten und Schädi- • tinea
gungen von Körperstrukturen in Form Hauthorn. (Cornu cutaneum). Harter, hautfar-
von Ulzerationen.
bener Epidermishöcker, der häufig auf
• skin integrity, impaired dem Kopf oder im Gesicht auftritt.
• cutaneous horn
Hautdefekt, hohes Risiko. Anerkannte
NANDA-Pflegediagnose, die den Zu- Hautkarzinom. --+ Hautkrebs.
stand beschreibt, bei dem die Haut eines • skin cancer
Patienten dem Risiko ausgesetzt ist, be-
schädigt zu werden. Risikofaktoren sind Hautkrebs. (Hautkarzinom). Bösartige Haut-
sowohl äußere (umweltbedingte) als geschwulst infolge ionisierender Strah-
auch innere (somatische) Faktoren. Äu-
ßere Faktoren sind z.B. Hypothermie
bzw. Hyperthermie, chemische Substan-
lung, bestimmter genetischer Störungen,
chemischer kanzerogener Stoffe oder ei-
ner übermäßigen Sonnenexposition bzw.
IIJ
zen, mechanische Faktoren (Scherkräfte, anderer ultravioletter Strahlung. H. hat
Druck, Zwangsruhigstellung), Bestrah- eine gute Heilungschance, tritt jedoch
lung, körperliche lmmobilität, Ausschei- häufig als sekundäre Krankheit bei Pa-
dungen oder Sekrete auf der Haut und tienten mit anderen Krebsleiden auf. Risi-
ungewöhnlich hohe Feuchtigkeit. Innere kofaktoren sind helle Hautfarbe, trockene,
Faktoren beinhalten Reaktionen auf Me- pigmentierte Haut, Vitiligo, altersbe-
dikamente, Adipositas oder extreme Ab- dingte Hornhautentzündung, Strahlen-
magerung, Veränderungen des Stoff- dermatitis und erblich bedingtes Basal-
wechsels, der Durchblutung, der Sensibi- zellnävus-Syndrom. Die häufigsten Haut-
lität und der Pigmentierung, Knochen- krebsformen sind Basalzellkarzinome
vorsprünge, entwicklungsbedingte Fak- und Plattenepithelkarzinome.
toren, Verminderung des Hautturgors, • skin cancer
psychogene und immunologische Fakto-
ren. Hautlappen. Gewebelappen, der für eine
• skin integrity, impaired, risk of Transplantation, zur Abdeckung einer
verletzten Stelle bzw. zur Untersuchung
Hautdesinfektion. Die lokale antiseptische tiefer gelegener Gewebe chirurgisch abge-
Reinigung der Haut vor operativen Ein- trennt wird.
griffen oder Injektionen zur Vermeidung • flap
von Infektionen. Dazu stehen verschie-
dene, meist alkoholhaltige Desinfektions- Hautnerv. Peripherer Nerv, der eine be-
mittel zur Verfügung. Das Desinfektions- stimmte Hautregion versorgt.
mittel wird mit einem Tupfer mit kreisen- • cutaneous nerve
den Bewegungen auf die Haut aufge- Hautpapille. Winzige Erhebungen in der
bracht. Lederhaut, wie z.B. die verlängerten Papil-
• skinprep len, die bei Psoriasis auftreten.
Hautfaltendickenmessung. Messung des • dermal papilla
subkutanen Fettgewebes durch Fassen ei- Hautpflege: äußerliche Behandlungen.
ner Hautfalte mittels eines Kalipers zur in-
-+ Pllegeintervention der - NIC, die defi-
direkten Bestimmung des Körperfettan- niert ist als die Anwendung von äußerli-
teils. Die Messung wird gewöhnlich an
chen Substanzen oder die Manipulation
Oberarm, Oberschenkel und Oberbauch von Vorrichtungen zur Förderung der
durchgeführt; die Messwerte werden an- Unversehrtheil der Haut und zur Ver-
schließend mit Standardwerten vergli- minderung von Hautschäden.
chen.
• Skin Care: Topical Treatments
• skinfold thickness
412 Hautpigment ierung -_-...

Hautpigmentierung. Die durch Melaninab- der Haut. Bei älteren Menschen ist der
lagerungen in Haut und Haaren bedingte, Turgor herabgesetzt.
bei verschiedenen Rassen unterschiedli- [lat.: turgere, strotzen, aufgeschwollen
che natürliche Hautfarbe. Die H. kann sein]
sich durch bestimmte Substanzen im Blut, • skin turgor
wie z.B. Blutpigmente, Gallenflüssigkeit
oder Malariaerreger verändern. Hautzug, adhäsiver. (Pflasterzug). Verbands-
• skin pigmentation methode, bei der ein therapeutischer
Druck und Zug auf die Haut durch
selbstklebende Bänder ausgeübt wird,
Hautplastik. (Dermatoplastik). Transplantati- die auf die Haut des betroffenen Körper-
on von lebendem Hautgewebe, das Leder- teils geklebt werden; wird insbesondere
haut enthält und somit in der Lage ist, bei -. Frakturen angewendet. Ein adhäsi-
sich zu regenerieren, Schweiß und Talg ver Pflasterzug wird nur angewendet,
abzusondern sowie neuen Haarwuchs zu wenn ein andauernder Zug erforderlich
erzeugen. ist, und eine Hautpflege für die betrof-
• dermal graft fene Stelle möglich i t.
• adhesive skin traction
Hauttest Test, der die Reaktion des Kör- HAV. Abkürzung für Hepatitis-A-Virus.
pers auf eine bestimmte Substanz ermit- . HAV
telt. Die Testsubstanz wird entweder unter
die Haut injiziert oder auf die Haut aufge- Haverhill·Fieber. -+ Rattenbisskrankheit.
bracht. Hs. werden zur Ermittlung von Al- • rat-bite fever
lergien, Immunität und zur Diagnose von Hb. Abkürzung für -+ Hämoglobin.
Krankheiten eingesetzt. . Hb
• skin test
HB. Abkürzung für ---. Hepatitis B.
• HB
Hauttransplantat. Hautstück, das an einer
Stelle eingesetzt wird, die durch Verbren- Hb-A. Abkürzung für -+ Hämoglobin-A.
nungen oder Verletzungen stark geschä- . HbA
digt ist oder an der kranke Hautpartien HB-Ag. Abkürzung für Hepatitis-H-Anti-
operativ entfernt wurden. Um Absto-
gen.
ßungsreaktionen zu verhindern, wird das
. HBAg
Transplantat entweder vom Patienten
selbst an anderer Stelle entnommen oder, Hb-C. Abkürzung für -+ Hämoglobin-e.
wenn möglich, von einem eineiigen Zwil- . HbC
ling zur Verfügung gestellt. Hautstücke Hb·F. Abkürzung für -+ Hämoglobin-F.
von anderen Personen oder Tieren kön-
. HbF
nen nur vorübergehend zur Abdeckung
großer verbrannter Bezirke verwendet Hb-S. Abkürzung für -+ Hämoglobin-S.
werden, um den Flüssigkeitsverlust des . HbS
Patienten zu reduzieren.
HBsAG. Abkürzung für Hepatitis-B-sur-
• skin graft face-Antigen .
• HBsAG
Hautturgor. Die Elastizität bzw. der Tonus
HBV. Abkürzung für Hepatitis-B-Virus.
der Haut; wird durch Kneifen oder Zu-
. HBV
sammendrücken kontrolliert . Die Ge-
schwindigkeit, mit der die Haut nach HCG. Abkürzung für (eng!.) Human Cho-
Dehnen oder Zusammendrücken wieder rionic Gonadotropine (dt. menschliches
ihr normales Aussehen annimmt, gibt -+ Choriongonadotropin).
Auskunft über die Flüssigkeitsversorgung . HCG
' Hegar-Schwangerschahszeichen 413

HO. Chemisches Symbol für .... Salzsäure. oder Irrigatortopf gelaufene Flüssigkeit
. HCl durch Anheben wieder in den Darm ein-
geführt wird. Hierdurch kann eine ge-
HCV. Abkürzung für Hepatitis-C-Virus.
. HCV steigerte Darmperistaltik hervorgerufen
werden.
HDL. Abkürzung für (engl.) high density bowel irrigation; intestinallavage
Iipoproteins (dt. Lipoproteine hoher
Dichte). (s.a. High·Density-Lipoproteine) Hefepilz. Einzellige, meist ovale Pilze mit
. HDL Kern, die sich durch Sprossung fortpflan-
HDV. Abkürzung für Hepatitis-D-Virus. zen. Einer der pathogenen Hefepilze ist
• HDV z.B. Candida albicans .
• yeast
He. Chemisches Symbol für .... Helium.
• He
Heftpflasterverband. Das Anbringen von
Hebamme/Entbindungspfleger. Qualifizier- überlappenden Heftpflasterstreifen an
te Person, die bei Geburten hilft. Nach Gliedmaßen oder einer Körperregion.
den professionellen Richtlinien der WHO Mit Hilfe des H.s wird Druck auf den
>>eine Person, die eine reguläre Ausbil- entsprechenden Bereich ausgeübt und
dung zur H./E. absolviert hat, welche in eine bestimmte Struktur in ihrer norma-
dem jeweiligen Land offiziell anerkannt len Stellung gehalten. Der H. wird zur
ist, und die erfolgreich die vorgeschriebe- Behandlung von Zerrungen, Verstau-
nen Kurse belegt und die erforderlichen chungen, Verrenkungen und auch bei
Qualifikationen erworben hat, um regis- bestimmten Knochenbrüchen ange-
triert oder legallizenziert zu werden«. Zu wandt.
den Aufgaben der H./E. gehören Beratung • strapping
von Schwangeren, Überwachung des Ge-
burtsvorganges vom Beginn der Wehen
an, Hilfe während der Geburt, Dokumen- Hegar-Schwangerschaftszeichen. Erwei-
tation des Geburtsverlaufs, Versorgung chung der verengten Übergangsstelle
des Neugeborenen und die Überwachung (Isthmus) im Gebärmutterhals (Zervix),
des Wochenbettverlaufs bei Mutter und
Kind. Nach der Ausbildungs- und Prü-
fungsordnung für H.n/E. besteht die Aus-
bildung in einer 3-jährigen theoretischen
und praktischen Unterweisung, wobei im
3. Ausbildungsjahr bei mindestens 50 Ge-
burten assistiert und bei 30 Geburten der
Dammschutz selbstständig ausgeführt
werden muss.
• midwife
Hebammenwesen. Oberbegriff für sämtli-
che Aufgaben, Tätigkeiten, Pflichten, Ver-
ordnungen und Gesetze von und für
.... Hebammen/Entbindungspfleger. (s.a. Ge-
burtshilfe)
• midwifery
Hebe-Senk-Einlauf. (Schwenkeinlauf; Schau-
keleinlauf). Besondere Technik im Rah -
men eines -+ Darmeinlaufes, bei dem die
über das Darmrohr in den Auffangbeutel Heftpflasterverband.
4 14 Heger-Schwangerschaftszeichen :_

die in der frühen Schwangerschaft auf- legt die Hände übereinander direkt unter
tritt. das Sternum. Dann wird ein plötzlicher
[A. Hegar, deutscher Gynäkologe, 1830- starker Druck nach oben hin ausgeübt,
1914] damit die Obstruktion in der Trachea ge-
• Hegar's sign löst wird. Beim liegenden Patienten er-
folgt dieser Druck in Rückenlage.
Hegar-Stift. Leicht gekrümmter Stift aus [H.J. Heimlich, amerikanischer Arzt, geb.
Metall, zur Spitze konisch zulaufend und 1920]
mit eingestanzter Kaliberstärke. H.-Stifte • Heimlich maneuver
gibt es immer im Set mit einem Durch-
messer von 1-26 mm und jeweils anstei- Heißluftsterilisation. Sterilisationsmetho-
gender Stärke von 0,5 oder I mm. Sie die- de, bei der Heißluft mit Temperaturen
nen zur Aufdehnung des Gebärmutterhal- zwischen 160°C und L80°C fur eine Dau-
ses (Zervix), z.B. vor einer Ausschabung er von 90 Minuten bis zu 3 Stunden ver-
(Kürettage). wendet wird.
[Alfred Hegar, 1830-1914, dt. Frauenarzt]
• dry beat sterilization
• Hegar's dilator
Heilfieber. Erhöhte Körpertemperatur, die Helfersyndrom. Psychische Störung, ge-
künstlich ausgelöst wird, z.B. durch die kennzeichnet durch übertriebenes Enga-
Injektion von Malariaparasiten oder eines gement bei Menschen, die in helfenden
Impfstoffs, der bekanntermaßen Fieber- Berufen tätig sind. Folgeerkrankungen
symptome verursacht, oder aber durch können Depressionen, Alkohol- und Me-
die Anwendung von Wärme. H. kann bei dikamentenabhängigkeit, Essstörungen
Patienten in Fällen indiziert sein, wenn oder psychosomatischen Erkrankungen
eine Krankheit zum Stillstand gebracht sein.
werden soll, die auf erhöhte Körpertem- [Nach Wolfgang Schmidbauer, Psycho-
peraturen sensibel reagiert, oder um hit- analytiker]
zeempfindliche pathogene Keime abzutö- • helpers syndrome
ten.
• artificial fever, induced fever Helicobader pylori. Erreger, der chronische
Magenschleimhautentzündungen (--> Gas-
Heilpädagogik. Ein im 19. Jahrhundert ent- tritis) und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ul-
standener Begriff für eine Theorie der cus duodeni) verursacht. ( s. a. ABC -Klassifi-
Sondererziehung behinderter Menschen. kation)
• special education for handicapperl [lat.: helica, Schneckengewinde; pylae,
persons Engpass]
Heilung. Vorgang oder Prozess, bei dem
die normalen Strukturen und funktiona- Helium (He). Farb- und geruchloses gasför-
len Charakteristika der -->Gesundheit in miges Element. Ordnungszahl 2 und
Verbindung mit erkrankten, dysfunktio- Atomgewicht 4,00. H. ist ein seltenes
nalen oder verletzten Geweben, Organen Edelgas, das sich nicht mit anderen Ele-
oder Körpersystemen wiederhergestellt menten mischt. In der Medizin wird es
werden. vorwiegend in der Atemtherapie, zur Ver-
• healing hinderung einer Nitrogennarkose und zur
Behandlung einer Taucherkrankheit in ei-
Heimlich-Handgriff. Notfallmaßnahme zur ner hyperbaren Umgebung verwendet.
Entfernung eines Fremdkörpers aus der • helium (he)
Luftröhre (Trachea), z.B. eines Nahrungs-
bolus oder anderer Obstruktionen, um Heliumtherapie. Anwendung eines --> Heli-
eine Atemstörung (--> Asphyxie) zu verhin- um-Sauerstoff-Gemischs zur Behandlung
dern. Dabei greift man beim stehenden von Patienten mit einer Atemwegsverle-
Patienten von hinten um ihn herum und gung (Obstruktion). Wegen seiner niedri-
~·: He mip legie 415

gen Dichte kann durch das Helium eine hemi·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>halb«.
Obstruktion leichter gelöst werden. • hemi-
• helium therapy
Hemianästhesie. Verlust der Berührungs-
Helix. Gewundene, spiralförmige Struktur, empfindung auf einer Körperseite, meist
die für viele organische Moleküle charak- durch Schädigung der entgegengesetzten
teristisch ist, z.B. für die Desoxyribonu- Hirnhälfte. (...., Sensibilitätsstörung)
kleinsäure (DNS). • hemianesthesia
• helix
Hemianopsie. (Halbseitenblindheit). Sehstö-
Hellin·Regel. Allgemeine Formel zur Be- rung, bei der eine Hälfte des Gesichtsfel-
rechnung der Häufigkeit von Mehrlings- des ausfällt.
geburten in der Bevölkerung. [griech.: hemi, halb; opsis, sehen]
• Hellin's law • hemiopia
HELLP-Syndrom. Gefährliche Erkrankung
Hemianopsie, bitempore~le. Verlust einer
in der Spätschwangerschaft, gekennzeich-
Hälfte des Gesichtsfeldes auf beiden Sei-
net durch die Symptomtrias Hämolyse,
ten (Scheuklappensyndrom), meist infol-
erhöhte mütterliche Leberenzyme (ele-
ge einer Läsion in der Sehnervenkreuzung
vated Jiver enzymes) und erniedrigte
(Chiasma opticum), etwa einem Hypo-
Thrombozytenzahl (eng!. low platelet Ie-
physentumor.
vel). Das H.-S. kann entweder isoliert
• bitemporal hemianopsia
oder in Verbindung mit den bekannten
Gestosezeichen Ödeme, Proteinurie und Hemiataxie. Verlust der Muskelkontrolle
Hypertonie auftreten. Erste Anzeichen auf einer Körperseite, meist infolge eines
sind häufig Schmerzen im rechten Ober- ...., Schlaganfalls (Apoplexie) oder einer
bauch, begleitet von Übelkeit und Erbre- Verletzung des Kleinhirns (Cerebellum).
chen. (->Ataxie)
Stationäre Aufnahme und lnten ivüber- • hemiataxia
wachung von Mutter und Kind. Meist
muss durch das rasche Sinken der Hemiblock. Störung der Weiterleitung von
Thrombozytenzahl eine baldige Entbin- Impulsen am linken Schenkel des ...., His-
dung angestrebt werden. Bündels. (...., Schenkelblock; Erregungslei-
• HELLP syndrome tungsstörung)
• hemiblock
Helminthes (pl.). Sammelbezeichnung für
Wurmarten, insbesondere pathogene Pa- Hemigastrektomie. Chirurgische Entfer-
rasiten der Untergruppe Metazoa, zu der nung der Hälfte des Magens.
Plattwürmer, Saugwürmer, Bandwürmer • hemigastrectomy
und Fadenwürmer gehören.
[griech.: helmins, Wurm] hemilateral. Zu einer Körperseite gehö-
• helminth rend.
• hemilateral
Helminthiasis. Parasitärer Befall des Kör-
pers durch ...., Helminthes, der die Haut, Hemiparese. Muskelschwäche oder Läh-
die Viszera oder den Darm betreffen mung einer Körperhälfte; leichte Form ei-
kann. Zu den häufigen Formen der H. ge- ner ...., Hemiplegie.
hören ...., Askariasis, Bilharziose, Filariose • hemiparesis
und Trichinose.
Hemiplegie. Lähmung einer Körperhälfte
• helminthiasis durch einen Defekt der Pyramidenbahn.
Hemeralopie. (Tagblindheit). Unphysiologi- Bei der H. kann es zu Sensibilitätsstörun-
sche Sehstörung, bei der helles Licht zu gen, ...., Aphasie, -> Apraxie, Harn- und
Einschränkungen des Sehvermögens führt. Stuhlinkontinenz und Verwirrtheil kom-
• hemeralopia men. Ein Defekt der linken Hirnhälfte
4 16 Hem1plegi e _ _

führt zur Lähmung der rechten Körper- Henderson, Virginia. Pflegetheoretikerin,


seite und umgekehrt. die 1966 einen holistischen Ansatz in
• hemiplegia die Profession der professionellen Pflege
eingeführt hat. Die Methode basiert auf
Hemiplegie, faziale. Einseitige Lähmung dem Konzept, dass Körper und Geist un-
der Gesichtsmuskeln. trennbar miteinander verbunden und
• facial hemiplegia alle Menschen verschieden sind und die
Hemiplegie, zerebrale. Durch Hirnläsion Rolle der Pflegenden unabhängig von
verursachte vollständige halbseitige Kör- der des Arztes ist. Wichtige Werke von
H. sind »Textbook of the Principles and
perlähmung.
[lat.: cerebrum, Hirn, griech.: hemi, halb, Practice of Nursing Care« (1939) und
»Basic Principles of Nursing Care~
plege, Schlag.]
(1960) .
• cerebral hemiplegia
[ 1897-1996)
Hemisphäre. Bezeichnung für eine Hälfte
des Kleinhirns (Cerebellum) oder des Henle-Schleife. U-förmiger Abschnitt eines
Großhirns (Cerebrum). - adj. hemisphä- Nierentubulus, der aus einem absteigen-
risch. den und einem aufsteigenden Schenkel
[griech.: hemi, halb; sphaira, Kugel] besteht.
• hemisphere [F.G.H. Henle, deutscher Anatom, 1809-
1885]
hemizygot. Bezeichnung für Individuen,
Organismen oder Zellen, die nur ein AlleJ- • Henle's loop
enpaar für ein spezielles Merkmal aufwei-
Hepar. Leber.
sen. (-.. Allele) (s.a. homozygot)
[griech.: Leber]
• hemizygote • hepar
Hemmkon1entration, minimale (MIQ. Ge-
ringste Konzentration eines -.. Antibioti- Heparin. Natürlich vorhandenes -.. Polysac-
kums im Blut, die gegen eine Infektion charid, das im Körper als -.. Antithrombin
noch wirksam ist. Die MIC wird gemittelt, fungiert und eine Verklumpung in den
indem infiziertes venöses Blut in ein Kul- Gefäßen (Koagulation) verhindert. H.
turmedium injiziert wird, das verschie- wird von den basophilen Zellen und von
dene Konzentrationen des jeweiligen An- den Mastzellen produziert; es wirkt als
tibiotikums enthält. Antikoagulans und hemmt die -.. Blutge-
• minimal inhibitory concentration rinnung . Deshalb muss bei Patienten, die
(MIC) H. erhalten, auf Blutungen, auch okkultes
Blut im Stuhl, geachtet werden; bei länge-
Hemmung. (Inhibition). I. Unbewusste Ein- rer Anwendung müssen die Blutgerin-
schränkung von Verhaltensprozessen, die nungswerte regelmäßig kontrolliert wer-
meist durch das bestehende soziale oder den.
kulturelle Umfeld bedingt wird. 2. Pro- • heparin
zess, bei dem das -.. Über-Ich den bewuss-
ten Ausdruck eines unbewussten instink- Hepatektomie. Chirurgischer Eingriff, bei
tiven Triebs, Gedankens oder Verlangens dem ein Teil der-.. Leber (Hepar) entfernt
verhindert. 3. Zurückhaltung, Überprü- wird.
fung oder Einstellung einer Organ- oder • hepatectomy
Zellaktivität oder die Reduzierung einer
physiologischen Aktivität durch Stimula- Hepatikoduodenostomie. Chirurgische Ver-
tion eines -.. Antagonisten. 4. Die Einstel- bindung zwischen dem Lebergang (Duc-
lung oder Verlangsamung einer chemi- tus hepaticus) und dem Zwölffingerdarm
schen Reaktion. (Duodenum).
• inhibition • hepaticoduodenostomy
Hepatikoenterostomie. Chirurgische Ver-
bindung zwischen dem Lebergang (Duc-
tus hepaticus) und dem Dünndarm (Ente-
ron).
• hepaticoenterostomy
- -
line Phosphatasekonzentrationen. Diese
Symptome lassen mit Heilung der Hepati-
tis nach.
i:':4 cholestatic hepatitis
duonisch·aktive. Potenziell tödli-
HepaHk,gJitl:!;;;,wwJ.e. Inzision in den Gallen- che Form der -+ Hepatitis mit Entzündung
gang (Ductus hepaticus) zur Entfernung der Pfortader und Beteiligung des Paren-
von Gallensteinen. chyms. Die progressive Zerstörung des
hepaticolithitomy Leberlappens, begleitet von Nekrose und
Fibrose, führt zu Narbenbildungen und
blltltGtripsie. Chirurgischer Ein- Zirrhose. Mögliche Ursachen sind Virus-
griff zur Zertrümmerung von Gallenstei-
infektionen, Drogenmissbrauch sowie Au-
nen mit einem Spezialinstrument
toimmunreaktionen.
• hepaticolithotripsy
chronic active hepatitis (CAH)
Hepatisalion. Umformung des Lungenge-
chronische. Hepatitissymptome,
webes in eine feste Masse, die der Leber
die über mehrere Monate anhalten und
ähnelt; kann bei einer --> Pneumonie auf-
deren Heftigkeit zunehmen kann. In man-
treten.
chen Fällen von Hepatitis B kann der Pa-
• hepatization
tient sein ganzes Leben lang Antigenträ-
Ich. Zur Leber gehörend. ger sein und Anzeichen einer langanhal-
hepatic tenden Infektion zeigen.
[griech.:chronos, Zeit, hepar, Leber, itis,
dlis. Entzündung der Leber, die Entzündung.]
durch -+ Ikterus, --> Hepatomegalie, Appe- • chronic hepatitis
titlosigkeit (Anorexie), Magen-Darm-Be-
schwerden, Leberinsuffizienz, Stuhlent- Htpatids, fulml. Seltene Form einer
färbung und Dunkelfärbung des Urins ge- akuten -+ Hepatitis B, die in den meisten
kennzeichnet ist. Die H. kann durch bak- Fällen tödlich endet. Der Gesundheitszu-
terielle oder virale Infektion, Parasitenbe- stand des Patienten verschlechtert sich
fall, Alkohol, Medikamente, Toxine oder rasch; es kommt zu einer hepatischen En-
Transfusion von inkompatiblem Blut be- zephalopathie, Nekrose des hepatischen
dingt sein. Eine schwere H. führt zur Le- Parenchyms, Störung der Blutgerinnung
berzirrhose und zur chronischen Leber- oder Nierenversagen und möglicherweise
dysfunktion. Man unterscheidet zwischen auch zum Koma.
akuter und chronischer H., sowie ver- • fulminant hepatitis
schiedenen Formen: H. Abis E.
hepatitis Hepdills A.Form einer infektiösen viralen
-+Hepatitis, die durch das Hepatitis A-Vi-
lllf. lllld.lrischt. Abgeschwächte rus (HAV) verursacht wird und durch eine
Form der --> Hepatitis, bei der keine Gelb- langsame Entwicklung der Symptome ge-
sucht (-+Ikterus) auftritt. Symptome sind kennzeichnet ist. Das Virus kann durch
Anorexia, gastrointestinale Beschwerden direkten Kontakt mit durch Fäzes konta-
sowie leichtes Fieber. Die Werte der miniertem Wasser oder Nahrungsmitteln
Aspartataminotransferase und Alanin- verbreitet werden.
aminotransferase sind erhöht. Die Infekti- hepatitis A
on kann für eine Grippe gehalten werden
bzw. unbemerkt verlaufen. B. Form einer viralen -+Hepatitis,
• anicteric hepatitis die durch das Hepatitis B-Virus (HBV)
verursacht wird. Das Virus wird in konta-
'til. dul---. Variante der vira- miniertem Serum durch Bluttransfusio-
len --> Hepatitis. Symptome sind anhalten- nen, durch Geschlechtsverkehr mit einer
der Ikterus, Juckreiz sowie erhöhte alka- infizierten Person oder durch kontami-
nierte Nadeln und Instrumente übertra- llep......_ Röntgenaufnahme der Le-
gen. ber.
• hepatitis B • hepatogram
~. Darstellung der Leber mit
~n. Passivimpf-
Hilfe eines Röntgenbildes nach Kontrast-
stoff, der zur Prophylaxe gegen Infektio-
nen mit dem Hepatitis-B-Virus verab- mittelinjektion oder eines Isotopenszinti-
reicht wird. gramms.
• hepatitis B immune globuline (HBIG) • hepatography
HtlpltalidliiHi Präsenz von Steinen in der
Heplltilis 8 Impfung. Impfstoff, der aus --->Leber.
Blutplasma von asymptomatischen Trä- • hepatolithiasis
gern des Hepatitis-B-Virus oder in Hefe-
zellen durch eine technologische Behand- lfepltologle. Fachbereich der Inneren Me-
lung der DNS hergestellt wird. Für eine dizin, der sich vorwiegend mit Leberer-
vollständige Immunität sind drei Impfun- krankungen befasst.
gen erforderlich. • hepatology
• hepatitis B vaccine Hepatom. Primär maligner Tumor der
--->Leber (Hepar), der durch Vergrößerung
Hepalitis C. Form der ---> Hepatitis, die meis- der Leber (Hepatomegalie), Schmerzen,
tens durch Bluttransfusionen oder An- Hypoglykämie, Gewichtsverlust, Appetit-
steckung über die Haut (perkutan) über- losigkeit (Anorexie), Aszites sowie durch
tragen wird, z.B. wenn Drogenabhängige einen erhöhten Serumspiegel von Alpha-
gemeinsam dieselben Nadeln verwenden. fetoprotein, Hypertonie der Pfortader
Die Krankheit entwickelt sich bei bis zu und Bilirubinämie gekennzeichnet ist.
SOo/o der akut infizierten Patienten zu ei- [griech.: hepar, Leber; oma, Tumor]
ner chronischen Hepatitis. •hepatoma
• hepatitis C
Hepatomegde, Unphysiologische Vergrö-
Hepalitis D. (Delta-Hepatitis). Form der ---> He- ßerung der Leber, die normalerweise als
patitis, die nur bei Patienten auftritt, die Symptom einer Krankheit auftritt. Die H.
bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Das kann durch eine Hepatitis oder andere In-
Hepatitis-D-Virus ist von der Präsenz des fektionen, Fettinfiltrationen bei Alkoho-
Hepatitis-B-Virus abhängig und kann lismus, Gallenobstruktion oder maligne
sich nicht selbstständig vermehren. Die Erkrankungen auftreten.
Krankheit verläuft meist chronisch und [griech.: hepar, Leber; megas, groß]
wird durch Geschlechtsverkehr oder ge- • hepatomegaly
meinsam von Drogenabhängigen verwen- lllpatonML Zur Leber (Hepar) und zu
dete Nadeln übertragen. den Nieren (Ren) gehörend.
• hepatitis D • hepatorenal
llepltilis I. Besondere Form der ---> Hepati- llepatnpfananugala Vergrößerung von
tis, die --->endemisch nach Naturkatastro- Leber (Hepar) und Milz (Splen).
phen durch mit Fäkalien kontaminiertes [griech.: hepar, Leber; splen, Milz; megas,
Wasser oder Nahrungsmittel auftritt. groß]
• hepatitis E • hepatosplenomegaly
hlpatetvadah. Potenziell schädlich (des-
~. Krebsart der Leber, die
truktiv) für Leberzellen.
häufig bei Kindern auftritt; kann in Ver- • hepatotoxic
bindung mit einer vorzeitigen Pubertät
(Pubertas praecox) stehen. llap lltiuddtlt. Tendenz einer Substanz,
• hepatoblastoma z.B. eines Arzneimittels oder von Alkohol,
einen schädlichen Effekt auf die Leber
auszuüben.
• hepatotoxicity
Herdsymptmn. Störung einer Körperfunk-
-
kann angeboren (kongenital) sein oder -
durch eine Insuffizienz einer bestimmten
Struktur direkt nach der Geburt oder spä-
ter infolge von Fettleibigkeit, Muskel-
schwäche, Operationen oder bestimmten
tion, die ein bestimmtes Körperteil be-
Erkrankungen entstehen.
trifft. [lat.: hernia, Bruch]
focal symptom
.hernia
"it. (Erblichkeit). I. Prozess, durch
den ein bestimmtes Merkmal genetisch Hemie, fiiiiOIIilrb Eingeweidebruch, bei
von Eltern auf ihre Kinder vererbt wird der das vorgefallene Gewebe in die nor-
und für die Ähnlichkeit verwandter Perso- male Position zurückgebracht werden
nen sorgt. 2. Gesamte genetische Konsti- kann.
tution einer Person; die Summe von Ei- [lat. hernia, Bruch]
genschaften, die man von den Eltern erbt, reducible hernia
und das Potential, diese weiterzuvererben. s!r<>ngulierte.--+ Hernie, in der die
(--+genetische Beratung)- adj. hereditär. Blutgefaße am Hals des Herniensacks ein-
•heredity geschnürt werden; kann zu Ischämie und
Hennaphroditismt"- (Zwitterbildung). Seltene ggf. zu Gangränen führen, wenn die Blut-
Krankheit, bei der eine Person über Ho- zirkulation nicht schnellstmöglich wie-
den- (testikuläres) und Eierstock- (ova- derhergestellt wird.
riales) Gewebe gleichzeitig verfügt. Das [lat.: hernia, Bruch; strangulare, erwür-
Testikulargewebe enthält Samengänge gen, erdrosseln]
oder Spermatozoen und das Ovarialgewe- •strangulated hernia
be Follikel.
~. Chirurgischer Eingriff zur
[griech.: Hermaphroditas, Sohn des Her-
mesundder Aphrodite] Behandlung einer --+ Hernie.
·,;:_;herniotomy
• hermaphroditism
Herme•h"tltik. Wissenschaftliches Verfah- Heroin. Morphinähnliche Substanz, die in
ren der Erklärung (antiker) Schriften; ein- vielen Ländern (z.B. Deutschland) zur
fühlendes Verstehen. In der Psychoanaly- therapeutischen Anwendung verboten ist.
se: >>Sinn-Rekonstruktion« strukturaler H. fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.
und deutender Momente der Individual- Wie andere Opioide kann es zu Analgesie,
geschichte. Atemdepression, gastrointestinalen Spas-
hermeneulies men und körperlicher Abhängigkeit füh-
ren. H. ist eines der stärksten bekannten
fenllorads. (Schenkelhernie). Hernie, Suchtmittel (--+ Sucht), denn es kann be-
bei der eine Darmschleife durch den Ca- reits nach einmaliger Injektion zur --+ Ab-
nalis femoralis in die Leistengegend sinkt. hängigkeit kommen. H. wird im Körper
femoral hernia überwiegend zu --+ Morphin umgewandelt
em1afl1Y11. (Hernienbildung). Vorwölbung und führt bei Injektion zu einer stark eu-
oder Durchbruch eines Körperorgans phorischen Wirkung; weitere Effekte be-
oder eines Teils des Organs durch eine un- ziehen sich auf das Zentralnervensystem
physiologische Öffnung einer Membran, und den Darm. Es kann zu Veränderun-
eines Muskels oder eines anderen Gewe- gen des endokrinen und autonomen Ner-
bes. (--+ Hernie) vensystems kommen. Nach längerem
• herniation Missbrauch können körperliche und psy-
chische Verfallserscheinungen auftreten.
• Vorfall eines Gewebes durch eine Zu den Nebenwirkungen gehören vor al-
unphysiologische Öffnung in der Muskel- lem die Entzugserscheinungen, die zum
wand der Höhle, die es umgibt. Eine H. Lebensinhalt werden können (Ersatzdro-
gen sind .... Methadon und Dihydroco- Hertz (Hzl, Maßeinheit für die Schwin-
dein). gungsfrequenz elektromagnetischer Wel-
•heroin len pro Sekunde.
[H. Hertz, deutscher Physiker, 1857-1894]
Htrpangina, Virusinfektion, vor allem bei •hertz (Hz)
Kleinkindern, die sich durch Halsschmer-
zen, Kopfschmerzen, Anorexie und Hez. (Cor/(selten Kardia}). Muskuläres, ko-
Schmerzen im Bauchraum, sowie im Hals nusförmiges Hohlorgan in der Größe ei-
und in den Extremitäten äußert. Es kann ner geballten Faust, das Blut durch den
zu Fieberkrämpfen und Erbrechen kom- Körper pumpt und normalerweise infolge
men; im Hals, auf der Zunge, im Rachen von koordinierten Nervenimpulsen und
oder auf den Mandeln können kleine Bläs- Muskelkontraktionen ca. 70 mal pro Mi-
chen auftreten. Ursache ist häufig eine In- nute schlägt. Es ist vom Herzbeutel (Peri-
fektion mit einem ---+ Coxsackie-Virus. kard) umschlossen, liegt auf dem Zwerch-
.herpangina fell (Diaphragma) zwischen den unteren
Rändern der Lunge in der Mitte des Mit-
Herpes. tnllllllltischer. ---+ Herpes, der sich telfells (Mediastinum). Es wird zum
an einer Wunde ausbildet. Bauch hin (ventral) vom Brustbein (Ster-
•traumatic herpes num) bedeckt und ist mit dem dritten der
sechs Rippenknorpel verbunden. Die
Herpes slmpla. Rezidivierende Infektion, Schichten der Herzwand sind von außen
die durch das Herpes-simplex-Virus nach innen das dem Perikard aufliegende
(HSV) verursacht wird, der eine Affinität Blatt (Epikard), der Herzmuskel (Myo-
für die Haut und das Nervensystem hat kard) und die Herzinnenhaut (Endokard).
und meist zu kleinen, durchsichtigen, ent- Zum Herzen gehören zwei Kammern
zündlichen und manchmal schmerzhaf- (Ventrikel) mit dicken Muskelwänden, die
ten, mit Flüssigkeit gefüllten Blasen auf den unteren Teil des Organs ausmachen,
der Haut und Schleimhaut führt. Man un- sowie zwei Vorhöfe (Atrium) mit dünne-
terscheidet die HSV -1-Infektionen (oraler ren Muskelwänden. Eine Wand (Septum)
Typ), die besonders im Mund und an den trennt die Kammern und erstreckt sich
Lippen auftreten, und die HSV-2-Infektio- bis in die Vorhöfe und trennt somit die
nen (genitaler Typ), die den Genitaltrakt linke von der rechten Herzseite. Das H.
befallen. Zu den anfänglichen Zeichen ei- ist für die ---+Zirkulation des Blutes verant-
nes H. s. gehören Brennen, Jucken und wortlich. (s. Abb. S. 421)
Schmerzen im betroffenen Bereich, und •heart
zwar etwa 2 Wochen nach Kontakt mit ei-
ner infizierten Person. Kleine, mit Flüs-
sigkeit gefüllte Fieberbläschen brechen H1rz- und ~ Jede Er-
anschließend aus; sie sorgen meist für krankung, bei der eine Dysfunktion des
Juckreiz, Schmerzen oder ähnlichen Be- Herzens und der Blutgefäße besteht. Häu-
schwerden. H.s. heilt in der Regel ohne fig auftretende H. K.en sind Arterioskle-
Folgen ab. rose, Kardiomyopathie, Herzklappener-
• herpes simplex krankungen nach rheumatischem Fieber
und systemische Hypertonie.
Herpes...,, ---+Zaster. • cardiovascular disease
• herpes zoster
llealpnoe. Abnormes, vorübergehendes
Herpesvlreti. Gruppe von sieben verwand- Aussetzen der Atmung, wie z.B. bei der
ten Viren: Herpes-simplex-Virus 1 und 2, ---+ Cheyne-Stokes-Atmung
Varizellen-zaster-Virus, Epstein-Barr-Vi- [griech.: kardia, Herz, a, nicht, pnein, at-
rus, Zytomegalovirus, HHV6 und HHV7. men.]
• herpesvirus • cardiac apnea
''· Herzbeuteltamponade 421

V. cava Kopf- und Truncus


superior Halsarterien pulmo nalis

Linke
":::> Lungen-
venen

Linker
Vorhof

Trikuspidal- Rechte
klappe Kammer

Herz. Längsschnitt durch das Herz.

Herzasthma. (Asthma cardiale). Asthmaanfall, lässt, sodass gleichzeitig Oberkörper-


der zusammen mit einer Herzerkrankung, hoch-, Beckentief- unä Beintieflage (=
z.B. Linksherzinsuffizien z, auftritt und Herzbettlagerung) eingestellt werden
mit Lungenstauung und Verengung der kann. Diese Lagerung dient dazu, den
Bronchien einhergeht. Herz-Lungen-Kreislauf des Patienten zu
• cardiac asthma entlasten (z.B. bei ausgeprägter _. Herzin-
suffizienz). Bevor eine Pflegeperson Än-
Herz{muskel)atrophie. Herzmuskel- derungen an der Bettposition vornimmt,
schwund, steht in Verbindung mit Kache- muss sie sich genau mit den technischen
xie, hohem Alter oder einem Mediastinal- Gegebenheiten vertraut machen (das be-
tumor. deutet auch eine gezielte Anleitung von
• cardiac atrophy Auszubildenden). (s. Abb. S. 422)
• cardiac bed
Herzbett. Spezielles Krankenhausbett,
das für den Oberkörper und die Beine Herzbeuteltamponade. .... Hämoperikard.
getrennte Positionsveränderungen zu- • hemopericardium
422 Herzblock

kardinfarkt, Infektionen, Toxine oder de-


fekte Herzklappen verursacht werden.
• cardiac decompensation
Herzdilatation. Vergrößerung des Herzens
aufgrund einer Ausdehnung des Herz-
muskelgewebes durch die Schwächung
des Herzmuskels. Die Erkrankung tritt
bei einer akuten Lungenembolie und
Herzinsuffizienz auf.
• dilation of the heart
Herzbett.
Herzdruckma.ssagl!. Wiederholte, rhythmi-
sche Kompression des Herzens. Die H.
Herzblock. Störung des Erregungsleitungs- kann bei einer Operation direkt am offe-
systems für elektrische Impulse, welche nen Herzen durchgeführt oder bei einem
die Aktivität des Herzmuskels kontrollie- Herzstillstand als Notfallmaßnahme ange-
ren. Ein H. wird nach Lokalisation und wendet werden, um den Kreislauf aufrecht
nach Typ der Blockierung definiert. (---+ Er- zu erhalten. (- -+ Reanimation, kardiopulmo-
regungsleitungsstörung) nale)
• heart block • cardiac massage
Herzblock (AV-Biock), totaler. Vollständige Herzertcrankungen, Pflege bei. -+ Pflegein-
Unterbrechung aller Impulsüberleitungen tervention der NIC, die definiert wird
von den Herzvorhöfen zu den Herzkam- als die Einschränkung der Komplikatio-
mern. nen infolge eines Ungleichgewichts zwi-
• complete heart block (CBH) schen Sauerstoffversorgung und Sauer-
stoffbedarf des Myokards bei Patienten
Hl!rzchirurgil!. Chirurgische Maßnahmen, mit Symptomen einer Herzinsuffizienz.
die das Herz betreffen und zur Korrektur • Cardiac Care
erworbener oder angeborener Defekte,
zum Ersatz erkrankter Herzklappen, zur Herzerkrankungen, P1lege bei akuten.
Eröffnung oder für einen Bypass blockier- _, Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
ter Gefaße oder zur Transplantation einer niert wird als die Einschränkung der
Prothese oder eines Spenderorgans vorge- Komplikationen infolge eines akut auf-
nommen werden. Man unterscheidet offe- tretenden Ungleichgewichts zwischen
ne und geschlossene Herzoperationen. Bei Sauerstoffversorgung und Sauerstoffbe-
einer geschlossenen Herzoperation erfolgt darf des Myokards bei Patienten mit ei-
eine kleine Inzision ohne Verwendung ei- ner Herzinsuffizienz.
ner ---+ Herz-Lungen-Maschine, bei offenen • Cardiac Care: Acute
Herzoperationen sind die Herzkammern
offen und vollständig sichtbar; das Blut Herzerkrankungen, P1lege bei: Rehabilitati-
wird um das chirurgische Feld über eine on. Pflegeintervention der .... NIC, die
Herz-Lungen-Maschine umgeleitet. definiert wird als die Förderung eines
• heart surgery maximal funktionalen Aktivitätslevels
bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz,
Herzdekompensation. Stauungsinsuffizi- die durch das Ungleichgewicht von Sau-
enz, bei der das Herz seine normale Funk- erstoffversorgung und Sauerstoffbedarf
tion nicht mehr erfüllt und nur mit zu- des Myokards verursacht wird.
sätzlicher Unterstützung eine ausreichen- • Cardiac Care: Rehabilitative
de zelluläre Durchblutung aller Körper-
teile erreicht werden kann. Eine Herzde- Herzertcrankungen, Vorsichtsmaßnahmen
kompensation kann durch einen Myo- bei. Pflegeintervention der .... NIC, die
· Herzhypertrophie 423

definiert wi.rd als die Vorbeugung gegen bensjahr 100-140 Schläge pro Minute;
akute Anfalle einer Herzinsuffizienz Neugeborene 110-180 Schläge pro Mi-
durch Minimierung des Sauerstoffver- nute.
brauchs oder durch Verbesserung der • heart rate
Sauerstoffversorgung des Myokards.
Herzgeflecht, vegetatives. Einer von meh-
• Cardiac Precautions
reren Nervenkomplexen, die sich in der
Nähe des Aortenbogen befinden. Das v.
Herzfehlbildung, kongenitale. Angeborene H. besteht aus sympathischen und para-
strukturelle oder funktionelle Anomalie sympathischen Nervenfasern, die aus
bzw. Defekt des Herzens oder der großen dem Herzgeflecht austreten und an der
Gefäße. Neben Problemen, die mit Früh- rechten und linken Koronararterie entlang
geburten assoziiert sind, ist die k. H. einer bis in das Herz führen.
der Hauptgründe für neonatale Komplika- • cardiac plexus
tionen sowie die häufigste Todesursache
bei Neugeborenen. Eine k. H. kann geneti- Herzgeräusch. Beim Abhören des Herzens
sche oder umweltbedingte Ursachen ha- auftretender abnormer Ton, der durch ei-
ben, z.B. mütterliche Infektionskrankhei- nen veränderten Blutstrom in eine Herz-
ten oder Einwirkung von radioaktiver kammer bzw. durch eine Herzklappe ver-
Strahlung oder Konsum toxischer Stoffe ursacht wird. Je nach Zeitpunkt des Auf-
während der Schwangerschaft. In den tretens während des Herzzyklus, Dauer
meisten Fällen lässt sich die Herzfehlbil- und Lautstärke werden H.e auf einer Skala
dung wahrscheinlich auf das Zusammen- von 1 bis 4 eingeteilt. _, Herztöne halten
wirken von genetischen Faktoren und im Gegensatz dazu zwischen den Herz-
schädlichen Umwelteinflüssen zurückfüh- schlägen länger an.
ren. Die Einteilung k. H.en geschieht in • cardiac murrnur
relativ breiten Kategorien: die Folgen ei- Herzgeräusch, funktionelles. _, Herzge-
ner azyanotischen Blutzirkulation, bei räusch, das in Verbindung mit einer Punk-
der kein sauerstoffarmes Blut im Kreislauf tionstörung ohne Zugrundeliegen einer
gemischt wird, sowie die Folgen eines zya- strukturellen Herzstörung auftritt, wie
notischen Kreislaufs, bei dem sauerstoff- z.B. ein Herzgeräusch infolge einer Anä-
armes Blut in das System gelangt. Allge- mie. (s.a. Herzton)
meine Auswirkungen von Herzfehlbildun- • functional murrnur
gen sind erhöhte Herzbelastung, erhöhter
Lungengefäßwiderstand, unzureichendes Herzgeräusch, kontinuierliches. Ununter-
Herzminutenvolumen sowie eine verrin- brochenes Herzgeräusch bzw. Halsvenen-
gerte Sauerstoffsättigung als Folge des di- geräusch, das in der Systole beginnt und
rekt in das Kreislaufsystem eintretenden, bis zum Ende der Diastole anhält.
sauerstoffarmen Blutes. Körperliche Be- • continuous murrnur
gleitsymptome sind Wachstumsverzöge- Herzglykosid. In bestimmten Pflanzen vor-
rungen, geringe Toleranz für körperliche kommende Stoffe, die Wirkung auf die
Anstrengung, rezidivierende Atemwegsin- Herzmuskeltätigkeit haben, z.B. Steige-
fektionen, Dyspnoe, Tachypnoe, Tachy- rung der Kontraktionskraft, Erhöhung
kardie, Zyanose, Gewebehypoxie und des Schlagvolumens, Senkung der Herz-
Herzgeräusche. frequenz. Folge ist eine Verbesserung der
• congenital cardiac anomaly Herzleistung. (s.a. Digitalis)
Herzfrequenz. Der -> Puls, der durch Zäh- • cardiac glycosid
Jen der -> QRS-Komplexe oder Kammer- Herzhypertrophie. Krankhafte Vergröße-
schläge während einer Minute errechnet rung des Herzmuskels; häufig eine Be-
wird. Bei Erwachsenen in Ruhe 60-80 gleiterscheinung von über Jahre bestehen-
Schläge pro Minute; bei Kindern 70- 100 der Hypertonie.
Schläge pro Minute; Kleinkinder im 1. Le- • cardiac hypertrophy
Herzindu. Das pro Quadratmeter Körper- pumpt. Die Wände sind dreimal dicker als
oberfläche gemessene ---> Herzminutenvolu- die des rechten Ventrikels; die Mitralklap-
men. Für die Berechnung wird das Minu- pe mit zwei Segeln kontrolliert den Blut-
tenvolumen (in Liter pro Minute) durch fluss aus dem linken Vorhof (Atrium).
die Körperoberfläche dividiert (ph~siolo­ .left ventricle {LV)
gisch sind Werte von 4,2 bis 3,3 I/rn ).
• cardiac index lllrzbmmer, recl!ite. (rechter Ventrikel}. Die
relativ dünnwandige Herzkammer (Ven-
llllninfarkt. Myokardinfarkt {MI).
---> trikel), die aus dem rechten Vorhof (Atri-
• myocardial infarction um) kommendes Blut über die Pulmonal-
Henlnsuftbienl. Nicht ausreichende klappe in die Lungenarterien pumpt, wo
Pumpleistung des Herzens mit Verringe- es im Lungenkreislauf mit Sauerstoff an-
rung des ---> Herzminutenvolumens. Die gereichert (oxygeniert) wird. Der r. V. ist
Herzinsuffizienz kann die rechte kürzer und runder als der lange, konische
(-> Rechtsherzinsuffizienz) oder die linke linke Ventrikel. Zwischen dem rechten
(-> Linksherzinsuffizienz) oder beide Herz- Vorhof und der rechten Kammer liegt die
kammern betreffen (Globalinsuffizienz). Trikuspiudalklappe. (s.a. Herzkammer, lin-
Bei schweren Formen der Herzinsuffizi- ke)
enz treten bereits in Ruhe Symptome auf, [lat.: ventriculus, kleiner Bauch, Magen;
leichtere Formen weisen erst bei körper- Herzkammer]
licher Belastung Beschwerden auf (Be- • right ventricle
lastungsinsuffizienz). Zu den möglichen llei....ii!ter. (Einschwemmkatheter}. Kathe-
Ursachen gehören Herzklappenfehler, ter mit Röngtenkonstraststreifen, der zur
Myokardinfarkt, Rhythmusstörungen, Diagnostik und/oder Therapie durch ein
Hypertonie, Myokarditis, Perikarderguss venöses oder arterielles Blutgefäß in das
u.a. Die Rechtsherzinsuffizienz ist durch Herz geschoben wird. Man unterscheidet
Zyanose, Halsvenenstauung, Stauungsle- je nach Lokalisation den Rechtsherzkathe-
ber, Aszites, Beinödeme und Anasarka ge- ter vom Linksherzkatheter. Beim Rechts-
kennzeichnet, Symptome der Linksherz- herzkatheter wird die Vena jugularis, sub-
insuffizienz sind Orthopnoe, Lungenstau- davia oder femoralis punktiert und der H.
ung, Pleuraerguss und Lungenödem. bis in den rechten Vorhof vorgeschoben;
• cardiac insufficiency; heart failure danach wird der Ballon am Katheterende
Hlfzlnsulfilier ~ (Stauungs- mit Luft gefüllt, so dass er in die Lungen-
herzinsuffizienz}. Herzerkrankung mit einer arterie eingeschwemmt werden kann.
reduzierten Herzleistung. Ursachen sind Beim Linksherzkatheter wird die Arteria
Myokardinfarkt, ischämische Herzkrank- femoralis punktiert und der Katheter ent-
heit oder Kardiomyopathien. Die unzurei- sprechend in die linke Herzkammer ge-
chende Auswurfleistung der Herzkammer schoben. Mit Hilfe eines H.s werden Herz-
führt zu Volumenüberlastung, Kammer- höhlen und herznahe Gefäßabschnitte un-
erweiterung und erhöhtem intrakardia- tersucht, sowie Herzdrücke, das Herzmi-
lem Druck. Die retrograde Übertragung nutenvolumen, Shuntvolumina sowie an-
des erhöhten hydrostatischen Drucks von dere hämedynamische Parameter gemes-
der linken Herzseite führt zum ---> Lungen- sen.
ödem. Ein erhöhter Druck der rechten • cardiac catheter
Herzseite führt zur systemischen Venen-
stauung und peripheren Ödemen.
Herdllppe. Eine von vier Strukturen in-
nerhalb des Herzens, die den Rückfluss
• congestive heart failure (CHF)
des Blutes verhindern, indem sie sich bei
lllllblm-., lnlce. (linker Ventrikel}. Dick- jedem Herzschlag öffnen und wieder
wandige Herzkammer (Ventrikel), die schließen. Zu den H.n gehören zwei halb-
über die Aortenklappe das Blut in die Aor- mondförmige Klappen, sog. Taschenklap-
ta und die Körperarterien in den Kreislauf pen, die Aorten- (zwischen linker Kam-
mer und Aorta) und die Pulmonalklappe insbesondere einer Verringerung der Sau-
(zwischen rechter Kammer und Pulmo- erstoff- und Nährstoffzufuhr zum Herz-
nalarterie), sowie die sog. Segelklappen, muskel. Jede KHK, z.B. Koronarsklerose,
Mitra!- (zwischen linkem Vorhof und lin- Koronararterienentzündung oder fibro-
ker Kammer) und die Trikuspidalklappe muskuläre Hyperplasie der Herzkranzge-
(zwischen rechtem Vorhof und rechter fäße, kann die allgemein typischen Symp-
Kammer). Durch die Klappen ist der Blut- tome von -+ Angina pectoris verursachen.
fluss nur in einer Richtung möglich. Die häufigste, in der westlichen Welt vor-
• heart valve kommende KHK mit tödlichem Ausgang
ist die koronare Arteriosklerose. Beson-
~ Erworbene oder ders betroffen sind Personen, deren Er-
angeborene Fehlbildung von Herz- oder nährung kalorienreich und sehr fetthaltig
Gefäßklappen, gekennzeichnet durch Ste- ist und viel Cholesterin und Kohlenhydra-
nose und behinderten Blutfluss bzw. te enthält. Andere Risikofaktoren sind Ta-
durch eine Rückbildung der Klappe und bakkonsum, Hypertonie, hohe Blutfett-
dadurch bedingten Rückfluss des Blutes. werte, übermäßiger Kaffeekonsum, Alko-
Am häufigsten sind Aortaklappen und holkonsum, Vitamin E und C Mangel,
Mitralklappen betroffen, deren Erkran- hartes Wasser, Sauerstoffmangel, Kohlen-
kung entweder angeboren, oder durch monoxidvergiftung, Überbevölkerung,
bakterielle Entzündung der Herzinnen- erbliche Prädisposition, bestimmte klima-
haut (Endokarditis), Syphilis oder rheu- tische Bedingungen sowie Viruserkran-
matisches Fieber ausgelöst wird. Die Fehl- kungen. Im Anfangsstadium der Koronar-
funktion der Klappen führt zu Verände- sklerose bilden sich fetthaltige fibröse Be-
rungen des Herzinnendrucks sowie des läge, die das Lumen der Koronararterien
Lungen- und Körperkreislaufs und allmählich verengen und schließlich zu ei-
schließlich können Arrhythmien, Herzin- ner Thrombose und einem -+ Myokardin-
suffizienz und Kreislaufschock entstehen. farkt führen können. Obwohl der ursächli-
.valvular heart disease che Krankheitsmechanismus der Koro-
Hlnld..pllllltlllilll• Angeborene oder narsklerose noch unbekannt ist, weiß
durch Krankheit erworbene Verengung man, dass die Entwicklung der Krankheit
einer Herzklappe, z.B. -+ Mitralklappenste- mit Plasmalipiden und den Lipoproteinen
nose, -+ Aortenstenose. Dies führt zum ei- assoziiert ist, die die Plasmalipide zu den
nen zu einer erhöhten Herzbelastung auf- verschiedenen Geweben transportieren.
grund des Widerstandes, gegen das das • coronary artery disease
Herz pumpen muss, und zum anderen
zum Blutstau mit Ödemen. (s.a. Herzklap- Henlmnu:lstii.Kongenitale Krankheit, bei
peninsuffizienz) der eine abnorme Verbindung zwischen
• valvular stenosis der Koronararterie und der rechten Herz-
seite bzw. der Lungenschlagader besteht.
lldnnldltlt. ~ Verdi- • coronary artery fistula
ckung und Verhärtung der Wände der
-+ Koronararterien.
• arteriosclerotic heart disease (ASHD)
............,_Stmstud. Plötzliches Aus-
setzen des effektiven Herzminutenvolu-
lllalcnnldleit. lsdllmfscllt. Erkrankung mens und der Blutzirkulation. Ursachen
des Herzmuskels (Myokard), die durch können Kammerflimmern oder ventriku-
eine Minderversorgung der Gewebezellen läre Asystolie sein. Bei einem Herzstill-
mit Sauerstoff verursacht wird. stand werden Sauerstoffzufuhr und Koh-
• ischemic heart disease lendioxidabtransport gestoppt, der Stoff-
wechsel der Gewebezellen wird anaerob,
lldnnldltlt. 11aran1m1 (IHQ. Eine die es kommt zu einer metabolischen und
Herzarterien betreffende Erkrankung mit respiratorischen Azidose. Eine sofortige
verschiedenen pathologischen Folgen, -+ kardiapulmonale Reanimation ist erfor-
426 Herz-Kreislauf-Stillstand .,

derlich, um Herz-, Lungen-, Nieren- und per pumpt. Die Blutgefäße versorgen die
Hirnschäden zu verhindern. Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen
• cardiac arrest und transportieren Abfallprodukte zu
den Ausscheidungsorganen.
Herz·Kreislaufsystem. (Kreislauf). Das aus • cardiovascular system
Herz und Blutgefäßen bestehende anato-
mische Netzwerk, das Blut durch den Kör-

---
obere Körperhälfte

Lunge

Lymph-
gefäß-
system

untere Körperhälfte

Herz-Kreislaufsystem.
. Herzschrittmacher, temporarer 42 7

Herzleistung, verminderte.Anerkannte übergängen. Bei der unwillkürlichen


.... NANDA---. Pllegediagnose; Zustand, Muskulatur nimmt der Herzmuskel eine
bei dem die Menge des vom Herzen ge- Sonderstellung ein. Seine kontraktilen Fa-
pumpten Blutes unzureichend ist, um sern haben Ähnlichkeit mit der Skelett-
die metabolischen Bedürfnisse der Kör- muskulatur, haben aber nur ein Drittel ih-
pergewebe zu decken. Zu den kennzeich- res Durchmessers, weisen mehr Myoplas-
nenden Merkmalen gehören schwanken- ma und zentrale statt periphere Zellkerne
de Blutdruckwerte, Arrhythmien, Mü- auf.
digkeit, Stauung der Jugularisvene, Ver- • cardiac muscle
änderung der Hautfarbe, Rasselgeräu- Herzrhythmus. Der regelmäßige Schlag des
sche, Oligurie, verminderte periphere Herzens. (s.a. Herzfrequenz; Arrhythmie)
Pulse, Atemnot (Dyspnoe), Unruhe und
[griech.: rhythmos, Rhythmus.]
Thoraxschmerzen.
• cardiac rhythm
• cardiac output, decreased
Herzrhythmusstörung. (Rhythmusstörung).
Herz·Lungengeräusch. Ein Geräusch, wel- Unphysiologische Herzfrequenz bzw.
ches beim Atmen und während eines Herzrhythmus. H.en sind entweder Folge
Herzschlages über dem Herzen liegt; wird eines defekten Sinusknotens (Erregungs-
durch die Schwingungen verursacht, die bildungsstörung), der seine Schrittma-
beim Schlagen des Herzen gegen das Lun- cherfunktion nicht mehr ausführen kann,
gengewebe entstehen. oder einer Störung im Erregungsleitungs-
[griech.: kardia, Herz; lat.: pulmo, Lunge.] system. Formen der Arrhythmie sind
• cardiopulmonary murrnur -+ Bradykardie, -+Tachykardie, -+ Extrasy-
stole und -+ Herzblock.
Herz-Lungen-Maschine. Gerät, das aus einer [griech.: a, kein, rhythmos, Rhythmus]
Pumpe und einem Oxygenator besteht • cardiac arrhythmia
und vorübergehend die Funktionen von
Herz und Lunge übernehmen kann, ins- Herzschlag. Kompletter Zyklus von Kon-
besondere während Operationen am offe- traktions- und Entspannungsphase des
nen Herzen. Das Blut wird aus dem venö- Herzmuskels. (-+ Puls)
sen System in den Oxygenator geleitet, • heart beat
dort mit Sauerstoff angereichert und zu- Herzschrittmacher, bedarfsgesteuerter.
rück in der arteriellen Blutkreislauf ge- Künstlicher Herzschrittmacher, dessen
lenkt. Rhythmus je nach physischer Belastung
• heart-lung machine angepasst werden kann. (s. a. Schrittma-
Herzminutenvolumen (HMV). (Herzzeitvolu- cher)
men (HZV); Minutenvolumen). Das von den • rate-responsive pacer
Herzkammern ausgestoßene Blutvolumen Herzschrittmacher, externer. Apparat zur
pro Minute. Das Minutenvolumen ent- elektrischen Stimulierung des Herzmus-
spricht der mit jedem Herzschlag ausge- kels durch die Abgabe von Impulsen
stoßenen Blutmenge (Schlagvolumen), durch die Brustwand. Ein e. H., dessen
multipliziert mit der Herzfrequenz pro Impulsgenerator sich außerhalb des Kör-
Minute (HMV=Schlagvolumen x Herz- pers befindet, wird im Notfall bei Bra-
schläge pro Minute). Das Herz eines ge- dyarrhythmien eingesetzt. ( s. a. Schrittma-
sunden Erwachsenen stößt in Ruhestel- cher)
lung zwischen 4 und 8 Litern Blut aus. • external pacemaker
Das HMV kann mit Hilfe eine Pulmonalis-
katheters gemessen werden. Herzschrittmacher, temporärer. Batteriebe-
• cardiac outpul triebenes elektronisches Gerät außerhalb
des Körpers des Patienten, das mit einer
Herzmuskel. Gestreifter Myokardmuskel transvenösen Elektrode, die in der rechten
mit dunklen Glanzstreifen an den Faser- Herzkammer sitzt, verbunden ist. Der H.
wird nur bei extrem niedriger Herzfre- koagel. Eine linksventrikuläre Thrombose
quenz zeitweilig eingesetzt. (s. a. Schrittma- folgt oft auf einen massiven Herzinfarkt.
cher) [griech.: thrombos, Klumpen, osis, Be-
• temporary pacemaker schwerden.]
• cardiac thrombosis
Nensdlrittmac:l traiiSthotabllr. Perma-
nenter H., bei dem der Impulsgeber in Harzl.an. Physiologischer Ton, der inner-
der Bauchwand platziert ist und die Dräh- halb des Herzens während eines Herzzy-
te zur Impulsübermittlung direkt am Her- klus entsteht und über der Herzgegend ge-
zen befestigt sind. (s.a. Schrittmacher) hört werden kann. Dadurch können auch
• transthoracic pacemaker Abnormitäten der Herzstruktur oder -
ltllzspit:aMto8 Pulsieren der linken funktion entdeckt werden (---> Herzgeräu-
Herzkammer, die im fünften Zwischenrip- sche). Die kardiale --->Auskultation wird
penraum gefühlt werden kann und systematisch von unten nach oben im All-
manchmal auch sichtbar ist. gemeinen mit einem --->Stethoskop durch-
•apexbeat geführt. Der erste H. (S 1) ist dumpf und
lang und tritt beim Schließen der Mitral-
lkm~stet~Gse.. Durch eine Thrombose oder und Trikuspidalklappe auf; dadurch wird
einen Tumor verursachte Obstruktion der Beginn der ventrikulären ---> Systole
des Blutstroms durch die Herzkammern, angezeigt. Der zweite H. (S 2 ) ist kurz und
die nicht in Verbindung mit den Herz- scharf und tritt beim Schließen der Aor-
klappen steht. ten- und Pulmonalklappe zu Beginn der
[griech.: stenos, eng, osis, Beschwerden.] ventrikulären ---> Diastole auf. Der dritte
• cardiac stenosis H. (S 3 ) bezeichnet einen Kammerfül-
lungston, dieser ist bei Kindern physiolo-
lla:astillstMd Vollständiges Einstellen der gisch, zeigt beim Erwachsenen jedoch
Herzkammerkontraktionen und des Blut- eine Herz- oder Mitralinsuffizienz an.
ausstoßes durch das Herz. Beim H. ist Der vierte H. (S 4 ), ein Vorhofton, ist eben-
eine sofortige kardiopulmonale Wieder- so bei Kindern physiologisch, weist bei
belebung (---> Reanimation) erforderlich. Erwachsenen jedoch auf eine Vorhofinsuf-
• cardiac standstill fizienz hin .
• heart sound
lllnDIIdignlphl Röntgenuntersuchung
des Herzens nach Injektion eines Kontrast-
~ Chirurgische Entfer-
mittels (z.B. Thallium-201) in eine Vene.
nung eines Spenderherzens und Transfer
Durch eine H. können Größe, Form und des Organs in einen Empf<inger. Norma-
Lage des Herzens bestimmt, eine Herz- lerweise wird das Spenderorgan von ei-
beutelentzündung (Perikarditis) diag- nem gesunden Menschen entnommen,
nostiziert und die Herzkammern sichtbar der kurz zuvor infolge eines Unfalls oder
gemacht werden. anderer, nicht mit Herzkrankheiten in
• heart scan; cardiac radionuclide ima- Verbindung stehender Ursachen verstor-
ging ben ist. Durch die H. kann ein schwer er-
HenlamponiAie (Herzbeuteltamponade). kranktes Herz vollständig ersetzt werden.
Durch Ansammlung von Blut im Herz- Die meisten Empfanger leben mit einem
beutel (Perikard) verursachte Herzkom- transplantierten Herzen länger als ein
pression. Begleitsymptome sind gestaute Jahr und drei Viertel von ihnen sind fahig,
Halsvenen, Hypotonie, schwache Herz- wieder arbeiten zu gehen. Die Zeitdauer
töne und Tachypnoe. zwischen der Organentnahme beim Spen-
• cardiac tamponade der und der Einpflanzung beim Empfan-
ger darf nicht länger als 6 Stunden betra-
Hetltlullllllose. An einer Herzklappe bzw. gen .
in einer Herzkammer befindliche Blut- • heart transplantation
lllrlMIM, ....... Eines der vielen kleinen Reizleitung, der Muskelkontraktion und
Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut aus des zum Herzen gerichteten Blutstroms
dem ventralen Teil des Herzmuskels verursachen.
(Myokards) von der rechten Kammer [griech.: kardia, Herz, kyklos, Kreislauf.]
(Ventrikel) in den rechten Herzvorhof • cardiac cycle
(Atrium) zurückführt.
• anterior cardiac vein ....... Vorsilbe mit der Bedeutung >>an-
ders, verschieden, ungleich, fremd«.
Harz\IM8, ldllne. (Venae cardiacae parvae). •hetero-
Die fünf Venen des Herzens, welche die
Koronararterien begleiten und das Blut llcteiOIDlileft, .... Antigen, das von einer
aus dem Myokard abtransportieren. Sie anderen Species stammt und für den Or-
leiten das Blut von der Hinterseite des ganismus körperfremd ist.
rechten Vorhofs und der rechten Herz- • heteroantigen
kammer ab.
• small cardiac veins RtltliiNiftttldlqler. (heterologer Antikörper). Ein
.... Antikörper, der speziell gegen ein kör-
lilrzllrslgla, 11ompens1trtH. Kompensati- perfremdes .... Antigen reagiert.
on einer Herzinsuffizienz durch erhöhte • heteroantibody
adrenerge Herzstimulation, Flüssigkeits-
retention mit erhöhtem venösem Blut- ~Teil eines Chromosoms,
rückfluss, gesteigertem, enddiastolischem der bei der Genexpression inaktiv ist,
Kammerfüllungsvolumen sowie Hyper- doch bei der Kontrolle von metabolischen
trophie. Aktivitäten, bei der Transkription und
• compensated heart failure Zellteilung in Erscheinung treten kann.
lfallVOIIwl(llllbr. Die obere Abteilung (At- • heterochromatin
rium) der linken Herzseite, die Blut aus ltet.roduanasam. (Gonosom). Geschlechts-
der Pulmonalvene aufnimmt und durch chromosom.
die Mitralklappe in die linke Herzkammer • heterochromosom
(Ventrikel) weiterleitet.
•left atrium (LA) llelaDgam'e 1. Sexuelle Reproduktion,
bei der es zur Verschmelzung (Fusion)
lfiiDJidu5. (Herzperiode). Vorgang, bei dem gleicher Keimzellen ( .... Gameten) kommt,
ein elektrischer Impuls durch spezielle Fa-
die sich in Größe und Struktur unter-
sern vom Sinusknoten über den Atrioven-
scheiden. 2. Reproduktion durch Wechsel
trikularknoten zum His-Bündel und des-
von sexuellen und asexuellen Generatio-
sen Verzweigungen sowie den Purkinje-
nen. - adj. heterogam.
Fasern geleitet wird und Vorhofkontrak-
tionen sowie nachfolgende Herzkammer- •heterogamy
kontraktionen auslöst; der H. ist eine voll- IMI•ogeft. 1. Aus ungleichen Elementen
ständige Herzaktion aus einer Systole und oder Teilen bestehend; inkongruent.
Diastole. Sauerstoffarmes Blut tritt in den 2. Ungleiche Qualitäten aufweisend.
rechten Herzvorhof durch die untere und • heterogeneaus
obere Vena cava ein und wird durch die
Trikuspidalklappe in die rechte Herzkam- 11ettn1gtMse. 1. Reproduktion bestimm-
mer gepumpt. Von der rechten Herzkam- ter Species, die sich in aufeinanderfolgen-
mer gelangt das Blut zur Sauerstoffauf- den Generationen unterscheidet, z.B.
nahme durch die Pulmonalklappe in die durch Wechsel einer sexuellen und asexu-
Pulmonalarterien und die Lungen. Die ellen Reproduktion, so dass die Nachkom-
Kontraktionen des linken und rechten men andere Merkmale als ihre Eltern auf-
Vorhofs sind fast zeitgleich. Strukturelle, weisen können. 2. Gestörte Gewebeent-
chemische oder elektrische Störungen wicklung, die vom Normalfall abweicht.
können Anomalien in der elektrischen •heterogenesis
Hetenlmpfstutt Impfstoff (Vakzine), der Hexeamlldt. Milchartige Substanz, die aus
nicht aus dem körpereigenen Gewebe des der Brust von Neugeborenen ausgeschie-
Patienten gebildet wird, z.B. Tetanusimpf- den wird. Die H. wird durch ein mütterli-
stoff vom Pferd. ches Hormon produziert, das im kindli-
• heterogenaus vaccine chen Blutkreislauf zirkuliert.
hlllnlplohL Zu einem Individuum, Orga- • witch's milk
nismus, Stamm oder Zelle gehörend, die lteallsdluss,---> Lumbago.
eine andere Anzahl von Chromosomen .Iumbago
aufweist, als es für diese Species typisch
ist. (s.a. diploider Chromosomensatz) Htullinue. Enzym, das im Muskelgewebe
• heteroploid vorhanden ist und den Transfer einer
Phosphatgruppe von ---> Adenosintriphos-
lum!rosuuell. Bezeichnung für Personen, phat (ATP) zu Glukose katalysiert.
deren sexuelle Wünsche und Vorlieben
[griech.: hex, sechs; glykys, süß; kinein,
sich auf Personen des anderen Ge-
bewegen; ase, Enzym]
schlechts richten. (s.a. homosexuell)
• hexokinase
• heterosexuell
Hetautlanspllnlllicm. Verpflanzung von llelose. ---> Monosaccharid, das sechs Koh-
Gewebe eines Spenders, der einer anderen lenstoffatome pro Molekül enthält. ---> Glu-
Species als der Empfanger angehört. kose, Maltose und ---> Fruktose sind die
(---> Xenotransplantation) (s.a. Transplantati- wichtigsten H.n, die in der Natur vorkom-
on) men.
• heterotopic transplantation [griech.: hex, sechs; glykys, süß]
•hexose
MtäWJIUL Mischerbig; durch Arten-
kreuzung zwei verschiedene Gene aufwei- Hg. Chemische Formel für --->Quecksilber.
send, die eine Stelle auf einem homologen .Hg
Chromosom besetzen; z.B. Bildung einer
rosa Blüte aus einer roten und einer wei- Hialus. Meist physiologische Öffnung oder
ßen. (s.a. homozygot) Spalt in einer Membran oder anderen
• heterozygous Körperstruktur.
[lat.: hiare, offenstehen]
Heurid.. Lehrmethode, die dazu anregt, •hiatus
durch selbstständiges Forschen und Un-
tersuchen zu lernen. Hlltus aortkus. (Aortenschlitz). Öffnung im
[griech.: heuriskein, entdecken] Zwerchfell (Diaphragma), durch die die
• heuristic Aorta und der Milchbrustgang (Ductus
thoracicus) treten.
lleiiSdutupfen. (Heufieber). Akuter Schnup- [lat.: hiare, offenstehen; griech.: aerein,
fen (Rhinitis), der durch Kontakt mit Al-
heben]
lergenen (z.B. Pollen) ausgelöst wird, auf
• hiatus aorticus
die eine Person überempfindlich reagiert.
(s.a. Allergie) Hlltus IIISCIPimlllll. Spalt im Zwerchfell
• allergic coryza (Diaphragma), durch den die Speiseröhre
~ --->Antiseptikum zur äu- (Ösophagus) und die Vagusnerven treten.
ßerlichen Anwendung. [lat.: hiare, offenstehen; griech.: oisopha-
• hexachlorophene gos, Kehle]
• hiatus esophagus
............... --->Ganglienblocker, der
zur Kontrolle von Blutungen und zur Be- Hfatushemle. Ausstülpung eines Teils des
handlung von Magenulzera und Hypoto- Magens durch das Zwerchfell (Diaphrag-
nie eingesetzt wird. ma). Zu den wesentlichen Symptomen ge-
• hexamethonium hört der gastroösophagealer ---> Reflux, also
der Rückfluss von Mageninhalt in die lllntelhauptbela. ... Os occipitalis.
Speiseröhre (Ösophagus). •occipital bone
•hiatal hernia
~---> Arteria occipitalis.
lllllenulllan. (Überwintern). Natürlicher, phy- •occipital artery
siologischer Zustand oder Prozess, bei
dem es zur allmählichen Verlangsamung lfintedtom, Bezeichnung für ein Paar
des Stoffwechsels und anderer Körper- schmaler, halbmondförmiger, aus grauer
funktionen kommt, wodurch ein schläfri- Substanz bestehender Projektionen im
ger (somnolenter) Zustand ausgelöst wird. Rückenmark.
[lat.: hibernare, überwintern] .dorsal horn
• hibernation H'lldli'kepf. ... Okziput.
lfilt.lllnldlli Infektion, die durch Hae- •occiput
mophilus influenzae Typ B (Hib) verur- Hlppoclmpta. Kurvenartige, gewölbte Er- . . .
sacht wird; betrifft vorwiegend Kinder in hebung am Unterhorn des Seitenventri- . . .
den ersten fünf Lebensjahren. Die H.-K. kels im Gehirn.
gehört zu den wichtigsten Ursachen für [griech.: hippokampos, Seepferd]
eine bakterielle Meningitis sowie für •hippocampus
Pneumonie, Gelenk- und Knocheninfek-
tionen und Halsentzündungen. ltippukiiltes. Griechischer Arzt, der etwa
•Hib disease 460 v.Chr. auf der Insel Kos geboren wur-
de, wo der Gott Äskulap verehrt wurde.
Hfdrose.Schweißproduktion und -sekreti- Als >>Vater der Medizin<< führte H. einen
on (auch verstärkte Sekretion). - adj. hi- ersten wissenschaftlichen Ansatz des Hei-
drotisch. lens ein.(-> Eid des Hippokrates)
[griech.: hidros, Schweiß] •Hippocrates
.hidrosis
HÜIIIIISileU. Infektion in einem Teil des
~ PIDIJ. --->Plasma- ... Gehirns; entwickelt sich normalerweise
proteine hoher Dichte, die in der Leber durch eine Infektion, die von anderer Stel-
produziert werden und SOo/o Proteine le weitergeleitet wird, z.B. den Nasenne-
(Apolipoproteine), ... Cholesterin und Tri- benhöhlen oder anderen Strukturen des
glyzeride (Phospholipide) enthalten. Sie Kopfes. Die Infektion kann sich auch se-
dienen dazu, ... Low-density-Lipoproteine kundär nach einer Krankheit der Kno-
zu stabilisieren und sind beim Transport chen oder des Nervensystems außerhalb
von Cholesterin und anderen Fetten zur des Gehirns oder des Herzens entwickeln.
Ablagerung in der Leber beteiligt. (... Abszess)
[eng/.: high, hoch; lat.: densus, dicht; •brain abscess
griech.: lipos, Fett; proteios, Eiweiß]
• high-density Iipoproteins HlmH:IIilrysmL (intrakranielles Aneurysma).
Krankhafte lokalisierte Erweiterung einer
Hßum, Physiologische Vertiefung oder Hirnarterie; häufig die Folge einer ange-
Einbuchtung an der Oberfläche eines Or-
borenen Schwäche der Media oder der
gans, wo die Gefäße und Nerven aus- und
Muskelschicht der Gefäßwand. Hirnaneu-
eintreten.
rysmen können auch durch Infektionen,
[lat.: kleines Ding] z.B. subakute bakterielle Endokarditis
.hilum bzw. Syphilis, durch die Bildung von Neo-
lllmllelmmge, (Erdbeerzunge). Dunkelrote plasmen, Arteriosklerose sowie Trauma
Zunge mit weicher Oberfläche und her- verursacht werden. Hirnaneurysmen kön-
vorstehenden (prominenten) Ge- nen entweder als eine gesamte Arterie be-
schmacksknospen (Papillen). Charakteri- einträchtigende Erweiterungen oder als
stisches Zeichen bei Scharlach. sackförmige Ausbuchtungen an der Seite
• raspberry tongue eines Gefäßes auftreten. Diese Aneurys-
432 Hirnaneurysma '

men können klein wie ein Stecknadelkopf Hirndruck-Monitoring. --+ Pflegeinterventi-


sein oder die Größe einer Orange errei- on der NIC, die definiert wird als die
chen. (--. Aneurysma) Messung und Interpretation von Patien-
[griech.: aneurysma, Erweiterung.] tendaten zur Regulierung des Hirn-
• cerebral aneurysm drucks.
• Intracranial Pressure (ICP) Monitar-
Hirnanhangsdrüse. --. Hypophyse. ing
• pituitary gland
Hirndurchblutungsstörung. Durch Ver-
Hirnatrophie. Reduktion des Hirnvolu- schluss durch einen Embolus oder
mens unterschiedlicher -+ Ätiologie. Die Thrombus bzw. durch zerebravaskuläre
H. alleine muss noch kein pathologischer Blutung verursachte Hirnstörung. Die
Befund sein. Wenn aber psych. Auffällig- Folge ist eine Ischämie des Hirngewebes.
keilen hinzukommen, stehen meist folgen- • cerebrovascular accident (CVA)
de Symptome im Vordergrund: abnorme Hirnembolie. -+ Embolus, der die Durch-
Ermüdung, Antriebsarmut, Schwinden blutung der Hirngefäße blockiert. Die Fol-
der Interessen, zunehmende Affektlabili- ge ist eine Gewebeischämie distal des Ver-
tät, Verstimmungszustände, Ängstlichkeit, schlusses.
hypochondrisch-depressive (--. Hypochon- [lat.: embolos, Propfen.]
drie) oder -+paranoide Züge. Dazu kom- • cerebral embolism
men meist erst später zunehmende Stö-
rungen der Merkfähigkeit, Desorientiert- Hirngrube. Stamm der seitlichen Hirnfur-
heil, Verwirrungszustände, psychiatrisch- che, der die orbitale Hirnfläche von Stirn-
delirante Bilder und -+ Demenz. Je nach lappen und Schläfenlappen trennt.
Ätiologie kommen neurologische Symp- • cerebral fossa
tome hinzu: Zeichen von durchgemachten Hirninfarkt. Nekrotisierender Hirnbereich
kleinen -+ Insulten, z.B. Hemiparesen, se- infolge der Unterbrechung der Blutversor-
niler Tremor, epileptische Anfälle etc. ( s. a. gung, in Verbindung mit bzw. ohne Hirn-
Atrophie) blutung. Kann die Folge einer Thrombose,
• cerebral atrophy einer Embolie oder eines Gefäßspasmus
sein.
Hirnblutung. (zerebrale Hämorrhagie). Blutung [lat.: infarcire, vollstopfen.]
der Gehirngefäße. Hirnblutungen werden
• cerebral infarction
nach drei Kriterien klassifiziert: Lokalisa-
tion (subarachnoidal, extradural, subdu- Hirnnerven. 12 Nervenpaare, die aus der
ral), beteiligte Blutgefäße (arteriell, venös, Schädelhöhle durch verschiedene Schä-
kapillär) sowie Ursache (traumatisch, de- delöffnungen austreten. Die verschiede-
generativ). Jede Form der H. hat charakte- nen Nerven sind mit römischen Ziffern
ristische klinische Merkmale. Die meisten durchnummeriert und haben die folgen-
H.en treten in der Region der Basalgan- den Bezeichnungen: (I) N. olfactorius
glien auf und werden durch eine Ruptur (Riechnerv), (II) N. opticus (Sehnerv),
einer sklerotischen Arterie bei Hypertonie (III) N. oculomotorius (Augenmuskel-
verursacht. Andere Ursachen sind ange- nerv), (IV) N. trochlearis (Augenmuskel-
borenes Aneurysma, zerebrovaskuläre nerv), (V) N. trigeminus (Drillingsnerv),
Thrombose und Kopfverletzungen. (VI) N. abducens (Augenmuskelnerv),
(-+ Apoplexie) {VII) N.f acialis (Gesichtsnerv), (VIII) N.
• cerebral hemorrhage vestibuolocholearis (Hör- und Gleichge-
wichtsnerv), (IX) N. glossopharyngeus
Hirndruck. (intrakranieller Druck). Druck, der (Zungen- und Rachennerv), (X) N. vagus
innerhalb des Schädels (Cranium) vor- (Eingeweidenerv), (XI) N. accessorius
handen ist. (Halsnerv), (XII) N. hypoglossus (Zun-
• intracranial pressure gennerv). Die H. haben ihren Ursprung
\ .. Hirntumor 433

im Gehirn und steuern folgende Funktio- Himströme. Strukturen rhythmischer elek-


nen: Geruchssinn, Sehvermögen, Augen- trischer Impulse, die von verschiedenen
bewegungen, Pupillenkontraktion, Mus- Teilen des Gehirns produziert werden; sie
kelsensibilität, allgemeine Sensibilität, werden meist mit griechischen Buchsta-
Kauen, Gesichtsausdruck, Drüsenfunkti- ben bezeichnet: Alpha-, Beta-, Delta-,
on, Geschmackssinn, Hautempfindungen, Gamma-, Kappa- und Thetawellen. Sie
Hörsinn, Gleichgewichtssinn, Schlucken, sind bei gesunden Menschen sehr ähnlich
Sprechen, Zungen-, Kopf- und Schulterbe- und relativ stabil. Alphawellen werden
wegungen. produziert, wenn sich eine Person in ei-
• cranial nerves nem wachen Ruhezustand befindet, Beta-
wellen signalisieren eine aktive Phase der
Himödem. Ansammlung von Flüssigkeit Hirnfunktionen und Deltawellen entste-
im Hirngewebe. Ursachen sind Infektio- hen während einer Phase des Tiefschlafs.
nen, Tumore, Traumata oder Kontakt mit Die Kontrolle der H. sind bei der Diagnos- .,.
bestimmtenToxinen. AnHingliche Symp- tik bestimmter neurologischer Störungen ..
tome sind Bewusstseinsveränderungen hilfreich, z.B. bei Epilepsie oder Hirntu-
und Trägheit, dann Pupillenerweiterung moren.
und ein allmählicher Verlust des Bewusst- • brainwave
seins. Ein Hirnödem kann tödliche Folgen
haben, da es zur Einklemmung eines Teils Himtod. Irreversible Form der Bewusstlo-
des Gehirns kommen kann. sigkeit, die sich in einem vollständigen
[griech.: oidema, Schwellung] Verlust der Hirnfunktionen äußert, wäh-
• cerebral edema rend das Herz weiter schlägt. Die juristi-
sche Definition dieses Zustandes kann
Himödem, Pflege bei . .... pflegeintervention von Land zu Land variieren. Zu den übli-
der .... NIC, die definiert wird als die Ein- chen klinischen Kriterien eines H.es ge-
schränkung von sekundären Hirnschä- hören das Fehlen einer Reflexaktivität,
den infolge einer Schwellung des Hirnge- von Bewegungen und der spontanen At-
webes. mung. Die Pupillen sind erweitert und fi-
• Cerebra! Edema Management xiert. Die Diagnose H. kann eine Evaluati-
on und Bestätigung der fehlenden Hirn-
Him$(hlag. Bezeichnung für einen Schlag- funktionen erfordern; dazu muss 12 und
anfall ( -+ Apoplex). 24 Stunden später jeweils ein Elektroenze-
• brain attack phalogramm (EEG) durchgeführt werden.
• brain death
Himstamm. Der Teil des Gehirns, der aus
dem verlängerten Mark (Medulla oblon- Himtumor. Invasives Neoplasma des intra-
gata), Brücke (Pons) und Mittelhirn (Mes- kraniellen Teils des Zentralnervensystems
enzephalon) besteht. Der H. führt motori- (ZNS). H.e weisen eine beträchtliche Mor-
sche, sensorische und reflektorische biditäts- bzw. Mortalitätsrate auf, können
Funktionen aus und enthält den kortiko- jedoch teilweise auch erfolgreich behan-
spinalen sowie den retikulospinalen delt werden. Bei Erwachsenen sind 20 bis
Trakt. Die 12 Hirnnervenpaare entsprin- 40o/o der malignen Hirnerkrankungen
gen zum großen Teil aus dem H. metastatische Läsionen von Krebstumo-
• brainstem ren der Brust, der Lunge, des Magen-
Darm-Trakts, der Niere oder maligner
Himstiel. Ein Paar zylindrisch geformter Melanome. Der Ursprung eines primären
Ansammlungen von Nervenfasern am H.s ist nicht bekannt. Zu den Symptomen
oberen Rand der Brücke, die in die linke gehören häufig erhöhter intrakranieller
und rechte Gehirnhemisphäre ragen. Be- Druck mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Er-
steht aus kortikopontinen und Pyrami- brechen, Lethargie und Verwirrtheit. Es
denbahnfasern. kann zu Anzeichen kommen, die eine Lo-
• cerebral peduncle kalisation erleichtern, z.B. der Verlust des
Sehvermögens auf der Seite eines Okzipi- Histaminue. Enzym im Weichteilgewebe,
talneoplasmas. -+Gliome, insbesondere das die Abspaltung von -+ Histamin aus ei-
Astrozytome, sind die häufigsten malig- ner organischen Verbindung katalysiert
nenH.e. (Desaminierung) und in inaktive Imida-
• brain tumor zolylessigsäure umwandelt .
• histaminase
lflnutismas. Exzessive Körperbehaarung
des männlichen Behaarungstyps bei Frau- Histidin (llfs), ---.Aminosäure, die in vielen
en, die infolge von erblichen Dispositio- Proteinen zu finden und eine Vorform
nen, hormonellen Dysfunktionen, Stoff- von -+Histamin ist.
wechselanomalien (-+ Porphyrie) oder be- [griech.: histos, Gewebe]
stimmten Medikamenten auftritt. Die Be- •histidine (His)
handlung der jeweiligen Ursache führt im
Allgemeinen zur Heilung des H. (-+ Virilis- Hlstlatllast.Gewebebildende Zelle.
mus) • histioblast
[lat.: hirsutus, haarig]
•hirsutism Hlttluzrt. -+ Makrophage des Bindegewe-
bes, der im Immunsystem des Körpers
His BlnlhL -+ Atrioventrikulärbündel. eine wichtige Rolle spielt.
• bundle of His [griech.: histos, Gewebe; kytos, Zelle]
•histocyte
~(IIE).Di­
rekte Aufzeichnung der elektrischen Akti- lllsllolytose, maligne. Autosomal rezessive
vität des -+ His-Bündels. Erbkrankheit, die mit einer Anämie, Gra-
[W. His, deutscher Arzt, 1863-1934] nulozytopenie und Thrombozytopenie
• His bundle electrogram einhergeht. Die Phagozytose von Blutzel-
len und der Histozytenbefall von Kno-
~System. Reizleitungssystem chenmark führen oftmals früh zum Tod.
im Herzgewebe vom -+ His-Bündel zu den [griech.: histion, Gewebe, kytos, Zelle.]
distalen ---. Purkinje-Fasern. •familial histiocytic reticulosis
[W. His, deutscher Arzt, 1863-1934; J.
Purkinje, tschechoslovakischer Physiolo- hlsto-, Vorsilbe mit der Bedeutung >>Gewe-
ge, 1787-1869] be<< .
• His-Purkinje system •histo-
llldamin. Verbindung, die in allen Zellen Hlstagnmun. Graphische Darstellung der
als Abbauprodukt der Aminosäure -+ His- Häufigkeitswerte einer oder mehrerer Va-
tidin zu finden ist. H. wird bei entzündli- riablen in Abhängigkeit von der Zeit und
chen Reaktionen freigesetzt und führt zur Häufigkeit ihres Auftretens.
Erweiterung (Dilatation) der Kapillaren, •histogram
Verminderung des Blutdrucks, Steigerung
der Magensaftsekretion und Verengung Histagraphle. Prozess der Beschreibung
der glatten Muskel von Bronchien und und Visualisierung von Geweben und Zel-
Uterus. len.
[griech.: histos, Gewebe; lat.: amine, Am- • histography
moniak]
•histamine ~Maß der übereinstim-
mungder Antigene eines Spenders und ei-
~ (Histaminblocker). Sub- nes Empfängers von Transplantationsge-
stanz, die die Stimulation der Zellen webe. - adj. histokompatibel.
durch ---. Histamin blockiert. (---. Antihista- [griech.: histos, Gewebe; lat.: compatibilis,
minika) übereinstimmen]
• histamine blocking agent • histocompatibility
~:- H-Kette 435

Histokompatibilitätsantigen. Gruppe gene- tienten zur Oberwindung einer Überhit-


tisch festgelegter __. Antigene, die sich auf zung infolge einer exzessiven Hitzeexpo-
der Oberfläche zahlreicher Zellen befin- sition.
den. Sie sind die häufigste Ursache für • Heat Exposure Treatment
Transplantatabstoßungen.
• histocompatibility antigen Hitzehyperpyrexie.Schwere, manchmal so-
gar tödlich verlaufende Störung aufgrund
Histokompatibilitätsgen. Gen, das die ..... His- der Unfähigkeit des Körpers, die Tempe-
takompatibilität des Transplantationsgewe- ratur zu regulieren; Ursache ist ein länge-
bes eines Spenders mit dem vorgesehenen rer Aufenthalt in der Sonne oder in heißen
Empflinger bestimmt. Temperaturen. Das Nachlassen oder Ein-
• histocompatibility gen stellen des Schwitzens ist manchmal ein
Histologie. I. Wissenschaftszweig, der sich frühes Symptom. Bei Körpertemperaturen
mit der mikroskopischen Identifizierung über 40°C kann es zu Tachykardie, heißer, ..
von Zellen und Geweben beschäftigt. trockener Haut, Kopfschmerzen, verän- ..
2. Struktur eines Organgewebes, ein- derten Bewusstseinszuständen und
schließlich der Zusammensetzung von Krämpfen kommen.
Zellen und ihrer Organisation in verschie- • heat hyperpyrexia
denen Körpergeweben.- adj. histologisch. Hitzekrampf. Krampf oder schmerzhafter
• histology Spasmus der motorischen Muskeln in Ar-
Histolyse. Zerstörung oder Auflösung von men, Beinen oder Abdomen durch Wasser-
lebendem organischem Gewebe. - adj. und Salzentzug des Körpers. Ein H. tritt
histolytisch. meist nach großen körperlichen Anstren-
[griech.: histos, Gewebe; Iysis, Lösung] gungen in extrem heißer Umgebung oder
• histolysis unter Bedingungen auf, die durch starkes
Schwitzen einen erheblichen Flüssigkeits-
Histopathologie. Studium aller Erkrankun- und Elektrolytverlust verursachen.
gen, die Gewebezellen betreffen. • heatcramp
• histopathology
Hitzschlag. Unphysiologischer Zustand,
Histoplasma capsulatum. Dimorpher Pilz- der durch Schwäche, Schwindel (Vertigo),
organismus, der bei Körpertemperatur Übelkeit, Muskelkrämpfe und eventuell
hefeähnlich und bei Raumtemperatur sogar Bewusstlosigkeit gekennzeichnet ist
schimmelähnlich ist; ursächlicher Orga- und durch einen übermäßigen Flüssig-
nismus der ..... Histoplasmose. keits- und Elektrolytverlust des Körpers
• Histoplasma capslulatum verursacht wird; Ursache ist ein Aufent-
Histoplasmose. Infektion, die durch Inha- halt in intensiver Hitze oder die Unfähig-
lation von Sporen des Pilzes ..... Histoplas- keit, sich an die Umgebungswärme anzu-
ma capsulatum verursacht wird. Eine pri- passen. Die Körpertemperatur ist bei ei-
märe H. ist durch Fieber, Unwohlsein, Hus- nem H. fast normal, der Blutdruck sinkt
ten und Lymphadenopathie gekennzeich- ab, normalisiert sich jedoch schnell, wenn
net. Die progressive H., die manchmal die betroffene Person sich hinlegt. Die
tödlich enden kann, zeigt sich in ulzerie- Haut ist kühl, feucht und blass.
renden Geschwüren in Mund und Nase, • heat exhaustion
Vergrößerung von Milz, Leber und HIV. Abkürzung für (eng!.) -->Human lm-
Lymphknoten sowie stark ausgedehnte munodeficiency Virus.
Infiltrationen in der Lunge. . HIV
• histoplasmosis
H·Kette. Kurzbezeichnung für schwere
Hitzenposition, Behandlung n~dt einer. Ketten von ..... Polypeptiden mit hohem
Pflegeintervention der - NIC, clie defi- Molekulargewicht, die Teil eines Immun-
niert wird als die Behandlung von Pa- globulinmoleküls sind. Die verschiedenen
Arten von H-K.n charakterisieren die un- Luft durch eine kleinlumige Kanüle in die
terschiedlichen Kategorien von Immun- Luftwege oberhalb der Carina zu pumpen
globulinen (Ig), z.B. IgG oder IgA. (die Atemfrequenz beträgt 100 bis 400 Zy-
• heavy chain klen pro Minute). Bei der HFO werden
kleine Gasmengen mit einer Frequenz
Hit. Hämatokrit
von 400 bis 4000 pro Minute in die Lunge
HU. Abkürzung für (eng!.) -+Human Leu- befördert und die Luft bei jeder Ausat-
cocyte Antigen. mung wieder abgesaugt.
.HLA • high frequency ventilation (HFV)
HLA-s,slem. Human Leucocyte Antigen- Hodlftquiii~Methode, mit
Gruppe A, der wichtigste menschliche His- der dem Körper in tiefe Regionen mit Hil-
tokompatibilitätskomplex, der Gewebe fe von kurzwelligem elektrischem Strom
oder Proteine in >>eigene« und >>nicht eige- Wärme zugeführt wird. Die H. wird zur
ne<< unterscheidet. Dieser befindet sich an Behandlung von chronischer Arthritis,
verschiedenen Stellen auf den kurzen Ar- Schleimbeutelentzündung (Bursitis), Ne-
men des Chromosoms 6 und wird durch benhöhlenentzündung (Sinusitis) und an-
Zahlen und Buchstaben bezeichnet, z.B deren Krankheiten angewandt.
HLA-B27, HLA-A-, -B- und -C-Zellen- .short-wave diathermy
surface-Antigene, die auf der Oberfläche
aller Zellen mit Zellkern und Thrombozy- llella.-+Testis
ten auftreten und bei Gewebetransplanta- •testicle; male gonad
tionen wichtig sind. Wenn Spender- und
Empfängerantigene nicht zusammenpas- Holfcla. ~ der. Von den
sen, werden die >>nicht-eigenen<< Antigene Gesundheitsbehörden empfohlene Hand-
erkannt und von den T-Killerzellen zer- lung zur Aufdeckung von Tumoren und
stört. (-+ Histokompatibilität) anderen Veränderungen der männlichen
• HLA-Komplex Hoden. Dabei wird in vier Schritten vor-
gegangen: Zunächst stellt sich der Mann
II.A-lJpiq. Systematisierte Testreihe, in vor einen Spiegel und sucht nach Schwel-
der die Gewebe von Spendern und Emp- lungen des Hodensacks. Danach betastet
fängern vor einer Transplantation auf de- er die Hoden mit den Händen, indem er
ren Verträglichkeit untersucht werden. jeden Hoden zwischen Finger und Dau-
• tissue typing men nimmt und vorsichtig hin und her
HMV. Abkürzung für -+ Herzminutenvolu- rollt. lm dritten Schritt sucht er nach den
men. Nebenhoden, einer schnurähnlichen
.HMV Struktur auf der Ober- und Rückseite je-
des Hodens, und im letzten Schritt nach
HNO. Abkürzung für Hals, Nase, Ohren. einem erbsengroßen Klümpchen auf der
.ENT Vorderseite oder seitlich an jedem Hoden.
HzO. Chemische Formel für Wasser. Die S. sollte einmal im Monat durchge-
• H20 führt werden .
• testicular self-examination (TSE)
~ng. Technik zur venti-
latorischen Unterstützung von Patienten, Haclenllntdl.-+ Skrotalhernie.
beider eine Atemfrequenz von mindes- • scrotal hernia
tens 60 Atemzügen pro Minute verab-
reicht wird. Man unterscheidet bei der H. ~. Hoden, der sich in die
die Hochfrequenz-Jet-Beatmung (HFJV) Beckenregion, den Leistenkanal oder in
und die Hochfrequenz-Oszillationsbeat- eine andere Körperregion verschoben hat
mung (HFO). Bei der HFJV wird eine und nicht, wie im Normalfall, in den Ho-
Hochdruck-Gasquelle eingesetzt, die re- densack deszendiert ist.
guliert werden kann, um in kurzen Stößen • displaced testis
:. hologyn 437

Hodenk.anälchen. (Tubuli seminiferi). Lange unbekannten genetischen Mechanismus


schnurartige, in netzförmiges Gewebe ge- spricht.
bettete Kanäle in den Hodenläppchen. [T. Hodgkin, englischer Arzt, 1798-1866]
• seminiferous tubules • Hodgkin's disease

Hoffnung. Vermitteln von. -+ Pflegeinter-


Hodenkrebs. Bösartige Geschwulstbildung
vention der -+ NIC, die definiert wird als
in den Hoden, oft mit Beteiligung eines Unterstützung der Entwicklung einer po-
nicht deszendierten Hodens. Häufig wird sitiven Einstellung in bestimmten Situa-
der Tumor nach einer Verletzung ent- tionen.
deckt, die allerdings nicht als Ursache für
den Krebs angesehen wird. Patienten im • Hope Instillation
Frühstadium zeigen oft keine Symptome,
wobei sich jedoch bereits -+ Metastasen in
Lymphknoten, Lunge und Leber gebildet
Hoffnungslosigkeit. Anerkannte -+ NAN-
DA- -+ Pflegediagnose; Zustand, bei dem
eine Person nur wenig oder keine Alter-
IIJ
haben können, bevor der erste Knoten ge-
tastet wird. In späteren Stadien kommt es nativen oder persönliche Wahlmöglich-
zu Symptomen der Lunge, Blockierung keiten erkennt und unf'ähig ist, Energien
der Harnleiter, Vergrößerung der Brust- zu ihren Gunsren zu mobilisieren. Kenn-
drüse und Substanzanhäufungen im Un- zeichnende Merkmale sind: Passivität,
terbauch. verminderte verbale Äußerungen, fehl-
• testicular cancer ende Initiativen, verminderte Reaktion
auf Reize, Abwenden oder Schulterzu-
cken bei Ansprache, Schließen der Au-
Hodentorsion. Drehung des Samenleiters gen, verringerter Appetit, Schlafstörun-
um die eigene Längsachse, wodurch die gen und mangelhafte Beteiligung bei der
Blutzufuhr zu den Hoden und Nebenho- Selbstpflege.
den unterbrochen wird. Eine sechs Stun- • hopelessness
den dauernde, totale Unterbrechung des
Blutstroms kann zur Gewebszerstörung Hohlfuß. -+ Pes cavus.
der Hoden führen, eine beeinträchtigte • pes cavus
Zirkulation zur Atrophie (Organ-
schwund). Hohlhandbogen. Die Stelle, an der die Ar-
• torsion of the testis teria radialis endet und auf die Arteria ul-
naris im Handteller trifft.
• deep palmar arch
Hodgkin·Krankheit. (Lymphogranulomatose).
Maligne Erkrankung, die durch eine Hohlvene, untere. -+ Vena cava inferior.
schmerzlose, progressive Vergrößerung • inferior vena cava
des Lymphgewebes gekennzeichnet ist;
erste Symptome sind im Allgemeinen die Holismus. Philosophisches Konzept, nach
Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) dem eine Gesamtheit mehr als die Summe
und die Präsenz von Sternberg-Reed-Rie- ihrer Einzelteile darstellt. In der Medizin
senzellen, große atypische Makrophagen wird mit einer holistischen Betrachtungs-
mit multiplen oder hyperlobulären Ker- weise jener Ansatz bezeichnet, der sich
nen und hervorstehenden Zellkernen. bemüht, alle Faktoren einer Krankheit zu
Weitere Symptome sind Anorexie, Ge- berücksichtigen.
wichtsverlust, generalisierter Juckreiz, [griech.: holos, ganz]
leichtes Fieber, nächtliches Schwitzen, • holismus
Anämie und Leukozytose. Es besteht ein
dreifach erhöhtes Risiko, an der H.-K. zu hologyn. I. Bezeichnung für Gene, die
erkranken, wenn Verwandte ersten Grades ausschließlich auf dem X-Chromosom lie-
daran leiden, was für einen bisher noch gen. 2. Zu Merkmalen oder Bedingungen
gehörend, die nur über die mütterliche Li- einheitliche Struktur oder Konsistenz auf-
nie vererbt werden können. weisend.
[griech.: holos, ganz; gyne, Frau] • homogenized
•hologynic
11omo1at1ta1. Zur gleichen Körperseite ge-
holokdn. Zu einer Drüse gehörend, deren hörend.
einzige Funktion darin besteht, Sekrete • homolateral
auszuscheiden, oder deren Sekretion aus
homolog. 1. Bezeichnung für Organe, die
aufgelösten Zellen der Drüse selbst be-
in Funktion, Ursprung und Struktur ei-
stehen.
nem anderen Organ entsprechen, z.B. die
[griech.: holos, ganz; krinein, ausschei-
Flosse eines Seehundes, die der menschli-
den]
chen Hand ähnelt. 2. Eine von mehreren
•holocrine chemischen Komponenten, die durch den
~Schmerz in der Wade bei Zusatz eines gleichen Elementes gebildet
Streckung des Fußes nach oben (Dorsal- werden; z.B. C0 2, das durch ein zusätzli-
flexion), was für eine Thrombophlebitis ches Sauerstoffatom aus Kohlenmonoxid
oder eine Thrombose spricht. entsteht.
[J. Homan. amerikanischer Chirurg, [griech.: homoios, ähnlich]
1877-1954] •homolog
• Homan's sign
Homiopalllle, Therapeutische Richtung,
ltom{l)o-. Vorsilbe mit der Bedeutung die auf der Theorie beruht, >>Gleiches mit
>>ähnlich, gleich<<. Gleichem zu heilen<<. Diese Theorie wurde
[griech.: homoios, ähnlich] im späten 18. Jhrd. von Dr. Samuel Hah-
.homeo- nemann eingeführt, der überzeugt war,
dass große Mengen eines bestimmten Me-
flamo... Vorsilbe mit der Bedeutung dikaments Symptome einer Krankheit
>>Mensch<<.
verursachen und geringe Mengen die glei-
•homo- chen Symptome lindern können; somit
Homo sapitm. Wissenschaftliche Bezeich- könnten einige Krankheitssymptome
nung für die Gattung und Species Mensch. durch sehr geringe Mengen an Arzneimit-
[lat.: homo, Mensch; sapere, wissen] teln geheilt werden. (s.a. Allopathie) - adj.
• Homo sapiens homöopat!Iisch .
[griech.: homoios, ähnlich; pat!Ios, Krank-
bomogen. 1. Aus ähnlichen Elementen heit]
oder Teilen bestehend. 2. Vollständig glei-
che Qualitäten aufweisend. (s.a. hetero- • homeopat!Iy
gen) llamlastase. Relative Konstanz im Inneren
[griech.: homos, Mensch; genos, Art] des Körpers, die normalerweise durch ad-
•homogenous aptive Reaktionen erzielt wird, welche ein
gesundes Überleben sicherstellen. Ver-
........... Reproduktion bei aufeinan-
schiedene sensorische, Feedback- und
derfolgenden Generationen durch den je-
Kontroll-Systeme dienen dazu, diesen
weils gleichen Prozess, so dass die Nach-
ausgewogenen Zustand zu erhalten. Zu
kommen ihren Eltern ähnlich sind.
den Funktionen, die durch homöostati-
[griech.: homos, Mensch; genesis, Ur-
sche Mechanismen kontrolliert werden,
sprung] gehören Herzschlag, --> Hämatopoese,
•homogenesis Blutdruck, Körpertemperatur, Elektrolyt-
bomogenlsiert. 1. Substanz, die einer Ho- gleichgewicht, Atmung und Drüsensekre-
mogemsierung (Vermischung unter- tion. - adj. homöostatisch.
schiedlicher Flüssigkeiten oder Substan- [griech.: homoios, ähnlich; stasis, Still-
zen bis zur vollständigen Gleichartigkeit) stand]
unterzogen worden ist. 2. Eine vollständig •homeostasis
- Hormon, follikelstimulierendes (FSH ) ·139

homöotherm. Die Fähigkeit von Warmblü- Hormon. Komplexe chemische Substanz,


tern bezeichnend, unabhängig von der die in einem Teil oder Organ des Körpers
Außentemperatur eine relativ stabile inne- gebildet wird und eine Aktivität in einem
re Temperatur zu erhalten. Diese Fähig- anderen Organ oder in einer anderen
keit ist bei neugeborenen Säuglingen Zellgruppe anregt bzw. reguliert. H.e, die
noch nicht vollständig entwickelt. von den ---. endokrinen Drüsen ausgeschie-
[griech.: homoios, ähnlich; therme, Wär- den werden, werden mit dem Blutstrom
me] zum Zielorgan befördert. - adj. hormo-
• homioithermic nell.
[griech.: hormaein, in Gang setzen]
homosexuell. I. Zum gleichen Geschlecht
• hormone
gehörend oder das gleiche Geschlecht be-
zeichnend. 2. Eine Person bezeichnend, Hormon, adrenokortikales. Die von der
deren sexuelle Wünsche und Begierden ---. Nebennierenrinde ausgeschiedenen ..
auf das gleiche Geschlecht gerichtet sind. Hormone, einschließlich Glukokortikoide, ..
(s.a. heterosexuell) Mineralokortikoide sowie Sexualhor-
[griech.: homoios, ähnlich; lat.: sexus, Sex, mone.
Geschlecht] [lat.: ad, bei; ren, Niere; cortex, Rinde;
• homosexual griech.: hormaein, in Gang setzen]
Homovanillinsäure. Säure, die beim norma- • adrenocortical hormone (ACH)
len Dopaminmetabolismus produziert Hormon, adrenokortlkotropes (AOH). Hor-
wird und bei Tumoren der Nebennieren-
mon des Hypophysenvordedappens, das
drüse verstärkt im Urin ausgeschieden
das Wachstum der Nebennierenrinde und
wird.
die Ausschüttung von Glokokortikoiden
• homovanillic acid und Kortikosteroiden stimuliert. Die von
homozygot. Zu einem Organismus gehö- dem Kortikotropin-Releasing-Faktor des
rend, dessen somatische Zellen identische Hypothalamus gesteuerte ACTH-Aus-
Gene auf dem gleichen Genlokus jedes schüttung erhöht sich infolge eines nied-
Chromosomenpaares aufweisen. (s.a. he- rigen Cortisol-Spiegels im Blut, sowie bei
terozygot) Stress, Fieber, akuter Hypoglykämie und
• homozygous größeren Operationen.
• adrenocorticotropic hormone (ACTH)
Homozystein. Intrazellulär vorkommende
schwefelhaltige Aminosäure. Hormon, antidiuretisches. Abk.: ADH.
• homocysteine (---. Adiuretin)
Hordeolum. (Gerstenkorn). Abszess am Auge, • antidiuretic hormone
der an den Talgdrüsen (Meibom-Drüsen) Hormon, antineoplastisch es. Eine von einer
oder an den Schweißdrüsen (Moll-Drü- endokrinen Drüse erzeugte bzw. von ei-
sen) der Augenlider entsteht und häufig nem synthetischen Analogon der natür-
durch Streptokokken ausgelöst wird. lich vorkommenden Verbindung abgelei-
[lat.: hordeum, Gerste] tete chemische Substanz, die zur Kontrolle
• hordeolum; sty bestimmter Krebsarten eingesetzt wird.
Hörgerät. (Hörhilfe). Elektrisches bzw. elek- Die Hormontherapie soll der Wirkung
tronisches Gerät, das Töne verstärkt und der endogenen, für das Tumorwachstum
von Menschen mit einem beeinträchtig- benötigten Hormone entgegenwirken.
ten Hörvermögen (--.Schwerhörigkeit) • antineoplastic hormone
benutzt wird. Das H. besteht aus einem Hormon, follikelstimulierendes (FSH). Gona-
Mikrophon, einer Batterie, einem Ver- dotropin, das vom Körper ausgeschüttet
stärker und einem Empfanger.
wird, um Wachstum und Reifung der
• hearing aid Graaf-Follikel bei der Frau zu stimulieren
-
und die Spermatogenese beim Mann zu
fördern.
• follicle-stimulating hormone (FSH)
Hormon, -. Wachstumshor-
HomiMuttran,plantation. Transplantation
von Hornhautgewebe beim menschlichen
Auge. H.en werden durchgeführt, um ein
vermindertes Sehvermögen aufgrund von
Hornhautvernarbung oder -distortion zu
mon. verbessern oder um ein perforiertes Ul-
somatotropic hormone kus zu entfernen. Der betroffene Bereich
wird mit Hilfe eines Mikroskops operativ
e, croplrlsdlt. Vom Hypophysen-
ausgeschnitten, eine identische Sektion
vorderlappen produzierte Hormone, die
klarer Hornhaut (Kornea) aus dem Spen-
bestimmte Organe stimulieren.
derauge entfernt und an der entsprechen-
trophic hormones
den Stelle im Empfängerauge eingesetzt.
illlrlpie. Die Behandlung von Nach der Operation wird das Auge mit ei-

ICI Krankheiten mit -. Hormonen aus den


->endokrinen Drüsen oder mit Substan-
zen, die eine hormonelle Wirkung simu-
nem Metallschutz bedeckt. Der Patient
sollte plötzliche Druckveränderungen,
z.B. durch Husten, Niesen, Erbrechen, ab-
lieren. rupte Bewegungen und das Heben von
• hormone therapy Gegenständen, vermeiden.
r.::r corneal grafting
Horn. Vorsprung oder Höcker (Protube-
ranz) auf einer Körperstruktur; z.B. das Leiseste Lautstärke, die ge-
l:l!J!S.<;mY>'.WJ.

H. des Zungenbeins oder des Darmbeins. rade noch wahrnehmbar ist.


horn • auditory threshold

-.ym~ram. Neurologische Erkran- Hilrmnz. Plötzlich auftretende Schallemp-


kung, die sich in verengten (miotischen) findungsschwerhörigkeit oder Taubheit,
Pupillen, Oberlidlähmung (Ptosis) und die meist einseitig auftritt und mit einem
fehlender Schweißsekretion im Gesicht Ohrgeräusch (-. Tinnitus) verbunden ist.
(faziale Anhidrose) äußert und durch Lä- Bei schnellem Therapiebeginn besteht
sionen im Rückenmark infolge von Verlet- eine gute Heilungschance.
zungen des Zervikalnervs verursacht sudden deafness
wird.
[J.F. Horner, schweizer Ophthalmologe, Der Körpersinn, der die
1831-1886] Wahrnehmung von Geräuschen ermög-
• Horner's syndrome licht; wesentliche Funktion des -. Ohres.
•hearing
Einer der Hauptzweige (Pars co-
chlearis) des VIII. Hirnnervs (N. vestibu- llllnenlrum. Bereich im Schläfenlappen
locochlearis, Gleichgewichtsnerv), dessen (Temporallappen) des Großhirns, in dem
Fasern in den spiralförmigen Ganglion- die Wahrnehmung von Geräuschen statt-
zellen des Corti-Organs beginnen und in findet.
den ventralen und dorsalen Cochlearis- • auditory area; acoustic center
kernen des Hirnstamms enden.
1. Körperliche oder men-
• cochlear nerve
tale Auswirkungen eines Krankenhausauf-
Hornhautkorpnrc!wn Befestigte, abge- enthaltes auf einen stationären Patienten,
flachte Bindegewebezellen zwischen den insbesondere Säuglinge und Kinder, bei
Korneaschichten. denen sich sozialer Rückschritt, Persön-
• corneal corpuscule lichkeitsstörungen und vermindertes
Wachstum einstellen können. 2. Im Kran-
tliisilm. (Hornhautabschabung). Ab- kenhaus erworbene Schädigungen (-> No-
rieb der äußeren Korneaschichten. sokomialinfektion).
corneal abrasion • hospitalism
·:~. Huftnerv ·14 I

Hospiz. System der familienzentrierten chymgewebes zeigt, das die beiden Nieren
Pflege, das Familien terminal kranker an den unteren Polen verbindet.
Menschen helfen soll, sich mit dem Tod • horseshoe kidney
auseinanderzusetzen, und das dem Pa-
tienten ein zufriedenstellende Leben Hüfte, schnappende. Vorgang, bei dem bei
während des Sterbeprozesses gewährleis- der Bewegung der Hüfte eine Sehne über
ten soll. Er erfahrt in der Endphase sei- den großen .... Trochanter rutscht. Dies
nes Lebens in einer speziell daftir konzi- kann ein lautes schnappendes Geräusch
pierten Umgebung eine umfa sende und verursachen.
ganzheitliche (holistische) Begleitung. • snapping hip
Die Ziele der H. -Bewegung bestehen in
der bestmöglichen Behandlung körper- Hüftendoprothese. Ersatz eines Hüftge-
licher Symptome, vor allem in der lenks durch ein künstliches Kugelgelenk.
Schmerzlinderung, in der Betreuung des Die H. erfolgt bei einer chronisch .,.
Sterbenden und seiner Angehörigen, wo- schmerzhaften oder versteiften Hüfte, bei ..
bei der Mensch und seine Lebensqualität fortgeschrittener Osteoarthritis, schlecht
im Vordergrund stehen, während die in- verheilten Frakturen oder Gelenksdegene-
terdisziplinäre Zusammenarbeit aller be- rationen. Vor der Operation ist eine Anti-
teiligten Berufsgruppen ohne Konkur- biotikatherapie notwendig, und der Pa-
renzkampf und ohne Fragen um die Kos- tient muss lernen, mit Unterarmgehstüt-
tenregelung gewährleistet werden soll. zen zu gehen. Bei der Operation werden
[lat.: hospiturn, Gastfreundschaft) Femoraliskopf sowie das komplette Hüft-
gelenk entfernt und die Konturen abge-
• hospice rundet. Eine Prothese aus hartem Metall
HPL. Abkürzung für (eng!.) Human Pla- oder rostfreiem Stahl wird so angepasst,
cental Lactogen (dt. .... Plazentalaktogen). dass sie dem Kopf des Oberschenkelkno-
- HPL chens (Femur) entspricht, und anschlie-
ßend eingesetzt.
HPV. Abkürzung für .... Humanpapillomavi- • hip replacement
rus.
- HPV Hüftgelenksluxation. Ausrenken des Hüft-
kopfes aus dem Hüftgelenk. Eine Hüftge-
H1-Rezeptoren-Blocker. (H 1-Rezeptorantago- lenksluxation geht einher mit heftigen
nist). Pharmakologische Substanzen, die Schmerzen, Hüftversteifung, Beinverkür-
die Histaminwirkung abschwächen bzw. zung und funktionellem Verlust. Die Lu-
aufheben. H. wirken bronchodilatato- xation kann kongenital oder erworben
risch, antiallergisch, juckreizmildernd, sein und entweder als Obturatorluxation
anticholinerg und z. T. auch sedierend mit Verlagerung des Hüftkopfes in das
und antiemetisch. (.... Histamin) (s. a. Anti- Obturatorenloch (Foramen obturatori-
histaminika) um), als Perinealluxation mit Verlagerung
• antihistamines des Hüftkopfes in das Perineum, als Isch-
HSV. Abkürzung für Herpes-simplex-Vi- iasluxation mit Verlagerung des Hüftkop-
rus. ( .... Herpes simplex) fes in den Ischiaseinschnitt (Incisura isch-
. HSV iadica) oder als subpubische Luxation
vorliegen, bei der sich der Hüftkopf nach
HTlV. Abkürzung für (eng!.) Human T- vorne verschiebt.
Cell Lymphotropic Virus (dt. .... humane • dislocation ofhip
lymphotrope Retroviren).
• HTLV Hüftlochmuskel . .... Musculus obturatorius .
• Obturator muscle
Hufeisenniere. Relativ häufige angeborene
(kongenitale) Anomalie, die sich in einem Hüftnerv. .... Nervus ischiadicus.
Zusammenschluss (Isthmus) des Paren- • sciatic nerve
na.
-
Hüftschiaga der.

• internal iliac artery


Hüftvene.
---+ Arteria iliaca inter-

---+ Vena iliaca interna.


lymphotmpe Retroviren (pl.}. Meh-
rere Onko-Viren vom Typ C mit einer Af-
finität für T-Zellen oder T-Helferzellen;
Ursache für T-Zellenleukämie oder Lym-
phome, die chronische Infektionen auslö-
• internal iliac vein sen und in Verbindung mit spastischen
..,.. (Ciavus). Hornige Masse zu- beidseitigen Lähmungen (Paraparesen)
stehen.
sammengepresster Epithelzellen über ei-
nem vorstehenden Knochen. H.n werden .human T -celllymphotropic virus
durch chronische Reibung und steten
Druck verursacht.
corn

ICI Human VIrus (HIV). ---+ Re-


trovirus, das AIDS (---+ Acquired lmmunode-
ficiency Syndrome) verursacht. Retroviren
r:::.i human insulin
produzieren das Enzym reverse Trans- Gedankensystem, das sich
kriptase, das RNS in DNS umschreiben mit den Interessen und Bedürfnissen so-
kann und damit für die Virusvermehrung wie dem Wohlergehen der Menschen und
wichtig ist. HIV wird durch Kontakt mit der Verwirklichung einer echten Mensch-
Blut, Samen, Muttermilch, Vaginalsekre- lichkeit beschäftigt.
tionen, Liquor oder Gelenksflüssigkeit in- •humanism
fizierter Personen übertragen. HIV befällt
die T- Helferzellen des Immunsystems und ~~~ Eines von
löst Infektionen aus, die eine durch- vier wesentlichen genetischen Markern
schnittliche Inkubationszeit von 10 Jahren (---+Antigene), die als spezielle Genloki auf
haben. Wenn das Immunsystem zerstört dem Chromosom 6 bestimmt werden
ist, entwickelt sich AIDS eventuell in Ver- können: HLA-A, HLA-B, HLA-C und
bindung mit Karposi-Sarkom, Pneumo- HLA-D. Jeder Lokus besitzt mehrere ge-
cystis carinii-Pneumonie, Kandidiasis netisch bestimmte Allele; davon steht jede
und Tuberkulose, welche Organsysteme in Verbindung mit bestimmten Erkran-
im gesamten Körper befallen können. Ne- kungen. Die in die Membran jeder Kör-
ben einem ersten Antikörpertest, mit dem perzelle integrierten HLA sind für die Ge-
die Diagnose HIV gestellt werden kann, webeverträglichkeit bei Transplantationen
ist der wichtigste Labortest zur Überprü- entscheidend.
fung des Ausmaßes der Infektion der • Human leucocyte antigen (HLA)
CD4-Lymphozytentest, mit dem die Pro- tlumlmpapillom; ---+Virus, das
zentzahl der T-Lymphozyten bestimmt Warzen auf Händen und Füßen sowie Lä-
wird, die CD4-positiv sind. sionen der Schleimhaut auslöst. Das Virus
Human Immunodeficiency Virus kann durch Geschlechtsverkehr übertra-
(HIV) gen werden und ist eine Vorform von Kar-
zinomen des Gebärmutterhalses (Zervix-
Humanalbumin. Plasmavolumenexpander karzinom).
aus menschlichem Eiweiß, der zur Be- ;:-:;human papilloma virus (HMV)
handlung von Hypoproteinämie, Hyper-
bilirubinämie sowie hypovolämischem Oberarmknochen, der aus Kör-
Schock und Verbrennungen intravenös per, Kopf (Caput humeri) und Gelenkfort-
verabreicht wird. Das H. bewirkt einen satz (Condylus) besteht. Der fast runde
Flüssigkeitseinstrom aus den Zellzwi- Kopf ist mit der Gelenkhöhle des Schulter-
schenräumen in die Gefäße, wodurch sich blattes (Scapula) verbunden; an dieser
das Kreislaufvolumen erhöht. Stelle treten häufig Knochenbrüche auf.
albumin (human) Die Kondyle am distalen Ende weist meh-
"'; ~ Hustensynkope 443

rere Einbuchtungen auf, an denen Elle Husten. Plötzlicher, hörbarer Luftaustritt


(Ulna) und Speiche (Radius) befestigt aus den Lungen. Der Hustenvorgang läuft
sind. - adj. humeral. folgendermaßen ab: zuerst wird Luft ein-
• humerus gesogen, die Glottis wird halb geschlossen
und die zum Ausatmen benötigten Hilfs-
Humor. I. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, muskeln ziehen sich zusammen, um die
die definiert wird als die Unter tützung Luft ruckartig aus den Atemwegen auszu-
der Wahrnehmung, der Wertschätzung stoßen. Husten ist ein essenzieller Schutz-
und des Ausdrucks von lustigen, amü- mechanismus, der Lungen, Bronchien
santen oder grotesken Situationen durch und Luftröhre von Reizstoffen und Sekre-
die Patienten mit dem Ziel, Beziehun$.en ten befreit bzw. die Aspiration von kör-
herzustellen, Spannungen zu lösen, Ar- perfremden Materialien in die Lungen
ger abzubauen, Lernvorgänge zu erleich- verhindert; häufiges Begleitsymptom von
tern oder mit schmerzhaften Gefühlen Brust- und Kehlkopferkrankungen.
umzugehen. 2. jede Körperflüssigkeit, • cough
wie z.B. Blut oder Lymphe. Meistens
wird mit H. das Kammerwasser des Au- Husten, Hilfe beim. -+ Pflegeintervention
ges (H. aquaeus) bezeichnet. 3. Die Fä- der ..... NIC, die definiert wird als die Un-
higkeit, über bestimmte Dinge zu la- terstützung der tiefen Einatmung eines
chen. Patienten mit der Folge eines verstärkten
[lat.: hurnidus, feucht] intrathorakalen Dr ucks und einer Kom-
humor pression des Parenchyms mit kraftvol-
lem Ausstoßen der Atemluft.
• Cough Enhancement
humoral. Zu den Körperflüssigkeiten und
dem Transport von bestimmten Substan- Husten, mit Auswurf. Plötzliches geräusch-
zen (z.B. Hormone) durch das Blut oder volles Ausstoßen von Luft aus den Lun-
die Lymphe gehörend. gen, wodurch aus dem Respirationstrakt
• humoral Sputum entfernt wird, die Luftwege gerei-
nigt werden und Sauerstoff wieder leichter
Hunger. Körperliche Empfindung, die im die Alveolen erreichen kann. Der H. wird
Allgemeinen mit einem starken Verlangen durch Reizungen oder Entzündungen des
nach Nahrung einhergeht. Möglicher Aus- Respirationsiraktes stimuliert, was meist
lösemechanismus ist ein abgesunkener durch Infektionen verursacht wird. Tiefes
Glukosespiegel im Blut. Atmen in Verbindung mit den Kontrak-
• hunger tionen des Diaphragmas und der inter-
Hungen;chmerz. Krämpfe im Oberbauch kostalen Muskeln und kräftiges Ausatmen
(Epigastrium), die häufig in Verbindung fördern den H. m. A. bei Patienten mit
mit einem starken Verlangen nach Nah- Atemwegsinfektionen.
rung stehen. • produclive cough
hunger pain Hustenfraktur. Durch heftigen Husten ver-
ursachte Rippenfraktur, z.B. bei Osteopo-
Hürthle-Zelltumor. Neoplasma der Schild- rose. Meistens sind die zwischen der vier-
drüse (Thyreoiddrüse), das aus großen ten und achten Rippe gelegenen Rippen
Zellen mit granulärem, eosinephilern Zy- betroffen.
toplasma (Hürthle-Zellen) besteht. Ein • cough fracture
H.-Z. kann gutartig (Hürthle-Zellade-
nom) oder bösartig (Hürthle-Zellkarzi- Hustensynk.ope. Zeitweise Bewusstlosig-
nom) sein. keit, die durch eine von Husten hervorge-
[K.W. Hürthle, deutscher Histologe, 1860- rufene Unterbrechung der Hirndurchblu-
1945] tung verursacht wird.
• Hürthle cell tumor • cough syncope
Hlltclilluon-Tdu. Entzündung der Augen- täten oder Genotypen entsteht. - adj. hy-
hornhaut (interstitielle Keratitis), Hut- brid.
ehinson-lähne (fassförmige Schneide- .hybrid
zähne mit Einkerbungen) und Taubheit
als Charakteristika einer angeborenen llyiJridislelung. 1. Prozess der Züchtung
(kongenitalen) --->Syphilis. von --. Hybriden durch Kreuzung (Bastar-
[J. Hutchinson, englischer Chirurg, 1828- disierung). 2. (Molekulargenetik) Kombi-
1913) nation einsträngiger Nukleinsäuren, de-
• Hutchinson's triad ren Basenzusammensetzung identisch ist,
deren Basensequenzen sich jedoch unter-
HWS. Halswirbelsäule scheidet, sodass stabile doppelsträngige
hyalla. Zu Substanzen gehörend, die klar Moleküle entstehen (Klonierung).
oder glasähnlich sind. • hybridization
[griech.: hyalos, Glas] ..,.,....... Hybridzelle, die durch die Ver-
•hyaline schmelzung einer Myelomzelle und einer
hyalla. Kolloidaler Eiweißkörper, der in antikörperproduzierenden Zelle entsteht.
bestimmten Bindegeweben vorkommt H.e werden zur Produktion von ---> mono-
und ein glasiges Aussehen aufweist. klonalen Antikörpern eingesetzt.
[griech.: hyalos, Glas] •hybridoma
•hyaline ....... IJIL). Gruppe von ---> Antikonvul-
..,....._ Zu ---> Hyalin gehörend oder wie siva; chemisch und pharmakologisch den
Hyalin aussehend. Barbituraten ähnliche Substanzen, die die
[griech.: hyalos, Glas; eidos, Form) Krampfaktivität (Antiepileptika) und die
•hyaloid Weiterleitung abnormer elektrischer Rei-
ze vom Krampffokus einschränken.
llylleplalma, Grundsubstanz des .... Zyto- •hydantoin
plasmas, die klarer und flüssiger als der
granuläre oder retikuläre Anteil ist. HJdldde. ---> Zyste oder zystenähnliche
(---> Protoplasma) Substanz, die meist mit Flüssigkeit gefüllt
[griech.: hyalos, Glas; plasma, Bildung) ist, insbesondere die H., die sich um den
• hyaloplasm Hundebandwurm Echinococcus granulo-
sus bildet.
llyalunmldase. Enzym, das ---> Hyaluronsäu- [griech.: hydatis, Wassertropfen I
re hydrolysiert; wird zur Verbesserung der •hydatid
Absorption und Dispersion von parente-
ralen Arzneimitteln sowie zur Unterstüt- H,dnllu:ln. --. Vasodilatator, der zur Be-
zung der Resorption von Kontrastmitteln handlung von Hypertonie eingesetzt wird.
eingesetzt. • hydralazine
• hyaluronidase Hydr:armlion. Unphysiologische Vermeh-
~ --.Polysaccharid, das aus rung der Fruchtwassermenge während
der Verbindung (Polymerisation) von der Schwangerschaft, wenn bei der Geburt
Azetylglukosamin und Glukuronsäure mehr als 2 I Fruchtwasser vorhanden sind.
entsteht. H. dient als Kittsubstanz des Ge- Es steht in Verbindung mit Erkrankungen
webes, da es in den Interzellulärräumen der Mutter, z.B. Toxikämie und Diabetes
ein Gel bildet; kommt in der Gelenksflüs- mellitus.
sigkeit, sowie in Knorpel, Haut, Knochen [griech.: hydros, Wasser; amnos, Schafs-
und im Glaskörper des Auges vor. haut]
• hyaluronic acid • hydramnion
",...... (Bastard). Nachkomme, der durch 11)41 1 llpllll. Neurologische Erkran-
Kreuzung zwischen verwandten Pflanzen kung, bei der die beiden Großhirnhälften
oder Tieren verschiedener Spezies, Varie- fehlen, obwohl Kleinhirn (Cerebellum),
1 • Hydronephrose ·1·15

Hirnstamm oder andere Gewebe des Zen- Hydrogelverband.. Maßnahme zur


tralnervensystems intakt sein können. Ein .... feuchten Wundbehandlung. Hydrogele
Säugling mit H. weist normale neurologi- und H. haben eine Gelstruktur. Sie sind
sche Funktionen auf, entwickelt sich je- durch den hohen Wasseranteil besonders
doch nicht. geeignet zum Lösen von trockenen
• hydranencephaly Wundbelägen und Nekrosen. (s.a. Hydro-
polymerverband; Hydroaktiwerband)
Hydratation. (Hydration). Chemischer Pro-
• hydrogel bandage
zess, bei dem Wasser an Moleküle, z.B. Al-
bumine, gebunden wird, ohne dass diese
aufgebrochen werden. Dadurch wird der Hydrogenase. -+ Enzym, das die Reduktion
kolloidosmotische Druck beeinflusst. von Molekülen durch Verbindung mit
{griech.: hydros, Wasser] molekularem Wasserstoff katalysiert.
• hydration {griech.: hydros, Wasser; genein, produ- H
zieren; ase, Suffix für Enzyme]
Hydroaktivverband. Sammelbegriff fur • hydrogenase
unterschiedliche Produkte zur -+ feuch·
ten Wundbehandlung. Der H. bewirkt vor Hydrokolloidverband. Verband zur
allem die Aufnahme von Wundsekret -+feuchten Wundbehandlung. Der H. ist
• hydroactive dressinglbandage halbdurchlässig und selbsthaftend, ab-
sorbiert überschüssiges Wundsekret,
Hydrocephalus communicans. Form von löst -+ Nekrosen auf, aktiviert den Selbst-
-+ Hydrozephalus mit einem Anstieg von reinigungsprozess der Wunde und be-
Rückenmarksflüssigkeit im gesamten schleunigt die Regeneration des Gewe-
Ventrikelsystem und Subarachnoidal- bes. Der H. schmiegt sich den Körper-
raum. Wird durch eine gestörte Flüssig- formen gut an, hat eine keim- und was-
keitabsorption im Subarachnoidalraum serdichte Deckschicht und wird bei
verursacht. chronischen, nicht infizierten Wunden
{lat.: communicare, sich verständigen, mit schlechter Heilungschance angewen-
griech.: hydor, Wasser, kephale, Kopf.] det; z.B. -+ Dekubitus, .... Ulcus cruris. (s.a.
• communicating hydrocephalus Hydropolymerverband; Hydroaktiwerband)
• hydrocolloid dressinglbandage
Hydrochinon. Dermatologisches Bleichmit-
tel, das zur Reduzierung der Hautpigmen-
tierung bei bestimmten Erkrankungen Hydrolase.-+ Enzym, das Esterbindungen

eingesetzt wird, bei denen überschüssiges durch den Zusatz von Wasser hydrolisiert.
-+ Melanin zu einer Hyperpigmentation
• hydrolase
führt.
• hydroquinone Hydrolyse. Chemische Veränderung oder
Auflösung einer Verbindung mit Hilfe
Hydrogele. Wasser anziehende (hydro- von Wasser. - adj. hydrolytisch.
phile) Gele, deren Flüssigkeitsbestandteile [griech.: hydros, Wasser; Iysis, lösen]
durch ein Gelgerüst aus Gelatine, Zellulo- • hydrolysis
seether und ähnliche Verbindungen verfe-
stigt sind. H. werden gerne zur feuchten Hydronephrose. Erweiterung des Nieren-
Wundbehandlung von Geschwüren in beckens und der Nierenkelche durch eine
Form von Hydrokolloid-Verhänden ange- übermäßige Menge Urin, der aufgrund ei-
wandt. Solche Verbände absorbieren ner Verengung (Obstruktion) der Harn-
überschüssiges Wundsekret, lösen Nekro- leiter nicht abfließen kann. Ursache kann
sen auf, aktivieren den Selbstreinigungs- ein Tumor, ein Nierenstein, eine Entzün-
prozess der Wunde und beschleunigen dung der Prostata oder ein Ödem sein,
die Regeneration des Gewebes. das durch Harnwegsinfektionen ausgelöst
• hydrogels worden ist. Es kommt zu Schmerzen und
446 Hydronephrose ·•. -

manchmal zu Hämaturie, Pyurie und Hy- dung mit einer schweren _, Erythroblas-
perpyrexie. tose. Es kommt zur Anämie, Pleuraerguss
[griech.: hydros, Wasser; nephros, Niere; und Aszites.
osis, Krankheit] • hydrops fetalis
• hydronephrosis
Hydrops gravidarum. _, Ödem, das in der
Hydropenie. Mangel an Wasser in den Kör- Schwangerschaft auftritt.
pergeweben. [griech.: hydros, Wasser; /at.: gravidus,
• hydropenia schwanger]
Hydroperikard. Exzessive Ansammlung • hydrops gravidarum
von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikard).
(-> Perikarderguss; Perikarditis)
Hydrotherapie. Anwendung von Wasser
• hydropericardium bei der Behandlung verschiedener Er-
krankungen und Störungen; dazu kön-
Hydroperitoneum. (Aszites). Ansammlung nen Wannenbäder, Güsse, Dampfbäder,
von Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Perito- feuchte Packungen, Abreibungen, Du-
neum). schen uvm. gehören.
• hydroperitoneum [griech.: hydros, Wasser; therapeia, Be-
handlung]
hydrophil. I. Bezeichnung für die Eigen-
schaft, Wassermoleküle anzuziehen, die • hydrotherapy
bestimmte chemische Verbindungen oder
Hydrothorax. Nicht-entzündliche An-
Ionen besitzen. 2. Vorliebe bestimmter
sammlung von seröser Flüssigkeit in einer
Pflanzen und Tiere für Wasser. (s.a. hydro-
phob) oder beiden -> Pleurahöhlen.
[griech.: hydros, Wasser; philein, lieben] [griech.: hydros, Wasser; thorax, Brust-
korb]
• hydrophilic
• hydrothorax
hydrophob. 1. Bezeichnung für die Eigen-
schaft, Wassermoleküle abzustoßen, die Hydrotropie. Eigenschaft wasserunlösli-
nicht-polare _,Radikale oder Moleküle be- eher Stoffe, die durch die chemische Bin-
sitzen, die in organischen Lösungsmitteln dung mit anderen Stoffen wasserlöslich
besser löslich sind als in Wasser. 2. Angst werden.
vor Wasser, Wasser meidend (Symptom [griech.: hydros, Wasser; trope, drehen]
der Tollwut). (s.a. hydrophil) • hydrotropism
[griech.: hydros, Wasser; phobos, Angst]
Hydroxid. Anorganisches Salz aus Metall-
• hydrophobic ionen und Hydroxidionen.
Hydropolymerverband. Weiterentwick- • hydroxide
lung des -+ Hydrokolloidverbands. Das er-
zeugte Gel verbleibt im Verband. Hydroxylgruppe (OH·Gruppe). Einwertiger
organischer Rest, der aus einem Sauer-
• hydropolymer bandage
stoff- (0) und einem Wasserstoffatom (H)
Hydrops. (Wassersucht). Unphysiologische besteht.
Ansammlung von klarem Wasser oder se- • hdroxyl group
röser Flüssigkeit in einem Körpergewebe
oder einer Körperhöhle, z.B. Gelenk, Hydrozele. (Wasserbruch). Ansammlung von
Graaf-Follikel, Eileiter, Abdomen, Mittel- Flüssigkeit in einer sackähnlichen Höhle
ohr oder Gallenblase. (s.a. Aszites) oder in einem Gang, besonders in der se-
[griech.: Wassersucht] rösen Haut, die Hoden und Nebenhoden
• hydrops unvollständig bedeckt (Tunica vaginalis
testis) oder entlang des Samenstrangs.
Hydrops fetalis. Massives _, Ödem eines Eine H. entsteht durch Entzündung der
Fötus oder Säuglings, meist in Verbin- Nebenhoden (Epididymis) oder des Ho-
_·.._ · " Hyperalimentation -!-! 7

dens (Testis) oder durch eine venöse Ver- ßen; Zeichen der Virginität (Jungfräulich-
stopfung (Obstruktion). keit).
[griech.: hydros, Wasser; kele, Bruch] [griech.: Membran]
• hydrocele • hymen
Hydrozephalus. (Wasserkopf). Pathologischer Hymenolepis. Gattung von Dünndarm-
Zustand, der sich in einer unphysiologi- bandwürmern, die den Menschen befal-
schen Ansammlung von -+ Liquor in Ver- len, z.B. H. nana, der sogenannte Zwerg-
bindung mit einem erhöhten Hirndruck bandwurm, oder H. diminuta. Schwere
innerhalb des Schädeldachs mit nachfol- Infektionen mit H. nana verursachen
gender Erweiterung der Hirnventrikel Bauchschmerzen, blutigen Stuhl und Stö-
darstellt. Die Störungen des normalen Li- rungen des Nervensystems, insbesondere
quortlusses können infolge von Entwick- bei Kindern. Die Erkrankung wird in kon-
lungsanomalien, Infektionen, Traumen taminierten Nahrungsmitteln verbreitet. ..
oder Hirntumoren entstehen, die mit ei- • Hymenoiepis ..
ner gesteigerten Liquorsekretion, einer
Obstruktion des Ventrikelsystems oder ei- hyoglossus. Zur Zunge (Glossa) und dem
ner gestörten Resorption aus dem zere- hufeisenförmigen Zungenbein (Os hyoi-
bralen Subarachnoidalraum einhergehen. deum) gehörend.
[griech.: hydros, Wasser; kephale, Kopf] • hyoglossus
• hydrocephalus hyoid. Zum Zungenbein (Os hyoideum)
Hygiene. I. Prinzipien und Wissenschaft gehörend.
der Gesundheitserhaltung und Krank- • hyoid
heitsprävention. 2. Maßnahmen zur Sau- Hypalgesie. Reduzierte Wahrnehmung ei-
berhaltung; Reinlichkeit. nes schmerzhaften Reizes in einem Aus-
[griech.: Hygiena, gr. Göttin der Gesund- maß, das beträchtlich vom normalen
heit] Empfinden des gleichen Reizes abweicht.
• hygiene [griech.: hypo, darunter; algia, Schmerz]
• hypalgesia
Hygienefachkraft. Examinierter Pflegen-
der, der die Verantwortung fiir Überwa- hyper·. Vorsilbe mit der Bedeutung »über,
chung, Anleitung und Kontrollaktivitä- darüber<<.
ten im Zusammenhang mit dem -+ Infek- • hyper-
tionsschutz trägt.
• infection control nurse Hyperaktivität. Unphysiologisch erhöhte
motorische Aktivität oder Funktion, die
Hygienekomission. Gruppe von speziali- entweder den gesamten Organismus oder
sierten Mitarbeitern (--+ Hygienefachkräf- nur ein bestimmtes Organ betrifft, z.B.
ten), die Maßnahmen zur Gewährleistung Herz oder Schilddrüse.
eines -+ Infektionsschutzes planen und [griech.: hyper, darüber; lat.: activus, ak-
überwachen. Zu den Teilnehmern einer tiv]
H. können Vertreter der Ärzte, Pflegende, • hyperactivity
Verwaltungsangehörige, Ernährungsbera- Hyperalbuminämie. Exzessive Menge an
ter und Reinigungskräfte gehören. --+Albumin im Blut.
• infection control committee • hyperalbuminemia
Hymen. (Jungfernhäutchen). Falte aus Hyperalgesie. Extreme Schmerzempfind-
Schleimhaut, Haut und Bindegewebe am lichkeit.
Eingang der Vagina, die auch fehlen, klein • hyperalgia
oder dünn sein kann. Das H. ist selten
starr und fest, kann in Ausnahmefällen je- Hyperalimentation. (Überernährung). Zufuhr,
doch auch den Vaginaeingang verschlie- Konsum oder Verabreichung einer Nähr-
-
stoffmenge, die die Anforderungen des
Appetits und des Bedarfs übersteigt.
[griech.: hyper, darüber; lat.: alimentum,
Nahrung]
• hyperalimentation
geht die H. mit einer Lebererkrankung
oder Gallengangsobstruktion einher, tritt
aber auch auf, wenn übermäßig viele Ery-
throzyten zerstört werden. Bei Neugebo-
renen kommt es häufig zur H. infolge ei-
ner physiologischen Unreife oder einer
H ·· _;., Präsenz einer unphysiologisch
verstärkten Hämolyse, die durch eine
hohen Menge Blut in einem Körperteil
Blutgruppen-Inkompatibilität verursacht
oder Organ, die durch einen verstärkten
sein kann.
Blutstrom, z.B. bei Entzündungen, ent-
[griech.: hyper, darüber; lat.: bilis, Galle;
steht oder durch die Entspannung der Ar-
ruber, rot; griech.: haima, Blut]
teriolen oder einen Verschluss des Blut-
• hyperbilirubinemia
ausflusses aus dem betroffenen Bereich
verursacht wird. Die Haut über einem hy- Nypetchlotlmle. Unphysiologisch hoher
ICI perämischen Bereich ist meist gerötet und
warm.
Chloridspiegel im Blut, der eine --->Azidose
auslöst. (---> Chlorid)
[griech.: hyper, darüber; haima, Blut] [griech.: hyper, darüber; chloros, grün;
•hyperemia haima, Blut]
hyperchloremia
Hyperammonanh' Unphysiologisch hoher
Ammoniakspiegel im Blut. Unbehandelt Unphysiologisch starke
führt dieser Zustand zur hepatischen En- Salzsäureproduktion der Magenschleim-
zephalopathie, die sich durch Erbrechen, haut.
Lethargie und Koma äußert und mögli- [griech.: hyper, darüber; chloros, grün;
cherweise zum Tod führt. hydro, Wasser]
[griech.: hyper, darüber; ammonia, Am- • hyperchlorhydria
moniak; haima, Blut] HypercholeAidnl, Unphysiologisch
hyperammonemia hoher Cholesterinspiegel im Blut. Eine
Hyperästhesie. Extreme Sensibilität eines längerfristig erhöhte Konzentration an
Sinnesorgans, z.B. der Schmerz- oder --->Cholesterin oder anderen Fetten kann
Tastrezeptoren der Haut. zur Entwicklung einer --->Arteriosklerose
• hyperesthesia führen.
[griech.: hyper, darüber; chole, Galle; ste-
Hyperästhemc Gesteigerte Emp- reos, fest; haima, Blut]
findlichkeit für Berührungsreize. ~::::1 hypercholesterolemia
tactile hyperesthesia
~ Erbkrank-
'dftlt. Exzessive Menge einer Säu- heit mit hohen Cholesterinkonzentratio-
re, die z.B. physiologisch im Magen vor- nen im Serum, Sehnenxanthom und ver-
handen ist. frühter Arteriosklerose der Herzkranzar-
[griech.: hyper, darüber; lat.: acidus, sau- terien. Betroffene Patienten haben ein um
er] 3 bis 10 mal höheres Risiko, an ischämi-
hyperacidity sehen Herzleiden zu erkranken als die all-
Hyperazkliw. Hypersekretion gemeine Bevölkerung.
von Magensäure, die nach einem anfängli- familial hypercholesterolemia
chen Puffereffekt eines ___. Antazidums auf- Erhöhter Hämoglobinge-
treten kann. in den Erythrozyten. (---> Hämoglobin)
• acid rebound - adj. hyperchrom.
HyperbilirubinzHnie. Unphysiologisch ho- [griech.: hyper, darüber; chroma, Farbe]
p;;:: ;,hyperchromia
her Spiegel des Pigments --->Bilirubin im
Blut, der oft in Verbindung mit ___.Ikterus, ............. graY Unphysiologi-
Anorexie und Unwohlsein steht. Meist scher Zustand in der Schwangerschaft,
Hyperkaliam1e 449

bei dem es zu unstillbarem Erbrechen, nöser Gabe von Glukoselösungen vor-


Gewichtsverlust sowie Flüssigkeits- und kommen. (-+ Glukose)
Elektrolytstörungen kommt. In schweren [griech.: hyper, darüber; glykys, süß; hai-
Fällen treten starke, kaum zu behandelnde ma, Blut]
Hirnschäden, Leber- und Niereninsuffizi- • hyperglycemia
enz mit möglicher Todesfolge auf. Tro-
ckene Schleimhäute sind Anzeichen für Hyperglykämie, Behandlung einer. .... Pfle-
eine Dehydratation; andere Symptome geintervention der .... NIC, die definiert
sind verminderte Hautelastizität, Tachy- wird als die Vorbeugung oder Behand-
kardie und Hypotonie. Die Urinausschei- lung eines Blutzuckerspiegels über dem
dung lässt nach, der Hämatokritwert ist Normalwert.
aufgrund der Hämokonzentration erhöht.
• Hyperglycemia Management
Der Elektrolytverlust führt zu metaboli-
scher Azidose mit Hypokaliämie, Hypo-
chlorämie und Hyponatriämie. Sehr star-
kes Erbrechen kann zu Blutungen der
Hyperhidrose. Übermäßige Schweißpro-
duktion, die durch extreme Hitze, Schild-
EI
Netzhaut und zu Sehstörungen sowie Ein- drüsenüberfunktion, starke Emotionen,
rissen in der Speiseröhre und im Magen Menopause oder Infektionen verursacht
mit anschließendem Bluterbrechen (Hä- werden kann.(-+ Hidrose)
matemesis) und Teerstuhl führen. [griech.: hyper, darüber; hidros, Schweiß]
Stationäre Aufnahme; Infusionstherapie • hyperhidroses
mit Glukose, Elektrolyten und Vitami-
nen. Hyperhydratation. Oberwässerung, bei
[griech.: hyper, darüber; emesis, erbre- der ein Oberschuss an Gesamtkörper-
chen; lat.: gravida, schwanger] wasser besteht. je nach der Natriumkon-
• hyperemesis gravidarum zentration im Serum handelt es sich um
Hyperextension. übermäßige Dehnbarkeit eine hypotone H., isotone H. oder hyper-
tone H. Die H. wird hervorgerufen durch
oder Überstreckung, z.B. eines Gelenks.
[griech.: hyper, darüber; lat.: extendere, Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Leber-
ausdehnen] zirrhose sowie durch ein Oberangebot
an Infusionsflüssigkeit Die Patienten
• hyperextension
fühlen sich geschwächt, klagen über
Hypergenitalismus. Auftreten von unphy- Luftnot und Herzklopfen. Leitsymptome
siologisch vergrößerten äußeren Ge- sind prall gefüllte Halsvenen, glänzende
schlechtsorganen, etwa bei einer verfrüh- Haut, Gewichtszunahme und Ödeme.
ten Pubertät (Pubertas praecox). (s. a. Hydratation)
• hypergenitalism [griech.: hyper, über; hydros, Wasser]
• hyperhydration
Hyperglobulinämie. Unphysiologisch ho-
her Globulinspiegel im Blut, z.B. bei Ent-
zündungen oder Infektionskrankheiten. Hyperinsulinismus. Unphysiologisch hoher
(-. Globulin) Insulinspiegel im Körper; eventuell Folge
[griech.: hyper, darüber; lat.: globulus, der Verabreichung von zu hohen Insulin-
dosen. (.... Insulin)
kleiner Ball; griech.: haima, Blut]
[griech.: hyper, darüber; lat.: insula, Insel]
• hyperglobulinemia
• hyperinsulinismus
Hyperglykämie. Unphysiologisch hoher
Glukosespiegel im Blut. Die H. tritt meist Hyperkaliämie. Unphysiologisch hoher Ka-
in Verbindung mit .... Diabetes mellitus liumspiegel im Blut; tritt häufig bei aku-
auf, kann aber auch bei Neugeborenen tem Nierenversagen, massiven Verletzun-
nach Verabreichung von Glukokortikoid- gen, großflächigen Verbrennungen und
hormonen und bei übermäßiger intrave- Addison-Krankheit auf. Zu den frühen
-
Symptomen gehören Übelkeit, Diarrhö
und Muskelschwäche. (--+Kalium)
[griech.: hyper, darüber; lat.: kalium, Kali-
um; griech.: haima, Blut]
• hyperkalemia; potassemia
pen (koagulieren); kann zur Thrombose
oder Embolie führen.
[griech.: hyper, darüber; lat.: coagulare,
gerinnen; habilis, fähig sein]
>::; hypercoagulability
IImit. Unphysiologisch hoher HJJI8flipidamie. Unphysiologisch hoher Li-
Kalziumspiegel im Blut, der häufig in Ver- pidspiegel im Blutplasma; dazu gehören
bindung mit einer übermäßigen Kno- Glykolipide, Lipoproteine und Phospholi-
chenresorption und Freisetzung von pide. (--+ Lipide; Hyperlipoproteinämie)
--+ Kalzium steht, was bei Hyperparathy- [griech.: hyper, darüber; lipos, Fett; hai-
reoidismus, metastasierenden Knochen- ma, Blut]
tumoren, Paget-Krankheit und Osteopo- • hyperlipidemia

ICI
rose auftritt. Patienten mit einer H. weisen Hyperlipoproteinamie. Große Gruppe ange-
als klinische Symptome Verwirrtheil und borener oder erworbener Störungen im
Anorexie, Bauchschmerzen, Muskel- Fettstoffwechsel; dabei sind im Blut un-
schmerzen und Schwäche auf. - adj. hy- physiologisch hohe Mengen bestimmter
perkalzämisch proteingebundener Lipide und anderer
[griech.: hyper, darüber; lat.: calx, Kalk; Fettsubstanzen vorhanden; z.B. bei Diabe-
griech.: haima, Blut] tes mellitus, Adipositas, Pankreatitis oder
• hypercalcemia durch hormonelle Empfängnisverhü-
lurle. Ausscheidung von unphy- tungsmittel (Kontrazeptiva).
siologisch hohen Mengen --+ Kalzium im [griech.: hyper, darüber; lipos, Fett; pro-
Urin; Ursache sind Erkrankungen wie teios, erste Stelle; haima, Blut]
Sarkome, Hyperparathyreoidismus oder • hyperlipoproteinemia
bestimmte Formen der Arthritis, die ~- Unphysiologisch ho-
durch eine verstärkte Knochenresorption her Magnesiumspiegel im Blut, der bei
gekennzeichnet sind. Hohe Kalziumkon- Niereninsuffizienz sowie bei der Einnah-
zentrationen im Harntrakt können zur me von hohen Dosen kaliumhaltiger Me-
Bildung von Nierensteinen führen. - adj. dikamente auftritt, z.B. Antazida. Toxi-
hyperkalzurisch. sche Magnesiumkonzentrationen führen
[griech.: hyper, darüber; lat.: calx, Kalk; zu Herzarrhythmien und zur Unterdrü-
griech.: ouron, Urin] ckung des tiefen Sehnenreflexes sowie
• hypercalciuria der Atmung. (·-+ Magnesium)
[griech.: hyper, darüber; magnesia, Ma-
pnit, Unphysiologisch hoher Koh- gnesium; haima, Blut]
lendioxidspiegel im Blut. (--+ Kohlendioxid;
• hypermagnesemia
hyperkapnische Azidose)
[griech.: hyper, darüber; kapnos, Dampf] lfJpannetalloDsmu Erhöhter Stoffwechsel
hypercapnia (--+Metabolismus), der meist in Verbin-
dung mit übermäßiger Körperwärme
ltose. Unphysiologische Verdi- steht.
ckung der Hornhautschicht von Handin- hypermetabolism
nenflächen und Fußsohlen, durch die es
zu Schwielen- und Warzenbildung kom- Unphysiologischer Zustand
men kann. in einer --+ Dysmetrie, bei der die Fä-
[griech.: hyper, darüber; keras, Horn; osis, higkeit beeinträchtigt ist, die Reichweite
Zustand] einer Muskelaktivität zu kontrollieren,
• hyperkeratinization was zu Bewegungen führt, die das ge-
wollte Maß überschreiten. (--+ Ataxie)
_gullllilitlt. Tendenz des Blutes, [griech.: hyper, darüber; metron, Maß]
schneller als normalerweise zu verklum- •hypermetria
,.,.,..,....,. Exzellent gutes Gedächtnis gisch gesteigerten -+ Osmolarität im Se-
für bestimmte, manchmal völlig unwich- rum, z.B. bei Hyperglykämie.
tige Dinge. Es kommt zu lebhaften Träu- [griech.: hyper, darüber; osmos, Impuls]
men, in denen vergessen geglaubte Erin- • hyperosmolarity
nerungen wieder wachgerufen werden.
~Übermäßiges Wachstum des
Die H. tritt bei Psychosen, unter Hypnose
Knochengewebes; kann in Form einer
und bei Hirnerkrankungen auf.
Knorpelwucherung, Knochenschwellung
• hypermnesia
oder Knochengeschwulst (Osteom) auf-
treten.
lypermotlillt. Unphysiologisch gestei- [griech.: hyper, darüber; osteon, Knochen;
gerte Beweglichkeit der unwillkürlichen
osis, Erkrankung)
Muskulatur, insbesondere im Magen-
Darm-Trakt. • hyperostosis
• hypermotiliy Hyperodmle. Erhöhter Sauerstoffgehalt ...
imBlut. ...
IIJpemabtlmle. Unphysiologisch erhöhter [griech.: hyper, darüber; oxys, scharf; hai-
Natriumspiegel im Blut durch erhöhten ma, Blut)
Wasser- oder Elektrolytverlust infolge • hyperoxemia
von Polyurie, Diarrhö, exzessivem
Hypercudde, -+ Peroxide.
Schwitzen oder unzureichender Wasser-
aufnahme. Symptome der H. sind Ver- • superoxides
wirrtheit, Krämpfe, Kollaps und Koma. IIJperalle. Unphysiologisch erhöhter San-
Der Flüssigkeitsausgleich muss langsam erstoffpartialdruck im Blut; tritt durch
erfolgen, damit keine weiteren Elektrolyt- das Einatmen erhöhter Sauerstoffkonzen-
störungen eintreten. (-+ Natrium) trationen bei einer Überdrucktherapie
[griech.: hyper, darüber; /at.: natrium, (hyperbare Oxigenation) auf.
Natrium] •hyperoxia
• hypernatremia
~ Endokrine Er-
krankung, die sich in einer Überfunktion
Hyperopie. (Hypermetropie/Weitsichtigkeit).
der vier Nebenschilddrüsen äußert, die
Weitsichtigkeit oder Unfahigkeit des Au-
große Mengen an -+ Parathormon produ-
ges, nahe Gegenstände scharf zu sehen.
zieren. Es kommt zur verstärkten Resorp-
Die H. wird durch einen Brechungsfehler
tion von Kalzium aus dem Knochensys-
verursacht, bei dem das Licht, das ins Au-
tem und zu einer erhöhten Aufnahme von
ge eindringt, erst hinter der Netzhaut (Re-
Kalzium durch die Nieren und den Ma-
tina) fokussiert wird.
gen-Darm-Trakt. Der H. kann primär
[griech.: hyper, darüber; ops, Auge)
durch eine Erkankung einer oder mehre-
•hyperopia
rer Nebenschilddrüsen bedingt sein (z.B.
Adenom oder Hyperplasie der Neben-
~ Unphysiologisch erhöhte
schilddrüsenzellen), oder sekundär infol-
endokrine Aktivität der Hoden, bzw. Prä-
ge von Krankheiten in anderen Körpertei-
senz von mehr als zwei Hoden (Testes).
len verursacht werden, die eine kompen-
[griech.: hyper, darüber; orchis, Hoden]
satorische Hyperaktivität der Neben-
• hyperorchidism schilddrüsen auslösen.
[griech.: hyper, darüber; para, daneben;
~. Unphysiologisch gesteigerte
thyreos, Schutzschild; eidos, Form)
Sensibilität des Geruchssinns, z.B. bei Epi-
lepsie. • hyperparathyroidism
• hyperosmia HJperpllalphorllllill. Unphysiologisch ho-
her Phosphorspiegel im Blut. (-+ Phos-
lfJperosmallrit Zustand oder Bedin- phor)
gung in Verbindung mit einer unphysiolo- • hyperphosphoremia
lfrperpl, ng. Dunkle Verfärbung menhang mit einer verminderten Libido
der Haut infolge von erblichen Faktoren, oder Impotenz auftreten. (.... Prolaktin)
bestimmten Arzneimitteln (z.B. Zytostati- [griech.: hyper, darüber; lat.: pro, davor;
ka), Sonnenexposition oder Nebennieren- lac, Milch; griech.: haima, Blut]
insuffizienz. (-. Pigment) a hyperprolactinemia
[griech.: hyper, darüber; /at.: pigmentum,
Farbe] H r ro1A'AJ•!4'•il>ic~&. Unphysiologisch hoher
• hyperpigmentation Proteinspiegel im Blut. (-. Proteine)
hyperproteinemia
tiJpeJpit s. Überaktivität des Hy- yperpyr1'"~1i'. Stark erhöhte Körpertempe-
pophysenvorderlappens, die zu -. Akro-
megalie oder .... Cushing-Syndrom führen ratur, die manchmal bei akuten Infekti-
kann. onskrankheiten, insbesondere bei kleinen
hyperpituitarism Kindern, auftritt. Die maligne H. äußert
sich in einem sehr schnellen Temperatur-
.."..... Unphysiologische Vermeh- anstieg, Tachykardie, Tachypnoe, Schwit-
rung der Körperzellen und Vergrößerung zen, Versteifung (Rigidität) und Zyanose
von Organen, was durch eine abnorm ge- und tritt gelegentlich bei einer Vollnarko-
steigerte Zellteilungsrate verursacht wird. se auf. (.... Hyperthermie)
(s.a. Hypertrophie) - adj. hyperplastisch. [griech.: hyper, darüber; pyretos, Fieber]
[griech.: hyper, darüber; plassein, formen] a hyperpyrexia
.hyperplasia
lldt. Übersteigerte Reflexreaktio-
HJpeq~t· oirdt. Durch geschwollene nen infolge des Ausfalls von physiologi-
Drüsen verursachte Behinderung der Na- schen Hemmungsmechanismen.
senatmung, die insbesondere bei Kindern [griech.: hyper, darüber; lat.: reflectere,
im Vorschulalter auftritt. Vergrößerte zurückbiegen]
-. Adenoiden, oft in Verbindung mit ver- a hyperreflexia
größerten Mandeln, sind eine häufige Ur-
sache für rezidivierende Mittelohrentzün- nsibilität.Gesteigerte Empfindlich-
keit, z.B. gegenüber Schmerzen, Gerü-
dungen, Sinusitis sowie Schallleitungs-
chen, Geräuschen o.ä. Die H. kann auch
schwerhörigkeit. Die a.H. kann operativ
behandelt werden. in Form einer Allergie als Überempfind-
adenoid hyperplasia lichkeitsreaktion auftreten.
a hypersensibility
1-!yperpnoe. Übermäßig tiefe, schnelle oder
Hypersen·,ibilil.r!, "naphylaktirdHI. Eine von
angestrengte Atmung. Eine H. tritt nor-
einem Immunglobulin abhängige Über-
malerweise bei körperlicher Anstrengung
empfindlichkeitsreaktion (Hypersensibili-
auf, ist jedoch unphysiologisch im Zusam-
tätsreaktion) auf ein exogenes Antigen;
menhang mit Aspirinüberdosierung,
bei einer empfindlichen Person kann eine
Schmerzen, Fieber, Hysterie oder anderen
-.Anaphylaxie durch viele Substanzen
Zuständen mit einer unzureichenden Sau-
ausgelöst werden.
erstoffzufuhr, z.B. Herz- oder Lungener-
krankungen. (s.a. Hyperventilation)
a anaphylactic hypersensitivity
[griech.: hyper, darüber; pnoe, Atmung] clillllltltsr .... Überempfind-
•hyperpnea lichkeitsreaktion.
hypersensitivity reaction
Myperpr le. Unphysiologisch ho-
her Prolaktinspiegel im Blut. Ursache Hypersom11ie. I. Extrem tiefer oder langer
kann eine Hypothalamus- oder Hypophy- Schlaf, der eher in Verbindung mit psy-
sendysfunktion sein. Bei Frauen steht die chologischen statt mit körperlichen Fak-
H. im allgemeinen in Verbindung mit ei- toren steht und beim Aufwachen durch ei-
ner Galaktorrhö oder sekundären Amen- nen Verwirrtheitszustand gekennzeichnet
orrhö; bei Männern kann sie im Zusam- ist. 2. Extreme Schläfrigkeit, die häufig
·--• Hypertonie 453

von Lethargie begleitet ist. 3. Zustand, der Hyperthermie, intraoperative. Besondere


sich in tiefen, langen Schlafphasen äußert. Wärmebehandlung, die als therapeutische
[griech.: hyper, darüber; lat.: somnus, Maßnahme zur Unterstützung der Hei-
Schlaf] lung an Stellen eingesetzt wird, die zuvor
• hypersomnia operiert worden sind. (-> Hyperthermie)
• intraoperative hyperthermia
Hypersplenismus. Syndrom, bei dem es zur
-> Splenomegalie und dem Mangel an ei- Hyperthermie, maligne. Stoffwechseler-
ner oder mehreren Blutzellarten kommt. krankung, bei der es zu einer fulminant
Zu den zahlreichen Ursachen dieser Er- erhöhten Körpertemperatur und Steifig-
krankung gehören Hypertonie der Pforta- keit der Skelettmuskulatur kommt. Die
der, Lymphome, hämolytische Anämien, m. H. tritt nach Gabe von bestimmten An-
Malaria, Tuberkulose, verschiedene Bin- ästhetika und Succinylcholin (Muskelre-
degewebserkrankungen und Entzündun- laxans), insbesondere -> lnhalationsanäs- . .
gen. Meist treten abdominale Schmerzen thetika (Halothan, Enfluran, Isofluran, . .
auf der linken Seite und das Gefühl auf, Desfluran, Sevofluran) auf. Aber auch
bereits nach kleinen Mahlzeiten sehr satt Stress gehört zu den >> Triggersubstanzen«.
zu sein, weil die stark vergrößerte Milz ge- Der genaue Mechanismus ist unbekannt.
gen den Magen drückt. • malignant hyperthermia (MH)
[griech.: hyper, darüber; splen, Milz]
• hypersplenism Hyperthermie, Vorsichtsmaßnahmen gegen
eine maligne. ..... pflegeintervention der
Hypertelorismus. Entwicklungsdefekt, der ..... NIC, die definiert wird als Verhinde-
durch extrem weit voneinander entfernte rung oder Reduzierung einer hyperme-
Organe oder Körperteile gekennzeichnet tabolischen Reaktion auf während einer
ist, z.B. weit auseinanderstehende Augen. Operation verwendete pharmakologi-
[griech.: hyper, darüber; tele, weit; horizo, sche Agenzien.
trennen] Malignant Hyperthermia Precautions
• hypertelorism
Hypertension, pulmonale. Unphysiologisch Hyperthyreose. (Schilddrüsenüberfunktion).
hoher Druck in der -> Arteria pulmonalis. Erkrankung, die durch eine Überaktivität
• pulmonary hypertension der Schilddrüse gekennzeichnet ist; dabei
ist die Schilddrüse meist vergrößert und
Hyperthermie. I. Anerkannte NANDA- scheidet unphysiologisch große Mengen
_, Pflegediagnose; Erhöhung der Körper- an Schilddrüsenhormonen (->Thyroxin)
temperatur über die normalen Werte. aus; alle Stoffwechselprozesse des Körpers
Kennzeichnende Merkmale sind erhöhte sind beschleunigt (Hypermetabolismus).
Körpertemperatur, feuchte und warme Symptome sind Nervosität, -> Exophthal-
Haut, erhöhte Alernfrequenz, Tachykar- mus, Zittern (Tremor), andauernder Hun-
die, Krämpfe oder Anfa.IJe. 2. Eine thera- ger, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Hitzeun-
peutisch induzierte oder durch den Arzt verträglichkeit, Herzklopfen (Palpitatio-
ausgelöste starke Erhöhung der Körper- nen) und Diarrhö. (-> Basedow-Krankheit)
temperatur Ookal oder systemisch), wird [griech.: hyper, darüber; thyreos, Schutz-
z.B. in der Onkologie angewandt, um schild; eidos, Form]
temperaturempfindliche Tumorzellen in • hyperthyroidism
ihrem Wachstum zu stoppen; meist in
Verbindung mit Chemo- oder Strahlen- Hypert.onie. Sehr häufige, oft asymptomati-
therapie. 3. ..... Maligne Hyperthermie. sche Störung, die durch einen dauerhaft er-
(-+ Hyperpyrexie) höhten Blutdruck gekennzeichnet ist (über
140/90 mm Hg). Die H. hat meistkeineein-
[griech.: hyper, darüber; therma, Wär-
me] zelne identifizierbare Ursache; das Risiko
dafür steigt jedoch durch Fettleibigkeit, er-
• hyperthermia höhten Serumnatriumspiegel, Hyperchole-
ßerdem Nebennierenerkrankungen wie Al-
dosteronismus, Cushing-Syndrom, Thy-
-
sterinämie und familiäre Prädisposition.
Zu den bekannten Ursachen gehören au-

reotoxikose, Präeklampsie und chronische


tiJperton Erhöhte Muskelspannung
bzw. erhöhter Druck. (Der Begriff H. wird
im Allgemeinen gleichbedeutend mit
-+Hypertonie verwendet.)
hypertonus
Glomerulonephritis. Patienten mit einer Hyp@Ttmphie. Vergrößerung eines Organs,
leichten oder mäßigen H. sind asymptoma- die sich aus einer Zunahme der Größe der
tisch oder sie leiden unter leichten Kopf-
Zellen statt ihrer Anzahl ergibt. ( s. a. Hy-
schmerzen, besonders beim Aufstehen, so- perplasie) - adj. hyperthroph.
wie unter Tinnitus, Schwindelgefühl, leich- [griech.: hyper, darüber; trophe, Ernäh-
ter Ermüdbarkeit und Herzklopfen (Palpi-
rung]
tationen). Bei der malignen H. liegt der hypertrophy
diastolische Blutdruck ständig höher als
120 mm Hg; es kommt zu starken Kopf- ~ · neide. Vergrößerung der
schmerzen, Sehstörungen und Verwirrt- Rachenmandeln.
heitszuständen; weitere schwere Komplika- [griech.: aden, Drüse; eidos, Form; hyper,
tionen sind Urämie (mit möglicher Todes- darüber; trophe, Ernährung]
folge), Herzinfarkt, Herzinsuffizienz oder adenoid hypertrophy
Schlaganfall. - adj. hypertonisch. Hvttwr·trcrDhti ... ventrikuiMe. Abnorme Ver-
[griech.: hyper, darüber; lat.: tonus, Span- größerung der Herzkammern, meist in-
nung] folge von Bluthochdruck oder Herzklap-
hypertension penerkrankungen.
lie,llllllg Form der -+ Hyperto- •ventricular hypertrophy
nie, die in sehr vielen Fällen tödlich endet; Hypurtyrosinamie. (Tyrosinämie). 1. Vorüber-
es kommt zu einem konstant stark erhöh- gehend vermehrtes Auftreten der Amino-
ten Blutdruck (Diastole über 120 mmHg), säure -+ Tyrosin im Blut und Urin von
der die innere Schicht (Intima) kleiner Neugeborenen, insbesondere Frühgebore-
Gefaße, des Gehirns, der Netzhaut des Au- nen. Die Störung wird durch eine Fehl-
ges (Retina) sowie des Herzens und der funktion des Aminosäurestoffwechsels
Nieren schädigt. hervorgerufen infolge der verzögerten Bil-
• malignant hypertension dung von Enzymen, die zum Abbau von
Hypertonie, portale. (Pfortaderhochdruck). Er- Tyrosin notwendig sind. 2. Erbliche Stoff-
höhter venöser Blutdruck im Kreislauf der wechselstörung, bei der Tyrosin infolge
Pfortader, der durch Druck (Kompressi- eines Enzymmangels unzureichend abge-
on) oder Verschluss (Okklusion) im por- baut wird und dadurch vermehrt im Blut
talen oder hepatischen Gefäßsystem ver- auftritt. Dies kann zu Leberzirrhose, Nie-
ursacht wird. Dies führt zur Milzvergrö- renstörungen und geistiger Behinderung
ßerung (Splenomegalie), großen Kollate- führen.
ralvenen, Aszites und in schweren Fällen tyrosinemia
zur systemischen Hypertonie und zu Hyprcru rikurie. Übermäßiges Auftreten von
-+ Ösophagusvarizen. Harnsäure im Urin, meist im Zusammen-
portal hypertension hang mit Harnsteinen oder Gicht.
• uricaciduria
lde. nllllle Bluthochdruck infolge
einer Nierenkrankheit, inklusive chroni- Mypetove- . Eine Atemfrequenz, die
scher Glomerulonephritis, chronischer höher ist, als es für den metabolisch erfor-
Pyelonephritis, Nierenkarzinom und Nie- derlichen pulmonalen Gasaustausch nötig
rensteinen. Weiterhin kann der Miss- ist. Die H. entsteht durch eine erhöhte
brauch von Schmerzmitteln und anderen Atemhäufigkeit, ein erhöhtes Atemvolu-
Medikamenten zu einer r.n H. führen. men oder eine Kombination davon und
renal hypertension führt zu einer übermäßigen Aufnahme
: Hypnose 455

von Sauerstoff und einer entsprechenden des Volumens des zirkulierenden Blutes
Abgabe von Kohlendioxid. In der Folge oder seiner Bestandteile. - adj. hypervo-
kommt es zu einem verminderten Kohlen- lämisch.
säuregehalt des Blutes (Hypokapnie) und [griech.: hyper, darüber; lat. : volumen, Pa-
zur respiratorischen Alkalose, was pierrolle, griech.: haima, Blut]
Schwindel, Ohnmachtsanfalle, Taubheit • hypervolemia
in den Fingern und Fußzehen mit Streck-
krämpfen (--+ Hyperventilationstetanie),
Hypervolämie, Behandlung einer. --. Pfle-
Synkopen und psychomotorische Störun- geintervention der --+ NIC, die definiert
gen auslöst. Patienten mit H. beruhigen wird als die Reduzierung des extrazellu-
und zum ruhigem Atmen anhalten; ggf. lären und/oder intrazellulären Flüssig-
in eine Plastiktüte atmen lassen, damit keitsvolumens und Vorbeugung gegen
Komplikationen bei Patienten mit einer
Kohlendioxid zurück geatmet wird und
der Kohlendioxidgehalt im Blut wieder Flüssigkeitsüberbelastung. .,.
steigt. (s.a. Hypoventilation) Hypervolernia Management ..
[griech.: hyper, darüber; lat.: ventilare, be-
Hyphäma. Bluterguss (Hämatom) in der
lüften]
vorderen Augenkammer, meist in Verbin-
• hyperventilation
dung mit einem stumpfen Trauma oder
Hyperventilation, zentral neurogene. Ra- anderen Verletzungen. Infolge von rezidi-
sche, regelmäßige Atmung mit einer Fre- vierenden Blutungen kann ein --+ Glaukom
quenz von ungefähr 25 Atemzügen pro entstehen.
Minute. Eine Zunahme der Regelmäßig- [griech.: hypo, darunter; haima, Blut]
keit und nicht der Atemfequenz ist ein • hyphema
wichtiges diagnostisches Zeichen, das auf
ein zunehmende Komatiefe hindeutet. Hyphen. Fadenähnliche Strukturen in
[griech.: kentron, zentral, neuron, Nerv, Pilzzellen.
genein, erzeugen.] [griech.: hyphe, Netz]
• central neurogenic hyperventilation • hypha
(CNHV) Hypnagogum. Substanz oder Arzneimittel,
Hyperventilationstetanie. Nervöse Erkran- das den Schlaf induziert oder ein Gefühl
kung, die sich in Muskelzuckungen (Hy- der traumartigen Schläfrigkeit auslöst,
pokinese), Krämpfen oder Spasmen äu- bevor man einschläft.
ßert und durch einen unphysiologisch [griech.: hypnos, Schlaf; agogein, verursa-
niedrigen C0 2 -Spiegel infolge einer --+ Hy- chen]
perventilation verursacht ist. • hypnagogue
• hyperventilation tetany hypno·. Vorsilbe mit der Bedeutung
Hypervitaminose. Erkrankung, die durch >>Schlaf<<.
Überdosierung eines oder mehrerer, • hypno-
meist der fettlöslichen Vitamine verur-
Hypnose. Passiver, tranceähnlicher Zu-
sacht wird. Krankheitssymptome können
stand, der dem normalen Schlaf ähnelt,
durch Überdosis der fettlöslichen Vita-
wobei die Wahrnehmung und das Ge-
mine A, D, E oder K entstehen, da diese
dächtnis verändert sind und es zu einer
gespeichtert werden; nachteilige Reaktio-
verstärkten Empfänglichkeit für Sugges-
nen infolge der Aufnahme der wasserlösli-
tionen kommt. Dieser Zustand wird meist
chen Vitamine B und C sind weniger
durch monotones Wiederholen von Wor-
wahrscheinlich, das sie über die Niere
ten oder Gesten ausgelöst; die betreffende
ausgeschieden werden.
Person ist unter H. vollkommen ent-
• hypervitaminosis; supervitaminosis
spannt.
Hypervolämie. Übermäßige Zunahme der [griech.: hypnos, Schlaf]
intravaskulären Flüssigkeit, insbesondere • hypnose
456 Hypnose · -.

Hypnose. __, Pllegeintervention der ..... NIC, von längerfristigem Absaugen des Ma-
die definiert wird als die Unterstützung gens. (-.. Chlorid)
von Patienten bei der Induktion eines [griech.: hypo, darunter; chloros, grün;
veränderten Bewusstseinszustandes, um haima, Blut]
akute Bewusstseinserfahrungen sowie • hypochloremia
die gelenkte Fokussierung dieser Erfah-
rung zu ermöglichen. Hypochlorhydrie. Mangel an -.. Salzsäure im
• Hypnosis -.. Magensaft.
[griech.: hypo, darunter; chloros, grün;
Hypnotherapie. Anwendung von -.. Hyp- hydro, Wasser]
nose als Zusatzbehandlung zu anderen • hypochlorhydria
Techniken der Psychotherapie. Hypochondrie. Chronisch abnorme Be-
[griech.: hypnos, Schlaf; therapeia, Be- sorgnis um die eigene Gesundheit. Die H.
handlung] ist durch extreme Angstzustände, Depres-
• hypnotherapy sionen und unrealistische Interpretatio-
Hypnotika (pl.). Gruppe von Arzneimitteln, nen realer oder eingebildeter körperlicher
die häufig als -.. Sedativa und Schlafmittel Symptome gekennzeichnet, die von einem
eingesetzt werden. Bei längerer Anwen- Hypochonder als Anzeichen einer ernsten
dung kann es zur -.. Abhängigkeit kom- Erkrankung oder Krankheit verstanden
men. Zu den H. gehören Benzodiazepine, werden, trotz medizinischer Beweise, dass
Barbiturate, Bromverbindungen und Anti- keine Störung vorliegt.
histaminika. Aufgrund des Risikos des • hypochondriasis
Arzneimittelmissbrauchs unterliegen die Hypochondrium. Der Bereich des oberen
H. dem Betäubungsmittelgesetz. Abdomens seitlich unter den Rippen.
• hypnotics [griech.: hypo, darunter; chondros, Knor-
hypnotisieren. Eine Person in einen Zu- pel]
stand der -.. Hypnose versetzen. • hypochondriac
• hypnotize hypochrom. Beschreibung einer Farbe, die
hypo-. Vorsilbe mit der Bedeutung »unter,
weniger intensiv als eine Vergleichsfarbe
darunter«. ist. Als h. werden z.B. jene Blutzellen be-
zeichnet, die bei Anämien in Verbindung
• hypo-
mit einer verminderten Hämoglobinsyn-
Hypoalbuminämie. Zustand eines unphy- these charakteristischerweise vorhanden
siologisch niedrigen Albuminspiegels im sind (hypochrome Anämie).
Blut. (-.. Albumin) [griech.: hypo, darunter; chroma, Farbe]
• hypoalbuminemia • hypochromic
hypoallergen. Zu einem verminderten Po- Hypofibrinogenämie. Ein Defizit an -.. Fibri-
tenzial gehörend, allergische Reaktionen nogen, einem Blutgerinnungsfaktor, im
auszulösen; verminderter Gehalt an -.. Al- Blut; kann z.B. als Komplikation einer Pla-
lergenen. zentaablösung auftreten.
[griech.: hypo, darunter; allos, andere; er- [griech.: hypo, darunter; /at.: fibra, Faser;
gein, arbeiten] griech.: genein, produzieren; haima, Blut]
• hypoallergenic • hypofibrinogenemia

Hypoazidität. Bestehendes Defizit an Säu- Hypofunktion. Vermindertes oder unzurei-


re. chendes Ausmaß der Aktivität eines Or-
• hypoacitity gansystems oder seiner Teile.
[griech.: hypo, darunter; /at.: functio, Lei-
Hypochlorämie. Unphysiologisch niedriger stung]
Chlorspiegel im Blutserum, z.B. infolge • hypofunction
; Hypokaliamie 457

Hypogammaglobulinämie. Unphysiologisch Hypoglykämie, Behandlung einer. -+ Pfle-


niedriger Gammaglobulinspiegel im Blut, geintervention der ... NIC, die definiert
der meist infolge eines verstärkten Pro- wird als Vorbeugung oder Behandlung
teinkatabolismus oder einer Proteinaus- eines Blutzuckerspiegels unter dem Nor-
scheidung im Urin auftritt; dadurch malwert.
kommt es zu einer verminderten Wider- • Hypoglycemia Management
standsfähigkeit gegen Infektionen.
(--+ Gammaglobulin)
[griech.: hypo, darunter; gamma, dritter Hypoglykämie, reaktive. Stark herabge-
Buchstabe des gr. Alphabets; lat.: globus, setzte Glukosekonzentration ( Zuckerge-
Kugel; griech.: haima, Blut] halt) im Blut (< 45 - 50 mg!dl) durch Auf-
• hypogammaglobulinemia nahme von Kohlehydraten. Kann mit er-
höhter --+ Insulinsensibilität oder übermä-
hypogastrisch. Zum Unterleib (Hypogast- ßiger gegenregulatorischer --+ Hormonaus- . .
rium) gehörend, d.h. zu dem Bereich un- schüttung zusammenhängen. Als Gegen- . .
terhalb des Bauchnabels zwischen dem maßnahme sollte sofort Glukose oral oder
rechten und linken Darmbein (Iliakum); intravenös zugeführt werden. (s. a. Hyper-
z.B. h.e Schmerzen. glykämie)
[griech.: hypo, darunter; gaster, Magen] • reactive hypoglycemia
• hypogastric
Hypogonadismus. Defizit der sekretori-
Hypogenitalismus. Zustand der verzöger- schen Aktivität der Eierstöcke (Ovarien)
ten sexuellen Entwicklung, der durch eine bzw. Hoden (Testes). Der H. kann primär
mangelhafte Produktion der männlichen vorliegen oder auch beim Mann durch
oder weiblichen Hormone in den Hoden eine Gonadendysfunktion unter Beteili-
(Testes) oder Eierstöcken (Ovarien) ver- gung der Leydig-Zellen verursacht wer-
ursacht wird. den, oder sekundär infolge einer Hypo-
[griech.: hypo, darunter; lat.: genitalis, thalamus- oder Hypophysenstörung ent-
fruchtbar] stehen.
• hypogenitalism • hypogonadism
hypoglossal. Zu den Nerven und den ande-
ren Strukturen unter der Zunge (Glossa) Hypoinsulinismus_ Defizit der Insulinsekre-
tion aus den --+ Langerhans-Inseln der
gehörend.
[griech.: hypo, darunter; glossa, Zunge] Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die in
Verbindung mit den Anzeichen und
• hypoglossal
Symptomen des --+ Diabetes mellitus steht.
(--+Insulin)
Hypoglykämie. Unphysiologisch niedriger
Blutzuckerspiegel, der meist durch die [griech.: hypo, darunter; lat.: insula, Insel
Verabreichung von zu viel --+Insulin, ex- (Langerhans-Insel)]
zessive Insulinausschüttung aus den In- • hypoinsulinism
selzellen des Pankreas oder eine mangel-
hafte Ernährung verursacht wird. Die H. Hypokaliämie. Unphysiologisch niedriger
kann Schwäche, Kopfschmerzen, Hunger, Kaliumspiegel im Blut. --+ Kalium ist das
Sehstörungen, Ataxie, Angstzustände und wichtigste intrazelluläre Kation; eine H.
Persönlichkeitsveränderungen auslösen ist durch ein abnormes EKG, Schwäche,
und, wenn sie unbehandelt bleibt, zum Verwirrtheit, Depression und leichte Läh-
Delirium, Koma und zum Tod führen . mungserscheinungen gekennzeichnet. Als
(--+ Glukose) - adj. hypoglykämisch. Ursachen können Mangelernährung, Be-
[griech.: hypo, darunter; glykys, süß; hai- handlung einer diabetischen Azidose, Ne-
ma, Blut] bennierentumor oder eine Diuretikathe-
• hypoglycemia rapie verantwortlich sein. Ursache einer
H. kann starkes Erbrechen oder eine Diar- Leichte Form einer --. Manie,
rhö sein. die durch beharrlichen Optimismus, Er-
[griech.: hypo, darunter; lat.: kalium, Kali- regbarkeit, energisches, produktives Ver-
um, griech.: haima, Blut] halten, beträchtliche Überaktivität und
• hypokalemia; hypopotassemia Gesprächigkeit, erhöhtes sexuelles Inter-
esse, schnelle Wutausbrüche und Reizbar-
lfRioludz Kalziummangel im Blut, keit sowie ein vermindertes Schlafbedürf-
der durch Hypoparathyreoidismus, Vit- nis gekennzeichnet ist.
amin-D-Mangel, Niereninsuffizienz, akute [griech.: hypo, darunter; mania, Verrückt-
Pankreatitis oder unzureichende Mengen heil]
von Magnesium und Proteinen im Blut- •hypomania
plasma verursacht sein kann. Eine leichte
H. verläuft asymptomatisch, bei schweren Hypomotilität. Zustand einer verminder-
Formen kommt es zu Herzrhythmusstö- ten --.Motilität oder Verlust der Fähigkeit,
rungen, Tetanie mit Hyperparästhesien sich zu bewegen.
an Händen, Füßen, Lippe und Zunge. [griech.: hypo, darunter; lat.: molare, sich
(--. Kalzium) - adj. hypokalzämisch. häufig bewegen]
[griech.: hypo, darunter; lat.: calx, Kalk; hypomotility
griech.: haima, Blut]
• hypocalcemia Unphysiologisch niedriger
Hypollahune. Verminderte Kalziumaus- Natriumspiegel im Blut, der durch eine
scheidung im Urin. (--. Kalzium) unzureichende Wasserausscheidung oder
[griech.: hypo, darunter; lat.: calx, Kalk; durch eine exzessive Menge an zirkulie-
griech.: ouron, Urin] render Flüssigkeit im Blut gekennzeichnet
hypocalcuria ist. In schweren Fällen kommt es zur Flüs-
sigkeitsintoxikation mit Symptomen der
Hypokapnie. (Hypokapnie). Verminderter Verwirrtheil und Lethargie und in der
Kohlendioxidgehalt im Blut, meist infolge Folge zu leichter Erregbarkeit der Mus-
einer --. Hyperventilation. keln, zu Krämpfen und zum Koma.
[griech.: hyp, unter, unterhalb; kapnos, (--.Natrium)
Gas] [griech.: hypo, darunter; lat.: natrium,
• acapnia; hypocapnia Natrium; griech.: haima, Blut]
IIJpalda: Zustand einer unphysiolo- hyponatremia
gisch verminderten motorischen Aktivi-
S.S. Unzureichende
tät, die von leichten Lähmungserschei-
nungen begleitet sein kann, z.B. bei --. Par- Sekretion von --. Parathormon aus den Ne-
kinsonismus. - adj. hypokinetisch. benschilddrüsen; kann durch eine primä-
hypokinesia re Dysfunktion der Nebenschilddrüsen
oder durch einen erhöhten Kalziumse-
Hypomagnesiämie. Unphysiologisch nied- rumspiegel bedingt sein.
rige Magnesiumkonzentration im Blut- [griech.: hypo, darunter; para, daneben;
plasma, die zu Übelkeit, Erbrechen, Mus- thyreos, Schutzschild; eidos, Form]
kelschwäche, Tremor, Tetanie und Lethar- hypoparathyroidism
gie führen kann. Eine leichte H. entsteht
häufig durch eine unzureichende Magne- Unterer Bereich des Ra-
siumabsorption in den Nieren oder im chens (Pharynx) zwischen Kehldeckel
Dünndarm. Schwere Fälle stehen in Ver- (Epiglottis) und Kehlkopf (Larynx). Die
bindung mit einem Malabsorptions-Syn- Lage des H. ist von der Höhe der Epiglot-
drom, Eiweißmangelernährung oder Er- tis abhängig; er ist der Punkt, an dem
krankungen der Nebenschilddrüse. Nahrung und Flüssigkeiten von der Luft
(--. Magnesium) getrennt weitergeleitet werden.
hypomagnesemia • hypopharynx
Hypophonie. Schwache oder flüsternde
Stimme.
[griech.: hypo, darunter; phone, Stimme]
• hypophonia
-
senen.
-
Entwicklung des Aussehens eines Erwach-

[griech.: hypo, darunter; lat.: pituita, Träg-


heit]
hypopituitarism
Hypopiwri~. Form des Schielens (-+ Stra-
bismus), bei dem keine Anzeichen einer Hypoplasie. Unvollständige oder unterent-
Störung der Augenmuskeln zu erkennen wickelte Körperorgane oder -gewebe, die
sind, bis das betroffene Auge abgedeckt meist das Ergebnis einer verminderten
wird und es zu einer Abweichung nach Anzahl von Zellen sind. - adj. hypopla-
unten kommt. stisch.
hypophoria [griech.: hypo, darunter; plassein, for-
men]
HypophysP. Hirnanhangsdrüse, die auf der hypoplasia
Hirnbasis aufliegt; die H. ist ein innerse-
kretorisches Organ und reguliert die Unphysiologisch flache und
Funktion der übrigen Hormondrüsen. langsame Atmung. Bei durchtrainierten
Der vordere Lappen (Hypophysenvorder- Sportlern ist diese Atmung normal und
lappen) der H. wird als -+ Adenohypo- steht häufig in Kombination mit einer
physe bezeichnet, der hintere (Hypophy- langsamen Pulsfrequenz. Ansonsten ist
senhinterlappen) als -+ Neurohypophyse. die H. Merkmal einer möglichen Hirn-
hypophysis; pituitary gland stammverletzung; zusammen mit einem
schnellen schwachen Puls ist dies ein
~ Chirurgische Entfer- ernstzunehmendes Anzeichen.
nung der Hirnanhangsdrüse (Hypo- [griech.: hypo, darunter; pnoe, atmen]
physe). Diese Operation kann notwendig .hypopnea
werden, um das Wachstum zu verlangsa- ~ Erkrankung, die durch
men oder maligne Tumore, z.B. einen Hy-
einen verminderten Proteinspiegel im Blut
pophysentumor, chirurgisch zu entfernen. gekennzeichnet ist; begleitende Symp-
[griech.: hypo, darunter; phyein, wachsen; tome sind Ödeme, Übelkeit, Erbrechen,
ektome, ausschneiden] Diarrhö und Bauchschmerzen. (-+ Pro-
• hypophysectomy teine)
[griech.: hypo, darunter; proteios, erste
Hypophysenhormone. Hormone der Hirn-
Stelle; haima, Blut]
anhangdrüse (-+Hypophyse), die in Ver-
• hypoproteinemia
bindung mit dem Körperwachstum und
körperlicher Aktivität stehen, z.B. das lu- IIJpopläDmlli: Unphysiologische
teinisierende Hormon, das die Testoste- Abnahme von -+ Prothrombin (Faktor !I
ronproduktion stimuliert und eine Mus- der -+ Blutgerinnung) im zirkulierenden
kelhypertrophie bewirkt. Die H. sind im Blut, was sich durch eine schlechte Gerin-
wesentlichen Wachstumshormone und nungsfunktion, längere Blutungsdauer
antidiuretische Hormone. und mögliche Hämorrhagien äußert.
• hypophyseal hormones [griech.: hypo, darunter; lat.: pro, davor;
griech.: thrombos, Klumpen; haima, Blut]
Hypophysenunterlunktion. -+ Panhypopitui- ~:-:; hypoprothrombinemia
tarismus.
• panhypopituitarism Ansammlung von Eiter in der
vorderen Augenkammer, die als grauer
Hypopi!uitarisn1us. Verminderte Aktivität Fleck zwischen der Hornhaut (Kornea)
der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) in und der Regenbogenhaut (Iris) erscheint.
Verbindung mit ausgeprägten Fettablage- Das H. kann als Komplikation einer Bin-
rungen; führt zu einer Verzögerung der dehautentzündung (Konjunktivitis), einer
460 Hypopyon .:_

herpetischen Keratitis oder von Horn- z.iert wird, um ein langarthaltendes Fie-
hautulzerationen auftreten. ber bei Infektionen oder neurologischen
[griech.: hypo, darunter; pyon, Eiter] Erkrankungen zu senken. Auch wird die
• hypopyon H. als Zusatzmethode bei Herz- oder
Hirnoperationen zur Senkung des Sauer-
hypostatisch. Bezeichnung für eine An· stoftbedarfes und Schutz des Organis-
sammlung von Ablagerungen bestimmter mus eingesetzt. Bei der _therapeutische_n
Substanzen oder Stauungen in tieferlie- H. wird entweder Kälte m Form von E1s
genden Körperbereichen, die infolge einer oder kaltem Wasser auf bzw. in den Kör-
mangelhaften Aktivität (z.B. bei Bettläge- per gebracht oder extern gekühltes Ei-
rigen) auftritt. genblut reinfundiert.
• hypostatic [griech.: hypo, darunter; therma, Wär-
Hypothalamus. Teil des Zwischenhirns, der me)
den Boden und seitlichen Teil der latera- hypothermia
len Wand des dritten Ventrikels bildet.
Der H. aktiviert, kontrolliert und inte- Hypothermie, Behandlung einer. ... Pflege-
griert das periphere autonome Nervensys- intervention der ..... NIC, die definiert wird
tem, endokrine Prozesse und viele soma- als Aufwärmung und Oberwachung von
tische Funktionen, wie Körpertemperatur, Patienten mit einer Körperkerntempera-
Schlaf und Appetit. tur unter 3s•c.
[griech.: hypo, darunter; thalamos, Kam-
• Hypothermia Treatment
mer]
• hypothalamus
Hypothese. Aussage, die von einer Theo-
Hypothalamushormone. Gruppe von Hor- rie abgeleitet ist und eine Beziehung zwi-
monen, die vom --+ Hypothalamus (Teil schen verschiedenen Variablen entwi-
des Zwischenhirns) gebildet werden; dazu ckelt, zu denen Konzepte, Konstrukte
gehören Vasopressin, Oxytozin sowie die oder Ereignisse gehören können.
Thyreotropin- und Gonadotropin-Relea-
• bypothesis
sing-Hormone.
• hypothalamic hormones
Hypothyreose. (Schilddrüsenunterfunktion).
Hypothermie. I. Anerkannte -+ NANDA- Verminderte Aktivität der Schilddrüse;
.... Pflegediagnose; Abfall der Körpertem- Ursache einer H. kann die Entfernung der
peratur unter die normalen Werte. Typi- gesamten oder von Teilen der Schild-
sche Symptome sind leichtes Zittern, drüse, eine Überdosierung von antithy-
kühle Haut, leichte Blässe, langsame ka- reoidalen Arzneimitteln, die verminderte
pWäre Auffüllung, Tachykardie, zyanoti- Wirkung von Thyreoid-Releasing-Hor-
sche ägel, Hypertonie und Aufrichtung monen aus dem Hypothalamus, die ver-
der Körperhaare. 2. Unphysiologischer minderte Sekretion des thyreoidstimulie-
und lebensbedrohlicher Zustand, bei renden Hormons durch die Hypophysen
dem die Körpertemperatur längere Zeit oder eine Atrophie der Schilddrüse selbst
unter 35 •c liegt; meist ist die Ursache sein. Es kann zu Gewichtszunahme, men-
eine längerfristige Exposition gegenüber taler und körperlicher Lethargie, Haut-
Kälte oder Feuchtigkeit. Die Atmung trockenheit, Obstipation, Arthritis und
wird flach und verlangsamt und das Verlangsamung der Stoffwechselfunktio-
Herz schlägt leise und langsam. Der Be- nen kommen. Unbehandelt führt die H.
treffende kann aussehen, als wäre er tot; zu Myxödem, Koma und zum Tod. (s.a.
das Aufwärmen muss unbedingt lang- Hyperthyreose)
sam erfolgen. 3. Die H. kann auch thera- [griech.: hypo, darunter; thyreos, Schutz-
peutisch eingesetzt werden, indem die schild; eidos, Form]
Körpertemperatur eines Patienten redu- • hypothyroidism
,, • Hypoxie, akute ·\61

Hypotonie. Unphysiologisch niedriger Cor pulmonale und respiratorischer Azi-


Blutdruck, der für eine normale Perfusion dose. ( --+ Hyperventilation)
und Oxygenation der Gewebe nicht aus- [griech.: hypo, darunter; lat.: ventilare, be-
reichend ist (systolischer Wert unter I 00 lüften]
mmHg). Die Ursache kann ein erweitertes • hypoventilation
intravaskuläres Volumen oder ein vermin-
dertes Herzminutenvolumen sein. Es kann
Hypovolämie. Unphysiologisch niedriges
Blutvolumen.
dabei zu Kopfschmerzen oder Schwindel,
besonders beim schnellen Aufrichten, bis
[griech.: hypo, darunter; /at.: volumen,
Volumen; griech.: haima, Blut]
hin zu Ohnmachtsanfällen kommen.
- adj. hypotonisch. • hypovolemia
[griech.: hypo, darunter; lat.: tension, Hypovolämie, Behandlung einer. -+ pflege-
Spannung] intervention der -+ NJC, die definiert wird
• hypotension als die Erweiterung des intravaskulären . .
Flüssigkei tsvolumens bei Patienten mit . .
Hypotonie, kontrollierte. Anästhesiemetho- einem unphysiologisch niedrigen Volu-
de, bei der ein schnellwirkendes, blut- men.
drucksenkendes Mittel verabreicht wird,
Hypovolernia Management
um den Blutdruck und somit Blutungen
während einer Operation zu reduzieren. Hypoxämie. Unphysiologischer Sauerstoff-
• deliberate hypotension mangel im arteriellen Blut. Zu den Symp-
tomen gehören Zyanose, Unruhe, Stupor,
Hypotonie, orthostatische. Unphysiologisch Koma, Cheyne-Stokes-Atmung, Apnoe,
niedriger Blutdruck, der auftritt, wenn Hypertonie, Tachykardie, anfänglich er-
eine Person einen Positionswechsel vom höhtes und später erniedrigtes Herzminu-
Liegen zum Stehen vornimmt. tenvolumen, was Hypotonie, Kammer-
• orthostatic hypotension flimmern oder Asystolie auslösen kann.
Hypotonus. Zustand des reduzierten Tonus Die chronische H. stimuliert die Erythro-
oder verminderte Spannung in einer Kör- zytenproduktion im Rückenmark und
perstruktur, z.B. bei einer Lähmung. (s. a. führt zu einer sekundären Polyzythämie.
Hypertonus) [griech.: hypo, darunter; oxys, scharf; ge-
[griech.: hypo, darunter; lat.: tonus, Span- nein, produzieren; haima, Blut]
nung] • hypoxemia
• hypotonia Hypoxie. Unzureichende Sauerstoffversor-
gung der Zellen, die mit Tachykardie, Hy-
Hypoventilation. Unphysiologischer Zu-
pertonie, peripheren Vasokonstriktion,
stand des Respirationssystems, der durch
Schwindel und mentaler Verwirrtheil ein-
Zyanose, Polyzythämie, erhöhte arterielle
hergeht. Die Gewebe, die am empfindlich-
Kohlendioxidspannung und eine allge-
sten auf eine H. reagieren, sind Gehirn,
mein verminderte respiratorische Funkti-
Herz, Lungengefäße und Leber.
on gekennzeichnet ist. Eine H. kann durch
[griech.: hypo, darunter; oxys, scharf]
ungleichmäßige Verteilung der eingeat-
meten Luft (z.B. bei Bronchitis), Fettlei- • hypoxia
bigkeit, neuromuskuläre Erkrankungen Hypoxie, akute. Plötzlicher bzw. rascher
oder Knochenkrankheiten, die den Tho- Verlust von verfügbarem Sauerstoff im
raxraum betreffen, eine verringerte Reak- Gewebe, z.B. aufgrund von --+ Asphyxie,
tion des Respirationszentrums auf Koh- Luftwegsobstruktion, akuter --+ Hämorrha-
lendioxid, Verminderung des funktiona- gie, Verschluss der Alveolen durch Ödem
len Lungengewebes (z.B. bei Atelektasen), oder infektiöses Exsudat oder bei plötzli-
Emphysem oder Pleuraerguss verursacht chem Herzkreislaufversagen. Zu den kli-
werden. Als Folge kommt es zu Hypoxie, nischen Symptomen gehören Hypo- bzw.
Hyperkapnie, pulmonaler Hypertonie mit Hyperventilation bis zum Lufthunger so-
~62 Hypoxie. akute :.

wie neurologische Störungen, die von Hysterektomie, vaginale. Operative Entfer-


Kopfschmerzen bis zur Ohnmacht rei- nung der Gebärmutter durch die Scheide
chen. (-> Hypoxie) (Vagina).
• acute hypoxia [griech.: hystera, Gebärmutter; ektome,
herausschneiden]
Hypo11ie, chronische. Schleichende Reduzie- • vaginal hysterectomy
rung der Sauerstoffversorgung des Kör-
pergewebes aufgrund destruktiver bzw. fi- Hysterie. Allgemeiner Spannungszustand
brotischer Lungenkrankheiten, kongeni- oder Erregung bei einer Person oder in ei-
talen oder erworbenen Herzerkrankungen ner Gruppe, die durch eine panische
oder chronischem Blutverlust. Der Patient Angst und zeitweiligen Verlust der Kon-
leidet unter andauernder mentaler bzw. trolle über die Gefühle gekennzeichnet
körperlicher Ermüdung, verlangsamten ist. - adj. hysterisch.
geistigen Reaktionen und kann bestimmte • hysteria
körperliche Aufgaben nicht ausführen.
Hysterographie. Röntgenuntersuchung der
• chronic hypoxia
Gebärmutter (Uterus) nach Injektion ei-
Hysterektomie. Chirurgische Entfernung nes Kontrastmittels in die Uterushöhle.
der Gebärmutter (Uterus). Diese Opera- [griech.: hystera, Gebärmutter; graphein,
tion wird durchgeführt, um bindegewebi- schreiben]
ge oder andere Tumore des Uterus zu ent- • hysterography
fernen oder eine chronische Beckenent-
Hysterolaparotomie. _, Hysterektomie oder
zündung, schwere rezidivierende Endo-
-> Hysterotomie durch eine Inzision der
metriumhyperplasie, Uterusblutungen
Bauchwand.
und präkanzeröse sowie kanzeröse Gewe-
[griech.: hystera, Gebärmutter; lapara,
be des Uterus zu behandeln. Bei der H.
lang; temnein, schneiden]
können Uterus und Gebärmutterhals
(Zervix) oder Eierstöcke, Eileiter, Lymph- • hysterolaparotomy
knoten, Lymphgänge mit Uterus und Zer- Hysterosalpingographie. Röntgenologische
vix entfernt werden. In beiden Fällen setzt Darstellung von Gebärmutter und Eilei-
anschließend die Menstruationsblutung tern mit Hilfe eines Kontrastmittels, das
aus. über den Gebärmutterhals (Zervix) einge-
[griech.: hystera, Gebärmutter; ektome, führt wird, um die Uterushöhle und die
ausschneiden] Passage der Eileiter sichtbar zu machen.
• hysterectomy [griech.: hystera, Gebärmutter; salpinx,
Röhre; graphein, schreiben]
Hysterektomie, abdominale. Operative Ent- • hysterosalpingography
fernung der Gebärmutter (Uterus) durch
einen Bauchschnitt. Hysteroskopie. Direkte visuelle Untersu-
Postoperative Kontrolle der Vitalfunk- chung des Gebärmutterhalses (Zervix)
tionen, Flüssigkeitsbilanzierung, Beob- und der Gebärmutterhöhle (Uterus) mit
achten von Wunden, Drainagen u. vagi- Hilfe eines speziellen -> Endoskops (Hyste-
nalen Blutungen, Mobilisation, Becken- roskop). Eine H. wird durchgeführt, um
bodengymnastik; Katheter i.d.R. am I. das Endometrium zu untersuchen, Pro-
postoperativen Tag entfernen, Stimulati- ben für Biopsien zu entnehmen, intraute-
on der Darmtätigkeit. (-+ Hysterektomie) rine Vorrichtungen oder Zervixpolypen
• abdominal hysterectomy zu entfernen.
[griech.: hystera, Gebärmutter; skopein,
Hysterektomie, suprazervikale. Teilweise anschauen]
Entfernung der Gebärmutter, wobei der • hysteroscopy
Gebärmutterhals (Zervix) erhalten bleibt.
[lat. : supra, oberhalb; cervix, Hals] Hysterotomie. Chirurgische Inzision der
• supracercival hysterectomy Gebärmutter (Uterus) z.B. als Methode
HZV 463

der Beendigung einer Schwangerschaft, (Uterus) durch einen Bauchschnitt.


die länger als drei Monate besteht. (--. Kaiserschnitt; Sectio ceasarea)
[griech.: hystera, Gebärmutter; temnein, • abdominohysterotomy
schneiden] Hz. Abkürzung für .... Hertz.
• hysterotomy • HzHZV. Abkürzung fü r .... Herpes-zo-
Hysterotomie, abdominale. (Uterotomie). Chi- ster-Virus.
rurgische Eröffnung der Gebärmutter . HZV
·164 •

.I
I. Chemisches Symbol für __, Iod.

i.a. intraarteriell
mit den sozialen und körperlichen Anfor-
derungen der Gesellschaft bringt.
[griech.: das Ich, das Selbst.]
• ego
II IADL. Abkürzung fiir (eng!.) Instru-
mental Activities of Daily Living, Skala
Ich-Ideal. Selbstbildnis, das eine Person
bewusst und unbewusst zu erreichen ver-
zur Einschätzung der instrumentellen sucht und in dessen Rahmen man seine
Selbstpflegefähigkeiten. (-. Barthel-Index; persönliche Leistungsfahigkeit misst.
Aktlvitäten des täglichen Lebens) • egoideal
. lADL
Ich-Stärke. Die Fähigkeit, das >>Ich<< mit
-iasis. Nachsilbe mit der Bedeutung Hilfe mehrerer Eigenschaften zu erhalten
>>Krankheit<<. und die geistige Gesundheit zu bewahren.
• -iasis • ego strength
·iater. (-iatr; -iatrie). Nachsilbe mit der Be- Ichthyose. Schwere angeborene Haut-
deutung >>Arzt<<, z.B. Psychiater. krankheit, bei der eine starke Hauttro-
• -iater ckenheit und Hyperkeratose besteht, wo-
durch die Haut fischschuppenartig aus-
iatrogen. Durch Behandlungen oder diag- sieht. Die I. tritt kurz nach der Geburt auf
nostische Maßnahmen, d.h. durch ärztli- und kann Teil eines Syndroms sein.
ehe Mitwirkung verursacht. [griech.: ichthys, Fisch; osis, Zustand)
[griech.: iatros, Arzt; genein, produzieren]
• ichthyosis
• iatrogenic
i.c. intracutan lchthyosis vulgaris. Erbliche Hautkrank-
heit, die in Form von großen, trockenen,
ICO. Abkürzung für (engl.) International dunklen Schuppen auftritt und sich über
Classification of Diseases (dt. -> Interna- Gesicht, Hals, Kopfhaut, Ohren, Rücken
tionale Klassifikation der Krankheiten). und die Streckseiten der Extremitäten
. !CD ausbreitet.
[griech.: ichthys, Fisch; osis, Zustand; /at.:
Ich. (Ego). I. Bezeichnung für das Bewust- vulgaris, normal]
sein der eigenen Person; die Elemente ei- • ichthyosis vulgaris
ner Person, wie z.B. Denken, Fühlen und
Wollen, die die individuellen persönlichen ICN. Abkürzung für (eng!.) International
Eigenschaften bilden. 2. Der Teil der Psy- Council of Nurses, Weltverband der pro-
che, der bewussten Kontakt zur Wirklich- fessionell Pflegenden, der als Interessen-
keit aufrecht erhält und primitive Triebe vertretung für diese Berufsgruppe fun -
des __, Es sowie die Ansprüche des giert.
__, Über-Ich unterdrückt und in Einklang . ICN
~ ldiotypie ·165

ICP-Messung. (Hirndruckmessung). Ziel der einer Identitätsstörung liegt eine mangel-


Hirndruckmessung ist die Sicherung des hafte Klarheit und Konsistenz im Selbst-
--+Zerebralen Perfusionsdruckes (CPP). verständnis vor, was zu Angstzuständen
Mittels eines Druckaufnehmers kann der führen kann.
vorherrschende Druck entweder im --+ Sei- [lat.: idem, das gleiche]
tenventrikel, im Hirngewebe, --+ epidural • identity
oder --+ subdural gemessen werden. Der
Normwert liegt bei 5-15 mmHg. Indika- Identität. Störung der persönlichen. Aner-
tionen zur ICP-Messung sind Schädel- kannte -+ NANDA·-+ Pflegediagnose; Un·
hirn-Verletzungen mit Hirnödem, post- fähigkeit einer Person, zwi chen sich
operative Überwachung nach intrakra- selbst und anderen Personen oder Ge-
niellen Eingriffen oder Hydrozephalus. genständen zu unterscheiden.
• intracranial pressure measuring personal identity disturbance

lcterus gravis neonatorum. Hämolytische ldentitätskrise.Phase der Verwirrtheil und


Gelbverfärbung der Haut (--+Ikterus) beim Unklarheit bezüglich des Selbstverständ-
Neugeborenen, die durch eine Inkompati- nisses einer Person und ihrer Rolle in der
bilität des Serums der Mutter und der Gesellschaft, die häufig beim Obergang
Erythrozyten des Säuglings verursacht von einem Entwicklungsstadium in das
wird. nächste auftritt. Die I. ist besonders durch
[griech.: ikteros, Gelbsucht; lat.: gravis, Isolierung und Rückzug, negative Einstel-
schwer; neonatus, neugeboren] lungen, extreme Meinungen und rebelli-
• icterus gravis neonatorum sches Verhalten gekennzeichnet.
[lat.: idem, das gleiche; griech.: krisis,
Idee. Alle Gedanken, Konzepte, Absichten Wendepunkt]
oder Eindrücke, die im Geist als Ergebnis • identity crisis
des Bewusstseins, des Verstehens oder an-
derer mentaler Aktivitäten entwickelt idio-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>eigen,
werden. eigentümlich, selbst, besonders<<.
[griech.: Form] • idio-
• idea ldiopathie. Jede primäre Erkrankung, die
ldeenflucht. Denkstörung mit anhalten- ohne offensichtliche Ursache auftritt.
dem Gesprächsfluss, der von schnellen, • idiopathy
übergangslosen und zusammenhangslo- idiopathisch. Primär und selbstständig
sen Themenwechseln gekennzeichnet ist. entstanden, z.B. eine i.e Krankheit im Ge-
• flight of ideas gensatz zu einer sekundären Krankheit.
Identifikation. Unbewusster Mechanismus, [griech .: idios, eigen; pathos, Krankheit]
bei dem eine Person ihre eigene Persön- • idiopathic
lichkeit an der einer anderen Person Idiosynkrasie. Überempfindlichkeit einer
orientiert und dabei deren Qualitäten, Person gegenüber bestimmten Arzneimit-
Charakteristika und Handlungen über- teln, Speisen oder anderen Substanzen,
nimmt. Dieser Prozess ist eine normale die erblich bedingt oder durch Faktoren
Funktion der Persönlichkeitsentwicklung der Körperkonstitution verursacht wird.
und des Lernprozesses. [griech.: idios, eigen; synkrasis, vermi-
[lat.: idem, das gleiche; facere, machen] schen]
• identification • idiosyncrasy
Identität. Komponente des Selbstkonzepts, ldiotypie. (Genotyp). Genetische Varianten-
die durch das Bewusstsein charakterisiert bildung bestimmter Teile eines Immun-
wird, ein eigenständiger Mensch zu sein, globulinmoleküls, die einzelne Merkmale
unabhängig von anderen zu existieren bestimmen. (--+ Immunglobulin; Genotyp)
und sich von ihnen zu unterscheiden. Bei • idiotype
466 IDL _.

IDL. Abkürzung für (eng!.) Intermediate- physiologischer I. entsteht häufig bei Neu-
density-Lipoprotein. geborenen (--+ Neugeborenenikterus) in
. IDL den ersten Tagen nach der Geburt auf-
grund der unreifen Leber. (--+ Bilirubin)
ldoxuridin. Ophthalmologisches Virustati-
[griech. : Gelbsucht]
kum, das bei Herpes-simplex-Keratitis
• jaundice
eingesetzt wird.
• idoxuridine Ikterus, cholestatischer. Gelbfarbung der
IE. Abkürzung für --+ Internationale Einheit. Haut durch Verdickung der Gallenflüssig-
keit, Verstopfung des Gallengangs oder
• Iu Störungen in der Funktion der Leberzellen.
lg. Abkürzung für --+ Immunglobulin. • cholestatic jaundice
. Ig
Ikterus, hämolytischer. Gelbliche Färbung
lgA·Mangel. Selektiver Mangel an --+ Im- (--+Ikterus) der Haut, die durch eine Auflö-
munglobulin A; häufigster Immunglobu- sung der --+ Erythrozyten verursacht wird,
linmangeL IgA ist der wichtigste Protein- wodurch exzessive Mengen an --+ Bilirubin
Antikörper im Speichel und in den freigesetzt werden.
Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts • hemolytic jaundice
sowie in den Bronchien, die gegen bakte-
rielle und virale Infektionen schützen. I-Lagerung. Lagerungsart, die eine Deh-
Ein Mangel an IgA steht in Verbindung nung und Belüftung der seitlichen Lun-
mit einer autosomal-dominanten oder au- gensegmente bewirkt. Der Patient liegt
tosomal-rezessiven Erbkrankheit oder mit der Wirbelsäule auf einem Längskis-
mit Autoimmunerkrankungen. Der IgA- sen. Je nach Wunsch kann der Kopf des
M. tritt häufig bei rheumatischer Arthritis Patienten zusätzlich unterstützt werden.
und systemischem Lupus erythematodes Besonders geeignet für kleinere und
auf. Meist kommt es zu respiratorischen schmalere Patienten. Mögliche Dekubi-
Allergien und chronischen Infektionen tusgefahrdung im Kreuzbeinbereich. (s.
des Respirationstrakts. Abb. S. 467).
• IgA deficiency • 1-positioning
lgE. Abkürzung für --+ Immunglobulin E. lleitis. Entzündung des Krummdarms
. IgE (Ileum).
lgG. Abkürzung für --+ Immunglobulin G. • ileitis
• IgG lleokolitis. Entzündung des Krummdarms
IKRK. Abkürzung für --+ Internationales Ko- (Ileum) und des Dickdarms (Kolon).
mitee vom Roten Kreuz • ileocolitis
Ikterus. (Gelbsucht). Gelbliche Verfärbung lleostomie. Chirurgische Eröffnung des
der Haut, der Schleimhäute und der Le- Krummdarms (Ileum) von der Oberfläche
derhaut des Auges (Sklera), die durch ei- der Bauchwand aus, indiziert bei fortge-
nen unphysiologisch hohen Bilirubinspie- schrittener oder rezidivierender Colitis
gel im Blut verursacht wird. Begleitsymp- ulcerosa, Morbus-Crohn oder Dickdarm-
tome eines I. sind Übelkeit, Erbechen, krebs. Der erkrankte Darmabschnitt wird
Schmerzen im Magen-Darm-Trakt und entfernt und eine Verbindung zwischen
die Ausscheidung von dunklem Urin so- der Bauchhaut und dem Darm in Form ei-
wie hellem Stuhl. Die Patienten leiden nes Stomas (Öffnung nach außen) gelegt.
auch häufig unter Juckreiz, der z.B. mit Der Stuhl (Fäzes) wird in speziellen Sto-
Waschungen gemildert werden kann. Ein ma-Beuteln aufgefangen, die individuell
I. ist Symptom zahlreicher Erkrankungen, angepasst werden müssen. Der Patient
z.B. Leberkrankheiten, Gallengangsob- muss im Umgang damit gezielt angeleitet
struktion und hämolytische Anämie. Ein werden (--+ Stoma). Postoperativ erhält
"_, Ileus. paralytischer 467

Ileum. (Krummdarm). Unterer (distaler) Ab-


schnitt des Dünndarms, der sich vom
Leerdarm ()ejunum) bis zum Blinddarm
(Zäkum) erstreckt.
[lat.: Darm]
• ileum
lleum-(onduit. Methode der Umleitung des
Harntrakts durch das Darmgewebe. Die
Harnleiter werden in einen Teil des eröff-
neten unteren Dünndarmabschnitts, d.h.
in den Krummdarm (Ileum) implantiert.
Dieser Bereich wird an einem Ende eng
vernäht, das andere Ende wird durch die
Bauchwand gezogen (rechter oberer Qua-
drant), um ein Stoma zu bilden. Der Pa-
tient muss den Urin in einem Auffangbeu-
tel sammeln und von Zeit zu Zeit ablassen.
D
lfranz.: conduire, leiten]
• ileal conduit
Ileus. (Darmverschluss). Verschluss (Obstruk-
tion) eines Darmabschnitts; man unter-
scheidet einen paralytischen 1., der durch
eine Immobilität des Darms verursacht
wird (meist entzündlich oder metabolisch
bedingt), und einen mechanischen !., der
infolge der Blockierung des Darmpassage
durch mechanische Ursachen (z.B. Tumor,
Kotsteine) entsteht. Meist muss der I. ope-
I-Lagerung. rativ entfernt werden. Frühe Symptome
eines I. sind Übelkeit und Erbrechen,
Stuhl- und Windverhalten, starke kolikar-
der Patient eine Magensonde, die bei Ein-
tige Bauchschmerzen, später kann es zum
setzen der Darmperistaltik wieder gezo-
Koterbrechen (Miserere) kommen.
gen werden kann.
[lat.: ileum, Dünndarm; griech.: stoma, • ileus
Mund; temnein, schneiden] Ileus, paralytischer. Reduzierte oder fehlen-
• ileostomy de Darmperistaltik; ein p. I. kann nach ei-
ner Bauchoperation oder Verletzung des
ileozäkal. Zum Krummdarms (Ileum) und Bauchfells (Peritoneum) entstehen oder
zum Blinddarm (Zäkum) gehörend.
in Verbindung mit einer schweren Pyelo-
• ileocecal
nephritis, Harnwegsteinen, Rippenbrü,
lleozäkalklappe. Die Klappe zwischen dem chen, Myokardinfarkt, ausgedehnten
Krummdarm (Ileum) und dem Blind- Darmulzerationen, schwere Metallvergif-
darm {Zäkum) vor dem Dickdarm {Ko- tung, --+ Porphyrie, retroperitonealen Hä-
lon); sie besteht aus zwei Segeln, die in matomen, insbesondere, wenn sie bei
das Lumen des Dickdarms hineinreichen Brüchen der Wirbelsäule auftreten, oder
und direkt über dem Wurmfortsatz liegen. mit jeder schweren Stoffwechselerkran-
• ileocecal valve kung entstehen. Letzteres ist der häufigste
Grund für eine intestinale --+ Obstruktion.
lleozäkalsyndrom. --+ Appendizitis. Der p. I. ist durch Bauchdeckenspannung,
• ileocecal syndrome Aufblähung, fehlende Darmgeräusche,
·168 Ile us, paralytischer _·•.

fehlenden Abgang von Gasen, Übelkeit Imagination, gelenkte. Therapeutische


und Erbrechen gekennzeichnet. Technik zur Linderung von Schmerzen
• paralytic ileus oder anderen Beschwerden, bei der ein
Patient aufgefordert wird, sich auf ein er-
Ileus, postoperativer. Verschluss (Obstruk-
freuliches imaginäres Bild zu konzen-
tion) des Darms mit Unterbrechung der
trieren, das die Linderung der Schmer-
normalen Darmfunktionen, der durch die zen oder Beschwerden unterstützt.
Einstellung der peristaltischen Muskelak-
• guided imagery
tionen des Darms nach einer Operation
verursacht wird. Imago. Unbewusstes, meist idealisiertes
• postoperative ileus mentales Bild (>>Urbild«) einer wichtigen
Ileus, spastischer. Stillstand der Darmperis- Bezugsperson, z.B. der eigenen Mutter in
taltik mit gleichzeitigen rezidivierenden, ihrem Aussehen als junge Frau.
anhaltenden Muskelkrämpfen. • imago
• dynamic ileus

D
Immobilisation. I. Fixierung und Ruhig-
iliacus. Zum Darmbein (Iliakum) gehö- stellung eines Körperteils, das während
rend. einer Operation oder nach einer Kno-
• iliacus chenreposition nicht bewegt werden darf.
iliosakral. (sakroiliakal). Betrifft oder gehört 2. Längerfristige Inaktivität einer Person.
zu Kreuzbein (Os sacrum) und Darmbein • immobilization
(Osilium). immun. Bezeichnung für den Zustand, bei
• sacroiliac dem der Körper durch ein System von An-
lliosakralgelenk. Relativ unbewegliches tikörpermolekülen und damit zusammen-
Gelenk zwischen Kreuzbein und Hüft- hängenden Widerstandsfaktoren gegen
bein, das durch kräftige Bänder gehalten infektiöse und allergische Krankheiten
und am Ende einer Schwangerschaft geschützt ist. (--> Immunität)
durch Hormone aufgelockert wird. [lat.: immunis, frei von]
• sacroiliac articulation • immune
Illusion. Falsche Interpretation eines exter- lmmunantwort. Verteidigungsfunktion des
nen sensorischen Stimulus, meist in Ver- Körpers, bei der --> Antikörper produziert
bindung mit visuellen (optische I.) oder werden, um eindringende -->Antigene
auditiven Reizen, z.B. eine Fata Morgana und Schadstoffe zu zerstören. Die wesent-
in der Wüste oder Stimmen im Wind. lichen Komponenten des --> Immunsystems
[lat.: illudere, jemanden täuschen] und der I. sind --> Immunglobuline, Lym-
• illusion phozyten, Phagozyten, Komplemente,
Properdin und Interferon. Man unter-
i.m. Abkürzung für --> intramuskulär. scheidet die humorale I. , bei der die B-
. IM Lymphozyten und B-Zellen beteiligt sind,
Imagination. (Vorstellung/Einbildungskraft). und die zellvermittelte I., zu der I-Lym-
I. Die Fähigkeit, mentale Bilder oder be- phozyten und I -Zellen gehören. Die B-
wusste Konzepte von Dingen zu erzeugen, und I-Zellen stammen aus den hämopoe-
die nicht unmittelbar für die Sinne vor- tischen Stammzellen. Die Rezeptorstellen
handen sind. 2. Die Fähigkeit, Bilder oder auf den Oberflächenmembranen der B-
Vorstellungen durch Stimulation oder Zellen dienen als Bindungsstellen für Im-
Suggestion solcher Ideen im Geist zu re- munglobulinmoleküle. Die Klassen der
produzieren und im Gedächtnis zu behal- Immunglobuline werden mit Buchstaben
ten, z.B. die gelenkte 1., die in der bezeichnet: M, G, A, E und D. Das --> Im-
Schmerzbehandlung eingesetzt wird. munglobulin M (IgM), der Antikörper, der
[lat.: imaginare, sich vorstellen] unreife B-Zellen synthetisiert und in eine
• imagination Zytoplasmamembran einschließt, ist der
wichtigste produzierte Antikörper. Die T- geldiffusion werden die Antikörper in ge-
Zellen entwickeln sich in den Thymusdrü- mischten Proben bestimmt.
sen und vermehren sich mit den Antigen- [lat.: immunis, frei von; diffundere, sich
rezeptoren auf der Oberflächenmembran. verteilten]
Sie helfen bei der ---> Antigen-Antikörper-Re- • immunodiffusion
aktion der B-Zellen und kontrollieren die
zellvermittelte Reaktion. ·iUonlsalt Test, bei dem Anti-
• immune response körper mit einem fluoreszierenden Farb-
stoff gefärbt werden, um klinische Proben
lmmuna lllllhemdtt Verspätet unter einem Fluoreszenzmikroskop iden-
stattfindende, intravenöse Überempfind- tifizieren zu können.
lichkeitsreaktion, die durch sensibilisierte • fluorescent antibody test (FA test)
T-Lymphozyten und nicht durch Antikör-
per hervorgerufen wird. Zellvermittelte lmmung!o.lnJJi41. --->Humorale --->Antikörper
Immunreaktionen wehren bestimmte (d.h. in den Körperflüssigkeiten vorhan-
bakterielle, virale und mykotische Krank-
heitserreger ab und vernichten bösartige
Geschwüre, fremde Proteine und Gewebe.
den), die in fünf verschiedene strukturell
und antigenspezifisch unterschiedliche
Klassen unterteilt werden; sie sind im Se-
II
cell-mediated immune response rum und in den externen Sekretionen des
Körpers vorhanden.
lmmunn!Miy. Prüfung der --->Immunität, bei [lat.: immunis, frei von; globus, kleine Ku-
der untersucht wird, welche Antigene gel]
nach einer Antigen-Antikörper-Reaktion immunoglobulin
vorhanden sind.
[lat.: immunis, frei von; franz.: essayer mmunglalrulh .,pez:r rs< Ein Spezial-
ausprobieren] präparat aus menschlichem Blut mit ho-
immunoassay hem Antikörperanteil gegen bestimmte
Krankheiten, wie z.B. Varizellen-Zoster-
illliMI• (lmmunopathien). Gruppe Immunglobulin.
von Erkrankungen, die durch einen De- specific immune globulin
fekt des ---> Immunsystems verursacht wer-
den und allgemein im Zusammenhang Eine der fünf Klas-
mit Infektionen und chronischen Krank- sen von humoralen Antikörpern, die vom
heiten stehen. Die I. werden allgemein als Körper produziert werden und am häufig-
B-Zellen (Antikörper)-Defekte, T-Zellen sten vorhanden ist. IgA findet sich in allen
(Zell)-Defekte, kombinierte B- und T- Sekretionen des Körpers und ist der wich-
Zelldefekte, Defekte der Zellbewegung tigste Antikörper in den Schleimhäuten
und Defekte der mikrobiellen Aktivität des Magen-Darm-Trakts, in den Bron-
klassifiziert; z.B. Hypogammaglobulinä- chien, im Speichel und in den Tränen.
mie oder AIDS. IgA wird an ein Protein in der Schleim-
immunodeficiency diseases haut gebunden und verteidigt die Körper-
oberfläche gegen eindringende Mikroor-
lmmundiffusion. Technik der Identifizie- ganismen. (---> Immunglobulin)
rung und Quantifizierung von ---> Immun- immunoglobulin A (IgA)
globulinen. Dabei wird auf eine Ausfällre-
aktion geachtet, die unter bestimmten lobuHn D Eine der fünf Klas-
Umständen von einer Antigen-Antikör- sen von humoralen Antikörpern, die im
per-Verbindung ausgelöst wird. Die Gel- Körper produziert werden. Es ist ein spe-
diffusion bewirkt eine Ausfällreaktion in zialisiertes Protein, das sich in geringen
einem klaren Gel. Die Elektro-!. ist eine Mengen im Serum findet. Die genaue
Geldiffusion, die in einem elektrischen Funktion des IgD ist nicht bekannt, es ist
Feld angewendet wird, wodurch die Reak- jedoch bei allergischen Reaktionen auf
tion beschleunigt wird. Bei der Doppel- Milch, Insulin, Penizillin und verschie-
dene Toxine in größerer Menge vorhan- wird und die Resistenz einer Species dar-
den. (->Immunglobulin) stellt; und die spezifische oder erworbene
.immunoglobulin D (IgD) !., die durch spezielle Antikörper entsteht,
die zu einer Immunreaktion fahig sind
lmmungi Eine der fünf Klas- (durch eine Impfung oder passiv erwor-
sen von humoralen Antikörpern, die vom ben). (...., lmmunantwort) - adj. immun.
Körper produziert werden. IgE tritt in [lat.: immunis, frei von]
konzentrierter Form in der Lunge, in der •immunity
Haut und in den Zellen der Schleimhäute
auf und dient als primäre Verteidigungsli- Immunität, aktive. (adaptive Immunität). Dau-
nie gegen Antigene aus der Umgebung; es erhafte, erworbene Immunität, durch die
reagiert mit bestimmten Antigenen und der Körper aufgrund der ...., Antikörper,
setzt chemische Vermittler frei, die Über- die natürlicherweise nach einer Infektion
empfindlichkeitsreaktionen verursachen. bzw. auf künstliche Weise nach einer Imp-
(->Immunglobulin) fung gebildet werden, vor neuen Infektio-

II .immunoglobulin E (IgE)
Eine der fünf Klas-
sen von humoralen Antikörpern, die vom
nen geschützt wird. (...., Immunität)
active immunity
ßlle.Die durch die An-
Körper produziert werden. Es ist ein spe- tikörper der Mutter bei der Geburt vor-
zialisiertes Protein, das vom Körper als handene Immunität.
Reaktion auf das Eindringen von Bakteri- •congenital immunity
en, Pilzen und Viren synthetisiert wird.
(->Immunglobulin) Immunität, erworbene. Jede Form der
immunoglobulin G (IgG) ->Immunität, die nicht angeboren, son-
lmtmmglobulin M (lgM}. Eine der fünf Klas- dern im Verlauf des Lebens entstanden
sen von humoralen Antikörpern, die vom ist; kann auf natürlichem oder künstli-
Körper produziert werden; das größte in ehern Wege aktiv bzw. passiv induziert
seiner molekularen Struktur. Es ist das werden. Die natürlich e. I. entwickelt sich
...., Immunglobulin, das als Reaktion auf durch -> Antikörper infolge einer Infekti-
erstmals in den Körper eindringende An- onskrankheit bzw. aus der Übertragung
tigene produziert wird und findet sich in von Antikörpern durch die mütterliche
den zirkulierenden Flüssigkeiten. IgM ist Plazenta auf den Fötus bzw. auf das Klein-
der wichtigste Antikörper bei ABNull-Un- kind durch Vormilch (Kolostrum). Die
verträglichkeiten. künstlich e. I. entsteht durch Impfungen
immunoglobulin M (IgM) oder durch Antiserumgaben. (->Impfung)
•acquired immunity
Immunisierung. Der Vorgang, durch den
eine Resistenz oder ...., Immunität gegen- Immunität, natürliche. Eine im Allgemei-
über infektiösen Krankheiten induziert nen angeborene unspezifische Form der
oder verbessert wird. (...., Schutzimpfung) -> Immunität gegenüber bestimmten
[lat.: immunis, frei von] Krankheiten.
,r:'::l immunization •natural immunity
Im-..[ Die Eigenschaft, gegen be- "Form der erworbenen
stimmte pathogene Keime und Krankhei- -> Immunität, die von ...., Antikörpern
ten oder Bedingungen unempfänglich zu stammt, die einem Fötus natürlicherweise
sein oder davon nicht betroffen zu wer- über die Plazenta, einem Säugling über
den. Man unterscheidet die unspezifische das Kolostrum oder künstlich durch In-
!., die physikalisch durch Haut und jektion eines Antiserums im Rahmen ei-
Schleimhäute und biologisch durch be- ner Behandlung oder als Prophylaxe über-
stimmte Schutzmechanismen (Phagozy- tragen werden.
tose, Komplemente u.ä.) gewährleistet •passive immunity
flllmunltlt" raueltallfdngige, Eine Art na- um z.B. einer Abstoßungsreaktion nach
türliche ---> Immunität, welche die meisten einer Transplantation vorzubeugen. Bei
Mitglieder einer genetisch miteinander der Therapie mit I. muss man darauf ach-
verbundenen Population besitzen. ten, Patienten vor Infektionen zu schüt-
[lat.: immunis, frei, unberührt, rein] zen. Sorgfältige Prophylaxen, z.B. Pneu-
• racial immunity monie- oder Infektionsprophylaxe, müs-
sen durchgeführt und auf Infektionsanzei-
............... Multimolekularer Kom- chen geachtet werden.
plex, der gebildet wird, wenn sich ein • immunosuppressives
---+Antikörper an ein spezifisches --->Anti-
gen bindet. Der I. kann ein ---> Komplement ~ Ein biochemischer Kom-
aktivieren. plex, der den Körper gegen pathogene Or-
• immune complex ganismen oder andere Fremdkörper
schützt. Zu dem System gehören die hu-

II
llllmmOiogle. Wissenschaft von den Reak- morale -+ lmmunantwort, bei der Antikör-
tionen des -+ Immunsystems des Körpers per produziert werden, die auf bestimmte
auf eine Stimulation durch Antigene mit Antigene reagieren sollen, und die zellver-
Hilfe von Antikörpern. mittelte Immunantwort, bei der mit Hilfe
[lat.: immunis, frei von; griech.: Iogos, der T -Zellen Gewebemakrophagen mobi-
Wissenschaft] lisiert werden, wenn ein Fremdkörper
• Immunology eindringt.
I stlmulanzlen. Substanzen, wie etwa •immune system
der -+ Bacille-Calmette-Guerin-Impfstoff, ~ selntort.sdles. Der Teil des
die eine -+ Immunantwort auslösen und ---> Immunsystems, der ---> Immunglobuline,
dadurch die körpereigene Abwehr stärken vorwiegend Immunglobulin A, auf
sollen. I. werden bei erhöhter Infektions- Schleimhautoberflächen absondert (se-
anfälligkeit und bei abwehrgeschwächten zerniert).
Personen eingesetzt. Beispiele für I. sind • secretory immune system
Interleukin und Interferon.
• immunostimulants ln1munlllera1111 Anwendung von immuno-
logischem Wissen und entsprechenden
lmmunsuppreniDII. Verabreichung von Techniken, um Krankheiten vorzubeugen
Substanzen (---> Immunsuppressiva), die die und sie zu verhindern; z.B. durch -+ lm-
Fähigkeit des -+ Immunsystems, auf eine munstimulanzien oder -+Immunsuppressiva
Antigen-Stimulation zu reagieren, be- sowie den Transfer von immunkompeten-
trächtlich beeinflusst, indem die zelluläre ten Zellen und Geweben von einer Person
und humorale -+ Immunantwort gehemmt auf eine andere. Eine zunehmend bedeu-
oder abgeschwächt wird. Die I. kann ge- tende Rolle in der I. spielen die -+ Zyto-
zielt erfolgen, z.B. vor einer Knochen- kine, z.B. Interferon, die wegen ihrer Ei-
marktransplantation, oder um zu verhin- genschaft, gegen Viren und Tumore wirk-
dern, dass Spendergewebe vom Empfän- sam zu sein, weitverbreitet Anwendung
ger abgestoßen wird, oder sie tritt unge- finden.
wollt auf, etwa infolge einer Chemothera- [lat.: immunis, frei von; griech.: therapeia,
pie zur Krebsbehandlung. - adj. immun- Behandlung]
suppressiv. • immunotherapy
[lat.: immunis, frei von; supprimere, un-
terdrücken] 1n1mtmt1ten1p1e aktive, spedlscbe. Thera-
• immunosuppression pie bei Tumorerkrankungen, bei der be-
strahlte Tumorzellen injiziert werden. Die
lmmunsuppnlllil Substanzen, die eine injizierten Zellen stimulieren die Produk-
-+ Immunantwort abschwächen oder ver- tion von -+Antikörpern, die die Tumorzel-
hindern. I., zu denen Glukokortikoide, Zy- len bekämpfen.
tostatika u.a. gehören, werden eingesetzt, •active specific immunotherapy
-172 Immuntoleranz t

lmmuntoleranz. Das Ausbleiben einer schwächung der Symptome von Infekti-


--+ Immunantwort des Körpers auf die Gabe onskrankheiten.
eines bestimmten --+ Antigens. Gegenüber • vaccination
anderen Antigenen zeigt der Körper je-
doch weiterhin Reaktionen.
Impfung, Verabreichung einer. -+ Pflegein-
[/at.: tolerare, ertragen)
tervention der -+ NIC, die definiert wird
• tolerance als die Durchführung von Impfungen
zur Vorbeugung gegen ansteckende
impermeabel. (undurchlässig). Eigenschaft Krankheiten.
eines Gewebes, einer Membran oder eines
• ImmunizationNaccination Adminis-
Films, den Durchtritt einer Substanz zu
tration
verbinden.
[/at.: im, nicht; permeare, durchdringen)
• impermeable Implantat. Material, das in ein Organ oder
in eine Körperstruktur operativ einge-
D Impetigo. (Eiterflechte/Eitergrind). Eine Strep-
tokokken-, Staphylokokken- oder kombi-
nierte Hautinfektion, die als konzentrier-
pflanzt wird. Das I. kann aus verschiede-
nen natürlichen Gewebearten bestehen,
etwa ein Blutgefäßimplantat, oder sich
tes Erythem beginnt und sich als eitrige aus künstlichem Material zusammenset-
Bläschen, Erosionen und honigfarbene zen, z.B. Hüftprothese, Herzschrittmacher
Krusten weiterentwickelt. Die Läsionen oder Herzklappen.
bilden sich meist zuerst im Gesicht und [lat.: implantare, einpflanzen]
breiten sich von hier weiter aus. I. ist • implant
durch Kontakt mit dem Ausfluss der Lä-
sionen höchst ansteckend. Implantation. I. --+ Nidation; der Prozess
[lat.: impetus, Attacke] des Verschmelzens und Eindringens mit
• impetigo Einnistung der Keimblase (Blastozyste) in
der Uteruswand während der frühen
Impfstoff. (Vakzin). Lösung abgeschwächter Phase der pränatalen Entwicklung. 2. Ein-
bzw. abgetöteter Mikroorganismen, die in pflanzung von körperfremdem Gewebe
die Haut (intrakutan), in den Muskel (in- oder Organteilen (--+Implantat) in einen
tramuskulär), in den Mund (oral) oder Organismus. (--+ Transplantation)
unter die Haut (subkutan) appliziert wird, • implantation
um eine aktive Immunität gegenüber In-
fektionskrankheiten zu erlangen.
• vaccine lmplementation. Schritt aus dem -+ Pf1e-
geprozess; eine Kategorie pflegerischer
Impfstoff, autogener. Ein Impfstoff ( __, Vak- Verhaltensweisen, in der Handlungen
zine), der aus Kulturen von Mikroorganis- und Maßnahmen ergriffen und durchge-
men hergestellt wird, die aus der Wunde führt werden, die zur Umsetzung eines
eines zu behandelnden Patienten entnom- Pflegeplans erforderlich sind. Zur I. ge-
men wurden. hören die Ausführung der -+ Aktivitäten
[griech.: autos, selbst; genein, produzie- des täglichen Lebens oder die Unterstüt-
ren] zung des Patienten bei den Selbstpflege-
• autogenaus vaccine aktivitäten, die Beratung und Unterrich-
tung de Patienten und/oder seiner An-
Impfung. (Vakzination). Das Einbringen von gehörigen, zielgerichtetes Handeln bei
abgeschwächten oder abgetöteten Mikro- der Umsetzung der therapeutischen Zie-
organismen (Viren, Bakterien, Rickett- le und die Optimierung der Zielumset-
sien) in den Körper eines Patienten zu zung, die Supervision und die Evaluation
dessen --+ Immunisierung gegenüber einer der Arbeit von Teammitarbeitern sowie
bestimmten Erkrankung bzw. zur Ab- Berichterstattung und Austausch von In-
· lnaktivitatsatrophie 473

formationen, die fur eine kontinuierliche lmpulskontrolle, Training der. -+ pflegein-


Patientenpflege relevant sind. tervention der -+ NIC, die definiert wird
[lat.: implere, erfullen] als die Unterstützung von Patienten im
• implementation Umgang mit impulsiven Verhaltenswei-
sen, indem Problemlösungsstrategien
Impotenz. Die Unfahigkeit des Mannes zur fur soz.iale und zwischenmenschliche Si-
Peniserektion oder, weniger häufig, zur tuationen eingesetzt werden.
Ejakulation während einer Erektion. Eine • Impulse Control Training
funktionelle I. hat psychologische Ursa-
chen. Die anatomische I. wird durch kör- IMV. Abkürzung für intermittent manda-
perliche funktionsuntüchtige Genitalien tory ventilation, .... intermittierend manda-
verursacht; die atonische I. ist durch eine torisehe Beatmung).
gestörte neuromuskuläre Funktion be- . IMV
dingt. - adj. impotent. in-. I. Vorsilbe mit der Bedeutung >>in,
• impotence hinein<<. 2. Vorsilbe mit der Bedeutung
Impotenz, symptomatisdle . .... Impotenz in- >>nicht, ohne<<.
folge von Medikamenteneinnahme oder • in-
eines schlechten Gesundheitszustands. in situ. I. Am natürlichen oder üblichen
• symptomatic impotence Ort. 2. Bezeichnung für einen Tumor, der
nicht metastasiert und nicht in das umge-
Imprägnation. I. Das Eindringen einer Sa- bende Gewebe eingewachsen ist (Carcino-
menzelle (Spermatozyt) in eine Eizelle ma in situ).
(Oozyt) und die anschließende Befruch- [lat.: in, innerhalb; situs, Position]
tung. 2. Vermischung von chemischen • insitu
Substanzen zur Darstellung bestimmter
histologischer Strukturen. in utero. Innerhalb der Gebärmutter (Ute-
[lat.: impregnare, schwängern] rus).
• impregnation • in utero
Impression. I. Eindruck; starke Empfin- in vitro. Bezeichnung fur eine biologische
dung oder Wirkung auf Geist, Intellekt Reaktion, die in einem Reagenzglas im
oder Gefuhle. 2. Im Zusammenhang mit Labor stattfindet, d.h. außerhalb des Kör-
Zahnprothesen der Abdruck eines Kör- pers. (s.a. in vivo)
perteils, von dem ein Ersatz oder eine Pro- • invitro
these hergestellt werden soll. in vivo. Bezeichnung für eine biologische
[lat.: imprimere, eindrücken] Reaktion, die in einem lebenden Organis-
• impression mus stattfindet. (s.a. in vitro)
lmpressionsfraktur. Schädelfraktur, bei der • invivo
Schädelfragmente unter die normale Inaktivierung. Reversible .... Denaturierung
Schädeloberfläche gedrückt werden. eines Proteins.
• depressed fracture [lat.: in, nicht; activus, aktiv]
• inactivation
Impuls. I. Plötzliche, unwiderstehliche, oft
irrationale Neigung, Drang, Wunsch oder lnaktivitätsatrophie. Degenerative physi-
Aktion, die durch ein bestimmtes Gefühl sche und physiologische Veränderungen,
oder einen mentalen Zustand ausgelöst die aus einem Nichtgebrauch von Teilen
werden. 2. Elektrochemischer Prozess, bzw. des gesamten Körpersystems resul-
der bei der Übermittlung von Nervenrei- tieren. Inaktivitätsphänomene treten in
zen beteiligt ist. Verbindung mit Bettlägrigkeit und Immo-
[lat.: impellere, antreiben I bilität auf. Körperliche Veränderungen
• impulse aufgrund von Bettlägrigkeit betreffen
4i 4 lnaktivitatsatrophie :_

häufig Schlüsselbereiche des Körpers, wie Index, therapeutischer. Differenz zwischen


z.B. die Haut, das Muskel-Knochengerüst, der minimalen therapeutischen und der
den Verdauungstrakt, das Herz-Kreislauf- minimalen toxischen Konzentration eines
System sowie das Atmungssystem. Die in- Medikaments.
aktiven Muskeln verlieren an Größe und • therapeutic index
Kraft; bei extremer Auszehrung können
Muskeln ihre Stütz- und Kontraktions- Index Medicus. Index und Literaturver-
funktionen verlieren. -->Kontrakturen wer- zeichnis, das monatlich von der National
den durch Beugung verursacht, da bettlä- Library of Medicine veröffentlicht wird
gerige Patienten oft Knie und Hüften beu- und in dem Artikel aus medizinischer,
gen, um die Muskeln zu entspannen. Au- pflegerischer und anderer gesundheitsre-
ßerdem kann restriktive Kost und einge- levanter Literatur aufgelistet werden. Der
schränkte Bewegungsfähigkeit zu Kno- Index führt Artikel aus der ganzen Welt
chendemineralisation führen. nach Autoren und Themen geordnet auf.
• disuse phenomena • Index Medicus

D lnaktivitätssyndrom, Gefahr eines. Aner-


kannte .... NANDA--+ Pflegediagnose; Zu-
Indigestion. Verdauungsstörung infolge
fehlender oder mangelhafter Verdauungs-
stand, der durch ein Potential zur Ver- aktivität.
schlechterung der Körpersysteme infolge • indigestion
einer verordneten oder unvermeidbaren lndikan. Kaliumsalz der Indoxylschwefel-
Inaktivität charakterisiert ist_ Zu den Ri- säure, das vom Dünndarm beim Abbau
sikofaktoren zählen Paralyse, mechani- von --> Tryptophan produziert, von der
sche oder verordnete lmmobilität, starke Darmwand absorbiert und im Urin ausge-
Schmerzen und veränderter Bewusst- schieden wird.
seinszustand. [Kurzform aus Indigo und Kalium]
• disuse syndrome, risk of • indican
Inanition. 1. Erschöpfungszustand, der Indikation. Der Grund, warum ein Arznei-
durch Nahrungs- und Wassermangel oder mittel verordnet oder eine Behandlung
einen Defekt der Nahrungsaufnahme be- durchgeführt wird. Eine bakterielle Infek-
dingt ist; Hungerzustand. 2. Zustand der tion kann eine I. zur Verschreibung eines
Lethargie, der durch einen Verlust der Vi- speziellen Antibiotikums sein; eine Ap-
talität oder Körperkraft in allen Aspekten pendizitis ist I. für eine Appendektomie.
des sozialen, moralischen und intellek- [Iat. : indicare, anzeigen]
tuellen Lebens gekennzeichnet ist. • indication
[lat.: inanis, leer]
• inanition Indikator. Substanz (Papierstreifen, Ta-
blette o. a.), die verwendet wird, um eine
lncus. (Amboss). Einer der drei Gehörknö- bestimmte Reaktion zu überprüfen. Die
chelchen im Mittelohr, der die Vibration Reaktion findet statt, wenn sich der I. in
des Schalls über den Hammer (Malleus) vorhersehbarer, sichtbarer Weise verän-
zum Steigbügel (Stapes) überträgt. dert, z.B. Lackmuspapier zur Messung
• incus des pH-Wertes.
• indicator
Index, chemotherapeutischer. System zur
Beurteilung der Sicherheit und Wirksam- Indikator, chemischer. Substanz, die einer
keit eines Arzneimittels, ausgedrückt als chemischen Reaktion beigefügt wird und
Verhältnis zwischen der Maximaldosis anband eines Farbwechsels anzeigt, wenn
(LD 50 ) pro Kilogramm Körpergewicht der jeweilige Vorgang vollständig abgelau-
und der mittleren heilsamen Dosis fen ist, z.B. ein Indikator für eine Säure-
(CDso). Basen-Titration.
• chemotherapeutic index • chemical indicator
~ Modifiziertes Sys- Enzym, das eine metabolische Aktivität
tem der Psychoanalyse (von Alfred Adler in Gang setzt.
entwickelt), das schlecht angepasstes Ver- [lat.: inducere, hineinführen]
halten und Persönlichkeitsstörungen als .induce
das Ergebnis eines Konfliktes zwischen
dem Wunsch, zu dominieren, und dem Inert. 1. Sich nicht bewegend oder nicht
Gefühl, minderwertig zu sein, betrachtet. agierend. 2. Bezeichnung für chemische
.individual psychology Substanzen, die nicht an chemischen Re-
aktionen teilnehmen. 3. Inaktive pharma-
Indolent. (schmerzunempfindlich). Zu einer kologische Substanz, die nur als Bin-
organischen Störung gehörend, die durch dungs- oder Verdickungsmittel oder als
wenig oder keine Schmerzempfindung Süssstoff dient.
oder eine gleichgültige Reaktion auf [lat.: untätig]
•inert
II
Schmerzen gekennzeichnet ist.
[lat.: in, nicht; dolere, unter Schmerzen
leiden] IMitle. (Reaktionsträgheit). 1. Die Tendenz
•indolent eines ruhenden Körpers, unbeweglich zu
bleiben, es sein denn, er wird von äußeren
htdllllllon. 1. Prozess der Stimulierung Kräften zur Bewegung gezwungen; oder
und Bestimmung der morphologischen die Neigung eines sich bewegenden Kör-
Differenzierung bei einem sich entwi- pers, so lange die gleiche Richtung einzu-
ckelnden Embryo mit Hilfe von chemi- halten, bis er von äußeren Kräften zum
schen Substanzen, die von einem Teil des Stillstand oder zum Richtungswechsel ge-
Embryos auf einen anderen weitergeleitet zwungen wird. 2. Unphysiologischer Zu-
werden. 2. Auslösung einer neuralen stand der Trägheit, z.B. Inertia uteri, pri-
Hemmung durch die Erregung eines be- märe Wehenschwäche.
stimmten Nervs. 3. Vom Einzelfall auf das [lat.: untätig]
Allgemeine oder Gesetzmäßige schließen- •inertia
de wissenschaftliche Methode (---> Ansatz, htfant-hamllfng. (Kinästhetik-infant-handling).
induktiver). 4. Einleitung, z.B. einer Nar- Begriff aus dem Gesamtkonzept der ---> Ki-
kose oder der Wehen. (s.a. Deduktion) nästhetik. Im Rahmen von speziellen Kur-
[lat.: inducere, hineinführen] sen können Pflegende u.a. erlernen, wie
.induction sie Kinder in ihrer Bewegung unterstüt-
zen und fördern können.
l'nlluldur. Gewebe oder Zellen, die eine •kinesthetic infant handling
chemische Substanz abgeben, welche in
der Entwicklung eines Embryos eine mor- htfalltl. 1. Zu einem Säugling gehörend
phogenetische Wirkung hat. (---> Morpho- oder entsprechende Merkmale aufwei-
genese) send. 2. Bezeichnung für das Fehlen von
[lat.: inducere, hineinführen] Reife, Differenziertheit und Vernunft.
•inductor 3. Zum ---> Infantilismus gehörend. 4. In ei-
ner frühen Entwicklungsphase befindlich.
lndundiGn. Verhärtung eines Gewebes, [lat.: infans, nicht sprechen können]
insbesondere der Haut, die durch Ödeme, •infantile
Entzündungen oder Infiltrationen durch
ein Neoplasma verursacht wird. - adj. in- htflmtJIIsmus. 1. Zustand, bei dem ver-
duriert. schiedene anatomische, physiologische
[lat.: indurare, verhärten] und psychologische Merkmale der Kind-
.induration heit im Erwachsenenalter weiter fortbe-
stehen. 2. Zustand bei einem älteren Kind,
1nduderen. Den Beginn einer Aktivität der meist psychologische statt organische
auslösen oder stimulieren, z.B. durch ein Ursachen hat und mit Sprach- und
Sprechmustern einhergeht, die eher für lldddlon, lllileNbt. Eine von --->anaeroben
kleine Kinder typisch sind. Mikroorganismen verursachte Infektion;
• infantilism kommt zumeist in tiefen Stichwunden
vor, die ohne Sauerstoffversorgung sind,
lnfarfrl. Lokalisierte ---> Nekrose in einem oder in Gewebe mit vermindertem Sauer-
Gewebe, Gefäß, Organ oder Teil eines Or- stoff-Reduktionspotenzial infolge von
gan, die durch eine Minderdurchblutung Verletzungen, Nekrosen oder übermäßi-
(Anoxie) des Gewebes verursacht wird, ger bakterieller Vermehrung. Formen von
z.B. ---> Myokardinfarkt. Ursache ist eine Un- a.n I.en sind z.B. Gangrän und Tetanus.
terbrechung der Blutversorgung vor dem • anaerobic infection
betroffenen Bereich oder in seltenen Fäl-
len ein zirkulatorischer Stillstand durch lldddlon, lllllllgane.Eine durch Reaktivie-
den Verschluss einer Vene, die normaler- rung bereits abgeschwächter Organismen
weise das Blut abtransportiert. Ein I. äh- ausgelöste Infektionserkrankung, wie z.B.
nelt einer roten, geschwollenen Quet- Tuberkulose.

II schungaufgrund der Blutung (Hämorrha-


gie) und der Ansammlung von Blut im be-
troffenen Bereich. Einige !.-Gewebe sind
• endogenaus infection
lnftld:lon. .....,Infektion, deren bakte-
rielle Erreger sich normalerweise außer-
auch blass und weiß, was durch eine Min-
derdurchblutung bedingt ist. halb des Körpers befinden.
[lat.: infarcire, hineinstopfen] [griech.: exo, außerhalb, genein, erzeugen;
•infarct lat.: inficere, infizieren.]
• exogenous infection
laflnirenmg. Die Entwicklung und Bildung
eines ---> Infarkts. lldddion, Qlageallisdle. Infektions-
[lat.: infarcire, hineinstopfen] krankheit, die von pathogenen Mikroor-
• infarction ganismen unbekannten Ursprungs verur-
sacht wird.
lnraust. Ungünstig, aussichtslos, ohne • cryptogenic infection
Aussicht auf Heilung, z.B. infauste Diag-
nose. lafeldloa. ..,...... Jede Infektion, die zur
[lat.: infaustus, unheilvoll, unglücklich] Eiterbildung führt. Zu den Mikroorganis-
•infaust men, die p. I.en verursachen, gehören Ba-
zillen, Clostridien, Gonokokken, Menin-
lnrlldlln. (Infekt). 1. Befall des Körpers gokokken, Pseudomonas, Staphylokokken
durch pathogene Keime und Mikroorga- und Streptokokken.
nismen (z.B. Bakterien, Viren, Pilze, Pro-
• pyogenic infection
tozoen), die sich dort vermehren und in-
folge von lokalisierten Zellverletzungen, lldddlon, rtlti...-.Infektion, die sich in
der Sekretion von Toxinen oder einer An- Gefäßen oder Leitern entgegen der nor-
tikörperreaktion beim Wirt Krankheiten malen Fließrichtung von Körpersekreten
auslösen. 2. Erkrankung durch den Befall ausbreitet, z.B. Harnleiterinfektion, Nie-
des Körpers mit pathogenen Mikroorga- renbeckeninfektion.
nismen. - adj. infektiös. • retrograde infection
[lat.: inficere, beflecken]
•infection lafeldfoa, sullillada Nicht chronischer
Krankheitsverlauf mit schwächer ausge-
lnr.tdloe, abortlw. Infektion, bei der eini- prägten Symptomen als bei einer akuten
ge bzw. alle Bestandteile eines Virus im Infektion.
Körper gebildet werden, ohne dass ein in- • subacute infection
fektiöses Virus entsteht; es kommt nur zu
leichten Krankheitssymptomen. (---> Infek-
tion)
• abortive infection
: Infiltration 477

schränkt, sondern über den ganzen Kör- für Patienten und Mitarbeiter minimiert
per verteilt sind. werden soll.
• systemic infection infection control

lnfektionskontrolle. _, Pllegeintervention lnfektionsschutz. _, Pflegeintervention der


der -. NIC, die defmiert wird als die Mi- _, NIC, die definiert wird als die Verhin-
nimierung der Aufnahme und Übertra- derung und rechtzeitige Erkennung von
gung von infektiösen Substanzen. Infektionen bei Risikopatienten.
• Infection Control • Infection Protection
Infektionsschutzgesetz (IFSG). Gesetz zum
lnfektionskontrolle, intraoperative. -+ Pile- Schutz des Menschen, das der Vorbeu-
geintervention der -+ NIC, die definiert gung von übertragbaren Krankheiten auf
wird als die Vorbeugung gegen osoko- den Menschen, der Früherkennung von
mialinfektionen (Krankenhausinfektio- Infektionen und der Verhinderung ihrer
nen) im Operationssaal.
D
Ausbreitung dient. Das IFSG ersetzt seit
• lnfection Control: Intraoperative dem 1.1.2001 das bisherige Bundesseu-
chengesetz, das Geschlechtskrankheiten-
Infektionskrankheit. Ansteckende Krank- gesetz sowie einige Verordnungen.
heit oder Erkrankung, die durch direkten
lnfektionsträger. Totes Material, wie z.B.
oder indirekten Kontakt von einem Men-
schen auf einen anderen oder von einem Bettlaken, über das Krankheitserreger
Tier auf einen Menschen übertragen wer- übertragen werden können.
denkann. • fomite
• infectious disease inferior. 1. Unter einem Referenzpunkt lie-
gend; z.B. befinden sich die Füße i. zu den
lnfektionsrisiko. Anerkannte -+ NANDA- Beinen. 2. Eine schlechtere Qualität auf-
-+ Pllegediagnose; Zustand, bei dem ein weisend. (s.a. superior)
Patient verstärkt gefaludet ist, von pa- [lat.: inferus, unterer]
thogenen Organismen infiziert zu wer- • inferior
den. Zu den Risikofaktoren zählen unge-
nügende primäre Abwehrmechanismen Infertilität. (Unfruchtbarkeit). Unfähigkeit,
(z.B. Hautverletzungen), verminderte eine Schwangerschaft auszutragen, ob-
Bewegung von Flimmerhärchen, Verän- wohl eine Konzeption möglich ist. Die I.
derung des pH-Wertes, veränderte Peris- kann bei einem oder beiden Partnern be-
taltik, unzureichende sekundäre Ab- stehen, vorübergehend oder dauerhaft
wehrmechanismen (z.B. erniedrigtes sein. Zu den Ursachen gehören körperli-
Hämoglobin, unterdrückte Entzün- che, psychische und emotionale Proble-
dungsreaktion oder Immunsuppressi- me. Man unterscheidet zwischen der pri-
on), ungenügende erworbene Immuni- mären I., bei der überhaupt keine
tät, Gewebezerstörung, umweltbedingte Schwangerschaft möglich ist, und der se-
Gefahrdung, chronische Krankheiten, kundären I., die nach einer oder mehreren
invasive Eingriffe, Mangelernährung, Schwangerschaften auftritt. (s.a. Sterilität)
pharmazeutische Wirkstoffe, Verletzun- [lat.: in, nicht; fertilis, fruchtbar]
gen und Ruptur der Fruchtblase. • infertility- adj. infertil.
• infection, risk of Infiltration. Prozess, bei dem sich eine
Flüssigkeit oder Zellen in einem Gewebe
lnfektionsschutz. Richtlinien und Maßnah- verteilen, z.B. bei der Verabreichung eines
men eines Krankenhauses oder einer an- Lokalanästhetikums (Infiltrationsanäs-
deren Gesundheitseinrichtung, mit denen thesie).
das Risiko der Verbreitung von --+ Nosoko- [lat.: in, hinein; filtrare, durchdringen]
mialinfektionen oder anderen Infektionen • infiltration
478 infizieren , ~

infizieren. Einen pathogenen Keim über- Haut wird die I. als Wärme wahrgenom-
tragen, der bei einer anderen Person zur men.
Entwicklung einer --> Infektionskrankheit • infrared radiation
führen kann.
[lat.: inficere, beflecken] lnfrarottherapie. Behandlung, bei der der
• infect Patient verschiedenen Wellenlängen einer
--> Infrarotstrahlung ausgesetzt wird. Diese
Influenza. (Grippe). Höchst ansteckende In- Behandlung wird zur Linderung von
fektion des Respirationstraktes, die durch Schmerzen und zur Stimulierung des
einen Myxovirus verursacht und durch Blutkreislaufs durchgeführt.
Tröpfcheninfektion übertragen wird. Zu • infrared therapy
den Symptomen gehören Halsentzün-
dung, Husten, Fieber, Muskelschmerzen tnfrarotthennographie. Schnelle und sehr
und Schwäche. Die Inkubationszeit ist genaue Messung der Körpertemperatur
sehr kurz (I bis 3 Tage); der Beginn der I. (mit Hilfe eines lnfrarotthermometers),
setzt rasch mit Schüttelfrost, Fieber und indem die Infrarotstrahlung bestimmt
allgemeinem Unwohlsein ein. Fieber und wird, die von einem erwärm ten Gewebe
konstitutionelle Symptome unterscheiden abgestrahlt wird.
die I. von einer gewöhnlichen Erkältung. • infrared tbermography
Man unterscheidet drei Hauptstämme
von Grippeviren: Typ A, Typ B und Typ lnfundibulum. I. Trichterförmige Struktur
C. Neue Stämme von Viren entstehen in oder Passage, z.B. die Höhle, die im abdo-
regelmäßigen Abständen und werden minalen Ende des Eileiters gebildet wird
nach ihrer geografischen Herkunft be- (I. tubae uterinae) oder der trichterförmi-
nannt. Die asiatische I. ist eine Typ A- ge Stiel der Hypophyse (!. hypophysis).
Grippe. Älteren Menschen, chronisch 2. Gemeinsamer Haar-Talgdrüsen-Aus-
Kranken und Mitarbeitern in den Ge- führungsgang.
sundheitsberufen wird eine jährliche [lat.: Trichter]
Schutzimpfung (Influenza-Impfung) emp- • infundibulum
fohlen. lnfusat. Flüssigkeit, die über einen be-
• influenza stimmten Zeitraum einem Patienten
--> parenteral verabreicht wird.
lnfonnationsvorbereitung. sensorische.
[lat.: in, hinein; fundere, gießen]
.... Pflegeintervention der .... NIC, die defi-
niert wird als die Beschreibung der sub- • infusate
jektiven und objektiven körperlichen Infusion. I. Einleitung einer Substanz, z.B.
Empfindungen vor einer belastenden Flüssigkeit, Elektrolyte, Nährstoffe oder
Maßnahme oder Behandlung. Medikamente direkt in eine Vene oder in-
• Preparatory Sensory Information terstitiell mit Hilfe der Schwerkraft in den
Körper. 2. Substanz, die in den Körper
inframaxillär. I. Zum Unterkiefer gehö- eingeleitet (infundiert) wird.
rend. 2. Unter dem Kiefer liegend. • infusion
• inframaxillary
Infusion, intravenöse. Eine Lösung, die di-
infraorbitaL Zu dem Bereich gehörend, der rekt in die Vene eingeleitet wird; dazu
unterhalb der Augenhöhle liegt. benötigt man ein Infusionssystem, eine
• infraorbital Glas- oder Plastikflasche oder einen
lnfrarotstrahlung. Elektromagnetische Beutel mit dem entsprechenden lnfusat
Strahlung, bei der die Wellenlänge zwi- und eine Kanüle, die mit dem Infusions-
schen 10·5 m und 10' 4 m liegt. Die Infra- besteck verbunden ist und in der Vene
des Patienten Liegt.
rotstrahlen sind länger als das sichtbare
Licht und kürzer als Radiowellen. Auf der • intravenous infusion
'. lnh1bin .J79

lnfusionsberechnung. Berechnung der In- inguinal. Zur Leiste oder Leistengegend


fusionsgeschwindigkeit; bei der manuel- gehörend.
len Einstellung wird das Lnfusionssystem [lat.: inguen, Leiste]
über die Rollenklemme eingestellt oder • inguinal
aber eine Infusionspumpe entsprechend lnhalat. (lnhalationsmittel). Substanz, die
programmiert. Grundsätzlich entspricht dem Körper durch Einatmen (Inhalation)
I ml = 20 Tropfen, I Tropfen/Minute ent-
zugeführt wird. Es kann sich dabei um ein
spricht 3 ml/ Stunde. (... Infusion)
Arzneimittel oder eine flüchtige chemi-
• infusion calculation sche Substanz handeln. Viele Medika-
mente gegen Asthma oder Atemnot wer-
lnfusionsbesteck. (lnfusionssystem). Plastik- den als I. per Aerosol-Therapie verab-
schlauchsystem, das die Verbindung zwi- reicht.
schen Infusionsflasche und Venenkatheter • inhalant
des Patienten darstellt. Grundausstattung
eines I. sind: Einstichdorn, Luftfilter, lnhalationsanästhetika. Gase bzw. Flüssig-
Tropfkammer, Rollenklemme und Luer- keiten, die aufgrund ihres niedrigen Sie-
Lock-Anschluss für den Venenkatheter. depunktes leicht flüchtig sind und mit
Zur Vorbereitung einer Infusionstherapie Hilfe eines Narkosegerätes und einer Beat-
muss das komplette System auf Funkti- mungsmaske oder Endotrachealtubus zur
onsfahigkeit überprüft und mittels der In- Anästhesie eingeatmet werden. Über die
fusionslösung luftleer gespült werden. Für Lunge werden diese in die Blutbahn auf-
elektrische .... Infusionspumpen sowie für genommen und gelangen ins Gehirn. Sie
arterielle Zugänge stehen spezielle l.e zur dienen der Narkoseeinleitung und der
Verfügung. (s.a. Infusion) Narkoseerhaltung. Zu den gängigen I.
• infusion system zählen Halothan, Isofluran, Enfluran, Des-
fluran, Sevofluran. Die meisten I. haben
lnfusionspump4!. (lnfusomat). Eigentlich In- kreislaufdepressive Nebenwirkungen.
fusionsapparat; energetisch betriebenes • inhalation anaesthetics
Gerät, das bestimmte Mengen eines Arz- lnhalationsgerät. Gerät zur Verabreichung
neimittels in flüssiger Form oder einer von Arzneimitteln, die inhaliert werden,
Flüssigkeit in einem konkreten Zeitraum z.B. Dämpfe, feine Stäube oder flüchtige
intravenös verabreicht. I.n werden haupt- Substanzen. Ein I. kann auch dazu dienen,
sächlich für Infusionslösungen verwendet anästhetische Gase zu verabreichen.
und können tropfengeregelt, volumenge- • inhaler
steuert oder volumenberechnend arbei-
ten. Manche I.n können auch chirurgisch lnhalationsnarkose. Zuführen von Narko-
implantiert werden. Für die gezielte Ver- segas bzw. eines Gasgemisches durch ei-
abreichung von Medikamenten oder Lö- nen Beatmungsschlauch (Endotrachealtu-
sungen sollten nur Infusionsspritzen- bus) in die Lungen, wo das Gas in den
pumpen verwendet werden, da sie wesent- Blutkreislauf absorbiert wird.
lich präziser sind. • endotracheal anesthesia; inhalation
• infusion pump anesthesia
lnhalationsth4!rapi4!. Behandlung mit einer
lnfusomat . .... lnfusionspumpe. (s.a. Infusi- Substanz, die mit der eingeatmeten Luft
on)
in den Respirationstrakt gelangt. Mit Hilfe
• infuser der I. können Sauerstoff, Wasser ( .... Aero-
sole) oder verschiedene Arzneimittel (z.B.
Ingestion. Die orale Aufnahme von Sub-
Broncholytika) verabreicht werden.
stanzen; der Begriff bezieht sich auf Nah-
• inhalation therapy
rungsmittel sowie auf Arzneimittel.
[lat.: ingerere, hineinbringen] lnhibin. I. Hormone der Hoden (Testes),
• ingestion die die Aktivität des follikelstimulieren-
480 lnhib1n .~

den Hormons hemmen, das vom Hypo- Injektion, Intramuskuläre (I.m.). Einfüh-
physenvorderlappen ausgeschieden wird. rung einer feinen, langen Nadel in einen
2. Substanz, die im Speichel zu finden ist Muskel, um ein Arzneimittel zu verabrei-
und bestimmte Bakterien hemmt. chen. Die i.m.-Lnjektion kann in den Ge-
• inhibin äßmuskel (M. glutaeus medius oder mi-
nirnus), in den Oberschenkelmuskel (M.
Inhibitor. (Hemmer). Arzneimittel oder an- vastus lateralis) oder (meist zu Impf-
dere Substanz, die eine bestimmte Wir- zwecken) in den Oberarmmuskel (M.
kung verhindert oder einschränkt. deltoideus) erfolgen. Die Länge der Ka-
• inhibitor nüle richtet sich nach dem Körperge-
wicht des Patienten; bei untergewichti-
lnitialberührung. Bei der I. wird dem Pa- gen Pat. 48 mm. bei normalgewichtigen
tienten vor und nach jeder pflegerischen Pat. 51 mm, bei übergewichtigen Pat. 60
Maßnahme mit einer ritualisierten Geste mm und bei einem Obergewicht von
eine lnformation vermittelt. Dies ist bei mehr als 20% 70 mm. Die Aufnahme
Patienten mit Bewusstseinsstörungen von Arzneimitteln erfolgt bei der i.m.-
sinnvoll. Die I. kann bei körperorientier- lnjektion langsamer als bei der intrave-
ten Patienten durch Händeschütteln nösen und schneller als bei der subkuta-
oder als zentrale Berührung durch nen Injektion. (s. Abb. S. 481)
Handdruck auf Schulter, Thorax oder • intramuscular injection
Kopf erfolgen. Dadurch bekommt der
Patient ein Sicherheitsgefuhl und erfährt Injektion, intrathelcale. Einführung einer
Respekt und Vertrauen. feinen Kanille in den -+ Subarachnoidal-
• initial touch raum, um eine Substanz zu injizieren,
die sich im Liquorraum verteilen soll,
Initiator. Co-karzinogener Faktor, der irre- z.B. zur Anästhesie.
versible genetische Mutationen bei nor- • intrathecal injection
malen Zellen verursacht und für ein UD-
kontrolliertes Wachstum prädisponiert;
Injektion, intravenöse (i.v.). Punktion ei-
z.B. Strahlung, Aflatoxine, Urethan und
ner Vene, um eine einzelne Dosis eines
Nitrosamine. (--> karzinogen)
Medikaments oder ein Kontra trnittel zu
• initiator verabreichen oder um eine Bluttransfu-
sion oder Infusionslösung (mit Kochsalz,
Injektion. Relativ schnelle Verabceichung Nährlösung oder Medikamenten) anzu-
einer Flüssigkeit in den Körper mit Hilfe schließen.
einer Kanüle und Spritze. J.en werden • intravenous injection
nach den jeweiligen anatomischen Ein -
srichstellen benannt, z.B. intraarterielle
(in die Arterie), intrakutane (in die
Haut), intramuskuläre (in den Muskel),
intravenöse (in die Vene) und subkutane
(unter die Haut) l.en.
(lat.: inicere, hineinwerfen]
• injection

Injektion, intrakutane (i.c.). Einführung Subkutis


einer sehr feinen Nadel in die obere
Hautschicht (Cutis), um eine Substanz,
l..B. Serum oder Impfstoff, zu injizieren.
intracutaneous injection Injektion, intrakutane (i.c.).
lnkontmenz 481

Epidermis
Kutis
Subkutis

Epidermis
Kutis Injektion, subkutane (s.c.).
Subkutis
Iransfusionen zu Unverträglichkeilsreak-
tionen führen, weil die Blutgruppen von
Spender und Empfanger nicht überein-
Injektion, intramuskuläre (i.m.). stimmen; wenn ein transplantiertes Ge-
webe abgestoßen wird, weil die Antikör-
perfaktoren von Spender und Empfanger
Injektion, subkutane. Das Einbringen ei- nicht übereinstimmen; oder wenn meh-
nes Medikaments in das Unterhautfett- rere verabreichte Arzneimittel miteinan-
gewebe mittels einer Spritze, deren Na- der in unbeabsichtigter Weise reagieren.
del durch die Haut in die Unterhaut ein- - adj. inkompatibel.
geführt wird. Wird meist in den Ober- [lat.: in, nicht; compatibulus, überein-
arm, den Oberschenkel oder den Bauch stimmend]
verabreicht. • incompatibility
• subcutaneou infection
Inkontinenz. Unfahigkeit, die Urin- oder
Inkarzeration. Einschluss, Einklemmung Stuhlausscheidung zu kontrollieren. Die
oder Abschnürung z.B. einer Darmschlei- Einteilung der verschiedenen !.-Formen
fe bei einer .... Hernie oder einem .... Ileus. wird meist nach deren Ursachen und
[lat.: in, innen; carcerare, einsperren] Symptomen vorgenommen. Dabei sind
• incarceration die wichtigsten Formen: Stress-, Reflex-,
Inkohärenz. l. Ungeordnete, unlogische Oberlauf-, Drang- und extraurethrale I.
Verbindung, Zusammenhanglosigkeit, Diese Einteilung wird auch von der Inter-
Fehlen einer geordneten Kontinuität oder national Continence Society ICS vorge-
Relevanz. 2. Unfahigkeit, Gedanken oder schlagen. Die Urin-!. kann durch Be-
Ideen geordnet auszudrücken; unver- wusstseinstrübung, Infektionen, Hirn-
ständliche Aussprache, meist infolge von oder Rückenmarksläsionen, Verletzungen
emotionalem Stress. an den peripheren Nerven der Blase, des
[lat.: in, nicht; cohaerere, zusammenhal- Sphinkters oder perinealer Strukturen,
ten] die manchmal während der Entbindung
• incoherence auftreten, verursacht werden. Eine Stress-
inkontinenz bei Husten, Anstrengung
Inkompatibilität. (Unverträglichkeit). Zustand, oder Heben schwerer Gegenstände tritt
der durch die Unfahigkeit gekennzeichnet bei Frauen häufiger auf als bei Männern.
ist, harmonisch mit anderen Faktoren zu- Bei der Dranginkontinenz wird der Harn-
sammen zu existieren; z.B. wenn Blut- drang so stark, dass der Patient die Toi-
·H\2 Inkontinenz .. 11

Iette nicht mehr rechtzeitig erreichen bryos in einem Ei auszulösen oder die
kann. Weitere Formen der Urin-!. sind Entwicklung und Vermehrung von Gewe-
die Reflexinkontinenz (durch eine gestör- bezellen oder Mikroorganismen in einem
te Verbindung zwischen Gehirn und den Kulturmedium anzuregen. 3. Die Zeit, die
Rückenmarkszonen für die Blasenfunkti- erforderlich ist, damit chemische Reaktio-
on, z.B. bei Querschnittslähmung) und nen oder Prozesse ablaufen.
die Überlaufinkontinenz (bei Verengung [lat.: incubare, brüten]
des Blasenausgangs, z.B. bei Prostataver- • incubation period
größerung). Eine Stuhl-!. kann durch Er-
schlaffung des Analsphinkters, Störungen Inkubator. Eine Apparatur, die dazu dient,
des Zentralnervensystems oder des Rü- eine kontrollierte Umgebung, insbesonde-
ckenmarks bedingt sein und ist durch re auf die Temperatur bezogen, zu schaf-
- Darmtraining zu behandeln. fen. l.en werden als Wärmebetten und
[lat.: in, nicht; continentia, Unterdrücken] Brutkästen für Frühgeborene eingesetzt;
• incontinence dabei handelt es sich um abgeschlossene
Kleinkammern, in denen die Wärme-
Inkontinenz. funktionelle. Anerkannte und Sauerstoffzufuhr den individuellen
... NANDA- ..... pflegediagnose;Zustand, Bedürfnissen angepasst werden kann. An
bei dem ein Patient unter einem unwill- der Seite des l.s befinden sich Durch-
kürlichen, unvorhersehbaren Urinab- griffsöffnungen, damit der Säugling zur
gang leidet. Zu den kennzeichnenden Durchführung von Pflegemaßnahmen
Merkmalen gehören Harndrang und Bla- nicht herausgenommen werden muss.
senkontraktionen, die so stark sind, dass [lat. : incubare, brüten]
es vor dem Erreichen eines geeigneten • incubator
Auffangbehältnisses zu einem Urinab-
inkurabel. (unheilbar/incurabilis). Nicht auf
gangkommt
medizinische oder chirurgische Behand-
• incontinence, functional lungen reagierend.
Inkontinenz, vollständige.Anerkannte • incurable
- NANDA- - Pflegediagnose; Zustand, lnnenohr. (Labyrinth). Komplexe innere
bei dem ein Patient unter einem ständi- Struktur des Ohrs, die die Rezeptoren für
gen und nicht vorhersehbaren Urinab- das Hörvermögen und das Gleichgewicht
gang leidet. Kennzeichnende Merkmale beinhaltet. Die Zellen des Corti-Organs
sind konstanter Urinfluss, der unvorseh- wandeln Geräuschvibrationen in Impulse
bar ohne Blasenfüllung oder unge- des Hörsinns um. Die Hörrezeptoren wer-
hemmte Blasenkontraktionen/-krämpfe den durch den Cochlearnerv innerviert.
auftritt, erfolglose lnkontinenzbehand- • internal ear
lung, häufiges nächdiches Urinlassen
( ykturie}, fehlendes Bewusstsein für lnnenohr·lmplantat. Elektronisches Instru-
die Blase, die Blasenfüllung oder die In - ment, das operativ in die Innenohr-
kontinenz. schnecke eines tauben Patienten eingefügt
• incontinence, total wird. Entweder wird es in das Mittelohr,
das Fenestra cochleae oder das Innenohr
Inkrustation. Verhärtetes Exsudat, Schuppe eingepflanzt. Obwohl Speechgeräusche
oder Kruste oder Mineralsalzablagerung nicht klar übertragen werden, ermöglicht
im Gewebe. es dem Patienten Geräusche wahrzuneh-
• incrustation men, die er sonst nicht hören könnte.
• cochlear implant
Inkubationszeit. l. Die Zeit zwischen einer
Exposition gegenüber pathogenen Orga- lnnenohrschwerhörigkeit. Form der Gehör-
nismen und dem Auftreten von Krank- schädigung, bei der der Schall normal
heitssymptomen. 2. Die Zeit, die erforder- durch das äußere Ohr und das Mittelohr
lich ist, um die Entwicklung eines Ern- geleitet wird, durch eine Störung des In-
·_·' insip1dus 483

nenohrs oder des Hörnerven jedoch das inoperabel. Bezeichnung für einen Zu-
Hören sämtlicher Frequenzen erschwert stand, der von einem chirurgischen Ein-
wird. griff nicht profitiert oder bei dem die Ri-
• sensarineural hearing loss siken einer Operation den Nutzen über-
steigen. (s.a. operabel)
lnnenrotation. Einwärtsdrehung, zur Kör- [lat.: in, nicht; operari, funktionieren]
permittellinie hin, z. B. wenn ein Fuß nach • inoperable
innen gedreht wird. (s.a. Außenrotation)
[lat.: rotare, drehen] inotrop. Zur Kraft oder Energie von Mus-
• internal rotation kelkontraktionen gehörend, insbesondere
des Herzmuskels. Positiv i.e Arzneimittel
Innere Medizin. Zweig der Medizin, der steigern diese Wirkung (z.B. Katechol-
sich mit dem Studium der physiologi- amine, Herzglykoside), negativ i.e Arznei-
schen und pathologischen Merkmale der mittel setzen diese Wirkung herab (z.B.
inneren Organe sowie mit der Diagnostik Betarezeptorenblocker).
und Behandlung von Erkrankungen die- [griech.: inos, Faser; trope, drehen]
ser Organe beschäftigt. • inotropic
• internal medicine
Input. Information oder Material, die in
Innerfamiliäre Prozesse, Erhaltung von. ein System eingebracht werden.
--+ Pflegeintervention der --+ NIC, die defi-
• Input
niert wird als die Minimierung störender
Auswirkungen bestimmter Familienpro- Insektenstich. Stich oder Biss durch einen
zesse. Parasiten oder giftige Gliederfüßer (Ar-
• Family Process Maintenance thropoden), z.B. Wespen, Läuse, Flöhe,
Innervation. Die Verteilung von Nervenfa- Milben, Zecken oder Spinnen. Viele Ar-
thropoden injizieren Gifte, die zu toxi-
sern oder Nervenimpulsen in einem Kör-
schen Erscheinungen oder schweren lo-
perteil oder die Versorgung mit Nerven.
kalen Entzündungsreaktionen führen,
[lat.: in, darin; nervus, Nerv]
denn ihr Speichel kann Viren oder Reiz-
• innervation stoffe enthalten.
Inokulation. I. Einbringen einer pathoge- • insect bite
nen Substanz (--+ lnokulum) in den Körper
in Form einer Impfung, um eine ver- Insektizid. Chemische Substanz, die Insek-
stärkte --+Immunität gegen bestimmte Er- ten abtötet.
reger und die von ihnen ausgelösten • insecticide
Krankheiten zu erreichen (vorbeugende
therapeutische Maßnahme). 2. Unbeab- Insemination. Das natürliche oder künstli-
sichtigte Übertragung von pathogenen che Einbringen von Samenflüssigkeit in
Keimen bei Infektionen oder Impfungen. den weiblichen Genitaltrakt
[lat.: inoculare, einpflanzen] [lat.: inseminare, einsäen, befruchten]
• inoculation • insemination; semination

lnokulum. Pathogene Substanz, die in den Insertion. Bindungs- oder Ansatzstelle,


Körper injiziert wird, um die körpereige- z.B. eines Muskels an einem Knochen, um
ne --+Immunität gegen bestimmte Krank- diesen zu bewegen.
heiten oder Zustände zu stärken. Das I. [lat.: inserere, einführen]
kann ein Toxin, ein lebender, abge- • insertion
schwächter oder abgetöteter Virus, ein
Immunserum sowie bestimmte Bakterien insipidus. Glanzlos, geschmack- oder leb-
sein. (--+ Inokulation) los; z.B. --+Diabetes insipidus (weil der Urin
• inoculum nicht den süßen Geschmack des bei Dia-
·184 ins1pidus

betes mellitus ausgeschiedenen Urins Instrument Chirurgisches Gerät oder


hat). Hilfsmittel, das dazu dient, spezielle
[lat.: in, nicht; sipidus, wohlschmeckend] Funktionen auszuführen, z.B. Schneiden,
• insipid Trennen, Halten, Nähen. Zu den l.en ge-
hören Klemmen, Nadelhalter, Skalpell,
Insolation. --> Sonnenstich.
Spekulum u.v.m.
• sunstroke [lat.: instrumentum, Werkzeug]
lnsomnia. (Schlafiosigkeit). Chronische • instrument
Schlafstörung, die durch die Unfähigkeit,
nachts zu schlafen, gekennzeichnet ist. Es lnstrumentierschwester, lnstrumentierpfle-
kann sich um Einschlafstörungen, Durch- ger. (OP-Schwester; OP-Pfieger). Ausgebildete
schlafstörungen oder ein zu frühes Erwa- Krankenschwester bzw. -pfleger (2jähri-
chen am Morgen handeln. ge Weiterbildung), die dem Operateur
[lat.: in, nicht; somnium, Schlaf] während einer Operation die Instru-
• insomnia mente anreicht (instrumentiert).

D Inspiration. (Einatmung). Physiologischer


Vorgang, durch den Luft in die Lunge ge-
• scrub nurse
Insuffizienz. (Funktionsschwäche). Mangel-
langt, um Sauerstoff gegen Kohlendioxid, hafte Leistungsfähigkeit, z.B. von Körper-
das Endprodukt des Gewebestoffwechsels, organen, die nicht angemessen oder aus-
auszutauschen. Der für die Einatmung reichend funktionieren. - adj. insuffizi-
wichtigste Muskel ist das -->Diaphragma, ent.
dessen Kontraktion einen negativen • incompetence; insufficiency
Druck im Brustraum (Thorax) bewirkt
lnsufftzienz, arterielle. Unphysiologischer
und so für eine Ausdehnung der Lunge Blutfluss in den --> Arterien; kann durch
sorgt, wodurch Luft aus der Umgebung eine Embolie (oder okklusive arterioskle-
nach innen gesogen wird. Das Volumen
rotische Plaque), verletzte, erkrankte oder
der Lungen beträgt beim Einatmen durch-
schwache Gefäße, arteriovenöse Fisteln,
schnittlich 5500 bis 6000 ml Luft. - adj. Aneurysmen, hyperkoagulalive Erkran-
inspiratorisch. kungen oder hohen Nikotinkonsum ver-
[lat.: inspirare, einatmen] ursacht werden. Zu den Anzeichen einer
• inspiration a.l. gehören blasse, zyanotische oder ge-
Instillation. Vorgang, bei dem eine Flüssig- fleckte Haut über dem betroffenen Be-
keit langsam und tropfenweise in eine reich, fehlende oder verringerte Empfin-
Körperhöhle (Kavität) oder Körperpassa- dungen, brennendes oder stechendes Ge-
ge eingebracht wird und eine längere Zeit fühl, reduzierte Empfindungsfähigkeit für
dort verbleibt, bis sie wieder abgeleitet Temperatur, Muskelschmerzen, vermin-
oder abgezogen wird. derte oder fehlende periphere Pulse und
[lat.: instillare, einträufeln] im fortgeschrittenen Stadium Muskelatro-
• instillation phie der betroffenen Extremitäten. Eine
a.l. der unteren Extremitäten ist durch
Instinkt. Angeborene psychologische Dar- Verhärtung, Verdickung und Elastizitäts-
stellung eine Bedürfnisses, z.B. der le-
verlust der peripheren Arterienwände ge-
bensnotwendigen l.e Hunger, Durst und kennzeichnet. Es kommt zu verminderter
Geschlechtstrieb, aber auch destruktive Durchblutung, Empfindungs- und Funkti-
und aggressive I. des Tötens. onsstörungen. Zu den Symptomen gehö-
[lat.: instinctus, Impuls]
ren stechende, krampfartige Schmerzen,
• instinct Taubheit, Hautveränderungen, die von
Institution. Einrichtung, die dem Wohl des Blässe bis zu Ulzerationen reichen kön-
einzelnen oder der Gesellschaft dient. nen. Die Fußpulse sind geschwächt oder
[lat.: Einrichtung] fehlen ganz.
• institution • arterial insufficiency
•• Insulinpumpe 485

Insulin, kurzwirkendes. Ein reines Altinsu-


linpräparat mit sofortigem Wirkungsein-
tritt (15 bis 30 Minuten), das seinen Wir-
Mo . morgens So
e DIMi Fr sa . kungshöhepunkt nach 2 bis 4 Stunden er-
reicht und etwa 6 bis 8 Stunden wirkt. Se-

• • Doc- • •
milent-Insulin ist ein weiteres schnell-wir-
kendes Insulinpräparat; es enthält Zink-
Mikrokristalle in einem Säurepuffer. Die
Wirkung tritt nach etwa I Stunde ein, er-
reicht ihren Höhepunkt nach 4 bis 6 Stun-
abends den und hält 12 bis 16 Stunden an.
• short -acting insulin

I
• Mo
• Di Fr •
Insulin, synthetisches. Insulinsorte, die in
• MI
• Do
Sa •
So • einem Stamm nicht pathogener Escheri-
chia-coli-Bakterien synthetisiert wird,
bzw. in Hefezellen, die durch Zufügen von
menschlichen, insulinproduzierenden Ge-
Insulin. Beispiel eines Spritzenkalenders nen genetisch verändert wurden.
für die Insulininjektion. • synthetic insulin
lnsulinämie. Unphysiologisch hoher Insu-
lnsufflation. Einblasen eines Gases oder linspiegel im Blut.
Pulvers in eine Röhre, Körperhöhle oder [lat.: insula, Insel; griech.: haima, Blut]
ein Organ, um eine visuelle Darstellung • insulinemia
zu ermöglichen, eine Obstruktion zu ent- lnsulinanaloga. Chemisch hergestellte Sub-
fernen oder eine Medikation zu verabrei- stanzen, die eine insulinartige Wirkung
chen. haben und dem natürlichen --> Insulin ver-
[lat.: insufflare, einblasen] wandt sind. Durch Veränderung der Rei-
• insufflation henfolge zweier Aminosäuren wurde so
ein schneller wirksames Insulin herge-
Insulin. 1. Natürlich vorhandenes Hor-
stellt (Lispro ), das den so genannten
mon, das von den Betazellen der --> Lan-
Spritz-Ess-Ahstand überflüssig macht.
gerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse
• insulin substitutes; insulin prepara-
(Pankreas) als Reaktion auf einen Anstieg
tions
des Blutzuckerspiegels ausgeschieden
wird. Das Hormon reguliert den Glukose- lnsulinase. Enzym, das --> Insulin inakti-
stoffwechsel sowie die Prozesse, die für viert und dadurch den Insulinabbau för-
Zwischenstufen im Fett-, Kohlenhydrat- dert.
und Eiweißstoffwechsel erforderlich sind. • insulinase
I. senkt den Blutzuckerspiegel und fördert
lnsulinom. Adenom der insulinproduzie-
den Transport sowie das Eindringen von
renden --> Langerhans-Zellen, das in den
-->Glukose in Muskelzellen und andere Ge-
meisten Fällen gutartig ist. Ein I. führt zu
webe. 2. Pharmakologische Form des
Hypoglykämien und Hyperinsulinismus.
Hormons, das zur Behandlung des __, Dia-
Eine chirurgische Entfernung des l.s ist
betes mellitus verabreicht wird. Die ver-
möglich, um die Entwicklung einer Hypo-
schiedenen Präparationen unterscheiden
glykämie einzuschränken.
sich in Wirkungsbeginn, -dauer und -in-
[lat.: insula, Insel; griech.: oma, Tumor)
tensität. Es gibt langwirkendes --> Depotin-
sulin, kurzwirkendes --> Altinsulin und Zwi- • insulinoma
schenformen. lnsulinpumpe. (lnsulininfusionssystem). Trag-
[lat. : insula, Insel) bares, batteriebetriebenes Instrument,
• insulin das in der Bauchwand eingepflanzt ist,
den jeweiligen Insulinbedarf misst und zu erlangen; der I. steht im Gegensatz
eine entsprechende Menge --+ Insulin ab- zum Gefühl und zum Willen. - adj. intel-
gibt. Es kann auch programmiert werden, lektuell.
verschiedene Dosierungen zu festgelegten [lat.: intellectus, Wahrnehmung, Erkennt-
Zeiten abzugeben. nis]
• insulinpump •intellect
~Komplikation eines--+ Dia- ~ 1. Verteidigungsme-
betes mellitus, bei der ein Patient mehr als chanismus, bei dem der Verstand als Mit-
200 IE --+ Insulin pro Tag benötigt, um eine tel verwendet wird, die Konfrontation mit
Hyperglykämie und Ketose zu kontrollie- einem unbewussten Konflikt und dem da-
ren. mit verbundenen emotionalen Stress ab-
• insulin resistance zublocken. 2. Übermäßiger Einsatz von
abstraktem Denken oder von Verallge-
lnsuliMdladt. Zustand der --+ Hypoglykä- meinerungen, um schmerzhafte Gefühle
mie, die meist durch eine Überdosis --+ In-

II
zu kontrollieren oder zu minimieren.
sulin verursacht wird. Der I. zeigt sich
• intellectualization
durch extremes Schwitzen, Zittern, Schüt-
telfrost, Nervosität, Reizbarkeit, Hunger, lut llgrnz. Die potenzielle Fähigkeit und
Halluzinationen, Taubheit in den Fingern das Vermögen, Erfahrungen, Wissen, Ver-
und Blässe; unbehandelt führt der I. zu nunft, Verständnis und Urteilskraft zu er-
Krämpfen, Koma und zum Tod. Als Be- werben, zu erhalten und im Umgang mit
handlung ist eine sofortige Verabreichung neuen Erfahrungen sowie beim Lösen
von Glukose erforderlich. von Problemen einzusetzen.
• insulin shock • intelligence
lnsulintllllel8111111st. Test zur Überprüfung lntlßillltlllltt: Die Altersstufe, auf der
der Körperfunktion, --+ Insulin zu verwer- eine Person intellektuell einem standardi-
ten. Dabei wird Insulin verabreicht und sierten Mittelwert entspricht, der durch
der Blutzuckerspiegel anschließend in re- Psycho- und Intelligenztests ermittelt
gelmäßigen Abständen gemessen. wird .
• insulin tolerance test • mental age (MA)
lnsalds. Lymphozytäre Infiltration der lnt Ulg &ljlltlllent (IQ). Numerischer Aus-
Betazellen in den --+ Langerhans-lnseln. druck für das intellektuelle Niveau einer
•insulitis Person, der mit dem statistischen Mittel-
wert der gleichen Altersstufe verglichen
lnAdt. Plötzlich einsetzendes Ereignis wird. Mit Hilfe mehrerer traditioneller
bzw. Krankheitszustand; Anfall. Im ei-
Skalen kann die Berechnung durchgeführt
gentlichen Sinne der apoplektische Insult
werden, indem das geistige Alter (Intelli-
(Apoplexia cerebri; --+Schlaganfall).
genzalter), das durch psychologische Un-
[lat: insultare, taumeln]
tersuchungen (Intelligenztests) festgestellt
• insultus; stroke syndrom
wird, durch das chronologische Alter (Le-
Integration. 1. Prozess des Zusammenfü- bensalter) dividiert und anschließend mit
gens, Vereinigensund Eingliederns. 2. Or- 100 multipliziert wird. Der durchschnittli-
ganisation aller Elemente der Persönlich- che IQ liegt bei 100. Der IQ kann zur Ein-
keit in ein koordiniertes funktionierendes schätzung von geistigen Behinderungen
Ganzes, das im Einklang mit seiner Um- verwendet werden, ist jedoch umstritten,
gebung steht. weil er zu einer zweifelhaften Einstufung
• integration von Menschen führen kann.
• intelligence quotient (IQ)
lllllllllt. (Verstand). Die Kompetenz und
das Vermögen des Geistes, etwas zu wis- lilleßl; !iii!l1at. Verschiedene standardi-
sen und zu verstehen und Erkenntnisse sierte Tests, mit denen das geistige Alter
•- interferent 487

(Intelligenzalter) einer Person durch Be- als ein Wundverschluss, bei dem Granula-
wertung der relativen Fähigkeit bestimmt tionsgewebe die Lücke zwischen den
wird, Informationen zu verarbeiten und Wundrändern füllt und Epithel über die
Probleme zu lösen. Granulation wächst. Die Heilung erfolgt
• intelligence test viel langsamer und führt zu einer größe-
ren Narbe als bei der sekundären Wund-
lntensivpflege. Komplexe Gesundheits- heilung.
pflege und Versorgung, die bei verschie- [lat.: intendere, beabsichtigen]
denen akuten und lebensbedrohlichen • intention
Erkrankungen konstant gewährlei tet
werden muss, z.B. bei multiplen Trauma- lntentionstremor. Leichte, rhythmische,
ta, schweren Verbrennungen, Herzin- nicht zielgerichtete zitternde Bewegun-
farkt oder nach verschiedeneo Operatio- gen, die sich meist bei willkürlichen Be-
nen. Die I. setzt techni ches Wis en, Ur- wegungen noch verstärken.
teilsvermögen und spezielle Kenntnisse • intention tremor
voraus sowie die Fähigkeit, Patienten inter-. Vorsilbe mit der Bedeutung »ZWi-
und deren Familien während der akuten schen<<.
Phase einer Erkrankung emotional zu • inter-
unterstützen. Zur Ausübung der I. ist
eine Fachweiterbildung I. I Intensivmedi- lnteraktionsmodell. Therapiemodell, das
zin norwendig. Die Weiterbildung findet die Familie als ein Kommunikationssys-
berufsbegleitend statt, umfasst theoreti - tem versteht, das sich aus den miteinander
chen und prakti chen Unterricht und in Verbindung stehenden Untersystemen
dauert 2 Jahre. der Familienangehörigen zusammensetzt.
• intensive care Eine familiäre Dysfunktion tritt auf, wenn
die Regeln, die innerhalb der Familie be-
Intensivstation. Krankeohausstation, in stehen, vage und zweideutig werden. Das
der lebensbedrohlich erkrankte Patien- therapeutische Ziel besteht darin, der Fa-
ten eine enge Oberwachuog, Monitaring milie zu helfen, die Regeln zu klären, die
und eine inten ivpllegerische Versor- ihre Beziehungen bestimmen.
gung erhalten, die über das normale [lat. : inter, zwischen; agere, tun]
Maß einer medizinischen und pflegeri- • interactional model
schen Betreuung weit hinausgehen. Zu lnteraktionsprozesse. Komponente der
einer I. gehören hochtechnisierte Geräte Theorie einer effektiven Pllegepraxis. Die
und Ausrüstungen; das Personal hat Prozesse bestehen aus einer Reihe von In-
meist eine zusätzliche Qualiftkation zur teraktionen zwischen einem Pflegenden
adäquaten Ausübung der Intensivpflege und einem Patienten. Die Reihe läuft in ei-
ab olviert (2-jährige Fachweilerbildung). ner Aufeinanderfolge von Handlungen
• intensive care unit (I CU); critical care und Reaktionen ab, bis der Patient und
unit (CCU) der Pflegende gemeinsam verstanden ha-
ben, welche Verhaltensweisen oder Maß-
Intention. I. Absicht, zielgerichtete Bewe- nahmen gewollt und erwünscht sind und
gung. 2. Abheilen einer Wunde, die in ob so das Ziel erreicht werden kann.
verschiedene Phasen unterteilt werden • interaction processes
kann: primäre Wundheilung, die allmähli-
interdisziplinär. fach- oder abteilungsü-
che vollständige Abheilung ohne Granula-
tionsgewebe. Bei der sekundären Wund- bergreifend.
[lat.: inter, zwischen; disciplina, Lehrme-
heilung verschließt sich die Wunde, wobei
die Wundränder jedoch getrennt bleiben thode I
und die Lücke mit Granulationsgewebe • interdisciplinary
gefüllt wird; es kommt zur Narbenbil- interferent. Bezeichnung für jedes chemi-
dung. Die tertiäre Wundheilung verläuft sche oder physikalische Phänomen, das
488 mterferent

eine Reaktion oder einen Prozess stören entwickelt und deren Entwicklung verän-
oder unterbrechen kann. dern kann.
• interferent [lat.: intercurrere, dazwischentreten]
• intercurrent
Interferenz. I. Überschneidung, Übertra-
gung, Überlagerung. 2. Die Auswirkung lnterleukine (pl.). Signalstoffe des Abwehr-
einer Komponente auf die Genauigkeit ei- systems; große Gruppe von ...., Zytokinen,
ner Messung. 3. Hemmung der Virusre- die hauptsächlich von den T-Zellen oder
plikation. 4. Einschränkung bei der Verar- in manchen Fällen von mononukleären
beitung und Wiedergabe von Lerninhal- Phagozyten oder anderen Zellen produ-
ten. ziert werden. Die meisten I. lösen bei an-
[lat. : inter, zwischen; ferre , tragen] deren Zellen eine Teilung oder Differen-
• interference zierung aus; sie können auch Fieber, Ent-
Interferon (IFN). Natürliche Zellkompo- zündungsprozesse, Abgeschlagenheil und
nente, die gebildet wird, wenn Zellen ei- die Aktivierung verschiedener Immunzel-
nem Virus oder einem anderen Fremd- len bewirken.
körper für den Zellkern ausgesetzt sind. • interleukins
Dies führt zur Produktion eines Translati-
on-Inhibition-Proteins (TIP) in einer intermediär. Dazwischenliegend.
nicht-infizierten Zelle (...., lmmunantwort). [lat.: inter, zwischen; medius, Mitte]
Das TIP blockiert die Translation der vi- • intermediate
ralen RNS und gewährleistet dadurch an-
deren Zellen Schutz gegen die bereits vor- lntermediatK<!re. Pflegeeinheit zur
handenen wie auch gegen weiter eindrin- Überwachung und Betreuung von Pa-
gende Viren. I. ist für jede Species spezi- tienten mit bestimmten Krankheitsbil-
fisch; es wirkt antiviral, schränkt die Vi- dern, z. B. Apoplex oder Myokardinfarkt.
renvermehrung ein und kann die Immu- Das pflegerische und medizinische Per-
nität verändern. Als Arzneimittel werden sonal ist im Umgang mit diesen Patien-
I.e bei Virusinfektionen, z.B. Herpes, He- ten besonders versiert. Die Patienten
patitis B, aber auch in der Krebstherapie können an einen Monitor zur Herz-
eingesetzt. Sie haben jedoch zahlreiche Kreislauf- Überwachung angeschlossen
Nebenwirkungen, z.B. Haarausfall, Ma- und je nach Größe und Ausstattung der
gen-Darm-Störungen, Fieber, Muskel- Einheit sogar gegebenenfalls beatmet
schmerzen und ZNS-Störungen. werden. Darüber hinaus werden in der
l.C. Patienten betreut, die noch nicht
• interferon
bzw. nicht mehr intensivpflichtig sind,
interkostal. Zu dem Bereich zwischen den aber noch einer intensiveren Oberwa-
Rippen gehörend. chung bedürfen als die Patienten einer
[lat.: inter, zwischen; costa, Rippe] Normalstation.
• intercostal • intermediate care
lnterkostalneuralgie. Schmerzen in den intermenstruell. Zu der Zeit zwischen zwei
Zwischenrippenräumen des Brustkorbs Menstruationsperioden gehörend.
(Thorax), bei denen die Interkostalnerven [lat.: inter, zwischen; menstruum, Mo-
beteiligt sind. natsfluss]
• intercostal neuralgia • intermenstrual
Interkostalraum (ICR). Die Bereiche zwi-
sehen den Rippen. intermittierend. In bestimmten Abständen
• intercostal space auftretend, zwischen Phasen der Aktivität
und der Inaktivität wechselnd; z.B. bei
interk.urrent. Bezeichnung für eine Krank- rheumatischer Arthritis, die durch Pha-
heit, die sich erst im Verlauf einer anderen sen mit Anzeichen und Symptomen und
,:; lnterruptiO gravid1tatis 489

anschließende Phasen der Erholung ge- sen- und Zeiteinheiten (IE=--> Internatio-
kennzeichnet ist. nale Einheit) in Meter, Kilogramm und Se-
[lat.: inter, zwischen; mittere, senden] kunden, die das alte Zentimeter-Gramm-
• intermittend Sekunden-System ersetzt hat. Das SI-Sys-
tem enthält u.a. auch die Standardmaß-
intern. Innen oder innerhalb. ( s. a. extern)
einheiten Ampere und Kelvin.
• internal
• International System ofUnits (SI)
International Council of Nurses (ICN). Welt- Internationales Komitee vom Roten Kreuz.
bund der professionell Pflegenden; die Internationale humanitäre Organisation
älteste internationale Gesundheitsorga- mit Sitz in Genf (Schweiz), die sich vor al-
nisation. Das JC ist ein Zusammen- lem mit der menschlichen Behandlung
schluss von Verbänden von Pflegenden und dem Wohlergehen von Kriegsopfern
aus 112 Ländern und war eine der ersten sowie mit der Neutralität von Kranken-
Organisationen, die strenge Richtlinien häusern und dem medizinischen Personal
zur Vermeidung einer Diskriminierung
D
in Kriegszeiten befasst.
wegen Nationalität, Rasse, Glaube, Haut- • International Red Cross Society
farbe, politischer Einstellung, Geschlecht
oder sozialem Status festgelegt hat. Zu lntemeuron. Nervenzelle, deren Axone
den Zielen des JC gehören die Unter- und Dendriten sich vollständig innerhalb
stützung nationaler Verbände von Pfle- des Zentralnervensystems (ZNS) befinden
genden, die Verbesserung von Pflege- und deren Funktion darin besteht, Im-
standards und Pflegekompetenz., die Ver- pulse innerhalb des ZNS weiterzuleiten.
besserung des Status der Pflegenden in • interneuron
ihren Ländern und die Gewährleistung
einer maßgeblichen internationalen Ln- Internist. Facharzt im Bereich der ..... lnne·
teressenvertretung für Pflegende. ren Medizin.
internist
• International Council of Nurses
(ICN) interossär. Zu einem Bereich zwischen
Knochen oder einer entsprechenden
Internationale Einheit (IE). Ein Maßeinheit Struktur gehörend; z.B. ein Band (Liga-
des Internationalen Einheitensystems, die ment), das zwei Knochen verbindet.
keine absolute Mengenangabe ist (wie et-
• interosseous
wa 1 Gramm), sondern sich auf ein Stan-
dard- oder Referenzpräparat bezieht. JE lnterphase. Stoffwechselstadium im Zell-
werden bei Vitaminpräparaten, Antibioti- zyklus, während dem sich die Zellen nicht
ka und Insulin verwendet. teilen, die Chromosomen nicht voneinan-
• International Unit (IU) der unterscheidbar sind und solche bio-
chemischen und physiologischen Aktivi-
Internationale Klassifikation der K.rankhei-
täten ablaufen wie etwa die DNS-Synthese.
ten (ICD). Offizielle Liste aller Kategorien
[lat.: inter, zwischen; griech.: phasis,
körperlicher und geistiger Krankheiten, Phase]
Verletzungen und Todesursachen (mit
• interphase
fünfstelligem Schlüssel), die von der Welt-
gesundheitsorganisation (WHO) heraus- lnterpleuralraum. Der Raum des mittleren
gegeben wird. Sie wird vorwiegend für Brustkorbs (Mediastinum) zwischen den
statistische Zwecke zur Klassifikation der beiden Pleurablättern.
Morbidität und Mortalität verwendet. • interpleural space
• International Classification of Dis-
eases (ICD) lnterruptio graviditatis. (Interruption; Schwan·
gerschaftsabbruch). Die künstliche Unterbre-
Internationales Einheitensystem (SI). Inter- chung bzw. Beendigung einer existieren-
national akzeptiertes wissenschaftliches den Schwangerschaft durch einen ärztli-
System zum Ausdruck vom Längen-, Mas- chen Eingriff bzw. mit Hilfe von Medika-
490 lnterruptio gravid1tatis ·.-

menten. Die I. g. ist aus folgenden Grün· Intervall. Raum zwischen bestimmten
den mit Einwilligung der Schwangeren in Punkten oder Ereignissen; Pause oder Un-
Deutschland rechtmäßig: Bei kriminolo- terbrechung in einem kontinuierlichen
gischer Indikation (z.B. nach Vergewalti- Fluss, z.B. symptomfreies I. bei einer
gung) bis zur 14. SSW nach der Ietzen Pe- Krankheit wie Malaria. (s.a. Latenzzeit)
riodenblutung (post menstruationem). [lat.: intervallum, Zwischenraum]
Bei medizinischer Indikation (z.B. Le- • intervall
bensgefahr bzw. schwerwiegender Gefahr
für die körperliche oder seelische Gesund- Intervention. jede Maßnahme, die durch-
heit der Frau) ohne Frist. Aufgrund der so geführt wird, um die Schädigung eines
genannten Beratungsregelung ist ein Patienten zu verhindern oder seine men-
Schwangerschaftsabbruch bis zur 14. talen, emotionalen oder körperlichen
SSW zwar rechtswidrig, bleibt jedoch bei Funktionen zu verbessern. Auf diese
bestimmten Voraussetzungen straffrei Weise kann ein körperlicher Prozess
(die Schwangere muss sich mindestens 3 überwacht und gefördert, ein patholgi-
Tage vor dem Abbruch der Beratung einer scher Prozess konLrolliert oder zum Still-
anerkannten Schwangerschaftskonfliktbe- stand gebracht werden.
ratung unterzogen haben und dem behan- [lat.: inter, zwischen; venire, kommen]
delnden Arzt eine Bescheinigung darüber • intervention
vorlegen).
[lat.: interrumpere, unterbrechen] interventrikulär. Zu dem Bereich zwischen
• artificial abortion den Herzkammern (Ventrikel) gehörend,
z.B. die Herzscheidewand (Septum).
Intersexualität. (Zwitter). Zustand, bei dem • interventricular
eine Person in unterschiedlichem Ausmaß
sowohl männliche als auch weibliche ana- intervertebral. Zu dem Raum zwischen
tomische Merkmale aufweist oder bei den Wirbeln gehörend.
dem das Aussehen der äußeren Genitalien • intervertebral
zweideutig ist oder sich von den Merkma-
len des gonadalen oder genetischen Ge- intenellulär. Zu dem Bereich zwischen den
schlechts unterscheiden. Zellen gehörend, zwischen den Zellen lie-
[lat.: inter, zwischen; sexus, Mann oder gend.
Frau] [lat.: inter, zwischen; cella, Lagerraum]
• intersexuality • intercellular
interspinal. Zu dem Raum zwischen den intestinal. Zum Darm (Intestinum) gehö-
Dornfortsätzen gehörend. rend.
• interspinous • intestinal
interstitiell. Zu dem Raum zwischen den Intestinum. (Darm). Der Teil des Verdau-
Zellen oder zu einem Zwischenraum ge- ungskanals, der sich vom Magenausgang
hörend; z.B. i.e Flüssigkeit. (Pylorusöffnung) bis zum Anus erstreckt;
[lat.: inter, zwischen; sistere, stehen] dazu gehören Dünn- und Dickdarm.
• interstitial - adj. intestinal.
[lat.: Darm)
Intertrigo. (Wolf). Wundsein; erythematöse
• intestine
Reizung von aneinanderliegenden Haut-
bereichen, die durch Reibung, Feuchtig- Intima. Die innersie Schicht einer Struk-
keit und Wärme entsteht; z.B. in den Ach- tur, z.B. die innere Membran von Arterien,
selhöhlen, unter den Brüsten und zwi- Venen, Lymphgefäßen und Organen.
schen den Oberschenkeln. I. tritt vor al- • intima
lem bei Säuglingen, adipösen Menschen
und Diabetikern auf. Intim pflege. .... Pflegeintervention der
• intertrigo -+ NIC, die definiert wird als die Erhal-
·· .: intrapleural 49 1

tung der periDealen Hautintegrität und intrakanalikulär. Im Inneren eines Körper-


die Linderung perinealer Beschwerden. kanälchens (Canaliculus) liegend.
• Perineal Care • intracanalicular

Intoleranz. Zustand, der durch die Unfa- intrakardial. Zum Inneren des Herzens ge-
higkeit gekennzeichnet ist, einen Nähr- hörend.
stoff oder ein Arzneimittel zu absorbieren • intracardiac
oder zu metabolisieren. Die Konfrontati- intrakraniell. Zu dem Bereich innerhalb
on mit einer solchen Substanz kann zu ne- des Schädels (Cranium) gehörend.
gativen Folgen führen, z.B. zu einer Lakto- • intracranial
seintoleranz. - adj. intolerant.
[lat.: in, nicht; tolerare, ertragen] intrakutan. (intradermal). Innerhalb der
• intolerance Haut (Cutis) befindlich; in die Haut hin-
ein erfolgend, z.B. eine i.c. Injektion.
lnto•ikation. (Vergiftung). I. Vergiftung [lat.: intra, innerhalb; cutis, Haut]
durch ein Arzneimittel oder eine andere • intracutaneous
toxische Substanz. 2. Der Zustand, durch
einen übermäßigen Alkoholkonsum be- lntrakutantest. Testverfahren, durch das
rauscht zu sein. vermutete -+ Allergene bestimmt werden
[lat. : in, innerhalb; griech.: toxikon, Gift] sollen; beim I. werden den Patienten sub-
• intoxication kutan kleine Mengen von Extrakten mit
den vermuteten Allergenen injiziert.
intra-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>hin- • intradermal test
ein, innerhalb«, z.B. intravenös.
• intra- intramural. Zu den Vorgängen oder Struk-
turen innerhalb der Wände von Organen,
intra partum. »Unter der Geburt<<; Bezeich- Körperteilen oder -höhlen (Kavitäten) ge-
nung für die Zeit zwischen dem Wehenbe- hörend.
ginn und der Beendigung der Geburt mit [lat.: intra, innerhalb; murus, Wand]
Ausstoßung der Plazenta. • intramural
[lat.: intra, innerhalb; partum, Geburt]
• intra parturn intramuskulär. Zum Inneren des Muskelge-
webes gehörend.
intraabdominal. (intraabdominell). Zu dem [lat.: intra, innerhalb; musculus, Muskel]
Bereich innerhalb des Bauchraums gehö- • intramuscular
rend.
• intraabdominal intraokular. Zu den Strukturen oder Sub-
stanzen innerhalb des Auges gehörend
intraarteriell. Zu einer Struktur oder Wir- (z.B. Tumore, Fremdkörper).
kung innerhalb einer -+ Arterie gehörend. [lat.: intra, innerhalb; oculus, Auge]
• intraarterial • intraocular
intraartikulär. Innerhalb eines Gelenks ge- intraoperativ. Zur Phase während eines
legen. chirurgischen Eingriffs gehörend.
[lat.: intra, hinein; articulus, Gelenk] • intraoperative
• intraarticular
intraossär. Zum Inneren eines Knochens
intradermal. (intrakutan). Innerhalb der Le- (Os) gehörend.
derhaut (Derma) gelegen; in die Haut hin- • intraosseous
ein.
• intradermal intrapleural. Zu dem Raum innerhalb des
Brustfells (Pleurahöhle) gehörend.
intraduktal. Innerhalb eines Ganges (Duc- [lat.: intra, innerhalb; griech.: pleura, Rip-
tus) gelegen. pe]
• intraductat • intrapleural
492 intrapulmonal L
intrapulmonal. Zum Inneren der --> Lunge intraventrikulär. Zum Inneren der Herz-
(Pulmo) gehörend. kammer (Ventrikel) gehörend.
[lat.: intra, innerhalb; pulmo, Lunge] • intraventricular
• intrapulmonary
intrazellulär. (intrazellular). Zum Inneren ei-
intrathekal. Zu den Strukturen, Prozessen ner Zelle gehörend.
oder Substanzen innerhalb des Liquor- [lat.: intra, innerhalb; cella, Lagerraum]
raums gehörend; z.B. i.e Injektion. • intracellular
[lat.: intra, innerhalb; griech.: theca,
Hülle] Intrazellulärflüssigkeit (IZF). Flüssigkeit in-
• intrathecal nerhalb der Zellmembranen (ca. 30% des
Körpergewichts), die gelöste Substanzen
intrauterin. Zum Inneren der Gebärmutter enthält, welche für das Elektrolytgleichge-
(Uterus) gehörend. wicht und für einen funktionierenden
[lat.: intra, innerhalb; uterus, Gebärmut- Stoffwechsel (Metabolismus) wichtig sind.
ter]
D
• intracellular fluid (I CF)
• intrauterine
intrazerebral. Zum Bereich oder zur Sub-
Intrauteriner Fruchttod. (Dead-fetus-Syndrom). stanz innerhalb des Großhirns (Cere-
Bezeichnung für einen abgestorbenen Fö- brum) gehörend.
tus, der über längere Zeit in der Gebär- • intracerebral
mutter bleibt. Bei Entbindung des toten
Fötus können Gerinnungsstörungen und lntrinsic Factor. Substanz, die von der Ma-
heftige Blutungen auftreten. genschleimhaut ausgeschieden wird und
• dead fetus syndrome für die Absorption von Vitamin B12 im
Darm verantwortlich ist. Ein Mangel an I.
Intrauterinpessar (IUP). (Spirale). Vorrich- F. führt zu einer -->perniziösen Anämie.
tung zur Empfangnisverhütung, die direkt
• intrinsic factor
in die Gebärmutter (Uterus) eingeführt
wird und aus einer Kunststoffspirale be- intrinsisch. I. Bezeichnung für eine natür-
steht, die mit einem Kupferdraht umwi- liche oder eigene Komponente oder Sub-
ckelt ist. Die Verhütungszuverlässigkeit stanz oder eine entsprechende Qualität.
ist relativ hoch. 2. Aus einem Organ oder Gewebe stam-
• intrauterine device (lUD) mend, bzw. darin befindlich.
intravaskulär. Zum Inneren eines Blutgefa- • intrinsic
ßes (Vasculum) gehörend, sich darin be- Introjektion. Selbstverteidigungsmecha-
findend. nismus, bei dem eine Person die Qualität
[lat.: intra, innerhalb; vasculum, kleines der Verhaltens- und Denkstrukturen einer
Gefaß] anderen Person unbewußt in die eigenen
• intravascular Verhaltensweisen übernimmt.
intravenös (i.v.). Zum Inneren einer Vene [lat.: intra, innen; iacere, werfen]
gehörend, z.B. Thrombus, Injektion, Infu- • introjection
sion oder Katheter. Introversion. 1. (Nach C. G. Jung) Die Ten-
[lat.: intra, innerhalb; vena, Vene] denz, die eigenen Interessen, Gedanken
• intravenous (IV) und Energien nach innen zu richten oder
auf Vorgänge, die sich mit der eigenen
Intravenöse Therapie. - pflegeintervention
Person befassen. 2. Der Zustand, voll-
der _. NIC, die definiert wird als die in-
kommen auf die eigenen psychischen Er-
travenöse Verabreichung und Oberwa-
lebnisse konzentriert zu sein. - adj. intro-
chung von Flüssigkeiten und Arzneimit-
vertiert.
teln. [lat.: intra, innen; vertere, hindrehen]
• lntravenous {rv) Therapy • introversion
: Intubationsbesteck 493

Intubation, endotracheale.

introvertiert. Bezeichnung für Personen, blinden I. wird der Thbus ohne -> Laryn-
die sich vorwiegend mit nach inneren ge- goskop eingeführt.
richteten Gedanken und Phantasien statt [lat.: in, innerhalb; tubus. Rohr; atio,
mit der äußeren Umwelt, ihren Personen Prozeß)
und Ereignissen beschäftigen; solche Per- • intubation
sonen sind häufig schüchtern, scheu, zu-
rückgezogen, emotional reserviert und Intubation, endotracheale. Einführen eines
selbstvergessen. (s.a. extrovertiert) Beatmungstubus durch den Mund oder
• introvert die Nase in die Luftröhre (Trachea), mit
dem Ziel, die Atemwege zu sichern und
den Patienten zu beatmen, eine Aspiration
Intubation. -+ Pllegeintervention der von Mageninhalt zu verhindern oder tra-
- NIC, die definiert wird als das Einfüh- cheebronchiale Sekretionen abzusaugen.
ren oder Assistieren bei der Einführung • endotreacheal intubation
und Stabilisalien künstlicher Atemwege.
• Airway Insertion and Stabilization Intubation, gastrointestinale. ..... Pllegein-
tervention der - NIC, die definiert wird
als die Einführung eines Tubus in den
Intubation, blinde. Das Einführen eines gastrointestinalen Trakt.
- Endetrachealtubus über den Mund • Gastrointestinallntubation
oder die Nase in die Luftröhre (Trachea),
um die Atmung sicherzustellen und den lntubatlonsbestedc. Notwendiges Material
Patienten mit Sauerstoff oder Narkosega- für eine ..... Intubation: Laryngoskop, Spa-
sen (oder beidem) zu versorgen. Bei der tel, Endotrachealtubus, Blockerspritze
494 Intubationsbesteck
--
"'

(IOml), ggf. Cuffdruckgerät, Klemme, ln-vitro·Fertilisation (IVF). Methode der Be-


ggf. Führungsdraht (zur Stabilisierung fruchtung eines menschlichen Eies
des Tubus), Guedeltubus oder Beiß- (Ovum) außerhalb des Körpers (extrakor-
schutz, Magiii-Zange. Vor der Anrei- poral), bei der ein reifes Ei entnommen
chung muss das Zubör sorgfältig auf und mit Sperma zusammengebracht wird.
Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Nach der Inkubationszeit von 48 bis 72
• material for intubation Stunden wird das befruchtete Ei durch
die Zervix in den Uterus eingebracht
Invagination. Zustand, bei dem sich ein (Embryonentransfer). Die IVF dauert et-
Teil einer Struktur in eine andere schiebt, wa 2 bis 3 Tage.
z.B. ein Teil des Darms bei der Peristaltik • in vitro fertilization (IVF)
in einen anderen Darmabschnitt. Wenn
die I. sehr ausgeprägt ist oder einen Tu- ln·vivo-Fertilisation. Methode der Befruch-
mor oder Polypen enthält, kann es zur tung eines Eies (Ovum) im Eileiter einer
Darmobstruktion kommen. fruchtbaren Frau zur anschließenden
[lat. : in, innerhalb; vagina, Scheide] Transplantation in eine unfruchtbare
• invagination Empfängerin.
Invasion. I. Befall; Eindringen von patho- • in vivo fertilization
logischen Mikroorganismen. 2. Prozess,
bei dem maligne Zellen durch eine Mem- Involution. Physiologischer Prozess, der
bran hindurchwachsen und Zugang zu durch eine Verringerung der Größe eines
Blutgefaßen und Lymphkanälen erhalten. Organs gekennzeichet ist und dadurch
Ein invasives Karzinom, das aus Epithel- entsteht, dass die Größe der Zellen verrin-
zellen besteht, zerstört das umliegende gert wird, z.B. die Rückbildung des Uterus
Gewebe. 3. Die überlagerte Aktivität von nach einer Entbindung. Eine I. kann auch
Aufnahme (Resorption) und Verteilung als normaler Alterungsprozess entstehen,
(Distribution) eines Arzneimittels. - adj. z.B. als Involutionsosteoporose. (s.a. Atro-
invasiv. phie)
[lat.: in, hinein; vadere, gehen] • involution
• invasion
Inzest. (Blutschande). Geschlechtsverkehr
invasiv. Eindringend, z. B. invasives zwischen Mitgliedern derselben Familie,
Wachstum eines Tumors in gesundes Ge- die eng miteinander verwandt sind. We-
webe; invasiver Eingriff, d. h. in ein Organ gen der Blutsverwandtschaft ist der I.
eingreifend. (--> Inzucht) verboten, die betreffenden
[lat.: invasio, Angriff] Personen dürfen nicht heiraten.
• invasive [lat.: incestum, verunreinigt]
Inversion. I. Unphysiologischer Vorgang, • incest
bei dem sich ein Organ von innen nach
außen umstülpt, z.B. eine Uterus-!. (Inver- lnzidenz. Die Anzahl der neuen Krank-
sio uteri). 2. Chromosomendefekt, bei heitsfalle in einer bestimmten Zeit. Die
dem zwei oder mehrere Segmente eines Inzidenzrate bezeichnet die Anzahl der
Chromosoms wegbrechen, isoliert werden neu aufgetretenen Fälle einer Erkrankung
und in einer falschen Reihenfolge wieder in einer bestimmten Population innerhalb
an das Chromosom gebunden werden. eines definierten Zeitraums. (s.a. Präva-
[lat.: invertere, umdrehen] lenz)
[lat.: incidere, geschehen]
• inversion
• incidence
lnvertzuck.er. Mischung von _, Glukose und
-->Fruktose, die durch die Hydrolyse von Inzision. Chirurgischer Schnitt in ein Kör-
Rohrzucker (-->Saccharose) entsteht. pergewebe mit einem scharfen Instru-
• invert sugar ment, durch den eine Öffnung in einem
. •· Ionisierung 495

Organ oder Körperbereich geschaffen häufigsten verwendeten Salze (z.B. als


wird, z.B. bei einem Abszess. Thyreostatika).
[lat.: incidere, einschneiden] • iodide
• incision
iodieren. Mit .... Iod oder Iodid behan-
lnzisionsstelle, Pflege einer. Pflegeinter- deln oder imprägnieren.
vention der -+ NIC, die definiert wird als • iodize
die Säuberung, Beobachtung und Unter-
stiltzung der Heilung von Wunden, die Jodismus. Vergiftungserscheinung durch
mit Nähten. Klammern oder chirurgi- eine übermäßige Aufnahme von -> Iod im
schen Heftern verschlossen worden sind. Körper, die sich in verstärkter Tränen-
• lncision Site Care und Speichelproduktion, Nasenschleim-
Inzisur. Kerbe oder Einschnitt auf einem hautentzündung, Schwäche und typischen
Organ oder Körperteil. Hautausschlägen zeigt.
• incisura • iodism

Inzucht. Produktion von Nachkommen lododerma. Hautausschlag, der durch eine


durch die Verbindung eng verwandter Überempfindlichkeit (Hypersensibilität)
Menschen, Tiere oder Pflanzen. Bei den gegenüber _, Iod und -+ Iodid ausgelöst
Pflanzen und einigen niederen Tieren ist wird. Die Läsionen können in Form von
die extremste Form der I. die Selbstbe- Akne, Blasen oder als pilzförmige Wuche-
fruchtung. Diese Praktik gewährt eine rungen auftreten.
größere Chance dafür, dass rezessive Gene [griech.: ioeides, violett; derma, Haut]
für erwünschte oder unerwünschte Merk- • iododerma
male homozygot werden und sich phäno-
typisch zeigen. (-> Inzest) Jodvergiftung. Toxische Wirkung infolge
• inbreeding der übermäßigen Einnahme von -> Iod.
Zu den Symptomen gehören Brennen und
Iod {1). Nicht-metallisches Element der Ha- Schmerzen im Mund und in der Speise-
logengruppe mit der Ordnungszahl 53 röhre (Ösophagus), abdominale Schmer-
und der Atommasse 126,90. Es ist ein le- zen, Erbrechen, Diarrhö, Schock, Nephri-
benswichtiges Spurenelement, das dem tis, Larynxödem und Kreislaufkollaps.
Körper zugeführt werden muss; fast 80% • iodine poisoning
des im Körper vorhandenen I.s finden
sich in der Schilddrüse, meist in Form Ion. Atom oder Molekül, das durch Abga-
des Hormons Thyreoglobulin. Ein !.- be oder Aufnahme eines oder mehrerer
Mangel kann zur Kropfbildung oder zu Elektronen eine elektrische Ladung erhal-
Kretinismus fuhren. I. ist in Fisch und ten hat. Positive I.en heißen Kationen, ne-
Meeresfrüchten, Iodsalz und einigen gative Anionen.
Milchprodukten enthalten. In iodarmen [griech.: ienai, gehen]
Gegenden empfiehlt sich die Verwendung • ion
von iodiertem Speisesalz. I. wird auch als
Kontrastmittel bei der Computerszinti- Ionenbindung. Elektrostatische Kraft, die
graphie der Blutgefäße verwendet. Radio- zwischen zwei -> Ionen besteht.
isotope des I.s werden bei Röntgenunter- • isonic bonding
suchungen und als palliative Behand-
Ionisierung. Prozess, bei dem ein neutrales
lungsmaßnahme bei Schilddrüsenkarzi-
Atom oder Molekül Elektronen verliert
nom eingesetzt.
[griech .: ioeides, violett] oder dazu gewinnt und so eine positive
oder negative elektrische Ladung erhält.
• iodine (I)
Die I. kann zum Zelltod oder zur Mutati-
Iodid. Anion des -+ Iods. Natrium- und Ka- on führen. ( _, Ion; ionisierende Strahlung)
liumiodid sind die in der Medizin am • ionization
496 lonophorese ·

lonophorese. (Jontophorese). Einführung der schiedlich angeordnet, so dass es zu ver-


-+ Ionen von löslichen Salzen in ein Gewe- schiedenen >>Augenfarben« kommt.
be; dies geschieht mit Hilfe eines galvani- [griech.: Regenbogen]
schen Stroms. • iris
• ionophoresis Irisdiagnose. Wissenschaftlicher Bereich,
der sich mit der Beziehung zwischen kon-
lpekak. (Jpececuanha/Brechwurz). -+ Emeti-
kreten Erkrankungen und der Größe, der
kum, das bei bestimmten Vergiftungsarten
Farbe und anderer individueller Merk-
und bei Drogenüberdosierung verabreicht
male der Regenbogenhaut (Iris) beschäf-
wird, um den Patienten zum Erbrechen zu
tigt. Die I. ist umstritten, weil nicht unbe-
bringen.
dingt ein direkter Zusammenhang zwi-
• ipecac schen der Iris und einzelnen Organen
nachgewiesen werden kann.
IPPV. Abkürzung für intermittend positive [griech.: iris, Regenbogen; Iogos, Wissen-
pressure venti/ation, -+ intermittierende
schaft]
Überdruckbeatmung.
• iridology
. IPPV
irrational. Zu Ereignissen, Bedingungen
IQ. Abkürzung für -+ Intelligenzquotient. oder Verhaltensweisen gehörend, die als
unvernünftig bewertet werden können.
Ir. Chemisches Symbol für -+ Iridium. • irrational
• Ir irreparabel. Nicht heilbar; Bezeichnung
für Funktionen, die nicht wieder herstell-
Iridektomie. Chirurgische Entfernung ei-
nes Teils der Regenbogenhaut (-+Iris) des bar sind.
Auges. Dies erfolgt meist, um bei einem • irreparable
Glaukom den Abfluss von Kammerwasser irreponibel. Bezeichnung für die Unmög-
wiederherzustellen oder um einen Fremd- lichkeit, etwas in seine normale Position
körper oder malignen Tumor zu entfer- zurückzuführen; z.B. eine irrepenible
nen. Hernie mit eingeklemmten Bruchinhal-
[griech.: iris, Regenbogen; ektome, her- ten.
ausschneiden] • irreductible
• iridectomy
irreversibeL Zu einer Situation oder einer
Iridium (Ir). Silberblaues metallisches Ele- Bedingung gehörend, die nicht rückgän-
ment mit der Ordnungszahl 77 und der gig gemacht werden kann.
Atommasse 192,22. • irreversible
• iridium (Ir) Irrigation. Prozess des Auswaschens oder
Ausspülens einer Körperhöhle oder ei-
Iris. (Regenbogenhaut). Kreisförmige, kon- nes Wundbereichs mit einer bestimmten
traktionsfahige Scheibe im Kammerwas- Menge Wasser oder anderen Flüssigkei-
ser zwischen Hornhaut (Cornea) und der ten. Eine I. wird auch durchgeführt, um
kristallinen Linse des Auges, die die runde Thben, Katheter oder Drainagen zu rei-
Pupille einschließt. Die Peripherie der I. nigen, z. B. Verweilkatheter.
ist eine Verlängerung des Ziliarkörpers irrigation
und mit der Cornea und dem Balkenwerk
des Kammerwinkels verbunden. Die I. lrritanzien. Substanzen, die zu Entzündun-
teilt den Raum zwischen der Linse und gen oder Reizungen der Haut führen . I.
der Cornea in eine vordere und eine hin- werden in niedriger Dosierung therapeu-
tere Kammer. Die dunklen Pigmentzellen tisch eingesetzt (als Rubefazienzien), in-
unter dem durchsichtigen Gewebe der I. dem sie auf die Haut aufgetragen werden
sind bei den einzelnen Menschen unter- und dort eine verstärkte Durchblutung
bewirken (z.B. vor der Abnahme einer lsddum. (Sitzbein). Einer der drei Teile des
Blutgasanalyse aus dem Ohrläppchen). Hüftknochens, der mit dem Darmbein
Eine Reihe von toxischen Substanzen in (Ilium) und dem Schambein (Pubis) die
der Umgebung kann zu Schmerzen im Hüftpfanne (Acetabulum) bildet.
Verdauungstrakt, Diarrhö, Erbrechen, [lat.: Hüftknochen]
Magen-Darm-Krämpfen und Harnwegs- .ischium
störungen führen. Zu den I. gehören Am-
moniak, Chlor, Phosgen, Schwefeldioxid, lsltlahara .......... Test zur Untersuchung
Schwefelwasserstoff und Stickstoffdioxid. der Farbsichtigkeit, bei dem mehrere
•irritants Farbtafeln verwendet werden, auf de-nen
IRV. Abkürzung für --> Inspiratorisches Re- Punkte in verschiedenen Farben und Mus-
servevolumen. tern aufgebracht sind. Personen mit einer
.IRV normalen Farbsichtigkeit können auf den
Tafeln bestimmte Zahlen oder Muster er-
lsc.hlmll. Mangelhafte Versorgung eines
Körperorgans oder Körperteils mit sauer-
stoffreichem Blut. Bei einer I. kommt es
kennen; die Unfähigkeit, die Zahlen und
Muster wahrzunehmen, spricht für ein
spezielles Defizit der Farbwahrnehmung.
11
häufig zu Schmerzen und Organdysfunk- [S. Ishiahara, japanischer Ophtalmologe,
tionen, z.B. bei einer --> ischämischen Herz- 1879-1963]
krankheit. - adj. ischämisch. • Ishiahara color test
[griech.: ischein, zurückhalten; haima,
Blut] lso-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>gleich<<.
•ischemia [griech.: isos, gleich]
lsclüdiad (ischiatisch). Den --> Ischiasnerv •iso-
betreffend oder in der Nähe lokalisiert,
wie z.B. Nervus ischiadicus oder Vena is-
chiadica.
•sciatic
lilddllglt. (lschiasbeschwerden; lschiassyn-
drom). Entzündung oder Oberdehnung des
Nervus ischiadicus (Ischiasnerv), die mit
ausstrahlenden Schmerzen von der
Kreuzbeingegend über die Rückseite des 1so1gg1u1tn1n. -->Antikörper, der eine Ver-
Oberschenkels oft bis zur Wade einher- klumpung (-->Agglutination) von Erythro-
geht. Durch Schonhaltung des betreffen- zyten in den Membranstrukturen eines
den Beines kann es zur Schwächung bzw. anderen Individuums der gleichen Spe-
zum Schwund der Unterschenkelmuskula- cies verursacht, wenn diese ein --> lsoag-
tur kommen. glutinogen auf ihren Erythrozyten tragen.
[griech.: ischilis, Hüftschmerz] [griech.: isos, gleich; lat.: agglutinare, kle-
•sciatica ben]
~-Ischialgie. • isoagglutinin
•sciatica
lsoqglutinagen. --> Antigen, das eine Ver-
lsdliasMnr. --> Nervus ischiadicus. klumpung (-->Agglutination) der Erythro-
• sciatic nerve zyten anderer Individuen der gleichen
~-->Ischialgie. Species bewirkt, die ein entsprechendes
•sciatica --> lsoagglutinin in ihrem Serum haben.
[griech.: isos, gleich; lat.: agglutinare, kle-
lschlatlsdl. --> ischiadicus. ben; griech.: genein, produzieren]
•sciatic .isoagglutinogen
lsoimdg Substanz, die mit den ---+ Isoan- (Isolation). Infektionsverhütende
tikörpern anderer Individuen der gleichen Maßnahme durch Unterbrechung der In-
Species interagiert. (---+ Antigen) fektionskette möglichst an der Infektions-
• isoantigen quelle. Bei einer Standardisolierung wer-
den Patienten mit infizierten Wunden
Isoantik ---+ Antikörper eines ---+ lsoanti- von anderen Patienten getrennt unterge-
gens, der sich bei einem Individuum der
bracht, stets nach allen anderen Patienten,
gleichen Species findet. und mit besonderen Hygienevorkehrun-
isoantibody
gen versorgt. Sie dürfen ihr Zimmer nur
1. Zu zwei Substanzen oder Lösun- mit ärztlicher Genehmigung verlassen
gen gehörend, die das gleiche spezifische und kein anderes Patientenzimmer betre-
Gewicht besitzen. 2. Zu zwei Isotopen ge- ten. Die strikte I. betrifft Patienten mit
hörend, die die gleiche Massenzahl, doch ansteckenden Krankheiten, wie z.B. Toll-
eine unterschiedliche Kernladung aufwei- wut, Cholera, offene Tbc oder Diphtherie.
sen. 3. Den gleichen barometrischen Diese Patienten müssen in einem Einzel-

II Druck aufweisend.
[griech.: isos, gleich; barrios, Gewicht]
•isobaric
zimmer untergebracht werden, dürfen
dieses nicht verlassen, und alle Personen,
die das Zimmer betreten, müssen Schutz-
kleidung und i.d.R. einen Mundschutz
ISMIIIJh Chemisch unterschiedliche En-
tragen. Nach Verlassen des Zimmers muss
zymformen, die in einer Blutuntersu-
unbedingt eine Händedesinfektion durch-
chung zu diagnostischen Zwecken unter- geführt werden. (s.a. Schutzisolierung; so-
schieden werden können. l.e katalysieren ziale Isolierung)
die gleiche physiologische Reaktion, kön- [lat.: insula, Insel]
nen jedoch in verschiedenen Species in
unterschiedlicher Form auftreten. • isolation
[griech.: isos, gleich; en, in; syme, Fer-
Isolierung. ---+Quarantäne.
ment]
•quarantine
•isoenzyme
IIDgiiiiS Entwicklung aus einem glei- (soziale Isolation). Distan-
chen Ursprung und nach ähnlichen Pro- zierung von anderen Personen durch Re-
zessen; z.B. Bezeichnung für Individuen duzierung der sozialen Kontakte auf ein
mit identischen Erbanlagen (eineiige Minimum, ausgelöst durch sozial unak-
Zwillinge). - adj. isogen. zeptable Verhaltensweisen. Dadurch kann
[griech.: isos, gleich; genein, produzieren] es in der Folge zu Vereinsamung, Persön-
isogenesis lichkeitsstörungen, Hospitalismus, Ag-
gressionen und Depressionen kommen.
{lle). Aminosäure, die für das
• behavioral isolation
Wachstum von Säuglingen und den Stick-
stoffhaushalt von Erwachsenen lebensnot-
Isomere. Moleküle, die die gleiche Massen-
wendig ist. zahl (Atomgewicht), doch unterschiedli-
[griech.: isos, gleich; leukos, weiß] che Strukturen aufweisen, was zu unter-
• isoleueine (Ile) schiedlichen Eigenschaften führt.
lsolenta Krankenhausabteilung oder isomers
Raum (Isolierzimmer), in denen be-
stimmte Kategorien von Patienten unter- Die gleiche Länge oder Di-
gebracht werden, insbesondere Patienten mension aufrechterhaltend; z.B. i.e Mus-
mit infektiösen Erkrankungen, die nur kelkontraktion, bei der ein Muskel ange-
minimalen Kontakt mit anderen Patienten spannt wird, jedoch seine Länge beibe-
und dem Personal haben dürfen. (s.a. Iso- hält. (---+ isometrische Übungen)
lierung; Schutzisolierung) [griech.: isos, gleich; metron, Maß]
isolation ward •isometric
lsopropylalkohoL Klare, farblose, bitter-
aromatische Flüssigkeit, die mit Wasser,
Äther, Chloroform und Äthylalkohol
mischbar ist. I. wird als Desinfektions-
und Lösungsmittel verwendet, ist jedoch
- --
sowie in Käse zu finden ist. I. ist auch ein
Metabolit der Aminosäure -> Leuein und
tritt im Schweiß und Urin von Patienten
mit Pocken, Hepatitis und Typhus auf.
isovaleric acid
stark toxisch.
isopropyl alcohol Isthmus. Verengte Verbindung zwischen
zwei größeren Teilen, Organen oder Hohl-
iddlaltrat. Arzneimittel, das als Va- räumen, z.B. I. glandulae thyreoideae, die
sodilatator zur Behandlung der Koronar- enge Verbindung zwischen den beiden
en Herzkrankheit, Angina pectoris sowie Schilddrüsenlappen.
Herzinsuffizienz verwendet wird. [griech.: isthmos, Verengung, Verbindung,
isosorbide dinitrate Passage oder Abschnürung]
•isthmus
isoton. Die gleiche Konzentration gelöster
Partikel und somit den gleichen osmoti- I"StrPifPn" Struktur der Muskelfasern bzw.
schen Druck wie eine andere Lösung auf- des Sarkomers, an der nur Aktinfilamente
weisend. vorkommen. Bei Dehnung sind die I-
[griech.: isos, gleich; tonikos, strecken] Streifen breit, bei Kontraktion schmal.
aisotonic I Band
Isotone" Atome mit der gleichen Neutro- .Ws. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Ent-
nenanzahl, aber unterschiedlich vielen zündung<<.
Protonen. •-itis
isotones
IUP.Abkürzung für -> Intrauterinpessar.
Eine von zwei oder mehreren For- • lUD
men eines chemischen Elements, die fast
i.V.Abkürzung für ->intravenös.
gleiche Eigenschaften haben; sie besitzen
die gleiche Anzahl von Protonen in ihrem .IV
Atomkern und die gleiche Ordnungszahl, Abkürzung für -> In-vitra-Fertilisation.
die Anzahl der Neutronen und ihre Atom- ~X;IVF
masse sind jedoch unterschiedlich. Viele
lxodes" (Holzbock/Zecke). Gattung einer pa-
Formen von radioaktiven l.en werden zu
diagnostischen und therapeutischen rasitären Schildzecke, die in Verbindung
Zwecken verwendet. mit verschiedenen arboviralen Infektio-
[griech.: isos, gleich; topos, Platz] nen steht, z.B. Enzephalitis, Rocky-Moun-
isotope tain-Fieckfieber. (-> Arboviren)
[griech.: feucht]
splatalaa. (isologe/isogene/synerge/ •Ixodes
synergetische Transplantation). Chirurgische
Transplantation eines histokompatiblen I·Zeii-Knnldlelt.Form der lysosomalen Er-
Gewebes, das von genetisch identischen krankung, die in den ersten 10 Lebensjah-
Individuen stammt, z.B. von eineiigen ren eine progressive mentale Verschiech-
Zwillingen. (-> Histokompatibilität) terung, Herzkrankheit und Lungeninsuf-
aisograft fizienz bewirkt. Bei dieser Krankheit feh-
len mehrere Iysosomale Enzyme und in
Fettsäure mit unangeneh-
Isovaleriansäure. den Fibroblasten bilden sich Einschlüsse.
mem Geruch und Geschmack, die in Bald- (-> Lysosom)
rian und anderen pflanzlichen Produkten t:;:n cell disease
J

J. Abkürzung für --->Joule. ~Akute---+fe­


.J brile Reaktion, die der Syphilistherapie
folgen kann; steht häufig in Verbindung
Jadcsoa.llllmpf --->Tonisch-klonische Mus- mit Kopf- und Muskelschmerzen und tritt
kelkrämpfe, deren Ursachen in einer loka- oft in der frühen Phase einer Syphilis auf.
lisierten, morphologischen Veränderung

D
[A. Jarisch, österr. Dermatologe, 1850-
des Hirns zu suchen ist und auf einer ört- 1902; K. Herxheimer, deutscher Dermato-
lieh begrenzten Steigerung der bioelektri- loge, 1861-1944]
schen Aktivität an der Hirnrinde (Kortex) • Jarisch-Herxheimer reaction
beruhen. Bei den J,-K. geht die primäre
Erregung vom motorischen Rindenareal Jlsplls. Kali. Professor der Philosophie
(motorische Jackson-Anfalle) oder von und Psychologie. Vertritt eine von der
der sensiblen Zentralregion (sensible Psychopathologie ausgehende Form der
Jackson-Anfalle) aus. Die sensiblen An- Existenzphilosophie.
falle erscheinen in Form von Kribbeln, [(1883-1969)]
Taubheitsempfindungen, Schmerzen oder •Kar! Jaspers
abnormen Temperaturempfindungen,
ebenfalls in umschriebenen Körperab- JeJunostamle. Chirurgischer Eingriff, bei
schnitten der Gegenseite. Das Bewusstsein dem eine künstliche Öffnung vom Leer-
bleibt erhalten. J. K. haben die Tendenz darm (---> Jejunum) zur Bauchwand ge-
sich sukzessiv auszubreiten (sog. Jack- schaffen wird; kann vorübergehend oder
son-Marsch) und nach und nach das Voll- dauerhaft angelegt werden.
bild eines generalisierten Grand mal- .jejunostomy
-> Anfalls anzunehmen. (s.a. Epilepsie)
[John H. Jackson 1835-1911, Neurologe, Jelunalamll Chirurgische Inzision in den
London] Leerdarm (---> Jejunum).
• jacksonian epilepsy •jejunotomy
Jaktatkm. Zucken oder Verkrampfungen
von Muskeln oder Muskelgruppen, wie Jejunum. (Leerdarm). Mittlerer Bereich des
die unruhigen Bewegungen von Patienten Dünndarms, der proximal mit dem Zwölf-
mit starkem Fieber. fingerdarm (Duodenum) und distal mit
[lat.: iactare, schütteln] dem Krummdarm (Ileum) verbunden ist.
•jactation [lat.: ieiunus, leer]
•jejunum
Jamals.w. Das Gefühl, gegenüber bekann-
ten Personen oder an einem vertrauten ........altudgriff. Diagnostische Maß-
Ort ein Fremder zu sein; tritt als --->Aura nahme, bei der der Patient die Arme bei
vor epileptischen Anfallen auf. (---> Epilep- ineinandergehakten Fingern kräftig aus-
sie) (s.a. Deja-vu) einanderzuziehen versucht. Während
[franz.: nie gesehen] diese Spannung aufrechterhalten wird,
•jamaisvu werden die Reflexe der unteren Extremitä-
.. , Junktionsnavus 50 I

ten getestet, insbesondere der Patellare- nicht nur kompensierende Funktion,


flex. sonder greift aktiv, z.B. durch Anleitung
[E. Jendrassik, ungarischer Arzt, 1858- und Beratung, in das Verhalten des Pa-
1921] tienten ein.
• Jendrassik's maneuver (geb. 1919]
Jet lag. Zustand, der durch Müdigkeit, Joule. SI-Einheit der Energie, Wärme oder
Schlaflosigkeit und schwerfallige Muskel- Arbeit im Meter-Kilogramm-Sekunden-
bewegungen gekennzeichnet ist; er ent- System. Die Einheit J. löst die alte thermo-
steht durch die Unterbrechung des zirka- chemische Einheit --+ Kalorie ab.
dianeo Rhythmus infolge der schnellen [J. Joule, englischer Physiker, 1818-1889]
Überbrückung mehrerer Zeitzonen bei • joule
Flugreisen.
[eng/.: jet, Flugzeug; lag, Verzögerung] Juchli, Liliane (Schwester). ,. 1933 in Nuss-
• jetlag baurnen bei Baden im Aargau; Kranken -
pflegeausbildung 1956; Diplom nach
Joc:hbein. (Os zygomaticum). Paariger Ba- Weiterbildung zur Lehrer in für Kranken-

D
ckenknochen des Gesichts, der zwischen
pflege an der Kaderschule des Schweizer
Schläfen-, Stirnbein und Oberkiefer liegt.
Roten Kreuzes, Zürich 1964; 1978 Di-
• zygomatic hone plom der Erwachsenenbildung an der
Joc:hbogen. (Arcus zygomaticus). Knochenbo- Akademie für Erwachsenenbildung, Lu-
gen, der durch die Knochenfortsätze des zern; 1994 Logotherapeutische Ausbil -
Schläfenbeins und des Jochbeins gebildet dung; da ihr in ihrer Krankenpflegelehr-
wird. Neben dem J. verläuft die Sehne des tätigkeit ein Curriculum fehlte, schrieb
Schläfenmuskels. sie 1969 das Manuskript für das zukünf-
• zygomatic arch tige Lehrbuch ~Krankenpflege «, welches
mit dem Titel »Pflege« 1998 in der 8.
Jodmangelstruma, endemische. (endemischer Auflage erschien.
Kropf). Vergrößerung der Schilddrüse in-
folge einer nicht ausreichenden Jodauf- Juckreiz. --+ Pruritus.
nahme. Jodmangel führt zu verminderter • pruritus
Hormonproduktion und -sekretion durch
die Schilddrüse. Anfänglich ist die Struma jugulariis). Zur Drosselvene (--+ Vena jugu-
diffus, später wird sie multinodulär. Jod- laris) oder der Drosselgrube an der Vor-
mangelstruma betrifft manchmal Jugend- derseite des Halses gehörend.
liche, vor allem aber Bevölkerungsgrup- • jugular
pen, die nur begrenzte Jodmengen auf- Jugularispuls. Puls, der über der Drossel-
nehmen. Eine große Struma kann vene (Vena jugularis) getastet werden
Schluckstörungen (Dysphagie), Atemnot kann und durch Erkrankungen verursacht
(Dyspnoe), Luftröhrenfehlstellungen so- wird, die die diastolische Füllung der
wie kosmetische Probleme verursachen. rechten Herzseite einschränken.
• endemic goiter • jugular pulse
Johnson, Oorothy. J. begründete das Ver- Jugum. Eine Erhöhung, Joch oder Leiste.
haltenssystemmodell (Der Behavioris- [lat.: Joch]
mus als Modell für die Pflege, 1980), das • jugum
sich mit der verhaltensbezogenen Funk-
tion des Menschen beschäftigt. Grundla- Jungfernhäutchen. --+ Hymen.
ge für die e Theorie ist der Behavioris- • hymen
mus und die Systemtheorie. ). stellt das Junktionsnävus. Haarloses flaches oder
beobachtbare Verhalten des Menschen leicht erhobenes braunes Muttermal
als ein offenes System in den Mittelpunkt (--+Nävus), das aus Pigmentzellen an der
pflegerischer Interventionen. Pflege hat epidermiseh-dermischen Verbindung ent-
steht. Maligne Veränderungen zeigen sich jmltautiltullr. In der Nähe eines Gelenks
durch Vergrößerung, Verhärtung, Ver- gelegen.
dunklung, Blutung oder eine Entfärbung [lat.: juxta, nahe; articulus, Gelenk]
um den Nävus herum. • juxtaarticular
• junction nevus
~flr.Zu dem Bereich zwischen
.lllllldur. (Verbindungsstelle). Nahtstelle, an den afferenten und efferenten Arteriolen
der Gewebe oder andere Strukturen zu- eines Nierenglomerulus gehörend.
sammenlaufen. [lat.: juxta, nahe; glomerulus, kleiner Ball]
•junction •juxtaglomerular
)uenll. Jugendlich, für junge Menschen
charakteristisch.
[lat.: iuventus, Jugend]
.juvenile

D
. . 503

.k
k. Abkürzung für Kilo, 1000 oder 103 , z.B. eine K. hervorrufen. Vergiftungssymp-
in Kilogramm, Kilometer. tome sind Erbrechen, Dyspnoe, Kopf-

.K
schmerzen, Lungenödem und möglicher-
weise als Spätfolge Krebs.
k. Chemisches Symbol für --+ Kalium.
• cadmium poisoning

kachektisch. --+ Kachexie Kaffee. Getrocknete und geröstete Samen


• cachectic
Kachexie. Bezeichnung für einen durch
der Bäume Coffea arabica, C. liberica und
C. robusta, die in fast allen tropischen Ge-
genden wachsen. Kaffee enthält das Alka-
D
Unterernährung (Abnahme des Sollkör- loid Koffein.
pergewichts um mehr als 20 o/o), Auszeh- [arab.: qahwah.)
rung und Schwäche gekennzeichneten • coffee
Allgemeinzustand. K. kann z.B. in Verbin-
dung mit einer schweren Krankheit wie Kaffeesatz-Erbrechen. Dunkelbrauner
Tuberkulose oder Krebs auftreten. (--+ ka- --+ Vomitus, mit der Farbe und Beschaffen-
chektisch) heit von Kaffeesatz, bestehend aus Magen-
[griech.: kakos, schlecht, hexis, Zustand.] säften und Blut. Anzeichen für Blutungen
cachexia im oberen Magen-Darm-Trakt.
• coffee-ground vomitus
Kadmium (Cd). Metallisches, zinnähnliches
Element, Ordnungszahl 48, Atommasse Kaiserschnitt, Pflege bei. --+ pflegeinterven-
112,40. Früher wurde Kadmium für die tion der NIC, die definiert wird als die
Zubereitung verschiedener Medikationen Vorbereitung und Unterstützung von Pa-
verwendet. Heute werden diese toxischen tientinnen bei Kaiserschnittentbindun-
Substanzen durch andere Komponenten gen.
ersetzt. • Cesarean Section Care
[griech.: kadmeia, Zinkerz.]
• cadmium (Cd) Kakao. Aus den aufbereiteten Früchten des
Kakaobaumes (Theobroma} hergestelltes
Kadmiu mvergiftung. Vergiftungserschei- Pulver, das zu Schokolade weiterverarbei-
nungen durch Inhalation von Kadmium- tet werden kann. Mit Milch oder Wasser
dämpfen, die beim Schweißen, bei der ergibt sich ein schmackhaftes Getränk.
Herstellung von Stahl sowie bei anderen • cacao
industriellen Prozessen entstehen kön-
nen. Das Schlucken von Kadmiumbromid Kakosmie. Wahrnehmung eines nicht exis-
kann schmerzhafte Magen-Darm-Be- tierenden schlechten Geruchs oder Ge-
schwerden verursachen. Die Einnahme stanks. Psychologisch Faktoren, z.B. ol-
von säurehaltigen Nährstoffen, die in mit faktorische Halluzinationen, spielen hier-
Kadmium ausgekleideten Behältnissen bei meist eine Rolle.
gelagert werden, wie z.B. Limonade in be- [griech.: kakos, schlecht, osme, Geruch.]
stimmten Metalldosen, kann ebenfalls • cacosmia
ldlnfe11mg. Eine Substanz oder einen Ge- mit dem Würfelbein (Os cuboideum) ver-
genstand in Bezug auf einen feststehenden bunden ist.
Standard, z.B. einen Deziliter oder ein Ki- [lat.: calcaneum, Ferse.]
logramm, messen bzw. eichen. .calcaneus
[franz.: calibre, Gewehrlauf]
• calibration ICIIdnrnetutase.Ablagerung von kalzium-
haltigen Salzen in den viszeralen Organen
Kalium 00. Alkalimetall, das zu den häu- als Folge von Hyperparathyreoidismus,
figsten Elementen der Erdkruste zählt; einer Absorptionskrankheit der Knochen,
Ordnungszahl 19 und Atommasse oder als Folge einer Hyperkalziämie ins-
39, 1. Kaliumsalze sind für das Leben aller besondere in Verbindung mit einer Hy-
Pflanzen, Tiere und Menschen unentbehr- perphosphatämie.
lich. K. ist das wichtigste intrazelluläre • calcareous metastasis
Kation im Körper, das bei der Regulation b1btaublunge. {Chalikosis). Form der Fib-
der neuromuskulären Erregbarkeit und rose, die auf das Einatmen von Kalkstäu-
bei den Muskelkontraktionen beteiligt ist. ben zurückzuführen ist. Die Atembe-
Kaliummangel führt zu Störungen der Er- schwerden werden durch freies Silizium
regungsleitung und der Muskelkontrakti- im Kalkstaub verursacht.
on. • chalicosis
• potassium (K)
llatlinlllnia-5ystem (115}. System der
Klllumc:hlcMd (KO), Weißes kristallines hormonellen Funktionen innerhalb der
Salz, das bei Patienten mit Herzerkran- Niere, wobei das Enzym Kallikrein in der
kungen als Ersatz für Tafelsalz, bei der Nebennierenrinde die Produktion von
Verabreichung von Kaliumionen und als ---> Bradykinin vermittelt, das als ---> Vasodila-
Bestandteil der Ringer-Lösung verwendet tator fungiert. Das KKS ist Bestandteil der
wird. K. wird auch zur Behandlung einer physiologischen Blutdruckregelung, da es
Hypokaliämie infolge verschiedener Ursa- die Nierendurchblutung und die Salz- und
chen oder einer Digitalisintoxikation ver- Wasserausscheidung kontrolliert.
abreicht. Die parenterale Verabreichung • kallikrein-kinin- syndrome
muss langsam erfolgen und gleichzeitig
die Plasmakonzentration sowie das EKG 1111us. {Kornhaut; Schwiele). 1. Häufige,
kontrolliert werden. meist schmerzlose Verhärtung der Horn-
• potassium chloride (KCl) haut an Stellen, die äußerem Druck bzw.
Reibung ausgesetzt sind. 2. Knochige Ab-
lllllmiDdld. Iodersatz bei Struma sowie lagerungen, die sich während des Hei-
Bronchodilatator, der zur Behandlung lungsprozesses zwischen und um die ge-
von Bronchitis, Bronchiektasen, Asthma brochenen Enden eines frakturierten
und verschiedenen Schilddrüsenstörun- Knochens bilden.
gen verabreicht wird. [lat.: verhärtete Haut.]
• potassium iodide .callus

ICIIIurese. Ausscheidung von ---> Kalium im ICIIorle. 1. Die erforderliche Wärmemen-


Urin. ge, um bei normalem Luftdruck 1 g Was-
• kaliuresis ser um 1 oc zu erhitzen. 2. Nicht mehr of-
fiziell zugelassene, doch noch häufig ver-
Kalk. Oxide und Hydroxide des ---> Kalzi- wendete Bezeichnung für eine Einheit,
ums. die den Wärmeverbrauch eines Organis-
•lime mus und den Brennwert eines Nahrungs-
mittels beschreibt; wird heute in Joule be-
lllkiRIIIL Fersenbein (Os calcaneus). rechnet. {---> Joule)
Größter Fußwurzelknochen, der proximal [lat.: calor, Wärme.]
mit dem Sprungbein (Talus) und dorsal •calorie
1(:_ . Kalz1um (Ca) 505

Kaloriemetrie. Messung von abgestrahlter Entzündungen, Schmerzen und Ödemen


und absorbierter Wärmemenge. auf eine oder mehrere Körperstellen.
[lat.: calor, Wärme; griech.: metron, Maß.] Voraussetzung ist ein gut durchblutetes
• calorimetry Hautareal; dadurch reduziert sich die
ervenimpulszeit und die Stoffwechsel-
Kalorimeter. Gerät zur Messung der Wär-
funktion im betroffenen Gewebe. Wer-
memenge, die durch Reibung, chemische den in rascher Folge Kälte- und Wärme-
Reaktionen oder vom menschlichen Kör- reize abgewechselt, werden die Gefäße
per erzeugt wird. trainiert und die Wärmeregulation des
calorimeter gesamten Körpers verbessert. Kontrain-
kalorisch. Wärme oder --+ Kalorien betref- diziert ist die K. bei ausgeprägten Sensi-
fend. bilitätsstörungen, arteriellen Durchblu-
• caloric tungsstörungen u.a. Bei Anwendung im
Halsbereich muss die Austrinsstelle des
Kaltblüter. Bezeichnung für bestimmte Or- Nervus facialis (Ohrbereich) durch Un -
ganismen (z.B. Fische, Reptilien und Am- terlegen von Wattepolstern geschützt
phibien), die ihre eigene Körpertempera- werden. (..... Kryotherapie)
tur nicht regulieren können. Die Körper-
• cooling therapy
temperaturen der K. gleichen den äußeren
Umgebungstemperaturen. Kältewidlel. Kühl-feuchter Wickel, der ~~
• cold-blood das betroffene Körperteil ganz umhüllt.
Kälteanästhesie (Kryoanästhesie). (Verei- Der Reiz bewirkt zunäch t eine Gefaß-
sung). Vereisen eines Körperteils zur Blo- verengung und anschließend als Gegen-
ckade des nervlichen Schmerzempfindens reaktion eine Gefäßerweiterung. Da-
bei kleinen chirurgischen Eingriffen. durch kommt es auch bei tiefer liegen-
[griech.: kryos, kalt, aisthesis, Gefühl, den Organen zur vermehrten Durchblu-
Empfinden.] tung und zur Steigerung des Lymphstro-
• cryoanesthesia mes. Somit ist ein K. als schweißtreiben-
der .... Wickel eine gute »Wärmemaßnah-
Kälte-Druck-Test. Test zur Untersuchung me«, weil der Körper diese Wärme selbst
der Neigung zur Entwicklung einer Hy- produziert (Wickeldauer bis max. 2
pertonie. Dabei wird eine Hand des Pa- Stunden). Bei wärmeentziehenden Maß-
tienten 60 Sekunden lang in eisgekühltes nahmen beträgt die Auflagezeit nur 15
Wasser getaucht. Eine deutliche Erhöhung Minuten. Ein K. dient auch zur schmerz-
des Blutdrucks bzw. eine erhebliche ver- reduzierenden Kühlung, z.B. bei Mandel-
spätete Wiederherstellung des normalen entzündung (Angina tonsillaris). (s.a.
Blutdrucks, nachdem die Hand aus dem Wadenwickel)
Wasser genommen wird, gilt als Zeichen cold compress
dafür, dass der Patient zur Hypertonie
neigt. Kalzinose. Abnorme Ablagerungen von
• cold-pressor test Kalziumsalzen in verschiedenen Körper-
Kälteschaden. Erkrankung oder Störung geweben. Die Ablagerungen treten als
infolge einer lokalen oder allgemeinen Knötchen oder Flecken auf.
Kälteeinwirkung (z. B. Kälteurtikaria). Er- • calcinosis
frierungen können bei gleichzeitiger Ein- Kalzipenie. (Kalkmangel). Kalziummangel in
wirkung von Wind und Feuchtigkeit be- Körpergeweben und -flüssigkeiten.
reits bei Temperaturen unter + I 0°C auf- • calcipenia
treten.
• cold injury Kalzium (Ca). Erdalkalimetall mit Ord-
nungszahl 20 und Atommasse von
Kältetherapie. Lokale Anwendung von 40,08. K. ist in seiner metallischen Form
Kälte (z. B. in Form von Packungen) bei ein weißer, entzündlicher Fests toff, der et-
was härter als Blei ist. Es ist das fünfthäu- ten gegen Diarrhö bei Kleinkindern ein-
figste Element im menschlichen Körper gesetzt wird.
und kommt hauptsächlich im Knochen- •calcium hydroxide (Ca[OHh])
material vor. Der Körper benötigt Kalzi-
umionen für die Übertragung von Ner- Kllliumhyd~ (Kalkwasser). Klare,
venimpulsen, zur Durchführung von farblose Flüssigkeit, die als Alkali und An-
Muskelkontraktionen, für die Blutgerin- tidot eingesetzt wird.
nung, die Herzfunktion sowie für andere •calcium hydroxide solution
Funktionen. K. ist auch ein Bestandteil
der extrazellulären Körperflüssigkeit und Kllliumklrtlid (CIC:a). Schwarze, kristalline
von Weichteilgewebe. Abnorm hohe Kal- chemische Verbindung, die bei der Reak-
ziumkonzentrationen in den extrazellulä- tion von Kalk und Koks entsteht. Mit Was-
ren Flüssigkeiten können Muskelschwä- ser gemischt, entsteht aus K. das als Anäs-
che, Lethargie und Koma hervorrufen. thetikum eingesetzte Acetylengas (C2 H2 ).
Eine relativ geringfügige Absenkung der •calcium carbide (CaC2 )
normalen Kalziumkonzentrationen kann
zu Tetanieanfällen führen. ............... (caco.J, 1. Ausgefällte
[lat.: calx, Kalkstein.] Kreide. 2. Weißes Pulver; Bestandteil
• calcium (Ca) mancher Antazida.
•calcium carbonate (CaC0 3 )
~ (Ca-Blocker). Substanz,
die den Strom von Kalziumionen durch lalzlanulcalat (CaC;aOJ. Kleine, farblose
die Membranen der glatten Muskelzellen Kristalle, die im Urin bzw. in Nierenstei-
hemmt. Durch eine Absenkung des Kalzi- nen vorkommen können.
umstroms entspannt sich die glatte Mus- •calcium oxalate (CaC 2 0 4 )
kulatur und das Risiko von Muskelkrämp-
fen sinkt. K.en werden hauptsächlich für bblumoxld (CIO). (Kalk). Chemische Ver-
die Behandlung von Herzerkrankungen bindung, die bei der Kalzination von Krei-
eingesetzt, die mit Krämpfen der Koro- de oder Marmor entsteht und manchmal
nararterien einhergehen. für die Zubereitung von Ätzmitteln ver-
• calcium channel blocker wendet wird.
.calcium oxide (CaO)
lalzlumchlorid (c.cl:a). Unangenehm
schmeckendes, weißes Granulat. Konzen- Kllziumplaospll (ca,(PO..LJ. Geruch- und
trierte Lösungen des Kalziumchloridsal- geschmackloses weißes Pulver, das als
zes werden eingesetzt, um den Kalziumge- Kalziumersatz, Laxans und Antazidum
halt im Blut zu ergänzen, bei hypokalzä- verwendet wird.
mischer Tetanie und als Antidot bei Blei- .calcium phosphate (Ca3 [P0 4 h)
oder Magnesiumvergiftung bzw. bei Ein-
nahme einer Oberdosis von Magnesium- llldumsulfat (CISO..). Weißes Pulver, das
sulfat. Feuchtigkeit absorbieren kann; wird bei
•calcium chloride (CaC12 ) der Herstellung von Gipsverbänden einge-
setzt.
hhftl.....llronat (Cu:lluCIOtd• Weißes, ge- • calcium sulfate (CaS04 )
ruch- und geschmackloses Pulver bzw.
Granulat, das dem Körper oral oder intra- ICalldlla. Inhaltsstoff: Bisabolol. Naturheil-
venös zugeführt wird, um die körpereige- mittel mit entzündungshemmender Wir-
nen Kalziumspeicher wieder aufzufüllen, kung. Mögliche Einsatzgebiete: Erkran-
z.B. nach einer Bluttransfusion. kungen von Hals, Mund- und Rachen-
• calcium gluconate (C 12 H22 Ca0 14 ) raum, zur Wund- und Hautbehandlung,
bei Magen-Darmerkrankungen, bei Hä-
~ (CI(OHLJ), Weißes, bitter morrhoiden und als Tee bei Blähungen.
schmeckendes Pulver, das in Medikamen- Bei Anwendung zur Mundpflege wird eine
· Kanülenlange 507

leicht austrocknende Wirkung beschrie- kammer. Normalerweise fließt wässrige


ben. Flüssigkeit ( -+ Kammerwasser) durch die-
[lat. Matricaria chamomilla] sen Winkel ab, der bei einem -+ Glaukom
• chamomile blockiert sein kann.
Kammerflattem. Herzrhythmusstörung • angle of iris
mit sehr schnellen Kammerkontraktio- Kampfer. Farblose bzw. weiße, kristalline
nen. Im EKG ist ein schlecht ausgebildeter Substanz mit durchdringendem Geruch
-+ QRS-Komplex mit einer Frequenz von und stechendem Geschmack. Kommt in
250/min und höher zu sehen. Wird das K. manchen Pflanzen vor, insbesondere in
nicht behandelt, stirbt der Patient. Cinnamomum camphora.
• ventricular flutter • camphor
Kammerflimmern. Herzarrhythmie mit
sehr schnellen und unkoordinierten Oe- Kampferbad. Dampfbad mit -+ Kampfer.
polarisationen der Herzkammerwand. Wird gegen Erkältungen und als Anre-
Die Störung ist gekennzeichnet durch das gungsmittel für Herz und Atmung einge-
Ausbleiben einer geordneten Erregung setzt.
des Herzens bei gleichzeitigen ungeord- • camphor bath
neten Kammerkontraktionen. Der Blut-
druck f;illt bis auf 0 ab, der Patient wird
bewusstlos und innerhalb von 4 Minuten
Kampferöl. Farblose bis gelbliche Flüssig-
keit mit durchdringendem, stechendem
D
kann der Tod eintreten. Eine sofortige Kampfergeruch. Wird aus etwa einem
Herz-Lungen-Reanimation mit Hilfe eines Dutzend verschiedener organischer che-
-+ Defibrillators und reanimierenden Medi- mischen Verbindungen gewonnen, u.a.
kamenten gemäß eines Reanimationspro- Terpene und Acetaldehyd aus der Kamp-
tokolls ist die einzige Chance, das Leben ferpflanze. Wird zur Verbesserung der
des Patienten zu retten. Hautdurchblutung, Einreibemittel und ge-
• ventricular fibrillation (VF) gen Hautreizungen eingesetzt.
Kammerkomplex. -+ QRS-Komplex. • camphorated oil
• QRS complex Kängurumethode, Pflege nach der. - Pfle-
Kammerscheidewand. (Septum interventricula- geintervention der -+ NIC, die definiert
re). Die Wand (Septum) zwischen den bei- wird als die Förderung körperlicher Nä-
den Herzkammern (Ventrikel). he zwischen Eltern und physiologisch
• interventricular septum stabilen Frühgeborenen durch Vorberei-
tung der Eltern und Gewährleistung ei-
Kammerstillstand. Einstellung der Reizlei- ner für Hautkontakte förderlichen Um-
tung und mechanischen Kontraktion der
gebung.
Herzkammern.
• ventricular standstill • Kangeroo Care

Kammersystole. Kontraktion der Herzkam- Kcmüle. Röhrchen oder Sonde, die in einen
mern, die mit dem ersten Herzton einher- Durchgang oder einen Hohlraum einge-
geht. führt werden, um Medikamente zuzufüh-
• ventricular systole ren oder Flüssigkeit abzuleiten. Größere
Kammerwasser. (Humor aquaeus). Die in den K.n können mit Hilfe eines scharfen, spit-
vorderen und hinteren Augenkammern zen Gegenstand, dem sogenannten Trokar
zirkulierende klare, wässrige Flüssigkeit. geführt werden.
(Iat.: cannula, Röhrchen.]
• aqueous humor
• cannula
Kammerwinkel. Winkel zwischen Horn-
haut (Kornea) und Regenbogenhaut (Iris) Kanülenlänge. -+ Injektion, intramuskuläre
an der Peripherie der vorderen Augen- • length of cannula
llnllle ~118. Arterielles Monito- • Arteriolen und Venülen verbin-
ring-Verfahren, bei dem in eine Arterie dende, mikroskopisch kleine (Durchmes-
(meist in die Arteria radialis) ein Katheter ser ca. 0,008 mm) Blutgefäße. Die Kapil-
eingeführt und mit einer Druckmessvor- larwände bestehen aus einer einzelligen
richtung und einem Monitor verbunden Schicht von Plattenendothelzellen. Das
wird. Diese Vorrichtung erlaubt eine kon- Blut und die Körperflüssigkeiten tauschen
tinuierliche Blutdruckmessung, sowie ei- verschiedenen Substanzen durch die Ka-
nen direkten Zugang zur arteriellen Blut- pillarwände aus.
versorgung, falls entsprechende Blutpro- [lat.: capillaris, haarförmig.]
ben zur Analyse entnommen werden müs- capillary
sen. (---. arterieller Katheter)
Kapillaren. arterielle. Mikroskopisch kleine
arterialline
Blutgefäße (---.Kapillaren), die sich an den
Karzinogen, einen bösartigen
~--anL~!(•!Jen. Endigungen der ---. Arteriolen befinden.
Krebs verursachend. arterial capillaries
[lat.. cancer, Krebs, Krebsgeschwür;
griech.: genein, erzeugen]
islar. (Haarbruch). Feine, haarähnli-
che Knochenfraktur.
carcinogen
• capillary fracture
(karzinomatös). Eine bösartige Tu- Kapillarbamangiom. (Hämangioblastom). Ein
morbildung betreffend bzw. diesem äh- mit Blut gefülltes Muttermal bzw. ein gut-
nelnd. artiger Tumor, der aus eng verbundenden
[lat.: cancer, Krebs, oma, Tumor.] Blutgefäßen besteht. Entsteht und wächst
• cancerous im Kleinkindalter, verschwindet spontan
Adsorbens, das zur innerlichen Be- in der frühen Kindheit ohne weitere Be-
handlung einer Diarrhö (Antidiarrhoi- handlung.
kum) häufig in Verbindung mit Pektin • capillary hemangioma
verwendet wird. K. kann in Salbenform ilmonhlt' Blutung der Kapilla-
auch äußerlich als Adsorbens sowie als ren.
schützendes ---. Emolliens eingesetzt wer- capillary hemorrhage
den.
kaolin Kaptllarperm~abilitat. Beschaffenheit der
Kapillarwand, die ein Durchströmen von
Kapazitation. Der nach dem Auftreffen des Blut und Abfallprodukten ermöglicht.
Spermatozoons auf die Eileiterampulla [lat.: capillaris, haarförmig, permeare,
einsetzende Reifungsprozess, der eine Be- durchströmen.]
fruchtung des Ovums durch das Sperma- capillary permeability
tozoon ermöglicht.
• capacitation etrie. Messung des Kohlendioxid-
anteils in einem Gasvolumen; wird im All-
x.,pillcuauffüllung. Die auf eine kurze Un- gemeinen mit Methoden der Infrarot-
terbrechung des Blutstromes folgende er- absorption bzw. der Massenspektrometrie
neute Füllung des Kapillarsystems. Wenn durchgeführt.
die K. länger als 3 Sekunden dauert, kann capnometry
man auf eine verlangsamte Zirkulation
schließen; 5 Sekunden oder mehr werden artcom. Malignes multiformes
als abnorm eingestuft. Neoplasma der retikuloendothelialen Zel-
capillary refilling len, das als weiche, bräunliche oder röt-
lieh-bläuliche Papeln auf den Füßen be-
Kapillardrud<. Blutdruck in einer---. Kapilla- ginnt, sich langsam über die Haut ausbrei-
re. tet und in die Lymphknoten und Viszera
[lat.: capillaris, haarförmig.] metastasiert. Es tritt meist bei Männern
• capillary pressure auf und steht in Verbindung mit Diabetes
,_ Karboanhydrasehemmer 509

mellitus, malignen Lymphomen, AIDS stimmte viszerale Organe, wie z.B. die Le-
und anderen Erkrankungen. ber, umhüllt.
[M.K. Kaposi, österr. Dermatologe, 1837- • fibrous capsule
1902]
• Kaposi's sarcoma Kapselstar. Durch eine Verdickung der
Epithelzellen hervorgerufene Sehschwä-
Käppeli, Silvia. *1947 in Zürich; 1972 Aus- che. K. ist zumeist eine altersbedingte Er-
bildung zur Krankenschwester; 1976 di- krankung, kann aber auch Folge einer Er-
plomierte Lehrerin für Pflege in Zürich; krankung des umliegenden Augengewe-
1984 Master of Science und PhD Nursing bes sein.
an der Universität Manchester; 1985- • capsular cataract
1994 verschiedene Lehrtätigkeiten in lei-
tenden Positionen; seit 1989 Aufbau des kapsulär. Eine kleine Kapsel betreffend
Zentrums für Entwicklung, Forschung bzw. einer kleinen Kapsel ähnlich sein.
und Fortbildung Pflege am Universitäts- [lat.: capsula, kleine Schachtel.]
spital Zürich und Dozentin für Pflege in • capsular
der höheren Fachausbildung Stufe 11 in
Zürich; seit 1991 Lehrauftrag an der Uni-
Karaya-Produkte. Natürliches Material
versität Turku, Faculry of Nursing, Finn-
aus Baumharz (des tropischen Sterculia- .".
land; 1997 Promotion in Judaistik in Lu-
urens-Baums) mit wa.s serbindenen Ei- .,..
zern; Mitinitiatorin, Herausgeberio und
genschaften. K.-P. gibt es als Ringe, Plat-
Redakteurin der wissenschaftlich orien-
ten, Pasten und Pulver und sie werden
tierten Zeitschrift »Pflege«.
hauptsächlich im Zusammenhang mit
einem künstlichen Darmausgang (Sto-
Kaprinsäure. Weiße, kristalline Substanz ma) angewandt. Um ein Stoma wird bei-
mit ranzigem Geruch; Bestandteil natür- spielsweise ein Karayaring angelegt, an
lich vorkommender Öle. dem ein Auffangbeutel für die Ausschei-
[lat.: caper, Ziege.] dungen befestigt wird.
• capric acid
• karaya gum products
Kapronsäure. In Milchfett und verschiede-
nen Pflanzenölen vorkommende Fettsäu- Karbid. Gruppe binärer Kohlenstoffverbin-
re; wird bei der Erzeugung von künstli- dungen. Die Stabilität dieser Verbindun-
chen Aromen verwendet. gen reicht von explosivem Kupfer- oder
• caproic acid Silberkarbiden bis zu schwer löslichen
Verbindungen, wie z.B. Siliziumkarbid.
Kapsel. I. Kleine, aus Gelatine hergestellte • carbide
Hülse, die eine oral einzunehmende Medi-
zindosis enthält. 2. Membranartige Hülle, Karboanhydrase. In Erythrozyten vorkom-
die bestimmte Mikroorganismen umgibt, mendes, zinkhaltiges Enzym, das die in
z.B. die Hülle eines Pneumokokkusbak- den Erythrozyten stattfindende Hydration
teriums. 3. Anatomische Körperstruktur, von Kohlendioxid zu Kohlensäure unter-
die ein Organ oder einen Teil eines Organs stützt und den Kohlendioxidtransport
umhüllt, wie z.B. die Kapsel der Neben- vom Gewebe zu den Lungen ermöglicht.
niere. carbonic anhydrase
[lat.: capsula, kleine Schachtel.]
• capsule Karboanhydrasehemmer. Substanz, die die
Produktion von Kohlensäure und H+-Io-
Kapsel, fibröse. I. Äußere Schicht einer nen in der Niere hemmt und dadurch die
Gelenkkapsel, die das Gelenk zweier ne- Ausscheidung von gelösten Substanzen
beneinander liegender Knochen umgibt. sowie die Harnausscheidung verstärkt.
2. Äußere, zähe Membranhülle, die be- • carbonic anhydrase inhibitor
510 Karbolismus ·.:

Karbolismus. Durch Phenol bzw. -+ Karbol- von Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern


säure hervorgerufene Vergiftung. und Vorhofflattern, paroxysmaler Vorhof-
• carbolism tachykardie und kardiogenem Schock ein-
gesetzt. Adrenalin, ein wirksames Vaso-
Karbolsäure. (Phenol). Giftige, farblose bis
pressivum und Herzstimulans, wird
blassrosafarbene, kristalline Verbindung,
manchmal eingesetzt, um nach einem
die bei der Destillation von Steinkohleteer
Herzstillstand den Herzrhythmus wieder
entsteht. Durch Zugabe von I 0% Wasser
zu etablieren. Isoproterenol wird zur Be-
kann K. in eine klare, stark riechende handlung von Herzblock, Dobutamin und
Flüssigkeit mit brennendem Geschmack
Dopamin für eine kurzzeitige Behandlung
umgewandelt werden; früher als Desinfek- von Herzdekompensation eingesetzt.
tionsmittel eingesetzt.
• cardiac stimulant
flat.: carbo, Kohle, acidus, sauer]
• carbolic acid kardial. I. Das Herz betreffend. 2. Be-
Karbonat. Salz der Kohlensäure (Mn(C03)ml· zeichnung für den proximalen Teil des
In Wasser befinden sich K.e im Gleichge- Magens.
wicht mit Bikarbonaten. Häufig treten [griech.: kardia, Herz.]
K.e als unlösliche Salze auf, wie z.B. als • cardiac
Kalziumkarbonat. Kardiaresektion. I. Chirurgische Entfer-
• carbonate nung des Herzen. 2. Entfernung des kar-
Karbunkel. Mehrere, nebeneinanderliegen- dialen Magenbereichs.
de -+Furunkel, großflächige Staphylokok- • cardiectomy
ken-Infektion mit Eiterbildung in tieflie-
genden, miteinander verbundenen, sub- Kardioangiographie. Röntgenologische Un-
kutanen Taschen. Meist tritt der Eiter tersuchung von Herz und Herzkranzgefä-
durch Öffnungen auf die Hautoberfläche ßen nach Injektion eines Kontrastmittels.
aus, ansonsten muss eine chirugische In- [griech.: kardia, Herz, angeion, Gefäß,
zision vorgenommen werden. K. entste- graphein, aufzeichnen.]
hen häufig an Nacken und Rücken. • cardiac angiography
flat.: carbunculus, kleine Kohle.] kardiogen. Vom Herzmuskel ausgehend.
• carbuncle • cardiogenic
Kardex. Markenname für ein Dokumen-
Kardiogramm. Elektronische Aufzeichnung
tationssystem, das aus mehreren Kar-
der Herztätigkeit. (-+ EKG; Elektrokardio-
tensystemen besteht und einen schnellen
gramm)
Zugriff auf die spezifischen Aspekte des
Krankenhausaufenthaltes eines Patienten • cardiogram
bietet, z.B. Aspekte der Pflege, Krank- Kardiographie. Die Technik zur graphi-
heitsentwicklung u.ä. schen Darstellung der Herzmuskelbewe-
• Kardex gungen mit Hilfe eines Kardiographs.
Kardiakum. (Herzmedikament). Pharmakolo- • cardiography
gisches Agens zur Beschleunigung der Kardiologe. Auf Diagnose und Behandlung
Herztätigkeit. Kardiale Glykoside, wie von Herzerkrankungen spezialisierter
z.B. Digitalis, Digitoxin, Digoxin, Desla- Arzt.
nosid, Lanatosid, Acetyldigitoxin und g- • cardiologist
Strophantin, verstärken die Herzmuskel-
kontraktionen und verringern die Herz- Kardiologie. Lehre vom Aufbau, den Funk-
frequenz und Überleitungsgeschwindig- tionen und Erkrankungen des Herzen.
keit, wodurch die Herzkammern länger [griech.: kardia, Herz, Iogos, Wissen-
entspannen und mit Blut gefüllt werden. schaft.]
Glykoside werden bei der Behandlung • cardiology
lllfdlomlgllt. Übermäßige Vergrößerung ICardioDitll1t. Herzerkrankung.
des Herzens. [griecli.: kardia, Herz, pathos, Krankheit.]
[griech.: kardia, Herz, megas, groß.] • cardiopathy
.cardiomegaly
~ Entzündung des Her-
zens und des Perikards.
lllldbnl........ Erkrankungen der • cardiopericarditis
Struktur und Funktion des Herzen, die
akut, subakut oder chronisch sein kön- llrdlaplagiL 1. Herzlähmung. 2. Still-
nen. Bei den Myopathien liegt weder eine stand der Myokardkontraktionen infolge
Störung der koronaren Durchblutung, der Injektion von Pharmaka (heute eher
noch eine Erkrankung der Herzklappen selten), Hypothermie oder elektrischen
vor; sie äußern sich in Symptomen der Reizen (Defibrillation), um eine Herzope-
Herzinsuffizienz oder Rhythmusstörun- ration durchführen zu können.
gen. (s.a. Kardiomyopathie, hyperthrophe) [griech.: kardia, Herz, plege, Schlag.]
[griech.: kardia, Herz, mys, Muskel, pa- •cardioplegia
thos, Krankheit.]
• cardiomyopathy lranliopulmonll. Herz und Lungen betref-
fend.
[griech.: kardia, Herz, lat.: pulmo, Lunge.] .,.
llrdionqapatlda albhallledlngtl. Eine mit
•cardiopulmonary ..
einem -+ Alkoholmissbrauch einhergehen-
de Herzkrankheit. Typische Merkmale ~ (CTG). (Herzton-Wehen-
sind ein vergrößertes Herz und ein verrin- schreibung). Das gleichzeitige Aufzeichnen
gertes Herzminutenvolumen. der kindlichen Herztöne und der Wehen-
[arab.: al-kuhl, feine Essenz; griech.: kar- tätigkeit der Schwangeren zur Beurteilung
dia, Herz: mys, Muskel; pathos, Krank- des kindlichen Wohlbefindens. Die Herz-
heit] frequenz kann entweder extern, vom
• alcoholic cardiomyopathy Bauch der Schwangeren mittels Ultra-
schall oder intern, durch direkte Ablei-
~~ Unphysio- tung mit Hilfe einer so genannten -+ Kopf-
logische Struktur und Funktion des Herz- schwartenelektrode abgeleitet werden. Die
muskels (Myokard), die durch eine starke Wehentätigkeit kann ebenfalls extern mit-
-+ Hypertrophie des Herzseptums und der tels eines druckempfindlichen Wehenab-
freien linken Kammerwand gekennzeich- nehmers auf dem Bauch oder durch in-
net ist. Eine ventrikuläre Ausflussob- terne Druckmessung nach Blasensprung
struktion führt zu einer beeinträchtigten bzw. Blaseneröffnung (Amniotomie) ab-
diastolischen Füllung und zu einem ver- geleitet werden.
minderten Herzminutenvolumen. Die An- [gr.: kardia, Herz, tokos, das Gebären, gra-
zeichen und Symptome, wie Müdigkeit fein, einritzen, schreiben]
und Synkopen, treten oft bei körperlicher • cardiotocography
Anstrengung auf, wenn der Bedarf für
eine erhöhte Herzauswurfleistung nicht bnllatDmia.l. Operation, bei der eine In-
erfüllt werden kann. zission ins Herz erfolgt. 2. Operation, bei
der eine Inzission des Magenfundus
• hypertrophic cardiomyopathy
durchgeführt wird.
[griech.: kardia, Herz, temnein, schnei-
KlfdiamJDII.-, allstruldivL Herzerkran- den.]
kung mit Herzinsuffizienz und Vergröße- • cardiotomy
rung der Herzmuskel.
[lat.: congerere, ansammeln; griech.: kar- llardlatoldsdt. Giftige bzw. schädigende
dia, Herz, mys, Muskel, pathos, Krank- Wirkung auf das Herz besitzend.
heit.] [griech.: kardia, Herz, toxikon, Gift.]
• congestive cardiomyopathy •cardiotoxic
512 kardiovaskular · ' ':,

kardiovaskulär. Herz und Blutgefaße be- oberflächen ab und bietet ein ideales
treffend. Wachstumsmilieu für Bakterien und die
[griech.: kardia, Herz, /at.: vasculum, klei- Produktion organischer Säuren, die den
nes Gefaß.] Zahnschmelz demineralisieren. Die von
• cardiovascular den Bakterien produzierten Enzyme at-
tackieren die Proteinkomponente des
Kardioversion. Wiederherstellung des nor- Zahnes. Dieser Prozess führt, wenn er un-
malen Sinusrhythmus des Herzens durch behandelt bleibt, zur Bildung tiefer Hohl-
einen synchronisierten elektrischen räume in den Zähnen und verursacht die
Schock, der von zwei auf die Brust des Pa- Infektion der Pulpakammer, in der sich
tienten gelegten Metallelektroden ausge- Blutgefaße und Nerven befinden. Zu den
löst wird. Die Elektroden werden mit ei- Ursachen zählt man Erb- und Umweltein-
ner Schutzpaste bestrichen, damit es nicht flüsse, Beschaffenheit des Speichels, unge-
zu Hautverbrennungen kommt (der Pa- nügende Kautätigkeit und mangelnde
tient darf während der Kardioversion auf Zahnpflege. Wichtig ist zur Kariesprophy-
keinen Fall berührt werden!). Eine K. laxe ein umfassende Zahnpflege.
dient dazu, die Herzfrequenz zu verlang- [lat.: Verfall.]
samen oder einen normalen Sinusrhyth- caries
mus wiederherzustellen, falls eine medi-
kamentöse Therapie ineffektiv ist. (--+ De- Kariesklassifizierung. System zur Bestim-
fibrillation) mung von Zahnkaries. Kariesklasse I wird
[griech.: kardia, Herz, /at. : vertere, wen- definiert als kariöse Vertiefungen und
den.] Risse in den Okklusionsflächen der Ober-
• cardioversion kieferschneidezähne. In Kariesklasse II
sind die proximalen Oberflächen kariös,
kardiovertieren. Abgabe eines mit dem aber noch nicht okklusal durchbrochen.
QRS-Komplex synchronisierten, elektri- --+ Karies der proximalen Oberflächen von
schen Stromstoßes zur Behandlung von Schneidezähnen und Eckzähnen, jedoch
Tachyarrhythmie. ( --+ Kardioversion) nicht der Schneidekanten, wird als Karies-
• cardiovert klasse III eingestuft. Kariesklasse IV wird
kardiozirkulatorisch. Herz und Kreislauf definiert als Karies der proximalen Ober-
betreffend. flächen von Schneide- und Eckzähnen
[griech.: kardia, Herz; /at.: circulare, her- einschließlich Schneidekanten. Karies,
umgehen.] der mindestens ein Drittel der zervikalen
• cardiocirculatory fazialen bzw. lingualen Oberflächen be-
trifft, wird als Kariesklasse V eingestuft.
Karditis. Durch eine Infektion verursachte [Iat.: classis, Sammlung, facere, machen,
Entzündung der Herzmuskeln, die zu- caries, Verfall.]
meist mehrere Muskelschichten betrifft. • classification of caries
Es können Thoraxschmerzen, Herzar-
rhythmien, Durchblutungsstörungen und Kariesprophylaxe. Zur Verbesserung der
eine Beschädigung der Herzstruktur auf- Zahnfestigkeit und somit für eine gute
treten. Zu den verschiedenen Formen der Zahnentwicklung erhalten Neugeborene
Karditis gehören --+ Endokarditis, --+ Myo- häufig zusammen mit Vitamin D zur
karditis und --+ Perikarditis. --+ Rachitisprophylaxe Fluor zur Vorbeu-

• carditis gung von Karies. Die Fluorgabe wird täg-


lich bis zum 6. Lebensjahr empfohlen.
Karies. (Zahnkaries). Plaqueerkrankung, die • prophylaxis against dental caries I
durch die komplexen Interaktionen von tooth decay
Essensbestandteilen, insbesondere Stärke
und Zucker, mit Bakterien, die den Zahn- Kariesvorbeugung. Verhinderung von
belag bilden, verursacht wird. Der Zahn- Zalhnfaule ( _. Karies) durch verringerte
belag (Plaque) lagert sich an den Zahn- Aufnahme von Zucker in der Nahrung
~· ka rpa l 513

und regelmäßiges Zähneputzen jeweils externa) und eine interne Karotisarterie


nach den Mahlzeiten. Die Abwehrkraft (A. carotis interna).
des Zahnes und somit die Zahnhärtung [griech.: karos, tiefer Schlaf.]
kann durch Fluoridprophylaxe ( _, Fluo- • common carotid artery
rid) unterstützt werden. Karotisgeräusth. Nebengeräusch der Hals-
• caries prophylaxis; cavity prevention schlagader (Karotis); Anzeichen einer ar-
teriellen Verengung.
Karll, Agnes. (~1868 Embsen, +1927 Ber- • carotid bruit
lin). Ursprüngliche Lehrerin, die in die
Krankenpflege wechselte und als Privat- Karotisplexus. Eines der drei, mit den Hals-
schwester in Berlin arbeitete. Sie gründe- schlagadern verbundenen Nervenge-
te 1903 den ersten freien Berufsverband, flechte.
die ~ Berufsorganisation der Kranken- [griech.: karos, tiefer Schlag lat.: plexus,
pflegerinnen Deutschlands« (BO). Die gefaltet.]
BO schloss sich 1904 dem ICN an, in • carotid plexus
dem A.K. als Präsidentin und Vizepräsi- Karotispuls. Puls der Halsschlagader
dentin auch international aktiv war. Aus ( ..... Karotis), der gefühlt werden kann, in-
der BO wurde der - DBfK. dem man einen Finger leicht zwischen
Karmin. Roter Farbstoff, der zur Anfär- Kehlkopf und den Musculus sternocleido- ~~
bung histologischer Proben verwendet mastoideus auflegt.
wird. • carotid pulse
• carmine dye Karotissinus. Aus sensorischen Nervenen-
Karminativum. 1. Substanz zur Linderung den des Vagusnervs bestehende Erweite-
von Flatulenz und Aufblähung von Magen rung der Arterienwand an der Gabelung
oder Darm. 2. Mittel zur Linderung von der Halsschlagader (A. carotis), der auf
Blähungen und Magenkrämpfen, die mit Veränderungen des Blutdrucks reagiert.
der Einnahme von Mahlzeiten in Verbin- [griech.: karos, tiefer Schlag, lat.: sinus,
Kurve.]
dung stehen.
• carotid sinus
• carminative
Karotissinusreflex. (Karotissinus-Druckversuch).
Karotin. Rot -oranger, organischer Be- Durch Druck auf den Bereich der Karotis-
standteil von Karotten, Süßkartoffeln, gabel ausgelöste Verminderung der Herz-
Milchfett, Eigelb und grünem Gemüse. frequenz und des Blutdrucks, was länger-
Das Provitamin Beta-Karotin wird im fristig zum Herzstillstand führen ( ..... Karo-
Körper in Vitamin A umgewandelt. tissinus-Syndrom) kann.
[lat.: carota, Karotte] • carotid sinus reflex
• carotene
Karotissinus·Syndrom.(Sick-Sinus-Syndrom; Si-
Karotinoide. Gruppe roter, gelber oder nusknoten-Syndrom). Vorübergehende Be-
oranger, ungesättigter Pigmente, die sich wusstlosigkeit bei manchen Krampfanfäl-
in verschiedenen Tiergeweben sowie in len; wird durch einen übermäßigen ..... Ka-
Nahrungsmitteln, wie Karotten und grü- rotissinusreflex oder durch hohen Druck
nem Gemüse finden . Viele dieser Substan- auf den Karotissinus verursacht, z.B. beim
zen, wie z.B. ..... Karotin, werden zur Bil- Rasieren oder zu engen Kragen. (..... Siek-Si-
dung von Vitamin A verwendet. nus-Syndrom)
• carotenoid • carotis sinus syndrome
Karotis. (Halsschlagader). Eine der größten karpal. Den Carpus bzw. die Handwurzel
Arterien (Arteria carotis communis), die betreffend.
den Kopf mit Blut versorgt. Die Karotis [griech.: karpos, Handwurzel]
unterteilt sich in eine externe (A. carotis • carpal
-
KarpaltunneL Von den Handwurzelkno-
chen und dem Canalis carpi gebildeter
Tunnel für den Nervus medianus und die
Beugesehnen.
[griech.:karpos,Handwurzel, franz.: ton-
nen
Verschmelzung von Zellker-
weiblichen und einer männli-
chen Geschlechtszelle (Gameten) bei der
Befruchtung. - adj. karyogam.
[griech.: karyon, Nuss; gamos, Hochzeit]
nel, Tunnel.] ~:::-:: karyogamy
carpal tunnel
laiJ'IIIftlll Bildung oder Entwicklung des
f'IIMII.SJAdrom. (Medianuskompressi- Kerns einer Zelle. - adj. karyogenetisch.
ons-Syndrom). Häufig auftretende schmerz- [griech.: karyon, Nuss; genein, produzie-
hafte Beschwerden der Handwurzel und ren]
der Hand, die durch die Kompression des • karyogenesis
Nervus medianus zwischen dem starren IIQOIIfiiiSI Teilung eines Zellkerns und
Karpalband und anderen, im Karpaltun- gleichmäßige Verteilung des Materials
nel befindlichen Strukturen verusacht während der Mitose und der Meiose.
wird; wird oft als Folge eines massivem [griech.: karyon, Nuss; kinesis, Bewegung]
Handgelenktraumas betrachtet. Der Me- karyokinesis
dianusnerv innerviert die Handinnenflä-
ehe und radiale Handseite; eine Kompres- (Karyoplasma). Klare, norma-
sion des Nervs verursacht eine Schwäche lerweise farblose Flüssigkeit im Zellkern.
und Schmerzen der Daumenballenmus- Die K. besteht vorwiegend aus proteini-
kulatur sowie Brennen und Kribbeln; die schem und kolloidalem Material, in dem
Schmerzen können sich manchmal bis in Kernkörperehen (Nukleolen), Chromatin,
den Unterarm und das Schultergelenk zie- Linin und verschiedene andere mikrosko-
hen. pische Partikel verteilt sind.
carpal tunnel syndrome • karyolymph
,JL Handwurzeln und Füße be- KatyoiJse. Auflösung eines Zellkerns. Die
treffend. K. tritt entweder in Form eines Gewebeto-
[griech.: karpos, Handwurzel; lat.: pes, des (Nekrobiose) oder bei einzelnen Ge-
Fuß.] nerationen neuer Zellen während der
• carpopedal Meiose und Mitose auf.
[griech.: karyos, Nuss; Iysis, auflösen]
Karpopedalspa1mus. Hand-, Daumen-, ~::::; karyolysis
Fuß- oder Zehenkrämpfe, die bei Tetanien
auftreten können. Histologische Untersuchung
[griech.: karpos, Handwurzel, lat.: pes, Messung eines Zellkerns. - adj. ka-
Fuß, giech, spasmos, Krampf.] ryometrisch.
carpopedal spasm .karyometry
IIQOn. Zellkern.
:11'. Zu Elle (Ulna) und Handwur- [griech.: Nuss]
zel ( Carpus) gehörend bzw. diese betref- •karyon
fend.
• ulnocarpal KaryciTit~'k1·'· Fragmentierung und Vertei-
lung des Chromatins im Zytoplasma infol-
Karpus. Handwurzel, bestehend aus acht ge eines Zelltods.
in einer Reihe angeordneten Knochen. [griech.: karyon, Nuss; rhexis, Riß]
[griech.: karpos, Handwurzel] karyorrhexis
• carpus
Ka ,-vosorn. Dichte, unregelmäßige Masse
karyo·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Zell- von Chromatinfilamenten (Binnenkörper)
kern«. im Zellkern.
[griech.: karyon, Nuss] [griech.: karyon, Nuss; soma, Körper]
karyo •karyosome
ICaJyoiJp. 1. Vollständige übersieht über kaninalpl. Zerstörung von Krebszellen.
alle morphologischen Merkmale des so- (-->karzinolytisch}
matischen Chromosomensatzes eines In- [griech.: karkinos, Krebs, Iysis, Auflö-
dividuums oder einer Species; diese wer- sung.]
den in Bezug auf Anzahl, Form, Größe • carcinolysis
und Zusammensetzung innerhalb des
Zellkerns beschrieben. 2. Darstellung des lllrzlnom. (Krebsgeschwür}. Bösartiges Epi-
Chromosomensatzes eines Individuums thelneoplasma, das sich auf das umliegen-
oder einer Species als Diagramm, wobei des Gewebe ausbreitet und in entfernte
dieser paarweise in absteigender Ordnung Körperregionen metastasiert. K.e entwi-
nach Größe und Position auf dem Zentro- ckeln sich häufig in Dickdarm, Lungen,
mer angeordnet wird. Magen, Prostata, Zervix, Brüsten und auf
•karyotype der Haut. Tumore haben unregelmäßige
Formen, sind nodulär und grenzen sich
deutlich vom gesunden Gewebe ab.
lilrJvQt. Normoblast oder sich entwi- [griech.: karkinos, Krebs, oma, Tumor.]
ckelnder Erythrozyt mit einem Zellkern, •carcinoma
der homolog angefärbt ist; findet sich
normalerweise im roten Knochenmark. Karzinom. ~ Malignes Neo-
[griech.: karyon, Nuss; kytos, Zelle] plasma, das aus Strängen gleichförmiger, .,.
•karyocyte kleiner --> Epithelzellen besteht, die siebar- ..
tig um oftmals mit Schleim angefüllte,
zystische Räume angeordnet sind. Der Tu-
brzktctten. (kanzerogen}. Eigenschaft einer mor tritt am häufigsten in Speicheldrü-
Substanz oder eines Agens, welche die sen, der Brust, Schleimdrüsen sowie den
Entstehung von Krebs verursacht oder oberen und unteren Atemwegen, bisweilen
die Häufigkeit von Krebserkrankungen in den vestibulären Drüsen der --> Vulva
erhöhen. auf.
[griech.: karkinos, Krebs, genein, erzeu- • adenocystic carcinoma
gen, herstellen.]
• carcinogen kar.zfnom. llroachogenes. Ein in mehr als
90% aller Fälle maligner Lungentumor,
llr.dnogen'"' Der Prozess der Krebsent- der in den --> Bronchien entsteht. Läsionen,
stehung. die häufig durch Zigarettenrauchen ver-
ursacht sind, können zu Husten, giemen-
• carcinogenesis
der Atmung, Müdigkeit, Brustenge und
Gliederschmerzen führen. Im letzten Sta-
llnlllold. Kleiner, gelblicher Tumor, der dium kann es zu blutigem Sputum, Trom-
sich aus Argentaffinzellen in der Magen- melschlegelfingern, Gewichtsabnahme
Darm-Schleimhaut bildet, die Serotonin und Pleuraerguss kommen.
und andere Katecholamine absondern. •bronchogenic carcinoma
[griech.:karkinos, Krebs, eidos, Form.]
•carcinoid kar.zfnom. .......,...,.. Bezeichnung für
ein in einer Keimzelle entstehendes, bös-
artiges Neoplasma, das sich vor allem in
~ Systemische Auswir- den Gonaden, insbesondere in den Hoden
kungen karzinoider Tumore, die Seroto- (Testes} bildet.
nin ausschütten. Symptome sind rotblaue •embryonal carcinoma
Verfärbung, Diarrhö, Krämpfe, Hautläsio-
nen wie bei Pellagra, Atemnot, Herzklop- karzlnem. tolorlk1alas. Maligne Neoplas-
fen und Herzklappenerkrankung, die ins- mabildung im Dickdarm mit dem Abgang
besondere Trikuspidklappe und Pulmo- von bluthaitigern Stuhl (Teerstuhl). Kolo-
nalklappe beeinträchtigt. rektale Karzinome werden vor allem ab
•carcinoid syndrome dem 50. Lebensjahr beobachtet, etwas
häufiger bei Frauen als bei Männern. Pa- men hauptsächlich in der Speiseröhre, in
tienten mit chronischer Colitis ulcerosa, der Schilddrüse und im Uterus vor.
Zottenadenom und familiärer adenomatö- [griech.: karkinos, Krebs, sarx, Fleisch,
ser Dickdarmpolypose haben ein erhöhtes oma, Tumor.]
Risiko für Dickdarmkrebs. Fetthaltiges .carcinosarcoma
Essen, hoher Alkoholkonsum, geringe
körperliche Aktivität, Tabakkonsum und llnfnose.Entstehung vieler ---+Karzinome
das Einatmen von Asbestfasern sowie die im gesamten Körper.
Einwirkung radioaktiver Strahlung sind • carcinosis
weitere Ursachen von Dickdarmkrebs. lcalzfllostllsdl. Das Wachstum eines
[griech.: kolon, Dickdarm; lat.: rectus, ge- ---+Karzinoms verlangsamend bzw. einhal-
rade.] tend.
• colorectal cancer [griech.: karkinos, Krebs, statikos, Still-
stand erzeugen.]
ICininom, pdinvaslws. (Carcinoma in situ;
• carcinostatic
Oberflächenkarzinom). Prämalignes Neoplas-
ma, das noch nicht in die Basalmembran llsein. In Milch vorkommendes, weißes
eingedrungen ist, aber die zytologischen Eiweißpulver. Enthält Phosphor und
Eigenschaften von Krebs aufweist. Solche Schwefel und gehört zu den >>kompletten
neoplastischen Veränderungen im strati- Proteinen«, da es alle essenziellen Amino-
fizierten Platten- bzw. Drüsenepithel säuren enthält. Beim Sauerwerden von
kommen häufig am Gebärmutterhals, am Milch wird K. ausgef!illt.
Anus, in Bronchien, Mundschleimhaut, [lat.: caseus, Käse]
Speiseröhre, Augen, Lippen, Penis, Ute- .casein
rusendometrium und Vagina vor.
[griech.: karkinos, Krebs.] llisesdlllllleN (Vernix caseosa). Helle, käse-
ähnliche Substanz aus Talgdrüsensekret,
• carcinoma in situ
Wollhaar (Lanugo) und abgestorbenen
ICinlnom, squlllllles. ---+ Plattenepithelkar- Hautzellen, die die Haut eines Feten und
zinom. Neugeborenen überzieht. Sie dient als
• squamous cell carcinoma Schutz und bei der Geburt als Gleitmittel.
• vernix caseosa
ICinlnam. zlnhiisK. Harter, fibröser, stark
invasiver Tumor, in dem die malignen lllsig. Käseartig; Bezeichnung für die Mi-
Zellen einzeln oder als kleine Zellhaufen schung aus Fett und Protein, die in be-
in dichtem Bindegewebe auftreten. stimmten nekrotisierenden Körpergewe-
[griech.: skirrhos, hart] ben vorkommt.
• scirrhous carcinoma .caseous

bni11 ru+l Ähnlichkeit mit einem


IBslraliaa.Chirurgische Entfernung eines
---+ Karzinom haben. oder beider Hoden bzw. Eierstöcke; wird
meist durchgeführt, um die Fortpflan-
• carcinomatoid
zungsfähigkeit und die Ausschüttung be-
bnittomatls. Ein ---+ Karzinom betreffend. stimmter Hormone zu unterbinden, die
• carcinomatous die Vermehrung maligner Geschwüre för-
dern, z.B. bei Frauen mit Brustkrebs oder
~ Affinität für die Entstehung Männern mit Prostatakrebs.
von karzinomatösem Gewebe. [lat.: castrare, kastrieren.]
[griech.: karkinos, Krebs, philein, lieben.] •castration
• carcinophilia
1CaJtr1tioftsu1 1. Imaginäre Furcht vor
llllfltaslllfrDm.. Malignes Neoplasma, be- Verletzung bzw. Verlust der Geschlechts-
stehend aus karzinomatösen und sarko- organe; häufig als Reaktion auf unter-
matösen Zellen. Tumore dieser Art kom- drückte Gefühle der Bestrafung in Verbin-
.: ·• Katarakt 517

dung mit verbotenen sexuellen Wün- ohne dabei dauerhaft geändert oder ver-
schen. 2. Allgemeine Bedrohung der braucht zu werden. Die meisten K.en, ein-
Männlichkeit bzw. Weiblichkeit einer Per- schließlich die in lebenden Organismen
son oder eine wirklichkeitsfremde Angst vorkommenden Enzyme, beschleunigen
vor Verletzung oder Verlust der Kontrolle. chemische Reaktionen; negative K.en ver-
• castration anxiety langsamen Reaktionen.
[griech.: katalein, auflösen.]
Kasuistik. Erfassung und Erforschung von
• catalyst
Krankheitsfallen einer bestimmten
Krankheit. Katalyse. Erhöhung des Umfangs einer
[lat.: casus, Geschehnis.] chemischen Reaktion durch eine Substanz
• casuistics (__,Katalysator), die bei der Reaktion we-
der dauerhafte Veränderungen erfahrt,
Katabiose. Normale Zellalterung.
(Iat.: kata, abwärts, biosis, Leben] noch verbraucht wird. (__, katalysieren)
• catabiosis
[griech.: katalein, auflösen.]
• catalysis
Katabolismus. (Abbaustoffwechsel). Stoff-
wechselvorgang, bei dem komplexe Sub- katalysieren. __, Katalyse hervorrufen, z.B.
stanzen von lebenden Zellen in einfache eine chemische Reaktion oder einen phy-
Bestandteile aufgespalten werden. (__, Ana· sikalischen Prozess beschleunigen. .".
bolismus,) • catalyze ....
[griech.: kata, abwärts, ballein, werfen.] Katamnese. Krankengeschichte eines Pa-
• catabolism tienten von Beginn einer bestimmten
Katabolismus, anaerober. Ohne Sauerstoff Krankheit an.
ablaufender Stoffwechselkreislauf, bei [griech.: kata, abwärts, men, Monat.]
dem komplexere chemische Substanzen • catamnesis
zu einfacheren Verbindungen abgebaut
werden und Energie freigesetzt wird.
Kataplasie. Rückbildung/ Rückläufigkeit
eines Gewebes. Kann im weiteren Sinne
(--> Katabolismus)
auch die Bezeichnung für die speziellen
• anaerobic catabolism
Eigenschaften eines --. Neoplasmas sein
Katal (kat). SI-Einheit für die Aktivität von (beinhaltet dann den Grad der Maligni-
Enzymen (Mol pro Sekunde). tät bei 1\Jmoren). (s.a. Tumor, maligner)
• katal (K, kat) cataplasia
Katalase. In fast allen lebenden Zellen vor- Kataplexie. Plötzlich auftretende Muskel-
kommendes Enzym, das den Abbau von schwäche und Hypotonie; ausgelöst durch
Wasserstoffsuperoxid zu Wasser und Sau- Emotionen wie Wut, Angst oder Überra-
erstoff katalysiert. schung, oftmals in Verbindung mit --> Nar-
[griech.: katalein, auflösen.] kolepsie.
• catalase [griech.: kata, abwärts, plexis, Schlag.]
KatCJiepsie. Von starrer Körperhaltung be- • cataplexy
gleiteter, tranceartiger Bewusstseinszu-
Katarakt. (Grauer Star). Fortschreitende Lin-
stand; kann bei der Hypnose auftreten,
sentrübung des Auges, mit Bildung einer
sowie bei bestimmten organischen und
grauweißen Trübung hinter der Pupille.
psychologischen Störungen, z.B. bei Schi-
Die meisten K.e werden durch degenerati-
zophrenie, Epilepsie und Hysterie.
ve, nach dem 50. Lebensjahr auftretende
[griech.: kata, abwärts, lambanein, ergrei- Veränderungen verursacht. Angeborene
fen.]
K.e sind meist vererbt, können aber auch
• catalepsy durch einen Virusinfekt während des ers-
Katalysator. Substanz, die den Umfang ei- ten Schwangerschaftstrimesters ausgelöst
ner chemischen Reaktion beeinflusst, werden. Ein unbehandelter K. führt zu
Blindheit. Bei weniger komplizierten, im ICathaltlbm. Abführmittel zur Darment-
hohen Lebensalter auftretenden K.en (Al- leerung; stimuliert die Peristaltik, verflüs-
tersstar), wird die Linse operativ entfernt sigt bzw. vergrößert den Darminhalt, er-
und eine künstliche, intraokuläre Linse weicht den Stuhl und befeuchtet die
eingefügt oder spezielle Kontaktlinsen oder Darmwände.
Brillengläser verschrieben. Die weichen, [griech.: catharsis, reinigend.]
bei Kindern oder jungen Erwachsenen auf- •cathartic
tretenden K.e (Linsenerweichung) können
entweder operativ entfernt oder mit Ultra- ll'lllheler. Hohler, biegsamer Schlauch, der
schallbehandlung fragmentiert werden. in ein Gefäß oder einen Hohlraum einge-
[griech.: katarrhakies, Wasserfall.] führt wird, um dem Körper Flüssigkeiten
•cataract abzuleiten bzw. zuzuführen, bestimmte
Körperfunktionen zu überwachen oder
llltanh. Entzündung der Schleimhäute in ein Gefäß bzw. einen Hohlraum zu unter-
Verbindung mit Ausfluss und Entzündun- suchen.
gen der Atemwege (Nase und Luftröhre). [griech.: katheter, etwas absenken.]
- adj. katarrhalisch. •catheter
[griech.: kata, abwärts, rhoia, Fluss.]
•catarrh 1at1t1ttr. .,.....,, {arterielle Kanüle). Feiner
Schlauch, der in eine -+ Arterie eingeführt
latantt, troc1a1a1r. Trockener Husten mit wird, um arterielles Blut (z.B. für eine
geringem Auswurf, der zusammen mit Blutgasanalyse) abzunehmen oder den
Asthma und Lungenemphysem auftritt. Blutdruck direkt zu messen. Meistens
• dry catarrh wird die Arteria radialis kanüliert. Vor
ICatatenl& Psychologisch bedingter Zu- dem Eingriff muß ein -+Allen-Test durch-
stand der Immobilität und Muskelstarre geführt werden. {-+ Kanülierung, arterielle;
in Verbindung mit einer teilweise impulsi- Blutdruck, arterieller)
ven Aktivität; Form der -+ katatone Schizo- • arterial catheter
phrenie.
[griech.: kata, abwärts, tonos, Spannung.] Katllltlr, ................ 1. Katheter mit
•catatonia zwei Kanälen, eingesetzt zur Spülung ei-
nes im Körperinneren liegenden Hohl-
~. Zu einer Gruppe sympatho- raums. Durch einen Kanal fließt Flüssig-
mimetischer Verbindungen gehörende keit in den Hohlraum, durch den anderen
Substanz (z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Kanal wird die Flüssigkeit aus dem Hohl-
Dopamin), die aus einem Katecholmole- raum abgeleitet. 2. Form eines zentralve-
kül und dem alipathischen Teil eines nösen Katheters mit zwei Lumen (Schen-
Amins besteht. Verschiedene K.e werden kel), um nichtkompatible Infusionen bzw.
vom Körper hergestellt und dienen als Medikamente verabreichen zu können.
wichtige neurologische Substanzen. • double-channel catheter; two-way ca-
• catecholamine theter
ICath8rsls. 1. Reinigung bzw. Befreiung. ~ drelumlger. -+ Katheter mit drei
2. Therapeutische Freisetzung aufgestau- separaten Kanälen. Bei einem dreilumigen
ter Gefühle und Emotionen durch Diskus- Urinkatheter ist ein Kanal zur Spülung, ei-
sion bestimmter Ideen und Gedanken. ner zur Drainage und der dritte zum Auf-
3. Bezeichnung für den Vorgang, bei dem blasen des Ballons bestimmt.
unterdrückte Gedanken und Gefühle • triple lumen catheter
durch freie Assoziation bewusst gemacht
werden; häufig in Verbindung mit Hyp- ~ lntravenlslr. -+ Katheter, der in
nose und der Anwendung hypnotisch wir- eine Vene eingeführt wird, um Medika-
kender Medikamente. - adj. kathartisch. mente oder Infusionen direkt in den Blut-
•catharsis strom einzuleiten oder um z.B. zu diagnos-
tischen Zwecken den Blutdruck zu mes- betrifft und von lokal auftretenden Haut-
sen. erythemen begleitet wird.
• intravenous catheter [griech.: kausis, brrennend, algos,
Schmerz.]
ladtetlr. SUJRIP•Iildlll:~ -> Katheter, der
.causalgia
oberhalb des Schambeins durch die Haut
in die Harnblase eingeführt wird; dient ICiaAitlt. Begriff aus der Forschung; Be-
zur Blasenentleerung. ziehung zwischen zwei Phänomenen bzw.
[lat.: supra+ pubes, oberhalb+ Schamge- Prozessen (A und B), wobei A zuerst statt-
gend] findet und B verursacht. Richtung bzw.
• suprapubic catheter Einfluss sowie Wirkung sind vorherseh-
~ng. Einführung eines -> Ka- bar und reproduzierbar und können em-
theters in einen Körperhohlraum bzw. ein pirisch beobachtet werden.
Organ, um Flüssigkeit zuzuführen bzw. zu •causality
entfernen. (s. Abb. S. 126) bustisdl. (ätzend). 1. Eine auf lebendes Ge-
• catheterization webe zerstörerisch wirkende Substanz,
lalllells. Bewusstes oder unbewusstes z.B. Silbernitrat, Salpetersäure oder
Verbinden von Gefühlen mit bestimmten Schwefelsäure. 2. Ätzende Wirkung besit-
Ideen, Personen oder Gegenständen. zend.
[griech.: kathexis, Zurückhaltung.] [griech.: kaustikos, brennend.]
• cathexis •caustic
lldlodt. 1. Die Elektrode, an der ein che- .............. (Kaustik). Gewebezerstörung
mischer Reduktionsprozess stattfindet, durch ÄtzmitteL (-> Elektrokoagulation)
d.h. Elektronen austreten. 2. Austrittsstel- [griech.: kauterion, Brenneisen.]
le einer Röntgenröhre. • cauterization
[griech.: kata, unten, hodos, Pfad.]
•cathode lrauterfsflmm. Gewebe durch Hitzeeinwir-
kung, z.B. durch Dampf, heißes Metall,
lalila.. Ein positiv geladenes Ion. Sonnenbestrahlung, Elektrizität oder
[griech.: kata, unten, ion, gehend.] Trockeneis verbrennen; wird normaler-
.cation weise eingesetzt, um beschädigtes oder
krankes Gewebe zu zerstören.
~ Von einem Kratzer
[griech.: kauterion, Brenneisen.]
oder Biss einer gesunden Katze verur-
sachte Erkrankung. An der betroffenen •cauterize
Stelle bilden sich Entzündungen und Pus- Knlnllsitr'lmg. 1. Bildung von Körper-
teln, es kommt zu Lymphknotenschwel- hohlräumen, z.B. die während einer Tu-
lungen von Hals, Kopf, Leiste oder Achsel; berkulose in der Lunge geformten Hohl-
die Symptome Fieber, Kopfschmerzen und räume. 2. Hohlräume im Körper, z.B. die
Unwohlsein können viele Monate anhal- Pleurahöhle.
ten. • cavitation
• cat scratch fever
kiHml5. Krankhafte Hohlräume oder Ka-
budat. Schwanzwärts, fußabwärts, vom vernen aufweisend.
Kopf weg, zum distalen Körperende. [lat.: caverna, Hohlraum]
[lat.: cauda, Schwanz.] •cavernous
•caudal
~ Ödembildung an Bin-
Kaumuslal. -> Musculus masseter.
dehaut, oberem Augenlid und Nasenwur-
• masseter
zel, begleitet von einer Lähmung des drit-
llusllgie Empfmdung eines brennenden ten, vierten und sechsten Hirnnervs sowie
Schmerzes, der häufig die Extremitäten Reiz- und Ausfallerscheinungen; wird
durch eine Thrombose des Sinus caverno- schwerden (Dysphagie) und Drüsener-
sus verursacht. krankungen im Halsbereich verursachen.
• cavernous sinus syndrome •laryngeal cancer
~ Sekundäres, zusam- Ulliltmig. Anatomische Bezeichnung für
men mit Augen- oder Naseninfektionen keilähnlich geformte Gewebe, insbesonde-
auftretendes Syndrom, gekennzeichnet re für Zellen des Nervensystems.
von Orbitalödem, Venenstauung am Auge • cuneiform; cuneate
und Nervenlähmung, die die extraokulä- Kellnseldicm. Operative Entfernung eines
ren Augenmuskeln betrifft. Die Infektion Organteils, wie z.B. den eine Zyste enthal-
kann sich auf die zerebrospinale Flüssig- tenden Teil eines Eierstocks. Das entfernte
keit sowie die Gehirnhaut ausweiten (Le- Segment ist oft keilförmig.
bensgefahr!).
• wedge resection
• cavernous sinus thrombosis
111m. 1. Mikroorganismus, der krank-
lallt. 1. Hohlraum im Innern einer grö- heitserregend (pathogen) wirkt. 2. Ein-
ßeren Struktur, z.B. die Peritonealhöhle heit lebender Materie, die sich zu einer
oder der Mundraum. 2. Ein durch Karies Samenzelle, einer Spore oder einer Eizelle
entstandener Hohlraum in einem Zahn. entwickeln kann. 3. Das erste Stadium der
[lat.: cavus, hohl.] Entwicklung, wie ein Spermium (Sperma-
.cavity tozoon) oder eine andere Keimzelle.
............... Angiogramm der unteren •germ
und oberen ---> Vena cava. Kelmldatt. (Keimschicht). Eine der drei Zell-
[lat, cavus, hohl, griech.: gramma, Auf- schichten (Ektoderm, Entoderm und Me-
zeichnung.] soderm), die sich in der frühen embryo-
•cavogram nalen Entwicklung bilden und aus denen
kcal. Abkürzung für ---> Kilokalorie. sich das gesamte Körpergewebe entwi-
•kcal ckelt.
.germlayer
lleftr. Ein leicht schäumendes, säuerliches
Getränk, das aus Kuh-, Schafs- oder Zie- ltllndrilsa. (Gonaden). Sammelbezeich-
genmilch hergestellt wird, die durch stär- nung für -+Ovarium (Eierstock) und
ke- und laktobazillenhaltige Kefirkörner -+ Testis (Hoden).
fermentiert ist. •gonads
[russ.: fermentierte Milch] l"'nnp(asma. (Idioplasma). 1. Das Protoplas-
• kefir ma der ---> Keimzellen, das das grundlegen-
Kallllulpfdiplllllld&. Durch das Klebs-Löff- de Fortpflanzungs- und Erbmaterial ent-
ler-Bazillus (Corynebacterium diphthe- hält; die Gesamtheit der DNS (Desoxyri-
riae) verursachte Kehlkopfentzündung bonukleinsäure), die in einer speziellen
(Laryngitis). Eine ernste Komplikation ist Zelle oder einem Organismus enthalten
die Bildung einer ---> Pseudomembran. ist. 2. Keimzellen in jeder Entwicklungs-
• diphtheric Iaryngitis phase, zusammen mit dem Gewebe, aus
dem sie sich entwickeln.
llhlkapftnbs. Maligne neoplastische Er- •germplasm
krankung, die durch einen Epitheltumor
'n'mS:~ ---> Keimblatt
im Kehlkopf (-+ Larynx) gekennzeichnet
ist. Chronischer Alkoholismus und starker • embryonie layer
Nikotinkonsum steigern das Risiko für die lelnnllllle. 1. Eine sexuell reproduktive
Entwicklung von K. Fortdauernde Heiser- Zelle in jedem Entwicklungsstadium, von
heit zählt zu den ersten Anzeichen; fortge- der ersten embryonalen Form bis zum rei-
schrittene Läsionen können Halsentzün- fen -+Gameten. 2. Eizelle (Ovum) oder
dungen, Luftnot (Dyspnoe), Schluckbe- Spermium (Spermatozoon) oder ihre Vor-
gängerformen. 3. Jede Zelle, die der ->Ga- hirns. Entweder aufgrund einer angebore-
metogenese unterliegt. nen Fehlbildung oder durch einen Unfall
•germ cell verursacht.
• cephalocele
......_ (-zele; -cele). Nachsilbe mit der Bedeu-
tung >>Bruch, Geschwulst<<. ~ Schädeleinstich mit einer
• -kele; -cele; -zele hohlen Nadel, um Flüssigkeit abzuleiten
oder einen Abszess zu drainieren.
ICelald. (Wulstnarbe). überschüssiges
• cephalocentesis
Wachstum eines kollagenen Narbengewe-
bes an der Stelle einer Wunde auf der llatln. Fibröses schwefelhaltiges Protein,
Haut, besonders nach Operationen und das Hauptbestandteil der Haut (Epider-
Verbrennungen. Das neue Gewebe ist er- mis), Haare, Finger- und Fußnägel, im
haben, rund oder strangförmig und fest. Zahnschmelz und im Horngewebe von
(griech.: kelis, Punkt; eidos, Form] Tieren ist.
•keloid (griech.: keras, Horn]
•keratin
KeloldHne. Eitriger Ausschlag in und um
die Haar-Talg-Ausgänge, der zu einer kel- ltl'ltiRaQt. Epidermiszelle, die -> Keratin,
oiden Vernarbung führt. Farbige sind be-
sonders anfällig für K. (-> Keloid; Akne)
•keoidacne
andere Proteine und Sterin synthetisiert.
Diese Zellen machen 95% der Epidermis
aus und werden von den undifferenzierten
11
oder basalen Zellen an der dermisch-epi-
ICII!Ifa.5bla 00. Eine absolute Temperatur- dermischen Verbindung gebildet.
skala, die von dem Punkt an in Celsius-
(griech.: keras, Horn; kytos, Zelle]
Einheiten berechnet wird, an dem die Mo-
lekülbewegungen ein Minimum erreichen • keratinocyte
(absoluter Nullpunkt: -273,15°C). Zur ICtnditfl. Entzündung der Hornhaut des
Umrechnung von Celsius-Graden in Kel- Auges (->Kornea).
vin muß die Zahl 273,15 addiert werden. •keratitis
[Lord Kelvin, britischer Physiker, 1824-
1907] r.radds dlnbitkL Schwere Herpesvirus-
• Kelvin scale Infektion der Augen. Auf der Hornhaut-
oberfläche entsteht eine illzeration in
111111111idgie Kopfschmerzen. Form eines verzweigten Baumes. Bleibt
• encephalalgia die K. d. unbehandelt, kann sie zu dauer-
hafter Hornhautvernarbung mit Sehbe-
llpillllllllmat Durch Gefäßrisse (z.B. hinderung bzw. Blindheit führen.
unter der Geburt) zwischen Knochen und
•dendritic keratitis
Knochenhaut entstandener Bluterguss,
der auf einen Schädelknochen begrenzt ....... Vorsilbe mit der Bedeutung
bleibt. >> Hornsubstanz, Hornhaut<<.
• cephalhematoma (griech.: keras, Horn]
bpllalo-. (-cephalo). Den Kopf betreffend. •kerato-
•cephalic ~. Gutartige, schnellwach-
Kepllalometrit. (Schädelmessung). Kopfver- sende, fleischfarbene Papeln oder Knoten
auf der Haut mit einem zentralen Horn-
messung des Fötus, um den Umfang und
pfropf (aus --.Keratin). Die Läsion tritt
Durchmesser des kindlichen Kopfes zu er-
meist im Gesicht oder auf Handrücken
mitteln; Index für das Schwangerschafts-
und Unterarmen und vorwiegend bei älte-
alter. (-> kephalometrisch)
ren Menschen auf.
• cephalometry (griech.: keras, Horn; akantha, Dorn; oma,
Klphalaliele. Durch eine Öffnung in der Tumor]
Schädeldecke hervortretendes Teil des Ge- • keratoacanthoma
o1111s. Kongenitale Anomalie mit gel verursacht wird. Zu den ersten Symp-
einer kugeligen Vorwölbung der Augen- tomen gehören Nachtblindheit, Photo-
hornhaut oder des Augapfels. phobie, Schwellung und Rötung der Au-
• keratoglobus genlider sowie trockene, rauhe, schmerz-
hafte und erweichte Hornhaut (--> Kornea).
Keratokonjunktivitis. Entzündung der
Ohne Therapie erweicht die Hornhaut
Hornhaut (-->Kornea) und Bindehaut vollständig und perforiert, was zur Blind-
(--> Konjunktiva) des Auges. Man unter-
heit führt.
scheidet zahlreiche Formen der K., z.B. K. [griech.: keras, Horn; malakia, Erwei-
sicca, bei der zu wenig Tränenflüssigkeit chung]
auf die Hornhautoberfläche abgegeben keratomalacia
wird, wodurch es zu einer Entzündung
kommt. Kera!omykose. Pilzerkrankung der Augen-
[griech.: keras, Horn; lat.: conjunctivus, hornhaut (-->Kornea).
verbindend; griech.: itis, Entzündung] • keratomycosis
keratoconjunctivitis KMMopla Chirurgische Maßnahme in
~ Ia. (Viruskerati- der Ophthalmologie, bei der der durch-
tis). Durch Adenoviren übertragene Kera- sichtige Teil der Hornhaut (-->Kornea) ent-
titis und Konjunktivitis. Diese extrem an- fernt und durch eine Spenderhornhaut er-
steckende Form der Keratokonjunktivitis setzt.
befällt oftmals das Lymphsystem. Die • keratoplasty
Krankheit wird vor allem durch kontami- llrlllllse (Verhornung). Hautläsionen mit
nierte Gegenstände übertragen. Überwucherung und Verdickung des ver-
[griech.: oberhalb, demos, Leute, keras, hornten Epithels. (--> Hyperkeratose)
Horn; lat.: conjunctivus, verbunden; [griech.: keras, Horn; osis, Zustand]
griech.: itis, Entzündung.] keratosis
• epidemic keratoconjunctivitis (EKC)
.~e.rnlQ·.Zeichen Diagnostisches Zeichen
J111L Nicht-entzündliche Vorwöl-
für eine --> Meningitis oder einen Band-
bung der Hornhautmitte, die meist bei scheibenschaden, was durch den Verlust
Frauen auftritt und eine beträchtliche der Fähigkeit gekennzeichnet ist, das Bein
Stabsichtigkeit (Astigmatismus) verursa- im Kniegelenk vollständig ausstrecken zu
chen kann. können, wenn es in der Hüfte gebeugt ist,
• keratokonus oder aber bei gestreckten Knien die Hüfte
Keratolyse. Ablösung und Abschuppung zu beugen.
der äußersten Hornhautschicht, die nor- [W. Kernig, russischer Arzt, 1840-1917]
malerweise bei einer Abschilferung auf- • Kernig's sign
tritt, oder aber durch toxische Substanzen ltndkta (Bilirubinenzephalopathie). Un-
verursacht werden oder eine kongenitale physiologische toxische Ansammlung von
Störung sein können. -->Bilirubin im Gewebe des Zentralnerven-
[griech.: keras, Horn; Iysis, Auflösung] systems von Neugeborenen, die durch
• keratolysis eine --> Hyperbilirubinämie verursacht
, Harte, verdickte Epidermiswu- wird.
cherung, die durch eine Hypertrophie der [griech.: ikteros, Gelbsucht]
Hornhautschicht verursacht wird. (--> Kal- • kernicterus
lus) ~Pmlpintomographie. (Kernspinresonanzto-
• keratoma mographie; NMR; Magnetresonanztherapie
KeratomdiMie. Augenkrankheit, die durch (MRT)). Nichtinvasives bildgebendes Diag-
Trockenheit (Xerose) und Ulzerationen noseverfahren (von Weichteilstrukturen),
der Augenhornhaut gekennzeichnet ist bei dem das Verhalten von Atomkernen
und durch einen starken Vitamin-A-Man- in hochfrequenten Magnetfeldern genutzt
und die dabei entstehende elektromagne- [griech.: keton, Azeton; lat.: acidus, sauer;
tische Hochfrequenzstrahlung computer- osis, Zustand]
mäßig ausgewertet wird. Die K. ermög- •ketoazidosis
licht die Abgrenzung von Geschwulstbil-
dungen, Ödemen, Blutungen oder Nekro- ~ illlllllellsc:he. Plötzlicher Ab-
sen gegenüber der gesunden Umgebung. fall des pH-Wertes im Blut ( .... Azidose),
Die Methode hat den Vorteil, ohne Rönt- der manchmal bei Alkoholikern auftritt:
genstrahlenbelastung zu arbeiten. Bei der Die a. K. ist mit einem Anstieg von .... Ke-
K. werden Magnetfelder großer Stärken tonkörpern (Aceton, beta-Hydroxybutter-
verwendet, die zu einer Verschiebung/Be- säure und Acetessigsäure) im Serum ver-
wegung von Metallteilen führen können. bunden.
Deshalb muss vor der Untersuchung ge- •alcoholic ketoacidosis
prüft werden, ob im Körper des Patienten
Metallkörper (Herzschrittmacher, osteo-
synthetische Materialien, verbliebene letulzfdose. dlaiJedsdte. .... Diabetisches
Projektile, Metallsplitter nach Schussver- Koma; eine akute, lebensbedrohliche
letzungen etc.) vorhanden sind. (s.a. Ma- Kornplikation eines unkoutrollierten Dia-
gnetresonanz) betes rnellitus. Wasserverlust durch die
[griech. tornos, Schnitt, graphein, schrei- Urinausscheidung zusammen mit dem
ben] Verlust von Kalium, Ammonium und Nat- .,.
• nuclear spin tornography riurn führen zu einer Hypovolärnie, Elek- ..
trolytungleichgewicht, extrem hohen
Blutglukosekonzentrationen sowie dem
latdliiiiipeilbit:. Temperatur tiefliegender Abbau freier Fettsäuren. Dies führt zu ei-
Körperstrukturen, z.B. der Leber. ner Azidose und häufig zum Koma. Die
•core ternperature betroffene Person hat warme, trockene
Haut, ist unruhig, gereizt, schwitzt stark
lllamla. --->Anästhetikum (kein Barbitu- und hat einen fruchtigen Mundgeruch.
rat), das parenteral verabreicht für eine Koma, Verwirrtheit und übelkeit treten
dissoziative Anästhesie (Gefühl der Loslö- oft in diesem Zusammenhang auf.
sung von der Welt) sorgt. K. ist ein gut • diabetic ketoacidosis (DKA)
wirksames Schlafmittel und Analgetikum
und besonders für kurze und kleine chi-
rurgische Eingriffe oder für die Einleitung
IC8bln. Organische chemische Verbindung
(Bsp. --->Aceton), die dadurch charakteri-
einer Inhalationsnarkose geeignet.
siert ist, dass sie eine Ketogruppe (C=O)
• ketarnine hydrochloride
enthält, an die zwei Alkylgruppen gebun-
den sind. K. entsteht bei der Oxidation
leColzlda, .... Azidose, die durch eine An- von sekundären Alkoholen.
sammlung (Akkumulation) von ---> Keto- •ketone
nen im Körper entsteht und durch einen
übermäßigen Fettabbau oder gestörten
Kohlenhydratstoffwechsel ausgelöst wird. Ketanlmle.(Acetonämie). Präsenz von .... Ke-
Die K. tritt vorwiegend als Kornplikation tonen, vorwiegend .... Aceton, im Blut; äu-
bei .... Diabetes mellitus auf und ist durch ßert sich in dem fruchtigen Atemgeruch
einen fruchtigen Aterngeruch, Verwirrt- einer ---> Ketoazidose.
heil, Dyspnoe, übelkeit, Erbrechen, Dehy- .ketonernia
dratation und Gewichtsverlust gekenn-
zeichnet; führt unbehandelt zum Tod. Zur letonklrper, Stoffwechselprodukte, Beta-
Notfallbehandlung gehört die Verabrei- hydroxybuttersäure und Acetessigsäure,
chung von .... Insulin und intravenösen aus denen sich spontan .... Aceton bilden
Flüssigkeiten sowie die Analyse und Kor- kann. Beide Säuren entstehen als Pro-
rektur von Elektrolytstörungen. dukte des Fettstoffabbaus (Lipolyse) in
B ~rper

der Leber (Ketogenese) und werden in selbst durch Kernspaltung und die Frei-
den Muskeln oxidiert. setzung atomarer Partikel aufrechterhält,
• ketone bodies die wiederum weitere Kernspaltungen be-
dingen.
Ietoiinii Nichtsteroidales -. Antiphlo-
chain reaction
gistikum mit analgetischer und fiebersen-
kender (antipyretischer) Wirkung. K. . -• Pertussis.
wird zur Behandlung von Rheuma, Osteu- • whooping cough; pertussis
arthritis und ähnlichen Erkrankungen
eingesetzt. kg.Abkürzung für-. Kilogramm.
;;:4 ketoprofen .kg

Chemische Form der -. Monosac- KHK. Abkürzung für -. koronare Herzkrank-


charide, z.B. -. Fruktose. heit.
•ketose .CHD

IIDsfs. Unphysiologische Ansammlung Bezeichnung für den Unterkiefer-


von -. Ketonen im Körper infolge eines (Mandibula) und Oberkieferknochen
exzessiven Fettabbaus, der durch eine In- (Maxilla) und das darüberliegende weiche
suffizienz oder den gestörten Abbau von Gewebe.
Kohlenhydraten verursacht wird. Stattdes- jaw
sen werden Fettsäuren verstoffwechselt . Ein- oder beidseitige Kie-
(metabolisiert) und ihre Endprodukte ferverrenkung als Folge eines Schlages, ei-
(die Ketone) beginnen, zu akkumulieren. nes Sturzes oder aufgrundvon übermäßi-
Eine K. tritt bei Hungerzuständen, gem Gähnen. Der Unterkiefer bleibt in ge-
manchmal in der Schwangerschaft, wenn öffneter Position und nur die hinteren
nur unzureichende Mengen an Proteinen Backenzähne berühren sich. Wenn der
und Kohlenhydraten aufgenommen wer- Unterkiefer auf eine Seite abgeschrägt er-
den, oder häufiger bei Diabetes mellitus scheint, betrifft die Luxation nur eine Sei-
auf. Es kommt zur Ausscheidung von Ke- te.
tonen und Kalium im Urin und einem dislocation of jaw
fruchtigen Atemgeruch.
•ketosis -. Orthodontie.
orthodontics
ICeiDstiH (17-Ketosteroid). Adrenale Ste-
roide oder Ketosteroide, bei denen am (Hasenscharte; Gnathoschisis).
17. Kohlenstoffatom eine Ketongruppe Fehlgebildete Kieferpartie; zurückzufüh-
befestigt ist. Sie können im Blut und Urin ren auf eine unzureichende Verschmel-
bei Cushing-Syndrom, Stress, endokrinen zung des linken und rechten Unterkiefers
Problemen in Verbindung mit einer früh- während der embryonalen Entwicklung.
zeitigen Pubertät, Feminisierung beim •cleftjaw
Mann und exzessivem Haarwuchs festge- Killer·T-Zellen. Antigenstimulierte T-Lym-
stellt werden. phozyten oder zytotoxische -. T-Zellen,
17 -ketosteroid die fremde -. Antigene direkt angreifen
r.a.. ge Ausdruck aus der or- und die Zellen zerstören, die solche Anti-
ganischen Chemie; Verbindung, bei der gene tragen.
die Kohlenstoffatome einen geschlossenen killer t cells
Ring bilden. Kleine sensibilisierte Lympho-
• closed-chain zyten ohne B- oder T -Zellen-Marker. Die
~att~mr:· 1. (Chemie) Reaktion, die K. schädigen die Zellsubstanz körper-
eine Verbindung hervorbringt, die für fremder Zellen, da sie Auslöser einer anti-
den weiteren Verlauf der Reaktion benö- körperabhängigen zellvermittelten Zyto-
tigt wird. 2. (Physik) Reaktion, die sich toxizität sind, Antikörper auf den Zielzel-
. ·_ Kindesmisshandlung 525

Jen erkennen und die Zellen, die kein Fortbewegung: Bewegung am Ort, Fort-
Komplement aufweisen, durch eine Zelle- bewegung), Anstrengung (Zug und
Zelle-Interaktion zerstören. Druck) und Umgebung.
• killer cells • kinesthetic:s
Kilogramm (kg). SI-Einheit zur Messung
der Masse in einem metrischen System. Kind. I. Heranwachsendes Individuum in
Ein K. entspricht 1000 Gramm. der Phase zwischen Geburt und Jugend.
• kilogram (kg) 2. Ungeborenes bzw. ein kürzlich gebore-
nes menschliches Wesen; Fötus, Neugebo-
Kilokalorie (kcal). Einheit der Wärme, die renes, Kleinkind. 3. Nachkomme; Sohn
1000 kleinen--> Kalorien oder 4186--> Joule oder Tochter bzw. Mitglied eines be-
entspricht. stimmten Stammes oder Familienclans.
• kilocalorie (kcal) 4. Person mit kindlichem, unreifem Ver-
Kinase. I. Enzym, das den Transfer einer halten.
Phosphatgruppe oder einer anderen ener- • child
giereichen molekularen Gruppe zu einem
Akzeptormolekül katalysiert und so deren Kindbettfieber. --> Puerperalfieber.
Wirksamkeit steigert, z.B. Kreatinkinase. • puerperal fever
2. Enzym, das ein Präenzym (Zymogen)
aktiviert.
(griech.: kinesis, Bewegung; ase, Enzym]
Kinderlähmung, spinale. __, Poliomyelitis. Dl
• poliomyelitis
• kinase
Kinästhesie. Wahrnehmung der eigenen Kindesmisshand Jung. Körperliche, sexuelle
Körperteile, des Körpergewichts, der Kör- oder emotionale Misshandlung eines Kin-
perbewegungen, des Muskelsinns und der des. Die betroffenen Kinder sind zumeist
Körperempfindungen. Kleinkinder, die jünger als 3 Jahre sind.
(griech.: kinesis, Bewegung; aisthesis, Ge- K. ist das Ergebnis komplexer, sowohl die
fühl[ Erziehungsberechtigten als auch die Kin-
• kinesthesia der betreffenden Faktoren, die durch ver-
schiedene, mehr oder weniger belastende
Kinästhetik. Lehre von der Bewegungs- Umwelteinflüsse, wie z.B. fehlende kör-
empfindung (nach den Begründern L. perliche oder emotionale Zuneigung in-
Maietta und F. Hatch); K. in der Pflege nerhalb einer Familie und wichtige Verän-
beschreibt und analysiert die Aspekte derungen bzw. Krisen, insbesondere Part-
von menschlicher Bewegung und nerschaftskrisen, verstärkt werden. El-
menschlichen Funktionen. Ziel der K. in tern, die zu K. neigen, haben oft eigene
der Pflege ist e , Pflegebedürftigen bei unerfüllte Bedürfnisse, Schwierigkeiten
der Gesundheitsf<irderung, bei der Ent- mit zwischenmenschlichen Beziehungen,
wicklung von Interaktionsfahigkeiten unrealistische Erwartungen an das Kind
sowie bei der Entwicklung von Fähigkei- sowie das Gefühl mangelnder Geborgen-
ten zur Mobilisation zu unterstützen. Zu heit und wurden oft selber von ihren El-
den kinästhetischen Grundkonzepten tern vernachlässigt oder misshandelt. An-
zählen: Interaktion (Sinne, Bewegungs- zeichen einer Vernachlässigung oder
elemente, lnteraktionsformen), Funktio- Misshandlung können sowohl körperli-
nale Anatomie (Knochen und Muskeln, cher Natur, z.B. Verbrennungen, Schwel-
Massen und Zwischenräume, Orientie- lungen, blaue Flecken, als auch emotiona-
rung}, menschliche Bewegung (Halte- ler Natur sein, z.B. Lustlosigkeit oder Teil-
und Transportbewegungen, parallele nahmslosigkeit. In vielen Fällen muss das
und spiralige Bewegungsmuster), betroffene Kind geröntgt werden, um be-
menschliche Funktionen (einfache reits verheilte oder neue Knochenbrüche
Funktionen: Grundpositionen; komplexe zu erkennen, oder es muss untersucht
;26 Kindesmisshandlung .--

werden, um einen möglichen sexuellen Klneangiokardiographie. Erfassung fluores-


Abusus nachzuweisen. zierender Bilder des Herz-Kreislauf-Sys-
• child abuse tems mit Hilfe von fluoroskopischen,
röntgenologischen und fotografischen
Kindesvemachlässigung. Versagen von El- Techniken.
tern oder Erziehungsberechtigten, die [griech.: kinesis, Bewegung, angeion, Ge-
grundlegenden menschlichen Bedürfnisse fäß, kardia, Herz, graphein, aufzeichnen.]
des Kindes zu erfüllen, indem körperliche • cineangiocardiography
oder emotionale Bedürfnisse vernachläs-
sigt werden; dies kann das normale kind- Kinesiologie. Wissenschaftliche Untersu-
liche Wachstum und die Entwicklung be- chung und Studium der Anatomie und
einträchtigen. Physiologie der Bewegungsabläufe ver-
• child neglect schiedener Körperteile.
Kindheit. Phase der menschlichen Ent- [griech.: kinesis, Bewegung; Iogos, Wis-
wicklung von Geburt bis zu Beginn der senschaft]
Pubertät. • kinesiology
• childhood
Kinesiotherapie. Fachbereich der Medizin,
Kindsbewegungen, erste. Die für die in dem Aktivitäten und Bewegungen als
schwangere Frau ersten spürbaren Bewe- wichtige Form der Rehabilitation einge-
gungen ihres Kindes in der Gebärmutter; setzt werden; typischerweise findet die K.
sie treten in der Regel zwischen der bei der Behandlung von Patienten mit
16. und 20. Schwangerschaftswoche auf. Amputationen bevorzugte Anwendung.
• quickening • kinesiotherapy
Kindslage. Verhältnis zwischen fetaler und
Kinesis. Körperliche Bewegung oder Kraft-
mütterlicher Körperlängsachse.
ausübung; insbesondere wenn sie durch
• fetallie
einen Stimulus induziert wird.
Kindspech. --. Mekonium [griech.: Bewegung]
• kinesis
Kindstod, plötzlicher. --+ Sudden infant death
syndrome. Kinetik. Bewegungslehre; Studium und
• sudden infant death syndrome (SIDS) Untersuchung der Kräfte, die Körperbe-
Kineangiogramm. Filmaufnahme eines wegungen produzieren, beibehalten oder
Blutgefäßes oder eines Teils des Herz- verändern. Die Reaktionskräfte der Mus-
Kreislauf-Systems. Der Patient erhält eine keln tragen zum Gleichgewicht und zur
Injektion eines ungiftigen, röntgenpositi- Bewegung des Körpers bei.
ven Kontrastmittels. Anschließend wird • kinetics
der Transport dieses Kontrastmittels
durch die Blutgefäße aufgenommen. Kinetische Therapie. Therapie bei Inten-
• cineangiogram sivpatienten, clie in einem Drehbett kon-
tinuierlich mechanisch in ihrer Läng -
Kineangiographie. Erfassung fluoreszieren- achse um mehr als 35 Grad zu beiden
der Bilder des Herz-Kreislauf-Systems mit Seiten gedreht werden. Dies unterstützt
Hilfe einer Spezialkamera. die physiologischen Körperfunktionen
• cineangiograph der Lunge, des Darmes und der Niere;
Kineangiokardiogramm. Röntgenaufnahme dient auch als --+ Dekubitusprophylaxe.
des Herz-Kreislauf-Systems mit Hilfe von • kinetic therapy
Spezialgeräten, die röntgenologische,
fluoroskopische und fotografische Techni- Kinetose. Symptome wie Übelkeit, Schwin-
ken integrieren. del, Erbrechen und Kopfschmerzen, die
• cineangiocardiogram durch die Wahrnehmung einer Bewegung
Klass1fika.tion der Pflegeinterventionen (NIC) 527

verursacht werden, z.B. Seekrankheit oder sigkeit. Die Klärung der Flüssigkeit findet
Reisekrankheit. statt, indem die Flüssigkeitspartikel sich
• kinesia absetzen, durch Zugabe einer Substanz
ausgefällt werden, oder indem die Flüssig-
King, lmogen. Pflegetheoretikerin, die in keit erwärmt wird.
ihrem Werk ~Toward a Theory of Nur- • clarify
sing« (1971) (dt. Ansätze zur Entwick-
lung einer Pflegetheorie) die Theorie der Klärung. Psychologische Bezeichnung für
Zielorientierung einfuhrt. Ihr konzeptio- eine Interventionsmethode, die es dem
nelles Rahmenwerk spezifiZiert drei in- Patienten ermöglichen soll, Lücken und
teragierende Systeme: das personale, das Unstimmigkeiten in seinen Behauptungen
interpersonale und das gesellschaftliche zu erkennen.
System. K. definiert Pflege als einen Pro- [lat.: clarus, klar. I
zess menschlicher Interaktionen zwi- • clarification
schen den Pflegendeo und den Klienten,
die zur gemeinsamen Zielsetzung mit- Klärung von Wertvorstellungen . ..... Pflege-
einander kommunizieren und sich an- intervention der -+ NIC, die definiert ist
schließend zur Erfüllung dieser Ziele ei- als die Unterstützung einer anderen Per-
nigen. son bei der Klärung ihrer Wertvorstel-
[geb. 1923)
Kinine. Gruppe von Polypeptiden mit un-
lungen und zur Verbesserung effektiver
Entscheidungen.
• Values Clarification
Dl
terschiedlichen physiologischen Aktivitä-
Klassifikation. Methode der Datenanalyse,
ten, z.B. die Kontraktion der viszeralen
bei der Daten gemäß bestimmten Eigen-
glatten Muskulatur (Gebärmutter, Darm),
die Gefaßpermeabilität und die Vasodila- schaften eingruppiert werden.
[lat.: classis, Sammlung, facere, machen.]
tation.
• classification
• kinin
Kinn. Von der Protuberantia mentalis ge- Klassifikation der Pflegeergebnisse (NOC).
bildeter, abstehender, dreieckiger Vor- Umfassendes standardisiertes System
sprung am Unterkiefer unterhalb der Un- zur Klassifizierung der Ergebnisse von
terlippe. ..... Pflegeinterventionen. Dies ist ein klini-
• chin sches Instrument (tool), das von einem
Forschungsteam an der Universitiy of lo-
klammem. Wundverschlussmethode, wo- wa (USA) entwickelt worden ist und eine
bei das Gewebe mit u-förmigen Draht- Wissensbasis für Curricula darstellt, in-
stücken zusammen gehalten wird. Die dem es die Praxis der professionellen
Drahtenden werden in Richtung Mitte ge- Pflege beschreibt und definiert. Gegen-
bogen, um die Klammer zu schließen. wärtig enthält die NOC 190 Pflegeergeb-
• stapling nisse zur Anwendung für den einzelnen
Patienten oder die einzelnen Pflegeper-
Klappenenn:ündung. (Valvulitis). Entzün- sonen von Patienten zu Hause. (-+ NIC)
dung einer Klappe, insbesondere einer Nursing Outcomes Classification
Herzklappe. Die entzündungsbedingten (NOC)
Veränderungen an Aorta-, Mitra!- oder
Segelklappen sind meist Folge eines rheu- Klassifikation der Pflegeinterventionen
matischen Fiebers, seltener einer bakteri- (NIC). Umfassendes standardisiertes Sys-
eilen Endokarditis oder Syphilis. (s.a. tem zur Klassifizierung der Behandlun-
Herzerkrankung, klappenbedingte) gen, die Pflegende ausführen. Es ist ein
• valvulitis klinisches Instrument (tool), das von ei-
klären. Chemische Bezeichnung für den nem Forschungsteam an der Universitiy
Vorgang desAufklarenseiner trüben Flüs- oflowa (USA) entwickelt worden ist und
528 Klassifikation der Pflegeintervention e n (NI O

eine Wissensgrundlage ftlr Curricula Klavikularluxation. Ausrenkung des Schlüs-


und die Praxis der professionellen Pflege selbeins (-+ Clavicula) entweder an der
bildet und definiert. Es gibt gegenwärtig Sternumseite oder am Schulterblatt
ilber 430 -+ Pflegeinterventionen, in de- (Acromion).
nen die Behandlungen beschrieben wer- • dislocation of clavicle
den, die .... professionell Pilegeode durch-
fUhren. jede Intervention ist klassifiziert, Klebereiweiß. -+ Gluten.
definiert und enthält eine Liste von ent- • gluten
sprechenden Aktivitäten. Sämtliche Ak· Klebsiella. Gattung von gramnegativen Di-
tivitäten, die Pflegende zu Gunsren von plokokkenbakterien, die als kleine, plum-
Patienten durchfuhren, sind in der NTC pe Stäbchen mit abgerundeten Enden er-
enthalten; dazu gehören selbstständige scheinen. Verschiedene Atemwegserkran-
sowie kooperative, direkte und indirekte kungen, einschließlich Bronchitis, Sinusi-
Pflegemaßnahmen. Eine Taxonomie hilft tis und einigen Pneumonieformen, wer-
dem Pflegenden herauszufinden, was für den von der Species K. verursacht.
einen Spezialbereich am wichtigsten und [T. Klebs, deutscher Bakteriologe, 1834-
relevant ist. Die NlC-Interventionen sind 1913]
heute mit den NANDA-Diagnosen ver- • Klebsiella
knüpft worden. Dies wird als Bestandteil
der klinischen Entscheidungen betrach- Klebsiella pneumoniae. Species von Bakte-
tet, die Pflegende treffen, um über Pfle- rien, die in der Erde, im Wasser, in Getrei-
gediagnosen, erwünschte Ergebnisse, die dekörnern und im Magen-Darm-Trakt
jeweiligen Interventionen und die erziel- des Menschen und bestimmter Tiere zu
ten Ergebnisse zu entscheiden und dies finden sind; sie stehen in Verbindung mit
zu dokumentieren. Das NIC-System bie- mehreren pathologischen Zuständen, z.B.
tet dem Pflegenden eine Sprache zur Do- Pneumonie.
kumentation seiner Interventionen. [T. Klebs; griech.: pneumon, Lunge]
( .... NOC) • Klebsiella pneumoniae
• Nursing Interventions Glassilication Kleeblattschädeldeformität. Kongenitale
( TC}
Schädelfehlbildung; aufgrund des vorzei-
tigen Verschlusses zahlreicher Schädel-
Klaustrophobie. (Platzangst). Krankhafte
nähte während der embryonalen Entwick-
Angst vor dem Aufenthalt in geschlosse-
lung bildet sich eine dreilappige Schädel-
nen oder engen Räumen.
form .
[lat.: claustrum, Einschluss; griech.: pho-
• cloverleaf skull deformity
bos, Angst.]
• claustrophobia Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung,
Klavikulafraktur. Fraktur des Schlüssel- Selbstfiirsorgedefizit. Anerkannte NAN-
beins (Klavikula), die mit Schmerzen, DA-Pflegediagnose, die den Zustand ei-
nes Patienten beschreibt, der sich nicht
Schwellung und einer Beule bzw. Mulde
ohne Hilfe kleiden oder pflegen kann.
an der verletzten Stelle einhergeht. Die ty-
Merkmale dieses S. sind die Unfahigkeit,
pische Schutzhaltung besteht im Anwin-
notwendige Kleidungsstücke an- oder
keln des Ellenbogens.
auszuziehen, Kleidungsstücke zu schlie-
[lat.: frangere, zerbrechen, clavicula,
ßen, an diese zu gelangen oder sie zu
Schlüsselchen.]
wechseln sowie ein angemessenes Er-
• fracture of clavicle scheinungsbild zu wahren.
klavikular. Die -+ Clavicula betreffend. • self-care deficit, dressing/grooming
• clavicular
Kleie. Die grobe Hülle eines Getreide-
Klavikulardrüse. -+ Virchow-Drüse. korns, z.B. von Weizen oder Roggen. Die
• Virchow's node K. wird von den Mehlbestandteilen des
·.'· Klim akterium 529

Korns getrennt. Sie dient als Ballaststoff- res Geldwertes oder eines konkreten Be-
quelle und enthält Vitamin B, Eisen, Mag- darfs gestohlen, sondern aufgrund einer
nesium und Zink. Als Zusatz in Badewas- symbolischen Bedeutung, die meist mit
ser kann die K. zur Linderung von Haut- unbewussten emotionalen Konflikten im
reizungen eingesetzt werden. Zusammenhang steht.
• bran [griech.: kleptein, stehlen; mania, Wahn-
sinn]
Kleinhirn. ___.Cerebellum
• kleptomania
Kleinhimangioblastom. Aus einer Masse
Kletterfasern. Nervenfasern, die Nerven-
von Blutgefaßen bestehendes zystisches
impulse zu den ---> Purkinje-Zellen in der
Kleinhirngeschwür. Tritt oft im Zusam-
Kleinhirnrinde leiten.
menhang mit einem von Hippel-Lindau-
• climbing fibers
Syndrom auf.
[lat.: cerebellum + griech.: angeoin, Gefaß, Klick. In der Systole auftretender, zusätzli-
blastos, Keim, oma, Geschwür.] cher ---> Herzton.
• cerebellar angioblastoma lfranz.: cliquer, zusammenstoßen.]
Kleinhimathropie. Abbau und Schwund • dick
von Kleinhirngewebe. Klient. I. Person, die professionelle me- .".
[lat.: cerebellum, Kleinhirn, griech.: a + diziniscb-pflegerische Dienste in An- ....
trophe, ohne Nahrung.] spruch nimmt. 2. Früher häufig in der
• cerebellar atrophy Psychiatrie verwendete Bezeichnung für
Kleinhimrinde. Graue Substanz an der einen Patienten, setzt sich heute allge-
Oberfläche des ---> Kleinhirns, die die weiße mein immer mehr durch, um die Rolle
Substanz des Gehirnmarks umhüllt. Die des Empfangers einer Dienstleistung zu
Kleinhirnrinde besteht aus einer äußeren, verdeutlichen.
molekularen Schicht und einer inneren, [lat.: clinare, sich lehnen.]
granulären Zellschicht. • client
• cerebellar cortex
Klimakterium. (Wechseljahre). Übergangs-
Kleinhimtremor. Durch Läsionen im phase (>>Wechseljahre«) von der Ge-
---> Kleinhirn verursachtes Zittern bei be- schlechtsreife zum Alter; im engeren
wussten Bewegungen. Sinne kritischer Zeitraum im Leben der
• cerebellar tremor Frau (etwa um das 47. Lebensjahr), in
Kleinkind. Kind im Alter zwischen 12 und dem die regelmäßigen Monatsblutungen
36 Monaten. Während dieses Entwick- aufhören und sich infolge der verminder-
lungszeitraums erwirbt das Kind einen ten Eierstockfunktion physische und psy-
gewissen Sinn für Eigenständigkeil und chische Veränderungen (z.B. Hitzewallun-
Unabhängigkeit, indem es verschiedene gen, Rückbildung der Geschlechtsorgane,
spezielle Funktionen und Aufgaben er- Schlafstörungen, Stimmungsschwankun-
lernt, wie z.B. die Steuerung der Körper- gen, Depressionen etc.) einstellen können.
funktionen, die Verfeinerung der motori- Man unterscheidet zwischen climacteri-
schen und sprachlichen Fähigkeiten und um praecox, dem vorzeitigen K. bei Ein-
die Anwendung gesellschaftlich aner- setzen der genannten Erscheinungen vor
kannten Verhaltens. dem 45. Lebensjahr, climacterium tar-
• toddler dum, dem verzögerten K. mit Einsetzen
der Erscheinungen nach dem 55. Lebens-
Kleptomanie. Verhaltensstörung, die durch jahr und climacterium virile, den »Wech-
den abnormen, unkontrollierbaren und seljahren<< des Mannes (etwa zwischen
immer wieder auftretenden Drang ge- dem 50. und 60. Lebensjahr), gekenn-
kennzeichnet ist, zu stehlen. Die gestohle- zeichnet durch einen Rückgang der Hor-
nen Gegenstände werden nicht wegen ih- monproduktion und somit einer Vermin-
derung der Geschlechtsfunktionen. (s.a. der inneren Flächen durch eine unterbro-
Menopause) chene fibröse Scheidewand miteinander
[gr.: klimakter, Stufenleiter; kritischer verbunden sind.
Zeitpunkt des menschlichen Lebens] [griech.: cleitoris.]
• climacteric; climacterium; change of •clitoris
life; turn oflife
ICIItGiisHt.omi Aus rituellen, bzw. medizi-
lllmu. Gipfel der Intensität, z.B. Orgas-
-+ nischen Zwecken ausgeführte teilweise
mus während des Geschlechtsverkehrs bzw. gänzliche Resektion von ---> Klitoris
oder der höchste Punkt eines Fiebers. und Teilen der Schamlippen.
[griech.: klimax, Leiter.] • clitoridectomy
•climax
lllitorids. Entzündung der .... Klitoris.
llfne6dter..Spdnlm. Gonadendefekt mit •clitoritis
einem zusätzlichen X-Chromosom auf
mindestens einer Zelllinie, der bei Män- lloRe. 1. Bezeichnung für das Ende des
embryonalen Hinterdarms, vor der Unter-
nern nach der Pubertät auftritt. Charakte-
teilung in Rektum, Blase und primitive
ristische Symptome sind kleine, feste Ho-
Geschlechtsorgane. 2. Begriff aus der Pa-
den (Testes), lange Beine, Gynäkomastie,
schlechte soziale Anpassung, mäßige In- thologie; Öffnung der Gewebeschicht um
einen nekrotischen Knochen.
telligenz, chronische Lungenerkrankun-
[lat.: cloaca, Abfluss.]
gen und Krampfadern. Je mehr X-Chro-
mosomen vorhanden sind, desto ausge- •cloaca
prägter ist die Erkrankung. ICiaL Gruppe genetisch identischer Zellen
[H.F. Klinefelter, amerikanischer Arzt, bzw. Organismen, die von einer gemeinsa-
geb. 1912] men Zelle oder von einem Organismus
• Klinefelter's syndrome abstammen, der sich mitotisch geteilt hat.
ICinlk. Medizinisches Zentrum, das Raum, [griech.: klon, Pflanzensteckling.]
Ausstattung, Ausrüstung und Personal •clone
zur Verfügung stellt, das Dienstleistungen llonlenlng. Methode zur Herstellung meh-
für Patienten anbietet. In einer K. muss rerer Kopien genetisch identischer Orga-
der Patient nicht unbedingt stationär auf- nismen bzw. einzelner Gene. Organismen
genommen werden.(---> Krankenhaus) können geklont werden, indem Blastozys-
• hospital clinic ten von einem Embryo in eine leere Zona
pellucida bzw. Zellkerne von einem Indi-
illnlsdt. 1. Eine .... Klinik betreffend. 2. Die
viduum in entkernte Eizellen eines ande-
unmittelbare, direkte Patientenbetreuung
ren Individuums verpflanzt werden. Gene
betreffend. 3. Bezeichnung für Materia-
können auch geklont werden, indem man
lien und Geräte, die zur Krankenpflege be-
nötigt werden. sie aus dem Genom eines Organismus iso-
liert und in das Genom eines anderen,
[griech.: kline, Bett.]
sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Or-
•clinical ganismus, z.B. ein Bakterium oder eine
lllsder. (Klysma). Flüssigkeit, die zur Reini- Hefezelle, integriert.
gung oder zu therapeutischen Zwecken in •cloning
das Rektum eingeführt wird.
•enema
ldonlsc.h. Bezeichnung für eine gesteigerte
Reflexaktivität; z.B. bei Läsionen der obe-
llllads. (Kitzler). Erektiler Teil am vorderen ren Motoneuronen zu beobachten, wenn
Ende der kleinen Schamlippen; entspricht durch Dehnen der Muskeln wiederholte,
den Corpora cavernosa des männlichen rasch folgende Muskelkontraktionen und
Penis. Die K. besteht aus zwei Schwellkör- -entspannungen ausgelöst werden.
pern, die sich in einer dichten fibrösen [griech.: klonos, Tumult.]
Membranschicht befinden und entlang •clonic
_. Kniegelenk 531

Klonus. (klonischer Krampf). Unwillkürliche, Tagen«, die durch Berechnung des Ei-
abwechselnde Muskelkontraktion und sprungs (Ovulation) festgelegt werden.
Muskelentspannung. Dieser wird durch mindestens einjährige
• clonic spasm Messung der ..... Basaltemperatur ermittelt.
Im Schnitt werden die fruchtbaren Tage
Klopfschatl, tympanischer. Trommelähnli- bei einem 26- bis 30-tägigen Zyklus zwi-
cher bzw. hohler Klang, der über einer schen dem 8. und 19. Zyklustag angenom-
mit Luft gefüllten Körperregion hörbar men.
ist, z.B. bei einem ..... Pneumothorax. [H. Knaus, östr. Gynäkologe, 1892-1970;
• tympanic resonance K. Ogino, jap. Gynäkologe, 1882-1975.]
Klopftraining. Rhythmisches Beklopfen • Ogino-Knaus rule; Ogino-Knaus
(Triggern) des Unterbauches, um eine method; rhythm method
Blasenentleerung auszulö en. Das Trig- Knickbruch. (Infraktion). Unvollständiger
gern oberhalb der Schambeinfuge (Sym- Knochenbruch, der durch einen kleinen,
physe) bewirkt eine Kontraktion der röntgendurchlässigen Riss gekennzeich-
Harnblasenmuskulatur, was eine Entlee- net ist und meist in Verbindung mit einer
rung der Blase zur Folge hat_ Setzt die Stoffwechselstörung steht.
Harnentleerung aus, wird das Triggern • infraction fracture
fortgesetzt, wobei eine Gesamtdauer von
I0 Minuten nicht überschritten werden
sollte. Besonders Patienten mit Blasen-
Knickfuß. -+ Pes valgus.
• pes valgus
Dl
enlleerungsstörungen aufgrund einer
Knie. (Articulatio genu). Gelenkkomplex, der
Schädigung des Rückenmarks (Quer-
den Ober- mit dem Unterschenkel verbin-
schnittlähmung) können durch das K.
det; das K. besteht aus drei Drehschar-
ihre Blasenentleerung in einem Rhyth -
niergelenken, 12 Bändern (Ligamente), 13
mus von drei bis vier Stunden regulie-
Schleimbeuteln (Bursae) und der Knie-
ren.
scheibe (Patella).
Klumpfuß. Durch intrauterine Konstrikti- • knee
on verursachte, angeborene Fußdeformi- Knie-Ellbogen-lage. Position, bei der ein
tät, bei der die Mittelfußknochen des Vor- Patient auf Knien und Ellbogen ruht und
fußes einseitig bzw. beidseitig verformt den Kopf auf die Hände legt; wird z.B. bei
sind. 95% der Klumpfußdeformitäten fal- gynäkologischen Untersuchungen einge-
len unter die Kategorie Pes equinovarus nommen.
und weisen die typische mediale Abwei- • knee-elbow position
chung und Plantarflexion des Vorfußes
auf. Die als Hackenhohlfuß bezeichneten Kniegelenk. Komplexes Scharniergelenk
Deformitäten weisen seitliche Abweichun- des Knies, das drei Verbindungen in einer
gen und Dorsalflexionen auf. aufweist und aus einem Drehscharnierge-
• clubfoot lenk, das den Oberschenkel (Femur) mit
dem Unterschenkelknochen (Tibia) ver-
Klysma . ..... Klistier. bindet, und aus einem Kugelgelenk be-
Knäueldrüse, tubulöse. Eine der zahlrei- steht, das die Kniescheibe (Patella) und
chen, vielzelligen Drüsen, die gewickelte, den Femur verbindet. Das K. und seine
knäuelförmige Ausscheidungsgänge ha- Bänder (Ligamente) ermöglichen eine
ben, z.B. die kleinen Schweißdrüsen. Beugung (Flexion), Streckung (Extension)
• coiled tubular gland und in bestimmten Positionen, medial
und lateral, eine Drehung (Rotation). Am
Knaus-Qgino-Methode. Relativ unsichere K. kommt es häufig zu Verstauchungen
Methode zur ..... Empfängnisverhütung (Distorsionen) und Verrenkungen (Luxa-
durch Verzicht auf den Geschlechtsver- tionen, Dislokationen).
kehr an den so genannten >>fruchtbaren • kneejoint
llllillladam ~ Methode zur Ein- ~ (Osteomalazie). Erkran-
schätzung der Bewegungskoordination kung, gekennzeichnet durch Mangel an
der Extremitäten; dabei liegt der Patient Mineralien (Kalk, Phosphat, Vitamin D,
auf dem Rücken und soll zuerst mit geöff- etc.) in den Knochen, wodurch die Kno-
neten, dann mit geschlossenen Augen das chenfestigkeit und -härte abnimmt. (s.a.
Knie des einen Beins mit der Ferse des an- Osteomalazie)
deren berühren. Störungen weisen auf • softening of bones
eine ---> Ataxie hin.
KnocbiMxtansloa (Streckbehandlung). Eine
•heel-knee-test
der konservativen Methoden in der Or-
tcnleln UIWR, Ausrenken eines Kniegelenk- thopädie zur Behandlung von Knochen-
knochens. Als Erste-Hilfe-Maßnahme brüchen und zur Korrektur orthopädi-
sollte das Kniegelenk geschient und im- scher Fehlstellungen. Dabei wird in den
mobilisiert werden. betroffenen Knochen ein Metallstift oder
• dislocation of knee ein Draht eingebracht und mit einem Ex-
tensionsbügel verbunden. An diesen wer-
lnistlmmlln, Unphysiologisches Atemge- den über einen Seilzug Gewichte ange-
räusch am Ende des Einatmungsvorgangs, hängt, die kontinuierlichen Zug ausüben.
das durch das Eindringen von Luft in kol- Die K. wird vor allem dann angewandt,
labierte, mit fibrösem Exsudat gefüllte wenn ein gebrochener Knochen während
Lungenbläschen entsteht; Begleitsymp- des Heilungsprozesses durch kontinuierli-
tom von Pneumonie, Tuberkulose und chen Zug ruhig gestellt, repositioniert
Lungenödem. und ausgerichtet werden soll. Mögliche
[lat.: crepitans, knistern.] Komplikationen dabei sind Infektionen
• crepitant crackle im Bereich des Metallstiftes.
[lat.: extendere, ausdehnen, ausstrecken]
llnichll. (Malleolus). Runder Knochenvor-
• skeletal traction
sprung an beiden Seite eines Fußes.
•malleolus ~ Das Zusammenhalten
einzelner Fragmente von gebrochenen
lllllc:Mn. (Os). Das dichte, harte und leicht Knochen mit Hilfe von Drähten, Schrau-
flexible Bindegewebe, aus dem die einzel- ben, Platten oder Nägeln.
nen Elemente des menschlichen Skeletts • skeletal fixation
bestehen, z.B. Rippe, Brustbein (Sternum)
oder Oberschenkelknochen (Femur). Die ICnadltngmllle. Hartes Bindegewebe, das
K. bestehen aus kompaktem Bindegewebe, aus ---> Osteozyten und einer verkalkten In-
dem ---> Mesenchym. Sie stellen das am terzellulärsubstanz besteht, die sich aus
höchsten differenzierte Stützgewebe dar. dünnen Platten zusammensetzt.
•hone • hone tissue
lllodlenllar. Stadium der Entwicklung ICftodlenbrzlno Maligne Erkrankung
oder des Abbaus des knöchernen Skeletts des Skelettsystems, die in Form eines
oder seiner Segmente, das im Röntgenbild --->Sarkoms oder eines --->Myeloms in ei-
zu erkennen ist. Im Vergleich mit den nem bestimmten Bereich als schnell
Knochenstrukturen von anderen Perso- wachsende Wucherung oder als Metastase
nen, deren chronologisches Alter bekannt eines Neoplasmas an einer anderen Kör-
ist, kann das Lebensalter bestimmt wer- perstelle auftritt. Primäre K.e sind selten;
den. das Risiko ist im Jugendlichenalter am
•boneage höchsten und lässt nach dem 35. Lebens-
jahr wieder nach. Bei Erwachsenen ist ein
ll'locbenllrudl ..............
Spontaner, K. häufig an eine Exposition gegenüber
durch unzureichende Knochenbildung ionisierender Strahlung gebunden. Be-
hervorgerufener Knochenbruch. stimmte Erkrankungen, z.B. Paget-Krank-
• agenetic fracture heit, Hyperparathyreoidismus, chroni-
sehe Osteomyelitis, ältere Knochenin- zur Gewebeentnahme von Knochenmark
farkte und Frakturverhärtungen, erhöhen zur histologischen Untersuchung. Wichti-
das Risiko zahlreicher K.e. Die meisten ge Untersuchung für die Diagnose z.B. des
malignen Knochenerkrankungen sind ---. Plasmozytoms.
metastatische Läsionen, die in der Wirbel- [gr.: bios, Leben, opsis, das Sehen, An-
säule oder im Beckenbereich auftreten, schauen]
weniger häufig an Körperstellen, die vom hone marrow biopsy
Rumpf entfernt liegen. K.e schreiten
schnell voran, sind jedoch oft schwer zu DRRikban :ILVerpflanzung
erkennen. (---.Transplantation) von Knochenmark ei-
[griech.: karkinos, Krebs] nes gesunden Spenders in einen Patien-
~::;:;hone cancer ten, um bei diesem die Produktion der
festen Blutzellen anzuregen. Das Kno-
!(!w<Jwnlamelle. Dünne Platte aus Kno- chenmark des Spenders wird durch
chengrundsubstanz, die strukturelle Ein- ---.Aspiration entnommen und dem Emp-
heit eines reifen Knochens ist. fänger intravenös verabreicht.
[lat.: lamella, Platte] hone marrow transplant
';;:z'bone lamella
KnO<hennekrosen, aseptische. (spontane
Knochenmark. Spezialisierte halbfeste Ge-
Osteonekrosen). Umschriebene Destrukti-
webeflüssigkeit, die die Zwischenräume
onsherde an Knochen- oder Knorpelge-
der schwammartigen (spongiösen) Epi-
webe, die zumeist am wachsenden Skelett
physenknochen füllt. ---. Rotes K. findet
von Kindern und Jugendlichen (Morbus
sich in vielen Knochen von Säuglingen Perthes), aber auch bei Erwachsenen
und Kindern und in den spongiösen Kno-
(Morbus Scheuermann) auftreten. Als Ur-
chen der proximalen Epiphysen von Ober-
sache vermutet man lokale Durchblu-
schenkelknochen (Femur), Oberarmkno-
tungsstörungen sowie konstitutionelle
chen (Humerus) und Brustbein (Ster-
Faktoren.
num), sowie in den Rippen und Wirbel-
aseptic hone necroses; aseptic osteo-
körpern des Erwachsenen. K. ist ein mye-
necroses
loisches Gewebe, das an der Bildung und
Reifung der Erythrozyten, der meisten IIKhwund ---. Osteopenie.
Leukozyten und der Thrombozyten betei- • osteopenia
ligt ist. Das fette gelbe Knochenmark ist
in den Markhöhlen der meisten langen Knochentransplantation. Verpflanzung
Röhrenknochen des Erwachsenen vor- (---.Transplantation) eines Knochenstücks
handen. von einem Körperteil zu einem anderen,
• hone marrow um Skelettdefekte zu beheben.
hone graft
lnodle IltiS. Rote Substanz aus
Bindegewebe und Blutgefäßen, die primi- KnO<henzelle.---. Osteozyt.
tive Blutzellen, Makrophagen, Knochen- •hone cell
marksriesenzellen und Fettzellen enthält.
R. K. findet sich in den Hohlräumen vieler Knoche!l.Q~ tJJ.
Bildung eines Hohlraums
Knochen, darunter flache und kurze Kno- im Knochen, gekennzeichnet durch Zys-
chen, Wirbelkörper, Brustbein (Sternum), tenbildung und Verdrängung von Kno-
Rippen und den Gelenkendigungen langer chen- und Bindegewebe.
Röhrenknochen. Das r. K. produziert Leu- •hone cyst
kozyten, Erythrozyten und Thrombozy-
ten und sezerniert diese in die Blutbahn. Knochenzyll<'. rmeurysmatildw. Zystische
p::z,red marrow Läsion, die sich häufig im metaphysealen
Bereich der langen Knochen, aber auch in
lnodl: psle. Knochenpunktion anderen Knochen, einschließlich der Wir-
(z.B. Beckenkamm) mittels Spezialkanüle belsäule, entwickeln kann; es kann zu
Schmerzen und zu Schwellungen kom- der Haut liegt und mit den Fingern getas-
men. tet werden kann.
• aneurysmal bone cyst • subcutaneous nodule
ICtloqJeL Nicht-vaskuläres Bindestützge- lnobm5truma. ~Vergrößerte
webe, das aus Chondrozyten (wasserrei- Schilddrüse mit zahlreichen separaten
che Knorpelzellen) und verschiedenen Fa- Knötchen und einer überproduktion von
serarten besteht. Wird hauptsächlich in Schilddrüsenhormonen. Meist zeigt der
Gelenken, im Thoraxraum und verschie- Patient die typischen Anzeichen einer
denen, starren Strukturen, wie Kehlkopf, Schilddrüsenüberfunktion mit Nervosität,
Luftröhre, Nase und Ohr angetroffen. unkontrolliertem Zittern, Schwäche, Mü-
Temporäre Verknorpelungen, wie z.B. das digkeit, Gewichtsverlust und Reizbarkeit;
Sesambein (im Knie) und die K., die das ein Vortreten des Augapfels aus der Au-
fötale Skelett bilden, werden später durch genhöhle ist jedoch selten. Der Patient lei-
Knochen ersetzt. Dauerhafte K. verknö- det häufig eher unter Appetitlosigkeit als
chern nur bei bestimmten Krankheiten unter übermäßigem Appetit und oft sind
und manchmal im hohen Alter. Herzrhythmusstörungen bzw. angeborene
•cartilage Herzfehler manifestiert.
1na1pe1" ellslisdllr. Biegsamster Knorpel- • toxic nodular goiter
typ, bestehend aus elastischen Fasern, die
in eine flexible fibröse Matrix eingebettet Kolgel. ---> Blutgerinnsel.
sind. E. K. haben eine gelbliche Farbe •blood clot
und sind in verschiedenen Körpergegen- ~.Verklumpen von Erythro-
den zu finden, wie z.B. Außenohr, Gehör- zyten durch Zugabe von proteinhaltigen
gang und Epiglottis. Antigen und deren Antiseren.
• elastic cartilage [lat.: agglutinare, kleben.]
lnorpelgelenk. Wenig bewegliches Gelenk, • coagglutination
dessen Knochenflächen mit ---> Knorpel be-
deckt sind. Zwei Verbindungsformen von KN:gullllilltlto Bezeichnung für die Fähig-
Knorpelgelenken sind die Synchondrose keit, Gerinnsel bzw. Blutkoagel zu bilden.
und die Symphyse. [lat.: coagulare, gerinnen.]
• cartilaginous joint • coagulability
~ Ein Knochen, der sich Kollgullns.Substanz, die zur Bildung eines
durch endochondrale Knochenbildung Koagels bzw. eines ---> Blutgerinnsels führt.
(Ossifikation) aus einer bereits bestehen- [lat.: coagulare, gerinnen.]
den Knorpelmasse bildet. .coagulant
• cartilaginous bone
KN:jJUiase. Von Bakterien, insbesondere
KRo1pe1s1w1et1. Die aus Knorpelmasse be- von Staphylococcus aureus hergestelltes
stehenden Skeletteile. Enzym, das die Umwandlung von Fibri-
[griech.: skeletos, vertrocknet.] nogen zu Fibrin und die Bildung von
• cartilaginous skeleton Thromben fördert.
~ Transplantation [lat.: coagulare, gerinnen.]
von Knorpelmasse; zur Korrektur ange- .coagulase
borener Fehlbildungen von Nase und Oh-
ren bei Kindern und zur Behandlung IIColguhdloa. 1. Vorgang, bei dem eine
schwerer Verletzungen bei Erwachsenen. Flüssigkeit, insbesondere Blut, in einen
Feststoff umgewandelt wird. 2. Umwand-
• cartilage graft
lung einer flüssigen Dispersion in eine ge-
sullbtuer. Kleine, feste Stoffan-
Knotet~, latinöse Masse. 3. Gewebehärtung mit
sammlung bzw. Knoten, der direkt unter Hilfe physikalischer Methoden; z.B. durch
Elektrokoagulation oder Photokoagulati- Erythropoetin an; hohe Dosen unterdrü-
on. cken jedoch die Erythrozytenproduktion.
[lat.: coagulare, gerinnen.) •cobalt (Co)
•coagulation
1Co1ta1H0 f'Co). Radioaktives Isotop von
laagulldi:an. dissemlnilftt intrlvuale. Kobalt mit einem Atomgewicht von 60
Schwerwiegende Blutgerinnungsstörung und einer Halbwertszeit von 5,2 Jahren.
(Koagulopathie), die aus der Oberstimula- 6°Co emittiert Gammastrahlen und ist
tion von krankheits- oder verletzungsbe- das in der Radiotherapie meist verwende-
dingten Gerinnungs- und Anti-Gerin- te Radioisotop .
nungsprozessen resultiert und z.B. bei • cobalt-60 (6°Co)
Septikämie, akuter Hypotonie, giftigen
Schlangenbissen, Neoplasmen, Geburts- ~Der Mikroorganismus My-
komplikationen, schwerem Trauma, gro- cobacterium tuberculosis, der Erreger der
ßen chirurgischen Eingriffen und Hämor- -+Tuberkulose ist.
rhagien auftreten kann. Bei der Primär- [R. Koch, deutscher Bakteriologe, 1843-
störung wird eine generalisierte intravas- 1910; lat.: bacillus, kleine Kugel)
kuläre Gerinnung ausgelöst, was wieder- • Koch's bacillus
um zu einer Überstimulation der fibrino-
lytischen Mechanismen führt. Die anfäng- ~Chirurgische Klemme, die .,.
liche Hyperkoagulabilität geht in einen überkreuzte Klemmbacken und ineinan- ..
Mangelzustand an Gerinnungsfaktor, in dergreifende Zähne hat und gerade oder
eine Hypokoagulabilität und Hämorrha- abgerundet ist; mit der K.-K. werden Blut-
gie über. gefäße abgeklemmt.
[lat.: dis, auseinander, seminare, sähen, [E. Kocher, schweizer Chirurg, 1841-
intra, innerhalb, vasculum, kleines Gefäß, 1917)
coagulare, gerinnen.] •Kocher's forceps
• disseminated intravascular coagula-
tion (DIC) Kodlsalzlhung.Eine NaCl-haltige Lösung,
die je nach Verwendung im Vergleich zur
iaagale& Einen chemischen Gerin- Körperflüssigkeit hypotonisch, isotonisch
nungsvorgang verursachen bzw. durch- oder hypertonisch sein kann. (s.a. Koch-
laufen. salzlösung, physiologische)
•coagulate •saline solution

~ Erkrankung, bei der die 1tac11s11z1i1nn hypeltolae. Kochsalzlö-


-+ Blutgerinnung gestört ist. sung, die 1 bis 15% Natriumchlorid ent-
• coagulopathy hält (im Vergleich zur physiologischen
Kochsalzlösung mit 0,9%). Die h. K. wird
laagulum.-+ Blutgerinnsel. zur Bronchiallavage benutzt, um die Spu-
tumproduktion anzuregen und das Ab-
Kollllt (Co). Metallisches Element, das in husten zu erleichtern.
verschiedenen Mineralien vorkommt. •hypertonic saline
Seine Ordnungszahl ist 27 und seine Mas-
senzahl 58,9. K. ist ein Bestandteil von ICodlsalzlilstm .........Kochsalzlösung,
Vitamin B12, ist in vielen Nährmitteln ent- deren Konzentration an gelösten Substan-
halten und wird im Magen-Darm-Trakt zen niedriger als die einer isotonischen
schnell absorbiert. Es ist nicht bekannt, Lösung ist.
welche Kobaltkonzentrationen für den •hypotonic saline
menschlichen Bedarf benötigt werden,
und es wurden noch keine Kobalt-Man- loc:hsllzJisuft ,.,........ Sterile
gelkrankheiten entdeckt. Bestimmte Ko- 0,9%ige Lösung (Gewicht einer gelösten
baltmengen regen die Produktion von Substanz pro Lösungsvolumen) von Na-
triumchlorid in Wasser, die mit Blut isoto- tränken sowie in bestimmten Stimulan-
nisch ist und intravenös injiziert wird. zien vor. Vergiftungssymptome sind Ru-
• physiologie/normal saline solution helosigkeit, Angstzustände, Depressio-
nen, Tachykardie, Tremor, Übelkeit, Di-
hllcnnlnant. Bezeichnung für die gleich- urese und Schlaflosigkeit.
zeitige Dominanzzweier Allelen bzw. Ei- • caffeine poisoning
genschaften, die in einem Phänotyp aus-
gedrückt werden; z.B. wenn eine Person ICegnilian. Mentale Vorgänge des Erken-
sowohl die A und B Gene der ABNull Blut- nens, Denkens, Lernens, Verstehens und
gruppe erbt und eine AB-Blutgruppe hat. Beurteilens.
[lat.: cum, zusammen mit, dominari, •cognition
herrschen.] 1a1pi1iv. Zu den mentalen Vorgängen des
• codominant Begreifens, Beurteilens, Erinnerns und
des logischen Denkens gehörend. Die k.e
1aen1Jm. Substanz, die sich mit einem Wahrnehmung steht im Gegensatz zu den
Apoenzym verbindet und ein vollständi- emotionalen und willkürlichen Vorgän-
ges Enzym, ein Holoenzym, bildet. Zu gen.
den K.en, die kleinere Moleküle aufweisen •cognitive
als die Enzyme) gehören verschiedene Vi-
tamine, z.B. Vitamine B1 und B2 • lclllllrenz.
1. Bezeichnung für die Eigen-
[lat.: cum, zusammen mit, en, in, zyme, schaft des Verbundensein, z.B. Moleküle
gären.] in einer Substanz. 2. Psychologische Be-
•Coenzyme zeichnung für logisches Denken in der
Ausdrucksweise einer gesunden Person.
loemym A (Cal). Wichtiges Stoffwechsel- •coherence
produkt des Zitronensäurezyklus. Obwohl
K. A kein echtes Enzym ist, spielt es eine ll8lllsion. 1. Innerer Zusammenhalt der
bedeutende Rolle beim Transfer von Ace- Moleküle eines Körpers durch die unterei-
tylgruppen und beim Stoffwechsel von nander bestehenden Anziehungskräfte.
Säuren und Aminosäuren. 2. Psychologische Bezeichnung für die
[lat.: cum, zusammen mit, en, hinein, Anziehungskraft einer Gruppe auf die ein-
zyme, gären.] zelnen Gruppenmitglieder.
•coenzyme A (CoA) [lat.: cohaerere, zusammenkleben.]
• cohesiveness
W.. Substanz mit stimulierender Wir- lohlel:llfaodd. (C0 2 ). Farb- und geruchlo-
kung auf das zentrale Nervensystem, das ses Gas, das bei der Oxidation von Koh-
gegen Migräne, Schwindel und Müdigkeit lenstoff entsteht. K. wird als Produkt der
eingesetzt wird. Koffein ist in den Samen Zellatmung vom Blut zu den Lungen
der Kaffeepflanze und den Blättern des transportiert und dort ausgeatmet; der
Teestrauchs, sowie im Kakao- und Kola- Spiegel des K.s und der Karbonatverbin-
baum enthalten. Außer der Anregung der dungen beeinflusst das Säure-Basen-
Großhirnrinde wirkt K. auf das Atem- Gleichgewicht von Körperflüssigkeiten
und Gefäßzentrum und führt zu einer Ta- und -geweben. In fester Form wird K.
chykardie, Lösung von Spasmen und Di- (Trockeneis) zur Behandlung bestimmter
urese. Hautkrankheiten verwendet.
[arab.; qahwah, Kaffee.] [lat.: carbo, Kohle, griech.: dis, zweifach,
•caffeine oxys, scharf.]
•carbon dioxide (C02 )
IGfflinvllgiftung. Durch langfristige Ein-
nahme übermäßiger Koffeinmengen her- lalll8ndiGadd. gebul:dll:l$. Ein Teil des im
vorgerufene Vergiftungserscheinungen. Blut als Karbonat vorhandenen ---> Kohlen-
---> Koffein kommt in Kaffee, Tee, Colage- dioxids; wird berechnet als die Differenz
zwischen der gesamten und der gelösten gestörten Kohlendioxid-Ausscheidung;
Kohlendioxidkonzentration. kann zu einer Atemazidose führen.
• combined carbon dioxide • carbon dioxide retention
~ Verabceichung Ktllltftdloldf.Spanmalltg. Der als PC02 be-
hoher Kohlendioxidkonzentrationen, um zeichnete Partialdruck des Kohlendio-
die Atmung eines Patienten zu stimulie- xidgases, der sich proportional zu seinem
ren; wird manchmal als Teil eines Wieder- Prozentgehalt bzw. seiner relativen Kon-
belebungsversuchs eingesetzt. Kohlendi- zentration in Blut oder Lungen verhält.
oxid regt die Chemorezeptoren an, die Ein alveolärer PC0 2 reflektiert direkt ei-
wiederum eine Steigerung der Atemfre- nen ausreichenden pulmonalen Gasaus-
quenz auslösen. tausch im Verhältnis zum Blutstrom. Eine
• carbon dioxide inhalation erhöhte Atemfrequenz verringert den
PC02 ; eine niedrigere Atemfrequenz hat
~ Schwere Hyperkap- eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzen-
nie, begleitet von Symptomen der Ver- trationen in den Alveolen und im Blut zur
wirrtheit, Tremor und Krämpfen. Es kann Folge.
zum Koma kommen, falls die Kohlendio- .carbon dioxide tension
xidkonzentration im Blut 70 mm Hg errei-
chen bzw. überschreitet. ~.Das im Körper als .,.
•carbon dioxide narcosis Gas und Kohlensäure, Karbonat, Bikarbo- ..
nat und Carbaminohämoglobin vorhan-
~ 111'1 ......... dene Kohlendioxid-Volumen. Bei gleich-
Blut. (paC0 2 ) Anteil des gesamten Blut- mäßiger Atemfrequenz entspricht das
gasdrucks, den ---> Kohlendioxid ausübt. ausgeatmete -+ Kohlendioxid der Kohlen-
Der K. nimmt z.B. bei starker körperlicher dioxid-Produktionsrate und die Kohlen-
Anstrengung oder bei einem unkontrol- dioxidmenge in den Kohlendioxidspei-
lierten Diabetes mellitus ab; er steigt bei cher bleibt konstant.
Thoraxverletzungen oder Lungenerkran-
• carbon dioxide stores
kungen. Der normale Druck von C0 2 be-
trägt im arteriellen Blut 35 bis 45 mmHg Ktllltftdloldf.TIIIApie. Therapeutische In-
und im venösen Blut 40 bis 45 mmHg. halation geringer Konzentrationen von
(-+ Partialdruck) Kohlendioxidgas, eingesetzt, um eine Er-
• partial pressure of carbon dioxide in weiterung der Blutgefaße zu erzielen, die
arterial blood kardiovaskulären Hirnzentren und das
zentrale Nervensystem zu stimulieren
~ ReaktiondesAtem-
und um eine Hyperventilation zu kontrol-
systems auf erhöhte Kohlendioxidkonzen- lieren.
trationen. Bis zu einer Konzentration von .carbon dioxide therapy
8% bis 10% erhöht sich die Atemfrequenz
in linearer Weise. Danach flacht die Kurve ~- Toxische Wir-
der Kohlendioxid-Reaktion leicht ab und kung der Inhalation einer übermäßigen
fallt bei Konzentrationen um 20% stark Kohlendioxidmenge. -+ Kohlendioxid ist
ab. Bei Konzentrationen um 25% ist die ein Atemstimulans, aber auch ein Ersti-
Person zwar noch bei Bewusstsein, kann ckungsmitteL Konzentrationen, die 10%
aber selbst einfache Aufgaben nicht mehr überschreiten, können Bewusstlosigkeit
ausführen. Eine 30%ige Kohlendioxidkon- und Tod aufgrund eines Atemversagens
zentration hat eine anästhesierende Wir- hervorrufen.
kung. .carbon dioxide poisoning
•carbon dioxide response
lohla...,.....Gruppe organischer Verbin-
~ Gesteigerter Par- dungen, zu denen so wichtige Verbindun-
tialdruck und Erhöhung der körpereige- gen wie Saccharide, Stärke, Zellulose und
nen Kohlendioxidspeicher infolge einer Glykogen gehören. Gemäß ihrer moleku-
-
Iaren Struktur werden diese Verbindun-
gen als Mono-, Di-, Tri-, Poly- oder Hete-
rosaccharide bezeichnet. K.e sind die
Hauptenergiequelle für alle Körperfunk-
tionen, insbesondere für die Hirnfunktio-
külen, wodurch Sauerstoff von den Ery-
throzyten weggedrängt und die Sauer-
stoff-Transportkapazität des Blutes redu-
ziert wird. Mit zunehmender Kohlenmon-
oxid-Konzentration im Blut treten Kopf-
nen, und werden für den Stoffwechsel an- schmerzen, Dyspnoe, Schwindel, Ver-
derer Nährstoffe benötigt. Alle grünen wirrtheit, Hautrötung, Bewusstlosigkeit
Pflanzen produzieren K.e; im menschli- und Apnoe auf. Die häufigste Ursache für
chen Körper werden sie entweder sofort eine K.V. sind Autoabgase. Im Notfall
absorbiert oder als Glykogen gespeichert. muss das Vergiftungsopfer aus der toxi-
Körpereigene K.e können aus einigen schen Umgebung entfernt, eine Wiederbe-
Aminosäuren und dem Glyzerolanteil im lebung durchgeführt und hochkonzen-
Fett hergestellt werden. Kohlenhydrat- trierter Sauerstoff zugeführt werden.
mangelerscheinungen sind Müdigkeit, ·~;,::; carbon monoxide poisoning
Depression, Abbau essenzieller Körper-
proteine und Elektrolytstörungen. (H 2 C0 3 ). Instabile Säure, die
[lat.: carbo, Kohle; griech.: hydor, Wasser.] sich bildet, wenn --+ Kohlendioxid in Was-
• carbohydrate ser gelöst wird. Grundsubstanz kohlen-
säurehaltiger Getränke. Die Salze der K.
Kohlenhydri!tb~li!>tung. Von Ausdauer- heißen Karbonate.
sportlern, wie z.B. Marathonläufern, ein- c:.::.;,carbonic acid (H 2 C0 3 )
gesetzte Ernährungspraxis, die darauf ab-
zielt, die Glykogenspeicher im Muskelge- lddenstoff. (C). Nicht-metallisches Ele-
webe zu steigern. Diese Strategie ist um- ment mit Ordnungszahl 6 und Atomge-
stritten, da als Nebenwirkung die Musku- wicht 12,011. Reiner K. kommt in Dia-
latur abmagern kann. manten, Graphit und Walkerde vor und
carbohydrate loading ist ein wichtiger Bestandteil aller lebenden
Gewebe. Die organische Chemie beschäf-
Jdtatstotrwec:hsel. Summe der ana- tigt sich vor allem mit den vielfältigen
bolischen und katabolischen Körperpro- Kohlenstoffverbindungen. K. ist für die
zesse, die an der Synthese und dem Abbau im Körper ablaufenden chemischen Me-
von --+Kohlenhydraten, insbesondere Ga- chanismen essenziell, da er an vielen
laktose, Fruktose und Glukose, beteiligt Stoffwechselprozessen beteiligt und Be-
sind. Viele Stoffwechselreaktionen, die standteil von Kohlenhydraten, Aminosäu-
Kohlenhydrate benötigen, erzeugen ener- ren, Triglyzeriden, DNS und RNS sowie
giereiche Phosphatverbindungen. vieler anderer Verbindungen ist. Das wäh-
carbohydrate metabolism rend der Glykolyse produzierte --+ Kohlen-
;Gillllld. (CO). Farb- und geruchlo- dioxid spielt eine wichtige Rolle beim Er-
ses giftiges Gas, das bei der sauerstoffar- halt des Säure- Basen-Gleichgewichts und
men Verbrennung von Kohlenstoff bzw. bei der Steuerung der Atemvorgänge.
organischen Brennstoffen entsteht. K. ver- .carbon (C)
bindet sich dauerhaft mit Hämoglobin,
wodurch die Bildung von Oxyhämoglobin Kellleu..,eisll1 Die Summe der
Schritte, durch die --+Kohlenstoff der At-
verhindert und die Sauerstoffversorgung
zu den Körpergeweben reduziert wird. mosphäre als --+ Kohlendioxid entzogen
[lat.: carbo, Kohle, griech.: monos, ein- und durch lebende Organismen wieder
zeln, oxys, scharf.] zugeführt wird. Der Prozess beginnt mit
der photosynthetischen Produktion von
• carbon monoxide
Kohlenhydraten durch Pflanzen, setzt sich
Kohlenmonoxid Durch Einat- fort mit dem Verbrauch von Kohlenhydra-
men von Kohlenmonoxidgas verursachte ten durch Mensch und Tier und endet mit
Vergiftungserscheinungen. --+ Kohlenmon- der Ausatmung von Kohlendioxid durch
oxid verbindet sich mit Hämoglobinmole- diese Menschen und Tiere sowie mit der
Freisetzung von Kohlendioxid bei der Die Methode ist sehr unsicher, da bereits
Zersetzung toter Lebewesen. vor der Ejakulation eine geringe Menge
• carbon cycle an Samenflüssigkeit mit Spermien unbe-
merkt austreten kann.
Kollieilwassers ..atisdler, Organi- •withdrawal method
sche Verbindung mit einem Benzol- oder
Chinoidinring, die in Ruß, Zigaretten-
rauch oder Dieselabgasen vorkommen Kobin. Als lokales Betäubungsmittel ein-
kann und z.T. ---+karzinogen wirkt. gesetztes weißes, kristallines Pulver. Wur-
• aromatic hydrocarbon de ursprünglich aus Blättern des Coca-
Strauches gewonnen, kann aber mittler-
ll'allllnWMSIIStOffe. Große Gruppe organi- weile auch synthetisch hergestellt werden.
scher Substanzen, deren Moleküle aus In Arzneimittellösungen wird K. als topi-
Wasserstoff und Kohlenstoff bestehen. sches Betäubungsmittel für Schleimhäu-
Man kann gesättigte, ungesättigte, zykli- ten verwendet. Seine gefaßverengende
sche und aromatische K. unterscheiden. Wirkung lindert Blutungen und senkt die
• hydrocarbons Absorptionsrate. Anwendung über eine
lange Zeit bzw. häufiger Gebrauch kann
lellom!. Statistischer Ausdruck für die
zu einer Beschädigung der Schleimhäute
Sammlung bzw. die statistische Proben-
führen. K. hat darüber hinaus eine eupho- .,.
nahme von Einzelpersonen, die gemeinsa-
risierende zentrale Wirkung, kann zu ei- ..
me Eigenschaften haben, die z.B. zur sei-
hen Alters- oder Geschlechtsgruppe gehö- ner starken psychischen Abhängigkeit
führen und unterliegt dem Betäubungs-
ren.
[lat.: cohortem, große Gruppe.] mi ttelgesetz.
.cocaine hydrochloride
•cohort
~ Studie über bestimmte ~Toxische Wirkungen des
Untergruppen der Bevölkerung, bei der farblosen, kristallinen, aus Cocablättern
Entwicklungen und Veränderungen von gewonnenen Alkaloids. Obwohl ---> Kokain
Gruppen untersucht und verglichen wer- seit dem letzten Jahrhundert als lokales
den, die dieselben zeitlichen Merkmale Betäubungsmittel eingesetzt wird, ist es
aufweisen. sehr giftig, hat leichte gefaßverengende
• cohort study Wirkung sowie massive psychotrope Ef-
lclilonJddL (löffelnägel). Hohlnägel, die fekte. Vergiftungserscheinungen sind ner-
vöse Erregung, Unruhe, zusammenhang-
dünn und konkav gewölbt sind; sie treten
bei Eisenmangel, Durchblutungsstörun- loses Sprechen, Fieber, Hypertonie und
gen und Vitaminmangel auf. Herzarrhythmie; es kann zu Krampfanfal-
[griech.: koilos, Loch; onyx, Nagel] len, Kreislaufkollaps, Atemstillstand und
• koilonychia zum Tod kommen. Die durch die Einnah-
me von Kokain hervorgerufene Euphorie
1Co11us. (Geschlechtsverkehr; Beischlaf}. Sexuel- hält etwa 30 Minuten lang an.
le Vereinigung zweier meist verschieden • cocaine hydrochloride poisoning
geschlechtlicher Personen, in dessen Ver-
lauf der Penis des Mannes in die weibliche lalmrzlnagen. Substanz, die zusammen
Vagina eingeführt wird. Die Geschlechts- mit anderen Stoffen normale Zellen in
partner werden sexuell erregt und kom- Krebszellen umwandelt.
men zum ---> Orgasmus. [lat.: cum, zusammen mit; griech.: karki-
[lat.: coire, zusammentreffen.] nos, Krebs, genein, erzeugen.]
• coitus; intercourse • cocarcinogen
Koitus lntenuptus. Verhütungsmethode,
bei der das Glied kurz vor dem Samener- laldoB. Bakteriensorten mit runden,
guss aus der Scheide herausgezogen wird. sphärischen oder ovalen Formen, z.B. Go-
nokokkus, Pneumokokkus, Staphylokok- Stechender, krampfartiger Schmerz
kus oder Streptokokkus. in den Eingeweiden, verursacht durch
[griech.: kokkos, Beere.] Kontraktionen eines Hohlorgans, z.B. bei
v;:; coccus Darmverdrehung, Obstipation oder Ver-
krampfung der glatten Muskulatur eines
Untergruppe parasitärer Proto- hohlen bzw. tubulären Organs, wie z.B.
zoen, die den Menschen, andere Wirbel- des Harnleiters.
tiere und sogar bestimmte wirbellose Tie- [griech.: kolikos, Darmschmerz.]
re befallen. Zu den für den Menschen pa- colic
thogenen Spezies gehört Cyclospora cyata-
nensis. Kolik, beim s;iugl;"!l· Bezeichnung für eine
Coccidia mögliche Ursache von Magen-Darm-Stö-
rungen bei einem Neugeborenen; die kon-
Koi<J::idioidomyk~. (Wüstenfieber). Mykoti- kreten Ursachen und Mechanismen sind
sche Infektionskrankheit, verursacht dabei nicht bekannt. Der typische Säug-
durch Inhalation der Sporen des Bakteri- ling, der unter Koliken leidet, isst und
ums Coccidiodes immitis. Die Sporen wer- nimmt an Gewicht zu, kann aber auch ex-
den zusammen mit Staubpartikeln aufge- trem hungrig erscheinen. Das Schlucken
nommen. Tritt endemisch in heißen, tro- von Luft, das durch das Weinen verur-
ckenen Regionen der südwestlichen USA sacht wird, führt zu Blähungen und einer
sowie in Zentral- und Südamerika auf. Ausdehnung des Bauchs.
Wird in Verbindung mit einer HIV-Infek- infantile colic
tion pathogen. Eine primäre Infektion hat
Symptome, die Erkältungs- bzw. Grippe- (Dickdarmentzündung). Entzündung
symptomen gleichen. Die Sekundärinfek- des Dickdarms (---+Kolon). Begleiterschei-
tion, die nach einer Periode der Besse- nungen sind heftiger Diarrhö, Darmblu-
rung eintritt, wird von leichtem Fieber, tungen, Ulzerationen der Darmschleim-
Anorexia und Gewichtsverlust, Zyanose, haut sowie starker Gewichtsverlust und
Dyspnoe, Bluthusten, Hautläsionen und heftige Schmerzen.
arthritischen Schmerzen in Knochen und colitis
Gelenken begleitet. .. Aus Bündeln winziger Retikulin-
[griech.: kokkos, Beere, eidos, Form, my- fasern bestehendes Protein, aus dem die
kes, Pilz, osis, Zustand.] weißen, glänzenden, unelastischen Fasern
coccidioidomycosis der Sehnen, Bänder und Faszien gebildet
werden.
li!dk.zl.cliMe Durch Einnahme von Eizellen [griech.: kolla, Kleber, genein, erzeugen.]
der Protozoen Isospora belli oder I. homi- collagen
nis verursachte, parasitäre Erkrankung.
Tritt in tropischen und subtropischen Re- fiHm. Zähe, weiße Proteinfasern,
gionen auf. Krankheitssymptome sind die einen Großteil der Zwischenzellsub-
Fieber, Unwohlsein, Bauchweh und wäss- stanz und des Bindegewebes bilden.
rige Diarrhö. a collagenaus fiber
[griech.: kokkos, Beere, osis, Zustand.] lillj8lttiaB. Technik bei kosmeti-
• coccidiosis schen Operationen zum Vergrößerung be-
Kolekto, (Dickdarmresektion). Operatives stimmter Körperteile (z.B. Lippen) oder
zur Festigung eingefallener Gesichtshaut.
Entfernen eines Teils bzw. des gesamten
Dickdarms (---+Kolon); wird bei Darm- a collagen injection
krebs, Divertikulitis oder bei schwerer, Kollageno'>e. (Kollagenkrankheit). Bindege-
chronischer ulzeröser Kolitis durchge- webserkrankung, die durch eine Entzün-
führt. dung und fibrinoide Degeneration ge-
[griech.: kolon, Darm, ektome, Exzision.] kennzeichnet ist. Zu den Kollagenkrank-
.colectomy heiten zählen Polyarthritis, systemischer
;.. Kolobom 54 1

Lupus erythematodes sowie rheumatische Kollodium. Klare, etwas trübe, sehr ent-
Arthritis. zündliche Flüssigkeit, die aus Pyroxylin,
• collagen disease Äther und Alkohol besteht. Trocknet zu
einem widerstandfähigem, durchsichtigen
Kollaps. 1. Umgangssprachlicher Aus- Film und wird für chirurgische Verbände
druck für starke Depressionen oder völli- genutzt; z.B. Jodoform.
ge Erschöpfung aufgrund physischer bzw. [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form.]
psychosomatischer Probleme. 2. Schock- • collodion
zustand infolge des Versagens des peri-
pheren Kreislaufs. 3. Absacken eines Or-
gans bzw. die Zerstörung einer Organhöh- Kolloid. Chemophysikalischer Zustand, bei
le. dem große Moleküle bzw. Molekülaggre-
[lat. collabere, fallen.] gate (I bis 100 nm Durchmesser) nicht
• collapse ausgefällt, sondern in einem anderen Me-
dium dispergiert werden.
kollateral. 1. benachbart, auf derselben [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form.]
Körperseite befindlich. 2. Anatomische • colloid
Verzweigung, z.B. die Arteriolen oder Ve-
nolen. Kolloidbad. Medizinische Badelösung, die
[lat.: cum, zusammen mit, lateralis, Seite.]
• collateral
Kleie, Gelatine und Stärke enthält und
der Linderung von Hautreizungen und
Entzündungen dient.
Dl
Kollateralgefäß. Zweig einer Arterie oder
• colloid bath
Vene, der ein zusätzliches Blutgefäß
formt. Kolloidlösung. Lösung mit homogen dis-
• collateral vessel pergierten Teilchen, z.B. Polymermole-
Kollateralkreislauf. (Umgehungskreislauf). Zu- küle.
sätzliche Blutbahn, die sich durch die Er- • collodial solution
weiterung sekundärer Blutgefäße nach ei-
ner Obstruktion des Hauptgefäß bildet. Kolloidsuspension. In einem flüssigen Me-
[lat.: cum, zusammen mit, lateralis, Seite, dium dispergierte Feststoffe, deren Parti-
circulare, herumgehen.] kelgröße unter 100 nm liegt.
• collateral circulation [griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form; lat.:
suspendere, hängen.]
Kollegen, Kontrolle von. -+ Pflegeinterven- • colloid suspension
tion der -+ NIC, die definiert wird als die
systematische Evaluation der Leistung Kolloidzyste. 1. Ein mit Sekret gefülltes
eines Kollegen im Vergleich mit den pro- SchilddrüsenfollikeL 2. Zyste im dritten
fessionellen Prax:isstandards. Ventrikel; verursacht einen Wasserkopf
• Peer Review (Hydrozephalus).
[griech.: kolla, Klebstoff, eidos, Form, kys-
Kolliquation. (Einschmelzung; Verflüssigung). tis, Tasche.]
Degeneration von Körpergewebe in einen • colloid cyst
flüssigen Zustand, meist in Verbindung
mit nekrotisiertem Gewebe. Kolobom. Angeborener bzw. pathologi-
[lat.: cum, zusammen mit, liquifacere, scher Defekt des Augengewebes; beein-
verflüssigen.] trächtigt sind Iris, Ziliarkörper oder
• colliquation Aderhaut, in denen sich eine nach inferior
orientierte Spalte bildet. Angeborene K.e
kolliquativ. Starker Ausfluss, z.B. bei ei- sind die Folge nicht vereinigter fötaler
ternden Wunden oder infizierten Körper- Fissuren.
teilen. [griech.: koloboma, beschädigt.]
• colliquative • coloboma
542 Kolon ~'•.

linke Kolonflexur
(Fiexura coli sinistra)
rechte Kolonflexur
(Fiexura coli dextra)
Querdarm
aufsteigender Teil (Colon transversum)
(Colon ascendens)
absteigender Teil
(Colon descendens)

5-förmiger Darm
(Colon sigmoideum)

Kolon. Übersicht über den Dickdarm (Kolon).

Kolon. Teil des Dickdarms, der sich vom KolondivertikeL Sackartige Ausstülpung
Blinddarm (Zäkum) bis zum Mastdarm der Wand des Dickdarms (Kolon) ins Ko-
(Rektum) erstreckt; besteht aus den vier lonlumen hinein.
Segmenten: aufsteigender Teil (Colon as- [lat.: diverticulare, abwenden]
cendens), Querdarm (Colon transver- • colon diverticulum
sum), absteigender Teil (Colon descens)
und Colon sigmoideum. KolonfisteL Krankhafte Passage vom Dick-
• colon darm (Kolon) zur Körperoberfläche bzw.
zu einem inneren Organ oder einem inne-
Kolon, absteigendes. (Colon descendens). Das ren Körperteil.
Kolonsegment, das sich vom Ende des [griech.: kolon, Dickdarm, lat.: fistula,
Querkolons (Colon transversum) entlang Rohr.]
der Kolonflexur der linken Bauchseite bis • colonic fistula
zu dem, im Becken befindlichen Sigma- Kolonie. 1. Aus einer einzigen Zelle ent-
schleife (Colon sigmoideum) herunter- standene Masse von Mikroorganismen in
zieht. einer Kultur. Die verschiedenen Kolonien-
• descending colon formen werden gemäß ihrem Erschei-
nungsbild, als glatte, rauhe K. oder Zwerg-
Kolon-Conduit. Methode der künstlichen kolonien bezeichnet. 2. Kultivierte Zell-
Harnableitung in den Darm, bei der die masse, z.B. eine Milzzellenkolonie.
Harnleiter in eine Dickdarmschlinge im- • colony
plantiert werden und diese durch die
Bauchwand nach außen geleitet wird. Kolonisierung. Besiedelung und Vermeh-
(s.a. lleum-Conduit) rung von Mikroorganismen ohne Gewe-
[franz.: conduire, leiten] beinvasion oder Gewebeschädigung.
• colon conduit • colonization
': Kolpitis 543

Koloproktektomie. Operatives Entfernen abführenden (aboralen) Schlinge ange-


von --+ Kolon und --+ Rektum. legt werden. (.... Anus praeternaturalis)
• coloproctectomy [griech.: stoma, Mund)
colostoma
Koloproktitis. Entzündung von --+ Kolon
und --+ Rektum.
• coloproctitis Kolostomie. Operatives Anlegen eines
künstlichen Ausgangs an der Bauchwand,
Koloptose. Dickdarmsenkung. indem ein Einschnitt in den Dickdarm
[griech.: kolon, Dickdarm, ptosis, fallen.] (--+Kolon) gemacht und der Dickdarm zur
• coloptosis Oberfläche gezogen wird; durchgeführt
bei Dickdarmkrebs, gutartigen obstrukti-
Kolorimetrie. 1. Messung zur Feststellung ven Tumoren und schweren Bauchwun-
der Intensität einer Farbe in einer Flüssig- den. K.n können entweder als einfache
keit oder einem Feststoff. 2. Feststellen oder zweifache Öffnungen angelegt wer-
der Blutfarbe mit Hilfe eines Kolorime- den.
ters, mit dem Hämoglobinkonzentratio- [griech.: kolon, Dickdarm, stoma, Mund.]
nen bestimmt werden können. • colostomy
• colorimetry
Kolostrum. (Vormilch). Dünne gelbliche ..,.
Kolosigmoidoskopie. Direkte Untersuchung Flüssigkeit, die aus den weiblichen Brust- ....
des Dickdarmsigmoids mit einem Sigmoi- warzen während der Schwangerschaft und
doskop. den ersten Tagen nach der Geburt abge-
[griech.: kolon, Dickdarm, sigma, S-för- sondert wird. Das K. enthält Immunstoffe
mig, eidos, Form, skopein, betrachten.] (mütterliche Antikörper), weiße Blutkör-
• colosigmoidoscopy perchen, Wasser, Protein, Fette, Minera-
Koloskop. Langes, biegsames Fiberoptik-
lien, Vitamine sowie Kohlenstoffe.
endoskop, mit dem der Innenraum des [lat.: colostrum, erste Milch nach Geburt.]
Dickdarms untersucht werden kann • colostrum
(--+ Koloskopie) .
[griech.: kolon, Dickdarm, skopein, be- Kolotomie. Chirurgischer Einschnitt in
sichtigen.] den Dickdarm, im Allgemeinen durch die
• colonoscope Abdominalwand.
• colotomy
Koloskopie. (Dickdarmspiegelung). Untersu-
chung der Dickdarmschleimhaut mit Hil- kolovaginal. Zu --+ Kolon und --+Vagina bzw.
fe eines --+ Koloskops. einer Verbindung beider Körperteile ge-
• colonoscopy hörig.
[griech.: kolon, Dickdarm; lat.: vagina,
Kolostorna. Allgemeine Bezeichnung filr Scheide.]
einen künstlichen Darmausgang im Be- • colovaginal
reich des Dickdarms (Kolon). Je nach
Ort der Anlage handelt es sich um eine Kolpalgie. (Kolpodynie). Scheidenschmerz.
Coecostomie, Transversostomie oder [griech.: kolpos, Vagina]
Sigmoidostomie. Entsprechend der Indi- • colpalgia
kation erfolgt die Anlage vorübergehend
(temporär), z. B. zur Entlastung eines Kolpektomie. Operatives Entfernen der
entzündeten Darmabschnittes oder dau- --+Vagina.
erhaft (permanent), z. B. bei Kolonkarzi- • colpectomy
nom. Das K. kann mit einer Öffnung
(endständiges K.) oder (doppelläufiges Kolpitis. Entzündung der --+ Vagina.
K.) mit einer zuführenden (oralen) plus • colpitis
-
Kolpohystereklomie, Vaginale Entfernung
der Gebärmutter.
[griech.: kolpos, Vagina, hystera, Gebär-
mutter, ektome, Ausschneiden.]
• colpohysterectomy
handlung, Nichteinnahme verschriebener
Insulingaben, übermäßige Nahrungsauf-
nahme bzw. durch Infektionen, chirurgi-
sche Eingriffe, Trauma oder andere
Stressfaktoren verursacht, die den körper-
lichen Insulinbedarf steigern. Ohne aus-
Kol O~lphi#. Chirurgischer Eingriff, bei
reichende Insulinkonzentrationen, die
dem ein Teil der --.Vagina vernäht wird,
zum Abbau von Glukose benötigt werden,
um eine Scheidenraffung zu erzielen.
wird Energie aus Fetten gewonnen, was in
[griech.: kolpos, Vagina, raphe, Naht.]
einer Ansammlung von Ketonabfallpro-
colporrhaphy
dukten und stoffwechselbedingter Azido-
• Instrument zur direkten opti- se resultiert. Warnzeichen eines d. K.s
schen Untersuchung von --.Vagina und sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, unmäßi-
--. Zervix. ger Durst, epigastrische Schmerzen, Übel-
• colposcope keit, Erbrechen, trockene Lippen, geröte-
KolposkopiP. Untersuchung von --.Vagina tes Gesicht und eingesunkene Augen. Die
Körpertemperatur steigt zuerst und fällt
und --. Zervix mit Hilfe eines optischen
anschließend, der systolische Blutdruck
Vergrößerungsinstruments (Kolposkop).
fällt ab und es kann zum Kreislaufkollaps
[griech.: kolpos, Vagina, skopein, betrach-
kommen.
ten.]
colposcopy • diabetic coma

.mie. Chirurgischer Schnitt in die Koma.lilerllt'isdtel (Coma hepaticum). Neuro-


Scheidenwand. psychiatrische Erscheinung einer ausge-
[griech.: kolpos, Vagina, temnein, schnei- prägten --. Leberinsuffizienz, die durch eine
den.] chronische oder akute Lebererkrankung
colpotomy verursacht wird. Endogene oder exogene,
für das Gehirn toxische Abfallprodukte
Kolpozystiti,, Entzündung von Vagina und
werden in der Leber nicht neutralisiert,
Harnblase.
bevor sie zurück in den peripheren Blut-
• colpocystitis
kreislauf geleitet werden. Teilweise wer-
Kolpozystozele. Prolapsus der Blase in die den die Substanzen, die zur zerebralen
Vagina durch die vordere Scheidenwand. Funktion erforderlich sind, nicht in der
• colpocystocele Leber synthetisiert. Der Zustand ist durch
verschiedene Bewusstseinsstörungen ge-
Zustand der tiefen Bewusstlosig-
kennzeichnet, z.B. Lethargie, Stupor und
keit, die durch fehlende Augenreflexe,
Koma, es kommt außerdem zum Tremor
fehlende Reaktionen auf Schmerzreize so-
der Hände, Persönlichkeitsveränderun-
wie fehlende Vokalisationeil gekennzeich-
gen, Gedächtnisschwäche, Hyperreflexie
net ist. Ein komatöser Patient kann nicht
und Hyperventilation. Eine respiratori-
erweckt werden. K. kann die Folge eines
sche Alkalose und manische Krämpfe sind
Traumas, eines raumfordernden Gehirn-
weitere Folgen, es kann auch zum Tod
tumors bzw. Hirnhämatoms sein oder bei
kommen.
Stoffwechselvergiftung, akuten Infekti-
hepatic coma
onskrankheiten mit Enzephalitis, Gefäß-
erkrankungen oder Hirnischämie auftre-
hYI"'''Jiyl<ämisd!es (hyperosmolar-
ten.
-. Diabetisches Koma, bei
[griech.: koma, Tiefschlaf.]
dem der Ketonspiegel normal ist, was
•coma durch eine Hyperosmolarität der extrazel-
~ Lebensbedrohlicher lulären Flüssigkeiten und eine dadurch
Zustand bei Personen, die an --. Diabetes verursachte Dehydratation der intrazellu-
mellitus leiden; wird durch eine falsche Be- lären Flüssigkeit ausgelöst wird; das h. K.
· _Kommunikation, beeintrachtigte verbale 545

tritt häufig durch Überbehandlung mit Jen, die aus dem eröffneten Tumor leicht
hyperosmolaren Lösungen auf. herausgedrückt werden können.
• hyperglycemic-hyperosmolar nonke- [lat.: comedere, verspeisen; griech.: karki-
tonic Koma nos, Krebs, oma, Tumor.]
• comedocarcinoma
Koma, hypoglykämisches. Bewusstlosigkeit,
die durch einen unphysiologisch niedri- Kommensalismus. --+ Symbiose, bei der eine
gen Blutzuckerspiegel ausgelöst wird. bzw. beide Spezies Vorteile durch das ge-
(--+ Hypoglykämie; Koma) memsame Zusammenleben haben.
[griech.: hypo, darunter; glykys, süß; ko- • commensalism
ma, tiefer Schlaf] Komminutivfraktur. (Zertrümmerungsfraktur).
• hypoglycemic coma Fraktur mit mehreren Brüchen im Kno-
Koma, urämisches. Form der Bewusstlosig- chen und zahlreichen Knochensplittern.
keit durch >>Übersäuerung« des Blutes • comminuted fracture
(:-+Azidose) und der toxischen Wirkung Kommissur. 1. Ein aus Nervenfasern oder
emer --+ Urämie, wobei harnpflichtige anderem Gewebe bestehendes Band, das
Stoffwechselendprodukte im Blut zurück- sich von einer Körperseite zur anderen er-
gehalten werden, die normalerweise über streckt und zwei Körperteile bzw. Gewe-
die Niere ausgeschieden werden.
• uremic coma
bemassen miteinander verbindet. 2. Ver-
bindungsstelle zweier anatomischer Teile, Dl
Koma, vigiles. Deliriumähnlicher, komatö- z.B. Augenwinkel, Mundwinkel oder
ser Zustand, in dem der Patient wach er- Schamlippen.
scheint, da er die Augen geöffnet hat und • commissure
ggf. einzelne Wörter spricht. Kommissurotomie. Operative Trennung
• vigilcoma (Sprengung) eines fibrösen Bandes oder
Rings, die zur Verbindung zweier entspre-
Kombinationsimpfstoff. --+ Vakzine, die ge-
gen mehr als eine Art von Pathogenen chender Strukturen eines Körperteils die-
schützt, da dieser Impfstoff verschiedene nen, z.B. vordere oder hintere Kommisur
--+ Antigene enthält; z.B. der DPT-Impf- der Mitra!-, Aorten oder Trikuspidalklap-
stoff, der gegen Diphtherie, Keuchhusten pen.
(Pertussis) und Tetanus wirkt, oder der [lat.: commissura, Verbindung; griech.:
Masern-, Mumps- und Röteln-Impfstoff. temnein, schneiden.]
• mixed vaccine • commissurotomy
Kommunikation. Vorgang der Übertragung
Kombinationspräparat. Arzneimittel aus
einer informativen Botschaft von einer
mehreren Präparaten, das bestimmte Person zur anderen unter Anwendung
Mengen zweier oder mehrere medizinisch verschiedener Medien.
wirksamer Stoffe enthält.
• communication
• fixed combination drug
Komedo (pl. Komedonen). Mitesser; eine Kommunikation, beeinträchtigte verbale.
der häufigsten Läsionen der --+Akne, die Anerkannte - NANDA-- Pflegediagnose;
durch die Ansammlung von Keratin und Zustand, bei dem eine Person unter einer
Talg in der Öffnung eines Haarfollikels verminderten oder fehlenden Fähigkeit
verursacht werden. leidet, Sprache in menschlichen Interak-
tionen zu benutzen oder zu verstehen.
[lat.: comedere, verspeisen.]
Zu den kennzeichnenden Merkmalen ge-
• comedo hören undeutliche verwaschene Aus-
Komedokarzinom. Malignes, intraduktales sprache, Stottern, Schwierigkeiten beim
(in den Gängen) Neoplasma der Brust- Bilden von Wörtern oder Sätzen, Proble-
drüse mit Degeneration der zentralen Zel- me beim verbalen Ausdruck von Gedan -
546 Kommunikation, beeinträchtigte verbale

ken, unangemessene Verbalisationen, Kommunikationskanäle. Begriff aus der


Atemnot (Dyspnoe) und Desorientie- --> Kommunikationstheorie. Gesten, Hand-
rung. Die wesentlichen Merkmale, die lungen, Geräusche, geschriebener Text
vorhanden sein müssen, damit die Diag- oder visuelle Bilder, die zur Übertragung
nose getroffen werden kann, sind die Un- von Botschaften verwendet werden.
fähigkeit, die dominierende Sprache der (--> Kommunikationstheorie)
eigenen Kultur zu sprechen, Schwierig- • communication channels
keiten beim Sprechen oder Verbalisieren
oder das Fehlen der Sprechfahigkeit. Kommunikationstheorie. Hypothese, die
• communication, impaired verbal das Modell eines Systems zur Übertra-
gung von Informationen beschreibt. Das
Kommunikation, kongruente. Kommunika- Modell besteht aus einer Informations-
tionsmuster, bei dem eine Person die glei- quelle (Sender), einem Überträger, einem
che Botschaft auf verbaler und nicht-ver- Kommunikationskanal, einer Geräusch-
baler Ebene schickt. quelle (Interferenz/Störung), einem Emp-
• congruent communication fänger und einem Zweck für die Botschaft.
• communication theory
Kommunikation, nonverbale. Übermittlung
einer Nachricht ohne den Gebrauch von Kompatibilität. 1. Zustand des harmoni-
Worten; dazu können alle Sinne des Kör- schen Miteinanders; Kongruenz. 2. Or-
pers eingesetzt werden. dentliche, wirkungsvolle Integration von
• nonverbal communication Elementen eines Systems mit den Elemen-
ten eines anderen Systems. 3. Bildung ei-
Kommunikation, Verbesserung der: Hörbe- nes stabilen chemischen bzw. biochemi-
hinderung. .... Pflegeintervention der schen Systems, insbesondere hinsichtlich
... NIC, die defllliert wird als die Unter- der Verabreichung von Medizin, so dass
stützung von Patienten, ein Leben mit ei- zwei oder mehrere Arzneimittel zur sel-
nem verminderten Hörvermögen zu ak- ben Zeit gegeben werden können, ohne
zeptieren und veränderte Kommunikati- dass unerwünschte Nebenwirkungen ent-
onsmethoden zu erlernen. stehen oder die verschiedenen Mittel un-
• Communication Enhancement: Hear- wirksam werden. 4. Der Grad, bis zu dem
ing Deficit das körpereigene Abwehrsystem das Vor-
handensein körperfremder Stoffe, wie
Kommunikation, Verbesserung der: Sehstö- z.B. transfundiertes Blut oder Gewebe-
rung . .... Pflegeintervention der .... NIC, die bzw. Organtransplantate toleriert, ohne
definiert wird als die Unterstützung von eine Immunreaktion zu entwickeln. 5. Be-
Patienten, ein Leben mit einem einge- zeichnung für fehlende Reaktionen zwi-
schränkten Sehvermögen zu akzeptieren schen Blutgruppen, so dass es zu keiner
und veränderte Kommunikationsmetho- Agglutination kommt, wenn die Erythro-
den zu erlernen. zyten einer Probe mit dem Serum einer
• Communication Enhancement: Vi- anderen gemischt werden. - adj. kompati-
sual Deficit bel.
[lat.: compatibilis, verträglich.]
Kommunikation, Verbesserung der: Sprach- • compatibility
störung. .... Pflegeintervention der .... NIC,
die definiert wird als die Unterstützung Kompensation. (Ausgleich). 1. Bezeichnung
von Patienten, ein Leben mit einem ge- für einen Vorgang, mit dem eine beschä-
störten Sprachvermögen zu akzeptieren digte Körperstruktur bzw. eine defekte
und veränderte Kommunikationsmetho- Körperfunktion ausgeglichen wird.
den zu erlernen. 2. Aufrechterhaltung eines ausreichenden
• Communication Blutstroms durch normale kardiale und
Enhancement:
Speech Deficit zirkulatorische Mechanismen wie Tachy-
kardie, Flüssigkeitsretention mit gestei-
gertem venösem Rückfluss und Hypertro- weiterzuentwickeln. Für den Stationsall-
phie. Kann ein entsprechendes Herzminu- tag kann das beispielsweise bedeuten,
tenvolumen nicht erreicht werden, ist dies seine Talente als Mentor zu erkennen und
ein Anzeichen für eine Herzmuskeler- sich dahin gehend weiterzubilden.
krankung. 3. Komplexer Abwehrmecha- • personal competence
nismus, der es einer Person ermöglicht,
unangenehme oder schmerzvolle emotio- lllmpltenr. soziale. (Sozialkompetenz}. Eine
nale Reize zu unterdrücken, die aus einem der für den Pflegeberuf wichtigen Teil-
Gefühl der Minderwertigkeit entstehen. kompetenzen, welche die Fähigkeit und
[lat.: compensare, ausgleichen.] Bereitschaft beschreibt, sich mit anderen
• compensation Menschen (beispielsweise in Teams) kon-
ltmpitiSitknshJpertrophle. (Arbeitshyper- struktiv, kreativ und produktiv auseinan-
der zu setzen. Dies beinhaltet auch die
trophie). Vergrößerung bzw. Steigerung
grundsätzliche Bereitschaft eines Men-
der Funktion eines Organs bzw. Teil eines
schen, mit anderen Menschen zusammen
Organs zur Gegensteuerung eines struk-
zu arbeiten.
turellen oder funktionellen Mangels.
• social competence
• compensatory hypertrophy
klmpdelll,. flcflllcM. (Fachkompetenz}. Eine Kapii!Riil!nt.Eines von 11 komplexen, en- .,.
der für den Pflegeberuf wichtigen Teil- zymatischen Serumproteinen. Bei einer ..
kompetenzen, welche die Fähigkeit und Antigen-Antikörper-Realction ist das K.
Bereitschaft beschreibt, die (pflege- )fach- für die Auflösung (Lyse) des Fremdstoffes
lichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in die verantwortlich.
Praxis umzusetzen. Sie beinhaltet eben- [lat.: complementum, etwas Ergänztes.]
falls die Fähigkeit zur fachwissenschaft- • complement
lieh korrekten Evaluation.
• technical competence; technical ~ Immunrealction, bei
knowledge der sich ein Antigen mit einem Antikör-
per und dessen -+ Komplement verbindet
lamp te:I4~(Handlungs­
und den Komplementfalctor inalctiviert
kompetenz}. Ziel einer jeden Berufsausbil-
bzw. bindet.
dung ist nach berufspädagogischen Er-
•complement ftxation
kenntnissen das Erreichen der berufli-
chen Handlungskompetenz. Damit ist die
~. Proteinmoleküle, die
Fähigkeit und Bereitschaft gemeint, in
die wichtigsten humoralen Vermittler von
professionsbezogenen Situationen sach-
Antigen-Antikörper-Reaktionen im Im-
und fachgerecht durchdacht zu agieren.
munsystem sind. Neun Komplementpro-
Unter diesem Begriff sind auch alle ande-
teine, die als C1 bis C9 bezeichnet werden,
ren Teilkompetenzen mit ihren Beschrei-
bilden den >>klassischen Aktivierungs-
bungen zusammengefasst, da sie Subkom-
weg«, der in der Zerstörung von markier-
petenzen der beruflichen Handlungskom-
ten Balcterien resultiert.
petenz darstellen.
• complement protein molecule
• competence of professional acting
~ personMe. (Humankompetenz; Kompla. 1. Verbindung von Molekülen
Selbstkompetenz}. Eine der für den Pflegebe- oder Ionen zu einer funktionellen Einheit.
ruf wichtigen Teilkompetenzen, welche Bsp. sind die Eisen- und Proteinkompo-
die Fähigkeit und Bereitschaft beschreibt, nenten von Hämoglobin oder die Kobalt-
eigene (persönliche) Belastungen und und Proteinkomponenten von Vitamin
auch Chancen im Berufkritisch zu hinter- B12• 2. Gesamtheit der Anzeichen und
fragen und zu evaluieren. Sie beinhaltet Symptome einer Krankheit, die ein be-
ebenfalls die Fähigkeit, eigene Entwick- stimmtes Syndrom bilden. 3. Miteinander
lungschancen zu erkennen und Talente assoziierte Ideen mit deutlichen emotio-
5-l!! Komplex

nalen Übertönen, die die Geisteshaltung alveolen werden komprimiert. Ursache


einer Person beeinflussen. kann eine Lungenembolie sein.
[lat.: complexus, Umarmung.] • compressive atelectasis
• complex
Kompressionsfraktur. (Stauchungsbruch).
Komplikation. Erkrankung oder Verlet-
Knochenbruch, bei dem Knochengewebe
zung, die sich während der Behandlung
durch Quetschung oder Stauchung ge-
einer bereits bestehenden Störung bzw. schädigt wird und der betroffene Kno-
Krankheit entwickelt. Zum Beispiel eine chen kollabiert.
bakterielle Infektion bei einer Person, die
• compression fracture
bereits von einer viralen Infektionskrank-
heit geschwächt ist. Eine K. kann die Kompressionslähmung. (Drucklähmung).
Prognose beeinträchtigen. Durch anhaltenden Druck auf einen peri-
[lat.: complicare, zusammenfalten.] pheren Nerv verursachte Lähmung. je
• complication nach Dauer und Intensität des ausgeübten
Kompresse. Weiches (eventuell steriles) Drucks kann eine K. vorübergehend oder
Stoffpolster, das auf die Körperoberflä- dauerhaft sein.
che aufgelegt wird, um Wärme oder Käl- • compression paralysis
te zuzuführen oder ein Medikament auf-
zutragen. Eine K. kann auch zur Stillung Kompressionsverband. Druckverband, bei
einer Blutung auf eine Wunde gelegt wer- dem durch das Wickeln der Beine mit ei-
den. ner Kurz- oder Langzugbinde gleichmä-
[lat.: comprimere, zusammendrücken.] ßiger Druck auf krankhaft erweiterte Ve-
• compress nen ausgeübt wird, um die venöse Rück-
stromgeschwindigkeit der tiefliegenden
Kompression. Druck auf ein Organ, Gewe- Venen zu fördern. Wichtig ist beim Anle-
be oder einen Körperteil, die entweder ge- gen eines K.s, dass der Druck vom Fuß
quetscht- oder in einer anderen Form zum Oberschenkel abnimmt, da sich
zusammengedrückt werden; z.B. eine sonst das Blut staut. Es dürfen sich keine
-+ Kompressionsfraktur, bei der Knochen- Falten bilden, und der Verband darf
oberflächen gegeneinander gedrückt und nicht zu straff sitzen; man muss darauf
gebrochen werden, oder eine -+ Kompres- achten, dass die Zehen nicht kalt oder
sionslähmung, bei der durch Druck auf ei- bläulich werden. (s.a. Thromboseprophy-
nen Nerv eine ganze Körperregion ge- laxe; Pütterverband) (s. Abb. S. 549).
lähmt wird. • compression bandage
[lat.: comprimere, zusammendrücken.]
• compression Komprette. Harte Tablette, bestehend aus
Kompression, zerebrale. Erhöhung des in- ein oder mehreren pharmazeutischen
trakraniellen Drucks aufgrund von Hä- Wirkstoffen und einem wohlschmecken-
morrhagien, Abszessen oder Geschwüren. den Zuckerguss oder einer Substanz, die
Eine unbehandelte K. zieht eine Zerstö- sich im Magen nicht auflöst (magensaftre-
rung des Hirngewebes nach sich und ver- sistent), sondern das Medikament im
ursacht Hernienbildung. Darm freisetzt.
[lat.: cerebrum, Gehirn, comprimere, zu- • coated tablet
sammendrücken]
Kondensation. !. Verdichtung, z.B. von
• cerebral compression
Wasserdampf zu flüssigem Wasser.
Kompressionsatelektasen. Verlust der Fä- 2. Während des Träumens auftretende
higkeit, Luft in Bereichen von --> Atelekta- Verschmelzung von zwei oder mehreren
sen in die Lunge hinein bzw. aus der Lun- Konzepten zu einem einzigen Symbol.
ge hinaus zu transportieren; dabei steigt [lat.: condensare, eindicken.)
der intrathorakale Druck und die Lungen- • condensation
::r . _ Kondornurmal 549

3 4
Kompressionsverband. 1. Anlegen eines Kompressionsverbandes · 2. Wickeln des Unter-
schenkels mittels Achtertouren oder · 3. zirkulären Touren· 4. Wickeln des Knies in
Achtertouren ( ._.. Schildkrötverband).

Kondition. 1. Physische und geistige Ver- soziatives Training eine bestimmte Reak-
fassung. 2. Eine Bedingung, von der das tion auslöst.
Geschehen eines anderen Vorgangs ab- • classical conditioning
hängt. 3. Körperliche und geistige Leis-
tungsfahigkeit oder Ausdauer, die durch Konditionierung, operante. Form des Ler-
bestimmte Übungen und wiederholten nens in der Verhaltenstherapie, bei der
Kontakt mit bestimmten Gegenständen die Person, die sich einer solchen Thera-
oder Dingen trainiert ist. 4. Einen Men- pie unterzieht, für eine richtige Reaktion
schen bzw. ein Tier mit ._.. Konditionierung oder Antwort belohnt und für eine falsche
oder assoziativem Lernen konfrontieren, entsprechend bestraft wird.
so dass ein bestimmter Reiz immer eine • operant conditioning
bestimmte Reaktion erzeugt. Kondom. (Präservativ). Weiche, biegsame La-
[/at.: condicere, etwas arrangieren.] texhülle, die über den Penis gestreift wird,
• condition um den Samen beim Geschlechtsverkehr
vom Eindringen in die Vagina abzuhalten.
K.e werden auch zur Vermeidung der
Konditionierung. Form des Lernens, bei Übertragung von Infektionskrankheiten
der eine bzw. mehrere Reaktionen auf ei- verwendet.
nen oder mehrere bestimmte Reize erwor- • condom
ben werden.
[ /at.: condicere, etwas arrangieren.] Kondomkatheter. (Urinar). An eine kon-
• conditioning domförmige Penishülle angebrachter
Katheter, durch den Urin abgeleitet wird.
• condom catheter
Konditionierung. klassische. Form des Ler-
nens (von ._.. Pawlow beschrieben), bei Kondomurinal. Urinauffangsystem aus
dem ein vormals neutraler Reiz durch as- Latex, das wie ein Kondom über den Pe-
550 Kondomurinal
-
..

ten K.en betreffen die distalen Enden des


Oberarmknochens (Humerus) oder des
Oberschenkelknochens (Femur), wobei
ein kleines Knochenfragment, einschließ-
lich dem Gelenkkopf, abgetrennt wird.
[griech.: kondylos, Knöchel.]
• condylar fracture
anlegen
und abrollen kondyloid. Ähnlichkeit mit einem Knöchel
besitzend.
[griech.: kondylos, Knöchel.]
• condyloid

Kondylom. (Feigwarze). Warzenförmige,


durch Geschlechtsverkehr übertragbare
Wucherung an After, Schamgegend oder
PeniseicheL
[griech.: kondyloma, Knopf.]
• condyloma

Kondylus. (Gelenkkopf). Abgerundeter Fort-


satz am Ende eines Knochens, an dem
Muskelbänder befestigt sind und der mit
benachbarten Knochen ein Gelenk bildet.
[griech.: kondylos, Knöchel.]
• condyle

Konfabulation. Erfinden von Geschehnis-


sen und Situationen, die oftmals detail-
liert und plausibel vorgetragen werden,
um Gedächtnislücken zu überbrücken.
KondomurinaL Benutzung eines Kondo- [lat. : con, mit, fabulare, sprechen.]
murinals. • confabulation

Konflikt. l. Mentaler Kampf, der entweder


nis gestülpt, und am Ende mit einem Ab - bewusst oder unbewusst abläuft und
laufbeutel verbunden wird. Häufig sind durch gleichzeitiges Vorhandensein ge-
die Systeme mit einem selbstklebenden gensätzlicher bzw. inkompatibler Gedan-
Innenmaterial ausgestattet. Andere Sys- ken, Ideen, Zielsetzungen oder emotiona-
teme müssen mit einem Klebestreifen fi - ler Einflüsse, Impulse, Bedürfnisse und
xiert werden (unbedingt die jeweilige Triebe entsteht. 2. Schmerzvoller Be-
Gebrauchsanleitung beachten). Wichtig wusstseinszustand, verursacht durch den
ist die korrekte Größe des K., die i.d.R. Einfluss gegensätzlicher Gedanken und
durch den Umfang an der Peniswurzel Gefühle, und die Unfahigkeit, zu einer Lö-
bestimmt wird. Bei starkem Haarwuchs sung zu kommen. 3. Unbewusster emotio-
kann eine Rasur erforderlich sein. Die naler Kampf zwischen den Bedürfnissen
Vorhaut des Penis wird beim Anlegen des Es, des Ich und des Über-Ich bzw. zwi-
des K. nicht zurückgezogen. schen den Bedürfnissen des Ich und den
• condom urinal durch die Gesellschaft auferlegten Res-
triktionen.
Kondylenfraktur. Fraktur des abgerundeten [lat. : confictere, zusammenschlagen.]
Endes eines Scharniergelenks. Die meis- • conflict
Konfusion. (Desorientiertheit). Mentaler Zu-
stand der Desorientiertheil in Bezug auf
Zeit, Ort, Personen oder Situationen;
führt zu Verwirrung, Verblüffung, geistige
Unklarheit sowie der Unfahigkeit, klare
- -
Augenlider und dem vorderen Teil der Le-
derhaut. Die dicke, lichtundurchlässige
und mit vielen Blutgefäßen besetzte Lid-
bindehaut (Tunica palpebralis) überzieht
die Innenseiten der Augenlider. Die Aug-
Entscheidungen zu treffen und die Aktivi- apfelbindehaut (Tunica bulbaris) ist dünn
täten des täglichen Lebens zu bewältigen. und durchsichtig und ist lose an der vor-
[lat.: confundere, vermischen.] deren Lederhaut (Sklera) angebracht.
confusion [lat.: conjunctivus, verbindend.]
•conjunctiva
1taL Angeboren, z.B. ein vererbter
Defekt oder eine vererbte Fehlbildung. ~ Methode zur Identi-
[lat.: congenitus, geboren mit.] fizierung von Allergenen, bei der ver-
congenital; inherent; innate dünnte Lösungen von Allergenauszügen
in das Auge geträufelt werden.
Kongestion. Blutstauung (--->Hyperämie) conjunctival test
infolge von Entzündungsreizen. - adj.
kongestiv. Konjunklivalrellex. (Biinzelreflex). Schutzme-
[lat.: congere, anhäufen] chanismus des Auges, bei dem sich die
• congestion Augenlider automatisch schließen, wenn
die Bindehaut berührt wird.
KoniotomiP. ---> Vena basilaris. • conjunctival reflex
basilic vein
Ion~ (Bindehautsack). Der von
•ene. Luftröhrenschnitt mittels Bindehaut und Augenlidern umschlos-
Durchtrennung des Bandes zwischen sene Raum.
Schildknorpel und Ringknorpel. Eine K. • conjunctival sac
ist eine Notfallmaßnahme bei lebensbe-
drohlicher Verengung der Atemwege ~- (Augen-
oberhalb oder im Bereich der Stimmlip- bindehautentzündung). Sehr ansteckende Au-
pen, wenn keine andere Möglichkeit der generkrankung, die normalerweise durch
Beatmung besteht. (s.a. Erstickung; Tra- einen ---> Enterovirus verursacht wird. Tritt
cheotomie) hauptsächlich in dicht bevölkerten, feucht-
[griech.: conus, Kegel; tome, Schnitt] warmen Gebieten, insbesondere in Ent-
•coniotomy wicklungsländern bzw. an Orten mit einer
hohen Einwanderer- bzw. Flüchtlingspo-
Konisation Operatives Entfernen eines ko- pulation auf. Zu den klinischen Sympto-
nisch geformten Gewebeteils, wie bei ei- men gehören plötzlich auftretende Augen-
ner ___, Konusbiopsie. schmerzen, -juckreiz, -rötung, Lichtemp-
conization findlichkeit, Augenlidödem sowie starker
~.tlon. (Gametenvereinigung). Form der
wässriger Ausfluss. (---> Konjunktivitis)
geschlechtlichen Fortpflanzung bei einzel- .acute hemorrhagic conjunctivitis
ligen Organismen. Ein Beispiel ist Para- lonJunfdhlds. Augenbindehautentzün-
mecium: beide Partner tauschen mikro- dung; verursacht durch bakterielle oder
nukleäres Material aus, so dass jeder Part- virale Infektion, Allergien oder Umwelt-
ner >>männliche« Vorkerne in die »weibli- gifte. Typische Symptome sind rote, ge-
che<< Empfangerzelle überträgt. Das neue schwollene Augen mit dickflüssigem Aus-
genetische Material wird aufgenommen, fluss und verklebten Augenlidern. Binde-
rekombiniert und durch Vermehrung an hautentzündungen sind im Allgemeinen
die Nachkommen weitergegeben. schmerzlos.
• conjugation ,t;:~ conjunctivitis

lltlu. (Bindehaut). Bindehaut des Au- ~alt Hochgra-


ges; Schleimhaut an den Innenseiten der dig ansteckende Krankheit, die von Ente-
roviren ausgelöst wird. Bei Krankheitsbe- ~ Vorgänge, die ein be-
ginn treten Augenschmerzen sowie ge- stimmtes Verhalten fördern oder ab-
schwollene Augenlider und Bindehauthy- schwächen. Sie können der Verstärkung
perämie auf. oder der Bestrafung dienen .
• epidemic hemorrhagic conjunctivitis • consequences
Konjunktivitis, allerg1scht. Durch eine Al- lllnsarvlerugsmlttal. Chemische oder an-
lergie verursachte Rötung (Hyperämie) dere Substanz, die als Zusatz die Zerset-
der Augenbindehaut (Konjunktiva). Weit- zungsrate einer anderen Substanz vermin-
verbreitete Allergene sind Pollen, Gräser, dert und dafür sorgt, dass diese in ihrem
äußerlich angewendete Arzneimittel, Luft- Zustand möglichst lange erhalten bleibt;
verschmutzung, Reizstoffe am Arbeits- z.B. K. in Lebensmitteln.
platz und Rauch. Eine a. K. tritt beidseitig • preservative
auf, setzt vor der Pubertät ein, ist saisonal
bedingt und hat eine Dauer von ungefähr
lfollsolldienmg 1. Verbindung einzelner
Teile zu einem Ganzen. 2. Zustand der
zehn Jahren. (---> Konjunktivitis)
Verfestigung oder des Stillstandes (z.B. ei-
• allergic conjunctivitis nes Krankheitsprozesses). 3. Medizini-
Konjunktivitis, des
~.. Eitriger scher Ausdruck für die Verknöcherung
Augenausfluss bei einem Neugeborenen oder Verfestigung von Geweben, z.B. das
während der ersten drei Lebenswochen. sich neu bildende Gewebe bei Knochen-
Häufige Ursachen sind mütterliche Gono- brüchen oder wenn die Lungen bei einer
kokken- und Chlamydieninfektionen. Pneumonie fest und unelastisch werden.
Nicht-behandelte Fälle können zu Blind- [lat.: consolidare, verfestigen.]
heit führen . • consolidation
• conjunctivitis of newborn ~ Beständigkeit, Unveränderlich-
keit, Fehlen von Variationen und Schwan-
llellbv. Nach innen gewölbt. (---> konvex) kungen in qualitativen Eigenschaften.
[lat.: concavare, aushöhlen.]
.constancy
•concave
lollstlpldon.(Obstipation). Verzögerte Stuhl-
IIIIIIDidalll.. Manifestation einer bzw. entleerung bzw. Stuhlverstopfung. (s.a.
mehrerer spezifischer Eigenschaften bei Obstipation)
beiden Zwillingen. • constipation
[lat.: concordare, zustimmen.]
• concordance loMdtvtlon. Allgemeine körperliche Ver-
fassung einer Person; körperliche und
llnllrlmlnt. (Calculus). Durch die Ansamm- mentale Eigenschaften, die es ermögli-
lung von Mineralsalzen gebildetes Stein- chen, unter ungünstigen Bedingungen an-
ehen, das in verschiedenen Körpergewe- gemessen zu reagieren. Man unterscheidet
ben auftreten kann. Am häufigsten bilden zwischen vier Konstitutionstypen, lepto-
sich Calculi in der Galle und den Harnwe- somer Typ (mager, schlank, hochaufge-
gen. schossen), athletischer Typ (breite Schul-
[lat.: Steinchen.] tern, grober Knochenbau, muskulös),
.calculus pyknischer Typ (gedrungen, mittelgroß,
dickleibig) und dysplastischer Typ (endo-
ltonsensulll. Übereinstimmend, z.B. im krin mangelhaft entwickelt, ohne nach-
Zusammenhang mit Reflexen, bei denen weisbaren Soffwechselstörungen) (nach
die Stimulierung eines Körperteils zu ei- Kretschmer).
ner Reaktion in einem andern Körperteil • constitution
führt.
[lat.: con, mit, sentiere, fühlen.] ~ Eine mit ange-
• consensual borenen, anlagebedingten körperlichen
- Kontaktdermatitis, phototoxische 553

Aspekten assoziierte Krankheit; z.B. eine stanz gleicht, die eine solche Reaktion er-
Erbkrankheit. zeugt hat.
• constitutional disease • contact allergy
Konstitutionspsychologie. Studium der Be- Kontaktatmung. Pflegemaßnahme, die
ziehung zwischen den individuellen psy- atemunterstützende Wirkung zeigt. Mit
chologischen Gegebenheiten und mor- Kontakt ist das Auflegen der Hände der
phologischen Eigenschaften und Organ- Pflegeperson gemeint. Dabei können die
funktionen. Hände auf den Brustkorb gelegt werden,
• constitutional psychology um z.B. einen Widerstand bei der Inspi-
ration und einen unterstützenden Druck
Konstriktion. Unphysiologische Einschnü- bei der Exspiration zu erzeugen. Eine
rung, Verengung oder Reduzierung der weitere Möglichkeit ist das Auflegen der
Größe einer Öffnung bzw. einer Körper- Hände auf den Bauch des Patienten, um
passage; z.B. bei der Vasokonstriktion eine bewusstere Bauchatmung zu provo-
von Blutgefäßen. zieren. Die K. dient der intensiven Be-
[lat.: constringere, zusammenziehen.] wusstmachung der Atmung und kann
• constriction im Rahmen der Pneumonieprophylaxe
oder auch zur Atemunterstützung bei
Konstriktor. Muskel, der eine Öffnung ver- Lungenerkrankungen dienen.
engt, z.B. die Ziliarkörperfasern, die die • contact breathing
Pupillengröße regulieren.
• constrictor Kontaktdermatitis. (Kontaktekzem). Durch
den Kontakt mit einem Reizmittel oder ei-
Konsultation. (Beratung). Inanspruchnahme nem sensibilisierendem Antigen verur-
der beratenden Unterstützung eines Spe- sachter Hautausschlag. Bei nicht allergi-
zialisten zur Lösung von Problemen im scher K. verursacht ein primärer Reizstoff,
Umgang mit Patienten bzw. bei der Pla- z.B. ein alkalisches Waschmittel oder eine
nung und Umsetzung von Gesundheits- Säure, eine Läsion, die einer Verätzung
pflegeprogrammen. gleicht. Bei der allergischen K. rufen sen-
[lat.: consultare, überlegen.] sibilisierende Antigene eine immunologi-
• consultation sche Veränderung in bestimmten Lym-
phozyten hervor. Der spätere Kontakt mit
Kontagion. (Ansteckung). Übertragung einer dem Allergen führt zur Freisetzung che-
Krankheit durch direkten Kontakt mit ei- mischer Reizstoffe durch die Lymphozy-
ner infizierten Person bzw. durch indirek- ten und verursacht Entzündungen, Ödem
ten Kontakt durch den Umgang mit kon- und Bläschenbildung.
taminierter Kleidung, Bettwäsche, Ge- • contact dermatitis
schirr oder anderen Gegenständen.
[lat.: contingere, berühren.] Kontaktdermatitis, phototoxische. Plötzlich
• contagion auftretende, sonnenbrandähnliche Reak-
tion bestimmter Hautbereiche, die nach
kontagiös. (ansteckend). Übertragbar bzw. dem Kontakt mit einer photosensibilisie-
ansteckend; z.B. eine Krankheit, die durch renden Substanz der Sonne ausgesetzt
direkten oder indirekten Kontakt übertra- wurden. Eine Hyperpigmentation kann
gen werden kann. der akuten Reaktion folgen. Teerderivate,
[lat.: contingere, berühren.] Bergamottöl (das häufig in Kosmetika
• contagious und Getränken verwendet wird) und viele
Pflanzen (Karotten, Senf, Schlüsselblume,
Kontaktallergie. Überempfindlichkeitsre- Butterblume und Schafgarbe) sind be-
aktion auf einen Stoff, der eine Reaktion kannte photosensibilisierende Substan-
bei einem vorhergehenden Kontakt ausge- zen. (---+ Photosensibilisierung)
löst hat oder dessen Struktur einer Sub- • phototoxic contact dermatitis
55·1 Kontaktlmse :

Kontaktlinse. Kleine, aus Kunststoff gefer- bar werden. Der Alterungsprozess ist um-
tigte Haftschalen, die der Krümmung des so erfolgreicher, je weniger Veränderun-
Augapfels angepasst werden, um einen gen im Lebensablauf stattfinden.
Sehfehler zu beheben oder das äußere Er- • continuity theory
scheinungsbild zu verschönern. Haupt-
sächlich unterscheidet man zwischen har- Kontraindikation. (Gegenanzeige). Falktoren
ten, luftdurchlässigen und weichen K.n. oder Gegebenheiten, die die Anwendung
• contact Jens eines bestimmten Arzneimittels oder die
Durchführung einer bestimmten Methode
Kontaktlinsen, Pflege von. -+ Pflegeinter- oder Behandlungsweise bei der Versor-
vention der -+ NIC, die definiert wird als gung eines bestimmten Patienten unmög-
die Vorbeugung gegen Augenverletzun- lich machen.
gen und Linsenbeschädigungen durch [ lat.: contra, gegen, indicare, bekannt ma-
den korrekten Umgang mit Kontalktlin- chen.]
sen. • contraindication
• Contact Lens Care
kontraindizieren. Über das Auftreten einer
Kontamination. Kontakt mit mit schädli- Krankheit oder Störung berichten, die es
chen Substanzen verunreinigten, ver- unmöglich bzw. nicht wünschenswert
seuchten oder vergifteten Substanzen, de- macht, einen bestimmten Patienten in ei-
ren bestimmungsgemäßer Gebrauch da- ner bestimmten Weise zu behandeln oder
durch unmöglich bzw. nur mit bestimm- ihm Medikamente zu verschreiben, die
ten Schutzvorkehrungen möglich ist. normalerweise angewendet werden.
[lat.: contaminare, verschmutzen.] [lat.: contra, gegen, indicare, bekannt ma-
• contamination chen.]
Kontamination, radioaktive. Der uner- • contraindicate
wünschte Kontakt von radioaktivem Ma- kontraktil. Bezeichnung für die Fähigkeit,
terial (auch Dämpfe oder Strahlung) mit
die Größe oder Länge zu reduzieren bzw.
dem Menschen oder der Umwelt. Die K.
sich als Realktion auf einen Reiz zusam-
von Pflegepersonal mit Betastrahlung ist
menzuziehen.
nur durch orale Aufnahme, Einatmen (In-
[lat.: con, mit, trahere, ziehen.]
halation) oder Absorption der Strah-
lungsquelle möglich; so kann z.B. die • contractile
Haut durch einen Betastrahler kontami- Kontraktilität. Eigenschaft von Muskelge-
niert werden, der in absorbierbarer che- webe, insbesondere des Herzmuskelgewe-
mischer Form vorliegt. Instrumente, Ab- bes, die eine Kontraktion der Muskeln
decktücher, OP-Handschuhe und OP- durch eine Verkürzung der Sarkomere er-
Kleidung, die Kontakt hatten mit Körper- möglicht.
flüssigkeiten wie Blut oder Urin von Beta- • contractility
oder Gammastrahler tragenden Patienten,
können daher kontaminiert sein. (s.a. Kontraktion. 1. Reduzierung der Größe,
Strahlenschutz) insbesondere der Größe von Muskelfa-
• radioactive contamination sern. 2. Unphysiologische Schrumpfung.
Kontinenz. Bezeichnung für die Kontrolle 3. Rhythmische Muskelanspannung im
über Blasen- und Stuhlfunktionen. oberen Gebärmutterbereich, die zu Be-
[lat.: continere, beinhalten.] ginn einer Geburt als leichte Verspannung
empfunden wird und im weiteren Ge-
• continence
burtsverlauf immer schmerzhafter wird.
Kontinuitätstheorie. Theorie, welche be- Kann eine Minute dauern und in Abstän-
sagt, dass sich die Persönlichkeit einer den von zwei Minuten auftreten.
Person mit fortschreitendem Alter nicht [lat.: con, mit, trahere, zusammenziehen.]
ändert und Verhaltensmuster vorhersag- • contraction
·: Kontusion 555

Kontraktion, konzentrische. Häufige Form Ienden Organ oder Organsystem wird es


der Muskelkontraktion; während sich die injiziert, als Infusion oder Einlauf verab-
Muskelfasern bei gesteigerter Anspan- reicht oder geschluckt. Während und
nung verkürzen, zieht sich der Muskel in nach der Verabceichung muss auf allergi-
rhythmischen Wellen zusammen. sche Reaktionen geachtet werden. (s.a.
• concentric contraction Röntgenkontrastmittel)
• contrast medium
Kontraktur. Dauerhafte Gelenksfixation in
einer unphysiologisch gebeugten oder ge- Kontrastmittel, radioaktives. -> Röntgen·
streckten Position; wird durch Muskel- kontrastmittel.
atrophie, Verkürzung von Muskelfasern • radioactive cantrast media
oder den Verlust der Dehnbarkeit der
Haut verursacht, z.B. bei Vernarbung des Kontrastmittel, wasserlösliches. Mit Jod be-
Hautgewebes über einem Gelenk. handeltes Kontrastmittel, das durch das
[lat.: contractura, zusammenziehen.] Blut absorbiert und durch die Nieren wie-
• contracture der ausgeschieden wird. Der Vorteil eines
Kontrakturenprophylaxe. Pllegemaßnah- w. K. ist, dass es nach der Untersuchung
men, um die Entwicklung von Kontrak- nicht wieder entfernt werden muss und
turen bei dafür gefährdeten Patienten zu dadurch die Untersuchungszeit verkürzt.
verhindern. Zu den Maßnahmen gehö- • water-soluble cantrast medium
ren frühzeitige Mobilisation, Bewe- Kontrazeption. -> Empfängnisverhütung.
gungsübungen und passives Durchbewe- - adj. kontrazeptiv.
gen des Patienten sowie regelmäßiges [Kurzwort aus kontra (lat.: contra, gegen
Umlagern. Ein Spezialfall der K. ist d ie und Konzeption (lat.: concipere, aufneh-
Prophylaxe gegen Spitzfuß ( -+ Pes equi- men, in sich aufnehmen)]
nus), der entstehen kann, wenn z.B. contraception
durch die Bettdecke Gewicht auf den
Fuß ausgeübt wird und dieser in eine Kontrazeptiva (pl.), orale. Hormonmedika-
Streckposition gebracht wird. tion zur oralen Einnahme, die der Emp-
• conlracture prophylaxis fangnisverhütung dient. Die wichtigsten
Hormone sind Gestagen und Östrogen.
kontralateraL Die Gegenseite eines Refe- Diese Hormone bewirken eine Hemmung
renzpunktes betreffend bzw. davon ausge- der Produktion des Gonadotropin-relea-
hend. sing-Hormons durch den Hypothalamus;
[lat.: contra, gegen, Iatus, Seite.] dadurch scheidet die Hypophyse keine
• contralateral Gonadotropine aus, die den Eisprung
Kontrast. Maß für die unterschiedlich in- (Ovulation) stimulieren. Dies führt dazu,
tensiv dargestellten Bereiche auf einem dass das Endometrium im Uterus sehr
Röntgenbild zweier benachbarter Körper- dünn ist und der Zervixschleim in der
regionen. K.e werden durch verschiedene Folge verdickt wird, was den Spermien
optische Dichten, unterschiedliche Strah- das Eindringen verwehrt.
lungsübertragung und andere Parameter • oral contraceptives
verursacht.
[lat.: contra, gegen, stare, stehen.] Kontusion. (Quetschung). Verletzung, bei der
die Integrität der Haut nicht beschädigt
• contrast
wird. Ursache ist oft ein Schlag, der
Kontrastmittel. Röntgenpositive Substanz, Schwellungen, Verfarbungen und Schmer-
die verabreicht wird, um röntgenologi- zen nach sich zieht; eine sofortige Kälte-
sche Untersuchungen von Körperstruktu- behandlung kann die Entwicklung einer
ren zu ermöglichen, die sonst auf dem K. eindämmen.
Röntgenfilm nur schlecht zu erkennen wä- [lat.: contundere, verletzen.]
ren. Abhängig von dem jeweils darzustel- • contusion
symbolisch durch körperliche Symptome
ausgedrückt werden .
• conversion reaction
~ng. Umwandlung unter-
drückter emotionaler Konflikte in senso-
lfonftldlon. Übertragung von Wärme rische, motorische oder viszerale Symp-
durch die in einem Gas oder einer Flüssig- tome, die keine ursächlichen organischen
keit zirkulierenden erwärmten Teilchen. Gründe haben, z.B. Blindheit, Unempfind-
[lat.: convehere, zusammenbringen.] lichkeit, Hypoästhesie, Hyperästhesien,
• convection Parästhesien, unwillkürliche Muskelzu-
lomlllgeu:. Bewegung zweier Objekte zu ckungen, Lähmung, Stimmverlust, Mutis-
einem gemeinsamen Punkt, z.B. die nach mus, Halluzinationen, Katalepsie, Ersti-
innen gerichtete Bewegung der Augen, ckungsanfälle und Atembeschwerden.
um ein nahe vor dem Gesicht befindlichen • conversion disorder
Gegenstand zu betrachten.
[lat.: convergere, zusammenbiegen.] ........_Eine nach außen gewölbte Ober-
•convergence fläche. (s.a. konkav)
[lat.: convextus, gewölbt.]
~ Energiedifferenz, die .convex
benötigt wird, um die Augen von einem
weitsichtigen zu einem nahsichtigen Kon- IOnvulslan. Krämpfe, klonische Zuckun-
vergenzpunkt zu bewegen. (.... Konvergenz) gen, z.B. bei epileptischen Anfällen.
• amplitude of convergence • convulsion
lonfelgiiiZDJitlgmas. Periodisch auftre- ~Durch eine Mem-
tende, krampfartige Augenbewegungen. bran voneinander getrenntes Gefälle einer
Die Augen bewegen sich rhythmisch auf- hochkonzentrierten und niedrig konzen-
einander zu und kehren dann langsam in trierten Ionenlösung.
die Ausgangsposition zurück. Ursache .concentration gradient
kann ein Tumor im vorderen Aquaeduc-
tus cerebri, im dritten Ventrikel oder im konletiblsch. Zwei oder mehrere Kreise
Mittelhirn sein. mit einem gemeinsamen Mittelpunkt.
• convergent nystagmus [lat.: con, mit, centrum, Zentrum.]
•concentric
ltllnverglumlllkel. Der Winkel, der zwi-
schen der visuellen Achse eines Auges, ICanllpt. Konstruktive bzw. abstrakte Idee
das auf einen Gegenstand fokussiert ist, oder Gedanke.
und einer Mittellinie entsteht. [lat.: concipere, erstellen.]
.angle of convergence •concept
Kclmenlon. 1. Sich von einer Form in eine
andere wandeln, Transmutation. 2. Kor- ICclnHption. 1. Schwangerschaftsbeginn;
rektur einer fötalen Fehlstellung während der Zeitpunkt, zu dem ein Spermatozoon
der Geburt. 3. Unbewusster Abwehrme- in ein Ei eindringt und eine lebensfähige
chanismus; emotionale, angsteinflößende Zygote bildet; Empfängnis. 2. Der Be-
Konflikte werden unterdrückt und in fruchtungsvorgang. 3. Bezeichnung für
symbolische, körperliche Beschwerden, den Vorgang, in dessen Mittelpunkt das
ohne organische Ursachen, umgewandelt. Entstehen einer Idee steht. 4. Ein entstan-
[lat.: convertere, herumdrehen.] dener Gedanke; allgemeiner Eindruck, der
• conversion aus der Interpretation eines bzw. mehre-
rer Symbole entsteht.
~ Abwehrmechanis- [lat.: concipere, erstellen.]
mus, bei dem intrapsychische Konflikte • conception
;. Koprolith 557

Kooperationsbereitschaft, fehlende (Non- Kopfschlagader, innere . ... Arteria carotis in-


compliance). Anerkannte ---. NANDA- terna.
... Pflegediagnose; Entscheidung eines • internal carotoid artery
Klienten/Patienten, therapeutische Emp-
fehlungen nach eingehenden lnformatio- Kopfschmerzen. (Zephalgie/Zephalalgie).
nen nicht zu befolgen (die Art der f.n K. Schmerzen im Kopfbereich aufgrund ver-
muss spezifiziert werden, z.B. in Bezug schiedener Ursachen. Man kann K. in un-
auf die Einnahme von Medikamenten). terschiedliche Ätiologien einteilen: Mi-
Kennzeichnendes Merkmal für eine f. K. gräne-K., Spannungs-K., organisch be-
ist die Beobachtung, dass die therapeuti- dingte K., toxisch bedingte K., Zahn-
sche Empfehlung nicht befolgt wird, schmerzen und Neuralgien.
oder entsprechende Äußerungen des Pa- • headache
tienten oder informierter Personen. Kopfschmerzen nach Lumbalpunktion. Kopf-
• noncompliance schmerzen, die nach einer Lumbalpunkti-
on bzw. einer Spinalanästhesie auftreten,
Koordination, motorische. Harmonisches ausgelöst durch den Verlust von Rückeu-
Funktionieren aller Körperteile, die an marksflüssigkeit aus dem Subarachnoi-
Bewegungen beteiligt sind; dazu gehört dalraum und nachfolgendem Zug der
die feinmotorische, grobmotorische und Hirnhäute an den empfindlichen intra- ..,.
motorische Steuerung. kranialen Strukturen. Zu den starken K. .,..
• motor coordination treten oft auch verminderte Hör- und
Sehfahigkeit auf. Die Reizung der Hirn-
Kopf. (Caput). I. Der oberste Körperteil, der häute und damit verbundene Rücken-
aus Gehirn, speziellen Sinnesorganen, Au- schmerzen können mehrere Tage anhal-
gen, Ohren, Mund, Nase und damit zu- ten. Maßnahmen zur Linderung der Symp-
sammenhängenden Strukturen besteht. tome, wie z.B. strenge Bettruhe in flacher
Die meisten Gewebe befinden sich im Rückenlage, sind umstritten. Reichliche
Schädel, der sich aus 22 Knochen zusam- Flüssigkeitszufuhr, ggf. in Form von Infu-
mensetzt. 2. Abgerundeter, meist zur Kör- sionen bei gleichzeitiger Schmerzmittel-
permitte gelegener (proximaler) Teil eini- gabe, ist auf jeden Fall sinnvolL
ger langer Knochen (Kopfbein). • spinal headache
• head
Kopfschwarte. Haut, die den Kopf mit Aus-
Kopfbein. Einer der größten Handwurzel- nahme des Gesichts und der Ohren be-
knochen in der Mitte des Handgelenks. deckt.
[lat.: caput, Kopf; AS, ban, Bein] • scalp
• capitate bone Kopfschwartenelektrode. (Skalpelektrode).
Spiral- oder Clipelektrode mit feiner Me-
Kopfo:tension. Streckvorrichtung (-+ Ex- tallspitze, die unter der Geburt durch die
tension), die bei der Behandlung von Rü- Scheide (transvaginal) an der kindlichen
ckenmarksverletzungen am Kopf ange- Kopfhaut (bei Steißlage am Gesäß) zur di-
bracht werden. rekten Ableitung der fetalen Herztöne an-
• head traction gebracht wird. Voraussetzungen sind eine
offene Fruchtblase und eine Mutter-
Kopflage. (Schädellage). Bezeichnung für die mundsweite von mind. 2 cm. Die Elektro-
kindliche Lage im Mutterleib, wobei der de darf nicht im Gesicht, auf den Fonta-
Kopf unten, d.h. beckenwärts, liegt. Die nellen oder am Genitale des Kindes befes-
K. wird durch die Angabe des vorange- tigt werden.
henden Kopfteils näher beschrieben, z.B. • scalp electrode
Hinterhaupts-, Stirn- oder Gesichtslage.
(-+ Kindslage) Koprolith. (Kotstein). Harte Kotmasse im
• cephalic presentation Verdauungstrakt; wird durch eine über-
mäßige Absorption von Wasser aus dem na pectoris, bei der die Gefäßplaque in
Dickdarm verursacht. den Herzarterien abgeflacht werden soll,
[griech.: lithos, Stein] was zu einer verbesserten Durchblutung
• coprolith führt. Dazu muss ein Ballonkatheter in
das betroffene Gefäß eingeführt, mehr-
1apn1po Stickstoffhaltige, organi- mals hintereinander mit Luft aufgefüllt
sche Substanzen, die im Kot ausgeschie- und die Luft wieder entfernt werden; da-
den werden. K.e sind Abbauprodukte von nach wird der Katheter wieder entfernt.
Bilirubin aus der Hämoglobinzersetzung. Diese Maßnahme wird unter Röntgen-
[griech.: kopros, Dung, porphyros, lila.] oder Ultraschallkontrolle durchgeführt.
coproporphyrin • percutaneous transluminal coronary
--. Dermis. angioplasty (PTCA)
(Augenhornhaut). Konvex geformter, Koronararterie (Herzkranzgefäß). Eine von
durchsichtiger vorderer Teil des Auges, zwei Herzkranzgefäßen, die rechts und
der etwa ein Sechstel der äußeren Hülle links von der Aorta abzweigen und deren
des Augapfels bedeckt. Die K. ist dicht, Gefäße und Zweige das Herz versorgen.
hat eine einheitliche Dicke, besitzt keine jede Dysfunktion oder Erkrankung der
Gefaße und besteht aus fünf fibrösen K.n kann ernste, bisweilen sogar tödliche
Schichten: das mit der Bindehaut verbun- Folgen haben. Die Zweige der K.n können
dene äußere Hornhautepithel; die vordere von vielen verschiedenen Störungen und
Basalmembran (Bowman-Membran); die Krankheiten betroffen werden, z.B. von
Substantia propria; die hintere Basalmem- Embolien, Neoplasmen, Entzündungen
bran (Descemet-Membran) sowie das En- sowie von nicht-entzündlichen Krankhei-
dothel der vorderen Kammer (Keratoder- ten.
ma). •coronary artery
[lat.: corneus, hornig.]
Koronarinsuffizienz. Unzureichende
cornea Durchblutung der Herzkrankzgefäße (Ko-
lllmeal Schutzmechanismus des ronararterien); dadurch kommt es zu ei-
Auges, der darin besteht, dass sich die Au- nem Missverhältnis des Sauerstoffbedarfs
genlider bei Berührung der Hornhaut au- des Herzmuskels und des tatsächlichen
tomatisch schließen. Sauerstoffangebots. (s.a. Herzinsuffizienz)
• corneal reflex [lat.: corona, Kranz, Krone; sufficiens,
hinreichend, genügend]
Dnmlr. Bezeichnung für kranzförmige coronary insufficiency
Körperstrukturen, z.B. die Herzkranzge-
fäße; das Herz betreffend. Koronarthrombose. Entwicklung eines
[lat.: corona, Krone.] Thrombus, der die -> Koronararterie blo-
coronary ckiert und einen Myokardinfarkt mit töd-
lichem Ausgang verursachen kann. K.n
Kmone rangiographie . Röntgenkontrastdar- entstehen in Arteriensegmenten, die arte-
stellung der Herzkranzgefäße (Koronarar- riosklerotische Läsionen vorweisen.
terien) zur Lokalisierung von Engstellen coronary thrombosis
(--.Stenosen) und eines Umgehungskreis-
laufs (--. Kollateralkreislauf) bei --. Koronar- Eine der Herzvenen, die Blut
verschluss. aus den Kapillarbetten des Herzmuskels
[lat.: corona, Kranz, Krone; griech.: angei- durch den Sinus coronarius in den rech-
on, Gefäß; graphein, aufschreiben] ten Herzvorhofleiten.
• coronary angiography coronary vein
Koronarangioplastie, perkutan'' Koronarverschluss. Verschluss (Obstrukti-
1PTCA). Behandlung einer atheroskle- on) einer Arterie, die das Herz versorgt.
rotischen Koronarerkrankung und Angi- Ein vollständiger K. führt zum --. Myo-
· Körpergleichgewicht 559

kardinfarkt; im Zwischenstadium kann ein Körperbild, Verbesserung des. -+ pflegein-


K. zu -+ Angina pectoris führen. Die patho- tervention der -+ NIC, die definiert wird
physiologischen Ursachen für einen K. als die Verbesserung der bewussten oder
sind arteriosklerotische Ablagerungen, unbewussten Wahrnehmung und der
die sich langsam aus Lipiden und Makro- Einstellung von Patienten gegenüber ih-
phagenkomplexen aufbauen. Blutungen in rem Körper.
einer Ablagerung können häufig zu ra- • Body Image Enhancement
schen Plaqueansammlungen führen .
Wenn eine Plaque aufbricht, bilden sich Körperbildstörungen (pl.). K. entstehen
Aggregate aus Thrombozyten und Fibrin- durch unzureichende Wahrnehmungsin-
ablagerungen, es kommt zum Krampf und formationen, die ein Mensch über seinen
schließlich zur Thrombusbildung, die ei- Körper durch Bewegung bekommt. Wahr-
nen akuten Myokardinfarkt auslösen nehmungsstörungen treten bei Lähmun-
kann. Eine Behandlung erfordert eine so- gen oder Immobilität unterschiedlicher
fortige intravenöse Thrombolyse und die Ursachen auf. Patienten mit Hemiplegie
Verabreichung von Heparin. Mit Hilfe ei- neigen z. B. dazu, die gelähmte Körper-
ner primären perkutanen transvenösen hälfte bei der Körperpflege auszusparen,
Koronarangiographie kann eine schnelle da sie sie nicht fühlen können. (s.a. Kör-
Wiederdurchblutung erreicht werden.
• coronary occlusion
Korotk.ow·Geräusch. Geräusche oder Töne,
perbild; Körperbild, Verbesserung des; Wahr-
nehmungsstörungen)
• body image alterations
Dl
die während der Blutdruckmessung mit
einem Stethoskop distal von der Man- Körpergeruch. Unangenehmer Geruch in
schette zu hören sind. Wenn die Luft aus Verbindung mit altem Schweiß. Frisch
der Manschette abgelassen wird, lässt der ausgeschiedener Schweiß ist geruchlos;
Druck auf die Oberarmschlagader (Arte- nach Exposition an der Luft und durch
ria brachialis) nach und das Pulsieren des die Aktivität bestimmter Bakterien auf
Blutes im Gefaß wird hörbar; Möglichkeit der Haut lösen chemische Veränderungen
der indirekten Blutdruckmessung. jedoch einen unangenehmen Geruch aus.
[N. Korotkow, russischer Arzt, 1874- • bodyodor
1920)
• Korotkoff sounds Körpergewicht. Umgang mit dem . ..... pfle-
geintervention der NIC, die definiert
Körperbewegung. Die Bewegungsmöglich- ist als die Unterstützung bei der Erhal-
keiten des gesamten Körpers oder seiner tung eines optimalen Körpergewichts
Körperteile; dazu gehören Auswärtsbewe- und -fettanteils.
gen (Abduktion), Heranziehen (Addukti-
Weigbt Management
on), Strecken (Extension), Beugen (Fle-
xion) und Drehen (Rotation).
• body movement Körpergleichgewicht. Fähigkeit, die Hal-
tungskontrolle des Rumpfes aufrecht zu
Körperbild. (Körperschema). Die Wahrneh- erhalten, z.B. wenn das Gewicht auf eine
mung der eigenen körperlichen Erschei- Seite verlagert wird, um mit dem Arm
nung eines Menschen. Dieses geistige nach etwas zu greifen bzw. etwas zu erlan-
Bild, das realistisch oder unrealistisch gen. Die Verlagerung des Gewichts kann
sein kann, entsteht durch Selbstbeobach- dabei nach vorne, hinten, zur Seite oder
tung, die Reaktionen anderer und die diagonal erfolgen, Gleichgewichts- und
komplexen Interaktionen von Einstellun- Schutzmechanismen inbegriffen. Kopf-
gen, Emotionen, Erinnerungen und Fan- und Halssteuerung sind vom Schulter-
tasien, sowohl bewusst als auch unbe- und Beckengürtel des Rumpfes unabhän-
wusst. gig.
• bodyimage • trunk balance
'" l'
560 Korperle1tfahigkeit ;

Körperleitfähigkeit. Methode zur Messung bungstemperatur und der individuell


der Körperzusammensetzung aus Fett-, normalen Temperatur variieren. Die
Knochen- und Muskelgewebe mit Hilfe axillare Temperatur beträgt etwa 0,5° we-
der unterschiedlichen Leitfähigkeit der niger als die orale Temperatur; die rekta-
verschiedenen Gewebearten. Die Methode len Werte liegen 0,3-0,5" höher als die
wird zur klinischen Gewichtskontrolle oralen Meßwerte. Die K. kann im Tages-
herangezogen, da damit beurteilt werden verlauf um I• C schwanken, wobei sie
kann, welche Gewebeart bei einem Ge- morgens am niedrigsten und zwischen
wichtsverlust abgebaut wurde. 18 und 22 Uhr abends am höchsten ist.
• total body electrical conductivity (s.a. Rektaltemperatur)
• body temperature
Körpermassenzahl. --> Body mass index.
• body mass index Körperzelle. Sämtliche Körpergewebszel-
len, die einen diploiden (doppelten) Chro-
Körpermechanismen, Verbesserung von. mosomensatz aufweisen; im Gegensatz zu
.... Pflegeintervention der NIC, die defi- den Geschlechtszellen, die nur einen ha-
niert wird als die Verbesserung des Ein- ploiden (einfachen) Chromosomensatz
satzes von Körperhaltung und -bewe- haben.
gungen bei den täglichen Aktivitäten • somatic cell
zur Vorbeugung gegen Müdigkeit und
Beschwerden oder Verletzungen der Ske- Korpulent. Beleibtheit. - adj. korpulent.
lettmuskulatur. [lat.: corpus, Körper.]
• Body Mechanics Promotion • corpulence

Korpuskarzinom. (Endometriumkrebs). Sam-


Körpersprache. Vielzahl von nonverbalen
rneibezeichnung für Adenokarzinome der
Signalen, einschließlich Körperbewegun-
Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).
gen, Haltungen, Gesten, räumliche Posi-
Das K. ist die am häufigsten auftretende
tionen und Mimik, die unterschiedliche
Form maligner Geschwüre und tritt in
körperliche, mentale und emotionale Zu-
den meisten Fällen im fünften oder sechs-
stände zum Ausdruck bringen können.
ten Lebensjahrzehnt auf. Obwohl die Ur-
• body language
sache nicht bekannt ist, ist diese Neoplas-
maform mit verschiedenen Risikofakto-
Körpertemperatur. Maß der Wärme, die ren assoziiert, wie z.B. Unfruchtbarkeit,
durch bestimmte Körperprozesse ent- Anovulation, spät einsetzendem Klimak-
steht und erhalten wird. Variationen und terium (nach dem 52. Lebensjahr), exoge-
Veränderungen der K. sind ein wichtiger ne Gabe von Östrogen, Gebärmutterpoly-
Indikator für Erkrankungen und andere pen und einer Kombination aus Diabetes
Störungen. Wärme entsteht im Körper mellitus, Hypertonie und Fettsucht. Das
durch den Metabolismus von Nährstof- Hauptsyndrom sind abnorme vaginale
fen; sie wird durch Abstrahlung, Ablei- Blutungen, begleitet von Bauchkrämpfen
tung und Verdunstung durch Schwitzen und Rückenschmerzen. Ein krankhaft er-
abgegeben. Die Wärmeproduktion und - weiterter Uterus kann auf eine fortge-
abgabe wird im Hypothalamus und im schrittene Erkrankung hinweisen.
Hirnstamm reguliert und kontrolliert • endometrial cancer
Erkrankungen des Hypothalamus oder
Störungen anderer regulatorischer Zen- Korpuskel. Körperchen.
tren können zu einer abnorm niedrigen [lat.: corpusculum, Körperchen.]
K. führen. Die oral gemessene normale • corpuscle
Temperatur eines gesunden Erwachse-
nen beträgt etwa 37" Celsius und kann Korrelation. Statistische Beziehung zwi-
je nach körperlichen Aktivitäten, Umge- schen Variablen. Korrelationen können
negativ (invers), positiv oder krummlie- siologisch wichtige Mineralokortikoid ist
nig sein. ---> Aldosteron.
[lat.: com, mit, relatio, Zusammenhang.] [lat.: cortex, Rinde, steros, fest.]
• correlation • corticosteroid

lamllpandlnz (Übereinstimmung). Bezie- ll'arlisiL (Hydrocortison). Natürlich im Kör-


hung zwischen identischen (korrespon- per vorkommendes Steroidhormon, das
dierenden) Punkten auf der Netzhaut (Re- auch synthetisch hergestellt wird und in
tina) jedes Auges. Die simultane Stimula- entzündungshemmenden Präparaten ver-
tion der Punkte führt zur Wahrnehmung wendet wird.
eines einzelnen Gegenstandes. •cortisol
• correspondence Kardson. Von der Leber ausgeschüttetes
---> Glukokortikoid. Synthetisch hergestelltes
lamlslon. Ergebnis einer Redoxreaktion K. wird in entzündungshemmenden Prä-
bzw. Bezeichnung für die Zerstörung ei- paraten verwendet.
ner Substanz durch ein ÄtzmitteL •cortisone
•corrosion
~---> Propionibakterium.
~ Form der -..Amnesie, • corynebacterium
die häufig bei chronischen Alj<oholikern
auftritt und durch den Verlust: des Kurz- bsdler. Bezeichnung für die Zubereitung
zeitgedächtnisses sowie die Unfähigkeit und das Servieren von Nahrungsmitteln
gekennzeichnet ist, neue Fähigkeiten zu nach dem jüdischen Religionsgesetz. Voll-
erlernen. Die Patienten sind meistens des- ständig k.e Nahrungsmittel sind Früchte,
orientiert, es kann zum Delirium und zu Gemüse und Getreide, sowie Tee und Kaf-
Halluzinationen und der Neigung zu fee. Zu den nicht k.en Speisen zählt man
---> Konfabulationen kommen.
das Fleisch von Schweinen und Raubvö-
[S. Korsakow, russischer Psychiater, 1854- geln sowie Seetiere, die keine Flossen und
1900] Schuppen haben, z.B. Hummer und Aal.
• Korsakoffs psychosis Die meisten Geflügel- und Fleischpro-
dukte sind k., wenn sie richtig behandelt
ICarbtl. (Rinde). Außenschicht eines Kör- und zubereitet werden (d.h. nach ritueller
perteils oder einer anderen Struktur. Schlachtung und ordentlich ausgeblutet).
[lat.: cortex, Rinde.] [hehr.: kasher, einwandfrei]
•cortex •kosher
lostllmlhnmg, purlnteie. Kostform, in
~ Natürlich vorkommende der Nahrungsmittel weggelassen werden,
b~w. synthetisch hergestellte Hormone, die viel ---> Purine enthalten; dies sind End-
dte im Körper von der Nebenniere ausge- produkte der Verdauung bestimmter Pro-
schüttet werden und wichtige Vorgänge teine. Zu den purinhaltigen Nahrungsmit-
im Körper regulieren, u.a. den Kohlenhy- teln gehören Leber, Niere, sowie rotes
drat- und Proteinstoffwechsel, die Auf- Fleisch, Geflügel und Fisch. Diese Nah-
rechterhaltung von Glukose-, Elektrolyt- rungsmittel können durch Milch, Eier,
und Wasserkonzentrationen im Serum so- Käse und einige pflanzliche Eiweißquellen
wie die Funktionen des Herz-Kreislauf- ersetzt werden.
Systems, der Skelettmuskulatur, der Nie- • purin-free diet
ren und anderer Organe. Zu den in den
---> Nebennierenrinde hergestellten K.en kostaL 1. Eine Rippe betreffend. 2. Sich in
zählen auch die ---> Glukokortikoide und die der Nähe einer Rippe bzw. auf einer den
---> Mineralokortikoide. Die wichtigsten Glu- Rippen zugewendeten Seite befindend.
kokortikoide sind ---> Kortisol und Kortikos- [lat.: costa, Rippe.]
teron. Das einzige, für den Menschen phy- •costal
562 Kostaufbau · •t;

Kostaufbau. -+ Pflegeintervention der Kotstein. Harte, eingeklemmte Kotmasse


-+ NIC, die definiert wird als die Einfüh- im Darm.
rung von erforderlichen Ernährungsres- • fecalith
triktionen mit anschließendem Aufbau
der tolerierten Kost. Kotyledon. (Zottenbüschel). Sichtbares Seg-
ment auf der mütterlichen Seite der Pla-
• Diet Staging
zenta. Eine typische Plazenta kann zwi-
Kostenanalyse. Analyse der Ausgaben ei- schen 15 bis 28 Kotyledone besitzen, wo-
ner Institution, Abteilung, eines Pro- bei jede aus fötalen Gefäßen, Chorionzot-
gramms oder einer bestimmten Tätigkeit ten und einem intervillösem Spalt besteht.
im Vergleich zum jeweiligen Nutzen. [griech.: kotyledon, tassenförmig.]
• cost analysis • cotyledon

Kosten-Nutzen-Analyse. Methode zur wirt- Koxarthrose. (Arthrosis deformans coxae). Sam-


schaftlichen Bewertung von Ausgaben für melbegriff für degenerative Veränderun-
medizinische Dienste. Die K.N.A. ver- gen des Hüftgelenks, die mit schmerzhaf-
gleicht den monetären Nutzen verschiede- ten Funktionsminderungen einhergehen.
ner Pflegeinterventionen mit den Kosten Die K. kann angeboren sein (z. B. Coxa
für die einzelnen Interventionen. valga), infolge von Verletzungen, Entzün-
• cost-benefit analysis (CBA) dungen oder bei Stoffwechselstörungen
(z. B. Diabetes mellitus) auftreten. Die
kostochondral. Rippe und Rippenknorpel Therapie erfolgt solange als möglich kon-
betreffend. servativ (Bewegungsübungen, Wärmeap-
[lat. : costa, Rippe, griech.: chondros, plikation, entzündungshemmende Medi-
Knorpel.] kamente), später dann operativ mittels
• costochondral Umstellungsosteotomie, Arthrodese oder
Gelenkersatz.
kostoklavikulär. Rippen und Schlüsselbein [lat.: coxa, Hüfte, griech.: arthron, Gelenk,
betreffend. osis, Krankheit]
[lat.: costa, Rippe, clavicula, kleiner • coxarthrosis
Schlüssel.]
• costoclavicular Krallenhand. (Kiauenhand). Missbildung der
Hand, die durch eine extreme Beugung
kostovertebral. Rippe und Wirbelsäule be- der mittleren und distalen Fingerglieder
treffend. und Oberdehnung der Mittelhandgelenke
• costovertebral gekennzeichnet ist.
• clawhand
Kostovertebralwinkel. Einer von zwei Win-
keln, die den Raum oberhalb der Nieren Krampfader. Verdrehte und aufgeweitete
begrenzen. Der Winkel wird von der seit- Vene mit schlecht oder nicht funktionie-
lichen, abwärts gerichteten Kurve der un- renden Klappen. K.n entstehen häufig in-
tersten Rippe und der senkrechten Wir- folge von angeborenen Klappeninsuffizi-
belsäule gebildet. enzen, Venenentzündungen, Schwanger-
• costovertebral angle (CVA) schaft und starkem Übergewicht. Meist
sind die Beinvenen von Frauen betroffen.
kostozervikal. Rippen und Nacken betref- • varicose vein
fend.
[lat. : costa, Rippe, cervix, Nacken.] Krampfader, aneurysmatische. Variköse Ve-
• costocervical ne, die sich aufgrund der Verbindung mit
einer angrenzenden Arterie vergrößert.
Kotfistel. Unphysiologischer Gang vom • aneurysmal varix
Darm an die Körperoberfläche, über den
Kot (Fäces) ausgeschieden wird. Krampfaderleiden . ... Varikose.
• fecal fistula • varicosis
·~ Kraniotomie 563

Krampfanfall. Übererregung bestimmter meist im Zusammenhang mit anthropolo-


Nervenzellen im Gehirn, die zu einer gischen Studien.
plötzlichen, starken und ungewollten Se- • craniology
rie von Kontraktionen bestimmter Mus-
kelgruppen führt. Diese Kontraktionen kraniopharyngeal. Schädel und Rachen be-
können, wie bei einem Anfallsleiden, an- treffend.
fallsartig und wiederholt, oder nach einer [griech.: kranion, Schädel, pharynx, Hals.]
Gehirnerschütterung oder Operationen • craniopharyngeal
aufgrund der Narbenbildung akut und
vorübergehend auftreten. Ein Anfall kann Kraniopharyngiom. Kongenitaler Tumor
klonisch oder tonisch, fokal, einseitig der Hirnanhangsdrüse; tritt häufig bei
oder zweiseitig sein. (s.a. Epilepsie; Anfall, Kinder und jugendlichen auf und entsteht
tonisch-klonisch) in Zellen, die aus der Rathke-Tasche bzw.
• seizure; convulsive seizure dem Hypophysenstiel entstehen. Der Tu-
mor kann die Funktion der Hypophyse,
Krampfanfalle, Umgang mit. Pflegeinter- das Sehnervchiasma, die hypothalami-
vention der _, NIC, die definiert ist als die sehe Steuerung des autonomen Nervensys-
Pflege von Patienten während und nach tems beeinträchtigen und zu einem Was-
einem Krampfanfall. Während des An- serkopf führen.
falles Patienten nicht festhalten, sondern • craniopharyngioma
durch Polsterung, z.B. mit Kissen gegen
Kraniostenose. Kongenitale Schädelmiss-
Verletzungen schützen.
bildung, die durch frühzeitiges Schließen
• Seizure Management der Schädelnähte verursacht wird.
[griech.: kranion, Schädel, stenos, eng,
Krampfanfälle, Vorsichtsmaßnahmen bei. osis, Zustand.]
Pflegeintervention der _, NIC, die defi- • craniostenosis
niert ist als die Vorbeugung oder Mini-
mierung potenzieller Verletzungen von Kraniostose. Vorzeitige Verknöcherung der
Patienten mit bekannten Krampfanfal- Schädelnähte; tritt häufig zusammen mit
len. anderen Skelettfehlbildungen auf. Die
Seizure Precautions Schädelnähte schließen sich vor bzw. kurz
nach der Geburt. Ohne operative Korrek-
Krampus. Schmerzhafter Muskelkrampf. tur wird das Schädelwachstum einge-
Ursache können Muskelerkrankungen schränkt, es kommt zu Schädelmissbil-
verschiedener Art sein. dungen und häufig zu Augen- und Hirn-
• cramp; spasm schäden.
[griech.: kranion, Schädel, osteon, Kno-
Kraniektomie. (Trepanation). Operatives Ent- chen, osis, Zustand.]
fernen eines Teils des Schädelknochens. • craniostosis
[griech.: kranion, Schädel, ektome, Exzisi-
on.] Kraniotabes. Vererbte Eindrückbarkeil des
• craniectomy oberen und hinteren Schädelknochen bei
Neugeborenen; ist auf ein zu schnelles
kraniofazial. Schädel und Gesicht betref- Hirnwachstum im letzten Schwanger-
fend. schaftsmonat zurückzuführen.
[griech.: kranion, Schädel; lat.: facies, Ge- [griech.: kranion, Schädel, lat.: tabes,
sicht.] Schwund.]
• craniofacial • craniotabes
Kraniologie. Erforschung von Form, Grö- Kraniotomie. Operatives öffnen des Schä-
ße, Proportionen und anderen Eigen- dels; durchgeführt zur Linderung von In-
schaften des menschlichen Schädels; zu- terkranialdruck, zur Stillung von Hirn-
564 Kramotomie { '<

blutungen oder zum Entfernen eines men der Pflegeplanung oder auch im
Hirntumors. Pflegebericht geschehen.
[griech.: kranion, Schädel, temnein, patient Observation
schneiden.]
• craniotomy Krankengeschichte. (Anamnese). Die ge-
samten medizinischen Aufzeichnungen
kraniozervikal. Die Kreuzung von Schädel eines Patienten vor Auftreten einer
und Nacken, insbesondere das Foramen Krankheit oder Verletzung. Die K. be-
magnum, betreffend. inhaltet alle Infektionskrankheiten, alle
[griech.: kranion, Schädel, lat.: cervix, Impfungen, Krankenhausaufenthalte
Nacken.] oder Behandlungen, Informationen über
• craniocervical Todesfalle bzw. Krankheiten der nächs-
ten Verwandten, über Allergien sowie
Kranium. Schädelknochen, der das Gehirn
über angeborene oder erworbene kör-
umgibt. Der Schädel besteht aus acht perliche Defekte. ( Anamnese)
Knochen: Stirnbein, Okzipitalknochen,
Keilbein, Siebbein sowie den paarweisen • case history
Schläfen- und Scheitelbeinknochen. Krankenhaus. Gemäß § 2 des Kranken-
- adj. kranial. hausfinanzierungsgesetzes ist ein K. eine
[griech.: kranion, Schädel.] Einrichtung, in der durch ärztliche und
• cranium pflegerische Hilfeleistungen Krankheiten,
Krankenakte. (Krankenblan). Von Arzt oder Leiden oder Körperschäden festgestellt,
Ärztin erstellter schriftlicher Bericht der geheilt oder gelindert werden sollen, und
.... Anamnese eines Klienten oder Patien- in der Geburtshilfe geleistet wird. Die zu
ten. Die K. enthält idealerweise alle rele- versorgenden Personen werdem im K. un-
vanten Informationen zu Erkrankungen tergebracht und verpflegt.
oder Verletzungen, die medizinischer Ver- • hospital
sorgung bedürfen. Dazu gehören z.B. Al- Krankenhausträger. Juristische Person, die
lergien, Operationen, Impfungen, Progno- ein Krankenhaus betreibt. In Deutschland
sen, Informationen über Eltern und Ge- lassen sich die Träger in drei Gruppen ein-
schwister u.v.m. teilen: I. öffentliche Träger wie Kommune,
• medical record Land, Bund oder Sozialversicherungsträ-
ger, 2. humanitäre, religiöse oder soziale
Krankenbeobachtung (KBO). Bezeichnet Vereinigungen und 3. private Träger
alle Tätigkeiten eines professionell Pfle- • hospital sponsor
genden, die mit der Beobachtung eines
Patienten in Zusammenhang stehen. Die Krankenpflege. Aufgabe der K. ist die För-
Beobachtungen können dabei eindeutig derung bzw. Wiederberstellung der Ge-
messbar sein (Blutdruck, Puls, Atmung sundheit, die Verhütung von Krankhei-
etc.) oder auch beschreibenden Charak- ten und die Linderung von Leiden. Man
ter besitzen (Hautzustand, Wundbe- unterscheidet zwischen Laienpflege und
chreibung, Verhalten eines Patienten professioneller Pflege. Laienpflege bein-
etc.). Wichtig bei der KBO ist, dass die haltet eine auf Erfahrung beruhende
Pflegeperson normale von pathologi- und an den Bedürfnissen des Kranken
schen Zuständen unterscheiden und eine orientierte Pflege auf freiwilliger Basis
Hierarchisierung vornehmen kann, um meist innerhalb der Familie. Professio-
z.B. für den Patienten bedrohliche Zu- nelle Pflege hingegen beruht auf theore-
stände direkt weiterzugeben. Alle beob- tischen und praktischen Erkenntnissen,
achteten Merkmale und deren Verände- die in einer qualifizierten Ausbildung er-
rungen werden im Dokumentationssys- worben wurden und auf wissenschaftli-
tem festgehalten. Dieses kann entweder chen Grundlagen beruhen. In Deutsch-
in einem vorgefertigten Bogen, im Rah- land begann eine Professionalisierung
1!... Krankheitsgewinn, primarer 565

der Krankenpflege erst 1907 mit dem I. tragen wird; entweder durch direkten
- Krankenpf1E!9egesetz. Bis dahin lag die Kontakt mit infizierten Exkrementen oder
Pflege in den Händen der Kirche und ka- anderen Körperflüssigkeiten, oder indi-
ritativer Organisationen. (s.a. Kranken- rekt durch bestimmte Stoffe oder Gegen-
pflegeausblldung) stände, wie z.B. kontaminierte Trinkgläser
• nursing oder Wasser, oder durch bestimmte Vek-
toren, z.B. Fliegen, Stechmücken, Zecken
Krankenpflegeausbildung. Zurzeit geregelt und andere Insekten. Das Auftreten a.
durch das-+ Krankenpf1E!9E!9esetz von K.en muss dem Gesundheitsamt mitgeteilt
1985 sowie die dazugehörige Ausbil- werden.
dungs- und Prüfungsverordnung. Ziel • communicable disease
der K. ist gern. § 4 1. die sach- und fach-
kundige, umfassende, geplante Pflege Krankheit, degenerative. Durch - Degene-
des Patienten, 2. die gewissenhafte Vor- ration eines Körperteils bzw. die funktio-
bereitung, Assistenz und achbereitung nelle Abnutzung eines Gewebes verur-
bei Maßnahmen der Diagnostik und sachte Erkrankungen. Zu den d. K.en zäh-
Therapie, 3. die Anregung und Anleitung len Arteriosklerose, Krebs und Gelenks-
zu gesundheitsfOrderndem Verhalten, 4. arthrose.
die Beobachtung des körperlichen und • degenerative disease
seelischen Zustandes des Patienten und Krankheit, latente. - Krankheit oder Stö-
der Umstände, die seine Gesundheit be- rung ohne klinische Anzeichen oder Symp-
einflussen sowie die Weitergabe dieser tome.
Beobachtungen an die an der Diag-
• silent disease
nostik, Therapie und Pflege Beteiligten,
5. die Einleitung lebensnotwendiger So- Krankheit, organische. jede - Krankheit, die
fortrnaßnahmen bis zum Eintreffen der in Verbindung mit erkennbaren oder
Ärztin oder des Arztes und 6. die Erledi- sichtbaren Veränderungen in einem oder
gung von Verwaltungsaufgaben, soweit mehreren Körperorganen steht; z.B. orga-
sie in unmittelbarem Zusammenhang nische Psychose, bei der ein Verlust des
mit den Pflegemaßnahmen stehen. Die Kontaktes mit der Realität durch eine Ver-
Ausbildung dauert i.d.R. 3 Jahre und änderung in der Funktion des Gehirnge-
schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. webes verursacht wird.
• nursing courses • organic disease

Krankenpflegegesetz. (KrPflG). Zurzeit in der Krankheiten, meldepflichtige. Bestimmte


Fassung vorn 04.07.1985. Geregelt wird Infektionskrankheiten, die gemäß - ln-
u.a. der Schutz der Berufsbezeichnung, fektionsschutzgesetz (IFSG) bei Tod, Er-
die Krankenpflegeausbildung sowie die krankung oder bereits bei Verdacht dem
Anerkennung ausländischer Ausbildun- zuständigen Gesundheitsamt mit Namen
gen. der betreffenden Person zu melden sind.
• Nursing Act Dazu gehören z.B. Cholera, Diphtherie,
Masern, Pest und Tollwut.
Krankheit. Unphysiologischer Vorgang, bei reportable diseases
dem der körperliche, emotionale, soziale
oder mentale Zustand oder entsprechende Krankheitsgewinn, primärer. Vorteile und
Funktionen einer Person im Vergleich positive Begleiterscheinungen einer
zum vorherigen Befinden vermindert Krankheit und erste Linderung von emo-
oder beeinträchtigt sind. tionalen Konflikten sowie Abbau von
• illness Ängsten, was durch den (bewussten oder
unbewussten) Einsatz eines Verteidi-
Krankheit, ansteckende. - Krankheit, die gungsmechanismus oder anderer psycho-
von einer Person oder einem Tier auf eine logischer Prozesse erreicht wird.
andere Person bzw. ein anderes Tier über- • primary gain
lranldMibprinntlan. Maßnahmen zum sen entsteht. Zusammen mit Phosphor
Schutz von Patienten oder anderen Mit- bildet K. energiereiches Phosphat.
gliedern der Bevölkerung vor bestehen- [griech.: kreas, Fleisch.]
den bzw. potenziellen Gesundheitsrisiken •creatine
und deren negativen Gesundheitsfolgen,
z.B. durch Impfung. Kreadaln. Stoffwechselprodukt von
•disease prevention --+ Kreatin, das im Urin ausgeschieden und
im Blut und Muskelgeweben zu finden ist.
lnnmaht. Gezackte Quernaht zwischen • creatinine
Stirnbein und Scheitelbein auf beiden Kn!atlnl...c:leenmce. Diagnostischer Test
Schädelseiten. zur Überprüfung der Nierenfunktion, bei
• coronal suture dem das Ausmaß des Kreatininabbaus im
Blut durch die Niere gemessen wird. Rech-
ltnltlr. Vertiefung, z.B. an der Stelle, an nerisch wird die K.C. als das Produkt des
der ein Wkus operativ entfernt wurde. Urinvolumens (Milliliter pro Minute) und
.crater der in 24 mit dem Urin ausgeschiedenen
ll'llt;a, --+ Skabies. Kreatininmenge {Milligramm pro Liter)
•scabies ausgedrückt. Das Resultat wird durch die
Serumkreatininmenge (Milligramm pro
~ratztest (Scratch-Test). Allergietest, bei Deziliter) geteilt.
dem auf eine leicht aufgeraute Hautstelle • creatinine clearance test
eine Lösung mit dem verdächtigen --+ Al- lrullnfdnue (Cl). Enzym der Transferase-
lergen aufgetragen wird. Eine Allergie be- gruppe, das in Muskeln, im Gehirn und
steht dann, wenn sich innerhalb von 15 anderen Körpergeweben zu finden ist. K.
Minuten eine Quaddel bildet. katalysiert den Transfer der Phosphat-
• scratch test gruppe von --+Adenosintriphosphat {ATP)
zu --+ Kreatin, wodurch --+ Adenosindiphos-
1ra1m1se. (Craurosis). Verdickung, Schrump-
phat (ADP) und Phosphokreatin gebildet
fung und Atrophie der Haut oder Weich-
werden.
teile.
•creatine kinase (CK)
[griech.: krauros, trocken; osis, Zustand]
•kraurosis lreali'nphaspll Enzym, das bei Auftreten
eines Muskelschadens, z.B. bei pseudohy-
~ Zahlreich vorhandene pertrophischer Muskeldystrophie, im Blut
sensorische Endorgane und sensible Re- in erhöhter Menge vorhanden ist. (--+ Krea-
zeptoren für Kälte, die in der Bindehaut tin)
des Auges (Conjunctiva), in den Schleim- [griech.: kreas, Fleisch.]
häuten von Lippen und Zunge, im Epineu- .creatine phosphate
rium eines Nervenstamms, in Penis und
Klitoris und in den Membranen bestimm- lCreiJs. (Karzinom). 1. Neoplasma mit unkon-
ter Gelenke vorkommen. Die K.-E. sind trolliert wuchernden anaplastischen Zel-
dünne, zylindrische, ovale Körperchen, len, die in naheliegendes Gewebe eindrin-
die einen weichen, halbflüssigen Kern ent- gen und Metastasen in weit entfernten
halten, in dem die Axone entweder in ei- Körperregionen bilden können. 2. Mali-
ner zwiebelförmigen Endung oder einer gne neoplastische Erkrankungen mit bös-
gewundenen Masse enden. artigem Zellwachstum. Die verschiedenen
[W. Krause, deutscher Anatom, 1833- Krebsformen werden eingeteilt nach Art,
1910] befallener Körperstelle oder dem klini-
• Krause's corpusdes sehen Verlauf der Läsion. Es wird vermu-
tet, dass die Hauptursache für K. auf mul-
lreltln. Wichtige Stickstoffverbindung, tiplen Veränderungen der DNS (Gene) be-
die bei verschiedenen Stofwechselprozes- ruht, doch geht man zusätzlich von vielen
- · Kreislaufzeit, normale 567

anderen möglichen Ursachen aus. Mehr wie die oberen Extremitäten. Sauerstoffar-
als 80% aller Krebsfalle werden auf Rau- mes Blut fließt durch die Nabelarterien
chen, Kontakt mit karzinogenen Chemi- zur Plazenta zurück.
kalien, radioaktive Strahlung und UV- • fetal circulation
Strahlung zurückgeführt. Viele Viren ver-
Kreislaufüberbelastung. Auswirkungen ei-
ursachen bösartige Tumore bei Tieren.
Bei manchen menschlichen Krebserkran- nes erhöhten Blutvolumens (z.B. nach ei-
kungen ist ein infektiöser Verlauf mög- ner Bluttransfusion) und dem dadurch
lich; das Heliobacter pylori-Virus verur- verursachten erhöhten Blutdruck. Kann
sacht wahrscheinlich Magenkrebs. Die zu Herzversagen oder Lungenödem füh-
Entstehung zahlreicher maligner Ge- ren.
schwüre bei Empfangern von Organtrans- • circulatory overload
plantationen nach einer immunosuppres- Kreislaufunterstützende Pilege. __, Pflege-
siven Therapie lässt darauf schließen, dass intervention der NIC, die definiert wird
das Immunsystem eine wichtige Rolle bei als die Unterstützung der arteriellen und
der Kontrolle der Wucherung anaplasti- venösen Zirkulation.
scher Zellen spielt. Die Häufigkeit der ver- Circulatory Care
schiedenen Krebsformen ist abhängig von
Geschlecht, Alter, ethnischer Gruppe und Kreislaufunterstützende Pilege, mechani- .".
geographischer Lage. K. ist die zweitwich- sehe Hilfsvorrichtungen. -+ Pflegeinterven- .,..
tigste Todesursache nach Herzerkrankun- tion der NIC, die definiert wird als die
gen und steht bei Kindern zwischen 3 und vorübergehende Unterstützung der Zir-
14 Jahren sogar an erster Stelle. Häufigste kulation durch Einsatz von mechani-
Stellen für die Entwicklung von malignen schen Hilfsvorrichtungen oder Pumpen.
Tumoren sind Haut, Lunge, Prostata, • Circulatory Care: Mechanical Assist
Brust und Darm. Operative Eingriffe sind Devise
immer noch die wirksamste Form der
Krebsbehandlung; Bestrahlungen werden Kreislaufunterstützende Vorsichtsmaßnah-
häufig präoperativ, postoperativ oder men. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die
auch als Primärtherapie eingesetzt. Eine definiert wird als der Schutz eines lokali-
weitere, oft sehr wirksame Behandlungs- sierten Bereiches mit eingeschränkter
methode ist die Chemotherapie, bei der Perfusion.
einzelne oder mehrere Mittel gegen Neo- • Circulatory Precautions
plasmabildung Anwendung finden. Viele
bösartige Läsionen können bei zeitiger Kreislaufversagen.(vaskuläre Insuffizienz). Un-
Entdeckung geheilt werden. fahigkeit des Kreislaufsystems, die Kör-
• cancer perzellen durch das Blut mit ausreichen-
den Mengen von Sauerstoff zu versorgen,
Kreislauf, arterieller. Die Bewegung des um die metabolischen Bedürfnisse zu er-
Blutes durch die -+ Arterien vom Herzen füllen.
zum Gewebe; im Gegensatz zum venösen • circulatory failure
Kreislauf, bei dem das Blut vom Gewebe
zum Herzen befördert wird. Kreislaufversagen, akutes. Lebensbedrohli-
• arterial circulation eher Abfall des -+ Herzminutenvolumens
aufgrund kardialer oder anderer Ursa-
Kreislauf, fetaler. Blutkreislauf eines Feten chen, der zu einer Gewebehypoxie führt.
im Mutterleib. Sauerstoffreiches Blut aus Falls keine sofortige Behandlung erfolgt,
der Plazenta gelangt durch die Nabelvene droht ein tödliches Herz-Kreislaufversa-
zum Herz des Fötus. Das Blut tritt in den gen. (-+ Schock)
rechten Herzvorhof ein und wird durch
• acute circulatory failure
das -+ Foramen ovale direkt in den linken
Vorhof gepumpt. Von dort versorgt das Kreislaufzeit, norrnale.Zeit, die das Blut be-
Blut die linke Herzkammer, den Kopf so- nötigt, um von einem Körperteil zu einem
anderen zu fließen. Zur Bestimmung der und Desinfektionsmitteln verwendet. K.
K. wird ein Farbstoff bzw. ein Isotop in ist ein protoplasmatischer Giftstoff, der
eine Vene eingespritzt, und es wird ge- durch die Haut aufgenommen wird und
messen, wie lange der Farbstoff benötigt, potenziell tödliche Folgen hat. Symptome
um wieder zu der Arterie am Injektions- einer chronischen Vergiftung sind Haut-
punkt zu gelangen. ausschläge, Verdauungsstörungen, Urä-
• circulation time, normal mie, Ikterus, Störungen des Nervensys-
tems, Schwindel und mentale Verände-
lreWaufzentnml. (Vasomotorenzentrum). An- rungen.
sammlung von Zellkörpern in der ---> Me-
•cresol
dulla oblongata des Gehirns, die den Blut-
druck und die Herzfunktion primär über lretinislnus. Kongenitale Erkrankung mit
das vegetative Nervensystem regulieren. starker Schilddrüsenunterfunktion und
• vasomotor center anderen endokrinen Störungen. Typische
Krel8suL Krankenhausabteilung, in der Anzeichen des K. sind Zwergwuchs, geis-
Entbindungen stattfinden und bei Bedarf tige Behinderung, aufgedunsene Gesichts-
Notfallmaßnahmen an Neugeborenen formen, trockene Haut, dicke Zunge, Na-
durchgeführt werden. belbruch und fehlende Muskelkoordinati-
[mhd.: krizen, gellend schreien, krei-
on. Kretinismus ist mit Jodmangel und
schen] Gicht assoziiert.
(franz.: cretin, Idiot.]
• delivery room
•cretinism
lrlmllterrdu. Oberflächlicher Nerven-
reflex, ausgelöst durch Bestreichen der ICnltaiNunL Kreuzförmiges Band aus wei-
Haut der Oberschenkelinnenseite beim ßem, fibrösem Gewebe, das Knochen mit-
Mann. Der Reflex führt zu einem raschen einander verbindet und Gelenkkapseln
Zurückziehen der Hoden auf der stimu- bildet.
lierten Seite. • cruciform Iigament
• cremasteric reflex Knnuilnfeld.ltm. Übertragung einer Infekti-
llaltorium. Einrichtung zur Verbren- on von einem Krankenhauspatienten auf
nung von Leichen. einen anderen.
• crematorium • cross infection
lflpitllion. Geräusch bzw. Empfindung in .......,.... Verträglichkeitsprüfung von
Verbindung mit dem Knistern bei Gas- Spender- und Empfängerblut, um die
brand, mit dem Aneinanderreiben von Transfusion von inkompatiblen Blutgrup-
Knochenfragmenten oder mit dem Ras- pen zu vermeiden; dabei wird (1) die
seln der Lunge bei Pneumonie. Kompatibilität der Spendererythrozyten
[lat.: crepitans, knistern.] mit dem Empfängerserum und (2) der
.crepitus Empfängererythrozyten mit dem Spen-
derserum getestet. (--->Bluttransfusion) (s.a.
lnpitilnlnd. (knisternd; knarrend). Bezeich- Transfusionszwischenfall)
nung für knisternde, rasselnde Geräusche • blood crossmatehing
bzw. für Geräusche, die beim Aneinander-
reiben rauher Oberflächen entstehen. lliwiDnlliiL Nervenreflex, bei dem die Sti-
(---> Krepitation) mulierung einer Körperseite eine Reak-
[lat.: crepitans, knistern.] tion auf der anderen Körperseite auslöst,
• crepitant z.B. der konsensuelle Reflex.
•crossed reflex
Iresol Mischung aus drei verschiedenen
Isomeren in einer Flüssigkeit mit phenol- lreuzresistenz.Resistenz auf ein bestimm-
artigem Geruch; wird aus Steinkohlenteer tes Antibiotikum, das auch auf ein ande-
gewonnen und in synthetischen Harzen res Antibiotikum ausgedehnt wird, mit
dem die Krankheitserreger noch keinen cricothyroideum auf Höhe des sechsten
Kontakt hatten. Halswirbels miteinander verbindet.
• cross resistance [griech.: krikos, Ring, eidos, Form.]
•cricoid
INuzsdtm•ZIIIIt. Lokaler oder weitergelei-
teter Schmerz im unteren Teil der Wirbel- Krilllaidlktelllla Operatives Entfernen des
säule, der durch Verstauchungen (Distor- Krikoidknorpels.
sion), überanstrengung, Osteoarthritis, [griech.: krikos, Ring, eidos, Form, ek-
Neoplasmen oder einen Bandscheiben- tome, Exzision.]
vorfall verursacht wird. K. treten häufig •cricoidectomy
auf und können in Verbindung mit
schlechter Körperhaltung, Fettleibigkeit, ~Krikoidknorpel und Ra-
zu langem Sitzen oder unphysiologischen chen betreffend.
Körpermechanismen stehen. Der [griech.: krikos, Ring, pharynx, Rachen.]
Schmerz kann lokalisiert und statisch • cricopharyngeal
sein, mit Muskelschwäche und Spasmen
einhergehen oder in ein oder beide Beine ~ Notfallkehlkopfschnitt
ausstrahlen, z.B. bei Ischiasbeschwerden. zur Öffnung der Atemwege einer ersti-
K. können durch Husten, Niesen, Aufste- ckenden Person. Unterhalb des Adam-
hen, Heben, Dehnen, Beugen oder Drehen apfels und oberhalb des Krikoidknorpels .,.
ausgelöst oder verschlimmert werden. wird ein kurzer senkrechter Schnitt ge- ..
(-+ Lumbago) macht, der durch einen Querschnitt durch
• low back pain (LBP) die Membrana cricovocalis erweitert wird .
Die Öffnung wird mit Hilfe eines beider-
lnluzsanslblllt Empfindlichkeit für ei- seits offenen Tubus offen gehalten, damit
nen Stoff, der eine Sensibilität für andere Luft ein- und ausströmen kann. (s.a. Tra-
Stoffe verursacht, die ähnliche chemische cheotomie)
Strukturen aufweisen. [griech.: krikos, Ring, thyreos, Schild, ei-
.cross sensitivity dos, Form, temnein, schneiden.]
•cricothyrotomy
~ Toleranz für andere Dro-
gen, die sich nach Konsum einer einzigen ~Erforschung geistiger
Droge entwickelt, z.B. die Kreuztoleranz Prozesse, Motivationsmuster und Verhal-
zwischen Alkohol und Barbituraten. tensweisen von Verbrechern.
• cross-tolerance •criminal psychology

.......... Bezeichnung für genetische Me- ldse. 1. Entscheidender Zeitpunkt im


thoden der Hybridisierung bzw. Bezeich- Krankheitsverlauf, der von einer deutli-
nung für ein Individuum, einen Organis- chen Veränderung der Intensität der
mus oder Stamm, der durch Hybridisie- Symptome und Krankheitsanzeichen zum
rung entstanden ist. (-+ Hybridation) Guten oder zum Schlechten gekennzeich-
[lat.: crux, Kreuz.] net ist. 2. Zeitpunkt, der den emotionalen
•cross Zustand einer Person entscheidend prägt,
z.B. ein Tod in der Familie oder eine
........_ Bezeichnung für eine morpho- Scheidung.
logische Struktur mit vielen Perforatio- [griech.: krisis, Wendepunkt.]
nen bzw. Löchern, z.B. die Siebbeinplatte. •crisis
[lat.: cribum, Sieb.]
•cribriform lrlle. chalinerge. Durch erhöhte Acetyl-
cholinkonzentrationen verursachte ausge-
......._ Bezeichnung für eine ringförmige prägte Muskelschwäche und Atemläh-
Form; z.B. ringförmiger Krikoidknorpel, mung; betrifft häufig Patienten die auf-
der Schildknorpel und das Ligamentum grund einer überdosis Anticholinergika
570 Krise, cholinerge ·_

an Myasthenia gravis pseudoparalytica Schwerpunkt liegt dabei auf der Unter-


leiden. stützung während einer psychischen
• cholinergic crisis Krise, z.B. nach Suizidversuch.
Crisis Intervention
Krise, hypertensive. Plötzlicher, starker
Blutdruckanstieg auf Werte über 200/120 Konzeptionelles Rahmen-
mmHg; tritt meist bei Personen mit einer werk, welches Phänomene definiert und
unbehandelten -+ Hypertonie auf oder bei erklärt, die in Erscheinung treten, wenn
Patienten, die verordnete ..... Antihypertoni- eine Person mit einem unlösbar scheinen-
ka nicht einnehmen. Zu den charakteristi- den Problem konfrontiert ist.
schen Symptomen gehören starke Kopf- • crisis theory
schmerzen, Schwindel (Vertigo), Doppelt-
sehen, Tinnitus, Nasenbluten, Muskelzu- Kristall. Aus anorganischen Stoffen be-
cken, Tachykardie oder andere Herz- stehender Feststoff, dessen Atome bzw.
rhythmusstörungen, gestaute Halsvenen, Moleküle in gleichmäßigen, dreidimen-
niedriger Pulsdruck, Ubelkeit und Erbre- sionalen Mustern festgelegt sind. (-+ kri-
chen. Die Patienten können verwirrt, reiz- stallin)
bar oder benommen sein; es kann in der • crystal
Folge zu Krämpfen, Koma, Myokardin- kristallin. Bezeichnung für Materialien mit
farkt, Niereninsuffizienz, Herzstillstand gleichmäßigen, geometrischen Formen.
oder Schlaganfällen kommen. K.e Stoffe haben einen sehr geringen
[griech.: hyper, darüber; lat.: tonus, Span-
Schmelzpunkt. (-+ Kristall)
nung; griech.: crisis, Wendepunkt]
• crystalline
• hypertensive crisis
Kristallisation. Bildung von ..... Kristallen,
Krise, okulogyre. (Biickkrampf/Schaukrampf).
entweder durch Kühlen einer Flüssigkeit
Krampf, bei dem die Augen in einer star- oder eines Gases zu einem Feststoff oder
ren Position verharren, meist seitlich durch Kühlen einer Lösung, bis die gelös-
nach oben gerichtet; dies kann Minuten ten Stoffe als kristalline Ablagerungen
bis mehrere Stunden andauern und tritt ausfällen.
häufig bei Patienten nach einer Enzephali-
• crystallisation
tis mit Anzeichen eines Parkinsonismus
auf. Kristalloid. Gelöste Substanz, die durch
• oculogyric crisis eine semipermeable Membran diffundie-
ren kann und kristallisierbar ist.
Krisenbewältigung. Entwickeln wirksamer [griech.: krystallos, Kristall, eidos, Form.]
Adaptions- oder Coping-Mechanismen,
• crystalloid
die zur Bewältigung einer Krise eingesetzt
werden können. Kriterium. Standard oder Regel, gemäß der
• crisis resolution etwas beurteilt wird, wie z.B. der Gesund-
heitszustand eines Patienten oder eine er-
Kri.senintervention. I. ..... Pflegeinterventi- stellte Diagnose.
on der .... NIC, die definiert wird als der [griech.: kriterion, Möglichkeit der Beur-
Einsatz einer kurzfristigen Beratung, teilung.]
um Patienten im Umgang mit einer Krise • criterion
und bei der Wiederherstellung eines ver-
gleichbaren oder besseren Funktionsle- Krohwinkel, Monika. "1941 in Hamburg;
vels als vor der Krise zu unterstützen. nach Krankenpflegeausbildung und Wei-
2. Intensive ambulante oder stationäre terbildung zur Lehr- und Leitungstätig-
Psychotherapie von kurzer Dauer, wobei keit an Krankenpflegeschulen 1982 Stu-
sich der Patient mit der Situation identi- dium der Pflegewissenschaft und 1984
fiziert, die ein bestimmtes emotionales Studium der Erziehungswissenschaft
Trauma ausgelöst hat. Der Therapie- (Master Education) an der University of
~ -~ Kryoglobu lin 57 1

Manchester; 1988-1993 Aufbau und Lei- Typ I, sowie Synzytio-Viren und Influen-
tung des Agnes-Karll-lnstituts für Pfle- za A und B Viren. (s.a. Diphtherie)
geforschung des DBfK; seit 1993 Grüo- [schottisch, croup, krächzen.]
dungsprofessorin für Pflegewissenschaft • croup
an der Evangelischen Fachhochschule
Darmstad I; veröffentlichte t 993 die erste Kruppkatarrh. Schwere Kehlkopfentzün-
vom Bundesministerium für Gesundheit dung mit kruppartigem Husten.
geförderte Studie »Der Pflegeprozess am • catarrhal croup
Beispiel von Apoplexiekranken«, die auf
dem von ihr entwickelten - AEDL-Mo- krural. Das Bein, insbesondere den Unter-
deU basiert schenkel betreffend.
• crural
Kropf. --+ Struma.
• goiter Kruste. (Grind; Schorf). Verhärtete Schicht,
Kropf, adenomatö5er. Vergrößerung der die sich auf der Hautoberfläche aus ausge-
Schilddrüse aufgrund eines Adenoms trockneten Körperexsudaten bildet.
bzw. zahlreicher Kolloidknoten. Schorf bildet sich bei verschiedenen Haut-
• adenomatous goiter krankheiten, wie z.B. Ekzem, Eiterflechte
(Impetigus), Seborrhö und Erbgrind (Fa- ..,.
KrPfiG. Krankenpflegegesetz vus) sowie während des Heilungsprozes- .,..
Krukenberg-Tumor. Neoplasma der Eier- ses von Verbrennungen und Läsionen.
stöcke (Ovarien), das als Metastase einer [lat.: crusta, Schale.]
gastrointestinalen malignen Erkrankung • crust
entsteht, meist eines Magenkarzinoms.
[F. Krukenberg, deutscher Pathologe, Kryochirurgie. Anwendung von niedrigen
1871-1946] Temperaturen zur Zerstörung von Gewe-
• Krukenberg's tumor ben. Die K. wird beispielsweise für die
Zerstörung des Thalamus-Nervenzellen-
Krümmung, anatomische. Biegung der ver- ganglions bei Parkinson-Patienten, zur
schiedenen Wirbelsäulensegmente. In der Zerstörung der Hypophysendrüse bei ver-
seitlichen Rückenkontur erscheinen die schiedenen metastasierenden Krebser-
zervikalen und lumbalen K.en als konkave krankungen sowie für die Behandlung
Wölbungen, die thorakalen und sakralen von Hautkrebs eingesetzt. Kryotechniken
K.en als konvexe Wölbungen. werden auch in der Ophthalmologie ange-
• anatomic curve wendet, z.B. um den Heilungsprozess ei-
Krümmungsmyopie. Form der Kurzsichtig- ner gelösten Netzhaut voranzutreiben
oder um Katarakte zu entfernen.
keit, die durch Fehler in der Lichtbre-
chung aufgrund einer übermäßigen
[griech.: kryos, kalt, cheirourgos, Chi-
Hornhautkrümmung verursacht wird. rurg.]
• cryosurgery
• curvature myopia
Krupp. Akute Virusinfektion der oberen kryogen. Bezeichnung für zum Vereisen
und unteren Atemwege, die hauptsächlich von erkranktem Gewebe eingesetzte che-
Kleinkinder im Lebensalter von 3 Mona- mische Substanzen. Der Gewebe- bzw.
ten bis 3 Jahren betrifft. Typische Sym- Zelltod wird dabei durch Dehydration der
ptome sind extreme Heiserkeit, Reizbar- verletzten Zellmembranen hervorgerufen.
keit, Fieber, heiserer, bellender Husten, [griech.: kryos, kalt, genein, erzeugen.]
kontinuierlicher Stridor beim Einatmen • cryogen
sowie Atemnot (Dyspnoe) bzw. beschleu-
nigte Atmung (Tachypnoe) aufgrund ei- Kryoglobulin. (Kälteglobulin). Unphysiologi-
ner Kehlkopfobstruktion. Erreger sind zu- sches Plasmaprotein, das bei niedrigen
meist Parainfluenza-Viren, insbesondere Temperaturen ausfällt und eine Gerin-
nung verursacht und bei normalen Kör- Krankheitsverlauf auf das Gehirn und das
pertemperaturen dispergiert. Zentralnervensystem, die Haut, das Ske-
[griech.: kryos, kalt; lat.: globulus, Kügel- lettsystem und das Harnsystem aus. Im
chen.] viszeralen und im subkutanen Gewebe
• cryoglobulin bilden sich Knötchen oder Tumore, die
mit gallertartiger Masse gefüllt sind. Typi-
ICrJoglollullftlmie Vorkommen von sche Symtome sind zu Beginn der Erkran-
.... Kryoglobulinen im Blut.
kung Husten oder andere Atemwegsbe-
[griech.: kryos, kalt; lat.: globulus, Kügel- schwerden. Wenn der Pilz in die Hirnhaut
chen; griech.: haima, Blut.] vordringt, können verschiedene neurolo-
• cryoglobulinemia gische Störungen, einschließlich Kopf-
Kfrokauter, Anwendung von Stoffen, z.B. schmerzen, Seh- und Sprachbehinderun-
festem Kohlendioxid oder Kohlensäure- gen auftreten.
schnee, die Gewebe durch Vereisung zer- •cryptococcosis
stören. llfpll lllllllllhl. Unphysiologischer
[griech.: kryos, kalt, kauterion, Brennei- Rückstau von Menstruationsblut in der
sen.] Scheideaufgrund eines nicht-perforierten
• cryocautery Hymens oder seltener in der Gebärmutter
~ Methode zur Erhaltung aufgrund eines verschlossenen Zervixka-
und Aufbewahrung von Geweben und Or- nals.
ganen unter Einsatz extrem tiefer Tempe- [griech.: kryptos, verborgen; lat.: mens,
raturen. Monat; griech.: rhoia, Strom.]
• cryopreservation • cryptomenorrhea
~ (Eisbehandlung). Behandlungs- ~ Fehlentwicklung mit
methode, bei der Kälte als destruktives vollständiger Verschmelzung der Augenli-
Medium eingesetzt wird. Die für die Käl- der und unvollständig entwickelten oder
tetherapie verwendeten Substanzen sind völlig fehlenden Augen.
festes Kohlendioxid oder flüssiger Stick- [griech.: kryptos, verborgen, ophthalmos,
stoff. Auge.]
[griech.: kryos, kalt, therapeia, Behand- • cryptophthalmos
lung.] ~ Entwicklungsdefekt, bei
• cryotherapy dem die Wanderung eines bzw. beider Ho-
IIJpte. Verborgene Grube oder Röhre auf den in das Skrotum ausbleibt und die Ho-
einer Oberfläche; Beispiele anatomischer den im Bauchraum bzw. im Leistenkanal
K.n sind die Analkrypten, Zahnkrypten zurückgehalten werden.
und Synovialkrypten. [griech.: kryptos, verborgen, orchis, Ho-
[griech.: kryptos, verborgen.] den.]
.crypt • cryptorchidism

klfiiiOIIIMlisdt, 1. Bezeichnung für eine ICrfptolporfdlo. Durch im Gewässern le-


Krankheit mit ungewisser Ursache. 2. Pa- bende, parasitäre Protozoa, Cryptospori-
rasitärer Organismus, der im Inneren ei- dium parvum verursachte Erkrankung
nes anderen Organismus lebt. des Verdauungstrakts. Zusätzliche Infekti-
[griech.: kryptos, verborgen, genein, er- onsquellen sind rohe oder halbgekochte,
zeugen.] mit Cryptosoridium-Oozysten infizierte
Nahrungsmittel sowie direkter Kontakt
•cryptogenic
mit infizierten Menschen oder Tieren. 2
111~ Infektionskrankheit, die bis 10 Tage nach Infektion treten wässrige
durch den Pilz Cryptococcus neofarmans Diarrhö, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbre-
verursacht wird. Der Pilz befällt zuerst chen und schwaches Fieber auf.
die Lunge und breitet sich im weiteren • cryptosporidiosis
-· · Kunstliehe Luftwege, Pflege bei 573

kubital. Den Ellenbogen oder Unterarm bestimmten Gebets oder die Folgen des
betreffend. >>bösen Blicks«.
• cubital • culture-bound
Kübler·Ross, EJisabeth. (*1926), Ärztin für Kulturschock. Psychologische Auswirkun-
Psychiatrie, Begründerio der Sterbeauf- gen einer drastischen Veränderung in der
klärung in der Neuzeit, mit dem Ziel, die kulturellen Umgebung einer Person. Der
Angst vor dem Tod zu nehmen. Nach ih- Versuch, sich der anderen Kulturgruppe
rem Modell für den Prozess des Sterbe- mit ihren unterschiedlichen Praktiken,
vorgangs teilt sich dieser in 5 Phasen Werten und Überzeugungen anzupassen,
(Nicht-Wahrhaben-Wollen/Schock, Wut, erzeugt Gefühle von Hilflosigkeit, Un-
Verhandlung, Depression und Akzep- wohlsein und Desorientierung.
tanz). (.... Sterbephasen) • culture shock
Kuboid. (Würfelbein). Würfelförmiger Fuß-
wurzelknochen an der Fußseite, neben Kulturvennittlung. ~ Pflegeintervention
dem vierten und fünften Mittelfußkno- der NIC, die definiert wird als die
chen. überbrückung, Diskussion oder Verbin-
[griech.: kybos, Würfel, eidos, Form.] dung orthodoxer Gesundheitspflegesys-
• cuboid bone
Kugelgelenk. (Articulatio sphaeroidea). Eine
teme mit kuJturfremden Patienten und
ihren Familienangehörigen.
• Cultural Brokerage
II
Gelenkverbindung, bei der der runde
Kopf eines Knochens in einer schalenför- kumulativ. Allmähliche Steigerung, bei der
migen Höhle liegt, wodurch sich der dis- das schließlich erreichte Gesamtergebnis
tale Knochen in verschiedenen Achsen das erwartete Ergebnis übertreffen kann.
um das Zentrum drehen kann, z.B. Hüft- [lat.: cumulare, anhäufen.]
oder Schultergelenk. (s. Abb. S. 368) . cumulative
• ball-and-socket-joint
Kunstfehler. Professionelle Nachlässigkeit,
Kugelzellanämie . .... Sphärozytose.
die unmittelbare Ursache für eine Verlet-
• spherocytic anemia zung oder Schädigung eines Patienten ist
Kuhpocken. Milde Infektionserkrankung und infolge von mangelhaftem professio-
mit Bläschenausschlag; verursacht durch nellem Wissen, Erfahrung oder Kompe-
Übertragung des Vaccinia-Virus von infi- tenz auftritt, welche in der jeweiligen Pro-
zierten Kühen. Aufgrund der Ähnlichkeit fession eigentlich erwartet werden kann.
des Variola-Virus mit dem Vaccinia-Virus • malpractice
führt eine Kuhpockeninfektion zur Immu-
nität gegen Pocken. Kunstherz. (künstliches Herz). Mechanische
cowpox Vorrichtung aus Polyurethan, die aus zwei
Kammern besteht, in den Körper implan-
Kultur. 1. Kultivierung von Mikroorganis- tiert und über ein externes Pumpsystem
men oder Zellen auf speziellen Nährbö- betrieben wird. Das erste K. wurde 1982
den. 2. Erlernte Werte, Glaubensauffas- eingesetzt.
sungen, Sitten und Verhaltensmuster, die • artificial heart
von einer Gruppe interagierender Indivi-
duen geteilt werden. Künstliche Luftwege, Pflege bei. _, Pflege-
[lat.: colere, kultivieren.] intervention der -> NIC, die definiert wird
• culture als die Versorgung von Endotracheal-
und Treacheotomietuben und Vorbeu-
kulturbedingt. Bezeichnung für gesund-
heitliche Beeinträchtigungen, die mit ei- gung gegen Komplikationen bei ihrer
ner spezifischen Kultur assoziiert sind, Anwendung.
z.B. der Glaube an Auswirkungen eines • Artificial Airway Management
574 Ku nsttherapie ;..,.

Kunsttherapie. I. ..... Pflegeintervention der Methode wird durchgeführt, um Tumore


dje definiert wird als rue Verbes-
--. NI(, oder andere krankhafte Gewebe zu entfer-
serung der Kommunikation mit Hilfe nen oder um Gewebeproben für mikros-
von Zeichnungen oder anderen Kunst- kopische Untersuchungen zu erhalten.
formen. Auch unerwünschte Materialien aus Fis-
• Art Therapy teln und chronischen Infektionsherden
werden durch Ausschaben entfernt.
Kunsttherilpie. Ergänzende Behandlungs- überwachung von Blutdruck, Urinaus-
methode, bei der Patienten ermutigt wer- scheidung und vaginalen Blutungen.
den, ihre Gefühle mit Hilfe bestimmter lfranz.: curette, Schaber.]
künstlerischer Tätigkeiten (z.B. Malen, • curettage
Basteln) auszudrücken.
• art therapy Kürette. (scharfer Löffel). Chirurgisches Ins-
trument in Form eines Löffels oder Scha-
Küntsmer·Nagelung. Chirurgisches Ver- bers, das zum Ausschaben und Entfernen
fahren in der Orthopädie, bei dem rost- von Material oder Gewebe aus einem Or-
freie Stahlnägel zur Fixierung von Fraktu- gan, einem Hohlraum oder einer Oberflä-
ren der langen Knochen, besonders des che eingesetzt wird.
Oberschenkelknochens (Femur), verwen- [franz. curette, Schaber.]
det werden; das Knochenmark wird dabei • curet
chirurgisch eröffnet (Marknagelung).
[G. Küntscher, deutscher Chirurg, 1902- Kurv11tur. Krümmung oder Wölbung einer
1972] ansonsten geraden Linie.
• Küntscher-nailing • curvature
Kupfer (Cu). Formbares, rötlich braunes Kurzpsychotherapie. Behandlung, die sich
Metall mit Atomzahl 29 und einer Mas- auf die aktive Lösung von Persönlichkeits-
senzahl von 63,55. K. ist Bestandteil ver- oder Verhaltensstörungen konzentriert,
schiedener wichtiger Enzyme des statt auf die spekulative Analyse des Un-
menschlichen Körpers und ist unabding- terbewusstseins.
bar für die Gesundheit. Kupfermangel ist • brief psychotherapy
sehr selten, da schon 2 bis 5 mg K. ausrei- kurzwirkend. Kennzeichnet oder be-
chen, um den täglichen Bedarf abzude- schreibt einen Wirkstoffbzw. ein Medika-
cken. Patienten, die unter Wilson-Krank- ment mit kurzer Wirkungsdauer, wobei
heit, primärer Gallenzirrhose und chroni- die Wirkung meist kurz nach Verabrei-
scher extrahepatischer Gallengangsob- chung der Substanz einsetzt.
struktion leiden, weisen oft krankhaft ho- • short-acting
he Kupferkonzentrationen auf.
[lat.: cuprum, Kupfer.] Kurzzeitpflege. Stationäre Versorgung alter
• copper (Cu) und pflegebedürftiger Menschen für max.
4 Wochen pro Jahr durch professionelle
Kupffer-Sternzellen. Spezialisierte, stern-
Pflegende, v.a. zur Entlastung der Ange-
förmige Zellen des Endothels, die die Ka- hörigen bei eigener Erkrankung oder Ur-
pillaren der Leber auskleiden. K.-S. filtern laub. Je nach Einstufung im Rahmen der
Bakterien und andere kleine Fremdkörper Pflegeversicherung besteht ein Rechtsan-
aus dem Blut. spruch auf diese Pflegeform (bei den zu-
[K.W. von Kupffer, deutscher Anatom, ständigen Pflegekassen erfragen).
1829-1902]
• short-time care
• Kupffer's cells
Kussh11nd. -+ Fallhand.
Kürettage. (Ausschabung). Aus- bzw. Abkrat-
• wristdrop
zen bestimmter Materialien bzw. Gewebe
von der Wand eines Hohlraums oder Kußmaui-Atmung. Unphysiologisch tiefe
sonstiger Flächen, z.B. des Uterus. Die Atmung bei fast normaler Frequenz (stark
(\(\(\(\(\(\ Kußmaui-
vv vvv Atmung

Kußmaui-Atmung.

erhöhtes Atemzugvolumen, --+ Hyperventi-


lation), die z.B. ein Merkmal der diabeti-
schen --+ Ketoazidose ist.
[A. Kußmaul, deutscher Arzt, 1822-1902]
• Kußmaul breathing
Kußmaui-Koma. Diabetisches Koma, das
durch eine Azidose und tiefe Atmung
( --+ Kußmaui-Atmung) oder eine extreme
Hyperpnoe gekennzeichnet ist.
[A. Kußmaul; griech.: koma, tiefer Schlaf] II
• Kußmaul's coma
kutan. Die Haut betreffend.
[lat.: cutis, Haut.] Kutschersitz.
• cutaneous
Kutikula. I. Die Epidermis. 2. Hülle eines
Haarfollikels. 3. Dünner Rand aus ver- rimetrischen Bestimmungen und Mes-
horntem Epithel an der Nagelbasis. sungen des Trübungsgrades.
[lat.: cuticula, häutchen.] lfranz.: cuve, Wanne.]
• cuticle • cuvette
Kutscher.;itz. Atemerleichternde Sitzstel- Kwashiorkor. Ernährungsstörung, meist
lung durch Unterstützung der Atemhilfs- bei Kindern in tropischen und subtropi-
muskulatur; durch die Vergrößerung der schen Gebieten, die durch einen schweren
Atemfläche wird -+ Atelektasen vorge- Eiweißmangel verursacht wird, der nor-
beugt und die Ausatmung erleichtert. malerweise auftritt, wenn die Kinder zu
Der Patient sitzt mit angewinkelten Ar- früh abgestillt werden. Es kann zu folgen-
men und gegrätschten Beinen leicht den Symptomen kommen: Wachstums-
nach vorne gebeugt auf einem Stuhl, bei- verzögerungen, Veränderungen der Haut-
de Unterarme sind auf den Oberschen- und Haarpigmentierung, Diarrhö, Appe-
keln abgestützt, der Hals wird in Rich- titverlust, nervöse Reizbarkeit, Lethargie,
tung der gestreckten Wirbelsäule gehal- Ödeme, Anämie, Leberdegeneration, Nek-
ten. Vorsicht, bei Patienten mit schlech- rose, Dermatose und Fibrose häufig in
tem Allgemeinzustand besteht Sturzge- Verbindung mit Infektionen und Vitamin-
fahr. mangelkrankheiten. (--+ Marasmus)
[afrik.]
Küvette. Kleines, durchsichtiges Teströhr- • kwashiorkor
chen mit speziellen optischen Eigenschaf-
ten. Wird bei verschiedenen Methoden Kybernetik. Lehre von der Steuerung und
und Laboranalysen eingesetzt, wie z.B. Kommunikation in lebenden und leb-
bei photometrischen Auswertungen, kolo- losen Systemen, wie z.B. in Vergleichsstu-
576 Kybernetik '·~.

dien über elektronische Intelligenz und individuell benötigte Pflege zukommen


menschliche Gehirne. zu lassen.
• cybernetics • cybernetic control system
Kyb4!m4!tisch4!r R4!g4!1kr4!is. 1. Prinzip zur Kyphos4!. Unphysiologische Verkrümmung
Aufrechterhaltung von Lebensvorgängen der Wirbelsäule, die durch eine verstärkte
im menschlichen Körper. Die --> Kyberne- Konvexität der Brustwirbelsäule nach hin-
tik bezeichnet die Lehre von der --> Steue- ten (dorsal) gekennzeichnet ist; kann
rung und Regelung komplexer Systeme. durch Rachitis oder Tuberkulose ausge-
Der Körper ist stets bestrebt, Funktionen löst werden. (·--+ Scheuermann-Krankheit)
wie z. B. den Blutdruck, den Blutzucker- [griech.: kyphos, Buckel; osis, Zustand]
spiegel, die Körpertemperatur, die Hor- • kyphosis
monkonzentration in einem bestimmten
Bereich zu halten. Hierzu misst er die ak- Kyphoskoliose. Unphysiologische (ante-
tuellen Werte und vergleicht diese mit den rior-posteriore) Buckelbildung und
Sollwerten. Bei Abweichungen nimmt er gleichzeitige seitliche (laterale) Verkrüm-
selbstständig Regelungen vor. mung der Wirbelsäule. (--> Skoliose)
2. In der Pflege angewandtes Modell der [griech.: kyphos, Buckel; skolios, Kurve;
Entscheidungsfindung, Durchführung osis, Zustand]
und Auswertung, um den Patienten die • kyphoscoliosis
..•.. - 577

LA. Abk. für Lebensaktivitäten Laborwerte von Patienten zur Unterstüt-


zung von klinischen Entscheidungen.
labeling. 1. Gewährleistung von Informa- • Labaratory Data Interpretation
tionen über Arznei- oder Nahrungsmittel,
Geräte und Kosmetika für den Käufer
oder Benutzer. Für das L. stehen offizielle Laboruntersuchungen am Patientenbett.
Regulierungen zur Verfügung. 2. Klassifi- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
zierung eines Patienten in eine diagnosti- niert wird als die Durchführung von La-
sche Kategorie. Dieses L. kann irrefüh-
rend sein, da nicht alle Patienten die defi-
nierten Merkmale der standardisierten
boruntersuchungen am Bett oder am Ort
derPflege.
• Bedside Labaratory Testing
D
diagnostischen Kategorien aufweisen.
• labeling Labyrinth. Innenohr; Sinnesorgan des Oh-
res, das aus der knöchernen Labyrinth-
Labia. (Labien). I. Lippen; fleischige Ränder kapsel und dem häutigen L., dem Vorhof
eines Organs oder Gewebes, z.B. des Mun- (Vestibulum), den Bogengängen und der
des. 2. Die Hautfalten an der Öffnung der Schnecke (einschließlich Corti-Organ) be-
Vagina (---+Schamlippen). steht. Im L. werden Vibrationen als Reak-
[lat.: Lippe] tion auf Lageveränderungen vom Mittel-
• Iabia ohr zum VIII. Hirnnerv (N. vestibuloco-
chlearis) übermittelt. - adj. labyrinthär.
labial. Zu den Lippen (Labia) gehörend; [griech.: labyrinthos , vielfach verschlun-
z.B. Glandulae labialis. gener Irrgang]
• labial • Iabyrinth; static Iabyrinth

labil. I. Unstabil; durch eine Tendenz zur Labyrinthitis. Entzündung der Kanäle des
Veränderung oder Modifizierung charak- Innenohrs (---+ Labyrinth), was zu Schwin-
terisiert. 2. Emotional unstabil; Bezeich- del (Vertigo ), Erbrechen, Augenzittern
nung für schnell veränderliche oder wech- (Nystagmus) und Schwerhörigkeit führen
selnde Gefühle, die für bestimmte Formen kann.
der ---+ Schizophrenie charakteristisch sind. [griech.: labyrinthos, Irrgang; itis, Ent-
[lat.: labilis, abgleiten] zündung]
• labile • Iabyrinthitis
labiodental. Zu den Lippen (Labia) und Lachgas. Bezeichnung für Stickoxidul
den Zähnen (Dentes) gehörend. (N 20); farbloses -+ lnhalationsanästheti-
• labiodental kum, das als Nebenwirkung Halluzinatio-
nen und rauschhaft-euphorische Zustän-
laborergebnisse, Interpretation von. de auslöst (nur selten jedoch Lachen oder
--+ Pflegeintervention der --+ NIC, die defi- Kichern), wenn es in Mengen verabreicht
niert wird als die kritische Analyse der wird, die noch keine Narkose induzieren.
578 Lachgas ._·.

L. wird zur Narkoseeinleitung und zur Lagerung: intraoperativ. .... Pflegeinterven-


Narkoseaufrechterhaltung verwendet. tion der .... NIC, die definiert wird als die
• nitrous oxide; laughing gas Bewegung eines Patienten oder eines
Lackmuspapier. Absorbierendes Papier, das Körperteils zur Förderung des chirurgi-
schen Zugangs, um das Risiko von Be-
mit Lackmus, einem blauen Farbstoff,
schwerden und Komplikationen zu redu-
überzogen ist und das zur Bestimmung zieren.
des ~ pH-Wertes verwendet wird. Säuren
• Positioning: Intraoperative
färben blaues L. rot, alkalische Substanzen
verursachen dagegen keine Farbverände-
rung, das L. bleibt blau. Lagerung: neurologisch. -+ Pflegeinterven-
• litmus paper tion der -+ NIC, die definiert wird als die
Gewährleistung einer optimalen, ange-
lauima. Träne. - adj. lacrimalis. messenen Körperhaltung bei Patienten
[lat.: Träne] mit Rückenmarkverletzungen oder Wir-
• lacrima belsäulenschäden oder bei diesbezüglich
Lactobacillus. Kleine Gruppe nicht patho- gefahrderen Patienten.
gener grampositiver stäbchenförmiger • Positioning: Neurologie
Bakterien, die aus Kohlenhydraten
~ Milchsäure herstellen. Lagerung: Rollstuhl. .... Pflegeintervention
• lactobacillus der .... NIC, die definiert wird als die Posi-
Laennec-Zirrhose. Bindegewebige (fibröse) tionierung eines Patienten in einem ge-
Form der Leberzirrhose, die durch Alko- eigneten Rollstuhl zur Förderung von
holabusus ausgelöst wird. Wohlbefinden, Hautintegrität und
[R. Laennec, französischer Arzt, 1781 - Selbstständigkeit.
1826; griech.: kirrhos, gelb; osis, Zustand I • Positioning: Wheelchair
• Laennec's cirrhosis
Lagerung. ~ Pf1egeintervention der .... NIC, Lagerungen, atemunterstützende. ~ V-, A-,
die definiert wird als die Bewegung eines T-, I-Lagerung, Kutschersitz, Bauchlagerung.
Patienten oder eines Körperteils zur Ge-
währleistung von Wohlbefinden, zur Re- Lagerungsdrain.age. Einsatz einer entspre-
duzierung des Risikos für Hautverlet- chenden Lagerung, durch die Sekretio-
zungen, zur Förderung der Hautintegri- nen aus bestimmten Abschnitten der
tät und/oder zur Unterstützung der Hei - Bronchien und der Lunge in die Luftröh-
lung. re (Trachea) abgeleitet werden können.
Positioning Durch Husten werden die Sekretionen
dann normalerweise ausgeschjeden. Zur
Lagerung. Stellung oder Haltung des Kör- Lagerung können Kissen oder verstell-
pers, in die der Patient gebracht wird. Zu bare Betten benutzt werden, wobei ich
den L.en gehören u.a. die anatomische der Kopf des Parjenten anfangs leicht er-
L., Delcubirus-, .... Fowler-, .... Trendelen- niedrigt in einer Trendelenburg-Lage-
burg -, Rücken- oder -> Bauchlagerung. rung befindet. Dann muss der Patient
Bei bettlägerigen Patienten dient die re- durch dje Nase ein - und durch den Mund
gelmäßige Umlagerung zur Dekubitus-, ausatmen. Gleichzeitig können mit ei-
und Pneumonieprophylaxye. Zusätzlich nem Vibrator über dem betreffenden
werden zur L bestimmte Lagerungs- Lungenbereich die Sekretionen gelöst
hilfsmittel wie Kissen, andsäcke oder werden. Danach wird der Patient aufge-
Keile verwendet. (s.a. A-Lagerung; I-Lage- setzt und sollte mindestens dreimal tief
rung; T-Lagerung; V-Lagerung; Lagerung, atmen und mehrmals husten. ( A·Lage-
atemunter5tützende) rung; V-Lagerung)
• body position • postural drainage
.:"
'-
Laktose 579

Lagerungshilfsmittel. Hilfsmittel zur La· ungsenzym --> Laktase in unzureichender


gerung des Patienten, die nach nach Menge vorhanden ist, was dazu führt,
dem Bedarf, Hygiene (desinfizierbar) dass die Verdauung von Milchzucker
und Wunsch des Patienten ausgewählt (-->Laktose) nicht möglich ist (--> Lakto-
werden, z.B. Kissen, Keile, Gelkissen, seintoleranz).
Sandsäcke, Decken u.ä. • Iactase deficiency
lagerungssdladen. Schädigung von Haut Laktat. Salz der --> Milchsäure, welches ein
und Gewebe, bei Sehnen und Muskeln in Endprodukt der --> Glykolyse ist und be-
Form von Verkürzungen ( __. Kontraktu· sonders bei körperlicher Anstrengung so-
ren), die aufgrund unsachgemäßer bzw. wie im Zusammenhang mit einer Hypoxie
zu lang anhaltender Lagerung auf einer ansteigt.
Stelle entstanden sind. Tritt bei lage- • Iactate
rungspflichtigen Patienten, sowie perl-
und postoperativ auf. ( .... Pflege bei Deku- Laktatazidose. Erkrankung, die durch eine
bitus) unphysiologische Ansammlung von
• positioning injury Milchsäure im Blut charakterisiert ist und
den pH-Wert in den Muskeln und im Se-
Lagophthalmus. (Hasenauge). Zustand, bei rum senkt. Die L. tritt meist in hypoxi-
dem ein Auge aufgrund einer neurologi- schem Gewebe auf. Zu den Symptomen
schen oder muskulären Störung nicht gehören Übelkeit, Bauchschmerzen und l
vollständig geschlossen werden kann. Hyperventilation.
[griech.: lagos, Hase; ophthalmos, Auge] • lactic acidosis
• lagophthalmos
Laktatdehydrogenase (LOH). Enzym der
Lähmung, schlaffe. Schwächung (Parese) --> Glykolyse, das sich im Zellplasma fast
bzw. Verlust (Paralyse, Plegie) des Muskel- aller Körpergewebe findet, wo seine
tonus infolge von Krankheit. (s.a. Spastik) Hauptfunktion darin besteht, die Oxidati-
• flaccid paralysis on von L- Laktat in Pyruvat zu katalysie-
Lähmung, vollständige. Lähmung mit kom- ren. Die L. steht im Zusammenhang mit
plettem Verlust aller motorischen Funk- dem anaeroben Kohlenhydratstoffwechsel
tionen. und dient im Serum als ein möglicher In-
• complete paralysis dikator für einen Myokardinfarkt, Mus-
keldystrophien, Lebererkrankungen oder
Lähmung, zentrale. Durch eine Läsion im Tumore.
Zentralnervensystem verursachte Läh- • Iactate dehydrogenase (LDH)
mung.
• central paralysis Laktation. Der Prozess der Synthese und
Sekretion von Milch aus der weiblichen
laktalbumin. Einfaches Eiweiß mit hohem Brust zur Ernährung eines Säuglings.
Nährwert, das in Milch (z.B. --> Mutter- [lat.: lac, Milch; atio, Prozess]
milch) vorhanden ist; es ähnelt dem Se-
• lactation
rumalbumin.
[lat.: lac, Milch; albus, weiß] laktifer. Zu einer Struktur gehörend, die
• Iactalbumin Milch produziert oder weiterleitet, z.B.
Laktase. Enzym, das die Spaltung (Hydro- die Milchgänge in der weiblichen Brust.
lyse) von Milchzucker (-->Laktose) zu • lactiferous
--> Glukose und --> Galaktose katalysiert.
Laktose. --> Disaccharid, das in der Milch al-
[lat.: lac, Milch; ase, Enzym]
ler Säugetiere zu finden ist. Bei der Spal-
Iactase
tung (Hydrolyse) der L. entstehen die Mo-
Laktasemangel. (Kohlenhydratmalabsorption). nosaccharide -->Glukose und -+Galaktose.
Angeborene Störung, bei der das Verdau- • Iactose
I 11\tas I!ÜIIIilhmmZ. Unverträglichkeit von l.amllda. 1. Elfter Buchstabe des griechi-
Milchzucker (---+ Laktose) in Verbindung schen Alphabets (A, >.). 2. Schädelfonta-
mit der Unfahigkeit, Laktose zu verdauen, nelle, an der die Nähte vom Hinterhaupt-
weil das Enzym ---+ Laktase nicht in ausrei- bein und den beiden Scheitelbeinen zu-
chender Menge vorhanden ist oder Fehl- sammenlaufen (---+ Lambdanaht).
funktionen aufweist. Zu den Symptomen •Iambda
einer L. gehören Völlegefühl, Flatulenz,
Übelkeit, Diarrhö und Bauchkrämpfe. lallllldanaltt. (Sutura lambdoidea). Verbin-
•Iactose intolerance dung zwischen dem Hinterhauptbein und
beiden Scheitelbeinen.
llldia:lglll'ltler. Person, deren Kost vor- • lambdoidal suture
wiegend aus Milch und Milchprodukten
Laelle.Dünnes Blatt oder Plättchen, z.B.
(z.B. Käse) sowie Nahrungsmitteln pflanz-
Weichteil- oder Knochenlamellen.
licher Herkunft besteht und die keine tie-
[lat.: kleine Platte]
rischen Produkte wie Fleisch, Fisch oder
Eier enthält. •lamella
• lacto-vegetarian Lamina, Dünne, flache Schicht einer Mem-
bran oder eines dickeren Gewebes; kann
l.akt:ulllsl. Nicht -absorbierbares syntheti- strukturlos oder Teil einer Struktur sein,
sches Disaccharid, das im Darm von Bak- z.B. der flache Abschnitt des Wirbelbo-
terien zu ---+ Milchsäure abgebaut (hydroly-
D
gens (L. arcus vertebrae).
siert) wird. [lat.: Blatt]
.lactulose •Iamina
fllamlr. Zu Strukturen wie Gruben, Ver- Lutlnilr Alrftaw, System von zirkulierender
tiefungen, Höhlen oder Buchten (---+ Laku- gefilterter Luft durch Belüftungsvorrich-
nen) gehörend. tungen in Krankenhäusern, besonders im
•lacunar Operationssaal und in der Intensivstation.
Dieses System reduziert das Risiko einer
1IIIIIM. 1. Kleine Höhle innerhalb einer bakteriellen Kontamination oder der Ex-
Struktur, insbesondere in Knochengewe- position gegenüber chemischen Agenzien.
be. 2. Lücke, z.B. im Gesichtsfeld oder im •laminar air flow (laf)
Gefäßgewebe.
[lat.: Grube] ~ Chirurgische Entfernung
•lacuna des Dornfortsatzes eines oder mehrerer
Wirbelbögen. Die L. wird durchgeführt,
Llllell. 1. Undeutliche und unverständli- um die Kompression des Rückenmarks
che Sprachäußerungen, z.B. eines Säug- zu lindern, die durch einen dislozierten
lings, oder die gemurmelte Sprache von Knochen nach einer Verletzung oder
schizophrenen Patienten, Alkoholikern durch Degeneration eines Wirbelkörpers
oder geistig stark behinderten Menschen. entstanden ist.
2. Sprechstörung, bei der alle Worte falsch [lat.: Iamina, Blatt; griech.: ektome, her-
ausgesprochen werden, die ein »1<< enthal- ausschneiden]
ten, oder ein »1<< statt einem »r<< gespro- .laminectomy
chen wird. (s.a. Lambdazismus)
•lallation ............. Inseln. Zusammenschluss von
Zellen (---+ Langerhans-Zellen) in der
lllopltoble. Starke Angst vor dem Spre- Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die Insu-
chen, die durch die Befürchtung ausgelöst lin, Glukagon und Pankreaspolypeptide
wird, beim Sprechen zu stammeln oder zu produzieren. Sie bilden den endokrinen
stottern. Teil des Pankreas; ihre normale hormo-
[griech.: lalia, Sprache; phobos, Angst] nelle Sekretion, die in den Blutstrom frei-
•lalophobia gesetzt wird, ist ein wichtiger Ausgleichs-
~. Laparoskopie 581

mechanismus für den Kohlenhydratstoff- als Grundlage für Salben und Emollien-
wechsel. zien für die Haut verwendet.
[P. Langerhans, deutscher Pathologe, [lat.: lana, Wolle; oleum, Öl]
1847-1888] • Ianolin
• islands of Langerhans
Lanugo. I. Das weiche flaumige Haar, das
langerhans·Zellen. Sternförmige ( dendriti- einen Fötus ab dem fünften Monat be-
sche Zellen), die meist in der Stachelzel- deckt und das bei der Geburt im neunten
lenschicht (Stratum spinosum) in der Monat fast vollständig ausgefallen ist.
Oberhaut (Epidermis) zu finden sind. 2. Das feine, weiche Haar, das alle Körper-
[P. Langerhans, deutscher Pathologe, stellen außer den Handinnenflächen und
1847-1888] Fußsohlen sowie den Stellen bedeckt, die
• Langerhans' cells normalerweise mit anderen Arten von
Haaren bedeckt sind.
Längslage. Normale Lage des Fötus im • Ianugo
Mutterleib, bei der die Längsachse des Lanzette. Kleines, spitzes, zweischneidiges
Kindes parallel zu der der Mutter verläuft. Messer, mit dem zur Blutentnahme ein
• longitudinal presentation Einschnitt in die Haut vorgenommen
wird.
Langzeitgedächtnis. Die Fähigkeit, Empfin- • lancet
dungen, Ereignisse, Vorstellungen und an-
dere Informationen längere Zeit mühelos lanzinierend. Scharf, heftig und plötzlich
in Erinnerung zu behalten. Das L. besteht auftretend, z.B. I. e Schmerzen.
aus einem Tätigkeitsgedächtnis (z.B. Ab- • lancinating
läufe des Fahrradfahrens, Tennsispielens laparo-. Vorsilbe mit der Bedeutung
usw.) und einem Faktengedächtnis (Na- >>Bauch, Bauchraum«.
men, Daten, Ereignisse). Der Sitz des [griech.: Lende]
L.ses liegt vor allem im Kleinhirn und im • laparo-
motorischen Kortex des Großhirns.
• Iang-term memory Laparoenterotomie. Chirurgischer Ein-
schnitt in den Darm (Intestinum) durch
lang1eitinsulln. Insulinpräparat, das mit die Bauchwand.
Zink versetzt eine längere Wirkung als [griech.: laparo, Lende; enteron, Darm;
unbehandeltes --+Insulin hat. Der Wir- temnein, schneiden]
kungsbeginn des L.s setzt innerhalb von • laparoenterotomy
8 Stunden ein, erreicht seinen Höhepunkt Laparohysterotomie. Entfernung der Ge-
nach 16 bis 24 Stunden und kann eine bärmutter (--+ Hysterektomie), die mit Hil-
Wirkungsdauer bis zu 36 Stunden aufwei- fe eines Schnittes in die Bauchwand
sen. (s.a. Altinsulin) durchgeführt wird.
• long-acting insulin [griech.: laparo, Lende; hystera, Gebär-
mutter; ektome, ausschneiden]
langteitpflege. Gewährleistung von pfle- • laparohysterectomy
gerischen, medizinischen, so:~:ialen und
persönlichen Leistungen, die Personen Laparoskop. Form eines --+ Endoskops, das
mit chronischen körperlichen oder geis- mit einem Beleuchtungssystem ausgestat-
tigen Erkrankungen auf wiederheiter tet ist und zur Untersuchung in die
und dauerhafter Basis erhalten. Bauchhöhle eingeführt wird.
• long-term care [griech.: laparo, Lende; skopein, schauen]
• laparoscope
Lanolin. Fettähnliche Substanz aus der Laparoskopie. (Bauchspiegelung). --+ Endosko-
Wolle von Schafen; L. enthält 25 o/o Wasser pie der --+ Bauchhöhle, zur Diagnosestel-
wie eine Wasser-in-Öl-Emulsion und wird lung oder operativen Behandlung von Er-
krankungen der Bauch- und Beckenor- l.llyngismus.Krampf (Spasmus) des Kehl-
kopfes (---> Larynx) mit pfeifender Atmung,
der sich plötzlich entwickelt und in Ver-
bindung mit krächzenden Atemgeräu-
schen infolge einer Kehlkopfentzündung
[lat.: abdomen, Bauch; griech.: skopein, (-->Laryngitis) auftreten kann.
betrachten] •laryngismus
•abdominoscopy; laparoscopy
l.alyDgids. Entzündung der Schleimhaut,
Llplralomle. Chirurgischer Einschnitt in die den Kehlkopf (---> Larynx) auskleidet
die Bauchhöhle, die meist unter allgemei- und mit einem Ödem der Stimmbänder
ner oder lokaler Narkose häufig zu Unter- einhergeht; es kommt zur Heiserkeit oder
suchungszwecken durchgeführt wird; For- zum Verlust der Stimme. Eine L. tritt als
men der L. sind z.B. Appendektomie, Cho- akute Erkrankung bei Erkältungen, Expo-
lezystektomie und Kolostomie. sition gegenüber Reizgasen, plötzlichen
[griech.: laparo, Lende; temnein, schnei- Temperaturschwankungen oder als chro-
den] nische Krankheit bei übermäßiger An-
•laparotomy (lap) strengung der Stimme oder durch starkes
l.lpls. Jede Substanz, die nicht ohne weite- Rauchen auf. Bei der akuten L. kommt es
res in einen gasförmigen Zustand umge- zu Husten; der Hals kratzt und ist
schmerzhaft.
D
wandelt werden kann, z.B. ein Ätzstift (L.
causticus). [griech.: Iarynx, Kehlkopf; itis, Entzün-
[lat.: Stein] dung]
•Iapis •Iaryngitis

Larve migrans GICIIlR. (Hautmaulwurf). Laryngologie. Richtung der Medizin, die in


Durch den Hakenwurm, Ancylostoma bra- der Untersuchung der Ursachen und in
ziliense, verursachte Hautläsionen mit ty- der Behandlung von Kehlkopferkrankun-
pischen, unregelmäßigen, umherwan- gen spezialisiert ist.
dernden rötlichen Linien. Die Eier dieser [griech.: Iarynx, Kehlkopf; Iogos, Wissen-
Würmer, die als Parasiten in Hunden und schaft]
Katzen leben, werden zusammen mit dem •laryngology
Kot infizierter Tiere ausgeschieden. Als
Larven können sie in die Haut des Men- ~P...,.IIII Zum Kehlkopf (--> La-
schen eindringen. Während die Larven rynx) und Rachen (--> Pharynx) gehörend.
durch die Epidermis wandern, hinterlas- •laryngopharyngeal
sen sie Entzündungspfade und verursa-
chen heftigen Juckreiz. Das Kratzen der
Laryngoskap. --> Endoskop, das zur Unter-
suchung des Kehlkopfes (--> Larynx) und
Wunden führt oft zu Sekundärinfektionen.
zur ---> endotrachealen Intubation einge-
• cutaneous larva migrans; creeping
setzt wird.
eruption
[griech.: Iarynx, Kehlkopf; skopein, schau-
...,....,.•• Zum Kehlkopf (---> Larynx) gehö- en]
rend. .laryngoscope
•laryngeal
Lar"~ Untersuchung des Kehl-
~ Chirurgische Entfernung kopfes (--> Larynx) mit Hilfe eines --> Laryn-
des Kehlkopfes (---. Larynx), die zur Be- goskops.
handlung von ---> Kehlkopfkrebs durchge- .laryngoscopy
führt wird.
[griech.: Iarynx, Kehlkopf; ektome, her- Laryngoliomilt. Chirurgischer Einschnitt in
ausschneiden] den Kehlkopf (-->Larynx), der meist als
•laryngectomy Notfallmaßnahme durchgeführt wird,
. :~·, Lalophob1e 583

Laktoseintoleranz. Unverträglichkeit von lakunär. Zu Strukturen wie Gruben, Ver-


Milchzucker (-->Laktose) in Verbindung tiefungen, Höhlen oder Buchten (--> Laku-
mit der Unfahigkeit, Laktose zu verdauen, nen) gehörend.
weil das Enzym __,Laktase nicht in ausrei- • lacunar
chender Menge vorhanden ist oder Fehl-
funktionen aufweist. Zu den Symptomen Lakune. 1. Kleine Höhle innerhalb einer
einer L. gehören Völlegefühl, Flatulenz, Struktur, insbesondere in Knochengewe-
Übelkeit, Diarrhö und Bauchkrämpfe. be. 2. Lücke, z.B. im Gesichtsfeld oder im
• Iactose intolerance Gefäßgewebe.
[lat.: Grube]
• lacuna
Laktovegeratier. Person, deren Kost vor-
wiegend aus Milch und Milchprodukten Lallen. 1. Undeutliche und unverständli-
(z.B. Käse) sowie Nahrungsmitteln pflanz- che Sprachäußerungen, z.B. eines Säug-
licher Herkunft besteht und die keine tie- lings, oder die gemurmelte Sprache von
rischen Produkte wie Fleisch, Fisch oder schizophrenen Patienten, Alkoholikern
Eier enthält. oder geistig stark behinderten Menschen.
• lacto-vegetarian 2. Sprechstörung, bei der alle Worte falsch
ausgesprochen werden, die ein >>I<< enthal-
ten, oder ein >>I<< statt einem >>r<< gespro-
Laktulose. Nicht-absorbierbares syntheti- chen wird. (s.a. Lambdazismus)
sches Disaccharid, das im Darm von Bak- • lallation
terien zu __, Milchsäure abgebaut (hydroly-
siert) wird. Lalophobie. Starke Angst vor dem Spre-
• lactulose chen, die durch die Befürchtung ausgelöst

Kehldeckel
{Epiglottis)
Kehlkopf
{Larynx)

Larynxmaske.
584 Laserbehand lungen, Vorsichtsmaßnahm~n bei

Verletzungsrisikos für Patienten in Ver- und der Entwicklung von Symptomen, in


bindung mit einer Lasertherapie. der sich eine Krankheit noch in einem Ru-
• Laser Precautions hestadium befindet. 2. Die Zeit zwischen
einem Stimulus und einer dadurch verur-
Läsion. 1. Wunde, Verletzung oder patho- sachten Reaktion. 3. Zeitphase zwischen
logische Veränderung eines Körpergewe- der frühen Kindheit und der Pubertät, in
bes. 2. Jede sichtbare, lokale Störung des der wenig Interesse für das andere Ge-
Hautgewebes, z.B. Wunde, Geschwür, Aus- schlecht vorhanden ist ( .... Latenzstadium).
schlag oder Abszess. Eine L. kann gutar- (s.a. Inkubationszeit)
tig, kanzerös, geschwollen, okkult oder • latency period
primär sein.
• lesion lateral. (lateralis). I. Seitlich, zu einer Seite
gehörend. 2. Von der Mitte entfernt gele-
Lassa-Fieber. Höchst ansteckende selbstli- gen. 3. Rechts oder links von einer Mittel-
mitierende Infektion, die durch ein viru- linie. (s.a. medial)
lentes Arenavirus verursacht wird. Symp- • lateral
tome sind Fieber, Halsentzündung (Pha-
ryngitis), Schluckbeschwerden (Dyspha-
Lateralisation. (Lateralität). Die Tendenz be-
stimmter Prozesse, auf einer Seite des Ge-
gie) und flächenhafte Blutergüsse (Ekchy-
mosen); daran schließen sich häufig Pleu- hirns stärker ausgeprägt oder entwickelt
zu sein als auf der anderen; z.B. ist bei
raergüsse, Ödeme, Niereninsuffizienz,
den meisten Menschen die Entwicklung
geistige Verwirrtheil und Herzversagen
mit Todesfolge an. räumlicher und musikalischer Fähigkei-
ten in der rechten und verbaler und logi-
• Lassa fever
scher Prozesse in der linken Hirnhälfte
latent. Ruhend, verborgen, potenziell be- angesiedelt.
stehend; z.B. kann eine Tuberkulose für • lateralization
lange Zeit I. sein, bevor sie unter be-
Lateralsklerose, amyotrophische. Degenera-
stimmten Umständen aktiviert wird.
tive Erkrankung der Motoneuronen, die
[/at.: latere, verborgen sein] durch Muskelschwäche und -atrophie in
• latent Händen, Unterarmen sowie Beinen ge-
Latenzphase. 1. .... Latenzzeit. 2. Frühe kennzeichnet ist. Die Krankheit, die im
Phase der Wehen, die sich durch unregel- mittleren Lebensalter beginnt, breitet sich
mäßige, nur gelegentliche und schwache schnell über den gesamten Körper und
Kontraktionen zeigt; der Gebärmutterhals das Gesicht aus und führt innerhalb von
(Zervix) ist noch nicht geöffnet und der zwei bis fünf Jahren zum Tod.
Fötus hat sich noch nicht gesenkt. [griech.: a, kein; mys, Muskel; trophe, Er-
• latent phase nährung]
• amyotrophic lateral sclerosis (ALS)
Laterwtadium. (Psychoanalyse) Phase der
psychesexuellen Entwicklung, die zwi- Latex. (Kautschuk). Emulsionsartiger oder
schen der frühen Kindheit und der Puber- flüssiger Milchsaft, der in speziellen Zel-
tät liegt und in der sexuelle Motivationen len oder Gefäßen bestimmter Pflanzen
und Empfindungen unterdrückt oder um- produziert wird. L. enthält Harze, Pro-
geleitet werden; dies erfolgt durch Ab- teine und andere Substanzen und wird
wehrmechanismen (Sublimierung) in zur Herstellung von Gummi verwendet.
Form von Gefühlen und Verhaltensweisen, Es kann in manchen Fällen allergische Re-
die als für das Alter typisch erwartet wer- aktionen auslösen.
den. [lat.: Flüssigkeit]
• latency stage • Iatex

Latenzzeit. I. Die Zeitspanne zwischen Latexprodukte, Vorsichtsmaßnahmen ge-


dem Kontakt mit einem pathogenen Keim gen. Pflegeintervention der NIC, die
~:· LDL 585

definiert wird als die Reduzierung des nebenhöhlen oder Magen, zu therapeuti-
Risikos systemischer Reaktionen auf La- schen Zwecken.
texprodukte. lfranz.: Waschen]
• Latex Precautions • lavage
laufgürtet Leder- oder Nylongürtel mit Lavendelöl. Durch Wasserdampf-Destil-
Griffen, der um die Taille des Patienten lation gewonnenes Öl aus dem Lavendel-
gelegt wird. Mit Hilfe der Griffe kann die kraut mit ausgleichender, beruhigender
Pflegeperson den Patienten festhalten und Wirkung bei Unruhezuständen, Husten
ihn beim Laufen unterstützen. oder Gliederschmerzen; anzuwenden als
• walking belt Waschwasserzusatz, in neutralem Öl
(I O%ige Verdünnung) als Körperöl oder
lauge. ..., Base. in der Duftlampe. (-+ Öl, ätherisches; Aro-
• lye matherapie)
laugenverätzung. Gewebeschaden, der • lavender oil
durch den Kontakt mit einer alkalischen Laxanzien (pl.). (Abführmittel). Arzneimittel,
Verbindung, wie z.B. einer Lauge, verur-
die abführend wirken, indem sie das
sacht wird. Falls ein schwerer Gewebe-
Stuhlvolumen vergrößern (Quell- oder
schaden entstanden ist, sollte das Opfer
Füllmittel, z.B. Leinsamen, Lactulose),
sofort in medizinische Behandlung ge-
den Stuhl erweichen (Osmolaxanzien,
bracht werden.
z.B. Sorbit) oder die Darmwände aus-
• alkali burn schmieren (Gleitmittel, z.B. Glyzerin). Bei
laugenvergiftung. Toxische Wirkung der Anwendung von L. ist darauf zu ach-
durch die Einnahme einer stark alkali- ten, dass der Patient eine ausreichende
schen Lauge, z.B. Ätznatron oder Natri- Flüssigkeitsmenge aufnimmt; L. sollten
umhydroxid. Wenn die Lauge einen pH- nicht zu oft und möglichst nur kurzzeitig
Wert über 11,5 hat, sind die Verätzungen verabreicht werden, da es zu Gewöh-
im Mund und Kehlkopf meist irreversibel. nungseffekten im Darm kommt. (s.a. Ob-
Eine alkalische Vergiftung kann schlim- stipation)
mer sein als eine Säureverätzung, weil • Iaxatives; purgative
Säuren normalerweise durch den Kontakt Lazeration. Riß oder Einriß von Geweben,
mit Körpergeweben neutralisiert werden. Rißwunde; z.B. Laceratio cervicis: das
• lye poisoning Einreißen des Gebärmutterhalses (Zervix)
Läuse. Kleine flügellose Insekten der Ord- während der Entbindung.
nung Anoplura. L. sind Parasiten von Vö- [lat.: lacerare, zerreisen]
geln und Säugetieren und können ihr gan- • laceration
zes Leben auf einem einzigen Wirt ver- LCAT. Abkürzung für ..., Lezithin·Choleste·
bringen und dort ihre Eier in die Haare rin·Acyi-Transferase.
oder Federn legen. Sie werden auf den . LCAT
Menschen durch direkten Kontakt über-
tragen; man unterscheidet Kopfläuse (Pe-
diculus humanus capitis), Kleider- oder
Körperläuse (P. h. corporis) und Filzläuse
•w
LD. Abkürzung für -> Letaldosis.

LOH. Abkürzung für ..., Laktatdehydroge·


(Phthirus pubis). L. können bestimmte
nase.
Krankheiten übertragen, z.B. Borreliose
. LDH
oder Fleckfieber.
• lice LDL. Abkürzung für (eng!.) low density Ii-
poproteins, (dtsch. Lipoproteine niedriger
lavage. Vorgang des Auswascbens eines Dichte). (s.a. Low·densitiy·Lipoproteine)
Hohlorgan , mei 1 Bla e, Darm, asen- . LDL
LE. Abkürzung für .... Lupus erythematodes. Lebensmittelvergiftung. Vergiftungser-
. LE scheinungen infolge einer Einnahme von
Nahrungsmitteln, die mit toxischen Sub-
Leben. Energie, die dazu befähigt, dass ein stanzen belastet sind bzw. Bakterien ent-
Organismus wächst, sich fortpflanzt, halten, die Giftstoffe produzieren.
Nährstoffe absorbiert und verwertet, eine • food poisoning
Mobilität erlangt, ein Bewusstsein äußert
und eine gezielte Benutzung der Körper- Lebensmittelvergiftung, bakterielle. Toxi-
sinne gewährleistet. scher Zustand, der durch den Verzehr
• life von Nahrungsmitteln verursacht wird, die
durch Bakterien kontaminiert sind. Die
Lebendgeburt. Geburt eines Säuglings un- akute infektiöse -+Gastroenteritis wird
abhängig von der Schwangerschaftsdauer, von verschiedenen Species der Salmonel-
bei der das Kind eindeutige Lebenszei- lae verursacht und löst innerhalb von 8
chen wie Atmung, Herzschlag, Pulsieren bis 48 Stunden Fieber, Schüttelfrost, Übel-
der Nabelschnur oder eine Bewegung der keit, Erbrechen, Diarrhö sowie allgemei-
willkürlichen Muskeln gezeigt hat. (s. a. nes Unwohlsein aus und kann mehrere
Totgeburt) Tage andauern. Eine b. L. durch das Neu-
• livebirth rotoxin Clostridium botulinum zeigt sich
durch gastrointestinale Symptome, Seh-
Lebendimpfstoff. Impfstoff (-+Vakzine), störungen, Schwäche oder Lähmung der
der aus lebenden Mikroorganismen oder Muskeln oder in schweren Fällen durch
funktionalen Viren hergestellt wird, deren Ateminsuffizienz.
krankheitsverursachende Wirksamkeit • bacterial food poisoning
abgeschwächt (attenuiert) wurde, wobei
ihre immunogenen Eigenschaften jedoch Lebensqualität. Zur Ermittlung der L. wird
erhalten bleiben. die größtmögliche Energie bzw. Kraft ge-
• live attenuated vaccine messen, die einen Menschen mit der Stär-
ke ausstattet, sämtliche Herausforderun-
Lebensalter. Das erreichte, nach physikali- gen des täglichen Lebens erfolgreich zu
schen und Labornormen gemessene Ent- meistern. Der Begriff wird für alle Men-
wicklungsstadium, welches für einen schen angewandt - auch kranke oder be-
Menschen normal ist, der eine bestimmte hinderte- und zwar sowohl bei der Arbeit
chronologische Zeitspanne gelebt hat. als auch zuhause und in der Freizeit. Me-
• age thoden zur Steigerung der L. beinhalten
Aktivitäten, welche die Langeweile verrin-
lebensbedarf, Unterhaltung des. -+ Pflege- gern und die größtmögliche Freiheit bei
intervention der -+ NIC, die definiert ist der Wahl und Ausführung verschiedener
als die Unterstützung bedürftiger Perso- Aufgaben bieten.
nen/Familien bei der Beschaffung von • quality oflife
ahrung, Kleidung oder Unterkunft.
lebenszyklus. 1. Zeitintervall, das den Ab-
• Sustenance Support lauf der Lebensereignisse von der Be-
fruchtung und der Geburt über Wachs-
Lebenserwartung. Die wahrscheinliche An-
tum und Reife bis zum natürlichen Tod
zahl von Jahren, die eine Person ab einem
abdeckt. 2. Abfolge von Phasen ab einem
bestimmten Alter noch zu leben hat; wird
bestimmten Stadium einer Generation bis
durch die -+ Mortalität in einem bestimm-
zum gleichen Stadium der nächsten Gene-
ten geographischen Bereich ermittelt.
ration.
Dies kann individuell durch den Gesund-
heitszustand, die Rasse, das Geschlecht, • life cycle
das Alter oder andere demographische Leber. (Hepar). Größte Körperdrüse und ei-
Faktoren konkretisiert werden. nes der komplexesten Körperorgane, das
• life expectancy für mehr als 500 bekannte Funktionen
verantwortlich ist. Die L. ist in vier Lap- L. ist durch eine bräunliche Verfärbung ei-
pen unterteilt, die jeweils bis zu 100.000 ner kleinen Hautstelle gekennzeichnet.
Leberläppchen enthalten. Die gemeinsa- •liverspot
me Leberschlagader (Arteria hepatica
communis) transportiert sauerstoffhalti-
ges Blut zur Leber; die Pfortader sammelt ~ Untersuchungsmetho-
nährstoffreiches Blut aus dem Magen- de, die zur Evaluation der verschiedenen
Darm-Trakt. Zu den wichtigsten Funktio- Leberfunktionen angewendet wird; z.B.
nen der L. gehören die Produktion von Stoffwechsel, Speicherung, Filtration und
-+Galle durch die Leberzellen, die Sekreti- Ausscheidung. L.s sind z.B. der Quick-
on von Glukose, Proteinen, Vitaminen, Test, Serumbilirubin u.a.
Fetten und vielen anderen, für den Körper •liver function test (LFT)
wichtigen Substanzen, die Verarbeitung
von Hämoglobin und seinen Eisenkompo- ~ Zustand, bei dem die
nenten sowie die Umbildung des giftigen -+ Leber ihre normalen Funktionen nicht
Ammoniaks in Harnstoff. mehr ausführen kann oder die Anforde-
•liver rungen nicht bewältigt, die an sie gestellt
werden. Appetitlosigkeit (Anorexie), Mü-
llllenlllszilu. (intrahepatischer Abszess). digkeit und Schwäche sind häufige Symp-

II
-+ Abszess in der Leber, der durch eine tome einer Leberzelleninsuffizienz, wäh-
Amöbeninfektion, eine bakterielle Infekti- rend ein -+ Ikterus für eine Gallengangsob-
on oder ein Trauma verursacht werden struktion steht; Fieber kann virale oder al-
kann. Zu den Symptomen gehören koholbedingte Lebererkrankungen be-
Schweißausbrüche und Frösteln, Schmer- gleiten. In schweren Fällen kommt es zum
zen, übelkeitund Erbrechen. -+ hepatischen Koma.
[lat.: abscedere, weggehen] .liver failure; hepatic insufficiency
•abscess ofliver

l.eiMrllliopsit, Diagnostische Maßnahme, ~Maligne neoplastische Er-


bei der eine Spezialkanüle unter örtlicher krankung der -+ Leber, die meist in Form
Betäubung in die Leber eingeführt wird, von -+ Metastasen einer anderen malignen
um eine Gewebeprobe (-+Biopsie) zur Un- Erkrankung auftritt. Zu den Risikofakto-
tersuchung und Diagnostik zu entneh- ren zählen -+ Hämochromatose, -+ Hepati-
men. tis, Wurmerkrankungen (Schistosomia-
•liver biopsy sis), Exposition gegenüber Vinylchlorid
oder Arsen und Ernährungsstörungen.
llberegel. Parasiten der Klasse Trematoda Alkoholismus kann ein prädisponierender
mit sechs verschiedenen Gattungen, die Faktor sein, wobei allerdings eine nicht-
die -+ Leber befallen. Die wichtigste Spe- alkoholbedingte -+ Zirrhose ein größeres
cies, die besonders in den industrialisier- Risiko darstellt als eine alkoholische Zir-
ten Ländern für den Menschen gefährlich rhose. -+Aflatoxine in verschimmelten
sind, ist Clonorchis sinensis, die normaler- Körnern und Erdnüssen scheinen mit ei-
weise als Larve beim Verzehr von Süßwas- ner erhöhten Rate von Leberzellkarzino-
serfischen aufgenommen wird. Der Befall men in Verbindung zu stehen. Zu den
entsteht durch den Konsum von rohen, Symptomen des L.s gehören Völlegefühl,
getrockneten, gesalzenen oder eingelegten Appetitlosigkeit (Anorexie), Schwäche,
Fischen; durch Kochen wird der Parasit dumpfe Oberbauchschmerzen, -+ Aszites,
abgetötet. leichte Gelbsucht (-+Ikterus) und eine ver-
•liver fluke größerte Leber; in einigen Fällen sind Tu-
morknoten auf der Leberoberfläche tast-
l.ttllertllt:L Bezeichnung für -+ Lentigo, bar.
-+ Nävus oder aktinische -+ Keratose. Der •liver cancer
Lelledlppen. Die grobe Unterteilung der menhang mit zystischer Nierenkrankheit,
--->Leber in Segmente: kaudal (schwanz- auftreten .
wärts), mittig, rechts, links. • cysts ofliver
•hepatic Iobes
Lederlaaut. ---> Sklera.
I.AIIIIrlra. Blass-gelbliches, fetthaltiges Öl, •sclera
das aus der frischen Leber des Kabeljau
gewonnen wird und reich an den fettlösli- l.egutlltnle. ---> Dyslexie. - adj. legasthe-
chen Vitaminen A und D ist. nisch.
.cod-liver oil [lat.: legere, lesen; gr.: asthenes, kraftlos,
schwach]
~. Behandlung einer •dyslexia
Lebererkrankung im Endstadium, bei der
eine in Bezug auf Größe und Blutgruppe Legierung. Mischung, die aus zwei oder
geeignete Spenderleber einem Empfanger mehreren Metallen bzw. Substanzen mit
eingepflanzt (transplantiert) wird. Das metallischen Eigenschaften besteht. Ver-
transplantierte Organ kann als Zusatzor- schiedene L.en finden medizinische Ver-
gan oder als totaler Ersatz eingesetzt wer- wendung, z.B. bei Prothesen und in Zahn-
den. Für die Operation sind fünf Anasto- amalgam.
mosen und zahlreiche Bluttransfusionen .alloy
erforderlich. Bei Kindern werden auf-
Leahn............. Akute bakterielle Lun-
D grund der beengten Platzverhältnisse nur
Segmente einer erwachsenen Leber (auch
als Lebendspende) transplantiert. (---> Le-
genentzündung (--->Pneumonie), die durch
eine Infektion mit dem Bazillus Legionella
ber; Transplantation) pneumophila verursacht wird. Es kommt
• liver transplantation zu grippeähnlichen Symptomen, denen
innerhalb einer Woche hohes Fieber,
l.ahrNaen (pl.}. ---> Venae hepaticae. Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmer-
• hepatic veins zen folgen. Die Symptome können sich zu
einem trockenen Husten, Pleuraerguss
LeiMIÜdMIH. Chronisch degenerative Er- und manchmal zur Diarrhö weiterentwi-
krankung der ---> Leber, bei der die Leber-
ckeln. Die L. ist nicht infektiös; die Sterb-
lappen mit fibrösem Gewebe bedeckt wer-
lichkeitsziffer beträgt in manchen Gegen-
den, das Parenchym degeneriert und eine
den 15 bis 20o/o. Kontaminierte Luft aus
Verfettung der Leberlappen eintritt. In der
Kühltürmen und ruhendes Wasser, z.B.
Folge kommt es zu einer Verschlechterung
auch Vernebler, können eine Quelle für
von Glukoneogenese, Entgiftungsfunk-
den pathogenen Organismus sein.
tionen, Bilirubinstoffwechsel, Vitaminauf-
•Legionnaires' disease
nahme, gastrointestinalen Funktionen,
Hormonstoffwechsel sowie anderen Le- Le)ionlll PßiUIDJpllila. Kleines gramne-
berfunktionen, z.B. der Blutgerinnung. gatives stäbchenförmiges Bakterium, das
Ursache für eine L. ist in vielen Fällen ein die ---> Legionärskrankheit verursacht.
chronischer Alkoholabusus, aber auch • Legionella pneumophila
Auszehrung, Hepatitis oder andere
Krankheiten können zu einer Zirrhose ............... An eine Universität an-
führen. Begleitsymptome sind: Obelkeit, gegliedertes Krankenhaus, das anerkannte
Ermüdung, Anorexia, Gewichtsabnahme, Programme in verschiedenen Bereichen
Aszites, Varizenbildung und Sternnävus. der praktischen Medizin anbietet.
[griech.: kirrhos, gelblich, osis, Zustand.] • teaching hospital
•cirrhosis
l.alclll!. (Leichnam). Toter menschlicher Kör-
~ Kleine, einzelne, wässrige per, der keine Lebenszeichen mehr auf-
Zysten, die als sekundäre Symptome ver- weist.
schiedener Krankheiten, z.B. im Zusam- .corpse
~. Leistenbruch 589

Leichengift. ---+ Ptomain. Pflegetheorie findet sich in ihrem Werk


• ptomaine »Care: The Essence of ursing and
Health• (1984) (dt. Fürsorge: Kern der
leimenhalle. Abteilung in einem Kranken- Pflege und Gesundheit). Zu den wesentli-
haus, in der die Leichen aufbewahrt und chen Konzepten gehören Fürsorge, Kul-
zur Beerdigung oder Verbrennung vorbe- tur, kulturelle Werte und kulturelle Varia-
reitet, aber auch ---+ Autopsien durchge- tionen. Die Grundaussage von L.s Theo-
führt werden. rie lautet, dass Menschen von ihrem kul-
• morgue; mortuary turellem Hintergrund und ihrer soz.ialen
Leichenschau. Juristisch vorgeschriebene Struktur nicht getrennt werden können.
äußerliche Untersuchung von Ursache, Leiomyom. Gutartiger Tumor der glatten
Art und Umständen eines plötzlichen, un- Muskulatur, der meist im Uterus, Magen,
erwarteten oder gewaltsamen Todes eines Speiseröhre oder Dünndarm auftritt.
Menschen. (s.a. Obduktion) [griech.: leios, glatt; mys, Muskel]
• inquest • leiomyoma
Leichenstarre. (Totenstarre; Rigor mortis). Zu- Leiomyosarkom. Bösartiger Tumor der
stand der Erstarrung aller Körperteile, glatten Muskulatur, der große Spindelzel-
der ca. 2- 6 Stunden nach Eintritt des To- len enthält.
des beginnt. Ausbreitung: vom Kopf hin
zur Peripherie. Die Auflösung der L. ge-
schieht in umgekehrter Reihenfolge und
[griech.: leios, glatt; mys, Muskel; sarx,
Fleisch; oma, Tumor]
• leiomyosarcoma
D
tritt nach ca. 2-3 Tagen ein. Um auch Leishmania. Parasitäre Gattung der ---+ Pro-
beim Verstorbenen ein angemessenes tozoen, die durch mehrere Species von
Aussehen zu bewahren muss nach To- Sandmücken auf den Menschen übertra-
deseintritt der Unterkiefer z.B. mit einer gen werden und eine ---+ Leishmaniose aus-
Binde hochgebunden werden, da dieses lösen können.
nach Eintritt der Leichenstarre nur sehr [W. Leishman, britischer Pathologe, 1865-
schwer möglich ist. 1926]
• cadaveric rigidity; death rigor • Leishmania
Leihmutterschaft. Künstliche Befruchtung Leishmaniose. Infektion mit einer Proto-
einer fruchtbaren Frau mit dem Samen ei- zoenspecies der Gattung Leishmania. Die
nes Mannes dessen Frau unfruchtbar ist; durch diesen Parasiten verursachte Er-
oder die In-vitra-Befruchtung des Eies ei- krankung kann die Haut (Orientbeule)
ner Frau, die keine Gebärmutter mehr hat oder die Schleimhäute betreffen, dann
mit dem Samen ihres Mannes und das kommt es zu Espundia, oder aber die Ein-
Einsetzen der befruchteten Eizelle in die geweide (Viszera) befallen und Kaiar-
Gebärmutter der Leihmutter, die die Azar auslösen. Eine typische Infektion be-
Schwangerschaft austrägt. Die Frau willigt ginnt mit einem Hautgeschwür und ent-
ein, das Kind nach der Geburt an die rich- wickelt sich zu Ulzerationen in Mund,
tigen Eltern zurückzugeben. Meistens er- Gaumen oder Nase. In einigen Fällen
hält sie eine finanzielle Entschädigung für kommt es zu einer fiebrigen Erkrankung.
das Austragen der Schwangerschaft. • leishmaniasis
• surrogate parenting Leiste. (Regio inguinalis). Bereich der rechten
Leininger, Madeleine. Pßegetheoretikerin, und linken Körpervorderseite, wo sich
die durch Forschung, Unterricht und Bauch und Oberschenkel miteinander
Praxis in der transkulturellen Pflege zur verbinden.
Begründerio dieses Bereichs der profes- • groin
sionelle Pflege geworden ist. Die vollstän- Leistenbruch. ---+ Leistenhernie.
digste Darstellung der transkulturellen • inguinal hernia
Llllltu:ll llftlllt. (Leistenbruch}. Eine --->Hernie, ~ Verlust von körperli-
bei der eine Darmschlinge durch den chem Empfinden, insbesondere des
---> Leistenkanal dringt; beim Mann ist in Schmerzempfindens, in einer Körperre-
einer L. manchmal der Hodensack enthal- gion durch Injektion eines Lokalanästhe-
ten. tikums entlang eines Nervenstrangs
• inguinal hernia (=Nervenblockade). Das Anästhetikum
hemmt die übertragung von Impulsen zu
~ Röhrenförmige Passage
und von der betroffenen Körperregion. Es
durch die unteren Muskelschichten der
werden periphere (z.B. ---> Pudendusanäs-
Bauchwand, die beim Mann die Samenlei-
thesie) von zentralen Nervenblockaden
ter und bei der Frau das Mutterband ent-
(auch rückenmarksnahe Anästhesie, z.B.
hält. Der L. ist eine häufige Stelle für
---> Periduralanästhesie) unterschieden.
---> Leistenhernien.
• conduction anesthesia
• inguinal canal
~ Dissoziatives Sprachphä-
l.lid1111tng. Eine von zwei Öffnungen im
nomen, bei dem der Patient alle gelesenen
Leistenkanal: ein innerer L., der sich in
bzw. gehörten Worte versteht und nicht
die Bauchwand, und ein äußerer L., der
unter ---> Dysarthrie leidet, aber dennoch
sich in die Sehnenhaut (Aponeurose} des
Probleme mit dem sprachlichem Aus-
Musculus obliquus externus öffnet.
druck hat. Er kann ähnlich klingende
• inguinal ring
Worte und Wortbedeutungen richtig er-

D ..... Stoff mit guter Leitfähigkeit (freiem


Elektronenfluss ).
.conductor
setzen, aber weder diktierte Worte nach-
sprechen, buchstabieren noch laut vorle-
sen.
• conduction aphasia
Leltlll...... Bezeichnung für die Fähig-
keit eines elektrischen bzw. anderen Sys- ~Der Pfad, entlang dem Ner-
tems, Ton, Wärme, Licht oder elektro- venimpulse über synaptisch verbundene
magnetische Energie zu übertragen. Neuronen geleitet werden.
• conductivity • conduction pathway
llitlnlln. Verbindlich festgelegte Grund- ~Geschwindigkeit,
sätze, die z.B. einen Qualitätsmaßstab der mit der ein elektrischer Impuls durch er-
Pflege definieren. L. können unterschied- regbares Gewebe geleitet werden kann;
lich stark ausdifferenziert sein. Allge- z.B. die Übertragung eines Aktionspoten-
meine oder globale L. werden häufig in zials durch His-Bündel und Purkinje-Fa-
Form eines ---> Pflegeleitbildes formuliert, sern des Herzens.
an das sich alle Mitarbeiter einer Instituti- • conduction velocity
on halten. Konkreter können L. auch in
Lende. Körperbereich auf jeder Seite der
Form von standardisierten Pflegeplänen
Wirbelsäule zwischen den unteren Rippen
vorliegen. Auch die Formulierung von in-
und den Hüftknochen.
ternational gültigen Regeln (z.B. der
Ethikkodex des ---> ICN) können als L. ver- •loin
standen werden. LendetlmiiiUI, .,..., ---> Musculus psoas
• guidelines major.
........ 1. Physikalischer Vorgang, bei
• psoas major
dem Wärme aufgrund eines Temperatur- LeadenwfdleL (lumbalwirbel}. Eines der fünf
gefälles von einer Substanz zu einer ande- größten Segmente des beweglichen Teils
ren geleitet wird; Vorgang der Energie- der Wirbelsäule, bei denen kein Foramen
übertragung durch Leitmaterial. 2. Be- im Querfortsatz vorhanden ist und die
zeichnung für den Übertragungsvorgang Wirbelkörper keine abgeschrägte Fläche
eines Nervenimpulses. (Facette) aufweisen. Die L.-Körper sind
• conduction flach oder nach oben und unten leicht
konkav gewölbt und an den Seiten tief Als Spätfolge kann es zur Erblindung
eingeschnitten. kommen. - adj. leprös.
•lumbar vertebra •leprosy
1em11'on1t.. Linsenf<irmig. .............. Krankenhaus für Leprakran-
•lentiform ke. (-+ Lepra)
•leprosarium
Ltfttigo. (Leberfleck; Muttermal; Schönheits-
fleck). Gutartiger bräunlicher Fleck auf der .ilepsie. Nachsilbe mit der Bedeutung »An-
Haut in der Form einer Linse, der u.a. fall<<.
durch Sonneneinwirkung meist im mittle- •-lepsia
ren oder höheren Alter auftritt.
l.tpln. Menschliches Gen, das mit Fett-
[lat.: Fleck]
sucht (-+Obesität) in Verbindung steht.
•lentigo
Das Gen übermittelt Anleitungen für die
Ltlltfgo llllllgla. Bösartiges Neoplasma, Produktion eines großen Eiweißrezeptors,
das sich auf dem Gesicht oder anderen ex- der die Signale an das Gehirn verzögert,
ponierten Stellen meist bei älteren Men- die bewirken, das Essen einzustellen, we-
schen aus einem Leberfleck (-+ Lentigo) niger zu essen oder die Kalorien schneller
entwickeln kann. Die L. m. ist asympto- zu verbrennen. L. kann deshalb zur Be-
matisch, flach und bräunlich, mit unregel- handlung von Obergewicht eingesetzt
mäßigen dunkleren Flecken und häufig
auch helleren Stellen (Hypopigmentati-
on). Die L. m. ist eine der am häufigsten
werden.
•leptin II
l.eptomenlagiti Entzündung der Spinn-
vorkommenden Formen des -+ Melanoms.
webenhaut (-+ Arachnoidea) und der wei-
•lentigo maligna melanom
chen Hirnhaut (-+ Pia mater), d.h. der
IAopold-Hendtl'llfe, Manuelle, äußerliche -+ Leptomeninx. (-+ Meningitis)
Untersuchung des Bauches einer schwan- •leptomeningitis
geren Frau, um die Position und Lage
I.Aip:tomanlmt. Zusammenfassende Be-
(Präsentation) des Fötus und die Gebär- zeichnung für die Spinnwebenhaut
muttergröße zu bestimmen. (-+ Arachnoidea) und die weiche Hirnhaut
[C. Leopold, deutscher Gynäkologe, 1846- (-+ Pia mater), zwei der drei Schichten
1911]
(-+ Meningen), die Gehirn und Rücken-
•Leopold's maneuvres mark bedecken.
Lepra. Chronische Infektionskrankheit •leptomeninges
(meldepflichtig), die durch das Bakterium l.eptaspira. Gattung der Familie Trepone-
Mycobacterium leprae verursacht wird mataceae der Ordnung der Spirochäten;
und je nach Ausmaß der Immunität des leicht gewundene Mikroorganismen mit
Wirtes zwei Formen annehmen kann: die Spiralen an den hakenförmigen Enden.
tuberkuloide Form, die bei Personen mit Diese Spirochäten sind für den Menschen
einer höheren Resistenz auftritt und sich pathogen und verursachen -+ Leptospire-
in einer Verdickung der Nerven im Haut- se, Hepatitis, Gelbsucht (Ikterus), Haut-
gewebe und empfindungslosen tellerf<ir- blutungen, Fieber, Niereninsuffizienz,
migen Hautläsionen zeigt. Die zweite, le- Veränderungen des mentalen Status und
promatöse Form tritt bei einer geringeren muskuläre Erkrankungen.
Resistenz auf und kann zahlreiche Kör- [griech.: leptos, dünn; speira, Spirale]
persysteme befallen; es kommt zu verbrei- .Leptospira
teten Flecken und Knoten in der Haut, Au-
genentzündungen, Zerstörung der Knor- l.eptotpii'OIL Akute Infektionskrankheit
pel und Knochen der Nase, Hodenatro- (meldepflichtig), die durch verschiedene
phie, peripheren Ödemen und der Beteili- Spirochäten der Gattung Leptospira mit
gung des retikuloendothelialen Systems. dem Urin von Tieren übertragen wird,
592 Leptospirose '

insbesondere von Ratten und Hunden. Verarbeitung und zum Verständnis von
Die Infektion erfolgt beim Menschen di- Informationen.
rekt durch Kontakt mit dem Urin oder Ge- • Learning Facilitation
webe eines infizierten Tieres oder indirekt
durch kontaminiertes Wasser oder Erde. lemstörung. (Lernschwäche). Unphysiologi-
Zu den klinischen Symptomen gehören scher Zustand, der manchmal bei Kin-
Hepatitis, Gelbsucht (Ikterus), Hautblu- dern mit einer normalen oder überdurch-
tungen, Fieber, Schüttelfrost, Niereninsuf- schnittlichen Intelligenz zu finden ist und
fizienz, Meningitis, Veränderungen des durch die Schwierigkeit charakterisiert
mentalen Status und Muskelschmerzen. ist, grundlegende Fähigkeiten wie Lesen,
Die ernsthafteste Form der L. ist die Weil- Schreiben und Rechnen zu erlernen.
Krankheit. • learning disability
[griech.: leptos, dünn; speira, Spirale; osis,
Zustand] Lemtheorie. Gruppe von Konzepten und
• leptospirosis Prinzipien, mit denen versucht wird, den
Lernprozess zu erklären; z.B. das Konzept
lembereitschaft, Unterstützung der. der Konditionierung (nach Guthrie), das
-+ Pflegeintervention der NIC, die defi- besagt, dass jede Reaktion direkt von ei-
niert wird als die Oberprüfung der Fä- nem gleichzeitig stattfindenden Stimulus
higkeit und Bereitschaft zur Aufnahme abhängig ist, sodass eher eine Aneinan-
von Informationen. derreihung und nicht eine Verstärkung
• Learning Readiness Enhancement Grundlage des Lernprozesses ist.
• learning theory
lernen. I. Der Vorgang der Aneignung
von Wissen oder bestimmten Fähigkeiten lesbisch. I. Form der weiblichen Homose-
durch Forschen, Praktizieren oder das xualität. 2. Zu den sexuellen Vorlieben
Sammeln von Erfahrungen. 2. Verände- und Wünschen einer Frau gehörend, die
rung von Verhaltensweisen durch Prakti- auf eine andere Frau gerichtet sind. (-+ ho-
zieren, Erfahrung oder Training. mosexuell)
• learning [Wortbildung nach der griechischen Insel
lernen, kognitives. I. Art des Lernens, in Lesbos, wo die Dichterin Sappho in ihren
dessen Vordergrund die Aneignung von Liedern junge Mädchen leidenschaftlich
Problemlösungsfahigkeiten unter Zuhilfe- besang]
nahme intelligenter und bewusster Vorge- • lesbian
hensweisen steht. 2. Eine Theorie, die Ler-
nen als eine Verhaltensänderung definiert, Leseschwäche. Artikulationsstörung, bei
die auf dem Erwerb von umweltrelevanten der die Lesefähigkeit erheblich unter den
Informationen basiert. allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten
• cognitive learning liegt. Tests zeigen, dass die Störung weder
eine geistige Behinderung oder falsche
lernkurve. Graphische Darstellung der Schulung beinhaltet noch ein bestimmtes
Auswirkungen einer spezifizierten Metho- Alter betrifft, sondern dass sie durch fal-
de des Unterrichtens oder Trainierens auf sches lautes Vorlesen, langsames Lesen
die Lernfähigkeit einer Person, die sich in und vermindertes Verstehen gekennzeich-
einer verbesserten Leistung bei der Be- net ist.
wältigung einer bestimmten Aufgabe äu- • reading disorder
ßert.
• learning curve Leseunfähigkeit. (Alexie). Das Unvermögen,
geschriebene Sprache zu verstehen; eine
Lernprozess, Erleichterung des. -+ Pflegein- Form der rezeptiven -+ Aphasie infolge
tervention der NIC, die definiert wird von Verletzungen in bestimmten Berei-
als die Unterstützung der Fähigkeit zur chen des Gehirns. Die Störung kann ange-
boren oder infolge einer Krankheit oder wird und zu einer Ansammlung (Akku-
Verletzung erworben sein. mulation) der Aminosäure --> Leuein im
• word blindness Körpergewebe führt. (-. Ahornsirupkrank-
heit)
letcldosis (LD). (tödliche Dosis). Die Menge
einer toxischen Substanz, die bei allen [griech.: leukos, weiß; osis, Zustand]
Mitgliedern einer Species innerhalb eines •leucinosis
bestimmten Zeitraums zum Tod führt. 11. Allgemeine Bezeichnung für
Bei der mittleren L. (LD 50 ) handelt es sich eine Gruppe von bösartigen Erkrankun-
um die Menge der gleichen Substanz, die gen, die durch eine diffuse Störung des
ausreichend ist, um die Hälfte der Test- Knochenmarks mit starker Vermehrung
personen zu töten. unreifer weißer Blutzellen (-.Leukozyten)
c?:; lethat dose (LD) gekennzeichnet ist. Eine unphysiologische
Anzahl und unterschiedliche Formen von
Llbllfa. Gen, das einen phänotypi-
schen Effekt aufweist, der in bestimmten unreifen Leukozyten gelangen ins Blut
Entwicklungsphasen nach der Befruch- und können zu Infiltrationen in Lymph-
knoten, Milz und Leber führen. Der Ur-
tung eines Eies (Fertilisation) bis zu des-
sen Ausreifung zum Tod der befruchteten sprung der L. ist noch nicht geklärt; sie
Eizelle (Zygote) führen kann. Das Gen kann möglicherweise durch eine geneti-
kann dominant, halb-dominant oder re- sche Prädisposition bedingt sein oder in
zessiv sein. (s.a. Mutation)
•lethal gene
Verbindung mit der Exposition gegenüber
ionisierenden Strahlen, Benzol oder ande-
ren, für das Knochenmark toxischen Sub-
II
Letalbl Die Anzahl der mit einer be- stanzen führen. Die Klassifikation der L.
stimmten Krankheit in Verbindung ste- ist zunehmend komplexer, differenzierter
henden, registrierten Todesfälle, ausge- und wichtiger geworden, da die Bestim-
drückt als Prozentsatz aller an der jeweili- mung der Unterformen therapeutische
gen Krankheit erkrankten Personen (Töd- und prognostische Auswirkungen hat. Je-
lichkeit). Nicht zu verwechseln mit --> Mor- de L. wird gemäß der jeweils dominieren-
talität (Sterblichkeit). den wuchernden Zellen klassifiziert. Die
• case fatality rate akute L. beginnt plötzlich und schreitet
Lethargie. Zustand oder Qualität von Ver- schnell von den anfänglichen Anzeichen
wie Müdigkeit, Blässe, Gewichtsverlust,
gesslichkeit, Trägheit, Gleichgültigkeit, In-
teresselosigkeit, Schläfrigkeit oder ausge- Fieberanfälligkeit, Blutungsneigung, ex-
treme Schwäche, Knochen- und Gelenk-
prägte Somnolenz mit Bewusstseinsstö-
rungen. - adj. lethargisch. schmerzen zu rezidivierenden Infektionen
[griech.: lethargos, schläfrig] fort. Die chronische L. entwickelt sich
langsam; die Symptome ähneln denen der
•lethargy
akuten Erkrankung, treten aber in vielen
(Leu). Weiße, kristalline -->Amino- Fällen erst Jahre später auf.
säure, die für ein optimales Wachstum bei [griech.: leukos, weiß; haima, Blut]
Säuglingen und für den Stickstoffhaushalt •leukemia
bei Erwachsenen wesentlich ist. L. kann
nicht vom Körper hergestellt werden und le. akute em. Fortschrei-
tende, bösartige Erkrankung des blutbil-
wird durch Hydrolyse von Nahrungsei-
weiß bei der enzymatischen Verdauung denden Gewebes, bei der eine unkoutrol-
in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) lierte Vermehrung unausgereifter --> Leu-
kozyten und deren Vorläufer, insbesondere
produziert.
im Knochenmark, der Milz sowie den
[griech.: leukos, weiß]
Lymphknoten auftritt. Dies ist die am
j:Zo leueine (Leu)
häufigsten bei Kindern anzutreffende
1evdno Erkrankung, die durch eine Krebsart, wobei die meisten Erkrankun-
Störung des Leueinabbaus verursacht gen im Alter zwischen 2 und 5 Jahren aus-
brechen. Die a. L. wird nach Zelltypen tet, insbesondere, wenn sie radioaktiver
klassifiziert: zur akuten lymphatischen Strahlung ausgesetzt waren.
Leukämie (ALL) gehören lymphatische, • acute myelocytic leukemia (AML)
lymphozytäre, lymphoblastische und
lymphoblastoide Typen; zur -+ akuten I.Mimltl. ..... prom,.m,t~~e (AProl.).
nonlymphatischen Leukämie (ANLL) gehö- Tumorerkrankung des blutbildenden Sys-
ren granulozytische, myelozytische, mo- tems, durch eine Vermehrung von -+ Pro-
nozytische, myelogene, monoblastische myelozyten gekennzeichnet; mit starken
sowie monomyeloblastische Typen (die Blutungen, Hämatomen, niedrigem Fibri-
myeloischen und monozytischen Formen nogenspiegel und niedriger Thrombozy-
werden -+ AML abgekürzt). Die ALL tritt tenzahl verbunden.
hauptsächlich im Kindesalter auf, wäh- • acute promyeolocytic leukemia
rend die AML und ANLL in allen Alters- (AProL)
gruppen beobachtet werden. Die genaue
Ursache dieser Krankheit ist unbekannt,
l..eukllllle, llllull:lmfsdle. Eine Form der
Leukämie, bei der die Gesamtzahl der
wobei verschiedene Faktoren vermutet
-+ Leukozyten innerhalb normaler Gren-
werden, einschließlich genetischer De-
zen bleibt und nur wenige abnorme Zell-
fekte, Immunstörungen, Viruserkrankun-
formen im peripheren Blut zu finden sind.
gen sowie karzinogene Umweltfaktoren,
• aleukemic leukemia
hauptsächlich ionisierende Strahlung.

D
(-+ Leukämie) IAiulflmit (Q.L), ~
• acute childhood leukemia Neoplasma des blutbildenden Gewebes
.......... lkute lynqlhatlsche (ALL). Pro- mit Wucherung kleiner, langlebiger Lym-
gressiv verlaufende, maligne Erkrankung, phozyten, d.h. der B-Zellen, im Knochen-
die durch eine große Anzahl unreifer Zel- mark, Blut, in der Leber und den lym-
len im Blutkreislauf, in den Lymphknoten, phoiden Organen. Die Krankheit beginnt
Milz, Leber und anderen Organen ge- schleichend; im weiteren Verlauf treten
kennzeichnet ist, welche große Ähnlich- folgende Symptome auf: Unwohlsein, Er-
keit mit den Lymphoblasten des Kno- müdung, Anorexie, Gewichtsabnahme,
chenmarks haben. Die Anzahl der norma- nächtliche Schweißausbrüche, Lymphade-
len Blutzellen ist im Allgemeinen redu- nopathie und Hepatosplenomegalie.
ziert. Diese Erkrankung tritt am häufigs- [griech.: chronos, Zeit; lat.: lympha, Was-
ten bei Kindern im Alter zwischen zwei ser; griech.: kytos, Zelle, leukos, weiß, hai-
und fünf Jahren auf. Das Risiko, an dieser ma, Blut.]
Krankheit zu erkranken, ist bei Patienten •chronic lymphocytic leukemia (CLL)
mit einem Down-Syndrom und bei den
IA!ulflmit(CMU,~Ma­
Geschwistern dieser Patienten erhöht.
lignes Neoplasma, welches das blutbilden-
• acute lymphocytic leukemia (ALL) de Gewebe betrifft, durch die Proliferation
.......... lkutelllytloisd'lt (AMI.). Bösarti- granulärer Leukozyten und Knochen-
ger Tumor des blutbbildenden Systems markriesenzellen (Megakaryozyten) ge-
mit unkontrollierter Vermehrung unreifer kennzeichnet und in allen myeloischen
Leukozyten, deren Zytoplasmen in der Zellen nachweisbar ist. Die Krankheit be-
Regel azurophile Auer-Stäbchen aufwei- ginnt schleichend und betrifft meist Er-
sen. Typische Symptome sind Zahn- wachsene. Während des Krankheitsver-
fleischbluten, Anämie, Müdigkeit, Fieber, laufs treten folgende Symptome auf: Un-
Dyspnoe, moderate Milzvergrößerung, wohlsein, Ermüdung, Wärmeunverträg-
Gelenk- und Knochenschmerzen sowie lichkeit, Zahnfleischbluten, Purpura,
rezidivierende Infektionen. Die AML Hautläsionen, Gewichtsverlust, Hyperur-
kann in allen Altersgruppen auftreten, ikämie, Bauchschmerzen und Milzvergrö-
wird jedoch am häufigsten bei Jugendli- ßerung.
chen und jungen Erwachsenen beobach- • chronic myelocytic leukemia (CML)
l.8ulllmfe in11111111111dlr Fattar. Zellprodukt Formen der L. sind die neutrophile und
(Zytokin), das das spontane Wachstum die Iymphozytische L.
der lymphoiden Stammzellen (Leukämie- [griech.: leukos, weiß; penes, arm]
zellen) unterdrücken kann. •leukopenia
.leukemia inhibitory factor (LIF)
l.euiiDpllkie. Präkanzeröse, sich langsam
..-alllilsto Unreife weiße Blutzelle; Vor- entwickelnde Veränderung der Schleim-
stufe der ---> Leukozyten. haut mit verdickten, weißen, fest ver-
•leukoblast wachsenen Flecken, die leicht erhaben
und scharf umgrenzt sind.
l.euHdemla. Lokalisierter Verlust von [griech.: leukos, weiß; plakos, Platte]
Hautpigment aufgrund verschiedener Ur- •leukoplakia
sachen, der zu ovalen oder runden weißen
Flecken auf der Haut führt, z.B. bei Psoria- ............. Prozess der Bildung und Ent-
sis oder Syphilis. wicklung der weißen Blutzellen (---> Leuko-
[griech.: leukos, weiß; derma, Haut] zyten). Dabei können verschiedene For-
men unterschieden werden; neutrophile,
•leukoderma
basophile und eosinophile Zellen werden
~ Erkrankung der weißen im Knochenmark gebildet; Lymphozyten
Hirnsubstanz, die sich in einer Degenera- und Monozyten entstehen normalerweise
tion der Marksubstanz (Demyelinisation) aus den Hämozytoblasten im Lymphge-
äußert.
•leukodystrophy
webe.
[griech.: leukos, weiß; poiein, machen]
•leukopoiesis
II
~ metlldtromat1sc (Sufa-
l..eukantliL (Weißfluss/Fluor albus). Weißlicher
tidlipidose). Erbliche Fettstoffwechselstö-
Ausfluss aus der Vagina. Physiologischer-
rung bei Kindern, die durch einen Mangel
weise kommt es im Verlauf des Menstrua-
an Zerebrosidsulfatase ausgelöst wird. In
tionszyklus in unterschiedlicher Menge
der Folge kommt es zu einer Anhäufung
und Konsistenz zu einem vaginalen Aus-
bestimmter Fette in der grauen und wei-
fluss. Er tritt in der Schwangerschaft ver-
ßen Hirnsubstanz, der Leber, Milz und
stärkt auf, nimmt jedoch nach der Entbin-
anderen Organen und dadurch zu geisti-
dung, in der Stillphase und nach der Me-
gem Verfall, Lähmungserscheinungen
nopause ab.
und schließlich dem Tod. Häufig werden
•leukorrhea
die Kinder höchstens 10 Jahre alt.
• sulfatide lipidosis leullotoldn. Substanz (Bakteriengift), die
weiße Blutzellen (---> Leukozyten) inakti-
............ Gutartige Veränderung des vieren oder zerstören kann.
Finger- oder Fußnagels, bei der es zu wei- •leukotoxin
ßen Flecken oder Streifen kommt. Zu den
Ursachen zählen Infektionen, Verletzun- l.eukaldea. Klasse biologisch aktiver Hor-
gen u.a. mone, die physiologischerweise in weißen
[griech.: leukos, weiß; onyx, Nagel] Blutzellen (---> Leukozyten) vorkommen
•leukonychia und allergische sowie entzündliche Reak-
tionen vermitteln können; diese sind mit
............... Unphysiologische Abnahme denen vergleichbar, die durch ---> Histamin
der Anzahl weißer Blutzellen (---> Leukozy- bedingt sind. L.e sind möglicherweise bei
ten) unter 5000 pro mm3 Blut. Die L. kann der Entwicklung von allergischen und au-
durch Medikamentenreaktionen, Strah- toallergischen Erkankungen wie Asthma
lungen, Vergiftungen oder bestimmte Er- und rheumatischer Arthritis beteiligt. Sie
krankungen verursacht werden; dabei beeinflussen die Thrombozytenaggregati-
können eine oder alle Formen der Leuko- on und den Tonus der glatten Muskeln.
zyten betroffen sein. Die zwei häufigsten •leukotriene
596 Leukozyt c ·•

Leukozyt. Weiße Blutzelle, die eines der stets auf die Körperlichkeit des Men-
festen Elemente des zirkulierenden Blut· schen bezogen. Die Anpassung an Um-
systems darstellt. Man klassifiziert fünf welteinflüsse ist Kern des menschlichen
Arten von L.en je nach Vorhandensein Strebens nach Ganzhcitlichkeit, unter
oder Fehlen von Körnchen im Zellplasma der die Summe der bio-psycho-sozialen
der Zelle. Agranulozyten (ohne Körn- Existenz des Menschen zu verstehen ist.
chen) sind -+ Lymphozyten und -+ Mono- Die rein naturwissenschaftliche Orien-
zyten; zu den Granulozyten zählen neutro- tierung unterscheidet die Theorie L.s
phile, _, basophile und eosinophile Zellen. von den holistischen Ansätzen, die da-
- adj. leukozytär. von ausgehen, dass das Ganze mehr ist
• leukocyte als die Summe seiner Teile.
[geb. 1920)
Granulozytischer,
zweilappiger -+ Leukozyt, der etwas größer Lewis-Biutgruppensystem. Blutgruppensys-
als ein Neutrophil ist und eine große An- tem, das sich auf die -+ Antigene bezieht,
zahl grober, zytoplasmischer Körnchen die in löslicher Form im Blut und in den
besitzt, die mit dem sauren Farbstoff Eo- Körperausscheidungen vorhanden sind.
sin gefarbt werden können. ( _, Leukozy- Antigene werden aus dem Plasma an die
ten) rote Zellmembran angelagert. Der jeweili-
[griech.: eos, Morgendämmerung, philein, ge Lewis-Phänotyp hängt davon ab, ob
lieben.] der Patient das Lewis-Genprodukt aus-
• eosinophil scheidet oder nicht.
Leukozytose. Unphysiologische Vermeh- • Lewis blood group system
rung der zirkulierenden weißen Blutzellen Leydig·Zellen. Zellen des interstitiellen Ge-
(-+ Leukozyten), die häufig in Verbindung webes der Hoden (Testes), die -+ Testoste-
mit bakteriellen (nicht viralen) Infektio- ron ausscheiden.
nen steht. Die normale Anzahl der Leuko- [F.v. Leydig, deutscher Anatom, 1821-
zyten beträgt 5000 bis 10000 pro mm3 1908]
Blut. Formen der L. sind die basophile, eo- • Leydig cells
sinophile und neutrophile L.
[griech.: leukos, weiß; kytos, Zelle; osis, Leydig-Zelltumor. Meist gutartiges Neo-
Zustand] plasma der interstitiellen Zellen eines Ho-
• leukocytosis den, das bei Erwachsenen zu einer -+ Gy-
näkomastie und vor der Pupertät zu einer
Leukoz;yturie. Ausscheidung von weißen frühzeitigen sexuellen Entwicklung führt.
Blutzellen (-+ Leukozyten) im Urin; die L. • Leydig cell tumor
kann Anzeichen einer Harnwegsinfektion
oder eines Tumors sein. Lezithin. Gruppe von Phospholipiden, die
• leukocyturia in den Zellmembranen von Pflanzen, Tie-
ren und Menschen häufig zu finden sind;
Levator. (Heber/Musculus Ievator). Muskel, der diese sind für den Fettstoffwechsel wichtig
eine Struktur des Körpers anhebt; z.B. und werden bei der Verarbeitung von
Musculus Ievator ani, der Teile des Nahrungsmitteln, Arzneimitteln, Kosme-
Zwerchfells (Diaphragmas) anhebt. tika und Tinte verwendet.
[lat. : Ievare, heben] [griech.: lekithos, Eigelb]
• Ievator • Iecithine
Levine, Myra E. L. begründete einen strikt Lezithin·Cholesterin-Acyi-Transferase (LCAT)·
biologisch-physiologischen Ansatz, der Mangel. Autosomal-rezessive Erbkrank-
sich auf die Person und ihr soziales Han- heit, die sich durch die Ansammlung von
deln bezieht. Nach L. ist das Ziel allen Cholesterinestern im Gewebe, Hornhaut-
menschlichen Verhaltens die Erhaltung durchlässigkeit des Auges, hämolytische
des Lebens. Pflegerisches Handeln ist Anämie, Proteinurie, Niereninsuffizienz
und verfrühte Artherosklerose zeigt. Udd.L Elektromagnetische Strahlung ei-
(-+ Lezithin) ner Wellenlänge und Frequenz, die die vi-
• lecithin-cholesterol acetyltransferase suellen Rezeptorzellen auf der Netzhaut
(LCAT) deficiency des Auges (Retina) stimuliert, wodurch
Nervenimpulse entstehen, die als Sehver-
UL Abkürzung für -+ Luteinisierendes Hor-
mögen wahrgenommen werden. 2. Elek-
mon. tromagnetische Strahlung mit einer Wel-
.LH lenlänge, die kürzer als die des ultraviolet-
U. Chemisches Symbol für -+ Lithium. ten L.s und länger als die des Infrarot-
.Li Iichts ist. Die Reichweite des sichtbaren
L.s liegt im Allgemeinen zwischen 400
1lllidD. 1. Sexualtrieb; psychische Energie und 800 nm.
oder Instinkt in Verbindung mit sexuellen
.light
Wünschen, Freude oder Kreativität.
2. (Psychoanalyse nach Freud) Instinktive Udlt. slddltiNs. Strahlungsenergie im
Triebe des Es. 3. Lustorientierte Wünsche elektromagnetischen Spektrum, die für
oder Triebe. - adj. libidinös. das menschliche Auge sichtbar ist. Die
•Iibido Wellenlängen liegen etwa im Bereich von
Uclllll. Hautflechte mit Erythem und klei- 390 bis 780 nm.
• visible light
nen roten Knötchen (Papeln).
•Iichen
l.iclllft nablr planul. (flache Knötchenflechte).
l.iddtegeL 1. Dreiecke Lichtreflektion, die
bei einer Ohrenuntersuchung beobachtet
II
Chronische gutartige Hauterkrankung werden kann, wenn das Otoskoplicht auf
unbekannter Ursache, die durch kleine den Hammer gerichtet wird. 2. Die in die
flache rötliche Knötchen (Papeln) oder Augenpupille eindringenden Lichtstrah-
Hautflächen mit feinen grauen Linien len, die ein Bild auf der Netzhaut formen.
und Juckreiz (Pruritus) gekennzeichnet • cone oflight
ist. licldreflex. kotaensueller. Normaler ge-
•Iichen planus kreuzter Reflex, bei dem Licht, das in ein
l.iclllft sderosus et idnlplllc:us. Chronische Auge fällt, eine Pupillenkontraktion im
Hautkrankheit, die durch weiße flache Pa- anderen Auge auslöst. Bei einseitiger
peln mit schwarzen harten Pfropfen und Blindheit reagiert die Pupille des blinden
durch Juckreiz {Pruritus) gekennzeichnet Auges unwillkürlich auf die Stimulierung
ist. Im fortgeschrittenen Stadium wachsen des gesunden Auges. Die Stimulierung
die Papeln zu großen weißen Flächen mit des blinden Auges resultiert jedoch nicht
dünner Haut zusammen. in einer Pupillenverengung, weder im ge-
•Iichen sclerosis et atrophicus sunden noch im blinden Auge.
• consensuallight reflex
l.iclllft slmpltK dlronku. Form einer chro-
nischen Dermatitis, die durch flächig zu- Uchtd.....,r.. Exposition des Körpers ge-
sammenwachsende Knötchen (Papeln) genüber den elektromagnetischen Wellen
mit Juckreiz (Pruritus) gekennzeichnet des infraroten, ultravioletten oder sieht-
ist. baren Lichtspektrums zu therapeutischen
• Iichen simplex chronicus Zwecken (z.B. Lichtbad, Sonnenbad, Hö-
hensonne oder Infrarotlicht). In den Win-
Udltnlludun. Flächenhafte Verdickung termonaten kann die L. z.B. zur Behand-
und Verhärtung der Haut mit flachen lung depressiver Störungen eingesetzt
Knötchen (Papeln), die häufig infolge von werden.
Hautreizungen durch wiederholtes Krat-
• light therapy
zen an vereiterten Läsionen und Ekzemen
entsteht. (-+ Lichen) Udocala. -+ Lokalanästhetikum, das zur lo-
•lichenification kalen Narkose auf die Haut oder Schleim-
häute äußerlich aufgetragen wird. L. kann knochen und dem posterioren Bereich
auch parenteral als ---> Antiarrhythmikum des Körpers verbindet.
verwendet werden. Bei Oberdosierung [lat.: crux, Kreuz, ligare, verbinden.]
können Krämpfe, Unruhe bis zum Herz- • cruciate Iigament of the atlas
stillstand auftreten. L. wird auch als Anti-
dot gegen eine Oberdosis von Herzglyko- Ugame..- funeilforme peais. Aus elasti-
siden eingesetzt. schen Fasern bestehendes Band, das den
•lidocain hydrochloride Penis umgibt und sich von der Linea alba
oberhalb der Schambeinfuge bis zu den
Uellerktlhn-Drilsen. (Giandulae intestinales). Penisfaszien erstreckt.
Röhrenförmige Drüsen zwischen den • fundiform Iigament of penis
Darmzotten des Dünndarms und auf der
Oberfläche des Dickdarmepithels. Ugama..- lllum ........ (Mutterband). Ge-
[J. Lieberkühn, deutscher Anatom, 1711- faltetes Band des Bauchfells (Peritoneum),
1756] das sich über die Eileiter, den Uterus und
• Lieberkühn's glands die Eierstöcke (Ovarien) zieht.
• broad Iigament
Uan. (Milz). --->Milz. - adj. lienal.
[lat.: Iien, Milz] ligamlllhmteNI.l. L.t. hepatis: Der Rest
•spieen der Nabelvene, der sich als fibröses run-
des Band vom Nabel bis zum vorderen Teil
UF. Abkürzung für ---> Leukämie inhibieren-
D
der Leber zieht. 2. L. t. uteri: Das runde
der Faktor. Mutterband, das sich von der Vorderseite
.LIF der Gebärmutter durch den Leistenkanal
Lr.lsland. Steriles Plastikzelt, in dem sich bis zum Bindegewebe der großen Scham-
ein Bett befindet und das verwendet wird, lippen zieht.
um für Patienten mit bestimmten Immun- [lat.: Iigamentum, Band, Binde]
schwächen eine keimfreie Umgebung zu • round Iigament
schaffen. l.lguen. Gruppe von Enzymen, die die
[eng/.: life, Leben; island, Insel] Bindung zwischen Substratmolekülen in
• life island Verbindung mit der Abspaltung einer
l.lgament.I. Eines der meist weißen, glän- energiereichen Pyrophosphatbindung in
zenden Bänder aus Bindegewebe, die die ---> ATP oder ein ähnliches Molekül kataly-
Gelenke sowie Knochen und Knorpel mit- sieren.
einander verbinden. 2. Schicht einer serö- • Iigases
sen Membran, die wenig oder gar nicht Ugatur. Abbinden eines Blutgefäßes oder
gespannt sein kann und sich von einem eines anatomischen Ganges mit einer
Organ im Bauchraum zu einem anderen Schlinge oder durch eine Naht. Damit
erstreckt, z.B. das L. des Bauchfells (Peri- kann eine Blutung während einer Opera-
toneum). tion behoben oder verhindert oder eine
[lat.: ligare, anbinden] spontane oder traumatische Hämorrhagie
•Iigament behandelt werden; durch eine L. können
Ligament, lelltovljlinlles. Eines der vier auch die Passage einer Substanz durch ei-
Hauptstützbänder des Uterus (Gebärmut- nen Körpergang verhindert und Krampf-
ter). Es hält den Uterus in seiner Position, adererkrankungen (---> Varikosen) behan-
indem es Zug auf die Zervix (Gebärmut- delt werden.
terhals) ausübt. •ligation
[lat.: Iigamentum, Band]
Ugnln. Polysaccharid, das zusammen mit
• rectovaginalligament
Zellulose den wichtigsten Baustein der
Ugamentum G'lldfomrle atlalltls. Kreuz- pflanzlichen Zellwände ausmacht. L. kann
band, das den Atlas mit dem Okzipital- als unverdauliche Substanz bei bestimm-
ten Diäten als Füllstoff verwendet werden. I. Imaginäre vertikale Li-
(s.a. Ballaststoffe) nie zwischen Brustbein- und Medioklavi-
[lat.: lignum, Holz] kularlinie.
•Iignin costoclavicular line

limllus Rand oder Saum; z.B. der L. cor- Flüssige Salbe, die meist Alko-
nea am Rand der Hornhaut (Cornea), der hol, Öl oder Seife enthält und auf die Haut
auf die Lederhaut des Auges (Sklera) aufgetragen wird.
übergeht. •Iiniment
~;;:;Iimbus Linitis.Entzündung des zellulären Magen-
gewebes, die häufig in Verbindung mit ei-
lincomydn. -->Antibiotikum, das die Pro- nem Adenokarzinom des Magens auftritt;
teinsynthese von Bakterien hemmt und z.B. L. plastica (entzündlicher Schrumpf-
zur Behandlung bestimmter Infektionen magen).
eingesetzt wird. [griech.: Iinon, Netz; itis, Entzündung]
•lincomycin hydrochloride linitis
Lindan Hexachlorid, das zur Behandlung Natürliche Tendenz bei
von Läusebefall (Pedikulose) und Krätze manchen Personen, zur Ausführung be-
(Skabies) benutzt wird. Bei Überdosie- stimmter Tätigkeiten lieber die linke
Hand zu benutzen.

D
rung kann es zu Vergiftungserscheinun-
gen wie Krämpfen oder Koma (mit mögli- •left-handedness
cher Todesfolge) kommen. Linksherzinsuffizienz. Herzerkrankung, bei
lindan der das Herz nicht genug Kraft hat, um
ein normales Herzminutenvolumen und
Linie, die eine anatomische Struk-
eine angemessene periphere Durchströ-
tur definiert.
mung (Perfusion) aufrechtzuerhalten.
[lat.: Linie]
Diese Erkrankung des linken Herzens ist
.linea durch einen erhöhten Druck und Stauung
UnH a Streifen der abdominalen Seh- der Pulmonalvenen und -kapillaren ge-
nenhaut (Aponeurose) auf der Mittellinie kennzeichnet; es kommt zu Luftnot (Dys-
des Abdomens, der von der Schambeinfu- pnoe), Blässe, Schwitzen, Zyanose, Lun-
ge bis zum Schwertfortsatz des Brustbeins genödem, Tachykardie und peripherer Va-
verläuft. Auf der L. a. liegt der Bauchna- sokonstriktion. Die L. kann in Folge einer
beL --> Rechtsherzinsuffizienz entstehen, da bei-
[lat.: linea, Linie; albus, weiß] de Herzseiten zum Kreislauf gehören und
linea alba die Insuffizienz der einen Seite meistens
auch die andere Seite beschädigt. (--> Herz-
l.inea fusca. Längliche dunkle Verfärbung insuffizienz)
der --> Linea alba auf dem Bauch einer •left-heart failure; left ventricular fail-
schwangeren Frau in den letzten Wochen ure
der Schwangerschaft vom Schambeinhü- nt. Umleitung des Blutes
gel bis zum BauchnabeL von der linken Seite des Herzens zur rech-
.linea nigra ten Seite, z.B. bei einem Septumdefekt,
oder Umleitung des Blutes aus dem sys-
ll'nar. Zu einer oder mehreren Linien ge- temischen in den pulmonalen Kreislauf,
hörend, insbesondere geraden Linien. z.B. bei einem offenen Ductus Botalli.
•linear left-to-right shunt
-->Zunge. Lmksversch1ebung. Vermehrtes Auftreten
[lat.: Zunge] unreifer Leukozyten im -+ Differenzialblut-
~;;:aongue; lingua bild. Der Begriff entwickelte sich aus der
600 Li nksversch tebung

graphischen Darstellung der Blutkompo- Linton-Nachlas-Sonde. Dreilumige Sonde


nenten, in der unreife Zellanhäufungen mit birnenformigem Magenballon (Fas-
auf der linken Seite der Graphik erschei- sungsvermögen: ca. 600 ml). Wtrd zur
nen. (s.a. Rechtsverschiebung) Kompression von blutenden .... Ösopha-
• shift to the left gusvarizen und Magenfundus-Varizen
mit einem Zuggewicht von 500 bis 1000
linolensäure. Dreifach ungesättigte -+ es- g versehen. (s.a. Sengstaken-Biakemore-
senzielle Fettsäure, die für die gesunde Er- Sonde)
nährung benötigt wird. L. findet sich • Linton-Nachlas tube
hauptsächlich in Leinöl und anderen
pflanzlichen Ölen. lip(o)·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Fett<<.
• linolenic acid • lip(o)-
Lipämie. Stark erhöhte Menge an Fett im
Linolsäure. Farblose, zweifach ungesättigte Blut, was nach einem fetthaltigen Essen
-+essenzielle Fettsäure, die u.a. in Leinöl normal ist. Bei bestimmten Erkrankungen
und zahlreichen anderen pflanzlichen ist die L. pathologisch (z.B. Hyperlipopro-
und tierischen Fetten zu finden ist. teinämie).
• linoleic acid • lipemia
linse. I. Runder durchsichtiger Körper Lipase. Enzym, das von den Organen des
aus Plastik oder Glas, der entsprechend Verdauungssystems produziert wird und
geschliffen oder geformt ist, um Licht in den Fettabbau durch Aufspaltung (Hydro-
einer bestimmten Form zu brechen; z.B. lyse) der Verbindungen zwischen Fettsäu-
in Brillengläsern, Kontaktlinsen, Mikros- ren und Glycerol in Triglyceride und
kopen oder Kameras. 2. Körper im Auge, Phospholipide katalysiert. L. findet sich
der mit Hilfe eines Muskels durch Ände- in der Galle, in der Pankreassekretion, im
rung der Krümmung das Sehorgan auf Darm und im Fettgewebe.
verschiedene Entfernungen einstellt. • Iipase
• Jens Lipathrophie. Abbau des subkutanen Fett-
gewebes an der Stelle einer Irisulininjekti-
Linse des Auges. Transparenter, in eine on; tritt meist nach mehreren Injektionen
Kapsel eingeschlossener Teil des Auges, in die gleiche Stelle auf.
der sich zwischen Regenbogenhaut (Iris) • lipoatrophy
und Glaskörper befindet und dessen Rän-
der von den Ziliarfortsätzen überlappt Lipide. Freie Fettsäurefraktionen im Blut.
werden. Die Linse bricht einfallendes L. werden im Blut gespeichert und dienen
Licht und fokussiert Bilder auf die Netz- als Energiereserve; sie sind bei verschie-
haut (Retina). Die hintere Fläche der bi- denen Erkrankungen, z.B. Atherosklerose,
konvexen Linse ist mehr gewölbt als die erhöht. Zu den L.n zählen Cholesterin,
Vorderseite. Die Linse besteht aus wei- Fettsäuren, neutrale Fette, Phospholipide
chem Rindenmaterial, einem festen Kern und Triglyceride.
und konzentrisch verlaufenden Blättchen. • Iipids
• crystalline Jens Lipidose. Allgemeine Bezeichnung für
schwere vererbliche Fettstoffwechselstö-
linsenimplantat. Künstliche Linse, die rungen. Das Hauptmerkmal dieser Er-
meist nach einer Kataraktextraktion ein- krankungen ist die Ansammlung unphy-
gesetzt wird, aber auch Patienten mit ei- siologisch hoher Mengen an -+ Lipiden im
ner extremen Kurzsichtigkeit (Myopie),
Körper.
Doppeltsichtigkeit (Diplopie), -+ Albinis-
• lipidosis
mus und einigen anderen Störungen im-
plantiert werden kann. lipochrome (pl.). Natürlich vorhandene
• Jens implant Pigmente, die Lipide enthalten und den
L1ppen-Kiefer-Gaumen-Spalte 60 1

Fetten ihre gelbliche Farbe verleihen, z.B. rin, Phospholipiden und Eiweißen und
-+Karotin. werden entprechend ihrer Zusammenset-
• lipochrome zung und Dichte klassifiziert; z.B.-+ High-
densitiy-Lipoproteine (L.e hoher Dichte)
lipodystrophie. Jede Störung im Stoff-
oder -+ Low-densitiy-Lipoproteine(L.e nied-
wechsel (Metabolismus) oder bei der
riger Dichte).
Speicherung von Fetten.
[griech.: lipos, Fett; dys, schlecht; trophe, • Iipoproteins
Ernährung] Liposom. Vielschichtiger runder Fettparti-
• lipodystrophy kel im wässrigen Milieu einer Zelle.
• Iiposome
Lipofuszin. Fetthaltiges Alterspigment, das
meist aus oxidierten Fetten besteht, die Lippe. Die beiden fleischigen Strukturen,
reichlich in den Zellen eines älteren Men- die die Mundhöhle umgeben.
schen vorhanden sind. . lip
• lipofuscin
lippenbändchen. (Frenulum labil). Eine aus
lipoid. Einem Fett (-+ Lipid) ähnelnd. Schleimhaut bestehende Hautfalte, die
• lipoid vom Zahnfleisch bis zu den Lippen und
Lipoide (pl.). Fettähnliche Substanzen, die der Zunge reicht. Das Unterlippenbänd-
chen wird als Frenulum labii inferioris,
in sämtlichen Zellen zu finden sind (veral-
tete Bezeichnung). das Oberlippenbändchen als Frenulum Ia- l
bii superioris bezeichnet.
• Iipoids
• frenulum oflips
Lipolyse. Abbau und Spaltung von Fetten
(-+ Lipiden) in freie Fettsäuren und Glyce- lippenbremse. Atemtechnik, bei der man
rin. mit ge cWo senem Mund durch die ase
• lipolysis einatmet; bei der Ausatmung (Exspirati-
on) entweicht die Luft durch den Mund,
Lipom. Gutartiger Tumor, der aus reifen wobei die Lippen ohne Druck aufeinan-
Fettzellen besteht, z.B. L.a arborescens (in derliegen, sodass nur ein schmaler Spalt
einer Gelenkkapsel). - adj. lipomtös. vorhanden ist. Entspanntes, ruhiges Aus-
• Iipoma atmen über die L. verändert ein falsches
Lipomatose. Erkrankung mit unphysiolo- Atemmuster (flache Atmung bei Ver-
gischen tumorähnlichen Fettansammlun- krampfungen). Durch die L. wird der
gen im Unterhautkörpergewebe, z.B. am Druck in den Luftwegen künstlich er-
Hals, Nacken oder Oberarm. höht, die Atemwege werden leicht über-
[griech.: lipos, Fett; oma, Tumor; osis, Zu- bläht, das Alveoloarsystem öffnet sich
stand] und Atelektasen werden verhindert.
• lipomatosis • lip brake
lipophil. Neigung, Fette anzuziehen oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Spaltbildung
zu absorbieren; Fettlöslichkeit. des Gaumens, die zusätzlich die Lippe
• lipophil und den Kiefer betrifft; tritt durch Ent-
Lipophilie. 1. Neigung zu übermäßigem
Fettansatz. 2. Bindung von Fetten im Kör-
pergewebe; Fettlöslichkeit
• lipophilia
Lipoproteine (pl.). Eiweiße, in denen Fette
(-+ Lipide) einen integralen Teil der Mole-
küle ausmachen. Sie werden primär in der
Leber synthetisiert, enthalten verschie- Lippenbremse. Ausatmung bei der Lippen-
dene Mengen an Triglyzeriden, Choleste- bremse.
Wicklungsstörungen im ersten Schwan- mische Stoffe (Karbolsäure) bekämpft
gerschaftsdri ttel auf. werden können; Begründer der ---> Antisep-
• cheilognathopalatoschisis sis in der Wundbehandlung 1867.
Uppenlesen. Verständigungsmethode, bei Ustarla ~ Häufig vorkom-
der ein tauber oder nahezu tauber Korn- mende Species eines grampositiven be-
munikationsteilnehmer von den Lippen weglichen Bakteriums, das ---> Listeriose
des Sprechenden abliest sowie seine Mi- verursacht.
mik, Gestik und Körpersprache beobach- [J. Lister, schottischer Chirurg, 1827-
tet. 1912]
• speech reading • Listeria monocytogenes
Uppenspalte. (Hasenscharte). Vererbte Miss-
bildung mit einer bzw. mehreren Spalten
Usterfose. Infektionskrankheit (melde-
pflichtig), die von einer Gattung eines
in der Oberlippe. Ursache ist eine em-
grampositiven beweglichen Bakteriums
bryonale Fehlentwicklung.
(Listeria monocytogenes) verursacht
•cleftlip wird. Die Übertragung erfolgt durch di-
Lipurie. Ausscheidung von Fettkörpern rekten Kontakt eines infizierten Tieres
(---> Lipiden) im Urin . mit dem Menschen, durch Verzehr von
• lipiduria kontaminiertem Fleisch und Milchpro-
dukten oder durch Tröpfcheninfektion.
Uquar. Flüssigkeit, z.B. Liquor cerebrospi-
D nalis (Gehirn- und Rückenmarkflüssig-
keit). (--+ Zerebrospinalflüssigkeit)
Zu den Symptomen zählen Kreislaufkol-
laps, Schock, Endokarditis, Hepatosple-
nomegalie, ein dunkelroter Hautausschlag
[lat.: Iiquor, Flüssigkeit]
am Rumpf und an den Beinen, Fieber,
.Iiquor Bakteriämie, Unwohlsein und Lethargie.
Uqaotltlodcade. (Ventrikelblockade). Behinde- Eine L. ist in der Schwangerschaft beson-
rung der Liquorzirkulation z.B. infolge ei- ders gefährlich, insbesondere für den Fö-
ner Blutung, Entzündung oder eines Tu- tus.
mors. Dadurch kommt es durch die An- [J. Lister, schottischer Chirurg, 1827-
sammlung von Hirnflüssigkeit zu einer 1912; osis, Zustand]
Ausdehnung der HirnventrikeL •listeriosis
• ventricular block
Utldllsls. (Steinleiden). Erkrankung mit Bil-
l.iquonlnlck. Der Druck der im Zentralner- dung von Steinen oder --+ Konkrementen
vensystem befindlichen Zerebrospinal- in Hohlorganen oder Körpergängen. Die
flüssigkeit. Normalerweise schwankt der Steine bestehen aus Mineralsalzen und
Druck zwischen 100 und ISO mm H2 0. können in dem Organ, in dem sie sich bil-
Gemessen wird der L. mit Hilfe eines Ma- den oder in dem sie liegen, für Reizungen,
nometers, das an das Ende einer Nadel be- Entzündungen oder Obstruktionen sor-
festigt wird, nachdem diese durch eine gen. Die L. tritt meist in der Gallenblase,
Lumbalpunktion in den Subarchnoidal- den Nieren und dem unteren Harntrakt
raum eingeführt wird. auf; sie kann asymptomatisch verlaufen,
• cerebraspinal pressure ist jedoch meist mit starken Schmerzen
lispeln. Fehlerhafte Aussprache von einem verbunden.
oder mehreren Zischlauten, z.B. wenn >>S<< [griech.: lithos, Stein; osis, Zustand]
als »Z<< ausgesprochen wird. •Iithiasis
•lisping Lithium (IJ). Silberweißes Alkalimetall, das
~ Joseph. Baron (*1827-1912), eng!. in verschiedenen Verbindungen zu finden
Chirurg, entwickelte Pasteurs Gedanken ist; Ordnungszahl 3 und Atommasse
weiter, dass Mikroben in der Luft Wun- 6,94. L. ist das leichteste bekannte Metall.
dinfektionen verursachen und durch ehe- Lithiumsalze werden zur Behandlung von
manisch-depressiven Erkrankungen als zeigt sich mit Fieber, Schüttelfrost, Husten,
---> Antidepressiva eingesetzt. rötlichem Sputum, schneller Atmung (Ta-
[griech.: lithos, Stein) chypnoe), Zyanose, Übelkeit, Erbrechen
.Iithium (Li) und Brustfellentzündung (Pleuritis). Ursa-
che der L. ist meist der Erreger Streptococ-
ltfto.. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Stein<<. cus pneumoniae. Zu den Komplikationen
•litho- zählen Lungenabszesse, Atelektasen, Eiter-
Utllogeae•. Bildung von Steinen und bildung (Empyem), Herzbeutelentzün-
---> Konkrementen. dung (Perikarditis) und Pleuraerguss.
[griech.: lithos, Stein; genein, produzie- .lobar pneumonia
ren]
• lithogenesis
Lobektomie. Chirurgische Entfernung (Ex-
zision) eines Organlappens, z.B. der Lun-
l.itlmiDml&. Chirurgische Entfernung eines ge. Eine Lungen-L. wird durchgeführt,
Steins (Calculus), insbesondere aus dem um bösartige Turnare zu entfernen oder
Harntrakt. unkoutrollierte ---> Bronchiektasen, Trau-
[griech.: lithos, Stein; temnein, schneiden) mata mit Hämorrhagien oder eine mit an-
•lithotomia deren Mitteln nicht zu therapierende Tu-
Lilhotripsie. Entfernung eines Steins (Cal- berkulose zu behandeln.
[griech.: lobos, Lappen; ektome, heraus-

11
culus) aus Nierenbecken, Harnleiter (Ure-
ter), Harnblase oder Gallenblase. Dabei schneiden]
werden die Steine entweder durch einen •lobectomy
chirurgischen Eingriff zertrümmert oder l.allotamle. (Leukotomie). Neurochirurgische
durch non-invasive Methoden, wie Laser- Maßnahme, bei der Nervenfaserbündel
behandlung oder Ultraschall, zerstört. Die weißer Substanz im Vorderlappen des Ge-
dabei entstehenden Bruchstücke werden hirns durchtrennt werden, um die über-
ausgeschieden oder ausgespült. mittlung verschiedener affektiver Reak-
[griech.: lithos, Stein; tribein, zerreiben) tionen zu unterbrechen. Schwere unbe-
•lithotripsy handelbare Depressionen und Schmerzen
Livedo. Blaue oder rötlichblaue Flecken gehören zu den Indikationen für diese
auf der Haut, die sich bei Kälte verstärken Operation; sie wird nur sehr selten durch-
und möglicherweise durch Spasmen der geführt, weil viele unvorhersehbare und
---> Arteriolen verursacht werden. unerwünschte Auswirkungen auftreten
[lat.: liveo, blaue Verfarbung] können.
•livedo [griech.: lobos, Lappen; temnein, schnei-
den)
Uvldftlt. Bläuliche oder rötlichblaue Ge- •lobotomy
webeverfärbung, die durch venöse Stau-
ungen, z.B. durch Quetschungen, verur- l.ollulus. Kleiner Lappen
(---> Lobus), z.B.
sacht wird. - adj. livide. Leberläppchen oder Nierenläppchen.
[lat.: lividus, bläulich] •lobule
•lividity lollus. (Lappen). 1. Runder Vorsprung einer
l-letten. (leichte Ketten). Untereinheit eines Struktur. 2. Teil eines Organs, das durch
Immunglobulinmoleküls, die aus einer eine Rinne (Sulcus), Fissur oder Bindege-
Polypeptidkette mit einer Atommasse von webe abgegrenzt ist, z.B. die Lappen des
22.000 besteht.(---+ Immunglobulin) Gehirns, der Leber und der Lunge. - adj.
•light chains lobär.
[griech.: lobos, Lappen]
loltlilpneamanle. Schwere Infektion eines •lobe
oder mehrerer großer Lungenlappen, die
unbehandelt zur Verdichtung des Lungen- Lobus pariatals. (Scheitellappen). Großhirn-
gewebes führen kann. Die Erkrankung lappen in jeder Hirnhälfte, der die seitli-
1>04 Lobus paneta l1 s •

chen und mittleren Oberflächen bedeckt, nismen von der obersten Gebärmutter-
welche von dem Scheitelknochen (Os pa- schicht (Lochia serosa). In den nächsten
rietale) bedeckt sind. Auf der seitlichen 10 bis 14 Tagen können in großen Mengen
Oberfläche der Hirnhälfte (Hemisphäre) Bakterien zusammen mit schleimigen Be-
ist der L.p. vom Vorderlappen (L. fronta- standteilen der Schleimhaut (Decidua)
lis) durch die Furche (Sulcus centralis) und Epithelzellen auftreten, wodurch die
und vom Schläfenlappen (L.temporalis) L. weiß-gelblich erscheinen (Lochia alba).
durch eine imaginäre Linie getrennt, die Dieser Ausfluss kann weiter bis zu 6 Wo-
sich vom hinteren Ast des seitlichen Sul- chen nach der Entbindung andauern.
cus in Richtung Okziput erstreckt. Im [griech.: Ioches, Geburt I
L.p. werden die Sprachmechanismen und • rochia
allgemeine sensorische Funktionen lokali-
siert. locus. Spezifischer Ort oder Position, z.B.
• parietallobe der L. eines bestimmten Gens auf einem
Chromosom oder der L. caeruleus, eine
lochialstau. Stark verminderter bzw. gar stark pigmentierte Gruppe von mehreren
nicht abfließender Wochenfluss (Lochien) Tausend Neuronen auf dem Boden des IV.
aus der Gebärmutter (Uterus). Ursachen Hirnventrikels.
dafür können sein: Muttermundskrampf, • locus
Verlegung des Muttermundes durch Blut-
koagel oder Eihautreste, Überfüllung von -log(ie). Nachsilbe mit der Bedeutung
Harnblase oder Darm, Abknickung der »Lehre, Wissenschaft«.
Gebärmutter nach hinten (Retroflexion) • -log(ia)
oder nach vorne (Anteflexion). Bei einem Logopädie. (Stimm- und Sprachheilkunde).
L. kommt es häufig zu Stirnkopfschmer- Vorbeugung, Diagnostik, Therapie und
zen und zu einer Erhöhung der Körper- Beratung von Personen mit Stimm-,
temperatur. Die Gebärmutter ist schlecht Sprach- oder Sprechstörungen (z.B. Lis-
kontrahiert, größer als der Zeit entspre- peln, Stottern, chronische Heiserkeit etc.)
chend und oft schlecht zu tasten. Wird oder Behandlung nach Kehlkopfoperatio-
der L. nicht behandelt, kann sich daraus nen durch Logopäden. Für die Ausübung
eine Entzündung der Gebärmutter- des Berufes ist eine dreijährige Ausbil-
schleimhaut (Endometritis) entwickeln. dung erforderlich.
Bauchlage, feuchte Wärme auf den [ gr.: Iogos, Wort, Rede; paideia, Erzie-
Bauch, Uterusmassage, evtl. Gabe von hung, Lehre, Ausbildung]
krampflösenden Mitteln (Spasmolytika) • logopedics
und Mobilisation der Frau, evtl. Kon-
traktionsmittel bzw. Anregung zum Stil- logorrhoe. Nicht zu bremsender, krank-
len (Stillen fOrdert die Kontraktion des hafter Redefluss mit Verlust der Selbst-
Uterus). kontrolle, z.B. bei Patienten mit einer
• Iochiostasis; lochioschesis .... Manie oder bei sensorischer .... Aphasie.
[griech.: Iogos, Wort; rhoia, Fluss]
Lochien. (Wochenfluss). Ausscheidungen aus • logorrhoea
der Vagina einer Wöchnerin nach der Ge-
burt. In den ersten 2 bis 4 Tagen nach der logotherapie. Behandlungsform, die auf
Geburt sind die L. rötlich bis bräunlich der Anwendung der humanistischen und
(Lochia rubra oder cruenta); sie bestehen existenziellen Psychologie beruht, um Pa-
aus Blut, Schleimhautteilen, Flaumhaar tienten zu helfen, in ihrem Leben Sinn zu
des Fötus, Käseschmiere und manchmal finden und einzigartige Lebenserfahrun-
Mekonium; dieser Ausfluss hat einen flei- gen zu machen; insbesondere bei der Be-
schigen Geruch. Ab dem dritten Tag handlung von Psychosen.
nimmt die Blutmenge ab. Die L. bestehen [griech.: Iogos, Wort; therapeia, Behand-
nun aus seröser Substanz, Erythrozyten, lung]
Lymphe, Zervixschleim und Mikroorga- • logotherapy
lobl. (örtlich). 1. Zu einem kleinen um- toalsathn. Wdile. Fähigkeit, mit ge-
grenzten Körperbereich gehörend. 2. Be- schlossenen Augen den genauen Punkt
handlungen oder Arzneimittel betreffend, am Körper anzugeben, an dem eine Be-
die örtlich angewandt werden . rührung stattfindet. Der Lokalisationstest
• .ocal wird bei der Beurteilung der Sinneswahr-
nehmung von Patienten eingesetzt.
l.abllnldllede. (Regionalanästhesie/örtliche •tactile localization
Betäubung). Verabreichung eines --. Lokal-
anästhetikums in ein Körpergewebe, um lallamlllllrlsdl. Die Fortbewegung betref-
in einem kleinen, abgegrenzten Bereich fend.
eine Empfindungs- und Schmerzlosigkeit .locomotive
zu bewirken. Kurze chirurgische oder loatftadlnii.Längsgerichtet; zur Richtung
zahnärztliche Eingriffe sind Indikationen der langen Achse eines Objektes, Körpers
für eine L. Das Anästhetikum kann äußer- oder Organs gehörend.
lich aufgetragen oder subkutan injiziert [lat.: longitudo, Länge]
werden. Man unterscheidet die Oberflä- •longitudinal
chen-, Infiltrations- und Leitungsanästhe-
sie. l.onfosl. Unphysiologische konvexe Vor-
•local anesthesia wärtskrümmung der Lendenwirbelsäule.
I.AIIIIIanlsthe. Arzneimittel, die die
Weiterleitung von Impulsen über die Ner-
(s.a. Kyphose)
[griech.: lordos, nach vorn gebeugt; osis,
Zustand]
II
ven verhindern und somit Empfindungen •lordosis
ausschalten, z.B. Schmerzen in einem
Körperbereich. Die Arzneimittel für eine Lordosbii1111:.Kombination einer-> Lordo-
-> Lokalanästhesie werden in Ester (kurze se mit einer -> Skoliose.
Wirkung) und Amide (längere Wirkung) •lordoscoliosis
unterteilt. L. werden meist mit einem Va-
sokonstriktivum kombiniert (z.B. Adre- Llllllasdun4uL (Biumberg-Zeichen). Zeichen
nalin), um den Blutfluss und damit den für eine Entzündung des Peritoneums
Abfluss der L. zu reduzieren. Bei einer bzw. des Blinddarms. Der Schmerz ent-
Oberdosierung kommt es zu Krämpfen, steht bei plötzlichem Loslassen, nachdem
Atem- und Herzstillstand. Patienten müs- mit der Hand auf den linken Unterbauch
sen in Bezug auf Nebenwirkungen wie Er- Druck ausgeübt wurde. (-> Appendizitis)
brechen, Krämpfe, Bradykardie, Unruhe (s. Abb. S. 629)
und Angst überwacht werden. • rebound tenderness
•local anesthetics Loslaudlenple.Besondere Form der pädi-
atrischen Psychotherapie. Sie wird bei
Lobll fdllion. --. Infektion mit Bakterien, Kindern eingesetzt, die im Zusammen-
die an einem bestimmten Punkt in den hang mit einem vorangegangenen Ereig-
Körper gelangen, dort verbleiben, sich nis Stresssymptome und Angst entwi-
vermehren und hier auch wieder ausge- ckeln.
schieden werden. • release therapy
• .ocal infection
llsang. Eine oder mehrere Substanzen,
lllldsidiott. 1. Bestimmung oder Ein- aufgelöst in einer anderen Substanz. Die
schränkung der Stelle einer Läsion oder Moleküle jeder einzelnen Substanz vertei-
einer Organfunktion. 2. Bestimmung der len sich dabei homogen und erfahren
Position eines Objektes (z.B. eines Tu- keine chemische Veränderung. Eine Lö-
mors) durch Röntgenstrahlen. sung kann gasfcirmig, flüssig oder fest
[lat.: locus, Ort] sein.
•localization •solution
606 Losung, gesattigte · .,

Lösung. gesättigte. Lösung, die das Maxi- Low-dose·Therapie. Behandlung mit der
mum an gelösten Stoffen enthält, die sie geringsten wirksamen Dosis eines Arznei-
aufnehmen kann. mittels, z.B. Low-dose-Heparinisierung,
• saturated solution die zur Vorbeugung gegen eine Throm-
bose oder Embolie verabreicht wird.
Lösung. hypertone. Lösung, die den ---. os-
motischen Druck auf eine semipermeable • low-dose therapy
Membran erhöht. low-Fiow-Bett. (low-Air-Loss-Bett). Bett aus
• hypertonic solution zahlreichen Luftkammern, in denen
Lösung. hypotone. Eine Lösung, die eine temperierte Luft ständig zirkuliert, wo-
niedrigere Konzentration an gelösten durch die Haut des Patienten trocken ge-
Stoffen als eine andere und somit einen halten wird. Der Auflagedruck liegt unter
niedrigeren osmotischen Druck als die dem Druck in den Blutkapillaren und
andere Lösung aufweist. wird dem Körpergewicht des Patienten
• hypotonic solution angepasst. Es dient der ... Dekubitus-Pro-
phylaxe und -therapie v.a. bei Patienten,
Lösung. isotonische. Lösung, deren osmoti- die nicht umgelagert werden können .
scher Druck dem einer anderen Flüssig- • lowflowbed
keit entspricht.
• isotonic solution LSD. (Lysergsäurediäthylamid) Psychomi-
metisches, halbsynthetisches Derivat des
Lösung, sklerosierende. Lösung, die ent-
Mutterkornpilzes, das an zahlreichen Stel-
zündungsauslösende Substanzen enthält
len des Zentralnervensystems von der
und Gewebsfibrosen verursacht. Kann
Hirnrinde (Kortex) bis zum Rückenmark
zur Verätzung von Geschwüren, zur Blu-
wirkt. Dieses -+Halluzinogen kann zu Pu-
tungsstillung und zur Behandlung von
pillenerweiterung, Hypertonie, Hyperre-
Hämangiomen verwendet werden.
flexie, Tremor, Muskelschwäche, Aufrich-
• sclerosing solution
tung der Körperhärchen (Piloerektion)
Lösung. wässrige. Homogene, flüssige Zu- und zu erhöhter Körpertemperatur füh-
bereitung einer in Wasser gelösten Sub- ren. Höhere Dosierungen können darüber
stanz. hinaus Schwindel, Müdigkeit, Parästhe-
• aqueous solution sien, Glücksgefühl (Euphorie) oder ner-
vöse Unruhe (Dysphorie) und Synästhe-
Lösungsmittel. Jede Flüssigkeit, in der eine sien auslösen, d.h. Empfindungen in ei-
andere Substanz aufgelöst werden kann.
nem Sinnesorgan bei Reizung eines ande-
• solvent ren, z.B. werden Farben gehört und Ge-
Lotion. (lotio). Flüssige Substanz, die äu- räusche gesehen. Die Zeit scheint nur sehr
ßerlich zum Schutz der Haut oder zur Be- langsam zu vergehen. LSD unterliegt dem
handlung dermatologischer Erkrankun- Betäubungsmittelgesetz, führt jedoch zu
gen aufgetragen wird (meist Öl-in-Was- keiner körperlichen oder psychischen Ab-
ser-Emulsionen). hängigkeit. Kommt es zu einem ekstati-
[lat.: lotio, Waschen] schen Rauschzustand, spricht man von ei-
• Iotion nem Trip, bei beängstigenden Albträu-
men handelt es sich dagegen um einen
Low-density-lipoproteine (LDL}. (Lipoproteine
Horror-Trip, der zur Psychose führen
geringer Dichte). Plasmaproteine, die relativ
kann. Patienten, die LSD eingenommen
gesehen mehr ---. Cholesterin und -+ Trigly-
haben, sollten genau beobachtet werden,
zeride enthalten als Proteine. Sie entstehen
weil es zu panischen Reaktionen und zur
teilweise oder vollständig durch den in-
Selbstüberschätzung kommen kann.
travasalen Abbau von Lipoproteinen mit
. LSD
sehr geringer Dichte. Die L.D.L. dienen
dazu, Cholesterin zu transportieren. Lubrikanzien. (Gleitmittel). Flüssigkeit, Salbe
• low-density Iipoproteins (LDL) oder andere Substanz, die die Reibung
'·~ LuftretentiOn, akute 607

verringern und eine Oberfläche gleitfahig Luftfeuchtigkeit, absolute. Wasserdampfge-


machen; z.B ...... Laxanzien, die dafür sor- halt der Luft; Angabe in Gramm pro Ku-
gen, dass der Darminhalt gleitfähiger und bikmeter Luft.
schneller ausgeschieden wird. • absolute humidity
[lat.: lubricus, schlüpfrig]
• lubricants Lufthunger. Form der Atemnot, die in Ver-
bindung mit einer schweren, keuchenden
Lücke, auskultatorische. Bereich zwischen Atmung bzw. Kurzatmigkeit steht.
dem systolischen und diastolischen Blut- • air hunger
druck, in dem vereinzelt bei Hochdruck-
patienten keine Pulsarionsgeräusche mehr Luftkissen-Bett. Bett mit einer Matratze,
zu hören sind. (--> Auskultation) (s.a. Korot- die zahlreiche Mikroglaskugeln enthält,
kow-Geräusch; Systole; Diastole; Riva-Rocci- welche mit temperaturgeregelter Druck-
Methode) luft aufgewirbelt werden. Das Laken be-
• ascultatory gap steht aus wasserabweisendem, aber luft-
durchlässigem Material, damit Wundse-
Luer-Lock-Spritze. Glas- oder Plastikspritze krete abfließen können und keine feuch-
zur Injektion, deren Konus einen einfa- ten Kammern entstehen. Durch das
chen Mechanismus mit Schraubverschluss Druckluftgebläse bilden die Kügelchen

D
aufweist, in den eine Kanüle fest einge- die Körperform des Patienten nach und
schraubt werden kann. der Druck auf das Gewebe des Patienten
[W. Luer, deutscher Instrumentenherstel- wird verringert. Wird häufig auf Inten-
ler] sivstationen bei Patienten mit erhöhter
• Luer-Lok syringe Dekubitusgefabr eingesetzt.
Lues. ..... Syphilis. • air-Ouidized bed
• syphilis
Luftkrankheit. Form der Reisekrankheit;
Luft. Farb- und geruchloses, gasförmiges, wird zumeist durch Fliegen verursacht so-
die Erdatmosphäre bildendes Gemisch. wie in manchen Fällen durch Überland-
Besteht aus 78% Stickstoff, 20% Sauer- reisen in großen Höhen. Zu den Sympto-
stoff, etwa 1o/o Argon, geringen Mengen men gehören im allgemeinen Übelkeit
Kohlendioxid, Wasserstoff und Ozon, und Erbrechen, die manchmal von Kopf-
Spuren von Helium, Krypton, Neon und schmerzen oder Schläfrigkeit begleitet
Xenon sowie veränderlichen Anteilen von werden.
Wasserdampf. • air sickness
• air
Lufträume. Die Alveolargänge, Alveolar-
Luftembolie. Unphysiologische Präsenz säckchen und Alveolen des respiratori-
von Luft im venösen oder arteriellen schen Systems.
Herz-Kreislauf-System, die zu einer Ob- • airspaces
struktion des Blutflusses durch die Gefaße
führen kann (ist bei größeren Mengen Luftretention, akute. Bronchiolarkollaps,
tödlich). Luft kann ungewollt durch eine der plötzlich auftritt. Das Atmungssystem
Injektion, während intravenöser Behand- des Patienten wird in einer Position der
lungen, bei einer Operation bzw. trauma- partiellen Ausatmung immobilisiert; der
bedingt, z.B. durch eine Stichwunde, in Patient kann weder ein- noch ausatmen
den Körper gelangen. Gefahrdet sind Er- und möglicherweise panisch reagieren
öffnungen bzw. Verletzungen von Venen und eine Zyanose entwickeln. Er kann je-
oberhalb der Herzens, da es hierbei zu ei- doch lernen, die Atmung durch Atmen
nem >>Ansaugen<< der Luft in das Gefaß- mit geschlossenen Lippen zu kontrollie-
system kommt. ren.
• air embolism • acute air trapping
60S Luftrohre -

Luftröhre. -->Trachea zu beseitigen. Merkmale sind abnorme


• windpipe Atemgeräusche (Knattern, Gurgeln, pfei-
fender Atem), produktiver bzw. unpro-
Luftröhrenschnitt. --.Tracheotomie. (s.a. duktiver Husten, Sputum, Lungenstauun-
Koniotomie)
gen.
• tracheotomy • airway clearance, ineffective
Luftsdliene. Vorrichtung für die zeitweili-
ge Immobilisierung gebrochener bzw. Lumbago. (Hexenschuss). Schmerzen im Be-
verletzter Extremitäten; besteht aus ei- reich der Lendenwirbelsäule, die durch
nem aufblasbaren Zylinder, der an bei- Muskelüberanstrengung, rheumatische
den Enden geschlossen werden kann Arthritis, Osteoarthritis oder eine Band-
und sich beim Befüllen mit Druckluft scheibenvorfall verursacht werden kön-
versteift. nen. Die ischämische L. ist durch Schmer-
• airsplint zen in der Kreuz- und Gesäßgegend ge-
kennzeichnet und kann durch eine Gefäß-
Luftsdllucken. (Aerophagie). Aufnahme von insuffizienz ausgelöst werden.
Luft in das Verdauungssystem; geschieht • Iumbago
normalerweise unbeabsichtigt während
der Nahrungsaufnahme, beim Trinken lumbal. Zu der Körperregion zwischen
oder beim Kauen von Kaugummi. L. kann Brustkorb (Thorax) und Becken (Pelvis)
auch in Verbindung mit Angst auftreten. gehörend; die Lenden betreffend.
L: wird häufig bei Neugeborenen als Folge [lat.: lumbus, Lende]
emer falschen Fütterungsmethode beob- • lumbar
achtet.
• air swallowing lumbalnerv. --. Nervus lumbalis.
• lumbar nerv
Luftverunreinigung. Versehrnutzung der
Luft durch ätzende Dämpfe, Gerüche oder Lumbalpunktion. Einführung einer Hohl-
giftige Chemikalien, die Auswirkungen nadel mit Hilfe eines Mandrins in den
auf die Atemwege haben kann. Subarachnoidalraum des Spinalkanals im
[lat.: polluere, verschmutzen] Lendenbereich. Unter Anwendung einer
• air pollution streng aseptischen Technik wird die L.
Luftwege. (Atemwege). I. Röhrenförmige aus verschiedenen therapeutischen und
Passage für die aus Lunge, Luftröhre, diagnostischen Gründen durchgeführt.
Bronchien und Bronchiolen ein- und aus- Dabei erfolgt die Punktion beim sitzen-
geatmete Luft. L. mit einem Durchmesser den oder seitlich liegenden Patienten zwi-
von mehr als 2 mm werden als große oder schen dem 3. und 4. Dornfortsatz. Zu den
zentrale L. definiert; bei weniger als 2 mm diagnostischen Indikationen zählen
Durchmesser spricht man von kleinen Druckmessung der - Zerebrospinalflüssig-
oder peripheren L.n. Man unterscheidet keit (Liquor), Abnahme von Liquor zur
weiter zwischen den oberen (Nase, Nasen- Laboranalyse, Untersuchung des Spinal-
nebenhöhlen, Mund, Rachen, Kehlkopf) kanals auf die Präsenz eines Tumors, In-
und den unteren L.n (Trachea, Bronchien, jektion von Luft, Sauerstoff oder eines
Alveolarraum). 2. Bezeichnung für eine Kontrastmittels für Röntgenuntersuchun-
bei der Narkose verwendete Vorrichtung gen bestimmter Strukturen; dazu zählen
oder einen Oropharyngealschlauch zur z.B. das Nervensystem des Rückenmarks,
Mund-zu-Mund-Beatmung. die Hirnhäute (Meningen) und das Ge-
• airway hirn. Zu den therapeutischen Indikatio-
nen gehören die Entfernung von Blut oder
luftwegs.(learance, ineffektive. Unfahig- Eiter aus dem Subarachnoidalraum, In-
keit einer Person, die im Atemtrakt ange- jektion von Seren oder Arzneimitteln, Ab-
sammelten Sekrete oder Obstruktionen nahme von Liquor zur Senkung des Hirn-
drucksoder die Verabreichung eines Spi- Parenchym besteht aus zahlreichen Lun-
nalanästhetikums. genläppchen, sogenannte Sekundärläpp-
.lumbar puncture (LP) chen, die sich in Primärläppchen untertei-
len, die jeweils aus Blutgefäßen, lymphati-
lumlaallaslll. Zur Lendengegend (Lumbus) schen, nervalen und alveolaren Gängen
und zu den Rippen (Costa) gehörend.
bestehen und in Verbindung mit den Luft-
•lumbocostal
räumen steht.
llml.llllnl. Zur Lendengegend (Lumbus) •Jung
und zum Kreuzbein (Sacrum) gehörend.
•lumbosacral l.lmleuluafM (pLJ. (Lungenbläschen). Zahl-
reich vorhandene terminale Luftsäckchen
a...n. 1. Durchmesser einer röhrenför-
in den Lungen, in denen der Sauerstoff-
migen Höhle oder eines Kanals innerhalb
und Kohlendioxidaustausch stattfindet.
eines Organs oder einer Körperstruktur.
• pulmonary alveolus
2. Einheit des Lichtstroms.
[lat.: Licht] Llnligllllilllsdilen.---> Lungenalveolen.
•Iumen
• pulmonary alveolus
LalnUJalll 1. Die Emission von Licht
durch ein Material nach einer Stimulati- l.agtnGOmpll-. Messung der Ausdeh-
on. 2. Emission von Licht durch einen
Verstärkungsbildschirm nach Interaktio-
nen mit Röntgenstrahlen.
nungsfähigkeit der Lunge und des Brust-
korbs (Thorax). Die L. wird durch das
Lungenvolumen und die Lungenelastizität
II
[lat.: Iumen, Licht; escens, Anfang] bestimmt, wobei eine höhere Compliance
•luminescence für eine reduzierte Fähigkeit der Lungen
zum elastischen Zusammenziehen
......... Phase von 4 Wochen oder 28
spricht, was im Alter oder bei einer Luft-
Tagen; die Zeit, die der Mond etwa benö-
ansammlung (Emphysem) auftritt. Eine
tigt, um sich einmal um die Erde zu bewe-
verminderte L. tritt bei Erkrankungen
gen. Die Schwangerschaftsdauer wird z.B.
auf, bei denen für den Gasaustausch ein
in L.en berechnet, nämlich 10 L.e vom er-
größerer Druck erforderlich ist, etwa bei
sten Tag der letzten Regelblutung.
Atelektasen, Lungenödem, Fibrose oder
•lunar month
Pneumonie.
I..IIII!IL Paariges leichtes, schwammiges •Jung compliance
Organ im Brustkorb (Thorax), das die
wichtigste Komponente des Atmungssys- Lullgaallllloh. Blockierung einer Pulmo-
tems darstellt (äußere Atmung). Die bei- nalarterie durch einen >>Fremdkörper<<;
den höchst elastischen L.n stellen im Kör- dies kann Fett, Luft, Tumorgewebe oder
per den Hauptmechanismus für die Einat- ein Thrombus sein, der meist aus einer
mung (Inhalation) von Luft, aus der dem peripheren Vene stammt. Zu den prädis-
arteriellen Blutsystem Sauerstoff zuge- ponierenden Faktoren zählen eine Verän-
führt wird, und für die Ausatmung (Exha- derung der Blutbestandteile mit gesteiger-
lation) von Kohlendioxid dar, das aus dem ter Gerinnungsneigung, Verletzung von
venösen System entfernt wird. Die rechte Blutgefäßwänden oder Immobilität, z.B.
L. ist in drei und die linke in zwei Lappen im Zusammenhang mit einer Entbindung,
unterteilt. Jede L. besteht aus einer äuße- dekompensierte Herzinsuffizienz, Polycy-
ren serösen Schicht, einer subserösen thämia vera oder nach Operationen. Eine
Schicht mit Netzgewebe und Parenchym. L. ist oft nur schwer von einem Herzin-
Die seröse Schicht wird von dem dünnen farkt oder einer Pneumonie zu unter-
viszeralen Brustfell (Pleura visceralis) ge- scheiden und durch Atemnot (Dyspnoe),
bildet; das subseröse Netzgewebe besteht plötzliche Thoraxschmerzen, Schock und
aus vielen elastischen Fasern und bedeckt Zyanose gekennzeichnet.
die gesamte Oberfläche des Organs. Das •pulmonary embolism (PE)
blnJIIII pbJs.. Chronisch obstruktive Thrombus, der aus einer Bein- oder Be-
Lungenerkrankung, die durch eine Über- ckenvene stammt. Nach seiner Freiset-
blähung der ---+ Lungenalveolen und der zung in den Blutstrom wird der Throm-
daraus folgenden Zerstörung der unter- bus durch den Blutkreislauf in eine der
stützenden alveolaren Strukturen charak- Lungen transportiert, wo er durch das
terisiert ist. pulmonale Gefäßsystem befördert wird,
• pulmonary emphysema bis die Gefäße zu klein werden, er sich
festsetzt und damit das Gefäß blockiert.
lanltlllllll'lirMung ---+Pneumonie. (s.a. Lungenembolie)
•pneumonia • pulmonary infarction (PI)
.............. ldiopadlische. Schwere Lun- l.unglnbrzillam. (Lungenkrebs/Bronchialkarzi-
genfibrose, die von Atemnot (Dyspnoe) nom). Bösartige neoplastische Lungener-
und Sauerstoffmangel (Hypoxie) gekenn- krankung, die durch Tabakrauch verur-
zeichnet ist. Tritt bei fortgeschrittener sacht werden kann; andere prädisponie-
rheumatoider Arthritis und anderen Au- rende Faktoren sind die Exposition ge-
toimmunerkrankungen auf. (---+ Alveolitis) genüber Arsen, Asbest, Beryllium,
• fibrosing alveolitis Chrom, Kohleprodukten, ionisierender
Lungenfistel, lalngenltale lfterioveftlse. Strahlung, Senfgas, Nickel, Petroleum,
Angeborene Direktverbindung in der Uran und Vinylchlorid. Ein L. entwickelt
Lunge zwischen dem arteriellen und ve- sich meist in vernarbtem oder chronisch

D nösen Blutkreislauf. Ursache ist ein


rechts-links-Shunt, durch den sauerstoff-
armes Blut in die systemische Zirkulation
krankem Lungengewebe und ist häufig
schon in einem fortgeschrittenen Sta-
dium, wenn es entdeckt wird. Zu den
gelangen kann. Die Fisteln können einzeln Symptomen gehören dauerhafter Husten,
oder multipel in der gesamten Lunge auf- Atemnot (Dyspnoe), eitriges oder blutiges
treten. Sputum, Schmerzen im Brustbereich, re-
• congenital pulmonary arteriovenous zidivierende Bronchitis oder Pneumonie.
fistula Plattenepithel- und Adenokarzinome ma-
chen etwa 30% der Lungentumore aus,
~ng. Verfahren zur 25% sind kleinzellige Karzinome und
Bestimmung der Lungenkapazität und 15% anaplastische großzellige Tumore.
der Effizienz des Sauerstoff- und Kohlen- • Jung cancer
dioxidaustauschs. Es gibt zwei relevante
Methoden von L.en. Bei der einen wird Lungenkollaps. Verringerung des Lungen-
die Ventilation oder die Fähigkeit der Bla- volumens und der sich darin befindlichen
sebalgwirkung des Thorax und der Lun- Luft; Folge eines erhöhten intrapleuralen
gen gemessen, durch die Gas in die und Drucks aufgrund einer Ansammlung von
aus den Alveolen befördert wird. Die an- Luft bzw. Flüssigkeit in der Pleurahöhle
dere Methode misst die Gasdiffusion oder aufgrund des Verlusts des Innen-
durch die alveolare Kapillarmembran und drucks und der Lungenelastizität
die Blutperfusion der Lunge. Ein effizien- • collapse of the Jung
ter Gasaustausch in den Lungen erfordert ~. Lungenprellung durch
ein ausgewogenes Verhältnis von Ventila- direkte stumpfe Gewalteinwirkung im Be-
tion und Perfusion, wobei die Bereiche, reich des Brustkorbs (---+ Thorax); hierbei
in denen die Ventilation stattfindet, gut kommt es zu Einblutungen ins Lungenge-
perfundiert und die Bereiche, in die der webe und bei schwerer L. zu einer respira-
Blutfluss gelangt, zur Ventilation fähig torischen Insuffizienz.
sein müssen. [lat.: contundere, zerquetschen]
• pulmonary function test (PFT) • Jung contusion
blngenilafadtt. Obstruktion eines Astes ~ dmJnisdl.oflstrldlve
der ---+ Arteria pulmonalis durch einen (COLD). (Emphysembronchitis). Progressive,
irreversible Erkrankung, die durch eine drohender Frühgeburt. Glukokortikoide
verminderte Lungenkapazität gekenn- sind plazentagängig und beschleunigen
zeichnet ist. Der Patient leidet unter Be- die Bildung von ---. Surfactant in den feta-
lastungsdyspnoe, Problemen beim tiefen len Lungenbläschen (Alveolen). Dadurch
Ein- und Ausatmen und manchmal chro- wird die Elastizität des Lungengewebes
nischem Husten. erhöht und der Gasaustausch ermöglicht.
chronic obstructive pulmonary dis- Eine L. ist zwischen der 25. und 35. SSW
ease (COPD) sinnvoll. (s.a. Surfactant-Mangel)
•accelerating Jung maturation
Lungenkrebs. ---. Lungenkarzinom.
Jungcancer lungenschlagadl!r. ---. Arteria pulmonalis.
•pulmonary artery
l.ungenkreislauf. Blutfluss durch ein Netz-
werk von Gefäßen zwischen dem Herzen lungentransplant,>tion. Einpflanzung einer
und den Lungen, wo das Blut mit Sauer- oder beider ---. Lungen eines Spenders zum
stoff angereichert (oxygenisiert) und Koh- Ersatz einer unheilbar erkrankten Lunge.
lendioxid entfernt wird. Die L. kann auch als kombinierte kardio-
• pulmonary circulation pulmonale ---.Transplantation durchge-
führt werden.
l.wtgln Ansammlung von Flüssig- Jung transplantation
keit in den Lungenalveolen oder im Lun-

D
geninterstitium infolge einer Erhöhung SI,-> Tuberkulose.
des Lungenkapillardrucks (z.B. bei Links- lungenvl!lll!.---. Vena pulmonalis.
herzinsuffizienz}, einer Steigerung der • pulmonary vein
Kapillardurchlässigkeit (z.B. bei Infektio-
nen, Gift- oder Reizstoffen) oder bei einer Lunula. Halbmondförmige Struktur, wie
zu schnellen Verabreichung von Vollblut, etwa der weißliche Bereich im Bett eines
Plasma, Serum, Albumin oder anderen in- Finger- oder Fußnagels.
travenösen Flüssigkeiten. Zu den Anzei- [lat.: Iuna, Mond]
chen und Symptomen eines L.s gehören Iunula
Tachypnoe, angestrengte flache Atmung, Abgekürzte Bezeichnung für
Unruhe, Angst, Lufthunger, Zyanose und ---. Lupus erythematodes.
bluthaltiges schaumiges Sputum. Meis- [lat.: Wolf]
tens sind die peripheren Venen und die Iupus
Halsvenen gestaut, Blutdruck und Herz-
frequenz erhöht, der Puls voll und po- IIdes. (Schmetterlingsflechte/
chend oder aber schwach und fadenför- Zehrrose). ---. Autoimmunkrankheit, die die
mig. Patienten müssen mit erhöhtem Haut und verschiedene Organe befallen
Oberkörper gelagert werden, dabei zur kann. Auf der Haut kommt es zu klar ab-
Herzentlastung die Beine tiefer gelagert gegrenzten bläulich-roten Flecken, die
werden. sehr schmerzhaft sind und meist an licht-
pulmonary edema; wet Jung exponierten Stellen auftreten. Beim sys-
temischen L. e. werden --->Autoantikörper
l'l!lf~D rfusionsszinti ra . ttie. Röntgeno- und ---. Immunkomplexe gebildet, die Ar-
logische Untersuchung der Lungen und thritis, Hauterscheinungen (Schmetter-
ihrer Funktion nach intravenöser Injekti- lingserythem), Nephritis, Pleuritis, Peri-
on eines Kontrastmittels; diese Maßnah- karditis sowie neurologische Erkrankun-
me kann die Diagnose einer Lungenem- gen auslösen können.
bolie erleichtern. Iupus erythematosus
.perfusion Jung scan
tolles dnnkus dl
l.u ngenre1feförderung. Intramuskuläre Chronisch rezividierende Hauterkran-
Glukokortikoidgabe an die Mutter zur kung mit schuppigen, follikelbildenden
schnelleren fetalen Lungenreifung bei Läsionen. Die Läsionen sind normaler-
weise über das Gesicht verteilt, können L.uatiDft. Verrenkung. (---> Dislokation)
aber auch in anderen Körperregionen auf- •Iuxation
treten. Die Krankheitsursache ist unklar,
es wird jedoch angenommen, dass es sich
luutian. .........._ Gelenkausrenkung
(--->Luxation), die nach einer Wiederein-
um eine Erkrankung des Autoimmunsys-
richtung (Reposition) oder bei angebore-
tems handelt. Die Krankheit kann auch
ner Gelenkinstabilität immer wieder auf-
durch die Einnahme bestimmter Arznei-
tritt.
mittel ausgelöst werden.
•habitual dislocation
[griech.: diskos, Scheibe, eidos, Form; lat.:
Iupus, Wolf; griech.: erythema, Rötung, luutlan. UllVOikCindlge. (Subluxation/unvoll-
osis, Zustand.] ständige Verrenkung}. Die teilweise Abtren-
• discoid Iupus erythematosus (DLE) nung einer Gelenkfläche von einem Ge-
lenk.
Lupus ."..._ttlrtls dlsstlnlttuus (I.ED}. • incomplete dislocation
---> Lupus erythematodes.
• systemic Iupus erythematosus ISLE) ~ (Verrenkungsbruch}. Fraktur
luld. eines Gelenks mit gleichzeitiger Verren-
Lupus .,...mltDdts vlsclrall. ---.Lupus kung (Dislokation) des betroffenen Ge-
erythematodes. lenks.
•systemic Iupus erythematosus (SLE) • fracture-dislocation
Kutane Form der ---.Tuber- luld. 1. Bezeichnung für einen Zustand
D
Lupus~
kulose, be1 der zahlreiche Hautstellen ulze- klaren Bewusstseins und der Fähigkeit
rieren, nur langsam heilen und ein tief zum rationalen Verständnis. 2. Bezeich-
vernarbtes Gewebe hinterlassen. Der L. v. nung für helle durchscheinende Substan-
steht nicht in Verbindung mit Lupus ery- zen, z.B. Stratum lucidum.
thematodes. [lat.: lucidus, hell]
•Iupus vulgaris •lucid
tat.ltt. Gelbrötliches kristallines karoti- LWI. Abkürzung für Lendenwirbelkörper.
noides Pigment, das in Pflanzen mit Karo- .LVB
tin und Chlorophyll und in tierischen Fet-
ten, Eigelb, dem Gelbkörper der Frau LW5. Abkürzung für Lendenwirbelsäule.
(--->Corpus luteum) oder in Lipochromen .LV
zu finden ist. ....... Gruppe von ---. Enzymen, die rever-
[lat.: luteus, gelb] sibel ohne Hydrolyse oder Sauerstoffre-
•Iutein duktion Kohlenstoffbindungen spalten,
die Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff
H ' ' '11111dts lfGinten (I.M). Glykopro-
enthalten.
teinhormon, das vom Hypophysenvorder-
•lyases
lappen produziert wird; es stimuliert die
Sekretion von Sexualhormonen durch die LJMt lon'•DIL(Zeckenborreliose}. Akutere-
Eierstöcke (Ovarien) und Hoden (Testes) zidivierende Infektion, die durch eine von
und ist bei der Reifung der Spermien und Zecken übertragene Spirochäte, Burgelia
der Eier beteiligt. Beim Mann verursacht burgdorferi, verursacht wird. Diese Er-
das I. H. die Sekretion von --->Testosteron krankung wurde erstmals in der Gemein-
aus den interstitiellen Zellen der Hoden; de Lyme in Connecticut (USA) beschrie-
bei der Frau arbeitet es zusammen mit ben. Die L.-B. wird durch zwei Species
dem ---. follikelstimulierenden Hormon und von Zecken übertragen, nämlich Ixodes
regt das wachsende Follikel in den Ova- dammini und I. pacificus. Erstes Anzei-
rien an, ---> Östrogen auszuscheiden. chen ist das Auftreten eines roten Flecks
[lat.: luteus, gelb; griech.: izein, verursa- an der Stelle des Bisses. Von hier aus brei-
chen; hormein, aktivieren] tet sich die Entzündung in konzentrischen
•luteinizing hormon (LH) Kreisen aus. Meist sind die Knie, andere
große Gelenke und die Schläfenkieferge- Lymphangioma cavernosum, L. eireum-
lenke beteiligt, an denen es zu lokalen scripturn oder L. simplex.
Entzündungen und Schwellungen kommt. [lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Un- Gefäß; oma, Tumor]
wohlsein sowie ein Initialerythem (Ery- llllymphangioma
thema chronicum migrans) und Ringery-
theme folgen häufig der Gelenkmanifesta-
LympltlngiOA ~Ein sich auf
dem Lymphweg ausbreitendes Krebsge-
tion. Gelegentlich kommt es zu Herzlei-
schwür.
tungsstörungen, aseptischer Meningitis
[lat.: lympha. Wasser; griech.: anggeion,
und Bell-Lähmung. Behandelt wird die
Gefäß; karkinos, Krebs]
L.-B. mit Antibiotika.
111 Lyme disease I;Jmpltlngifis. Entzündung eines oder
mehrerer --+ Lymphgefäße, meist infolge
~ Entzündung der --+ Lymph- einer akuten Streptokokkeninfektion in
knoten, meist infolge einer systemischen einer Extremität. Die L. ist durch feine
neoplastischen Erkrankung, bakteriellen rote Streifen gekennzeichnet (»Blutvergif-
Infektion oder anderer entzündlicher Zu- tung<<), die vom infizierten Bereich zur
stände. Die Lymphknoten können vergrö- Achsel oder zur Leiste verlaufen; es
ßert, hart oder weich, unregelmäßig, rot kommt zu Fieber, Schüttelfrost, Kopf-

II
und heiß sein. schmerzen und Muskelschmerzen (Myal-
[lat.: lympha, Wasser; griech.: aden, gie). Die Infektion kann sich über das Blut
Drüse; itis, Entzündung] ausbreiten.
llllymphadenitis [lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
tymplllltnapl'lllie.Erkrankung, die durch Gefäß, itis, Entzündung]
eine lokalisiert oder generalisierte Vergrö- llllymphangitis
ßerung der --+ Lymphknoten oder ~. Zum --+ lymphatischen System
--+ Lymphgefäße gekennzeichnet ist. des Körpers gehörend, das aus einem aus-
llllymphadenopathy gedehnten Netzwerk von Gefäßen besteht
und die --+ Lymphe transportiert.
I.JIIIIItlnglaktlsll. Unphysiologische Er- llllymphatic
weiterung der kleinen lymphatischen Ge-
fäße, die meist durch einen Verschluss
(Obstruktion) von größeren Gefäßen ver-
ursacht wird.
[lat.: lympha, Wasser; griech.: angeion,
Gefäß; ektasis, Dehnung]
LJmplllllltniiiiUIIL Kleine, halbmondför-
mige Strukturen in den Lymphbahnen
llllymphangiectasia
und -gefäßen, die den Flüssigkeitsstrom
L,........Dgrlllll Röntgenologische der --+Lymphe regulieren und das Ein-
Darstellung eines bestimmten Abschnitts dringen von venösem Blut in das Lymph-
des lymphatischen Systems. system verhindern. L. sind zahlreich in
llllymphangiogramm den Sammelgefäßen vorhanden; die
Lymphkapillaren enthalten keine Klap-
LJ ph g'Dgllpltil• Röntgenuntersuchung pen.
der --+ Lymphknoten und --+ Lymphgefäße lllvalves oflymphatics
nach Injektion eines Kontrastmittels. Die
L. wird heute weitgehend durch die LJmplte. Wässrige Flüssigkeit aus Körper-
--+ Lymphoszintigraphie ersetzt. organen und -geweben, die durch die
llllymphangiography --+ Lymphgefäße zirkuliert und von den
--+ Lymphknoten filtriert wird. Die L. ge-
lJillPhRg'DRL. Gutartiger gelblichbrauner langt an der Verbindung der Vena jugula-
Tumor auf der Haut, der aus einer Masse ris und V. subclavia in den Blutstrom. L.
erweiterter Lymphgefäße besteht; z.B. besteht aus Lymphplasma (--+Chylus),
Erythrozyten und Leukozyten, die meis- I.~ Große unreife Zelle, die nach
tens Lymphozyten sind. Die L. dient dem Konfrontation mit einem ---> Antigen oder
Stoffaustausch zwischen den Körpergewe- nach der ---> Mitose zu einem ---> Lymphozyt
ben und besitzt eine Schutzfunktion. wird.
[lat.: lympha, Wasser] •lymphoblast
.lymph
LJIIIIIIIhillleM. Primäre oder sekundäre Er-
I.Jmphgefll. Transportkanälchen mit krankung, die durch eine Ansammlung
Klappen, die sich in den meisten Körper- von Lymphflüssigkeit im weichen Gewebe
geweben finden. Sie können leicht durch gekennzeichnet ist und zu einer Schwel-
ihr perlenschnurartiges Aussehen unter- lung führt, die durch Entzündung, Ver-
schieden werden, das durch ein unregel- schluss (Obstruktion) oder die Entfer-
mäßiges Lumen entsteht. Die Äste, die nung von Lymphkanälen ausgelöst wird.
zum Sammeln der --->Lymphe dienen, bil- Ein kongenitales L. (Milroy-Krankheit)
den zwei Systeme, von denen eines mit ist eine Erbkrankheit, die sich in einer
den oberflächlichen Venen zusammen chronischen lymphatischen Obstruktion
und das andere unter der tiefen Faszie zeigt. Ein L. präcox tritt im Jugendlichen-
verläuft. Sie erreichen nach dem Ductus alter hauptsächlich bei Mädchen auf und
thoracicus und dem rechten lymphati- führt zur Schwellung der Beine. Ein se-
schen Gang das venöse System des Halses. kundäres L. kann nach der chirurgischen
•lymphatic vessel Entfernung der Lymphkanäle bei einer
D ~ Kleiner dichter runder
Knoten oder Ansammlung von --+ Lym-
Mastektomie, nach einer Obstruktion der
Lymphdrainage durch Turnare oder nach
phozyten, die in das retikuläre Netzwerk dem Befall der Lymphgefäße durch Para-
des --+ lymphatischen Systems eingebunden siten entstehen.
ist, insbesondere in den Gaumenmandeln [lat.: lympha, Wasser; griech.: oidema,
(Tonsillen), Milz und Thymus. Schwellung]
•lymph nodule •lymphedema
l.ympltlrMI:In. Zahlreiche kleine ovale ~.Auf den Lymphwegen entstan-
Strukturen, die ---> Lymphe filtern und den oder von ihnen weitergeleitet.
---.Infektionen bekämpfen und in denen •lymphogenic
Lymphozyten, Monozyten und Plasmazel-
len gebildet werden. Die L. sind unter- ~ (Hodgkin-Lymphom/
schiedlich groß, einige so klein wie ein Morbus Hodgkin). Malignes ---.Granulom des
Stecknadelkopf, andere so groß wie eine lymphatischen Systems. Der Begriff L.
Bohne. Jeder L. ist von einer Kapsel umge- wird im Zusammenhang mit entzündli-
ben und besteht aus einem hellen Rinden- chen, granulomatösen oder sarkomatösen
abschnitt und einem dunkleren Mark so- Erkrankungen wie Morbus Hodgkin, Sar-
wie aus eng gepackten Lymphozyten, koidase und Lymphadenom verwendet.
netzförmigem Bindegewebe und drei (---. Hodgkin-Krankheit) (s.a. Lymphom)
Lymphkanälchen. Die Lymphe fließt [lat.: lympha, Wasser; granulum, Körn-
durch die afferenten Lymphgefäße in die chen; griech.: oma, Tumor; osis, Zustand]
L., die meist in bestimmten Bereichen ge- •lymphogranulomatosis
häuft auftreten, z.B. Mund, Nacken, Ober-
arm, Achsel und Leiste. -hold. Den --+ Lymphen gleichend,
•lymphnode lymphähnlich.
.lymphoid
Lymphlmotta, salnler. Lymphknoten in
einer der sieben Lymphknotengruppen I.JmpiMIIdn. Substanz, die von den T -Lym-
des Bauch- und Beckenraums. Sie s. L. lie- phozyten produziert und freigesetzt wird
gen im Kreuzbein. und dafür sorgt, dass Makrophagen an
• sacral node die Stelle einer Infektion oder Entzün-
dung gelangen und eine Immunreaktion und sich im Knochenmark entwickelt.
auslösen. L.en bilden normalerweise 25% des Ge-
[lat.: lympha, Wasser; griech.: kinesis, Be- samtbestandes an weißen Blutzellen, bei
wegung] Entzündungen nimmt ihre Anzahl weiter
• lymphokine zu. Man unterscheidet zwei Formen von
L.en: die -+ B-Zellen und die -+ T-Zellen.
l.Jmphom, Neoplasma des Lymphgewebes, Beide vermehren sich durch Mitose, wo-
das sich im retikuloendothelialen oder
bei jeder Klon die gleichen Antikörper
lymphatischen System bildet und meist
auf der Oberflächenmembran aufweist.
bösartig (maligne) ist. Man unterscheidet
Wenn eine unreife B-Zelle mit einem spe-
zwei Arten von Lymphomen: Morbus
zifischen Antigen konfrontiert wird, wird
Hodgkin und non-Hodgkin-Lymphom.
die Zelle aktiviert, gelangt in die Milz
Die verschiedenen L.e unterscheiden sich
oder in die Lymphknoten, unterzieht sich
durch ihr Ausmaß der Differenzierung
einer Differenzierung und produziert sehr
und ihren Inhalt, die Erscheinungsform
schnell sowohl Plasmazellen als auch Ge-
ist jedoch ähnlich. Charakteristischerwei-
dächtniszellen (memory cells). T-Zellen
se folgt dem Auftreten von schmerzlosen
sind L.en, die durch die Thymusdrüse zir-
vergrößerten Lymphknoten eine allge-
kuliert sind und sich dort zu Thymozyten
meine Schwäche, Fieber, Gewichtsverlust
differenziert haben.
und Anämie. Aufgrund der Erkrankung
II
[lat.: lympha, Wasser; griech.: kytos, Zel-
des des lymphatischen Gewebes kommt
es zur Vergrößerung von Milz und Leber. le]
•lymphocyte
Es kann in der Folge zu Magen-Darm-Be-
schwerden, -+ Malabsorption und Kno-
chenläsionen kommen. L~ Verminderte Anzahl
[lat.: lympha, Wasser; griech.: oma, Tu- von -+ Lymphozyten im peripheren Kreis-
mor] lauf, die als primäre hämatologische Er-
•Iymphoma krankung in Verbindung mit einer Man-
gelernährung, malignen Erkrankung oder
l.jmplwpaue. Bildung der-+ Lymphe oder infektiöser Mononukleose auftritt.
-+ Lymphozyten. - adj. lymphopoetisch. [lat.: lympha, Wasser; griech.: kytos, Zelle;
[lat.: lympha, Wasser; griech.: poiein, ma- penes, arm]
chen] •lymphocytopenia
.lymphopoesis
L,.........1gl11 {lymphorrhö). Austritt von L~. Vermehrung der -+ Lym-
-+ Lymphe aus einem verletzten Lymphge- phozyten, die bei bestimmten chronischen
fäß. Erkrankungen und bei der Genesung
• lymphorrhagia (Konvaleszenz) nach einer akuten Infekti-
l.ymphormi. -+ Lymphorrhagie. on erfolgt.
.lymphocytosis
.lymphorrhea
LJIIlllhU.&inligoaphit. Diagnostische Tech- ~ Gefriertrockneu einer Sub-
nik mit Hilfe eines Kontrastmittels zur stanz in einem Vakuum, wodurch es zum
noninvasiven Untersuchung eines primä- Entzug von Wasser kommt.
ren oder sekundären Lymphödems, ma- •lyophilize
ligner Tumore oder einer Lymphogranu-
lomatose. Das Kontrastmittel wird subku-
tan zwischen die Finger oder Zehen inji- LJH. 1. Zerstörung oder Auflösung von
ziert. Zellen oder Molekülen, z.B. von Bakterien
(Bakteriolyse) oder Blutzellen (Hämo-
• lymphoscintigraphy lyse), durch die Wirkung spezieller Sub-
Lymphalyt. Kleiner kernloser -+Leukozyt, stanzen. 2. Allmähliches Nachlassen der
der aus einer fötalen Stammzelle stammt Symptome einer Krankheit. 3. Auflösung
-
einer Abflussbehinderung, z.B. ---. Throm-
bolyse.
[griech.: lysein, auflösen]
•Iysis
-
dauungsprozessen beteiligt sind. Wenn
die hydrolytischen Enzyme in das Zyto-
plasma freigesetzt werden, bewirken sie
die Selbstverdauung der Zelle; dies bedeu-
tet, dass L.e bei bestimmten destruktiven
L.ysln (lys). Essenzielle ---.Aminosäure, die
zum Wachstum von Kindern und bei Er- Krankheiten eine große Rolle spielen, die
durch die Auflösung von Gewebe, wie bei
wachsenen zur Erhaltung des Stickstoff-
gleichgewichts benötigt wird. einer Muskeldystrophie, gekennzeichnet
Iysine (Lys) sind.
[griech.: lysein, auflösen; soma, Körper]
t.. Eigenschaft eines Bakteriums, .lysosome
---. Lysine oder --.Antikörper zu bilden, die
eine teilweise oder vollständige Auflösung I.J:saQm. Enzym mit bakterizider und an-
einer Zielzelle verursachen. tiseptischer Wirkung, das fremde Orga-
[griech.: lysein, auflösen; genein, produ- nismen zerstören kann. L.e finden sich in
zieren] granulozytischen und monozytischen
Blutzellen und sind physiologischerweise
•lysogenesis
in Speichel, Schweiß, Muttermilch und
Lysosom. Zytoplasmatischer membrange- Tränen vorhanden.
bundener Partikel, der hydrolytische En- [griech.: lysein, auflösen; zyme, Ferment]
zyme enthält, die bei intrazellulären Ver- 6?:< Iysozyme
' 6 1i

M. 1. Abkürzung für Meter. 2. Abkürzung Magen. Nahrungsreservoir und erster

•m
für Milli-.

M.A. Abkürzung für den akademischen


wichtiger Verdauungsort Der M. liegt di-
rekt unter dem Zwerchfell und ist in Kör·
per und Pylorus (Schließmuskel am Ma-
genausgang) unterteilt. Über den . Mund
Grad >>Master of Arts<< bzw. >>Magister Ar- und die Speiseröhre wird dem M. teilweise
tium<< .
verdaute Nahrung zugeführt.
• M.A.
• stomach
M. abducens. -+ Musculus abducens.
Magenatonie. -+ Gastroparese.
• abducens muscle
• gastroparesis
MAC 50• (= »minimal alveolar concentrati·
on<<) Wert für die Wirkungsstärke von Magenuidität. Intensität der Magensäure
-+ lnhalationsanästhetika. Der MAC-Wert im -+ Magensaft. Die Azidität variiert
gibt diejenige alveol~re Konzentration e!- während einer 24-Stunden-Phase, hat je-
doch einen durchschnittlichen pH-Wert
nes Anästhetikums m Volumen% an, d1e
z.B. bei 50% der Patienten (MAC 50 ) eine zwischen 0,9 und 1,5. Die Azidität des
reflektorische Bewegung nach einem Magens wird hauptsächlich durch -+ Salz·
Hautschnitt verhindert. Je niedriger der säure reguliert, die von den Magendrüsen
MAC-Wert ist, desto stärker wirksam ist abgesondert wird.
das Anästhetikum. Der MAC-Wert ist ab- • acidity of the stomach
hängig vom Lebensalter, -+ Blutdruck, Magen-Darm-Passage. (MPD). Röntgenkon-
-+Hämoglobin-Wert, Körpertemperatur trastuntersuchung von Magen und Dünn-
und der Anwendung anderer Narkotika. darm.
• minimal alveolar concentration • upper gastrointestinal x-ray series
Macula. (Makula). Kleiner pigmentierter Be- Magen-Darm-Spülung. Methode zur Be-
reich oder Fleck auf der Haut, der vom handlung von Vergiftungen; dabei wird
umgebenden Gewebe getrennt erscheint der Magen-Darm-Trakt mit großen Flüs-
oder sich von diesem unterscheidet. sigkeitsmengen durchgespült.
[lat.: Fleck] • whole bowel irrigation
• macula
Magenfistel. Unphysiologische Passage aus
Macula lutea. (gelber Fleck). Ovaler gelbli- dem Magen, die meist mit einer Öffn~ng
cher Fleck im optischen >>Zentrum<< der in der äußeren Bauchwand verbunden 1st.
Netzhaut des Auges (Retina), 2 mm vom Eine M. kann chirugisch angelegt werden,
Sehnerv entfernt. Er enthält eine Vertie- um Patienten mit schweren Ösophaguser-
fung, keine Blutgefäße und die Fovea cen- krankungen Sondenkost zu verabreichen.
tralis. Bilder werden am schärfsten wahr- • gastric fistula
genommen, wenn sie direkt auf der M. I.
fokussiert werden. Magenfundus. (Fundus ventriculi). Abge-
• macula lutea schlossener Magenteil, der sich oberhalb
618 Magenfundus '

der Ösophaguseinmündung (Kardial be- um die Präsenz von Blut, Galle, Bakterien
findet. und unphysiologischen Zellen zu bestim-
• fundus of starnach men.
MagengeS<hwür. --> Ulcus ventriculi. • gastric analysis
• peptic ulcer Magenschleimhautentzündung. __, Gastritis.
Magenkarzinom. Malignes Neoplasma des • gastritis
Magens mit Symptomen wie unklare
Magensonde. Dünner Schlauch, der über
Oberbauchbeschwerden (epigastrische
Beschwerden), Schluckbeschwerden (Dys- den Mund oder die Nase in den Magen
phagie), Appetitlosigkeit (Anorexie), Ge- vorgeschoben wird, entweder zur Ernäh-
wichtsverlust und unerklärbare Eisen- rung des Patienten oder zur Entlastung
mangelanämie. In vielen Fällen verläuft des Magens durch Ableiten von Magen-
die erste Phase asymptomatisch und oft- saft. Nach Operationen, oder wenn ein Pa-
mals verursachen erst Metastasen die ers- tient Nahrung zwar verdauen, aber nicht
ten Symptome. essen kann, bleibt die Magensonde länge-
re Zeit liegen.
• gastric cancer
• starnach tube
Magenperforation. Zustand, bei dem eine
Erkrankung oder Verletzung dazu führt, Magensonde, Ernährung über. -+ Pflegein-
dass der Magen (Gaster) durch eine un- tervention der NIC, die definiert wird
physiologische Öffnung mit der freien als die Verabceichung von Nahrung und
Bauchhöhle verbunden ist. Häufigste Ur-
sache ist ein durchgebrochenes Magenge-
schwür (perforiertes Ulcus ventriculi).
Ein sofortiger chirurgischer Eingriff ist
erforderlich, um eine --> Peritonitis zu ver-
meiden.
• perforation of starnach
Magenpförtner. __, Pylorus.
• pylorus
Magenpumpe. Pumpe, mit der Magenin-
halt entfernt werden kann. Die M. ist an
einen Schlauch angeschlossen, der durch
den Mund oder die Nase in den Magen
eingeführt wird.
• starnach pump
Magenresektion. __, Gastrektomie; __, Bill-
roth-Operation.
• gastrectomy
Magensaft. Verdauungssaft, der aus den
Magendrüsen stammt und außer Wasser
im Wesentlichen aus --> Pepsin, --> Salzsäu-
re, Fermenten und --> Muzin (Schleimstof-
fen) besteht; der pH-Wert des M.es ist
stark sauer (0,9 bis 1,5).
• gastric juice
Magensaftuntersuchung. Untersuchung des
Mageninhalts zur Bestimmung der Menge Magensonde. Einführung einer Magen-
an vorhandener Säure; gelegentlich auch, sonde über die Nase.
· Makroelement 619

Flüssigkeit über einen gastrointestinalen sehe Übertragung und die muskuläre Er-
Tubus. regung wichtig. Überschüssiges M. im
• Enteral Tube Feeding Körper ( .... Hypermagnesiämie) kann den
Herzschlag verlangsamen und zu einer
Magensonde, Pflege bei liegender. Bei na- Vasodilatation führen, da es eine direkte
sal liegender Sonde regelmäßige Nasen- Wirkung auf die Blutgefäße und die Gan-
pflege und Fixation nicht zu fest, um De- glionblockade hat; es kann zu einem nar-
kubitus an der ase zu vermeiden. Vor koseähnlichen Zustand mit peripheren
jeder Verabceichung von ahrung, Flüs- und zentralen Lähmungen kommen. Ein
sigkeit oder Medikamente Durchgängig- M.-Mangel (Hypomagnesiämie) führt zu
keil der Sonde überprüfen und korrekte Wadenkrämpfen, Verwirrung, Durchblu-
Lage (Markierung) überprüfen. Magen- tungs- und Herzstörungen.
sonde nur nach Anordnung und unter • magnesium (Mg)
regelmäßiger Beobachtung abklemmen.
Ablaufbeutel täglich wechseln und Ab- Magnetresonanz (MR). 1. Phänomen, bei
laufmenge täglich dokumentieren. Auf dem der Atomkern bestimmter Materia-
freien Ablauf achten. lien in ein starkes magnetisches Feld ge-
• stomach tube care bracht wird und Radiowellen absorbiert,
die von einer Quelle mit einer bestimmten
Magenspülung. Reinigung und Spülung Frequenz zur Verfügung gestellt werden.
des Magens mit Wasser oder einer Koch- 2. Spektrum, das von Phosphor in das
salzlösung. Indikationen sind beabsich- Körpergewebe ausgestrahlt wird und
tigte große Einnahme von Medikamen- durch spezielle Instrumente abgebildet .".
ten oder unbeabsichtigetem Verschlu- werden kann. ~
cken von gesundheitsschädigenden Sub- • magnetic resonance (MR)
stanzen. Unangenehmer Vorgang für
den Patienten, da der Schlauch relativ Mahaim·Bündel. Leitungsbahn im Herzge-
dick ist und die Spülmenge relativ hoch . webe, die zwischen dem Atrioventrikular-
• gastric lavage knoten (AV -Knoten) oder His-Bündel und
dem Muskel des Kammerseptums ver-
Magersucht. .... Anorexia nervosa. läuft; sie leitet frühe Erregungsimpulse
Magiii·Zange. Intubationszange, mit der weiter.
ein Trachealtubus über den Kehlkopf [I. Mahaim, französischer Arzt, 20.Jhd.]
( .... Larynx) in die Trachea eingeführt wird • Mahaim fibers
; wird auch während der Narkosevorberei- makro·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>groß,
tung zum Legen bzw. Vorschieben der lang<<.
Magensonde verwendet. Bei Verwendung [griech.: groß]
ist darauf zu achten, dass die Enden durch • macro-
Gummi geschützt sind, damit das Metall
nicht den Tubus beschädigt und damit Makrobiose. 1. Langlebigkeit eines Orga-
dieser undicht wird. nismus. 2. Fähigkeit, das Leben zu verlän-
• Magill forceps gern.
Magnesiämie. Präsenz von .... Magnesium [griech.: makros, groß; bios, Leben]
im Blut. • macrobiosis
• magnasemia Makroelement. Chemische Elemente, die
Magnesium (Mg). Silberweißes minerali- in relativ großen Mengen für die norma-
sches Element mit der Ordnungszahl 12 len physiologischen Prozesse des Körpers
und der Atommasse 24,32. M. ist das benötigt werden und deshalb dem Orga-
zweithäufigste Kation der intrazellulären nismus zugeführt werden müssen. Zu den
Körperflüssigkeiten. Es ist für viele En- M.en gehören Kohlenstoff, Wasserstoff,
zymaktivitäten sowie für die neurochemi- Sauerstoff, Stickstoff, Kalium, Natrium,
(120 ~ment

Kalzium, Chlorid, Magnesium, Phosphor e. Sehstörung, bei der Gegenstän-


und Schwefel. de größer erscheinen als sie tatsächlich
• macroelement sind.
[griech.: makros, groß; opsis, Sehvermö-
Makroglobulinämie, Form einer Stoffwech- gen]
selstörung, bei der ein -->Immunglobulin •macropsia
(IgM) durch Klone einer Plasma-B-Zelle
als Reaktion auf das Signal eines Antigens ,pisdt. Bezeichnung für eine Grö-
übermäßig produziert wird. Es kommt ße, die noch mit bloßem Auge (ohne opti-
zum Auftreten von Globulinen mit hohem sche Hilfsmittel) zu sehen ist. (s.a. mikros-
Molekulargewicht (Makroglobuline), was kopisch)
zu Lymphknotenschwellung sowie Leber- [griech.: makros, groß; skopein, sehen]
und Milzvergrößerung führt. • macroscopic
[griech.: makros, groß; lat.: globulus, Kü-
gelchen; griech.: haima, Blut] mit.-. Gigantismus.
• macroglobulinemia somatomegaly

Makroglossie. Unphysiologisch vergrö- Makrozephalie, Kongenitale Anomalie, die


ßerte Zunge (Glossa), was bei angebore- durch eine unphysiologische Vergröße-
nen (kongenitalen) Defekten wie z.B. rung des Kopfes und des Gehirns in Rela-
Down-Syndrom auftritt. tion zum Rest des Körpers gekennzeich-
[griech.: makros, groß; glossa, Zunge] net ist. Die M. führt häufig zu einer men-
• macroglossia talen und wachstumsbezogenen Retarda-
tion.
Makrolidantibiotika, Gruppe von --.Anti- [griech.: makros, groß; kephale, Kopf]
biotika, die von Aktinomyzeten produziert • macroencephaly
werden; dazu gehört z.B. Erythromycin.
Makrozyt. Physiologisch vergrößerter, un-
M. werden im Allgemeinen gegen gram-
positive Bakterien und bei Patienten ein- reifer --> Erythrozyt, der bei einer --> mega-
labiastären (od, makrozytären) Anämie auf-
gesetzt, die auf Penizillin allergisch rea-
tritt. - adj. makrozytär.
gieren.
t:;:; macrolide [griech.: makros, groß; kytos, Zelle]
• macrocyte
Makromolekül. Molekül der Größe eines Progressive Ver-
Makulad~,g,;;,ne_r!ltion.
Kolloids, z.B. Eiweiße (Proteine), Nuklein- schlechterung des gelben Flecks (Macula
säuren oder Polysaccharide. lutea) und der Aderhaut (Chorioidea) des
• macromolecule Auges. Die M. kann infolge verschiedener
Erkrankungen auftreten, z.B. einer Netz-
Makrophagen. Fresszellen (-->Phagozyten) hautentzündung (Retinitis).
des Immunsystems, z.B. Kupffer-Zellen in [lat.: macula, Fleck; degenerare, abwei-
der Leber und Milz oder Histiozyten im chen]
lockeren Bindegewebe oder Langerhans- macular degeneration
Zellen.
[griech.: makros, groß; phagein, essen] ystf'Opltil. Verschiedene Augener-
• macrophages krankungen, bei denen der zentrale Be-
reich (Macula lutea) der Netzhaut (Reti-
Maluophagen, alveolare, In der Lunge loka- na), d.h. der gelbe Fleck, geschädigt ist;
lisierte --> Makrophagen, die Fremdsub- sie können in Verbindung mit Genmuta-
stanzen, welche in die Alveolen eingeat- tionen stehen, die bei älteren Menschen
met wurden, umfließen und abbauen. auftreten.
• alveolar macrophages macular dystrophia
IRII-. Vorsilbe mit der Bedeutung perteils oder -gewebes; z.B. --> Osteomala-
»schlecht, bösartig<<. zie.
•mal- [griech.: malakia, Weichheit]
•malacia
Mllllbsarptiea. Beeinträchtige Aufnahme Mlllliges:tlaL Beeinträchtigter Abbau von
von Nährstoffen aus dem Gastrointesti-
Nährstoffen infolge eines Mangels an Ver-
naltrakt. Die M. tritt bei Vitaminmangel-
dauungsenzymen.
krankheiten, Magen-Darm-Erkrankun-
•maldigestion
gen, Sprue, Ruhr (Dysenterie), Diarrhö,
entzündlichen Darmerkrankungen und lllllgnt. (bösartig). 1. Bezeichnung für eine
anderen Störungen auf. (--> Malabsorpti- Tendenz, sich zu verschlechtern und zum
onssyndrom) Tode zu führen. 2. Beschreibung eines
[lat.: malus, schlecht; absorbere, schlu- Karzinoms, das anaplastisch (d.h. weniger
cken] differenzierte Tochterzellen bildend) ist,
• malabsorption invasiv wächst und metastasiert.
[lat.: malignus, bösartig]
M ' harptUIISSyndrom. Komplex von •malignant
Symptomen, die durch Störungen der in-
Malleu.(Hammer). Eines der drei Knöchel-
testinalen Absorption von Nährstoffen
chen im Mittelohr, dessen Form einem
verursacht werden und durch Appetitlo-
Hammer ähnelt und das Kopf, Hals sowie
sigkeit (Anorexie), Gewichtsverlust, Blä-
drei Fortsätze aufweist. Es ist mit der

111
hungen, Muskelkrämpfe, Knochen-
Tympanummembran verbunden und
schmerzen und Fettstuhl (Stearrhö) ge-
übermittelt Geräuschvibrationen an den
kennzeichnet sind. Es kann zu Anämie,
Amboss ( ..... lncus).
Schwäche und Müdigkeit kommen, weil
Eisen, Folsäure und Vitamin B12 nicht in
[lat.: Hammer]
ausreichenden Mengen aufgenommen •malleus
werden. (--> Malabsorption) Mallorr Wa Syndna. Erkrankung, die
•malabsorption syndrome durch eine massive Blutung nach einer
Schleimhautruptur an der Verbindung
......,._ Schwere Infektionskrankheit, die (Kardia) zwischen Speiseröhre (Ösopha-
von einer oder mehreren der mindestens gus) und Magen gekennzeichnet ist. Die
vier Species des Protozoengattung Plas- Verletzung wird meist durch längerfristi-
modium verursacht wird. Die Erkrankung ges Erbrechen verursacht, das häufig bei
wird durch den Stich einer infizierten An- Alkoholikern oder bei einem Verschluss
opheles-Mücke übertragen. Malariainfek- des Magenausgangs (Pylorus) auftritt.
tionen können auch durch Bluttransfusio- [G. Mallory, amerikanischer Pathologe,
nen von einem infizierten Patienten oder geb. 1926; S. Weiss, amerikanischer Arzt,
durch die Benutzung einer infizierten Ka- 1899-1942]
nüle übertragen werden. Symptome der .Mallory-Weiss' syndrome
M. sind Schüttelfrost, Fieber, Anämie, ver-
größerte Milz und eine Tendenz zu rezidi-
Malmdrltfcm. Störung oder Mangel in der
Ernährung, was durch eine unausgewoge-
vierenden Krankheiten. Die Plasmodium-
ne, unzureichende oder exzessive Kost
Parasiten dringen in die Erythrozyten des
oder aber durch Funktionsstörungen bei
menschlichen Wirtes ein, wo sie reifen,
Absorption, Aufbau (Assimilation) von
sich vermehren und regelmäßig ausbre-
Nährstoffen oder Abbau von Nahrungs-
chen.
mitteln verursacht wird.
[lat.: malus, schlecht; aria, Luft]
[lat.: malus, schlecht; nutrire, ernähren]
•malaria
•malnutrition
Mllllllle. Krankhafte Erweichung oder ~ Zahlreiche kleine,
schwammartige Veränderung eines Kör- runde dunkelrote Körperehen in der Rin-
de der Niere, die aus Bowman-Kapsel und Frauen unter 30 Jahren erkranken bereits
einem eingestülpten Kapillarknäuel be- an einem M. Zu den Risikofaktoren gehö-
stehen und jeweils mit einem Nierentuba- ren bestimmte genetische Störungen, fa-
lus verbunden sind. Die M.-K. sind Teil ei- miliäre Prädisposition, Kinderlosigkeit,
nes Filtrationssystems, durch das die Exposition gegenüber ionisierenden
Komponenten des Blutplasmas, die keine Strahlen, frühe Menarche, späte Meno-
Eiweiße sind, über die Nierentubuli zur pause, Fettleibigkeit, Diabetes mellitus
Ausscheidung durch den Harn gelangen. und chronisch zystische Erkrankungen
[M. Malpighi, italienischer Anatom, 1628- der Brust. Zu den Frühsymptomen, die
1694] durch regelmäßige Selbstuntersuchung
• malpighian corpuscle der Brust entdeckt werden können, gehö-
ren sämtliche verdächtige Tastbefunde.
MalL Substanz, die aus gekeimten Kör- Erstsymptome eines bereits fortgeschrit-
nern, z.B. Gerste, gewonnen wird und teil- tenen M.s sind kleine, meist schmerzlose
weise abgebaute Stärke und Eiweiße mit Knötchen, eine dünne oder verdickte
nährenden und verdauungsfördernden Haut, Unverschieblichkeit der Haut über
Eigenschaften enthält. einer Verhärtung, Grobporigkeit und
•malt Lymphödem über dem Tumor (Orangen-
Mamilla. PI. Mlmllat. {Brustwarze). Kleine hautphänomen) oder die Einziehung der


zylindrische pigmentierte Struktur, die Brustwarze. Später kann es zu Absonde-
sich im Zentrum jeder Brust erhebt. An rungen aus der Brustwarze, Schmerzen,
der Spitze der M. befinden sich bei der Ulzerationen und vergrößerten Achsel-
Frau etwa 20 kleine Öffnungen der Milch- drüsen kommen. Die Diagnose wird
gänge. Die M. wird von einer etwas heller durch sorgfältige Inspektion, Abtasten
pigmentierten Haut, dem Warzenvorhof (Palpation) aller Brustquadranten sowie
(Areola mammae) umgeben. Die Intensi- der Achselhöhlen, Ultraschalluntersu-
tät der Pigmentierung kann von rosa bis chung, -+ Mammographie, Kernspintomo-
braun variieren, je nach Teint einer Per- graphie und die zytologische Bestimmung
son. Die M. gehört zu den erogenen Zo- von Tumorzellen gestellt, die durch eine
nen der Frau. Biopsie entnommen werden. Die Stadien-
[lat.: Brust, Brustwarze] einteilung des Karzinoms erfolgt anhand
• nipple; teat der -+ TNM-Kiassifizierung. Die Behandlung
besteht grundsätzlich in der operativen
........_ {Brustdrüse; Milchdrüse). Milchfüh- Entfernung des Tumors, je nach Stadium
rende Drüse innerhalb der weiblichen und Art entweder brusterhaltend, oder
Brust. Das Drüsengewebe bildet einen aber in Form einer Radikaloperation.
Ring von Läppchen, die Alveolen enthal- Postoperativ kann eine zusätzliche (adju-
ten, wobei jeder Lappen aus einem System vante) Strahlen- oder Chemotherapie und
von Gängen besteht, durch die Milch von eine Hormontherapie erforderlich wer-
den Alveolen zu den Brustwarzen geleitet den. Die Prognose hängt vor allem von
wird. Der zentrale Teil der Brust ist mit der Ausbreitung des Tumors und vom Al-
Drüsengewebe gefüllt. ter der Patientin ab. Etwa 60 o/o der Patien-
•mamma tinnen überleben die ersten 5 Jahre nach
Vorsilbe mit der Bedeutung
lllllllllla".
Therapiebeginn; die 10-Jahres-Oberle-
>>weibliche Brust, Brustdrüse<<. bensrate beträgt etwa 40 o/o.
•mamma- • breast cancer

................ {Brustkrebs). Häufigster


bösartiger Tumor der weiblichen Brust ............... Chirurgische plastische
(meist im oberen äußeren Quadranten), Gestaltung einer weiblichen Brust, um
der vor allem zwischen dem 45. und 70. große, hängende Brüste zu reduzieren
Lebensjahr auftritt. Doch auch junge oder zu liften, um kleine Brüste zu vergrö-
· Manometrie 623

ßern oder um eine Brust nach Entfernung Manie. Gemütsstimmung, die durch einen
wegen eines Tumors zu rekonstruieren. instabilen, erregten Gefühlszustand ge-
[lat.: mamma, weibliche Brust; griech.: kennzeichnet ist; dies zeigt sich in extre-
plassein, formen] mer Erregbarkeit, Hyperaktivität, Ideen-
• mammoplasty flucht, gesteigerter psychomotorischer
Aktivität, gestörter Aufmerksamkeit und
Mammographie. Röntgenuntersuchung des manchmal gewaltsamem, destruktivem
weichen Gewebes der weiblichen Brust und selbstzerstörerischem Verhalten. Eine
(Mamma), um gutartige (benigne) oder M. kann in Verbindung mit einer -> De-
bösartige (maligne) neoplastische Pro- pression auftreten.
zesse zu diagnostizieren. [griech.: Verrücktheit]
• mammography • mania
Managed Care. System der Gesundheits-
pflege, bei dem eine administrative Kon- Manipulation. Kompetente Benutzung der
trolle über primäre Dienstleistungen der Hände bei therapeutischen oder diag-
Pflege in einer Gruppenpraxis gewährleis- nostischen Maßnahmen, z.B. Palpation,
tet wird. Überflüssige Leistungen werden Behebung einer Dislokation, Drehen ei-
gestrichen und somit die Kosten gesenkt. nes Fötus im Mutterleib oder verschie-
• managed care dene Handgriffe im Rahmen einer Phy-
siotherapie.

m
Mandelöl. Öl aus Kernen der Früchte des [lat.: manipulare, mit den Händen arbei-
Süßmandelbaums Prunus amygdalus, das ten]
als Linderungsmittel und mildes Abführ- • manipulation
mittel verwendet wird. Bittermandelöl ist
ein flüchtiges Öl, das die tödliche Blausäu- Mannitol. (Mannit). Metabolisierter Zucker,
re enthält. der als osmotisches -> Diuretikum und für
• almondoil Nierenfunktionstests Verwendung findet.
M. wird auch als Diabetikersüße und als
Mandibula. (Unterkiefer). Großer Knochen,
-> Laxans eingesetzt; es fördert die Di-
der den Unterkiefer bildet. Er enthält die
unteren Zähne und besteht aus einem ho- urese, erhöht den intraokularen und in-
rizontalen Teil, einem Körper und zwei trakraniellen Druck, fördert die Ausschei-
senkrechten Ästen, die fast rechtwinklig dung von Giftstoffen und anderen toxi-
am Körper befestigt sind. Der Körper der schen Abfallprodukten; außerdem kann
M. ist kurvenförmig gekrümmt, hat zwei M. bei der Evaluation der Nierenfunktion
Oberflächen und zwei Ränder. Anwendung finden.
[lat.: mandere, kauen] • mannitol
• mandibula - adj. mandibulär. Manometer. Gerät zur Messung des
Mangan (Mn). Metallisches Element, das in Drucks von Flüssigkeiten oder Gasen, das
Spuren im Körpergewebe vorhanden ist aus einem Tubus mit Messleiste besteht
(Spurenelement), wo es die Funktionen und eine relativ stabile (nicht kompri-
verschiedener Enzyme unterstützt. Ord- mierbare) Flüssigkeit enthält, z.B. Queck-
nungszahl 25 und Atommasse 54,938. silber. Der Level der Flüssigkeit in dem
• manganese (Mn) Tubus schwankt mit dem Druck der zu
messenden Flüssigkeit.
Mangelkrankheit. Krankheit infolge des [griech.: manos, flüssig; metron, Maß]
FehJens eines bzw. mehrerer essenzieller • manometer
Nährstoffe, infolge einer Stoffwechselstö-
rung, Verdauungs- oder Absorptionsstö- Manometrie. 1. Studium der Druckbewe-
rungen, übermäßiger Ausscheidung oder gungen von Flüssigkeiten oder Gasen.
verstärkten biologischen Anforderungen. 2. Technik zur Messung von Veränderun-
• deficiency disease gen eines Gas- oder Flüssigkeitsdrucks,
die durch biologische oder chemische oder Eiweißaufnahme und tritt bei Kin-
Einwirkungen verursacht werden. dern mit Gedeihstörungen oder bei anhal-
.manometry tenden Hungerzuständen auf. Im Gegen-
satz zum M.---> Kwashiorkor treten keine
Mwuc:lletl!. Aufblasbarer, elastischer Ödeme auf.
Schlauch, der zur Messung des Blutdrucks [griech.: marasmos, Schwachwerden]
um den Oberarm gewickelt und mit Luft
•marasmus
gefüllt wird.
•cuff Mlrllulg-VIriiSIIranlllllll (Marburg-Fieber}.
Mlllllllllfllm. Bezeichnung für eine anato- Schwere fiebrige Krankheit, die durch Ek-
mische Struktur, die einem Handgriff äh- zeme, Hepatitis, Pankreatitis und gas-
nelt; z.B. M. sterni, der oberste der drei trointestinale Blutungen (Hämorrhagien)
Sternumknochen. gekennzeichnet ist. Ubertragen wird die
[lat.: Stiel] Krankheit durch das Marburg-Virus, zu
•manubrium dessen Familie (Filioviridae) auch das
---> Ebola-Virus gehört. Eine Epidemie in
Manuelle fxtiÜIIIIir. (Ganze Extraktion}. Maß- Marburg 1967 wurde scheinbar durch aus
nahme zur Geburtsbeendigung, bei der Afrika importierte grüne Meerkatzen ver-
ein Kind aus ---> Beckenendlage durch Zug ursacht. Auch Krankenhauspersonal kann
entwickelt wird, bevor der Steiß geboren


das Virus durch falschen Umgang mit
ist. Die m. E. ist für das Kind die gefähr- kontaminierten Nadeln oder über hämor-
lichste geburtshilfliehe Operation und rhagische Läsionen von Patienten über-
wird heute kaum noch angewandt . tragen.
[lat.: ex, aus; trahere, ziehen] • Marburg virus disease
• breech extraction
-.Hand. ~ Erbkrankheit, die sich
[lat.: Hand] durch eine Verlängerung der Knochen
•manus zeigt und häufig mit Störungen der Augen
und des kardiavaskulären Systems ver-
MAO. Abkürzung für ---> Monoaminoxidase. bunden ist. Es kommt zu wesentlichen pa-
.MAO thologischen skelettmuskulatorischen
IIMHiemmer. Abkürzung für ---> Mono- Störungen, wie z.B. mangelhafte Entwick-
aminoxidasehemmer. lung der Muskeln, Schlaffbeit der Bänder,
.MAOI übermäßige Beweglichkeit der Gelenke
und Knochenverlängerung. Pathologische
MIP. Abkürzung für (eng!.) mean arterial Veränderungen des kardiavaskulären Sys-
pressure, -+ mittlerer arterieller Blutdruck. tems scheinen zu einer Fragmentierung
.MAP der elastischen Fasern in der mittleren
Wandschicht (Media) der Aorta zu füh-
Mlpplng. Prozess der Vermessung von Or-
ganen oder Organteilen oder Lokalisation ren, was ein Aneurysma bedingen kann.
von Genen auf einem Chromosom mit Zu den Augensymptomen gehört u.a. die
Hilfe einer Analyse der genetischen Re- Dislokation der Linse. Die Extremitäten
kombination. sind sehr lang und spinnenbeinartig mit
großen Händen (Madonnenhände), Fü-
•mapping
ßen und Fingern.
Man 1111111 (Protein-Energie-Mangelsyndrom}. [A. B. Marfan, französischer Pädiater,
Zustand der extremen Mangelernährung 1858-1942]
und Auszehrung, der meist bei kleinen • Marfan's syndrome
Kindern auftritt und durch einen progres-
siven Schwund von subkutanem Gewebe l'llllllnal. Randständig,
zum Rand gehö-
sowie Muskelgewebe gekennzeichnet ist. rend, z.B. Marginalsinus (Randknoten).
M. entsteht durch mangelhafte Kalorien- .marginal
. Maskuhn1sierung 625

Marker. Substanz, die bei bestimmten Er· gen ---> Immunisierung gegen ---> Masern,
krankungen im Körper vorhanden und ---> Mumps und ---> Röteln verabreicht wird.
nachweisbar ist; z.B. --->Tumormarker oder • measles, mumps and rubella virus vac-
Zellmarker. cine live (MMR)
• marker Masern-Röteln-Impfung. Aktiver Leben-
marklos. ___, myelinfrei. dimpfstoff, der zur ---> Immunisierung ge-
• unmyelinated gen ---> Masern und ---> Röteln verabreicht
wird.
Mars<hfr<~ktur. (Ermüdungsbruch). Unphysio- • measles and rubella virusvaccinelive
logischer Zustand des Fußes, der durch
exzessive Überlastungen verursacht wird, Maskenbeatmung. Beatmung eines Pa-
z.B. durch sehr lange Fußmärsche. Der tienten mittels Gesichtsmaske. Die Mas-
vordere Teil des Fußes ist geschwollen ke deckt dabei die Eingänge der oberen
und schmerzhaft; ein oder mehrere Kno- Luftwege (Mund und Nase) so ab, dass
chen des Mittelfußes können gebrochen kein Atemgas entweichen kann. Die M.
sein. wird zur Notfallbeatmung während der
-+ Reanimation, für kurze Narkosen und
• march foot
zur arkoseeinleitung eingesetzt Vor-
Masern. Akute, höchst ansteckende Virus- teile: sofort einsetzbar, keine invasive
erkrankung, die die Atemwege betrifft Maßnahme. achteil: die Maske muss
und durch einen Hautausschlag mit gro- von einer Person ständig gehalten wer-
ßen Knötchen (Papeln) gekennzeichnet den; arko egase können entweichen.
ist. M. befallen meist kleine Kinder, die Als Komplikation kann es zur Oberblä- .".
noch nicht geimpft sind, sowie Jugendli- hung des Magens bei zurückfallender ~
che und Erwachsene, die keinen ausrei- Zunge oder zu hohem Beatmungsdruck
chenden Impfschutz haben. Die Erkran- kommen. Der Einsatz ist daher bei nicht
kung wird durch ein Paramyxovirus ver- nüchternen Patienten wegen der Aspira-
ursacht und durch direkten Kontakt über tionsgefahr kontraindiziert (außer im
Tröpfcheninfektion durch Nase, Hals und Notfall). (s.a. Esmarch-Heiberg-Handgriff;
Mund einer infizierten Person übertragen; Aspiration)
Inkubationszeit etwa 10 Tage. Typische • mask ventilation
Symptome der M. sind Fieber, Unwohl-
sein, Nasenschleimhautentzündung (Ko- Maskengesicht. Unbeweglicher Gesichts-
ryza), Husten, Bindehautentzündung ausdruck mit starren Augen und leicht ge-
(Konjunktivitis), Lichtscheu (Photopho- öffnetem Mund, der z.B. für die ---> Parkin-
bie), Appetitlosigkeit (Anorexie) und son-Krankheit typisch ist.
kennzeichnende (pathognomonische) Ko- • masklike facies; parkinsonian facies
plik-Flecken, die I bis 2 Tage vor Aus- maskulin. Männliche Merkmale aufwei-
bruch des Exanthems auftreten. Es kann send.
zur Rachenentzündung (Pharyngitis) und [lat.: masculinus, männlich]
Entzündung der Schleimhaut im Hals und • masculine
im Tracheobronchialast kommen, die
Temperatur steigt bis auf 40° C. Innerhalb Maskulinisierung. (Virilisierung). 1. Die nor-
von 3 bis 5 Tagen lässt das Fieber nach, male Entwicklung oder Entstehung von
die Läsionen werden flacher und heilen männlichen Geschlechtsmerkmalen, die
ab, wobei sie einen feinen Schuppenfilm z. T. verfrüht eintreten kann (Pubertas
hinterlassen, insbesondere über stark be- präcox). 2. Bezeichnung für eine Ver-
troffenen Stellen. männlichung bei der Frau (---> Pseudoher-
• measles maphroditismus, ---> androgyn) .
[Iat.: masculinus, männlich; griech.: izein,
Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR}. Ak- verursachen]
tiver Lebendimpfstoff, der zur gleichzeiti- • masculinization
626 Maslows Bedurfnispyramide • _

Maslows Bedürfnispyramide. Hierarchische Lob, Vertrauen und Gemeinsamkeit und


Kategorisierung der Grundbedürfnisse schließlich die Bedürfnisse nach Wert-
des Menschen. Als wichtigste Basisbe- schätzung, Unabhängigkeit, Anerken-
dürfnisse treten in der Skala die physiolo- nung, Selbstvertrauen und Kompetenz.
gischen und biologischen Erfordernisse Zum Schluss schließen sich die Bedürf-
nach Luft, Nahrung und Wasser, Wärme, nisse nach Selbstentfaltung an, zu denen
Sexualität, Wohnung, Kleidung, Schlaf, Religion, Sinnfindung, Harmonie, Bewun-
Bewegung, Ruhe, Entspannung und derung, Forschungsdrang und Selbstver-
Schmerzfreiheit auf. In der zweiten Reihe wirklichung gehören.
folgen die Sicherheitsbedürfnisse wie [A. Maslow, amerikanischer Psychiater,
Schutz, Geborgenheit, Vorsorge, Zuverläs- 1908-1970]
sigkeit und das Vermeiden von Gefahren. • Maslow's hierarchy of needs
Danach werden in der hierarchischen
Ordnung die sozialen Bedürfnisse aufge-
führt, z.B. zu lieben und geliebt zu wer- Masochismus. Sexuelle Erregung und Be-
den, Freunde zu haben sowie Zuwendung, friedigung, die durch eigenes körperli-

Bedürfnis nach
Selbstentfaltung
Harmonie
Bewunderung
Selbstverwirklichung

Bedürfnis nach
Wertschätzung
Unabhängigkeit Kompetenz
Anerkennung Selbstvertrauen

Soziale Bedürfnisse
Vertrauen Freunde
Lob Geborgenheit
Gemeinsamkeit Zuwendung

Geborgenheit Sicherheitsbedürfnisse

Vorsorge Zuverlässigkeit

Physiologisch• Bttdürfnlsse Ruhe


Wohnung Schlaf Bewegung
Ernährung Kleidung Entspannung Schmerzfreiheit

Maslows Bedürfnispyramide.
· ._ Mast1t1s 627

ches, ge1st1ges oder emotionales Leiden während des Stillens, durch Infektionen,
verursacht werden. (s.a. Sadismus) fibrozytische Erkrankungen, während
[Nach dem österr. Autor L. v. Sacher-Ma- und vor der Menstruation oder bei fortge-
soch, 1835-1895] schrittenem Krebsleiden auftreten kön-
• masochism nen.
[griech.: mastos, Brust; algos, Schmerz]
Masochist. Person, die durch masochisti-
• mastaglia
sche Handlungen oder Missbrauch sexu-
elle Erregung und Befriedigung erlebt. Mastdarm-Scheiden-Fistel. ---. Rektovaginalfi-
(---. Masochismus) stel.
• masochist • rectovaginal fistula
Massage. Die Manipulation von weichem Mastektomie. (Mammaamputation}. Chirurgi-
Gewebe durch Streichen, Reiben, Kneten sche Entfernung einer oder beider Brüste,
oder Klopfen, um die Durchblutung zu die meist zur Behandlung von malignen
fördern, den Muskeltonus zu verbessern Tumoren durchgeführt wird. Bei einer
und den Patient zu entspannen. Die M. einfachen M. wird nur Brustgewebe ent-
wird entweder mit bloßen Händen oder fernt; bei einer radikalen M. werden dar-
auch mit mechanischen Hilfsmitteln, über hinaus Teile der Muskeln im Brust-
wie z.B. einem Vibrator, durchgeführt. bereich zusammen mit Lymphknoten in
lfranz.: masser, streicheln) den Achseln herausoperiert Bei einer mo-
• massage difizierten radikalen M. bleiben die gro-
ßen Muskeln, die den Arm bewegen, er-
Massage, einfache. - P1legeintervention halten. .".
der - NIC, die definiert ist als die Stimu- [griech.: mastos, Brust; ektome, heraus- ~
lation der Haut und der darunterliegen- schneiden]
den Gewebe mit unterschiedlich starkem • mastectomy
Druck der Hände, um Schmerzen zu re- Mastektomie, subkutane. Operativer Ein-
duzieren, Entspannung herbeizufUhren griff, bei dem das Brustgewebe einer oder
und die Durchblutung zu verbessern. beider Brüste entfernt, Haut, Brustwarze
• Simple Massage und Warzenhof jedoch intakt belassen
Massenzahl. Summe der Anzahl von Proto- werden. Die angrenzenden Lymphknoten
nen und Neutronen im Kern eines Atoms im Brustbereich bleiben ebenfalls erhal-
oder Isotops. Die M. ist fast identisch mit ten. Der Eingriff kann bei Frauen durch-
der relativen ---. Atommasse. geführt werden, die einem hohen Krebsri-
siko ausgesetzt sind.
• mass number
• subcutaneous mastectomy
Masseterreflex. Unphysiologischer Reflex,
Mastitis. (Brustentzündung). Entzündung der
der ausgelöst wird, während der Mund
weiblichen Brust, die meist durch eine
leicht geöffnet und der Unterkiefer ent-
Streptokokken- oder Staphylokokkenin-
spannt ist. Durch einen leichten Schlag
fektion verursacht wird. Eine akute M.,
auf den Finger eines Untersuchenden, der
die häufig in den ersten zwei Monaten
unterhalb der Lippe auf dem Unterkiefer
liegt, wird der Mund geschlossen; dies beim Stillen auftreten kann (M. puerpera-
lis), zeigt sich durch Schmerzen, Schwel-
spricht für eine Verletzung des Hirnrin-
denbereichs, der die motorischen Aktivi- lung, Rötung, Lymphknotenschwellung,
Fieber und Unwohlsein. Eine chronische
täten des V. Hirnnervs (N. trigeminus)
tuberkulöse M. ist selten; dabei kommt es
lenkt.
zur Ausdehnung der Tuberkulose über die
• jawreflex
Lungen und Rippen.
Mastalgie. (Mastodynie). Schmerzen in der M. puerperalis im Frühstadium: Körper-
weiblichen Brust, die durch eine Verstop- liche Schonung bzw. Bettruhe; warme
fung oder Verklumpung der Milchgänge Umschläge vor dem Stillen, kühle Um-
628 Masti tiS

schläge bzw. Quarkwickel nach dem Stil- Histamin enthalten. M.n gehören zum
len. Auf gute Entleerung der Brust ach- ---> Immunsystem und binden ---> lgE.
ten. Zeigt sich nach 24 h keine Besse- • mastcell
rung, muss eine antibioti ehe Behand-
Mastzellenleukämie. Malignes Neoplasma
lung erfolgen.
[griech.: mastos, Brust; itis, Entzündung] der ---> Leukozyten, das aus Bindegewebs-
mastzellen besteht, die im Blut zirkulie-
• mastitis
ren.
mastoid. Warzenförmig; zum Warzenfort- • mast cellleukemia
satz (Processus mastoideus) des Schläfen-
knochens gehörend. Materialien, Umgang mit. --+ Pflegeinter-
[griech.: mastos, Brust; eidos, Form] vention der -. NIC, die definiert ist als
• mastoid die Sicherstellung der Anschaffung und
Instandhaltung geeigneter Hilfsmittel
Mastoiditis. Infektion eines der Schläfen- zur Gewährleistung einer Patientenpfle-
knochen (---> Processus mastoideus), meist ge.
als Ausdehnung einer Mittelohrentzün- • Supply Management
dung. Charakteristische Symptome sind
Ohrenschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen Maternität. Mutterschaft; Charakter und
und Unwohlsein. Nach der Infektion kann Qualität des Mutterseins. - adj. maternus,
ein teilweiser Gehörverlust bestehen blei- matern.
ben. [lat: maternus, mütterlich]
[griech.: mastos, Brust; eidos, Form; itis, • maternity
Entzündung]
Matrix. I. Interzelluläre Substanz.
• mastoiditis
2. Grundsubstanz, aus der sich ein spezi-
Mastopathie. Erkrankung der Brustdrüse. fisches Organ oder eine Gewebeart ent-
• mastopathy wickelt (Keimschicht).
[lat.: Erzeugerin]
Mastopathie, fibrozystische. Zysten, die im
matrix
Brustgewebe ertastet werden können; sie
sind gutartig und treten häufig auf, ihr Maturation.I. Prozess oder Bedingung für
Wachstum sowie mögliche Veränderun- die Erlangung einer vollständigen Ent-
gen müssen jedoch beobachtet werden, wicklung. Beim Menschen bezieht sich
da sie ein Potenzial zur Entartung besi t- die M. auf die Entfaltung der vollständi-
zen. gen körperlichen, emotionalen und intel-
• fibrocystic disease of the breast lektuellen Fähigkeiten, die es ihm ermög-
lichen, in seiner Umgebung besser zu-
Mastozytose. Lokale oder systemische
rechtzukommen und sich ihr anzupassen.
Überproduktion von ---> Mastzellen, die in
2. Letztes Stadium der Meiose von Keim-
seltenen Fällen Leber, Milz, Knochen,
zellen, in dem in jeder Zelle die Anzahl
Gastrointestinaltrakt und Haut infiltrie-
der Chromosomen auf die haploide An-
ren können.
zahl reduziert wird, die für die jeweilige
[griech.: kytos, Zelle; osis, Zustand]
Species charakteristisch ist.
• mastocytosis [lat.: maturare, reifen]
Masturbation. (Onanie). Sexuelle Aktivität, • maturation
bei der Penis oder Klitoris bis zum Orgas-
Maul·und·Kiauenseuche (MKS). Viruser-
mus durch andere Methoden als einen Ko-
krankung bei Paarhufern, z.B. Rindern,
itus stimuliert werden.
Schweinen, Schafen, Ziegen und Wildtie-
• masturbation ren. MKS ist extrem ansteckend und kann
Mastzelle. Bestandteil des Bindegewebes; sich schnell über größere Gebiete ausbrei-
besteht aus großen basophilen Kernen, ten. Die Sterblichkeitsrate liegt nur bei 2-
die Heparin, Serotonin, Bradykinin und 5%. Die Inkubationszeit beträgt je nach
·• Meckei-Divertikel 629

Tierart zwischen 2 und 12 Tagen. Krank-


heitssymptome sind Fieber, vermehrter
Speichelfluss, Blasenbildung im Mund, an
den Klauen und am Euter. Bei Milchkühen
ist ein Milchrückgang auffällig. Eine
Übertragung auf den Menschen ist grund-
sätzlich möglich, das gesundheitliche Ri-
siko für den Menschen ist jedoch gering.
• foot-and-mouth disease

Maxilla. (Oberkieferbein). Paarige Knochen


(die meist als ein Knochen bezeichnet
werden), die den Oberkiefer bilden, der
aus einem Mittelkörper und vier Fortsät-
zen besteht, nämlich Stirn-, Joch-, Zahn-
und Gaumenfortsatz. - adj. maxillar.
• maxilla
McBurney-Punkt.
maxillomandibular. Zum Oberkiefer (Ma-
xilla) und Unterkiefer (Mandibula) gehö-
-+ mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzen-
rend.
tration.
• maxillomandibular
. MCHC
Mazeration. I. Aufweichung der Haut MCV. Abkürzung für (engl.) mean corpus-
durch längerfristigen Kontakt mit Feuch- cular volume, .... mittleres Zellvolumen des
tigkeit. 2. Mikroskopisches Präparations- einzelnen Erythrozyten.
verfahren zur Isolierung von Gewebean- . MCV
teilen unter Erhaltung der Zellstruktur.
3. Gewinnung von Drogenextrakten, in- MDP. -+ Magen-Darm-Passage.
dem man Pflanzenteile in Wasser oder Al- Meatus. Öffnung oder Tunnel durch einen
kohol ziehen lässt. - adj. mazeriert. Bereich des Körpers, z.B. der äußere Ge-
[lat.: macerare, einweichen] hörgang, M. acusticus externus, der vom
• maceration äußeren Ohr zur Tympanummembran
McBumey-Punkt. Stelle der extremsten führt.
Empfindlichkeit bei einer akuten -+ Ap- [lat.: Gang]
pendizitis, der normalerweise im Bereich • meatus
des Wurmfortsatzes (Appendix) zwischen Mechanorezeptor. (Druckrezeptor/Pressorezep-
dem Nabel und dem rechten vorderen tor). Sensorische Nervenendigung, die auf
oberen Darmbeinstachel liegt. (s. a. Los- mechanische Reize reagiert, z.B. auf Be-
lassschmerz) rührung, Druck, Geräusch und Muskel-
[C. McBurney, amerikanischer Chirurg, kontraktionen. M.en finden sich vorwie-
1845-1913] gend in der Haut, in Muskeln, Sehnen
• McBurney's point und Gelenken sowie in Lunge, Herz, Gefä-
ßen, Intestinaltrakt und Harnblase sowie
MCH. Abkürzung für (engl.) mean corpus- im Innenohr (Hörrezeptoren).
cular hemoglobin, -+ mittlerer Hämoglo- [griech.: mechane, Maschine; lat.: recipe-
bingehalt (des einzelnen Erythrozyten) re, empfangen]
oder Färbekoeffizient • mechanoreceptor
. MCH
Meckei·Divertikel. Unphysiologische Aus-
MCHC. Abkürzung für (engl.) mean cor- sackung der Wand des Krummdarms
puscular hemoglobin concentration, (Ileum), die angeboren ist und aus einem
630 Mecke i-D1vert1kel ~-
· :>-·

unvollständigen Verschluss des Dotter- den Lungen enthält. Das M. erstreckt sich
gangs resultiert. Als Symptome können vom Brustbein (Sternum) bis zur Wirbel-
Darmblutungen, Beschwerden im Magen- säule und enthält alle Eingeweide (Visze-
Darm-Trakt, Übelkeit und Erbrechen auf- ra) des Thorax, außer den Lungen; es ist
treten. in eine dicke Erweiterung der Thoraxfas-
[J.F. Meckel, deutscher Anatom, 1781- zie eingeschlossen.
1833] [lat.: medius, der mittlere]
• Meckel's diverticulum • mediastinum
MED. 1. Abkürzung für maximale Einzel- Mediastinum, vorderes. (Mittelfell). Kaudaler
dosis. 2. Abkürzung für minimale Ery- Teil (steißwärts) des -> Mediastinums in
themdosis. der Brustraummitte, der ventral vom
. MED Brustbein (Sternum) und Teilen der vier-
MedGV. -> Medizin-Geräte-Verordnung ten bis siebten Rippe und dorsal von der
Hinterwand des Herzbeutels (Perikard)
medial. (medialis). Zur Mittelebene des Kör- begrenzt wird; nach unten reicht es bis
pers gehörend, darauf befindlich oder zum Zwerchfell (Diaphragma).
darauf gerichtet. • anterior mediastinum
[lat.: medius, der mittlere]
• medial; medialis Medikament, systemisches. Arznei, die oral,
parenteral oder rektal gegeben und von
Median. (Mittelwert). (Statistik) Die Zahl, den Schleimhäuten absorbiert wird. Dabei
die dem Mittelwert aller Ergebnisse einer kann eine lokale Wirkung eintreten; Ziel
Stichprobe entspricht. Bei einer ungera- ist es jedoch, den ganzen Körper zu be-
den Zahl von Werten, die in absteigender handeln.
Ordnung angegeben sind, ist der M. der • systemic remedy
Mittelwert; bei einer geraden Zahl ist es
der Mittelwert der zwei zentralen Ergeb- Medikament, ulzerogenes. Medikament,
niswerte. das peptische Ulzera (-> Ulcus ventriculi)
[lat.: medius, der mittlere] hervorrufen bzw. fördern kann, wie z.B.
Aspirin oder nichtsteroidale Antirheuma-
• median
tika.
mediastinal. Zur Mittellinie einer Scheide- • ulcerogenic drug
wand (Septum) von Organen oder zum
Mittelfell (Mediastinum) im Innenraum Medikamente, Umgang mit. -+ Pflegeinter-
des Brustkorbs gehörend. vention der -+ NIC, die definiert wird als
[lat.: medius, der mittlere] d ie Unterstützung einer sicheren und ef-
• mediastinal fektiven Einnahme von verschreibungs-
pflichtigen und frei verkäuflichen Arz-
Mediastinitis. Entzündung des Mittelfells neimitteln.
(-> Mediastinum). • Medication Management
• mediastinitis
Media5tinoskopie. Untersuchung des Mit- Medikamentenmissbrauch. Das Einnehmen
von Medikamenten in unnötig hoher Do-
telfells (-> Mediastinum) durch einen Ein-
sierung bzw. medizinisch unbegründet,
schnitt unterhalb des Brustbeins (Ster-
meist aus Gewohnheit zur Befreiung von
num), durch den ein -> Endoskop mit
körperlichen und seelischen Unlustgefüh-
Licht und Linse eingeführt wird.
len. Der M. betrifft vor allem die Einnah-
[lat.: medius, der mittlere; griech.: sko-
me von Schmerz-, Schlaf-, Beruhigungs-
pein, anschauen]
und Anregungsmitteln sowie Psychophar-
• mediastinoscopy
maka. Ein chronischer M. kann zur Arz-
Mediastinum. (Mittelfell(raum)). Teil der Höh- neimittelabhängigkeit führen . (s.a. Arznei-
le in der Mitte des Brustkorbs (Thorax) mittel- und Drogensucht)
zwischen den Pleurasäcken, der die bei- • drugabuse
~~ Meditation 63 1

Medikamentenverabreichung. --+ Ptlegein- venösem, intramuskulärem, intrakuta-


tervention der --+ NIC, die definiert wird nem und/oder subkutanem Weg.
als die Vorbereitung, Verabreichung und • Meditation Administration: Parent-
Evaluation der Effektivität von verschrei - eral
bungspflichtigen und/oder frei verkäuf-
lichen Arzneimitteln. Medikamentenverabreichung, topisch.
• Medication Administration ..... Ptlegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als die Vorbereitung und Ver-
Medikamentenverabreichung, enteral. abreichung von Arzneimitteln über die
--+ Ptlegeintervention der -+ NIC, die defi-
Haut oder die Schleimhäute.
niert wird als die Verabreichung von
Arzneimitteln über eine Magensonde. Medication Administration: Topical
• Medication Administration: Enteral
Medikamentenverordnung. Ptlegeinter-
Medikamentenverabreichung, in den Hirn- vention der -+ NIC, die definiert wird als
ventrikel. Ptlegelntervention der NIC, die Verordnung von Arzneimitteln bei
die definiert wird als die Verabreichung Gesuodheitsproblemen.
und Überwachung von Arzneimitteln • Medication Prescribing
über einen im Seitenventrikel liegenden
Katheter. medikamentös. Zu einem Arzneimittel
• Medication Administration: Ventri- (Medikament) gehörend, insbesondere zu
cular Re ervoir einer Nebenwirkung, die durch ein Medi-
kament verursacht wird.
Medikamentenverabreichung, interpleural. • medicamentous
--+ Ptlegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als die Verabceichung einer
Medikation, rektale. Das Einbringen von
Schmerzmedikation über einen inter-
Medikamenten (Suppositorien, Cremes
pleuralen Katheter.
oder Gel) in den Enddarm (Rektum).
• Medication Administration: Inter- Mit der r.n M. werden z.B. Beschwerden
pleural wie Obstipation, Pruritus Ani oder Hä-
Medikamentenverabreichung, intraossär.
morrhoiden behandelt. Gelegentlich
-+ Ptlegeintervention der -+ NIC, die defi-
wird auch ein Medikament in einem Ein -
niert wird als die Einfiihrung einer Ka- lauf verabreicht.
nüle durch das Periost in die Markhöhle • rectal instillation of medication
zum Zweck einer kurzfristigen, notfall-
mäßigen Verabceichung von Flüssigkei- Medioklavikularlinie. Theoretische Linie,
ten, Blut oder Arzneimitteln. die von der Mitte des Schlüsselbeins ( Cla-
• Meditation Administration: Intraos- vicula) nach unten zeigt und die Brust in
sous zwei Bereiche unterteilt.
• midclavicular line
Medikamentenverabreichung, oral. -+ Ptle-
geintervention der -+ NIC, die definiert Meditation. I. -+ Ptlegeintervention der
wird als die Vorbereitung und orale Ver- -+ NIC, die definiert wird als die Verände-
abreichuns von Arzneimitteln und die rung des Bewusstseinszustandes von Pa-
Beobachtung der Patienteoreaktionen. tienten durch spezifische Konzentration
• Meditation Administration: Oral auf ein Bild oder auf einen Gedanken.
2. Bewusstseinszustand, bei dem eine
Medikamentenverabreichung, parenteral. Person Umweltreize soweit aus ihrem
--+ Ptlegeintervention der --+ NIC, die defi- Bewusstsein ausschaltet, dass der Geist
niert wird als die Vorbereitung und Ver- nur noch auf einen einzigen Punkt fo-
abreichung von Arzneimitteln auf intra- kussiert ist, was zu einem Zustand der
·-
632 Med1tation .

Entspannung und Stressminderung zessen, den seelischen Ursachen und den


führt Sinninhalten der Krankheit herzustellen.
[lat.: meditari, überlegen] • additive medicine
Meditation
Medizin, experimentelle. Medizinzweig zur
Meditationstherapie. Methode zur Gewähr- Erforschung der Sicherheit neuer Medika-
leistung von Entspannung durch bewusste mente oder Behandlungsmethoden im
Fokussierung auf ein Mantra (magische Rahmen klinischer Tier- oder Menschen-
Formel) oder Schlüsselwort, Geräusch versuche.
oder Bild, während äußere Reize aus dem • experimental medicine
Bewusstsein ausgeschaltet werden. Medizin, forensische. Zweig der Medizin,
• meditation therapy der sich mit den rechtlichen Aspekten der
Medium. Substanz, mit der etwas bewegt Gesundheitsversorgung beschäftigt.
wird oder durch die eine Reaktion erfolgt. [lat.: forum, Marktplatz, medicinus, Arzt.)
Ein Kontrastmedium ( -+ Kontrastmittel) • forensie medicine
weist eine Dichte auf, die sich von der an-
derer Körpergewebe unterscheidet und ei- Medizin, klinische. Auf direkter Beobach-
nen visuellen Vergleich der Strukturen er- tung und Kommunikation mit dem Pa-
laubt, wenn es beim Röntgen verwendet tienten bestehendes System der Gesund-
wird. Ein Nährmedium (Kulturboden, heitserhaltung.
Nährboden) dient als nährende Umge- • clinical medicine
bung für das Wachstum von Mikroorga- Medizin, psychosomatische. (ganzheitliche
nismen oder Zellen. Ein Dispersionsme- Medizin). Bereich der Medizin, der sich mit
dium (Dispersionsmittel) ist eine Sub- den wechselseitigen Beziehungen zwi-
stanz, in der ein Kolloid dispergiert wird. schen mentalen und somatischen Prozes-
Ein Refraktionsmedium ist das durchsich- sen beschäftigt, insbesondere mit der Art,
tige Gewebe und die Tränenflüssigkeit des wie intrapsychische Konflikte körperliche
Auges, die das Licht brechen. Symptome beeinflussen.
[lat.: medius, der mittlere]
• psychosomatic medicine
• medium
Medizingeräteverordnung. (MedGV). Dient
medizieren. Eine Erkrankung durch die der Gewährleistung der Betriebssicherheit
Verabreichung von Arzneimitteln (Medi-
medizinischer Geräte und damit der Si-
kamenten) heilen.
cherheit des Patienten. Unter die Verord-
[lat.: medicare, heilen]
nung fallen alle medizinisch-technischen
• medicate
Geräte, Laborgeräte und Gerätekombina-
Medizin. 1. Die Kunst und Wissenschaft tionen, die in der Heilkunde bzw. Zahn-
der Diagnostik, Behandlung und Vorbeu- heilkunde bei der Untersuchung und Be-
gung von -+ Krankheiten und der Erhal- handlung von Menschen verwendet wer-
tung der -+ Gesundheit. 2. Umgangs- den. Hersteller sind dazu verpflichtet, für
sprachliche Bezeichnung für -+ Arznei mit· jedes Gerät eine deutschsprachige Ge-
tel. brauchsanleitung sowie Gerätebücher
[lat.: medicina, die Kunst des Heilens] mitzuliefern. Jedes Krankenhaus muss
• medicine Gerätebeauftragte beschäftigen, die An-
wender vor der ersten Nutzung genau in
Medizin, additive. (Komplementärmedizin). die Geräte einweisen. Diese Einweisung
Neben der naturwissenschaftlich orien- muss im Gerätebuch dokumentiert wer-
tierten -+ Schulmedizin existierende The-
den.
rapierichtungen, z. B. -+ Homöopathie,
• regulation for medical equipment
-+ Anthroposophie, die ergänzend in die
Therapie eingebracht werden. Dadurch Medizinproduktegesetz. (MPG). Zweck des
wird versucht, Bezüge zu den Lebenspro- Gesetzes ist es, den Verkehr mit Medizin-
produkten zu regeln und dadurch für Si- sehen und respiratorischen Zentren des
cherheit, Eignung und angemessene Leis- Gehirns.
tung der Medizinprodukte sowie für die •medulla oblongata
Gesundheit und den erforderlichen
Schutz von Patienten, Anwendern und Midilila renalls. (Nierenmark). Teil des Nie-
Dritten zu sorgen. Das Gesetz gilt für Her- renparenchyms, der neben der Nierenrin-
stellung, Inverkehrbringen, Inbetriebnah- de (Cortex) liegt und die Nierenpyrami-
me, das Ausstellen, Errichten, Betreiben den und Nierensäulen (Bertin-Säulen)
und Anwenden von Medizinprodukten einschließt. Die innere Schicht enthält die
sowie deren Zubehör. Medizinprodukte Papille und die äußere Schicht den dicken
sind z.B. Instrumente, Apparate, Vorrich- aufsteigenden Teil der Henle-Schleife.
tungen, Stoffe oder andere Gegenstände, • medulla of the kidney
inkl. der entsprechenden Software, die lllll!dullir.L Zum Mark des Gehirns gehö-
der Erkennung, Verhütung, überwa- rend. 2. Zum Knochenmark gehörend.
chung, Behandlung oder Linderung von 3. Zum Rückenmark gehörend.
Krankheiten oder Behinderungen dienen. [lat.: medulla, Mark]
Dies sind u.a. Herzschrittmacher, Kon- •medullary
taktlinsen oder Implantate. Arzneimittel,
Blut oder Kosmetika sind keine Medizin- Medulfarkanfnom. (Markschwamm/medulläres
produkte. Karzinom). Weiches malignes Neoplasma
.Medical Product Liability Act des Epithels, das wenig oder kein Faserge-
MEDUIS. Abkürzung für (eng!.) Medical webe enthält.
Literature Analysis and Retrieval System,
ein computerisierter Literaturrecherchen-
dienst der National Library of Medicine in
•medullary carcinoma
Medullülldam. Wenig differenziertes ma-
111
lignes Neoplasma, das aus dichten Zellen
Maryland, USA. Unter anderem werden einer schwammförmigen und nervenarti-
der --> Index Medicus, --> MEDLINE u.a. dar- gen Verbindung besteht. Der Tumor ent-
über verwaltet. steht meist im Kleinhirn (Cerebellum)
.MEDLARS oder in der Brücke (Pons), ist extrem
MEIIUNE. Datenbank der --> MEDLARS für röntgenpositiv und wächst sehr schnell.
Online-Recherchen, in der etwa 600.000 [lat.: medulla, Mark; griech.: blastos,
Referenzen von Zeitschriftenartikeln ge- Keim; oma, Tumor]
speichert sind, die im laufenden und in • medulloblastoma
den jeweils zwei zurückliegenden Jahren
veröffentlicht worden sind. megallo)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
• MEDLINE >>groß, lang, weit« .
•mega(lo)-
Meclulla. (Mark/Marksubstanz). 1. Innerster
Teil einer Struktur oder eines Organs, z.B. Megabtylrqt. Extrem große Knochen-
--> Medulla renalis (Marksubstanz der Nie- markzelle, die einen Kern mit zahlreichen
re). 2. Abkürzung für --> Medulla oblonga- verschiedenen Strukturen besitzt. M.en
ta. sind bei der Produktion und Vermehrung
[lat.: Mark] der -->Thrombozyten im Knochenmark
•medulla wichtig und normalerweise nicht im zir-
kulierenden Blut vorhanden.
Medullll ............. (Nachhirn). Zwiebelför- [griech.: megas, groß; karyon, Nuss; ky-
mige Fortsetzung des Rückenmarks direkt tos, Zelle]
über dem großen Hinterhauptloch (Fora- .megakaryocyte
men magnum), das von der Brücke (Pons)
durch eine horizontale Furche getrennt ~ Bösartige Er-
ist. Die M. o. ist ein Teil des Hirnstamms krankung des blutbildenden Gewebes, bei
und enthält die kardialen, vasomotori- der sich --> Megakaryozyten im Knochen-
mark stark vermehren und in großer An- sacht wird, dass der Schließmuskel sich
zahl im Blut zirkulieren. nicht mehr entspannen und die aufge-
• megakaryocytic leukemia nommene Nahrung nicht in den Magen
gelangen kann.
Mepltoloft. Unphysiologisch starke Erwei-
terung des Darms (Kolon), die angeboren, • megaesophagus
toxisch bedingt oder erworben sein kann. Mllllll... Unphysiologische beträchtli-
Ein kongenitales M. (Hirschsprung- che Erweiterung eines oder beider Harn-
Krankheit) wird durch das Fehlen von au- leiter (Ureter), die durch eine dysfunktio-
tonomen Ganglien in der glatten Darm- nale Peristaltik der glatten Muskeln der
muskulatur verursacht. Ein toxisch be- Ureter verursacht wird.
dingtes M. ist die schwere Komplikation • megaloureter
einer Colitis ulcerosa und kann zur Perfo-
ration des Darms, Septikämie und zum MtlguJsds. Unphysiologisch vergrößerte
Tod führen. Das erworbeneM. ist die Fol- dünnwandige Harnblase.
ge einer chronischen Kotverhaltung und [griech.: megas, groß; kystis, Tasche]
tritt meist bei psychotischen Zuständen • megacystis
und bei geistig behinderten Kindern auf.
Der Darm wird durch die ständige An-
Melbont-Dribe. Eine von mehreren Talg-
drüsen, die Talg (Sebum) aus ihren Gän-
sammlung der Fäzes erweitert.


gen an den freien Lidrändern ausschei-
[griech.: megas, groß; kolon, Darm] den.
•megacolon [H. Meibom, deutscher Arzt, 1638-1700]
llrg ' 'm, alaltes I tGIIIschu. Krankhafte • meibomian gland
Erweiterung des Querdarms infolge einer
Darmentzündung durch Geschwüre, MeiGse, (Reduktionsteilung/Reifeteilung). Tei-
Amöbenruhr oder andere Darmkrankhei- lung eines Geschlechtschromosoms bei
ten. Die Symptome beinhalten u. a. Darm- seiner Reifung in zwei und anschließend
krämpfe, Fieber, beschleunigten Herz- vier --> haploide Zellen. Der Kern jeder
schlag und geistige Verwirrung. Zelle erhält die Hälfte der in den somati-
[griech.: mega, groß; kolon, Darm] schen Zellen jeder Species vorhandenen
• toxic dilation of colon ChromosomenzahL (s.a. Mitose) - adj.
meiotisch.
MegalallllsL Unphysiologisch großer un- [griech.: kleiner werden]
reifer --. Megalozyt, der sich in großer An- •meiosis
zahl im Knochenmark entwickelt und bei
Anämien in Verbindung mit einem Man- Meltlner-Piuus, (Plexus submucosus). Kleine
gel an Vitamin-B 12, Folsäure oder Intrin- Ansammlung von Ganglionzellen, die sich
sic Factor in großer Anzahl im Blut zirku- in der Scheimhaut (Mukosa) des Dünn-
liert. darms befinden und diese innervieren.
[griech.: megas, groß; blastos, Keim] • Meissner's plexus
• megaloblast ....._~ (Corpuscula tactus).
MegaloiiNiftit.--> Größenwahn. Kleine spezialisierte, drucksensible, sen-
[griech.: megas, groß; mania, Verrückt- sorische Endorgane (Druckrezeptoren)
heit] mit einer Bindegewebekapsel und dünnen
• megalomania Platten in der Lederhaut (Corium) von
Händen und Füßen, an der Oberseite der
........,.. Unphysiologisch vergrößerter
Unterarme, in der Haut der Lippen und
--> Erythrozyt.
Schleimhautmembran der Zunge sowie in
• megalocyte der Haut der Brustwarze.
Megalsophaps. Unphysiologische Erwei- [G. Meißner, deutscher Anatom, 1829-
terung des unteren Abschnitts der Speise- 1905]
röhre (Ösophagus), die dadurch verur- • Meissner's corpuscle
Mlllllllnilnn. (Kindspech). Substanz, die sich und stellt einen Strahlenschutz dar. Die
im Darm eines Fötus ansammelt und aus Biosynthese des M.s erfolgt durch die
dem die ersten Stühle eines Neugeborenen -+ Melanozyten.
bestehen. Das M. ist zähflüssig, meist [griech.: rnelas, schwarz]
grünlich bis schwarz, und besteht aus Se- •rnelanin
kreten der Drüsen im Darm, Fruchtwasser
und intrauterinen Abfällen, z.B. Gallen- Millinildesto ~.Test zur Bestim-
pigmente (Biliverdin), Fettsäuren, Epi- mung von -+ Melanin im Urin bei Patien-
thelzellen, Schleim, Lanugo und Blut. ten mit malignem Melanom. (s.a. Melanu-
[griech.: rnekon, Mohnsaft] rie)
•qualitative rnelanin test
• rneconiurn
Mellanludaus. Verschluss (Obstruktion) llßlllno.. Vorsilbe mit der Bedeutung
des Dünndarms eines Neugeborenen, der >>dunkel, schwarz«.
durch eine Verstopfung mit dickem, tro- •rnelano-
ckenem, zähem -+ Mekonium entsteht, Mellnolllastllm. (malignes Melanom). Tumor
meist in der Nähe der Ileozäkalklappe. Zu aus wenig differenzierten -+ Melanin-pro-
den Symptomen zählen Aufblähung des duzierenden Zellen. (-+ Melanom)
Magens, Erbrechen, die Unfähigkeit, in • rnelanoblastorna
den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Ge-
burt Mekonium auszuscheiden, und eine MlllnDglossle.-+ schwarze Haarzunge.

111
schnelle Dehydratation in Verbindung • hairy tongue
mit Elektrolytstörungen. Melnom. Form eines malignen Neoplas-
•rneconiurn ileus rnas, das sich in der Haut entwickelt und
llellnl. (Biutstuhi/Teerstuhl). Unphysiologi- aus -+ Melanozyten besteht. Ein rnelanozy-
sche Ausscheidung von schwarzgefärbtem tischer Nävus kann erworben oder konge-
Stuhl, der Blut enthält. Ursache ist meist nital sein. Der kongenitale Melanozyten-
eine Blutung im oberen Magen-Darm- nävus entwickelt sich eher zu einem ma-
Trakt; das M. kann Anzeichen eines Ma- lignen M., vorwiegend aufgrund seiner
gengeschwürs oder einer Erkrankung des Größe. Kleinere M.e neigen dazu, sich
Dünndarms sein. über Monate und Jahre aus einem pig-
[griech.: rnelas, schwarz] mentierten -+ Nävus zu entwickeln. Sie
•rnelena können sporadisch auftreten und sind bei
hellhäutigen Personen mit hellen Augen
MtllllC:holle. (Schwermut). Schwere Form häufiger anzutreffen. Wiederholte Son-
der endogenen -+ Depression. - adj. me- nenbrände erhöhen das Risiko für die
lancholisch. Entwicklung eines M.s. Jeder schwarze
[griech.: rnelas, schwarz; chole, Galle] oder braune Fleck, der eine unregelmäßi-
• rnelancholia ge Begrenzung aufweist, Pigmente, die
Mellmdtolil, atrelltive. Form einer schwe- über die Grenze eines Flecks hinausgehen,
ren Depression, die von Interesselosigkeit rötlich, schwarze oder bläuliche Verfär-
an normalerweise angenehmen Aktivitä- bungen oder eine knotenförrnige Oberflä-
ten gekennzeichnet ist. (-+ Psychose) che können für ein M. sprechen und wer-
[lat.: affectus, Einfluss; griech.: rnelas, den im Allgerneinen zwecks Biopsie ent-
schwarz; chole, Galle] fernt. Ein M. kann metastasieren und ist
• affective rnelancholia die bösartigste aller Hautkrebsforrnen.
Die Diagnose hängt von der Art des M.s.,
Mellnll. Schwarzer oder dunkelbrauner seiner Größe, Tiefe und Lokalisation ab,
Farbstoff (Pigment), der natürlicherweise sowie vorn Alter und Zustand des Patien-
in Haaren, Haut, Iris und Aderhaut (Cho- ten.
rioidea) des Auges vorhanden ist. M. wird [griech.: rnelas, schwarz; orna, Tumor]
bei intensiver UV-Bestrahlung gebildet • rnelanorna
Melanont, benipe:s juveniles. (Spitz-Tumor). und bestimmte Infektionskrankheiten,
Nicht krebsartige (kanzeröse), hell- oder wie etwa Cholera, Masern, Tollwut und
dunkelrote erhobene -> Papel mit glatter Diphtherie).
oder warziger Oberfläche; tritt meist bei • notifiable; certifiable
Kindern im Alter zwischen 9 und 13 Jah-
ren auf und kann fälschlicherweise als Mamlmln. Dünne Gewebeschicht, die aus
malignes Melanom diagnostiziert werden. Epithelzellen und Bindegewebe besteht
• benign juvenile melanoma und eine Oberfläche überzieht, eine Kör-
perhöhle auskleidet oder bestimmte Kör-
Mellnasam Ovales pigmentiertes Körn- perbereiche voneinander trennt.
chen innerhalb eines -> Melanozyten, das [lat.: membrana, dünne Haut]
-> Melanin synthetisiert. •membrane
• melanosome
Memltru.,llveobplllre. Gewebeschicht in
M!lrnaQt. Körperzelle, die ->Melanin der Lunge, trennt die Lungenblässchen
produzieren kann. M.en sind über die ge- von dem sie umspülenden Kapillarblut;
samte Basalzellschicht der Epidermis ver- durch diese Membran wandern Sauerstoff
teilt und bilden das Pigment Melanin aus und Kohlendioxid während des Atmungs-
Tyrosin und Aminosäuren. Die M.en von prozesses.
hellhäutigen Personen sind weniger aktiv • alveolar-capillary membrane


als die von dunkelhäutigen Typen.
[griech.: melano, schwarz; kytos, Zelle] Memllrln. semipermuble. Dünne Haut,
• melanocyte durch die nur Substanzen bis zu einer be-
stimmten Größe passieren können .
llellaltlt. Ausscheidung von dunkelge- • semipermeable membrane
färbtem Urin; die Farbe wird durch die
Präsenz von ->Melanin und anderen Pig- ............, Hrillt. Eine der zahlreichen
menten verursacht. Die M. kann bei einem dünnen Häute, die bestimmte Körperhöh-
malignen Melanom oder bei Malaria len auskleiden und Flüssigkeit abgeben.
(Schwarzwasserfieber) auftreten. So kleidet z.B. die Pleura den Thorax aus,
•melanuria das Peritoneum die Bauchhöhle und das
Perikard den das Herz umschließenden
...._tlllicfini!RI, (Chloasma). Stark pig- Herzbeutel. Die von der Membran produ-
mentierte oder entfärbte Hautstelle bei zierte Flüssigkeit reduziert die Reibung
schwangeren Frauen. (---> Chloasma) zwischen aneinanderliegenden Struktu-
[griech.: melas, schwarz; lat.: gravidus, ren, z.B. zwischen Lunge und Brustwand.
schwanger] • serous membrane
• melasma gravidarum
M1m1mm1 tJmpanl.---> Trommelfell.
Mllt1111dn. Das einzige Hormon, das von • tympanic membrane
der Zirbeldrüse (-> Epiphyse) ins Blut aus-
geschieden wird. Das Hormon scheint Mamlml~ exti........ Me-
zahlreiche endokrine Funktionen zu hem- thode, bei der das Blut eines Patienten
men, z.B. die des gonadotropen Hormons, mit einer lebensbedrohlichen Lungenin-
und die Hautpigmentierung herabzuset- suffizienz künstlich über einen Membran-
zen. Bei einer Injektion von M. kommt es oxigenator außerhalb des Körpers mit
zu Somnolenz; es kann auch einen Ein- Sauerstoff angereichert wird.
fluss auf die Stimmung und Libido haben. • extracorporeal membrane oxygena-
•melatonin tion
mllldapllk:btig. Bestimmte Bedingungen, Mlmln~. Differenz der elektri-
Erkrankungen und Ereignisse betreffend, schen Ladung (Polarisation) zwischen
die per Gesetz (z.B. ---> lnfektionsschutzge- den beiden Seiten einer Membran oder
setz) einer zuständigen Behörde gemeldet Zellwand.
werden müssen (z.B. Geburten, Todesfälle •membrane potential
Menart Erste Menstruationsblutung .... Tinnitus. Die Ursache der M-.K. ist un-
und damit Beginn der zyklischen mens- bekannt, obwohl die Krankheit gelegent-
truellen Funktion, die meist im Alter zwi- lich nach einer Mittelohrentzündung oder
schen 9 und 17 Jahren einsetzt. (s.a. Meno- Kopfverletzung auftritt. Es kann zu Übel-
pause) keit und Erbrechen sowie Schweißausbrü-
[griech.: men, Monat; archaios, Anfang] chen kommen. Die Anfälle dauern einige
~:.:; menarche Minuten bis zu mehreren Stunden.
[P. Meniere, französischer Arzt, 1799-
Mend,+Gesetze. Grundlegende Gesetzmä- 1862]
ßigkeilen der Vererbung, die auf Experi- •Meniere's disease
menten mit Erbsen basieren. Meist wer-
den hiermit zwei Gesetze bezeichnet, Meningen (pl.l. (Meninges/Hirnhäute). Die
nämlich die Spaltungsregel und die Unab- drei Membranen, die das Gehirn und das
hängigkeitsregel (Regel der Neukombina- Rückenmark umschließen und aus der
tion der Gene). Gemäß der ersten Regel harten Hirnhaut (Dura mater), der wei-
ist jedes Merkmal einer Species in den So- chen Hirnhaut (Pia mater) sowie der
mazellen in Form eines Genpaares vor- Spinnenwebenhaut (Arachnoidea) be-
handen, die sich während der .... Meiose stehen.
trennen, sodass jeder .... Gamet nur ein [griech.: menigx, Membran]
Gen von jedem Merkmal erhält. Nach der meninges
Unabhängigkeitsregel trennen sich die
Menmgeom. (Meningiom). Langsam wach-
Genpaare verschiedener Chromosomen
sender, gutartiger fibroblastischer Tumor
unabhängig von anderen Paaren während
der Membranen, die das Hirn und Rü-
der Meiose, sodass die Garnenten alle
ckenmark ( .... Meningen) umschließen.
möglichen Kombinationen von Faktoren
Der Tumor kann knotenförmig, schollen-
aufweisen. Eine weitere Regel, die Unifor-
artig oder diffus sein und in das Gehirn
mitätsregel besagt, dass Personen der ers-
eindringen, was zu Knochenerosionen
ten Generation an Nachkommen reinras-
und der Kompression von Hirngewebe
siger Eltern genotypisch und phänoty-
führt. Ein M. kann auch maligne entarten.
pisch gleich sind. (.... Genotyp; Phänotyp)
[griech.: menigx, Membran; oma, Tumor]
[G. Mendel, österr. Augustinerabt und
meningioma
Vererbungsforscher, 1822-1884]
• Mendel's laws ~. Blutgefäßtu-
mor der Hirnhäute (Meningen), die Rü-
MeRcle (Aspirationspneumonie). ckenmark und Gehirn überziehen.
Atembeschwerden, die durch eine .... Pneu-
• angioblastic meningioma
monie verursacht werden; diese entsteht
durch .... Aspiration von Mageninhalt in Meningismus. Erkrankung, bei der Symp-
die Lunge. Das M.-S. tritt meist auf, wenn tome einer .... Meningitis auftreten, z.B.
ein Betrunkener sich erbricht, oder bei Reizung des Gehirns und des Rücken-
Patienten, die nach einer Anästhesie noch marks, aber keine pathologischen Verän-
nicht bei Bewusstsein oder benommen derungen oder Entzündungen der .... Me-
sind, auch bei Krämpfen. ningen nachweisbar sind. Der M. kann bei
[C. Mendelson, amerikanischer Anästhe- kleinen Kindern in Verbindung mit eine
sist, geb. 1913] Pneumonie stehen.
• Mendelson's syndrome [griech.: menigx, Membran; ismos, Pro-
zess]
Mlnlt. Chronische Erkran- meningism; meningismus
kung des Innenohrs, die sich durch eine
typische Symptomtrias zeigt: rezidivie- (Hirnhautentzündung). Infektion
rende Schwindelanfälle, progressiver sen- oder Entzündung (meldepflichtig) der
sorisch-neuraler Hörverlust, der ein- oder Häute (Membranen), die das Gehirn und
beidseitig auftreten kann, und einseitiger das Rückenmark bedecken ( .... Meningen).
Die Krankheit kann eitrig (purulent) ver- gramnegative Diplokokken, die häufig im
laufen und befällt die Flüssigkeit des Sub- Nasen-Rachen-Raum von symptomfreien
arachnoidalraumes (Liquor). Die häufig- Trägern zu finden sind. Diese Erreger
ste Ursache ist bei Erwachsenen eine bak- können eine Blutvergiftung (-+Sepsis)
terielle Infektion mit Streptococcus pneu- oder Hirnhautentzündung (-+ Meningitis
moniae, Neisseria meningitidis oder Hae- cerebrospinalis epidemica) verursachen.
mophilus influenzae. Eine aseptische M. [griech.: menigx, Membran; kokkos, Bee-
kann durch nicht-bakterielle Agenzien re)
bedingt sein. Symptome der M. sind star- • meningococcus
ke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Krämpfe, Reizbarkeit, Unwohlsein und Mltlblglllllyeltis. Entzündung des Rücken-
Unruhe. übelkeit, Erbrechen, Delirium marks und der umgebenden Membranen
und eine vollständige Desorientierung (-+ Meningen). (-+ Meningitis)
können schnell entstehen. Es kommt zur [griech.: menigx, Membran; myelos,
Erhöhung der Temperatur, der Herzfre- Mark; itis, Entzündung]
quenz und der Atmung. •meningomyelitis
[griech.: menigx, Membran; itis, Entzün- .......... Sackförmige -+ Hernie der
dung) zerebralen oder spinalen -+ Meningen
• meningitis durch einen angeborenen Defekt im Schä-


Ma ltgids.asaptisdle. Nicht-eitrige (nicht- del oder in der Wirbelsäule. Es bildet sich
purulente) Entzündung der Hirnhäute eine Hernienzyste, die mit -+ Zerebrospi-
(Meninges), die durch verschiedene Viren nalflüssigkeit (Liquor) gefüllt ist, aber kein
ausgelöst werden kann, z.B. Coxsackie-Vi- Nervengewebe enthält. Man spricht je
rus, nonparalytischer Poliovirus, Echovi- nach Lokalisation des Defektes von einer
rus und Mumpsvirus. (-+Meningitis) kranialen oder spinalen M.
• aseptic meningitis [griech.: menigx, Membran; kele, Bruch]
• meningocele
Mlllillgitlf. trumltlsdte. Entzündung der
Hirn- und Rückenmarkshäute infolge ei- Mlllllllrllllondl. Chirurgische Entfernung
ner Verletzung des Schädels oder der Wir- einer halbmondförmigen Knorpelscheibe
belsäule. (-+Meniskus) des Kniegelenks, die durch-
• traumatic meningitis geführt wird, wenn ein gerissener Menis-
kus chronische Schmerzen verursacht
Mlningaenzephllitls. Entzündung sowohl oder das Knie instabil oder unbeweglich
des Gehirns als auch der Hirnhäute ist.
(-+ Meningen), die im Allgemeinen durch [griech.: meniskos, Halbmond; ektome,
eine bakterielle Infektion verursacht wird. ausschneiden)
Die Symptome ähneln der -+ Enzephalitis. • meniscectomy
[griech.: menigx, Membran; enkephalos,
Gehirn; itis, Entzündung) Menisllus.l. Linse mit sowohl konvexer als
• meningoencephalitis auch konkaver Fläche. 2. Halbmondför-
mig gebogener Knorpel im Kniegelenk
Manillga ;II1ID...,.&dl. Kombinierte und in anderen Gelenken.
Entzündung des Gehirns, des Rücken- [griech.: meniskos, Halbmond]
marks und der Hirnhäute (-+ Meningen). •meniscus
• meningoencephalomyelitis
~. Nicht-entzündli-
Menid&us. dlsfmlder. Fehlbildung des Me-
niskusknorpels des Knies. Anstelle der
che Erkrankung des Gehirns und der
Halbmondform ist der Meniskus schei-
Hirnhäute (-+ Meningen).
benförmig. Häufig auftretende Beschwer-
• meningoencephalopathy den sind ein Klicken im Kniegelenk sowie
lllllillllböelt. Bakterien der Gattung das Einknicken des Kniegelenks. Die Be-
Neisseria meningitidis, unbewegliche schwerden können im Zusammenhang
mit einer Knieverletzung stehen, können Menopause müssen stets untersucht wer-
jedoch auch ohne Einfluss eines Traumas den, um eine maligne Erkrankung auszu-
entstehen. schließen.
• discoid meniscus [lat.: mensis, Monat; griech.: rhegnyai,
ausbrechen]
Mename Starke Uterusblutung, menorrhagia
die über die Phase der ---+ Menstruation
hinausgeht. Menorrhö. Normaler Abgang von Blut und
[lat.: mensis, Monat; griech.: metra, Ge- Gewebeteilen aus der Gebärmutter (Ute-
bärmutter; rhegnyai, ausbrechen] rus).
menometrorrhagia [lat.: mensis, Monat; griech.: rhoia, Fluß]
•menorrhea
Menopause. Einstellung der Menstruati-
onsblutungen, die häufig auch als die Menostase. Unphysiologischer Zustand,
Phase des weiblichen Klimakteriums be- bei dem die Produkte der Menstruation
zeichnet wird. Die ---+ Menses wird natürli- nicht aus der Gebärmutter (Uterus) oder
eherweise mit der Abnahme der Hormon- der Vagina austreten können; Ursachen
produktion eingestellt; dies erfolgt etwa können eine Stenose, Verschluss des Ge-
im Alter zwischen 35 und 60 Jahren, kann bärmutterhalses (Zervix) oder des Vagi-
aber infolge von Krankheiten oder der naeingangs sein.
chirurgischen Entfernung der Gebärmut- [lat.: mensis, Monat; griech.: stasis, still-
ter (Uterus) oder beider Eierstöcke (Ova- stehen]
rien) auch früher auftreten. Wenn die Pro- • menostasis
duktion von ---+ Östrogen aus den Ovarien Menses. (Menstruation). Physiologische Aus- ~
und ---+ Gonadotropin durch die Hypophyse scheidungvon Blut und Schleimhaut (De- IIU
nachlässt, kommt es seltener zum Ei- zidua) aus der Gebärmutter, die während
sprung (Ovulation) und zur Menstruati- der ---+ Menstruation auftritt. Der erste Tag
on, bis sie gar nicht mehr stattfinden. der M. entspricht dem ersten Tag des
Durch die Reduzierung dieser Hormone Menstruationszyklus.
kommt es zu Fluktuationen im Blut. [lat.: men, Monat]
---+Wallungen sind ein häufiges Symptom menses
der M.; gelegentlich treten auch unregel-
mäßige Blutungen, meist in Verbindung Periodische Ausscheidung
mit Myomen oder anderen Uteruserkran- einer blutigen Sekretion mit Gewebeantei-
kungen auf. Bei Mann kommt es im mitt- len aus der Vagina, die durch das Ablösen
leren Alter ebenfalls zu einer M., die sich der Gebärmutterschleimhaut (Endometri-
mehr in psychogenen Faktoren zeigt, um) in einem nicht-schwangeren Uterus
wenn es aufgrund nachlassender Potenz, entsteht. Die durchschnittliche Dauer der
verstärkter Müdigkeit, Dünner- und M. beträgt 4 bis 5 Tage und tritt in Ab-
Grauwerden der Haare und anderer An- ständen von etwa 28 Tagen in der fort-
zeichen des Alterns zu Ängsten kommt. pflanzungsfahigen Phase des Lebens einer
(s.a. Menarche) nicht -schwangeren Frau auf.
[lat.: mensis, Monat; griech.: pausis, auf- • menstruation
hören] ftlllltat'lsdle Eine ohne
.menopause Eisprung stattfindende Menstruationsblu-
tung.
Menonh Unphysiologisch starke und [griech.: a, kein; ovulum, Ei]
lange Menstruationsperiode, die gelegen!-
anovular menstruation
lieh während der Jahre einer Frau auftritt,
in denen sie fortpflanzungsfahig ist. Wird lrllllln!ada. Haut- oder
die M. chronisch, können infolge der wie- Schleimhautblutung, die nicht aus der Ge-
derholten exzessiven Blutungen Anämien bärmutter stammt, und anstelle der er-
entstehen. Abnorme Blutungen nach der warteten Periode auftritt. Die Blutung
-

640 Menstruation, vikariierende ;.:,

wird meist durch die erhöhte Durchlässig- sen des M. werden als proliferative, sekre-
keit der Kapillaren zur Zeit der Menstrua- torische und menstruelle Phasen bezeich-
tion verursacht. net.
[lat.: vicarius, stellvertretend] • menstrual cycle
• vicarious menstruation
MEN -Syndrom. (Multiple endokrine Neoplasien).
Menstruationskrämpfe. Schmerzen im Un- Erbliche hormonelle Störungen, die in au-
terleib, die von einem kolikähnlichen Ge- tosomal dominanten Mustern auftreten.
fühl bis zum dumpfen Schmerz variieren Die endokrinen Neoplasmen können sich
können. Der Schmerz kann sich ins Kreuz als Hyperplasien, Adenome oder Karzi-
und in die Beine fortsetzen. M. treten nome manifestieren und sich synchron
meist am Beginn der .... Menses auf. oder zu verschiedenen Zeiten (meta-
• menstrual cramps ehren) entwickeln.
• multiple endocrine neoplasia (MEN)
Menstruationszyklus. Sich wiederholender
Zyklus mit Veränderungen in der Gebär- mental. I. Zu den Merkmalen des Geistes
mutterschleimhaut (Endometrium), bei oder der Psyche gehörend; im Geist exis-
dem die äußere Schicht (Dezidua) abge- tierend, auf Überlegungen basierend.
stoßen wird, wieder nachwächst, mehrere 2. Zum Kinn (Mentum) gehörend.
Tage erhalten bleibt und bei der nächsten [I. lat.: mens, Geist 2. lat.: mentum, Kinn]
.... Menstruation erneut abgestoßen wird. • mental
Die Länge des M. dauert vom ersten Tag
eines Zyklus bis zum ersten Tag des nächs- Mentalität. I. Funktionale Kraft und Fä-
ten im Durchschnitt 28 Tage. Dauer und higkeit des Geistes. 2. Intellektueller Cha-
Merkmale können stark variieren. Der M. rakter und Art des Denkens und Fühlens.
beginnt mit der .... Menarche und endet [lat.: mens, Geist]
mit der .... Menopause. Die uterinen Pha- • mentality

Ei Gelkörper
(Follikel) (Corpus luteum)
~~
a b c d e f
Eierstock

Gebär-
mutter-
schleim-
hau!

Tag 1 5 13 28 5
~ '-v---' '-y-------J ~
A B C A
A"' menstruelle }
B "' proliferative Phase
C "' sekretorische
a "' Follikelreifung d "' Gelbkörperbildung
b "' Sprungreifes Ei e "' Gelbkörperwachstum
c"' Eisprung e "'Gelbkörperrückbildung
Menstruationszyklus.
grah MI

Menthol Riechstoff aus Pfefferminze; Mit- Zelluläres Netzwerk in den


tel zur äußerlichen Anwendung, das auf- -. Glomeruli der Niere, das die Kapillar-
grund seiner kühlenden Wirkung gegen schleifen unterstützt.
Juckreiz (Pruritus) eingesetzt wird. M. ist mesangium
in vielen Cremes und Salben enthalten.
menta, Minze] Diffuses Gewebenetzwerk,
das sich aus dem -+ Mesoderm des Em-
menthol
bryos entwickelt. Das M. besteht aus Stel-
latzellen, die in die galertartige Grund-
substanz mit retikulären Fasern eingebet-
tet ist. Das M. ist nur beim Embryo vor-
handen; aus ihnen entwickeln sich Binde-
f.t'r·r"itpa parae5thetica. Zustand, der durch
und Stützgewebe, Muskelgewebe, Organ-
Schmerzen (Neuralgien}, -+ Parästhesien teile und das blutbildende System.
und Taubheit an der seitlichen Außenflä- [griech.: mesos, mittlerer; enchyma, Infu-
che des Oberschenkels in der Region ge- sion]
kennzeichnet ist, die durch die kutanen mesenchyme
Femoralisnerven versorgt wird. Ursache Zum Gekröse (-. Mesenteri-
dieser Erkankung ist eine Ischämie des um) gehörend.
Nervs, der im Leistenband verborgen ist. mesenteric
'E}t;' meralgia paresthetica
Mesenterium. (Gekröse). Breite Epithelaus-
Merkei-Zellkarzinom. Schnell wachsender kleidung des Bauchfells (-+Peritoneum}, ~
maligner Hauttumor, der sich besonders an dem der Leerdarm (Jejunum) und der IIU
auf sonnenexponierten Hautpartien von Krummdarm (Ileum) an der dorsalen
älteren Menschen entwickelt. Wand des Abdomens aufgehängt sind.
[F. Merke!, deutscher Anatom und Physio- Die Wurzeln des M.s sind mit bestimmten
loge, 1845-1919] Strukturen ventral der Wirbelsäule ver-
• Merke! cell carcinoma bunden. Der innere Teil des M.s grenzt
die Därme ab, der kraniale Teil ist mit ver-
Mlltl:ala Vererbte Eigen- schiedenen Nerven und Arterien verbun-
schaft, wie z.B. Augenfarbe, die bei einem den.
Kind ausgedrückt wird, obwohl nur ein [griech.: mesos, mittlerer; enteron, Darm]
Elternteil diese Eigenschaft vorweist. mesentery
• dominant trait Mesenlephalon. (Mittelhirn). Einer von drei
Teilen des Gehirns, der zwischen dem
.'vlr•rkm;rl, rezessives. Eine genetisch be- Zwischenhirn (Dienzephalon) und dem
dingte Eigenschaft, die sich nur bei -+ ho- Hinterhirn (Metenzephalon) unterhalb
mozygoter Konstellation ausprägen kann. des Kleinhirns (Cerebellum) und direkt
Hämophilie; Rhesusfaktor} über der Brücke (Pons) liegt. Das M. be-
recessive trait steht vorwiegend aus weißer Substanz
mit etwas grauer Substanz im Aquädukt
menJ-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>teil- des Gehirns und verbindet den III. mit
weise«. dem IV. Ventrikel. Im M. liegen u.a. die
.mero- Schaltstellen der Höhrbahnen.
[griech.: mesos, mittlerer; enkephalos, Ge-
IDII'IIkrl Bezeichnung für Drüsen, deren hirn]
sekretproduzierende Zellen intakt blei- mesencephalon
ben, obwohl sie einen Teil ihres Zellinhal-
tes als Sekretionsprodukt ausscheiden. Meshgraft. Dünnes netzartiges Hauttrans-
(s.a. holokrin) plantat, das zahlreiche Ritzen aufweist.
merocrine Dadurch kann das Transplantat auf ein
Mehrfaches seiner ursprünglichen Größe durch den Kontakt mit --> Asbest entste-
ausgedehnt werden und beim Empfanger hen kann.
einen größeren Bereich überdecken. [griech.: mesos, mittlerer; thele, Brustwar-
•mesh graft ze; oma, Tumor]
mesothelioma
Meskallb --> Halluzinogen und psychoakti-
ves giftiges Alkaloid, das von einem farb- g (Boten-RNS/Matrizen-RNS).
losen alkalischen Öl aus den Blüten der __, RNS-Abschnitt, der Informationen der
Kaktee Lophophora williamsii gewonnen Desoxyribonukleinsäuren (DNS) zu den
wird. M. ist chemisch eng mit Epinephrin proteinsynthetisierenden Ribosomen der
verwandt; es verursacht Herzklopfen (Pal- Zellen überträgt.
pitationen), starke Schweißentwicklung • messenger RNA (mRNA)
(Diaphorese), Pupillenerweiterung und Messfühler. (Sensor). Technisches Gerät, das
Angstzustände. auf physikalische Reize, wie z.B. Tempera-
•mescaline tur, Licht, Bewegung reagiert.
sensor
muo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Zwi-
schen, mittlerer«. Handgerät, das Schallwellen-
• meso- signale aussenden und empfangen kann;
wird z.B. im Ultraschall verwendet.
MIISader (mittleres Keimblatt). Mittlere von transducer
drei Hautschichten des sich entwickeln- Mestranol. --> Östrogen, das in Kombinati-
den Embryos. Das M. liegt zwischen __, Ek-
onspräparaten mit Gestagen als orales
toderm und --> Entoderm. Knochen, Binde-
--> Kontrazeptivum verabreicht wird.
gewebe, Muskelgewebe, das Blutsystem,
•mestranol
die Gefaße und das lymphatische Gewebe
sowie die Pleura des Perikards und Perito- met(a)-. Vorsilbe mit der Bedeutung »zwi-
neums entstehen aus dem M. schen, nach, hinten<<.
[griech.: mesos, mittlerer; derma, Haut] met(a)-
•mesoderm 1. Zustand, bei dem Wachstum
Mlsonep (Urniere). Frühe Entwick- und Stoffwechsel (Metabolismus) eines
lungsform eines Sekretionsorgans, das Organimus die Umgebung wechseln, um
sich im Embryo entwickelt; es besteht aus das Wachstum eines anderen Organismus
einer Reihe von Röhrchen, die den Glo- zu ermöglichen. 2. Parasitäre Abhängig-
merulus bilden und sich mit dem Aus- keit der Existenz eines Organismus von
scheidungsgang verbinden. der eines anderen.
mesonephros • metabiosis
metabolisieren. Verstoffwechseln; Vorgang
Mesothel. Zellschicht, die die Körperhöh- und Prozess des __, Metabolismus, Abbau
len, z.B. Brustfell (Pleura) oder Bauchfell und Umwandlung von Kohlenhydraten,
(Peritoneum), des Embryos auskleidet Proteinen und Fetten in kleinere Substan-
und sich beim Erwachsenen als eine zen; Reorganisation von gewebebildenden
Schicht von schuppigen Epithelzellen ent- Verbindungen oder Energiequellen; Aus-
wickelt, die die serösen Membranen über- scheidung von Abfallprodukten der Stoff-
ziehen. wechselprozesse.
[griech.: mesos, mittlerer; thele, Brustwar- [griech.: metabole, verändern]
ze] metabolize
• mesothelium
(Stoffwechsel). Alle biochemi-
Mesotlldtom. Maligner Tumor der serösen schen Prozesse, die in lebenden Organis-
Haut (--> Mesothel) des Brustfells (Pleura) men stattfinden und zu Wachstum, Ener-
und des Bauchfells (Peritoneum), der z.B. gieproduktion, Ausscheidung von Abfall-
produkten sowie zu anderen Körperfunk- (Generationswechsel), z.B. beim Hunde-
tionen beitragen, die in Verbindung mit bandwurm.
der Verteilung der Nährstoffe im Blut [griech.: meta, hinter; genein, produzie-
nach ihrer Aufnahme stehen. Der M. er- ren]
folgt in zwei Schritten: der Aufbaustoff- • metagenesis
wechsel (--->Anabolismus), bei dem kleine- ~. -+Kommunikation
re Moleküle (z.B. Aminosäuren) in größe-
über die Kommunikation selbst; dabei
re Moleküle (z.B. Proteine) umgeformt wird eine Aussage darüber getroffen, wie
werden, und der Abbaustoffwechsel
eine Information zu verstehen ist; die M.
(-+Katabolismus), einer destruktiven
kann auch genutzt werden, um die verbale
Phase, in der größere Moleküle (z.B. Gly-
Kommunikation zu unterstützen oder sie
kogen) in kleinere Moleküle (z.B. Brenz-
zu widerlegen.
traubensäure) umgeformt werden. Die im
[griech.: meta, hinter; Iat.: communicare,
Verlauf des M. freigesetzte Wärme (in
informieren]
-+Kalorien) wird als metabolische Rate be-
• metacommunication
zeichnet. - adj. metabolisch.
[griech.: metabolos, veränderlich; ismos, MetalLJedes Element, das Hitze und Elek-
Prozess] trizität leiten kann, formbar und dehnbar
• metabolism ist und positiv geladene Ionen (Kationen)
bildet.
Me111:1o11t. Substanz, die durch einen meta- •meta!
bolischen Vorgang produziert wird, für ei-
Metamorphopde. Sehstörung, bei der Ge-
111
nen metabolischen Prozess erforderlich
ist oder die ein Zwischenprodukt im Zwi- genstände in ihrer Form verändert (ver-
schenstoffwechsel darstellt. Ein essenziel- größert, verkleinert, näher gerückt, ver-
ler M. wird für vitale metabolische Pro- zerrt oder räumlich verstellt) wahrgenom-
zesse benötigt. (---> Metabolismus) men werden. Ursache kann u.a. eine Er-
[griech.: metabolos, veränderlich] krankung der Netzhaut (Retina) sein.
• metabolite [griech.: meta, hinter; morphe, Form; op-
sis, Sicht]
Met1catp1s. (Mittelhand). Mittlerer Teil der • metamorphopsia
Hand, der aus 5 dünnen Knochen besteht,
Met~marp~~Dre. Veränderung einer Größe
die sich zwischen der Handwurzel und oder Struktur, insbesondere beim Ober-
den Fingern befinden.
gang von einem Entwicklungsstadium zu
[griech.: meta, hinter; karpos, Faust]
einem anderen; z.B. der Übergang von ei-
• metacarpus ner Larve zu einem ausgewachsenen In-
MltadlfaiiiiSie. Phänomen der Färbung sekt.
von Körpergeweben, bei dem die zu un- [griech.: meta, hinter; morphe, Form]
tersuchenden Zellen eine andere Farbe • metamorphosis
als die des Farbstoffs annehmen. Knor- ~Dritte und endgültige Form
pelzellen sehen z.B. rot aus, nachdem sie eines Ausscheidungsorgans beim Embryo.
mit einem blauen Farbstoff angefärbt Der M. besteht aus einer komplexen
wurden. Die Ursache dafür liegt in einer Struktur von Tubuli mit Sekretions- und
Interaktion zwischen den Molekülen des Sammelfunktionen, aus denen sich die
Farbstoffs und den Säureradikalen der Nieren entwickeln.
Gewebezellen. - adj. metachromatisch. [griech.: meta, hinter; nephros, Niere]
[griech.: meta, hinter; chroma, Farbe] •metanephros
• metachromasia
Metaphase. Zweite von vier Phasen der
Metagillest Regelmäßiges Abwechseln Zellteilung in der ---> Mitose und jede der
von sexuellen und asexuellen Methoden beiden Teilungen in der -+ Meiose, in de-
der Fortpflanzung innerhalb einer Species ren Verlauf die Chromosomen auf der
Äquatorialebene der Spindel angeordnet des Körpers gedreht ist und die Ferse ge-
werden, wobei die Zentromere als Vorbe- rade bleibt.
reitung der Teilung auf den Spindelfasern • metatarsus varus
angebracht sind.
[griech.: meta, hinter; phasis, Erschei- Matelllrlslnus. (Blähsucht). Ansammlung von
nung] Gasen und Luft im Abdomen oder in den
Därmen, die meist mit einer Aufblähung
•metaphase
einhergeht; z.B. bei Verdauungsstörungen
........,._ Wachstumsregion eines Röh- oder Lebererkrankungen.
renknochens, die zwischen dem Mittel- [griech.: meteorizein, in der Luft schwe-
stück (---. Diaphyse) und den Endstücken ben]
(---. Epiphysen) liegt. • meteorismus
[griech.: meta, hinter; phyein, wachsen]
.metaphysis
MetftadMdlntest Methode zur Messung
der Aktivität der Atemwege, bei der als
Metlpladt. (Gewebeumbildung). Reversible Kontrollagens ein salinisches Aerosol in-
Umbildung einer normalen Gewebezelle haliert wird; danach werden immer höhe-
in einen anderen, weniger differenzierten re Konzentrationen von Methacholin, ei-
Zelltyp infolge von chronischem Stress nem Cholinergikum, verabreicht. Da-
oder einer Verletzung. durch kann die Diagnose Asthma bei vor-


• metaplasia handenen Symptomen bestätigt werden.
•methacholine challenge
Mltastue. Tumorzellen, die an entfernt
gelegenen Körperstellen auftreten. Da ma- ............ Synthetisches ---. Opioid-
ligne Tumore keine umschließende Kapsel ---. Analgetikum, das zur Entgiftung und in
aufweisen, können Zellen entweichen, ei- Behandlungsprogrammen von Opioid-ab-
nen Embolus bilden und durch das hängigen Patienten (---.Morphium) verab-
Lymphsystem oder den Blutstrom trans- reicht wird. M. weist eine längere Halb-
portiert werden und sich in Lymphknoten wertzeit als Morphium auf. In den M.-
oder anderen Organen einnisten, die vom Programmen für Drogenabhängige wird
Primärtumor mehr oder weniger weit ent- M. eingesetzt, weil die Süchtigen eine Opi-
fernt sind. oid-Wirkung haben, jedoch keine Ent-
[griech.: meta, hinter; stasis, stehen] zugserscheinungen auftreten. Die Betref-
•metastasis fenden müssen nicht mehr auf dem
Schwarzmarkt teure Substanzen mit unsi-
Metatanus. (Mittelfuß). Teil des Fußes, der cherer Reinheit erwerben, wodurch man
aus fünf Knochen besteht, die von innen sich einen Rückgang der Drogenkrimina-
nach außen mit I bis V bezeichnet wer- lität erhofft. Nach Absetzen der M.-Gabe
den. Jeder Knochen weist einen langen, kommt es häufig zu Rückfällen.
schlanken Körper, ein konvexes proxima- •methadone
les Ende und flache Seiten zur Befestigung
der Bänder auf. Mlthlmogloltin (Met-Hb). Oxidationsform
[griech.: meta, hinter; tarsos, Fläche] des ---. Hämoglobins, bei der die Eisenkom-
• metatarsus ponente von zweiwertigem zu dreiwerti-
gem Eisen umgebildet worden ist. M.
Metatarsus algus. Angeborene Deformität kann keinen Sauerstoff transportieren.
des Fußes, bei der der vordere Teil von der • methemoglobin
Mittellinie des Körpers weg nach außen
gedreht ist und die Ferse gerade bleibt. MMIIII aghllilllmiL Unphysiologische
• metatarsus valgus Präsenz von ---. Methämoglobin im Blut.
Leitsymptom der M. ist eine Zyanose, es
Metatarsus vanas. (Kiumpfußstellung). Ange- kann jedoch auch zu Kopfschmerzen,
borene Deformität des Fußes, bei der der Obelkeit, Tachykardie, Atemnot und Un-
vordere Teil nach innen zur Mittellinie ruhe kommen. Bei einer bestimmten Aus-
MIC 645

prägung (Hämoglobin-M-Krankheit) sind und effektiv bewertet ist, sind die übli-
die Patienten nicht unbedingt in ihrer chen klinischen Versuche, die der Origi-
Leistungsfahigkeit eingeschränkt, da in nalhersteller durchführen musste, nicht
ihrem Blut auch ausreichend physiologi- mehr erforderlich, es werden jedoch In-
sches Hämoglobin vorhanden ist. formationen über die Herstellung, Biover-
• methemoglobinemia fügbarkeit und Bezeichnung des Produkts
benötigt.
Methämoglobinurie. Unphysiologische
Ausscheidung von -> Methämoglobin im • me-too drugs
Urin. -metrie/-meter. Nachsilbe mit der Bedeu-
• methemoglobinuria tung »Prüfung, Messung, Maß«.
Methanol. Chemisch einfachster Alkohol • -metrie/-meter
(Methylalkohol); klare, farblose, toxische Metritis. (Myometritis). Entzündung der Ge-
Flüssigkeit, die aus Holz destilliert wird bärmutterwände (Uterus), z.B. Endome-
und mit Wasser, anderen Alkoholen und tritis, oder die Entzündung des Becken-
Äther mischbar ist. Es wird häufig als Lö- bindegewebes (Parametritis).
sungsmittel und bei der Herstellung von [griech.: metra, Gebärmutter; itis, Entzün-
Formaldehyd verwendet. M. wird manch- dung]
mal auch als Zusatz in billigen alkoholi- • metritis
schen Getränken (>>Fusel«) eingesetzt. M.
wirkt stärker als Äthanol, da beim Abbau Metrokarzinom. Krebserkrankung der Ge-
in der Leber toxische Substanzen entste- bärmutter (Uterus).
hen. [griech.: metra, Gebärmutter; karkinos, .".
• methanol Krebs; oma, Tumor] IIU
Methanolvergiftung. Toxische Wirkung • metrocarcinoma
durch orale Einnahme, Inhalation oder Metrorrhagie. Uterusblutung, die nicht
Absorption von -> Methanol (Methylalko- durch die Menstruation verursacht wird.
hol), die das Zentralnervensystem schädi- Die M. kann durch Uterusläsionen verur-
gen kann, eine starke Azidose, Kopf- sacht werden oder Anzeichen einer malig-
schmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Erblin- nen Erkrankung sein.
dung und Schock verursachen und zum [griech.: metra, Gebärmutter; rhegnynai,
Tod führen kann. Als -> Antidot kann ausbrechen]
Äthanol verabreicht werden. • metrorrhagia
• methanol poisoning
Mg. Chemisches Symbol für -> Magne-
Methodologie. I. System von Prinzipien sium.
oder Methoden über bestimmte Vorge- . Mg
hensweiseo in einer Diszipün, z.B. Erzie-
hung, Forschung, Diagnostik oder Be- mg. Abkürzung für -> Milligramm.
handlung. 2. Abschnitt eines For- • mg
schungsvorschlags, in dem die eingesetz-
ten Methoden beschrieben werden. MHC. Abkürzung für (eng!.) major histo-
compatibility complex, -> Haupthistokom-
[griech.: meta, hinter; hodos, Weg; Iogos, patibilitätskomplex.
Wissenschaft] . MHC
• methodology
MI. Abkürzung für -> Myokardinfarkt.
Me-too-Präparate. Arzneimittel, das einem . MI
anderen Medikament ähnlich, identisch
oder eng verwandt ist und für das ein MIC. Abkürzung für I. (eng!.) minimal in-
Hersteller eine neue Applikation erhalten hibitory concentration, -> minimale
hat. Da man davon ausgehen kann, dass Hemmkonzentration. 2. minimal-invasive
das neue Arzneimittel bereits als sicher Chirurgie.
Mlfeprlstan. Arzneimittel, das eine Abtrei- en Sauerstoff für ihr Wachstum zu benöti-
bung einleitet, wenn es in den ersten 7 gen.
Wochen einer Schwangerschaft einge- [griech.: mikros, klein; aer, Luft; philein,
nommen wird. Zwei Tage nach der Ein- lieben]
nahme treten starke Uteruskontraktionen .microaerophile
auf, die zur Austreibung des Fötus führen.
• mifepristone Mlllnlllllumlnu.Ausscheidung von klei-
nen Mengen --->Albumin im Urin, die so
llfgrlne. Rezidivierende Kopfschmerzen, gering sind, dass sie mit einem normalen
die durch eine vorausgehende Aura, über- Urinstick nicht bestimmt werden können.
wiegend einseitiges Auftreten und starke Die M. ist ein frühes Anzeichen für eine
Schmerzen, Lichtempfindlichkeit (Photo- veränderte Durchlässigkeit (Permeabili-
phobie) sowie in der akuten Phase durch tät) der --->Glomeruli bei ---> Diabetes melli-
autonome Störungen gekennzeichnet sind, tus.
die Stunden oder Tage andauern können. • microalbuminuria
Diese Kopfschmerzen stehen in Verbin-
dung mit einer Erweiterung der extrakra- ~Erkrankung der kleinen
niellen Blutgefäße, die eine Folge von che- Blutgefäße; z.B. diabetische M., bei der
mischen Veränderungen sein können, wel- sich die Membran der Kapillaren verdickt;
che Spasmen der intrakraniellen Gefäße oder thrombotischeM., bei der es zur Bil-


auslösen. Die Anfälle folgen häufig einer dung von Thromben in der Arteriolen
Entspannungsphase nach körperlichem und Kapillaren kommt.
oder psychischem Stress. Eine bevorste- [griech.: mikros, klein; angeion, Gefäß;
hende M. kann durch Sehstörungen, wie pathos, Krankheit]
z.B. Lichtblitze oder Wellenlinien, oder •microangiopathy
eine beeinträchtigte Geruchs- oder Ge-
schmacksempfmdung, Taubheit der Extre- Mikrobe.---> Mikroorganismus.
mitäten, Kribbeln, Schwindel (Vertigo), •microbe
Tinnitus oder das Gefühl angekündigt
werden, dass ein Teil des Körpers in seiner MIIIIIOblologle. Bereich der Biologie, der
Größe oder Form verändert ist. In der aku- sich mit dem Studium von ---> Mikroorga-
ten Phase kann es zu Übelkeit, Erbrechen, nismen befasst; dazu gehören Algen, Bak-
Schüttelfrost, häufigem Harnlassen (Poly- terien, Viren, Einzeller (Protisten), Pilze
urie), Schwitzen, Gesichtsödem, Reizbar- und Rickettsien.
keit und extremer Müdigkeit kommen. [griech.: mikros, klein; bios, Leben; Iogos,
[griech.: hemi, halb; kranion, Schädel] Wissenschaft]
•migraine .microbiology
1J1igr111oa. 1. Wanderung von Zellen oder lllilllolllzld. Bezeichnung für die Wirkung
anderen Strukturen, z.B. die Passage des eines Arzneimittels, einer Chemikalie
Eies (Ovum) vom Eierstock (Ovarium) in oder einer anderen Substanz, ---. Mikroor-
den Eileiter und dann in die Gebärmutter ganismen abzutöten.
(Uterus). 2. Wanderung von Personen [griech.: mikros, klein; bios, Leben; lat.:
oder Populationen (z.B. Auswanderung). caedere, töten]
- adj. migrans. •microbicide
[lat.: migrare, wandern]
•migration ~suchuug (MBU). (Fetalblutana-
lyse (FBA}}. Entnahme eines Bluttropfens
mifu(oh Vorsilbe mit der Bedeutung aus dem vorangehenden Teil des Kindes
»klein, wenig<<.
(Kopfbzw. Steiß) unter der Geburt zur Be-
•micr(o)-
stimmung des ---> pH-Wertes. Anhand die-
~ Bezeichnung für die Eigen- ses aktuellen Wertes kann die momentane
schaft bestimmter Mikroorganismen, frei- Situation des kindlichen -+Säure-Basen-
Haushaltes und damit die Sauerstoffver- stanzen, z.B. Bakterien, verdauen kann.
sorgung des Kindes ermittelt werden. Der M. gehört zur körpereigenen Abwehr.
• fetal blood sampling {---> Phagozyten}
[griech.: mikros, klein; phagein, essen]
8iudlhUiglt. Operation, bei der sehr
kleine Gewebestrukturen unter einem • microphage
---> Mikroskop seziert und bearbeitet wer- MilnlpldllmliS. Entwicklungsanomalie,
den. die durch unphysiologisch kleine Augen
• microsurgery gekennzeichnet ist.
[griech.: mikros, klein; ophtalmos, Auge)
.......... Kleine bewegliche männliche
• microphtamos
Keimzelle (Gamet) bestimmter Thallo-
phyten und Sporozoen, insbesondere des MIWopsit. Sehstörung, bei der Gegenstän-
Malariaparasits Plasmodium. Ein M. ent- de kleiner wahrgenommen werden, als sie
spricht dem Spermium eines höher ent- tatsächlich sind.
wickelten Tieres. [griech.: mikros, klein; opsis, Sicht]
• microgamete •micropsia
MllrDgla. Kleine, bewegliche interstitielle lllkroslrop. Instrument mit einer Linse zur
Zelle, die einen Teil des Zentralnervensys- Sichtbarmachung sehr kleiner Objekte.
tems bildet. M. fungieren als ---> Phagozy- Ein Elektronenmikroskop verwendet ei-
ten, die Abfallprodukte des Nervengewe- nen Elektronenstrahl statt sichtbarem
bes des Körpers aufnehmen.{---> Neuroglia} Licht.
[griech.: mikros, klein; glia, Leim]
•microglia
[griech.: mikros, klein; skopein, sehen]
.microscope 111
lllrrogJdt. Entwicklungsdefekt des Ge- Millroslrllpie. Technik zur Beobachtung
hirns, bei dem die Hirnwindungen (---> Gy- sehr kleiner Objekte durch ein ---> Mikros-
rus) unphysiologisch klein sind Mikrogy- kop, z.B. Elektronenmikroskop, Ultravio-
rus, was zu strukturellen Fehlbildungen lettmikroskop.
der Hirnrinde (Kortex) führt. Meist • microscopy
kommt es in Verbindung mit einer M. zur millnlllloplsch 1. Zu einem --->Mikroskop
geistigen Retardierung und körperlichen gehörend. 2. Sehr klein; nur sichtbar,
Defekten. wenn durch ein Mikroskop vergrößert
[griech.: mikros, klein; gyros, Windung) und beleuchtet. (s.a. makroskopisch)
• microgyria • microscopic
. . . . . . . . . ......_ Erkrankung, bei 11111n11n1naa. Sehr kleine Verletzung oder
der Kalziumphosphatablagerungen in Läsion, die durch äußere (z.B. Schlag)
den Alveolarsäckchen und -gängen auftre- oder innere Gewaltausübung (z.B. Mus-
ten; ungeflihr die Hälfte aller Fälle sind fa- kelzug) verursacht wird.
miliären Ursprungs. • microtrauma
• alveolar microlithiasis
............... Hohle zylindrische Struktu-
~ {Mikroben}. Kleine, meist ren, die häufig in pflanzlichen und tieri-
mikroskopische Lebewesen, die eigene schen Zellen zu finden sind. M. vervieWil-
Lebensprozesse durchlaufen; zu ihnen ge- tigen sich während der Zellteilung.
hören Bakterien, Pilze, Protozoen und Vi- • microtubules
ren.
[griech.: mikros, klein; organon, Instru- Mlkrlwilli. Kleine haarähnliche Fortsätze
ment] an der Plasmamembran, die von der
• microorganism Oberfläche vieler absorbierender oder se-
kretorischer Zellen ausgehen. Durch die
8iopluge. {Fresszelle}. Neutrophiler oder M. wird eine beträchtliche Oberflächen-
eosinophiler ---> Leukozyt, der kleine Sub- vergrößerung erreicht. M. finden sich z.B.
an der Oberfläche des Dünndarmepithels, Harnblasenentleerung. Der Füllungszu-
wo sie eine wichtige Rolle bei der Resorp- stand der Harnblase wird durch Deh-
tion spielen. nungsrezeptoren in der Blasenwand regis-
[griech.: mikros, klein; villus, Zotte] triert und ab einer Harnmenge von ca.
• microvilli 350 ml entsteht Harndrang. (s.a. Blasenre-
flex)
Mlluen 111 Elektromagnetische Strah- [lat.: mictio, Wasserlassen]
lung im Frequenzbereich von 300 bis
• micturition; urinating; miction
2450 Megahertz oder einer Wellenlänge
von 1 mm bis 100 cm. lfllllionst"d'B Physiologische Reaktion,
• microwaves die durch einen starken Druck in der
Blase entsteht, zur Kontraktion der Bla-
llikew~ Messung der
senwand und zur Entspannung des Harn-
Körpertemperatur durch die Bestimmung
röhrensphinkters führt. Eine bewusste
der Mikrowellenstrahlung, die von einem
Unterdrückung des M.es verhindert eine
erwärmten Gewebe ausgeht.
Inkontinenz; die Urinausscheidung er-
• microwave thermography folgt, wenn der M. nicht mehr unter-
Mllcruephalie. Angeborene (kongenitale) drückt wird.
Anomalie, die durch eine in Relation zum • micturition reflex
restlichen Körper unphysiologisch kleine


Mlktiw~ Entleerungsstörungen
Kopfform sowie durch eine Minderent-
der Harnblase aufgrund mechanischer
wicklung des Gehirns gekennzeichnet ist,
oder neurogener Ursachen wie -+ Harnver-
was meist zu einer geistigen Retardierung
haltung, ---> Harninkontinenz, --+ Dysurie,
führt. Die Kopfgröße liegt in bezugauf Al-
--+ Pollakisurie und -+ Nykturie.
ter, Geschlecht, Rasse und Schwaoger-
[lat.: mictio, Wasserlassen]
schaftsdauer mehr als zwei Standardab-
• impaired micturition
weichungen unter dem durchschnittlichen
Umfang. Die Gesichtszüge sind im Allge- Millen. Kleine Spinnentiere mit einem fla-
meinen normal. chen, fast farblosen Körper und vier Bein-
[griech.: mikros, klein; kephale, Kopf] paaren. Viele Species dieser den Zecken
•microcephaly und Spinnen verwandten Tiere sind Para-
MllmJddwlltion. Blutstrom durch das Sys- siten, z.B. Räudemilbe, Hausstaubmilbe
tem der kleinen Gefäße des Körpers, d.h. und Sarcoptes scabiei (verursacht Krätze/
Skabies}, und lösen einen lokalisierten
durch die --> Kapillaren, --->Arteriolen und
-+Venolen. Juckreiz (Pruritus) und Entzündungen
aus.
• microcirculation
•mites
lliflruJt. Unphysiologisch kleine --+ Ery- -......".. Larve einer Trombicula-Mil-
throzyten, die oft bei --> Eisenmangelanä-
mien vorkommen. - adj. mikrozytär. be, die sich in hohem Gras und Unkraut
[griech.: mikros, klein; kytos, Zelle] findet. Klebt an der Haut und verursacht
•microcyte Hautreiz und Juckreiz.
.chigger
Milu..,..._. Zustand des Blutes, bei dem Mildt. Flüssigkeit, die durch die Brustdrü-
die --> Erythrozyten kleiner als normal
sind; tritt z.B. bei -+ Eisenmangelanämie sen oder Euter von Menschen und Säuge-
auf. (--> Mikrozyt) tieren ausgeschieden wird und mit der der
[griech.: mikros, klein; kytos, Zelle; osis, Nachwuchs ernährt wird. M. ist ein
Zustand] Grundnahrungsmittel und enthält Koh-
lenhydrate (in Form von Laktose); Pro-
• microcytosis
teine (vorwiegend in Form von Kasein
lllildfan. Aktive und willkürlich ausgelös- und geringen Mengen Laktalbumin und
te, dann aber reflektorisch ablaufende Laktoglobulin), suspendiertes Fett, die
. Milchstau 649

Mineralien Kalzium und Phosphor sowie Milchflussreflex. Empfindung in den Brüs-


die Vitamine A, B2 (Riboflavin), B1 (Thia- ten stillender Frauen, die wahrgenommen
min), D, wenn die M. gestärkt ist, und werden kann, wenn Milch in die Milch-
Niacin. M. ist ein wertvoller Nährstoff gänge fließt. Der M. kann erfolgen, wenn
auch für Erwachsene und ein vollständi- der Säugling zu saugen beginnt, wenn die
ges Nahrungsmittel für Säuglinge, insbe- Mutter ihr Baby weinen hört oder wenn
sondere .... Muttermilch. sie nur daran denkt, das Kind zu stillen.
• milk • let-down reflex

Milchbrustgang. Ductus thoracicus; Gang Milchgang. (Ductus lactiferi). Einer von zahl-
des Lymphsystems, der in der Brusthöhle reichen Kanälen, die Milch von den Drü-
verläuft und die .... Lymphe der gesamten senlappen jeder Brust zur Brustwarze
unteren und linken oberen Körperhälfte transportieren.
sammelt. • lactiferous duct
• alimentary duct Milchpumpe. Mechanisches oder elektri-
sches Gerät, mit dem Milch aus der weib-
Milchdrüse. (Giandula lactifera). Drüsen, die lichen Brust abgepumpt werden kann.
Milch ausscheiden, z.B. die Brustdrüsen • breast pump
(Mamma).
• lactiferous glands Milchsäure. Organische Säure, die bei der
anaeroben Atmung produziert wird. Man
Milcheinschuss. Anschwellen der Brüste am unterscheidet drei Formen: L-M. im Blut
3. bis 4. Wochenbetttag, manchmal mit und in den Muskeln ist ein Produkt des .".
Schmerzen und leichtem Fieber einherge- Glukose- und Glykogenstoffwechsels; D- ~
hend. Ursache dafür ist die starke Durch- M. entsteht in einem Gärungsvorgang
blutung der Brüste bei beginnender durch einen Mikrokokkus-Species aus
Milchproduktion. Gleichzeitig wird der Dextrose; DL-M. ist eine Mischung beider
Abfluss der erhöhten Blutmenge über Ve- Formen, die sich im Magen, in saurer
nen und Lymphbahnen behindert, wo- Milch und in bestimmten anderen Nah-
durch es zu Wassereinlagerungen (öde- rungsmitteln findet und durch bakterielle
men)kommt. Gärungsprozesse entsteht.
Wärme und leichte Massage der Brust • lactic acid
zur Anregung des -+ Milchflussreflexes Milchschorf. Häufig auftretende seborrhoi-
und zur Weitstellung der Milchgänge sche Kopfhautdermatitis bei Neugebore-
vor dem Stillen, Kühlung mit Quarkwi- nen. Die festen, gelblich fettigen Schup-
ckeln oder Kältekompressen nach dem pen können mit Hilfe von Öl oder Haar-
Stillen. waschmittel entfernt werden.
Die beste Vorbeugung eines unangeneh- • cradle cap
men M.s ist regelmäßiges Anlegen des
Kindes an die Brust in den ersten Lebens- Milchstau. Behinderung des Milchabflus-
tagen. ses aus den Brüsten oder aus einzelnen
• engorgement of the breast Milchgängen. Dabei treten klassische Ent-
zündungszeichen auf und die Frau zeigt
Milchfieber. (Laktationsfieber). Anstieg der ähnliche Symptome wie bei einer Grippe
Körpertemperatur im Wochenbett, der (Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Ab-
mit dem «Einschießen>> der Milch auftritt geschlagenheit). Die Brüste sind meist
und nach einem Tag meist spontan wieder sehr fest und druckempfindlich und wei-
zurückgeht. Die Temperatur der Mutter sen rote Flecken auf, unter denen die ge-
steigt selten über 38° C; kontinuierlich ho- stauten Milchgänge als harte Knoten zu
he Temperaturen sprechen für eine Infek- tasten sind. Ursache ist meist eine Störung
tion. des .... Milchflussreflexes (MFR), ungünsti-
• milk fever ge Stillhaltung, zu eng sitzender BH oder
6511 Milchstau · _.'

zu viel Milch, die das Kind nicht trinken nen auf dem Röntgenbild beobachtet wer-
kann. den. ( __, Tuberkulose)
Bettruhe und Entleeren der Brust durch • miliary tuberculosis
regelmäßiges Anlegen. Vor dem Stillen
den MFR durch Wärme, Massage oder Milie. (Hautgrieß). Kleine weiße Zyste in der
evtl. durch Oxytocin-Nasenspray anre- Oberhaut (Epidermis), die durch die Ver-
gen. Die gestauten Milchgänge beim Stil- stopfung (Obstruktion) eines Haarfolli-
len ausstreichen und die Stillpositionen kels oder einer ekkrinen Schweißdrüse
wechseln. Nach dem Stillen die betroffe- verursacht wird. Eine Form der M.n tritt
nen Stellen kühlen. bei Neugeborenen auf und verschwindet
Tritt innerhalb von 24 Stunden trotz The- innerhalb weniger Wochen wieder. Ein
rapie keine Linderung ein, muss an eine anderer Typ findet sich im Gesicht,
--> Mastitis gedacht werden. (s. a. Mastitis) manchmal auch an Genitalien, vorwie-
• galactostasis gend bei Mädchen und Frauen.
[lat.: milium, Hirsekorn]
Mildlzahn. Einer von 20 Zähnen, die sich • milium
im Kleinkindalter entwickeln. Zu den
Milchzähnen gehören vier Schneidezähne, Milieu. Umgebung oder Umwelt. Als inne-
zwei Eckzähne sowie vier Backenzähne res M. bezeichnet man alle grundlegen-
pro Kiefer. Die Entwicklung der Milch- den Prozesse, die zur Erhaltung und für
zähne beginnt etwa in der sechsten das Fortbestehen von Gewebeelementen
Schwangerschaftswoche. Etwa 6 Monate erforderlich sind, und die von der Stabili-
nach Geburt stoßen die ersten Milchzähne tät und dem Gleichgewicht einer entspre-
durch das Zahnfleisch. Danach erscheinen chenden Umgebung abhängen.
jeden Monat weitere Milchzähne, bis alle • milieu
20 Zähne zum Vorschein gekommen sind.
Die Milchzähne fallen normalerweise zwi- Milieutherapie. I. --+ P11egeintervention
schen dem 6. und 13. Lebensjahr aus. der NIC, die definiert werden kann als
• deciduous tooth der Einsatz von Personen, Ressourcen
und Ereignissen in der unmittelbaren
Miliaria. (Friesel). Winzige Bläschen (Vesik- Umgebung von Patienten zur Förderung
ula) und Knötchen (Papeln), die häufig optimaler psychosozialer Funktionen.
von einem Erythem umgeben sind und 2. Form der Psychotherapie, bei der das
durch den Verschluss der Schweißdrüsen ge amte Umfeld des Patienten einbezo-
bei gleichzeitiger Hitzeexposition und be- gen wird, um geistige und verhaltensbe-
stehender hoher Luftfeuchtigkeit verur- zogene Störungen zu behandeln. Die M.
sacht werden. - adj. miliar. erfolgt vorwiegend in einem Kranken-
• miliaria haus oder anderen Institution, wobei die
gesamte Einrichtung als therapeutische
Exzessive Ausbreitung
Milianuberi~:Uiose.
Gemeinschaft fungiert.
(Dissemination) von Tuberkelbazillen • Milieu Therapy
über das Blut. Bei Kindern kommt es zu
hohem Fieber, nächtlichen Schweißaus- milli-. Vorsilbe vor physikalischen Einhei-
brüchen und häufig zu Meningitis, Pleu- ten zur Bezeichnung eines Tausendstel ei-
raerguss oder Peritonitis. Bei Erwachse- ner Maßeinheit.
nen verläuft der Beginn weniger rasant • milli-
und es treten gelegentlich innerhalb von
Wochen oder Monaten unspezifische Milligramm (mg). Metrische Gewichtsein-
Symptome wie Gewichtsverlust, Schwäche heit, die einem Tausendstel (10-3 ) eines
und niedriges Fieber auf. Zahlreiche Gramms entspricht.
Schatten, die Hirsekörnern ähneln, kön- • milligram (mg)
.._

entspricht.
milliliter (ml)
---
Metrische Volumeneinheit,
die einem Tausendstel (10- 3 ) eines Liters
z.B. genetische Defekte, endokrine Fehl-
funktionen der Hypophysendrüse bzw.
der Schilddrüse oder chronische Erkran-
kungen, wie Rachitis, Malabsorption so-
wie psychosozialer Stress.
Millimeter (mm). Metrische Längeneinheit,
die einem Tausendstel (10- 3 ) eines Meters • dwarfism; nanism
entspricht. , 1. Anorganische Substanz, die in
•millimeter (mm) der Erdkruste natürlicherweise vorhan-
den ist und eine charakteristische chemi-
Milz- (Lien). Weiches, stark durchblutetes sehe Zusammensetzung und eine (meist)
eiförmiges Organ von unterschiedlicher kristalline Struktur aufweist. 2. Nicht-or-
Größe und braunroter Farbe. Die M. liegt ganische Substanz, die eine wichtige Rolle
im linken Oberbauch zwischen Magen bei der Regulierung vieler Körperfunktio-
und Zwerchfell, enthält Lymphknoten nen und beim Stoffwechsel spielt (z.B. Ei-
und zählt damit zum lymphatischen Sys- sen oder Phosphat).
tem. Darüber hinaus dient sie als Blutspei- mineral
cher und Abwehrorgan. Bei starken Blu-
tungen kann sich die M. innerhalb einer Mineralokortikoide. Hormone, die von der
Minute sehr stark zusammenziehen und --. Nebennierenrinde (NNR) ausgeschieden
damit das Blutvolumen im Körper von werden; sie erhalten das normale Blutvo-
350 ml auf 550 ml erhöhen. lumen, fördern die Natrium- und Wasser-
•spieen retention und verstärken die Ausschei-
llllzllra
'f}C:R anthrax
--. Anthrax.
dung von Kalium und Wasserstoffionen
im Urin. --.Aldosteron, eines der wirk-
samsten M. für das Elektrolytgleichge-
111
Milzv~ne.--. Vena lienalis. wicht, das gleichzeitig --. Glukokortikoid
~:::C< lienal vein und M. ist, wirkt auf die distalen Tubuli
der Nieren und fördert die Resorption
Mllnary 1. Bemühung eine Species oder von Natrium in das Blutplasma.
eines Organismus, einem anderen zu äh- [lat.: minera, Mine; cortex, Rinde; griech.:
neln, um einen offensiven oder defensiven eidos, Form]
Vorteil zu erlangen. 2. Phänomen des au- • mineralocorticoids
tonomen Nervensystems, bei dem der Ge-
sichtsausdruck unwillkürlich und weitge- Mini mental test (MMSTI.Kurzer psy-
hend ungewollt die eigenen Gefühle und chologischer Test, mit dessen Hilfe eine
Vorstellungen verrät. Unterscheidung zwischen einer Demenz,
[griech.: mimetikos, Nachahmung] einer Psychose und affektiven Störungen
• mimicry getroffen werden kann. Dazu kann z.B .
die Aufgabe gehören, zwischen Gegen-
Minderwertigkeitskomplex. 1. Ein persönli- ständen wie einem Stift und einer Uhr zu
ches Gefühl, wertlos und ungenügend zu unterscheiden, einen Satz aufzuschreiben,
sein, das weitgehend unbewusst vorhan- einfache Wörter rückwärts zu buchstabie-
den ist und Einstellungen sowie Verhal- ren, oder die eigene Orientierung zu be-
tensweisen beeinflusst. 2. Ein Komplex, weisen, indem man das Datum, den
der durch das Streben nach unrealisti- Wohnort und das Land nennt, in dem
sehen Zielen charakterisiert und durch ei- man lebt.
nen Ödipuskomplex motiviert ist. • Mini-Mental State Examination
inferiority complex (MMS)
Minderwuchs_ (Nanismus; Nanosomie). Be- Minimaldo>i>. Geringste Menge eines Arz-
zeichnung für einen unterentwickelten, neimittels oder einer anderen Substanz,
extrem kleinen Körperwuchs. Der Min- die erforderlich ist, um eine erwünschte
derwuchs kann mehrere Ursachen haben, oder spezifizierte Wirkung zu erzielen.
Wegen der individuellen Unterschiede der binationen von Bakterien, Viren und Pil-
Reaktionen auf die Wirkung eines Arznei- zen auftreten.
mittels kann die M. für manche Personen • mixed infection
zu hoch, bei anderen aber unwirksam
sein.
Misddwltur. Im Labor angelegte Kultur,
die aus zwei oder mehreren verschiede-
• minimum dose
nen Stämmen von Organismen besteht.
~ ltalttetflide loltllllttadoe (M8I). •mixed culture
Die niedrigste Konzentration eines Arz-
neimittels (z.B. --->Antibiotikums), die zu llllsdttunlar. Neoplastisches Wachstum,
einer 99,9%igen Reduzierung der vorhan- das aus mehr als einer Gewebeart besteht.
denen Bakteriendichte führt. • mixed tumor
• minimal bactericidal concentration MislriN. Koterbrechen bei einem be-
Minimale l\lmolldSdl8 Dosis (MHD). Ge- stehenden ---> Ileus.
ringste Menge eines Reagens, die zu einer [lat.: misereri, sich erbarmen]
vollständigen Auflösung (Lyse) einer spe- • copremesis
zifizierten Menge Erythrozyten führt. Mlsogfnfe. Krankhafte Abneigung gegen-
• minimal hemolytic dose (MHD) über Frauen.
Minimale Iet* Dosis (MLD), (Dosis letalis mi- [griech.: misein, hassen; gyne, Frau.]


nimal. Geringste Dosis eines Arzneimittels, •misogyny
die in Relation zum Körpergewicht zum Misapidit. Krankhafter Hass gegenüber
Tode führt. Die MLD kann zwischen den Kindern .
verschiedenen Species variieren. [griech.: misein, hassen; pais, Kinder]
• minimallethal dose (MLD) •misopedia
~ Das gesamte Atemvo- Millld Mortion. Zustand, bei dem die ab-
lumen pro Minute (Ergebnis aus Atem- gestorbene Frucht nicht spontan aus der
zugvolumen und Atemfrequenz), das mit Gebärmutter (Uterus) ausgestoßen wird,
Hilfe der Sammlung der ausgeatmeten sondern wochen- oder monatelang dort
Luft in einem Zeitraum von 1 bis 3 Minu- verbleibt. Es kommt zu keiner Blutung,
ten gemessen wird. sondern lediglich zu einer bräunlichen
• minute ventilation Absonderung aus der Scheide. Der Östro-
Mlose.(Miosis). 1. Kontraktion des Sphink- genspiegel im Blut sinkt, während der
termuskels der Regenbogenhaut (Iris), Progesteronspiegel hoch bleibt. Es ist kein
die dazu führt, dass die Pupille kleiner Uteruswachstum mehr feststellbar. Für
wird. Nach einem Lichteinfall kommt es die Frau besteht erhöhte Infektionsgefahr
physiologischerweise zur M. 2. Unphysio- sowie die Gefahr einer Gerinnungsstö-
logischer Zustand, bei dem der Sphinkter- rung. Therapie: Aborteinleitung.
muskel der Iris extrem zusammengezogen [eng!.: verhaltener Abort]
wird und zu sehr kleinen, auf Stecknadel- •missed abortion
kopfgröße verengten Pupillen führt; tritt
z.B. im höheren Alter, durch Lähmungen,
Mllochoadden. Kleine stabförmige, faden-
ähnliche oder kornförmige Organellen in-
Tumore, Verletzungen, Morphinvergiftun- nerhalb des Zytoplasmas, die beim zellu-
gen o.a. auf. - adj. miotisch.
lären Metabolismus und bei der Atmung
[griech.: meiosis, sich verringern]
beteiligt sind und in allen lebenden Zellen
•miosis in unterschiedlicher Anzahl auftreten
lllsc.lllnleld. ---> Infektion, die durch können, außer in Bakterien, Viren, Algen
mehrere ---> Mikroorganismen verursacht und reifen Erythrozyten. Die M. stellen
wird, z.B. bei manchen Abszessen, Lun- die wichtigste Quelle der zellulären Ener-
genentzündung(Pneumonie)und Wund- giegewinnung dar, weil hier die oxidative
infektionen. Dabei können multiple Korn- Phosphorylierung und die Adenosintri-
phosphat- (ATP-) Synthese stattfindet. Sie ~ Zweizipfelige Klappe, die
enthalten darüber hinaus Enzyme, die in zwischen der linken Herzkammer (Ventri-
der Atmungskette, beim Elektronentrans- kel) und dem linken Herzvorhof (Atrium)
port, beim Zitronensäurezyklus sowie liegt; sie ist die einzige Klappe, die zwei
beim Fettsäureabbau beteiligt sind. statt drei Segel hat. Durch die M. fließt
[griech.: mitos, Faden; chondros, Knor- Blut vom linken Atrium in den linken
pel] Ventrikel, es kann jedoch kein Blut wieder
• mitochondria zurückfließen. Ventrikuläre Kontraktio-
nen während der ---> Systole pressen das
mitogen. Eine ---> Mitose auslösend.
Blut gegen die Klappe, schließen die zwei
[griech.: mitos, Faden; genein, produzie-
Segel und gewährleisten, dass das Blut
ren]
aus dem Ventrikel in die Aorta gelangt .
• mitogenetic
(s.a. Trikuspidalklappe)
llilose. Form der Zellteilung, die in soma- •mitral valve
tischen Zellen stattfindet und zur Bildung
~Vorfall (->Prolaps)
von zwei genetisch identischen Tochter-
zellen führt (durch DNS-Reduplikation), eines oder beider Segel der ---> Mitralklappe
welche einen ---> diploiden Satz von Chro- in den linken Herzvorhof (Atrium) wäh-
mosomen enthalten, der für die jeweilige rend der ventrikulären ---> Systole; dabei
Species charakteristisch ist. Die M. ist der kann es zu Arrhythmien und Synkopen
Prozess, durch den der Körper neue Zel- kommen.
len für das Körperwachstum und als Er- • mitrat valve prolaps (MVP)

111
satz von verletztem Gewebe bildet. (s.a. ~ Herzer-
Meiose) - adj. mitotisch. krankung, bei der die Mitra!- bzw. Trikus-
[griech.: mitos, Faden] pidalklappen während des Schließens der
•mitosis linken Vorhofsystole wegrutschen.
llitllse1ndiL (Zellteilungsindex). Anzahl der • floppy-valve syndrome
Zellen pro Einheit (meist 100), die sich zu llillallilllllliEiiiil
tUe (Mitralstenose). Einen-
einem bestimmten Zeitpunkt einer ---> Mi- gende Läsion der ---> Mitralklappe, die
tose unterziehen. Dieses Verhältnis wird durch Verklebungen oder Verwachsungen
vorwiegend bestimmt, um das Ausmaß (Adhäsionen) der Klappensegel verur-
des Gewebewachstums einzuschätzen. sacht wird, was meist die Folge rezidivie-
• mitotic index render Episoden einer rheumatischen En-
Mllrallnsuflzle Unphysiologischer dokarditis oder altersbedingter Verkal-
Rückfluss von Blut aus der linken Herz- kung der Klappensegel ist. Es kommt in
kammer (Ventrikel) in den linken Vorhof der Folge zur Vergrößerung (Hypertro-
(Atrium) durch eine erkrankte ---> Mitral- phie) des linken Herzvorhofs (Atrium)
klappe. Die M. kann als angeborene Klap- und möglicherweise zur Rechtsherzinsuf-
penanomalie auftreten oder durch rheu- fizienz mit Lungenödem (Cor pulmo-
matisches Fieber, Mitralklappenprolaps, nale).
Endokardfibroelastose, Erweiterung der • mitrat valve stenosis
linken Kammer sowie infolge von schwe- ~---> Apallisches Syndrom.
ren Anämien, Myokarditis oder Myokar-
diopathien auftreten. Zu den Symptomen Mltttlollr.(Auris media). Paukenhöhle (Tym-
gehören Atemnot (Dyspnoe), Müdigkeit, panum) in den Gehörknöchelchen; das M.
Leistungsschwäche und Herzklopfen (Pal- wird durch das Trommelfell vom äußeren
pitation). Infolge einer M. kann eine Herz- Ohr und durch das ovale Fenster vom In-
insuffizienz entstehen. nenohr getrennt. Die Ohrtrompete beför-
[lat.: mitra, Haube] dert Luft von Nasen-Rachen-Raum (Nasa-
• mitrat insufficiency; mitrat regurgita- pharynx) zum M.
tion •middleear
654 M1ttelohrentzundung

Mittelohrentzündung. --> Otitis media. Mnemonik. System des Gedächtnistrai-


• otitis media nings, das ein neues Konzept oder Bild
mit bereits im Gedächtnis vorhandenen
Mittelschmerz. (lntermenstrualschmerz). verbindet; z.B. die Assoziation der Zah-
Bauchschmerzen im Bereich der Eierstö- Jenkombination eines Schlosses mit ei-
cke (Ovarien) während des Eisprungs nem Geburtstag oder einer Telefonnum-
(Ovulation), die meist in der Mitte des mer.
--> Menstruationszyklus auftreten; gelegen!- [griech.: mnemonikos, Gedächtnis]
lieh kommt es zu geringen Blutungen • mnemonics
(Zwischenblutungen). Der M. ist bei vie-
len Frauen vorhanden, wodurch die Ovu- -mnesie. Nachsilbe mit der Bedeutung
lation und damit die fruchtbare Zeit des >>Erinnerung, Gedächtnis<<.
Zyklus bestimmt werden kann. • -mnesia
• mittelschmerz; intermenstrual pain

Mittel.stnhlurin. Form der Urinprobe, um Mobilisation. »In Bewegung setzen bzw.


eine möglichst sterile Urinprobe zu er- bewegen « des Patienten oder von b~
halten. Idealerweise wird der M. durch stimmten Körperteilen. Die M. dient der
einen Einmalkatheter gewonnen. An- Aktivierung und Bewegungsförderung
sonsten wird die Harnröhrenöffnung bei der Wiederherstellung von Aktivität
sorgfaltig gereinigt, dann eine erste und Gesundheit sowie der Verhinderung
Urinportion abgelassen, der mittlere weiterer Erkrankungen, z_ B. -+ Dekubi-
Urinstrom gesammelt und der Restharn tus oder .... Thrombose. Durch die M .
verworfen. Dies ist jedoch gerade für äl- wird der Appetit angeregt, der gesunde
tere Patienten schwierig. Schlaf gefördert und das Krankheitsge-
fühl gemindert.( .... Frilhmobilisation)
• midstream catch urine specimen
• mobilisation
Mixtur. I. Substanz, die aus Bestandteilen
zusammengesetzt ist, die chemisch nicht Mobilität. Die Beweglichkeit von Partikeln,
miteinander verbunden sind und die Ionen oder auch Personen durch gesteu-
nicht notwendigerweise in einer festgeleg- erte Bewegungsabläufe. - adj. mobil.
ten Konzentration auftreten müssen. [lat.: mobilis, beweglich]
2. Flüssiges Arzneimittel, das aus einer • mobility
oder mehreren Medikationen in einer
Suspension besteht. Die Anteile der jewei- Mobilität beeinträchtigte körperliche. An-
ligen Bestandteile sind für jede M. spezi- erkannte ..... NANDA-- Ptlegediagnose;
fisch. Unfahigkeit eines Patienten, sich selbst-
[lat.: miscere, mischen] ständig zu bewegen.
• mixture mobility, impaired physical
MKS. Abkürzung für --> Maul-und-Klauen-
seuche. Mobitz-Herzblock. M.-H. !: --> Atrioventriku-
. FMD larblock, bei dem das PR-Intervall allmäh-
lich zunimmt, bis keine Vorhofimpulse
ml. Abkürzung für --> Milliliter. mehr an die Kammern weitergeleitet wer-
• ml den. M.-H. II: Plötzliche Unterbrechung
der Weiterleitung von Vorhofimpulsen
mm_ Abkürzung für --> Millimeter. und ein phasenweise verlangsamter Herz-
• mm schlag (Bradykardie) ohne vorherige Ver-
mmHg_ Millimeter Quecksilbersäule. längerung des PR-Intervalls; dies kann
durch Myokardinfarkt, Myokarditis, Me-
mMol. Abkürzung für MillimoL dikamententoxizität, Elektrolytstörungen,
• mmol rheumatische Knoten und verschiedene
degenerative Krankheiten ausgelöst wer- oder mehreren -->Atomen, die eine Bin-
den. dung eingegangen sind.
[W. Mobitz, deutscher Arzt, geb. 1889] •molecule
r:,:; Mobitz heart block
Molekülm.me. Die Masse eines Moleküls,
Modelllemen. Technik, die in der Verhal- die sich aus der Summe der Atommassen
tenstherapie benutzt wird, bei der eine der einzelnen Komponenten eines Mole-
Person eine erwünschte Reaktion durch küls errechnet. Das dimensionslose Äqui-
Beobachten und Imitieren der jeweiligen valent ist das --> Molekulargewicht. Der Be-
Verhaltensweise erlernen soll. griff relative M. wird heute der M. vorge-
modeling zogen.
•molecular mass
Modifikation. I. Prozess, bei dem eine Sub-
stanz von einer Form in eine andere um- Molekularbiologie. Bereich der -->Biologie,
gebildet wird. 2. Veränderung in einem der sich mit den physikalischen und che-
Organismus, die erworben oder erlernt, mischen Interaktionen von Molekülen be-
aber nicht vererbt ist. schäftigt, die an allen Lebensfunktionen
• modification beteiligt sind.
[lat.: molecula, kleine Masse; griech.: bios,
Standardeinheit (in Gramm), die zur Leben; Iogos, Wissenschaft]
Messung der Menge einer Substanz ver- • molecular biology
wendet wird. Ein M. einer Substanz ent- ....... Bereich der --> Genetik,

111
spricht der Menge, die die gleiche Anzahl der sich auf die chemischen Strukturen
von elementaren Partikeln (z.B. Atome,
und Funktionen, Replikationen und Rei-
Elektronen, Ionen oder Moleküle) enthält, fungsprozesse von Molekülen konzen-
wie Atome in 12g des Kohlenstoffisotops triert, die bei der Übertragung (Transmis-
12 C enthalten sind.
sion) von genetischen Informationen be-
[lat.: molecula, kleine Masse] teiligt sind, z.B. Desoxyribonukleinsäure
•mole (DNS) und Ribonukleinsäure (RNS).
IIGIIIft Die Anzahl der --> Mole einer ge- [lat.: molecula, kleine Masse; griech.: ge-
lösten Substanz pro Kilogramm eines Lö- nesis, Ursprung]
sungsmittels (z.B. Wasser). Die M. bezieht molecular genetics
sich auf das Gewicht des Lösungsmittels. Molekuling~wicht (MG). Das relative Ge-
(s.a. Molarität) wicht des Moleküls einer Substanz in Re-
[lat.: moles, Masse] lation zum Gewicht eines Atoms des Koh-
.molality lenstoffisotops 12 C verglichen wird. Das
M. entspricht der Summe der Gewichte
Mallf. (Dens molaris). Backenzahn oder
der einzelnen Atome und ist dimensions-
Mahlzahn; das Gebiss enthält 12 M.en,
los. Der Begriff relative Molekülmasse ist
wobei sich 6 auf jedem Zahnbogen befin-
heute dem Begriff M. vorzuziehen.
den, jeweils 3 rechts und 3 links.
molar • molecular weight (mol wt)
..tmmldN' Erbkrankheit, die auf
..... Die Anzahl der --> Mole einer ge- Chromosomenmutationen zurückzufüh-
lösten Substanz pro Liter eines Lösungs- ren ist.
mittels. Die M. bezieht sich auf das Volu- molecular pathology
men des Lösungsmittels. (s.a. Molalität)
[lat.: moles, Masse] Mollusrum. Bezeichnung für jede Haut-
molarity krankheit, die aus einer weichen runden
schwammartigen Masse oder Knötchen
lllollll'll Kleinste Einheit, die die Eigen- besteht; z.B. M. contagiosum, eine Hauter-
schaften eines Elements oder einer Ver- kankung, die durch ein Poxvirus verur-
bindung aufweist. Ein M. besteht aus zwei sacht wird. Dabei kommt es zur Bildung
656 Molluscum _

von weißlichen Knötchen (Papeln) mit Monitoring, invasives hämodynamisches.


Eindellungen. Betroffen sind vorwiegend -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
Kinder und Personen mit einem Immun- niert wird als die Messung und Interpre-
defekt. Die Übertragung erfolgt durch di- tation invasiver hämodyanamischer Pa-
rekten oder indirekten Kontakt (Schmier- rameter, um die kardiavaskuläre Funkti-
infektion). on zu bestimmen und die Therapie zu
[lat.: molluscus, weich] regulieren.
• molluscum lnvasive Hemodynamic Monitaring
mon(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>al- Monoaminoxidase (MAO) . .... Enzym, das die
lein, einzeln, einzig<<. Oxidation von Aminen auslöst (kataly-
• mon(o)- siert). Die M. bewirkt den Abbau der Neu-
rotransmitter Noradrenalin, Dopamin
Mönckeberg-Sklerose. Form der -. Arterio- und Seroton in.
sklerose, bei der sich starke Kalkablage- • monoamin oxidase (MAO)
rungen an der mittleren Schicht (Tunica
medial der Arterien finden, wobei das Ge- Monoaminoxidasehemmer (MAOH). Che-
fäßlumen nur wenig verengt ist. misch heterogene Gruppe von Arzneimit-
[J.G. Mönckeberg, deutscher Pathologe, teln, die vorwiegend zur Behandlung von
1877-1925] Depressionen eingesetzt werden (-. Anti-
• Mönckeberg's arteriosclerosis depressiva). Es kommt zu einem angstlö-
senden Effekt, insbesondere bei Angstzu-
Mondbein. -. Os lunatum. ständen in Verbindung mit einer Phobie.
• lunate bone Die Wirkung der M. unterscheidet sich
von Patient zu Patient und ihre genaue
Mondgesicht. (Facies lunata). Rundes aufge- Wirkungsweise ist nicht bekannt. Zu den
dunsenes Gesicht, das nach langfristiger häufigsten Nebenwirkungen gehören
Einnahme von Kortikosteroiden auftreten Schwindel, Mundtrockenheit, orthostati-
kann, z.B. bei chronischem Asthma, rheu- sche Hypotonie und Verstopfungen (Ob-
matischer Arthritis oder akuter Leukämie stipation). M. interagieren mit zahlrei-
im Kindesalter. Dieses Begleitsymptom chen anderen Medikamenten und mit
verschwindet im Allgemeinen, wenn die Nahrungsmitteln, die Aminosäuretyra-
Medikation abgesetzt wird. min enthalten; es kann in diesem Zusam-
• moonface menhang zu einer starken Hypertonie in
Verbindung mit Kopfschmerzen, Herz-
Mongolismus. -. Down-Syndrom klopfen (Palpitation) und Übelkeit kom-
• mongolism men.
• monoamine oxidase (MAO) inhibitor
Monitor. Mechanisches Gerät, das sichtba-
re und hörbare Signale aussendet und ei- Monoarthritis. Form der -. Arthritis, von
nen graphischen Bericht über bestimmte der nur ein Gelenk betroffen ist.
Körperfunktionen anlegt, die eng und [griech.: monos, einzeln; arthron, Gelenk;
kontinuierlich überwacht werden sollen, itis, Entzündung]
z.B. Herzmonitor, Fötalmonitor. • monoarthritis
[lat.: monere, warnen] monoartikulär. Zu einem einzelnen Gelenk
• monitor gehörend.
[griech.: monos, einzeln; lat.: articulus,
Monitaring der Herzfunktion. Ständige
Gelenk]
Überwachung der Herzfunktionen mit ei-
• monoarticular
nem elektronischen Gerät, das eine elek-
trokardiographische Aufzeichnung er- monoduomatisch. !. Zu einer einzelnen
zeugt. Farbe oder zu einer einzelnen Wellenlänge
• cardiac monitaring von Licht gehörend. 2. Bezeichnung für
eine Person, die vollständig farbenblind IIIIIIIGilllldi.Zu einem einzigen Kern ge-
ist. 3. Zu einer Substanz gehörend, die hörend oder nur einen Kern aufweisend,
nur eine Farbe aufweist oder nur mit einer z.B. ein --> Monozyt.
Farbe anzufärben ist. • mononuclear
• monochromatic
Manegamit 1. Ehe oder Zusammenleben Monomddtose. Unphysiologische Erhö-
hung der Anzahl an --> mononukleären
mit einer einzigen Person (im Gegensatz
--> Leukozyten im Blut. Beispiel ist die
zur Polygamie). 2. Verhalten von Tieren,
--> Mononucleosis infectiosa (Pfeiffer-Drü-
sich nur mit einem Partner zu paaren.
senfieber). Die M. infectiosa ist eine Vi-
•monogamy
ruserkrankung (durch den Epstein-Barr-
moneldonal. Zu einer Gruppe von identi- Virus verursacht), die einer Angina äh-
schen Zellen oder Organismen (--> Klon) nelt; es kommt zu Lymphknotenschwel-
gehörend, die von einer einzelnen Zelle lungen und Mandelentzündung. Im Blut-
abstammen. (s.a. Antikörper, monoklonale) bild treten typischerweise zahlreiche mo-
• monoclonal nonukleäre Zellformen auf.
• mononucleosis
..-...Ein einzelnes Auge betreffend.
• monocular Monoldde.Angeborenes Fehlen eines Ho-
Monomer. Molekül, das einzeln auftritt dens (Orchis) oder Zustand, bei dem sich
nur ein Hoden in den Hodensack (Skro-

111
und ein --> Polymer bilden kann, z.B. das
Fibrinmonomer, das sich während des Ge- tum) abgesenkt hat.
rinnungsprozesses polymerisiert und zu •monorchism
--> Fibrin wird.
•monomer Meaosil«<laaW. Einfachstes Kohlenhydrat,
z.B. --> Glukose, das ein Baustein von Oli-
............... Krankheit oder Stö- go- oder --> Polysacchariden ist. Je nach
rung, die nur einen einzelnen Nervenast der Anzahl der Kohlenstoff (C)- bzw. Sau-
betrifft. Ursachen für eine M. können erstoff {0)- Atome unterscheidet man
elektrische Schocks, Strahlung oder Kno- Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen und
chenfrakturen sein, die eine einzelne Ner- Heptosen. Zu den Hexosen gehören z.B.
venfaser zusammendrücken oder verlet- Fruktose, Glukose, Mannose und Galak-
zen. Gipsverbände und Staumanschetten, tose.
die zu eng sind, können ebenfalls durch [griech.: monos, einzeln; sakcharon, Zu-
Druck oder Ischämie zu einer Nervenver- cker]
letzung führen. • monosaccharide
[griech.: monos, einzeln; neuron, Nerv;
pathos, Krankheit] Monasemle. Fehlbildung eines --> Chromo-
•mononeuropathy soms (Aberration), bei der nur ein Chro-
Mananudeods lnflKtlosa. (Pfeiffer-Drüsenfie- mosom eines normalerweise -->diploiden
ber). Akute Herpesinfektion, die durch das Chromosomensatzes vorhanden ist (Gen-
--> Epstein-Barr-Virus verursacht wird. Die mutation). - adj. monosom.
M. i. äußert sich in Fieber, Halsentzün- •monosomy
dung, geschwollenen Lymphdrüsen, aty-
pischen Lymphozyten, Splenomegalie, IIIGIIOVIImd.--> univalent.
Hepatomegalie, Leberfunktionsstörungen .univalent
und Hämatomen.
[lat.: inficere, beflecken; griech.: monos, IIIOMIJIIOt.(eineiig). Zu einem einzigen be-
einfach; lat.: nucleus, Kern; griech.: osis, fruchteten Ei (Zygote) gehörend oder dar-
Zustand] aus hervorgehend, z.B. eineiige Zwillinge.
•infectious mononucleosis •monozygotic
M111111Jt. Größter ---> Leukozyt mit einem IIIIOIIIkle.Zu einem krankhaften oder pa-
einzigen ovalen oder nierenförmigen thologischen Zustand gehörend.
Kern, der --->Chromatin enthält. [lat.: morbidus, erkrankt]
[griech.: monos, einzeln; kytos, Zelle] •morbid
•monocyte
Modlidltlt. 1. Krankheit oder unphysiolo-
......,._.luUmle. Maligne Erkrankung gische Bedingung oder Qualität. 2. (Sta-
des blutbildenden Gewebes, bei der die tistik) Krankheitshäufigkeit; Ziffer, die
dominierenden Zellen -+ Monozyten sind. ausdrückt, wie häufig eine Krankheit oder
Die M. beginnt mit plötzlichem Unwohl- Abnormität auftritt; sie wird berechnet,
sein, Müdigkeit, Fieber, Appetitlosigkeit indem die Anzahl der Personen, die in-
(Anorexie), Gewichtsverlust, Vergröße- nerhalb einer festgelegten Gruppe betrof-
rung der Milz (Splenomegalie), Zahn- fen sind, durch die Gesamtanzahl der Per-
fleischbluten, Anämie und unzureichen- sonen in dieser Gruppe geteilt wird. 3. Die
der Reaktion auf andere Therapien. Rate der Erkrankungen, die in einem be-
• monocytic leukemia stimmten Bereich oder einer Population
in einem gewissen Zeitraum auftritt. (s.a.
~ Unphysiologisch niedriger Mortalität; Letalität)
Monozytenspiegel im peripheren Blut. [lat.: morbidus, erkrankt]
(--->Monozyt) •morbidity


• monocystopenia IIIOIIIImfiann. (masernförmig). Beschreibung
für einen Hautzustand, der dem erythe-
Moiii)IJtaSI. Unphysiologisch erhöhter
matösen knötchenförmigen (papulösen)
Anteil an ---> Monozyten im zirkulierenden
Ausschlag von Masern ähnelt.
Blut, der z.B. bei chronischen Infektions-
[lat.: morbilli, kleine Krankheit; forma,
krankheiten wie Tuberkulose oder Mala-
Form]
ria auftreten kann.
• morbilliform
• monocytosis
......., Krankheit oder Krankheitsbe-
Mons. Vorwölbung, Erhebung; z.B. M. pu- zeichnung, z.B. Morbus Crohn.
bis oder veneris (Schamberg). [lat.: morbus, Krankheit]
[lat.: Berg] •morbus
•mons
MOlbus Crolm. (Crohn-Krankheit; Enteritis regio-
~Knochenbruch der Elle nalis; sklerosierende chronische Enteritis; lleitis
(Ulna) in Verbindung mit einer Speichen- terminalis). Akute unspezifische Entzün-
ausrenkung (Radiusdislokation) oder ei- dung vor allem im Bereich des unteren
nem Bänderriss in diesem Bereich, was Dünndarms und des Dickdarms, aber
zu einer Abwinklung oder Überlagerung auch im oberen Verdauungstrakt mit viel-
der gebrochenen Einzelteile der Ulna füh- fältigen immunologischen und psychoso-
renkann. zialen Ursachen; Symptome: Durchfälle,
[G. Monteggia, italienischer Chirurg, Unterbauchschmerzen und Gewichtsver-
1762-1815] lust.
• Monteggia's fracture [B. Crohn, geh. 1884, Arzt in New York.]
• Crohn's disease, Enteritis regionalis
~ Kleine Drüsen an Crohn
der Brustwarze und im Warzenhof der
Morbus ScllauenRiuln. ---> Scheuermann-
Frau, die eine fettige Flüssigkeit abson-
Krankheit.
dern und so die Brustwarze gleitfähig ma-
chen und vor Rissen schützen. • Scheuermann's disease
[W. Montgomery, ir. Gynäkologe, 1797- Mol~ Phase der muskulären
1859] Steifheit nach dem Aufwachen am Mor-
• tuberdes of Montgomery gen; eine häufige Beschwerde von Patien-
ten mit Arthritis oder ähnlichen skelett- was zur Zusammenziehung der Pupillen
muskulatorischen Erkrankungen. führt (Miosis). Eine wiederholte Anwen-
.morning stiffness dung führt zur körperlichen ---. Abhängig-
keit (Morphinismus, Morphin-Hunger);
lllllriiMmd. Bezeichnung für die Phase kurz M. unterliegt deshalb dem Betäubungs-
vor dem Tod oder für das Sterben selbst. mittelgesetz. Zu den Nebenwirkungen ge-
[lat.: moribundus, sterbend] hören Müdigkeit, Konzentrationsschwä-
•moribund che, Unruhe, psychotische Zustände, Ver-
~ (»Pille danach«). Hohe stopfung und Erbrechen. (---. Morphinver-
Dosis ---. Östrogen, die eine Frau innerhalb giftung)
von 24 bis 72 Stunden nach einem Ge- [griech.: Morpheus, Gott des Schlafes]
schlechtsverkehr erhält, um eine Schwan- •morphine
gerschaft zu verhindern; wird häufig not- Morpllinlsmus. (Morphin-Hunger; Morphin-
fallmäßig nach einer Vergewaltigung oder Sucht). Pathologischer Zustand, der durch
Inzest verabreicht. eine ---.Abhängigkeit von ---.Morphin ver-
• morning after pill ursacht wird .
............_ Physiologischer Reflex bei • morphinism
Säuglingen (3 bis 4 Monate), der durch llcNp1lioNtgif.ung. Negative Wirkung
ein plötzliches lautes Geräusch ausgelöst nach einer Injektion oder der oralen Auf-
wird, indem man z.B. direkt neben dem nahme von---. Opioid-Narkotika, zu deren

111
Kind auf die Unterlage schlägt oder den Symptome die Verengung der Pupillen
Kopf leicht anhebt und dann wieder zu- (Miosis), Müdigkeit (bis Koma) und fla-
rückfallen lässt. Die normale Reaktion be- ehe Atmung (bis zur Atemdepression) ge-
steht in einer Beugung (Flexion) der hören. Zur Notfallbehandlung zählen au-
Beine, einer Umklammerungshaltung mit ßer der Verabreichung des Antidots Nal-
den Armen und einem kurzen Schrei. oxon eine Magenspülung, die Verabrei-
[E. Moro, deutscher Pädiater, 1874-1951] chung von Kohle und Beatmung. (---. Mor-
• Moro reflex phin)
arph(o).. Vor- oder Nachsilbe mit der Be- •morphine poisoning
deutung >>Form, Gestalt<<. MolphD!IliiSI,Entwicklung und Differen-
•morph(o)- zierung der Strukturen und Formen eines
Moqlhia. (Morphium). Weißes kristallines Organismus, insbesondere aller Verände-
Alkaloid, das aus Schlafmohn (Papaver rungen, die während des embryonalen
somniferum) gewonnen wird, der die we- Stadiums in den Zellen und Geweben ab-
sentliche pharmakologische Wirkung aus- laufen. - adj. morphogenetisch.
macht. M. wirkt auf das Zentralnerven- [griech.: morphe, Form; genein, produzie-
system, wobei es sowohl zur Depression ren]
als auch zu einer euphorischen Stimulati- • morphogenesis
on führt. Es wirkt auf den motorischen Molphllaglt. Studium und Untersuchung
Kortex depressiv und stimuliert das Rü- der physikalischen Formen und Struktu-
ckenmark. Selbst in kleinen Mengen ren von Menschen, Tieren und Pflanzen.
kommt es zur Depression des respiratori- - adj. morphologisch.
schen Systems. M. weist eine beträchtliche [griech.: morphe, Form; Iogos, Wissen-
analgetische Wirkung auf, sein vorrangi- schaft]
ger therapeutischer Wert liegt deshalb in •morphology
der Schmerzlinderung (---. Opioid----. Anal-
getikum). M. führt selten zur vollständi- ~Schalenförmiges Behältnis, in dem
gen Schmerzfreiheit, doch lindert es in Materialien (z.B. Tabletten) mit Hilfe eines
den meisten Fällen das Leiden beträcht- Stößels zerkleinert werden.
lich. M. stimuliert den dritten Hirnnerv, •mortar
llloltalitll (Sterblichkeit; Sterbe- bzw. Mortali- Bewusste oder unbewusste Be-
tätsziffer). Todesrate, d.h. Anzahl der To- dürfnisse, Interessen, Belohnungen oder
desfälle pro Bevölkerungseinbei t, und andere Anreize, die ganz bestimmte Ver-
zwar bezüglich einer geographischen Re- haltensweisen auslösen, lenken oder er-
gion, Altersgruppe, Erkrankung oder halten. Bei einem Motivationskonflikt
nach anderen Klassifikationen anzeigt; existieren zwei oder mehr Motive, die auf
wird im Allgemeinen als Sterbefälle pro verschiedene Zielsetzungen gerichtet
1000, 10 000 oder 100 000 Personen ausge- sind.
drückt. (s.a. Morbidität; Letalität) [lat.: motio, Bewegung]
mortalis, sterblich] • motivation
mortality
Motivationsgruppe.Eine zur Weckung von
Feste, runde Ansammlung von Interesse, Aufmerksamkeit und Kommu-
Zellen, die aus der Furchung des befruch- nikationswillen zusammengestellte The-
teten Eies (Ovum) im frühen Stadium der rapiegruppe für zurückgezogen lebende
embryonalen Entwicklung entsteht. und unter Motivationslosigkeit leidende
[lat.: morum, Maulbeere] Patienten in geschlossenen psychiatri-
.morula sehen Einrichtungen.
Mosaik. 1. Individuum oder Organismus, remotivation group
der sich aus einer einzelnen Zygote ent-
wickelt, aber zwei oder mehrere Arten otoneuron. Motorischer Nerv, der eine
von genetisch unterschiedlichen Zellpo- Muskelkontraktion (der quergestreiften
pulationen aufweist. Dies ist Resultat ei- Muskulatur) auslöst.
ner Mutation, Crossing over oder (beim [lat.: motio, Bewegung; griech.: neuron,
Menschen häufig) einer fehlenden Verbin- Nerv]
dung von Chromosomen während der • motoneuron
frühen Embryogenese, was zu einer Varia-
tion der Chromosomenanzahl in der Zelle t ' h 1. Zur willkürlichen Bewegung
führt. 2. Befruchtetes Ei (Ovum), das die gehörend; Bezeichnung für den Körper-
Furchung beendet hat. apparat, der für alle Bewegungen zustän-
•mosaic dig ist, oder die Hirnfunktion, die zweck-
mäßige Aktivitäten veranlasst und steu-
Motilin. Peptidhormon, das von den Ge- ert. 2. Zu den Muskeln, Nerven oder dem
webezellen des Magen-Darm-Traktes ge- Hirnzentrum gehörend, die für körperli-
bildet wird und die gastrointestinale ehe Bewegungen zuständig sind.
---+Motilität und die Pepsinsekretion steu- •motor
ert. (---+ Pepsin)
motilin MPG.---+ Medizinprodukte-Gesetz
Bezeichung für den Ablauf von
m-RNS. Abkürzung für ---+ Messenger-RNS.
spontanen, unbewussten oder unwillkür-
lichen (reflektorisch gesteuerten) Bewe- .mRNA
gungen. - adj. motil.
[lat.: motare, sich hin und her bewegen] Abkürzung für >>Methicillin-resis-
tenter Staphylococcus aureus<<.
•motility
MRSA
Motllltll Spontane, peristalti-
sche Bewegungen des Magens zur Unter- Abkürzung für ---+ Multiple Sklerose.
stützung der Verdauung; diese Bewegun- MS
gen befördern die Nahrung durch den
Magen und den Magenausgang (Pylorus) M.S. Abkürzung für den akademischen
in den Zwölffingerdarm (Duodenum). Grad »Master of Science«.
gastric motility .M.S.
MTA. Abkürzung für die Berufsbezeich- :~ -+ Polysaccharid, das
nung »Medizinisch-technische(r) Assis- Hexasamin enthält und in der Verbindung
tent(in)<< . mit Proteinen als -+ Muzin zu finden ist.
• M.T. [lat.: mucus, Schleim; griech.: polys, viele;
sackcharon, Zucker]
Mlldcen: (Mouches volantes). Durch mucopolysaccaride
Zelltrümmer verursachte Netzhautschat-
ten, die vom Auge als bewegliche Flecken Mukopotysaccharid- Speiche rk rank heit.
wahrgenommen werden. Die meisten
Gruppe von genetischen Störungen, die
Flecken sind gutartige Überreste von Blut-
durch unphysiologisch hohe Ansamm-
gefaßen des pränatalen Glaskörpers. Ein
lungen (Akkumulationen) von --+ Mukopo-
plötzliches Auftauchen der Flecken kann lysacchariden in den Geweben gekenn-
Indikation für eine ernsthafte Krankheit zeichnet sind und weitere für den jeweili-
sein.
gen Typ der Erkrankung spezifische
.floaters Symptome aufweisen. Bei allen Typen
kommt es zu beträchtlichen Knochende-
M1i1a1s1J (Mukosa). Schleimhaut. formitäten (insbesondere im Gesicht),
.mucosa mentaler und physischer Spätentwicklung
(Retardierung) und einer verminderten
Mldlgk lschls. Krank- Lebenserwartung.
hafte Ermüdung, begleitet von Mus- •mucopolysaccharidosis (MPS)
kelschmerzen, Gelenkschmerzen ohne
Schwellung, schmerzhafter zervikaler bzw.
axillarer Adenopathie, Halsentzündung, Mukoviszid~. (zystische Fibrose). Vererbte,
Kopfschmerz, Gedächtnis- bzw. Konzen- autosomal rezessive Störung der exokri-
trationsstörungen und schlechtem Schlaf. nen Drüsen. Die Drüsen sondern abnorm
Die Störung kann jahrelang persistieren; viskösen Schleim aus, es kommt zur er-
eine spontane Besserung tritt in weniger höhten Ausscheidung von Elektrolyten
als 40o/o der Fälle ein. durch Schweiß sowie organischer und en-
• chronic fatigue syndrome (CFS) zymatischer Bestandteile durch Speichel
sowie zur Hyperaktivität des autonomen
~ Vorsilbe mit der Bedeutung Nervensystems. Am häufigsten betroffen
>>Schleim<<. sind die Drüsen von Pankreas, der Atem-
.muco- wege und Schweißdrüsen. Mukoviszidose
tritt schon im Kleinkindalter bzw. im Kin-
desalter auf. Erste Krankheitssymptome
Mukolipid~. Gruppe von Stoffwechseler-
sind Mekoniumileus und Dünndarmob-
krankungen, die sich durch eine An-
struktion verursacht durch viskösen
sammlung (Akkumulation) von --+ Muko- Stuhl. Weitere Anzeichen sind chroni-
polysacchariden und Fetten (-+Lipiden) in
scher Husten, häufiger, übelriechender
den Geweben äußert, wobei es nicht zu ei-
Stuhl und persistierende Infektionen der
ner übermäßigen Ausscheidung der Mu-
oberen Atemwege. Der zuverlässigste
kopolysaccharide im Urin kommt.
diagnostische Test ist jedoch die Schweiß-
• mucolipidosis untersuchung, bei der erhöhte Konzentra-
tionen von Natrium und Chlorid nachge-
MulleiJt Substanzen oder Arzneimittel, wiesen werden.
die Schleim (Mukus) auflösen oder zerstö- cystic fibrosis
ren, insbesondere in den oberen Atemwe-
gen. M. bewirken, dass die Sekrete dünn-
flüssiger werden und leichter abgehustet Mukus. (Schleim). Visköse, schleimige Se-
werden können. - adj. mukolytisch. kretion der --+ Schleimhäute und Drüsen,
mucolytics die ---> Muzin, weiße Blutzellen (Leukozy-
ten), anorganische Salze und abgeschilfer- dener lebenswichtiger Organsysteme in-
te Zellen enthält. - adj. mukös. nerhalb einer kurzen Zeitspanne (z. B.
Schleim] akutes Lungen-, Leber- und Nierenversa-
gen). Jedes Einzelorgan kann bei Funkti-
Gang. Einer von zwei Gängen beim
onsversagen und gleichzeitiger schwerer
Embryo, die sich bei der Frau zu Eileiter, Krankheit oder bei größeren chirurgi-
Uterus und Vagina entwickeln und beim schen Eingriffen Auslöser eines MOV
Mann atrophieren. sein. Besonders gefährdet sind Patienten
mit Sepsis, Polytrauma, Verbrennungen
[J. P. Müller, deutscher Physiologe, 1801-
1858] und Schock in einem fortgeschrittenen
müllerian duct Stadium.
• multiple organ failure
Mu!h'r Handgriff. Handgriff bei einer Be-
ckenendlage, durch den die Schultern L (Pluripara). Bezeichnung für eine
und Arme des Fötus gelöst werden. Frau, die mehr als ein lebensfähiges Kind
[J. P. Müller] geboren hat.
• Müller's maneuver multipara
multi"" Vorsilbe mit der Bedeutung >>viel«.
multi- Multiple ·MS).Progressive Erkran-
kung, die durch eine streuende Entmar-
multifer Ein Organ, Gewebe oder jedes kung (Demyelinisation) der Nervenfasern
andere Objekt, das in mehr als einer Er- von Gehirn und Rückenmark gekenn-
scheinungsform vorkommt. zeichnet ist. Die ersten Anzeichen sind
[lat.: multus, viel; forma, Form] unphysiologische Körperempfindungen
multiform (Parästhesien) oder abnorme Wahrneh-
Multigravida. (Piurigravida). Bezeichnung für mungen in den Extremitäten oder in einer
eine Frau, die mehr als einmal schwanger Gesichtshälfte. Zu weiteren Frühsympto-
men zählen Muskelschwäche, Schwindel
war.
[lat.: multus, viel; gravida, die Schwange- (Vertigo) und Sehstörungen. Im weiteren
Verlauf der Erkrankung stellen sich eine
re]
extreme emotionale Labilität, Störungen
• multigravida
der Muskelbewegungen (Ataxie), ab-
Multiiniarktdemenz" Form einer organi- norme Reflexe und Schwierigkeiten beim
schen Hirnerkrankung, die durch eine ra- Harnlassen ein.
sche Verschlechterung der intellektuellen [lat.: multus, viel; griech.: sklerosis, Ver-
Leistung gekennzeichnet ist, was durch härtung]
Gefaßerkrankungen verursacht wird. Zu multiple sclerosis (MS)
den Symptomen gehören emotionale La-
bilität, Abfall der Gedächtnisleistung, des multrsynaptisch" Zu einem Nervenprozess
abstrakten Denkens, der Urteilsfähigkeit oder einem System von Nervenzellen ge-
und der Impulskontrolle. Es kommt au- hörend, die eine Vielzahl von Synapsen
ßerdem zu neurologischen Störungen, benötigen oder aufweisen.
z.B. Gangabnormitäten und Parästhesien. [lat.: mu!tus, viel; griech.: synaptein, ver-
• multiinfarct dementia binden]
Multlmo (Polypathie, Polymorbidität). multisynaptic
Gleichzeitiges Bestehen mehrerer Erkran-
kungen. multivalent" I. Bezeichnung für die Fähig-
[lat.: multum, viel; morbidus, krank] keit eines Elements, sich mit drei oder
multimorbidity mehr univalenten Atomen zu verbinden.
2. Bezeichnung für die Fähigkeit, gegen
Mullioq en. (MOV). Sequenziell mehr als einen Stamm von Organismen
auftretendes Funktionsversagen verschie- zu wirken; z.B. m.er Impfstoff, der aus
mehreren Antigentypen einer Species be- wohnheilsmäßigen Wunsch nach ärztli-
steht. cher Behandlung und KrankenhauseiD-
• multivalent weisung wegen einer zwar symptomati-
schen, aber nur eingebildeten akuten Er-
multizellulär. Aus mehr als einer Zelle oder krankung gekennzeichnet ist. Der Betrof-
Zellform bestehend. fene kann üblicherweise die Symptome
• multicellular und den Verlauf einer realen Erkrankung
Mumifikation. Austrocknung von Gewebe, logisch und überzeugend darstellen.
z.B. eine trockene Gangrän oder ein toter [Baron v. Münchhausen, deutscher Aben-
Fötus im Uterus. teurer und Geschichtenerzähler, 1720-
[pers.: mum, Wachs; lat.: facere, machen] 1797]
mummification • Münchhausen's syndrome
Mumps. (Parotitis epidemica/Ziegenpeter}. Mund. 1. Die fast ovale orale Höhle, die
Akute Viruserkrankung (meldepflichtig), das obere (distale) Ende des Verdauungs-
die durch eine Schwellung der Ohrspei- traktes darstellt und (anterior) durch die
cheldrüse (Parotis) gekennzeichnet ist Lippen begrenzt ist. Der M. enthält die
und durch ein Paramyxovirus verursacht Zunge und die Zähne; er besteht aus ei-
wird. Inkubationszeit 15 bis 22 Tage. M. nem Vorhof (Vestibulum) und der eigent-
tritt am häufigsten bei Kindern im Alter lichen Mundhöhle. Das Vestibulum befin-
zwischen 5 und 15 Jahren, teilweise auch det sich vor den Zähnen und ist nach au-
noch später auf. Im Erwachsenenalter hat ßen durch die Lippen und die Wangen be-
die Infektion einen schweren Verlauf. Der grenzt. Die eigentliche Mundhöhle ist von 11!11
Mumps-Paramyxovirus lebt im Speichel den Alveolarbögen und den Zähnen um- ~
infizierter Personen und wird durch geben und steht in Verbindung mit dem
Tröpfcheninfektion übertragen. Zu den Rachen (Pharynx). Der M. ist vom wei-
Symptomen zählen Appetitlosigkeit chen und vom harten Gaumen überwölbt.
(Anorexie), Kopfschmerzen, Unwohlsein Die Zunge bildet einen großen Teil des
und leichtes Fieber. Später folgen häufig Bodens der Höhle. 2. Eine Körperhöhle.
Ohrenschmerzen, Schwellung der Ohr- • mouth
speicheldrüse und Temperaturen von 38 Mundfäule. -+ Stomatitis ulcerosa.
bis 40° C. Die Patienten leiden beim Trin- • ulcerative stomatitis
ken von säuerlichen Flüssigkeiten oder
beim Kauen unter Schmerzen. Die Pro- Mundhyglene. Zustand oder Praxis der
gnose von M. ist gut, manchmal entstehen Erhaltung von Gewebe und Strukturen
jedoch Komplikationen wie Arthritis, des Mundes. Zur M. gehören das Zähne-
Pankreatitis, Myokarditis, Eierstockent- putzen, um Essensreste, Bakterien und
zündung (Oophoritis) und Nephritis. Plaque zu beseitigen, sowie die Massage
Über die Hälfte der Männer mit einer des Zahnfleischs mit Zalhnbürste, Zalhn-
durch Mumps ausgelösten Hodenentzün- seide oder Spülungen, um die Durchblu-
dung (Orchitis) erleiden eine Atrophie tung anzuregen und Fremdkörper zu
der Hoden (Testikel); da dies aber meist entfernen.
nur einseitig auftritt, kommt es selten zur • oral hygiene
Sterilität.
• mumps Mundpflege. Die M. dient der Vorbeu-
gung bzw. Linderung von Schäden an
Mumps·Vakzin. Lebendimpfstoff, der zur
Mundschleimhaut und Lippen. Ziele der
aktiven Immunisierung gegen Mumps
M. sind die Erhaltung der Kautätigkeit,
verabreicht wird.
eine intakte Mundschleimhaut, eine be-
• mumps virus vaccine live lagfreie Zunge, geschmeidige Lippen
Münchhausen·Syndrom. (Traumatophilia}. Un- und damit insgesamt eine beschwerde-
gewöhnlicher Zustand, der durch den ge- freie Nahrungsaufnahme. Zur M. gehört
664 Mundpflege · ~-

die regelmäßige Beobachtung der nutzt wird. Viele Mundwässer enthalten


Schleimhäute auf Veränderungen (Tro - Alkohol, der dafür sorgt, dass die Oberflä-
ckenheit, -+ Soor, _, Aphthen, Entzün- che erweicht und Verhärtungen an den
dungen), die Reinigung der Zähne (Ge- Zähnen und andere Abfallstoffe entfernt
biss), die Entfernung von Belägen, die werden.
Anregung des Speichelflusses und eine • mouthwash
regelmäßige und ausreichende Flüssig-
keitszufuhr.
• mouth care Mund-zu-Mund-Beatmung. Maßnahme bei
der künstlichen Wiederbelebung (Reani-
Mundschleimhaut. Schleimhaut der Mund- mation), die meist in Verbindung mit ei-
höhle und des Zahnfleischs. ner Herzdruckmassage ausgeführt wird.
• oral mucosa Die Nase de Opfers wird verschlossen,
indem die Nasenflügel zugehalten wer-
Mundsd!leimhaut, veränderte. Aner- den und der Kopf nach hinten über-
kannte .... NANOA--- Pflegediagnose; Zu- streckt wird. Der Retter bläst Luft durch
stand, bei dem eine Person unter einer den Mund in die Lunge des Opfers und
Schädigung von Gewebeschichten in der muss darauf achten, beim Luftholen den
Mundhöhle leidet. Zu den kenm:eich- Kopf zur Seite zu halten, damit er nicht
nenden Merkmalen gehören Schmerzen die verbraucht Luft des Opfers wieder
oder Beschwerden im Mund, belegte einatmet.
Zunge, trockener Mund (Xerostomie), mouth-to-mouth resuscitation
Stomatitis, Läsionen oder Ulzera im
Mund, fehlende oder verminderte Spei-
chelproduktion, Leukoplaltie, Ödeme, Mund-zu-Na.se-Beatmung. Technik der
Hyperämie, Beläge oder Abschilferun - Atemspende bei der ..... Reanimation ohne
gen im Mund, Bläschen, hämorrhagische Hilfsmittel, falls die Nase nicht verletzt
Gingivitis, Karie und Mundgeruch. und für Luft durchgängig ist. I. Der Erst-
• oral mucous membrane, altered helfer überstreckt den Kopf des Patien-
ten. 2. Der Mund wird durch den Druck
Mundschutz. Weiche, exakt angepasste des Daumens auf die Unterlippe in Rich-
Plastikform, die in den Mund eingeführt tung Oberlippe verschlossen. Der Helfer
wird und alle gefährdeten Flächen und bläst vorsichtig seine Ausatemluft in die
den Gaumen bedeckt. Ein M. wird bei Nase des Patienten ein. 3. Nach 2 Atem-
Kontaktsportarten, wie etwa beim Boxen, spenden wird der Puls an der .... Arteria
getragen, um Gewebeverletzungen von carotis kontrolliert. 4. Bei vorhandenem
Mund, Lippen und anderen oralen Flä- Puls wird etwa 12x/min weiterbeatmet.
chen einzuschränken. Ist kein Puls vorhanden, erfolgen 2 lang-
same Beatmongen im Wechsel mit 15
• mouth guard
..... Herzdruckmassagen pro Minute.
Mundsoor. Pilzinfektion der Mund- und • mouth -to-nose resuscitation
Zungenschleimhaut, gekennzeichnet
durch cremige weiße Flecken auf einer
entzündeten Zunge oder in den Wangen- Murphy·Zt!icht!n. Test zur Feststellung einer
taschen. Bei Kleinkindern ist ein gelegent- Gallenblasenerkrankung, bei der der Pa-
lich auftretender M. nicht bedenklich, bei tient lief einatmen muss, während der
Erwachsenen kann er jedoch Anzeichen Arzt seine Finger unterhalb der Rippen
einer HIV-Infektion sein. auf den unteren Leberrand legt. Bei der
• thrush Einatmung wird die Gallenblase bis zu
den Fingern angehoben, was Schmerzen
Mundwasser. Medizinische Flüssigkeit, die auslöst, wenn die Gallenblase entzündet
zur Reinigung der Mundhöhle und zur ist.
Behandlung der Mundschleimhaut be- • Murphy's sign
Musculus iiiNIIKas.. (Musculus rectus lateralis). Oberarmknochens (Humerus) bedeckt;
Der M. abducens bewegt den Augapfel dient der Beugung des Ellbogengelenks.
nach außen. • brachialis
[lat:. abducere, wegführen]
• abducens muscle Musculvl ~ (Oberarmspeichen-
muskel). Der am weitesten oben liegende
Musculu edductar IINIIIs. (kurzer Schenkelan- Muskel der radialen Seite des Unterarms;
zieher). Einer der fünf mittleren Ober- dient der Beugung des Ellbogengelenks.
schenkelmuskeln; hat die Funktion, den • brachioradialis
Oberschenkel zu adduzieren und zur
Mitte zu rotieren sowie das Bein zu stre- Musculvl ~Muskel, der am
cken. Schulterblatt (Scapula) beginnt und bis
• adductor brevis zur Innenseite des Oberarmknochens
(Humerus) reicht; adduziert die Schulter.
Musculvl edductar loftgus. (langer Schenkel- •coracobrachialis
anzieher). Der oberflächlichste Muskel der
drei Adduktorenmuskeln des Oberschen- Musculvl cremaster.Dünne Muskelschicht,
kels; gehört zu den fünf mittleren femora- die sich über den Samenstrang schleifen-
len Muskeln; adduziert und beugt den förmig ausbreitet. Der Kremaster ist die
Oberschenkel. Verlängerung des Musculus internus ab-
• adductor longus dominis und zieht die Hoden bei Kälte
oder nervlicher Stimulation nach oben,

111
Musculusldductor ........ (großer Schenkel- in Richtung des oberflächlichen Leisten-
anzieher). Langer, dreieckiger Muskel des rings.
Oberschenkels; dient der --.Adduktion des [griech.: kremastos, hängend.]
Oberschenkels. Der proximale Teil rotiert •cremaster
den Oberschenkel zur Mitte und beugt
ihn zur Hüfte. Der distale Teil streckt den llusadlls cl8ltaldeas.(Deltamuskel). Der gro-
Oberschenkel und dient der seitlichen Ro- ße, dreieckige Muskel, der das Schulterge-
tation. lenk bedeckt. Wichtigster Muskel für
• adductor magnus Armabduktion; ist bei der Beugung,
Streckung und Kreisbewegung des Armes
Musc.vlus lliceps lmtchli. (Bizeps). Langer beteiligt.
zweiköpfiger Muskel des Oberarms auf •deltoid
der Vorderseite des Oberarmknochens
(Humerus), der am Schulterblatt (Scapu- Musculvl fltlw tatpi radlllls. Schmaler,
la) ansetzt. Er beugt den Ober- und Unter- oberflächlicher Unterarmmuskel an der
arm (Flexion) im Ellbogengelenk und ulnaren Seite des Pronator teres. Dient
dreht die Hand nach außen (Supination). der Flexion und Abduktion der Hand.
[lat.: bis, zwei: caput, Kopf: brachii, Arme] .flexor carpi radialis
• biceps brachii
Musculvlfltlw cupi ulnlllis. Oberflächen-
Musculus bkeps femads. Zweiköpfiger hin- muskel auf der ulnaren Unterarmseite.
terer Femoralismuskel, der das Bein im Dient zur Beugung und Adduktion der
Kniegelenk beugt und seitlich dreht, so- Hand.
wie den Oberschenkel (Femur) streckt • flexor carpi ulnaris
und seitlich dreht.
[lat.: bis, zwei; caput, Kopf; femoris, Ober- Musculvl ,._, dlglttnam .............
schenkel.] Größter oberflächlicher Unterarmmuskel,
• biceps femoris der sich auf der ulnaren Seite unterhalb
des Palmaris longus befindet. Mit Hilfe
Musculullndllds (Armbeuger). Muskel des des Muskels werden die zweiten Finger-
Oberarms, der den vorderen Teil des Ell- glieder sowie indirekt die Hand gebeugt.
bogengelenks und die distale Seite des • flexor digitorum superficialis
Musculls gastt'OQtllliiS. (Wadenmuskel). Schultergelenk beugt, hochzieht und den
Oberflächlichster Wadenmuskel, der eine Arm nach innen dreht.
Beugung des Fußes zur Fußsohle hin • pectoralis major
(Plantarflexion) bewirkt.
[griech.: gastroknemia, Wade] Musculus psoas 1118jar. (großer Lendenmuskel).
• gastrocnemius Großer Muskel, der an den Querfortsätzen
der Lendenwirbelsäule ansetzt und den
Musculus .......... Gesäßmuskel, der aus Oberschenkel im Hüftgelenk beugt und
drei Muskeln besteht: der Musculus glut- nach vorn dreht und den Unterkörper
aeus maximus streckt den Oberschenkel, nach außen dreht.
der M. g. medius dient der Außenbewe- •psoas major
gung (Abduktion) und Drehung (Rotati-
on) des Beines und der M.g. minimus be- Musculus ~ fetaoris.Großer vier-
wegt den Oberschenkel nach außen (Ab- köpfige Muskel auf der Vorderseite des
duktion) oder neigt das Becken seitwärts. Oberschenkels mit der Funktion, das Bein
•gluteus zu strecken. Er setzt sich zusammen aus
M. rectus femoris, M. vastus lateralis,
IIIasaRs lliimls. (Darmbeinmuskel). Flacher, M.v. medialis und M.v. intermedius.
dreieckiger Muskel, der zu den vorderen [lat.: quadriceps, vierköpfig; femur, Ober-
Hüftmuskeln gehört und die Beugung des schenkel]
Hüftgelenks sowie die Kreisbewegung des •quadriceps femoris
Oberschenkels nach außen ermöglicht.
•iliacus Musculus NClUS alalkmfnis.Gerader Bauch-

111 IIIasaRs lallssfmus dorsi. (breiter Rückenmus-


kel). Einer von zwei großen rechteckigen
muskel, der sich vom Brustbein auf bei-
den Seiten der Medianlinie bis zum obe-
ren Symphysenrand erstreckt. Er bewirkt
Muskeln im Brust- und Lendenbereich die Beugung der Wirbelsäule, strafft die
des Rückens; er dehnt, beugt (Adduktion) vordere Bauchwand und hält die Bauchor-
und dreht den Arm seitlich (Innenrotati- gane in Position.
on), zieht die Schulter zurück und nach • rectus abdominis
unten und den Körper beim Klettern nach
oben. Musculus NClUS femarls. Gerader Ober-
•latissimus dorsi schenkelmuskel, der sich als Teil des
--> Musculus quadriceps femoris von der
llulculus museter. (Kaumuskel). Dicker -->Spina iliaca anterior inferior bis zur Knie-
rechteckiger Muskel zwischen Jochbein scheibe erstreckt. Er bewirkt die Stre-
und Kieferwinkel, der beim Kauen den ckung des Beines.
Unterkiefer aufwärts und nach vorn zieht. • rectus femoris
•masseter
Musculus sartorius. (»Schneidermuskel«).
llulculus obturatGdls. (Hüftlochmuskel). Längster Muskel im Körper, der sich vom
Oberschenkelmuskel, der sich in einen in- vorderen, oberen Darmbeinstachel bis
neren und äußeren Muskel teilt (M. obtu- zum Schienbein zieht. Er dient zur Außen-
ratorius externus und internus). Der M. o. rotation und Beugung des Oberschenkels
externus beugt und dreht den Oberschen- und zur Innenrotation und Beugung des
kel nach außen und der M. o. internus Unterschenkels.
zieht den Oberschenkel an und dreht ihn [lat.: sartor, Schneider]
ebenfalls nach außen. •sartorius
• obturator muscle
Musculus semlenRnesus. Halbsehniger
IIIasaRs ped8rlls 1118jar. (großer Brustmus- Muskel, der sich vom Sitzbeinhöcker zum
kel). Großer Muskel der oberen Brustwand, Schienbein zieht und zur Beugung, Innen-
der sich von Schlüsselbein, Brustbein und rotation und Streckung des Beines dient.
Bauchfaszie zum Oberarm zieht und das • semitendinous
IIS senatll Schmaler Brust- zum Einziehen des Bauches dient. Durch
wandmuskel (>>Sägemuskel«), der sich von das Zusammendrücken der inneren Or-
den Rippen (1.-9.) zum Schulterblatt gane unterstützt er das Wasser lassen
zieht. Er ist für die Rotation des Schulter- (Miktion), Stuhlgang, Erbrechen, Gebären
blattes und das Anheben der Schulter ver- und das forcierte Ausatmen.
antwortlich und dient als Atemhilfsmus- transversus abdominis
kel. Muscul. us. Großer, flacher dreie-
[lat.: serra, Säge, Zahn; anterior, vorn,
ckiger Muskel, der sich über die Schulter
nach vorn] und den oberen Teil des Rückens zieht.
serratus anterior Durch ihn kann man das Schulterblatt
Musrulus sphincter ani. Doppelreihiger, drehen, die Schulter heben und den Arm
ringförmiger Muskel, der den Anus ver- heranziehen und beugen.
schließt. Der M.s.a. internus besteht aus ,~,:, trapezius
einem ringförmigen Wulst in der glatten Musall braddi.Großer dreiköpfi-
Muskulatur des Mastdarms, der M.s.a. ex-
ger Muskel, der sich über die gesamte
ternus ist ein flacher, quergestreifter Mus- Länge des Oberarms erstreckt. Er streckt
kel, der den willkürlichen Verschluss des den Unterarm im Ellenbogengelenk und
Afters ermöglicht. zieht den Arm an den Körper heran.
• sphincter ani triceps brachii
:115 splliml. H. Ringförmiger
Muscul S lm8rm Mittlerer
Schließmuskel am Übergang der Harn- Oberschenkelmuskel, der einen Teil des
blase zur Harnröhre, der willkürlich an- -+ Musculus quadriceps femoris bildet und
gespannt und entspannt werden kann. sich vom mittleren Oberschenkelbein bis
Zum Wasserlassen muss der Muskel ent- zur Kniescheibe zieht. Er bewirkt zusam-
spannt werden. men mit den anderen drei Muskeln die
• urethral sphincter Streckung des Beins.
us stem stoldaus. (5 terno- • vastus intermedius
kleidomastoideus). Der Kopfnicker. Hals- lateralb. Äußerer Sehen-
muskel, der vom Brustbein zum Prozessus
Musaal
kelmuskel; größter Muskelstrang des
mastoideus (Warzenfortsatz) verläuft und -+ M. quadriceps femoris, der sich seitlich
für die Beugung des Kopfes mit verant- am Oberschenkel bis zur Kniescheibe er-
wortlich ist. Er zählt zur Atemhilfsmusku- streckt. Er ist zusammen mit den anderen
latur. drei Oberschenkelmuskeln für die Stre-
sternocleidomastoid ckung des Beins verantwortlich.
lusttmpo >>Schläfenmuskel<<; ei- • vastus lateralis
ner der vier Kaumuskeln. Der M. t. zieht IIHidlllls. Innerer Sehen-
sich fächerförmig über die Seiten des kelmuskel, der zusammen mit den ande-
Kopfes und ist für die Bewegung des Un- ren drei Oberschenkelmuskeln den -+ M.
terkiefers verantwortlich. quadriceps femoris bildet und für die
• temporalis Streckung des Beins mit verantwortlich
lus tlllllls Vorderer Schien- ist.
beinmuskel, seitlich der Tibia (Schien- • vastus medialis
bein); verantwortlich für die Rückwärts- MIISCUI yg atic:us RNij . Großer Joch-
beugung und Außendrehung des Fußes. beinmuskel und einer der 12 Mundmus-
• tibialis anterior keln. Er verläuft vom Jochbein zum
Musrulus tliulsversus abdominis. Paariger, Mundwinkel und zieht die Mundwinkel
quer verlaufender Bauchmuskel, der di- zum Lächeln und Lachen nach oben und
rekt unter dem inneren schrägen Bauch- seitwärts.
muskel (Obliquus internus) liegt, und • zygomaticus major
668 Musculus zygomaticus mmor • :

Musculus z:ygomaticus minor. Kleiner Joch- nicht vollständig, wenn die Innervation
beinmuskel und einer der 12 Mundmus- unterbrochen wird. Das Myokard wird
keln. Er ist der vom Jochbein ausgehende manchmal als dritte Form von M. be-
Teil des M. Ievator labii superioris, der die zeichnet, es ist jedoch im wesentlichen
Oberlippe nach oben zieht. auch ein quer gestreifter M., der aller-
• zygomaticus minor dings nicht so schnell wie die quer ge-
streiften M.n des restlichen Körpers rea-
Musiktherapie. 1. --+ pflegeintervention giert.
der --+ NIC, die definiert wird a1 der Ein- • muscle
satz von Musik mit dem Ziel spezifischer
Veränderungen von Verhaltensweisen Muskel, extrinsischer. 1. Muskel, der sich
oder Gefühlen. 2. Form einer ergänzen- außerhalb des Organs befindet, welches
den Psychotherapie, bei der Musik als er kontrolliert, z.B. die äußeren Augen-
Mittel der Entspannung und Kommuni - muskeln, die die Augenbewegungen kon-
kation eingesetzt wird, insbesondere bei trollieren. 2. Bezeichnung für einen Mus-
autistischen Kindern, sowie als Medium kel, der eine Extremität mit dem Rumpf
zur Evaluation der Stimmung von de- verbindet.
pressiven und psychotischen Patienten. • extrinsic muscle (em)
• Music Therapy
Muskelatrophie. (Muskelschwund). Zustand
Muskarin. Ein dem Cholin verwandtes Al- der Dysfunktion von motorischen Einhei-
kaloid, das sich in dem giftigen Fliegen- ten, die im Allgemeinen Folge eines Aus-
pilz (Amanita muscaria) findet. Es ist falls der efferenten Innervation sind.
pharmakologisch dem --> Acetylcholin ver- Durch Inaktivität oder degenerative Ver-
wandt, obwohl es keine therapeutische änderungen kommt es zum fortschreiten-
Anwendung findet. M. bewirkt eine Ver- den Schwund eines oder mehrerer Mus-
engung der Pupillen, Erweiterung der Ge- keln. (--> Atrophie)
faße und Senkung des Blutdrucks; es ist • muscular atrophy
ein Gegenspieler des --> Atropins. Muskari-
nerge Rezeptoren sind die ersten Schalt- Muskelbiopsie. Untersuchung eines chirur-
stellen des Sympathikus und des Para- gisch entfernten Muskelgewebes zu diag-
sympathikus. nostischen Zwecken.
• muscarine [lat. : musculus, Muskel; griech.: bios, Le-
ben; opsis, ansehen]
Muskel. Gewebeart, die aus Fasern oder • muscle biopsy
Zellen besteht, welche sich zusammenzie-
hen (kontrahieren) können und dadurch Muskeldystrophie. Gruppe von Erbkrank-
die Bewegungen von Körperteilen und heiten, die durch eine progressive --> Atro-
Organen ermöglichen. Muskelfasern ent- phie der symmetrischen Gruppen der Ske-
halten reichlich Gefäße, sind leicht erreg- lettmuskeln charakterisiert sind, ohne
bar, leitend und elastisch. Man unter- dass es Anzeichen für die Beteiligung oder
scheidet zwei Hauptarten: die quer ge- Degeneration von Nervengewebe gibt. Bei
streiften M.n und die glatten M.n. Die jeder Form der M. kommt es zu einem
quer gestreiften M.n, die alle Skelettmus- Verlust der Körperkraft mit zunehmender
keln außer dem Herzmuskel (Myokard) Behinderung und Deformierung, wobei
bilden, sind lang und funktionieren will- die jeweils betroffenen Muskeln, der Be-
kürlich; sie reagieren sehr schnell auf eine ginn, die Rate der Progression und die
Stimulation und werden durch Unterbre- Art der genetischen Vererbung variieren.
chung der Innervation gelähmt. Die glatte Die wichtigste Form dieser Krankheit ist
Muskulatur, die alle Eingeweidemuskeln der Duchenne-Typ.
ausmachen, sind kurz und funktionieren [lat.: musculus; Muskeln; griech.: dys,
unwillkürlich; sie reagieren langsam auf schlecht; trophe, Ernährung]
einen Reiz und verlieren ihren Tonus • muscular dystrophy (MD)
_ Muskulatur. g Iatte 669

Muskelkrampf. Plötzlicher intermittieren- Myosinfilamenten innerhalb der Muskel-


der Schmerz, der in fast jedem Körperteil fasern verursacht. Die Kraft, die durch
auftreten kann. Dabei handelt es sich diese kontraktilen Elemente geschaffen
meist um eine unwillkürliche Kontraktion wird, wird über die Sehnen und das Bin-
von unterschiedlicher Dauer, die mit ei- degewebe zu den Knochen weitergeleitet.
nem Spasmus verbunden ist. Krämpfe Die Knochen bewegen sich und bewirken
können sich in den quer gestreiften Mus- eine äußere Spannung. (--. Aktin; Myosin)
keln infolge einer übermäßigen Belas- • muscular tension
tung, hoher Temperaturen oder eines ex-
Muskelsystem. Alle Muskeln des Körpers,
zessiven Verlusts von Natrium, Kalium
und Magnesium durch Schwitzen entwi- einschließlich der glatten und quer ge-
ckeln; sie können auch mit arthritischen streiften sowie der Herzmuskeln, die als
Zuständen und einer Kälteexposition in eine untereinander in Verbindung stehen-
Zusammenhang stehen. de körperliche Struktur zu betrachten
sind.
• muscle cramp
• muscle system
Muskelkrampf, tetanisdler. I. Allgemeine
Muskeltonus. Normaler Zustand einer aus-
tonische Muskelkontraktion. 2. Verlän-
geglichenen --. Muskelspannung in Ruhe.
gerte, heftige und ungewollte Muskelkon-
• muscle tone
traktion.

m
• telanie convulsion Muskel-Venen-Pumpe. (muscle pump). Zu-
sammenspiel zwischen Wadenmuskulatur
Muskelrelaxanzien (pl.). Chemotherapeuti- und den Klappen in den oberflächlichen
sche Substanzen, die die Kontraktionsfä- Beinvenen, um den venösen Blutrückfluss
higkeit der Muskelfasern reduzieren. Man zu gewährleisten. Durch Gehen, Bein- und
unterscheidet periphere und zentrale M. Fußgymnastik oder Kompression von au-
Peripher wirken Curare-Derivate, die mit ßen (Antithrombosestrümpfe, Kompressi-
Acetylcholin konkurrieren und die neu- onsverband) werden die Muskeln ange-
rale Übermittlung an den Verbindungen spannt und das Blut bei gleichzeitig ge-
zwischen Muskeln und Nerven blockie- schlossenen Venenklappen herzwärts be-
ren. Zentrale M. sind z.B. Benzodiazepine. fördert. (s.a. Thromboseprophylaxe)
Diese Arzneimittel werden während einer
Anästhesie, bei der Behandlung von Pa- Muskelzerrung. Plötzliche Schmerzen und
tienten, die mechanisch beatmet werden, Versteifungen in Quadrizeps oder ischia-
und in der Schocktherapie eingesetzt, um kruralen Muskeln infolge einer Überan-
die Muskelkontraktionen bei pharmako- strengung, Muskelverletzung oder eines
logisch oder elektrisch induzierten Muskelrisses.
Krämpfen zu reduzieren. • charley horse
• muscle relaxant
muskulär. I. Zu einem --. Muskel gehörend.
MuskelrelaJtation, progressive. -+ pflegein- 2. Charakteristikum einer gut entwickel-
tervention der -+ NIC, die definiert wird ten Muskulatur.
als die Anleitung zu abwechselnder • muscular
Spannung und Entspannung verschiede- Muskulatur. Die Zusammensetzung und
ner Muskelgruppen mit Konzentration das Gefüge aller Muskeln eines Körpers.
auf die unterschiedlichen Empfindun- • musculature
gen.
• Progressive Museie Relaxation Muskulatur, glatte. Aus langen, spindeiför-
migen Zellen bestehendes, nicht dem Wil-
Muskelspannung. Spannung, die durch len unterworfenes Muskelgewebe, wie z.B.
muskuläre Kontraktionen entsteht. Die in- die g.M. des Darmes, des Magens, des
nere Spannung wird durch die ineinander Uterus und anderer Eingeweide. Die kern-
greifende Aktivität zwischen Aktin- und haltigen Zellen der g.M. sind parallel zu-
670 Muskulatur, glatte .•

einander und auf der Längsachse des zu geben; Folge einer neurologischen oder
Muskels, den sie bilden, angeordnet psychologischen Störung.
Glatte Muskelfasern sind kürzer als quer- • akinetic mutism
gestreifte Muskelfasern und besitzen nur
einen Zellkern pro Faser. Mutterband. -+ Ligamentum latum uteri.
• smooth musdes • broad Iigamentum

Muskulatur, quergestreifte. Sammelbe- Mutterfixierung. Stillstand in der psycho-


zeichnung für Muskeln, deren Muskelfa- sexuellen Entwicklung, der sich durch
sern durch Überlappung der dicken und eine abnorm dauerhafte, enge und häufig
der dünnen Myofilamente quergestreift lähmende emotionale Bindung an die ei-
erscheint; dazu gehört die gesamte Ske- gene Mutter äußert
lettmuskulatur. Kontraktionen der q. M. • mother fixation
sind willkürlich, einzige Ausnahme bildet
der Herzmuskel, der zwar quergestreift Mutterhaus-Prinzip. Traditionelle, arbeits-
ist, jedoch nicht willkürlich beeinflusst rechtliche Organisationsform von
werden kann. Schwesternschaften und Orden, bei der
ein Gestellungsvertrag zwischen der
• striated musdes
Schwesternschaft und einem Kranken-
Mutagen. Chemisches oder physikalisches haus, einer Kirchengemeinde oder einer
Agens aus der Umgebung, das zu geneti- anderen Institution über die Anzahl der
schen -+ Mutationen oder zur Steigerung dort eingesetzten Schwestern (Kranken-
der Mutationsrate führt - adj. mutagen. pflege, Kinderbetreuung) geschlossen
[lat.: mutare, verändern; griech.: genein, wird. Die Ordensschwester erhält vom
produzieren] Mutterhaus die Ausbildung, den Unter-
• mutagen halt, ein geringes Taschengeld und einen
Altersruhesitz.
Mutant. Individuum oder Organismus,
dessen genetisches Material einer -+ Muta- Mutter-Kind-Bindung. Der komplexe Pro-
tion unterzogen wurde. zess der Beziehung einer Mutter zu ihrem
• mutant neugeborenen Kind. In den ersten Minu-
ten und Stunden nach der Geburt findet
Mutation. Abnorme Veränderung des ge- eine Phase statt, in der das Baby und die
netischen Materials, die spontan oder in- Mutter durch Verhaltensweisen und Reize
duziert erfolgt Dadurch wird die ur- eng miteinander zu tun haben, die kom-
sprüngliche Genexpression geändert Ge- plementär sind und weitere Interaktionen
ne sind normalerweise stabile Einheiten, hervorrufen. Die Mutter berührt das Baby
doch wenn es zu einer M. kommt, werden und hält es so, dass Augenkontakt zustan-
diese Änderungen häufig an spätere Ge- de kommt Der Säugling erwidert den Au-
nerationen weitergegeben. genkontakt Mutter und Baby wenden sich
[lat. : mutare, verändern] zur Stimme und den Geräuschen des je-
• mutation weils anderen hin. Die Bewegungen des
Säuglings stellen eine Reaktion auf die
Mutismus. Unfähigkeit, aufgrund eines Stimme der Mutter dar und sie wird da-
physikalischen Defekts oder eines emotio- durch ermutigt, den Prozess weiterzufüh-
nalen Problems zu sprechen. ren.
[lat.: mutus, stumm] • maternal-infant bonding
• mutism
Mutterkorn. (Secale cornutum). Speicherkör-
Mutismus, akinetischer. Zustand der per der Pilzart Claviceps purpurea, die
Stummheit und Bewegungslosigkeit Die Roggen und andere Getreidesorten befallt
betroffene Person weigert sich, Bewegun- und Alkaloide enthält
gen durchzuführen oder Laute von sich • ergot
Mutterkomalblai Aus dem Pilz Claviceps beitsplatz, dem Schutz vor Kündigung
purpurea isolierte Alkaloide, zu denen und vor finanziellen Nachteilen. In
Arninosäurealkaloide, z.B. Ergotamin, di- Deutschland ist der M. im Mutterschutz-
hydrogenierte Arninosäurenalkaloide, gesetz (MuSchG) vorn 17.1.1997 geregelt.
z.B. Dihydroergotarnin, und Arninoalka- Es enthält ein Beschäftigungsverbot für
loide, z.B. Ergornetrin, zählen. (-+ Mutter- sechs Wochen vor bis acht (bzw. zwölf bei
korn) Früh- und Mehrlingsgeburten) Wochen
• ergot alkaloid nach der Entbindung. Während dieser
Zeit erhalten gesetzlich krankenversi-
Mut.tlufluc:heL -+ Plazenta.
cherte Frauen Mutterschaftsgeld. Wäh-
•placenta
rend der Schwangerschaft und bis vier
llllrlllrmal. (Nävus). Angeborene Verfär- Monate nach der Geburt gilt ein besonde-
bung eines Hautbereichs, wie z.B. ein ka- rer Kündigungsschutz, d.h. eine Kündi-
vernöses Hämangiom. (-+ Nävus) gung durch den Arbeitgeber ist nicht er-
• cutaneous nevus laubt. Darüber hinaus sind körperlich
schwere Arbeiten, Mehr- und Nachtarbeit
Matfemlikh, (Frauenmilch/Brustmilch). Sekre-
sowie Sonn- und Feiertagsarbeit unter-
tion aus der weiblichen Brustdrüse, mit
sagt. Damit diese Schutzmaßnahmen grei-
der Säuglinge ernährt werden. Die M. ent-
fen können, muss die Schwangere ihren
hält alle Nährstoffe, Wachsturnsfaktoren
Arbeitgeber über die Schwangerschaft
und Immunglobuline, die ein Säugling be-
und den voraussichtlichen Geburtstermin

111
nötigt.
unterrichten.
• breast milk
• legal protection of expecting and nur-
Muftamldllltteeus. -+ Ikterus und -+ Hyper- sing rnothers
bilirubinämie bei Säuglingen, die gestillt
werden; der M. tritt in den ersten Lebens- Muzin. Mukopolysaccharid, das Hauptbe-
wochen infolge eines Metaboliten in der standteil im Schleim (-+ Mukus) ist. M. ist
Muttermilch auf und beeinträchtigt die in den meisten Drüsen vorhanden, die
Fähigkeit des Säuglings, Bilirubin zur Mukus absondern, und ist ein Gleitmittel
Ausscheidung an ein Glukoronid zu bin- (Lubrikans), das Körperoberflächen vor
den. Reibung oder Erosion schützt.
• breast milk jaundice [lat.: rnucus, Schleim]
.rnucin
MuHelpass. Ein vorn Bundesausschuss der
Ärzte und Krankenkassen entwickeltes Muzin, pstrlsches. (Schleimstoff). Visköse
Dokurnentationsheft, das von Hebammen Sekretion von Glykoproteinen, die in der
und Ärzten dort kostenlos angefordert den Magen auskleidenden Schleimhaut
werden kann. Bei den Vorsorgeuntersu- gebildet wird; M. wurde früher zur Be-
chungen in der Schwangerschaft werden handlung von Magengeschwüren einge-
im M. alle schwangerschaftsrelevanten setzt.
Daten der werdenden Mutter sorgfältig • gastric rnucin
notiert, damit sie im Notfall schnell zur IRJ(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Mus-
Verfügung stehen. Die Schwangere sollte kel«.
den M. stets bei sich tragen. •rny(o)-
• pregnancy record
Myalgit. Diffuser Muskelschmerz, der
Mutlendtutz. Gesetzlich geregelte Schutz- meist in Verbindung mit Unwohlsein
maßnahmen für werdende und stillende steht.
Mütter, die in einem Arbeitsverhältnis [griech.: rnys, Muskel; algos, Schmerz]
stehen, einschließlich Heimarbeit, Telear- •rnyalgia
beit und Teilzeitarbeit. Diese Maßnahmen
dienen der Vorbeugung von Überforde- Myadhenia lll'ftiL Unphysiologischer Zu-
rung und Gesundheitsschädigung arn Ar- stand, der sich durch eine chronische Mü-
-
digkeit und Muskelschwäche äußert, ins-
besondere im Gesicht und Kehlkopf. Ursa-
che ist ein Defekt der Weiterleitung von
Nervenimpulsen an der Muskel-Nerven-
Verbindung. Die Symptome setzen all-
gehend den Schließmuskel der Iris. M.
werden zur Diagnostik bei der Untersu-
chung des Auges, vor und nach Augen-
operationen, bei der Untersuchung eines
Glaukoms und bei der Behandlung be-
mählich ein, es kommt zum Herabsinken stimmter Augenentzündungen eingesetzt.
des Augenlides (Ptosis), Doppeltsehen • mydriatics
(Diplopie) und einer generellen Schwäche
der Gesichtsmuskeln. Die Schwäche kann IIIJIII(o}o. Vorsilbe mit der Bedeutung
sich auch auf andere Muskeln ausdehnen, >>Knochenmark, Rückenmark, Nerven be-
die durch die Hirnnerven innerviert wer- treffend«.
den, z.B. die Atemmuskulatur. Muskuläre •myel(o)-
Anstrengung verschlimmert die Symp-
tome.
• myasthenia gravis (Nachhirn). Der untere Teil
des Hinterhirns eines Embryos, aus dem
Myasthenie. Zustand, der durch eine un- sich die -. Medulla oblongata entwickelt.
physiologische Schwäche eines Muskels myelencephalon
oder einer Muskelgruppe charakterisiert
ist und die Folge einer systemischen Ner-
Substanz, aus der die Markschei-
ven- oder Muskelerkrankung sein kann;
den verschiedener Nervenfasern im ge-
z.B. -. Myasthenia gravis oder M. Iaryngi-
samten Körper bestehen; sie setzt sich
tis, bei der die Sprechmuskeln beteiligt
aus Phospholipiden und Proteinen zu-
sind.
[griech.: mys, Muskel; a, ohne; sthenos, sammen, was den Fasern eine weiße Farbe
verleiht.
Stärke]
myasthenia
[griech.: myelos, Mark]
•myelin
. Erweiterung (Dilatation) der Pu-
pillen des Auges, die durch eine Kontrak- (marklos). Beschreibt Nervenfa-
tion des dilatatorischen Muskels der Re- sern, die nicht in eine Myelinscheide ein-
genbogenhaut (Iris) verursacht wird, ei- gehüllt sind. M.e bzw. marklose Nervenfa-
ner Muskelscheide, die wie die Speichen sern erscheinen als graue Masse im Ge-
eines Rades vom Zentrum der Iris strah- hirn.
lenförmig abgeht. Physiologisch ist die unmyelinated
M. bei Angst, Schmerzen oder Schreck.
Unphysiologisch tritt sie als Herdzeichen
nach einer Schädel-Hirn-Verletzung auf. Myalna:llllida. Segmentierte fette Schicht-
[griech.: mydros, heiße Masse] bildung, die aus -. Myelin besteht und die
mydriasis Axone zahlreicher Nerven im Körper um-
hüllt. Die übliche Dicke der M.n beträgt
S llttrnans. Sehstörung mit un- zwischen 200 und 800 Jlm. Verschiedene
physiologischer Erweiterung der Pupillen; Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose,
linkes und rechtes Auge sind abwechselnd können die Myelin-Umhüllungen zerstö-
betroffen. ren.
• alternating mydriasis myelin sheath
Mydriatika. Arzneimittel in der Augenheil-
kunde, die zur Erweiterung der Pupillen Myeliti~. Entzündung des Rückenmarks in
und zur Lähmung des Akkomodations- Verbindung mit motorischen oder senso-
muskels eingesetzt werden. M. stimulieren rischen Dysfunktionen, z.B. Querschnitt-
die sympathischen Nervenfasern oder myelitis (transverse M.), Leukomyelitis
blockieren die parasympathischen Ner- oder Poliomyelitis.
venfasern des Auges und lähmen vorüber- •myelitis
Myelids Form der Myelitis, bei wird, um Erkrankungen des Rücken-
der pathologische Veränderungen im ab- marks, der Spinalnervenwurzeln und des
steigenden Rückenmark stattfinden. Subarachnoidalraums zu diagnostizieren.
[lat.: descendere, herabsteigen; griech.: 2. Graphische Darstellung einer Auszäh-
myelos, Mark, itis, Entzündung.] lung der verschiedenen Zellformen in ei-
• descending myelitis ner augefärbten Knochenmarksprobe.
•myelogram
transversa, akute. (Querschnittsmyeli-
Entzündung des gesamten Wirbelsäu- Myelographie. Röntgenologischer Prozess,
lenumfangs; beeinträchtigt sowohl die bei dem das Rückenmark und der Sub-
sensorischen als auch die motorischen arachnoidalraum nach Injektion eines
Nerven; destruktivste Form der Myelitis. Kontrastmittels dargestellt werden.
Die a.t. M. kann sich schnell entwickeln [griech.: myelos, Mark; graphein, berich-
und ist von Nekrosen sowie neurologi- ten]
sehen Störungen gekennzeichnet, die myelographia
meist auch nach der Genesung fortbeste-
hen. Patienten mit spastischen Reflexen I. Zum Knochenmark gehö-
bei Erkrankungsbeginn haben eine grö- rend. 2. Zum Rückenmark gehörend.
ßere Aussicht auf Genesung. Es gibt ver- 3. Zu myelozytischen Strukturen gehö-
schiedene Ursachen für diese Krankheit, rend, die nicht aus dem Knochenmark
z.B. akute multiple Sklerose, Masern, stammen.
Pneumonie sowie die Einnahme be- •myeliod
stimmter toxischer Substanzen, wie Koh-
lenmonoxid, Blei oder Arsen. Myelom. Osteolytisches Neoplasma, das ~
acute transverse myelitis aus einem Überschuss an Zellen besteht, IIU
die für das Rückenmark typisch sind; die-
My€loblasl Einer der frühesten Vorläufer ses kann sich an vielen Stellen entwickeln
der granulozytischen Leukozyten. Das Zy- und eine extensive Zerstörung der Kno-
toplasma der M.en sieht im Blutausstrich chen bewirken. Dabei treten häufig
durch das Mikroskop bläulich und kern- Schmerzen und spontane Frakturen auf.
los aus. [griech.: myelos, Mark; oma, Tumor]
[griech.: myelos, Mark; blastos, Keim] myeloma
• myeloblast
Unphysiologische Erwei-
..,... Malignes Neoplas- chung des Rückenmarks, die vorwiegend
ma des blutbildenden Gewebes, das durch durch eine unzureichende Blutversorgung
zahlreiche ---. Myeloblasten im zirkulieren- bedingt ist.
den Blut und im Gewebe gekennzeichnet [griech.: myelos, Mark; malakia, Erwei-
ist. chung]
myeloblastic leukemia . . mylomalacia
Myelogenese. I. Bildung und Differenzie-
Myelomeningozele. (Meningomyelozele). Ent-
rung des ---. Nervensystems, insbesondere
des Gehirns und des Rückenmarks wäh- wicklungsdefekt des Zentralnervensys-
rend der pränatalen Entwicklung. 2. Ent- tems, bei dem sich ein Teil des Rücken-
wicklung einer ---. Myelinscheide um eine marks, der Meningen und der Zerebrospi-
Nervenfaser. - adj. myelogen. nalflüssigkeit durch eine angeborene
[griech.: myelos, Mark; genein, produzie- Spalte in der Wirbelsäule vorwölben. Die-
ren] ser Defekt entsteht vorwiegend dadurch,
• myelogenesis dass sich die Nerventuben bei der em-
bryonalen Entwicklung nicht richtig
Myeloqramm. I. Röntgenaufnahme, die schließen, wobei in einigen Fällen die Ur-
nach Injektion eines Kontrastmittels in sache auch in der Wiedereröffnung eines
den Subarachnoidalraum durchgeführt Tubus infolge einer unphysiologischen
Zunahme des Drucks der Zerebrospinal- Die Zelle ist flach und enthält bei fort-
flüssigkeit liegen kann. schreitender Reifung (Maturation) eine
[griech.: myelos, Mark; meninx, Mem- zunehmende Anzahl von Kernen.
bran; kele, Hernie] [griech.: myelos, Mark; kytos, Zelle]
• myelomeningocele •myelocyte
~ 1. Erkrankung des Rücken- .,..._(Madenkrankheit). Infektion oder Be-
marks. 2. Erkrankung des myelopoeti- fall des Körpers mit den Maden bestimm-
schen Gewebes, d.h. des Knochenmarks. ter Fliegen, im Allgemeinen in einer Wun-
•myelopathy de oder einem illkus, selten jedoch in der
intakten Haut.
.,..liPIISL Bildung und Entwicklung des
[griech.: myia, Fliege; osis, Zustand]
Knochenmarks oder der Zellen, die sich
•myiasis
darin entwickeln.
[griech.: myelos, Mark; poein, bilden] myt(o).. Vorsilbe mit der Bedeutung
• myelopoiesis »PilZ<< .
• myc(o)-
~ Die Vermehrung der
Knochenmarkzellen betreffend. ~. Tuberkuloseähnliche Er-
• myeloproliferative krankung, die durch ein anderes -+ Myko-
bakterium verursacht wird als das Myko-


~ f1milalllre. (funikuläre Spinalerkran- bacterium tuberculosis.
kung). Durch einen Vitamin B12-Mangel [griech.: mys, Muskel; bakterion, Bakteri-
verursachte Nervenerkrankung, die zu ei- um; osis, Zustand]
ner perniziösen Anämie und Degenerati-
• mycobacteriosis
on der Rückenmarksnerven sowie der pe-
ripheren Nerven führt. Begleitsymptome ~Gattung von stäbchenför-
sind Gangstörungen, Vibrationsgefühl in migen, säurefesten, grampositiven unbe-
den Beinen sowie Verlust des Positions- weglichen Bakterien, deren zwei wichtigs-
sinnes. te pathogene Species das Mycobacterium
.combined system disease leprae (das Lepra verursacht) und M. tu-
berculosis (das Tuberkulose auslöst) sind.
.,..,.... Sackähnliche Vorwölbung des
•mycobacterium
Rückenmarks aufgrund eines angebore-
nen Defekts in der Wirbelsäule, z.B. bei Mykologie. Studium der (niederen patho-
Spina bifida. genen) Pilze und Pilzerkrankungen.
[griech.: myelos, Mark; kele, Bruch] [griech.: mykes, Pilze; Iogos, Wissen-
•myelocele schaft]
•mycology
~. Vorwölbung eines zysti-
schen Tumors, der Flüssigkeit aus dem MJIIIIPIIsma. Gattung von Ultramikrosko-
Rückenmark (Liquor) enthält. Ursache pischen Organismen, die keine festen
der M. ist ein Defekt der Wirbelsäule, z.B. Zellwände haben und als die kleinsten le-
bei Spina bifida. benden Organismen betrachtet werden.
[griech.: myelos, Mark; kystis, Zyste; kele, Einige sind Saprophyten, manche sind Pa-
Bruch] rasiten, viele sind pathogen; z.B. M. pneu-
• myelocystocele moniae, das bei Kindern und jungen Er-
wachsenen zu einer ansteckenden Lun-
MJefozJt. Erste Reifephase der granulozy- genentzündung führt.
tischen -+Leukozyten, die physiologi- [griech.: mykes, Pilze; plassein, schim-
scherweise im Knochenmark zu finden meln]
sind. Im Zytoplasma sind Kerne zu erken-
• mycoplasma
nen; das Kernmaterial der M.en ist dichter
als das eines -+ Myeloblasten, besitzt je- ,.._.. (Pilzerkrankung). Jede Erkrankung,
doch noch keine definierbare Membran. die durch einen -+ Pilz (Fungus) ausgelöst
wird, z.B. Fußpilz oder Kandidose. - adj. im Urin, der dadurch eine rote Farbe er-
mykotisch. hält.
[griech.: mykes, Pilze; osis, Zustand] [griech.: mys, Muskel; lat.: globus, Kugel;
•mycosis griech.: ouron, Urin]
•myoglobinuria
~ Systemische Vergiftung, die
durch Toxine (Mykotoxine) verursacht Myobrd. (Herzmuskel). Dicke kontraktions-
wird, die beim Stoffwechsel der Pilze frei- fahige Mittelschicht der Muskelzellen, die
gesetzt werden. den Hauptteil der Herzwand bilden. Das
[griech.: mykes, Pilze; toxikon, Gift; osis, M. enthält ein Minimum an anderen Ge-
Zustand] weben, außer Blutgefäßen, und ist im In-
•mycotoxicosis neren mit der Herzinnenhaut (Endokard)
ausgekleidet. Das kontraktionsfahige Ge-
..,....._ Ödembildung im Muskelgewebe. webe des M.s besteht aus Fasern mit einer
•myoedema charakteristischen Querstreifung. Die Fa-
.,.r.szill, Zu einem Muskel und seiner sern sind etwa dreimal so dick wie die
Faszie gehörend. der Skelettmuskulatur und enthalten
•myofascial mehr Plasma (Sarkoplasma). Sie verzwei-
gen sich häufig und verbinden sich unter-
MJDftluile, Schmaler gestreifter Strang in- einander, um so ein kontinuierliches
nerhalb der Skelett- und Herzmuskelfa- Netzwerk zu bilden. Ausnahmen sind die
sern, der aus Bündeln von Myofilamenten
besteht.
•myofibril
Stellen, an denen die Ansätze der Bündel
und der Lamina befestigt sind und die
das fibröse Dreieck des Herzens bilden.
111
Die meisten Myokardfasern dienen der
JIJoglltM. Zustand, bei dem es innerhalb
der Muskeln zu verhärteten Bereichen Herzkontraktion.
und Knoten kommt, insbesondere im Ge-
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz]
säßmuskel (Musculus glutaeus). •myocardium
[griech.: mys, Muskel; lat.: gelare, einfrie- M-diftfMd. lttlmiMf. Unterbrechung
ren; griech.: osis, Zustand] des Blutflusses zu einer oder mehreren
• myogelosis ---> Koronararterien ohne die typischen
...,...... Zu den Muskeln gehörend, insbe- Symptome eines Myokardinfarktes, d. h .
sondere zum Herzmuskel und zu den glat- ohne subjektive Beschwerden wie
ten Muskeln, die keine Nerven benötigen, Schmerzen, Engegefühl, Unruhe und To-
um eine Kontraktion auszulösen oder auf- desangst und ohne Veränderungen im
rechtzuerhalten. EKG. S. M.e kommen bei Diabetikern und
[griech.: mys, Muskel; genesis, Ursprung] älteren Menschen vor.
•myogenic • silent myocardial infarction
~(MI}.---> Nekrose eines Teils
............ Eisenhaitiger Globinkomplex,
der aus einem Häm-Molekül besteht, wel- des Herzmuskels (--->Myokard) durch ei-
ches ein Eisenmolekül aufweist, das an nen Verschluss einer ---> Koronararterie ent-
eine einzelne Globinkette gebunden ist. weder infolge einer Atherosklerose, eines
M. ist für die rote Farbe der Muskeln und Thrombus oder eines Spasmus. Zu Beginn
für ihre Fähigkeit verantwortlich, Sauer- eines M.s treten drückende, beengende
stoff zu speichern. Schmerzen auf, die in den linken Arm,
[griech.: mys, Muskel; lat.: globus, Ball] den Hals oder den Magen ausstrahlen
•myoglobin können und manchmal dem Gefühl einer
akuten Verdauungsstörung oder Gallen-
llJegJaUIUI1t. Unphysiologische Aus- blasenerkrankung ähneln können. Der
scheidung von ---> Myoglobin, einem respi- Patient wird meist grau, feuchtkalt, kurz-
ratorischen Pigment des Muskelgewebes, atmig, blass, ängstlich und hat Todes-
angst. Typische Symptome sind Tachykar-
die, kaum tastbare Pulse, niedriger Blut-
druck (Hypotonie), leicht erhöhte Tempe-
ratur, Arrhythmie und Anzeichen einer
Erhöhung der ST-Strecke sowie der Q-
-
in Verbindung mit Eiterbildung, Nekrose
und Abszessbildung.
[griech.: septikos, stinkend; rnys, Muskel;
kardia, Herz; itis, Entzündung]
• acute septic rnyocarditis
Welle im EKG. Potenzielle Kornplikatio-
nen des M. sind pulmonale oder systerni- itil, chnm" Nach einer akuten
sche Embolien, Lungenödem, Schock, bakteriellen Entzündung weiter fortbeste-
ventrikuläre Tachykardie, Karnrnerflirn- hender entzündlicher Prozess des Herz-
rnern und Herzstillstand. muskels (Myokards). Die c. M. wird von
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; lat.: der Degeneration von Muskelgewebe und
infarcire, verstopfen] Fibrose bzw. der Infiltration von intersti-
rnyocardial infarction (MI) tiellen Gewebe begleitet.
[griech.: chronos, Zeit, rnys, Muskel, kar-
dia, Herz, itis, Entzündung.]
~ (Kardiomyopathie). Erkran-
chronic rnyocarditis
kung des Herzmuskels (Myokard).
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; pa- Myoklonl<•. Schüttelkrarnpf; kurzer Spas-
thos, Krankheit] mus eines Muskels oder einer Muskel-
myocardiopathy gruppe; tritt häufig bei Störungen des
Zentralnervensystems auf.
~ Zustand der verminder- [griech.: rnys, Muskel; klonos, Kontrakti-
ten Blutversorgung des Herzmuskels über on]
die Koronararterien, was häufig zu Tho- rnyoklonus
raxschmerzen (....,Angina pectoris) führt.
rnyocardial ischernia Myom. Häufiger gutartiger fibröser Tumor
der Muskulatur des Uterus. Symptome
wie Menorrhagie, Rückenschmerzen und
.l,.!,yo!tanff Entzündung des Herzmuskels Verstopfung (Obstipation) entwickeln
( ..... Myokard), die durch eine Infektion mit sich je nach Größe, Lokalisation und
Viren, Bakterien oder Pilzen verursacht Wachsturnsrate des Tumors.
werden kann. Weitere Ursachen sind Er- [griech.: mys, Muskel; orna, Tumor]
krankungen des Blutserums, rheumati- •rnyorna
sches Fieber, chemische Agenzien oder
Kollagenerkrankungen. Die M. tritt meist Myometrium. Die muskuläre Schicht der
in einer akuten viralen Form auf und ist Uteruswand. Die glatten Muskelfasern
selbstlirnitierend, kann jedoch zu einer des M.s verlaufen horizontal, vertikal und
akuten Herzinsuffizienz führen. diagonal um den Uterus.
[griech.: mys, Muskel; kardia, Herz; itis, [griech.: mys, Muskel; rnetra, Gebärmut-
Entzündung] ter]
rnyocarditis • myometri um
Myopathie. Unphysiologischer Zustand
M"yokar.,f · k te ~oekull!f" Plötzlich der Skelettrnuskulatur, der durch Muskel-
auftretende Entzündung des Herzmuskels
schwäche und -schwund sowie histologi-
(Myokard) infolge einer Erkrankung der sche Veränderungen innerhalb des Mus-
Herzinnenhaut (Endokards), des Herz-
kelgewebes gekennzeichnet ist, was bei
beutels (Perikard) bzw. einer allgerneinen
vielen Muskeldystrophien auftritt. Eine
Infektion.
M. unterscheidet sich von einer Muskeler-
acute secondary rnyocarditis krankung, die durch eine Nervendysfunk-
tion verursacht wird.
IIJabrd · S8plische Schwere Ent- [griech.: mys, Muskel; pathos, Krankheit]
zündung des Herzmuskels (-> Myokard) rnyopathy
llfOpie.Kurzsichtigkeit, die durch eine Ver- Myoqt.Muskelzelle.
längerung des Augapfels oder einen Bre- •myocyt
chungsfehler verursacht wird, wobei die
~ Chirurgische Entfernung
parallel einfallenden Strahlen schon vor
der Netzhaut (Retina) fokussiert werden. des Trommelfells (Membrana tympani).
[griech.: myops, kurzsichtig] [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: ek-
tome, ausschneiden]
•myopia
•myringectomy
,.,..... YOI"IIIIIIJihende Zeitweilige Stö-
rung der --+ Akkomodation des Auges infol- IIJdngids. Entzündung oder Infektion des
ge von Verletzung, hohem Blutzuckerspie- Trommelfells (Membrana tympani).
gel, Sulfonamidtherapie etc. [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: itis,
•transient myopia Entzündung]
•myringitis
.,.......... Maligner Tumor des Muskel-
gewebes. ~ Chirurgische Wiederher-
[griech.: mys, Muskel; sarx, Fleisch; oma, stellung einer Perforation des Trommel-
Tumor] fells mit Hilfe eines Gewebetransplantats.
•myosarcoma Die Öffnungen im Trommelfell werden er-
weitert und das Transplantat darüber ge-
. , . . . Herz- und Skelettmuskelprotein, näht.


das die Hälfte der Proteine ausmacht, die [lat.: myringa, Trommelfell; griech.: plas-
im Muskelgewebe zu finden sind. Die In- sein, formen]
teraktion von M. und --+ Aktin ist für die • myringoplasty
Muskelkontraktion wichtig.
[griech.: mys, Muskel; in, innerhalb] ..,..,...._Angstzustand, der sich in ei-
.myosin ner Überreaktion auf die geringste Be-
schmutzung oder einer irrationalen
..,..... Entzündung des Muskelgewebes, Furcht vor Schmutz, Kontamination oder
meist der willkürlichen Muskulatur. Zu Verunreinigungen äußert.
den Ursachen zählen Infektionen, Trau- [griech.: mysos, Besudelung; phobos,
mata und Befall mit Parasiten; z.B. M. fi- Angst]
brosa (abnorme Bildung von Bindegewe- •mysophobia
be), M. ossificans (Ersatz von Muskel-
durch Knochengewebe). Mplldem.Schwerste Form der Schilddrü-
[griech.: mys, Muskel; itis, Entzündung] senunterfunktion (Hypothyreose), die
.myositis durch Schwellungen der Hände, des Ge-
sichts, der Füße und der Augenhöhle ge-
MJotonie,. Chirurgische Durchtrennung kennzeichnet ist. Es kann außerdem zu ei-
eines Muskels, um Zugang zu darunterlie- ner Verlangsamung der körperlichen und
genden Geweben zu erlangen oder eine geistigen Funktionen kommen.
Sphinkterverengung zu beheben, z.B. bei [griech.: myxa, Schleim; oidema, Schwel-
einer schweren Ösophagitis oder Pylorus- lung]
stenose. •myxedema
[griech.: mys, Muskel; temnein, schnei-
den] ~ ldltdlldles. Juvenile Form der
•myotomy Hypothyreose mit Schilddrüsenatropie
als Folge einer schweren Drüseninfektion.
.,...._ Erhöhter Muskeltonus, bei dem [griech.: myxa, Schleim, oidema, Schwel-
ein Muskel oder eine Muskelgruppe sich lung.]
nach einer Kontraktion nicht wieder ent- •childhood myxedema
spannt und verkrampft bleibt. - adj. myo-
tonisch. ..,_, Neoplasma aus Binde- und
[griech.: mys, Muskel; tonos, Spannung] Schleimgewebe, das charakteristischer-
•myotonia weise aus sternförmigen Zellen in einer
lockeren schleimigen Matrix besteht. Ein len. Myxoviren können z.B. Influenza und
solcher Tumor kann enorm groß werden Mumps verursachen.
und unter der Haut, aber auch in den [griech.: myxa, Schleim; lat.: virus, Gift]
Knochen, im Genital- und Harntrakt so- •myxovirus
wie im Peritonealbereich auftreten.
[griech.: myxa, Schleim; oma, Tumor] Mp11iu111. (Myzel). Masse von miteinander
verwobenen und verästelten fadenähnli-
•myxoma
chen Filamenten, aus denen die meisten
.,........ --> Sarkom, das einen Teil Pilze bestehen.
Schleimgewebe enthält. [griech.: mykes, Pilz; helos, Nagel]
[griech.: myxa, Schleim; sarx, Fleisch; •mycelium
oma, Tumor]
Mpatom.Schwere Pilzinfektion, die Haut,
•myxosarcoma
subkutanes Gewebe, Faszien und die Kno-
MpMirus. Gruppe von mittelgroßen Ribo- chen befällt.
nukleinsäure-Viren, die sich weiter in Or- [griech.: mykes, Pilz; oma, Tumor]
thomyxoviren und Paramyxoviren auftei- •mycetoma


•'
679
"""'"

N. 1. Chemisches Symbol für -. Stickstoff Methoden der . zur Verffigung: Offene

.N
(Nitrogenium). 2. Abkürzung für Nervus
(->Nerv).

Na. Chemisches Symbol für -. Natrium.


N.: Der Nabelschnurrest liegt außerhalb
der Windel und trocknet durch gute
Luftzirkulation schnell ein. Sekrete mit
lauwarmem Wasser entfernen, danach
den Bereich mit einer sauberen Kom-
• Na presse trocknen. Reinigung mit Alkohol:
Nabel. (Umbilicus; Omphalos). Vernarbte Stel- Ein Wattestäbchen in 80-prozentigen Al-
le im Unterbauch, an der die Nabelschnur kohol aus der Apotheke tauchen und den
ansetzte, die einen Feten in der Gebärmut- Nabelbereich ringfurmig säubern. Pu-
ter mit der Plazenta verbindet. Bei den dern: Kann die Mumifikation beschleu-
meisten Erwachsenen stellt der N. eine nigen. Vor dem Auftragen von neuem
kleine Einbuchtung in der Haut dar, bei Puder müssen der Nabelschnurrest und
manchen ist er leicht vorgewölbt. der Nabelgrund gründlich gesäubert
• umbilicus werden. Da der Nabelschnurrest eine
Eintrittspforte ffir Keime darstellt, darf
Nabel(schnur)arterien. Zwei Blutgefaße in er nur mit sauberen und desinfizierten
der Nabelschnur, die verbrauchtes (venö- Händen berührt werden.
ses) Blut des Feten zur Plazenta zurück- • cleansing of the umbilicus; navel care
führen. (s. a. Kreislauf, fetaler)
• umbilical arteries
Nabelschnur. Flexibler, meist spiralig ge-
Nabelbruch. (Nabelhernie). Angeborene wei- wundener Strang aus gallertartigem Mate-
che, mit Haut bedeckte Vorwölbung des rial (so genannte Wharton-Sulze), der
Darms und des Bauchnetzes durch eine drei Nabelschnurgefaße enthält - zwei Ar-
schwache Stelle der Bauchdecke um den terien und eine Vene. DieN. verbindet den
Nabel. In dem meisten Fällen bildet sich Feten mit der Plazenta an der Gebärmut-
der Bruch innerhalb von I bis 2 Jahren terwand; sie ist durchschnittlich 50 cm
spontan zurück. lang; die Länge kann jedoch zwischen 20
• umbilical hernia und 150 cm schwanken. (s.a. Nabel(schnu-
r)arterie; Nabel(schnur)vene)
Nabel(schnur)bruch. -. Omphalozele.
• umbilical cord
• omphalozele
Nabelhemie. -. Nabelbruch. Nabelschnurblut. Blut, das aus der kindli-
• umbilical hernia chen Nabelschnurvene bzw. Nabelschnur-
arterie entnommen wird. Ähnlich wie das
Nabelpflege beim Neugeborenen. Ziel der Rückenmark enthält N. hohe Konzentra-
N. ist ein schnelles Eintrocknen (Mumi- tionen peripherer Blutstammzellen. N.
fikation) des abelschnurrestes, wozu kann für eine spätere Transfusion einge-
der abel möglichst trocken gehalten froren werden.
werden sollte. Es stehen verschiedene • cord blood
680 Nabelschnurkatheter, Pflege von ·.,_

Nabelsdlnurllatheter, Pflege von. --. Pflege- belschnur evtl. zurück gleiten kann; i.v.-
intervention der -+ NIC, die definiert ist Tokolyse; kontinuierliches CTG.
als dJe Pflege von Neugeborenen mit ei- • cord presentation
nem Nabelschnurkatheter.
Nabel(schnur)vene. Großlumiges Gefaß in
• Thbe Care: Umbilical Line der Nabelschnur, das dem Feten 0 2-ange-
reichertes (arterielles) Blut aus der Pla-
Nabelschnur-Katheterisierung. Einführen zenta zuführt. (s.a. Kreislauf, fetaler)
eines Katheters durch die Nabelvene in • umbilical vein
den Körper eines Neugeborenen, um die-
sem Flüssigkeit oder Medikamente zuzu- Nachbehandlung. (Nachsorge). Pflege, die
führen bzw. Blutproben zu entnehmen ein Patienten nach der Entlassung aus ei-
oder im Notfall eine Bluttransfusion nem Krankenhaus oder einer anderen
durchzuführen. Pflegeeinrichtung erhält.
• umbilical catheterization • aftercare
Nachbild. Visuelle Empfindung, die weiter-
Nabelschnurvorfall. Vorfallen einer oder besteht, nachdem der Stimulus abgeebt
mehrerer Nabelschnurschlingen vor den ist Das Bild kann die gleichen Farben wie
vorangehenden Teil des Kindes (VI) un- das Objekt haben (positives N.), oder
mittelbar nach dem -+Blasensprung. Da- komplimentär zu den mit dem Stimulus
bei besteht besonders bei Schädellage die aufgetretenden Farben sein (negatives N.).
Gefahr der Nabelschnurkompression und • afterimage
damit einer Sauerstoffunterversorgung
des Kindes bei weiterem Tiefertreten in Nadlblutung. Blutung, die frühestens 24
den GeburtskanaL Ein N. ereignet sich Stunden nach einer Verletzung oder Ope-
meist dann, wenn der VI den unteren Ge- ration, bei der die Wunde sachgerecht ver-
bärmutterabschnitt (Uterinsegment) und sorgt wurde, auftritt. N.en können u. a.
den Muttermund nicht gut abdichtet. Fol- durch Infektionen ausgelöst werden.
gende Notfallmaßnahmen sind sofort ein- • secondary hemorrhage
zuleiten:
Nachempfindung. Offensichtliche Wahr-
Kontrolle der kin&ichen Herztöne; ex-
treme Beckenhochlagerung und Benach- nehmung eines Reizes, nachdem er nicht
richtigung des Arztes; Hochsemeben mehr besteht.
bzw. Hochhalten des VT zur Entlastung • afterperception
der abelschnur; venöser Zugang; ot- Nadlgeburt. Plazenta, Nabelschnur und
falltokolyse i.v.; otsektio, falls eine so- Eihäute (Amnion und Chorion), die nach
fortige vaginale Geburt nicht möglich der Geburt des Kindes ausgestoßen wer-
ist (s.a.. Vorliegen der Nabelschnur) den.
• prolapsed cord; cordprotapse • secundines; afterbirth
Nachgeburtnperiode. Ausstoßung der Pla-
Nabelschnurvorliegen. Vorliegen der Nabel- zenta, der Eihäute und einer gewissen
schnur vor oder neben dem vorangehen- Menge Blut und Fruchtwasser, ca. 5 bis 30
den Teil (VT) des Kindes bei intakter Minuten nach der Geburt des Kindes. Die
Fruchtblase. Bei einem Blasensprung be- N. ist der gefährlichste Abschnitt der Ge-
steht die Gefahr des -+ Nabelschnurvorfalls. burt, da es in dieser Zeit zu starken Blu-
Daher haben alle folgenden Maßnahmen tungen aus der Gebärmutter kommen
den Zweck, einen Blasensprung möglichst kann, die oft schwer zu stillen sind.
zu verhindern, bevor der Muttermund
• third stage oflabor
vollständig geöffnet ist:
Beckenhochlagerung und gleichzeitige Nadlladetedlnik. (After-Loading-Verfahren).
Seitenlagerung auf die der abclschnur Technik, bei der ein leerer Applikator
entgegen gesetzten Seite, damit die a- bzw. eine leere Kanüle während einer
. Nadelbiopsie 681

Operation bei einem Patienten eingeführt der Stäbchen am Rand der Retina am
und zu einem späterem Zeitpunkt mit ra- schärfsten.
dioaktivem Material befüllt wird. Das Be- • night vision
füllen muss kontrolliert erfolgen, damit
das Pflegepersonal gegen Strahlungsbelas- Nachtwandeln. (Schlafwandeln; Somnambulis-
tung geschützt ist. mus). Zustand während des Schlafes nicht
• afterloading in einer REM-Phase (rapid eye move-
ment), in dem der Betroffene herumläuft,
Nachlast. (Nachbelastung; Afterload). Die Last als ob er wach wäre, sich jedoch am Mor-
bzw. der Widerstand, gegen den die linke gen an nichts mehr erinnern kann. Das N.
Herzkammer (Ventrikel) Blut bei einer kann wenige Minuten oder eine Stunde
Herzmuskelkontraktion ausstoßen muss. und länger andauern. Am nächsten Tag
(s.a. Vorlast) hat er keinerlei Erinnerung an das Ereig-
• afterload nis.
• somnambulism; nightwalking
Nachsorge. Aufrechterhaltung des Kon-
takts zu einem Patienten mit dem Ziel, be-· Nachwehen. Gebärmutterkontraktionen,
reits erstellte Diagnosen nachzubehan- die oft während der ersten Tage nach einer
deln. Entbindung auftreten. Die stärksten N.
• follow-up werden bei stillenden Müttern, Mehrgebä-
renden sowie bei einer Überdehnung der
Nachtangst. Schlafstörung während der
Gebärmutter beobachtet. Normalerweise
Phasen 3 und 4 des NonREM-Schlafes, ge-
lassen N. spontan nach; eine Behandlung
kennzeichnet durch abruptes Erwachen,
mit Analgetika kann erforderlich sein.
meist mit einem Angstschrei. Der Patient
fürchtet sich, ist verwirrt, unruhig, des- • afterpains
orientiert, nicht ansprechbar, führt be- Nackenreflex, tonischer. Normale Reaktion
stimmte Bewegungen aus und kann sich eines Neugeborenen. Wird der Kopf des
am Morgen nicht mehr an das Ereignis er- auf dem Rücken liegenden Säuglings
innern. N. tritt meist bei Kindern auf. schnell auf eine Seite gedreht, streckt er
• sleep terror disorder Arm und Bein dieser Seite aus und zieht
die Extremitäten der gegenüber liegenden
Nachtblindheit. -. Nyktalopie.
Seite an. Dieser Reflex verhindert das
• night-blindness
Vornüberrollen des Kindes, bis die ent-
Nachtschweiß. Schweißausbruch, der wäh- sprechenden neurologischen und motori-
rend eines nächtlichen Fieberanfalls auf- schen Funktionen ausgebildet sind.
tritt, z.B. bei zehrenden Erkrankungen • tonic neck reflex
wie einer Lungentuberkulose.
NackenJteifigkeit. Widerstand des Halses
• night sweat
gegen den Versuch, ihn zu beugen. Die N.
Nachtsehen. -. Dämmerungssehen. ist Symptom einer -. Meningitis.
• scotopic vision • nuchal rigidity
Nachtsichtigkeit. Fähigkeit, auch bei NAD. Abkürzung für Nikotinamid-Ade-
dämmrigem Licht Gegenstände erkennen nin-Dinukleotid (in reduzierter Form
zu können. Dies ist die Folge eines chemi- NADH).
schen und physikalischen Phänomens in . NAD
Verbindung mit den Stäbchen auf der
Netzhaut (Retina). Die Stäbchen enthalten Nadelbiopsie. Entnahme eines zylindri-
die stark lichtempfindliche chemische schen Gewebestücks zur mikroskopi-
Substanz Rhodopsin oder Sehpurpur, die schen Untersuchung, indem eine Hohl-
für die Weiterleitung von optischen Im- nadel durch die Haut oder äußere Ober-
pulsen bei gedämpftem Licht wichtig ist. flächen eines Organs oder Tumors einge-
Die N. ist aufgrund der Konzentration führt und in den darunterliegenden Zell-
682 Nadelb1ops1e -·...

schichten gedreht wird. Anschließend ten Nagel wie eine Reihe von länglichen
wird der Gewebezylinder durch - Aspi- Wellen erscheint.
ration entnommen. • nailbed
needle biopsy
Nägele-Regel. Methode zur Berechnung
Nadelhalter. Chirurgische Zange, die da- des voraussichtlichen Geburtstermins ba-
zu dient, beim Nähen eines Gewebes eine sierend auf der durchschnittlichen
adel zu halten. Schwangerschaftsdauer von 280 Tagen:
vom ersten Tag der letzten Menstruation
• needle holder werden drei Monate abgezogen und ein
Jahr plus 7 Tage hinzugezählt.
Nadolol. ---.Betablocker, der zur Langzeit- [F. Nägele, deutscher Geburtshelfer, 1778-
behandlung von Angina pectoris, bei Hy- 1851]
pertonie und nach Myokardinfarkt einge- • Nägele's rule
setzt wird.
• nadolol Nagelfalz. Flache seitliche Einbuchtung
zwischen Nagelbett und Nagelwand.
Naevus flammeus. (Feuermal). Flaches kapil- (-+Nagel)
läres ---. Hämangiom, das angeboren ist • nail groove
und in der Farbe von leichtem bis zu
dunklem Rot variieren kann. Meist Nägelkauen. Die nervöse Angewohnheit,
kommt es im Gesicht zu solchen Läsio- immer wieder an den eigenen Fingernä-
nen. Die Tiefe der Farbe hängt davon ab, geln und der Haut, die die Nägel umgibt,
ob oberflächliche, mittlere oder tiefe zu beißen und zu kauen. Dies kann
Hautschichten betroffen sind. (---. Nävus) manchmal zu Hautverletzungen führen .
• nevus flammeus Dieses Verhalten steht im Allgemeinen in
Verbindung mit Reaktionen ängstlicher
Nagel. I. Flache elastische Struktur aus Kinder, kann aber auch eine Form der
hornartiger Substanz am Ende eines Fin· motorischen Entladung innerer Spannun-
gers oder Fußzehs. jeder N. besteht aus gen sein.
Wurzel, Nagelkörper und freiem Rand • nail biting
am Ende jeder Extremität. Die Wurzel Nagelmykose. Durch Pilzarten der Gattung
verbindet den N. mit den Fingern oder Tricophyton hervorgerufene Infektion der
Zehen, der Nagelfalz schließt an die seitli- Hornplatten der dorsalen Finger- und Ze-
chen Nagelränder an. Das Nagelbett liegt henspitzen.
unter der Nagelplatte; es bildet eine feste • fungal infection of nail
Verbindung zwischen dem Nagelkörper
und dem darunterliegenden Bindegewebe. Nagelpflege. ..... Pflegeintervention der
Der weißliche Halbmond (Lunula) nahe .... NIC, die definiert wird als die Förde-
der Wurzel enthält unregelmäßig ange- rung sauberer, gepflegter und attraktiver
ordnete Papillen, die weniger fest mit Nägel sowie Vorbeugung gegen Hautlä-
dem Bindegewebe verbunden sind als der sionen aufgrund unsachgemäßer agel-
Rest des Nagelbettes. Das Nagelhäutchen pflege.
(Cuticula) befindet sich an der Oberfläche • Nail Care
des N.s über der WurzeL 2. Verschiedene
Formen von metallischen Stiften, die in Nagelplatte. Der harte gewölbte Teil des
der Orthopädie verwendet werden, um -+ Nagels; eine starre äußere Bedeckung,
gebrochene Knochen und Knochenstücke die sich etwa 8 mm unter die Nagelwurzel
zu stabilisieren. schiebt und aus dem Nagelbett entsteht.
• nail • nailplate

Nagelbett. Die Lederhaut (Corium) unter Nähen von Wunden. -+ Pflegeintervention


dem ---. Nagel, die durch den transparen- der - NIC, die definiert ist als die Annä-
• , ··-· Nahtmaterial. resorbierbares 683

herung von Wundrändern mit Hilfe ste- scher Herkunft, die vom Körper aufge-
rilen Nahtmaterials und entsprechender nommen und assimiliert werden und
Nadeln. Energie zuführen, damit das Körper-
• suturing wachstum sowie die lebenswichtigen
Funktionen aufrechterhalten werden kön-
Nährstoff. Biochemische Substanz, die der nen.
--+Ernährung dient und die auf die ernäh- • food
rungsspezifischen (nutritiven) und stoff-
wechselbezogenen (metabolischen) Pro- Nahrungsmittelallergie. überempfindlich-
zesse des Körpers wirkt. keitsreaktion infolge der Einnahme eines
• nutrient bestimmten Nahrungsmittelallergens; auf
bestimmte Lebensmittel können folgende
Nahrung, eisenhaltige. Nahrungsmittel, die allergische Symptome auftreten: allergi-
relativ große Mengen Eisen enthalten. Die sehe Rhinitis, Bronchialasthma, Urtikaria,
beste Quelle für Eisen aus der Nahrung ist Dermatitis, Pruritus, Kopfschmerzen, In-
Leber, aber auch in Austern, Muscheln, nenohrentzündung, Bindehautentzün-
Herz, Niere, magerem Fleisch, Meeres- dung, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Pylo-
früchten und Fischen ist viel Eisen enthal- rospasmus, Kolik, Verstopfung, muköse
ten. Kolitis sowie perianales Ekzem. Bei den
• iron-rich food Nahrungsmittelallergenen handelt es sich
zumeist um Proteine.
NahrungskarenL l.d.R. ärztlich angeord- • food allergy
neter Verzicht auf jegliche oral zuge-
fuhrte Nahrung. lm weiteren Sinne ist Naht. 1. Grenze bzw. Verbindung zwi-
damit auch der Verzicht auf flüssige Nah- schen zwei Knochen, z.B. zwischen den
rungsaufnahme gemeint. DieN. wird bei einzelnen Schädelknochen. 2. Ergebnis
bestimmten Erkrankungen (z.B. --+ akute des Zusammennähens von Wundrändern
Pankreatitis, --+ Appendizitis u.a.) und mit speziellem NahtmateriaL 3. Spezielles
auch vor Operationen im Magen-Darm- Material, das zum Nähen von Gewebe ge-
Trakt angeordnet. Patient und Angehöri- eignet ist, wie z.B. absorbierbare und
ge müssen umfassend über die Notwen- nicht absorbierbare Seide, Catgut, Draht
digkeit und die möglichen Komplikatio- oder synthetisches Material.
nen bei Nichteinhaltung einer N. infor- • suture
miert werden.
[lat.: carere, sich enthalten, entbehren]
Naht, fortlaufende. Naht einer Wunde, die
ohne Unterbrechung von einer Seite zur
• period of nutritional restriction; pri- anderen durchgeführt wird (im Gegensatz
vation of food zur Knopfnaht).
Nahrungskette. Ökologische Sequenz ver- • uninterrupted suture
schiedener Organismen einer Gemein- Nahtabszess. Geschwür, das sich um eine
schaft, wobei die höheren Lebewesen sich Naht bildet.
von den niedrigeren Organismen ernäh- • stitch abscess
ren. Jede Stufe in der N. spielt eine funda-
mentale Rolle und die Zerstörung oder Nahtklammer. Ein u-förmiger Metalldraht
Ausrottung eines Mitglieds der N. hat ne- aus rostfreiem Edelstahl, mit dem chirur-
gative Auswirkungen auf alle anderen Le- gische Wunden verschlossen werden kön-
bewesen. nen. Die N. werden mit einem speziellen
• foodchain Klammerapparat in das Gewebe gebracht.
staple
Nahrungsmittel. Aus Kohlenhydraten, Pro-
teinen, Fetten und zusätzlichen Elemen- Nahtmaterial, resorbierbares.Nahtmaterial,
ten, wie Mineralien und Vitaminen be- welches vom Körper durch -+ Hydrolyse
stehende Stoffe pflanzlicher oder tieri- vollständig abgebaut werden kann. Im Ge-
68·l Nahtmateria l, resorbierbares __

gensatz zu nicht resorbierbarem N. brau- keltonus während der Wachstunden (Ka-


chen sie nicht entfernt zu werden. taplexie) oder auch beim Schlafen kom-
[lat.: resorbere, zurückschlürfen] men. - adj. narkoleptisch.
• absorbable surgical suture [griech.: narke, Lähmung; lambanein,
Krampf]
Naloxon. ---. Opioid----. Antagonist, der zur
• narcolepsy
Umkehrung einer Opioid-Depression
(d.h. als ---.Antidot) oder gegen eine akute Narkose. (AIIgemeinnarkose/AIIgemeinanästhe-
Opioid-Intoxikation verwendet wird. sie). Empfindungs- und Bewusstlosigkeit,
• naloxone hydrochloride die von unterschiedlichen anästhetischen
Agenzien (---.Narkotika) ausgelöst wird,
NANDA. Abkürzung für (eng!.) North
welche als Inhalation oder intravenöse In-
Arnerican Nursing Diagnosis Associati- jektion verabreicht werden. Die Kompo-
on ( ordamerikanische Pflegewagnose- nenten einer N. sind Analgesie, Amnesie,
vereinigung). Die NA DA (Gründung Muskelrelaxation und Bewusstlosigkeit.
1982) beschäftigt sieb mit der Formulie- Die Art der jeweiligen Anästhesie sowie
rung, Entwicklung und Prüfung von
die Dosis und Darreichungsform hängen
Pflegediagnosen.
vom körperlichen Zustand eines Patien-
. NANDA ten ab.
Nanismus. (Minderwuchs). Unphysiologisch
[griech.: narkosis, Taubheit]
kleine Körpergestalt oder Unterentwick- • narcosis; generat anesthesia
lung des Körpers. Narkoseein Ieitung. Alle Schritte eines anäs-
• nanism thetischen Vorgangs, die als Vorbereitung
nano-. Vorsilbe, die den Faktor 10-9 einer
zur ---. Narkose zählen, bis die erwünschte
Tiefe der Anästhesie erreicht ist.
Einheit kennzeichnet.
• induction of anesthesia
• nano-
Nanogramm (ng). Ein milliardstel (I0-9 ) Narkosegerät. Gerät zur Beatmung und
Gramm. gleichzeitigen Verabreichung von Narko-
segase zur Narkose. (s.a. Beatmung)
• nanogramm (ng)
• anesthesia machine
Nanometer (nm). Längeneinheit, die einem
milliardstel (I0-9 ) Meter entspricht. Narkotika (pl.). Narkotische Arzneimittel;
---.Analgetika, die ---. Opioid-Derivate sind
• nanometer (nm)
oder synthetisch hergestellt werden und
Narbe. (Cicatrix). Gefäßloses, blasses, hartes die Schmerzwahrnehmung reduzieren.
und geschrumpftes Narbengewebe, das Sie lösen Euphorie, Stimmungsänderun-
nach der Wundheilung, die im Frühsta- gen, mentale Bewölkung und tiefen Schlaf
dium durch rotes und geschwollenes Ge- aus. Es kommt zu einer eingeschränkten
webe gekennzeichnet ist, entsteht. (---. Ke- Atmung und einem verminderten Husten-
loid) reflex, die Pupillen verengen sich. N. kön-
• cicatrix nen Spasmen der glatten Muskeln, eine
verminderte Peristaltik, Erbrechen und
Narkolepsie. Syndrom, das sich in plötzli- Übelkeit bewirken. Die wiederholte An-
chen Schlafanfällen, Schrecklähmung, wendung von N. kann zu einer körperli-
Schlaflähmung sowie durch visuelle oder chen und psychischen ---. Abhängigkeit
auditive Halluzinationen zu Beginn des führen. N. werden in Inhalations-und In-
Schlafes äußert. Die Betroffenen leiden jektionsnarkotika unterteilt. (---. Narkose)
unter einem unkontrollierbaren Schlafbe- • narcotics
dürfnis, manchmal mehrmals täglich. Die
Anfälle können einige wenige Minuten bis Nanissmus. I. Abnormes Interesse an der
zu mehreren Stunden andauern. Es kann eigenen Person, insbesondere am eigenen
zu einem momentanen Verlust des Mus- Körper und seinen sexuellen Merkmalen;
,; , Nasennebenhohlen 685

Selbstliebe. 2. (Psychoanalyse) Sexuelles einem absorbierenden Material in die


Selbstinteresse, das ein normales Charak- Nase eingeführt werden. Kälte, die auf
teristikum der phallischen Phase der psy- Nase, Lippen, Stirn und Nacken aufge-
chosexuellen Entwicklung ist und auftritt, legt wird, kann ebenfalls die Kontrolle
wenn das kindliche Ego seine -> Libido der Blutung unterstützen.
entwickelt. (..... narzisstische Persönlichkeits- • nosebleed
störung)
[griech.: Narcissus, mythischer schöner Nasenflügel. (Aia nasi). Die äußere, dehnba-
j üngling, der in sich selbst verliebt war] re Knorpelwand an jedem Nasenloch.
• narcissism • alanasi
nasal. Zur ..... Nase und zur ..... Nasenhöhle Nasenhöhle. Eine von zwei Körperöffnun-
gehörend. gen, die vom Gesicht durch ovale Nasenlö-
• nasal cher ausgehen und nach innen mit dem
Rachen (Pharynx) verbunden sind. Die
Nase. Anatomische Struktur, die den vor· N.n sind durch eine Scheidewand (Nasen-
dersten Teil des Gesichts darstellt und als septum) voneinander getrennt. jede Höh-
Passage für die Atemluft zu und aus den le besteht aus einer Region zum Riechen
Lungen dient. Die N. filtert die Luft, (olfaktorischer Bereich) und einer Region
wärmt und feuchtet sie an und kontrol- für die Atmung (respiratorischer Bereich).
liert sie auf chemische Unreinheiten, die In der N. wird die Atemluft angefeuchtet,
die Schleimhäute reizen könnten, welche erwärmt und gefiltert.
den Respirationstrakt auskleiden. Die N. • nasal cavity
enthält darüber hinaus Rezeptorzellen für
den Geruchssinn und spielt eine wichtige Nasenhöhlenspiegelung. ..... Rhinoskopie.
Rolle beim Vorgang des Sprechens. Der • rhinoscopy
äußerste Teil ist deutlich breiter als der in- Nasennebenhöhlen. Mehrere Höhlen in-
nere, der direkt über dem Mund liegt. Die nerhalb der Schädelknochen, die mit ei-
hohlen inneren Bereiche werden durch ner mit Zilien besetzten Schleimhaut aus-
eine Scheidewand (Septum) in eine rechte gekleidet sind und sich in die Nasenhöhle
und eine linke Höhle unterteilt. jede Na- fortsetzen. Die N.n werden in Stirnhöhle
senhöhle wird durch die Fortsätze der Na- (Sinus frontalis), Keilbeinhöhle (Sinus
senmuschel (Conchae) in einen oberen, sphenoidalis) und Kieferhöhle (Sinus ma-
mittleren und unteren Nasengang (Mea- xillaris) und die Siebbeinzellen ( Cellulae
tus) getrennt. ethmoidales) unterteilt.
• nose • nasal sinus, paranasal sinus
Nasenbluten. (Epistaxis). Unphysiologische
Blutung (Hämorrhagie) aus der ase.
Als Notfallmaßnahme bei N. sollte der
Patient aufrecht mit nach vorn gebeug-
tem Kopf hingesetzt werden, damit er
kein Blut schluckt. Druck mit den Dau-
men oder anderen Hilfsmineln direkt
unter den Nasenflügeln und über den
Lippen kann die Hauptarterie kompri- Kiefer-
mieren, die die ase versorgt. Alternativ höhlen
kann auch mit beiden Zeigefingern auf
beide Naselflügel gedrückt werden, wo-
durch die Blutung verlangsamt wird,
weil so die Hauptarterien und ihre Äste
blockiert werden. Bei einer fortdauern-
den Blutung sollte eine Tamponade aus Nasennebenhöhlen.
686 Nasenpflege "-

Nasenpflege. Teil der Körperpflege eine Nasopharynx. (Nasenrachenraum). Der obere


Patienten, wenn dieser krankheitsbe- der drei Abschnitte des Rachens (-. Pha-
dingt selbst nicht dazu in der Lage ist rynx), der hinter der Nasenhöhle beginnt
(z.B. fehlende Fähigkeit zu schnäuzen und sich vom hinteren Teil der Nasenlö-
bei bewusstlosen Parienten oder bei lie- cher bis zum weichen Gaumen erstreckt.
genden Sonden/Tuben). Die N. erfolgt An der hinteren Wand des Pharynx befin-
mit physiologischer Kochsalzlösung und den sich die Rachenmandeln (Tonsillen).
Mulltupfern bzw. mit speziellen Watte- • nasopharynx
trägern. asentropfen und -salben dür-
fen nur auf Arztanordnung verabreicht nasotracheal. Zur Nase und zur Luftröhre
werden (Medikamentengabe). Bei lie- (Trachea) gehörend.
genden nasalen Sonden oder Tuben ist • nasotracheal
insbesondere auf die mögliche Entste- Nasotrachealtubus. Tubus, der durch die
hung eines Dekubitus zu achten. Hier a enhöhle und den Rachen (Pharynx)
kann eine spezielle . mit Gazeträgern in die Luftröhre (Trachea) eingeführt
oder anderen Hilfsmitteln erforderlich wird. Meist ist ein . an ein Beatmungs-
sein (auf den Pflegestandard der Station gerät oder einen Ambubeutel zur Verab-
achten). reichung von Sauerstoff angeschlossen.
• nasal care nasotracheal tube
Nasenpolyp. Rundes, gestieltes, weiches, naszierend. I. Gerade geboren werdend,
festgewachsenes Stück Schleimhaut, das zu leben beginnend. 2. Frei werdend, zu
in die Nasenhöhle hineinragt (-. Polyp) einer Substanz (z.B. Sauerstoff) gehörend,
• nasal polyp die während einer chemischen Reaktion
Nasenseptum. (Nasenscheidewand). Trenn- freigesetzt wird; diese weist eine höhere
wand zwischen den Nasenhöhlen, die aus Reaktionsfähigkeit auf, weil sie ungebun-
Knochen und Knorpeln besteht und von den ist.
einer Schleimhaut überzogen ist. [lat.: nasci, geboren sein]
• nasal septum • nascent
Nasentropfen. Verabreichungsform von Natis. Gesäßbacke.
Arzneimitteln in die Nase durch Instilla- • natis
tion einer entsprechenden Flüssigkeit in Natriämie. Unphysiologisch hohe Konzen-
die Nasenlöcher oder durch ein asen- tration von -. Natrium im Blut.
spray. Der Kopf des Patienten muss bei [lat.: natrium, Natrium; griech.: haima,
der Verabreichung überstreckt sein und Blut]
der Mund sollte geöffnet bleiben. . wir- • natremia
ken meist vasokonstringierend gegen
Schnupfen o.ä., z.B. Ephedrin. Natrium (Na). Weiches, graues Leichtme-
• nasal drops tall- Element mit der Ordnungszahl II
und einem Atomgewicht von 22,99. N. ist
n;uogastrisch. Zur Nase und zum Magen eines der wichtigsten Elemente im Kör-
(Gaster) gehörend. per; Natriumionen sind z.B. für den Säu-
• nasogastric re-Basen-Haushalt, den Wasserhaushalt,
nasolabial. Zur -. Nase und den -. Lippen die Weiterleitung von Nervenimpulsen
gehörend. und die Muskelkontraktion verantwort-
lich. Als Hauptbestandteil der extrazellu-
• nasolabial
lären Flüssigkeit kommt N. eine bedeu-
nasopharyngal. Zur -. Nasenhöhle und den tende Rolle bei den Wechselwirkungen
nasalen Bereichen des Rachens (-. Pha· mit Kalium, dem wichtigsten intrazellulä-
rynx) gehörend. ren Elektrolyt zu. Ein Natrium-Mangel-
• nasopharyngeal zustand kann durch Blutverlust, über·
mäßiges Schwitzen oder Nebennierenrin- Urin, z.B. infolge der Verabreichung von
deninsuffizienz entstehen. (s.a. Kalium; Diuretika, die eine Ausscheidung von Nat-
Natrium-Pumpe) rium bewirken, oder aufgrund verschie-
• sodium (Na) dener metabolischer oder endokriner Stö-
rungen.
~. Ein Antazidum (Ma- [lat.: natrium, Natrium; griech.: ouron,
gensäure bindendes Mittel), Elektrolyt Urin]
und Urin alkalisierendes Mittel, das bei •natriuresis
Azidose, Magenübersäuerung, Ulcus pep-
ticum und Verdauungsbeschwerden ver- ~ System von therapeuti-
ordnet wird. schen Maßnahmen, das auf natürlichen
• sodium bicarbonate Nahrungsmitteln, Licht, Wärme, Massage,
llddumlldaöl (llfaO). Kochsalz, das in frischer Luft, regelmäßiger körperlicher
Form einer isotonen Kochsalzlösung als Aktivität und der Vermeidung von Arz-
Volumenersatz, als Basislösung für Medi- neimitteln beruht. Befürworter der N.
kamente, als Spüllösung und als Einlauf sind überzeugt, dass die meisten Krank-
verwendet wird. heiten durch natürliche Körperprozesse
• sodium chloride geheilt werden können.
• naturopathy
latdumlodld. Iodpräparat, das zur Be-
handlung von Schilddrüsenstörungen, lfeuseL (Übelkeit). Empfindung, die von
z.B. bei neonataler Schilddrüsenüber- dem Gefühl begleitet wird, sich erbrechen
funktion und vor Operationen der Schild- zu müssen, was jedoch nicht notwendi-
drüse verwendet wird. gerweise folgen muss. Zu den häufigsten

II
• sodium iodide Ursachen gehören Seekrankheit und an-
dere Reisekrankheiten, die frühe Phase
Natdum Wum Pumpe. ---> Natriumpumpe. der Schwangerschaft, starke Schmerzen,
• sodium pump emotionaler Stress, Gallenblasenerkran-
tlaUIQIIIPIIIIIJ&· (Natrium-Kalium-Pumpe). kungen, Migräne, Nahrungsmittelvergif-
Physiologischer, aktiver Mechanismus im tung und verschiedene Enteroviren. (---> Er-
Körper, bei dem unter Energieverbrauch brechen)
Natriumionen, die während eines ---> Akti- [griech.: nausia, Seekrankheit]
onspotenzials in die Zelle eingeströmt •nausea
sind, gegen ein Konzentrationsgefälle aus Nlns. (Muttermal). Pigmentierte angebore-
dem Zellinneren in den Extrazellulärraum ne, meist gutartige Hautfehlbildung, die
transportiert werden. Gleichzeitig werden auch kanzerös entarten kann. Jede Farb-,
Kaliumionen in das Zellinnere gepumpt. Größen- oder Strukturveränderung, Blu-
Die benötigte Energie für diesen Vorgang tungen oder Juckreiz eines N. bedürfen ei-
wird durch die Hydrolyse von Adenosin- ner Untersuchung.
triphosphat (ATP) mit Hilfe speziellerEn- [lat.: naevus, Muttermal]
zyme bereitgestellt. •nevus
• sodium pump
ttauillmsalfat. (Glaubersalz). Salinisches Ab- Nlvus Unaa.Häufige Hauterscheinung bei
führmittel bei chronischer Obstipation in- Neugeborenen, gekennzeichnet durch
Hautflecke, die durch Erweiterung kleins-
folge mangelnder Peristaltik. Es kann ent-
ter Kapillaren rot bis violett erscheinen.
weder zur sofortigen Darmentleerung
oder, in niedrigerer Dosierung, als mildes Am häufigsten tritt der N. im Nacken
Laxans eingesetzt werden. (sog. Storchenbiss), am Hinterkopf, an
den Augenlidern, der Oberlippe und der
• sodium sulfate
Nasenwurzel auf. In den ersten Lebens-
Natriurie. Ausscheidung von unphysiolo- monaten oder -jahren bildet sich das Mal
gisch hohen Mengen ---> Natrium mit dem meist spontan wieder zurück oder es ver-
blasst durch zunehmendes Unterhautfett- Schock bzw. Koma, Hypotonie, allgemei-
gewebe. ner Schwäche und einem Blutdruckabfall;
[lat.: naevus, Mal, Muttermal] u. U. lebensbedrohlicher Verlauf, sog. Ad-
111 telangiectatic nevus dison-Krise. (---> Addison-Krise)
Ne. Chemisches Symbol für ---> Neon.
111 adrenal crisis
IIINe ~ (ltltM}. Innerer Teil der
Ne• enllod& ---+ Epididymis Nebenniere; bildet die ---+ Katecholamine
111 epididymus Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin.
111adrenalmedulla
ltellan.liere. (Giandula suprarenalis). Paarige
endokrine Drüse; sitzt auf den Nierenpo- ltellelmfenmrln (NitR).(Cortex glandulae su-
len; eine N. besteht aus Rinde (Cortex) prarenalis). Der äußere und größere, mit
und Mark (Medulla). Als Reaktion auf die dem Mark verbundene Teil der ---+ Neben-
vom Hypophysenvorderlappen ausge- niere. DieN. produziert Mineralokortikoi-
schiedenen adrenokortikotropen Hor- de, Sexualhormone (z.B. Androgene) so-
mone schüttet die Rinde Glukokortikoide wie Glukokortikoide, wichtige Hormone
(z.B. Cortisol) und Sexualhormone (z.B. für die Homöostase.
Androgene) aus. Die adrenalen Androge- 111 adrenal cortex
ne sind Vorformen, die in der Leber in
~nlnom. Bösartiger
Testosteron und Östrogen umgewandelt
Tumor der ---> Nebennierenrinde, er kann
werden. Das von der Niere abgesonderte
durch Hormonproduktion ein adrenoge-
Renin steuert die kortikale Produktion
nitales Syndrom bzw. ---+ Cushing-Syndrom
von Aldosteron. Das Mark produziert die
auslösen. Diese Tumore können in ver-

II
Katechotamine Adrenalin und Noradrena-
schiedenen Größen und in jedem Lebens-
lin.
alter auftreten. Metastasen werden häufig
111 adrenal gland in den Lungen, der Leber sowie anderen
.........._llliiJperplasie tonganltal& Organen beobachtet.
Durch Enzymschäden hervorgerufene 111 adrenal cortical carcinoma
Krankheiten mit typisch niedrigen Hy-
drokortisonkonzentrationen und erhöhter Nellensdllddrls Mehrere Strukturen
Ausscheidung des Hormons Kortikotro- (meist 4), die an der hinteren (dorsalen)
pin. Während der intrauterinen Entwick- Oberfläche des seitlichen Lappens der
lungsphase führt die Krankheit bei Mäd- --->Schilddrüse anliegen. Die N.n schütten
chen zu Pseudohermaphroditismus und ---> Parathormon aus, das für die Erhaltung
zu Makrogenitosomie bei Jungen. der Blutkalziumkonzentration eine wich-
lllcongenital adrenal hyperplasia tige Rolle spielt und das die normale neu-
romuskuläre Erregung, Blutgerinnung
~ Erkrankung, bei und Permeabilität der Zellmembranen ge-
der die ---> Nebenniere keine ausreichenden währleistet.
Mengen kortikaler Hormone herstellen 111 parathyroid gland
kann.
[lat.: ad, bei; ren, Niere; in, nicht; suffice- ltellenwlrllung Jede nicht beabsichtigte
re, genügen] und meist unerwünschte Reaktion bzw.
111 adrenal insufficiency Folge einer Medikation oder Behandlung.
N. können sich z.B. äußern in Form von
~ able. Plötzliches übelkeit, trockenem Mund, Schwindel,
Versagen der Nebenniere, erfordert eine verschwommener Sicht, verf!irbtem Urin,
sofortige Behandlung; wird von Gluko- Tinnitus etc.
kortikoid-Mangelerscheinungen, einem lllside effect
Abfall des extrazellulären Flüssigkeitsvo-
lumen sowie Kaliummangel im Serum be- NeiiMwitlnullllt. unerwlnsthta. Gesund-
gleitet. Typischerweise kommt es zum heitsschädigende, unbeabsichtigte Reak-
tion, die durch ein normal dosiertes Arz- ~ Einschlusskörperehen
neimittel hervorgerufen wird. innerhalb des Zytoplasmas, die sich im
• adverse drug effect Gehirn und im Zentralnervensystem von
Menschen oder Tieren finden, die an Toll-
lltcl dissldion. Halsausräumung, Entfer- wutleiden.
nung eines bösartigen Tumors im Halsbe- [A. Negri, italienischer Arzt, 1876-1912]
reich einschl. der Lymphknoten von der .Negri bodies
Schädelbasis bis zum Brustkorb, Teilen
der Halsschlagader, der Halsvenen und Nefsseria. Gattung aerober oder fakultativ
des M. sternocleidomastoideus. aerober Bakterien der Familie Neisseria-
•neck dissection ceae. Die gramnegativen Kokken, die
paarweise auftreten (Diplokokken), gehö-
NIIP. Abkürzung für (eng!.) Negative End-
ren zur normalen Flora des Genital-,
Expiratory Pressure (---> Negativ endexspi-
Harn- und Respirationstraktes. Pathogene
ratorischer Druck).
Species sind N. gonorrhoeae, die Gonor-
.NEEP
rhoe verursachen, und N. meningitidis,
lllgldr. 1. (Bei einer Laboruntersuchung) die eine Meningitis auslösen können.
Nachweis, dass eine Substanz oder Reak- [A. Neisser, polnischer Dermatologe,
tion nicht vorhanden ist. 2. Körperliche 1855-1916]
Untersuchung ohne Befund, was meist be- •Neisseria
deutet, dass keine pathologischen Verän-
derungen vorliegen. nefuuo. Vorsilbe mit der Bedeutung >>tot<<.
•negative •necro-
NeptiY ~ndaspir.dorisdler DNdl (NEIP).
Beatmungstechnik, mit der einem Anstieg
Nelcrelllose.{Gewebetod}. 1. Absterben eines
kleines Bereichs an Zellen innerhalb eines
II
des durchschnittlichen intrathorakalen größeren Abschnitts lebenden Gewebes.
Drucks entgegengewirkt werden soll, der 2. Der normale Tod von Gewebezellen als
durch eine intermittierende positive Resultat von Veränderungen im Rahmen
Druckbeatmung entsteht. Damit soll die der normalen Entwicklung und Alterung,
Wiederherstellung eines negativen Drucks oder auch bei Atrophie und Degeneration.
erreicht werden, damit Blut in den rechten [griech.: nekros, tot; bios, Leben; osis, Zu-
Vorhof (Atrium) fließen kann. stand]
• negative end-expiratory pressure .necrobiosis
NefllliyismiiS, Verhaltensbezogene Einstel-
lung, die durch Opposition, Widerstand Nelallilogle. Untersuchung und Studium
und Ablehnung gekennzeichnet ist, selbst der Ursachen des Todes, einschließlich
bei den vernünftigsten Vorgängen zu ko- der Erfassung und Interpretation von
operieren, oder die Neigung, auf gegen- Sterblichkeitsstatistiken.
sätzliche und konträre Weise zu reagieren. [griech.: nekros, tot; Iogos, Wissenschaft]
[lat.: negare, beharrlich verneinen] •necrology
• negativism
Nellrophile.l. Morbide Liebe für das Zu-
llgiiC.t. (Vernachlässigung). 1. Zustand, der sammensein mit Leichen. 2. Abartiger
auftritt, wenn Eltern oder ein gesetzlicher Wunsch, sexuellen Kontakt mit einer Lei-
Vormund Kindern oder Schutzbefohlenen che zu haben; tritt im Allgemeinen bei
keinerlei körperliche und emotionale Für- Männern auf, indem sie sexuelle Hand-
sorge gewährleisten. 2. Halbseitige Ver- lungen an einer toten Frau vornehmen
nachlässigung des Körpers oder der Um- (Leichenschändung).
gebung, z.B. bei Schlaganfällen. [griech.: nekros, tot; philein, lieben]
•neglect •necrophilia
Mrtpbollit. Krankhafte Angst vor dem
Tod und vor Leichen.
[griech.: nekros, tot; phobos, Angst]
• necrophobia

........_ Lokaler Gewebetod, der in be-


stimmten Zellgruppen infolge von Er-
krankungen oder Verletzungen auftritt.
Bei einer Koagulationsnekrose blockieren
Blutkoagel den Blutfluss und führen auf
der distalen Seite des Koagels zu einer Ge-
webeischämie. Bei einer gangränösen N.
führen die -> Ischämie in Kombination Nelaton-Katheter.
mit bakteriellen Einflüssen zur Verwesung
und zum Gewebetod. - adj. nekrotisch.
[griech.: nekros, tot; osis, Zustand]
•necrosis ~. Blasenkatheter mit ge-
rader Spitze zur Harnableitung durch die
Harnröhre (transurethral).
Nekfose. lkula tullulln. Plötzlich auftre- [Auguste Nelaton (franz. Chirurg)]
tende -+ Niereninsuffizienz; wird häufig
•Nelatons catheter
durch eine unterbrochene Blutversorgung
der Tubuli verursacht und kann zu einer ........._ (pL). Multizellulärer Parasit
Ischämie führen. der Gruppe der Faden- oder Schlauchwür-
[lat.: tubulus, Röhrchen; griech.: nekros,
II
mer, die beim Menschen zu verschiedenen
tot; osis, Zustand] Infektionen führen können.
• acute tubular necrosis (ATN) [griech.: nema, Faden; eidos, Form]
•nematodes
. . . . . ueptlsche. Zystisch und sklero-
tisch degenerative Gewebeveränderun- neo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>neu<<.
gen, die einer Verletzung ohne Infektion •neo-
folgen können.
[griech.: a, kein; sepsis, Fäule; nekros, tot; MOidjla'IMt. Bezeichnung für eine Thera-
osis, Zustand] pie, die vorwiegend bei der Behandlung
• aseptic necrosis von Karzinomen eingesetzt wird; z.B.
Chemotherapie oder Bestrahlung, die im
Nekfose. llflllollsdle. Bezeichnung für ein Allgemeinen einer anderen Behandlungs-
aufgrund eines Embolusinfarktes abge- phase vorausgehen.
storbenes Körpergewebe. • neoadjuvant
• embolic necrosis
Neoanllelum. Die Teile des Kleinhirns
(Cerebellum), die entwicklungsgeschicht-
. . . . . vtl'll.lsendt. Form der -+ Nekrose
lich jüngere Bereiche des Gehirns darstel-
mit Ausbildung einer trockenen, käsearti- len und über die Hirnrinde (Kortex) und
gen Gewebemasse. Tritt hauptsächlich bei die Brücke (Pons) ihren Input erhalten.
Tuberkulose auf. • neocerebellum
[lat.: caseus, Käse; griech.: nekros, tot,
osis, Zustand.] ........... Prozess der Gewebeneubil-
• caseation necrosis dung.
• neogenesis
lllllrDIJsleren. Den Tod von Geweben oder
Organismen verursachen. NlabrtaL Der entwicklungsgeschichtlich
• necrotizing jüngere Teil des menschlichen Gehirns.
Beim Menschen umfasst der N. die ge- ein begrenztes Potenzial zum Wachstum
samte Großhirnrinde (Kortex). aufweist, abgegrenzt ist und aus differen-
•neocortex zierten Zellen besteht. Ein b. N. wächst
nicht in das umgebende Gewebe ein und
fleologlsmus. 1. Worte oder Begriffe, die
kann nicht metastasieren. Beispiele sind
neu gebildet worden sind und eine eigene
-+Adenome, -+ Fibrome, -+ Hämangiome
Bedeutung aufweisen. 2. Begriff, den ein
und -+ Lipome.
psychotischer oder deliranter Patient ge-
[lat.: benignare, segnen; griech.: neos,
bildet hat und der nur für diesen eine Be-
neu; plasma, Bildung]
deutung hat.
• benign neoplasm
•neologism
Neon (Ne), Farb- und geruchloses Edelgas;
Neopluma, liUIIgrMs. Tumor, der eine Ten-
denz zum Wachstum, zur Invasion des
Ordnungszahl 10 und Atommasse
umgebenden Gewebes und zur Metasta-
20.18. N. geht keine Verbindungen ein
sierung aufweist. Er ist meist unregelmä-
und ist in geringen Mengen in der Erdat-
ßig begrenzt und besteht aus weniger dif-
mosphäre vorhanden.
ferenzierten Zellen. Ohne Behandlung
[griech.: neos, neu]
kann ein m. N. zum Tode führen.
•neon(Ne)
•malignant neoplasma
llllllllltal. Bezeichnung für die Lebens- Neostigmin. -+ Parasympathikomimetika
phase der ersten 4 Wochen nach der Ge-
und -+ Acetylcholinesterase-Hemmer, der
burt.
bei der Behandlung einer krankhaften
[griech.: neos, neu; lat.: natus, geboren]
Muskelschwäche (Myasthenia gravis) so-

II
.neonatal
wie bei Darm- und Blasenatonie Anwen-
NeoMtologle. Bereich der Medizin, der dung findet. Bei einer Überdosierung kann
sich auf die Versorgung von neugebore- als Antidot -+ Atropin eingesetzt werden.
nen Säuglingen konzentriert und auf die •neostigmine bromide
Diagnostik und Behandlung der Erkran-
...,r.r(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
kungen und Störungen von Neugebore-
»Niere<<.
nen spezialisiert ist.
.nephr(o)-
[griech.: neos, neu; lat.: natus, geboren;
griech.: Iogos, Wissenschaft] Nepht\llldomit. Chirurgische Entfernung
• neonatology einer-+ Niere, die wegen der Präsenz eines
Tumors oder einer anderen Nierenerkran-
lllllllalUS. Säugling von der Geburt bis kung durchgeführt wird.
zum Alter von 28 Tagen.
[griech.: nephros, Niere; ektome, aus-
•neonatus schneiden]
Neoplalit. (Neoplasma). Unphysiologische •nephrectomy
Neuentwicklung von Zellen, die gutartig
lleplmätmnie. ~Operative Ent-
(benigne) oder bösartig (maligne) sein
fernung einer Niere durch einen Bauch-
können. - adj. neoplastisch.
schnitt. (-+ Nephrektomie)
[griech.: neos, neu; plasein, bilden]
[lat.: abdominis, Bauch; griech.: nephros,
•neoplasia
Niere; ektome, ausschneiden]
Neopllsllla. (Neoplasie). Unphysiologisches .abdominal nephrectomy
Wachstum von neuem Gewebe, das gutar-
tig (benigne) oder bösartig (maligne) sein
llepiBitis. Erkrankung der -+ Niere, die
durch eine Entzündung und Funktions-
kann. (s.a. Tumor; Hypertrophie)
störung gekennzeichnet ist; z.B. Pyelone-
[griech.: neos, neu; plasma, Bildung]
phritis oder interstitielle N. - adj. nephri-
•neoplasm tisch.
Neopfasma.lleaitftts. Lokalisierter gutarti- [griech.: nephros, Niere; itis, Entzündung]
ger Tumor, der eine fibröse Kapsel besitzt, •nephritis
R Nephnt[i:x: ~ ~ ~

is. Hute. Plötzliche Entzündung Nlpllnlg Röntgendarstellung der


der Niere, die durch Albuminurie und Hä- --.Nieren nach intravenöser Injektion ei-
maturie gekennzeichnet ist; es kommt nes Kontrastmittels.
nicht zu Ödemen oder Urinretention; nephrography
wird meist bei Kindern beobachtet und Nephrokalzinose. Unphysiologischer Zu-
betrifft nur wenige Glomeruli. stand der --. Nieren mit Ablagerungen von
acute nephritis Kalksalzen im Organgewebe (Parenchym)
an der Stelle einer früheren Entzündung
S. cllroat Form von Nierenent- oder degenerativen Veränderung.
zündung, die sekundär zu einer anderen [griech.: nephros, Niere; lat.: calx, Kalk;
Krankheit, wie z.B. bei chronischer Pyelo- griech.: osis, Zustand]
nephritis, auftritt. Bei der chronisch inter- ,~,:; nephrocalcinosis

stitiellen Nephritis verkleinern sich die NepbJoli --. Nierenstein.


Nieren zu einer granulären Masse, mit • renal calculus
verdickten Arterien und Arteriolen und
einer Proliferation des interstitiellen Ge- NephnJI (Nierensteinleiden). Nierener-
webes. Gleichzeitig können funktionelle kankung, die durch die Präsenz von Nie-
Störungen, wie Harnretention, Hämaturie rensteinen und Nierengrieß in den Nie-
und Harnzylinder auftreten. rentubuli, im Nierenbecken und in den
[griech.: chronos, Zeit, nephros, Niere, ableitenden Harnwegen gekennzeichnet
itis, Entzündung.] ist. Zu den Symptomen einer N. gehören
chronic nephritis kolikartige Schmerzen, Erbrechen, Bauch-
deckenspannung (Abwehrspannung),
möglicherweise auch ein Ileus und Anurie
Nephritis. lntNstitielle. Entzündung des oder Blutungen und Niereninsuffizienz.
--.interstitiellen Gewebes der Niere, ein- nephrolithiasis
schließlich der Nierenkanälchen. Eine
akute i. N. ist eine immunologische Reak- Nep!vqj,. ie Lehre der Anatomie, Physio-
tion auf bestimmte Arzneimittel, insbe- logie und Pathologie der --. Nieren. - adj.
sondere auf Sulfonamide oder Methicillin; nephrologisch.
charakteristische Symptome sind akute [griech.: nephros, Niere; Iogos, Wissen-
Niereninsuffizienz, Fieber, Hautausschlä- schaft]
ge und Proteinurie. Die chronisch-i. N. ist nephrology
ein Syndrom mit Entzündungen und ncphrolytisch. Eine Zerstörung der Struk-
strukturellen Veränderungen, das manch- tur und Funktion einer --.Niere verursa-
mal bei Harnwegsobstruktionen, Pyelone- chend.
phritis, Exposition der Niere gegenüber [griech.: nephros, Niere; Iysis, Auflösung]
Toxinen, Abstoßung eines Transplantats • nephrolytic
oder bestimmten systemischen Erkran-
Kleinste strukturelle und funk-
kungen auftritt; Symptome sind Nieren-
versagen, Erbrechen, Übelkeit, Gewichts- tionelle Einheit der --. Niere, die aus einem
verlust, Müdigkeit und Anämie. mikroskopischen Trichter mit einem lan-
interstitial nephritis gen Haupt- und Mittelstück und zwei ge-
wundenen Ausscheidungskanälchen be-
steht. jede Niere enthält etwa eine Million
nep rogen. 1. Nierengewebe bildend. N.en, die jeweils aus Nierenkörperchen,
2. Aus den --.Nieren stammend, zur Bil- Henle-Schleife und Nierentubuli bestehen.
dung und Entwicklung der Nieren gehö- Die N.en in der Nähe des Marks verfügen
rend. über eine Henle-Schleife, die N.en der
[griech.: nephros, Niere; genein, produzie- Rinde (Kortex) jedoch nicht. jedes Nie-
ren] renkörperchen besteht aus einem Glome-
nephrogenic rulus von Nierenkapillaren, die in der
· Nephrosklerose, ben1gne 693

vor, wie z.B. Diabetes mellitus und bakte-


rielle Infektionen. Krankheitssymptome
sind Polyurie, Nierenazidose, Ödembil-
dung, Proteinurie und Hämaturie.
• chronic nephropathy
Nephropathie, hyperkalz.ämische. Progres-
Sam- siv fortschreitende Erkrankung der Nie-
mel - ren, die durch einen abnorm hohen Kalzi-
rohr umspiegel im Blut verursacht ist. Das
-.Kalzium löst zunehmende (kumulative)
funktionelle und histologische Störungen
aus, die zu einer verminderten glomerulä-
ren Filtrationsrate und Niereninsuffizienz
führen.
[griech.: hyper, darüber; lat.: calx, Kalk;
griech.: haima, Blut; nephros, Niere; pa-
thos, Krankheit]
• hypercalcemic nephropathy
proximaler
Tubulus Nephroptose. (Senkniere/Wanderniere). Verla-
gerung der -. Niere nach unten oder ab-
norme Beweglichkeit der Niere infolge ei-
ner Schwäche des Halteapparates.
Nephron. [griech.: nephros, Niere; ptosis, Fall]
• nephroptosis
Bowman-Kapsel eingeschlossen sind. Die Nephrosklerose. -. Nekrose der Nierenarte-
N.en bereiten den Harn durch glomerulä- riolen in Verbindung mit einer Hyperto-
re Filtration, tubuläre Resorption und tu- nie. Zu den frühen Anzeichen zählen
buläre Sekretion auf; die so entstehende Kopfschmerzen, Sehstörungen und ein
Flüssigkeit ist der Endharn. diastolischer Blutdruck über 120 mmHg.
• nephron Bei der Untersuchung der Netzhaut (Reti-
na) können Blutungen (Hämorrhagien),
Nephropathie. Sammelbezeichnung für Absonderungen aus den Gefäßen und Pa-
Nierenerkrankungen, zu denen entzündli- pillenödeme festgestellt werden. Das Herz
che, degenerative und sklerotische Krank- ist häufig vergrößert, insbesondere der
heiten gehören. linke Ventrikel. Im Urin sind Erythrozy-
[griech.: nephros, Niere; pathos, Krank- ten und Proteine nachzuweisen.
heit] [griech.: nephros, Niere; skleros, hart;
• nephropathy osis, Zustand]
Nephropathie, analgetische. Nierenschädi-
• nephro( angio )sclerosis
gung infolge einer übermäßigen Einnah- Nephrosklerose, arterielle. -.Arteriosklerose
me von Aspirin oder ähnlichen Schmerz- der Nierenarterien, die zur Minderversor-
mitteln. gung des Nierengewebes mit arteriellem
[griech.: a, kein: algos, Schmerz; nephros, Blut und in der Folge zur Zerstörung des
Niere; pathos, Krankheit] Gewebes führt.
• analgesic nephropathy [griech.: arteria, Schlagader; nephros, Nie-
re; sklera, hart; osis, Zustand]
Nephropathie, chronische. Nierenstörung
• arterial nephrosclerosis
mit generalisierter oder lokaler Schädi-
gung der tubulointerstitiellen Nierenre- Nephrosklerose, benigne. Gutartige Nieren-
gionen. Häufig liegen mehrere Ursachen erkrankung, die sich durch arteriosklero-
tische Verhärtungen (hauptsächlich die sehen und präganglionären parasympa-
Arteriolen betreffend) in den Nieren ma- thischen Nerven, die postganglionären
nifestiert; die b. N. steht in Verbindung parasympathischen Nerven, die somati-
mit einer Hypertonie. schen motorischen Nerven der Skelett-
•benign nephrosclerosis muskulatur sowie mehrere Nerven, die
Schweißdrüsen und bestimmte Blutgefäße
Nlpllrostomle. Chirurgischer Eingriff mit
innervieren.
Inzision des Nierengewebes, bei dem eine
Fistel angelegt und ein Katheter zum • cholinergic nerve
Zweck der Harnableitung in das Nieren- Nerv, efferenter. Bezeichnung für einen
becken geschoben wird. (--+ Pyelostomie) Nerv, der Impulse von einem Nervenzen-
• nephrostomy trum wegleitet, wie z.B. das Rückenmark.
Nephrolvmie, Chirurgisches Verfahren, bei Efferente Nerven verursachen im Allge-
dem durch eine Inzision die Niere eröffnet meinen Muskelkontraktionen und Drü-
wird. sensekretionen.
[griech.: nephros, Niere; temnein, schnei- • efferent nerve
den] Nerv, ptftisdtttr. --+ Nerv, der sowohl aus
• nephrotomy sensorischen als auch aus motorischen
~. Für die Niere giftig (to- Fasern besteht.
xisch) oder zerstörerisch (destruktiv). • mixed nerve
Die schädigenden Substanzen werden als Nerv, mllolkdler. Efferenter Nerv, der Im-
Nephrotoxine bezeichnet. pulse zu den --+ motorischen Endplatten
[griech.: nephros, Niere; toxikon, Gift] oder anderen Nervenendigungen über-

II
• nephrotoxic trägt und im Wesentlichen für die Stimu-
Nen. Ein oder mehrere Bündel von Fa- lation von Muskeln und Drüsen zuständig
sern, die Impulse weiterleiten können ist.
und die Gehirn und Rückenmark mit den •motornerv
anderen Körperteilen verbinden. N.en ...."_, .......,., Nervenfasern, die Im-
übermitteln afferente Impulse von einem pulse von der Peripherie zum zentralen
Rezeptororgan zum Gehirn oder Rücken- Nervensystem übertragen.
mark und efferente Impulse peripher zu [lat.: ad, hin; ferre, tragen; nervus, Nerv]
den Effektororganen. Jeder Nervenstrang • afferent nerves
besteht aus einer Hülle (Epineurium), die
die --+ Nervenfasern enthält, die jeweils von llernnbaba. zentrale. Nervenstrang im
einer eigenen Bindegewebsscheide umge- Gehirn oder Rückenmark.
ben sind. • central pathway
•nerve Iei Rllllllligung. frlie. Ende eines Rezep-
Nerv. ..........,, Nerv des --+autonomen tornervs, das nicht von einer Kapsel um-
Nervensystems, zu dem sowohl das sympa- geben ist; hierbei handelt es sich um Re-
thische als auch das parasympathische zeptoren für die Wahrnehmung von
Nervensystem gehört. Diese Nerven kön- Schmerzen sowie für die Aufnahme von
nen selbstständig und spontan reagieren, thermischen, mechanischen und chemi-
wenn dies für die Erhaltung eines optima- schen Reizen.
len Status von Körperaktivitäten erforder- • free nerve ending
lich ist.
NleMnfaser, Weicher Fortsatz, Axon einer
• autonomic nerve Nervenzelle (Neuron). N.n können mark-
Nlrr, dlollnarget:. Nerv, an dessen Synapse haltig oder marklos sein. Die markhalti-
der Neurotransmitter Acetylcholin freige- gen N.n werden als A- oder B-Fasern be-
setzt wird. Zu den cholinergen Nerven zeichnet; C-Fasern sind marklos. A- und
zählen alle präganglionären sympathi- B-Fasern können zuführend (afferent)
·. Nerventransplantation 695

und wegführend (efferent) sein und die- gen in die Körperorgane. Die sensori-
nen vorwiegend der Innervierung der schen (oder afferenten) peripheren Ner-
Eingeweide (Viszera). Die C-Fasern unter- ven übermitteln Informationen an das
teilen sich in autonome efferente Fasern ___. Zentralnervensystem; die motorischen
sowie afferente Fasern, die Impulse von (oder efferenten) peripheren Nerven lei-
langanhaltenden Schmerzen aus der ten die Impulse vom Gehirn weg, trennen
Bauchregion und der Peripherie weiterlei- sich auf dem Niveau des Rückenmarks in
ten. eine hintere (posteriore) sensorische
• nerve fiber Wurzel und eine vordere (anteriore) mo-
torische Wurzel. Die Fasern, die die Kör-
Nervenkompressionssyndrom. (Nervenquet- perwände innervieren, werden als soma-
schung). Verletzung oder Entzündung ein- tisch bezeichnet, jene, die die inneren Or-
zelner Nerven infolge eines zu hohen gane versorgen, als viszeral. Zum -> auto-
Drucks durch umliegende Gewebe, wie nomen Nervensystem gehören die periphe-
z.B. Bänder und Faszien. ren Nerven, die bei der Regulierung kar-
• entrapment neuropathy diovaskulärer, endokriner und anderer
Nervenschmerz. -> Neuralgie. automatischer Körperfunktionen beteiligt
• neuralgia sind. Die Nerven der sympathischen oder
thorakolumbalen Teilung des autonomen
Nervenstimulation, transkutane elektrische Systems scheiden Noradrenalin aus und
(TENS). Pflegeintervention der -+ NIC, verursachen ein peripheres Zusammen-
die definiert ist als die Stimulation der ziehen der Gefäße (Vasokonstriktion), Be-
Haut und der darunterliegenden Gewebe schleunigung der Herztätigkeit, Erweite-
mit einer kontrollierten, niedrig dosier- rung der Koronararterien und der Bron-
ten elektrischen Vibration über Elektro-
den. (s.a. transkutane elektrische Nerven-
chien sowie eine Hemmung (Inhibition) .m
der Peristaltik. Die parasympathischen -..;,.
stimulation) Nerven, welche die kraniosakrale Teilung
• Transcutaoeous Electrical erve Sti- des autonomen Systems darstellen, schüt-
mulation (TE S) ten Acetylcholin aus und lösen eine peri-
Nervensystem, autonomes. (vegetatives Ner- phere Erweiterung der Gefäße (Vasodila-
tation), Verengung der Koronarartieren,
vensystem). Der Teil des Nervensystems,
Zusammenziehen der Bronchien und Sti-
der die unwillkürlichen Funktionen regu-
mulation der Peristaltik aus.
liert; dazu gehören die Aktivitäten der
• peripheral nervaus system
Herzmuskel, der glatten Muskulatur und
der Drüsen. Man unterscheidet zwei Be-
Nervensystem, vegetatives. -> autonomes
reiche: das sympathische Nervensystem,
Nervensystem.
das die Herzfrequenz erhöht, die Blutgefä-
• vegetative nervaus system
ße zusammenzieht und damit den Blut-
druck erhöht, sowie das parasympathi- Nerventransplantation. ->Transplantation
sche Nervensystem, zu dessen Funktionen
eines ganzen ___. Nervs oder eines Teils da-
die Verlangsamung der Herzfrequenz, die
von. Die N. wird in Fällen durchgeführt,
Steuerung der Magen-Darm-Peristaltik
in denen das Fragment eines abgetrennten
und der Drüsenfunktionen sowie die Ent-
Nervs zu lang ist, um allein durch eine
spannung des Sphinktertonus gehören.
Naht repariert werden zu können. Das
• autonomic nervous system Transplantat bietet eine Bahn, die das er-
Nervensystem, peripheres. Motorische und neute Wachstum eines abgetrennten
sensorische -> Nerven und -> Ganglien au- Nervs aus dem zentralen Stumpf eines
ßerhalb des Gehirns und des Rücken- verletzten Nervs ermöglicht. Das Spen-
marks. Das System besteht aus 12 Paaren dermaterial kann heterolog (von einer an-
von Hirnnerven, 31 Paaren von Spinalner- deren Species), homolog (genetisch unter-
ven und ihren verschiedenen Verzweigun- schiedliche Personen derselben Species)
oder autolog (Empfänger und Spender gungen über die Rückseite des gesamten
identisch) sein. Beines bis zum Knöchel zieht.
• nerve graft • sciatic nerve
lllti&Wl hsbimsfaldor:. Protein, das dem llenus lllmlrals. (lumbalnerv). Ein von fünf
---. Insulin ähnelt und dessen hormonähnli- Spinalnervenpaaren (L 1- L5 ), die in der
che Wirkung die Differenzierung, das Lendengegend der Wirbelsäule entsprin-
Wachstum und die Erhaltung der ---> Neu- gen. Je weiter unten sie ansetzen (kaudal),
ronen beeinflusst. desto länger werden sie und verlaufen
• nerve growth factor (NGF) seitlich (lateral) unter dem großen Len-
denmuskel (Psoas) und bilden einen Teil
Nervl saaales. --->Sakral nerven. des Lumbalplexus.
• sacral nerves •lumbar nerv
Nenus ......._ (Abducens}. VI. ---. Hirn- flervus medlanus. (Mittelarmnerv). Einer der
nerv; innerviert den ---> Musculus abducens, terminalen Äste des Armplexus, die sich
welcher das Auge seitwärts bewegt. entlang der Speiche (Radius) an Unterarm
[lat.: abducere, wegführen] und Hand ausbreiten und verschiedene
•abducens nerve Muskeln sowie die Haut dieser Bereiche
Nenus ilaiStials. (Hörnerv; Nervus vestibuloco- versorgen.
chlearis; Akustikus}. Entspricht dem VII. • median nerve
Hirnnerv vestibulochochlrearis, der aus Nenus olfactGrius. (Riechnerv). Einer von
Fasern des Nervus chochlearis und des zwei Nerven, die für den Geruchssinn ver-
Nervus vestibularis im Innenohr besteht, antwortlich sind. Der Bereich, in dem die

II
die für die Impulsvermittlung des Hör- olfaktorischen Nerven entspringen, liegt
und Gleichgewichtsinnes zuständig sind. im obersten Teil der Schleimhaut, die die
(--->VIII. Hirnnerv) obere Nasenmuschel (Concha) überzieht.
•acoustic nerve Die olfaktorischen sensorischen Endigun-
Nenus lllllarls. (Achselnerv). Einer der letz- gen sind veränderte Epithelzellen und von
ten beiden Äste des hinteren (posterioren) allen Sinnesorganen die am wenigsten
Strangs des ---> Plexus brachialis, bevor die- spezialisierten. Der N. o. ist mit dem Bul-
ser zum ---> Nervus radialis wird. bus olfactorius und mit den Riechbahnen
•axillary nerve verbunden, die Komponenten des für den
Geruchssinn zuständigen Hirnbereichs
Menus faclalls. (Fazialisnerv). Sensornotori- sind. Der N. o. wird als I. Hirnnerv be-
scher Hirnnerv, der von der Basis der zeichnet.
Pons im Hirnstamm ausgeht und sich an • olfactory nerve
der Ohrvorderseite in sechs Zweige unter-
teilt; mit Hilfe des Fazialisnervs werden flervus aphthalmlcus. (Augennerv}. Erster
Kopfhaut, Stirn, Augenlider, Gesichtsmus- Ast des Trigeminusnervs (V. Hirnnerv),
keln sowie die Backen- und Kiefermusku- der Augapfel, Stirn, Kopfhaut, Tränendrü-
latur innerviert. sen, Teile der Nase und die harte Hirnhaut
• facial nerve (Dura mater) versorgt .
.ophthalmic nerve
Nenus ftmoralls. Größter der sieben Ner-
ven des Lendenplexus; Hauptnerv des Menus aptlials. (Sehnerv). Einer von zwei
vorderen Oberschenkels. Hirnnerven, die visuelle Impulse übertra-
• femoral nerve gen. Der N. o. besteht vorwiegend aus
markhaltigen Fasern, die in den Gang-
Nenus lsdtladkus. (Ischiasnerv; Hüftnerv). lionschichten der Netzhaut (Retina) ent-
Größter Nervenstrang des Körpers, der stehen, den Thalamus durchqueren und
im Nervengeflecht des Kreuzbeins ent- sich mit der Sehrinde verbinden. Die
springt und sich mit zahlreichen Verzwei- Sehrinde spielt eine wesentliche Rolle für
·_ Networking 697

die Wahrnehmung von Licht, Schatten Nervus ulnaris. Ellennerv; motorischer


und Gegenständen. Die Fasern des Seh- und sensibler Nervenast, der aus dem
nervs entsprechen einer Faserbahn im Ge- Nervengeflecht am Schlüsselbein (Plexus
hirn. brachialis) entspringt und Muskeln und
• optic nerve Haut auf der Ellenseite an Unterarm und
Hand versorgt. Der N. u. ist der so ge-
Nervus phrenicus. (Phrenikus/Zwerchfellnerv). nannte >>Musikantenknochen<< im Ellbo-
Einer von zwei Ästen des Zervikalgeflech- gen.
tes, das aus den ersten 4 Zervikalnerven • ulnar nerve
entsteht. Der N.p. enthält sowohl sensori-
sche als auch motorische Fasern und gilt Nervus vagus . ..... Vagusnerv.
im Allgemeinen als der motorische Nerv • vagus nerve
des -+ Diaphragmas, obwohl auch die unte-
ren Thoraxnerven das Diaphragma inner- Nesselsucht. Feine Eruption von Quaddeln,
vieren können. die einer ..... Urtikaria ähnelt; die N. wird
• phrenic nerve durch Hautkontakt mit Brennnesseln ver-
ursacht, einem allgegenwärtigen Wild-
Nervus pudendus. (Schamnerv). Ast des Ner- kraut, das -+ Histamin enthält. Es kommt
vengeflechts im Schambereich (Plexus pu- zu Stechen und Brennen, was wenige Mi-
dendus), der aus dem 2., 3. und 4. Sakral- nuten bis mehrere Stunden andauern
nerv entspringt, neben dem Steißbein ver- kann.
läuft und die äußeren Geschlechtsorgane, • nettle rash; urticaria
After und Damm versorgt.
• pudendal nerve Nestlagerung. (Nestchenlagerung). Lage-
rungstechnik speziell für Neu- oder
Nervus radialis. Speichennerv; der größte Frühgeborene, die durch das Schaffen
Nervenstrang aus dem -+ Plexus brachialis, von Begrenzungen (mittels Stoffwindel,
der den dorsalen Bereich der Haut sowie Frotteetuch, Kissenbezug. Lagerungskis-
die Streckmuskeln an Ober- und Unter- sen, Frühehenwolke etc.) intrauterine
arm versorgt. Zustände simuliert_ Dem Kind werden
• radial nerve so Sicherheit und ein bewusstere Kör-
Nervus saphenus. Der größte und längste pergefühl vermittelt. Es muss darauf ge-
Zweig des Oberschenkelnervs (Nervus fe- achtet werden, dass dabei kein Wärme-
moralis), der die Haut auf der medialen stau entsteht. Auch bei Erwachsenen
(v.a. geriatrisch erkrankten) Patienten
Seite des Oberschenkels und die Vorder-
seite von der Patella (Kniescheibe) bis kann diese Technik eine Hilfe im Bereich
~ Ruhen und Schlafen« sein.
zum Unterschenkel versorgt.
• saphenous nerve • nesr position

Nervus trigeminus. Einer der größten Hirn- Networlling. (Netzwerk-Bildung). I. Der Pro-
nervenstränge, der für das Kauen, die all- zess der Entwicklung und Anwendung
gemeine Sensibilität des Gesichts und die von Interaktionen zwischen professionel-
muskuläre Sensibilität des oberen schrä- len Kollegen und Einrichtungen.
gen Kopfmuskels (M. obliquus superior) 2. (Psychiatrische Pflege) Prozess der Ent-
verantwortlich ist. wicklung eines Verbundes von Einrich-
• trigeminal nerve tungen und professionellem Personal, die
ein Kommunikations- und Unterstüt-
Nervus trochlearis. Eines der kleinsten Ner- zungssystem für psychiatrische Patienten
venpaare der Hirnnerven, das für die Be- schaffen sollen, meist für solche, die erst
wegung der Augen und die Sensibilität vor kurzem aus einer psychiatrischen Ein-
der Augenmuskeln verantwortlich ist. richtung entlassen worden sind.
• trochlear nerve • networking
698 Netz, großes "'

Netz, großes. (Omentum majus). Transpa- übergewichtiges Neugeborenes, das mit


rente Ausdehnung des Bauchfells (Perito- Größe und Gewicht über der 97. ---. Perzen-
neum), die den querverlaufenden Darm- tile liegt. Bei Müttern mit Diabetes ist das
abschnitt (Colon transversum) und Teile Risiko für ein h. N. erhöht. Die Kinder lei-
der Dünndarmschlingen überzieht; das g. den nach der Geburt (post partum) häufig
N. ist an der größeren Krümmung des an Unterzuckerung (Hypoglykämie), da
Magens und dem ersten Abschnitt des die Insulinproduktion noch auf das er-
Zwölffingerdarms (Duodenum) befestigt. höhte Glukoseangebot der Mutter einge-
• great omenturn stellt ist, und es kommt leicht zu einer Hy-
pokalzämie und dadurch bedingt zu res-
Netzhautablösung. ---. Ablatio retinae.
piratorischen Atemstörungen. Durch die
• retinal detachment Größe treten gehäuft Geburtsverletzungen
Neugeborenenasphyxie. ---. Asphyxia neona- auf (z.B. Schulterdystokie) und die Fehl-
torum. bildungsrate ist mit 6-18% ebenfalls er-
• asphyxia neonatorum höht.
Kontrolle der Vitalzeichen und des Blut-
Neugeborenenikterus. ---. Hyperbilirubinä- zuckers, Beobachten auf Zittrigkeit,
mie. frühzeitiges und häufiges Anlegen unter-
• newborn jaundice stützen, evtl. Gabe von I 0-prozentiger
Neugeborenen-Monitoring_ ?flegeinter- Glukose, Inspektion auf Geburtsverlet-
vention der -> NIC, die definiert wird als zungen.
die Messung und Interpretation des phy- • !arge for date infant; !arge for gesta-
siologi eben Zustandes von Neugebore- tional age infant
nen innerhalb der ersten 24 Stunden Neugeborenes, hypotrophes. Neugebore-
nach der Entbindung. nes, dessen Gewicht und Größe bei der
• ewborn Monitaring Geburt unter der 10. Perzentile eutropher
Neugeborener liegt, unabhängig davon,
Neugeborenenpflege. .... Pflegeintervention ob es am Termin, vor dem Entbindungs-
der -> NIC, die definiert wird als der Um- termin oder danach geboren ist. Ursache
gang mit einem eugeborenen während für die Wachstums- und Gewichtsretar-
des Obergangs in das emauterine Leben dierung können, neben genetischen Stö-
und in der darauffolgenden Phase der rungen, Minderversorgung infolge einer
Stabilisation. Plazentainsuffizienz, Infektionen, z.B. mit
• ewborn Care dem Zytomegalievirus, dem Rötelnvirus
Neugeborenen-Screening. Skala zur Evalua- oder Taxaplasma gondii sein. Weiterhin
tion und Einschätzung (Assessment) der können Nikotinkonsum der Mutter wäh-
Wachheit, motorischen Reife, Reizbarkeit rend der Schwangerschaft, Alkohol- oder
und Interaktion eines Neugeborenen mit Drogenabhängigkeit oder eine Methadon-
anderen Personen. Das N.-S. besteht aus Behandlung für die Hypotrophie verant-
zahlreichen Tests, die z.B. die Reaktion wortlich sein.
auf leblose Gegenstände, Nadelstiche, • small for gestational age (SGA) infant
Licht und Geräusche untersuchen (Ul Neugeborenes, tenningerechtes. Jedes Neu-
und U2). geborene, ungeachtet seines Gewichts, das
• Neonatal Assessment Scale nach Ende der 37. und vor Beginn der
Neugeborenes, eutrophes. Der Schwanger- 43. Schwangerschaftswoche geboren wird.
schaftswache (SSW) entsprechend nor- • term infant
malgewichtiges Kind. Neuman, Betty. Pllegetheoretikerin, die
• eutrophic newborn das nach ihr benannte »SystemmodeU«
Neugeborenes, hypertrophes. Ein der entwickelt hat, das 1972 erstmals veröf-
Schwangerschaftswoche entsprechend fentlicht wurde. Ihr Modell ist durch die
::... Neuralrohr 699

Gestalttheorie beeinflusst, die besagt,


dass ein homöostatischer Prozess sich
dadurch auszeichnet, dass Organismen
ihr Gleichgewicht beibehalten. Zu ihren Erwachsener
wesentlichen Konzepten gehören der
Ansatz des Holismus, offene Systeme,
Widerstands- und Abwehrmechanismen,
Interventionen, Level der Prävention
und Rekonstruktion. Eine spirituelle Va-
riable wurde ihrem Modell später beige-
fUgt, in der eine strukturierte Umgebung
der Typologie beigefügt wurde.

Neunerregel. Mittels der N. kann einge-


schätzt werden, wie viel Prozent der Kör-
peroberfläche bei einer -+Verbrennung
betroffen sind. Dabei werden, bezogen
auf einen Erwachsenen, der Kopf und die
oberen Extremitäten mit je 9 o/o, die unte-
ren Extremitäten sowie die Vorder- und
Rückseite des Stammes mit je 18 o/o und
die Handflächen mit ca. 1o/o angegeben.
• rule of nines
neur{o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
»Nerv«.
• neur(o)-
neural. Zu den Nervenzellen und ihren
Fortsätzen gehörend.
[griech.: neuron, Nerv]
• neural
Neuralgie. (Nervenschmerz). Unphysiologi-
scher Zustand, der durch starke stechende
Schmerzen gekennzeichnet ist, die durch
eine Vielzahl von Störungen des Nerven-
systems verursacht werden können, z.B.
Trigeminusneuralgie.
[griech.: neuron, Nerv; algos, Schmerz]
• neuralgia Neunerregel.

Neuralgie, symptomatische. Nervenschmer- andere Bestandteile des Zentralnervensys-


zen, die als Folge einer Krankheit oder tems entstehen.
Störung auftreten. • neural plate
• symptomatic neuralgia
Neuralrohr. (Medullarrohr). Längliche Röhre
Neuralplatte. Dicke Schicht aus Ektoderm- entlang der zentralen Körperachse im frü-
gewebe, das entlang der zentralen längli- hen embryonalen Entwicklungsstadium,
chen Körperachse im frühen embryona- aus der das Gehirn, das Rückenmark und
len Entwicklungsstadium verläuft und andere Nervengewebe des Zentralnerven-
aus dem das Neuralrohr und anschlie- systems entstehen.
ßend das Gehirn, das Rückenmark und • neural tube
Nearlilpraxit. Unterbrechung einer Nerven- ren Nerv beginnt und sich an einem Ner-
leitung durch leichte Verletzungen, jedoch venstrang aufsteigend fortsetzt.
ohne Verlust der Kontinuität des betroffe- [lat.: ascendere, aufsteigen; griech.: neu-
nen Axons. ron, Nerv; itis, Entzündung]
• neurapraxia • ascending neuritis
Neurutll:lllllll.
1. Unphysiologischer Zu- IIIUrids,. degenel'lliM. Durch degenerative
stand, der durch nervöse Erschöpfung Veränderungen des Nervengewebes her-
und vage funktionale Müdigkeit gekenn- vorgerufene Entzündung.
zeichnet ist und oft von einer Depression • degenerative neuritis
gefolgt wird. 2. Stadium der Genesung
von einer schizophrenen Erkrankung, in lfeurol:llast. Noch unreife embryonale Zel-
dessen Verlauf der Patient teilnahmslos le, die sich zu einer funktionalen Nerven-
und anscheinend unfähig ist, mit den all- zelle entwickelt. - adj. neuroblastisch.
täglichen Aktivitäten und Beziehungen [griech.: neuron, Nerv; blastos, Keim]
zurechtzukommen. - adj. neurasthenisch. •neuroblast
[griech.: neuron, Nerv; a, ohne; sthenos,
Stärke] lleuraldiiStDm. Höchst maligner Tumor,
• neurasthenia der aus primitiven Ektodermzellen be-
steht, welche aus der Neuralplatte wäh-
IIIIIIKlllllil Chirurgische Entfernung ei- rend der embryonalen Phase stammen.
nes Nervensegmentes. Der Tumor kann in jedem Teil des sympa-
[griech.: neuron, Nerv; ektome, aus- thischen Nervensystems entstehen, meist
schneiden] jedoch in der adrenalen Medulla. N.e me-

II
• neurectomy tastasieren früh und häufig in die Lymph-
lleurlflmm. Zellschicht aus einer oder knoten, Leber, Lunge und Knochen. Zu
mehreren Schwann-Zellen, aus der die den Symptomen gehören eine tastbare ab-
segmentierten markhaltigen Scheiden der dominale Masse, Atemnot und Anämien.
Die hormonell aktiven Adrenalläsionen
peripheren Nervenfasern bestehen. Das
N. ist zur Regeneration von verletzten pe- können Reizbarkeit, Hitzewallungen,
ripheren Nerven erforderlich. Schwitzen, Hypertonie und Tachykardie
[griech.: neuron, Nerv; Iemma, Scheide] verursachen.
• neurilemma
[griech.: neuron, Nerv; blastos, Keim;
oma, Tumor]
......._ I. Tumor der Nervenscheide, • neuroblastoma
der meist gutartig ist, jedoch manchmal
auch maligne entarten kann, z.B. Akusti- ~.Bezeichnung für Operatio-
kusneurinom. 2. ---> Neurom. nen, die das Gehirn, das Rückenmark
[griech.: neuron, Nerv; oma, Tumor] oder die peripheren Nerven betreffen.
•neurinoma Hirnoperationen werden durchgeführt,
um Tumore oder Fremdkörper zu entfer-
ffeudtls. Entzündung eines Nervs; zu den nen, einen erhöhten Druck nach Hirnblu-
Symptomen gehören Nervenschmerzen tungen zu lindern, Abszesse auszuschnei-
(Neuralgie), überempfindlichkeit (Hyper- den, Parkinsonismus zu behandeln oder
ästhesie), Empfindungslosigkeit, Läh- Schmerzen zu lindern; z.B. Kraniotomie,
mung (Paralyse), Muskelatrophie und Re- ---> Lobotomie und Hypophysektomie. Bei
flexdefekte. Operationen des Rückenmarks werden
[griech.: neuron, Nerv; itis, Entzündung] Defekte korrigiert, Tumore entfernt oder
•neuritis eine erkrankte Bandscheibe behandelt;
z.B. ---> Laminektomie. Operationen der pe-
tt.ltls, ......._ Nervenentzün- ripheren Nerven werden durchgeführt,
dung (--->Neuritis), die an einem periphe- um Tumore zu entfernen, Schmerzen zu
lindern oder abgetrennte Nerven wieder ............... Entwicklung des Gewebes
zu verbinden; z.B. Sympathektomie. des Nervensystems. - adj. neurogen.
• neurosurgery [griech.: neuron, Nerv; genesis, Ursprung]
•neurogen
NeunJdennbls. (Juckflechte). Unspezifische
fiiiiUoglia. (Gliazelle). Stützende Bindege-
Hauterkrankung mit Juckreiz (Pruritus)
webszellen des Zentralnervensystems; da-
und Ekzembildung, die häufig bei ängstli-
zu zählen z.B. --+ Astrozyten und --+ Mikro-
chen und nervösen Menschen auftritt. Auf
glia. Zu den Aufgaben der N. gehören
den leicht zugänglichen, exponierten Stel-
Stützfunktion, Stofftransport, Isolierung
len des Körpers, wie Unterarme, Nacken,
und Verschluss von Defekten.
Hals und Gelenkbeugen, kommt es zu Ab-
[griech.: neuron, Nerv; glia, Leim]
schürfungen (Exkoriation) mit Hautfelde-
rung und -Verdickung (--+ Lichenifikation). •neuroglia
[griech.: neuron, Nerv; derma, Haut; itis, Nealograpldt. 1. Untersuchung des Akti-
Entzündung] onspotentials oder der Leitgeschwindig-
• neurodermitis keit der Nerven. 2. Technik zur Visualisie-
rung der peripheren Nervenaktivität
Mlß'DIIIIIolcrin. Zu den Wirkungen gehö- durch graphische Darstellung der Daten,
rend oder ihnen ähnelnd, die von --+ endo- die man durch ein Kontrastmittel oder
krinen Drüsen ausgelöst werden und eng durch elektrische Messdaten aufgezeich-
mit dem Nervensystem verbunden sind. net hat.
[griech.: neuron, Nerv; endon, innerhalb; .neurographia

II
krinein, ausscheiden]
Neurohorllolt.Hormon, das in den neuro-
• neuroendocrine
sekretorischen Zellen produziert wird,
z.B. im Hypothalamus, und in den Blut-
~ Seltenes Neoplasma des
strom, in die Zerebrospinalflüssigkeit
Neuroepithels eines sensorischen Nervs;
oder die interzellulären Räume des Ner-
z.B. am Auge oder im Gehirn.
vensystems freigesetzt wird und die Reiz-
[griech.: neuron, Nerv; epi, auf; thele,
weiterleitung steuert. Das Produkt kann
Warze; oma, Tumor]
ein echtes systemisches Hormon sein, wie
• neuroepithelioma z.B. Adrenalin. Ist es nur eine hormon-
ähnliche Substanz, kann es sich um ein
NeuJalbrllle. Fadenähnliche Struktur, die
Zellprodukt handeln, das die Freisetzung
im Zytoplasma einer Nervenzelle (Neu-
eines Hormons auslöst, welches wieder-
ron) vorhanden ist.
um eine endokrine Drüse stimuliert, die
• neurofibril
dann systemische Hormone ausschüttet.
lllulllflllnlm. Fibröser gutartiger Tumor • neurohormone
des Nervengewebes, der durch eine un- Neu~ (Hypophysenhinterlappen).
physiologische Vermehrung der Schwann- Hinterer Lappen der --+ Hypophyse, der
Zellen verursacht wird. Oft stehen diese das --+Adiuretin (ADH), Vasopressin und
aus Bindegewebe bestehenden Wachs- --+ Oxytozin ausschüttet. Die Nervenstimu-
tumsstellen in Verbindung mit anderen lation des --+ Hypothalamus kontrolliert die
Gewebestörungen. Symptome sind Freisetzung dieser Substanzen ins Blut.
Schmerzen und neurologische Ausfalle. DieN. setzt ADH frei, wenn sie durch den
[griech.: neuron, Nerv; lat.: fibra, Faser; Hypothalamus stimuliert wird, und zwar
griech.: oma, Tumor] dann, wenn eine Steigerung des osmoti-
• neurofibroma schen Drucks der extrazellulären Flüssig-
keit stattfindet.
~ --+ Recklinghausen-Krank- [gr.. neuron, Nerv; hypo, darunter;
heit. phyein, wachsen]
•Recklinghausen's tumor •neurohypophysis
702 Neurohypophysenhormon :

Neurohypophysenhormon. Hormon, das Stickoxid beendet wird, kehrt jedoch das


vom Hypophysenhinterlappen ausge- Bewusstsein schnell wieder zurück.
schüttet wird; z.B. -+ Oxytozin und Vaso- [griech.: neuron, Nerv; lepsis, Krampf;
pressin. anaisthesia, Gefühllosigkeit]
• neurohypophyseal hormone • neuroleptanesthesia

Neurolemm. -+ Schwann-Scheide. Neuroleptika (pl.). (Antipsychotika). Substan-


• sheath of Schwann zen, die die Wirkung eines -+ Sedativums
oder eines -+Tranquilizers haben und zu
einer psychomotorischen Dämpfung füh-
Neurolepsie. Mentaler Zustand, der durch ren, z.B. Butyrophenon, Droperidol und
die Blockierung der autonomen Reflexe Phenothiazin. N. werden bei akuten Psy-
gekennzeichnet ist, z.B. bei einer Hypnose chosen, Schizophrenie und zur NeuroJept-
oder bei Störungen, die durch Antipsy- analgesie eingesetzt. Es kann als Neben-
chotika induziert werden. Die N. stellt wirkung zu Übererregbarkeit, Blässe,
sich in einem lethargischen Zustand, re- Dyskinesie, Hyperthermie, Inkontinenz,
duzierter motorischer Aktivität, vermin- Blutdruckschwankungen und Lungenöde-
derter Angst und Gleichgültigkeit (Indif- men kommen (malignes neuroleptisches
ferenz) gegenüber der Umgebung dar. Syndrom). N. müssen regelmäßig einge-
Der Betreffende ist bei Bewusstsein und nommen werden; Vitalzeichen, Blutbild
kann auf Befehle reagieren. (-+ Neurolepti· und Leberwerte sollten deshalb kontinu-
ka) ierlich kontrolliert werden. (-+ Psycho·
[griech.: neuron, Nerv; lepsis, Krampf] pharmaka)
• neurolepsy • neuroleptic drugs

Neuroleptan;~lgesie. Form der -+ Analgesie, Neurologe. Facharzt, der sich auf das Ner-
die durch die gleichzeitige Verabceichung vensystem und seine Erkrankungen spe·
eines -+ Neuroleptikums und eines -+ Anal- zialisiert hat.
getikums erzielt wird. Angst, motorische • neurologist
Aktivitäten und die Empfindlichkeit für
Schmerzreize werden reduziert; der Be- Neurologie. Bereich der Medizin, der sich
treffende ist ruhig und gegenüber seiner mit dem Nervensystem und seinen Stö-
Umgebung und den anwesenden Perso- rungen und Erkrankungen beschäftigt.
nen gleichgültig eingestellt. Es kann zum [griech.: neuron, Nerv; Iogos, Wissen-
Schlaf kommen oder nicht; der Patient ist schaft]
jedoch bei Bewusstsein und kann auf Be- • neurology (neural.)
fehle reagieren. Die N. wird bei starken
Schmerzzuständen durchgeführt; es kann Neurologisches Monitoring. -+ pflegeinter-
dabei jedoch leicht zu einer Atemdepres- vention der -+ NIC, die definiert wird als
sion kommen, die eine künstliche Beat- die Sammlung und Analyse von Patien-
mung erforderlich macht. tendaten zur Verhinderung oder Ein-
[griech.: neuron, Nerv; lepsis, Krampf; a, schränkung von neurologischen Kompli-
ohne; algos, Schmerz] kationen.
• neuroleptanalgesia • Neurologie Monitaring

Neuroleptanästhesie. Form der -+ Anästhe· Neurom. Gutartiges Neoplasma von Ner-


sie, die durch die Verabreichung eines venzellen (Neuronen) und Nervenfasern,
-+ Neuroleptikums, eines Opioid--+ Analge· die im Allgemeinen aus dem Nervengewe-
tikums und Lachgas mit Sauerstoff erreicht be entstehen. Die Schmerzen, die von der
wird. Die Induktion der Narkose erfolgt Läsion in die Peripherie des betroffenen
langsam; nachdem die Inhalation von Nervs ausstrahlen, sind meist intermittie-
· •. Neuron 703

rend, können jedoch stärker und chro- Neuromyelitis. Unphysiologischer Zu-


nisch werden. stand, der durch eine Entzündung des
[griech.: neuron, Nerv; oma, Tumor] Rückenmarks und der peripheren Nerven
• neuroma gekennzeichnet ist.
[griech.: neuron, Nerv; myelos, Mark; itis,
neuromuskulär. Zu den Nerven und Mus- Entzündung]
keln gehörend. • neuromyelitis
[griech.: neuron, Nerv; lat.: musculus,
Muskel] Neuron. Nervenzelle des Nervensystems,
• neuromuscular die einen Kern innerhalb eines Zellkör-

Eingangsseite

;;e:=:~...;...H,_,...-r.:-.,--- Zellkörper
-ft-:-::;_,_--~-'.d---'::Y,...r-- Zellkern

Dendriten

Ausgangsseite
(Axon)

I...:~~·-- Zellkern der


Schwann-Zelle

~----Mark­
scheide

Neuron. Aufbau eines Neurons.


-
pers enthält und einen oder mehrere Fort-
sätze (Neuriten, Dentriten) aufweist. N.en
nehmen Informationen auf und verarbei-
ten und vermitteln sie im Nervensystem.
Sie können nach der Richtung klassifiziert
kung oder ein neuropathisches Schmerz-
syndrom. - adj. neuropathisch.
[griech.: neuron, Nerv; pathos, Krankheit]
neuropathy

werden, in die sie Impulse weiterleiten, N~u rop~lh i<'.


d i~betisdle. Nicht-entzündli-
oder nach der Anzahl ihrer Fortsätze, die che Krankheit, die im Zusammenhang
sie besitzen. Sensorische N.en übermit- mit einem --. Diabetes mellitus auftreten
teln Nervenimpulse zum Rückenmark kann. Es kommt zu sensorischen und/
und zum Gehirn. Motorische Neuronen oder motorischen Störungen des periphe-
leiten die Impulse von Gehirn und Rü- ren Nervensystems und häufig zur Dege-
ckenmark zu den Muskeln und zum Drü- neration der sensorischen Nerven und
sengewebe. Multi polare, bipolare und uni- Nervenbahnen. Frühe Symptome, wie
polare N.en werden nach den Fortsätzen Schmerzen und Reflexverluste in den
klassifiziert, mit denen sie untereinander Beinen, können bei Patienten mit einer
verbunden sind. - adj. neuronal. schwachen Hyperglykämie beobachtet
[griech.: Nerv] werden. Diabetes ist die Ursache vieler
• neuron Nervenerkrankungen (Neuropathien),
einschließlich Mononeuritis multiplex,
Neuron, Nervenzelle, die Kompressionsmononeuropathie, Hirn-
den Neurotransmitter --. Enkephalin frei- neuropathien sowie autonomer und Fa-
setzt. serneuropathien. Die Differenzialdiag-
enkephalinergic neuron nose ist schwer zu treffen, da nicht alle
sensornotorischen Neuropathien durch
-IIIDtvrisches. Eine von verschiede- eine Zuckerkrankheit verursacht werden.
nen efferenten Nervenzellen, die Impulse • diabetic neuropathy
vom Gehirn und Rückenmark an das
Muskel- und Drüsengewebe weiterleiten. Me-üro·psydi'M:rfe.Bereich der Medizin, der
• motor neuron sich mit den psychiatrischen Problemen
beschäftigt, die im Zusammenhang mit
der Neurophysiologie der Hirnfunktionen
Neuronitis. Entzündung eines Nervs oder stehen.
einer Nervenzelle (--.Neuron), insbeson-
neuropsychiatry
dere der Zellen und Wurzeln der Spinal-
nerven. Ne!Horadiw~lf!l.Jgh!e, stereotaktische. Radio-
[griech.: neuron, Nerv; itis, Entzündung] graphisches Verfahren, das hauptsächlich
neuronitis
in der Neurochirurgie angewandt wird.
Dabei wird das Einführen einer Nadel in
ds VRiillullris. Plötzlicher, schwe- bestimmte Bereiche des Gehirns während
rer Schwindelanfall ohne Anzeichen von einer Operation überwacht.
Hörschäden oder Tinnitus. Die Störung • Stereotaxie neuroradiography
kommt häufig bei Erwachsenen bis ins
mittlere Alter nach Infektionen der obe- Mentale Störung, die nicht auf ei-
ren Atemwege vor und geht spontan vo- ner Erkrankung des Nervensystems be-
rüber. ruht. Bei N.n treten Angstzustände auf,
• vestibular neuronitis ein Realitätsbezug bleibt jedoch im Ge-
gensatz zu --. Psychosen erhalten. Nach
Neuropathie. Erkrankung, Entzündung der Psychoanalyse beruhen N.n häufig
oder Degeneration der peripheren Ner- auf ungelösten Konflikten aus der Kind-
ven, die z.B. in Verbindung mit einer Blei- heit. - adj. neurotisch.
vergiftung stehen kann. Beispiele für N.n [griech.: neuron, Nerv; osis, Zustand]
sind eine neuropathische Gelenkerkran- •neurosis
......._... Infektion des Zentralner- toxin), Nervengewebe zu zerstören oder
vensystems, die durch Treponema palli- zu schädigen. - adj. neurotoxisch.
dum, den Verursacher der -+ Syphilis aus- [griech.: neuron, Nerv; toxikon, Gift]
gelöst wird; die Infektion kann die -+ Me- • neurotoxicity
ningen und das zerebravaskuläre System
NeuratraMmltter.Bezeichnung für zahlrei-
befallen.
che chemische Substanzen, die die Ober-
[griech.: neuron, Nerv; sys, Schwein; phi-
tragung von Nervenimpulsen zwischen
lein, lieben]
den Synapsen beeinflussen oder auslösen.
•neurosyphilis
N. werden aus den synaptischen End-
N11m1t1ns1n. Neurotransmitter, der in ver- knöpfchen in den synaptischen Spalt ab-
schiedenen Teilen des Gehirns zu finden gegeben und überbrücken die Lücke zwi-
ist. N spielt eine Rolle bei der Vasodilata- schen den präsynaptischen und postsy-
tion, Hypotonie, Schmerzwahrnehmung, naptischen Neuronen. Wenn ein Nerven-
gastrointestinalen Motilität sowie Säure- impuls ein Endknöpfchen erreicht, wer-
produktion im Magen und in der Bauch- den tausende von N.-Molekülen in die
speicheldrüse (Pankreas). synaptische Spalte abgegeben, die sich an
• neurotensin den spezifischen Rezeptor binden. Dieser
Fluss erlaubt eine Diffusion von Kalium-
IIIIUildlsdl.1. Zu einer -+ Neurose oder
und Natriumionen, die ein Aktionspoten-
neurotischen Störung gehörend. 2. Zu
zial auslösen. Beispiele für N. sind Dopa-
den Nerven gehörend. 3. Bezeichnung für
min, Serotonin und Noradrenalin.
eine Person, die unter einer Neurose leidet
(Neurotiker). 4. Umgangssprachliche Be-
[griech.: neuron, Nerv; lat.: transmittere,
übertragen]
zeichnung für eine emotional labile Per-

II
son. (-+ neurotische Persönlichkeit) •neurotransmitter
•neurotic Nellrotdp$le. Chirurgische Zerquetschung
lllulotllllsls. Periphere Nervenverletzung, eines Nervs. EineN. kann auch durch Un-
bei der ein Nerv durch Einriss (Lazerati- Hille oder falsche Lagerung entstehen.
on) oder Zug vollständig durchtrennt • neurotripsy
worden ist. MUI'Otftlp. 1. Nervenzellen ernährend
[griech.: neuron, Nerv; tmesis, schneiden] oder auf sie einwirkend. 2. Eine Affinität
• neurotmesis für Nerven und Nervengewebe besitzend.
............ Chirurgische Durchtrennung •neurotropic
eines oder mehrerer Nerven. ~ (Gangliozytom). Tumor, der aus
•neurotomy undifferenzierten Nervenzellen besteht,
lllulillblldlt. (Nervengift). -+Toxin, das direkt die meist zu einem Nervenknoten (Gan-
auf das Gewebe des Zentralnervensystems glion) gehören.
einwirkt und an den Achsenzylindern ent- [griech.: neuron, Nerv; kytos, Zelle; oma,
lang zu den motorischen Nerven des Ge- Tumor]
hirns wandert. Das Toxin kann im Gift be- •neurocytoma
stimmter Mücken, in den Stacheln von
llliUiniL Ausgeglichener Zustand zwischen
Muscheln oder im Fleisch von Fischen zwei gegensätzlichen Werten, Qualitäten
oder Schalentieren enthalten sein; es kann
oder Eigenschaften. In der Elektrizität ist
durch bestimmte Bakterien produziert
ein n.er Zustand vorhanden, wenn weder
werden oder durch zelluläre Auflösung
eine positive noch eine negative Ladung
bestimmter Bakterien entstehen.
vorliegt; in der Chemie spricht man vom
[griech.: neuron, Nerv; toxikon, Gift] n.en Zustand, wenn eine Substanz weder
•neurotoxin sauer noch alkalisch ist. Ein n.er pH-Wert
lllulutllldzltiL Die Eigenschaft eines Arz- beträgt 7. (s.a. positiv; negativ)
neimittels oder anderen Agens (-+ Neuro- •neutral
....
706 Neutralisation ·.·'

Neutralisation. Interaktion zwischen einer Men chen erfasst werden. Gesundheit


Säure und einer Base, die bewirkt, dass ist die Gesamtheit der Lebensprozesse
die Lösung weder sauer noch basisch ist. und Lebensmuster, in die auch Krank-
Die normalen Produkte einer N. sind Sal- heit als produktiver Faktor eingeschlos-
ze und Wasser. sen ist Aufgabe der Pflege ist es, Men-
• neutralization schen zu helfen, mit Krisen umzugehen,
Neutron. Elementarteilchen, das Bestand- also ihr Bewusstsein zu erweitern und
teil der Atomkerne aller Elemente ist, ihre Gesundheit zu fördern ; dabei sind
keine elektrische Ladung aufweist und et- Pflegehandlungen primär beratender
wa die Größe eines Protons hat. Art.
[geb. 1933]
• neutron
Neutropenie. Unphysiologische Abnahme
Newton. SI-Einheit der Kraft, die der Be-
der Anzahl der neutrophilen weißen Blut-
schleunigung von einem kg Masse um I
körperchen (Granulozyten) im Blut, die Meter pro Sekunde in einer Sekunde ent-
relativ oder absolut sein kann. Die N. steht
spricht.
in Verbindung mit einer akuten Leukä- [Sir I. Newton, englischer Physiker, 1643-
mie, Infektionen, rheumatischer Arthritis, 1727]
Vitamin B12 -Mangel und chronischer
• Newton
Splenomegalie.
[ lat.: neuter, keines von beiden; griech.:
penia, Armut] Ni. Symbol für das chemische Element
• neutropenia .... Nickel.
. Ni
Neutrophile (pl.). Polymorpher granulärer
Leukozyt, der mit neutralen Farbstoffen Niacin. Weißes kristallines wasserlösliches
leicht anzufarben ist. Der Kern enthält Vitamin des B-Komplexes, das normaler-
drei bis fünf Körnchen, die durch feine weise in allen Pflanzen und Tieren sowie
Chromatinfäden miteinander verbunden beim Mensch in Form von Nicotinamid
sind. Das Zytoplasma weist kleine unauf- oder Nicotinsäure vorhanden ist. Es fun-
fallige Kerne auf. N. sind die zirkulieren- giert als .... Koenzym, das für den Abbau
den weißen Blutzellen, die für die .... Pha- und Verwendung aller wichtigen Nähr-
gozytose und die Eiweißverdauung stoffe benötigt wird, und ist Vorausset-
( .... Proteolyse) erforderlich sind, durch zung für eine gesunde Haut, normale
die bakterielle und zelluläre Abfälle sowie Funktionen des Gastrointestinaltraktes,
feste Partikel zerstört und entfernt wer- Erhaltung des Nervensystems und Syn-
den. these von Sexualhormonen. N. kann auch
[lat.: neuter, keiner von beiden; griech.: bei der Verbesserung der Durchblutung
philein, lieben] und Reduzierung des Blutcholesterinspie-
• neutrophil gels eine Rolle spielen. Zu den Sympto-
Neutrophilie. Erhöhte Anzahl von .... Neu- men eines Mangelzustandes zählen
trophilen im Blut, was häufig Ursache für Schwäche, allgemeine Müdigkeit, Appetit-
eine .... Leukozytose ist. verlust, verschiedene Hauterscheinungen,
• neutrophilia Körpergeruch (Halitose), Zahnfleischent-
zündungen (Stomatitis), Schlafstörungen,
Newman, Margaret A. N. versteht Gesund- Reizbarkeit, Übelkeit, Erbrechen, rezidi-
heit als Bewusstseinserweiterung, deren vierende Kopfschmerzen, Anspannung
zugrundliegende Energie die Entwick- und Depression. Bei einem schweren Nia-
lung und Erweiterung des Bewusstseins cinmangel kommt es zu .... Pellagra. N. ist
ist Wesentliche Determinanten sind Be- in Vollkorngetreide, Kaffee, Innereien
wegung, Raum und Zeit, mit denen die und Fisch enthalten.
Intensität und Art der Interaktionen des • niacin
· Nierendiat 707

NIC. Abkürzung für (engl.) Nursing In- mentale und körperliche Verschlechte-
tervention Classification, ... Klassifikation rung gekennzeichnet.
der pflegeinterventionen. [A. Niemann, deutscher Pädiater, 1880-
. NIC 1921; L. Pick, deutscher Pädiater, 1868-
1935]
• Niemann-Pick's disease
Nickel (Ni). Silberweißes metallisches Ele-
ment mit der Ordnungszahl 28 und Atom- Niere. Paariges gebogenes Organ des
masse 58,71. Viele Menschen sind gegen- Harntrakts, das auf jeder Seite der Wirbel-
über N. allergisch ( ... Nickeldermatitis); es säule zwischen dem zwölften Thorax- und
kann u.U. sogar zu Lungenerkrankungen dem dritten Lumbalwirbel angebracht ist.
oder Krebsbildung als Reaktion auf be- Bei den meisten Menschen liegt die rechte
stimmte Nickelverbindungen kommen. N. etwas tiefer als die linke. jedeN. ist et-
• nicke! (Ni) wa II cm lang, 6 cm breit und 2,5 cm dick.
Die N.n filtern das Blut und sorgen für
eine Ausscheidung der harnpflichtigen
Nickeldermatitis. Allergische --> Kontaktder- Abfallprodukte durch den Urin über ein
matitis, die durch das Metall ... Nickel ver- komplexes Netzwerk und Resorptionssys-
ursacht wird. Die Exposition erfolgt häu- tem, das mehr als 2 Millionen ---+ Nephro-
fig durch Schmuck, Armbanduhren, Me- nen enthält. Die Nephronen bestehen aus
tallspangen oder Münzen. Durch Schwit- Glomeruli und Nierentubuli, die das Blut
zen wird das Ausmaß des Ausschlags unter hohem Druck filtrieren, Harnstoff,
noch verstärkt. (---+ Dermatitis) Salze und andere lösliche Abfallprodukte
• nicke! dermatitis entfernen und das gereinigte Filtrat wie-
der dem Blut zuführen. Weitere Funktio-
Nidation. (lmplantation/Einnistung). Der Pro- nen der N. sind die Regulierung des Was-
zess der Einnistung eines Embryos in die ser- und Elektrolythaushalts sowie des
Schleimhaut (Endometrium) der Gebär- Säure-Basen-Gleichgewichts und die Pro-
mutter (Uterus).( ... Implantation) duktion von renalen Hormonen (z.B. Pros-
[lat.: nidus, Nest] taglandin, Erythropoetin und Kinin) .
• nidation • kidney
Niere, künstliche. Gerät zum Herausfiltern
NI DOM. Abkürzung für (engl.) noninsulin- von Abfallprodukten, die im Blut zirkulie-
dependent diabetes mellitus (nicht-insu- ren und normalerweise von der Niere aus-
linpflichtiger Diabetes mellitus). geschieden werden. Bei dieser Form der
. NIDDM extrakorporalen ... Dialyse wird das Blut
über Tuben oder Katheter durch eine Dia-
lyseflüssigkeit geleitet, in der die Abfall-
Niederkunft. (Geburt). Endphase der
produkte durch ---+ Osmose und ... Diffusi-
Schwangerschaft, während der die Wehen on entfernt werden. (... Dialyse)
einsetzen und der Geburtsvorgang ab-
• artificial kidney
läuft.
• confinement Nierenbecken. Eine trichterförmige Erwei-
terung, durch die der Urin von den Nieren
in die Harnleiter abgeleitet wird.
Niemann-Pick-Krankheit. Erbkrankheit, bei
[lat.: pelvis, Schüssel, Becken]
der es im Fettstoffwechsel zur Ansamm-
lung von bestimmten Lipiden (Sphingo- • renal pelvis
myelin) im Knochenmark, der Milz und Nierendiät. Diät, die bei chronischer Nie-
den Lymphknoten kommt. Die Krankheit reninsuffizienz angeordnet wird. Sie regu-
ist durch eine Vergrößerung von Leber liert und steuert die Aufnahme von Protei-
und Milz (Splenomegalie), Anämie, nen, Kalium, Natrium, Phosphor und
Lymphadenopathie und eine progressive Flüssigkeit, je nach den individuellen Be-
-
dürfnissen des Patienten. Die grundlegen-
de Energiequelle stellen Kohlehydrate und
Fette dar. Die Eiweißzufuhr ist begrenzt,
wobei die jeweilige Menge durch den Zu-
stand des Patienten festgelegt wird.
r,crlkr>nrllft>Pn -.
renal tubules
Tubuli renales.

Malignes Neoplasma des


Nierenparenchyms oder Nierenbeckens.
• renal diet Zu den Faktoren, die im Zusammenhang
mit dem Auftreten von N.en stehen, zählt
~ Große Gruppe von die Exposition gegenüber aromatischen
infektiösen, entzündlichen, obstruktiven, Kohlenwasserstoffen, Tabakrauch und
vaskulären und neoplastischen Krankhei- Arzneimitteln, die Phenacetin enthalten.
ten der Niere. Zu den charakteristischen Charakteristische Symptome sind Häma-
Symptomen von N. zählen Hämaturie, an- turie, Druckschmerz in der Nierengegend,
haltende Proteinurie, Eiterausscheidung Anämien und Fieber.
im Urin (Pyurie), Ödeme, Schmerzen kidney cancer
beim Urinlassen (Dysurie) und Flanken-
schmerz. Je nach Krankheit treten spezifi- (Calix renalis). Der erste Ab-
sche Symptome auf: starke, kolikartige schnitt im Leitungssystem der Nieren,
Schmerzen mit Hämaturie sprechen für der den Urin von den Nierenpyramiden
Nierensteine, Hämaturie ohne Schmerzen (Pyramides renales) des Nierenmarks
für Karzinome, Proteinurie ist meist ein (Medulla) zum Nierenbecken (Pelvis rena-
Anzeichen für eine Glomeruluserkran- lis) befördert, wo er durch die Harnleiter
kung, Pyurie für infektiöse Erkrankungen (Ureteren) ausgeschieden wird.
und Ödeme sind charakteristisch für ein • renal calyx
nephrotisches Syndrom.
kidney disease Nleteo II._ Starker, stechender Schmerz
suflldenl. Die Unfähigkeit der im Nierenbereich, der sich zur Leiste hin
ausbreitet. Eine N. entsteht meist durch
Niere, Stoffwechselprodukte auszuschei-
den, den Urin zu konzentrieren und die die gewaltsame Erweiterung und den an-
schließenden Spasmus (Krampf) eines
Elektrolyte im Körper zurückzubehalten.
Harnleiters (Ureter), verursacht durch ei-
Der Zustand kann entweder akut als Nie-
renversagen oder chronisch auftreten. Ein nen Nierenstein, der durch den Harnleiter
akutes Nierenversagen ist durch -. Oligu- wandert oder sich dort angesiedelt hat.
renal colic
rie sowie durch die schnelle Anhäufung
harnpflichtiger Substanzen im Blut ge- Nier~npyr.rmickn. Konisch geformte Struk-
kennzeichnet (-. Azotämie) und kann turen, die das Nierenmark bilden. Die Py-
durch Blutungen, Verletzungen, Verbren- ramidenbasen sitzten auf der -. Nierenrin-
nungen, toxischer Schädigung der Nieren, de, die Spitzen ragen in die -. Nierenkel-
akute Pyelonephritis bzw. Glomerulane- che. DieN. bestehen aus -. Henle-Schleifen
phritis oder durch Obstruktion des unte- und den Sammelrohren.
ren Harntraktes eintreten. Eine chroni- • renal pyramids
scheN. kann durch viele Krankheiten her-
vorgerufen werden. Frühe Anzeichen sind ~.(Cortex renis). Die stark durch-
z.B. Trägheit, Müdigkeit und geistige Be- blutete, körnige äußere Rinde der Niere.
nommenheit. Später treten ggf. Anurie, Sie enthält ca. I ,25 Millionen -.Glomeruli
Krämpfe, gastrointestinale Blutungen, sowie spiralförmige -. Tubuli, die körper-
Zeichen von Unterernährung und ver- eigene Abfallprodukte aus dem Blut fil-
schiedene Neuropathien auf. Die Haut tern, wertvolle Produkte zurückhalten
kann sich gelb-braun verfärben. Darüber und den Rest als Urin ausscheiden.
hinaus sind eine kompensierte Herzinsuf- renal cortex
fizienz sowie Bluthochdruck infolge einer
Hypervolämie häufige Komplikationen. Nierennhaie Nierenförmige Schale, die
renal failure; renal insufficiency zum Auffangen von Erbrochenem und als
•. - Nightingale-Station 709

Abwurfbehälter z.B. beim Verbandswech- Nightingale, Florence. ~Begrfinderin« der


sel benutzt wird. modernen Krankenpflege. Nach einer
• emesis basin kurzen Ausbildung in Deutschland und
Paris übernahm sie 1853 eine leitende
Nierenstein. (Nephrolith). Festes, meist aus Stellung in einem Londoner Kranken-
Mineralsalzen bestehendes Gebilde (Kon- haus. Ihr Erfolg in der Umstrukturie-
krement) in den Nieren. (s.a. Harnstein) rung des Krankenhauses brachte die Re-
• renal calculus gierung dazu, ihr eine Mission auf d~r
Insel Krim zu übertragen, wo Großbn-
Nierentransplantation. Die Übertragung ei-
tannien im Krieg mit Russland lag. Nach
ner Spenderniere in den Körper des Emp- ihrer Rückkehr nach England 1856
fängers mittels einer chirurgischen Ope- schrieb sie ihr Werk » otizen über
ration. Krankenhäuser• ( otes on Hospitals)
[lat.: transplantare, verpflanzen] und ,. otizen über die Krankenpflege«
• renal transplantation (Notes on Nursing) und gründete eine
Schule für Krankenschwestern im St.
Nierentubuli, gewundene. Bezeichnung für
Tbomas-Krankenhaus. Ihre Absolventin-
den gewundenen Teil des Nephrons, der nen wurden Oberschwestern in allen
vom Glomerulus bis zu den Verbindungs-
wichtigen Krankenhäusern in England
kanälen reicht. Die proximalen und dista-
und erhöhten die pflegerischen Stan-
len Abschnitte sind spiralförmig gewun-
dards in der ganzen Welt. Obwohl F.N.
den, die aufsteigenden und absteigenden damals bereits zum Großteil bettlägerig
Äste der Henle-Schleife sind jedoch relativ war, arbeitete sie weiter an ihrer Gesund-
gerade. heits- und Hygienereform für Indien,
• convoluted kidney tubules führte eine Studie über die Geburtshilfe
Nierenver$<1gen, akutes. (Schockniere). Plötz- durch, half, gemeindepflegerische
licher Ausfall der Nierenfunktion bei vor- Dienstleistungen zu etablieren, und ar-
her gesunden Nieren. Ursachen sind Min- beitete an einer Reform für das Armen-
derperfusion (z. B. bei -> Hypovolämie), gesetz, in der sie getrennte Institutionen
Nierenerkrankungen (z. B. akute -> Glo- für Kranke, Unheilbare und Kinder vor-
merulonephritis, -> Pyelonephritis) oder To- schlug. achdem Langfellow das Werk
~ santa Filomena• schrieb, wurde sie als
xine (z. B. _, Kontrastmittel). Das N. ist
die »Lady mit der Lampe« belcannt. Die
meist umkehrbar (reversibel). (s.a. Nieren-
Nightingale-Verpflichtung . verkörpert
insuffizienz)
ihre Ideen und hat lausende Junge Kran-
• acute renal failure kenschwestern und -pfleger inspiriert.
Nierenver$<1gen, chronisches. (chronische Nie- [1820- 1910)
reninsuffizienz). Bleibender (irreversibler)
und langsam zunehmender Ausfall der Nightingale-Station. Krankenhausstation,
Nierenfunktion durch fortschreitenden die von Florence Nlghtingale entworfen
Gewebeverlust Das c. N. führt zur termi- wurde und die die Konzeption der Kran-
nalen -> Niereninsuffizienz mit -> Urämie, kenhäuser revolutioniert hat. Eine be-
die eine _, Dialyse erforderlich macht. stimmte Anzahl an Betten in einer Sta-
• chronic renal failure tion einer konkreten Größe soll ange-
messene Belüftung und allgemeine Sau-
Niesen. Das plötzliche, explosionsartige, berkeit sowie Wohlbefmden für die Pa-
ungewollte Ausstoßen von Luft durch Na- tienten gewährleisten. Auf drei Seiten ei-
se und Mund infolge einer Reizung der ner solchen Station sind Fenster vorhan-
Schleimhäute der oberen Atemwege, z.B. den, durch die Licht und frische Luft ein-
durch Staub, Pollen, Pfeffer oder durch strömen können.
eine virale Infektion.
• Nightingale ward
• sneeze
-
710 Nightmga lismus :~

Nightingalismus. Ideologie, die eine sagen des Atemsystems. Als Behandlung


Selbstaufopferung vonseilen einer Kran- einer N. können Magenspülung, künstli-
kenschwester betont, deren vordergrün- che Beatmung und Krampflösung durch-
dige Sorge das Wohlbefinden des Patien- geführt werden.
ten ist, während nur eine minimale Auf- • nicotine poisoning
merksamkeit den persönlichen Bedürf- Nisoldipin. -+ Kalziumantagonist, der bei
nissen der Schwester gewidmet wird. der Behandlung einer Hypertonie einge-
(-+ Florence Nightingale)
setzt wird, um die Arteriolen zu erweitern
• nightingalism und den peripheren Gefaßwiderstand zu
Nikotin. Farblose, schnell wirkende toxi- vermindern.
sche Substanz (Alkaloid) der Tabakpflan- • nisoldipine
ze, die im Wesentlichen zu den negativen Nissen. Die Eier von parasitären Insekten,
Wirkungen des Rauchens beiträgt; es insbesondere von Läusen. Sie können an
kommt relativ rasch zur Entwicklung ei- den Haaren von Menschen oder Tieren
ner Abhängigkeit. N. wird in der Land- oder an Kleiderfasern anhaften.
wirtschaft als Insektizid eingesetzt und in • nits
der Tierheilkunde als Mittel gegen Parasi-
ten. Die Einnahme großer Mengen N. Nitrat. Salz der -+Salpetersäure (HN0 3 ) .
führt zu starker Speichelbildung (Salivati- N.e werden pharmakologisch zur Behand-
on), Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Kopf- lung von Herzkrankheiten eingesetzt.
schmerzen, Schwindel (Vertigo), Brady- • nitrate
kardie und in akuten Fällen zur Paralyse Nitrit. Ester oder Salz der -+ Salpetersäure,
der Atemmuskulatur. Durch chronische das als Mittel zur Erweiterung der Gefäße
Aufnahme von N. (Suchtrauchen) kann es (-+Vasodilatator) und zur Linderung von
zu verschiedenen Krankheitsbildern, z.B. Krämpfen (-+Spasmolytikum) Anwendung
Durchblutungsstörungen (Raucherbein), findet. Zu den am häufigsten eingesetzten
Lungen- und Kehlkopfkarzinom kommen. N.en gehören Amyl, Äthyl, Kalium- und
[). Nicot, französischer Diplomat in Por- Natriumnitrit.
tugal, 1530-1600] • nitrit
• nicotine
Nitrobenzol. Hellgelbe, ölige, stark toxi-
Nikotinentzugssyndrom. Körperliche und sche Flüssigkeit, die als Lösungsmittel
psychische Wirkung einer Nikotinabhän- und bei der Herstellung von Anilin, Farb-
gigkeit, die es für einen abhängigen Rau- stoffen, Seifen, Parfümen und Aromastof-
cher schwer macht, dieses toxische Alka- fen verwendet wird. Die Aufnahme von N.
loid abzusetzen. Die Entzugssymptome (insbesondere durch Inhalieren oder über
können vermindert werden, wenn Niko- die Haut) verursacht Kopfschmerzen,
tinkaugummi oder Nikotinpflaster als Er- Schläfrigkeit (Somnolenz), Übelkeit, Ko-
satz für Zigaretten verwendet werden, um ordinationsstörungen der Muskeln (Ata-
den Nikotinspiegel langsam zu senken. xie), Zyanose und in extremen Fällen eine
(-+ Nikotin; Entzugssyndrom) Ateminsuffizienz.
• nicotine withdrawal syndrome • nitrobenzene
Nikotinvergiftung. Vergiftungserscheinung Nitroglyzerin. (Giyzeroltrinitrat). -+ Vasodilata-
durch die Aufnahme von -+ Nikotin, die tor der Herzkranzgefäße, der zur Vorheu-
sich als Stimulation des zentralen und au- gung oder Linderung einer -+ Angina pec-
tonomen Nervensystems darstellt. Als toris eingesetzt wird. N. wird im Mund re-
Symptome treten Kopfschmerzen, sorbiert, deshalb werden bei Angina pec-
Schwindel (Vertigo), Diarrhö, Herz- und toris-Anfällen Kapseln zum Zerbeißen
Kreislaufstörungen auf. Danach folgt eine oder Ärasolsprays verabreicht. Die Wir-
Depression des Nervensystems. In schwe- kung erfolgt rasch, und zwar nach I bis 5
ren Fällen kommt es zum Tod durch Ver- Minuten. N. kann auch als Pflaster auf die
.: Noonan -Syndrom 711

Haut angebracht werden. Nebenwirkun- Nodus. (Knoten). I. Eine kleine Gewebever-


gen der Einnahme von N. sind Kopf- dickung. 2. --+ Lymphknoten. - adj. nodo-
schmerzen und Blutdruckabfall; deshalb sus, nodös.
sollte nach der Verabreichung der Blut- [lat.: Knoten]
druck regelmäßig kontrolliert werden. • node
• nitroglycerin (nitr)
Nodus sinuatrialis. --+ Sinusknoten.
Nitrosamine. Potenziell --+ karzinogene Ver- • sinus node
bindungen, die durch die Reaktion von Nomenklatur. Allgemeingültige systemati-
--+ Nitriten mit --+ Aminen oder --+ Amiden sche Methode der Benennung, die in wis-
entstehen, welche normalerweise im Kör- senschaftlichen Disziplinen üblich ist, um
per vorhanden sind. Nitrite werden durch Klassifizierungen zu schaffen und Dop-
Bakterien im Speichel und in den Därmen peldeutigkeiten von Namen zu vermeiden;
aus Nitraten gebildet, die in Gemüse, ni- z.B. die binominale N. in der Biologie und
trathaltigem Fisch, Huhn und Fleisch ent- die chemischeN. in der Chemie.
halten sind. N. können auch durch Tabak- [lat.: nomen, Name; clamare, rufen]
rauch aufgenommen werden. Vitamin C
• nomenclature
bewirkt eine Hemmung der N.-Bildung.
• nitrosamines Nomogramm. I. Graphische Darstellung
eines beliebigen Systems oder einer num-
NLN. Abkürzung für »National League for merischen Beziehung. 2. Schaubild, in
Nursing<<. dem die Zahlen von Variablen so darge-
. NLN stellt werden, dass die Werte einer abhän-
nm. Abkürzung für »Nanometer«. gigen Variablen auf einer Linie abgelesen
• nm werden können, wenn die Werte einer an-
deren Variablen bekannt sind (z.B. Kör-
Nn. Abkürzung für >>Nervi«, Plural von pergewicht und Lebensalter).
Nervus. (--+Nerv) [griech.: nomos, Gesetz; gramma, Bericht]
• Nn • nomogram
NNM. Abkürzung für >>Nebennierenmark«. Non-Disjunction. Fehlverhalten von homo-
(--+ Nebenniere) logen Chromosomenpaaren, die sich wäh-
• adrenal medulla rend der ersten Teilung der --+ Meiose nicht
NNR. Abkürzung für >>Nebennierenrinde«. trennen, oder von zwei Chromatiden eines
(--+ Nebenniere) Chromosoms, sich in der Anaphase der
--+ Mitose oder während der zweiten Tei-
• adrenal cortex
lung der Meiose nicht trennen. In der Folge
NO. Abkürzung für --+ Stickoxid. kommt es zu einer abnormalen Chromo-
• No somenanzahl in der Tochterzelle.
[lat.: non, nicht; disjungere, trennen]
NOC. Abkürzung für (eng!.) Nursing Out- • nondisjunction
comes Classifikation, --+ Klassifikation der
Pllegeergebn isse. Non-Hodgkin-lymphom (NHL). Heterogene
oc Gruppe von malignen Tumoren, die sich
im Lymphgewebe bilden, jedoch keine
noct. Abkürzung für >>nocturnus« (nächt- Hodgkin-Lymphome sind. NHL's unter-
lich). scheiden sich sowohl histologisch, immu-
• noct. nologisch und in ihren klinischen Eigen-
schaften als auch in ihrer Prognose und
Nodulus. (Knötchen). I. Kleiner Knoten
Therapie. (s.a. Hodgkin-Krankheit)
(--+ Nodus). 2. Kleine knotenähnliche
• non-Hodgkin's Iymphoma (NHL)
Struktur.
[lat.: Knötchen] Noonan-Syndrom. Hypergonadotrope Stö-
• nodule rung unbekannter Herkunft, die nur bei
712 Noonan-Syndrom · ~~

Männern auftritt, die eine kleine Statur den; Durchschnittswert; Richtlinie. 2. Ab-
und häufig Herzfehlbildungen aufweisen. kürzung für normal.
Die Hodenfunktion kann normal sein, [lat.: norma, Regel]
doch ist die Fruchtbarkeit häufig vermin- • norm
dert. Die Anzahl und die Morphologie der
Chromosomen sind normal. nonn(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
[J. Noonan, amerikanische Kardiologin, >>normal«.
geb. 1928] • norm(o)-
• Noonan's syndrome Normalität, Förderung der. ... Pflegeinter·
vention der ... NIC, die definiert wird als
Nootropika (pl.). Substanzen, die den Ge- die Unterstützung der Eltern und ande-
hirnstoffwechsel und die Hirnleistung rer Familienangehöriger von Kindern
(z.B. Gedächtnis, Merkfahigkeit und Spra- mit chronischen Erkrankungen oder Be·
che) verbessern sollen. Die Wirksamkeit hinderungen zur Gewährleistung nor-
dieser Arzneimittel ist nicht abschließend maler Lebenserwartungen für die Kinder
gesichert (Plazeboeffekt). - adj. nootro- und ihre Familien.
pisch. • Normalization Promotion
• nootropics
Normallösung. Lösung, die das Gramm-
äquivalent eines Reagens in einem Liter
Noradrenalin. (Norepinephrin/Arterenol). Adre-
gelöst enthält. Sie wird mit N/1 oder N
nerges Hormon (--> Katecholamin) und
dargestellt.
--> Neurotransmitter, der eine Erhöhung
des Blutdrucks durch Verengung der Ge- • normal solution
fäße (Vasokonstriktion) bewirkt, das Nonnalverteilung. (Statistik) Theoretische
Herzminutenvolumen dabei aber nicht Häufigkeitsverteilung variabler Daten, die
beeinflusst. Es wird physiologischerweise im Allgemeinen graphisch durch eine
im Nebennierenmark gebildet. Als Arz- glockenförmige Kurve dargestellt wird,
neimittel (z.B. Levarterenol) dient es der die im Mittelwert ihren Höhepunkt er-
Aufrechterhaltung des Blutdrucks bei ei- reicht.
ner akuten Hypotonie in Folge einer Ver- • normal distribution
letzung, Herzerkrankung oder eines Ge-
faßkollaps oder Schocks. Normoblast. Kernhaltige Zellvorform eines
• norepinephrine erwachsenen zirkulierenden Erythrozyten
im Knochenmark. Nach der Ausstoßung
des Zellkerns eines N.en wird die Zelle zu
Nordamerikanische Pllegediagnosenverei· einem Erythrozyten, der auch als Retiku-
nigung (NANDA). Professionelle Organisa· lozyt bezeichnet wird und in den Blut-
tion von Pflegenden, die 1982 gegründet kreislauf gelangt.
wurde. Das Ziel der Organisation ist es, • normablast
»eine taxonomische Terminologie der
Pflegediagnosen zur allgemeinen An· normochrom. Zu einer Blutzelle gehörend,
wendung durch die professionell Pfle· die eine normale Farbe aufweist, welche
genden zu entwickeln, zu verbessern durch die Präsenz einer angemessenen
und zu fordem «. Hämoglobinmenge gewährleistet wird.
• North American ursing Diagnosis [lat.: norma, Regel; griech.: chroma, Far-
Association ( ANDA) be]
• normochromic
Norm. 1. Maß eines Phänomens, das allge- Nonnoglykämie. Normaler Blutzuckerspie-
mein als ideale Standardleistung akzep- gel (4,2 bis 5,3 mMol/1).- adj. normogly-
tiert wird und mit dem andere Werte des kämisch.
betreffenden Phänomens verglichen wer- • normoglykemia
• Notfallwagen, Kontrolle des 7U

normoton. Bezeichnung für normalen To- rung infektiöser Patienten}, Chemothera-


nus, normale Spannung oder normalen peutika und Antibiotika kritisch und ge-
Druck (z.B. Blutdruck). zielt verabreicht und entsprechende admi-
• normotensive nistrative Regulationen entwickelt und
eingehalten werden. (s.a. Hospitalismus)
Normozyt. Normale, gesunde, erwachsene • nosocomial infection
rote Blutzelle ( --+ Erythrozyt).
• normocyte Nosologie. Wissenschaft der Klassifizie-
rung von Krankheiten.
Nonnwerte, chemische. Konzentrationen
• nosology
verschiedener chemischer Substanzen im
gesunden Körper. Standardwerte werden Notaufnahme. Spezieller Krankenhausbe-
als Konzentrationsbereiche ausgedrückt reich, der ausgelegt ist, um Patienten, die
und variieren zwischen verschiedenen Al- unter einem Trauma oder sonstigen,
tersgruppen sowie von Labor zu Labor. plötzlich aufgetauchten medizinischen
• chemistry, normal values Problemen leiden, aufzunehmen und zu
behandeln.
Norton-Skala. Hilfsinstrument zur Ein- • emergency room (ER)
schätzung der Dekubitusgefährdung ei-
nes Patienten, bei dem verschiedene Ein- Notfall. Bezeichnung für eine plötzlich ent-
flussfaktoren (z.B. Alter, Hautzustand, stehende, gefahrliehe Situation, die das Le-
Zusatzerkrankungen u.a.), die eine De- ben bzw. die Gesundheit einer Person bzw.
kubitusentstehung begünstigen, in einer einer Personengruppe beeinträchtigt.
Punktetabelle festgehalten werden. je ge- • emergency
ringer die Punktzahl, desto größer ist die
Dekubitusgefahr. Die N.-S. sollte bei der Notfallambulanz. Abteilung in einem Kran- .m
euaufnahme des Parienten ausgefüllt kenhaus, die mit besonders geschultem -..;,.
werden. Bei Veränderungen im Krank- Personal ausgestattet ist, um eine rasche
Notfallversorgung durchführen zu kön-
heitsverlauf muss die Skala erneut ange-
wendet werden. ln der BRD ist die von nen, insbesondere für Personen, die von
Bienstein et al. modifizierte .-S. sehr einer plötzlichen und akuten Krankheit
verbreitet. Diese Skala erlaubt eine siche- befallen sind oder die Opfer eines schwe-
rere und gezieltere Einschätzung de De- ren Traumas sind.
kubitusrisikos durch eine differenzierte- • emergency department (ED)
re Punktvergabe. (s.a. Braden-Skala) (s. Notfallmedizin. Zweig der Medizin, der sich
Tab. S. 714) mit der Diagnose und Behandlung von Pa-
• Norton scale tienten beschäftigt, die ein Trauma erlitten
haben oder von einer plötzliche, lebensbe-
nosokomial. Zu einem Krankenhaus gehö- drohlichen Krankheit bedroht sind.
rend. • emergency medicine
[griech.: nosokomeion, Krankenhaus]
• nosocomial Notfallpflege. -+ P11egeintervention der
-+ NIC, die definiert wird als die Gewähr-
Nosokomialinfektion. (Krankenhausinfektion).
Infektion, die innerhalb von 72 Stunden leistung von lebensrettenden Maßnah-
nach einer Krankenhauseinweisung er- men in lebensbedrohlichen Situationen.
worben und häufig durch Candida albi- • Emergency Gare
cans, Escherichia coli, Hepatitisviren,
Notfallwagen, Kontrolle des. -+ P11egeinter-
Herpes-zoster-Viren, Pseudomonas oder
Staphylokokken verursacht wird. Um vention der - NIC, die definiert wird als
N.en zu verhindern, müssen alle erforder- die systematische Oberprüfung der Aus-
lichen Maßnahmen der Hygiene, Aseptik stattung eines Notfallwagens in regelmä-
und Antiseptik eingehalten, organisatori- ßigen Abständen.
sehe Maßnahmen ergriffen (z.B. Isolie- • Emergency Cart Checking
Norton-Skala. Modifizierte Nor ton -Skala.
I

voll 4 <10 4 4 keine 4 gut 4 klar 4 geht ohne 4 voll 4 keine 4


' ' Hilfe

wenig 3 <30 3 schuppig I 3 Abwehr- 3 leidlich 3 apathisch 3 geht mit 3 kaum 3 manch- 3
trocken schwäche teilnahms- Hilfe eingeschränkt mal
Fieber I los
Diabetes
Anämie

teil· 2 <60 2 feucht I*) 2 MS,CA 2 schlecht 2 verwirrt 2 rollstuhl- 2 sehr einge· 2 meistens 2
weise erhöhtes
t~' bedürftig schränkt Urin
Hämatokrit
Adipositas

keine I >60 I I arterielle I sehr I stupurös I bettlägerig I voll eige- I Urin und
Wood'" J Verschluß- schlecht (stumpf- schränkt Stuhl
Allergie
Risse krankheil I sinnig)

*) Je nach Ausprägungsgrad Ursprüngliche Norton - Skala

I. Wählen Sie die zutreffende Patienten-Beschreibung (4., 3., 2. oder I. Punkt) unter jeder neuen Oberschrift und notieren Sie das
Ergebnis (mit einem wasserlöslichen Stift) in das freie Feld unterhalb der Skala.
2. Addieren Sie das Ergebnis.
3. Obertragen sie das Ergebnis in den Pflegebericht oder die Kurve. Benutzen sie diese Tabelle wöchentlich oder immer dann, wenn
sich der Zustand des Kranken und/oder die Pflegebedingungen ändern.
4. Dekubitusgefahr besteht bei 25 Punkten und weniger, prophylaktische Maßnahmen müssen geplant und durchgeführt werden!
latzudlt.---> Vergewaltigung. nuldur. 1. Den Atomkern betreffend.
•rape 2. Den Zellkern betreffend.
[lat.: nucleus, Kern]
Rare. (Krankheitsursache). Schädliche, verlet- •nuclear
zende oder nachteilig auf die Gesundheit Nuldelrmedldn. Medizinische Disziplin,
wirkende Substanz oder Bedingung. die in der Diagnostik und Behandlung
[lat.: noxa, Schaden]
von Krankheiten radioaktive Isotope in
•noxa Form von Radiopharmaka, Kernstrah-
lungsmesstechniken oder Radionuklid-
IIOiizepiN, Eigenschaft von Nervenrezep- therapien einsetzt. Zu den wichtigsten Be-
toren, die Schmerzreize vermitteln.
reichen der N. gehören physiologische
[lat.: nocere, schaden; capere, erhalten]
Funktionsstudien, Röntgendarsteilungen
• nociceptive und therapeutische Techniken.
•nuclear medicine
Nalbeptar. (Schmerzrezeptoren). Somatische
und viszerale freie Nervenendigung von NUÖiillslula.Polymerverbindung mit ho-
dünnen markhaltigen oder marklosen Fa- hem Molekulargewicht, die aus --+ Nukleo-
sern, die im Allgemeinen auf Gewebever- tiden gebildet wird, die jeweils aus einer
letzungen reagieren, aber auch durch en- Purin- oder Pyrimidinbase, sowie aus Ri-
dogene chemische Substanzen erregt wer- bose oder Desoxyribosezucker und einer
den können. N.en sind für die Wahrneh- Phosphatgruppe bestehen. N.en sind bei
mung von Schmerzreizen verantwortlich. der Energiespeicherung und -freisetzung
• nociceptor sowie bei der Bestimmung und Übertra-
gung von genetischen Merkmalen betei-
IWIR. Abkürzung für
tirheumatika.
• NSAID
---> nichtsteroidale An- ligt. Zu den N.en zählt man die ---> Desoxy-
ribonukleinsäure (DNS) und die --+ Ribonu-
kleinsäure (RNS) .
II
• nucleic acid
Nudta. Nacken. Nuldealus (pl. lluldeoll). Sammelbegriff für
•nucha kleine dichte Strukturen, die weitgehend
aus --+ Ribonukleinsäure (RNS) bestehen
~. (Nüchternplasmaglukose).
und innerhalb des Zytoplasmas einer Zel-
Untersuchung des ---> Blutzuckers nach
le zu finden sind. Nukleoli spielen bei der
zwölfständiger Nahrungskarenz des Pa- Bildung der --+ Ribosomen eine wesentli-
tienten. Der N. ist der entscheidende Test
che Rolle, die die Zellproteine synthetisie-
für die Diagnose eines Diabetes mellitus. ren. Die Nukleoli lösen sich bei der Zell-
Ein --+ Diabetes mellitus liegt vor, wenn der
teilung auf.
Nüchternplasmaglukose-Wert > 126 mgl
[lat.: Kernchen]
dl (> 7,0 mmol/1) beträgt.
•nucleolus
• fasting glucose value
NuJdeora, Sammelbegriff für ---> Protonen
Nudeus pulposu$. Zentraler Teil jedes Wir- und ---> Neutronen innerhalb eines Atom-
belkörpers der Wirbelsäule (Zwischen- kerns.
wirbelscheibe), der aus einer gallertarti- •nucleon
gen elastischen Substanz besteht, die mit
zunehmendem Alter an Elastizität ver-
Nukleosid. Komponente und Abbaupro-
dukt eines ---> Nukleotids, das aus einer
liert.
Stickstoffbase in Verbindung mit einem
• nucleus pulposus Einfachzucker (--+ Pentose) besteht.
nukf.. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Kern, • nucleoside
Zellkern, Atomkern«. Naldeasom. Sich wiederholende Einheiten
.nucl- von Nukleoproteinen (Grundeinheit des
•-r<
716 Nukleosom ·

---+Chromatins), die aus Histonen bestehen Nullipara. Frau, die noch kein Kind gebo-
und mit Desoxyribonukleinsäure einen ren hat.
Komplex bilden, der einer Perlenschnur • nonparous
ähnelt und sich in bestimmten Abständen
über das Chromosom verteilt wiederholt. Nullpunkt, absoluter. Temperatur, bei der
• nucleosome alle molekularen Bewegungen zum Still-
stand kommen. Es handelt sich um den
Nukleotid. Verbindung, die einen Baustein theoretisch niedrigsten Wert, der aus Be-
der ---+ Nukleinsäuren bildet und die durch rechnungen und Prognosen aus Experi-
die Wirkung eines Enzyms (Nuklease) menten über das Verhalten von Gasen bei
aufgespalten wird. Ein N. besteht aus einer extrem niedrigen Temperaturen abgeleitet
Phosphatgruppe, einem Einfachzucker wird. Der absolute Nullpunkt wird mit 0
(---+Pentose) und einer Stickstoffbase. Ket- Kelvin = -273'' Celsius angegeben.
ten solcher Strukturen bilden die ---+ Deso- • absolute zero
xyribonukleinsäure (DNS) und/oder die
---+ Ribonukleinsäure (RNS), welche lebens-
Nummerierungssystem, allgemein gültiges.
wichtige Substanzen sind.
Allgemein anerkanntes System zur Identi-
• nucleotide
fizierung und Benennung der Zähne. Die
Nukleu5 (pl. Nuklei). I. Zentrales kontrol- Milchzähne werden mit den Buchstaben
lierendes Körperehen innerhalb einer le- A bis T bzw. mit den Zahlen I bis 20 und
benden Zelle, die meist als runde Einheit dem Buchstaben d benannt. Den Zähnen
in eine Membran eingeschlossen ist und des permanenten Gebisses werden die
den genetischen Code zur Erhaltung le- Zahlen I bis 32 zugeordnet.
bender Systeme von Organismen sowie • universal numbering system
zur Aussendung von Befehlen für Wachs-
tum und Vermehrung enthält. 2. Eine Nursing Minimum Data Set (NMDS). Infor-
Gruppe von Nervenzellen im Zentralner- mationsreibe, die in Kurzform Definitio-
vensystem, die gemeinsame Funktionen nen und Kategorien im Zusammenhang
haben, z.B. die Unterstützung des Gehör- mit spezifi chen Dimei\Sionen der Pflege
oder Geruchssinns. 3. Zentrum eines so vereinheitlicht, dass sie das Informati-
Atoms, um das sich die Elektronen bewe- onsbedürfnis der zahlreichen Anwender
gen. 4. Zentrales Element einer organi- der Daten im Gesundheitssystem erfüllt.
schen chemischen Verbindung oder Dies ist der erste Versuch, alle wesentli-
Gruppe von Verbindungen. chen pflegerischen Daten zu standardi-
[lat.: Kern] sieren.
• nucleus • nursing minimum data set (NMDS)
Nuklid. Spezieller Atomkern (Nukleus),
der durch eine bestimmte Anzahl an Pro- Nursing Research. Zeitschrift, die zwei-
tonen und Neutronen gekennzeichnet ist. monatlich erscheint und fachspezifische
• nuclide Aufsätze (Papers) sowie andere Informa-
tionen über die Pflegeforschung veröf-
Nulldiät. (Hungerkur). Vollständiges Fasten fentlicht. Ziel der Zeitschrift ist es, die
unter klinischer Aufsicht, um Überge- Forschung in der professionellen Pflege
wicht abzubauen. Währenddessen werden anzuregen und Ergebnisse der For-
nur Wasser, Elektrolyte und Vitamine zu- chung zu verbreiten und allgemein zu-
geführt. Eine längerfristige N. ist nicht gänglich zu machen.
ratsam, da nicht nur Körperfette, sondern • Nursing Research
auch Körpereiweiße abgebaut werden.
(s.a. Reduktionsdiät) nutritiv. Zur Nahrung oder zum Essverhal-
• calorie-free diet ten gehörend, die die ---+ Ernährung der
Körpergewebe durch Abbau von Nah- ~.Psychosexuelle Störung bei
rungsmitteln gewährleistet. Frauen, die durch ein unersättliches Be-
[lat.: nutrire, ernähren] dürfnis nach sexueller Befriedigung ge-
•nutritional kennzeichnet ist. Die N. steht häufig im
Zusammenhang mit unterbewussten Kon-
~(Nachtblindheit). Schlechtes Seh- flikten bezüglich des persönlichen Selbst-
vermögen in der Nacht oder im Dämmer- wertgefühls. - adj. nymphoman.
licht, das durch eine verminderte Syn- [griech.: nymphe, Mädchen; mania, Ver-
these von Rhodopsin, Vitamin-A-Mangel, rücktheit]
Degeneration der Netzhaut (Retina) oder •nymphomania
eine angeborenene Störung (z.B. Ausfall
der Stäbchen) verursacht wird. ..,.., glllllf (Augenzittern). Unfreiwillige
[griech.: nyx, Nacht; alaos, blind; ops, Au- rhythmische Bewegung der Augen. Der
ge] Ausschlag kann horizontal, vertikal, rotie-
• nyctalopia; night-blindness rend oder in alle Richtungen verlaufen.
Ein Rucknystagmus ist durch schnellere
~ Angstreaktion, die durch Bewegungen in die eine als in die andere
eine obsessive, irrationale Angst vor der Richtung gekennzeichnet. Ein Pendelnys-
Dunkelheit gekennzeichnet ist. tagmus weist einen Ausschlag auf, der et-
[griech.: nyx, Nacht; phobos, Angst] wa in beide Richtungen gleich ist. Der La-
• nyctophobia byrinth- oder Vestibularisnystagmus ist
häufig rotierend und wird oft von Schwin-
fQtdwle. Vermehrtes nächtliches Wasser- del (Vertigo) und Übelkeit begleitet. Ein
lassen, häufig bedingt durch das Aus-
schwemmen von Ödemen bei Herzinsuffi-
zienz oder Restharnbildung bei Prostata-
Vertikalnystagmus ist kennzeichnend für
Krankheiten des Hirnstamms. Ein wip-
pender Nystagmus, bei dem das eine Auge
II
hypertrophie. Durch das mehrfache Auf- nach oben, das andere nach unten wan-
suchen der Toilette wird die Nachtruhe er- dert, kann bei einer bilateralen ---> Hemia-
heblich gestört. nopsie beobachtet werden.
[griech.: nyx, Nacht; ouron, Urin] [griech.: nystagmos, nicken]
.nocturia •nystagmus
718 •

0. Symbol für das chemische Element Oberflächenthermometer. Instrument, das

•o
--+ Sauerstoff (0 2 = Sauerstoffmolekül).

Oat-Zeii-Karzinom. Malignes Epithelneo-


die Oberflächentemperatur von beliebi-
gen Körperteilen misst und anzeigt.
• surface thermometer

plasma, das meist in den Bronchien auf- Oberkieferhöhle. (Sinus maxillaris). Eine von
tritt und aus kleinen kompakten, runden, zwei großen Luftzellen, die eine pyrami-
ovalen oder spindeiförmigen Epithelzel- denförmige Höhle im Oberkiefer bilden.
len besteht, die dunkel gefarbt sind und • maxillary sinus
neurosekretorische Körnchen sowie we-
Oberkieferschlagader. --+ Arteria maxillaris.
nig oder kein Zellplasma enthalten. Tu-
• maxillary artery
more, die durch solche Zellen gebildet
werden, bilden keine uniforme Masse, Oberkiefervene. --> Vena maxillaris.
sondern verbreiten sich entlang den • maxillary vein
Lymphbahnen der Schleimhäute. Viele
maligne Lungentumore sind 0.-Z.-K.e. Oberkörperfu><hlagerung. Bei der 0 . ist
• oat cell carcinoma das Kopfteil des Bettes um 30° erhöht,
der Patient befindet sich in einer sitzen-
ob-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>gegen- den bzw. halbsitzenden Position; häufige
über, entgegen<<. Bettposition des beweglichen Patienten.
• ob- Vorteile: hilfreich beim Essen und Trin-
ken (Schlucktraining), zur Mundpflege,
Obduktion. Gerichtlich angeordnete (fo- bessere Orientierung und bessere Be-
rensische) medizinische --+ Autopsie. weglichkeit im Bett, atemerleichternde
[lat.: obducere, darüber ziehen]
Lage usw. achteile: Hohe Dekubitusge-
• obduction; postmortem examination fahr über Sitzbeinhöcker, Scherkräfte
Oberarmschlagader. __. Arteria brachialis. bei inkorrekter Abknickung in der Hüft-
• brachial artery ebene, Sturzgefahr, Bronchial.s ekret kann
sich an der Lungenbasis sammeln.
Oberarmspeichenmuskel. --+ Musculus bra- • positioning with raised trunk
chioradialis.
• brachioradialis Obesität. (Fettleibigkeit). Unphysiologische
Zunahme des Anteils an Fettzellen, vor-
Oberarmvene. --+ Vena brachialis. wiegend in den Eingeweiden (Viszera)
• brachial vein und im subkutanen Gewebe des Körpers.
Die 0 . kann exogen oder endogen bedingt
Oberflächenbiopsie. Das Entnehmen von sein. Eine hyperplastische 0 . wird durch
Gewebeproben zur mikroskopischen Un- die übermäßige Vermehrung von Fettzel-
tersuchung durch Abschaben von einer len in einer zunehmend adipösen Gewe-
Wundoberfläche. bemasse verursacht. Die hypertrophe 0 .
• surface biopsy resultiert aus einem Wachstum der Fett-
Obsttpatton. rekt al 719

zellen in eine zunehmend adipösen Fett- Obsession. Dauerhaft zwanghaft vorhande-


masse. Wiegt eine Person mehr als 20% ner Gedanke oder Zwangsvorstellung, mit
ihres erwünschten Körpergewichts (ent- denen ein Betroffener kontinuierlich und
sprechend Alter, Geschlecht, Größe und unfreiwillig beschäftigt ist und die nicht
Konstitution), spricht man von einer 0. mit Logik oder Vernunft beendet werden
Da ein >>normaler<< Mensch zu 25% aus können. Beispiele für eine 0. sind Wasch-
Fett besteht, kann dieser Anteil bei einer zwang oder Platzangst. - adj. obszessiv.
Person mit 0 . verdoppelt werden. ( _, Adi- [lat.: obsessio, Besetztsein]
positas) • obsession
[lat.: obesitas, Fettsucht]
• obesity obsolet. Veraltet; aufgrund des Alters oder
eines Funktionsverlustes nicht mehr ge-
Obex. Kleine rechteckige Membran, die bräuchlich; nutzlos.
sich im unteren (kaudalen) Winkel der • obsolete
Rautengrube oder im vierten Hirnventri-
kel findet. Obstipation. (Stuhlverstopfung). Anerkannte
• obex -+ NANDA-- Pflegediagnose; Bezeich-
nung für Schwierigkeiten beim Stuhl-
objektiv. Zu Phänomenen oder klinischen gang bzw. für zu wenig oder unregelmä-
Ergebnissen gehörend, die nachweisbar ßigen und harten Stuhlgang. Zu den Ur-
sind und nicht aus einer subjektiven Ein- sachen zählen unzureichende Zufuhr
schätzung resultieren. Ein o.es Ergebnis von Flüssigkeit und Ballaststoffen , kör-
wird in der Gesundheitspflege häufig als perliche Inaktivität, Nebenwirkungen
ein Anzeichen beschrieben, das sich von von Arzneimitteln, chronische Einnah-
einem Symptom unterscheidet, das nur me von Abführmitteln und Klysmen, gas-
subjektiv wahrgenommen wird. trointestinale obstruktive Läsionen,
• objective neuromuskuläre oder skelettmuskulato-
rische Störungen und eine schwache
obligat. Bezeichnung für die Eigenschaft, Bauchmuskulatur. Kennzeichnende
nur unter bestimmten Umgebungsbedin- Merkmale sind verminderte Ausschei -
gungen überleben zu können, z.B. o.e Pa- dungshäufigkeit, harter Stuhl, tastbare
rasiten, o.e Aerobier, die ohne Sauerstoff Masse im Rektum, verminderte Darmge-
nicht überleben können, oder o.e Anaero- räusche und der Bericht über ein Druck-
bier, die bei Vorhandensein von Sauerstoff oder Völlegefühl im Bauch oder Darm.
nicht überleben können (z.B. Clostridium (__. Obstipatiomprophylaxe)
tetani). [lat.: constipare, zu ammendrängen.]
[lat.: obligare, binden]
• constipation
• obligate
obliquus. (schräg). Schräge Richtung oder Obstipation, Kolon. Anerkannte __. NAN·
eine entsprechende Abweichung von einer DA- Pflegediagnose; Zustand, gekenn-
senkrechten oder horizontalen Linie, z.B. zeichnet durch harten, trockenen Stuhl
Schrägbruch oder _, Schräg Iage. und eine verzögerte Passage der Nah -
[lat.: obliquus, schräg] rungsrUckstände durch den Darm. Typi-
sche Merkmale sind eine verminderte
• oblique
Ausscheidungshäufigkeit, harter, tro-
Obliteration. Entfernung oder Verlust der ckener Stuhl, schmerzhafte Stuhlentlee-
Funktion eines Körperteils durch Opera- rung, Bauchblähungen und eine tastbare
tion, Erkrankung oder Degeneration; Ver- Masse im Kolon.
stopfung oder Verödung, z.B. von Gefä- • constipation, colanie
ßen.
[lat.: oblinere, verstopfen] Obstipation, rektal. Anerkannte -+ NAN-
• obliteration DA- - Pflegediagnose; Zustand, gekenn-
720 Obst1 pat1on, rektal .:

zeichnet durch Stuhlretention, normale Obturation. Verlegung oder Verstopfung


Stuhlkonsistenz und eine verzögerte einer Körperöffnung, eines -+ Lumens
Au scheidung, verursacht durch biopsy- oder eines Hohlraums, z.B. bei einer Ma-
cho oziale Störungen. Es kann zu Bauch- gen-Darm-Blockade.
krämpfen, rektalem Völlegefühl und ver- [lat.: obturare, verstopfen]
änderten abgehenden Winden kommen. • obturation
• constipalion, rectal Obturationsatelektase. Schwere Lungen-
stauung mit diffuser Verletzung der Al-
Obstipation, subjektive. Anerkannte veolarkapillarmembranen; führt zu hä-
~ NANDA-~ Pflegediagnose; Selbstdia- morrhagischem Ödem, Lungenrigidität,
gnose einer Stuhlverstopfung und Ge- Atemschwierigkeiten und Ateminsuffizi-
währleistung der täglichen Stuhlaus- enz. (-+ Atelektase)
scheidung durch die Verwendung von [lat.: congerere, ansammeln; griech.: ate-
Laxanzien, Klysmen und Suppositorien. les, unvollständig, ektasis, dehnen.]
Kennzeichnende Merkmal ist die Er- • congestive atelectasis
wartung des täglichen Stuhlgangs (mög-
licherweise zur gleichen Uhrzeit jeden Obturator. Vorrichtung, die eine Passage
Tag), wobei e zur übermäßigen Anwen- oder einen Kanal blockiert oder einen
dung von Laxanzien, Klysmen und Sup- Raum ausfüllt, z.B. Verschlussmandrin
positorien kommt. oder eine Prothese, die implantiert wird,
um eine Lücke im Gaumen bei einer Gau-
• constipation, perceived
menspalte zu verschließen.
• obturator
Obstipation/Stuhlverhaltung. Pflege bei.
---. Pflegeintervention der -. NIC, die defi- Ochronose. Angeborene Störung des Pro-
niert wird als die Vorbeugung und Lin- teinstoffwechsels, die durch eine An-
derung einer Obstipation oder Stuhlver- sammlung (Akkumulation) von Homo-
haltung. (---. Obstipationsprophylaxe) gentisinsäure gekennzeichnet ist, was zu
• Constipation/lmpaction Manage- bräunlich -schwarzen Pigmentablagerun-
ment gen in der Bindehaut und im Knorpelge-
webe sowie zu einer degenerativen Arthri-
Obstipationsprophylaxe. Pflegemaßnah- tis führt.
men, um die Entwicklung einer Obsti- • ochronosis
pation be.i dafür gefabrdeten Patienten zu Oddi-Sphinkter. (Sphinkter Oddi). Schließ-
verhindern. Zu den Maßnahmen zählt muskel aus zirkulären Muskelfasern um
eine ausreichende Verabreichung von den unteren Teil des gemeinsamen Gallen-
Getränken, frühzeitige Mobilisation, gangs und um den Pankreasgang vor dem
Verabceichung von ballaststoffreichem Eintritt in den Zwölffingerdarm (Duode-
E sen (z.B. Joghurt, Vollkornbrot, Salate, num).
Gem!ise, Sauerkraut}, Vermeiden von [R. Oddi, italienischer Chirurg, 1864-
stopfenden Nahrungsmitteln (z.B. Scho- 1913; griech.: sphingein, verbinden]
kolade, Bananen, Weißbrot}, Darmtrai- • Oddi's sphincter
ning durch Erhaltung des Tagesrhyth-
mus, Massieren des Darms, um die Ödem. Unphysiologische Ansammlung
Peristaltik anzuregen. von Flüssigkeit im interstitiellen Gewebe-
• constipation prophylaxi raum, wie z.B. Herzbeutel (Perikard), In-
trapleuralraum, Bauchhöhle (Peritoneum)
oder Gelenkkapseln. - adj. ödematös.
Obstruktion. (Obstipation). Verschluss, Verle-
[griech.: oidema, Schwellung.]
gung oder Verstopfung eines Körperka-
• edema
nals oder -gefaßes.
[lat.: obstruere, verbauen] ödematogen. Ödeme verursachend.
• obstruction • edematogenic
!( Ohnmacht 721

Ödipuskomplex. l. (Psychoanalyse) Odor. Geruch oder Duft; der Geruchssinn


Wunsch eines Kindes nach einer sexuellen wird aktiviert, wenn Moleküle aus der
Beziehung mit dem Elternteil des jeweils Luft die Rezeptoren des I. Hirnnervs sti-
anderen Geschlechts, im Allgemeinen mit mulieren.
starken negativen Gefühlen für das gleich- [lat.: Geruch]
geschlechtliche Elternteil. 2. Wunsch ei- • odor
nes Sohnes nach einer sexuellen Bezie-
hung zu seiner Mutter. Odynophagie. Intensive Empfindung eines
[Ödipus, König der griechischen Mytho- brennenden drückenden Schmerzes beim
logie, der seinen Vater erschlagen und Schlucken, der durch eine Reizung oder
seine Mutter geheiratet hat] Erkrankung der Schleimhaut der Speise-
• oedipus complex röhre (Ösophagus) verursacht wird; z.B.
durch gastroösophagischen Reflux, Bakte-
odont-. Vorsilbe mit der Bedeutung rien- oder Pilzinfektion, Tumor, Achalasie
>>Zahn«. oder chemische Reizung.
• odont- [griech.: odyne, Schmerz; phagein,
schlucken]
Odontalgie. Zahnschmerzen.
[griech.: odous, Zahn; algos, Schmerz] • odynophagia
• odontalgia Öffnungsdruck. Der Druck, der mit Hilfe
Odontoblasten (pl.). (Zahnbeinbildner). Binde- eines Manometers zu Beginn eines ge-
gewebszellen der Peripherie der Zahnpul- messenen Flusses aufgezeichnet wird,
pa, die sich zum primären und sekundä- z.B. nachdem eine Spinalnadel in den
ren ---. Dentin entwickeln. Subarachnoidalraum eingeführt worden
[griech.: odous, Zahn; blastos, Keim] ist.
• odontoblasts • opening pressure

Odontogenese. Ursprung und Bildung der OH. Symbol für Hydroxyl.


sich entwickelnden Zähne. - adj. odonto- • oH
gen. Ohm. Maßeinheit für den elektrischen Wi-
[griech.: odous, Zahn; genein, produzie- derstand. Ein 0 . entspricht dem Wider-
ren] stand eines Leiters, bei dem ein elektri-
• odontogenesis sches Potential von I Volt einen Strom
Odontologie. Wissenschaftliches Studium von I Ampere produziert.
der Anatomie und Physiologie der Zähne [G. Ohm, deutscher Physiker, 1787-1854]
und der sie umgebenden Strukturen in • ohm
der Mundhöhle. Ohm-Gesetz. Prinzip, das besagt, dass die
[griech.: odous, Zahn; Iogos, Wissen- Stärke oder Intensität eines unveränderli-
schaft] chen elektrischen Stroms sich direkt pro-
• odontology portional zur elektromotorischen Kraft
Odontom. Anomalie im Mund, die einem und indirekt proportional zum Wider-
harten Tumor gleicht; z.B. knoten- oder stand des Stroms verhält.
zahnbeinähnliche Gebilde aus ---. Dentin, [G. Ohm]
Zahnschmelz oder Zahnzement • ohm'slaw
[griech.: odous, Zahn; oma, Tumor]
Ohnmacht. Anerkannte -> NANDA--+ pfle-
• odontoma gediagnose; Wahrnehmung eines Kon-
Odontom, ameloblastisches. Tumor im trollverlustes über eine aktuelle Situation
Zahnbereich mit einem ---. Ameloblastom oder ein Problem oder Gefühl, dass keine
im Inneren einer Zahngeschwulst (Orlon- der mögJjchen Handlungen das Ergebnis
tom). einer gegebenen Si ruation beeinflussen
• ameloblastic odontoma wird. Ein starkes Ohnmachtsgefühl um-
722 Ohnmacht •

fasst die Äußerung des Klienten, keine der Ausdruck einer Unsicherheit bezüg-
Kontrolle oder keinen Einfluss über die lich veränderlicher Energielevels.
Selbstpflege. eine bestimmte Situation • powerlessness
oder mögliche Ergebni se zu haben, De-
pressionen im Zusammenhang mit einer Ohnmacht. Vorübergehender Verlust des
körperlichen Verschlechterung trotz Be- Bewusstseins, wie z.B. bei einem synkopi-
folgung der Verordnungen. Mäßige Ohn- schen Anfall. (-> Synkope)
machtsgefühle äußern sich in einer • faint
Nichtteilnahme oder Interesselosigkeit Ohr. Mit Hör- und Gleichgewichtssinn
des Klienten an der Pflege, an Ent chei- ausgestattetes Sinnesorgan. Besteht aus
dungen bezüglich der Verordnungen, Außen-, Mittel- und Innenohr. Das Au-
verbaler Ausdruck von Unzufriedenheit ßenohr umfasst die mit Haut bedeckte,
und Frustration bezüglich der Untahig- knorpelige Ohrmuschel sowie den exter-
keit, frühere Aktivitäten ausführen zu nen Hörkanal, der sich außerhalb des
können, Zurückhaltung im Ausdruck Schädels befindet. Das Mittelohr besteht
wahrer Gefühle, Entfremdung von ande- aus drei winzigen Knochenteilen, nämlich
ren, allgemeine Reizbarkeit oder Passivi- Hammer, Amboss und Steigbügel, die
tät, Ausdruck von Wut, Schuld oder Schwingungen von Schallwellen übertra-
Zweifel bezüglich der Rollenausübung. gen, die zum Trommelfell im ovalen Vor-
Zu den passiven Merkmalen gehören hofsfenster des Innenohr vordringen. Das

Außenohr Mitte lohr Innenohr


Ohrmuschel 1 Äußerer Gehörgang II
Steigbügel N. vestibulo-
cochlearis
(VII I. Hirnnerv)

~~ \
~-

Schnecke
(Corti-
Organ)

Ohrtrompete
(fOhrt zum
Rundes Fenster Rachen)
Ohr. Anatomie des Ohres.
·• . · okztpttal 723

Innenohr besteht aus zwei Organen: dem menbeißen der Schneide- und Mahlzähne
Vestibularapparat, der für das Gleichge- von Ober- und Unterkiefer.
wicht verantwortlich ist, und dem Corti- [lat.: occludere, verschließen]
Organ, das die aus dem Mittelohr kom- • occlusion
menden Schwingungen in Nervenimpulse
okklusiv. (verschließend/obturierend}. Zu ei-
umwandelt, die vom Gehirn als Geräusche
nem Verschluss (-+Okklusion) gehörend;
interpretiert werden.
z.B. die Endstellung beim Zusammenbei-
• ear ßen der Zähne von Ober- und Unterkiefer
oder ein -+ Okklusivverband.
Ohrenpflege. ..... Pflegeintervention der • occlusal, occlusive
.... NIC, die definiert wird als die Vorbeu-
gung oder Minimierung von Schädigun- Okklusivverband. Verband, der verhin-
gen der Ohren bzw. des Hörvermögens. dert, dass Luft an eine Wunde oder Läsi-
• EarCare on gelangt, und der Feuchtigkeit, Kör-
perwärme und -flüssigkeiten sowie Me-
Ohrenschmerz. Schmerz im Ohr, der dikationen zurückhält. Ein 0. kann aus
scharf, pochend, brennend, vorüberge- dünnem Plastik bestehen, das mit einem
hend oder dauerhaft sein kann. Die Ursa- transparenten Pflaster befestigt wird.
che ist nicht unbedingt eine Ohrkrank- • occlusive dressing
heit, da oftmals Infektionen und andere
Erkrankungen von Nase, Mundhöhle, Ra- okkult. Verborgen oder nur schwer er-
chen und Unterkiefergelenk O.en hervor- kennbar, z.B. o.es Blut.
rufen können. [lat.: occultare, verbergen]
• earache • occult
Ökologie. Erforschung der Beziehungen
Ohrentropfen. Topisch anwendbare, flüssi- zwischen lebenden Organismen und de-
ge Arzneiform für die lokale Behandlung ren natürlichen Umgebung.
verschiedener Ohrerkrankungen, wie z.B. [griech.: oekos, Haus, Iogos, Wissen-
gegen Entzündungen bzw. Infektionen schaft.]
des äußeren Ohrkanals oder bei Zerumin- • ecology
alpropf.
• eardrops Ökosystem. Summe aller lebenden und
nicht lebenden Organismen und Objekte,
Ohrlpeidleldriise. -+ Parotis. die das Leben in einem bestimmten Be-
• parotid gland reich beeinflussen.
• ecosystem
Ohrthermometer. (lnfrarot-Ohrthermometer}. okular. zum Auge gehörend.
Mittels -+ Infrarotthermographie durchge- • ocular
führte Bestimmung der Körpertempera-
tur, wobei die Durchblutung des Trom- okulo-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Au-
melfells genutzt wird, da die dort gemes- ge<<.
sene Temperatur der Körperkerntempera- • oculo-
tur entspricht. Der Vorteil dieser Methode okulomotorisdl. Zu den Bewegungen des
ist die schnelle und unproblematische Augapfels gehörend; z.B. der okulomoto-
Messtechnik, die auch beim immobilen, rische Nerv, der für die Augenbewegun-
liegenden Patienten ohne großen Auf- gen verantwortlich ist und bestimmte ex-
wand durchgeführt werden kann. trinsische und intrinsische Augenmuskeln
• infrared ear thermometer versorgt.
Okklusion. (Verschluss}. 1. Blockade in ei- • oculomotor
nem Kanal, einem Gefäß oder einer Kör- okzipital. I. Zum Hinterkopf (-+ Okziput)
perpassage. 2. Endstellung beim Zusam- gehörend. 2. Nahe dem Hinterhauptbein
724 okzlpltill -:

(Os occipitale) gelegen, z.B. der Hinter- bei empfmdlichen Menschen zu bron-
hauptlappen. chospastischen Reaktionen kommt; in
• occipital der Schwangerschaft oder bei Säuglingen
Okzipitallappen. (Hinterhauptlappen). Einer sind ätherische öle kontraindiziert, bei
Minzöl und Wacholderbeeröl besteht
von 5 Lappen jeder Hirnhälfte (Hemis-
Abortgefalhr. Generell müssen vor Erst-
phäre) im Großhirn, die einen relativ klei-
anwendung Allergien ausgeschlossen
nen Teil der Pyramide des Hinterhaupts
und geprüft werden, ob dem Patienten
besetzen. Der 0. liegt neben dem Hinter-
der Duft angenehm ist. (- Aromathera-
hauptbein (Os occipitale) und weist eine pie) (s.a. Lavendelöl; Pfefferminzöl; Rosma-
mediale, laterale und obere Oberfläche
rinöl; Teebaumöl; Zitronenöl; Orangenöl;
auf. Brustwickel)
• occipitallobe
• essential oil
okzipitofrontal. Die Linie zwischen Hinter-
hauptbein (--->Os occipitale) und Stirnkno- Olekranon. Körpernaher (proximaler) Vor-
chen des Schädels betreffend. sprung der Elle (Ulna), der die Spitze des
[lat.: occiput, Hinterkopf; frons, Stirn] Ellbogens bildet und sich bei gestrecktem
• occipitofrontal Arm in die Fossa olecrani des Oberarm-
knochens (Humerus) einfügt. Das 0. ist
Okziput. (Hinterhaupt). Hinterer Teil des bei gebeugtem Ellbogengelenk gut sicht-
Kopfes. und tastbar.
• occiput [griech.: olekranon, Ellbogen]
Öl. Sammelbezeichnung für eine große • olecranon
Anzahl von fetten flüssigen Substanzen, Olekranonfraktur. Fraktur des knöchernen
die nicht mit Wasser mischbar sind. Ö. Vorsprungs der Elle (Ulna) am Ellenbo-
kann fixiert werden oder flüchtig sein gengelenk (Oiekranon). je nach _de~ be-
und besteht aus tierischen, pflanzlichen troffenen Gelenkflächen und zusatzheben
oder mineralischen Substanzen. ln der Radiusverrenkungen unterscheidet man
Pharmakologie werden z.B. leichtflüchtige verschiedene Arten von O.en. Als Folge
ö.e in der Aromatherapie und ätherische der Verletzung kann der Trizepsmuskel,
ö.e als Expektoranzien verwendet. der normalerweise der Streckung des El-
[lat.: oleum, Öl] lenbogens dient, spastisch werden.
• oil [lat.: frangere, zerbrechen; griech.: olekra-
Öl, ätherisches. (Olea aetherea). Flüchtige non, Ellenbogen]
Pflanzeninhaltsstoffe, die durch Wasser- • fracture of olecranon
dampfdestillation, Kaltpressung, Alko- Oleom. Bezeichnung für Lipogranulome
holextraktion oder Enfleurage gewonnen oder Schwellungen, die durch subkutane
werden und die typischen Duftstoffe der Injektion von öl verursacht werden.
Pflanze enthalten. Ä.Ö. können einge- • eleoma
nommen, in der Duftlampe oder durch
Dampfbad inhaliert oder als Waschwas- olfaktorisch. Zum Geruchssinn gehörend.
serzusatz angewendet werden. Sie kön- • olfactory
nen (je nach Öl) eine krampflösende
{spasmolytische) und sekretlösende (se- olig(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>we-
kretolytische) Wirkung haben. Da es nig<<.
sich um eine konzentrierte Essenz der • olig(o)-
Heilpflanze handelt, ist zu beachten, dass Oiigämie. Zustand einer ___. Hypovolämie
clie Anwendung nur in verdünntem Zu- oder eines reduzierten intravaskulären
stand erfolgt. Einige Öle sind unver- Blutvolumens.
dünnt stark hautreizend; bei lnhalati- [griech.: oligos, wenig; haima, Blut]
onstherapie besteht clie Gefahr, dass es • oligemia
Ollgod'alttJII. Angeborene Anomalie, die Ollprie. (Acidum oleinicum). Farblose, flüssi-
durch das Fehlen eines oder mehrerer ge, einfach ungesättigte Fettsäure, die in
Finger gekennzeichnet ist. den meisten natürlichen Fetten vorhan-
[gr.. oligos, wenig; dactylos, Finger] den ist.
• oligodactyly •oleicacid
Gllgaii1BIInlglla. Zelle des Zentralnerven- -om(a).Nachsilbe mit der Bedeutung »Ge-
systems, die ---> Myelin produziert und Be- schwulst, Tumor<<.
standteil der ---> Neuroglia ist. •-orn(a)
•oligodendroglia
Omlrllullls. Entzündung des Schulterge-
Ollgadendnglam Hirnturnor, der aus lenks.
neuronalen ektodermalen Zellen (---> Oli- • ornarthritis
godendroglia) besteht, die einen Teil des
unterstützenden Bindegewebes für die OIMIItum. (Epiploon). Duplikatur und Aus-
Nervenzellen bilden. dehnung des Bauchfells (Peritoneum),
[griech.: oligos, wenig; dendron, Baum; welche ein oder mehrere Organe einhüllt,
glia, Leim; orna, Tumor] die in der Umgebung des Magens gelegen
• oligodendrogliorna sind. Man unterscheidet das kleine und
das große 0. (0. rnajus und 0. minus).
CllgohJdt nlm. Unphysiologisch geringe (---> großes Netz) - adj. ornental.
Menge oder völliges Fehlen von Frucht- [lat.: Fetthaut]
wasser. • omenturn
[griech.: oligos, wenig; hydor, Wasser; arn-
nion, Haut des Fötus] amni-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>alle,
• oligohydrarnnios ganz, jeder<< .
•ornni-
Olgamenlll'hl. Verlängertes Zyklusinter-
vall der Menstruation mit einer teilweise Omnlllollnzo 1. Kindliche Wahrnehmung, ...
unphysiologisch geringen Blutungsrnen- dass die äußere Welt Teil eines Organis- ..
ge. rnus ist, was zu einem primitiven Gefühl
[griech.: oligos, wenig; lat.: rnensis, Mo- der Allmacht führen kann. 2.Fähigkeit ei-
nat; rhoia, Fluss] ner Zelle, insbesondere einer Geschlechts-
• oligornenorrhea zelle, sich zu irgend einer Spezialzelle zu
entwickeln und dadurch einen neuen Or-
Olga11lllfllrid. Verbindung eines Kohlen- ganismus bzw. ein bestimmtes Körperteil
hydrats, die aus einer geringen Anzahl zu bilden. - adj. omnipotent.
von ---> Monosacchariden besteht (z.B. [lat.: ornnipotens, allmächtig]
Rohrzucker). •ornnipotence; totipotency
• oligosaccharide
Omphalitis. Entzündung des Nabelsturnp-
C111gosp1n111e. Unzureichende Menge an fes bei Neugeborenen mit beträchtlicher
Spermien (Spermatozoen) im Samen. Rötung und Schwellung und in schweren
[griech.: oligos, wenig; sperrna, Samen] Fällen mit eitrigem Exsudat.
• oligosperrnia [griech.: ornphalos, Nabel; itis, Entzün-
Ofsl-. Verminderte Fähigkeit, Urin zu dung]
bilden und auszuscheiden, d.h. weniger •ornphalitis
als 500 rnl in 24 Stunden, wodurch die Otlpllalos;. ---> Nabel.
Endprodukte des Stoffwechsels (Metabo- [griech.: 6rnphal6s, Nabel]
lismus) nicht hinreichend ausgeschieden •urnbilicus
werden können. Eine 0. kann zu einer
--->Urämie führen. - adj. oligurisch. GmpheiOiille (Nabel(schnur)bruch). Angebo-
[griech.: oligos, wenig; ouron, Urin] rene Hernienbildung der intraabdomina-
•oliguria len Eingeweide (Viszera) durch einen De-
fekt in der Bauchwand um den Nabel her- Onkawlras. --->onkogener Virus.
um. •oncogenic virus
[griech.: omphalos, Nabel; kele, Hernie]
• omphalozele ~Entwicklungsgeschichte eines
Organismus von einer einzelligen be-
Ortlnlt. Sexuelle Selbstbefriedigung durch fruchteten --> Zygote über den Zeitpunkt
manuelle Erregung der Geschlechtsor- der Geburt, einschließlich aller Prozesse
gane. (---> Masturbation) der Differenzierung und des Wachstums,
•onania bis zum Tod. - adj. ontogenetisch.
-... Vorsilbe mit der Bedeutung »Ge- [griech.: ontos, Wesen; genein, produzie-
schwulst, Krebs<<. ren]
•onco- •ontogeny

Onkogen. Potentiell krebsauslösendes OnpJde. Entzündung des Nagelbettes.


(-->karzinogenes) Gen. Unter normalen [griech.: onyx, Nagel]
Umständen spielen solche Gene eine Rolle •onychia
beim Wachstum und bei der Vermehrung
OftydlociJsaophit. Zustand fehlgebildeter
von Zellen. Wenn sie jedoch in einer be-
oder entfärbter Finger- oder Fußnägel;
stimmten Weise durch ein karzinogenes Wachtumsstörung der Nägel durch einen
Agens (z.B. Strahlung, Chemikalien oder Mangel an ---> Cystin.
onkogene Viren) verändert werden, kön- [griech.: onyx, Nagel; dys, schlecht; tro-
nen sie dazu führen, dass die Zellen mali- phe, Ernährung]
gne entarten. • onychodystrophy
•oncogen
OnbgllMSI. Prozess der Initiierung und Onydlolpe. Abtrennung eines Nagels von
Unterstützung der Entwicklung einer ma- seinem Nagelbett, die am freien Ende be-

II lignen Geschwulst (Neoplasma) als Folge


der Einwirkung von biologischen, chemi-
ginnt. Dies kann in Verbindung mit Pso-
riasis, Dermatitis, Pilz- oder Pseudomon-
as-Infektionen oder vielen anderen Zu-
schen oder physikalischen Agenzien.
- adj. onkogenetisch. ständen stehen.
[griech.: onkos, Geschwulst; genesis, Ur- [griech.: onyx, Nagel; lysein, auflösen]
sprung] • onycholysis
• oncogenesis ~ Pilzerkrankung eines Fin-
Onkologe. Facharzt, der auf die Untersu- ger- oder Fußnagels durch Dermatophy-
chung und Behandlung von neoplasti- ten u.a. Durchblutungsstörungen, starke
schen Erkrankungen, insbesondere Fußschweißbildung oder das Tragen von
Krebserkrankungen, spezialisiert ist. zu engen Schuhen fördern die Entstehung
• oncologist einer 0.
[griech.: onyx, Nagel; mykes, Pilz; osis,
Onkologie. Fachbereich der Medizin, der Zustand]
sich mit der Untersuchung und Behand- • onychomycosis
lung von malignen und kanzerösen Er-
krankungen beschäftigt. CJnyc,lloß, Allgemeine Erkrankung oder
[griech.: onkos, Geschwulst; Iogos, Wis- Deformität (z.B. Atrophie oder Dystro-
senschaft] phie) eines Nagels, die durch eine Derma-
•oncology tose oder Pilzerkrankungen verursacht
werden kann.
OnkoiJR. 1. Zerstörung oder Entfernung [griech.: onyx, Nagel; osis, Zustand]
von neoplastischen Zellen durch Auflö- •onychosis
sung. 2. Reduzierung einer Schwellung
oder Geschwulst. - adj. onkolytisch. 0... Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ei<<.
•onkolysis •oo-
_. Operationen, Vorsichtsmaßnahmen bei 727

Oogamie. Sexuelle Vermehrung (Repro- opak. (undurchsichtig). 1. Zu einer Substanz


duktion) durch Befruchtung (Fertilisati- oder Oberfläche gehörend, die die Passage
on) einer großen, nicht beweglichen weib- von Licht weder übermitteln noch erlau-
lichen Keimzelle (-->Gamet) durch einen ben. 2. Weder durchsichtig (transparent)
kleinen, aktiv beweglichen männlichen noch durchscheinend.
Gameten. • opaque
[griech.: oon, Ei; gamos, Hochzeit]
• oogamy OP-Bereich. Mehrere Operationssäle und
dazugehörende Einrichtungen wie OP-
Oogenese. (Ovogenese). Prozess der Ent- Schleuse, Vorbereitungsraum, Wasch-
wicklung, des Wachstums und der Rei- raum, Sterilisationsraum und Aufwach-
fung (Maturation) einer weiblichen Keim- raum.
zelle (--> Gamet) bzw. einer Eizelle. • surgical suite
[griech.: oon, Ei; genesis, Ursprung]
• oogenesis operabel. (operierbar). Für chirurgische Ein-
griffe zugänglich, z.B. eine Erkrankung
Oophorektomie. (Ovarektomie). Chirurgische oder Verletzung, mit einer Aussicht auf
Entfernung eines oder beider Eierstöcke Besserung oder Heilung. (s.a. inoperabel)
(Ovarien), um eine Zyste, einen Tumor [lat.: operare, arbeiten]
oder Abszesse zu entfernen, eine Endome- • operable
triose zu behandeln oder bei Brustkrebs
die Östrogenquelle auszuschalten, die ei- operant. Aktion oder Reaktion, die ohne
nige Krebsformen stimuliert. Werden bei- einen erkennbaren Stimulus erfolgt. Das
de Eierstöcke entfernt, kommt es zur Ste- jeweilige Ergebnis bestimmt, ob die Ak-
rilität und zur Menopause; bei Frauen vor tion oder Reaktion wiederholt wird; z.B.
der Menopause wird ein Eierstock oder o.e Konditionierung.
ein Teil davon belassen, falls keine mali-
gne Erkrankung vorliegt. Bei Frauen in
[lat.: operare, arbeiten] r.w,
• operant .:.
oder nach der Menopause wird die 0. rou-
tinemäßig in Verbindung mit einer --> Hys- Operation. Bezeichnung für jeden chirur-
terektomie durchgeführt. gischen Eingriff, z.B. Appendektomie
[griech.: oophoron, Eierstock; ektome, oder Hysterektomie. O.en werden aus dia-
ausschneiden] gnostischen oder therapeutischen Grün-
• oophorectomy den durchgeführt.
• Operation
Oophoritis. Entzündung eines oder beider
Eierstöcke (Ovarien), die häufig im Zu- Operationen, Vorbereitungsmaßnahmen
sammenhang mit einer Eileiterentzün- für. --> P{legeintervention der ... NIC, die
dung (Salpingitis) oder anderen Infektio- definiert ist als die Gewährleistung der
nen auftritt. Patientenpflege uruni ttelbar vor einer
• oophoritis Operation, Oberprüfung der erforderli-
Oophorosalpingitis. Entzündung beider Ei- chen Maßnahmen/Untersuchungen und
erstöcke (Ovarien) und des Eileiters. Dokumentation sämtlicher Informatio-
• oophorosalpingitis nen in der Patientenkurve.
• Surgical Preparation
Oozyt. (Ovozyt). Ursprüngliche oder unvoll-
ständig entwickelte Eizelle (Ovum). Operationen, Vorsichtsmaßnahmen bei.
[griech.: oon, Ei; kytos, Zelle] -+ Pflegeintervention der NIC, die defi-
• oocyte niert ist als die Minimierung des Poten-
OP. I. Abkürzung für ... Operation. 2. Ab- tials für iatrogene Verletzungen der Pa-
kürzung für Operationssaal. tienten bei chirurgischen Eingriffen.
. OP/O.R. • Surgical Precautions
728 Operationsmikroskop ·;

Operationsmikroskop. Binokulares -+ Mi- ren und nicht auf die Hornhaut (Kornea)
kroskop, das bei schwierigen Operationen, aufgebracht werden. Anschließend wird
insbesondere an Augen oder Ohren, ver- das Augenlid vorsichtig losgelassen und
wendet wird. Mit Hilfe von verschiedenen der Patient aufgefordert, die Augen
Linsen können z.B. bei der -+ Mikrochirur- mehrmals zu chließen und nach oben
gie unterschiedliche Vergrößerungen er- und unten zu schauen.
zielt werden. • ophthalmics
• operating microscope
Ophthalmologe. Facharzt, der im Bereich
Operationstechnische(r) Assistent(in). (OTA). der Augenheilkunde (Ophthalmologie)
Neuer Berufszweig in der Pflege. OTAs spezialisiert ist
sollen - ohne vorherige Ausbildung zur • ophthalmologist
Krankenschwester/Krankenpfleger - nach
2-jähriger Ausbildung die Stelle der bishe- Ophthalmologie. Fachbereich der Medizin,
rigen OP-Fachschwestern/OP-Fachpfleger der sich mit der Physiologie, Anatomie
übernehmen. und Pathologie des Auges sowie mit der
• surgical assistant Diagnose und Behandlung von Augener-
krankungen beschäftigt - adj. ophthal-
ophthalm(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung mologisch.
»Auge«. [griech.: ophthalmos, Auge; Iogos, Wis-
• ophthalm(o)- senschaft]
Ophthalmie. Starke Entzündung der Bin- • ophthalmology
dehaut (Konjunktiva) und von tieferlie- Ophthalmoplegie. (Augenmuskellähmung).
genden Teilen des Auges. Unphysiologischer Zustand, der durch
[griech.: ophthalmos, Auge] eine Lähmung (Paralyse) des motorischen
• ophthalmia Augennervs gekennzeichnet ist Eine
Ophthalmie, katarrhalische. Katarrhalische beidseitige 0. mit schnellem Fortschreiten
Bindehautentzündung mit Ausfluss. steht häufig in Verbindung mit einer
[griech.: kata, nach unten; rhoia, Fluss; Myasthenie, Thiaminmangel, Botulismus
ophthalmos, Auge.] oder einer akuten entzündlichen Hirnpo-
• catarrhal ophthalmia Iyneuropathie. Diese Erkrankungen sind
potentiell sehr destruktiv und erfordern
Ophthalmie, sympathische. Infektiöse Ent- eine sofortige Behandlung.
zündung eines Auges, die auf das andere [griech.: ophthalmos, Auge; plege, Schlag]
übergreift • ophthalmoplegia
• sympathetic ophthalmia
Ophthalmoskop. Instrument zur Untersu-
Ophthalmika (pl.). Arzneimittel, die in der chung des Augeninneren; es enthält eine
Augenheilkunde verwendet und direkt Lichtquelle, einen Spiegel mit einer Öff-
ins Auge verabreicht werden. Dies kann nung und verschiedene Linsen unter-
durch Instillation einer Creme, Salbe oder schiedlicher Stärke. Mit Hilfe der Linsen
Flüssigkeit auf die Bindehaut (Konjunkti- kann die Augenstruktur in beliebiger Tie-
va) erfolgen. Zu den 0 . gehören Antibioti- fe klar visuell dargestellt werden.
ka, Vitamine, Filmbildner oder Glukokor- [griech.: ophthalmos, Auge; skopein,
tikoide. schauen]
Zur Instillation sollte der Patient be- • ophthalmoscope
quem mit überstrecklern Kopf sitzen
oder liegen. Durch leichten Zug wird Opiat. I. Narkotisches Arzneimittel, das
das untere Augenlid nach unten gezogen -+Opium enthält oder ein Opiumderivat
und das Ophthalmikum direkt auf die ist, sowie alle halbsynthetischen und syn-
Bindehaut appliziert. Der Patient sollte thetischen Arzneimittel mit einer opium-
dabei nach oben blicken. Das Medika- ähnlichen Wirkung. 2. Substanz, die
ment sollte nicht direkt das Auge berüh- Schlaf oder Schmerzlinderung induziert.
-+Morphin und verwandte O.e können als Nebenwirkungen der 0. sind vor allem
Nebenwirkungen übelkeit, Erbrechen, übelkeit und Erbrechen, Obstipation,
Schwindel und Verstopfung auslösen. Atemdepression, Pupillenverengung
(-+ Opiatvergiftung; Opioide) (Miosis) und Harnverhalten. 0. (z.B Hero-
•opiate in) unterliegen wegen der hohen Suchtge-
fahr dem Betäubungsmittelgesetz. (-+ Opi-
Opialtu4Lil• (Opioidrezeptor). Gruppe von ate; Morphin)
Hirnzellen, an die sich die körpereigenen •opioids
-+ Opioide binden, z.B. -+ Morphin, -+ En-
dorphine und -+ Enkephaline. Einige Re- ~Toxische Wirkung eines
zeptoren für Schmerzreaktionen sind am -+ Opioids, die bestimmte Hirnzentren
Sylvius-Aquädukt und im medianen Zen- dämpft und zu Bewusstseinsstörungen,
trum identifiziert worden; andere sind im Bewusstlosigkeit, übelkeit, Pupillenveren-
Striatum gelegen. gung, Lungenödem oder Koma führen
•opiate receptor kann. Opioide stammen häufig von
-+Opium ab; andere Drogen, einschließ-
Opiatwqlft;ung. Toxische Wirkung eines lich Alkohol, können die gleichen Effekte
potenten -+ Opioids (Narkotikums), bis haben.
hin zur Depression von Hirnzentren, die • narcotic poisoning
zur Bewusstlosigkeit führen können. Eine
akute Vergiftung äußert sich in Euphorie, Opium. Milchiges Exsudat aus der Samen-
Hitzegefühl und Juckreiz, gefolgt von ei- kapsel des Papaver samniferum und des
ner verlangsamten Atmung, Hypotonie, Papaver album, das 9,5% Morphin ent-
erniedrigter Körpertemperatur und an- hält. 0. ist ein narkotisches Analgetikum,
physiologisch langsamem Herzschlag Hypnotikum und Adstringens; es enthält
(Bradykardie). Ein Opiat-Entzugssyn- verschiedene Alkaloide, z.B. Codein, Mor-
drom zeigt sich meist durch eine der 0. phin und Papaverin. 0. unterliegt dem Be-
entgegengesetzte Wirkung, je nach Dosis täubungsmittelgesetz. (-+ Opioide; Opium- ...
und Dauer der Abhängigkeit. alkaloid) ..
• opiate poisoning •opium
oplold. Zu natürlichen oder synthetischen Opl nallfalold. Eines von mehreren -+ Al-
chemischen Substanzen gehörend, die kaloiden, die aus dem milchigen Exsudat
eine opiumähnliche Wirkung haben, ob- der Samenkapseln von Papaver somnife-
wohl sie keine Opiumabkömmlinge sind. rum, einer Schlafmohnpflanze aus dem
Beispiele hierfür sind Endorphine oder Nahen Osten, isoliert werden können.
Enkephaline, die im Körpergewebe pro- Drei der Alkaloide, nämlich Codein, Pa-
duziert werden, oder synthetisches Me- paverin und Morphin, werden klinisch
thadon. (-+Opium) zur Linderung von Schmerzen eingesetzt;
•opiod ihre Anwendung birgt jedoch die Gefahr
der körperlichen und psychischen Abhän-
OpliDidlntagonf Arzneimittel, das vor- gigkeit. Morphin dient als Standard, mit
wiegend zur Behandlung einer durch dem die analgetische Wirkung neuerer
-+ Opioide induzierten Atemdepression Schmerzmittel verglichen wird. O.e und
verwendt wird; als O.en werden z.B. Na- ihre halbsynthetischen Abkömmlinge,
lorphin und Naloxon (meist parenteral) einschließlich Heroin, wirken auf das
verabreicht. Zentralnervensystem und führen zu Anal-
•narcotic antagonist gesie, Stimmungsveränderungen, Müdig-
keit (Somnolenz) und mentaler Verlang-
Oplalde (pl.), Synthetische oder körperei- samung. (-+ Opium)
gene (z.B. Endorphine) Substanzen mit
•opium alkaloid
morphinartiger Wirkung. 0. werden als
Analgetika, Hustenmittel (Antitussiva) opportunisdsdi.Nur unter bestimmten Be-
und zur Neuroleptanalgesie eingesetzt. dingungen pathogen wirkend, z.B. eine o.e
i30 opportunistisch '.

Infektion, die durch normalerweise nicht gungen, räumlichen Beziehungen und


pathogene Organismen ausgelöst wird, Farben beteiligt sind.
weil die körpereigene Resistenz durch be- • optics
stimmte Erkrankungen (Diabetes melli-
tus, AIDS oder Krebs) vermindert worden Optikusatrophie. Schwund der Sehnerven-
ist. Ein o.er Erreger ist ein Organismus, papille infolge der Degeneration der Fa-
der in harmloser Form als Teil der norma- sern des Sehnervs und der Sehbahn. Eine
len Körperumgebung vorhanden ist und 0 . kann durch einen angeborenen Defekt
nur dann pathogen wird, wenn das Im- sowie durch Entzündung oder Verschluss
munsystem versagt. der zentralen Arterie der Netzhaut oder
• opportunistic der internen Karotisarterie verursacht
werden. Weitere Ursachen sind Alkohol,
OP-Schwester. -. lnstrumentierschwester. Arsen, Blei, Tabak oder andere toxische
• scrub nurse Substanzen. Die Degeneration der Papille
Opsonin. Antikörper- oder Komplement- kann die Begleiterscheinung von Arterio-
Spaltprodukt, das bei Konfrontation mit sklerose, Diabetes mellitus, Glaukom, Hy-
fremden Materialien, Mikroorganismen drozephalus, perniziöser Anämie und an-
oder Antigenen die -> Phagozytose dieser deren neurologischen Störungen sein.
Substanzen durch Leukozyten und andere • optic atrophy
Makrophagen verbessert.
• opsonin Optikusgliom. Langsam wachsender Tu-
mor auf dem Sehnerv oder auf der Seh-
OP-Springer. Ausgebildete Person, die den nervenkreuzung (Chiasma opticum), der
Operationssaal vorbereitet, sterile In- aus Gliazellen besteht. Zu den Symptomen
strumente, Geräte und weiteres Zubehör zählen Sehverlust, sekundäres Schielen
auswählt, öffnet und bereitstellt. Dar- (Strabismus), -> Exophthalmus und Au-
über hinaus kontrolliert sie sämtliche genlähmung.
unsterile Ausrüstung, die fiir die Opera- • optic glioma
tion benötigt wird, auf Funktionsfahig-
keit, kümmert sich um Licht, betätigt Optikusneuritis. Entzündliche Degenerati-
Absauggeräte etc. Der OP-S. ist für die on oder Schwund des Marks eines Seh-
Aufrechterhaltung des sterilen Bereichs nervs, was durch verschiedene Erkran-
verantwortlich. kungen verursacht sein kann. Das Haupt·
• surgical technician symptom einer 0 . ist der Sehverlust.
• optic neuritis
OP-Team, unsteriles. Mitglieder des OP-
Teams, wie z.B. Anästhesist, Anästhesie- Optikusneuropathie. Erkrankung des Au-
schwester, OP-Springer etc., die OP-Klei- ges, die im Allgemeinen nicht entzünd-
dung tragen, aber keine sterilen Kittel lich, jedoch durch eine Dysfunktion oder
oder Handschuhe und das sterile OP-Feld die Zerstörung des Sehnervengewebes ge-
nicht betreten dürfen. kennzeichnet ist. Zu den Ursachen zählen
• unscrubbed team members eine Unterbrechung der Blutversorgung,
Kompression durch einen Tumor oder ein
Optik. I. Wissenschaft, die sich mit den Aneurysma, Ernährungsmangel oder die
elektromagnetischen Strahlen der Wellen- toxische Wirkung einer chemischen Sub-
längen beschäftigt, die kürzer als Radio- stanz. Die Erkrankung, die zur Blindheit
wellen und länger als Röntgenstrahlen führen kann, betrifft meist nur ein Auge.
sind. 2. Studienbereich, der sich mit dem • optic neuropathy
Sehvermögen und den Prozessen beschäf-
tigt, die im Zusammenhang mit den Au- optisth. Zu den Augen oder dem Sehver-
gen und den entsprechenden Bereichen mögen gehörend.
des Gehirns stehen und die bei der Wahr- [griech.: optikos, Sicht]
nehmung von Formen, Mustern, Bewe- • optic
1• Orem, Dorothea 73 1

Optometrie. Bestimmung der Sehkraft der Die 0 . wird bei schweren Erkrankungen
Augen mit Hilfe eines Optometers. oder Verletzungen der Hoden, zur Kon-
[griech.: optikos, Sicht; metron, Maß] trolle von Prostatakrebs oder zur Beseiti-
• optometry gung der Quelle von Androgenhormonen
durchgeführt.
oral. Zum Mund gehörend. [griech.: orchis, Hoden; ektome, aus-
[lat.: oralis, Mund] schneiden]
• oral • orchidectomy
Orangenöl. Durch Kaltpressung der Orchis. Hoden.
Fruchtschale gewonnenes Öl mit ausglei- • orchis
chender, stimmungserhellender Wir-
kung, anzuwenden als Waschwasserzu- Orchitis. Entzündung eines oder beider
satz, in neutralem 01 als Körperöl und Hoden, die durch Anschwellung und
in der Duftlampe; geeignet zur Entfer- Schmerzen gekennzeichnet ist. Eine 0.
nung von Pflasterresten; nicht anzuwen- wird häufig durch Mumps, Syphilis oder
den bei einer bekannten Allergie gegen Tuberkulose verursacht.
Zitrusfrüchte. (-+ Öl, ätherisches; Aroma- [griech.: orchis, Hoden; itis, Entzündung]
therapie) • orchitis
• orangeoil Ordnungszahl. Die Anzahl der Protonen
Orangenschalen haut. (Peau d'orange; Orangen- oder der positiven Ladung im Atomkern
haut). Grübchenbildung der Haut, die der eines bestimmten Elementes. In einem
Schale einer Orange ähnelt. Die 0 . tritt neutralen Atom entspricht die 0. der An-
häufig bei adipösen Frauen im Gesäß- zahl der Elektronen, deren Anzahl und
oder Oberschenkelbereich oder in Form Zusammensetzung die chemischen Eigen-
einer runzlig eingezogenen Haut bei fort- schaften des Atoms bestimmen (mit Aus-
geschrittenem Brustkrebs auf. (s.a. Zelluli- nahme von Atommasse und Radioaktivi-
tis) tät).
• peau d'orange; orange peel skin • atomic number
orbikular. (kreisrund). Zu einer Kreisform Orem, Dorothea. Autorin des Selbstpfie-
gehörend, kreisförmig. gemodells, einer Pflegetheorie, die 1959
[lat.: orbiculus, kleiner Kreis] gegründet wurde. Die Theorie O.s be-
• orbicular schreibt die Rolle der Pflegenden als Hil-
fe für Personen, die ihre Selbstpflege
Orbita. (Augenhöhle). Eine von zwei koni-
nicht ausführen können. Das Ziel von
schen Höhlen im vorderen Teil des Schä-
O.s System besteht darin, den Selbstpfle-
delknochens, die jeweils einen Augapfel
gebedarf eines Patienten zu erfüllen, bis
und die damit verbundenen Strukturen
seine Famme fähig ist, die Pflege zu
enthalten, z.B. Muskeln, Nerven und Blut-
übernehmen. Dieser Prozess wird in drei
gefäße des Auges. - adj. orbital.
Kategorien unterteilt: allgemeine Selbst-
• orbit pflegeerfordernisse, die aus der Selbst-
Orbitographie. Einsatz der -> Radiologie pflege zur Erfüllung von physiologischen
zur Untersuchung der Knochenhöhle, die und psychosozialen Bedürfnissen be-
den Augapfel enthält. steht; entwicklungsbedingte Selbstpfle-
• orbitography geerfordernisse, die Selbstpflege, die im
Verlauf bestimmter Entwicklungsphasen
orch(il·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ho- benötigt wird; und die gesundheitsbe-
den«. dingten Selbstpflegeerfordernisse, die
• orch(i)- Selbstpflege, die erforderlich wird, wenn
Orchi(d)ektomie. Chirurgische Maßnahme eine Abweichung von einem gesunden
zur Entfernung eines oder beider Hoden. Zustand vorhanden ist.
732 Organ · ~-

Organ. Struktureller Teil eines Körpersys- einander abhängigen Systemen und Orga-
tems, der aus Geweben und Zellen besteht, nen ausführen kann.
die es ermöglichen, alle für den Körper [griech.: organon, Instrument]
wesentlichen Funktionen durchzuführen, • organism
z.B. Leber, Milz, Verdauungsorgane, Fort-
pflanzungsorgane oder verschiedene Sin-
Organkrise, tabische. Verschlimmerung der
nesorgane. Schmerzen bei der durch Syphilis ausge-
[griech.: organon, Instrument] lösten -+Tabes dorsalis.
• organ • tabetic crisis
Organogenese. Die Bildung und Differen-
Organe, lymphatische. Körperstrukturen, zierung von -+ Organen und Organsyste-
die aus Lymphgewebe bestehen, z.B. Thy- men während der embryonalen Entwick-
mus, Milz, Gaumenmandeln (Tonsillen) lung. Beim Menschen erstreckt sich diese
und -+ Lymphknoten. Phase etwa vom Ende der 2. bis zur
• lymphatic organs 12. Schwangerschaftswoche.
Organellen (pl.). I. Verschiedene makro- [griech.: organon, Instrument; genesis,
Ursprung]
molekulare Strukturen, die innerhalb der
meisten Zellen vorliegen; z.B. Mitochon- • organogenesis
drien, Golgi-Apparat, endoplasmatisches organoid. Bezeichnung für eine Struktur,
Retikulum, Lysosomen und Zentriole. die in ihrem Aussehen oder ihrer Funkti-
2. Hauchdünne Strukturen von Protozo- on einem -+Organ ähnelt; insbesondere
en, die in Verbindung mit Fortbewegung, versteht man darunter eine abnorme Tu-
Stoffwechsel und anderen Prozessen ste- mormasse (o.es Neoplasma).
hen. [griech.: organon, Instrument; eidos,
[griech.: organon, Instrument] Form]
• organelles • organoid
organisch. I. Zu einem -+ Organ gehörend. Organophosphate (pl.). Klasse von Anti-
2. Zu einer chemischen Verbindung gehö- cholinesterasen, die in bestimmten Pesti-
rend, die -+ Kohlenstoff enthält (= organi- ziden (z.B. E 605) und Arzneimitteln Ver-
sehe Chemie). wendung finden. Sie bewirken eine irre-
• organic versible Hemmung (Inhibition) der
_, Cholinesterase. Dadurch kommt es zu
Organismen, fakultativ aerobe. Bezeich- einer sehr starken Wirkung des Transmit-
nung für Organismen, die sich am besten ters -+ Acetylcholin.
unter Anwesenheit von Sauerstoff (aerobe • organophosphates
Bedingungen) entwickeln, aber auch ohne
Sauerstoff (anaerobe Lebensbedingun- Organophosphatvergiftung. Toxische Reak-
gen) überleben können. tion auf das Pestizid (Insektizid) -+ Orga-
• facultative aerobe organisms nophosphat, z.B. Malathion, Chlorothion
oder Nervengas. Zu den Symptomen zäh-
Organismen, fakultativ anaerobe. Bezeich- len Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe,
nung für Organismen, die sich am besten Kopfschmerzen, Sehstörungen und extre-
ohne Sauerstoff (anaerobe Bedingungen) mer Speichelfluss. Als Notfallmaßnahme
entwickeln, aber auch unter Anwesenheit muss die Kleidung entfernt und der Kör-
von Sauerstoff (aerobe Lebensbedingun- per abgewaschen, der Magen entleert, eine
gen) überleben können. Dehydratation korrigiert und die Atmung
• facultative anaerobe organisms unterstützt werden.
• organophosphate poisoning
Organismus- Individuelles Lebewesen
(Pflanze, Tier oder Mensch), das Lebens- Organspende. -+ pflegei ntervention der
funktionen mit Hilfe von gegenseitig von- --. NIC, die definiert wird als die Betreu-
: _ Orn1th in 733

ung von Familien während des Prozes es Orientierungsstörung. Anerkannte


der Organspende von einem Angehöri- -+ NANDA--+ Pilegediagnose; mangel-
gen, um die rechtzeitige Entnahme le- hafte Orientierung bezüglich Per onen,
benswichtiger Organe oder Gewebe zur Ort, Zeit und Lebensumstände über
Transplantation zu gewährleisten. mehr als 3 bis 6 Monate, die eine schüt-
• Organ Procurement zende Umgebung erforderlich macht.
Kennzeichnende Merkmale sind anhal-
Organspenderausweis. Dokument, mit dem tende Orientierungslosigkeit in bekann-
sich eine Person einverstanden erklärt, ten oder unbekannten Umgehungen,
nach ihrem Ableben die eigenen Organe chronische Verwirrtheit, Verlust des Ar-
für Organtransplantationen zu spenden. beitsplatzes oder sozialer Funktionen,
• donorcard was zu einer Verminderung der Gedächt-
nisleistung fUhrt, Unflihigkeit, einfachen
Orgasmus. Sexueller Höhepunkt (Klimax), Anweisungen oder Anleitungen zu fol-
der mit unwillkürlichen Muskelkontrak- gen, Unfahigkeit zum Nachdenken, Kon-
tionen der Genitalien einhergeht, beim zentrationsschwäche und verlangsamte
Mann zusätzlich zur ... Ejakulation von Sa- Reaktionen auf Fragen.
men führt und als extrem lustvoll erlebt
• environmental interpretation syn-
wird. Der 0. wird durch eine sexuelle Er-
drome
regung mit höchster Intensität ausgelöst.
- adj. orgastisch.
[griech.: orgein, Lust empfinden] Orificium. (Ostium). Ein- oder Ausgang einer
• orgasm Körperhöhle.
[lat.: Öffnung]
Orientierung. I. Einführung eines Frag-
• orifice
ments genetischen Materials in einen Vek-
tor, wobei die Platzierung des Fragments
in der gleichen Richtung wie die geneti-
sche Karte des Vektors (die n-0.) oder in
r.-
Orlando (Pelletier), lda Jean. Pflegetheore-
tikerin, die ihre Theorie über den Pflege- . : .
der entgegengesetzten Richtung (die u- prozess in ihrem Werk »The Dynamic
0 .) erfolgt. 2. Realistisches Bewusstsein Nurse-Patient Relationship« (1972) (dt.
bezüglich der physikalischen Umgebung Die lebendige Beziehung zwischen Pfle-
hinsichtlich Zeit und Ort sowie der Identi- genden und Patienten, 1996) beschreibt.
tät von Personen. In ihrer Theorie wird die wechselseitige
• orientation Beziehung zwischen dem Pflegenden
und dem Patienten betont. Sie verwendet
Orientierung, sexuelle. Die deutliche und den Pflegeprozess, um die Bedürfnisse
dauerhafte Neigung eines Menschen, sich des Patienten zu erflillen und damit Be-
mit einem bestimmten Geschlecht zu ver- schwerden zu lindern. Drei Elemente -
binden. das Verhalten des Patienten, Reaktion
• sexual orientation des Pflegenden und Handlungen des
Orientierungsreaktion, konditionierte. Au- Pflegenden · sind in einer Pflegesituation
diametrische Reaktion, die bei der Aus- vorhanden. O.s Beitrag als Theoretikerin
wertung von Hörprüfungen von Kleinkin- hat die professionelle Pflege von persön-
dern herangezogen wird. Nach Abspielen lichen und automatischen zu disziplinä-
eines Prüftons bewegt sich ein auf einem ren und professionellen praktischen Re-
Lautsprecher montiertes Spielzeug. Falls aktionen weiterenrwickelt.
das Kind später weitere Prüfgeräusche
wahrnehmen kann, wird es jedesmal das Omithin. -> Aminosäure, die kein Bestand-
Spielzeug ansehen, nachdem es einen Ton teil von Proteinen ist und als wichtige
vernommen hat. Zwischensubstanz im Harnstoffzyklus
• conditioned orientation response produziert wird.
(COR) • ornithine
cmlfazlal. Zum Mund und zum Gesicht ge- ortllogracL Voranschreitend, sich in der
hörend. normalen, physiologischen Richtung be-
•orofacial wegend, z.B. o.e Darmspülung mittels Ma-
~ Zum Mund und zum Ra-
gen- oder Dünndarmsonde. Röntgenolo-
chen (Pharynx) gehörend. gisch: in Strahlenrichtung liegend. (s.a.
retrograd)
• oropharyngeal
[griech.: orthos, gerade; lat.. gradus,
~ Eine der drei Unterteilungen Schritt]
des Rachens (Pharynx). Der 0. erstreckt • orthograde
sich hinter dem Mund vom weichen Gau-
men nach oben bis zum Level des Zun- Drllloplde. Facharzt, der sich in der -+ Or-
genbeins und enthält den Gaumen (Pala- thopädie spezialisiert hat.
tum) und die Zungentonsillen. • orthopedist
[lat.: oris, Mund; griech.: pharynx, Ra-
chen] Ortllopldie. Fachhereich der Medizin, der
• oropharynx sich mit der Verhinderung und Korrektur
von Störungen des Bewegungsapparates
Clrablure. --> Pyrimidin, das in den Zellen des Körpers beschäftigt, einschließlich
aus Kohlenstoffphosphat und Asparagin- Knochen, Muskeln, Gelenke und damit
säure durch Kondensation, Dehydratation zusammenhängende Gewebe.
und Oxidation synthetisiert wird. [griech.: orthos, gerade; pais, Kind]
• orotic acid •orthopedics
Orlllese. Stützapparat zur Kontrolle, Kor-
rektur und Kompensierung einer Kno- Orlhapnoe. Unphysiologischer Zustand
chendeformität. O.n können auch bei fehl- extremer Atemnot, bei dem ein Patient
enden oder falsch funktionierenden Kör- sitzen oder stehen muss, um ausreichend

II perkräften im Bereich der Gelenke und tief atmen zu können. Die 0. tritt bei vie-
der Wirbelsäule eingesetzt werden. - adj. len Herz- und Lungenerkrankungen auf,
orthetisch. z.B. bei Asthma, Lungenödem, Emphy-
[griech.: orthos, gerade] sem, Lungenentzündung und Angina pec-
•orthosis toris. Dem Patienten fällt bei einer 0. die
Atmung am leichtesten, wenn er sich
artlto-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>ge- leicht nach vorn beugt und die Arme auf
rade, richtig«. einem Tisch oder einer Stuhllehne ab-
•ortho- stützt. (--> Dyspnoe)
Ortllodofttie. (Kieferorthopädie}. Spezialbe- [griech.: orthos, gerade; pnoia, Atem]
reich der Zahnheilkunde, der sich mit der •orthopnea
Diagnose und Behandlung von Fehlstel-
lungen und Anomalien der Zähne und OrlhopsJddatrie Bereich der -+ Psychiatrie,
des Kiefers beschäftigt. der in der Korrektur von anfänglichen
und grenzwertigen mentalen oder verhal-
• orthodontics
tensbezogenen Störungen spezialisiert ist,
Ortllog111ese. Theorie, die besagt, dass die insbesondere bei Kindern. Weitere Berei-
Evolution als Resultat der natürlichen Se- che umfassen die Entwicklung von Prä-
lektion und anderer Umweltbedingungen ventivtechniken zur Förderung der men-
durch innere (intrinsische) Faktoren eines talen Gesundheit und einer angemessenen
Organismus kontrolliert wird und nach emotionalen Entwicklung.
einem vorbestimmten Verlauf fortschrei- • orthopsychiatry
tet, nicht jedoch in beliebige unterschied-
liche Richtungen. Gnhoptist. Helfer eines Augenarztes, der
[griech.: orthos, gerade; genesis, Ur- unter Supervision des Ophtalmologen All-
sprung] genmuskelprüfungen und bestimmte
• orthogenesis Messungen durchführt und Übungspro-
gramme zur Korrektur von Koordinati- dem Os occipitale, frontale, temporale
onsdefekten unterrichtet. und sphenoidale.
• orthoptist parietal bone
Ordlos Aufrechte Körperhaltung; bei (Schambein). Einer von zwei
bestimmten medizinischen Untersuchun- Schambeinknochen, die zusammen mit
gen muss der Patient längere Zeit eine 0. dem Sitzbein (Os ischii) und dem Darm-
einhalten, um einen Anstieg der Aldoste- bein (Os ilium) das Hüftbein bilden; beide
ronkonzentration zu provozieren. Schambeinknochen sind über die -+ Sym-
orthostasis physis pubica miteinander verbunden.
Das Schambein bildet etwa ein Fünftel
Orthotonus. Starre, steife Haltung des Kör- der Hüftgelenkpfanne (Azetabulum) und
pers, die durch einen tetanischen Krampf
wird in Corpus, Ramus inferior und Ra-
verursacht wird; dieser kann Folge einer
mus superior unterteilt.
Strychninvergiftung oder einer Tetanusin-
pubis
fektion sein. Der Nacken und alle anderen
Körperteile befinden sich dabei in einer (Kreuzbein). Der große dreiecki-
gestreckten Position. (-+ Tetanus) ge, dorsale Knochen des Beckens, der wie
[griech.: orthos, gerade; tonos, Spannung] ein Keil zwischen die beiden Hüftknochen
• orthotonos eingelassen ist. Die Basis des O.s. ist mit
dem letzten Lendenwirbel, die Spitze mit
Os. Knochen.
dem Steißbein verbunden.
[lat.: Knochen]
OS Os temporalis.Schläfenbein; Paarig auftre-
tender großer Schädelknochen, der die
''thmoidale. (Siebbein). Sehr leichter, Grundfläche und die Seitenwände des
schwammiger Knochen an der Schädelba-
Schädels bildet. Er enthält einige Höhlen
sis, der auch die Decke und einen Großteil ...
und Ausbuchtungen, z.B. für das Ohr und
der Wände der Nasenhöhle bildet. .:.
den Gehörgang.
• ethmoid bone [lat.: os, Knochen; tempus, Schläfe]
Os llu (Darmbein). Der oberste der drei temporal bone
Knochen, aus denen die Hüfte besteht. Schmerzhafte rötliche
Hier setzen verschiedene Muskeln an, z.B.
oder bläuliche subkutane Knötchen des
M. obturatorius internus, M. glutaeus, M.
weichen Gewebes an Finger- oder Zehen-
iliacus und M. sartorius.
kuppen, die bei einer subakuten bakteriel-
•ilium len Endokarditis auftreten und im Allge-
lunatum. (Mondbein). Handwurzelkno- meinen nur I bis 2 Tage andauern. Die
chen in der Mitte der proximalen Reihe. Knoten stellen bakterielle Mikroembolien,
lunate bone ausgehend von der infizierten Herzklap-
pe, dar.
occipitale. (Hinterhauptbein). Tellerförmi-
[W. Osler, amerikanisch-britischer Arzt,
ger Knochen auf der Rückseite des Schä-
1849-1919]
dels in der Schädelbasis und am Schädel-
• Osler's nodes
dach, der eine große Öffnung aufweist
(Foramen magnum), an der sich die Ver- Zu den osmotischen Eigenschaf-
bindung zur Wirbelsäule befindet. ten einer Lösung mit einer oder mehreren
• occipital bone molekularen Substanzen, mit ionischen
Substanzen oder mit beidem gehörend,
Os Pli (Scheitelbein). Einer von zwei
die in Osmol oder Milliosmol ausgedrückt
Knochen, die die Seiten des Schädels bil-
werden.
den, mit jeweils 2 Oberflächen, 4 Rändern
osmolar
und 4 Winkeln; jedes der beiden Scheitel-
beine ist mit 5 Knochen verbunden, dem Osmolarität. Der -+ osmotische Druck einer
gegenüberliegenden Os parietale sowie Lösung, der in Osmol oder Milliosmol
pro Volumen (Liter) einer Lösung ausge- ~ Entzündung der Speiseröh-
drückt wird . renschleimhaut infolge von Infektion, Rei-
• osmolarity zung durch eine Nasensonde oder Rück-
fluss von Magensaft.
Osaologie, 1. Lehre vom Geruchssinn und [griech.: oisophagos, Kehle; itis, Entzün-
dem Entstehen und der Zusammenset- dung.]
zung von Gerüchen. 2. Wissenschaftlicher • esophagitis
Bereich, der sich mit der ---. Osmose be-
fasst. ~. Untersuchung der
[griech.: osmos, Impuls/osme, Geruch; Io- Speiseröhre (Ösophagus) und des Magens
gos, Wissenschaft] (Gaster) mit Hilfe eines Endoskops.
•osmology [griech.: oisophagos, Kehle, gaster, Magen,
Osmclmatda. Wissenschaftlicher Bereich, skopein, betrachten.]
der sich mit dem Phänomen der ---. Os- • esophagogastroscopy
mose und der Messung von osmotischen
Kräften beschäftigt. Osop.........,.aRIIIlll (Speiseröhren-Magen-
[griech.: osmos, Impuls; metron, Maß] Fistel). Künstliche ---. Anastomose von der
•osmometry Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen
(Gaster).
Osmorulptet, 1. Zellareal im Hypothala- • esophagogastrostomy
mus, das auf die relative Konzentration
von Körperflüssigkeiten oder gelösten 6sophai0Jejtmostomle. (Speiseröhren-Jeju-
Substanzen im Blutplasma, d.h. auf den num-Fistel). Chirurgische Bildung einer di-
---. osmotischen Druck, sensibel reagiert rekten Passage von der Speiseröhre (Öso-
und die Sekretion des antidiuretischen phagus) in das Jejunum unter Umgehung

II
Hormons (---. ADH) reguliert. 2. Rezeptor des Magens; wird nach einer Magenresek-
für Geruchsreize. (---. Osmolarität) tion durchgeführt.
• osmoreceptors [griech.: oisophagos, Kehle; lat.: jejunum,
leer, stoma, Mund.]
OsmasL Die Bewegung eines reinen Lö- • esophagojejunostomy
sungsmittels, z.B. Wasser, durch eine
halbdurchlässige (semipermeable) Mem- ~ (Speiseröhrenspiegelung).
bran, die zwei Lösungen voneinander
Untersuchung der Speiseröhre (Ösopha-
trennt. Der Übergang findet immer in gus) mit Hilfe eines Endoskops.
Richtung der Lösung statt, die eine höhere [griech.: oisophagos, Kehle; skopein, be-
Konzentration an gelösten Substanzen trachten.]
aufweist. Die Bewegung durch die Mem-
bran setzt sich so lange fort, bis sich die • esophagoscopy
Konzentration beider Lösungen ausgegli-
chen hat. (s.a. Diffusion) Osopllagospasmus. (Speiseröhrenkrampf).
[griech.: osmos, Impuls; osis, Zustand] Spasmische Verkrampfung der Speiseröh-
•osmosis renwände.
[griech.: oisophagos, Kehle, spasmos,
~ Chirurgisches Entfernen Krampf.]
eines Teils der Speiseröhre (Ösophagus) • esophagospasm
bzw. der gesamten Speiseröhre; kann bei
rezidivierend blutenden Ösophagusvari- ~ (Speiseröhrenschnitt). Chi-
zen oder bei Speiseröhrenkrebs erforder- rurgischer Eingriff, bei dem eine künstli-
lich sein. che Öffnung der Speiseröhre hergestellt
[griech.: oisophagos, Kehle; ektome, aus- wird, um einen Patienten enteral zu er-
schneiden.] nähren.
• esophagectomy • esophagostomy
ÖSOplla (Ösophagusdivertikel). müsste die benötigte Luft zur Tonerzeu-
Schleimhauthernie infolge einer Schwach- gung durch Aufstoßen herbeigeführt wer-
stelle in der Speiseröhrenwand. den.
• esophagocele tracheoesophageal shunt
ÖSOplla (Speiseröhre). Muskulöser
ft. Netzwerk langgestreck-
Schlauch, der sich vom Rachen (Pharynx)
ter, gewundener Venen am unteren Ende
bis in den Magen ( Gaster) erstreckt und
der Speiseröhre, die sich infolge einer Hy-
eine Länge von ca. 24 cm hat. Der Ö. be-
pertonie der Pfortader vergrößern und
ginnt im Nacken an der unteren Grenze
anschwellen.
des Ringknorpels und reicht bis zum
• esophageal varices
Kardiasphinkter des Magens. Die Wände
der Speiseröhre bestehen aus einer fibrö- osseus. Knochig; zu einem Knochen (Os)
sen, muskulären Schicht und einer Sub-
gehörend oder ihm ähnelnd.
mukosa; der Innenraum der Speiseröhre
osseous
ist mit Schleimhaut ausgekleidet.
[griech.: oisophagos, Kehle.] Kleines Knöchelchen, z.B .
• esophagus Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und
Osaplt Abnorm geformte Spei- Steigbügel (Stapes), die zu den Gehörknö-
seröhre (Ösophagus), die blind endet chelchen zählen.
bzw. sich zu einem dünnen Schlauch ver- [lat.: Knöchelchen]
engt und nicht zum Magen führt. •ossicle
[griech.: oisophagos, Kehle.]
}}:; esophageal atresia Ossifikation. 1. Entwicklung der Knochen;
die intramembranäse 0. erfolgt aus einer
O;ophaguskompressionssond0. Sonde zur Membran, z.B. die initiale Bildung des
Blutstillung bei blutenden -+Ösophagus-
Schädeldachs und der Seiten des Schädels. . . .
varizen (-+ Sengstaken-Biakemore-Sonde,
Die im Knorpel erfolgende (endochon- . : .
-+ Linton-Nachlas-Sonde), wenn eine endo-
drale) 0. entwickelt sich aus den Stäbchen
skopische Verödung nicht möglich ist.
der Knorpel, z.B. jenen, die die Knochen
• esophagus pressure probe der Extremitäten bilden. 2. Unphysiologi-
Osaplt Sprechgeräusche, die sche Knochenbildung aus einem anderen
erzeugt werden, indem Luft in die Speise- Gewebe, z.B. Knorpelgewebe. (-+ Osteoge-
röhre (Ösophagus) hinein- und wieder nese)
herausgepresst wird und die Speiseröhre [lat.: os, Knochen; facere, machen]
dadurch zum Vibrieren gebracht wird; • ossification
dient Patienten mit einer Kehlkopfentfer-
nung als Mittel zur Artikulation. Ostealgie. Schmerzen, die in Verbindung
esophagealspeech mit den Knochen stehen, z.B. bei -+ Osteo-
Angeborene myelitis.
Osophagus-Trachea-Fistel.
[griech.: osteon, Knochen; algos, Schmerz]
Missbildung, bei der zwischen Speiseröh-
•ostealgia
re (Ösophagus) und Luftröhre (Trachea)
eine röhrenförmige Öffnung besteht.
Entzündung der Knochen, die
• tracheoesophageal fistula
durch Infektion, Degeneration oder Trau-
Osoplla Operativ ge- ma verursacht wird. Zu den Symptomen
schaffene Verbindung zwischen Luft- und gehören Schwellungen, Empfindlichkeit,
Speiseröhre, mit deren Hilfe ein Patient dumpfe Schmerzen und Rötung der Haut
nach einer Kehlkopfentfernung sprechen über dem betroffenen Knochen.
kann. Der Shunt ermöglicht es dem Pa- [griech.: osteon, Knochen; itis, Entzün-
tienten bei normaler Atmung in der Spei- dung]
seröhre Töne zu erzeugen; anderenfalls •osteitis
ost.to-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Kno- verursacht Schmerzen, Erosionen und die
chen«. Resorption der ursprünglichen Knochen.
•osteo- • Osteoblastoma

Cbteeatluitl$. Entzündliche Form der Osteodlanlllltls. Erkrankung der Epiphyse


oder des knochenbildenden Zentrums
-> Arthritis, bei der ein oder mehrere Ge-
des Skeletts, die mit einer Nekrose und
lenke degenerativen Veränderungen un-
dem Zerfall (Fragmentation) des Gewebes
terliegen, z.B. Knochensklerose, Verlust
in Bruchstücke einhergeht, dem üblicher-
von Gelenkknorpel oder Wucherung von
weise eine Neubildung und Regeneration
Knochenzacken und Knorpelgewebe im
Gelenk. Die Entzündung der Gelenkmem- folgt.
bran ist ein spätes Symptom einer solchen
[griech.: osteon, Knochen; chondros,
Knorpel; itis, Entzündung]
Erkrankung. Obwohl dies die häufigste
Form der Arthritis ist, sind die Ursachen • osteochondritis
weitgehend unbekannt; chemische, me- ~.Gutartiger Tumor, der aus
chanische, genetische, metabolische und Knochen- und Knorpelgewebe besteht.
endokrine Faktoren könnten eine Rolle [griech.: osteon, Knochen; chondros,
spielen. Emotionaler Stress verschlimmert Knorpel; oma, Tumor]
den Zustand, der meist mit Schmerzen • osteochondroma
nach Anstrengung oder Gebrauch des be-
troffenen Gelenks beginnt. Steifigkeit, Be- ~ Erkrankung sowohl
rührungsempfindlichkeit, Knistergeräu- des Knochen- als auch des Knorpelgewe-
sche (Krepitation) und eine Vergrößerung bes, die durch eine unphysiologische, im
des Gelenks folgen; danach kann es mög- Knorpel stattfindende Verknöcherung
licherweise zur Deformität, Teilverren- (-->Ossifikation) gekennzeichnet ist.
kung (Subluxation) und Gelenkerguss • osteochondropathy

II kommen. Die Beteiligung von Hüften,


Knien oder Wirbelsäule stellt meist eine
stärkere Behinderung als eine 0. an ande-
~Bösartiger
Knochen und Knorpel.
Tumor in

[griech.: osteon, Knochen; chondros,


rer Stelle dar. Knorpel; karkinos, Krebs; oma, Tumor]
[griech.: osteon, Knochen; arthron, Ge- • osteochondrosarcoma
lenk; itis, Entzündung]
• osteoarthritis ~Erkrankung, die meist bei
Kindern die knochenbildenden Zentren
~ Zustand einer chronischen der Knochen sowie die Knorpel befällt.
->Arthritis, die im Allgemeinen mecha- Dies zeigt sich zuerst durch eine (nicht-
nisch bedingt ist und ohne Entzündung entzündliche) Degeneration und Nekrose,
auftritt. gefolgt von einer Regeneration und Wie-
• osteoarthrosis derverkalkung (Rekalzifikation).
[griech.: osteon, Knochen; chondros,
o.stloilrtlblir. Die Knochen und Gelenke Knorpel; osis, Zustand]
betreffend. • osteochondrosis
• osteoarticular ~.Gerät zur Messung der
Knochendichte.
~ Kleiner gutartiger, kaum [griech.: osteon, Knochen; lat.: densus,
Gefäße enthaltender Tumor aus --> Osteo- dick; griech.: metron, Messung]
blasten und schlecht geformtem Knochen- • osteodensitometer
und Bindegewebe, der am häufigsten an
der Wirbelsäule, Oberschenkelknochen ~ (Messung der Knochen-
(Femur), Schienbein (Tibia) oder bei Kin- dichte). Methode zur Bestimmung des Ver-
dern und jungen Erwachsenen an den lustes der Knochenmasse durch Messung
oberen Extremitäten auftritt. Der Tumor der Strahlenabsorption der Knochen. Da-
bei wird meist die Knochendichte von Un- osteoid. Zu einem Knochen gehörend oder
terarm und Unterschenkel, Wirbelsäule einem Knochen ähnelnd.
und Becken gemessen. [griech.: osteon, Knochen; eidos, Form]
• hone densiometry •osteoid
Osteobnfnom. ---. Knochenkarzinom
OliteiMtp1tcphie. Bezeichnung für genera- •osteocarcinoma
lisierte Defekte bei der Knochenentwick-
lung, die meist in Verbindung mit Störun- Osteoldasle. 1. Zerstörung und Absorption
gen des Kalzium- und Phosphorstoff- des Knochengewebes durch ---. Osteoklas-
wechsels sowie mit einer Niereninsuffizi- ten, z.B. während des Wachstums oder
enz stehen, z.B. bei einer renalen 0. Folge der Heilung von Knochenbrüchen. 2. De-
der 0. kann eine Knochendeformierung generation eines Knochens durch be-
sein. stimmte Erkrankungen.
[gr.. osteon, Knochen; dys, schlecht; tro- [griech.: osteon, Knochen; klasis, Zerbre-
phe, Ernährung] chen]
• osteodystrophia • osteoclasia
Oskeldast.l. Große vielkernige Knochen-
Ostlofllmlm. Tumor, der sowohl aus Kno- zelle, die bei der Entwicklung und in den
chen- als auch aus Bindegewebe besteht.
Phasen des Wachstums oder der Gene-
[griech.: osteon, Knochen; lat.: fibra, Fa-
sung eine Rolle spielt, z.B. beim Abbau
ser; griech.: oma, Tumor]
und bei der Resorption von Knochenge-
• osteofibroma webe. Während der Knochenheilung von
Frakturen oder bei bestimmten Krank-
OstMgaaase. Entstehung und Entwicklung heitsprozessen höhlen die O.en durch en-
von Knochengewebe. {---.Ossifikation) zymatische Wirkung Gänge in dem umge-
[griech.: osteon, Knochen; genesis, Ur- benden Gewebe aus. 2. Chirurgisches In- . . .
sprung] strument, das bei der Frakturierung oder . .
• osteogenesis Refrakturierung von Knochen aus thera-
peutischen Gründen verwendet wird, z.B.
Ostltcgenesis imperfeda. Angeborene Erb- zur Korrektur von Deformitäten.
krankheit mit einem Entwicklungsdefekt [griech.: osteon, Knochen; klasis, Zerbre-
des Bindegewebes, der sich durch unphy- chen]
siologisch spröde und zerbrechliche Kno- • osteoclast
chen äußert, die bei der leichtesten Verlet-
zung zerbrechen. In der schwersten Form Osteologie. Bereich der Medizin, der sich
kann die Erkrankung bei der Geburt be- mit den Entwicklungen und der Erkran-
reits vorliegen (O.i. congenita); das Neu- kung des Knochengewebes beschäftigt.
geborene weist bereits zahlreiche Fraktu- [griech.: osteon, Knochen; Iogos, Wissen-
ren auf, die im Uterus entstanden sind, schaft]
und ist im Allgemeinen aufgrund einer •osteology
mangelbaften Entwicklung und Minerali- 0stao1Jse. Degeneration und Auflösung
sation der Knochen stark missgebildet. der Knochen, die durch Krankheit, Infek-
Setzt die Krankheit später ein, handelt es tion oder Ischämie verursacht werden
sich um eine O.i. tarda, die meist einen kann. Die 0. betrifft meist die Knochen-
leichteren Verlauf hat. Die Symptome tre- enden von Händen und Füßen.
ten auf, wenn das Kind zu laufen beginnt, [griech.: osteon, Knochen; Iysis, auflösen]
können sich allerdings mit zunehmenden • osteolysis
Alter verbessern, die Tendenz zur Fraktu-
rierung kann abnehmen und nach der Pu- Osteom. Gutartiger Tumor oder Ge-
bertät sogar ganz aufhören. schwulst des Knochengewebes.
• osteogenesis imperfecta •osteom
Ostll-'hdt Unphysiologischer Zustand Oslaoael&nlsit. Zerstörung und Absterben
der Knochen, der durch eine nachlassende von Knochengewebe infolge einer Ischä-
Kalzifikation der Knochenmatrix gekenn- mie, Infektion, malignen neoplastischen
zeichnet ist, was zu einer Erweichung der Erkrankungen oder Verletzungen.
Knochen und anschließend zu Schwäche, [griech.: osteon, Knochen; nekros, tot;
Frakturen, Schmerzen, Appetitlosigkeit osis, Zustand]
(Anorexie) und Gewichtsverlust führen • osteonecrosis
kann. Die 0. ist das Resultat einer für die
Mineralisation der Knochen unzureichen-
Oßeapatlde. 1. Allgemeinbezeichnung für
Knochenkrankheiten. 2. Therapeutischer
den Menge an Phosphor und Kalzium im
Ansatz einer medizinischen Richtung, die
Blut. Dieses Defizit kann durch eine Diät,
alle Formen der medizinischen Diagnose
bei der diese Mineralien oder Vitamin D
und Therapie einsetzt, d.h. Arzneimittel,
fehlen, oder durch eine unzureichende
Operationen und Bestrahlungen, jedoch
Sonnenexposition und der dadurch ausge-
dem Einfluss der Beziehung zwischen Or-
lösten Unfahigkeit zur Vitamin-D-Syn-
ganen und den skelettmuskulatorischen
these verursacht werden. Eine weitere
Systemen eine größere Bedeutung bei-
mögliche Ursache ist eine metabolische
misst als den traditionellen medizini-
Störung, die zur ---. Malabsorption führt.
schen Tätigkeiten. Osteapathische Ärzte
[griech.: osteon, Knochen; malakia, Er-
erkennen und korrigieren strukturelle
weichung]
Probleme, indem sie sie manipulieren
• osteomalacia
(Hand anlegen). Dieser Prozess ist sowohl
Ostlallli,llllit. Lokale oder generalisierte bei der Diagnose als auch bei der Behand-
Infektion der Knochen oder des Knochen- lung bestimmter Gesundheitsprobleme
marks. Die 0. wird im Allgemeinen durch wichtig.
Bakterien verursacht, die durch eine Ver- [griech.: osteon, Knochen; pathos, Krank-

II
letzung oder Operation oder durch di- heit]
rekte Ausbreitung einer nahen Infektion • osteopathy
in den Blutstrom gelangen. Staphylokok-
OStloptnle. (Knochenschwund). Zustand un-
ken sind die häufigsten ursächlichen
physiologisch mineralisierter Knochen,
Agenzien; die Röhrenknochen von Kin-
die meist infolge einer unzureichenden
dern und bei Erwachsenen die Wirbelsäu-
Knochenmatrixsynthese auftritt, die das
le sind aufgrund der hämatogenen Aus-
Ausmaß der Knochenlyse nicht kompen-
breitung die häufigsten Infektionsstellen
sieren kann.
der 0. Dauerhafte, starke und zuneh-
[griech.: osteon, Knochen; penes, Armut]
mende Knochenschmerzen, Empfindlich-
keit, übermäßige Vorsicht bei Bewegun- • osteopenia
gen, örtliche Muskelspasmen und Fieber ~Entzündung der Venen, die
sind Hinweise auf diese Erkrankung. Teil des vaskulären Knochensystems sind.
[griech.: osteon, Knochen; myelos, Mark; • osteophlebitis
itis, Entzündung]
~ Überschüssiges Knochen-
• osteomyelitis; softening of bones wachstum, das sich normalerweise um
OAIIIIQIIo....._ Verlust von Kno- ein Gelenk herum bildet; kann Symptom
chengewebe durch Absorption von Mine- einer ---. Arthrose sein.
ralien. Dieser Zustand steht meist in Ver- • osteophyte
bindung mit einer ---. Leukopenie, manch-
OsiHplutlk. Plastische Chirurgie, die am
mal tritt auch Fieber auf. Ursache kann
Knochengewebe durchgeführt wird.
ein Überschuss an Nebenschilddrüsen-
• osteoplasty
hormonen (---> Parathormone) sein.
[griech.: osteon, Knochen; myelos, Mark; Ostllopomse. Erkrankung, die durch eine
dys, schlecht; plassein, formen] unphysiologische Abnahme der Knochen-
• osteomyelodysplasia dichte gekennzeichnet ist. Die 0. tritt häu-
fig bei Frauen in der Postrnenopause, bei 0steo1JL Knochenzelle; ein reifer 0. ist in
Menschen mit einer sitzenden Beschäfti- die Knochenmatrix eingebettet. Er besetzt
gung, bei immobilisierten Patienten oder eine kleine Aushöhlung und streckt proto-
nach einer langfristigen Steroidtherapie plasrnatische Fortsätze aus, die sich mit
auf. Die Erkrankung verursacht Schmer- denen anderer O.en verbinden (anasto-
zen, insbesondere im Kreuzbereich, patho- mosieren) und ein System kleinster Ka-
logische Frakturen, Beeinträchtigung der nälchen innerhalb der Knochenmatrix
Körperstatur und verschiedene Deformitä- bilden.
ten. Die 0. kann eine bekannte Ursache ha- [griech.: osteon, Knochen; kytos, Zelle]
ben oder nach anderen Störungen auftre- •osteocyte
ten, z.B. einer Thyreotoxikose oder Kno-
chendemineralisation infolge einer Ober- Ostlam. -> Orificium.
funktion der Nebenschilddrüse (Hyperpa- •ostium
rathyreoidisrnus ). - adj. osteoporotisch.
[griech.: osteon, Knochen; poros, Passage; 6nrloL In hoher Konzentration im Urin
osis, Zustand] vorkommendes, schwach wirksames, na-
• osteoporosis türliches ->Östrogen.
•estriol
Osteasarto.. Maligner Tumor eines Kno-
chens, der aus anaplastischen Zellen be- ÖSbagen.Gruppe hormoneller Steroidver-
steht, die aus dem Mesenchym stammen. bindungen, die die Entwicklung sekundä-
[griech.: osteon, Knochen; sarx, Fleisch; rer weiblicher Geschlechtsmerkmale un-
orna, Tumor] terstützen. In den Eierstöcken, der Neben-
• osteosarcorna nierenrinde, den Testikeln und in der feto-
plazentaren Einheit finden sich erhöhte
Osteosldel-. Unphysiologische Zunahme Östrogenkonzentrationen. Während des
der Knochendichte; dies kann bei vielen
Menstruationszykluses bereitet Ö. die .:.
verschiedenen Krankheitszuständen auf-
weiblichen Geschlechtsorgane auf die Be- •
treten, z.B. bei Ischämie, chronischer In-
fruchtung, das Einnisten und die Ernäh-
fektion und Turnorbildungen, aber auch
rung eines Embryos vor. Zu den Ö.en zäh-
durch eine unphysiologische Knochenre-
len Östradiol, Östriol und Östron.
sorption verursacht werden, die infolge
[griech.: oistros, Viehbremse, genein, her-
bestimmter Abnormitäten auftritt, z.B.
stellen.]
-> Osteoklasie.
[griech.: osteon, Knochen; skleros, hart; •estrogen
osis, Zustand] 6stron. -> Östrogen, das zur Behandlung
• osteosclerosis von Zyklusstörungen, Prostatakrebs und
G'slltQ......,., Chirurgische Fixierung ei- klimakterischen Durchblutungsstörungen
nes Knochens mit Hilfe einer internen eingesetzt wird.
mechanischen Vorrichtung; dies wird zur •estron
Behandlung von Frakturen durchgeführt.
• osteosynthesis OSZilatioll. 1. Schwingende Bewegung in
verschiedene Richtungen. 2. Vibration
Ostlatamle. Chirurgisches Durchtrennen oder Auswirkung eines mechanischen
oder Durchschneiden eines Knochens mit oder elektrischen Strorngenerators.
einer Säge oder einem anderen Instru- [lat.: oscillare, schwingen]
ment; dabei können Teile des Knochens • oscillation
oder die Knochenenden entfernt werden,
um gewichttragende Problernzonen mit ~ Instrument, das eine direkte
Hilfe der 0. zu entlasten. visuelle Darstellung der elektrischen Vi-
[griech.: osteon, Knochen; ternnein, brationen auf einem fluoreszierenden
schneiden] Bildschirm ermöglicht. Die graphische
• osteotorny Darstellung (z.B. EKG, EEG oder Pulsfre-
quenz) erfolgt durch einen Elektronen- die horizontale Lage der Röhre bei Klein-
strahl auf dem Schirm. kindern prädisponiert diese für die Infek-
• oscilloscope tion. Ein Verschluss der Eustachi-Röhre
und eine Ansammlung von Exsudat kann
ot(O:)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ohr<<. den Druck im Mittelohr erhöhen und eine
•ot(o)- Infektion im Warzenfortsatz oder einen
CJrA. Abkürzung für Operationstechni- Riss im Trommelfell forcieren. Zu den
sche(r) Assistent/in. Symptomen einer O.m. gehören das Ge-
fühl eines »vollen Ohres«, verminderte
Gtlfgle. Ohrenschmerzen. Hörleistung, Schmerzen und Fieber. Meist
•otalgia ist nur ein Ohr betroffen. Nach dem Riss
odal5. Zum Ohr gehörend. des Trommelfells kann ein schwammiges
[griech.: ous, Ohr] Epithel im Mittelohr wachsen; es kann in
•otic der Folge zu einem ---> Cholesteatom und
Hörverlust kommen, wenn rezidivierende
Ollis. Entzündung oder Infektion des Oh- Infektionen dazu führen, dass die Öffnung
res. bestehen bleibt. Eine Pneumokokken-Oti-
[griech.: ous, Ohr; itis, Entzündung] tis kann auf die Hirnhäute (Meningen)
•otitis übergreifen. Eine chronische 0. m. kann
Olids ....._ Entzündung oder Infektion zum Hörverlust und zur Verzögerungen
des äußeren Kanals oder der Ohrmuschel der Sprachentwicklung führen.
(Aurikula) des äußeren Ohrgangs. Zu den • otitis media
wichtigsten Ursachen zählen Allergien,
Bakterien, Pilze, Viren und Verletzungen. Otolllyngologle. Bereich der Medizin, der
Nickel- und Chromallergien, ausgelöst sich mit der Diagnose und Behandlung
von Krankheiten und Störungen von Oh-

II
durch Ohrringe oder chemische Substan-
zen in Haarsprays, Kosmetika, Hörhilfen ren, Nase, Rachen und den angrenzenden
oder Medikamenten, insbesondere Sulfo- Strukturen von Kopf und Hals befasst.
namide und Neomycin, treten häufig auf. [griech.: ous, Ohr; Iarynx, Rachen; Iogos,
Die wesentlichen bakteriellen Ursachen Wissenschaft]
sind Staphylococcus aureus, Pseudomon- • otolaryngology
as aeruginosa, Streptococcus pyogenes, Otologe. Facharzt, der sich mit der Dia-
Herpes simplex und Herpes zoster sowie gnose und Behandlung von Erkrankun-
Ekzeme, Psoriasis und seborrhoische gen und anderen Störungen des Ohres be-
Dermatitis. fasst.
• otitis externa •otologist
Odds media. (Mittelohrentzündung). Entzün- Otelogle. Wissenschaftliches Studium der
dung oder Infektion des Mittelohres, die Diagnose und Behandlung von Erkran-
häufig bei kleinen Kindern auftritt. Eine kungen und Störungen des Ohres.
akute 0. m. wird häufig durch Haemophi- [gr.. ous, Ohr; Iogos, Wissenschaft]
lus influenzae oder Streptococcus pneu- .otology
moniae verursacht. Eine chronische 0. m.
wird meist durch gramnegative Bakterien
Otalaflllra Cpl.). Arzneimittel
zur Behand-
lung von Entzündungen des äußeren Ohr-
wie Proteus, Klebsiella und Pseudomonas
kanals oder zur Entfernung von über-
ausgelöst. Allergien, Mykoplasmen und
schüssigem Ohrenschmalz (--->Zerumen).
verschiedene Viren können ebenso ur-
sächliche Faktoren sein. Eine 0. m. ent- •otics
wickelt sich häufig nach einer Infektion OtomJ!tM. Läsion des äußeren Gehör-
der oberen Atemwege. Die Organismen gangs, die durch eine Pilzinfektion verur-
gelangen über die Eustachi-Röhre in das sacht wird.
Mittelohr; der geringe Durchmesser und •otomycosis
oa.nflii. Bezeichnung für jede Absonde- ser unphysiologischen Blutzellen verant-
rung aus dem äußeren Gehörgang; diese wortlieh sein.
kann serös, blutig oder eitrig sein oder [lat.: ovalis, eiförmig; griech.: kytos, Zelle]
Hirnflüssigkeit enthalten. •ovalocyte
[griech.: ous, Ohr; rhoia, Fluss] OVIr(pi.Ondeti).(Eierstock}. Eine von zwei
•otorrhea der weiblichen Geschlechtsdrüsen (Gona-
Olaslderose. Erbkrankheit unbekannter den), die sich auf jeder Seite des unteren
Ursache, bei der es zu einer unregelmäßi- Abdomens neben der Gebärmutter (Ute-
gen Verknöcherung der Gehörknöchel- rus) in einer Falte des breiten Mutterban-
chen im Mittelohr kommt, insbesondere des (Ligamentum latum uteri) befinden.
des Steigbügels (Stapes), was eine Schwer- Beim Eisprung (Ovulation) wird ein Ei
(Ovum) aus dem Follikel an die Oberflä-
hörigkeit nach sich zieht. Dieser Zustand
kann sich während einer Schwangerschaft che eines O.s ausgestoßen, wenn gonado-
verschlimmern. trophe, follikelstimulierende (FSH) und
[gr.. ous, Ohr; skleros, hart; osis, Zustand] luteinisierende Hormone (LH) eine sti-
mulierende Wirkung ausüben. Der Folli-
• otosclerosis
kel (Corpus luteum/Gelbkörper) schüttet
Otoskap. Instrument zur Untersuchung Östrogen und Gestagen aus, zwei Hor-
des äußeren Gehörgangs und des Trom- mone, die den menstruellen Zyklus durch
melfells durch die Paukenhöhle und die ein negatives Feedback-System regulieren,
Hörknöchelchen des Mittelohres. Das 0. bei dem eine Zunahme des Östrogens die
besteht aus einer Lichtquelle, einer Ver- Sekretion von FSH durch die Hypophyse
größerungslinse, einem Spekulum und vermindert und eine Erhöhung des Gesta-
manchmal einer Vorrichtung zum Aufbla- gens die Ausscheidung von LH reduziert.
sen. Jedes 0. ähnelt in der Größe und Form ei-
[griech.: ous, Ohr; skopein, anschauen] ner Pflaume. Die O.en sind mit den Hoden
•otoscope (Testes) des Mannes vergleichbar.
[lat.: ovum, Ei]
Otasllapie. Untersuchung des Trommelfells •ovary
und anderer Teile des äußeren Gehör- ~---> Oophorektomie.
gangs mit Hilfe eines ---> Otoskops. • ovariectomy
[griech.: ous, Ohr; skopein, anschauen]
•otoscopy OYilldal. Zu den Eierstöcken (---> Ovari) ge-
hörend.
oflltllldlsch. Eigenschaft einer Substanz, die [lat.: ovum, Ei]
eine schädigende Wirkung auf den VIII. .ovarian
Hirnnerv oder die Hör- und Gleichge- Onrialgravlidltt. ---> Eierstockschwanger-
wichtsorgane hat. Zu den häufigsten o.en schaft.
Arzneimitteln gehören Aminoglykosid-
Antibiotika, Aspirin, Furosemid und Qui- Onrialbrzlnant. Malignes Neoplasma der
nin. Eierstöcke (--->Ovarien), das selten in der
•ototoxic frühen Entwicklungsphase entdeckt wird,
sondern häufig erst im fortgeschrittenen
ft(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ei«. Stadium diagnostiziert wird. Es tritt meist
•ov(o)- im 5. Lebensjahrzehnt auf. Zu den Risiko-
faktoren zählen Unfruchtbarkeit (Infertili-
0n1ozJt. Längliche oder eiförmige Blut- tät), Kinderlosigkeit oder geringe Kinder-
zelle (Erythrozyt) mit einem blassen Zen- zahl, späte Schwangerschaften, wiederholte
trum, die gelegentlich bei Patienten mit spontane Fehlgeburten, Endometriose,
hämolytischer Anämie, Thalassämie oder Blutgruppe A, frühere Bestrahlung der
erblicher Elliptozytose auftreten. Geneti- Beckenorgane und Exposition gegenüber
sehe Faktoren können für die Präsenz die- chemischen Karzinogenen, z.B. Asbest
711 ~kafZ!no

und Talkum. Nach einem schleichenden


Beginn und einer asymptomatischen Phase
kann der Tumor, der in Verbindung mit ei-
ner unregelmäßigen oder exzessiven Men-
ses oder Blutungen in der Postmenopause
- ls.Geschlechtsdrüse (Gonade), die
sowohl ovariales als auch testikuläres Ge-
webe enthält und bei __, Hermaphroditis-
mus auftreten kann.
[lat.: ovum, Ei; testis, Hoden]
stehen kann, als tastbares Gebilde im •ovotestis
Bauch- oder Beckenbereich bemerkt wer-
den. Im fortgeschrittenen Stadium kommt n. (Eisprung). Ausstoß eines Eies
es zu Aszites, Beinödemen und Schmerzen (Ovum) aus den Eierstöcken (Ovarien)
im Bauchbereich und in den Beinen. Merk- nach dem spontanen Sprung eines Folli-
male eines fortschreitenden O.s sind kels infolge der zyklischen Ovarial- und
Schwellungen im Bauchraum, Unbehagen, der endokrinen Hypophysenfunktion. Die
abnorme vaginale Blutungen, Gewichtsver- 0. erfolgt meist um den 11. bis 14. Tag vor
lust, Dysurie oder ungewöhnlich häufiges der nächsten Menstruationsblutung und
Harnlassen, Verstopfung und eine tastbare kann kurze, stechende Schmerzen im Un-
Schwellung in den Ovarien, insbesondere terleib auf der betreffenden Seite der 0.
nach der Menopause. Die meisten O.e sind verursachen. - adj. ovulatorisch.
papillär und serös, enthalten Schleim, En- [lat.: ovum, Ei; atio, Prozess]
dometriumgewebe oder sind undifferen- •Ovulation
ziert. In vielen Fällen verbreitet sich der Ovulatlon1lwmmPr. Mischpräparate aus
Krebs über die Oberfläche des Endometri- Östrogenen und Gestagenen, die durch
ums und metastasiert schon früh in die Wirkung auf Hypothalamus und Hypophy-
Lymphbahnen unterhalb des Diaphragmas senvorderlappen den Eisprung (Ovulation)
und in die Lymphknoten im Bereich der hemmen. Siewerden meist als orale Verhü-
Aorta. Viele Tumorarten entstehen in den tungsmittel (Kontrazeptiva), aber auch bei

m
Ovarien. schmerzhaften Blutungen (Dysmenorrhö),
ovarian carcinoma -->prämenstruellem Syndrom oder zur Zyk-
ORnat Ansammlung von Flüssigkei- lusregulierung eingesetzt. (s.a. Kontrazepti-
ten oder halbfestem Gewebematerial in ei- va) - adj. ovulationshemmend.
nem oder beiden Eierstöcken (Ovarien), ovulation suppressors; oral contracep-
die vorübergehend und physiologisch tives
oder aber pathologisch sein kann. Zu den
O.n zählt man Schokoladenzysten, Cor- Ovulatiormnetl1ode. Methode der natürli-
pus-luteum-Zysten und Dermoidzysten. chen Familienplanung, die exakte Beob-
• ovarian cyst achtungen der Merkmale und Quantität
des Zervikalschleims zur Bestimmung
Ontlllü Nachwirkung von Arzneimit- des Eisprungs (-->Ovulation) während des
teln (z.B. Hypnotika), die eine lange Halb- menstruellen Zyklus nutzt. Da es nach
wertzeit haben. Dies äußert sich durch der Befruchtung eines Eies (Ovum), das
Konzentrationsschwäche, Unlust und Mü- bei der Ovulation aus den Eierstöcken
digkeit. (Ovarien) ausgestoßen wurde, zu einer
overhang Schwangerschaft kommt, kann die 0. die
Olrt!dlll (Überlastung). 1. Belastung eines Chance einer Frau, schwanger zu werden,
Systems, die größer ist als seine Fähigkeit, steigern oder verringern, je nachdem ob
damit umzugehen, wenn z.B. ein ge- sie schwanger werden möchte oder nicht.
schwächtes Herz mehr Blut zu transpor- In der fruchtbaren Phase der Ovulation
tieren hat als es bewältigen kann. 2. Fak- müssen Mittel zur Empfangnisverhütung
tor oder Symptom, die darauf hinweisen, eingesetzt werden, wenn eine Schwanger-
dass der Körper seine normalen Grenzen schaft vermieden werden soll. Der Zervix-
überschritten hat und die Gesundheit ge- schleim muss bei der 0. selbst nach meh-
fahrdet sein kann. reren Zyklen täglich genau beobachtet
.overload werden, weil die Ovulation von Zyklus zu
._~. Oxidereduktase 745

Zyklus und von Frau zu Frau unterschied- Orlord-Tubus. (Oxford·non-kinking-Tubus). Für


lich verläuft. (--> Billings-Methode) die orotracheale --> Intubation häufig ein-
• ovulation method (of family planning) gesetzter Tubus, der rechtwinklig gebogen
ist und i.d.R. (außer bei Kindern) mit ei-
Ovum (pl. Ova). (Ei). Bezeichnung für die
nem Gummi beschichteten Führungsstab
von den Eierstöcken (Ovarien) beim Ei-
in die Trachea eingeführt wird. Mit die-
sprung (Ovulation) ausgestoßene sekun-
sem Tubus kann auch unter schwierigen
däre Eizelle (Oozyte).
Bedingungen eine sichere Intubation er-
[lat.:Ei]
folgen. Nachteil: nur orotracheal einsetz-
• ovum bar.
0/W·lotion. (Öl-in-Wasser Lotion). Flüssiges • Oxford tube
Hautpflegemittel mit einem hohen Was-
Oxid. Verbindung von --> Sauerstoff und ei-
seranteil. Das Wasser gelangt relativ
nem anderen Element. (--> Oxidation)
schnell in die oberste Hornschicht der
Haut, führt dort zu einem Aufquellen • oxide
und vergrößert damit die Oberfläche Oxidase. -+ Enzym, das eine biologische
zur Verdampfung der Hautfeuchtigkeit -+ Oxidation verursacht, indem es den
Die Verdunstung dieses Fremdwassers -+ Sauerstoff in Sauerstoffhaitigen Molekü-
geschieht rasch . Der Körper hat seinen len, z.B. Wasserperoxid, aktiviert.
eigenen Wasser-Lipid-Mantel noch nicht [griech.: oxys, scharf]
wieder aufgebaut und muss damit auf • oxidase
das ~eingemachte« körpereigene Wasser
zurückgreifen. Deshalb ist die 0/W -L. Oxidation. I. Prozess, bei dem der Sauer-
(Bsp.: Reinigungsmilch; die meisten der stoffgehalt einer Verbindung erhöht wird.
so genannten Tagescremes) nicht für Pa- 2. Reaktion, bei der sich die positive Wer-
tienten mi 1 normaler und trockener tigkeit (Valenz) einer Verbindung oder ei-
Haut geeignet und kann in der Pflege nes -+ Ions aufgrund des Verlustes von
nur eine reduzierte Rolle spielen. (s.a. Elektronen erhöht.
W/0 -Lotion) [griech.: oxys, scharf; atio, Prozess]
• oil/water Iotion • Oxidation
ox(y)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Sauer- Oxidation.smittel. Agens, das eine -+ Oxida·
stoff«. tion bewirkt.
• ox(y) [griech.: oxys, scharf]
• oxidant
Oxadllin. Penicillinaseresistentes __, Penicil-
lin- -> Antibiotikum, das zur Behandlung Oxidationswasser. Wasser, das durch die
schwerer Infektionen eingesetzt wird, die -+ Oxidation der Moleküle von Nährstoffen
von Staphylokokken verursacht werden, produziert wird, z.B. die Umbildung von
die das Enzym --> Penicillinase produzie- Glukose in Wasser und Kohlendioxid.
ren. • oxidative water
• oxacillin sodium
oxidieren. Eine Verbindung mit Sauerstoff
Oxalämie. Erhöhter Oxalatspiegel im Blut. verursachen, die zur Entfernung von Was-
(--> Oxalat) serstoff (H) oder zur Erhöhung der Wer-
• oxalemia tigkeit (Valenz) eines Elements durch den
Oxalat. Salz und Anion der Oxalsäure. Verlust von Elektronen führt. (-+ Oxidati-
• oxalate on)
• oxidize
Oxalatblut. (Zitratblut). Blut, dem ein lösli-
cher Ester der Oxalsäure zugesetzt wurde, Oxidoreduktase. -+Enzym, das eine Reak-
um eine --> Koagulation zu verhindern. tion katalysiert, bei der eine Substanz oxi-
• oxalated blood diert wird, während eine andere reduziert
746 Oxi doreduktase :

wird; z.B. Alkoholdehydrogenase. (---+ Oxi- Oxytozinbelastungstest. Belastungstest zur


dation; Reduktion) Untersuchung der intrauterinen Funktion
• oxidoreductase des Fötus und der Plazenta. Dieser Test
wird durchgeführt, um die Fähigkeit des
Oxygenierung. (Oxygenation). I. Prozess der Fötus einzuschätzen, eine Fortführung
Verbindung oder Sättigung mit ---+ Sauer- der Schwangerschaft zu tolerieren, oder
stoff. 2. Sättigung des Gewebes mit Sauer- um die Belastung durch die Wehen und
stoff, z.B. Sättigung von venösem Blut mit Entbindung zu prognostizieren. Nach der
Sauerstoff. Infusion von ---+ Oxytozin wird die Uterus-
• oxigenation aktivität und die Herzfrequenz des Fötus
mit einem Ultraschallgerät überwacht.
Oxyhämoglobin. Produkt der Verbindung
von ---+Hämoglobin mit ---+Sauerstoff. Die- Eine Beschleunigung der Herzfrequenz in
bestimmten rezidivierenden Mustern
ser locker gebundene Komplex löst sich
kann für eine fötale Insuffizienz sprechen.
leicht wieder auf, wenn sich die Sauer-
stoffkonzentration reduziert, wodurch die • oxytocin challenge test
Zellatmung ermöglicht wird. Ozäna. (Stinknase). Erkrankung der Nase,
[griech.: oxys, scharf; genein, produzieren; die durch eine Atrophie der Nasenmu-
haima, Blut] schel (Concha) und der Nasenschleim-
• oxyhemoglobin häute gekennzeichnet ist. Zu den Sympto-
men zählen Schorfbildung von Nasense-
Oxyhämoglobinsättigung. Die Menge an kretionen, Ausfluss und ein sehr unange-
---+ Sauerstoff, die aktuell an das ---+ Hämo- nehmer Geruch. Die 0. kann infolge einer
globin gebunden ist; dies wird als prozen- chronischen Entzündung der Nasen-
tualer Anteil der ---+ Sauerstoffkapazität des schleimhaut entstehen.
Hämoglobins ausgedrückt.
• ozena
• oxyhemoglobin saturation
Ozon. Form eines Sauerstoffmoleküls, das
Oxymeter. Vorrichtung zur Messung des aus drei Atomen (0 3 ) besteht. 0. entsteht,
Sauer toffgehalles im Blut. wenn Sauerstoff bei einer elektrischen
oximeter Entladung vorhanden ist, z.B. bei einem
Gewitter, aber auch durch Sonnenein-
oxyphil. (azidophil). Bezeichnung für die Fä- strahlung in verunreinigter Luft (z.B.
higkeit von Zellen oder Geweben, mit sau- durch Autoabgase). 0 . wird als Bleich-
ren Farbstoffen angefärbt werden zu kön- und Reinigungsmittel und als Oxidations-
nen. agens verwendet und hat einen stark
• oxyphil chlorähnlichen Geruch. Die Nebenwir-
kungen einer zu hohen Aufnahme von 0.
Oxytozin . Arzneimittel, das zur Stimulie- sind Kopfschmerzen, Atemwegsreizun-
rung der Wehentätigkeit bei einer indu- gen, Schwindel und Leistungsschwäche.
zierten oder verlangsamten Entbindung
Werden die Ozonkonzentrationen in der
oder als Anregung der Uteruskontraktio- Luft überschritten, wird heute ein soge-
nen zur Kontrolle von Blutungen nach ei-
nannter ••Ozonalarm<< ausgelöst und von
ner Entbindung verabreicht wird. 0. ist der Benutzung des PKW abgeraten.
ein Hormon der Hypophyse, das in der [griech.: ozein, riechen]
Neurohypophyse gespeichert wird. Da 0 .
• ozone
Hypertonie, Präeklampsie, Eklampsie
oder Diabetes mellitus verursachen kann, Ozonloch. Saisonal bedingte Verminde-
müssen während der Verabreichung die rung der ständig vorhandenen Ozonkon-
Vitalzeichen von Mutter und Kind eng zentration in der Stratosphäre, insbeson-
überwacht werden. dere über der Antarktis. (---+ Ozon)
• oxytocin • ozonehole
p

P. 1. Symbol für das Element --+ Phosphor. ~. (Pachydaktylie). Unphysiologi-


2. Symbol für --+Partialdruck. 3. Abkür- sche Verdickung der Finger oder Zehen.
zung für --+ Puls. 4. Abkürzung für --+ Per- [griech.: pachy, dick; akron, Spitze]
zentile. •pachydactyly
• p
PiKIIJdermie. Übermäßiges Wachstum
P1. 1. Symbol für die erste Elterngenerati- oder Verdickung der Haut und des subku-
on (Parentalgeneration). 2. Symbol für tanen Gewebes. (--+ Elephantiasis)
den 1. Pulmonalton. •pachyderma
• Pl
~. Syndrom, das
P2. Symbol für den 2. Pulmonalton. durch eine Verdickung und Faltenbildung
.P2 der Gesichtshaut, Trommelschlegelfinger
und die Bildung von Knochenhaut über
P50. --+ Partialdruck des --+ Sauerstoffs, bei den Enden der Röhrenknochen gekenn-
dem--+ Hämoglobin zur Hälfte mit gebun- zeichnet ist.
denem Sauerstoff gesättigt ist. [griech.: pachy, dick; derma, Haut; osteon,
.PSO
Pa. 1. Symbol für Pascal. 2. Symbol für
Knochen; osis, Zustand]
• pachydermoperiostosis II
das Element Proactinium. PadiJ'glossiL (Makroglossie). Unphysiologi-
•Pa sche Verdickung der Zunge. (--+ Akromega-
lie)
PA. Abkürzung für Pulmonalarterie. [griech.: pachy, dick; glossa, Zunge]
.PA •pachyglossia
p-L Abkürzung für --+ posterior---+ anterior ~ Entzündung der harten
(Richtung von hinten nach vorn). Hirnhaut (Dura mater).
·p-a [griech.: pachy, dick; meninx, Hirnhaut;
itis, Entzündung]
Paartllerapie. Form der gemeinsamen Psy- •pachymeningitis
chotherapie für zusammenlebende Paare.
•couples therapy ~ Unphysiologische Verdi-
ckung der Finger- oder Fußnägel.
MB. Abkürzung für Para-Aminobenzoe- [griech.: pachy, dick; onychos, Nagel]
säure, ein Sonnenschutzmittel zur äußer- .pachyonychia
lichen Anwendung.
.PABA Padtyzephlle. Unphysiologische Verdi-
ckung des Schädels, z.B. bei --+ Akromega-
,..,... Vorsilbe mit der Bedeutung lie.
>>dick<<. [griech.: pachy, dick; kephale, Kopf]
•pachy- •pachycephaly
748 Pacing · '·f
Pacing. (Frequenzstimulation). Elektrische Sti- dern sowie in der Behandlung ihrer Er-
mulation des Herzens als physiologische krankungen spezialisiert ist.
Funktion des --> Sinusknotens oder die [griech.: pais, Kind; iatreia, Behandlung]
künstliche elektrische Stimulation des • pediatrician
Herzrhythmus.
• pacing Pädiatrie. Bereich der Medizin, der sich
mit der Entwicklung und Versorgung von
Pacini-Körperchen. (Vater-Pacini-Lamellenkör- Säuglingen und Kindern sowie mit den
perchen). Spezielles sensorisches Endor- Spezialbereichen von Kinderkrankheiten,
gan, das wie ein weißes Bläschen aussieht ihrer Behandlung und Vorbeugung be-
und sich am Ende jeder einzelnen Nerven- schäftigt.
faser im subkutanen Bindegewebe sowie • pediatrics
in den Schleimhäuten vieler Körperteile
befindet; insbesondere in den Handin- pädiatrisch. Zur Präventiv- und Primär-
nenflächen und Fußsohlen sowie in den versorgung und der Behandlung von Kin-
Genitalorganen, Gelenken und in der dern sowie zum Studium der Kinder-
Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Die P.-K. krankheiten gehörend.
sind druckempfindlich und ähneln im [griech.: pais, Kind; iatreia, Behandlung]
Längsschnitt einer Zwiebel. • pediatric
[F. Pacini, italienischer Anatom, 1812- Pädodontie. Bereich der Zahnmedizin, der
1883] sich speziell mit der Diagnose und Be-
• Pacini's corpusdes handlung von Zahnerkrankungen bei
Packung. (Wickel). Pflegerische Maßnah- Kindern beschäftigt.
me, bei der der gesamte Körper oder ein- [griech.: pais, Kind; odius, Zahn]
zelne Körperteile aus unterschiedlichen • pedodontics
tlherapeutischen Zielsetzungen in tro- Pädophilie. 1. Abnormes Interesse für Kin-
ckene oder feuchte (warme oder kalte) der. 2. Psychosexuelle Störung, bei der
Tücher oder in Eis eingewickelt werden.
II
sich die Fantasien oder Vorlieben sexuel-
Kalte P.en dienen dazu, die Körpertem- ler Aktivitäten auf präpubertäre Kinder
peratur zu senken und Schwellungen zu konzentrieren oder kleine Kinder als aus-
lindern oder auch vor bestimmten Ope- schließliches Mittel für eine sexuelle Be-
rationen, insbesondere vor Herzopera- friedigung dienen. - adj. pädophil.
tionen und Organtransplantationen, eine [griech.: pais, Kind; philein, lieben]
Hypotlhermie zu induzieren. • pedophilia
• pack; package
Paget·Krankheit. (Osteodystrophia deformans).
Packungsbeilage. (Beipackzettel). Faltblatt, Häufige, nicht-stoffwechselbezogene Er-
das jeder Packung eines Arzneimittels krankung der Knochen, die im mittleren
beiliegen muss; darin muss der Hersteller und höheren Alter auftritt und durch eine
das Medikament beschreiben, den generi- exzessive Knochenzerstörung und unor-
schen Namen angeben, die Indikationen, ganisierte Knochenheilung gekennzeich-
Nebenwirkungen, Warnhinweise, Vor- net ist. Die meisten Fälle verlaufen asymp-
sichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen, tomatisch oder leicht, wobei das erste
Formen, Dosierungen und Verabrei- Symptom Knochenschmerzen sein kön-
chungsformen anführen. nen. Verformte Schienbeine, Kyphose
• package insert und häufige Frakturen werden durch die
Pa(0 2• Symbol für den Kohlendioxid- unphysiologisch weichen Knochen verur-
_, Partialdruck im arteriellen Blut. sacht. Eine Vergrößerung des Kopfes,
. PaC0 2 Kopfschmerzen und Erwärmung der be-
troffenen Bereiche infolge der verstärkten
Pädiater. Facharzt, der in der Entwicklung Gefaßdurchblutung sind zusätzliche
und Versorgung von Säuglingen und Kin- Merkmale. Zu den Komplikationen gehö-
·~ Pallasthesie 749

ren spontane Frakturen, Nierensteine, palatoglossus. Zum Gaumen (Palatum)


wenn der Patient immobilisiert ist, Herz- und zur Zunge (Glossa) gehörend.
insuffizienz sowie Taubheit oder Blindheit • palatoglossal
infolge des Drucks, den das überschüssige
Knochenwachstum und ein Osteosarkom palatopharyngeus. Zum Gaumen (Pala-
auslösen. tum) und zum Rachen (Pharynx) gehö-
(J. Paget, englischer Chirurg, 1814-1899) rend.
• Paget's disease • palatopharyngeal

Painful arc. (Schmerzhafter Bogen). Schmerz- Palatoplastik. Plastische Operation am


hafte Bewegung des Armes vom Körper Gaumen (Palatum); z.B. Verschluss einer
weg (Abduktion) innerhalb eines Radius -+ Gaumenspalte.
von 60° bis 120°. P. weist auf eine Reizung • palatoplasty
der Sehne des M. supraspinatus hin.
Palatoschisis. (Gaumenspalte). Angeborene
• painful arc Fehlbildung im Bereich der Gaumenmit-
PA-Katheter. Intravenöser Katheter, der tellinie; Folge einer fehlenden Verschmel-
durch eine große Vene (z.B. Vena subcla- zung der beiden Gaumenspalten während
via) in die Pulmonalarterie geschoben der embryonalen Entwicklung. Die Fissur
wird. kann entweder die harte oder weiche Gau-
• PA catheter menplatte sowie die Nasenhöhle betreffen,
wobei sie auch unvollständig ausgebildet
palatinus. Zum Gaumen (-+Palatum) ge- sein kann.
hörend. • palatoschisis
• palatal; palatine
Palatum. (Gaumen). Anatomische Struktur,
die das obere Gewölbe des Mundes bildet;
sie wird in den harten und den weichen
Gaumen unterteilt.
• palate
Palatum molle. (Gaumensegel). Die aus
Schleimhaut, Muskelfasern und Drüsen
bestehende Platte, die die Fortsetzung des
harten Gaumens und die obere Begren-
zung des Mundes bildet. Beim Schlucken
und Saugen hebt sich der >>weiche Gau-
men« und trennt damit Nasen- und Ra-
chenraum von der Mundhöhle.
• soft palate
Palilalie. Unphysiologischer Zustand, der
durch eine immer schnellere Wiederho-
lung des gleichen Wortes oder eines kur-
zen Satzes gekennzeichnet ist, m eist am
Ende eines Satzes; z.B. bei Parkinsonis-
mus, Demenz, extrapyramidalen Erkran-
kungen.
[griech.: palin, wieder; lalein, stammeln]
• palilalia
Pallästhesie. (Vibrationsempfindung). Physio-
logische Sensibilität für Vibrationsreize,
Painful arc. z.B. durch eine Stimmgabel auf einem
750 Pa llasthesie ·,

Knochenvorsprung verursachte Vibratio- Palmaraponeurose. Sehnenscheidenplatte


nen. unter der Haut der Handinnenfläche (Pal-
• pallesthesia ma) und den umgebenden Muskeln.
• palmar aponeurosis
Palliativbehandlung. Therapie, die die In-
tensität unangenehmer Symptome lindern Palmarerythem. Entzündliche Rötung der
oder reduzieren soll, jedoch nicht zur Hei- Handinnenfläche (Palma).
Jung führt. Bei einigen Formen der P. wer- • palmar erythema
den z.B. Opioide zur Schmerzbehandlung Palmarreflex. Greifreflex mit Beugung der
bei Patienten mit fortgeschrittenem Finger, der durch eine Stimulation der
Krebsleiden verwendet, ein Kolostoma an- Handinnenfläche und der Hand verur-
gelegt, um eine inoperable obstruktive Lä- sacht wird. Dieser Reflex ist von Geburt
sion des Darms zu umgehen, oder eine an vorhanden und verschwindet meist
Wundtoilette des nekreotischen Gewebes nach 6 Monaten.
bei Patienten mit metastasierenden malig- • palmar reflex
nen Erkrankungen durchgeführt. - adj.
palliativ. Palmitinsäure. Gesättigte nichtessentielle
• palliative Ireatmen Fettsäure, die häufig in tierischen oder
pflanzlichen Fetten und Ölen vorhanden
Palliativpflege. Vorgehen weise von pro- ist; wird zur Herstellung von Seifen und
fessionellen Pflegepersonen im Umgang Kerzen verwendet.
mit unheilbar erkrankten Menschen (Pa- • palmitic acid
tienten mit begrenzter Lebenserwar-
tung). Die Hauptmerkmale der P. sind: palpabel. Tastbar; durch Berührung wahr-
Unterstützung der noch vorhandenen nehmbar.
--+ Ressourcen des Patienten, Linderung
• palpable
von Leiden ( chmerzen), Unterstützung Palpation. Technik der körperlichen Un-
im psychosozialen und religiösen Be- tersuchung, bei der der Untersuchende
reich, allgemeine Unterstützung und Be- die Beschaffenheit, Größe, Konsistenz
gleitung eines Patienten (und seiner An- und Lokalisation bestimmter Körperteile
gebörigenJBezugspersonen) bis zum oder -Strukturen mit den Händen fühlt.
Tode. Kernkompetenzen der professio- - adj. palpatorisch.
nell Pflegenden sind: ausgeprägtes [lat.: palpare, sanft berühren]
ethisch-moralisches Bewusstsein, Empa- • palpation
thiefiihigkeit und ein hohes Maß an
kommunikativen Fähigkeiten. Vom Wort Palpebra. Augenlid.
her leitet sieb auch die pflegerische Vor- • palpebra
geheusweise ab: den Patienten Schutz Palpit.ation. (Herzrasen/Herzklopfen). Häm-
und Begleitung durch eine Hülle bieten. mern oder Rasen des Herzens, das in Ver-
[lat.: pallium, Hülle, Mantel) bindung mit physiologischen emotiona-
• palliative care len Reaktionen oder mit Herzerkrankun-
gen stehen kann.
pallidus. Ohne Farbe, blass. [lat.: palpitare, flattern]
[lat.: blass] • palpitation
• pallid
pan-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>alle,
Palma. Die Handinnenfläche zwischen ganz, völlig«.
dem Handgelenk und dem Ansatz der • pan-
Finger.
• palm Panagglutination. Fähigkeit der roten Blut-
zellen (Erythrozyten), im Serum aller
palmar. -> volar. Blutgruppen der gleichen Species zu ag-
• volar glutinieren, was zu falschen Ergebnissen
bei der Bestimmung von Blutgruppen Pd 11 hypo pituitd ri >mus. (Hypophysenunterfunk-
führen kann. (---> Agglutination) tion). Generalisierte Insuffizienz bei der
• panagglutination Produktion von Hypophysenhormonen,
die durch eine Verletzung oder Erkran-
Panaritium Eitriger Abszess ein einem
kung der --> Hypophyse bedingt ist. Häufig
distalen Fingerglied.
kommt es zum --> Diabetes insipidus, zur
•felon
Halbseitenblindheit (Hemianopsie) oder
lds. Entzündung, die alle Gewe- vollständigen Erblindung. Die Haut ist
beschichten einer Arterie betrifft. gelblich verfärbt und faltig, jedoch besteht
[griech.: pan, alle; arteria, Schlagader; itis, keine mentale Störung.
Entzündung] .panhypopituitarism
panarteriitis
'th. Entzündung zahlreicher Kör- PaaiL Intensives, plötzliches und exzessi-
pergelenke oder aller Bestandteile eines ves Angstgefühl, das Entsetzen auslöst
Gelenks. und zu sofortigen körperlichen Verände-
[griech.: pan, alle; arthron, Gelenk; itis, rungen führt, die eine lähmende Immobi-
Entzündung] lität oder sinnloses hysterisches Flucht-
• panarthritis verhalten nach sich ziehen können.
~Xipanic
Pandemie. Krankheitsepidemie, die sich
über die Bevölkerung ganzer Länder oder
Kontinente ausbreitet; z.B. --> Influenza. Panitattadce. Anfall akuter Angstzustän-
de, der unvorhersehbar mit Gefühlen des
- adj. pandemisch.
[griech.: pan, alle; demos, Volk] intensiven Entsetzens auftritt und von
Atemnot (Dyspnoe), Schwindel, Schwit-
pandemia
zen, Zittern und Thoraxschmerzen oder
phaltis, Entzündung des gesamten Herzrasen (Palpitationen) begleitet wird.
Gehirns (der grauen und der weißen Sub- Der Anfall kann mehrere Minuten dauern
stanz), die häufig durch ein Virus verur- und in bestimmten Situationen immer
sacht wird und durch einen schleichenden wieder auftreten.
Beginn und eine progressive Verschlechte- c;:; panic attack
rung der motorischen und mentalen
Funktionen gekennzeichnet ist. Die sub- ''"''"'""m Entzündung aller drei Herz-
akute sklerosierende P. ist eine seltene schichten, also Herzinnenhaut (Endo-
Kinderkrankheit, die während der Gene- kard), Herzmuskel (Myokard) und Herz-
sung von einer vorhergehenden Infektion beutel (Perikard).
durch ein >>langsames<< latentes Masernvi- [griech.: pan, alle; kardia, Herz; itis, Ent-
rus verursacht wird. Diese Erkrankung zündung]
führt zu Bewegungsstörungen (Ataxie), .pancarditis
Schüttelkrämpfen (Myoklonie), Atrophie,
Blindheit und Verschlechterung der Hirn-
leistung.
Panllrus. (Bauchspeicheldrüse). Längliche
gräuliche knotenförmige Drüse, die quer
[griech.: pan, alle; enkephale, Gehirn; itis,
hinter der abdominalen Wand im seitli-
Entzündung]
chen Oberbauchbereich (Epigastrium)
•panencephalitis
unterhalb des Thorax (Hypochondrium)
Paneth-KömerzcllciL Große, granuläre Epi- liegt und verschiedene Substanzen wie
thelzellen in den Darmdrüsen, die Ver- Verdauungsenzyme, --> Insulin und --. Glu-
dauungsenzyme und bakterizide Lyso- kagon ausscheidet; Organ aus sowohl exo-
zyme absondern. krinem als auch endokrinem Drüsenge-
[Josef Paneth, österr. Physiologe, 1857- webe. Das P. besitzt einen Hauptgang, der
1890.] entlang des gesamten Organs verläuft, ab-
cells of Paneth leitende kleinere Gänge und einen Aus-
führungsgang in den Zwölffingerdarm ~ Maligne neoplastische
(Duodenum). Erkrankung der Bauchspeicheldrüse
[griech.: Bauchspeicheldrüse] (---> Pankreas), die sich durch Appetitlosig-
•pancreas keit (Anorexie), Blähungen (Flatulenz),
Schwäche, dramatischen Gewichtsverlust,
~ Infektion, die durch eine epigastrische Schmerzen, Rückenschmer-
Ansammlung von Eiter in oder an der zen, Gelbsucht (Ikterus), Juckreiz (Pruri-
Bauchspeicheldrüse (--->Pankreas) gekenn- tus), akute Entstehung eines Diabetes
zeichnet ist. mellitus und Gallengangsobstruktionen
• pancreatic abscess äußert. über 90o/o der Pankreastumore
sind Adenokarzinome, zwei Drittel davon
................ --->Diabetes mellitus, der wiederum entstehen im Pankreaskopf. Be-
infolge einer mangelhaften Insulinpro- strahlung oder Chemotherapie können
duktion durch die Inselzellen der Bauch- eine vorübergehende Linderung schaffen,
speicheldrüse (--->Pankreas) verursacht doch hat ein P. im allgemeinen eine
wird. Ursache dafür ist eine chronische schlechte Prognose. Starke Raucher (1 0
Entzündung, die das Pankreasgewebe zer- bis 20 Zigaretten am Tag) oder Diabetiker
stört und die endokrine Funktion der tragen ein erhöhtes Risiko für die Ent-
Drüse (d.h. die Insulinproduktion) ein- wiekJung eines P.s.
schränkt. (---> Insulin)
•pancreatic cancer
•pancreatic diabetes
,.... •asc;ua ---> Enzym, das während ~. Chirurgische Entfer-
des Verdauungsprozesses von der Bauch- nung der gesamten oder eines Teils der
speicheldrüse (-. Pankreas) ausgeschieden Bauchspeicheldrüse (---. Pankreas), die zur
wird; hierzu gehören z.B. Trypsin, Chy- Beseitigung von Zysten oder Tumoren,
motrypsin, Amylase, Lipase und Cholin- zur Behandlung einer Pankreatitis oder
esterase. einer Verletzung durchgeführt wird. Eine
häufige Komplikation besteht in der Bil-

II
•pancreatic enzyme
dung von Fisteln im Pankreas-Gallen-
Pimllnllshonnon Verschiedene chemi- Gang, die es den Verdauungsenzymen er-
sche Verbindungen, die von der Bauch- möglicht, mit den benachbarten Geweben
speicheldrüse (---> Pankreas) ausgeschieden zu reagieren.
werden und in Verbindung mit der Regu- •pancreatectomy
lation des Zellstoffwechsels stehen. Zu den
wichtigsten ---> Hormonen zählen ---> Insulin Pllllcntuslft. (Bauchspeichel). Flüssige Se-
und ---> Glukagon. kretion der Bauchspeicheldrüse (Pankre-
• pancreatic hormones as), die durch die Stimulation der im
Zwölffingerdarm (Duodenum) befindli-
~ Zustand, der durch chen Nahrung produziert wird. Der P. ent-
eine unzureichende Produktion und Aus- hält Wasser, Proteine, anorganische Salze
scheidung von ---. Pankreashormonen oder und Enzyme; er ist wichtig beim Abbau
---> Pankreasenzymen gekennzeichnet ist. von Proteinen in ihre Aminosäurenbe-
Die P. tritt meist sekundär nach einem standteile, bei der Aufspaltung von Fetten
destruktiven Krankheitsprozess des Pan- aus der Nahrung in Glyzerol und Fettsäu-
kreasgewebes auf. Eine mangelhafte Ab- ren und bei der Umformung von Stärke in
sorption der Nährstoffe, Appetitlosigkeit Einfachzucker.
(Anorexie), diffuse Schmerzen im Ober- •pancreatic juice
oder Unterbauch, Unwohlsein und starker
Gewichtsverlust sind häufige Symptome.
Eine alkoholinduzierte Pankreatitis ist die
Panllniasizlntf...... Röntgenologische
Untersuchung der Bauchspeicheldrüse
häufigste Form der P. (---> Pankreas) nach intravenöser Injektion
•pancreatic insufficiency eines Kontrastmittels, die u.a. zur Dia-
gnostik von Tumoren, Zysten und Infek- in Verbindung mit Gallenerkrankungen
tionen durchgeführt wird. oder Alkoholismus.
•pancreas scan [griech.: pan, alle; kreas, Fleisch; itis, Ent-
zündung]
•acute pancreatitis
........... Konzentrat von Pankreasenzy-
men, das bei einer zystischen Fibrose oder ............., c1mmisc:1MJ. Chronische Ent-
nach einer Pankreasresektion als Arznei- zündung der Bauchspeicheldrüse (Pan-
mittel verschrieben wird, um fehlende en- kreas) mit gleichzeitiger Fibrose und Drü-
dogene Pankreasenzyme, die für die Ver- senverkalkung. Folge von wiederholten
dauung erforderlich sind, zu ersetzen. akuten Pankreatitisanfällen; kann zu ei-
• pancreatin nem Diabetes mellitus führen .
[griech.: chronos, Zeit, pan, alle, kreas,
Fleisch, itis, Entzündung.]
PlniiiHtllis.. Entzündung der Bauchspei- • chronic pancreatitis
cheldrüse (-+ Pankreas), die akut oder
,....ldD:fiiiL Aus der Bauchspeichel-
chronisch sein kann. Eine akute P. wird drüse (-+ Pankreas) hervorgehend.
im allgemeinen durch eine Schädigung
• pancreatogenic
des Gallengangs, z.B. durch Alkohol, Ver-
letzung, Infektion oder Medikamente, ver- ~Visuelle Darstellung der
ursacht. Sie äußert sich durch starke ab- Bauchspeicheldrüse (-+ Pankreas) oder ih-
dominale Schmerzen (meist im linken rer Gänge durch Injektion eines Kontrast-
Oberbauch), die in den Rücken ausstrah- mittels in die Gänge während einer Ope-
len, Fieber, Appetitlosigkeit (Anorexie), ration, durch ein Endoskop oder durch
übelkeit und Erbrechen. Es kann zur Ultraschall, die mit Hilfe einer Tomogra-
Gelbsucht (-+Ikterus) kommen, wenn der phie oder eines Röntgenbildes aufgenom-
gemeinsame Gallengang nicht mehr men werden kann.
durchgängig ist. Die Ursachen einer chro- •pancreatography
nischen P. entsprechen denen eines aku-
ten Verlaufs. Bei Alkoholabusus kann es
zur Verkalkung und Vernarbung der klei-
PanllrHiittdasis. Präsenz von Steinen in
der Bauchspeicheldrüse (-+Pankreas) oder
II
nen Gallengänge kommen. Die Folge sind in den Pankreasgängen.
abdominale Schmerzen, Übelkeit und Er- • pancreatolithiasis
brechen und aufgrund der verminderten
~ Pathologischer Zustand, der
Ausscheidung von Pankreasenzymen
kommt es zur Ausscheidung von Fettstuhl durch eine maligne Vermehrung von
(Stearrhö) und von unverdauten Fleisch- Knochenmarkzellen aller Art gekenn-
fasern (Kreatorrhö). Die Produktion von zeichnet ist.
Insulin kann reduziert sein, wodurch sich •panmyelosis
bei einigen Patienten ein Diabetes melli- Patmltulus (ldlposus). Unterhautfettgewe-
tus entwickelt. be, das viele verschiedene Strukturen des
[griech.: pancreas, Bauchspeicheldrüse; Körpers überzieht.
itis, Entzündung] [lat.: Läppchen]
• pancreatitis .panniculus
Pumlllultis. Chronische Entzündung des
Panlcrutldt. --.. Entzündung des subkutanen Fettgewebes, bei der die Haut,
-+ Pankreas; es kommt zur Selbstverdau- insbesondere über dem Abdomen und
ung (Autolyse) des Pankreas durch Aus- dem Thorax, verhärtet ist. Kleine subku-
tritt von Pankreasenzymen in das Gewe- tane Knoten aus hartem Gewebe finden
be; eine a. P. zeigt die Symptomatik des sich überall in den betroffenen Bereichen.
akuten -+ Abdomens; die a. P. steht häufig •panniculitis
l'lmlus. Unphysiologischer Zustand der Pantvthenslare. Substanz des Vitamin-B-
Hornhaut des Auges (Kornea), die direkt Komplexes, die in pflanzlichen und tieri-
an der Oberfläche von gefäßhaitigern Bin- schen Geweben häufig vorhanden und
degewebe überzogen und infiltriert wird. wichtiges Element der menschlichen Er-
Ein P. kann sich nach der Entzündungs- nährung ist. Die P. ist für die Gewebebil-
phase eines Trachoms oder nach einer dung und den Metabolismus der Gewebe,
Ablösung der Netzhaut (Retina), bei ei- insbesondere der Haut, erforderlich.
nem Glaukom, einer Entzündung der Re- • pantothenk acid
genbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers
(Iridozyklitis) oder bei anderen degenera- PaiUedlerz. (Pericarditis calcarea). Kalkeinla-
gerungen im Herzbeutel (---> Perikard) als
tiven Augenerkrankungen entwickeln.
[lat.: Lappen] mögliches Begleitsymptom einer chroni-
schen, d. h. länger als drei Monate be-
•pannus
stehenden Herzbeutelentzündung (---> Peri-
Plnaplttllllmll Eitrige Entzündung des karditis).
gesamten Auges, die meist durch virulente • armered heart
pyogene Organismen verursacht wird, z.B. PlnzJtopenie, Deutliche Verminderung
Stämme von Meningokokken, Pneumo- der Anzahl an roten Blutzellen (Erythro-
kokken, Streptokokken, Anthrax-Bazillen zyten), weißen Blutzellen (Leukozyten)
und Clostridien. Zu den anfänglichen und Blutplättchen (Thrombozyten).
Symptomen gehören Fieber, Augen- [griech.: pan, alle; kytos, Zelle; penia, Ar-
schmerzen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, mut]
Ödeme und Schwellungen. Bei fortschrei- • pancytopenia
tender Infektion färbt sich die Regenbo-
genhaut (Iris) grau, die Tränenflüssigkeit i'aOrSymbol für den Sauerstoff--> Partial-
wird trübe und es bilden sich Flocken auf druck im arteriellen Blut.
dem Hintergrund der Hornhaut (Kornea). •Pa02
[griech.: pan, alle; ophthalmos, Auge; itis, Plpagall...........,---> Psittakose.
II Entzündung]
• panophthalmitis
• psittacosis
Plpain. ---> Enzym aus dem Milchsaft der
Plnolkls. Generalisierte Entzündung des Papayafrucht, einem tropischen Melonen-
Ohres, einschließlich des Mittel- und In- baum. P. dient zur enzymatischen Wund-
nenohres. reinigung und zur Förderung der Hei-
•panotitis lung.
•papain
Panplegit. Vollständige allgemeine Läh-
mung (Paralyse) der Muskulatur. Papankoleou·Test. Einfacher Schleimhaut-
•panplegia abstrich, der es ermöglicht, Gebärmutter-
halskrebs (Zervixkarzinom) zu erkennen,
l'aAthenol. (Pantothenol). 1. Ein Alkohol, jedoch auch für Gewebeproben aus ande-
der im Körper zu ---> Pantothensäure, ei- ren Organen angewendet werden kann.
nem Vitamin aus dem B-Komplex, umge- Der Abstrich wird normalerweise bei den
bildet wird. 2. Visköse Flüssigkeit, die jährlichen Routineuntersuchungen der
sich von der Pantothensäure ableitet und Krebsvorsorge abgenommen, die bei
zur Vitamin B1TGruppe gehört. Frauen bereits mit dem 18. Lebensjahr
•panthenol beginnen. Diese Technik erlaubt eine frü-
he Diagnose von Krebs und ist wesentlich
hntamagraphiL Panoramaartige Rönt- dafür verantwortlich, dass die Todesrate
gendarstellung des Ober- und Unterkie- bei Zervikalkrebs gesunken ist. Die Er-
fers und der damit zusammenhängenden gebnisse werden normalerweise folgen-
Strukturen. dermaßen klassifiziert: Klasse I = nur
•pantomography normale Zellen; Klasse II = atypische Zel-
Jen, die einer Entzündung entsprechen; Jen. 2. Entzündung des Sehnerveintritts
Klasse III = leichte Dysplasie; Klasse IV = (optische Papille).
schwere Dysplasie, verdächtige Zellen; [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: itis, Ent-
Klasse V = Karzinomzellen. zündung]
[G. Papanicolaou, griechischer Arzt in .papillitis
den USA, 1883-1962]
• Papanicolaou test Papillom. Gutartige Geschwulst vom Ober-
flächengewebe ausgehend mit viel Binde-
PlpeL (Papula). Kleine oberflächliche Erhe- gewebe, die durch eine verzweigte oder
bung der Haut; Hautknötchen. lappenformige Struktur gekennzeichnet
• papula; papule ist, z.B. auf der Mundschleimhau, Harn-
wege, Milchgänge.
[lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
Plpilllnnuslad. (Musculus papillares). Runder
mor]
oder konischer Muskelvorsprung, der an
•papilloma
der Innenwand der Herzkammern befes-
tigt ist. Die P.n variieren in ihrer Anzahl. Paplllomatose, Unphysiologischer Zu-
Die zwei Hauptmuskeln sind der vordere stand, der durch die verbreitete Entwick-
und der hintere P. Die P.n stehen in Ver- lung warzenförmiger Auswüchse (--> Papil-
bindung mit den Atrioventrikularklap- lome) gekennzeichnet ist.
pen, die sie öffnen und schließen helfen. [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
• papillary muscle mor; osis, Zustand]
• papillomatosis
Papille. 1. Kleine warzenförmige Erhe-
bung, z.B. die kegelförmigen P.n der Zun- Papilamukus. Virus, das beim Menschen
ge (Papillae conicae) oder die P.n der Le- die Bildung von Warzen auslöst.
derhaut (Corium), die von den Kollagen- [lat.: papilla, Brustwarze; griech.: oma, Tu-
fasern, Kapillarblutgefaßen und manch- mor; lat.: virus, Gift]
mal von den Nerven der Haut abgehen.
2. Die optische P. (Papilla nervi optici),
ein runder weißer Fleck im Augenhinter-
• papillomavirus
Papulost. über den gesamten Körper ver-
II
grund (Fundus oculi), wo der Sehnerv breitetes Auftreten von Hautknötchen
aus der Netzhaut tritt. - adj. papillär. (--> Papeln).
[lat.: Brustwarze] .papulosis
.papilla
,.,..., Vorsilbe mit der Bedeutung >>neben,
abweichend«.
Papllleaildlm. Schwellung der optischen
•para-
--> Papille, die bei einer Untersuchung des
Augenhintergrundes sichtbar wird und ParaWismus. Unwillkürliche Schleuder-
durch einen erhöhten Hirndruck verur- bewegungen oder Zuckungen der Extre-
sacht wird. Die Hirnhauthüllen, die den mitäten aufbeiden Körperseiten. (---> Ballis-
von der optischen Papille ausgehenden mus)
Sehnerv umgeben, stellen eine kontinu- • paraballism
ierliche Verbindung zu den Hirnhäuten
(Meningen) dar. Ein erhöhter Hirndruck Anwendung von che-
i'ar~Ka~sus-Metlllfldt.
wird vom Gehirn zur optischen Papille mischen Agenzien, wie Schwefel, Eisen,
übertragen und verursacht im Auge eine Blei und Arsen, zur Behandlung von
Schwellung (Ödem). Krankheiten. Paracelsus bekämpfte die
• papilledema Schulmedizin und strebte eine grundle-
gende medizinische Reform an. Er sah
l'lllllds. 1. Entzündung einer ---> Papille, den Menschen (Mikrokosmos) als Abbild
z.B. der Tränenpapille oder der Analpapil- des Makrokosmos an. Paracelsus formu-
756 Paracelsus-Methode ·:·~

lierte die Regel: nur die Dosis macht eine Paraffinom. (Oieom). Tumor, der durch die
Substanz zum Gift. therapeutische Injektion von -+ Paraffin in
[P. Paracelsus, schweizer Alchimist und die Haut verursacht wird.
Arzt, 1493-1541] • paraffinoma
• paracelsian method Paraganglion (pl. Paraganglien). Kleine
Gruppe chromaffiner Nervenzellen, die in
Paracetamol. Analgetikum, Antipyretikum Verbindung mit den -+ Ganglien der sym-
und Antiphlogistikum, das bei gemäßig- pathischen Nervenstämme stehen, außer-
ten Schmerzen und Fieber verabreicht halb der adrenalen Medulla liegen und
wird; nach der Verabreichung muss auf al- üblicherweise neben den sympathischen
lergische Hautreaktionen geachtet wer- Ganglien entlang der Aorta und ihren
den. P. ist nicht für suizidgefährdete Pa- Ästen verlaufen. Die Paraganglien schei-
tienten geeignet, da eine Überdosis Iethai den die Hormone -+ Adrenalin und -+ Nor-
sein kann. adrenalin aus.
• acetaminophen [griech.: para, neben; ganglion, Knoten]
• paraganglion
Paracetamoi·Vergiftung. Toxische Reaktion
infolge der Einnahme einer übermäßigen Paragraphie. Kommunikationsstörung, die
..... Paracetamoi-Dosis. Bei Erwachsenen durch Auslassungen und Verdrehungen
können Dosierungen von mehr als I 0 bis von Buchstaben oder die Verwendung
15 g zu Leberversagen führen; Dosierun- von falschen Buchstaben oder Wörtern
gen über 25 g können tödliche Folgen ha- beim Schreiben und Sprechen gekenn-
ben. Große Mengen von P.-Abbauproduk- zeichnet ist. (-+ Agraphie)
ten können den Entgiftungsmechanismus • paragraphia
der Leber überfordern und innerhalb von Parainfluenzavirus.Myxovirus mit vier Se-
5 Tagen zu einer fortschreitenden Leber- rotypen, die bei Säuglingen und Kleinkin-
nekrose führen. Der Beginn der Symp- dern, weniger häufig jedoch auch bei Er-
tome kann sich in Übelkeit und Erbrechen wachsenen Atemwegsinfektionen verursa-
sowie übermäßigem Schwitzen, Blässe chen. Die Typen I und 2 können eine
und -+ Oligurie äußern. Bronchitis mit Rachen- und Luftröhren-
• acetaminophen poisoning infektion oder Krupp auslösen, Typ 3
stellt eine Ursache für Krupp, Tracheo-
Paradigma. Muster oder Struktur, die als bronchitis, Bronchiolitis und Broncho-
Modell oder Beispiel fungieren können. pneumonie bei Kindern dar; die Typen I,
• paradigm 3 und 4 stehen in Verbindung mit Pharyn-
gitis und gewöhnlichen Erkältungen.
paradox. Person, Situationen, Aussagen • parainfluenza virus
oder Handlungen betreffend, die eine in- Parakinese. Unphysiologische Bewegungs-
konsequente oder widersprüchliche Qua- koordination, die durch Nervenstörungen
lität aufweisen, oder die wahr sein kön- in einem Muskel verursacht wird, z.B. Un-
nen, obwohl sie absurd oder unglaublich regelmäßigkeit der Bewegungen eines Au-
erscheinen. (s.a. Atmung, paradoxe) genmuskels.
• paradoxic [griech.: para, neben; kinesis, Bewegung]
• parakinesia
Paraffin. Gruppe von Kohlenwasserstoffen Parakolpium. (Paracolpium). Bindegewebe
oder Kohlenwasserstoffverbindungen,
und andere Gewebe um den Vaginalbe-
z.B. Methangas, Kerosin und Paraffin-
reich.
wachs. P.e können zur Herstellung von
Salben, Emulsionen, Sprays und Tropfen • paracolpium
verwendet werden. parakrin. Endokrine Funktion, bei der die
• paraffin Wirkungen eines Hormons direkt in den
umgebenden Zellen einsetzen; die hormo- Parimetdds. Entzündung der Gewebe-
nelle Wirkung wird dabei nicht über die strukturen um die Gebärmutter (Uterus),
Blutbahnen weitergeleitet. d.h. des .... Parametriums.
•paracrine [griech.: para, neben; metra, Gebärmutter;
itis, Entzündung]
........ (Lähmung). Verlust der Muskel- • parametritis
funktionen und/oder der Empfindungsfä- ParamtbfuiL Die seitliche Ausdehnung
higkeit; eine P. kann durch verschiedene des subserösen Bindegewebes der Gebär-
Ursachen bedingt sein, z.B. Verletzung, mutter (Uterus) in das breite Mutterband
Erkrankung oder Vergiftung. P.n werden (Ligamentum latum uteri). Dieses Be-
nach Ursache, Muskeltonus, Ausdehnung ckenbindegewebe stützt den Uterus.
oder den betroffenen Körperteilen klassi- [griech.: para, neben; metra, Gebärmut-
fiziert. - adj. paralytisch. ter]
[griech.: paralyein, gelähmt sein] •parametrium
•paralysis
Paranullslie. 1. Fehlfunktion des Gedächt-
nisses, bei der sich eine Person an Ereig-
hiamedtdn. Medizinische Methoden, die nisse und Umstände erinnert, die niemals
von der Schulmedizin abweichen und wirklich stattgefunden haben. 2. Zustand,
Auffassungen bezüglich Diagnostik und bei dem sich eine Person an Worte erin-
Behandlung von Krankheiten vertreten, nert und sie benutzt, ohne ihre Bedeutung
die nicht der gängigen naturwissenschaft- verstanden zu haben. Die P. kommt z.B.
lichen Medizin entsprechen; z.B. Irisdia- bei Psychosen oder Schizophrenie vor.
gnose und Frischzellentherapie. [griech.: para, neben; amnesis, Erinne-
[griech.: para, neben; lat.: medicina, Heil- rung]
kunst] •paramnesia
.paramedicine

~. Bezeichnung für Perso-


~Mitglied einer Virenfami-
lie, die den .... Myxoviren ähnelt; zu ihnen
gehören Organismen, die Parainfluenza,
II
nen und Berufsgruppen, die keine Ärzte,
Zahnärzte oder Pflegenden sind, sondern Mumps und andere respiratorische Infek-
eine Spezialausbildung in einer ergänzen- tionen verursachen.
den Gesundheitsprofession absolviert ha- [griech.: para, neben; myxa, Schleim; lat.:
ben; z.B. Audiologe, Röntgenassistent, virus, Gift]
medizinischer Techniker o.a.. •paramyxovirus
•paramedic ............. Zu dem Bereich neben oder
entlang der Nase gehörend, z.B. die Positi-
Parlmller. (Messgrösse). Messgröße oder on der Nasennebenhöhle.
Konstante, die zur Beschreibung oder Be- [griech.: para, neben; lat.: nasus, Nase]
wertung einer Datenreihe verwendet wird • paranasal
und die eine physiologische Funktion Paranoia. Zustand, der durch ein komple-
oder ein System darstellt, z.B. die Bestim- xes, übermäßig misstrauisches Gedan-
mung der Säure-Basen-Werte des Blutes kensystem gekennzeichnet ist. Dazu gehö-
als P. für die Evaluation der Atemfunktion. ren häufig Wahnvorstellungen, Verfol-
[griech.: para, neben; metron, Maß] gungswahn und Größenwahn; die Gedan-
•parameter ken konzentrieren sich meist auf isolierte
Themen, z.B. finanzielle Fragen, die Situa-
~ .... Glukokortikoid zur Be- tion am Arbeitsplatz, Untreue des Ehegat-
handlung von Entzündungen und Aller- ten oder andere Probleme, etwa vom Ge-
gien. heimdienst oder von Außerirdischen ver-
•paramethasone acetate folgt und überwacht zu werden. Eine P.
-
tritt häufig in Verbindung mit __, Schizo-
phrenie auf.
[griech.: Wahnsinn]
•paranoia
zündete Vorhaut, was in schweren Fällen
zu einer __,Gangrän führen kann.
[griech.: para, neben; phimoein, verengen]
s:.:s paraphimosis
Psychiatrische Erkrankung,
paranoid 1. Zu einer __, Paranoia gehö-
die primär nach einer affektiven oder or-
rend, ihr ähnelnd. 2. Bezeichnung für ein
ganischen mentalen Störung auftritt; es
Verhalten, das durch ein extremes Miss-
kommt nicht zu wesentlichen Beeinträch-
trauen oder Verfolgungswahn gekenn-
tigungen des Affekts, der Willenskraft
zeichnet ist.
und der Funktionsfähigkeit, was ein Cha-
[griech.: paranoia, Wahnsinn; eidos,
rakteristikum der __,Schizophrenie wäre;
Form]
jedoch können paranoide Wahnvorstel-
paranoid
lungen und Halluzinationen auftreten.
Paraparese. Teilweise, unvollständige Läh- s:.:s paraphrenia
mung (-->Parese), die im allgemeinen Lähmung (__,Paralyse), die
gleichmäßig beide unteren Extremitäten durch einen vollständigen sensorischen
betrifft. und motorischen Verlust meist in den un-
[griech.: para, neben; paresis, Lähmung] teren Extremitäten und im Unterkörper
• paraparesis gekennzeichnet ist. Die Anzeichen und
Symptome der P. können sich sofort nach
:sie. 1. Zustand, bei dem eine Per- einer Verletzung entwickeln und zum Ver-
son Worte hört und versteht, aber nicht lust von Empfindung, Motorik und Refle-
richtig aussprechen kann; dadurch wer- xen unterhalb der Läsion führen. Je nach
den falsche Wörter statt der beabsichtig- Höhe der Läsion und einer Mitbeteiligung
ten Begriffe verwendet. 2. Inkohärente, des Rückenmarks (vollständig oder un-
unverständliche und anscheinend sinnlo- vollständig) kann der Patient die Kontrol-
se Sprache, die jedoch einen Sinn erhalten le über die Blase und den Darm verlieren;

D kann, wenn sie von einem Psychothera-


peuten sorgfältig interpretiert wird.
(__, Aphasie)
es können sich sexuelle Dysfunktionen
entwickeln. Eine P. tritt seltener nach Lä-
sionen auf, die nicht im Zusammenhang
[griech.: para, neben; phasein, sprechen] mit Verletzungen stehen, z.B. Skoliose,
• paraphasia Spina bifida oder Neoplasmen. - adj. pa-
raplegisch.
Paraphilie~. Sexuelle Perversion oder [griech.: para, neben; plege, Schlag]
zwanghaftes Verhalten; dabei äußert sich • paraplegia
der sexuelle Instinkt in gesellschaftlich
verbotener oder unerwünschter Weise,
l'lmlpruie. 1. Unangemessene Ausfüh-
rung von gezielten Handlungen, z.B. in
z.B. in anstößigen Äußerungen oder sexu-
Form einer nicht beabsichtigten Bewe-
ellen Beziehungen zu einem Partner, der
dies nicht wünscht. Zu den Formen der P. gung. 2. Vergesslichkeit mit einer Nei-
gung, Dinge an den falschen Ort zu stel-
zählen u.a. Exhibitionismus, Fetischis-
len. (__, Apraxie)
mus, Pädophilie, Transvestismus oder
[griech.: para, neben; praxis, Tun]
Voyeurismus.
parapraxia
[griech.: para, neben; philein, lieben]
• paraphilia Unvollständiges monoklona-
les __, lmmunoglobulin, das bei Störungen
Paraphimos.•. (»spanischer Kragen<<). Zustand, der Plasmazellen gebildet wird. Die P.e be-
bei dem die Vorhaut des Penis nicht mehr sitzen meist keine spezielle Antikörper-
in ihre normale Position gebracht werden funktion; sie sind unwirksame Antikör-
kann, nachdem sie zurückgezogen wor- perglobuline.
den ist. Ursache ist eine verengte oder ent- • paraprotein
~ Bereich der -> Psycholo- den Beckenbereich sowie aus dem Vagus-
gie, der sich mit dem Studium von angeb- nerv besteht. Die Wirkung des P.s wird
lichen psychischen, übersinnlichen (ok- durch Freisetzung von -> Acetylcholin ver-
kulten) Phänomenen beschäftigt, z.B. mittelt und ist vorwiegend für den Schutz,
Hellsehen, extrasensorische Wahrneh- die Erhaltung und die Wiederherstellung
mung und Telepathie. von Körperressourcen verantwortlich.
[griech.: para, neben; psyche, Geist; Iogos, Die Reaktionen auf eine parasympathi-
Wissenschaft] sche Stimulation sind lokalisiert und
• parapsychology scheinen den adrenergen Wirkungen der
sympathischen Nerven entgegenzuwir-
~ Toxischer Zustand,
ken. Die parasympathischen Fasern ver-
der durch die Einnahme von Paraquat, ei- langsamen den Herzschlag, stimulieren
nem höchst giftigen -> Pestizid, verursacht die Peristaltik, fördern die Sekretion der
wird. Charakteristischerweise entwickeln Tränen-, Speichel- und Verdauungsdrü-
sich mehrere Tage nach der Aufnahme sen, lösen die Freisetzung von Galle und
eine progressive Lungenfibrose und Schä- Insulin aus, erweitern die peripheren und
den an Speiseröhre (Ösophagus), Nieren viszeralen Blutgefäße, verengen die Pupil-
und Leber; nach dem Auftreten der Fibro- len, den Ösophagus und die Bronchiolen
se erfolgt der Tod innerhalb von 3 Wo- und entspannen den Sphinkter während
chen. der Harn- und Stuhlausscheidung. Die
• paraquat poisoning postganglionären parasympathischen Fa-
Plmslt. (Schmarotzer). Organismus, der auf sern erstrecken sich bei der Frau über
oder in einem anderen lebt und sich von Uterus, Vagina, Eileiter und Eierstöcke
dessen Körpersubstanz ernährt. Ein fa- und beim Mann über Prostata, Samen-
kultativer P. kann auf einem Wirt leben, bläschen und äußere Genitalien und regen
ist aber auch zu einem selbstständigen Le- die Blutgefäße der Beckenorgane bei bei-
ben fähig. Ein obligater P. ist zum überle- den Geschlechtern an. Die Stimulation
ben vollständig von seinem Wirt abhän-
gig. - adj. parasitär.
[griech.: parasitos, Mitesser]
dieser Nerven verursacht eine Vasodilata-
tion in der Klitoris und den kleinen
Schamlippen und eine Erektion des Penis.
11
•parasite - adj. parasympathisch.
[griech.: para, neben; sympathein, mitfüh-
............. Präsenz von -> Parasiten im len]
Blut. • parasympathetic
[griech.: parasitos, Mitesser; haima, Blut]
•parasitemia Pa~ (pfJ.Pharmakolo-
gische Substanzen, deren Wirkung eine
Parl5tbale. Bezeichnung für subjektive von den parasympathischen Nerven aus-
Empfindungen, die als Taubheit, Brennen, gehende Stimulation imitiert, insbesonde-
Kribbeln oder das Gefühl von »stechen- re, wenn diese durch --.Acetylcholin verur-
den Nadeln<< wahrgenommen werden. P.n sacht wird. Teilweise werden die P. als Ge-
variieren stark in Abhängigkeit von ihren nuss- oder Rauschmittel verwendet, z.B.
Einflussfaktoren, zu denen Haltung, Akti- Nikotin und Muskarin. (-> Parasympathi-
vität, Ruhe, Ödeme, Stauungen oder zu- kus)
grundeliegende Krankheiten zählen. •parasympathomimetic
[griech.: para, neben; erethizein, erregen]
~. Form einer ->Arrhythmie;
•paresthesia
selbstständiger ektopischer Rhythmus,
ParasJmpltldlllls. Teil des vegetativen Ner- bei dem ein Sinusrhythmus und ein Kam-
vensystems, der eine dem Sympathikus merrhythmus nebeneinander auftreten.
entgegengesetzte Wirkung hat und aus [griech.: para, neben; systole, Kontrakti-
den Nerven für die Augenmotorik, das on]
Gesicht, den Zungen-Rachen-Raum und •parasystole
Pilrlllflt ng. Toxischer Zustand, thischen Nervenkette anterolateral zu den
der durch Einnahme, Inhalation oder Ab- Wirbelkörpern.
sorption (durch die Haut) des höchst gif- paravertebral block
tigen Insektizids Parathion verursacht
wird; Symptome sind Übelkeit, Erbre- Parazenteoe. Maßnahme, mit der Flüssig-
chen, Bauchkrämpfe, Verwirrtheit, Kopf- keit aus einer Körperhöhle entnommen
schmerzen, fehlende Muskelkontrolle, wird; nach einer Inzision in die Haut er-
Krämpfe und Atemnot (Dyspnoe). folgt die Einführung eines hohlen Trokars,
einer Kanüle oder eines Katheters, damit
• parathion poisoning
die Flüssigkeit in einen Sammelbehälter
Par,1fllormon (PTtl. (Parathyrin). -+ Hormon, abfließen kann. Die P. wird meist durchge-
das von den -+ Nebenschilddrüsen ausge- führt, um durch einen Stich ins Trommel-
schüttet wird und eine konstante Kalzi- fell für den Abfluss von Eiter zu sorgen.
umkonzentration in der extrazellulären [griech.: para, neben; kentein, stechen]
Flüssigkeit aufrechterhält. Das Hormon paracentesis
reguliert die Absorption des Kalziums
traLEng am Zentrum gelegen, z.B.
aus dem Gastrointestinaltrakt, die Aus-
neben den Zentralwindungen des Ge-
schwemmung von Kalzium aus den Kno- hirns; Bezeichnung für einen zentralen
chen und die erneute Einlagerung von
Bestandteil.
Kalzium in die Knochen sowie die Aus-
• paracentral
scheidung von Kalzium in Muttermilch,
Fäzes, Schweiß und Urin. Bei einer Insuf- ' Form der Re-
fizienz der Nebenschilddrüse und einer zu gionalanästhesie, bei der ein Lokalanäs-
geringen Sekretion von P. kann eine -+Te- thetikum in beide Seiten des Gebärmut-
tanie auftreten. terhalses (Zervix) injiziert wird, der einen
parathyroid hormone (PH); parathor- Nervenplexus enthält, welcher die Zervix
mone innerviert. Die P. stellt nicht die Anästhe-
sie der Wahl bei Wehen und einer Entbin-
l/.;\IF~ty.phus
Bakterielle Infektion, die dung dar, da es häufig zu Schädigungen
durch verschiedene -+ Salmonellen-Spe- des Fötus kommt, aber sie kann bei einer
cies verursacht wird, welche jedoch keine Abtreibung und anderen gynäkologischen
Salmonella typhi sind; diese lösen Symp- Maßnahmen eingesetzt werden.
tome aus, die dem -+Typhus ähneln, aller- • paracervical block
dings schwächer sind.
paratyphoid fever Parenchym. Spezifisches Gewebe eines Or-
gans, das dessen Funktion bedingt und
pai'IIR!R Neben einer Vene liegend, z.B. vom Unterstützungs- oder Bindegewebe
eine p.e Injektion, die neben und nicht in zu unterscheiden ist. - adj. parenchyma-
eine Vene erfolgt. tös.
• paravenous [griech.: para, neben; enchyma, Aufguss]
paravPr!ebral. Zu dem Bereich entlang des • parenchyma
Rückenmarks gehörend oder in der Nähe Paren<hymzelle. Zelle, die ein funktionales
der Wirbelsäule liegend. Element eines Organs ist, z.B. eine Leber-
[griech.: para, neben; lat.: vertebra, Ge- zelle. (-+ Parenchym)
lenk] parenchymal cell
• paravertebral
"~ . (Eiterngeneration).
P,navenebralblo<kade 1. Blockierung der Initiale Kreuzung zwischen zwei Indivi-
Weiterleitung von somatischen Impulsen duen in einer genetischen Folge; die El-
über die Spinalnerven durch Injektion ei- tern jedes Individuums, jedes Organismus
nes Lokalanästhetikums in der Nähe des und auch jeder Pflanze gehören zur P.
Austritts der betreffenden Nerven. (Pl).
2. Blockade der paravertebralen sympa- parental generation (Pl)
.~: Parkinson-Krankheit 76 1

parenteral. Unter Umgehung des Verdau- langsamen schlurfenden Gang und


ungstraktes; Bezeichnung für eine Be- Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken
handlung, bei der der Verdauungstrakt und Sprechen gekennzeichnet sind, was
nicht beteiligt ist, z.B. ---. parenterale Ernäh- durch verschiedene Läsionen des extrapy-
rung. ramidalen motorischen Systems verur-
[griech.: para, neben; enteron, Darm] sacht wird. Die Anzeichen und Symptome
• parenteral des P. ähneln denen der idiopathischen
---. Parkinson-Krankheit und können sich
parenterale Ernährung, vollständige. Gabe während oder nach einer akuten Enze-
einer hypertonen Infusionslösung mit phalitis sowie Syphilis, Malaria, Polio-
entsprechenden Nährstoffen über einen myelitis und Kohlenmonoxidvergiftung
intravenösen Dauerkatheter in der Vena entwickeln.
cava superior. Die Infusionslösung ent- [J. Parkinson]
hält Gluko e, Minerale, Proteine und Vi-
• par kinsonism
tamine. Eine p. E. erfolgt z.B. bei langem
Koma, schwerer Malabsorption, groß- Parkinson-Krankheit. (Paralysis agitans). Pro-
flächigen Verbrennungen, Magen-Darm- gressiv degenerative neurologische Er-
Fisteln und anderen Störungen, die eine krankung, die durch Ruhetremor, »pillen-
normale Nahrungsaufnahme und -verar- drehende« Bewegungen der Finger, mas-
beitung über den Mund nicht zulassen. kenhafte Gesichtszüge, schlurfenden
• total parenteral nutrition (TPN) Gang, Vorwärtsbeugung des Oberkörpers,
parenteralen Ernährung, Verabreichung ei- Verlust der Haltungsreflexe und Muskel-
ner rein . ...... Pflegeintervent.ion der ...... NIC, steifigkeit sowie allgemeine Schwäche ge-
die definiert ist al die Vorbereitung und kennzeichnet ist. Die P.-K. ist eine ---. idio-
intravenöse Verabreichung von Nähr- pathische Erkrankung und tritt meist ab
stoffen und Überwachung der Patienten- dem 60. Lebensjahr auf. Zu den typischen
reaktionen. pathologischen Veränderungen zählen die
Total Pa.renteral Nutrition (TPN) Ad-
ministration
Zerstörung der Neuronen in den Basal-
ganglien, der Verlust von pigmentierten
Zellen in der schwarzen Substanz und ein
II
Parese. Motorische Schwäche oder unvoll- Mangel an ---. Dopamin in bestimmten
ständige Lähmung (---.Paralyse), oft in Strukturen der Basalganglien des Groß-
Verbindung mit einer lokalen Neuritis. hirns (Nucleus caudatus, Pulamen und
- adj. paretisch. Pallidum), die normalerweise hohe Dosie-
[griech.: paralyein, gelähmt sein] rungen des Neurotransmitters Dopamin
• paresis enthalten. Anzeichen und Symptome der
P.-K., zu denen Ruhetremor, verlangsam-
Paries (pl. Parietes). Wand eines Organs ter Bewegungsablauf (Bradykinesie), Sab-
oder einer Körperhöhle. bern, verstärkter Appetit, Hitzeunverträg-
• paries lichkeit, fettige Haut, emotionale Instabili-
tät und gestörte Urteilsfähigkeit gehören,
parietal. 1. Zur äußeren Wand eines Or-
werden durch Müdigkeit, Erregung und
gans oder einer Körperhöhle gehörend.
2. Zum Scheitelbein (---.Os parietale) des Frustration noch verstärkt. Levodopa, ein
Dopamin-Vorläufer, der die Blut-Hirn-
Schädels oder dem Scheitellappen (---. Lo-
bus parietalis) des Kleinhirns (Cerebellum) Schranke überwinden kann, kann als Arz-
neimittel eingesetzt werden, jedoch
gehörend.
kommt es häufig zu Nebenwirkungen wie
[lat.: paries, Wand]
Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit, or-
parietal
thostatischer Hypotonie und mentaler
Parkinsonismus. Allgemeine Bezeichnung Verwirrtheit.
für neurologische Störungen, die durch [J. Parkinson, englischer Arzt, 1755-1824]
Tremor, Muskelsteifigkeit, Hypokinese, • Parkinson's disease
762 Park1nsonm1ttel

Parkinsonmittel. Arzneimittel zur Behand- Parotidektomie. Chirurgische Entfernung


lung der -+ Parkinson-Krankheit. Es gibt der Ohrspeicheldrüse (-+Parotis).
zwei Arten von Arzneimitteln zur Be- [griech.: para, neben; ous, Ohr; ektome,
kämpfung dieser Nervenkrankheit: Mittel, ausschneiden]
die das Fehlen von Dopamin im Corpus • parotidectomy
striatum des Parkinson-Patienten kom-
Parotis. (Giandula parotis/Ohrspeicheldrüse).
pensieren, sowie -+ Anticholinergika, die
die Aktivität von zu viel Acetylcholin im Größtes Paar der Speicheldrüsen, das seit-
Striatum neutralisieren. lich vom Mundbereich unterhalb und vor
dem äußeren Gehörgang liegt.
• antiparkinsonian
• parotid gland
Parkinson-Tremor. Leichter Dauertremor Parotitis. Entzündung oder Infektion einer
mit langsamen regelmäßigen Ausschlä- oder beider Ohrspeicheldrüsen.
gen, die 3 bis 6 mal pro Sekunde auftreten [griech.: para, neben; ous, Ohr; itis, Ent-
können und durch Müdigkeit, Kälte oder zündung]
Emotionen verstärkt werden. Der -+ Tre- parotitis
mor lässt bei willkürlichen Bewegungen
der betroffenen Körperteile und beim Parotitisprophylaxe. Pflegemaßnahmen,
Schlafen meist nach. um die Entwicklung einer Ohrspeichel-
[1. Parkinson, englischer Arzt, 1755-1824] drüsenentzündung {.... Parotitis) zu ver-
• parkinsonian tremor hindern. Bei einer Nahrungskarenz oder
bei einem Flüssigkeitsmangel besteht die
Gefahr der Parotitis, weil der normaler-
Parodontitis. Entzündung des Zahnbettes weise durch das Essen angeregte Spei-
mit Zahnsteinablagerungen, Bildung von chelfluss deutlieb vermindert ist; da-
eitrigen Zahnfleischtaschen und Locke- durch können sich Bakterien in der
rung der Zähne. (s. a. Parodontose)
.... Parotis ansiedeln. Als prophylaktische
• parodontitis Maßnahme soll der Patient Kaugummi
oder Brotrinde kauen oder Zitronen-
Parodontose. Zahnfleischschwund; fortge- scheiben lutschen, um den Speichelfluss
schrittenes Stadium der -+ Parodontitis wieder anzuregen. Die Mundhöhle kann
mit Lockerung des Zahnes und der Gefahr bei bewusstlosen Patienten auch mit Gly-
des Zahnverlustes. zerinstäbchen ausgewischt werden.
• parodontosis • parotitis prophylaxis
Paronychie. Infektion der Hautfalte um die Paroxysmus. I. Markante, meist anfallartig
Nagelränder. (-+ Panaritium) auftretende Verstärkung von Krankheits-
[griech.: para, neben; onyx, Nagel] symptomen. 2. Krampf, Anfall oder Spas-
• paronychia mus. - adj. paroxysmal.
[griech.: paroxynein, stimulieren]
Parosmie. Dysfunktion oder krankhafte • paroxysm
Abweichung des Geruchssinns; Geruchs- Pars (pl. Partes). Teil eines Organs, z.B. P.
täuschung, die z.B. in der Schwanger- abdominalis ösophagi, der untere Ab-
schaft oder bei Hirntumoren auftreten schnitt der Speiseröhre.
kann. [lat.: Teil]
[griech.: para, neben; osme, Geruch] • pars
• parosmia
Parse, Rosemarie Rizzo. Pflegetheoretike-
Parostose. Entwicklung eines Knochens in rin, die in ihrem Werk »Man-Living-
einer unphysiologischen Lokalisation, z.B. Health: A Theory of Nursing« (1981) (dt.
im Bereich des Periosts oder in der Haut. Mensch-Leben-Gesundheit: Eine Theo-
• parosteosis rie der Pflege) die Prinzipien und Kon-
. · .- Pasteur, Louis 763

zepte von Martha E...... Rogers (Die Lehre Parvoviren (pl.). Kleine einsträngige DNS-
vom Menschen als ein einheitliches Gan- Viren, die in Verbindung mit bestimmten
zes) und die Werke von Existentiai-Phä- Krankheiten stehen, z.B. Erythema infec-
nomenologen synthetisiert. P.s Verständ- tiosum und aplastische Krise bei chro-
nis der Pflege beruht auf dem Humanis- nisch hämolytischer Anämie.
mus im Gegensatz zum Positivismus. Ih- • human parvovirus (HPV)
re Theorie spricht die Einheit der geleb- Pas(a( (Pa). SI-Einheit des Drucks und der
ten Erfahrung des Menschen und die ge- mechanischen Spannung.
lebte Erfahrung der Gesundheit an. P.
[B. Pascal, französischer Physiker, !623-
unterstützt die Pflege als eine menschli-
!662]
che/humanistische Wissenschaft und
lehnt die traditionellen Ansichten der • Pascal
Krankenpflege, die aus den Naturwissen- Passage. !. Öffnung, Kanal, Weg oder
schaften entstehen, ab. Gang, z.B. die Magen-Darm-P. 2. Übertra-
gung von Bakterienkulturen von einem
Parthenogenese. (Jungfernzeugung). Form Nährboden auf einen anderen (Überimp-
der asexuellen Vermehrung (Reprodukti- fung).
on), bei der sich ein Organismus aus ei- • passage
nem unbefruchteten Ei (Ovum) entwi- Passionsblume. Kletterpflanze, deren Blü-
ckelt; die P. tritt bei vielen einfachen Tie- ten und Früchte als Arzneimittel dienen;
ren auf. Die Entwicklung und Befruch- sie finden Verwendung als Spasmolytika
tung des unbefruchteten Ovums kann und Sedativa sowie zur Behandlung von
durch mechanische oder chemische Sti- Verbrennungen, Dysmenorrhö, Hämor-
mulation künstlich induziert werden. rhoiden und Schlafstörungen.
[griech.: parthenos, Jungfrau; genesis, Ur- • passiflora
sprung]
• parthenogenesis Passivrauchen. Von Nichtrauchern eingeat-
meter Zigarettenrauch, entweder direkt
partial. Teilweise, anteilig. von der brennenden Zigarette oder in ver-
• partial rauchten Lokalen. Nach OS-amerikani-
schen Schätzungen ist das Passivrauchen
Partialdru(k. Teildruck, der von einem Gas jährlich für etwa 3.000 Todesfälle bei
in einer Mischung von Gasen oder Flüs- Nichtrauchern infolge von Lungenkrebs
sigkeiten ausgeübt wird, wobei der Druck sowie für 45.000 Todesfälle infolge von
direkt in Verbindung zur Konzentration Herz- und Lungenerkrankungen verant-
des Gases und in Relation zum Gesamt- wortlich.
druck der Mischung steht. Die Sauerstoff- • secondhand smoke
konzentration in der Erdatmosphäre stellt Paste. Halbflüssige Substanz zur äußerli-
etwa 2! o/o des gesamten atmosphärischen chen Anwendung, die pharmakologisch
Drucks dar, was unter Standardbedingun- aktive Wirkstoffe enthält. Die Grundlage
gen bei 760 mm Hg errechnet wird. Des- einer P. sind Fette oder eine Mischung
halb beträgt der P. von atmosphärischem aus Stärke und Petroleum, wobei die
Sauerstoff !60 mmHg (760 mal 0,2!). Wirkstoffe in einer -> Suspension der Fett-
• partial pressure stoffteilchen gelöst sind; z.B. Zahnpasta.
• paste
Partikel. Fundamentale Einheit einer Sub-
stanz; kleinstes Fragment. Paste ur, Louis. Erfinder der >>Keimtheorie«
[lat.: particula, kleiner Teil] von Infektionen und Entwickler der -> Pas-
• particle teurisation zum Abtöten von pathogenen
Organismen in Milch. P. hat darüber hin-
Partus. Entbindung, Geburt. aus verschiedene Impfstoffe (Vakzine)
• parturition entwickelt und war ein Pionier in der Ent-
764 Pasteur, Louis · :·

wicklung der Stereochemie, indem er Patella, gleitende. Patelle (Kniescheibe),


spiegelbildliche Isomere trennte. die häufig aus ihrer normalen Position
[Französischer Chemiker, 1822-1895] springt.
[lat.: patella, Schüssel, Platte]
Pasteur-Effekt. Hemmende (inhibierende) • stipping patella
Wirkung von Sauerstoff auf den Kohlen-
hydratabbau in lebenden Zellen. Patella, tanzende. Patellasehne, die sich in-
[L. Paste ur, französischer Chemiker, folge eines Ergusses vom Oberschenkel-
1822-1895] chondylus abgelöst und in das Kniegelenk
• Pasteur effect verschoben hat.
[lat.: patella, kleine Pfanne.]
Pasteurella. Gattung gramnegativer Bakte- • floating patella
rien oder Kokken-Bazillen, die zum Teil Patellafraktur. Knochenbruch der Knie-
für Menschen und Haustiere pathogen scheibe (Patella). Komplikationen können
sind. P.-lnfektionen können durch den auftreten, wenn die Knochenfragmente
Biss eines Tieres auf den Menschen über- der Kniescheibe durch den Reflex des
tragen werden. P. können Wundinfektio- Musculus quadriceps femoris auseinan-
nen, Meningitis, Hirnabszesse oder Infek- dergeschoben werden.
tionen des Respirationsiraktes verursa- • fracture of patella
chen.
[L. Pasteur] Patellarreflex. Tiefer Sehnenreflex, der
• Pasteurella durch einen scharfen Schlag auf die Sehne
unterhalb (distal) der -+ Patella ausgelöst
Pasteurisation. Prozess der schonenden wird; normalerweise kommt es zur Kon-
Anwendung von Hitze (bis max. 85 °C) traktion des Musculus quadriceps femoris
meist bei Milch und Käse, um sie haltba- und zu einer Streckung des Kniegelenks.
rer zu machen, indem die Entwicklung • patellar reflex
pathogener Bakterien verhindert oder
verzögert wird. Paterson, Josephine G. P. hat zusammen
• pasteurization mit L.T. Zderad eine phänomenologische
Annäherung an die Pflege unter dem Ti-
Pastille. Kleine ovale, runde oder längliche tel >t Humanistic Nursing« (1976) (dt. Hu-
Tablette, die einen medizinischen Wirk- manistische Pflege) entwickelt. Darin
stoff enthält. Die Hülle besteht aus einer wird die Pflege als Phänomen betrachtet;
süßen, aromatisierten Schicht auf Frucht- die Aufmerksamkeit der Pflege und der
basis, die im Mund zergeht und damit den Pflegewissenschaft soll auf die subjektive
Wirkstoff freisetzt. Welt als Korrelat zu Bewusstseinszustän-
• troche den und den sinnhaften Aufbau subjekti-
ver Welten gerichtel werden. Wesentli-
Pat(h. (Flicken). Lappen aus Hautgewebe cher Bestandteil der Pflege und der Pfle-
oder Kunststoff (Filz uvm.), der bei Defek- ge-Patient-Interaktionen ist das »Mit-
ten von Weichteilen o.ä. zum Abdecken sein« mit dem Patienten.
verwendet werden kann.
• patch path(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
>>krank, Krankheit<<.
Patella. (Kniescheibe). Flacher dreieckiger • path(o)-
Knochen auf der Vorderseite des Kniege- path. Abkürzung für -+ pathologisch oder
lenks, der eine punktförmige Spitze -+ Pathologie.
(Apex) hat, an der die Bänder für seine
• path.
Befestigung angebracht sind. - adj. patel-
lar. -pathie. Nachsilbe mit der Bedeutung
[lat.: flache Platte] >>Krankheit<<.
• patella • -pathy
............ Krankheitserregend, z.B. p.er laufende Operation je nach Ergebnis der
Mikroorganismus, der eine Krankheit Analysen modifiziert oder planmäßig be-
verursacht. endet werden. Mehrere Techniken stehen
[griech.: pathos, Krankheit; genein, pro- der c. P. zur Verfügung. Zunächst wird
duzieren] das Aussehen der Gewebeprobe beurteilt.
•pathogen Dann schneidet der Pathologe die Probe
in Scheiben, präpariert sie mit Paraffinöl
PltllogefttM. Quelle oder Ursache einer oder fertigt einen sogenannten Gefrier-
Erkrankung oder Entstehung und Ent-
schnitt an. Danach wird das präparierte
wicklung eines unphysiologischen Zu-
Material mikroskopisch untersucht.
standes. (s.a. Ätiologie)
[griech.: pathos, Krankheit; genesis, Ur- • surgical pathology
sprung] pathologkch. (krankhaft). Zu einem Zustand
• pathogenesis gehörend, der durch einen Krankheits-
PatltogiRIUt. Fähigkeit eines ---> pathoge- prozess verursacht wird oder ihn beinhal-
nen Agens, eine Krankheit zu verursa- tet. (s.a. physiologisch)
chen. • pathologic
• pathogenicity
~· Studium der biologi-
~. Bezeichnung für ein schen und physischen Erscheinungen von
Anzeichen oder Symptom, das für eine Erkrankungen und deren Wechselbezie-
Krankheit oder einen Zustand spezifisch hungen zu den jeweils zugrundeliegenden
ist; z.B. Koplik-Flecken auf der Mund- Anomalien und physiologischen Störun-
schleimhaut und Zunge, die kennzeich- gen. - adj. pathophysiologisch.
nend für Masern sind. [griech.: pathos, Krankheit; physis, Natur;
[griech.: pathos, Krankheit; gnomon, Iogos, Wissenschaft]
Norm] • pathophysiology
• pathognomonic
.......... Arzt, der sich auf die Untersu-
Pldielat. 1. Empflinger von Dienstleistun-
gen der Gesundheitspflege. 2. Empfanger
II
'
chung von Krankheiten spezialisiert hat von Gesundheitspflege, der krank ist oder
und dazu u.a. Autopsien oder Obduktio- ins Krankenhaus eingewiesen wurde.
nen durchführt. 3. Klient in einer Gesundheitspflegeein-
• pathologist richtung.
Pltllalagla. Studium der Merkmale, Ursa- [lat.: patiens, erduldend]
chen und Auswirkungen von Krankhei- •patient
ten, die anhand der Strukturen und Funk-
tionen des Körpers beobachtet werden. Patlentenlafric. (Bettgalgen; Bettbügel;
Die zelluläre P. konzentriert sich z.B. auf Haltegriff). Dreieckiger Metallbügel, der am
die Untersuchung der zellulären Verände- Kopfteil von Krankenhausbetten an einer
rungen in Verbindung mit einer Krank- Stange angebracht ist. Der Patient kann
heit. Die klinische P. befasst sich dagegen sich zum Aufrichten oder bei der Umlage-
mit den Hintergründen von Krankheiten rang dort festhalten und die Pflegeperson
durch Anwendung von Labortests und be- unterstützen.
stimmten Methoden. - adj. pathologisch. .trapeze bar
[griech.: pathos, Krankheit; Iogos, Wis- Pllllldattkoabollerte ......... (PCA). Me-
senschaft]
thode der Gewährleistung von ---> Analgeti-
.pathology
ka, bei der eine individuell festgelegte Do-
Pathologie, ddrurglsche. Die Erforschung sis freigesetzt wird, wenn der Patient
von Krankheiten durch die Analyse von selbst die Verabreichung eines Bolus ver-
Gewebeproben, die während einer Opera- anlasst (z.B. durch Knopfdruck o.ä.).
tion entnommen wurden. Dabei kann eine •patient-controlled analgesia (PCA)
766 Patientenkontrollierte Analgesie (PCA), Unterstutzung

Patientenkontrollierte Analgesie (PCA), Un- legt werden. Um dem Arzt Entscheidun-


terstützung bei. -+ pflegeintervention der gen zu erleichtern, muss die P. regelmäßig
NIC, die definiert wird als die Verbes- aktualisiert werden, da immer der aktuel-
serung einer Kontrolle bei der Verabrei- le mutmaßliche Wille des Patienten zählt.
chung und Dosierung von Analgetika • advance directive
durch den Patienten selbst.
• Patient-Contralied Analgesia (PCA) Pauken-Drainage. -+ Drainage zur Belüf-
Assistance tung der Paukenhöhle durch Einlegen ei-
nes Röhrchens in das Trommelfell, z.B.
Patientenrechte. Dazu zählen u.a. das bei Mittelohrentzündung (-+Otitis media).
Recht auf persönliche Information durch • tympanic drainage
den Arzt, das Recht auf qualifizierte Be- Paul, Vinzenz von. (*Povy 1576-1660 Paris)
handlung, Pflege und Versorgung, das
heilig gesprochener, kath. Theologe, der
Recht auf Dokumentation der Behandlung
1633 die Pflegegemeinschaft der Barm-
und Einsicht in die Akten sowie das Recht
herzigen Schwestern gründete. Das Mut-
auf selbstbestimmtes Sterben. Dabei darf
terhaus galt als zentrale Ausbildungsstätte
niemand wegen seines Geschlechtes, sei-
und Altersruhesitz, es wurden Gestel-
ner Abstammung, Rasse, Religion oder
lungsverträge mit Kirchengemeinden und
aus sonstigen Gründen bei der Behand-
Krankenhäusern geschlossen.
lung benachteiligt werden. [)ie P. wurden
zuletzt durch Vertreter von Arzten, Kran- Pause, kompensatorische. Ein auf einem
kenkassen, Datenschutzbeauftragten, Ver- Elektrokardiogramm aufgezeichneter Ab-
braucherverbänden, dem Deutschen Pfle- stand zwischen einer pathologischen vor-
gerat und anderen formuliert und am zeitigen Extrasystole und der nächsten re-
10.6.1999 auf der Gesundheitsminister- gulären Herzkontraktion.
konferenz in Trier verabschiedet. • compensatory pause
• patient rights
Pavor. Reaktion auf einen angstauslösen-
Patientenrechte, Schutz der. -+ Pflegeinter- den Stimulus, die durch ein exzessives pa-
vention der -+ NIC, die definiert wird als nisches Erschrecken gekennzeichnet ist.
der Schutz der Rechte von Patienten im [lat.: Zittern]
Zusammenhang mit der Gesundheits- • pavor
pflege, besonders bei minderjährigen,
behinderten oder nicht entscheidungsfä- Pavor noctumus. Schlafstörung, die nachts
higen Patienten. bei Kindern auftritt, indem sie verängstigt
• Patient Rights Protection schreiend in Furcht und Panik aufwachen.
• pavor nocturnus
Patientenverfügung. (Patiententestament).
Auf dem Selbstbestimmungsrecht des Pa-
Pawlow, lvan Petrovich. Russischer Physio-
tienten beruhende Erklärung, die dessen loge (1849- 1936), der die Muster des kon-
Willen hinsichtlich Art und Dauer einer ditionierten Reiz-Reflex-Lernens entdeckt
evtl. notwendigen Behandlung beurkun- hat, bei dem die physiologischen Mecha-
det und dem behandelnden Arzt Hinweise nismen der Verdauung durch das Nerven-
gibt, wie sich der Patient seine Behand- system kontrolliert werden. Er stellte dar-
lung und sein Sterben vorstellt. Gleichzei- über hinaus eine Theorie über die Ursa-
tig soll der Arzt vor evtl. Klagen wegen chen und Behandlungsmöglichkeiten von
unterlassener Hilfeleistung geschützt wer- Neurosen beim Menschen auf.
den. Die P. gilt für den Fall, dass der Pa- Pb. Symbol für das chemische Element
tient zu einer eigenen Entscheidung nicht -+Blei.
mehr in der Lage ist. Die Entscheidungs- . Pb
gewalt kann auch in die Hände eines An-
gehörigen oder einer anderen Person ge- PDA. -+ Periduralanästhesie.
~-

,· Pei-Ebstein-Fieber 767

PDL. Abkürzung für Pflegedienstleitung. Pedunculus. Stiel oder stielähnliche anato-


. PDL mische Struktur; z.B. P. cerebri (Groß-
hirnstiel).
Peak. Spitzenwert eines Kurvenverlaufs, [lat.: pes, Fuß]
z.B. die Menge eines Arzneimittels im • pedunculus; peduncle
Blut, die im Verabreichungsverlauf der
höchsten Dosis entspricht. PEEP. Abkürzung für positive end expirato-
• peak ry pressure, --. positiver endexspiratorischer
Atemwegsdruck.
Peakflowmeter. Hilfsmittel zur Bestim- . PEEP
mung der maximalen Atemstromstärke
bei der Ausatmung. Die Peakflow-Mes- Peergroup. Bezeichnung für eine Gruppe
sung hat praktische Bedeutung in der von Personen, die in Bezug aufbestimmte
Therapiekontrolle von --> Asthma-Patien- Faktoren als gleichwertig betrachtet wer-
ten. den können; z.B. Jugendliche, die etwa
• peakflowmeter gleich alt sind und gleiche Interessen ver-
Pearl-lnde.x (PI}. Aussage über die Zuver- treten.
lässigkeit von empfängnisverhütenden • peer group
Maßnahmen, die berechnet wird, indem
PEG. --> Perkutane endoskopische Gastrosto-
die Anzahl der ungewollten Schwanger-
mie.
schaften in 100 Frauenjahren je nach Ver-
hütungsmethode gezählt wird. Peibchenwurmbefaii.(Trichuriasis). Befall des
[R. Pearl, amerikanischer Biologe, 1879- Dickdarms mit Trichuris trichiura, dem
1940] Peitschenwurm. Bei massivem Auftreten
• Pearl-Index kommt es zu Bauchschmerzen, Durchfall
Pecten {pl. Pectines}. Kammgebilde, das und Anämie.
sich z.B. auf der Kante des oberen Scham- • trichuriasis
beinastes erhebt (Schambeinkamm od. P.
ossis pubis). Pektin. Gelanitöse Kohlenhydratsubstanz,
die in Früchten und saftigem Gemüse vor-
II
• pecten
handen ist und als Geliermittel in Marme-
Pectus. Brust. laden und Konfitüren sowie als Emulgator
[lat.: Brust] und Stabilisator in vielen Nahrungsmit-
• pectus teln verwendet wird. P. wird auch Diäten
als Ballaststoff zugesetzt, um eine ange-
Pediculus humanus capitis. Species von
messene gastrointestinale Funktion si-
Kopfläusen. cherzustellen.
• Pediculus humanus capitis [griech.: pektos, geronnen]
Pediculus humanus corporis. Species von • pectin
Körperläusen.
• Pediculus humanus corporis pektoral. Zur Brust (Thorax) gehörend.
• pectoral
Pedikulose. Befall mit blutsaugenden Läu-
sen, der die Kopfhaut (Pediculosis capitis) Pei-Ebstein-Fieber. Rezidivierendes Fieber
oder den Körper (P. corporis) oder aber mit wellenförmigen Schwankungen, das
die Augenlider und Wimpern oder das in Zyklen von mehreren Tagen oder Wo-
Schamhaar betreffen kann. Ein Läusebe- chen auftritt und Symptom der Hodgkin-
fall verursacht intensiven Juckreiz, was Krankheit oder eines malignen Lym-
häufig zu Hautabschürfungen und einer phoms ist.
sekundären bakteriellen Infektion führt. [P. Pel, dänischer Arzt, 1852-1919; W. Eh-
[lat.: pediculus, Füßchen; osis, Zustand] stein, deutscher Arzt, 1836-1912]
• pediculosis • Pel-Ebstein fever
hllagn. Erkrankung, die durch einen Penebation. I. Das Durchstoßen oder Ein-
Mangel an ---> Niacin, Vitamin-B 2 oder dringen, z.B. von Geschwüren in umlie-
--->Tryptophan oder einen Stoffwechselde- gendes Gewebe. 2. Stadium der Manifes-
fekt ausgelöst wird, bei dem die Umbil- tierung einer Virusinfektion, bei der das
dung der Vorform Tryptophan in Niacin genetische Material eines Virus durch
nicht funktioniert. Charakteristisch sind Verschmelzung, Phagozytose oder Injek-
eine schuppige Haut, insbesondere an tion in die Wirtszelle gelangt. 3. Eindrin-
sonnenexponierten Stellen, Glossitis, Ent- gen des Penis in die Vagina.
zündung der Schleimhäute, Diarrhö sowie • penetration
mentale Störungen, z.B. Depressionen,
penetrienm, 1. Eindringen oder eine Bar-
Verwirrtheit, Desorientierung, Halluzina-
riere überwinden. 2. Die Reichweite be-
tionen und Delirium.
treffend, inwieweit Röntgenstrahlen eine
[ital.: pelle, Haut; agra, rauh]
Masse durchdringen.
•pellagra [lat.: penetrare, eindringen]
Plßet. Sehr kleine Pille, Kügelchen oder •penetrate
Granulat. Penldllmln. Chelatbildner, der als Antidot
[eng!.: Kügelchen] eingesetzt wird, um bei der Behandlung
•pellet einer Schwermetallvergiftung (z.B. mit
Blei), bei Zystinurie oder Wilson-Krank-
Pllvls. (Becken). Unterer Teil des Rumpfes, heit die Metalle im Blut zu binden oder
der aus 4 Knochen besteht, den zwei Hüft-
zu entfernen. P. wird auch palliativ zur Be-
knochen seitlich (lateral) und vorn (vent-
handlung von Sklerose und rheumati-
ral), dem Kreuzbein (Os sacrum) und
scher Arthritis eingesetzt, wenn andere
dem Steißbein (Os coccygis). Die P. wird
Medikationen nicht wirken.
durch eine schräge Linie, die durch das
Kreuzbein und die Schamfuge verläuft, in • penicillamine
das große und das kleine Becken unter- Penidlln. Gruppe von ---> Antibiotika, die

II
teilt. Das große Becken ist ein ausgedehn- von Kulturen der Pilz-Species -+ Penicilli-
ter Höhlenbereich, der bis zum oberen um stammen oder halbsynthetisch herge-
Beckenrand reicht. Das kleine Becken stellt werden. Die verschiedenen P.e wer-
liegt distal zum Beckenrand und besitzt den oral oder parenteral zur Behandlung
vollständigere Knochenwände als das gro- bakterieller Infektionen eingesetzt, da sie
ße. Beckenein- und -ausgang haben drei eine antimikrobielle Wirkung ausüben,
wichtige Durchmesser: von vorn nach indem sie die Biosynthese der Zellwände
hinten (anterior-posterior), schräg- und während der aktiven Vermehrung der Or-
querverlaufend. Das Becken einer Frau ist ganismen hemmen; dies führt zum Zell-
normalerweise weniger massiv, dafür tod der Bakterien. P.e weisen eine sehr
breiter und runder als das eines Mannes. kurze Halbwertzeit auf und müssen des-
•pelvis halb relativ hoch dosiert verabreicht wer-
den; die Einnahme der entsprechenden
Pempldgus dlronkus llenignfiS fadads. Dosis muss genau eingehalten werden. Zu
Erbliche Hautkrankheit, die sich im frü- den Nebenwirkungen zählen Allergien,
hen Stadium durch Blasen zeigt, die spä- Diarrhö und anaphylaktischer Schock.
ter aufbrechen und rote, erodierte Stellen [lat.: penicillus, Pinsel]
mit Krustenbildung hinterlassen. • penicillin
• benign familial chronic pemphigus
Penklllla, ~ (penicilli-
Pan. Injektionshilfe (für --->Diabetiker) in nasefestes Penicillin). Halbsynthetisches
Form eines Füllfederhalters, bei dem die -+ Penicillin, das aus dem Schimmelpilz Pe-
Dosierungseinheiten je nach Art des P. nicillium gewonnen wird; dazu zählen z.B.
fühlbar, hörbar und I oder sichtbar sind. Dicloxacillin und Oxacillin.
•pen • penicillinase-resistant penicillin
Penldlli ---+Antibiotikum und langwir- geben ein mittleres Gewebe, das als Cor-
kendes Depotpenicillin; es wird zur Be- pus spongiosus bezeichnet wird und den
handlung einer Pharyngitis oder Pyoder- größeren Teil der Harnröhre enthält.
mie durch Streptokokken der Gruppe A [lat.: männliches Glied]
und von Syphilisinfektionen außerhalb penis
des Zentralnervensystems eingesetzt. P.-G
muß tief intramuskulär verabreicht wer- Peniskarzinom. Seltene maligne Erkran-
den, um eine gleichmäßige Konzentration kung des Penis, die im allgemeinen eher
im Plasma zu erreichen; die langsame sys- bei nicht beschnittenen Männern auftritt
temische Absorption aus dem Muskel er- und oft in Verbindung mit einer genitalen
folgt über eine Zeit von 12 Stunden bis zu Herpesinfektion oder schlechter Hygiene
mehreren Tagen. Es kann zu Allergien, steht. Leukoplakie oder flache Papeln ei-
Fieber, Exanthemen und einer Anaphyla- ner Balanitis können Vorformen der ma-
xie kommen. (---+ Penicillin) lignen Läsionen sein; z.B. stellt die Ery-
• penicillin G benzathine throplasie Queyrat ein schmerzhaftes
schuppenartiges Zellkarzinom in situ dar.
Pellkill ---+Antibiotikum, das zur Be- Das P. tritt üblicherweis als lokalisierte
handlung vieler Infektionen der Atemwe- Masse oder blutendes Ulkus auf und me-
ge und der Haut sowie gegen Scharlach, tastasiert sehr früh.
Lymphangitis, rheumatisches Fieber u.a. penile cancer
oral eingenommen wird.(---+ Penicillin)
~x~ penicillin V Penisneid. Neid der Frau auf den ---+ Penis
des Mannes; Wunsch einer Frau nach
Penicillinase. ---+ Enzym, das durch be- männlichen Eigenschaften, beruflichen
stimmte Bakterien gebildet wird, ein- Positionen und Vorteilen. Einige Psycho-
schließlich vieler Stämme der Staphylo- logen halten den P. für einen wesentlichen
kokken, die ---+ Penicillin inaktivieren und Faktor der weiblichen Persönlichkeitsent-
dadurch zu einer ---+ Resistenz gegen ein wicklung; diese These ist jedoch umstrit-
solches ---+Antibiotikum führen. Eine reine ten.
Form der P. wird zur Behandlung der Ne- penis envy
benwirkungen von Penicillin eingesetzt.
•penicillinase 'vlrgiftung. Toxische Wir-
Penidll Gattung eines Pilzes, von dem kung der Absorption von Pentachlor-
einige Formen gegen Erkrankungen beim phenol (PCP), einem Schädlingsbekämp-
Menschen eingesetzt werden können. P. fungsmittel, das manchmal auch als
chrysogenum und P. notaturn bilden das Waschsubstanz verwendet wird. Bei Neu-
Antibiotikum ---+ Penicillin. geborenen hat eine P. meist schwere Fol-
penicillus, Pinsel] gen mit Fieber und Schweißausbrüchen
Penicillium und kann durch den Kontakt mit Windeln
oder bestimmten Waschmitteln ausgelöst
penil. Zum---+ Penis gehörend. werden.
[lat.: penis, männliches Glied] •pentachlorophenol poisoning
•penile
---+ Opioid----+ Analgetikum (Ago-
PliniL (Phallus) Äußeres Geschlechtsorgan nist/Antagonist), das zur Behandlung von
des Mannes, das mit der ---+ Klitoris der mäßigen bis starken Schmerzzuständen
Frau vergleichbar ist. Der P. ist vorn und eingesetzt wird. P. fällt unter das Betäu-
seitlich mit Bändern am Schamhügel/Sitz- bungsmittelgesetz, obwohl das Risiko ei-
bein befestigt und besteht aus drei zylind- ner Suchtentwicklung gering ist. Neben-
rischen Strukturen aus kavernösem Ge- wirkungen sind Übelkeit und Erbrechen,
webe, das mit Haut überzogen ist. Die selten auch Halluzinationen.
Schwellkörper (Corpora cavernosa) um- • pentazocine hydrochloride
770 Pentabarbital ·

Pentobarbital. __, Sedativum und --> Hypno- produzierten Salzsäure, zu dem Enzym
tikum, das zu den --> Barbituraten gehört __, Pepsin umgewandelt wird.
und präoperativ, zur Behandlung von [griech.: pepsis, Verdauung; genein, pro-
Schlafstörungen sowie zur Kontrolle aku- duzieren]
ter Krampfanfälle verabreicht wird. • pepsinogen
• pentobarbital
Peptid. Molekulare Kette, die aus zwei
Pentose. __,Monosaccharid, das aus Koh- oder mehr -->Aminosäuren (Di-, Oligo-
lenhydratmolekülen besteht, die jeweils 5 oder Polypeptiden) besteht und durch
Kohlenstoffatome enthalten. P. wird vom Peptidbindungen zusammengehalten
Körper produziert und ist nach dem Ver- wird; Spaltprodukt des Proteinabbaus.
zehr bestimmter Früchte, wie Pflaumen [griech.: peptein, verdauen]
oder Kirschen, oder bei bestimmten • peptid
Krankheiten erhöht.
• pentose Peptidase. Eiweißspaltendes Enzym, das
Peptide zu Aminosäuren abbaut; es
Peplau, Hildegard, E. Pionierin der Ent- kommt natürlicherweise in Pflanzen, He-
wicklung der Pflegetheorie und Verfeeh- fe, bestimmten Mikroorganismen und im
Ierin des Konzeptes, dass die Pflege ein Magensaft vor.
zwischenmenschlicher (interpersonaler) • peptidase
Prozess ist In einem Werk »Internatio-
nal relations in nursing« (1952) (dt. ln - peptisch. Zur Verdauung oder zu denEn-
terpersonale Beziehungen in der Pflege, zymen gehörend, die wesentliche Verdau-
1995) schrieb P., dass die Beziehung zwi- ungssekrete sind.
schen Pflegenden und Patienten in den • peptic
Phasen stattfindet, in denen der Pflegen-
de als Ressource, Berater und »Leihmut- Peptostreptokokkus. Gattung gramposiil-
ter« fungiert. Die vier Phasen des Pro- ver anaerober Bakterien; potentiell patho-
zesses lauten: Orientierung, Identifikati- gene Organismen, die sich im normalen
on, Nutzung und Lösung. Der Pflegende oder im pathologischen Genitaltrakt der
unterstützt den Patienten bei der Orien- Frau sowie im Magen-Darm- und Respi-
tierung; die Identifikation versichert rationstrakt von gesunden Menschen fin-
dem Patienten, dass der Pflegende seine den; durch diese Organismen kann es zu
Situation verstanden hat. Die Erfor- verschiedenen Störungen kommen, von
schung beginnt, wenn der Patient die Appendizitis bis zu eiternden Wunden.
verfügbaren Dienstleistungen nutzt. Die • Peptostreptococcus
Lösung wird dadurch gekennzeichnet, per. Beziehungswort mit der Bedeutung
dass alte Bedürfnisse erfüllt werden und >>durch, mittels, mit<<.
neue entstehen. [lat.: durch]
Pepsin. __, Enzym, das mit dem Magensaft • per
ausgeschüttet wird und die Hydrolyse per-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>durch,
von Eiweißen (Proteinen) katalysiert. P. während, völlig«.
aus Schweine- oder Rindermägen wird • per-
manchmal als Verdauungshilfsmittel ver-
wendet. per os. (peroral). Durch den Mund, oral.
[griech.: pepsis, Verdauung] • peros
• pepsin
per se. An sich, von selbst.
Pepsinogen. Substanz, die von den pylori- • perse
schen und gastrischen Hauptzellen ausge-
schieden wird und in einer sauren Umge- perforans. Durchdringend; der Begriff
bung, z.B. bei Präsenz der vom Magen kann sich auf Nerven, Muskeln oder ande-
-: - Periduralanasthesie 77 1

re anatomische Strukturen beziehen, die Periadenitis. Entzündung des Gewebes um


durch Körpergewebe dringen. eine Drüse.
[/at.: perforare, durchbohren] • periadenitis
• perforans
perianal. Zu dem Bereich um den After
Perforation. Ein Loch oder eine Öffnung, (Anus) gehörend.
die durch die gesamte Wand einer Mem- [griech.: peri, um; /at.: anus, After]
bran oder eines anderen Gewebes oder • paerianal
Materials reicht; z.B. --> Magenperforation. periapikal. Zu den Geweben um die Spitze
[lat.: perforare, durchbohren] der Zahnwurzel gehörend, einschließlich
• perforation der Zahnwurzelhaut (Periodontium) und
der Zahnfächer (Alveoli dentales).
perforieren. Durchstechen, durchbrechen, • periapical
punktieren oder durchlöchern.
[ /at.: perforare, durchbohren] periarteriell. Zum Bereich um eine ---+ Arte-
• perforate rie gehörend.
[griech.: peri, um; arteria, Schlagader]
Perfusion. I. Passage einer Flüssigkeit • periarterial
durch ein einzelnes Organ oder einen Be-
reich des Körpers. 2. Therapeutische Periarteriitis. Entzündlicher Zustand der
Maßnahme, bei der ein Medikament, das äußeren Wandschicht einer oder mehre-
an einen bestimmten Körperteil gelangen rer Arterien und des das Gefäß umschlie-
soll, in den Blutstrom eingeleitet wird. ßenden Gewebes.
[lat. : perfundere, überlaufen] [griech.: peri, um; arteria, Schlagader; itis,
Entzündung]
• perfusion
• periarteritis
Perfusion, Förderung der zerebralen. Periarthritis. Entzündung des Gewebes um
_, Pflegeintervention der _, NIC, die defi- ein Gelenk.
niert wird als die Förderung einer ange- • periarthritis
messenen Perfusion und Einschränkung
von Komplikationen bei Patienten mit periartikulär. Zu dem Bereich um ein Ge-
einer unzureichenden zerebralen Perfu- lenk gehörend.
sion oder bei dafür gefahrdeten Patien- [griech.: peri, um; /at.: articulus, Gelenk]
ten. • periarticular
• Cerebra! Perfusion Promotion Pericholangitis. Entzündlicher Zustand der
Gewebe, die den Gallengang in der Leber
Perfusor. Gerät (verschiedener Ausfüh - umgeben; dies ist eine Komplikation einer
rung), in dem eine Kolbenspritze in ei- Colitis ulcerosa oder einer Hypertonie der
ner kontrollierten Rate automatisch Pfortader.
komprimiert wird. Mit einem P. können [griech.: peri, um; chole, Galle; angeion,
Medikamente, Nährstoffe oder Elektro- Gefaß; itis, Entzündung]
lyte intravenö , intraarteriell oder sub- • pericholangitis
kutan in exakten Dosierungen verab-
reicht werden; sie sind besonders nütz- Perichondrium. (Knorpelhaut). Fibröse Binde-
lich bei der Behandlung von Kindern gewebescheide und Membran, die sowohl
und bei mobilen Patienten, da die Geräte die hyalinen als auch die elastischen
mit Batterie betrieben werden können. Knorpel umgibt.
• intravenous syringe pump • perichondrium
Periduralanästhesie. (Epiduralanästhesie).
peri-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>um, Narkoseform, bei der ein Lokalanästheti-
herum, über«. kum in den ---+ Periduralraum, der die harte
• peri- Rückenmarkshaut (Dura mater) umgibt
und Liquor sowie Rückenmarksnerven traktion seine Beweglichkeit ermöglicht.
enthält, injiziert wird. In den meisten Fäl- Das fibröse P., das die äußere Umhüllung
len erfolgt die Injektion im Lendenwirbel- bildet und aus stabilem weißem Bindege-
bereich, da hier der Raum am größten webe besteht, umschließt das Herz locker
und damit am besten zu punktieren ist. und ist mit den großen Blutgefäßen ver-
Die P. wird aufgrund ihrer hohen Sicher- bunden, die oben vom Herzen abgehen;
heit und der verschiedenen Anwendungs- diese Membran hat jedoch keine Verbin-
möglichkeiten häufig eingesetzt (z.B. in dung zum Herzen selbst.
der Geburtshilfe und bei der Behandlung [griech.: peri, um; kardia, Herz]
chronischer Schmerzen, auch als Analge- • pericardium
sie) und kann auf jeden Körperbereich
............. Ansammlung von Blut
von den unteren Gliedmaßen bis zum
oder anderen Flüssigkeiten im Herzbeutel
Oberbauch abgestimmt werden. Zur
(--> Perikard).
Punktion werden spezielle Nadeln ver-
• perkardial effusion
wendet. Mögliche Komplikationen sind
Blutdruckabfall, Verletzung der Rücken- pedkanllaL 1. Zum --> Perikard gehörend.
markshaut (Dura), Punktion von Blutge- 2. Zum Bereich um das Herz gehörend.
fäßen und Infektion. [griech.: peri, um; kardia, Herz]
• peridural anaesthesia • pericardiac
................ {Epiduralraum). Bezeichnung l'lllllanllotom Chirurgische Eröffnung
für den Raum zwischen der Dura mater des Herzbeutels (--> Perikard).
des Rückenmarkes und den Knochen und • pericardiotomy
Bändern des Spinalkanales. Er erstreckt
......... {Herzbeutelentzündung). Entzün-
sich vom Foramen magnum der Schädel-
dung des Herzbeutels (--> Perikard) in Ver-
basis bis zum Ligamentum sacrococyge-
bindung mit einer Verletzung, malignem
um zwischen Steiß- und Kreuzbein. Im P.
Neoplasma, Infektion, Urämie, Myokard-
enthalten sind Binde- und Fettgewebe, Ar-
infarkt, Kollagenerkrankung oder idio-
II
terien- und Venenplexus, Lymphgefäße
pathischen Ursachen. Zwei Phasen kön-
sowie Spinalnervenwurzeln. (s.a. Peridural-
nen beobachtet werden, wenn eine initiale
anästhesie)
Behandlung erfolglos ist und die Erkran-
• peridural space
kung fortschreitet. Die erste Phase äußert
J111ife1111. Zu den Geweben gehörend, die sich durch Fieber, Thoraxschmerzen, die
sich um einen Infektionsherd befinden. in Schulter oder Hals ausstrahlen, Atem-
•perifocal not (Dyspnoe) und einen trockenen, un-
produktiven Husten. Bei der Untersu-
l'lrifllllll.ul Entzündung des Gewebes chung werden schneller, harter Puls, Rei-
um einen Haarfollikel, insbesondere auf
begeräusche und ein gedämpfter Herz-
der behaarten Kopfhaut.
schlag über der Herzspitze (Apex) deut-
[griech.: peri, um; lat.: folliculus, Täsch-
lich. In der zweiten Phase einer P. entwi-
chen; griech.: itis, Entzündung]
ckelt sich ein seröser Erguss innerhalb
• perifolliculi tis des Perikards, der die Herzaktivität ein-
PeribnL {Herzbeutel). Fibröse Umhüllung schränkt; die Herzgeräusche werden
des Herzens und der Wurzeln großer Ge- schwächer und klingen bei der Auskultati-
fäße, die aus einem serösen und einem fi- on gedämpft. Wird der Erguss infolge ei-
brösen Blatt besteht. Das seröse P. verfügt ner bakteriellen Infektion eitrig (puru-
über zwei Schichten (parietal und visze- lent), treten hohes Fieber, Schweißausbrü-
ral). Zwischen beiden Schichten befindet che, Schüttelfrost und Erschöpfungszu-
sich der Perikardraum, in dem ein Film stände (Prostration) auf.
seröser Flüssigkeit vorhanden ist, der die [griech.: peri, um; kardia, Herz; itis, Ent-
aneinanderliegenden Oberflächen gleitfä- zündung]
hig hält und dem Herz während der Kon- • pericarditis
l'erlkanlll:ls, IAihlshe. (adhäsive Herzbeutel- Östrogenspiegel sinkt, kann es zu Osteo-
entzündung). Herzbeutelentzündung mit porose oder Depressionen kommen.
-+ Adhäsionen zwischen den viszeralen • perimenopause
und den parietalen Herzbeutel- (Peri-
kard-) Schichten bzw. zwischen Perikard Pllflnel.w. Instrument zur Messung des
und Mittelfell (Mediastinum), Zwerchfell Gesichtsfeldumfangs.
oder Brustwand. [griech.: peri, um; metron, Maß]
• adhesive pericarditis • perimeter
,..........., Seröse Membran des Bauch-
............ konstrlldlve. Durch fortschrei- fells (Peritoneum), die die Gebärmutter
tende Vernarbung oder Membranfibrose (Uterus) umgibt.
verursachte fibröse Verdickung des Herz- [griech.: peri, um; metra, Gebärmutter]
beutels (Perikard). Der Herzbeutel ver-
• perimetrium
steift sich nach und nach zu einer festen
Membran, und die Herzkammern können perindll. Zu dem Zeitraum (zwischen
sich während der normalen Füllungspha- 28. Schwangerschaftswoche und 10. Le-
sen des Herzzyklus nicht mehr richtig benstag eines Neugeborenen) und dem
ausdehnen. Prozess des Gebärens oder Geborenwer-
• constrictive pericarditis dens gehörend.
[griech.: peri, um; lat.: natus, Geburt]
Pwlbnltis flbrlnosa. (Perikarditis sicca). An- •perinatal
sammlung und Gerinnung von Lymphex-
sudaten im Perikard. Das geronnene Ex- Petlnlldlgil! Fachbereich der Medizin,
sudat hat eine butterähnliche Konsistenz. der sich mit dem Studium der anatomi-
[lat.: fibra, Faser; griech.: peri, nahe, kar- schen und physiologischen Charakteristi-
dia, Herz, itis, Entzündung.] ka einer Mutter und ihres ungeborenen
• fibrinous pericarditis bzw. neugeborenen Kindes sowie mit der
~ (Perikard(io)zentese). Maß-
nahme zur Entfernung von Flüssigkeiten,
Diagnose und Behandlung von Störungen
beschäftigt, die während der Schwanger-
schaft, Entbindung und des Wochenbettes
II
die sich zwischen den serösen Membra- auftreten können. - adj. perinatologisch.
nen des Herzbeutels (-+ Perikard) ange- [griech.: peri, um; lat.: natus. Geburt;
sammelt haben, mit Hilfe von -+ Punktion griech.: Iogos, Wissenschaft]
und -+Aspiration. • perinatology
• pericardiocentesis
perfnaL Zum Damm (-+ Perineum) gehö-
~ Entzündung des Bindegewebes rend.
um dem Dickdarm (Kolon). [griech.: perineos, Damm]
• pericolitis •perineal
Plritnnlum. Bindegewebemembran, die Pelfnerunl. (Damm). Der Bereich des Kör-
das Schädeldach umgibt. pers, der zwischen dem After und den äu-
• pericranium ßeren Geschlechtsorganen liegt; dorsal
zum Schamhügel, ventral zur Spitze des
Petll)'mphl• Klare Flüssigkeit, die das knö- Steißbeins und lateral zum inneren Ra-
cherne von dem häutigen Labyrinth im mus der Bänder von Schambein, Sitzbein
Innenohr trennt. und Kreuzbein. Das P. umgibt und unter-
[griech.: peri, um; lat.: lympha, Wasser] stützt die distalen Regionen des urogeni-
• perilymph talen und des gastrointestinalen Bereichs.
[lat.: Damm]
hllm!Ktap-. Zeitspanne von 4 bis 6 •perineum
Jahren, die der -+ Menopause vorausgeht,
wenn die Menstruationszyklen und der Plrfade.1. ZeitintervalL 2. Eine der Pha-
Blutfluss unregelmäßig werden. Wenn der sen einer Krankheit. 3. Dauer eines ein-
774 Periode -:.,

zeinen Zyklus einer ---+ periodischen Welle ren. Die Membran ist dick und über jun-
oder eines entsprechenden Ereignisses. gen Knochen stark, über älteren jedoch
4. (Umgangssprachlich) ---+ Menses. weniger stark mit Gefaßen durchzogen.
[griech.: peri, um; hodos, Weg] - adj. periostal.
• period [griech.: peri, um; osteon, Knochen]
• periostum
Perioden5y5tem (der Elemente). Systemati-
sche Anordnung der chemischen Elemen- Periostitis. Entzündung der Knochenhaut
te. Eine erste Version wurde 1869 von Di- (---+ Periost); sie kann durch chronische
mitry Ivanovich Mendeleyev (russischer oder durch akute Infektionen oder Verlet-
Chemiker, 1834-1907} entwickelt. Durch zungen verursacht werden und äußert
die Anordnung der Elemente nach ihrer sich in Empfindlichkeit und Anschwel-
Ordnungszahl konnte er bestimmte Bezie- lung der betroffenen Knochen, Schmer-
hungen, z.B. die Wertigkeit, die in regel- zen, Fieber und Schüttelfrost.
mäßigen Intervallen auftritt, aufzeigen [griech.: peri, um; osteon, Knochen; itis,
und Eigenschaften von Elementen vorher- Entzündung]
sagen, die im 19. Jahrhundert noch gar
• periostitis
nicht erforscht waren.
• periodic table peripher. Zur äußeren Seite, Oberfläche
periodisch. Bezeichnung für Ereignisse oder Umgebung eines Organs, einer ande-
oder Phänomene, die sich in regelmäßi- ren Körperstruktur oder des Gesichtsfel-
gen oder auch unregelmäßigen Abständen des gehörend. (s.a. zentral)
wiederholen. ]griech.: periphereia, Umfang]
• periodic • peripheral
periodontal. Zum Bereich um einen Zahn Periphere Empfindungen, Umgang mit.
gehörend, z.B. zur Zahnwurzelhaut (Peri- .... pflegeintervention der .... NIC, die defi·
odontium). oiert wird als die Verhinderung oder
[griech.: peri, um; odous, Zahn] Einschränkung von Verletzungen oder
• periodontal Beschwerden bei Patienten mit einer ver-
Periodontitis. Entzündung der Zahnwur- änderten Empfindungsfahigkeit.
zelhaut (Periodontium). • Peripheral Sen ation Management
• periodontitis
perirektai. Zum Bereich um den Mastdarm
Periodontium. (Zahnwurzelhaut). Wurzelhaut (---+ Rektum} gehörend.
(---+Periost}, die die Zahnwurzel in der Al- [griech.: peri, um; lat.: rectus, gerade]
veole umgibt. • perirectal
• periodontium
periopefiltiv. Zum Zeitraum vor und nach Peristaltik. Koordinierte rhythmische,
einer Operation gehörend. gleichmäßig fortschreitende Kontraktion
[griech.: peri, um; lat.: operari, arbeiten] der glatten Muskulatur, die die Nahrung
• perioperative durch den Verdauungstrakt, die Galle
durch den Gallengang und den Urin
Periost. (Knochenhaut). Fibröse, gefaßreiche durch die Harnleiter bewegt. - adj. peri-
Membran, die die Knochen (außer an ih- staltisch.
ren Enden) bedeckt. Das P. besteht aus ei- [griech.: peri, um; stalsis, Kontraktion]
ner äußeren Schicht aus Kollagengewebe, • peristalsis
das auch einige Fettzellen enthält, und ei-
ner inneren Schicht aus feinen elastischen peritoneal. Zum Bauchfell (---+ Peritoneum}
Fasern. Das P. ist von Nerven und Blutge- gehörend.
faßen durchzogen, die die von ihnen um- [griech.: peri, um; tenein, spannen]
hüllten Knochen innervieren und ernäh- • peritoneal
...-, -
Peritonttis 775

Peritonealdialyse. Pflegeintervention Peritoneum. (Bauchfell). Ausgedehnte seröse


der --> NIC, die definiert wird als die Ver- Membran, die die gesamte abdominale
abreichung und Überwachung einer Dia- Wand des Körpers überzieht und sich über
lyselösung in und aus der Peritoneal- die Eingeweide (Viszera) spannt. Man un-
böhle. terteilt das parietale und das viszerale P.
Peritoneal Dialysis Therapy Bei Männern ist das P. eine geschlossene
Membranhülle, bei Frauen wird es von
Peritonealdialyse. _, Dialyse, die durchge- den freien Enden der Eileiter durchtrennt.
führt wird, um eine Störung des Flüssig- Die Oberfläche des P.s besteht aus einem
keits- oder Elektrolytgleichgewichts im weichen Mesothel, das mit einer serösen
Blut zu korrigieren oder um Toxine, Arz- Flüssigkeit überzogen ist, die der Viszera
neimittel und andere Abfallprodukte, die erlaubt, leicht über die abdominale Wand
normalerweise von der Niere ausgeschie- zu gleiten und sich gegenseitig zu verschie-
den werden, zu entfernen. Das Bauchfell ben. Die Gekröseschlagader (Arteria me-
(---+Peritoneum) wird dabei als Diffusions- senterica) des P.s breitet sich facherförmig
membran verwendet. Unter Lokalanästhe- von der Hauptmembran aus und versorgt
sie wird ein Katheter in das Peritoneum den Dünndarm. Weitere Bestandteile des
eingeführt und dort angenäht. Der Kathe- P.s sind das Dickdarmgekröse (Mesoko-
ter wird mit einem Y-Stück zur Verbin- lon), sowie das große und das kleine Netz
dung von einfließender und ausfließender (Omentum majus und minus).
Flüssigkeit versehen. Das _, Dialysat wird [griech.: peri, um; tenein, spannen]
in die Bauchhöhle eingeleitet; durch Os- • peritoneum
mose, Diffusion und Filtration gelangen Peritoneum viscerale. Innere Schicht der
die benötigten Elektrolyte über das vas- größten serösen Körpermembran, die die
kuläre Peritoneum und die BlutgeHiße der Eingeweide umhüllt (Bauchfell). Die In-
Bauchwand in den Blutstrom; die Abfall- nenfläche des P.v. ist glatt und weich und
produkte strömen aus den Blutgefaßen produziert eine seröse Flüssigkeit, die als
über das vaskuläre Peritoneum in das Gleitmittel zwischen der Membran und
Dialysat. Die Flüssigkeit mit den Giftstof- den Eingeweideorganen sowie den Orga-
fen fließt mit Hilfe der Schwerkraft aus nen untereinander dient. (s.a. Peritoneum;
der Bauchhöhle heraus. Peritoneum parietale)
• peritoneal dialysis • visceral peritoneum
Peritoneallavage, diagnostisthe. Methode Peritonitis. Entzündung des Bauchfells
zur Erfassung intraabdominaler Blutun- (---+ Peritoneum), die durch Bakterien oder
gen bzw. der Perforation von Eingeweiden Reizstoffe verursacht wird, welche durch
nach einem abdominalen Trauma. Bei der offene Wunden oder aufgrund der Perfo-
offenen oder operativen Methode kann ration eines Organs in den gastrointesti-
das Peritoneum direkt bei der Einführung nalen Trakt oder über die Geschlechtsor-
des Katheters untersucht werden. Vor gane in die freie Bauchhöhle gelangen.
Durchführung einer Peritoneallavage Die häufigste Ursache ist eine Blinddarm-
muss zuerst eine Gallen- und Blasende- ruptur, die P. tritt aber auch nach der Per-
kompression durchgeführt werden. foration von Divertikeln (Organausstül-
• diagnostic peritoneallavage (DPL) pungen), Magengeschwüren, Gallenbla-
sengangrän, gangränöser Obstruktion
Peritoneoskopie. Untersuchung des Bauch- des Dünndarms, inkarzerierter Hernie so-
fells (---+ Peritoneum) durch das Einführen wie nach einer Ruptur von Milz, Leber
eines ---+ Endoskops über einen Einschnitt oder Eierstockzysten, insbesondere nach
in der Bauchwand. einer Extrauteringravidität, auf. Charak-
[griech.: peri, um; tenein, spannen; sko- teristische Anzeichen und Symptome ei-
pein, anschauen] ner P. sind Bauchdeckenspannung, Stei-
• peritoneoscopy figkeit, Schmerzen, Abwehrspannung,
776 Peritonitis "·.

verminderte oder fehlende Darmgeräu- Peritonitis, tuberkulöse. Bauchfellentzün-


sche, Übelkeit, Erbrechen und Tachykar- dung infolge einer Infektion der Eingewei-
die. Der Patient hat Schüttelfrost und Fie- de mit Tuberkelbakterien.
ber und atmet schnell und flach, er ist • tuberculous peritonitis
ängstlich, dehydriert und kann keinen
Stuhl ausscheiden, möglicherweise wer- peritonsillär. Zum Bereich um die Mandeln
den Fäzes erbrochen (--+Miserere). Nor- ( --+ Tonsillen) gehörend.
malerweise sind eine Leukozytose, Elek- • peritonsillar
trolytstörungen und Hypovolämie nach- Peritonsillarabszess. Infektion des Gewebes
weisbar, es kann zum Schock und zur zwischen Mandeln (--+Tonsillen) und Ra-
Herzinsuffizienz kommen. chen (Pharynx), die meist nach einer aku-
Durchführung von pflegerischen Maß- ten follikularen Tonsillitis auftritt. Zu den
nahmen, um die für den Patienten akute Symptomen gehören Schluckbeschwerden
u. lebensbedrohliche Situation zu ver- (Dysphagie), Schmerzen, die ins Ohr aus-
bessern, insbesondere hinsichtlich des strahlen, und Fieber. Meistens kommt es
instabilen Kreislaufs, der eingeschränk- zur Rötung und Schwellung der Tonsillen
ten Atmung, Schmerzen u. !mmobilität. und des weichen Gaumens.
Der Magen- Darm- Trakt wird mittels ei- • peritonsillar abscess
ner Magen- oder Duodenalsonde entlas-
tet und der Patient hat Nahrungskarenz. periumbilikal. Zum Bereich um den Nabel
Postoperativ empfiehlt sich zur Sanie- (Umbilicus) gehörend.
rung des Bauchraums die Douglas-Lage- [griech.: peri, um; /at.: umbilicus, Nabel]
rung. Regelmäßige Temperatur- und • periumbilical
Kreislaufkontrollen zur frühzeitigen Er- periungual. Zum Bereich um die Finger-
kennung von Komplikationen und zur oder Fußnägel gehörend.
Dokumentation des Krankheitsverlaufs. [griech.: peri, um; lat.: unguis, Nagel]
[griech.: peri, um; tenein, spannen; itis, • periungual
Entzündung]
• peritonitis perivaskulär. Zur Umgebung der Gefäße
gehörend.
Peritonitis, adhäsive. Entzündung des • perivascular
Bauchfells mit --+Adhäsion der aneinan-
dergrenzenden Oberflächen. Perkussion. Technik der körperlichen Un-
• adhesive peritonitis tersuchung, bei der mit den Fingerspitzen
oder der Faust auf bestimmte Körperbe-
Peritonitis, aseptische. --+ Peritonitis, bei der reiche geklopft wird, um Größe, Grenzen
die Entzündung des Bauchfells (Perito- und Konsistenz von inneren Organen zu
neum) durch Chemikalien, Verstrahlung evaluieren oder Präsenz und Menge von
oder Verletzung, statt durch infektiöse Flüssigkeiten in einer Körperhöhle zu be-
Substanzen verursacht wird. stimmen. Bei der direkten (unmittelba-
[griech.: a, kein; sepsis, Fäule; peri, nahe; ren) P. beklopfen die Finger direkt die
teinein, ausdehnen; itis, Entzündung] Körperoberfläche; bei der indirekten
• aseptic peritonitis (mittelbaren) P. wird eine Hand über das
betreffende Organ gelegt und die Finger
Peritonitis, chronische. Form der Peritoni-
der anderen Hand klopfen auf den Rücken
tis, bei der sich das Bauchfell (Perito-
der flachen Hand.
neum) verdickt und Aszites auftritt; steht
[lat.: percutere, hart zuschlagen]
normalerweise in Verbindung mit ande-
• percussion
ren Krankheiten, wie z.B. Perikarditis
oder Polyserositis. Perkussion, palpatorische. Technik der kör-
[griech.: chronos, Zeit, peri, nahe, tenein, perlichen Untersuchung, bei der die Vi-
dehnen, itis, Entzündung.] brationen, die durch Beklopfen (--+ Perkus-
• chronic peritonitis sion) einer Körperoberfläche ausgelöst
werden, mit Hilfe eines leichten Drucks wobei auch ein oder mehrere Finger oder
der flachen Hand des Untersuchenden Zehen fehlen können.
evaluiert werden. [griech.: peros, verstümmelt; daktylos,
• palpatory percussion Finger]
• perodactyly
.............. nl!f. Abklopfinstrument
mit Gummikopf, mit dem Sehnen, Nerven Pl!fanlle, Angeborene Anomalie, die
oder Muskeln zur Auslösung von Reflexen durch die Missbildung einer oder mehre-
beklopft werden. rer Extremitäten gekennzeichnet ist.
• reflex hammer [griech.: peros, verstümmelt; melos,
Gliedmaße]
....... Durch die Haut geführt; z.B. •peromelia
eine Biopsie oder die Aspiration einer
Flüssigkeit aus einem Bereich unter der peroniaL Zum äußeren Teil des Beins,
Haut mit Hilfe einer Nadel, eines Kathe- zum Wadenbein (Fibula) und zum ober-
ters oder einer Spritze, aber auch die In- flächlichen Wadenbeinnerv (Nervus pero-
stillation einer Flüssigkeit in eine Körper- naeus) gehörend.
höhle durch ähnliche Hilfsmittel. [griech.: perone, Speiche]
• percutaneous .peroneal
perlinguaL Bezeichnung für eine Verabrei- ~ Symmetrische
chungsform von Arzneimitteln, bei der Schwächung oder Atrophie der Muskeln
Medikamente durch die Zunge aufgenom- des Fußes und der Knöchel mit der Folge
men werden, über die die Wirkstoffe re- der Entwicklung von Hammerzehen; es
sorbiert werden. kommt zu hohen Fußwölbungen und in-
• perlingual folge der Schwächung der Knöchelmus-
keln zu einem ungelenken Gang.
Pl!fiiiUI!IIt. Dauerhaft, fortdauernd. • peroneal muscular atrophy

11
[lat.: permanere, bleiben]
•permanent Perodde (pl.). (Superoxide; Hyperoxide). Ver-
bindungen eines Sauerstoffmoleküls mit '
.............. Zustand, der es Flüssigkeiten einem einwertigen Element, v. a. Metalle
oder anderen Substanzen erlaubt, durch oder Radikale. Peroxid-Radikale sind
ein anderes Medium zu dringen, z.B. starke Oxidationsmittel und können be-
durch eine Membran. (s.a. semipermeabel) stimmte biologische Substanzen schädi-
.permeable gen, z.B. Fette, Proteine und Nukleinsäu-
ren.
Pamailllllllt. (Durchlässigkeit). Das Ausmaß, • superoxides
in dem eine Substanz einer anderen er-
laubt, sie zu durchdringen. f'l!fslw:rltion. Unwillkürliches und patho-
[lat.: permeare, durchdringen] logisches Festhalten an den immer glei-
• permeability chen verbalen Äußerungen oder motori-
schen Aktivitäten unabhängig von einem
Pl!fl'li,lik. Potentiell gefährlich, destruktiv Stimulus oder seiner Dauer.
oder schädlich, wenn keine Behandlung [lat.: perseverare, beharren]
erfolgt, z.B. perniziöse Anämie. • perseveration
[lat.: perniciosus, destruktiv]
• pernicious ............. (persistent). Bestehen blei-
bend, anhaltend.
,.,... Vorsilbe mit der Bedeutung »ver- [lat.: persistere, verharren]
stümmelt<<. • persistend
•pero-
......,. (Analytische Psychologie nach
Paodllltlflt, Angeborene Missbildung mit C.G. Jung) Die Persönlichkeitsfassade
Deformität der Finger und Fingerspitzen, oder Rolle, die eine Person annimmt und
778 Persona c;,

in der sie sich der äußeren Welt präsen- kommt, jedoch äußerst scheu, übersensi-
tiert, um den Anforderungen der Umge- bel und introvertiert ist, sich gerne aus-
bung oder der Gesellschaft gerecht zu schließt und enge persönliche Kontakte
werden oder um einen intrapsychischen meidet.
Konflikt auszudrücken. (s.a. Anima) • schizoid personality
• persona
Persönlichkeit, zwanghafte. Charakter, der
persönliche Veränderungen, Unterstützung von chronischem und zwanghaftem Fest-
bei. .... Pflegeintervention der .... NIC, die halten an starren Verhaltensregeln geprägt
definiert ist als die Bestärkung in selbst- ist. Eine Person mit einer zwanghaften
bestimmten Veränderungen, die Patien- Persönlichkeit ist übertrieben gewissen-
ten ergreifen, um persönlich wichtige haft und verklemmt, äußerst unflexibel,
Ziele umzusetzen. hat eine außergewöhnliche Arbeitsfähig-
• Self-Modification Assistance keit und kann sich nicht im normalen
Maß entspannen und normale Beziehun-
Persönlichkeit. I. Synthese von Verhaltens- gen mit anderen Personen unterhalten.
und Einstellungmerkmalen, die bei einer • compulsive personality
Person zu erkennen sind. 2. Verhaltens- Persönlichkeitsstörung. Psychiatrische Er-
muster, die eine Person bewusst oder un-
krankung, die sich durch Abweichungen
bewusst entwickelt, z.B. durch die Anpas-
in der Persönlichkeitsentwicklung oder
sung an eine bestimmte Umgebung oder
bestimmter Verhaltensweisen von der
an kulturelle, ethnische, nationale oder
Norm darstellt; sie kann sich in zahlrei-
regionale Standards.
chen mentalen Störungen zeigen, etwa
• personality durch steife, unflexible und schlecht ange-
Persönlichkeit, antisoziale. Person, deren passte Verhaltensmuster und Eigenschaf-
Einstellungen und Verhaltensweisen den ten, welche die Fähigkeit einer Person ein-
Sitten, Normen und den von einer Gesell- schränken, in der Gesellschaft zu funktio-
schaft akzeptierten moralischen Prinzi- nieren, weil das Anpassungspotential er-
pien widersprechen. heblich eingeengt ist.
[griech.: anti, gegen; lat.: socius, Kame- • personality disorder
rad] Persönlichkeitsstörung, antisoziale. (disso-
• antisocial personality ziale Persönlichkeitsstörung). Immer wieder
Persönlichkeit, multiple. Zerfall einer Per- auftretende Verhaltensmuster, die den ge-
sönlichkeit in Bruchstücke (Fragmentati- wohnten moralischen und ethischen Nor-
on), bei der zwei oder mehrere unter- men widersprechen und eine Person in
schiedliche und untergeordnete Persön- ständigem Konflikt mit der Gesellschaft
lichkeiten im Widerstreit stehen. leben lassen. Begleitsymptome sind Ag-
• multiple personality gressivität, Gefühlskälte, Impulsivität,
Verantwortungslosigkeit, Feindseligkeit,
Persönlichkeit, neurotische. Disposition, niedrige Frustrationsschwelle, beträchtli-
die durch Charakterzüge und Neigungen che emotionale Unreife sowie schlechte
gekennzeichnet ist, die die Wahrschein- Urteilsfahigkeit.
lichkeit für ein spezifisches neurotisches • antisocial personality disorder
Verhalten erhöhen. Extrem ordentliche,
vorsichtige und saubere Personen können Persönlichkeitsstörung, narzisstische. Psy-
z.B. für die Entwicklung einer obsessiv- chiatrische Diagnose, die ein übertriebe-
zwanghaften Störung anfallig sein. nes Gefühl für die Wichtigkeit und Einzig-
(--+ neurotisch) artigkeit der eigenen Person bezeichnet,
• neurotic personality wobei der Betreffende ein abnormes Be-
dürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewun-
Persönlichkeit, schizoide. Person, die zwar derung entwickelt und sich in grandiosen
mit dem Leben einigermaßen zurecht Phantasien über die eigene Person ver-
liert; es kommt zu Störungen der zwi- Pttspirldlo IMdilis. Verlust von Körper-
schenmenschlichen Beziehungen, bei de- flüssigkeit durch die weitgehend unmerk-
nen häufig andere Personen ausgenutzt liche Wasserabgabe bei der Atmung, über
werden und eine mangelhafte Empathie die Haut und die Schleimhäute.
vorhanden ist. (-+ Narzissmus) [lat.: in, nicht; sentire, fühlen; per, durch;
• narcissistic personality disorder spirare, atmen]
•insensible perspiration
~lllr schllohle. Persön-
lichkeitsstörung, gekennzeichnet durch Perspitadcm. (Hautatmung/Perspiratio insensibi-
die Unfähigkeit zwischenmenschliche Be- lis}. Ausscheidung von Körperflüssigkeit
ziehungen zu knüpfen und zu unterhalten. durch die Hautporen und über die
Diese Unfähigkeit zeigt sich vor allem Schleimhäute (Atmung). Die Flüssigkeit
durch Gefühlskälte und Unnahbarkeit, besteht aus Wasser, in dem Natriumchlo-
Zurückhaltung und Scheu sowie einer rid, Phosphat, Harnstoff, Ammoniak und
Gleichgültigkeit gegenüber Lob, Kritik andere Abfallprodukte gelöst sind. Die P.
und den Gefühlen anderer. dient dem Körper als Mechanismus zur
• schizoid personality disorder Ausscheidung und zur Regulierung der
Körpertemperatur. (s.a. Transpiration)
~ sdlbo\Jpisdle. An- - adj. perspiratorisch.
erkannte psychiatrische Störung, gekenn- [lat.: per, durch; spirare, atmen]
zeichnet durch seltsame Gedanken, Wahr- •perspiration
nehmung, Sprache oder Verhalten, die je-
doch für die Diagnose >>Schizophrenie<< Pertussis. (Keuchhusten). Akute, höchst an-
nicht stark genug ausgeprägt sind. Typi- steckende Infektion der Luftwege (melde-
sche Symptome sind z.B. magische Vor- pflichtig), die durch einen anfallartigen
stellungen wie Aberglaube, der Glaube an Husten charakterisiert ist, der mit einem
Hellseherei und Telepathie, bizarre Fan- lauten, keuchenden Einatmen endet. P.
tasien, wiederkehrende Illusionen wie das
Fühlen einer anwesenden Person oder
Kraft, die nicht wirklich anwesend ist, so-
tritt am häufigsten bei Säuglingen und
Kindern bis zum 4. Lebensjahr auf, die
nicht geimpft worden sind. Der ursächli-
II
ziale Isolation, eigenartige Sprachmuster che Erreger, Bordetella pertussis, ist ein
inklusive vage ausgedrückter Ideen oder kleiner, unbeweglicher gramnegativer
missverständlicher Worte sowie eine Kokkenbazillus. (-+ Pertussisschutzimp-
übertriebene Angst oder Hypersensibili- fung)
tät gegenüber tatsächlicher oder ange- [lat.: per, durch; tussis, Husten]
nommener Kritik. .pertussis
• schizotypal personality disorder
Pertussls-Sdlutzlmpftmg. Aktive Impfung
Pers&llkhlleitsstirun zwuthafte, Stö- zur Immunisierung gegen -+ Pertussis, die
rung von alltäglichen Funktionen und auch alleine durchgeführt wird, wenn die
normalen Verhaltensmustern, die von der sonst übliche kombinierte Schutzimpfung
irrationalen Sorge um Ordnung, Regeln, gegen Diphtherie, Keuchhusten und Teta-
Rituale und Details geprägt ist. nus kontraindiziert ist.
• compulsive personality disorder .pertussis vaccination

~ Verschiedene standar- Perlllßieft.l. Jede Abweichung davon, was


disierte Tests, die zur Evaluation oder Ein- als normal und natürlich betrachtet wird.
schätzung (Assessment) der verschiede- 2. Aktive Handlung, die die Veränderung
nen Facetten der Persönlichkeitsstruktur, eines normalen oder natürlichen Zustan-
des emotionalen Status und der Verhal- des bewirkt. 3. Verschiedene Sexualprak-
tensmerkmale eingesetzt werden können. tiken, die als abweichend von einem nor-
• personality test malen erwachsenen Verhalten bewertet
-
werden, z.B. Fetischismus oder sadoma-
sochistische Praktiken.
[lat.: pervertere, umdrehen]
• perversion
erlaubt. P.e werden auch von jüngeren
Frauen zur Evaluation einer Uterusretro-
version und zur Behandlung einer Zervix-
insuffizienz während einer Schwanger-
schaft benutzt. Das P. muss täglich ent-
Perzentil~" Der 100. Teil einer statistischen
nommen und gereinigt werden. P.e kön-
Verteilung. Ein P.n-Wert von 80 besagt
nen aus Gummi oder Kunststoff sein. Be-
z.B., dass 20% der Gesamtzahl aller Fälle
stimmte P.e werden zur Empfängnisver-
über und 80% unter den jeweils unter-
hütung eingesetzt (--+Diaphragma). (s.a.
suchten Faktoren liegen.
Intrauterinpessar)
percentile
•pessar
Fuß oder fußähnliche Struktur.
[lat.: Fuß] 1't1ss1m1smus. Neigung, bei jeder Handlung
und in jeder Situation die schlimmstmög-
•pes lichen Folgen zu erwarten oder immer
Pes cavus. (Hohlfuß). Deformität des Fußes, nur stärkste Bedenken zu betonen, selbst
die durch eine ausgeprägte Hohlwölbung wenn vernünftigerweise ein Fortschritt
des Mittelfußes (Metatarsus) mit übermä- oder Gewinn erwartet werden kann.
ßiger Streckung der Zehen am Gelenk, - adj. pessimistisch.
Beugung der Gelenke zwischen den Ze- [lat.: pessimus, am schlechtesten]
hengliedern und Verkürzung der Achilles- r:Z~pessimism
sehne charakterisiert ist. Dies kann be-
reits bei der Geburt vorhanden sein oder
Pest. Infektionskrankheit, die durch einen
Biss des Flohs eines Nagetiers verursacht
später infolge von Kontrakturen oder ei-
ner Unausgewogenheit der Fußmuskula- wird, der mit dem Bazillus Yersinia pestis
tur entstehen, z.B. bei neuromuskulären befallen ist. Die P. ist vorwiegend eine
Erkrankungen oder Muskelatrophie. Krankheit von Ratten. Der Rattenfloh geht
pes cavus nur auf den Menschen, wenn sein bevor-

D
zugter Wirt (meist Ratten) infolge einer
Pes equirms. (Spitzfuß). Deformität des Fu- Rattendermatose durch die P. getötet wor-
ßes, bei der die Zehen extrem gebeugt den ist. Deshalb kommt es nur zu Epide-
sind und Gehen nur mit der vorderen Flä- mien, wenn vorher Ratten befallen waren.
che des Fußes möglich ist; die Ferse be- Man unterscheidet die Beulenpest (Bubo-
rührt den Boden nicht. nenpest, die die Leisten beHillt), die Lun-
• pes equinus genpest und die Pestsepsis.
0:-::;, plague
us. (Plattfuß). Unphysiologische, je-
doch relativ häufige Deformität des Fu- PllsdlhL Chemisches Mittel, das zur Ver-
ßes, die durch eine Abflachung des Fußge- nichtung von tierischen oder pflanzlichen
wölbes gekennzeichnet ist. Schädlingen eingesetzt wird.
pes planus •pesticid
US. (Knickfuß). Abknickung des Fu- Pestullzfne, Aktive immunisierende Sub-
ßes in der Höhe des Knöchels nach außen. stanz, die aus getöteten Pestbazillen ge-
•pes valgus wonnen wird; die P. wird zur Immunisie-
rung gegen Pest eingesetzt, meist nach ei-
Pessar. Mechanisches Hilfsmittel in Form ner möglichen Exposition oder als Schutz
eines Ringes oder einer Schale, das in die für Reisende in den endemischen Berei-
Vagina geschoben und um den äußeren chen.
Muttermund gelegt wird, um einen Ute-
plague vaccine
rusprolaps, eine Uterusretroversion oder
eine Zervixinsuffizienz zu behandeln. ............ {pl.). Violette oder rote punkt-
Dies wird bei Frauen eingesetzt, deren Zu- förmige Flecken auf der Haut, die infolge
stand eine chirurgische Behandlung nicht von kleinsten Blutungen (Hämorrhagien)
~~ . Pflege. postoperalive 78 I

entstehen. Mögliche Ursachen sind z.B. Pfeffenninz. Getrocknete Blätter und Blü-
Thrombozytenmangel oder das Pressen ten des Krautes Mentha piperita. Es ist
in den Kopf bei der Geburt. - adj. petech- Quelle für ein flüchtiges 01, das als .... Kar-
ial. minativum und --+ Antiemetikum verwendet
• petechiae wird. P. wirkt schmerzstillend, krampflö-
send, beruhigend und kühlend bzw. fie-
Petit mal. Der sog. kleine epileptische An- bersenkend und wird meist in Form von
fall ist ein generalisierter Anfall mit kurz- Tee getrunken oder als Zusatz zum
zeitiger Trübung des Bewusstseins. Beim Waschwasser verwendet. 30g getrocknetes
P.m. treten keine eigentlichen Krämpfe oder 75g frisches Kraut mit 11 Wasser, das
auf. (s.a. Epilepsie) nicht mehr kocht, aufgießen und 10 Minu-
[franz.: kleines Übel) ten ziehen lassen, abseihen, erkalten las-
• petit mal epilepsy; minor epilepsie sen. Mit 41 Wasser, unter 10°C der aktuel-
Petrifikation. Der Prozess des Verkalkens len Körpertemperatur, verdünnen. Akti-
oder der steinartigen Umbildung. vierend mit mäßig feuchten Waschlappen
• petrification waschen. Anschließend Patienten nicht
abtrocknen, nur leicht zudecken. Alterna-
Petri-Schale. Flache runde Glasschale mit tiv 3-5 Tropfen Pfefferminzöl ins Wasser
Deckel, die für die Züchtung von Bakteri- geben; nicht an Schleimhäute bringen, da
enkulturen verwendet wird. es brennt!
[J. Petri, deutscher Bakteriologe, 1852- • peppermint
1921)
• Petri dish Pfefferminzöl. Durch Wasserdampf-De-
Petrissage. Massagetechnik, bei der die stillation gewonnenes 01 aus den Blät-
Haut sanft angehoben und zusammenge- tern der Pfefferminze mit erfrischender,
drückt wird; auf diese Weise werden die anregender Wirkung; wirkt als Wasch -
Durchblutung gefördert und die Muskeln wasserzusatz fiebersenkend. Anzuwen-
entspannt. den als Waschwasserzusatz, zur Mund-
lfranz.: petrir, kneten] pflege und in der Duftlampe. icht anzu-
• petrissage wenden bei Patienten mit einem Ver-
schluss der Gallenwege, ..... Cholezystitis
Petting. Wechselseitige manuelle Reizung oder Leberschäden; ebenfalls nicht bei
der erogenen Zonen und Geschlechtsteile Säuglingen und Kleinkindern, wegen
bis zum --+Orgasmus, wobei es nicht zum der Gefahr der zentralen Erregung und
Geschlechtsverkehr (--+ Koitus) kommt. Atemdepression; P. kann bei empftndli-
[eng/.: to pet, streicheln] cher Haut hautreizend wirken. (--. Öl.
• petting ätherisches; Aromatherapie)
·pexie. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Be- • peppermint oil
festigung«. Pfeiffer-Drüsenfieber. --+ Mononucleosis in-
Peyer-Piaques (pl.). Gruppe von .... Lymph- fectiosa.
knoten, die in der Schleimhaut des • infectious mononucleosis
Krummdarms (Ileum) gegenüber der
mesenterischen Verbindung eine einzelne Pflege, postoperative. Umgang und Ver-
Schicht bilden. Bei den meisten Menschen sorgung eines Patienten nach einer Ope-
befinden sie sich im distalen Teil des ration. Vor der Verlegung aus dem OP
Ileums, können jedoch auch im Leerdarm werden alle dort verwendeten Hilfsmittel
(Jejunum) vorkommen. Die P.-P. spielen entfernt und gegebenenfalls ein steriler
eine wichtige Rolle im körpereigenen Im- Verband auf die Inzisionsstelle angel egt.
munsystem und schwellen bei --+ Typhus Durchgängigkeil und Verbindungen al-
geschwürartig an. ler Drainagen sowie die Flussrate der In-
• Peyer's patches fusionen werden überprüft. Sauberkeit
7XI Pfiege. postoperative .

und Trockenheit der Haut des Patienten Scheidungsgewohnheiten werden be-


müssen gewährleistet werden. Danach stimmt und dokumentiert. Danach soUte
wird der Patient vorsichtig wieder in das Verständnis des Patienten bezüglich
sein Bett gelegt; möglicherweise müssen der operativen, präoperativen und post-
orale oder nasale Tuben gelegt oder ein operativen Maßnahmen festgestellt wer-
Endotrachealkatheter abgesaugt werden. den; seine Fähigkeit, Ängste zu verbali-
Eventuell muss die Atmung mechanisch sieren, und das Wissen der Familie über
unterstützt werden. Blutdruck, Puls und die bevorstehende Operation werden be-
Atemfrequenz müssen alle 15 Minuten urteilt. Die Einverständniserklärung des
oder nach Anordnung überprüft werden. Patienten und die Akzeptanz des Einsat-
ln gleichen Abständen erfolgt die Ober- zes von Blutkonserven werden bei Bedarf
prüfung von Bewusstsein, Reflexen und überprüft. Die Vitalzeichen müssen ge-
Bewegungen der Extremitäten. Der Pa- messen und Abweichungen dem Arzt
tient darf noch nichts oral zu sich neh- mitgeteilt werden. Der Arzt wird auch
men; er erhält Arzneimittel, Blut oder über unphysiologische Ergebnisse bei
Blutkomponenten nach Anordnung. Eine EKG, Thoraxröntgen oder Laboruntersu-
Ein - und AusfuhrkontroUe soUten chungen informiert. Die Anzahl der
durchgeführt und Sehrnerzen durch die eventueU benötigten Blutkonserven wird
Verabceichung von Analgetika kontrol- festgelegt. Auf Anordnung werden ein
liert werden. Klysma verabreicht, Magensonde oder
• postoperative care Blasenkatbeter gelegt und parenterale
Flüssigkeiten verabreicht. Vor einer OP
Pflege, postpartale. Versorgung einer darf der Patient einige Stunden nichts
Mutter und ihres Neugeborenen wäh- mehr oral zu sieb nehmen. Nach der Ver-
rend der ersten Tage des Wochenbettes abreichung der Prämedikation werden
(Puerperium); dabei müssen die körper· die Seitengitter des Bettes hochgesteUt.
Iichen und physiologischen Rückbil- Vor dem Transport des Patienten in den
dungsabläufe bei der Mutter auf Abwei- OP (mit den voUständigen Unterlagen)
chungen von der Norm beobachtet wer- sollte er nochmals Urin lassen, Zahnpro-
den; z.ß. die Rückbildung (Verkleine- tbesen, Kontaktlinsen u.ä. entfernen und
rung) des Uterus nach der Geburt. Der seine Wertsachen sicher verwahren.
Wochenfluss (-+ Lochien) verändert wäh- • preoperative care
rend der ersten Tage seine Farbe und
Konsistenz; zuerst ist er blutig-rot (2 bis
Pflege, professionelle. I. Die praktische
4 Tage lang), danach rosa-bräunlich und
Tätigkeit, bei der ein professionell Pfle-
schließlich klar und klebrig. Die Bauch-
gender »einer gesunden oder kranken
decke ist weich, der Muskeltonus kann
Person bei der Ausführung von Tätigkei-
jedoch mit der Zeit durch gymnastische ten hilft, die seiner Gesundheit oder Ge-
Übungen wiederhergestellt werden. Am nesung (oder einem friedvoUen Tod) zu-
dritten Tag beginnt sich die Brust nor-
träglich sind, die der Betreffende ohne
malerweise mit Milch zu füllen (Milch-
Hilfe bewältigen könnte, wenn er die er-
einschuss). forderliche Kraft, den Willen oder das
• postpartal care Wissen hätte. Auf diese Weise soU ibm
geholfen werden, sich so schnell wie
Pflege, präoperative. Vorbereitung und möglich wieder selbst versorgen zu kön-
Versorgung eines Patienten vor einer nen«. (Virginia Henderson) 2. »Die Dia-
Operation; Ernährungszustand, Hy- gnose und Behandlung der menschli-
giene, medizinische und chirurgische chen Reaktionen auf akute oder poten-
Anamnese, Allergien, gegenwärtige Me- zielle Gesundheitsprobleme« (American
dikation, körperliebe Behinderungen, Nurses Association). Man unterscheidet
Anzeichen einer Infektion und die Aus- 4 wesentliche Komponenten zur genau-
_. Pflegedtagnose 7113

eren Definition von P.: Phänomen der Hautfarbe und -zustand, motorische
Sorge Pflegender; Anwendung von Theo- und sensorische Nervenfunktion, Ernäh-
rien zur Beobachtung der jeweiligen Be-- rungszustand, Ruhe, Schlaf, Aktivität,
dürfnisse für Pflegeinterventionen und Ausscheidung und Bewusstseinszustand.
Planung von Pflegehandlungen; die er- • nursing assessment
griffenen Pflegehandlungen und eine
Evaluation der Auswirkungen der Hand- Pftegebadeöl. Das P. dient der Fettung der
lungen in Bezug auf das betreffende Phä- Haut, da sich das mit dem Wasser ver-
nomen. 3. Professionelle Praxis eines mischte Öl netzartig auf die Haut legt.
professionell Pflegenden. Ein Hauptbestandteil sollte das öl sein,
Aqua (Wasser) darf kein Lohaltsstoff
• nursing sein. Ölbäder sollten möglichst nur ei-
Pflege, professionelle. Berufsmäßiges neo Wirkstoff enthalten, damit sich evtl.
qualitätsorientiertes Handeln der Pflege- auftretende Allergien eindeutig zuord-
kräfte. P. P. bedarf einer umfassenden nen lassen. Keinen Effekt bringt es, rei-
Ausbildung in Theorie und Praxis und nes öl ins Waschwasser zu gießen, um
basiert auf wissenschaftlichen Erkennt- damit etwa das Waschwasser haut-
nissen. (s.a. Pflegender, professionell) freundlicher zu machen, denn ohne
• professional nursing _, Emulgatoren kann es sich im Wasser
nicht fein verteilen. Die Anwendung
Pflege, progressive. Organisatorische Zu- empfiehlt sich bei extrem trockener Haut
ordnung und Verlegung von Patienten und erfolgt maximal jeden 2. oder 3. Tag.
nach der notwendigen Pflegeintensität • bathoil
bzw. dem Grad der Genesung. Z.B. Verle-
gung von der Intensivpflegeeinheit zur Pflegediagnose. Aussage über ein akutes
Wachstation, Normalstation oder Ambu- Gesundheitsproblem oder über ein po-
lanten Pflege oder (in der Psychiatrie) tenzielles Problem im Gesundheitszu-
lntensivüberwachung, geschlossene Sta- stand eines Klienten/Patienten, für das
tion, offene Station, Tagesklinik, Betreu- ein professionell Pflegender zuständig
tes Wohnen. ist, der für eine entsprechende Behand-
[lat: progressiv, fortschrittlich, stufen- lung kompetent ist Für die Formulie-
weise fortschreitend, steigernd) rung einer P. sind 4 Schritte erforderlich.
• progressive care Durch Sammlung von Informationen aus
allen verfügbaren Quellen wird eine Da-
Pflege, transkulturelle. Kernbegriff des tenbank erstellt, dazu gehören Lnter-
Pflegemodells von _, Madeleine Leinlnger. views mit dem Klienten und seinen An·
• transcultural nursing gehörigen, ein Oberblick über vorhan-
dene Berichte über die Gesundheit des
Pftegeanamnese. Bestimmung der Be- Klienten, die Beobachtung seiner Reak-
dürfnisse, Präferenzen und Fähigkeiten tion auf mögliche Veränderungen seines
eines Patienten durch einen professionell Gesundheitsstatus, körperliches Assess-
Pflegenden. Bei der Pflege-Anamnese ment sowie Konferenz oder Beratung
führt die Pflegende ein Lnterview mit mit anderen Professionellen, die eben-
dem Patienten, der dabei aufmerksam falls mit der Pflege des Klienten betraut
beobachtet wird, um alle Symptome und sind. Diese Datenbasis muss kontinuier-
Anzeichen seines Zustandes, seine ver- lich aktualisiert werden. Zum zweiten
bale und nonverbale Kommunikation, Schritt gehören die Analyse der Reaktio-
die medizinische und soziale Anamnese nen des Klienten auf die Probleme in
und jede andere verfügbare Lnformation Verbindung mit seinem Gesundheitszu-
berücksichtigen zu können. Zu den phy- stand oder seiner Krankheit, die Klassifi-
sikalischen Aspekten, die heim P.-A. ein- kation seiner Reaktionen in die Katego-
geschätzt werden, gehören Vitalzeichen, rien psychologisch, physiologisch, spiri-
7X4 Pflegediagn ose •}

tuell oder soziologisch. Als dritter niertes Dokumentationssystem aus ärzt-


Schritt folgt die Organisation der Daten, lichem und pflegerischem Bereich. Mo-
so dass eine vorübergehende versuchs- mentan werden auch EDV gestützte Do-
weise diagnostische Aussage getroffen kumentationssysteme getestet und teil-
werden kann, welche die Merkmale der weise schon eingesetzt. Die Notwendig-
erkannten Probleme zusammenfasst. keit und Verpllichtung zur P. ist im
Der letzte Schritt schließlich besteht in -+ Krankenpflegegesetz festgeschrieben.
der Bestätigung, ob die Datenbasis aus- Die P. hat insbesondere bei Schadenser-
reichend und genau genug ist, indem die satzforderungen und haftungsrechtli-
Übereinstimmung der Diagnose mit der chen Ansprüchen beweisenden Charak-
Pflegeintervention evaluiert und bestä- ter. (s.a. Pflegeprozess)
tigt wird, dass die meisten qualifizierten
Pflegenden bei den gleichen Informatio- Pflegeethik. Ethik wird häufig als Lehre
nen die gleiche P. formuliert hätte. Prak- vom rechten Handeln erklärt. Sie setzt
tisch betrachtet besteht jede diagnosti- die Fähigkeit des Menschen voraus, zwi-
sche Kategorie aus drei Elementen: ein schen guten und schlechten Zielen sowie
Begriff, der das Problem genau be- zwischen rechtmäßigen und unrechtmä-
schreibt, mögliche Ursachen des Pro- ßigen Mitteln zur Erreichung dieser Zie-
blems und definierende Charakteristika le zu unterscheiden. Verschiedene Beru-
des Problems. Eine Reihe von P.n sind fe, wie z.B. Ärzte und Pflegekräfte, verfU-
von der -+ NANDA (Nordamerikanische gen über eine spezielle Berufsethik Die
Pflegediagnosenvereinigung) identifi- Ethikregeln der Pflegekräfte werden
ziert und als akzeptiert aufgelistet wor- i.d.R. durch Mitglieder der Berufsver-
den; sie werden regelmäßig bei Treffen bände formuliert; manche Krankenhaus-
der Gruppe aktualisiert und optimiert. träger entwerfen darüber hinaus noch ei-
• nursing diagnosis gene Ethikregeln. Die Formulierungen
orientieren sich meist an den im Grund-
gesetz verankerten Menschenrechten.
Pflegedienstleitung. (POL; Pflegedirektor(in)). Aktuelle Pflegeethikregeln gibt es z.B.
Krankenschwester/-plleger mit entspre-
von den internationalen Berufsverbän-
chender Weiterbildung oder einem Stu-
den CICIAMS oder JCN. Zu diesen Re-
dium in Pflegemanagement Die P. ist
geln gehört die Achtung vor dem Leben,
für die Organisation der Krankenpflege der Menschenwürde und den Grund-
und die Leitung des Pflegepersonals ver-
rechten jedes einzelnen Menschen ohne
antwortlich. Abhängig von der Struktur
Rücksicht auf Herkunft, Rasse, Ge-
der Krankenhausorganisation gehört sie schlecht, Religion, Alter, politische Ge-
entweder zum Direktorium oder in eine
sinnung oder sozialen Rang. Wichtig ist
darunter liegende Führungsebene.
darüber hinaus die Zusammenarbeit mit
• senior nursing staff; head of nursing Ärztinnen und Ärzten, wobei die Teil-
staff nahme an Handlungen, die gegen die
Ethik verstoßen, verweigert werden soll.
Pflegedokumentation. Schriftliches Fest- • nursing ethics
halten aller pflegespezifischen Maßnah -
men und Überlegungen einer professio- Pflegeforsd!ung. Detailliertes systemati-
nellen Pflegeperson. Dazu gehören ins- sches Studium eines Problems aus dem
besondere die --. Pflegeplanung, der Pfle- Bereich und Feld der -+ professionellen
gebericht, der DurchfUhrungsnachweis Pflege. Die P. ist praxis- oder disziplin-
sowie alle weiteren schriftlich formulier- orientiert und für die Entwicklung einer
ten oder aufgezeichneten Parameter, die wissenschaftlichen Grundlage der pro-
mit der Beziehung Pflegeperson - Patient fessionellen Pllegepraxi wesentlich.
in Verbindung stehen. I.d.R. existiert in
stationären Einrichtungen ein kombi- • nursi.ng research
~ Pfl egender. profess toneil ~~~

Pftl!gl!intention. Allgemeines Ziel der Patientenpflege mit Gesundheitsfachleu-


professionellen Pflege, das auch Aktivi- ten verschiedener Disziplinen.
täten beinhaltet, die zwar erwünscht, • Multidisciplinary Care Conference
aber schwierig zu bewerten sind, z.B.
Selbstpflege, guter Ernährungszustand
und Entspannung. Pllegeleitbild. Durch eine Gruppe profes-
• nursing goal sionell Pflegender in einem Betrieb
(Krankenhaus, Altenheim etc.) schrift-
Pftegeintervention. Jede Maßnahme und lich formulierte Festlegung der wesentli-
Handlung eines professionell Pflegen- chen Ziele der Pflege inkl. des Qualitäts-
den, mit denen der -> Pflegeplan umge- anspruches. Das P. sollte, wie Pflegemo-
setzt oder auf ein spezielles Ziel dieses delle auch, Aussagen zu den zentralen
Plans hingearbeitet wird; z.B. einen ko- Begriffen Gesundheit, Krankheit, Mensch
matösen Patienten regelmäßig lagern, (Patient), Umwelt und Pflege enthalten.
um die Entwicklung von Druckgeschwü- Ein P. sollte immer unter größtmöglicher
ren (Druckulzera) zu verhindern, oder Teilnahme aller in der Pflege Tätigen er-
einen Patienten mit Diabetes meUitus in stellt werden, um den Identifikations-
einer Injektionstechnik unterrichten, be- grad mit den darin enthaltenen Zielen
vor er aus dem Krankenhaus entlassen und Wertvorstellungen auf einem hohen
wird. Patienten können z.B. Interventio- Niveau zu halten. (s.a. Leitlinien)
nen in Form von Unterstützung, Ein- • nursing concept; nursing model
schränkung, Medikation oder Behand-
lung eines akuten Zustandes oder Hilfe
zur Abwendung von weiterem Stress be- Pllegender, professionell. Examinierte
nötigen. Krankenschwester oder -pfleger, Alten-
• nursing intervention pflegerin oder -pflegeroder Kinderkran-
kenschwester oder -pfleger, die eine Spe-
Pflegekammer. Von einer Vielzahl profes- zialausbildung absolviert haben, die sich
sionell Pflegender angestrebte Instituti- mit der Diagnose und Behandlung der
on, die länderhoheitliche Aufgaben und menschlichen Reaktionen auf akute oder
Rechte übernehmen, und somit eine potenzielle Gesundheitsprobleme be-
Form der Selbstverwaltung für die Be- fasst. Zur Praxis p. P. gehört die Samm-
lung von Patientendaten, Diagnose, Pla-
rufsgruppe der Pflegenden darstellen
soll. Zu den Aufgaben der P. sollen die nung, Behandlung und Evaluation im
Regelung, Prüfung und Überwachung Rahmen des pflegerischen Tätigkeitsbe-
der Zulassung zur Berufsausübung sowie reichs unter besonderer Beachtung der
die Erstellung von Fachgutachten und Reaktion von Patienten auf ein gegebe-
Einrichtung von Schlichtungsstellen für nes Problem statt der Konzentration auf
Konfliktfälle gehören. Darüber hinaus das Problem selbst. Der Rahmen der p.
könnte die Kammer bei Berufsvergehen P. ist somit breiter gefasst und weniger
Sanktionen in gewissem Umfang ver- konkret . wie die traditionellen Tätigkei-
hängen. Bisher existieren in Deutschland ten der Ärzte. Ein p. P. kann in der aUge-
für Rechtsanwälte, Architekten und Ärz- meinen Krankenpflege arbeiten oder
te solche Kammern, für die eine Zwangs- sich spezialisieren und ist ethisch sowie
mitgliedschaft besteht. gesetzlich für die Ausführung seiner Tä-
tigkeiten verantwortlich. Weiterbildun-
• Board of Nursing gen können in folgenden Fächern absol-
viert werden: Stations- oder Pflege-
Pftegekonferenz, multidisziplinäre. ... Pfle- dienstleitung, Unterrichtstätigkeit in ei-
geintervention der .... NIC, die definiert ner Krankenpflegeschule, Anästhesie
wird als die Planung und Evaluation der und lntensivpflege, Endoskopie, Ge-
/~o Pflegender, professionell · ·~

meindekrankenpflege, Onkologie, Ope- Maßnahmen, Regelungen und Anwei -


rationsdienst und Psychiatrie. sungen zur Pflege bei bestimmten klini-
• nurse schen Situationen. In den P. ist norma-
lerweise die klinische Situation benannt
Pflegepädagogik. Fachdisziplin der Pfle- und die erforderlichen Maßnahmen zur
ge, die sich auf wissenschaftlicher Ebene Patientenpflege sind darunter aufgelistet.
mit der Gestaltung von Pflegeunterricht Dazu gehören Dosierung und Darrei-
beschäftigt Die wesentlichen Arbeitsfel- chungsform der Medikamente sowie ein
der von Pflegepädagogen liegen im Be- Zeitplan für die Anwendung von thera-
reich der Ausbildung, der Fort- und Wei- peutischen Maßnahmen.
terbildung sowie in neueren beruflichen • standing orders
Handlungsfeldern im Bereich der Bera-
tung, Forschung und Entwicklung. P11egeplanung. Einer der 5 Schritte des
Wichtige Fächer sind z.B. Didaktik, Me- .... Pflegeprozesses; Kategorie der Tätig-
thodik, Lern- und Entwicklungspsycho- keiten professionell Pflegender, deren
logie, Moderation, Statistik, Public Strategie darin besteht, die Pflegeziele
Health und Soziologie. In der BRD wer- für jeden einzelnen Patienten festzule-
den derzeit an vielen Fachhochschulen gen, nachdem sie in der Einschätzung
4-jährige Studiengänge der P. angeboten, (Anamnese) und Analyse bestimmt wor-
die sich an erfahrene Pflegekräfte mit den sind. Zur P. gehören die Entwicklung
Examen und mehrjähriger Berufserfah- und ständige Anpassung eines Plans, der
rung richten. alle für die Patienten erforderlichen Pfle-
• nursing education (theory); teaching gehandlungen beinhaltet, wobei eine Ko-
nursing operation mit anderen Pflegenden statt-
findet und alle relevanten Informationen
Pflegepersonal, ÜberwadJung und Leitung dokumentiert werden.
des. .... Pflegeintervention der -+ NIC, die • planning
definiert ist als das Bereitstellen einer
qualitativ hochwertigen Patientenpflege P11egeproblem. Zweiter Schritt im Regel-
durch andere Personen. kreis des _. Pflegeprozesses, bei dem es
• Staff Supervision darum gebt zu erkennen, in welchen Be-
reichen (häufig nach ATL's strukturiert)
P11egeplan. Plan, der auf der _. Pflege- Patienten Unterstützung benötigen. Die
anamnese und einer -+ Pflegediagnose be- Formulierung von P.en ist elementarer
ruht und von einem _. professionell Pfle- Bestandteil des .... Pflegeplans und sollte
genden ausgeführt wird Der P. besteht immer aus Patientensicht vorgenommen
aus 4 wesentlichen Komponenten: Be- werden. Ebenfalls sollte ein P. so konkret
stimmung des Pflegeproblems und For- wie möglich formuliert werden. Wird
mulierung eines Pflegeansatzes zur Lö- eine Begründung für das P. mitgeliefert,
sung dieser Probleme; Formulierung der fällt das Auffinden der Probleme leichter.
erwarteten Ergebnisse für den Patienten; Im gleichen Arbeitsschritt werden häu-
Formulierung der speziellen Maßnah- fig die -+ Ressourcen eines Patienten be-
men des Pflegenden, die den Pflegean- nannt.
satz und die angestrebten Ziele wider- • nursing problern
spiegeln; und schließlich die Evaluation
der Reaktionen des Patienten auf die P11egeprozesS- Prozess, der als organi-
Pflege sowie gegebenenfalls Anpassung sierendes Rahmenwerk für die Praxis
der bisherigen Pflege. der professionellen Pflege dient. Er um-
• nursing care plan fasst alle Schritte, die ein Pflegender bei
der Pflege/Versorgung eines Patienten/
Pflegepläne, standardisierte. Schriftliche Klienten ergreift: .... Pflegeanamnese,
Auflistung von Regeln, Grundsätzen, .... Pflegediagnose, .... Pflegeplanung,
• -:, Pflegereferat 787

Durchftlhrung (--+ lmplementation) und ge auf den Patienten (Evaluation). Bei


Evaluation. diesem Modell handelt es sich um eine
• nursing process für den pflegerischen Bereich umgewan-
delte l'orm des allgemeinen Problemlö-
Pflegeprozess, 4-Stufen-Modell (WHO). Von sungsprozesses. (s. a. Pflegeprozess, 4-Stu-
der WHO 1976 veröffentlichtes Modell, fen-Modell der WHO) (s. Abb. S. 788)
das in l'orm eines Regelkreises den Ab- • nursing process (six steps)
lauf der professionell geplanten Pflege in
4 Einzelschritte aufteilt: I. l'estlegung des Pflegequalität Güte der Pflege. Sie ergibt
Pflegebedarfs des Patienten, 2. Planung sich, bei verantwortlichem Gebrauch von
der Pflege, 3. Durchfiihrung der geplan- Mitteln und Leistungen, aus dem Grad
ten Pflege, 4. Evaluation und l'eedback. der Obereinstimmung zwischen der
(s. a. Pflegeprozess, 6-Stufen-Modell) wirklichen Pflege und den zuvor formu-
• nursing process (four steps) lierten Pflegezielen und wird durch die
Wahrnehmungen des Patienten be-
Pflegeprozess, 6-Stufen-Modell. Von l'iech- stimmt. Es können Teilqualitäten wie
ter & Meier zu Beginn der 80er Jahre ein- medizinische, pflegerische, medizintech-
gefiihrtes Regelkreismodell, das den Ab- nische, sozialpsychologische, ökono-
lauf der professionell geplanten Pflege in misch-logistische, organisatorisch-ad-
6 Einzelschritte aufteilt: l. Informations- ministrative Aspekte wichtig sein. (s.a.
sammlung, 2. Erkennen von Problemen Qualitätsdimensionen I
und Ressourcen des Patienten, 3. l'e tle- quality of nursing care
gung der Ziele, 4. Planung der Pflege-
maßnahmen, 5. Durchfiihrung der Pfle- Pflegereferat. Abteilung bzw. Fachbereich
ge, 6. Beurteilung der Wirkung der Pfle- bei dem fiir die Pflege zuständigen Mini-

Nachweisführung über den Pflegeprozess

, 2 4
Festlegung des Pflege- Erfolgskontrolle
Pflegebedarfs plan ung und
de.s Patienten/ Feedback
Klienten
(Datensamm-
lung}

Hilfsmittel,
Verfahren
usw. zur
§ Pflegepläne,
Modelle
§ Wissen und
Technologie
für die Durch-
§ Auswertungs-
hilfenund
Formen des
§
Feststellung führung Feedback
Pflegeprozess, 4-Stufen-Modell (WHO}.
iSS Pflegereferat ~.

.......~
..··

Pflegeprozess, 6-Stufen-Modell.

sterium, die für die Beratung des zustän- stationären Pflegeeinrichtungen. Der P.
digen Ministers und die Zusammenar- wird zwischen dem Träger der Einrich-
beit mit den Pflegeverbänden verant- tung und den Kostenträgern (Kranken-,
wortlich ist. bzw. Pflegekassen} ausgehandelt P.e
Department of Nursing orientieren sich an einer sparsamen und
wirtschaftlichen Betriebsführung; bei der
Pflegeritual. Aus der Tradition gewach - Verhandlung werden Kosten und Leistun-
sene, nicht wissenschaftlich begründete gen vergleichbarer Krankenhäuser sowie
Pllegemaßnahme. Dazu zählt z.B. das Empfehlungen der Deutschen Kranken-
»Eisen und Fönen« lUr Oekubituspro- hausgesellschaft (DKG) berücksichtigt.
phylaxe, die Anwendung von Franz- Entstehende Oberschüsse darf das Kran-
branntwein zur ..... Pneumonieprophylaxe kenhau behalten, eventuelle Verluste
oder das tgl. Blutdruckmessen bei jedem muss es entsprechend selb 1 tragen.
Patienten. • nursing allowance
• nursing ritual
Pflegestandards. Richtlinien zur Leistung
Pflegesatz. Vergütung für stationäre und qualitativ guter Krankenpflege sowie
teilstationäre Krankenhausleistungen Kriterien für deren Beurteilung. Solche
und Finanzierung von ambulanten und Richtlinien bieten bei juristischen Aus-
· Pfl egeve rsiche rung 7X9

einandersetzungen eine wesentliche Krankenhaus). Im weiteren Sinne be-


Grundlage fur clie Beurteilung der geleis- stimmen P.e damit auch den Grad der
teten Pflege. Verantwortlichkeit und der Zuständig-
• Standards of nursing practice keit professioneller Pflegepersonen in
Beziehung zu ihren Patienten. (s.a. Pri-
Pflegestudium. Im Rahmen von Profes - mary nursing)
sionalisierung und Gleichberechtigungs- • nursing system
bestrebungen in der Pflege werden seit
einigen Jahren Weiterbildungen und Stu- PftegetKhnlken, komplementäre. Ergän-
cliengänge an Hochschulen und Univer- zende, d.h. über die •schulmeclizini-
sitäten angeboten. Folgende Stucliengän- schen« bzw. die üblichen Pflegemetho-
ge können ausgebildete Pflegekräfte zur- den hinaus gehende pflegerische Maß-
zeit aufnehmen: Pflegemanagement, nahmen. Solche komplementären Maß-
Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik nahmen beruhen bisher meist auf Erfah-
und Meclizinpädagogik. rung und nicht auf einer pflegewissen-
• nursing degree course; study of nur- schaftlichen Grundlage. Dazu gehören
sing z.B. clie .... Aromatherapie, die basale
Stimulation oder die - Reflextherapie.
Plegestufen. Regelung zur Höhe der Leis- • complementary nursing techniques
tungen der gesetzlichen .... Pflegeversiche-
rung durch Einstufen der Patienten in Pft~er. Person, die Konzepte
verschiedene Grade der Pflegebedürftig- oder Rahmenwerke über die Rollen,
keit Pflegestufe I: Erheblich pflegebe- Funktionen, Ziele und Aktivitäten der
dürftig sind Personen, clie bei der Kör- professionellen Pflege und über clie Akti -
perpflege, der Ernährung oder der Mobi- vitäten sowie Beziehungen zu Klienten
lität für wenigstens 2 Verrichtungen aus und die Rolle anderer Professioneller im
einem oder mehreren Bereichen mindes- Gesundheitssystem entwickelt.
tens lx tgl. der Hilfe bedürfen und zu- • nursing theorist
sätzlich mehrfach in der Woche Hilfe
bei der hauswirtschaftliehen Versorgung ~- Organisiertes Rahmen-
benötigen. Pflegestufe 2: Schwerpflege- werk von Konzepten und Zielsetzungen,
bedürftig sind Personen, die in den o.g. welche clie Praxis der - professionellen
Bereichen mindestens 3 x tgl. Hilfe und Pflege lenken sollen.
mehrfach in der Woche hauswirtschaftli- • nursing theory
ehe Hilfen benötigen. Pflegestufe 3:
Schwerstpflegebedürftig sind Personen, Pftegnmlcherung. Aufgabe der 1994 als
die in den o.g. Bereichen rund um clie neuester Zweig der Sozialversicherungen
Uhr, auch nachts, Hilfe benötigen und gegründeten P. ist es, denjenigen Pflege-
zusätzlich mehrfach in der Woche Hilfe bedürftigen Hilfe zu leisten, clie wegen
bei der bauswirtschaftlichen Versorgung der Schwere der Pflegebedürftigkeit auf
benötigen. sotidarische Unterstützung angewiesen
• Ievels of nursing care sind. Ausschlaggebend war dabei der
wachsende Anteil der über 60-jährigen
Pllegesystem. Arbeitsorganisatorische (im Jahr 2030 ca. 1/3 der Bevölkerung),
Einteilung des pflegerischen Handelns. die fortschreitende Entwicklung hin zu
Im Groben werden funktionelle ( .... Funk- Klein- bis Kleiostfamilien und die stei-
tionspflege) von ganzheitlichen P.en genden Kosten für eine Unterbringung
( .... Bereichspflege, Gruppenpflege, Be- in Pflegeheimen. Ziel der P. ist dabei je-
zugspflege) unterschieden. P.e geben doch nicht nur die verbesserte finan -
Auskunft über clie Hierarchisierung und zielle Lage, sondern allgemein eine bes-
den Grad der Arbeitsteilung innerhalb sere Lebenssituation der Pflegebedürfti-
einer Betriebseinheit (Pflegestation, gen. Die P. ist eine Pflichtversicherung,
790 Pflegeversicherung _

in die jeder Krankenversicherte ebenfalls oder Alkalität. Der normale ph des Urins
Beiträge einzahlen muss. liegt zwischen 4,6 und 8,0.
• nursing care insurance • urinepH

Pflegevisite. Regelmäßige Gespräche zwi- Phagozyt. (Fresszelle). Zelle, die Mikroorga-


schen den betreuenden Pflegepersonen nismen oder Zellabfälle umschließen, ver-
und dem Patienten. Bei Bedarf können schlingen und verdauen kann. Die unbe-
weitere Personen wie Physiotherapeut, weglichen P.en bestehen aus fest veranker-
Stations- oder Pflegedienstleitung hinzu- ten -+ Makrophagen und dem retikuloen-
gezogen werden. Die P. dient im Rahmen dothelialen System. Frei zirkulierende
des Pflegeprozesses der Feststellung von P.en sind -+ Leukozyten. (-+ Phagozytose)
Pflegeproblemen und -+ Ressourcen, der [griech.: phagein, essen; kytos, Zelle]
Pestlegung von Pflegezielen sowie der • phagocyte
Oberprüfung der durchgeführten Maß-
nahmen. Phagozytose. Prozess, bei dem bestimmte
• nur ing rounds Zellen (-+Phagozyten) Mikroorganismen
oder Zellabfälle umschlingen und zerstö-
Pflejjeziel. Spezielle und konkrete Zielset- ren.
zung eines professionell Pflegenden, mit [griech.: phagein, essen; kytos, Zelle; osis,
der die Probleme oder Beschwerden ei- Zustand]
ne PatientenJKlienten gelindert und • phagocytosis
seine Fähigkeit zur Anpassung verbes-
sert werden soll. Ein P. kann körperliche, Phakomatose. Sammelbezeichnung für
emotionale, soziale oder kulturelle Kom- erblich bedingte benigne tumorähnliche
ponenten enthalten und die Angehörigen Knoten an den Augen, auf der Haut und
und Freunde des Patienten oder andere im Gehirn; dazu gehören z.B. Neurofibro-
Patienten integrieren. Das P. ist der matose und tuberöse Sklerose.
Zweck jeder spezifischen Pflegeanord- [griech.: phako, Linse; oma, Tumor; osis,
nung oder Pflegeintervention. Zustand]
• nursing objective • phakomatosis

Pfortader. -+ Vena portae. Phalanx (pl. Phalangen). Einer von 14 Kno-


• portal vein chen, aus denen die Finger jeder Hand
und die Zehen jedes Fußes bestehen. Sie
Pfortaderho<hdru<k. -+ portale Hypertonie. sind in drei Reihen am distalen Ende der
• portal hypertension Mittelhand (Metacarpus) und des Mittel-
PG. Abkürzung für -+ Prostaglandin. fußes (Metatarsus) angebracht. Die Finger
. PG und die vier kleinen Fußzehen besitzen je-
weils 3 Phalangen, der Daumen und der
Ph. Symbol für -+ Phenyl. große Fußzeh jeweils 2.
• Ph • phalanx
pH. (Abkürzung für potentia hydrogenii)
Skala, die die relative Säurehaltigkeit Phallus. Penis, männliches Glied. - adj.
(oder Alkalität) einer Lösung darstellt, phallisch.
auf der 7,0 neutral, unter 7 sauer und über [griech.: phallos, Penis]
7 alkalisch bedeutet. Der numerische pH- • phallus
Wert entspricht dem negativen Logarith-
Phänomen. Ein spezifisches Merkmal, das
mus der Wasserstoffionenkonzentration,
häufig in Verbindung mit bestimmten
die in Mol pro Liter ausgedrückt wird.
Krankheiten oder Zuständen auftritt und
. pH
deshalb diagnostisch wichtig ist.
pH des Urins. Wasserstoff-Ionen-Konzen- [griech.: phainomenon, Erscheinung]
tration des Urins bzw. dessen Säuregrad • phenomenon
.,_ Pharyngttis 791

Phänomenologie. Lehre von den Krank- innerhalb des Körpers beschäftigt, ein-
heitszeichen. schließlich der Absorptionswege und
• phenomenology -mechanismen, Verteilung, Ausscheidung
und Stoffwechsel, Wirkungsbeginn, Wir-
Phänotyp. 1. Die sichtbaren Merkmale ei- kungsdauer, Biotransformation sowie
nes Organismus oder einer Gruppe von Wirkungen und Wege der Ausscheidung
Organismen, einschließlich der anatomi- der Stoffwechselprodukte von Arzneimit-
schen, physiologischen, biochemischen teln.
und verhaltensbezogenen Merkmale, die [griech.: pharmakon, Medikament; kine-
durch Interaktionen zwischen den geneti- sis, Bewegung]
sehen und umweltbedingten Faktoren be- • pharmacokinetics
stimmt werden. 2. Gruppe von Organis-
men, die sich in ihrem Erscheinungsbild Pharmakologe. Spezialist im Zusammen-
ähneln. - adj. phänotypisch. hang mit Eigenschaften, Anwendungsme-
[griech.: phainein, erscheinen; typos, thoden und Wirkungen von Arzneimitteln
Marke] und deren Wechselwirkung mit dem Kör-
• phenotyp per.
• pharmacologist
Phantasie, gezielt ausgerichtete. -+ Pnege-
intervention der .... NIC, die definiert ist Pharmakologie. Lehre von den Eigenschaf-
als die sinnvolle Anwendung der Phanta- ten, Anwendungsmethoden und Wirkun-
sie zur Entspannung bzw. zur Ablenkung gen von Arzneimitteln.
der Aufmerksamkeit von unerwünschten [griech.: pharmakon, Medikament; Iogos,
Empfindungen. Wissenschaft]
• Simple Guided lmagery • pharmacology
Phantasma (pl. Phantasmen). Trugbild; op- Pharmakopöe. Offizielles Arzneibuch, das
tische Wahrnehmung von etwas, was Regelungen und Informationen zu Be-
nicht existiert, z.B. Illusion, Halluzination. schreibungen, Rezepten, Dosierungen,
[griech.: Vision] Reinheitsstandards, Aufbewahrung und
• phantasm Dosierungsformen von Arzneimitteln ent-
hält.
Phantomschmerz. (Phantomglied). Phäno- [griech.: pharmakon, Medikament; poiein,
men, das häufig nach Amputationen auf- machen]
tritt und dadurch gekennzeichnet ist, dass • pharmacopoeia
in einer nicht mehr vorhandenen (ampu-
tierten) Extremität Beschwerden oder pharmazeutisch. Zu Arzneimitteln oder ih-
Schmerzen wahrgenommen werden. rer Herstellung gehörend.
• phantom limb syndrome [griech.: pharmakeuein, Medikamente
verabreichen]
Pharmakodynamik. Studienbereich, der • pharmaceutic
sich mit der Wirkungsweise von Arznei-
mitteln im lebenden Organismus beschäf- Pharmazie. 1. Lehre von der Herstellung
tigt, einschließlich der pharmakologi- und Prüfung von Arzneimitteln. 2. Ort
schen Reaktionen, die in Abhängigkeit zur Herstellung und zum Vertrieb von
von bestimmten Medikamentenkonzen- Arzneimitteln.
tration an der Wirkungsstelle im Organis- [griech.: pharmakon, Medikament]
mus beobachtet werden können. • pharmacy
[griech.: pharmakon, Medikament; dyna-
mis, Kraft] Pharyngitis. (Rachenkatarrh). Entzündung
oder Infektion des Rachens (Pharynx),
• pharmacodynamics
die als allgemeine Symptome Kratzen und
Pharmakokinetik. Studienbereich, der sich Schmerzen im Hals auslöst. Zu den Ursa-
mit der Wirkungsweise von Arzneimitteln chen einer P. zählen Diphtherie, Herpes-
simplex-Infektion, infektiöse Mononu- gie. 3. Bestimmter zeitlicher Abschnitt ei-
kleose und Streptokokkeninfektion. ner Krankheit.
[griech.: pharynx, Rachen; itis, Entzün- [griech.: phasis, Erscheinung)
dung) .phase
• pharyngitis
Phase. (splte) genitale. (Psychoanalyse)
Die letzte Phase in der psychosexuellen
~ Spezielles -+ Endoskop, das Entwicklung (nach Freud), die mit der Pu-
zur Untersuchung des Rachens (Pharynx) bertät beginnt und das gesamte Erwach-
eingesetzt wird. (-+ Pharyngoskopie) senenalter anhält, wobei die Genitalien
[griech.: pharynx, Rachen; skopein, an- eine wesentliche Quelle der lustvollen Sti-
schauen) mulation sind.
• pharyngoscope •genital stage

~. Untersuchung des Ra-


Phase. gellirflhige, Phase im Leben einer
chens (Pharynx) mit Hilfe eines --> Pharyn- Frau, in der sie sich fortpflanzen kann;
goskops. die Zeit von der Pubertät bis zur Meno-
[griech.: pharynx, Rachen; skopein, an- pause, während der eine Frau physiolo-
schauen) gisch fahig ist, Kinder zu gebären.
• pharyngoscopy • childbearing period
Phase. kenffaularflche. Phase einer Kolloid-
......,... (pL I'IIIJJnpn), (Rachen/Schlund). lösung, die dem Lösemittel einer echten
Eine schlauchförmige Struktur, die sich Lösung entspricht. (--> wässrige Phase)
von der Basis des Schädels bis zur Speise- • continuous phase
röhre (Ösophagus) erstreckt und direkt Phase. ..... (Psychoanalyse nach Freud)
vor der Halswirbelsäule liegt. Der P. dient Erste Phase der psychosexuellen Entwick-
als gemeinsame Passage des Atem- und lung, die zwischen dem 12. und 18. Le-
Verdauungstraktes und ist Ort der Stimm- bensmonat auftritt, wenn die Stillerfah-

II
bildung, da er durch Formveränderung rung und andere mit dem Mund durchge-
verschiedene Vokallaute bilden kann. Der führte Aktivitäten die vorwiegende Quelle
P. besitzt eine muskuläre Struktur, ist mit einer lustvollen Stimulation sind.
einer Schleimhaut ausgekleidet und un- •oralstage
terteilt sich in den Nasenrachenraum (Na-
sopharynx), den Mundrachenraum (Oro- Pblse. phlllsdae, Phase der psychosexuel-
pharynx) und den Kehlkopf (Laropha- len Entwicklung, die etwa zwischen dem
rynx). Er enthält Öffnungen für das rechte 3. und 6. Lebensjahr auftritt, wenn sich
und das linke Ohr, die beiden hinteren das Bewusstsein und der Umgang mit
Nasenlöcher, für den Rachen, den Larynx den eigenen Genitalien entwickeln und zu
und den Ösophagus; darüber hinaus sind einer wichtigen Quelle lustvoller Erfah-
im P. jeweils 2 Rachenmandeln (Pharynx- rungen werden. (--> Psychoanalyse)
tonsillen), Gaumenmandeln (Tonsillae pa- • phallic stage
latina) und Zungenmandeln (Tonsillae Phue. wlmtge. Der wässrige Teil eines
Iingualis) angebracht. heterogenen Gemischs von Wasser und ei-
[griech.: Rachen) ner anderen Flüssigkeit.
• pharynx
• aqueous phase
~ -+Rachenmandel. Ph.D. Abkürzung für »Doctor of Philoso-
• pharyngeal tonsil phy« .
.Ph.D.
Plast. 1. Periodische Funktion, wie z.B. PIIIIRol. 1. Stark giftige, ätzende, kristal-
sinusförmige Bewegungen. 2. Entwick- line chemische Substanz, die aus Stein-
lungsstufe in der Entwicklungspsycholo- kohlenteer gewonnen oder synthetisch
hergestellt wird. P. hat einen durchdrin- mentalen Retardierung. Die einzig mögli-
genden unangenehmen Geruch und ist in che Therapie einer PKU ist eine spezielle
Lösung ein wirkungsvolles Desinfektions- Diät.
mittel, das als Karbolsäure bezeichnet • phenylketonuria (PKU)
wird, jedoch wegen seiner hohen Toxizität
kaum noch in Gebrauch ist. 2. Sammelbe-
Phet--. (Soziohormon). Hormonelle Sub-
stanz, die von einem Organismus ausge-
zeichnung für eine große Anzahl und
schüttet wird und eine bestimmte Reak-
Vielfalt von chemischen Produkten, die in
tion eines Individuums der gleichen Spe-
ihrer Struktur dem Alkohol stark ähneln
cies, im allgemeinen des jeweils anderen
(da sie eine OH-Gruppe an einem Benzol-
Geschlechts, auslöst (Erkennungs- bzw.
ring enthalten).
Sexuallockstoffe).
[griech.: phainein, erscheinen; lat.: oleum,
01]
[griech.: pherein, tragen; hormaein, sti-
mulieren]
•phenol
•pheromome
Pltenolvlrglfhm Vergiftung, die durch Phlmase. Verengung der -->Vorhaut (Prä-
Einnahme oder Einatmen von Verbindun-
putium) des Penis, wodurch die Vorhaut
gen verursacht wird, die das stark ätzende
--> Phenol enthalten, z.B. Karbol, Kresol nicht über die Eichel zurückgeschoben
werden kann. Die P. ist im allgemeinen
oder Naphtol. Typische Merkmale einer P.
angeboren oder die Folge einer Infektion.
sind Verätzungen der Schleimhäute,
Schwäche, Blässe, Lungenödem, Krampf-
[griech.: Verengung]
anfälle, Erbrechen, Schwindel sowie •phimosis
Atem-, Kreislauf-, Herz- und Niereninsuf- l'llllle. Glasbehälter, der mit einem Gum-
fizienz. mistopfen und Metallring verschlossen
• phenol poisoning ist.
• via!
PlteftJI (Pit). Einwertiges organisches Radi-
kal (C6 H5 ), das von Benzol abgeleitet und pldeb(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Ve-
Bestandteil vieler aromatischer Verbin-
dungen ist.
•phenyl (Ph)
ne<<.
•phleb(o)- II
PIIIe1lelltomil Chirurgische Entfernung
....,._.anln (Phet. Essenzielle Aminosäu- einer Vene oder eines Teils einer Vene.
re, die für das normale Wachstum und [griech.: phleps, Vene; ektome, ausschnei-
die Entwicklung von Säuglingen und Kin- den]
dern sowie für den Eiweißstoffwechsel in •phlebectomy
allen Altersstufen wichtig ist.
• phenylalanine (Phe)
Phlellilis. Venenentzündung. (--> Thrombo-
phlebitis)
....,.,..._.. (PKU). (Fölling-Krankheit). [griech.: phleps, Vene; itis, Entzündung]
Unphysiologische Ausscheidung von Phe- •phlebitis
nylbrenztraubensäure und anderen Stoff-
wechselprodukten im Urin, die für eine
Pldllaagraphie. Röntgenologische Darstel-
lung der Venen mit Hilfe eines injizierten
angeborene Stoffwechselerkrankung ty-
Kontrastmittels.
pisch ist, welche durch den Mangel oder
das Fehlen von Phenylalaninhydroxylase
[griech.: phleps, Vene; graphein, berich-
ten]
verursacht wird; dies ist ein Enzym, das
für die Umbildung der Aminosäure • phlebography
--> Phenylalanin in Tyrosin benötigt wird. Phlebothnlnlbose. Venenerkrankung, bei
Eine Ansammlung von Phenylalanin ist der sich innerhalb einer Vene Blutklum-
für das Hirngewebe schädlich; ohne Be- pen (Koagel) festgesetzt haben. Ursache
handlung kommt es zur Ausbleichung der ist häufig eine Hämostase, übermäßige
Haare, Ekzemen und einer progressiven Gerinnungstätigkeit oder ein Verschluss.
794 Phiehethrombose ';

Im Gegensatz zur --+ Thrombophlebitis sind Phlegmone. Eitrige --+ Entzündung des
die Gefaßwände der Vene nicht entzündet. Zellgewebes mit der Tendenz der Ausbrei-
[griech.: phleps, Vene; thrombos, Klum- tung in bestehende Gewebsspalten, z.B.
pen; osis, Zustand] entlang von Sehnen und Sehnenscheiden
• phlebothrombosis oder Muskelscheidewänden. - adj. phleg-
monös.
Phlebotomie. (Venae sectio/Aderlass). Chirur- [griech.: phlegma, Glut, Entzündung]
gische Eröffnung (Inzision) einer Vene, • phlegmon; diffuse abscess
z.B. zur Entnahme von Blut für eine Blut-
spende. Die P. ist eine wichtige Behand- -phob. Nachsilbe mit der Bedeutung
lungsmaßnahme bei --+ Polyzythämie vera, »Angst<<.
die alle 6 Monate oder häufiger durchge- • -phob
führt werden kann. Phobie. Obsessive, irrationale und exzessi-
[griech.: phleps, Vene; temnein, schnei- ve Furcht vor einem bestimmten Gegen-
den] stand, z.B. einem Tier oder Schmutz, vor
• phlebotomy einer konkreten Aktivität, z.B. das Haus
zu verlassen, oder von einer bestimmten
Phlebotomie: arterielle Blutentnahme. Situation, z.B. einem Blick in die Tiefe. Ty-
.... pflegeintervention der .... NIC, die defi- pische Erscheinungsformen sind Ohn-
niert wird als die Aboahme einer Blut- macht, Müdigkeit, Herzrasen (Palpitati-
probe aus einer Arterie ohne Verweilka- on), Schwitzen, Übelkeit, Zittern (Tre-
nüle zur Messung des Sauerstoff- und mor) und Panik. - adj. phobisch.
Kohlendioxidspiegels sowie des Säure- [griech.: phobos, Angst]
Basen-Gleichgewichts. • phobia
• Phlebotomy: Arterial Blood Sampie Phokomelie. (Robbengliedrigkeit). Entwick-
lungsstörung, die durch das Fehlen des
Phlebotomie: Blutspende. .... Pflegeinter- oberen Teils einer oder mehrerer Extremi-
vention der --+ NIC, die definiert wird als täten gekennzeichnet ist, so dass Füße
die Abnahme von Blut und Blutproduk- oder Hände oder beides direkt am Rumpf
ten von einem Spender. ansetzen und wie kurze Stümpfe oder die
• Phlebotomy: Blood Unit Acquisition Flossen von Robben wirken. (s.a. Dysme-
lie)
Phlebotomie: venöse Blutentnahme. • phocomelia
.... pflegeintervention der .... NIC, die defi-
phon(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
niert wird als die Abnahme einer Blut-
probe aus einer Vene ohne Verweilka- >>Ton, Stimme«.
nüle. • phon(o)-
• Phlebotomy: Venous Blood Sampie Phonation. Stimm- und Lautbildung; Pro-
duktion von Sprechgeräuschen durch die
Phlegmasia alba dolens. ... Thrombophlebi- Vibrationen der Stimmritze im Kehlkopf
tis der Oberschenkelvene (Vena femora- (Larynx).
lis), die zu Ödemen und Schmerzen in [griech.: phone, Stimme; /at.: atio, Pro-
den Beinen führt und häufig nach einer zess]
Entbindung oder nach schweren Fieberer- • phonation
krankungen auftritt. Phonetik. Teilgebiet der Sprachwissen-
• phlegmasia alba dolens schaft; Lehre der Stimmbildung und
Sprechgeräusche.
phlegmatis(h. Bezeichnung für einen Men-
• phonetics
schen, der schwerfallig, apathisch, extrem
ruhig oder gelassen ist. Phoniatrie. (Stimmheilkunde). Lehre von
• phlegmatic Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen
und den entsprechenden Behandlungsme- fen bei der Produktion von Arachidonsäu-
thoden. re, einer essenziellen Fettsäure.
•laliatry •phospholipase
~ Aufzeichnung der Phaspholpld. Substanz einer Gruppe von
Herzgeräusche durch ein elektromechani- Verbindungen, die in lebenden Zellen
sches Gerät (Phonokardiograph). häufig vorkommen, insbesondere in Le-
•phonocardiography berzellen; sie enthalten Phosphorsäure,
Fettsäuren und eine Stickstoffbase. Zwei
Phanalagie. Studium der Sprechgeräusche, spezielle Formen der P.e sind ---> Lezithin
insbesondere der Regeln, die die Art und
und Sphingomyelin.
Weise bestimmen, wie diese Geräusche in
[griech.: phos, Licht; pherein, tragen; Ii-
einer bestimmten Sprache eingesetzt wer-
pos, Fett]
den.
•phospholipid
•phonology
PMsphaL Salz der Phosphorsäure, das für Phosphor (P). Nicht-metallisches chemi-
sches Element, das in der Natur als eine
lebende Zellen extrem wichtig ist, insbe-
Komponente des -+ Phosphats häufig zu
sondere für die Speicherung und Nutzung
finden ist; Ordnungszahl 15, Atommasse
von Energie sowie für die Vermittlung von
30,975. P. ist wichtig für den Metabolis-
genetischen Informationen. (---> Phosphor)
mus von Eiweißen (Proteinen}, Kalzium
•phosphate
und Glukose. Darüber hinaus spielt es
Pllaspllatlmie Unphysiologisch hoher eine Rolle bei der Produktion von Adeno-
Phosphatspiegel im Blut. (---. Phosphat) sintriphosphat (ATP) und im Prozess der
• phosphatemia Glykolyse. Eine mangelhafte Aufnahme
von P. mit der Nahrung führt zu Ge-
Phosphlflse. ---> Enzym, das als Katalysator
wichtsverlust, Anämie und Wachstums-
in chemischen Reaktionen fungiert, an störungen.
denen ---> Phosphor beteiligt ist; es ist
•phosphorus (P)
wichtig für die Kalkbildung der Knochen.
•phosphatase Phosphorfllgifttmg. Toxischer Zustand,
der durch die Einnahme von weißem oder
II
Phasphltase, llblllche. Enzym, das in gelbem -+ Phosphor verursacht wird, der
Knochen, Nieren, Darm, Plasma und den
manchmal in Rattengift, Dünger oder in
Zähnen zu finden ist; kann bei verschiede-
Feuerwerkskörpern enthalten ist. Die Ver-
nen Knochen- und Lebererkrankungen in
giftung äußert sich anHinglich durch
erhöhten Mengen im Serum vorliegen.
Übelkeit, Kehlkopf- und Magenschmer-
• alkaline phosphatase zen, Erbrechen, Diarrhö und einen knob-
Phosphatase, RIIN. Enzym vorkommend lauchartigen Atemgeruch, später auch
in Nieren, Serum, Sperma und Prostata; durch Lebernekrosen, Störungen des Zen-
erhöhte Serumwerte treten aufbei Prosta- tralnervensystems und Koma.
tatumoren und -Verletzungen. •phosphorus poisoning
• acid phosphatase
l'llosphorJiien Der Prozess der Bin-
Pllosplla(urie. Ausscheidung einer unphy- dung von Phosphatgruppen an ein Ei-
siologisch hohen Menge an -+ Phosphat weiß, einen Zucker oder eine andere Ver-
durch den Urin . bindung. Bei der P. findet eine Synthese
• phosphaturia von -+ ATP statt, das aus ADP und anorga-
nischem Phosphat entsteht. (-+ Phosphat)
Pllospholiplse, Gruppe von -+ Enzymen, • phosphorylation
die die Hydrolyse von -+ Phospholipiden
katalysieren. Die verschiedenen P.n ver- phot(oh Vorsilbe mit der Bedeutung
dauen die Zellmembranen, unterstützen >>Licht<<.
die Synthese der Prostaglandine und hel- •phot(o)-
Photolllesgie. Empfindlichkeit für Licht PlloiDiluapiOI'. Nervenzelle, die durch
bzw. Strahlen, die allergische Reaktionen Lichtimpulse erregt wird; z.B. Stäbchen
verursachen. - adj. photoallergisch. und Zapfen der Netzhaut (Retina).
[griech.: phos, Licht; allos, andere; ergein, [griech.: phos, Licht; lat.: recipere, emp-
arbeiten] fangen]
• photoallergy • photoreceptor
PINtGdle.......... Art der -> Chemothe- photosenslllel. (lichtempfindlich). Eine ver-
rapie, bei der die Wirksamkeit der Chemo- stärkte Reaktion der Haut auf Sonnenlicht
therapeutika dadurch unterstützt wird, betreffend, was durch Erkrankungen wie
dass der Patient einer Lichtquelle ausge- ->Albinismus oder -> Porphyrie, noch häu-
setzt wird. figer jedoch durch die Einnahme be-
• photochemotherapy stimmter Arzneimittel verursacht wird.
Pllotodlrmlliti Hautreaktion (Lichtder- Bereits eine relativ kurze Zeit in der
matose) mit Papeln, Bläschen, Ekzemen Sonne oder unter einer UV-Lampe kann
oder einer Exsudation, die 24 bis 48 Stun- bei Personen mit einer endogenen oder
den nach Lichtexposition einer zuvor sen- erworbenen -> Photosensibilität zu Öde-
sibilisierten Person erfolgt. Die sensibili- men, Papeln, Urtikaria oder akuten Ver-
sierende Substanz ist in konzentrierter brennungen führen.
Form in der Haut vorhanden und wird • photosensitive
durch Licht chemisch in ein aktives Anti- ~Prozess, durch den
gen umgewandelt. Zu den Substanzen, die ein Organismus für die Auswirkungen be-
als Photosensibilisatoren fungieren, gehö- stimmter Lichtstrahlen sensibilisiert wird;
ren Phenothiazine, Hexachlorophen, orale dadurch wird die Lichtreizschwelle herab-
Antidiabetika und Sulfonamide. gesetzt.
• photoallergic contact dermatitis •photosensitization
1'1111141 "d..er. Instrument, mit dem die

II Lichtintensität gemessen werden kann. PhDtosenslllllt Unphysiologische Reak-


[griech.: phos, Licht; metron, Maß] tion auf einen Aufenthalt in der Sonne,
•photometer insbesondere Hautreaktionen, die ein sen-
sibilisierendes Agens und eine Exposition
PIIDtDn. Kleinste Menge der elektromagne- gegenüber Sonnenlicht oder entsprechen-
tischen Energie, die keine Masse und den Strahlungen voraussetzen. {-> photo-
keine Ladung hat und sich mit Lichtge- sensibel)
schwindigkeit bewegt. P.en können in .photosensitivity
Form von Röntgenstrahlen, Gammastrah-
len oder Lichtquanten auftreten. ~Prozess, durch den grüne
[griech.: phos, Licht] Pflanzen, die ->Chlorophyll enthalten, che-
•photon mische Substanzen aus Kohlendioxid und
Wasser der Umgebung synthetisieren, im
~ 1. Unphysiologische Emp- wesentlichen Kohlenhydrate, und mit Hil-
findlichkeit gegenüber Licht, insbesonde- fe von Licht als Energiequelle Sauerstoff
re der Augen. Dieser Zustand herrscht bei freisetzen.
Albinismus und verschiedenen Erkran- [griech.: phos, Licht; synthesis, verbin-
kungen der Bindehaut (Konjunktiva) oder den]
der Hornhaut (Kornea) vor und kann ein • photosynthesis
Symptom von Masern, Enzephalitis, Mi-
gräne o.a. sein. 2. Morbide Angst vor l'llul.ulhwlpie Behandlung bestimmter
Licht mit einem irrationalen Drang, helle Krankheiten durch die Anwendung von
Plätze zu meiden. Licht, insbesondere ultraviolettem Licht,
[griech.: phos, Licht; phobos, Angst] das vor allem gegen Akne, Druckge-
•photophobia schwüre und schmerzunempfindliche Ge-
· Physiolog1e 797

schwüre, Psoriasis und Hyperbilirubinä- Phylogenese. (Phylogenie). Stammesge-


mie eingesetzt wird. schichte von Lebewesen in Bezug auf die
[griech.: phos, Licht; therapeia, Behand- Entwicklung (Evolution) der Strukturen
lung] einer bestimmten Rasse oder Species.
• phototherapy - adj. phylogenetisch.
[griech.: phylon, Stamm; genesis, Ur-
Phototherapie: Neugeborenes. - Pflegein· sprung]
tervention der - NIC, die definiert wird • phylogeny
als der Einsatz von «Blaulkht» (Wellen-
länge 410-530 nm) als Therapie zur Sen- Physiatrik. Spezialbereich der Physiothera-
kung des Bilirubinspiegels bei Neugebo- pie und Rehabilitation; dazu gehören Dia-
renen. gnose und Behandlung von Krankheiten
• Phototherapy: eonate durch physikalische Mittel wie Wärme,
phototoxisch. Kälte, Licht, Wasser, Elektrizität und me-
chanische Hilfsmittel.
[griech.: physis, Natur; iatrikos, Behand-
lung]
• physiatrics


Phrenes (pl.). Zwerchfell ( ..... Diaphragma).
Physik. Naturwissenschaft, deren Ziel es
ist, möglichst weitreichende Modelle von
der Beschaffenheit der Welt zu gewinnen,
• phren von mikroskopischen Dimensionen bis zu
Phthirus. Gattung blutsaugender Läuse, zu den Grenzen des Universums. Das Stan-
denen auch P. pubis gehört, die auch als dardmodell beschreibt experimentell zu-
Filzlaus oder Schamlaus bekannt ist. gängliche Naturphänomene mit Hilfe von
[griech.: phtheir, Laus] Wechselwirkungen elementarer Teilchen
über 4 fundamentale Kräfte (u.a. elektri-
• Phthirus
sche Kraft, Gravitationskraft). SpeziaWille
Phthisis. Schwund oder Schrumpfung; dieser grundlegenden Theorien bilden
zehrender Zustand, der einen Teil oder selbstständige Fachbereiche (z.B. Kern-
den gesamten Körper betreffen kann, z.B. physik, Astrophysik).
bei Lungentuberkulose. [griech.: physikos, natürlich]
[griech.: phthisis, Schrumpfung] • physics
• phthisis
pH-Wert, arterieller. Die Wasserstoff- (Hy- Physiognomie. Methode der Beurteilung
von Persönlichkeit und anderen Charak-
drogen-) Ionenkonzentration des arteriel-
teristika eines Klienten/Patienten durch
len Blutes. Der Normalwert liegt zwischen
die Untersuchung des Gesichts und der
7,35 und 7,45. Dieser Wert entspricht ei-
allgemeinen Körperhaltung.
nem Verhältnis von 20:1 der Bikarbonat-
[griech.: physis, Natur; gnosis, Wissen]
lonen zu dem im Blut gelösten Kohlendi-
oxid. (---> pH-Wert) • physiognomy
• arterial pH Physiologie. I. Studium der Prozesse und
pH·Wert, im Blut. Die Wasserstoffionen- Funktionen des menschlichen Körpers.
konzentration im Blut; Maß für die Blut- 2. Studium der physikalischen und che-
azidität oder -alkalität. Der normale pH- mischen Prozesse, die beim Funktionie-
Wert des arteriellen Vollblutes beträgt ren lebender Organismen und ihrer Be-
7,35 bis 7,45; für venöses Vollblut 7,36 bis standteile beteiligt sind.
7,41 und für venöses Serum oder Plasma [griech.: physis, Natur; Iogos, Wissen-
7,35 bis 7,45. (--->Azidität; Alkalität) schaft]
• bloodpH • physiology
-
physiologisch. Zur --.Physiologie und den
natürlichen, gesunden Funktionen gehö-
rend, im Gegensatz zu --. pathologisch.
[griech.: physis, Natur; Iogos, Wissen-
schaft]
-
--.Agglutination menschlicher Erythrozy-
ten.
[griech.: phyton, Pflanze; haima, Blut; lat.:
agglutinare, kleben]
~;,:; phytohemagglutinin (PHA)
• physiologic
Pil ..... (weiche Hirnhaut). Innerste der
drei Hirnhäute (--. Meningen), die das Ge-
lterapeatJin. (Krankengymnast/in). hirn und das Rückenmark überziehen.
Therapeut, der in der Untersuchung, Be- Die P.m. ist eng mit diesen beiden Struk-
urteilung und Behandlung von körperli- turen verbunden und besitzt zahlreiche
chen Erkrankungen ausgebildet ist. Er Gefäße, die das Nervengewebe ernähren.
wendet spezielle Übungen, Wärme, Kälte Die P.m. des Gehirns bedeckt die gesamte
oder andere physikalische Modalitäten Oberfläche des Gehirns und reicht bis in
an. Die Hauptaufgaben des P.en bestehen die Fissuren und Sulki beider Hirnhälften
in der Hilfe zur Entwicklung, zum Erhalt (Hemisphären) hinein. Die P.m. des Rü-
oder zur Wiederherstellung aller Funktio- ckenmarks ist dicker, fester und weniger
nen im körperlichen und psychischen Be- mit Gefäßen durchzogen.
reich sowie in der Schulung von Ersatz- [lat.: pia, fromm; mater, Mutter]
funktionen bei nicht rückbildungsfähigen pia mater
Körperbehinderungen.
physical therapist Pidl:..fJIIIIdrlit. Form der --. Demenz, die
im mittleren Alter auftritt. Die Erkran-
lteraple.. Behandlung von Störun- kung betrifft vorwiegend die vorderen
gen und Erkrankungen durch physikali- und seitlichen Lappen des Gehirns und
sche Mittel und Methoden, z.B. Massage, führt charakteristischerweise zu neuroti-
therapeutische Übungen, Kälte, Wärme schem Verhalten, langsamem Verfall des
(einschließlich Kurzwellen- und Mikro- Intellekts, der Persönlichkeit und der

D
wellendiathermie und Ultraschallwärme), Emotionen sowie zur Degeneration kog-
Hydrotherapie, elektrische Stimulation nitiver Fähigkeiten.
und Licht als Unterstützung von Patienten [A. Pick, tschechischer Neurologe, 1851-
in der Gesundheitserhaltung und Rehabi- 1924]
litation sowie bei der Wiederherstellung Pick's disease
ihrer Funktionen nach Krankheiten oder
Unphysiologischer Zu-
Verletzungen. stand, der durch Fettleibigkeit (--. Obesi-
physiotherapy tät), verminderte Lungenfunktion, Som-
nolenz und Polyzythämie gekennzeichnet
:~. 1. Körperlich. 2. In der Natur ist. Die Therapie besteht in einer deutli-
begründet, natürlich. chen Gewichtsreduzierung.
physical [Nach dem Roman >>Die Pickwickier<< von
C. Dickens]
:nese. Ursprung und Entwicklung • pickwickian syndrome
(Evolution) von pflanzlichen Organismen.
- adj. phytogen. Weiße Haut- oder Haarfle-
[griech.: phyton, Pflanze; genein, produ- cken, die durch das Fehlen von Melanozy-
zieren] ten in unpigmentierten Hautbereichen
• phytogenesis verursacht wird. (s.a. Albinismus)
[engl.: piebald, buntscheckig]
piebald
Phytohämclqqlu!inin IPHA). Ein --. Hämag-
glutinin, das von einer Pflanze stammt, Pledra. Pilzerkrankung der Haare, die
insbesondere Lektin, das aus roten Boh- durch kleine weiße oder schwarze Knoten
nen gewonnen wird. Die P.e führen zur in den Haaren gekennzeichnet ist. Die
schwarze P. wird von Piedraia-Arten ver- ursacht wird, insbesondere des Fliegenpil-
ursacht, die weiße (Trichosporose) von zes (Amanita muscaria). Das Muskarin im
Trichosporen. Fliegenpilz führt innerhalb von 2 Stunden
[span.: Stein] zur Vergiftung mit folgenden Symptomen:
•piedra gesteigerter Tränen- und Speichelfluss,
Schwitzen, Erbrechen, mühsames Atmen,
Pigmlnl. Jedes organische, färbende Mate- Bauchkrämpfe, Diarrhö und in schweren
rial, das im Körper produziert wird, z.B. Fällen Krämpfe, Koma und Herzversagen.
Melanin und Bilirubin. P.e können auch Eine andere Substanz im Amanita phalloi-
von außen in den Körper gelangen, z.B.
des, das Phalloin, wirkt langsamer, hat
Kohle. - adj. pigmentiert.
aber stärkere Wirkung; es verursacht ähn-
[lat.: pigmentum, Farbe) liche Symptome und Leberschädigungen,
•pigment Niereninsuffizienz mit Todesfolge in 30
Plgttilbtllltar. Kunststoffkatheter, dessen bis 50% der Fälle.
Enden wie ein Schweineschwänzchen ein- •mushroom poisoning
gerollt sind. Er wird hauptsächlich zur
Schienung des Harnleiters (Ureter) ver- Plnoqtost. Prozess, bei dem extrazelluläre
wendet, wobei ein Ende im Nierenbecken Flüssigkeit in die Zellen, insbesondere in
und das andere in der Harnblase liegt. die Leukozyten, aufgenommen wird. Die
Durch die eingerollten Enden wird eine Plasmamembran entwickelt eine Aussa-
Verletzung der Schleimhaut vermieden ckungen, die mit Extrazellulärflüssigkeit
und der Katheter in seiner Lage gehalten. gefüllt wird, die danach umschlossen wird
[eng!. pigtail, Schweineschwänzchen) und innerhalb der Zelle ein Vesikel oder
eine Vakuole mit Flüssigkeit bildet.
• pigtail-catheter
[griech.: pinein, trinken; kytos, Zelle; osis,
Plus (pl. Pli). 1. Haar oder haarähnliche Zustand]
Struktur. 2. Feine filamentähnliche An- •pinocytosis
hänge, die bei bestimmten Bakterien zu
finden sind und einer Geißel ähneln, wo-
bei sie allerdings kürzer und gerader und
Plmet.te.Instrument, mit dem weiches Ge-
webe gefasst werden kann, insbesondere
beim Nähen von Wunden.
II
häufiger vorhanden sind.
[lat.: Haar] •thumb forceps
•pilus PiplttL Kalibriertes durchsichtiges, offe-
Pla!. Fruchtkörper des Fungus (Klasse nes Röhrchen aus Glas oder Plastik, das
Basidiomycetes), insbesondere die essba- zum Abmessen und Transferieren kleiner
ren P. der Ordnung Agaricales, die als Mengen Flüssigkeit oder Gas verwendet
Feld- oder Wiesenpilze bekannt sind. P. wird.
bestehen vorwiegend aus Wasser und be- .pipette
sitzen nur einen beschränkten Nährwert. Pltultarisnilus Zustand, der durch einen
•mushrooms Defekt oder eine Insuffizienz der Hypo-
Pllzlnflldlln. Durch Pilzerreger verur- physe und eine Überproduktion an Hor-
sachte entzündliche Erkrankung. Die monen gekennzeichnet ist.
meisten Pilzinfektionen sind oberflächlich [lat.: pituita, Schleim]
und leicht, sind aber sehr dauerhaft und .pituitarism
nur schwer zu behandeln. Zu den Pilzin-
Pltyriuls. Hauterkrankung, deren Läsio-
fektionen zählen Krankheiten wie Asper- nen wie Haarschuppen aussehen, ohne of-
gillose, Blastomykose, Candidamykose,
fensichtliche Anzeichen einer Entzün-
Wüstenfieber und Histoplasmose. dung; z.B. P. alba, eine idiopathische Der-
• fungal infection matose mit runden oder ovalen, wenig
pigmentierten Schuppen auf den Wangen,
oder P. rosea mit rosafarbigem fleckigem
800 P1tynasis ~:

Ausschlag am Rumpf und an Stellen, die Placenta praevia. Zustand in der Schwan-
nicht dem Licht ausgesetzt sind. gerschaft, bei dem die ..... Plazenta unphy-
[griech.: pityron, Kleie] siologisch, also nicht im Fundus des Ute-
• pityriasis rus platziert ist. Sie sitzt im unteren Ute-
rinsegment und bedeckt den inneren
Pivot-Transfer. (Dreh-Gleit-Transfer). Befdr- Muttermund teilweise oder vollständig.
derung einer Person, die auf einer Kör- Dies ist die häufigste Ursache für
perseite keine Kontrolle mehr über ihren schmerzlose Blutungen im 3. Schwanger-
Körper hat oder immobil ist, von einer schaftstrimester. Selbst die geringste Deh-
Stelle zu einer anderen, z.B. vom Bett in nung des inneren Muttermundes kann
einen Rollstuhl. Man hilft dem Patienten eine örtliche Lösung einer abnormal sit-
über die intakte starke Körperseite, mit zenden Plazenta verursachen, was zu ge-
beiden Füßen auf den Boden zu gelan- fährlichen Blutungen führt.
gen; über die e Seite gleitet der Körper • placenta previa
langsam in den Rollstuhl.
• pivot transfer plantar. Zur Fußsohle gehörend.
[lat.: planta, Sohle]
Placebo. Scheinmedikament; inaktive Sub- • plantar
stanz, z.B. Kochsalzlösung, destilliertes
Wasser oder Zucker oder die geringe Do- Plantarflexion. Bewegung des Fußes im
sis einer harmlosen Substanz, die schwä- Knöchelgelenk, bei der die Fußzehen zur
cher dosiert ist, als für eine effektive Wir- Fußsohle hin gebeugt werden. Dies wird
kung erforderlich wäre. P.s werden Patien- in Grad gemessen, wobei die 0-Grad-Posi-
ten verabreicht, denen kein Medikament tion dem Fuß in stehender Position in Ru-
gegeben werden darf oder die nach dem he entspricht.
Urteil des Pflegenden oder des Arztes • plantar flexion
keine Medikation benötigen. P.s können
auch zu Kontrollzwecken verwendet wer- Plantarreflex. Reflex, der durch eine Beu-
den, um sie in ihrer Wirkung mit echten gung der Fußzehen gekennzeichnet ist,
Arzneimitteln zu vergleichen (Doppel- wenn sanft über die Fußsohle gestrichen
blindstudie). (-> Placeboeffekt) wird. Der P. ist bei Babys nach der Geburt
[lat.: ich werde gefallen] vorhanden, sollte jedoch nach etwa 6 Wo-
• placebo chen wieder verschwinden.
• plantar reflex
Placeboeffekt. Körperliche oder emotio-
nale Veränderung, die eintritt, nachdem Plaque. I. Flacher, oft leicht erhabener
eine Substanz (z.B. ein ...., Placebo) verab- Fleck auf der Haut oder einem anderen
reicht wurde, die jedoch nicht das Ergeb- Körperorgan. 2. Fleck der ...., Atherosklero·
nis der spezifischen Eigenschaften dieser se. 3. Zahnbelag; meist dünner Film über
Substanz sein kann. Die Veränderung den Zähnen, der aus Muzin und kolloida-
kann durchaus positiv sein und die Er- lem Material besteht, das sich im Speichel
wartungen eines Patienten erfüllen. befindet und oft sekundär mit Bakterien
• placebo effect befallen ist (->bakterielle P.).
lfranz.: Fleck]
Placenta . ..... Plazenta. • plaque

Placenta adhaerens. Eine Plazenta, die Plaque, bakterielle. Film aus Mikroorga-
über die normale Zeit hinaus nach Geburt nismen, der an den Zähnen haftet und
des Kindes aufgrund funktioneller Stö- Zahnkaries sowie Zahnfleischentzündun·
rung des Lösungsmechanismus noch an gen verursacht. ..... Muzin, das von der
der Gebärmutterwand haftet. Speicheldrüse abgesondert wird, ist eben-
• adherent placenta so Bestandteil der P.; zur Vermeidung ist
eine angemessene Zahnpflege erforder- Person, die eher Erythrozyten statt Voll-
lich. blut benötigt.
•bacterial plaque • plasmapheresis
PIHIMptlltllln. Eiweiße des Blutplasmas,
PllsML Wässriger hellgelber Flüssigkeits- die vorwiegend in der Leber synthetisiert
anteil der Lymphe und des Blutes, in dem
werden und zu denen Albumin, Fibrino-
sich Leukozyten, Erythrozyten und
gen, Prothrombin und Gammaglobulin
Thrombozyten befinden. P. besteht aus
gehören. Diese Substanzen helfen, den
Wasser, Elektrolyten, Proteinen, Glukose,
Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten, der
Fetten, Bilirubin und Gasen und ist wich- den osmotischen Druck beeinflusst, die
tig für den Transport der zellulären Ele-
Blutviskosität erhöht und den Blutdruck
mente des Blutes durch den Blutkreislauf,
stabilisiert.
den Transport von Nährstoffen, die Erhal-
•plasma protein
tung des Säure-Basen-Gleichgewichts und
den Abtransport von Abfallprodukten des PlasavalumaL Gesamtvolumen des Plas-
Körpers. mas im Körper, das bei Erkrankungen der
[griech.: das Geformte) Leber und der Milz sowie bei Vitamin-e-
•plasma Mangel erhöht ist, bei Addison-Krank-
heit, Dehydratation und Schock jedoch
PllsmaiiJIIIIIIIIer, (Piasmaersatzstoffe}. Kolloi- abnimmt.
dale Substanz, meist hochmolekulares •plasma volume
Dextran oder Eiweiß, die intravenös ver-
abreicht wird, um den -+ onkotischen
" "'k Lymphoide oder lymphozy-
tenähnliche Zelle, die sich im Knochen-
Druck eines Patienten zu erhöhen. Es
mark, im Bindegewebe und gelegentlich
kommt zu einem Flüssigkeitseinstrom
auch im Blut befindet. P.n sind bei immu-
aus den Zellzwischenräumen in das Ge-
nologischen Mechanismen beteiligt; in-
fäßsystem, wodurch sich das Kreislaufvo-
dem sie -+ Immunglobuline produzieren,
lumen erhöht. Mit P. kann ein Schock be-
handelt werden, der durch einen starken
Blutverlust verursacht ist.
sind sie Träger der -+ humoralen -+ Immu-
nität.
•plasma cell
II
.plasma expander
Plas8dat. (Fibrinolysin}. Proteolytisches En-
Pllsmlmemllrln. Äußere Schicht einer zym, das -+ Fibrin spaltet; wird im Plasma
Zelle, die häufig Mikrovilli als Fortsätze aus Plasminogen gebildet. (-+ Blutgerin-
aufweist und zelluläres Zytoplasma ent- nung}
hält. Die P. ist so dünn und zart, dass sie •plasmin
mit einem Lichtmikroskop nicht zu erken-
PIMmodlunt. Protozoen-Gattung, deren
nen ist und detailliert nur mit einem Elek- verschiedene Species -+ Malaria verursa-
tronenmikroskop untersucht werden
chen, die auf den Menschen durch den
kann. Die P. kontrolliert den Austausch
Biss einer infizierten Anopheles-Mücke
von Materialien zwischen der Zelle und
übertragen wird.
ihrer Umgebung durch verschiedene Pro-
zesse, z.B. Osmose, Phagozytose, Pinozy- • Plasmodium
tose und Ausscheidung (Sekretion}. PilllnalytonL (Piasmazellentumor}. Herdför-
• plasma membrane miges Neoplasma, das-+ Plasmazellen ent-
hält, die sich innerhalb des Knochen-
PllsmiPIIII"IM· Entfernung von Plasma marks (wie bei multiplen Myelomen) oder
aus einer zuvor entnommenen Blutprobe außerhalb des Knochenmarks (wie bei
durch Zentrifugieren, Wiederherstellung Tumoren der Eingeweide) und in der
der zellulären Elemente in einer isotoni- Schleimhaut von Nase, Mund und Nasen-
schen Lösung und Reinfusion dieser Lö- rachenraum entwickeln können.
sung an den Spender oder eine andere •plasmacytoma
.,...._ Nachsilbe mit der Bedeutung Unterkiefers gezogen, wodurch der Um-
>>Wiederherstellung<<. fang des Halses vergrößert wird.
•-plastik [griech.: platys, flach]
•platysma
Pllth t• thes (pl.). (Plattwürmer). Parasi-
ten, zu denen Bandwürmer und Saugwür- Plaanta,(Mutterkuchen). In lateinischen Fü-
mer, z.B. Trematodes oder Cestodes, ge- gungen >> Placenta<<. Stark durchblutetes
hören. Organ, das den fötalen Organismus mit
[griech.: platys, flach; helmins, Wurm] dem mütterlichen Blutsystem verbindet.
• Platyhelminthes Über die P. findet die Diffusion von Sauer-
stoff, Kohlendioxid, Nährstoffen und an-
Platin (Pt). Silberweißes, weiches, metalli- deren Substanzen statt. Sie beginnt sich
sches Element; Ordnungszahl 78, Atom- etwa am 8. Tag der Schwangerschaft zu
masse 195,09. P. wird in der Zahnheilkun- bilden, wenn der Blastozyt die Uterus-
de verwendet und ist ein guter Katalysator wand berührt und sich dort einnistet. Bei
für verschiedene chemische Reaktionen. der Geburt beträgt das Gewicht der P. et-
• platinum (PI) wa 400-700 g. Die mütterliche Seite der P.
besteht aus sog. Kotyledonen, abgegrenzte
Plllb«t 1 gerlusdt. Geräusch, das beim Felder mit einem dunkelroten, rauben
Schütteln einer Person entsteht, bei der und leberartigen Aussehen. Die fötale Flä-
sich in Hohlorganen oder in Körperhöh- che ist weich und durchscheinend, mit
len Flüssigkeits-, Luft- oder Gasansamm- den Eihäuten (Amnion, Chorion und De-
lungen gebildet haben. Abgesehen von cidua) überzogen und durch große Blut-
dem physiologischen Magengeräusch gefäße gekennzeichnet, die fächerförmig
kann das Plätschern bei einem Hydro- von der Nabelschnur abgehen. - adj. pla-
pneumothorax, bei großen Hiatushernien zentar.
oder bei Dünndarm- bzw. Pylorusblocka- [lat.: Kuchen]
den auftreten. •placenta

II • succussion splash
~ Langsam wach-
~Hormone, die die ---. Pla-
zenta produziert; hierzu gehören Plazen-
talaktogen, Choriongonadotropin, Östro-
sendes, bösartiges Geschwür im Plattene-
pithel, das sich vorwiegend in der Lunge gen, Progesteron und ein thyreotropin-
und der Haut, aber auch in Anus, Zervix, ähnliches Hormon.
Rachen, Nase und Harnblase findet. Die •placental hormone
neoplastischen Zellen ähneln Stachelzel- Plalaalalnfadd:Lokalisierter ischämischer
len der Haut und bilden Keratinperlen. Bereich auf der fötalen oder der mütterli-
[griech.: epi, oberhalb + derma, Haut+ ei- chen Seite der ---> Plazenta. Nach einem P.
dos, Form.] kann es zum Tod des Fötus kommen .
• epidermoid carcinoma • placental inferct
Pllttfu8. ---. Pes planus. ~ Unphysiologischer
.pesplanus Zustand in der Schwangerschaft, der sich
klinisch durch ein verzögertes Wachstum
Plattwlrmer. ---. Plathelminthes. des Fötus und des Uterus äußert. Zu den
• Platyhelminthes Ursachen, die zu einer P. führen können,
gehören eine beeinträchtigte Diffusion
....,_...Einer von zwei Muskeln auf je- und/oder Perfusion oder eine abnormale
der Seite des Halses, der dazu dient, die Platzierung der ---. Plazenta, zahlreiche
untere Lippe und die Mundecken nach Schwangerschaften, unphysiologische Be-
unten zu ziehen. Wenn das P. vollständig festigung der Nabelschnur und Störungen
kontrahiert, wird die Haut über dem der Plazentamembran.
Schlüsselbein (Clavikula) in Richtung des • placental insufficiency
Pluenta Plazentahormon, • Messung der Verände-
das während der Schwangerschaft gebil- rung des Volumens und der Größe von
det wird. Es reguliert den Kohlenhydrat- Körperorganen und -teilen; z.B. Lungen-
und Proteinstoffwechsel der Mutter und funktionsprüfung oder Venenverschluss-
regt die Milchproduktion an. Bei be- P.
stimmten Schwangerschaftsstörungen plethysmography
kann es zum P.-Mangel kommen.
human placentallactogen (HPL); hu- Pleura (pl. Pleuren i. (Brustfell). Feine seröse
man chorionic somatomammotropin Membran, die die Lungen umschließt und
die Wände des Brustkorbs auskleidet und
Pl&!~ntalösung. vorzeitige. (Ablatio placen- aus einer einzigen Schicht von flachen
tae). Ablösung einer normal sitzenden Pla- Mesothelzellen besteht, die auf einer fei-
zenta nach der 20. Schwangerschaftswo- nen Bindegewebemembran aufliegen. Die
che oder später bzw. während des Geburt- P. unterteilt sich in die viszerale P., die die
vorgangs vor Geburt des Kindes; tritt un- Lungen bedeckt und in die Fissuren zwi-
gef<ihr einmal pro 200 Geburten auf, kann schen den Lungenlappen reicht, und die
zu starken Blutungen führen und ist eine parietale P. über der Brustwand, die das
bedeutende Ursache für Todesfälle bei Diaphragma überzieht und sich über die
Kind und Mutter. In schweren Fällen kann Strukturen des Mittelfells (Mediastinum)
es binnen weniger Minuten zu einem erstreckt. - adj. pleural.
Schock und Todesfall kommen. Ein Kai- [griech.: Rippe]
serschnitt muss sofort und schnell durch- •pleura
geführt werden. Im späten Stadium einer Pleuraerguss. Unphysiologische Ansamm-
Schwangerschaft können die Wehen ggf. lung von Flüssigkeit in der --> Pleurahöhle,
zugelassen bzw. durch eine Amnionpunk- die sich durch Fieber, Thoraxschmerzen,
tion eingeleitet werden. In der frühen
Atemnot (Dyspnoe) und trockenen Hus-
Schwangerschaft muss die Mutter eng ten äußert. Diese Flüssigkeit ist ein Exsu-
überwacht werden und Bettruhe einhal-
dat oder Transsudat einer entzündeten
ten. Pleura (-->Pleuritis).
[lat.: ab, weg; rumpere, brechen]
pleural effusion
• abruptio placentae
Raum innerhalb des Brust-
PIHent Die P. trennt das mütter- korbs (Thorax), in dem sich die Lungen
liche Blut (intervillöser Raum) vom kind- befinden. Zwischen den Rippen und den
lichen Blut (intravillöser Raum) und ver- Lungen liegen die viszerale und die parie-
hindert den Austausch von Mikroorganis- tale -->Pleura. Der Bereich zwischen den
men und großmolekularen Stoffen. Durch beiden Pleuren wird als P. bezeichnet.
so genannte Lecks kann es jedoch zu Mik- Zwischen beiden Pleuren befindet sich
rotransfusionen von Erythrozyten und eine geringe Flüssigkeitsmenge, die es ih-
Leukozyten von der Mutter zum Kind nen ermöglicht, sich reibungslos überein-
oder umgekehrt kommen. Dies kann in ander bewegen zu können, wenn sich die
bestimmten Fällen (z.B. bei Rhesusfak- Lungen bei der Atmung ausdehnen und
tor-Unverträglichkeit) zu schweren Kom- wieder zusammenziehen.
plikationen führen. (s.a. Rh-Inkompatibili- pleural cavitiy
tät)
•placental barrier Entnahme von Flüssigkeit
aus dem Pleuraraum zu diagnostischen
Pllant Intravaskuläre Koagu- oder therapeutischen Zwecken. Dabei
lation (-->Thrombose), die in der --> Plazen- punktiert der Arzt die Brustwand in Höhe
ta oder in den Venen der Gebärmutter des 5.-8. ICR am oberen Rippenrand in
(Uterus) auftreten kann. die --> Pleurahöhle. (--> Keine)
placental thrombosis • thoracentesis
~ Reibendes, kratzendes Ge-
räusch, das bei einer --> Pleuritis auftritt,
wenn beim Atmen eine Schicht der Pleu-
ramembran über die andere gleitet.
pleural friction rub
- _ . . Kombination einer
--> Pleuritis und einer --> Pneumonie.
[griech.: pleura, Rippe; pneumon, Lunge]
• pleurapneumonia
Plexus. (Geflecht). Netzwerk von miteinan-
Pleutiiti Entzündung des Brustfells der verbundenen Nerven, Blut- oder
(-->Pleura), die sich mit Atembeschwerden Lymphgefäßen.
(Dyspnoe) und stechenden Schmerzen [lat.: Geflecht]
äußert und zur Einschränkung der nor- plexus
malen Atmung führt, oft von Spasmen
auf der betroffenen Seite begleitet. Bei Plexus btilrhiali,. (Armplexus). Netzwerk von
der Auskultation ist ein --> Pleurareiben zu Nerven im Hals, die sich unter dem
hören. Zu den häufigsten Ursachen zählen Schlüsselbein (Clavicula) in die Achsel
Bronchialkarzinom, Lungen- oder Brust- fortsetzen und aus dem V., VI., VII. und
wandabszess, Pneumonie, Lungenembolie VIII. Hirnnerv sowie den ersten beiden
und Tuberkulose. Spinalnerven hervorgehen; innerviert die
[griech.: pleura, Rippe; itis, Entzündung] Muskeln und die Haut von Thorax, Schul-
pleurisy tern und Armen.
• brachial plexus
Pl~uritis, adhäsive. (adhäsive Brustfellentzün-
dung). Form der Brustfellentzündung bei
aniclllil. (Halsgeflecht). Durch die
ventrale Unterteilung der ersten vier Hals-
der es zu -->Adhäsion von Brustfellschich-
nerven gebildetes Nervennetzwerk, das
ten, Lunge und Brustwand kommt.
sich gegenüber der Schädelansicht der
adhesive pleurisy
obersten vier Halswirbel befindet. Der
Pleuritis, tro<kene. (fibröse Pleuritis). Rippen- Plexus cervicalis steht mit bestimmten
fellentzündung ohne Serumerguss; kann Schädelnerven sowie zahlreichen musku-
ein Hinweis für eine lokalisierte Verlet- lären und kutanen Verzweigungen in Ver-
zung oder für Tuberkulose sein. bindung.
• dry pleurisy cervical plexus

Pleurodynie. Akute Entzündung der Inter- Plexus r'l'!orordE'crS. Bezeichnung für die
winzigen, verflochtenen Blutgefäße im
kostalmuskeln und der muskulären Befes-
dritten lateralen und vierten Hirnventri-
tigung des Diaphragmas an der Brust-
kel, die --> Liquor produzieren.
wand. Es kommt zu plötzlichen starken
Schmerzen und Empfindlichkeit, Fieber, [griech.: chorion + eidos + lat.: plexus, ge-
Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit faltet.]
(Anorexie). Diese Symptome werden choroid plexus
durch Bewegungen und das Ein- und Aus- Plexus (Plexus solaris; Sonnenge-
atmen noch verschlimmert. flecht). Ein dichtes Netzwerk aus Nervenfa-
[griech.: pleura, Rippe; odyne, Schmerz] sern und Ganglien beiderseits der Brust-
fXJ, pleurodynia wirbelsäule auf der Höhe des ersten Len-
denwirbels. Es ist das stärkste Ganglien-
PliuNd delllicl. (Bornholmer-Krank- geflecht des vegetativen Nervensystems.
heit). Durch Coxsackieviren verursachte solar plexus
Infektion, von der vor allem Kinder be-
troffen sind. Krankheitssymptome sind Plexus lumbalil. (Lumbalplexus). Netzwerk
starke intermittierende Schmerzen in von Nerven, das aus der ersten Teilung
Bauchgegend und Brustraum, Fieber, der ersten drei und dem größten Teil des
Kopf- und Halsschmerzen, Unwohlsein vierten Spinalnervs (Nervus lumbalis) ge-
und extreme Muskelschmerzen. bildet wird und innerhalb der Abdominal-
• epidemic pleurodynia wand liegt, sowohl dorsal am Lendenmus-
kel (Psoas) als auch ventral zu den Quer- tierend Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor)
fortsätzen der Wirbelsäule. entnommen worden ist. Die P. wird heute
•lumbar plexus im Allgemeinen durch die Computerto-
mographie ersetzt.
........... --->Plexus coeliacus.
[griech.: pneuma, Luft; enkephalos, Ge-
• solar plexus hirn; graphein, berichten]
Pllca (pf. Plkae). Gewebefalte innerhalb des • pneumoencephalography
Körpers, z.B. die quer verlaufenden
.......-lptiiiiDIIII(tD). Vorsilbe mit der Be-
Schleimhautfalten (P.e transversales) des
deutung >>Luft, Atem<<.
Rektums oder die halbmondförmigen Fal-
• pneum-/pneuma(to)-
ten des Dünndarms (P.e circulares).
[lat.: plicare, falten] ~l'nllllilllllle. Form ei-
•plica ner interstitiellen Plasmazellenpneumo-
nie, bei der die Alveolen mit azidophilem
Pluliplra. Bezeichnung für eine Frau, die Material wabenförmig verändert werden.
mehrere Kinder geboren hat. Die Patienten entwickeln gelegentlich Fie-
[lat.: plus, mehr; parere, gebären] ber, Schwäche, Atemnot (Dyspnoe) und
.pluripara
eine Zyanose.
Plltbadmtt (Pu). Synthetisches radioaktives • pneumocystis pneumonia
metallisches Element (Transuran); Ord-
l'niiiRII'IkoldM (pl. l'II:IUIRa......). Gram-
nungszahl 94; Atommasse 244. P. ist ein
positives Diplokokken-Bakterium der
höchst giftiges Abfallprodukt, das zur
Species Streptococcus pneumoniae, das
Herstellung von Atomwaffen verwendet
die häufigste Ursache für eine bakterielle
wird.
Pneumonie ist.
[Namensgebung nach dem Planet Pluto]
[griech.: pneumon, Lunge; kokkos, Beere]
• plutonium (Pu)
• pneumococcus
PMS. Abkürzung für ---> prämenstruelles
Syndrom .
• PMS
l'll:eiiRI:alanlose. (Staublunge). Sammetbe-
zeichnung für Erkrankungen der Lunge,
die durch chronisches Einatmen von Stäu-
II
Pnumllltltle. (Pneumozele). 1. Dünnwandi- ben verursacht werden, meist Mineral-
ge Aushöhlung im Lungenparenchym, die stäube infolge einer berufs- oder umge-
durch eine teilweise Luftwegsobstruktion bungsbedingten Exposition; z.B. Anthra-
verursacht wird. 2. Hernienartiger Vorfall kose, Asbestose und Silikose. Die P.n zäh-
von Lungengewebe. 3. Tumor oder Aus- len häufig zu den Berufskrankheiten.
stülpung, die Gas enthält, insbesondere [griech.: pneumon, Lunge; konis, Staub;
im Hoden (Skrotum). osis, Zustand]
• pneumatocele • pneumoconiosis
l'II:IUIRIIItn Je Teilweise oder völlige Ent- PniiiRI:OIRidlutlna. Vorhandensein von
fernung einer Lunge. Luft oder Gasen im Bindegewebe des Mit-
[griech.: pneumon, Lunge; ectome, aus- telfells (Mediastinum) infolge von Bron-
schneiden] chitis, akutem Asthma, Keuchhusten, zys-
• pneumonectomy tischer Fibrose oder Bronchialruptur
durch starken Husten oder Verletzungen.
PniiiR 11rnpbalogrlpldt. Verfahren der
[griech.: pneuma, Luft; lat.: mediastinus,
röntgenologischen Darstellung der Hirn-
Mittelweg]
kammern, der basalen Zisterne und des
• pneumomediastinum
Subarachnoidalraums, der über den zere-
bralen Hirnhälften liegt. Luft, Helium Pneamrmle. (Lungenentzündung). Akute Ent-
oder Sauerstoff wird in den lumbalen Sub- zündung der Lunge, die häufig durch Ein-
arachnoidalraum injiziert, nachdem zu- atmen von Mikroorganismen der Species
vor durch eine Lumbalpunktion intermit- Streptococcus pneumoniae verursacht
806 Pneumonie ·

wird. Die Alveolen und Bronchiolen ver- Pneumonie, tuberkulöse. Bei einer -+ Tuber-
kleben mit einem fibrösen Exsudat. Die P. kulose auftretende Komplikation, wobei
kann auch durch andere Bakterien, durch verkästes Material in die Branchen einge-
Viren, Rickettsien oder durch Pilze be- atmet wird, das zu einer Entzündung der
dingt sein. Man unterscheidet Aspirati- Branchen oder der Lungenlappen führt.
onspneumonie, Bronchopneumonie, eosi- • tuberculous pneumonia
nophile, interstitielle, lobäre, mykoplas-
matische oder virale Pneumonie. Zu den Pneumonieprophylaxe. Pflegemaßnahme,
Symptomen einer P. gehören Schüttel- um die Entwicklung einer ..... Pneumonie
frost, Fieber, Schmerzen, Tachykardie, Ta- bei gefäludeten Patienten zu verhindern.
chypnoe, Zyanose und Husten mit Aus- Zu den Maßnahmen gehören frühzeitige
wurf. Mobilisation, atemstimulierende Einrei-
Durchflihrung aller Maßnahmen zur Un- bungen, atemunterstützende Lagerung,
terstützung der Atmung des Patienten, Atemübungen und Atemgymnastik, evtl.
z.B. sekretlösende Maßnahmen oder Sauerstoffverabreichung, regelmäßige
-+ atemstimulierende Einreibung. Eine und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, se-
sorgfältige u. regelmäßige Atemtherapie kretlösende Maßnahme (z.B. schleimlö-
ist mitentscheidend fiir eine schnelle Ge- sende Tees, Unterstützung beim Abhus-
nesung des Patienten, ebenso wie eine ten) und bei Risikopatienten Absaugen
gute Patientenbeobachtung. der Atemwege.
[griech.: pneumon, Lunge] • pneumonia prophylaxis
• pneumonia Pneumonitis. Entzündung der Lunge, die
nicht durch Erreger, sondern durch che-
Pneumonie, atypische. -+ Pneumonie mit mische oder organische Stäube, Schim-
relativ schwachen Symptomen wie Schüt- mel, Strahlen oder Rheumatismus verur-
telfrost, Kopfschmerzen, leichtem Fieber sacht wird. Die Entzündung ist meist in-
und Husten ohne Hinweis auf eine bakte- terstitiell, granulomatös und fibrosierend
rielle Infektion. und betrifft vorwiegend die Bronchiolen
• atypical pneumonia und Alveolen. Häufiges Symptom ist tro-
ckener Husten.
Pneumonie, doppelseitige. Beide Lungen-
• pneumonitis
hälften betreffende, akute Lobärpneumo-
nie. Pneumoperikard. Ansammlung von Luft
• double pneumonia oder Gas im Herzbeutel (Perikard).
• pneumopericardium
Pneumonie, interstitielle. Diffuse chroni- Pneumoperitoneum. Vorhandensein von
sche Entzündung der Lunge oberhalb der Luft oder Gas im Bauchfellraum (Perito-
terminalen Bronchiolen, die durch Fibro- nealraum) des Abdomens. Das P. kann
se und Kollagenbildung in den Wänden spontan auftreten, z.B. nach der Ruptur
der Alveolen und durch die Präsenz gro- eines gashaltigen Hohlorgans, oder zu
ßer, einkerniger Zellen in den Alveolar-
diagnostischen oder therapeutischen
räumen gekennzeichnet ist. Zu den Symp- Zwecken induziert werden.
tomen gehören zunehmende Dyspnoe, [griech.: pneuma, Luft; peri, herum; tei-
Trommelschlegelfinger, Zyanose und Fie- nein, erstrecken]
ber. Die i. P. kann infolge einer Überemp-
• pneumoperitoneum
findlichkeitsreaktion auf Busulfan, Chlor-
ambucil o.a. auftreten; sie kann sich auch Pneumothorax. Ansammlung von Luft
als Autoimmunreaktion entwickeln oder oder Gas in der -+ Pleurahöhle, was zu ei-
in Verbindung mit rheumatischer Arthri- nem Kollaps des betroffenen Lungenseg-
tis oder systemischer Sklerose etc. entste- ments führt. Ursache kann eine offene
hen. Brustverletzung sein, durch die Luft in
• interstitial pneumonia den Thoraxraum eindringen kann, ein
Riss emphysemartiger Bläschen (Vesikel) oder Emotionen, z.B. Freude und
auf der Lungenoberfläche oder ein schwe- Schmerz, Liebe und Hass, Stärke und
rer Hustenanfall; ein P. kann auch spontan Schwäche, Abhängigkeit und Unabhän-
ohne erkennbare Ursache auftreten. Ein gigkeit, Männlichkeit und Weiblichkeit.
Hauptsymptom sind plötzliche stechende 2. Unterscheidung zwischen einer negati-
Thoraxschmerzen mit einer erschwerten, ven und positiven elektrischen Ladung.
schnellen Atmung. Auf der betroffenen [lat.: polus, Pol]
Seite sind die normalen Brustbewegungen •polarity
eingeschränkt; es können Tachykardie,
schwacher Puls, Hypotonie, starkes l'olioiDIIpllll Entzündung der grauen
Schwitzen (Diaphorese}, Fieber, Blässe, Substanz des Gehirns, die durch eine In-
Schwindel und Angstzustände entstehen. fektion oder durch ein -+ Poliovirus verur-
[gr: pneuma, Luft; thorax, Brust] sacht ist.
• pneumothorax [griech.: polios, grau; enkephalos, Gehirn;
itis, Entzündung]
-pnot. Nachsilbe mit der Bedeutung >>Luft, • polioencephalitis
Atem<<.
•-pnea Pollolnaphalopa. Bezeichnung für Er-
krankungen der grauen Substanz des Ge-
Padr.m. Hochgradig ansteckende Infekti- hirns, z.B. -+ Creutzfeld·Jakob-Krankheit.
onskrankheit, gekennzeichnet durch Fie- [griech.: polios, grau; enkephalos, Gehirn;
ber, extreme Erschöpfung und bläschen- pathos, Erkrankung]
artiges Hautexanthem, hervorgerufen • polioencephalopathy
durch eines der beiden Pockenviren, Va-
riola minor oder Variola major. Da der l'olfontJeltls,(spinale Kinderlähmung). Infek-
Mensch der einzige Wirt für das Pocken- tion (meldepflichtig}, die durch ein der
virus ist, konnte die Krankheit durch welt- drei verschiedenen -+ Polioviren verur-
weite Impfung mit dem verwandten Kuh- sacht wird und entweder als asymptoma-
pockenvirus ausgerottet werden.
•smallpox
tische leichte Form oder als Lähmung (Pa-
ralyse) auftritt. Die P. wird von Mensch zu
Mensch durch fäkale Kontamination oder
11
PDIIdlodermfe. Hautveränderungen, die in- über Sekretionen des Nasenrachenraums
folge verschiedener Hauterkrankungen (Schmierinfektion) übertragen. Eine ab-
auftreten, z.B. Psoriasis. Es kommt zu un- ortive P. (Initialstadium} dauert nur weni-
regelmäßigen fleckigen Veränderungen ge Stunden und zeigt sich mit leichten
der Haut (Hypo- oder Hyperpigmentie- Krankheitssymptomen wie Fieber, Un-
rung). wohlsein, Kopfschmerzen, Übelkeit, Er-
[griech.: poikilos, Variation; derma, Haut] brechen und leichten Magen-Darm-Be-
• poikiloderma schwerden. Die nicht-paralytische P. dau-
............... (Polarisierung). 1. Konzentrati- ert dagegen länger und ist neben den An-
on von Interessen, Überzeugungen und zeichen einer abortiven P. durch Reizun-
Bindungen der Mitglieder einer Populati- gen der Hirnhäute (Meningen) sowie
on oder Gruppe in zwei gegensätzliche Schmerzen und Steifigkeit im Rücken ge-
Positionen. 2. Bildung einer Gegenspan- kennzeichnet. Nach dem Abklingen der
nung. 3. Umbildung von natürlichem leichten Anzeichen der abortiven P. lassen
Licht in Licht mit einer einzigen Schwin- die Symptome wieder nach; danach
gungsebene. kommt es jedoch erneut zu Unwohlsein,
[lat.: polus, Pol; griech.: izein, verursa- Kopfschmerzen, Fieber, Schmerzen,
chen] Schwäche und Lähmungserscheinungen.
• polarization Bei der spinalen P. findet die Virusver-
mehrung in den Vorderhornzellen des
Polallllt. 1. Bestehen oder Auftreten von Rückenmarks statt und führt zu Entzün-
gegensätzlichen Qualitäten, Tendenzen dungen, Schwellungen und häufig zur
Zerstörung der Neuronen. Meist sind die sen mit jeweils kleinen Harnmengen ge-
großen proximalen Muskeln der Extremi- kennzeichnet ist.
täten betroffen. Eine bulbäre P. entsteht [griech.: pollakis, häufig; ouron, Urin]
durch eine Virusvermehrung im Hirn- .pollakiuria
stamm und tritt häufig zusammen mit ei-
ner spinalen P. auf. Pellen. Blütenstaub, der durch Insekten
[griech.: polios, grau; myelos, Mark; itis, oder den Wind verbreitet wird. P. können
Entzündung] Allergien auslösen.
[lat.: Staub]
•poliomyelitis
•pollen
Poliomyelitis. cllnlllisdle llltldant. Entzün- Pollex (pl. Pollktl). Daumen.
dung der grauen Rückenmarkssubstanz; •pollex
führt zu Muskelathrophie der oberen Ex-
tremitäten und des Nackens. Die Krank- • • Vorsilbe mit der Bedeutung »viel«.
heit wird von langen Phasen vorüberge- •poly-
hender Besserung unterbrochen. ......rltls.Entzündung mehrerer Gelen-
•chronic anterior poliomyelitis ke, die von einem auf das nächste Gelenk
PoiDH. Pigmentverlust der Haare von übertragen werden kann. Eine P. kann
Kopfhaut, Augenbrauen, Wimpern, Bart akut oder chronisch sein. (---. Arthritis)
und Körper; dieser kann vererbt und ge- • polyarthritis
neralisiert oder erworben und in Flecken ~ pr~
lokalisiert sein. Eine lokalisierte P. tritt ---. Rheumatoidarthritis.
häufig bei einer ---. Alopecia areata auf. •rheumatoid arthritis
[griech.: polios, grau; osis, Zustand]
•poliosis ,..,.,...,. dllltmltfca 1CUta. ---. Rheumati-
sches Fieber.
Pelolirus. Verursachender Organismus ei- • rheumatic fever

II
ner ---. Poliomyelitis. Dieses sehr kleine Ri-
Polyqthaemllrullra 'lll!l"a.Erkrankung un-
bonukleinsäurevirus (RNS-Virus) tritt in
bekannter Herkunft, die durch eine be-
drei serologisch unterschiedlichen Arten
trächtliche Zunahme des Gesamtvolu-
auf. Eine Infektion mit oder Impfung ge-
mens an Erythrozyten, Hämatokrit, Hä-
gen nur einen Typ schützt nicht gegen die
moglobin, Leukozyten und Thrombozy-
anderen Formen.
ten gekennzeichnet ist. Haut und Schleim-
[griech.: polios, grau; lat.: virus, Gift] häute nehmen eine rötlichblaue Farbe an;
• poliovirus es kann zu Hepatomegalie, Splenomegalie,
I'IIIIM• hzl'ae, Impfstoff (Vakzin), der Hypertonie und neurologischen Sympto-
aus ---. Polioviren hergestellt wird und eine men kommen. Diese Erkrankung steht
Immunität gegen diese Viren vermittelt. möglicherweise in Verbindung mit einem
Die orale Aufnahme des dreiwertigen Le- Chromosomendefekt.
bendimpfstoffs (Polio-Sabrin-RIT) wird •polycythemia rubra vera (PV)
für alle Kinder unter 18 Jahren empfohlen, ....,....,... Angeborene Anomalie, bei
bei denen keine Kontraindikationen be- der mehr als die normale Anzahl an Fin-
stehen. Die inaktivierte Vakzine wird gern oder Fußzehen vorhanden ist. Die P.
Säuglingen und Kindern, die eine Immun- kann normalerweise kurz nach der Ge-
schwäche haben (z.B. AIDS), sowie noch burt chirurgisch korrigiert werden.
nicht geimpften Erwachsenen subkutan [griech.: polys, viel; daktylos, Finger]
verabreicht. •polydactyly
.poliovirus vaccine
Polydipsie. Exzessives Durstgefühl, das bei
l'illläisudt. Unphysiologischer Zustand, verschiedenen Erkrankungen auftritt, z.B.
der durch ungewöhnlich häufiges Urinlas- bei Diabetes mellitus. In diesem Fall ver-
anlasst eine übermäßige Zuckerkonzen- Rückensteifigkeit und Schmerzen in den
tration im Blut osmotisch die Ausschei- Schultern, im Hals oder im Rücken auf,
dung von Flüssigkeit über eine verstärkte die morgens meist am stärksten sind. Es
Urinausscheidung, was zu Hypovolämie kann auch zu Kopfschmerzen im Bereich
und Durst führt. Eine P. kann auch bei der Temporal- und Okziputalarterien
Diabetes insipidus, Hirntumoren und be- kommen, was starke klopfende Schmer-
stimmten psychiatrischen Erkrankungen zen auslöst.
auftreten. [griech.: polys, viel; mys, Muskel; algos,
[griech.: polys, viel; dipsa, Durst] Schmerz; rheuma, Fluss]
•polydipsia •polymyalgia rheumatica
PolptettorrhL Unphysiologisch häufiges ~ Entzündung zahlreicher
Auftreten des Menstruationszyklus, z.B. Muskeln, die meist in Verbindung mit De-
bei Ovarialinsuffizienz. formitäten, Ödemen, Schlaflosigkeit,
• polymenorrhea Schmerzen, Schwitzen und Verspannun-
...,..... Verbindung, die durch die Kom- gen steht. Einige Formen der P. sind ma-
bination einer bestimmten Anzahl von ligne Erkrankungen.
-> Monomeren oder kleinen Molekülen ge- [griech.: polys, viel; mys, Muskel; itis, Ent-
bildet wird. Ein P. kann aus unterschiedli- zündung]
chen Monomeren oder aus vielen Einhei- .polymyositis
ten des gleichen Monomers bestehen; z.B.
Proteine, Nukleinsäuren, Glykogen. PofJnturitis. Entzündung, von der viele
[griech.: polys, viel; meros, Teil] Nerven betroffen sind.
•polymer [griech.: polys, viel; neuron, Nerv; itis,
Entzündung]
l'oiiiiiiiW. -> Enzym, das -> Polymere •polyneuritis
spaltet.
• polymerase
~ (Vielgestaltigkeit/Polymor-
~ 4illledsdle. Folgekrankheit
des Diabetes mellitus, von der viele Ner-
vensysteme des Körpers betroffen werden.
II
phie). 1. z'U.sta11d oder Qualität in Abhän-
•diabetic polyneuritis
gigkeit von dem Bestehen oder Auftreten
mehrerer unterschiedlicher Formen. ~Zustand, bei dem viele
2. Zustand oder Qualität in Abhängigkeit periphere Nerven erkrankt, jedoch nicht
von dem Erscheinen verschiedener For- entzündet sind. Es kann zu Sensibilitäts-
men in unterschiedlichen Entwicklungs- störungen, Parästhesien, Lähmungen,
phasen. - adj. polymorph. Atrophie und Störungen des vegetativen
[griech.: polys, viel; morphe, Form] Nervensystems kommen .
• polymorphism [griech.: polys, viel; neuron, Nerv; pathos,
~ chlamaslllßller, Das Auf- Erkrankung]
treten von zwei oder mehreren geneti- •polyneuropathy
schen Varianten eines speziellen Merk-
mals innerhalb einer Population in einer ,..,......, ....... Medsdle. Folgeerkran-
Ausprägung, die nicht durch einfache Mu- kung des ---.Diabetes mellitus, bei der meh-
tation ausgelöst sein kann, betrifft z.B. Si- rere Nervensysteme, wie das Zentralner-
chelzellen, Rh-Faktoren und Blutgruppen. vensystem, autonome und periphere Ner-
• genetic polymorphism ven gleichzeitig betroffen sind. Neuropa-
thische Geschwüre entwickeln sich häufig
NJ.,IIgfl rflc!umltka. Chronische, an- an den Füßen.
fallsweise auftretende Entzündung der •diabetic polyneuropathy
großen Arterien, die meist bei Patienten
ab dem 60. Lebensjahr vorkommt und
vor allem die Muskeln betrifft. Es treten
....,.uldalr. Viele Kerne aufweisend.
.polynuclear
-
Polyopie. Sehstörung, bei der ein Gegen-
stand mehrmals (zwei-, dreimal) wahrge-
nommen wird; dies kann ein oder beide
Augen betreffen und Symptom eines be-
ginnenden grauen Stars (Katarakt) sein.
intestinalis, adenomatöse. (Kolon-
polypose/Dickdarmpolypose). Erbliche Stö-
rung mit der Entwicklung zahlreicher Po-
lypen im Kolon; beginnt in der späten Pu-
bertät bzw. im frühen Erwachsenenalter,
[griech.: polys, viel; ops, Auge] führt unbehandelt zum Kolonkarzinom.
polyopia .adenomatous polyposis coli (APC)
Kleines tumorähnliches Gewächs, PoiJpragmasle. Einnahme von zahlreichen
das aus der Oberfläche einer Schleimhaut Arzneimitteln durch einen Patienten, der
herauswächst und in das Lumen eines mehr als ein Gesundheitsproblem hat.
Hohlorgans hineinragt Polypen können • polypharmacy
gut- oder bösartig sein.
[griech.: polys, viel; pous, Fuß] ~'Kohlenhydrat, das drei oder
•polyp mehr einfache Kohlenhydratmoleküle
Polyp, Tumorartiges Ge- ( .... Monosaccharide) enthält, z.B. Dextrin,
wächs, das sich in Drüsengewebe entwi- Stärke und Glykogen.
ckelt. Tumorartige, aus Drüsengewebe be- [griech.: polys, viel; sakcharon, Zucker]
stehende Schleimhautvorwölbung in ein ;:{; polysaccaride
Hohlorgan.
Pol·yvH11ie. Präsenz eines Chromosoms in
[griech.: aden, Drüse; oma, Tumro; polys,
mindestens dreifacher Form in einer an-
viele; pous, Fuß]
sonsten diploiden Zelle infolge einer feh-
adenomatous polyp
lerhaften Verbindung von Chromosomen
.tfd. Kette von .... Aminosäuren, die während der meiotischen Zellteilung bei
durch eine Peptidbindung miteinander der Gametenreifung. Das Chromosom
verbunden sind. Ein P. hat ein größeres kann dreimal (Trisomie), viermal (Tetra-
Molekulargewicht als ein .... Peptid, jedoch somie) oder häufiger dupliziert sein.

D ein geringeres als ein .... Protein.


• polypeptide
Polyploidif. Zustand, bei dem mehr als
polysomy
Mehrfachverletzung. Häufig
bei Verkehrsunfällen auftretende Verlet-
zwei vollständige homologe Chromoso- zung mehrerer Körperregionen oder Or-
mensätze vorhanden sind; Vervielfachung gansysteme. Hierbei ist mindestens eine
des Chromosomensatzes. - adj. poly- der Verletzungen bzw. die Kombination
ploid. mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich.
[griech.: polys, viel; plous, Male] In Kombination treten häufig Schädel-
polyploidy hirnverletzungen, Thorax- und Bauchver-
se. Unphysiologischer Zustand, der letzungen auf.
durch die Präsenz zahlreicher .... Polypen [griech.: polys, viel; trauma, Verletzung]
in einem bestimmten Körperbereich (z.B. .multiple trauma
Verdauungstrakt) gekennzeichnet ist.
[griech.: polys, viel; pous, Fuß; osis, Zu- Polrurie. Ausscheidung von unphysiolo-
stand] gisch großen Urinmengen. Zu den Ursa-
•polyposis chen zählen u.a. Diabetes insipidus und
Diabetes mellitus, die Einnahme von Di-
Polypose, Bildung zahlreicher uretika, übermäßige Flüssigkeitszufuhr
Polypen in Darm und Rektum. Die fami- und Hyperkalzämie. - adj. polyurisch.
liäre Polypose wird vererbt und weist eine [griech.: polys, viel; ouron, Urin]
hohe Malignität auf. Das .... Gardner-Syn- s:·:.i polyuria
drom ist eine Form der familiären Poly-
pose. ,..,.~ { Häufig verwendetes
familial polyposis synthetisches thermoplastisches Material,
das beim Verbrennen Chlorwasserstoffgas statistische Zwecke entnehmen zu kön-
freisetzt und Karzinogene enthalten kann. nen.
• polyvinyl chloride (PVC) [lat.: populus, Volk]
population
PoiJzJt Unphysiologische Vermeh- Zielloses Umherwandern bzw.
rung der Anzahl der Erythrozyten, Durchführung mechanischer Handlun-
manchmal auch der Leukozyten und gen, ohne dass man sich seines Verhaltens
Thrombozyten im Blut, die primär oder bewusst ist; tritt bei Depressionen und
sekundär in Verbindung mit einer Lun- Epilepsie auf.
gen- oder Herzerkrankung oder einem
• ambulatory automatism
längerfristigen Aufenthalt in großen Hö-
hen entsteht. porös. (löcherig). Zu einer Struktur, z.B.
[griech.: polys, viel; kytos, Zelle; haima, Knochen, mit Poren oder Öffnungen ge-
Blut] hörend.
• polycythemia [griech.: poros, Passage]
porous
Potts. (Brücke). Vorsprung auf der ventralen 1. Zustand der Verdünnung und
Oberfläche des Hirnstamms zwischen zunehmender Durchlässigkeit von Kno-
dem verlängerten Rückenmark (Medulla
chengewebe, insbesondere von stabilisie-
oblongata) und dem Mittelhirn (Mesenze-
rendem Bindegewebe, z.B. -->Osteoporose.
phalon). Der P. besteht aus weißer Sub-
2. Bildung von Aushöhlungen in Organen.
stanz mit wenigen Kernen und wird in ei-
[griech.: poros, Passage]
nen ventralen und einen dorsalen Ab-
•porosis
schnitt unterteilt. Der ventrale Teil besteht
aus querverlaufenden Fasern, die durch Porphobilinogen. Farbstoffbildende (chro-
längliche Bündel und kleine Kerne ge- mogene) Substanz, die ein Zwischenpro-
trennt werden. Zum dorsalen Teil gehört dukt bei der Biosynthese des --> Häms und
das Tegmentum, das eine Fortsetzung des der --> Porphyrine ist; bei einer --> Porphyrie
retikulären Aufbaus der Medulla ist. Der wird P. im Urin ausgeschieden.
P. dient der Umschaltung zwischen Klein- porphobilinogen
und Großhirn, d.h. ist Schaltstation der
Gruppe von angeborenen Stoff-
Bahnen, die die Großhirnrinde mit der
wechselerkrankungen, bei denen es zur
Kleinhirnrinde verbinden. (s. Abb. unphysiologisch erhöhten Produktion
S. 367) - adj. pontin.
von --> Porphyrinen kommt. Man unter-
[lat.: Brücke]
scheidet die erythropoetische P., bei der
pons
große Mengen von Porphyrinen im blut-
bildenden Gewebe des Knochenmarks
popliteal. Zum Bereich hinter dem Knie,
produziert werden, und die hepatische P.,
d.h. zur Kniekehle gehörend. bei der die Porphyrine in der Leber gebil-
popliteal det werden. Beide Formen weisen als
Symptome Photosensibilität, Bauch-
Population. 1. Gesamtheit von Personen,
schmerzen und Neuropathien auf.
Organismen oder Pflanzen, die über meh- [griech.: porphyros, Purpur]
rere Generationen durch eine genetische
porphyria
Kontinuität gekennzeichnet sind. 2. Grup-
pe von Individuen, die kollektiv eine be- ~Erbliche
stimmte geographische Region besetzen. Stoffwechselstörung mit akuten Anfällen
3. Gruppe, die durch ein bestimmtes neurologischer Dysfunktionen, die entwe-
Merkmal oder eine bestimmte Situation der durch Umwelteinflüsse oder durch en-
gekennzeichnet ist. 4. Gruppe, die unter dogene Faktoren ausgelöst werden kön-
dem Aspekt spezifischer Merkmale be- nen; tritt öfter bei Frauen als bei Männern
trachtet wird, um daraus Stichproben für auf. Die Anfälle werden oftmals durch
Nahrungsentzug bzw. rigorose Diäten, positil. 1. (Labortestergebnisse) Nach-
bakterielle oder virale Infekte sowie viele weis, dass eine Substanz oder eine Reak-
verschiedene Medikamente ausgelöst. Alle tion vorhanden ist. 2. (Diagnostik) Fest-
Bereiche des Nervensystems können be- stellung bei einer körperlichen Untersu-
troffen sein, es kommt zu leichten bis hef- chung, dass Symptome für den Verdacht
tigen Bauchschmerzen in Verbindung mit auf pathologische Veränderungen gege-
einer autonomen Neuropathie. ben sind.
• acute intermittent porphyria (AIP) •positive
........,.... Eisen- oder magnesiumfreies Positiver endusplratorisd .........
Pyrrolderivat, das in vielen menschlichen, dnKk (PEEP). (Positive endexplratmy pres$111!).
tierischen und pflanzlichen Geweben zu Hinzufügen eines positiven Atemdrucks
finden ist. P.e sind Farbstoffe, die eine am Ende einer Ausatmungsphase wäh-
Photosensibilisierung des Organismus be- rend einer künstlichen Beatmung, um das
wirken. Zusammenfallen der Lungenbläschen (Al-
.porphyrin veolenkollaps) am Ende der Ausatmung
zu verhindern. Damit wird die funktio-
portaLZur Pfortader (Vena portae) gehö- nelle Residualkapazität und der Gasaus-
rend. tausch verbessert. Gesteuert wird dies
•portal durch ein Ventil im Exspirationsschenkel
des Beatmungsgerätes, das den Druckab-
PDrdo. In die Scheide (Vagina) hineinra- fall verhindert. Der PEEP wird zur Ver-
gender Teil des Gebärmutterhalses (Cer- besserung der Lungenbelüftung bei Früh-
vix uteri). geburten, Pankreatitis, Schock, Lungen-
[lat. Teil, Anteil] ödem, Verletzung oder anderen Situatio-
•portio nen eingesetzt, bei denen die Spontanat-
mung und die arteriellen Sauerstoffwerte
PardHroslcnt. Abgang des zervikalen Plat- unzureichend sind. (s.a. NEEP)

II
tenepithels als Folge einer durch Infektion • positive end expiratory pressure
oder Trauma verursachten Reizung, z.B. (PEEP)
bei einer Geburt. Das Plattenepithel wird
dabei durch Zylinderepithel ersetzt. Poslaoft. Positives ---> Elektron oder positiv
• cervical erosion geladenes Teilchen, das aus einem radio-
aktiven Kern abgegeben wird, der zu we-
l'ordall..... Objekt zur mechanischen nig ---. Neutronen aufweist.
Schwangerschaftsverhütung. Eine Portio- .positron
kappe ist eine kleine Gummikappe, die
über den Gebärmutterhals gestülpt wird PosllronenemlsslanstomographiL Compu-
und den Samenfäden den Zutritt in den tergestützte radiographische Technik zur
Zervikalkanal versperrt. Untersuchung der Stoffwechselaktivität
• cervical cap verschiedener Körperstrukturen, bei der
radioaktive Substanzen eingesetzt wer-
hsition, lßll'tiDmisdle. Standardisierte, den. Der Patient inhaliert oder bekommt
neutrale Körperhaltung, die verwendet eine biochemische Substanz injiziert, z.B.
wird, um verschiedene Stellen bzw. Bewe- Glukose, die eine radioaktive Substanz
gungen einzelner Körperteile zu beschrei- trägt, welche positiv geladene Partikel
ben. Eine anatomische Körperhaltung (---. Positronen) abstrahlt. Wenn sich diese
wird wie folgt definiert: aufrechtes Stehen, Positronen mit den negativ geladenen
Ausrichtung direkt nach vorn, nach vorne Elektronen verbinden, die normalerweise
gerichtete, leicht gespreizte Füße, Arme im Körper vorhanden sind, werden Gam-
an den Seiten hängend mit nach vorne mastrahlen abgegeben. Diese können ent-
zeigenden Handflächen. deckt und in farbkodierte Bilder übertra-
• anatomic position gen werden, welche die Intensität der me-
· postpuberal 813

tabolischen Aktivität des betreffenden Or- postmortal. Nach dem Tode auftretend.
gans anzeigen. • postmortem
• positron emission tomography (PET)
post-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>nach, Postmortem Pflege. Pflegeintervention
hinter<<. der -+ NIC, die definiert wird al die Ver-
• post- sorgung des Leichnams eines verstorbe-
nen Patienten und Unterstützung der Fa-
Postanästhestische Pflege. -+ Pflegeinter- milie beim Anblick des Leichnams.
vention der -+ NIC, die definiert wird als • Postmortem Care
die Obenvachung und der Umgang mit
Patienten direkt nach einer Allgemein- Postmyokardinfarkt-Syndrom. Zustand, der
oder Regionalnarkose. Tage oder Wochen nach einem akuten
• Postanesthesia Care -+ Myokardinfarkt auftritt und durch Tho-
raxschmerzen, Fieber, Perikarditis mit
posterior. I. Auf der rückwärtigen Seite ei- Reibegeräusch, Pleuritis, Pleuraerguss,
ner Struktur befindlich. 2. Die Hinterseite
Gelenkschmerzen, erhöhte Leukozyten-
einer Struktur. 3. Zur Rückseite hin ge-
werte und eine verstärkte Sedimentie-
richtet.
rungsrate gekennzeichnet ist. Das P. tritt
[lat.: posterior, dahinter]
oft rezidivierend auf und löst schwere
• posterior
Angstzustände, Depressionen und die Be-
posterior-anterior (p-a). Die Richtung von fürchtung aus, dass ein weiterer Herzin-
hinten nach vorn bezeichnend. farkt entstehen könnte.
[lat.: posterior, dahinter; anterior, davor] • postmyocardial infarction syndrome
• posterioranterior
postoperativ. Zur Phase direkt nach einer
posteriorinferior. Zu einer Position gehö- Operation gehörend; sie beginnt mit dem
rend, die sowohl unter als auch hinter ei- Aufwachen aus der Narkose und hält so
ner anderen liegt. lange an, bis die akuten Wirkungen der
[lat.: posterior, dahinter; inferior, darun- anästhetischen und chirurgischen Maß-
ter] nahmen nachlassen. (s. a. präoperativ)
• posteriorinferior [lat.: post, nach; operari, arbeiten]
posterolateral. Zu einer Position gehörend, • postoperative
die hinter und seitlich einer anderen liegt.
[Iat.: posterior, dahinter; Iatus, seitlich] postpartal. Nach einer Entbindung auftre-


• posterolateral tend.
• postpartum
postg;mglionär. Nach einem -+ Ganglion,
d.h. distal dazu, gelegen.
[lat.: post, hinter; griech.: ganglion, Kno- Postpartale Pflege. -+ Pflegeintervention
ten] der -+ NIC, die definiert wird als die
• postganglionic Überwachung und Versorgung von Pa-
tientinnen direkt nach der Entbindung.
postiktal. Nach einem (epileptischen) An- • Postpartal Care
fall auftretend.
[/at.: post, nach; ictus, Schlag] postprandial. Nach den Mahlzeiten auftre-
• postictal tend.
postkoital. Nach dem Geschlechtsverkehr • postprandial
auftretend.
[lat.: post, nach; coire, zusammenkom- postpuberal. Die Zeit nach der -+ Pubertät
men] bezeichnend.
• postcoital • postpuberal
814 postrenal "

postrenaL Hinter den ---. Nieren liegend Hirnrinde. Der Stimulus kann auf dem vi-
oder auftretend. suellen, auditiven oder sensorischen Pfad
• postrenal weitergeleitet werden und charakteristi-
sche Gehirnwellen erzeugen.
postsynaptisch. Hinter einer ---. Synapse ge· [lat. : evocare, ausrufen, potentia, Kraft.]
legen. • evoked potential (EP)
• postsynaptic
potenzieren. Die Stärke oder das Ausmaß
posttraumatisch. Zu den emotionalen, der Wirkung einer Substanz erhöhen, z.B.
mentalen oder physischen Folgen einer eines Arzneimittels.
größeren Erkrankung oder Verletzung ge- • potentiale
hörend.
[lat.: post, nach; griech.: trauma, Wunde] Pouch. Kleiner taschenförmiger Anhang
• posttraumatic oder Beutel, z.B. ileoanaler P.; ein vorge-
schaltetes Dünndarmreservoir, das die
Posttraumatische Reaktion. Anerkannte Funktion der Rektumampulle übernimmt.
..... NANDA--+ Pflegediagnose; schmerz- • pouch
hafte Reaktion auf überwältigende trau-
matische Ereignisse. Das wesentliche Poxvirus. Mitglied der DNS- Virenfamilie,
Merkmal ist das Wiedererleben des trau- zu der die Organismen gehören, die Deli-
matischen Ereignisses, was als kognitive, warzen, Pocken (Variola) und Kuhpocken
affektive oder sensorisch-motorische auslösen.
Aktivität wiedererkannt wird (Rück- • poxvirus
blenden, sich aufdrängende Gedanken, prä·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>VOr«.
wiederholte Träume, Alpträume, exzessi- • pre-
ve Erzählungen über das Ereignis,
Schuldgefühl bezüglich des überlebens). prädisponierend. Vorher bestimmend,
• posttraurna response empfänglich machend.
[lat.: prae, vor; disponere, ordnen]
Postulat. Hypothese, die ohne Beweis oder • predisposing
Argumentationsgrundlage als Wahrheit Prädisposition. Zustand, in dem eine Per-
ausgegeben wird. son besonders empfindlich und anfällig
• postulate für etwas ist, z.B. für die Entwicklung ei-
postvakzinal. Nach einer Impfung auftre- ner bestimmten Krankheit.
tend. [lat.: prae, vor; disponere, ordnen]
• postvaccinal • predisposition
Potenz. 1. Leistungsfähigkeit. 2. Fähigkeit praecox. Zu etwas gehörend, das in einem
eines Mannes, den Koitus zu vollziehen verfrühten Lebens- oder Entwicklungssta-
(Potentia coeundi). 3. Wirksamkeit von dium auftritt; z.B. ---. Puberlas praecox.
Arzneimitteln. 4. Ausmaß der Verdiln· [lat. : frühreif]
nung eines homöopathischen Mittels. • praecox
(s.a. Impotenz) - adj. potent. Präeklampsie. Unphysiologischer Zustand
[tat.: potentia, Kraft] in der Schwangerschaft, der durch den
• potency plötzlichen Beginn eines akuten Blut-
Potenzial. Maß der Energie, die bei der hochdrucks (Hypertonie) nach der
Übertragung einer Einheit einer elektri- 24. Schwangerschaftswoche gekennzeich-
schen Ladung beteiligt ist. net ist. Zur klassischen Trias der P. gehö-
• potential ren Hypertonie, Eiweiß im Urin (Protein-
urie) und Wassereinlagerungen (Ödeme).
Potenzial (EP), evoziertes. Ein durch einen Eine P. kann schwer oder schwach verlau-
bestimmten Stimulus ausgelöster elektri- fen und verursacht unphysiologische me-
scher Impuls im Hirnstamm bzw. in der tabolische Abläufe, z.B. ein negatives
..
~ •. pramenstruell 815

Stickstoffgleichgewicht, verstärkte Reiz- präklinisch. Phase einer Krankheit, in der


barkeit des Zentralnervensystems, einge- aufgrund fehlender oder noch nicht aus-
schränkte Nierenfunktion, Blutkonzentra- reichend entwickelter Anzeichen und
tion und Veränderungen des Flüssigkeits- Symptome noch keine definitive Diagnose
und Elektrolythaushalts. Zu den mögli- getroffen werden kann.
chen Komplikationen gehören die vorzei- • preclinical
tige Plazentalösung, Verminderung des
..... Fibrinogens im Blutplasma (Hypofibri- präkordial. Zum -> Präkordium gehörend,
nogenämie), Hämolyse, Hirnblutungen das den Bereich vor dem Herzen und den
(zerebrale Hämorrhagie), Augenschädi- unteren Teil des Brustkorbs bildet.
gungen, Lungenödem, Veränderungen [lat.: prae, vor; cor, Herz]
der Leberzellen, Mangelernährung des • precordial
Fötus und ein niedriges Geburtsgewicht
Als schwerste Komplikation einer P. kann Präkordium. Bereich der vorderen Thorax-
es zum Tod von Mutter und Fötus kom- wand, der vor dem Herzen und über dem
men. Oberbauch (Epigastrium) liegt.
Stationäre Aufnahme, Bettruhe, überwa- [lat.: prae, vor; cor, Herz]
chung von Mutter und Kind durch Blut- • precardium
druckkontrollen, Labor, Ultraschall und
CTG. prämaligne. Noch nicht bösartig entartet.
• preeclampsia • premalignant

Präexzitation. (Antesystolie). Vorzeitige Akti- Prämaturität. Ereignis, das vor der norma-
vierung eines Teils des ventrikulären len oder erwarteten Zeit auftritt, z.B.
Herzmuskels (Myokard), wenn der akti- Frühgeburt; dabei hat sich noch keine
vierende Impuls über die normalen Bah- vollständige Entwicklung oder Reifung
nen verläuft und eine normale Verzöge- vollzogen. - adj. prämatur.
rung im -> Atrioventrikularknoten (AV- [lat.: praematurus, zu früh)
Knoten) erfahrt. Das Ausmaß der P. wird • prematurity
durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit
Prämedikation. 1. Sedativa, Tranquilizer,
der ein Impuls durch das Vorhofgewebe
und die anschließenden Bahnen oder den Hypnotika oder Anticholinergika, die vor
AV-Knoten läuft. einer Narkose verabreicht werden. Die
[lat.: prae, vor; excitare, antreiben] Wahl der Arzneimittel hängt u.a. vom Al-
ter und körperlichen Zustand eines Pa-
• preexcitation
tienten und der jeweiligen operativen
Pragmatismus. Philosophie, die sich auf Maßnahme ab. Durch die P. kann der Be-
problemorientierte praktische Handlun- darf an Anästhetika während der Opera-
gen und realitätsbezogene praktische Er- tion gesenkt werden. 2. Verabceichung
gebnisse im Gegensatz zu Theorien und der genannten Medikation.
Spekulationen stützt. - adj. pragmatisch. [lat.: prae, vor; medicare, heilen]
[griech.: pragma, Tat] • premedication
• pragmatism
prämenopausal. Vor dem Beginn der
präkanzerös. (präkarzinomatös). Zum Sta- -> Menopause auftretend.
dium eines abnormen Gewebewachstums [lat.: prae, vor; mensis, Monat; griech.:
gehörend, aus dem sich möglicherweise pauein, aufhören]
ein maligner Tumor entwickeln kann. • premenopausal
• precancerous
prämenstruell. Vor Beginn der monatli-
Präkardialschmerz. Schmerz in der Thorax- chen -> Menstruation auftretend.
wand im Bereich vor dem Herzen. [lat.: prae, vor; menstrualis, monatlich]
• precordial pain • premenstrual
816 pramortal '·._-

prämortaL Vor dem Tod auftretend. rungsaufnahme mehrere Stunden vorher.


[lat.: prae, vor; mors, Tod] Diese Phase endet mit der Einleitung der
• premortal Narkose im Operationssaal. (s.a. postope-
rativ)
pränataL Vor der Geburt auftretend oder
[lat.: prae, vor; operari, arbeiten]
bestehend. Der Begriff bezieht sich so-
• preoperative
wohl auf die Pflege der Frau während der
Schwangerschaft als auch auf Wachstum
und Entwicklung des Fötus. (-+ pränatale Präoperative Koordination. .... pflegeinter-
Entwicklung) vention der -+ NIC, die definiert wird als
[lat.: prae, vor; natus, Geburt] die Unterstützung der diagnostischen
Untersuchung und Vorbereitung von
• prenatal
chirurgischen Patienten vor einer Opera-
Pränataldiagnostik. Diagnostische Techni- tion.
ken, mit denen bestimmt werden kann, • Preoperative Coordination
ob ein sich in der Gebärmutter entwi-
ckelnder Fötus genetische Störungen oder Präoxygenierung. Aufsättigung des Blutes
andere Abnormitäten aufweist. Zu den mit Sauerstoff vor Maßnahmen, die zu ei-
Maßnahmen gehört z.B. der Ultraschall, nem Abfall der Sauerstoffsättigung führen
womit das fötale Wachstum und struktu- können; z.B. unmittelbar vor der -+ endo-
relle Fehlentwicklungen entdeckt werden trachealen Intubation, vor dem endotra-
können. Mit einer Fruchtwasseruntersu- chealen Absaugvorgang oder vor einer
chung (Amniozentese) wird Fruchtwasser Narkose; dabei erhält der Patient über
zur biochemischen Untersuchung auf me- eine Atemmaske oder einen bereits geleg-
tabolische Störungen und für eine Chro- ten Tubus für ca. 2-3 min. IOOo/oigen Sau-
mosomenanalyse entnommen. Eine erstoff.
Fetoskopie ermöglicht die Entnahme von [lat.: prae, voran; griech.: oxys, scharf; ge-
Fötalblut aus einem Blutgefäß der Plazen- nein, produzieren]
ta; damit können Störungen wie Thalassä- • preoxygenation
mie, Sichelzellenanämie und Duchenne-
Muskelatrophie festgestellt werden. präparieren. Auftrennung von Gewebe-
• prenatal diagnosis schichten zur visuellen bzw. mikroskopi-
schen Erforschung des Gewebes.
Pränatale P1lege. -+ pflegeintervention der [lat.: dissecare, auseinanderschneiden.]
-+ NIC, die defmiert wird als die Oberwa- • dissect
chung und der Umgang mit Patientirmen
während der Schwangerschaft zur Vor- präpartaL Vor einer Entbindung oder Ge-
beugung gegen Schwangerschaftskom- burt stattfindend.
plikationen und zur Förderung eines ge- • prepartum
sundes Resultats für Mutter und Säug- präpatellar. Zum Bereich vor der Knie-
ling. scheibe (-+ Patella) gehörend.
• Prenatal Care [lat.: prae, vor; patella, kleine Scheibe]
• prepattelar
prandial. Zu einer Mahlzeit gehörend, z.B.
davor (präprandial) oder danach (post- präprandial. Vor einer Mahlzeit stattfin-
prandial) stattfindend. dend.
[lat.: prandium, Mahlzeit] [lat.: prae, vor; prandium, Mahlzeit]
• prandial • preprandial
präoperativ. Zu der Phase vor einer Opera- Präpubertät. Die Zeit direkt vor der -+ Pu-
tion gehörend; normalerweise beginnt die bertät, die etwa 2 Jahre andauert; sie ist
p.e Phase mit den ersten Vorbereitungen durch vorbereitende körperliche Verände-
des Patienten auf eine bevorstehende Ope- rungen gekennzeichnet, z.B. durch ver-
ration, z.B. mit der Einstellung der Nah- stärktes Wachstum und Erscheinen der
t Predn1solon 817

sekundären Geschlechtsmerkmale, die zur Prävention. Maßnahmen, die darauf ge-


Geschlechtsreife führen. - adj. präpube- r-ichtet sind, eine Krankheit zu verhin-
ral. dem und die Gesundheit zu fördern, um
[/at.: prae, vor; pubertas, Reife] den Bedarf an sekundärer und tertiärer
• prepuberty Gesundheitspflege zu minimieren. Dazu
Präputium. (Vorhaut; Preputium). Hautfalte, gehören die frühe Diagnose von Krank-
heiten, die Bestimmung von Personen,
die z.B. an der Spitze des Penis oder um
die besonders gefahrdet sind, bestimmte
die Klitoris zurückgezogen werden kann.
Probleme zu entwickeln, Beratung und
• prepuce andere erforderliche Interventionen, um
prärenaL I. Zum Bereich vor den Nieren vor einem Gesundheitsproblem zu war-
gehörend. 2. Zu den Ereignissen gehö- nen, Ermutigung zu Veränderungen des
rend, die vor der Niere auftreten. Lebensstils und Verhinderung der weite-
[/at.: prae. vor; ren, Niere] ren Verschlechterung bestehender Ein-
• prerenal schränkungen. Zu den präventiven Be-
handlungen zählen darüber hinaus Imp-
präseniL Zu der Zeit vor dem Greisenalter fungen, Hygienemaßnahmen, das Ein-
(Senium) gehörend. stellen des Rauchens, regelmäßiger
[/at.: prae, vor; senex, alt] Sport, angemessener Schlaf, die Korrek-
• presenile tur angeborener Anomalien und Vorsor-
Präsenz. --+ pflegeintervention der .... NI(, geuntersuchungen zur Entdeckung von
die definiert wird als das Zusammensein präklinischen Anzeichen bestimmter
mit anderen Personen, wenn diese es Störungen. - adj. präventiv.
brauchen. [Iat.: praevenire, zuvorkommen ]
Presence • prevention
präsynaptisch. In der Nähe oder vor einer Prävention, tertiäre. Ebene der vorbeugen-
-> Synapse liegend. den Medizin, auf der man sich mit der Re-
[lat.: prae, vor; griech.: synaptein, ver- habilitation eines Patienten befasst. Dabei
knüpfen] soll der Patient seine ursprüngliche maxi-
• presynaptic male Leistung bei minimalem Rückfallri-
Präsystole. Intervall eines Herzzyklus di- siko in die körperliche oder geistige Er-
rekt vor der -> Systole. - adj. präsysto- krankung erlangen.
lisch. • tertiary prevention
[lat.: prae, vor; griech.: systole, Kontrakti- Präzipitation. (Sedimentation). Prozess, bei
on] dem feste Partikel einer Lösung ausgefällt
• presystole werden, so dass sie von den anderen, un-
Prävalenz. (Epidemiologie) Anzahl aller gelösten Substanzen isoliert werden kön-
neuen und bekannten Fälle einer Erkran- nen.
kung oder Häufigkeit bestimmter Merk- • precipitation
male zu einem bestimmten Zeitpunkt
oder während einer festgelegten Phase. präzipitieren. --+ ausfällen.
(s.a. lnzidenz) • precipitate
[lat.: praevalentia, starke Kraft] Präzipitin. __, Antikörper, der die Bildung ei-
• prevalence nes unlöslichen Komplexes verursacht,
Pravaz-Nummer. In Deutschland standar- wenn er mit einem spezifischen löslichen
disierte Größen von Injektionsnadeln Antigen kombiniert wird.
orientiert an Kanülenlänge und Durch- • precipitin
messer. (Nr. I bis r. 20 entspr. 40 bis 20 Prednisolon. __, Glukokortikoid, das zur Be-
mm Länge) handlung von Entzündungen der Haut,
der Bindehaut (Konjunktiva) und der PrlapismfH. Unphysiologischer Zustand
Hornhaut (Kornea) sowie zur Immunsup- der verlängerten oder konstanten Penis-
pression eingesetzt werden kann. erektion, die oft schmerzhaft ist und sel-
• prednisolone ten in Verbindung mit sexueller Erregung
steht. Ursache kann ein Stein in den Harn-
Pn!dnislm. -+ Glukokortikoid, das gegen wegen oder eine Läsion innerhalb des Pe-
schwere Entzündungen und zur Immun- nis oder des Zentralnervensystems sein.
suppression eingesetzt wird. P. ist viermal [griech.: Priapos, altgr. Fruchtbarkeits-
wirksamer als ..... Kortison, ohne den Elek- gott; auch: männliches Glied]
trolyt- und Wasserhaushalt wesentlich zu
•priapism
beeinflussen.
•prednison Prick·Tett. International standardisierter
Allergienachweis durch oberflächiges Ein-
PMIIang. -+ Kontusion.
bringen von -+ Allergenen durch leichtes
•contusion Anritzen oder Einstechen in die Haut.
PrtsbJüusfs. (Aitersschwerhörigkeit). Hör- [eng!.: prick, Stich]
schwäche oder Hörverlust in Abhängig- •prick test
keit vom Alterungsprozess.
[griech.: presbys, alt; acousis, Hören] ptfmlr. 1. Erste Position einer Zeit, eines
Ortes, einer Entwicklung oder Relevanz.
• presbyacusis 2. Nicht von einer anderen Quelle oder
......,...... (Aitersherz). Unphysiologi- Ursache abstammend, insbesondere die
scher Zustand des Herzens, der insbeson- ursprünglichen Bedingungen und Sym-
dere ältere Menschen betrifft und in Ver- ptome eines Krankheitsprozesses, z.B.
bindung mit Herzinsuffizienz kombiniert Primärinfektion oder Primärtumor.
mit anderen Komplikationen steht, z.B. 3. Die erste und einfachste Verbindung ei-
Fieber, Anämie, leichte Schilddrüsenüber- ner verwandten Reihe, die durch den Er-
funktion und überschüssige Flüssigkeits- satz von einem oder mehreren Atomen
zufuhr. Eine P. kann mit einer verminder- oder einer Gruppe in einem Molekül ge-
II ten Elastizität der Herzmuskulatur und
leichten fibrösen Veränderungen der
bildet wird.
[lat.: primus, erster]
Herzklappen einhergehen, die eigentliche .primary
Ursache für diese Veränderungen ist je-
doch nicht bekannt. Primlrafl'ellt. Geschwür oder Wunde, die
sich am Ort der Inokulation einer Erkran-
[griech.: presbys, alt; kardia, Herz]
kung entwickelt, insbesondere bei Syphi-
• presbycardia
lis.
~ (Alterssichtigkeit). Entwicklung • primary lesion
einer Weitsichtigkeit, die durch einen
Elastizitätsverlust der Linsen des Auges Primlllllm. Der in den Nierenglomeruli
verursacht wird; die P. tritt häufig wäh- durch Filtration des Blutplasmas gewon-
rend des Alterungsprozesses auf. nene-+ Urin (Glomerulumfiltrat). Die Glo-
[griech.: presbys, alt; ops, Auge] merulumfiltratmenge beider Nieren be-
• presbyopia trägt ca. 120 ml/Min. Der P. ist noch nicht
konzentriert und entspricht in seiner Zu-
Prtssolueptor. -+ Mechanorezeptor. sammensetzung in etwa dem Blutplasma.
• mechanoreceptor (s.a. Glomerulusfiltration)
.primary urine; glomerular ultrafiltrate
Preuwehtn. Die Wehen in der zweiten
Phase der Geburt (Austreibungsphase), Primlrllellung. Komplikationslose Heilung
mit deren Hilfe unter Mitwirkung der z. B. von oberflächlichen oder operativ
Bauchpresse der Kopf des Kindes heraus- versorgten Wunden. (s.a. Sekundärhei-
gepresst wird. lung)
• bearing down pains • primary wound healing
. Primitivreflex 819

Primärpflege. _, Prim~ry nursing. (-+ pf]e- Tuberkel und einer bleibenden Immuni-
gesystem) (s. a. Funktions pflege; Bereichs- tät.
pflege) • primary tuberculosis
primary nursing
Primärtumor. Neoplasma (Erstgeschwulst),
Primärprävention. Programm von Aktivi- das an einer bestimmten Stelle erstmalig
täten, das auf die Verbesserung des allge- auftritt. (s.a. Metastase)
meinen Wohlbefindens gerichtet ist, wozu • primary tumor
auch ein spezieller Schutz gegenüber be-
stimmten Krankheiten gehört, z.B. Imp- Primary nursing. System der professionel-
fung gegen Masern. len Pflege, bei dem ein Patient fUr die ge-
• primary prevention samten 24 Stunden eines Tages von ei-
nem verantwortlichen Pilegenden be-
Primärprozess. (Primärvorgang). (Psychoana- treut wird, der die versorgenden Pflegen-
lyse nach Freud) Unbewusste Prozesse, den anweist und koordiniert. Die Prima-
die vom ES stammen und Gesetzen gehor- ry nurse plant den zeitlichen Ablauf aller
chen, die sich von denen des ICH unter- Untersuchungen, Maßnahmen und tägli-
scheiden. Diese Prozesse treten in der am chen Aktivitäten und pflegt den Patien-
wenigsten verhüllten Form in der frühen ten persönlich, wenn sie im Dienst ist.
Kindheit und in den Träumen von Er- In akuten Fällen (Intensivstation) ist die
wachsenen auf. Primary nurse nur für einen einzigen Pa-
• primary process tienten zuständig, in weniger akuten Fäl-
len (Allgemeinstation} können ihr drei
Primärsymptom. Vom Patienten gemachte, oder mehr Patienten zugewiesen werden.
subjektive Beschreibung der hauptsächli- • primary nursing
eben bzw. schwersten Krankheitssym-
ptome bzw. Anzeichen einer bestimmten Prim;~t. Mitglied der biologischen Ord-
Krankheit oder Dysfunktion.
• chief complaint (CC)
nung von Tieren der Klasse der Wirbeltie-
re. Zu den P.en gehören Halbaffen, Affen
und Menschen. Die P.en haben üblicher-
II
Primärtherapie. (Urschreitherapie). Richtung weise ein großes Gehirn, zweiseitiges
der Psychotherapie, die von Artbur Janov (binokulares) Sehvermögen, sowie Hände
entwickelt worden ist und sich auf den un- und Füße, die zum Greifen entwickelt
terdrückten und verdrängten Schmerz aus sind.
dem Kleinkindalter oder während der [lat.: primus, erster]
Kindheit konzentriert. Ziel der Therapie primate
ist es, dass Patienten dazu bewegt werden,
sich ihren Angstabwehrmechanismen zu Primipara. (Erstgebärende). Frau, die ihr er-
stellen und >>frei« zu werden. stes Kind zur Welt bringt.
• prima! scream therapy [lat.: primus, erster; parere, gebären)
• primipara
Primärtuberkulose. Form der -+ Tuberkulo-
se, die in der Kindheit auftritt und meist primitiv. I. Unentwickelt, undifferenziert,
die Lungen, die hinteren Rachenräume, rudimentär, wenig oder keine Evolution
selten auch die Haut befällt. Säuglinge be- aufzeigend. 2. Embryonal, im frühen Sta-
sitzen nur wenig Resistenz gegen diese dium der Entwicklung, in einer frühen
Krankheit, werden leicht infiziert und oder einfachen Form existierend.
sind besonders anfällig für die schnelle • primitive
und ausgedehnte Verbreitung der Infekti-
on über den ganzen Körper. In der Kind- Primitivreflex. Normaler Reflex beim Säug-
heit verläuft diese Erkrankung meist kurz, ling oder Fötus; tritt jedoch beim Erwach-
ist gutartig und zeigt sich mit einer regio- senen ein P. auf, spricht dies für eine
nalen Lymphadenopathie, Verkalkung der schwere neurologische Erkrankung. Zu
den P.en gehören Greifreflex, Moro-Reflex Pllvatsphlre. Kulturspezifisches Konzept,
und Saugreflex. das das Ausmaß der persönlichen Verant-
• primitive reflex wortung gegenüber anderen Personen bei
der Regulation von Verhaltensweisen defi-
pdlllaniiiL 1. Merkmal eines stark unent-
niert, die als aufdringlich angesehen wer-
wickelten oder primitiven Zustandes, ins-
den. Solche, die P. regulierende Mechanis-
besondere von Zellen und Geweben, wie
men sind äußerliche Abgrenzungen (z.B.
sie in den frühen Phasen der embryonalen
geschlossene Türen oder zugezogene Vor-
Entwicklung existieren. 2. Erstes oder ur-
hänge um ein Krankenbett) oder zwi-
sprüngliches Merkmal.
schenmenschlicher Art (leises Sprechen
[lat.: primordium, Ursprung]
und Unterlassen des Rauchens).
• primordial
•privacy
PrimonlillfaiBI1t Ursprüngliche Erschei-
nungsform einer Eizelle in der Keim- Pli.. Abkürzung für .... Prolaktin.
schicht des Eierstocks (Ovarium). .PRL
• primordial follicle
........... Untersuchungsmaterial.
PR-.nll. (Elektrokardiographie) Das
Intervall, das von Beginn der P-Welle des •specimen
QPR-Komplexes gemessen wird und die
atrioventrikuläre Leitungszeit darstellt; Pfolllenl, Jeder Zustand des Gesundheits-
zustandes, der eine diagnostische, thera-
diese beträgt zwischen 0,12 und 0,20 Se-
kunden.(-. Elektrokardiogramm) peutische oder erzieherische Handlung
erfordert. Ein aktives P. erfordert eine un-
•P-R interval
mittelbare Aktion, während ein inaktives
Pdazfp. 1. Leitgedanke, allgemeine Wahr- P. in der Vergangenheit aufgetreten ist.
heit oder etablierte HandlungsregeL Ein subjektives P. wird vom Patienten be-
2. Ursprüngliche Quelle oder Element, richtet, während ein von einem neutralen
von dem eine Entwicklung ausgeht. 3. Ge- Beobachter beobachtetes P. als objektiv
II setz, auf dem andere gründen oder von
dem andere abgeleitet werden.
[lat.: principium, Grundlage]
bewertet wird.
•problem

•principe Pnllhmllelln. (multiresistenter Keim). Weit-


verbreitete, besonders in Krankenhäusern
l'lilll. Verschiedene Formen von Eiweiß-
auftretende Keime, die gegen viele Anti-
partikeln, die für ansteckende neurodege-
biotika und Desinfektionsmittel resistent
nerative Krankheiten verantwortlich sind,
sind. Die Ursachen sind vielfaltig; z.B.
z.B ..... Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Da den
jahrzehntelanger, nicht reflektierter Ein-
P.en eine erkennbare Nukleinsäure fehlt,
satz von Antibiotika, falsche Einnahme
werden sie nicht durch die üblichen Vor-
der Antibiotika (unregelmäßig, zu früh
gänge bei der Zerstörung von Viren inak-
tiviert; sie lösen auch keine Immunreakti- abgesetzt) durch die Patienten oder Ein-
satz von Antibiotika in der Viehzucht. Zu
on aus.
den P.en zählen Tuberkulosebakterien,
•prion
VRE (Vancomycin resistente Enterokok-
P115m1. 1. Kristallfläche, die nur zwei Ach- ken) und MRSA (Methicillin resistenter
sen schneidet und zur dritten parallel ver- Staphylococcus aureus). Besonders die
läuft. 2. Körper mit paralleler, kongruen- Zahl der MRSA-Fälle hat dramatisch zu-
ter Grund- und Deckfläche, der von ebe- genommen. Zwischen 1990 und 1998 stieg
nen Flächen begrenzt ist. 3. Zahn- der Anteil von MRSA an der Gesamtzahl
schmelzprisma, das aus kleinen dichten, von Staphylococcus aureus von 1,7% auf
zur Zahnoberfläche senkrecht stehenden 15,7%. In den USA liegt der Anteil sogar
Fasern besteht. bei 50%, während er in den Niederlanden
•prism aufgrund strikter Hygienemaßnahmen
•. Progesteron 821

unter 1% liegt. (s.a. Nosokomialinfektion; mentalen Störung, die nicht auf Stim-
Hospitalismus) mungsschwankungen oder psychoaktive
• problematic bacteria Substanzen zurückzuführen ist. (-+ pro-
dromal)
Problemlösungsansatz, der patientenzen- • prodromal phase
trierten Pflege. Konzeptuelles Rahmen-
werk, das die offensichtlichen körperli- Prodromalsymptom. (Prodrom). Frühsymp-
chen Bedürfnisse eines Patienten mit tom, das das erste Anzeichen des Beginns
den verdeckten psychischen, emotiona- einer Krankheit sein kann, oder erste
len und sozialen Bedürfnissen verbindet. Phase in der Entwicklung einer Erkran-
Dadurch entsteht ein ganzheitliches Mo- kung. (-+ prodromal)
dell der Pflege für den Menschen als In- • prodromal symptom
dividuum und nicht als Beispiel einer Pro·Drug. Inaktives oder nur teilweise ak-
medizinischen Diagnose. Die professio- tives Arzneimittel, das erst im Körper me-
nelle Pflege wird innerhalb dieses Mo- tabolisch in ein aktives Medikament um-
dells als Problemlösungsprozess be- gewandelt wird.
trachtet. • prodrug
111 problem-solving approach to patient-
centered care Produktevaluation. -+ pflegelntervention
der -+ NIC, die definiert wird als die Be-
Processus coronoideus mandibulae. Kronen- wertung der Effektivität neuer Produkte
fortsatz des Unterkiefers; Vorwölbung auf oder Materialien.
der vorderen Seite des Unterkieferastes, 111 Product Evaluation
mit der die Schläfenmuskeln verbunden
sind. Profil. Kurze Darstellung, Diagramm oder
• coronoid process of mandible Zusammenfassung bestimmter Werte
Processus coronoideus ulnae. Kronenfort- über einen konkreten Zeitraum, z.B. Blut-
zuckerprofiL
satz der Elle, breiter Vorsprung am proxi-
malen Ende der Elle (Ulna). • profile
• coronoid process of ulna profund(us). Bezeichnung für die Lage von
Strukturen, häufig Blutgefaße, die tief im
Processus mastoideus. (Warzenfortsatz). Koni-
Gewebe liegen.
scher Fortsatz des hinteren unteren Teils
[lat.: tief]
des Schläfenknochens, der als Ansatz ver-
schiedener Muskeln dient, z.B. Musculus • profunda
sternocleidomastoideus, M. splenius capi- Progerie. Unphysiologischer angeborener
tis und M. longissimus capitis. Zustand, der durch eine verfrühte Vergrei-
• mastoid process sung gekennzeichnet ist, die bereits im
Kindesalter dazu führt, dass es zu grauen
Processus xiphoideus. (Schwertfortsatz).
Haaren und runzliger Haut kommt; die
Kleinster Abschnitt des dreiteiligen Brust-
betroffenen Patienten sind von kleiner
beins, der oben mit dem unteren Teil des
Statur, besitzen kein Scham- oder Bart-
Brustbeinkörpers und seitlich mit der
haar und weisen die Haltung und den Ha-
siebten Rippe verbunden ist.
bitus eines Greises auf; es kommt meist
• xiphoid process früh zum Tod.
prodromal. Zu den frühen Symptomen ge- [griech.: pro, vor; geras, Greisenalter]
hörend, die den Beginn einer Krankheit • progeria
kennzeichnen.
Progesteron. Natürliches, prämenstruell
[lat.: pro, vor; dromos, Lauf]
vorhandenes Hormon, das zur Behand-
• prodromal lung verschiedener Menstruationsstörun-
Prodromalphase. Eindeutige Funktionsver- gen, von Unfruchtbarkeit in Verbindung
schlechterung vor der aktiven Phase einer mit einer Dysfunktion der Gelbkörper-
phase und nach wiederholten spontanen
Aborten verabreicht wird. P. gehört zu
den --+Gestagenen, wird im Gelbkörper
(Corpus luteum), in der Plazenta und in
der Nebennierenrinde gebildet, reguliert
-
~:·:4
--+ progressiv.
progressive

Fortschreitender Prozess ei-


die Schwangerschaftsvorgänge und bildet ner Erkrankung; z.B. ein karzinogener
die Uterusschleimhaut (Endometrium) Prozess, bei dem Zellen genetisch verän-
um. dert werden, indem die ursprünglichen
progesterone Zellen einer sekundären (nicht geneti-
schen) Zellvermehrung unterzogen wer-
ld. Geschlechtsglied des erwachse- den, was zu einem unkontrollierten
nen Bandwurms, das sowohl männliche Wachstum führt.
als auch weibliche Geschlechtsorgane ent- • progression
hält.
[lat.: pro, vor; glossa, Zunge]
• proglottid (progredient). Eigenschaft eines
Krankheitsverlaufs, bei dem die charakte-
Prognath' Deutliches Vorstehen des ristischen Anzeichen und Symptome im-
Oberkiefers gegenüber dem Unterkiefer. mer mehr hervortreten und stärker wer-
Diese Bissanomalie kann angeboren sein, den, z.B. bei einer p.en Muskelatrophie.
durch Daumenlutschen entstehen oder [lat.: progredi, fortschreiten]
durch einen Engstand der Zähne verur- • progressive
sacht werden.
[griech.: pro, vor; gnathos, Kiefer]
prognathism Pnllns6. Einkettiges Eiweißmolekül, das
eine Vorform des --+Insulins ist.
se. Vorhersage des möglichen Er- •proinsulin
gebnisses einer Erkrankung basierend auf
den persönlichen Voraussetzungen eines

D Patienten und dem üblichen Verlauf die-


ser Krankheit, der in ähnlichen Situatio-
nen beobachtet wurde. - adj. prognos-
1. Vorsprung, der nach außen
oder herausragt. 2. Wahrnehmung
einer Idee oder eines Gedankens als ob-
tisch. jektive Realität. 3. Unbewusster Verteidi-
[griech.: pro, vor; gnosis, Wissen] gungsmechanismus, der darin besteht, ei-
• prognosis gene unakzeptable Merkmale, Vorstellun-
gen oder Impulse auf andere Personen zu
sUneren. Aus vorliegenden Tatsa- verlagern. 4. Weiterleitung eines Nerven-
chen, Anzeichen und Symptomen vorher- impulses.
sagen, welchen Verlauf eine Krankheit [lat.: proicere, hinauswerfen]
nehmen und welches abschließende Er- • projection
gebnis eintreten könnte.
prognosticate
....."._, Kategorie von Lebewesen, die
mmiamt. lllllfOiint Kom- über eine einfache Zellorganisation ohne
munikationsansatz, der auf der Konzep- echten Zellkern verfügen; dazu gehören
tualisierung bestimmter Erfahrungspo- Bakterien und Blaualgen, deren Kernplas-
tenziale von Personen in den unterschied- ma kein Basisprotein aufweist und nicht
Iichen Bewusstseinsstufen beruht. Dazu von einer Kernmembran umgeben ist.
gehören verbale und nonverbale Mittei- Die P.en können als selbstständige Le-
lungen, sensorische Erfahrungen und das bensform gegenüber den --> Eukaryonten
Bewusstsein oder die Wahrnehmung von (Pflanzen und Tiere) angesehen werden.
Verhaltensmustern, die beobachtet und [griech.: protos, zuerst; lat.: karyon,
erkannt werden können. Fruchtkern]
neurolinguistic programing • prokaryote
Proktalgie<. Neurologische Schmerzen im Untersuchung des Rektums
oder um den After und im unteren Rek- mit einem Endoskop (-+ Proktoskop ), das
tum. durch den Anus eingeführt wird.
[griech.: proktos, Mastdarm; algos, proctoscopy
Schmerz]
• proctalgia; proctodynia Hormon, das im Hypophy-
senvorderlappen gebildet und ins Blut
ls. Entzündung des Rektums und ausgeschüttet wird. P. wirkt in Verbin-
des Anus, die durch Infektion, Verletzung, dung mit Östrogen, Progesteron, Thyro-
Medikamente, Allergien oder Bestrahlun- xin, Insulin, Wachstumshormonen, Glu-
gen verursacht wird. Eine P. kann akut kokortikoiden und PlazentaJaktogen und
oder chronisch sein und äußert sich durch stimuliert die Entwicklung und das
ein Unwohlsein im rektalen Bereich sowie Wachstum der Milchdrüsen. Nach der
durch ein häufiges Bedürfnis, Stuhl aus- Entbindung ist P. zusammen mit den Glu-
zuscheiden, was jedoch nicht möglich ist. kokortikoiden wichtig für die Initiierung
Im Stuhl können Eiter, Blut oder Schleim und Erhaltung der Milchproduktion.
vorhanden sein; es entsteht ein ständiger [lat.: pro, vor; lac, Milch]
Stuhldrang (Tenesmus). prolactin (PRL)
[griech.: proktos, Mastdarm; itis, Entzün- (Saugreiz). Der P. dient der
dung] Erhaltung der Milchbildung und der
proctitis Milchsekretion; wird hormonell durch
das Saugen des Babys an der Brust ausge-
luiii!IElmbiL Chirurgische Maßnah- löst. Je häufiger das Kind also an der Brust
men, bei der der Anus, das Rektum und trinkt, desto mehr -+ Prolaktin wird ausge-
das Kolon entfernt werden. Zur Ausschei- schüttet und desto mehr Milch produ-
dung der Abfallprodukte aus dem Verdau- ziert. Somit regelt die Nachfrage das An-
ungstrakt wird ein Ileostoma angelegt. gebot.
Die P. wird z.B. bei einer schweren, unbe- ·}:·::.; prolactin reflex; sucking stimulus
handelbaren Colitis ulcerosa durchge-
führt. (Vorfall). Abfallen, Absinken oder
• proctocolectomy Abgleiten eines Organs aus seiner norma-
len Position oder Lage im Körper, wobei
Proktol"'l''· Facharzt, der im Bereich der es zum Hervortreten der Organe aus einer
-+ Proktologie spezialisiert ist. physiologischen Körperöffnung kommen
• proctologist kann, z.B. Uterusprolaps. Ursache eines
P.es kann eine Bindegewebeschwäche
logie. Bereich der Medizin, der sich sein.
mit der Behandlung von Erkrankungen [lat.: prolapsus, vorgefallen]
des Kolons, des Rektums und des Anus •prolaps
beschäftigt. Prollfeallon. Reproduktion oder Vermeh-
[griech.: proktos, Mastdarm; Iogos, Wis- rung verwandter Formen. Der Begriff
senschaft] wird meist auf die Wucherung von Zellen
• proctology oder Zysten bezogen. Eine P. kann physio-
logisch sein, z.B. im Endometrium, oder
Prokto-,0:op. (Rektoskop). Endoskop, das zur
unphysiologisch etwa im Zusammenhang
Untersuchung des Rektums und des dista- mit Entzündungen und Geschwüren.
len Teils des Kolons verwendet wird; es - adj. proliferativ.
besitzt eine Lichtquelle, die auf einem [lat.: proles, Nachkommen; ferre, tragen]
Rohr oder Spekulum angebracht ist. proliferation
[griech.: proktos, Mastdarm; skopein, an-
schauen] ~ Phase des -+ Menstrua-
proctoscope tionszyklus nach der Menstruation. Unter
824 Proliferationsphase ~·

dem Einfluss des follikelstimulierenden Propagation. Der Prozess des Ausbreirens


Hormons (FSH) aus der Hypophyse pro· oder des Verursachens einer Ausbreitung,
du zieren die Eierstöcke (Ovarien) zuneh- z.B. P. von Erregern.
mende Mengen an Östrogen, was dazu [lat.: propagare, ausbreiten]
führt, dass die Uterusschleimhaut dichter • propagation
und stärker mit Gefäßen durchzogen
wird; gleichzeitig reift im Eierstock ein Propansäure. ---+ Propionsäure.
neuer Follikel. • propionic acid
• proliferative phase Prophase. Erste von vier Phasen der Zell-
teilung bei einer Mitose und bei jeder
proliferieren. Durch Vermehrung von Zel- Phase der beiden Teilungen einer Meiose.
len verstärkt wachsen oder wuchern. [griech.: pro, vor; phasis, Erscheinung]
[lat.: proles, Nachkommen; ferre, tragen] • prophase
• proliferate
prophylaktisch. Die Entstehung oder Aus-
prominent. Hervorspringend, vorragend. breitung einer Erkrankung verhindernd,
[lat.: prominere, herausragen] indem vorbeugende Maßnahmen ergrif-
• prominent fen werden.
[griech.: prophylax, vorbeugender Schutz]
Promotor. 1. (Molekulargenetik) Desoxy- • prophylactic
ribonukleinsäure-(DNS) -Sequenz, die die
Ribonukleinsäure-(RNS)- -+ Transkription Prophylaxe. Prävention oder Schutz vor
dem genetischen Code entsprechend in- einer Krankheit, wozu häufig der Einsatz
itiiert. 2. Karzinogener Faktor, der Zellen, von biologischen, chemischen oder me-
die durch Initiatoren verändert worden chanischen Hilfsmitteln gehört, mit de-
sind, anregt, sich schneller als normal zu nen das Eindringen infektiöser Organis-
vermehren, was die Wahrscheinlichkeit men verhindert oder diese zerstört wer-
einer malignen Entartung erhöht. den . ln der Pflege spielen P.n eine we-
[lat.: promovere, vorwärtsbewegen] sentliche Rolle, um mögliche Komplika-
• promotor tionen oder Zusatzerkrankungen zu ver-
hindern. indem Vorsorge getroffen und
Promyelozyt. Große, mononukleare Blut- Gesundes erhalten wird; z.B. _, Pneumo-
zelle, die einen einzelnen regulären, sym- nieprophylaxe, -+ Dekubitusprophylaxe
metrischen Kern und wenige undifferen- oder _, Thromboseprophylaxe.
zierte zytoplasmatische Körnchen enthält. • prophylaxis
• promyelocyte
Prophylaxen bei Neugeborenen. Folgende
Pronation. Drehung einer Extremität um Vorbeugungsmaßnahmen (Prophylaxen)
ihre Längsachse einwärts oder nach in- werden bei Neugeborenen heute zur Ver-
nen. (s.a. Supination) (s. Abb. S. 883) meidung der jeweiligen Erkrankungen
[lat.: pronare, vorwärts neigen] vorgenommen: Gonoblennorrhö-Pro-
• pronation pbylaxe nach Crede ( _, CredE!-Prophyla-
xe), Blutungsprophylaxe mit Vitamin K
Pronephros. Vorform der Niere bei einem (-+ Vitamin-K-Mangelblutung), _, Rachitis-
sich entwickelnden Embryo. prophylaxe mit Vitamin D und die _, Ka-
[griech.: pro, vor; nephros, Niere] riesprophylaxe mit Fluor.
• pronephros • newborns' prophylaxis
pronieren. Eine Extremität nach innen Propionazidämie. Erbliche Stoffwechseler-
drehen. (s.a. supinieren) krankung, die dadurch entsteht, dass der
[lat.: pronare, vorwärts neigen] Körper die Aminosäuren Threonin, Iso-
• pronate leucin und Methionin nicht verstoffwech-
sein kann. Es kommt zu Lethargie sowie licht, willkürliche Bewegungen zu verbes-
mentaler und körperlicher Retardation; sern.
eine Azidose entsteht infolge der Akku- •conscious proprioception
mulation von --> Propionsäure im Körper.
• propionicacidemia proprlozeptlv. Zur Wahrnehmung der eige-
nen Körperbewegungen und zum Be-
Ptopionallalunt. (Korynebakterium). Gat- wusstsein der jeweiligen Körperhaltung
tung unbeweglicher, anaerober gramposi- gehörend, die es dem Körper ermögli-
tiver Bakterien, die sich auf der Haut und chen, sich ohne sichtbare Hinweise im
im Magen-Darm-Trakt des Menschen so- Raum zu orientieren. (--> Propriozeption)
wie im Darm von Tieren und in Milchpro- • proprioceptive
dukten finden; z.B. P. acnes in Aknepus-
teln. PNpriozeptor, Jede sensorische Nervenen-
• Propionibacterium digung, die z.B. in den Muskeln, Sehnen,
Gelenken und dem Vestibularapparat
Pnlpionslln. (Propansäure). Gesättigte Fett- (Gleichgewichtsorgane) gelegen ist und
säure, Methylazetatsäure, chemische auf Reize reagiert, die aus dem Körper
Komponente des Schweißes. Die P. kann selbst in Abhängigkeit von den jeweiligen
von verschiedenen Bakterienspecies fer- Bewegungen und der räumlichen Position
mentiert werden, z.B. von Propionibakte- stammen. (--> Propriozeption)
rien. P. kann auch als Konservierungsmit- • proprioceptor
tel verwendet werden.
• propienie acid Proptlllioft, 1. Prozess des Vorwärtsbewe-
gung. 2. Neigung mancher Patienten, ins-
pnlplll1ionll. In der Beziehung zwischen besondere, wenn sie unter Nervenerkan-
zwei Mengen ausdrückend, dass die Zu- kungen wie Parkinsan leiden, beim Gehen
oder Abnahme der einen Menge immer nach vorn zu fallen, als wäre ihr Körper-
der der anderen entspricht. schwerpunkt verschoben.
• proportional • propulsion
Proposltian. Aussage, die noch bewiesen
werden muss, oder Handlung, die ausge-
PropJithiDundl. Hemmstoff der Schild-
drüsenhormonsynthese (--> Thyreostati-
II
führt werden wird. kum), der zur Behandlung einer Schild-
[lat.: proponere, nach vorn legen] drüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
• proposition und thyreotoxischen Krisen sowie zur
Vorbereitung einer Schilddrüsenresektion
l'lop~loaplior.. (Tiefensensibilität). Empfin-
eingesetzt wird.
dung, die durch einen Stimulus ausgelöst • propylthiouracil
wird, der aus dem Körper selbst stammt
und im Zusammenhang mit der räumli- ............... (Vorderhirn). Teil des Ge-
chen Positionierung oder der muskulären hirns, der das Zwischenhirn (Dienzepha-
Aktivität steht oder zu den sensorischen lon) und das Endhirn (Telenzephalon) be-
Rezeptoren gehört, die diese Reize akti- inhaltet und verschiedene Strukturen, z.B.
vieren. (--> propriozeptiv; Propriozeptor) Thalamus und Hypothalamus, enthält.
[lat.: proprius, eigen; capere, nehmen] Das P. kontrolliert wichtige Körperfunk-
• proprioception tionen und ist für Bewusstsein, Appetit
und Emotionen verantwortlich.
~ bawusste. Bewusstes Emp- [lat.: pro, vor; enkephalos, Gehirn]
finden der Körperhaltung und der Bewe- • prosencephalon
gung von Körperteilen; wird durch das
Lemniscussystem gesteuert, ein Netzwerk, Prospaktivstudi Analytische Studie, die
das bei den Gelenkrezeptoren beginnt die Beziehungen zwischen einer Bedin-
und im Parietallappen der Großhirnrinde gung und einem Merkmal aufklären soll,
endet und das es der Hirnrinde ermög- die gemeinsam bei einer größeren Perso-
nengruppe angetroffen werden können. tion besteht aus alkalischer Phosphatase,
Die zu einer solchen Studie ausgewählte Zitronensäure und verschiedenen proteo-
Population besteht aus gesunden Perso- lytischen Enzymen. Sie kontrahiert wäh-
nen, die einige gleiche Charakteristika rend der Ejakulation der Samenflüssig-
aufweisen, z.B. das Zigarettenrauchen. keit
Die Forscher verfolgen die Gruppe über [griech.: prostates, Vorsteher]
einen bestimmten Zeitraum und stellen •prostate
z.B. die Anzahl der Lungenkrebserkran-
~llenigne (81111). Vergrö-
kungen fest, die bei den Rauchern gegen-
über Nichtrauchern auftreten. Die P. er- ßerung der Prostata, die bei Männern
mittelt ein bestimmtes Ausmaß eines Risi- über 50 Jahren häufig auftritt. Die b. P. ist
kos, das als relatives Risiko bezeichnet gutartig und nicht entzündlich, jedoch
wird. meist progressiv fortschreitend und kann
• prospective study zur Obstruktion des Harnleiters und Stö-
rungen im Urinfluss führen. In der Folge
Prostaglamlln. Wirkungsstarke ungesät- kommt es zu häufigem Wasserlassen,
tigte Fettsäure; Gewebehormon, das aus dem Bedürfnis, nachts Urin zu lassen, so-
Arachidonsäure gebildet wird und in sehr wie zu Schmerzen und Harnwegsinfektio-
geringer Konzentration in den lokalen nen.
Zielorganen wirkt. P.e werden in geringen • benign prostatic hypertrophy (BPH)
Mengen produziert und besitzen ein gro-
ßes Wirkungsspektrum. Zum pharmako- l'rostltaklrllnom. Langsam wachsendes
logischen Wirkungsbereich gehören z.B. Adenokarzinom der Prostata, das häufig
Schwangerschaftsbeendigung, Behand- bei Männern über 50 Jahren auftritt; es
ist die dritthäufigste Todesursache bei
lung von Asthma, übermäßige Magensäu-
Krebserkrankungen des Mannes. Die Ur-
reproduktion, Senkung des Blutdrucks
sache ist unbekannt, scheint jedoch in
und Steigerung der Nierendurchblutung.
Verbindung mit den Hormonen zu stehen.
[griech.: prostates, Vorsteher; lat.: glans,
Das P. verursacht keine direkten Symp-
II Eichel]
• prostaglandin
tome, sondern wird oft erst bei der Un-
tersuchung von Blasen- oder Harnwegs-
Pmstagla~mer. Substan- obstruktionen, Hämaturie oder Pyurie
zen, die die Produktion von ---. Prostaglan- entdeckt. Das Karzinom metastasiert häu-
dinen verhindern; sie können als ---> Anal- fig und verursacht im Becken, in den Rip-
getika und als nichtsteroidale ---> Antiphlo- pen oder in der Wirbelsäule Schmerzen.
gistika eingesetzt werden. • prostate cancer
• prostaglandin inhibitor Prostatastein. Feste pathologische Verkal-
Prostata. (Vorsteherdrüse). Drüse beim kung, die sich in der ---> Prostata ablagert
Mann, die den Blasenhals und den tiefsten und im allgemeinen aus Kalziumkarbonat
Teil des Harnleiters umschließt und ein und/oder Kalziumphosphat besteht.
Sekret produziert, das den koagulierten • prostate calculus
Samen verflüssigt. Sie hat eine feste Struk- ~ Chirurgische Entfernung
tur, etwa die Größe einer Kastanie und be- eines Teils der Prostatadrüse, z.B. bei ei-
steht aus muskulärem und glandulärem ner gutartigen Prostatahypertrophie, oder
Gewebe. Die P. liegt in der Beckenhöhle der gesamten ---> Prostata bei malignen Er-
unterhalb des vorderen Teils der Scham- krankungen.
fuge ventral zum Rektum, durch das sie [griech.: prostates, Vorsteher; ektome,
gefühlt werden kann, insbesondere wenn ausschneiden]
sie vergrößert ist. Bei den meisten Män- • prostatectomy
nern verläuft die Harnröhre entlang der
Verbindung des vorderen Teils und des Prostatitis. Akute oder chronische Entzün-
mittleren Drittels der P. Die Prostatasekre- dung der Prostatadrüse, die nach einer In-
fektion auftreten kann. Symptome sind und gelegentlich Schwefel, Phosphor, Ei-
Brennen und Schmerzen beim Harnlassen sen, Iod oder andere essenzielle Bestand-
und häufiges Urinieren (-+ Pollakisurie). teile lebender Zellen enthalten. Man hat
[griech.: prostates, Vorsteher; itis, Entzün- inzwischen 22 für das Wachstum, sowie
dung] für Entwicklung und Erhaltung der Ge-
• prostatitis sundheit wesentliche Aminosäuren be-
stimmen können. Der Körper kann 13 da-
Pnlstalllis, dmmisdle. Persistierende Pros- von synthetisieren (nicht-essenzielle Ami-
tataentzündung mit dumpfen Kreuz- nosäuren), während 9 mit der Nahrung
schmerzen oder Schmerzen in der Peri- aufgenommen werden müssen und als es-
nealregion, Dysurie, Fieber und Penisaus- senziell bezeichnet werden. P.e sind die
fluss. wichtigste Quelle an Baumaterial für Mus-
[griech.: chronos, Zeit, prostrates, jemand, keln, Blut, Haut, Haare, Nägel und die in-
der nach vorne steht, itis, Entzündung.] neren Organe. Sie sind auch Vorausset-
•chronic prostatitis zung für die Bildung von Hormonen, En-
Pnltalltb. dlronfKM bakterielle, Langan- zymen und Antikörpern, können als Wär-
haltende, jedoch relativ leichte bakterielle me- und Energiequelle fungieren und
Prostatainfektion. Begleitsymptome sind sind ein wesentliches Element bei der
Schmerzen, Fieber und Dysurie, die weni- Ausscheidung von Abfallprodukten. Eine
ger ausgeprägt als bei der akuten Form zu große Zufuhr von P.en kann gelegent-
sind. lich zu Störungen des Flüssigkeitshaus-
• chronic bacterial prostatitis halts führen. Ein gesunder Erwachsener
hat ein Gesamtblutproteinvolumen von 6
PwlsfazJidln. -+ Prostaglandin, das ein bio- bis 8 g!dl.
logisch aktives Produkt des Arachidon- [griech.: proteios, erste Stelle]
säurestoffwechsels in den Gefäßwänden •protein
und ein potenzieller Hemmstoff für die
Thrombozytenaggregation ist.
• prostacyclin Prottln.~Protein, dessen ur-
sprüngliche Eigenschaften infolge ver-
II
'
Pmllltatkm. Zustand der extremen Er- schiedener Veränderungen verloren ge-
schöpfung und der Unfähigkeit zu an- gangen sind. Proteine können durch Be-
strengenden körperlichen Aktivitäten. strahlung, Hitze, starke Säuren oder Alko-
[lat.: prosternere, niederwerfen] hol denaturiert werden .
• prostration [Iat.: de, von, ab, natura, Natur, proteios,
erste Stelle.]
l'rotlllnsultlt. .... Heparin--+ Antagonist, .denatured protein
der aus Fischsperma hergestellt wird. P.
vermindert den Antikoagulationseffekt
von Heparin oder kehrt ihn um, insbeson- Prottln. aiafadlas.Eiweiß, das bei der Hy-
dere bei einer Heparinüberdosierung. drolyse als einziges Produkt Aminosäuren
• protamine sulfate produziert. E. P. sind z.B. Albumine, Glo-
buline, Gluteline, alkohollösliche Proteine,
flnltuse. -+ Enzym, das als Katalysator Albuminoide, Histone und Protamine.
beim Abbau von Peptidbindungen fun- •simple protein
giert, welche die Aminosäuren in einem
Protein zusammenhalten.
•protease
Protllln c. ....Antikoagulans, das die Gerin-
nungs-Cofaktoren 5 und Sc inaktiviert
Prolein. (Eiweiß). Große Gruppe natürlich und die Auflösung (Lyse) einer Verklum-
vorhandener organischer Stickstoffver- pung von Blutzellen (Koagel) durch den
bindungen, die aus langen Kombinationen Gewebe-Plasminogenaktivator auslöst.
von -+Aminosäuren bestehen, die Kohlen- (.... Blutgerinnung)
stoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff •human protein C
828 Proteinamie •

Proteinämie. Unphysiologisch hoher Pro- ger als ISO mg Protein täglich aus. Eine
teinspiegel im Blut. (---+ Protein} dauerhafte P. ist meist ein Anzeichen für
• proteinemia eine Nierenerkrankung oder für renale
Komplikationen anderer Krankheiten.
Proteine, komplexe. Proteine mit einem
einfachen Protein und mindestens einem • proteinuria
Molekül eines anderen Stoffes, z.B. Glyko-
protektiv. Andere Personen vor Gefahren
proteine, Lipoproteine, Nukleoproteine oder Verletzungen bewahrend, indem eine
oder Hämoglobin. sichere Umgebung geschaffen wird.
• complex protein [lat.: protegere, schützen]
Protein-Energie·Malnutrition. Ernährungs- • proteelive
mangelkrankheit, die durch eine zu gerin-
ge Aufnahme an Proteinen und/oder Ka- Proteolyse. Eiweißverdauung und -abbau;
lorien verursacht wird. Diese Mangeler- Prozess, bei dem Wasser, das in Berüh-
scheinungen zusammen mit einer Aus- rung mit Peptidbindungen kommt, die
zehrung sind ein wesentliches Problem Proteinmoleküle in einfachere Substanzen
der Kinder in der Dritten Welt. (---+ Maras- (Aminosäuren} abbaut. Zahlreiche En-
mus) zyme oder Bakterien können diesen Pro-
• protein-energy malnutrition (PEM} zess katalysieren. - adj. proteolytisch.
[griech.: proteios, erste Stelle; Iysis, Auflö-
Proteinkinase. Enzym, das den Transfer ei- sung]
ner Phosphatgruppe von Adenosintri-
• proteolysis
phosphat (ATP) katalysiert und ein Phos-
phorprotein produziert. Proteus. Gattung gramnegativer Bazillen,
• protein kinase die häufig Verursacher von Krankenhaus-
Proteinose, alveoläre. (Aiveolarproteinose}. infektionen (Nosokomialinfektionen)
Seltene Lungenkrankheit mit Ansamm- sind und in Fäzes, Wasser und Schmutz
lung von eiweißhaltiger Flüssigkeit (Plas- zu finden sind. P. kann Harnwegsinfektio-
maproteine, Lipoproteine und anderen nen, Pyelonephritis, Wundinfektionen,
Blutkomponenten) in den Lungenalveo- Diarrhö, Bakteriämie und einen endatoxi-
Ien. schen Schock verursachen.
• alveolar proteinosis [griech.: Proteus, mythischer Meeresgott,
der viele Gestalten annehmen konnte I
Proteinstoffwechsel. Der Prozess, bei dem • Proteus
die Eiweiße (---+Proteine) aus der Nahrung
vom Körper genutzt werden, um Gewebe- Prothese. l. Künstlicher Ersatz eines fehl-
proteine zu bilden; dazu gehören auch die enden Körperteils, z.B. einer Extremität
Abbauprozesse von Gewebeproteinen bei oder eines Gelenks. 2. Hilfsmittel, das
der Produktion von Energie. Nahrungsei- eine Funktionsverbesserung herbeiführen
weiß wird zuerst in Aminosäuren umge- soll, z.B. eine Hörhilfe.
wandelt, dann ins Blut absorbiert und an- • prosthesis
schließend von den Körperzellen verwen-
det, um neue Proteine zu bilden. Über den Prothesen pflege.-+ pflegeintervention der
Körperbedarf hinaus vorhandene Amino- NIC, die defrniert wird als die Pflege
---+
säuren können von den Leberenzymen in einer vom Patienten getragenen Prothese
Ketonsäure und Harnstoff umgebildet und Vorbeugung gegen Komplikationen
werden. infolge ihrer Anwendung.
• protein metabolism • Prosthesis Care
Proteinurie. Ausscheidung von unphysio-
Iogisch hohen Mengen an ---+ Proteinen Prothrombin. Plasmaprotein, das eine Vor-
über den Urin, meist in Form von Albu- form von ---+Thrombin ist; es wird in der
min. Gesunde Erwachsene scheiden weni- Leber synthetisiert, wenn ausreichend
Vitamin K vorhanden ist. (---. Blutgerin- Menschen pathogen und verursachen z.B.
nung) Kala-Azar, Malaria und Trichomoniasis.
[lat.: pro, vor; griech.: thrombos, Klum- [griech.: pro tos, zuerst; zoon, Tier]
pen] •protozoa
• prothrombin Protnlsioft. Hervortreten, Vortreibung
oder Verlagerung nach außen.
PrGtllrombinzeit. (Thromboplastinzeit (TPZ)). [lat.: protrudere, nach vorn drücken]
Untersuchung zur Bestimmung von Plas-
magerinnungsstörungen des exogenen • protrusion
Systems, die durch einen Mangel der Fak- PratabaranL Knochenvorsprung; anato-
toren II, V, VII oder X verursacht werden. mische Begrenzung, die als ---. Projektion
Thromboplastin und Kalzium werden der oder Schwellung erscheint, z.B. Kinn, Ge-
Plasmaprobe eines Patienten und einer säß oder die Wölbung des Stirnknochens
Kontrollperson zugesetzt. Dann wird die über der Augenbraue.
Zeit gemessen, bis beide Blutproben ge- [lat.: pro, vor; tuberare, anschwellen]
ronnen sind, und beide Werte verglichen. •protuberance
(s.a. Quick-Test)
PnMIMnin. Vorform eines Vitamins. Sub-
•prothrombin time (PT)
stanz in bestimmten Nahrungsmitteln,
die im Körper in ein ---.Vitamin umgebil-
Pmlon. Positiv geladenes Teilchen, das det werden kann, z.B. Betakarotin in Vi-
eine grundlegende Komponente der
taminA.
Kerne aller Atome ist. Die Anzahl der
•provitamin
P.en in einem Atomkern entspricht der
Ordnungszahl des Elements. (s.a. Elek- proxiJMI.Näher als andere Körperteile zu
tron) einem Referenzpunkt, meist zur Körper-
.proton mitte, gelegen. (s.a. distal)

II
•proximal
Protoplasma. Lebende Substanz einer Zel-
le, die im Allgemeinen aus vielzähligen Prozess. 1. Serie von zusammenhängen-
den Ereignissen, die ausgehend von einem '
Wassermolekülen, Mineralien und organi-
bestimmten Zustand oder einer Bedin-
schen Verbindungen besteht. - adj. proto-
gung bis zum Abschluss oder zur Lösung
plasmatisch.
in einer kontinuierlichen Reihenfolge
[griech.: protos, zuerst; plasma, Gebilde]
stattfinden. 2. Natürlicher Auswuchs, der
• protoplasm
von einem Knochen zu einem anderen
Körperteil reicht. 3. Durchlaufen einer
Prohlpolphyrin. Form des ---. Porphyrins, die
bestimmten Reihe von gegenseitig abhän-
mit Eisen und Proteinen kombiniert ver-
gigen Schritten, z.B. bei der Zubereitung
schiedene wichtige organische Moleküle
einer chemischen Verbindung.
bildet, z.B. Katalase, Hämoglobin und
[lat.: processus, Fortgang]
Myoglobin.
•process
[griech.: protos, zuerst; porphyros, pur-
pur] Prilt'ung, klllorische. (Thermische Prüfung).
• protoporphyrin Untersuchungsmethode, bei der der Ge-
hörgang abwechselnd mit warmem Was-
Prolata (pl.). Einzellige Mikroorganis- ser bzw. warmer Luft und kaltem Wasser
men; P. sind die niederste Form tierischen bzw. kalter Luft gespült wird. Die warme
Lebens (Urtierchen), jedoch komplexer Spülung löst einen rotatorisehen Nystag-
als Bakterien; sie bilden Organellen aus, mus in Richtung der gespülten Seite aus.
die solche Funktionen wie Ernährung, Eine kalte Spülung löst einen rotatori-
Ausscheidung, Atmung und Verankerung schen Nystagmus in Richtung der nicht-
an anderen Objekten oder Organismen gespülten Seite aus. Falls das Vestibulum
ausführen. Etwa 30 P.-Arten sind für den des Ohres gesund ist, erzeugen sowohl
-
warme als auch kalte Spülungen einen in
etwa gleich starken Nystagmus. Falls eine
Störung vorliegt, kann die Nystagmusre-
aktion in abgeschwächter Form auftreten.
caloric test
ullllrparll Zustand, der einer
progressiven ...., Bulbärparalyse ähnelt, da
auch hier eine Sprachstörung (Dysarth-
rie) und Schluckbeschwerden (Dyspha-
gie) auftreten; die Schwäche der Bulbär-
Gruppe von chronisch entzündli- muskeln betrifft bei der P. jedoch die obe-
chen Hauterkrankungen, die durch star- ren motorischen Neuronen. Ursache kön-
ken Juckreiz und multiple dornförmige nen multiple zweiseitige Infarkte der
kleine Papeln gekennzeichnet sind, die Großhirnrinde (Zerebralkortex) sein. Als
von dünnen Bläschen überzogen werden. Symptome treten u.a. Lähmungen der Ge-
Später (meist durch wiederhohes Kratzen) sichts-, Zungen-, Mund- und Rachenmus-
kann es zur Krustenbildung und...., Licheni- kulatur auf.
fikation kommen. Zu den Ursachen einer P. • pseudobulbar paralysis
zählen Allergien, bestimmte Arzneimittel, er~~~~~~. Syndrom, bei dem jemand
endokrine Störungen, maligne Erkran- eine --> Demenz vortäuscht; dies muss sehr
kungen und Parasiten. - adj. pruriginös. sorgfältig von einer Depression oder einer
prurigo Hysterie differenziert werden.
(Juckreiz). Unangenehme Empfin- • pseudodementia
dung, die von einem starken Bedürfnis Pseudoenrophc~litis haemorrh,HJirc~. (Werni-
nach Kratzen begleitet wird. Das Kratzen cke-Syndrom). Nicht-entzündliche, mit Blu-
führt häufig zu Sekundärinfektionen. Zu tung einhergehende Stammhirnerkran-
den Ursachen zählen Allergie, Infektion, kung bei chronischem Alkoholismus und
Gelbsucht (Ikterus), chronische Nierener- Vitamin B1 -Mangel. Typische Symptome
krankung, Lymphom und Hautreizungen. sind Doppeltsehen, unwillkürliche und
[lat.: prurire, jucken] schnelle Augenbewegungen, verminderte
pruritus Muskelkoordination und nachlassende
Pruritus · Meist chronisch vorhandener geistige Fähigkeiten.
Juckreiz der Haut um den Anusbereich, [Kar! Wernicke, dt. Psychiater u. Neurolo-
der z.B. durch Candida-Pilze, Kontaktder- ge, 1848-1905]
matitis, externe Hämorrhoiden, Maden- Wernicke's encephalopathy
würmer, Psoriasis und psychogene Pseudogr c~vidit <~t. (Scheinschwangerschaft).
Krankheiten verursacht wird. Zustand, in dem eine Frau überzeugt ist,
pruritus ani schwanger zu sein, was jedoch nicht der
Pnultus Starker Juckreiz an den Realität entspricht. Die Ursache kann psy-
äußeren Genitalien der Frau. Dies kann chogener Art, ein Tumor oder eine endo-
chronisch werden und zu ...., Lichenifikati- krine Dysfunktion sein.
on, Atrophie und gelegentlich maligner pseudocyesis; pseudogravidity
Entartung führen. Zu den Ursachen gehö- Pseudoh<·m•dphroditismus. Zustand, bei
ren u.a. Kontaktdermatitis, Lichen sclero-
dem eine Person die Gonaden des einen
sus et atrophicus, psychogener Juckreiz,
Geschlechts trägt und die körperlichen se-
Trichomoniasis und Kandidiasis.
kundären Charakteristika des anderen be-
• pruritus vulvae
sitzt, wobei jedoch das gonadale und das
p!11111d(e Vorsilbe mit der Bedeutung chromosomale Geschlecht übereinstim-
>>scheinbar, falsch<<. men. (--> Hermaphroditismus)
pseud(o)- [griech.: pseudes, falsch; Hermaphroditos,
Sohn des Hermesund der Aphrodite]
V;c'udoc~rthrose. (Falschgelenk). Gelenk, das
• pseudohermaphroditism
sich an der Stelle eines ausgeheilten Kno-
chenbruchs bildet. ennaphrod .minlus.Konge-
• false joint nitale Gonadenfehlbildung. Ungeachtet
der sekundären Geschlechtsmerkmale die nicht wirklich stattgefunden haben.
verfügt die betroffene Patientin über voll (--->Amnesie)
ausgebildete Eierstöcke. (---> Pseudoherm- •pseudomnesia
aphroditismus)
•female pseudohermaphroditism Pseudomonas. Gattung gramnegativer
Bakterien, zu denen verschiedene freile-
~Anzeichen bende Species in der Erde und im Wasser
einer Hyperkalzämie bei Krebspatienten, sowie opportunistische Erreger gehören.
obwohl keine primäre Schilddrüsenüber- P. sind bekannt für ihre fluoreszierenden
funktion (---> Hyperparathyreoidismus) oder Pigmente und ihre Widerstandsfähigkeit
Knochenmetastasen nachweisbar sind. gegenüber Desinfektionsmitteln und An-
• pseudohyperparathyroidism tibiotika.
Psladalllas. 1. Zustand, der einer intesti- [griech.: pseudes, falsch; monas, Einheit]
nalen Obstruktion ähnelt, die durch Läh- •Pseudomonas
mung (Paralyse) eines Teils der Darm- PHudomyxam. Schleimhaltiges tumorähn-
wand verursacht wird. 2. Adynamische liches Gewächs in der Bauchhöhle.
Stuhlverhaltung. (---> Ileus)
•pseudomyxoma
• pseudoileus
~ng. Heiseres Geräusch, ~.Zustand, bei dem eine
das beim Einatmen hörbar ist und durch Person unfähig zu sein scheint, ihre Arme
eine akute Kehlkopfobstruktion verur- oder Beine zu bewegen, wobei es sich je-
sacht wird. doch nicht um eine >>echte<< Lähmung
• crowing inspiration (--->Paralyse) handelt. Bei Kindern kann
dies durch Schmerzen in den Gelenken in-
r.udolymphom. Gutartige Störung der folge einer Rickettsienerkrankung oder
lymphoiden Zellen oder Histiozyten, ob- Skorbut verursacht werden. - adj. pseu-
wohl sie die klinischen Anzeichen eines doparalytisch.
malig.Psllllll.,...ms aufweisen. •pseudoparalysis
• pseudolymphoma
~ Membran, die aus ko-
Pseadopubertlt. Erscheinen von somati-
schen und funktionellen Veränderungen
II
aguliertem Fibrin, Bakterien und Leuko- der äußeren Geschlechtsorgane bei einem
zyten besteht und sich als Häutchen im Kind vor dem tatsächlichen Beginn der
Rachen von Diphtherie-Patienten bildet. --->Pubertät.
• pseudomembrane • pseudopuberty
Pstlalfatumbrln, Jllphtherische. Aus ko-
agulierten Fasern, Bakterien und Leuko- Pseudadrablsmus Scheinbares Schielen
zyten bestehende weiße bzw. gelbgraue (---> Strabismus), das durch eine Hautfalte
Membran mit genau definierten Randre- über dem unteren Augenlid verursacht
gionen. (---> Kehlkopfdiphterie) (s.a. Diph- wird, was die Sichtweite der Lederhaut
therie) (Sklera) auf die Mitte der Regenbogenhaut
(Iris) beschränkt.
•diphtheric membrane
• pseudostrabismus
Pseullaman Miaduö. Blutung aus der Ge-
bärmutter (Uterus), die der Menstruati- Pseullotullella. Knötchen, das einem Tu-
onsblutung ähnelt, aber nicht im Zusam- berkulosegranulum ähnelt, aber durch ei-
menhang mit den gewöhnlichen Verände- nen anderen Mikroorganismus als das
rungen im Gewebe des Endometriums Mycobacterium tuberculosis verursacht
steht. wird. (---> Pseudotuberkulose)
• pseudomenstruation • pseudotubercle
Gedächtnisstörung, bei der Pseudotullerlul Lungenerkrankung,
sich eine Person an Ereignisse erinnert, deren Symptome einer --->Tuberkulose äh-
nein, jedoch nicht durch das Mycobacteri- hemmen und werden vorwiegend bei der
um tuberculosis verursacht werden. Behandlung der --> Psoriasis eingesetzt.
•pseudotuberculosis •psoralens
Pseudolumor. Scheingeschwulst, die durch Psoriasis. (Schuppenflechte). Verbreitete
eine Schwellung verursacht wird, die aber chronische Hauterkrankung, die durch
kein echtes Gewächs mit Gewebeneubil- klar abgegrenzte rote Flecken gekenn-
dung ist. zeichnet ist, die mit dicken, trockenen, sil-
•pseudotumor berweißen, anhängenden Schuppen be-
deckt sind; nach dem Ablösen der Schup-
Pseuclo&yste. Raum oder Höhle, die Gas pen kommt es zu punktförmigen Blutun-
oder Flüssigkeiten enthält, wobei keine gen (sog. blutiger Tau). Die Schuppen ent-
auskleidende Membran vorhanden ist. P.n stehen durch eine exzessive Entwicklung
treten häufig nach einer Bauchspeichel- von Epithelzellen. Gelegentliche Schübe
drüsenentzündung (Pankreatitis) auf, und Rezidive sind typisch. Die Läsionen
wenn der Verdauungssaft die normalen können überall auftreten, sind jedoch
Gänge des Pankreas durchbricht und sich meist an den Streckseiten der Extremitä-
in Räumen sammelt, die mit Fibroblasten ten, knochigen Vorsprüngen, Kopfhaut,
ausgekleidet sind und an der Oberfläche Ohren, Genitalien und dem perianalen
der angrenzenden Organe liegen. (--> Zys- Bereich lokalisiert. Begleitend kann eine
te) Arthritis, insbesondere der distalen klei-
[griech.: pseudes, falsch; kystis, Tasche 1 nen Gelenke, auftreten. - adj. psoriatisch.
• pseudocyst •psoriasis
l'slloqlaia. Psychedelisches Mittel und ak-
tiver halluzinogener Wirkstoff verschiede- psJCb(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung
ner mexikanischer Pilze der Gattung Psi- >>Seele, Gemüt<<.
locybe mexicana. P. kann zu Stimmungs- •psych(o)-

II
und Bewusstseinsstörungen führen, die
der Wirkung von LSD ähneln. Die Toxizi- Pqdae.l. Der Aspekt der mentalen Fähig-
tät von P. ist gering, es fällt trotzdem unter keiten, der bewusste und unbewusste Pro-
das Betäubungsmittelgesetz. zesse umfasst. 2. Die vitale, mentale oder
•psilocybin spirituelle Gesamtheit eines Individuums
im Gegensatz zu Körper (oder Soma).
Psfltalmse, (Papageienkrankheit). Infektions- 3. (Psychoanalyse) Die gesamten Kompo-
krankheit, die durch das Bakterium Chla- nenten des Es, Ich und über-Ich, die alle
mydia psittaci verursacht wird. Es entste- bewussten und unbewussten Aspekte be-
hen Symptome, die einer Lungenentzün- inhalten. - adj. psychisch.
dung ähneln. Die P. wird durch infizierte [griech.: Seele1
Vögel, insbesondere Papageien oder Wel- •psyche
lensittiche, übertragen. Die klinische Ma-
nifestation ist extrem variabel und ähnelt Pl)'dledelisdt, Beschreibung eines menta-
vielen Infektionskrankheiten, wobei fast len Zustandes, der durch eine veränderte
immer Fieber, Husten, Appetitlosigkeit sensorische Wahrnehmung und Halluzi-
(Anorexie) und starke Kopfschmerzen nationen in Verbindung mit Euphorie
vorhanden sind. Unerkannt führt diese und Angst gekennzeichnet ist und meist
Erkrankung zum Tode. durch die bewusste Einnahme von Drogen
[griech.: psittakos, Pagagei; osis, Zustand 1 oder ähnlichen Substanzen (sog. Psyche-
• psittacosis delika, die unter das Betäubungsmittelge-
setz fallen), die bekannterweise diesen Ef-
Pmrilfllne (pl.). Pflanzliche Substanzen, die fekt auslösen, z.B. -->Meskalin, verursacht
UV-Licht absorbieren und photosensibili- wird. (--> Halluzinogene)
sierend wirken. P. können die Zellteilung •psychedelic
Psyclliater. Facharzt für -+ Psychiatrie mit wusst und vorbewusst (d.h. durch Refle-
zusätzlicher, medizinisch qualifizierter xion ins Bewusstsein zu rufen). Mit Hilfe
Ausbildung und Erfahrung in der Dia- von Techniken wie der freien Assoziation,
gnose, Vorbeugung und Behandlung von Traumdeutung und der Analyse von Ver-
mentalen Störungen. teidigungsmechanismen werden Emotio-
[griech.: psyche, Seele; iatreia, Behand- nen und Verhaltensweisen auf den Ein-
lung] fluss von unterdrückten instinktiven
• psychiatrist Trieben im Unterbewusstsein zurückver-
folgt. - adj. psychoanalystisch.
Pstchiaäie. Bereich der Medizin, der sich [griech.: psyche, Seele; analyein, in Teile
mit den Ursachen, Behandlungen und der trennen]
Vorbeugung von mentalen, emotionalen •psychoanalysis
und verhaltensbezogenen Erkrankungen
beschäftigt. Psydmchlrurgle. Chirurgische Durchtren-
[griech.: psyche, Seele; iatreia, Behand- nung bestimmter Nervenbahnen im Ge-
lung] hirn, die durchgeführt wird, um besonde-
• psychiatry re Fälle von chronischen, nicht nachlas-
senden Angst- oder Unruhezuständen
PQddMrie. biologisdte. Psychiatrische oder obsessiven Neurosen zu behandeln.
Richtung, die die physikalischen, chemi- Psychochirurgische Maßnahmen (z.B.
schen und neurologischen Ursachen und -+ Lobotomie) werden ausgeführt, wenn
die entsprechenden Behandlungen menta- Störungen sehr stark ausgeprägt sind und
ler und emotionaler Erkrankungen be- alternative Behandlungsmethoden, wie
tont. Psychotherapie, Arzneimittel und Elektro-
• biologic psychiatry schock sich als ineffektiv erwiesen haben.
ptJddltrisdt. Zur -+Psychiatrie und ent- • psychosurgery
sprechenden Erkrankungen gehörend. Psydtadlqnose. Studium der Persönlich-

II
•psychiatric keit durch Beobachtung von Verhaltens-
~ (PsychKG). Regelt weisen und Angewohnheiten in Kombina-
auflandesrechtliehen Grundlagen die Un- tion mit verschiedenen psychologischen
terbringung psychisch Kranker sowie Tests.
Suchtkranker in Psychiatrischen Kliniken, • psychodiagnosis
die Voraussetzungen für eine Unterbrin- l'sydlodHma. Form der Gruppentherapie
gung und die Zulassung von Krankenhäu- (nach J.L. Moreno), bei der Menschen ihre
sern für eine Unterbringung. Darüber emotionalen Probleme durch improvisa-
hinaus werden die Rechte der Unterge- torische Dramatisierungen ausleben.
brachten und die Regelung der Klinikauf- •psychodrama
sicht formuliert.
.Act concerning mentally ill persons ~ Studium der Kräfte, die
das Verhalten motivieren.
P~ Bereich der Psychiatrie, der
• psychodynamics
von Sigmund Freud begründet wurde und
sich dem Studium der Psychologie der PsycMgenie. 1. Entwicklung des Geistes
menschlichen Entwicklung und Verhal- (der Seele), einer mentalen Funktion oder
tensweisen widmet. Aus den systemati- eines mentalen Prozesses. 2. Entwicklung
schen Untersuchungsmethoden von geis- oder Produktion eines körperlichen
tigen Prozessen entstand ein System der Symptoms oder einer Krankheit, die einen
Psychotherapie, basierend auf dem Kon- mentalen oder psychischen Ursprung
zept des dynamischen Unterbewussten. statt einer organischen Ursache hat.
Die P. unterteilt die Psyche in die Instan- 3. Entwicklung eines emotionalen Zu-
zen Ich, Es und Über-Ich, und die Be- standes (normal oder unnormal) aus der
wusstseinsschichten in bewusst, unbe- Interaktion von bewussten und unbe-
wussten psychischen Kräften; z.B. psycho- Jung entwickelten Konzepten; es unter-
gene Schmerzen, die keine erkennbare or- scheidet sich von der Psychoanalyse Sig-
ganische Ursache haben. - adj. psycho- mund Freuds durch ein »kollektives Un-
gen. terbewusstsein«, dem mystischen, religiö-
[griech.: psyche, Seele; genesis, Ursprung] sen, die Entwicklung des persönlichen
• psychogenesis Unterbewusstseins beeinflussenden Fak-
tor. Die Rolle des sexuellen Einflusses auf
PQdlallniaoe. Bestimmung der auslösen- die frühe emotionale und psychologische
den Faktoren seelisch-geistiger Störun-
Entwicklung ist gering.
gen, Untersuchung der Ursachen und Vor-
beugung gegen psychische Erkrankungen • analytic psychology
oder Fehlanpassungen. Eine Maßnahme ~ angeWIIIdte.l. Interpretation
der P. kann eine Supervision sein. historischer, literarischer, medizinischer
• psychohygiene; mental health oder anderer Daten gemäß psychologi-
~ Wissenschaftler, der sich in schen Prinzipien. 2. Ein Zweig der Psy-
der Erforschung der Strukturen und chologie, der praktische Vorgehensweisen
Funktionen des Gehirns und der damit und Methoden erforscht, z.B. klinische
zusammenhängenden mentalen Prozesse Psychologie, Kinderpsychologie und Er-
spezialisiert hat. Ein klinischer P. hat ein ziehungspsychologie.
Psychologiestudium und eine Ausbildung • applied psychology
in klinischer ---+ Psychologie absolviert Psycbolalie,ldlaische.Zweig der Psycholo-
und führt Untersuchungen und Beratun- gie, der sich mit der Diagnose, Behand-
gen für Patienten mit mentalen und emo- lung und Verhinderung zahlreicher Per-
tionalen Problemen durch. sönlichkeits- und Verhaltensstörungen
• psychologist beschäftigt.
PsJdtologle. 1. Studium des Verhaltens • clinical psychology
und der bewussten und unbewussten Psydtologit der AbmnMitiL Die Erfor-

II
Funktionen und Prozesse des Geistes, ins- schung geistiger Störungen und nicht-
besondere in Verbindung mit der sozialen konformer Verhaltensweisen, einschließ-
und physikalischen Umgebung. 2. Be- lich ---+ Neurosen oder ---+ Psychosen, sowie
reich, der die praktische Anwendung von normaler Phänomene, die nicht gänzlich
Wissen, Fähigkeiten und Techniken im verstanden werden, wie z.B. Träume und
Zusammenhang mit Verständnis, Präven- veränderte Bewusstseinszustände.
tion oder Lösung von individuellen oder • abnormal psychology
sozialen Problemen umfasst, insbesonde-
re bezüglich der Interaktion zwischen In- ~.Entwicklung, Durchführung
dividuen und ihrer physikalischen und und Interpretation von psychologischen
sozialen Umgebung. 3. Mentale, motivati- Tests oder Intelligenztests.
ons- und verhaltensbezogene Merkmale [griech.: psyche, Seele; metron, Maß]
und Einstellungen eines Individuums • psychometrics
oder einer Gruppe von Individuen. - adj.
PsydtomotDrilr. Willkürliche Bewegungen
psychologisch.
und körperlich-seelische Bewegungsab-
[griech.: psyche, Seele; Iogos, Wissen-
läufe, die in Verbindung mit dem physio-
schaft]
logischen oder unphysiologischen Geis-
• psychology teszustand eines Menschen stehen. In der
PIJdlolagie, lßllytlsdle. 1. Analyse- und P. spiegelt sich die nonverbale Kommuni-
Klassifizierungssystem für Empfindungen kation wider. (---+ psychomotorische Ent-
und Gefühle, bei dem introspektive Me- wicklung) - adj. psychomotorisch.
thoden anstelle von experimentellen Me- [griech.: psyche, Seele; lat.: motare, sich
thoden angewendet werden. 2. System bewegen]
der Psychoanalyse nach den von C. G. • psychomotoricity
Psydton Disziplin, die sehen mentalen Funktionen. (--> Psycho-
sich mit den gegenseitigen Beziehungen pharmaka) - adj. psychopharmazeutisch.
zwischen psychischen Faktoren und Im- psychopharmacology
munreaktionen beschäftigt.
• psychoneuroimmunology Bereich der Psychologie, der
sich mit den Zusammenhängen zwischen
Psydwonkologie. Psychische Auswirkun- physischen Reizen und sensorischen Re-
gen einer Krebserkrankung, insbesondere aktionen beschäftigt.
der psychosozialen Bedürfnisse des be- • psychophysics
troffenen Patienten und seiner Angehöri-
Psychophysiologie. I. Studium der Physio-
psychooncology logie in Verbindung mit den verschie-
densten Aspekten der psychologischen
.!','>yd.;Gh; th Veraltete Bezeichnung für eine oder verhaltensbezogenen Funktionen.
Person, die unter Persönlichkeitsstörun- 2. Studium der mentalen Aktivitäten
gen und Anpassungsschwierigkeiten Iei- durch körperliche Untersuchung und Be-
det. - adj. psychopathisch. obachtung.
• psychopath psychophysiolgy

PlydJvp Mentale Erkrankung, die • Form der Psychothera-


angeboren oder erworben sein kann und pie, die sich auf die Vorbeugung gegen
nicht notwendigerweise mit einer gerin- emotionale Störungen richtet; die P. wird
gen Intelligenz gleichzusetzen ist, sich je- z.B. bei der Vorbereitung einer Entbin-
doch durch von der Norm abweichende dung genutzt, um die Ängste einer Frau
Verhaltensweisen darstellt. (--> Persönlich- vor Schmerzen oder einer Erkrankung
keitsstörung) des Kindes zu verringern.
psychopathy • psychoprophylaxis

PSJChop I. Studium der Ursa- Mentale Erkrankung organi-


chen, Verläufe und Erscheinungsformen schen oder emotionalen Ursprungs, die
von mentalen Störungen. 2. Verhaltensbe- durch gravierende Störungen des Reali-
zogene Manifestation von mentalen Stö- tätsbezugs gekennzeichnet ist. Der Patient
rungen. - adj. psychopathologisch. wertet den Inhalt seiner Wahrnehmungen
• psychopathology und Gedanken falsch aus und stellt falsche
Bezüge zur äußeren Realität her, selbst
P•rydt"'P arma a p . . (psychotrope Substan- wenn es eindeutige Gegenbeweise gibt.
zen). Arzneimittel oder andere Substan- Eine P. geht häufig mit regressivem Ver-
zen, die eine Wirkung auf das Zentralner- halten, unangemessenen Stimmungen
vensystem ausüben; z.B. Antidepressiva, und Affekten und einer verminderten Im-
Neuroleptika, Tranquilizer, Hypnotika, pulskontrolle einher. (s.a. Neurose) - adj.
Psychostimulanzien oder Barbiturate. psychotisch.
Der Umgang mit P. muss zurückhaltend [griech.: psyche, Seele; osis, Zustand]
erfolgen, da sie in die Psyche eines Patien- •psychosis
ten eingreifen und Stimmungen, Affekti-
vität und Emotionen beeinflussen. Störung, bei der die
• psychotropic drugs; psychopharma- Wahrnehmung des Ich entweder verrin-
ceutical gert oder beeinträchtigt ist; dabei ist die
Fähigkeit zur realitätsbezogenen Informa-
PSJChop Wissenschaftliche tionsverarbeitung vermindert oder ge-
Lehre von der Wirkung psychoaktiver stört. Ursächlich kann eine somatische
(z.B. dämpfender, stimulierender oder be- (organbezogen) oder psychische Erkran-
ruhigender) Arzneimittel auf das Verhal- kung des Patienten sein.
ten und die normalen oder pathologi- • acute psychosis
8.16 e, schizo

.... affelttiH. Syndrom mit schäftigungstherapie, Physiotherapie


schizoiden Anzeichen und Stimmungsstö- und Entspannungstherapie.
rungen, das jedoch die ~ DSM-Kriterien B adjunctive psychotherapy
für die eine oder andere Diagnose nicht Psychothuc,,pic•. unterstützend!'. Form der
erfüllt.
schizoaffective disorder Psychotherapie, die sich auf die Förde-
rung von wirksamen Kommunikations-
.... atltche. Psychische Stö- mitteln für Patienten mit Gemütsleiden
rung infolge einer Kopfverletzung mit konzentriert, und weniger auf die psycho-
Symptomen, die auf ein Hirntrauma hin- logische Erforschung des zugrundeliegen-
deuten. Die t. P. wird von einem psychi- den Konflikts.
schen Trauma unterschieden, bei dem die B supportive psychotherapy
Persönlichkeitsschädigung auf ein schlim- psychothch. 1. Zu einer --+Psychose gehö-
mes Erlebnis, meist eine Vergewaltigung, rend. 2. Zum Verhalten einer Person mit
zurückgeführt werden kann. den Charakteristika einer Psychose gehö-
• traumatic psychosis rend.
[griech.: psyche, Seele; osis, Zustand]
!l"'"cb·.omatrsch. Zur Interaktion von Geist Bpsychotic
oder Psyche und Körper gehörend, hier-
durch gekennzeichnet oder daraus resul- Psychotorninwtik.1 (pl.). Arzneimittel oder
tierend; z.B. p.e Schmerzen, die zum Teil andere Substanzen, deren Wirkung die
durch psychische Faktoren ausgelöst wer- Symptome einer Psychose hervorruft, z.B.
den. (--+ psychosomatische Medizin) Halluzinationen. (~ Halluzinogene)
[griech.: psyche, Seele; soma, Körper] psychotomimetics
'}}::.< psychosomatic
Pt. Symbol für ~ Platin.
hyclwtherapeut. Spezialist, der eine BPt
~Psychotherapie durchführt, z.B. Psych- PTA. 1. Abkürzung für pharmazeutisch-
iater, Psychologe, Psychiatriepflegende, technischer Assistent. 2. Abkürzung für
psychiatrische Sozialarbeiter und Perso- --+perkutane transluminale Angioplastie.
nen, die eine Ausbildung in psychothera- PTA
peutischer Beratung haben.
>Xz psychotherapist PTC. ~ perkutane transhepatische Cholan-
giographie
P·.ychutherapie. Bezeichnung für zahlrei- BPTC
che Methoden zur Behandlung von men- Abkürzung für --+ perkutane translu-
talen oder emotionalen Störungen, und minale koronare Angioplastie.
zwar mit Hilfe von psychologischen Tech- PTCA
niken statt durch physikalische Hilfsmit-
tel; z.B. Suggestion, Hypnose, Psychoana- Pterygrum (Flügelfell). Unphysiologische
lyse, Gestalttherapie, Musiktherapie, Ver- Hautfalte oder Hautmembran, die sich
haltenstherapie und Transaktionsanalyse. z.B. als dickes, dreieckiges, blasses Gewe-
[griech.: psyche, Seele; therapeia, Behand- bestück von der nasalen Begrenzung der
lung] Hornhaut (Kornea) zum inneren Augen-
• psychotherapy winkel (Kanthus) ziehen kann.
[griech.: pterygion, Flügel]
t:'!Jfc·>Ttt·ndcc. Eine Form der
P"·:~dtüf erapll!, Bpterygium
Psychotherapie, die sich auf die Verbesse-
rung des allgemeinen seelischen und kör- PTH. Abkürzung für ~ Parathormon.
perlichen Wohlbefindens konzentiert, BPTH
ohne fundamentale emotionale Probleme r. (Leichengift). Unpräziser Begriff,
lösen zu wollen. Formen der begleitenden der eine Gruppe von Stickstoffverbindun-
Psychotherapie sind Musiktherapie, Be- gen bezeichnet, die sich in verwesenden
··' Puerilismu s 837

Leichen (Eiweißfaulnis) finden; z.B ..... Pu- Geschlechtsmerkmale werden ausgebil-


trescin. det. Die P. beginnt bei Mädchen norma-
[griech.: ptoma, Leiche] lerweise zwischen dem 9. und 13. Lebens-
• ptomaine jahr in der Phase der --> Menarche. Bei
Jungen tritt die P. zwischen dem 12. und
Ptose. (Ptosis). Unphysiologischer Zustand,
14. Lebensjahr auf und ist durch die Fä-
bei dem ein Augenlid aufgrund einer an-
higkeit zur Ejakulation von Sperma ge-
geborenen oder erworbenen Schwäche
kennzeichnet. - adj. puberal.
des Hebemuskels oder der Lähmung des
[lat.: pubertas, Geschlechtsreife]
III. Hirnnervs herabhängt. - adj. ptotisch.
• puberty
[griech.: Fall]
• ptosis Pubes. Scham, Schamgegend, Schambe-
PTT/PTZ. Partielle Thromboplastintime = haarung.
Partielle Thromboplastinzeit [lat.: Schamgegend]
• pubis
Ptyalin. Stärkeverdauendes .... Enzym (Al-
phaamylase), das im Speichel vorhanden Public Health. Bereich der Gesundheits-
ist; es hydrolysiert Stärke und Glykogen. pflege, der sich mit der physischen und
[griech.: ptyalon, Speichel] psychischen Gesundheit der Bevölke-
• ptyalin rung beschäftigt, insbesondere mit der
Wasserversorgung, Abfallentsorgung
Ptyalismus. Übermäßiger Speichelfluss,
und Luftverschmutzung sowie den Si-
der z.B. in den ersten Monaten einer
cherheitsbestimmuogen für Lebensmit-
Schwangerschaft oder bei Parkinson auf-
tel.
treten kann oder klinisches Anzeichen ei-
ner Quecksilbervergiftung ist. • public health
Mundspülungen mit Salbei- oder Pfeffer-
Pudendum. Äußere Genitalien, insbeson-
minztee; Salbeibonbons lutschen.
dere der Frau, die den Schamberg, die
[griech.: ptyalon, Speichel]
großen Schamlippen, den Vorhof der Va-
• ptyalism
gina und die vestibularen Drüsen umfas-
Pu. Symbol für --> Plutonium. sen; beim Mann gehören Penis, Hoden
• Pu und Hodensack dazu.
Pubarche. Beginn der .... Pubertät, der
[lat.: pudere, sich schämen]
• pudendum
durch die Entwicklung von sekundären
Geschlechtsmerkmalen gekennzeichnet Pudendusanästhesie. Form der Leitungs-
ist. anästhesie (in den --> Nervus pudendus),
[lat.: pubes, Schamgegend; griech.: arche, um eine Narkose des Perineums zu errei-
Beginn] chen, was besonders für die Austreibung
• pubarche in der zweiten Phase einer Entbindung
Pubertas praecox. (Frühreife). Unphysiolo- hilfreich ist. Durch eine P. werden Peri-
gisch frühe Entwicklung der geschlechtli- neum, Vulva, Klitoris, große Schamlippen
chen Reife, die sich bei Mädchen mit der und der perirektale Bereich betäubt, ohne
Entwicklung der Brüste und einem Ei- dass die Muskelkontraktionen des Uterus
sprung bereits vor dem 8. Lebensjahr hierdurch beeinflusst werden.
und bei Jungen mit der Produktion von • pudendal block
reifen Spermien vor dem 10. Lebensjahr
Puerilismus. Infantiles Verhalten, insbe-
äußert.
sondere von Erwachsenen, was bei Psy-
• precocious puberty chosen oder Schizophrenie u.ä. Erkran-
Pubertät. Die Lebensphase, in der sich die kungen auftreten kann. - adj. pueril.
Fortpflanzungsfähigkeit entwickelt. Die [lat.: puerilis, kindisch]
inneren Genitalien reifen und die äußeren • puerilism
838 Puerpera ·• .

Puerpera. (Wöchnerin). Frau kurz nach der ionen freisetzen, falls eine -> Base hinzu-
Entbindung. - adj. puerperal. gefügt wird. P. minimieren größere pH-
[lat.: puerperium, Entbindung] Wert-Schwankungen in chemischen Sys-
• puerpera temen. Zu den Funktionen von Puffersys-
Puerperalfieber. (Wochenbettfieber/Kindbett- temen gehören die Erhaltung des Säure-
fieber). Syndrom in Verbindung mit einer Basen-Gleichgewichts im Blut und ein an-
gemessener -> pH-Wert, z.B. in den Nie-
systemischen bakteriellen Infektion und
rentubuli. Man unterscheidet Pufferanio-
Septikämie, die nach der Entbindung auf-
nen (Bikarbonat-, Protein- und Phosphat-
tritt und meist eine Folge von unsauberen
Ionen) und Pufferkationen (Natrium, Kal-
Techniken in der Geburtshilfe ist. Es kann
zu Endometritis, Fieber, Tachykardie, zium, Kalium und Magnesium).
Schmerzen im Uterusbereich und übelrie- • buffer
chenden -> Lochien kommen. Ohne Be- Pulex. Gattung von Menschen- oder Tier-
handlung kann das P. zur Niereninsuffizi- flöhen, die u.a. Infektionen wie Pest oder
enz oder zum bakteriämischen Schock epidemischen Typhus übertragen.
mit Todesfolge fortschreiten. Die ursächli- • Pulex
chen Organismen sind meist hämolyti-
sche Streptokokken. pulmo-. Vorsilbe mit der Bedeutung ••Lun-
Kontraktionsmittel zur Unterstützung ge<<.
der Gebärmutterrückbildung, evtl. in • pulmo-
Verbindung mit krampflösenden Medi-
kamenten (Spasmolytika) zur Weitstel - pulmonal. Zu den Lungen und dem Atem-
lung des Zervikalkanals; feucht -warme system gehörend.
Wickel auf den Bauch; Bettruhe; ausrei- • pulmonary
chende Flüssigkeitszufuhr, Beobachtung
Pulmonalatresie. Angeborener Herzfehler
der Blasen- und Darmfunktion; bei an · der hinausführenden Gefäße der rechten
haltendem Fieber und Uteruskanten- Kammer (Ventrikel). Eine Form ist eine

II
schmerz Antibiotika.
Verbindung innerhalb der Vorhöfe bei in-
• puerperal fever taktem Ventrikelseptum und bestehen-
Puerperalsepsis. (Wochenbettsepsis). Infekti- dem offenen Ductus arteriosus. Als eine
on, die im Wochenbett ( -> Puerperium) extremere Form stellt sich die -> Fallot-Tri-
auftritt. ( -> Puerperalfieber) logie dar.
• puerperal sepsis [lat.: pulmo, Lunge; griech.: a, ohne; tresis,
Perforation]
Puerperium. (Wochenbett). Die Zeit nach der
• pulmonary atresia
Entbindung, die etwa 6 Wochen andauert
und in der die anatomischen und physio- Pulmonill(klappen)insuffizienz. Unfähigkeit
logischen Veränderungen, die eine einer Pulmonalklappe, sich richtig zu
Schwangerschaft mit sich gebracht hat, schließen. Eine P. kann u.a. nach -> Endo-
zurückgebildet werden und die Wöchne- karditis oder -> pulmonaler Hypertension
rin sich normalerweise an die neuen oder auftreten.
erweiterten Verantwortlichkeiten der Mut- • pulmonary insufficiency
terschaft anpasst.
• puerperium Pulmonaliskatheter. (Rechtsherzkatheter; Pul-
monalarterienkatheter; Einschwemmkatheter).
Puffer. Substanz oder Gruppe von Sub- -> Swan-Ganz-Katheter.
stanzen, die dazu neigen, die Wasserstoff- • pulmonary arterial catheter
ionen- Konzentration in einer Lösung zu
steuern, indem sie mit den Wasserstoffio- Pulmonalklappe. Herzstruktur, die aus drei
nen (Hydrogen-Ionen) eine Bindung ein- halbmondförmigen Segeln besteht, die
gehen, wenn eine -> Säure dem System zu- sich während jedes Herzschlags schließen,
gesetzt wird; sie können auch Wasserstoff- um zu verhindern, dass Blut aus den Lun-
gengefäßen zurück in die rechte Kammer .r. Schwacher, schwierig
(Ventrikel) fließt. Die Segel sind durch zu tastender und häufig sehr schneller
Öffnungen getrennt, die kleinen Schaufeln Puls. Die Pulsschlagader fühlt sich nicht
ähneln, wenn sie geschlossen und mit Blut gut gefüllt an und dies bereitet Schwierig-
gefüllt sind. Diese Segel wachsen aus der keiten bei der Auszählung des Pulses.
Auskleidung des Pulmonalastes hervor. thready pulse
pulmonary valve
Puls, langsamer. Pulsschlag unter 60 Schlä-
gen pro Minute. Ein I. P. ist normal bei äl-
Pu Imonillstenose. Herzerkrankung, die im
allgemeinen durch eine konzentrische Hy- teren Menschen, trainierten Sportlern
und Patienten, die ->Betablocker einneh-
pertrophie der rechten Kammer (Ventri-
kel) mit einem relativ geringen Anstieg men.
des diastolischen Volumens gekennzeich- •slow pulse
net ist. Wenn das Kammerseptum intakt hlr. Puls, bei dem nach
ist, kann die Ursache in einer Klappenste- jedem vierten Pulsschlag eine Pause ent-
nose und/oder Infundibulumstenose lie- steht. (s.a. Herzrhythmusstörung)
gen. Es kommt zu einer Druckdifferenz in quadrigeminal pulse
der Systole zwischen der rechten Kammer
und der Pulmonalarterie. Abnormer Puls, der bei der
• pulmonary stenosis Pulsschreibung drei Spitzen aufweist. Die
erste Spitze repräsentiert die Druckwelle
Infektion oder Entzündung des vom Herzen in der Systole; danach folgen
Zahnmarks (-> Zahnpulpa). zwei Druckwellen in der Diastole.
[lat.: pulpa, Fleisch; griech.: itis, Entzün- • tricrotic pulse
dung] Pulsdefizit Zustand, der auftritt, wenn ein
pulpitis peripherer Puls niedriger als die ventriku-
läre Frequenz ist, die bei der Auskultation
Puls. 1. Rhythmischer Schlag oder vibrie- über der Herzspitze oder im Elektrokar-
rende Bewegung. 2. Kurze elektromagne- diogramm gemessen worden ist. Dies
tische Welle. 3. Regelmäßige Ausdehnung spricht für einen Mangel an peripherer
und Kontraktion einer Arterie, die durch Perfusion.
die Druckwellen entstehen, die bei jeder pulse deficit
Herzkontraktion durch den Blutausstoß
aus der linken Herzkammer verursacht Differenz zwischen den systoli-
werden. Dieses Phänomen kann leicht auf sehen und diastolischen Drücken, die nor-
den oberflächlichen Arterien gefühlt wer- malerweise 30 bis 40 mmHg beträgt.
den, z.B. der Arteria radialis oder carotis, • pulse pressure
und entspricht jedem einzelnen Herz- Pulsfrequenz. Anzahl der Herzschläge pro
schlag. Die normale Pulsfrequenz beträgt Minute, die über der Arteria radialis, ca-
bei einem Erwachsenen etwa 60 bis 80 rotis, femoralis und pedalis gemessen
Schläge pro Minute, wobei im Verlauf von werden. Normalerweise entspricht die P.
Anstrengungen, Verletzungen, Krankhei- dem Herzschlag, der Puls kann jedoch in
ten und emotionalen Reaktionen Fluktua- den verschiedenen Körperbereichen leicht
tionen entstehen können. - adj. pulsie- differieren.
rend. pulse rate
[lat.: pulsare, schlagen]
• pulse Rhythmisch pochen oder vi-
brieren, z.B. dem Ausdehnungs- und Kon-
Puls, dlll (Dikrotie). Puls mit zwei sepa- traktionsrhythmus des Herzens entspre-
raten Wellen, wobei die zweite Welle etwas chend.
schwächer als die erste Welle ist. [lat.: pulsare, schlagen]
dicrotic pulse •pulsate
840 Pulsmessung _

Pulsmessung. Palpation (Tasten) des Pul- teil des oxygenierten -+ Hämoglobins.


ses zum Zählen des Pulses. Die P. dient Zur Ermittlung der Sauerstoffsättigung
der Kontrolle des Kreislaufes; wird durch wird an Finger, Zehe oder Ohrläppchen
Auflegen vom Zeige- und Mittelfinger an ein Pulsaufnehmer angebracht (soge-
Körperstellen vorgenommen, an denen nannte transkutane P.). Die er hat eine
größere Arterien dicht unter der Haut- Lichtquelle und gegenüberliegend einen
oberfläche verlaufen; in der Regel an der Lichtempfanger. Auf diese Weise wird
A. radialis oder auch an der A. femoralis; die Lichtmenge, die von der Lichtquelle
im Schock bei Zentralisation des Patien- auf der einen Seite des Pulsaufnehmers
ten an der A. carotis. Weitere Möglichkei- durch das Gewebe zum Licbtempfanger
ten: A. temporalis, A. brachialis, A. popli- auf der anderen Seite de Pulsaufneh-
tea, A. tibialis posterior, A. dorsalis pedis. mers gelangt, gemessen. Pulsoxymeter
• taking the pulse arbeiten mit Rot- und lnfrarotlicht.
Wenn diese unterschiedlichen Lichtwel-
Pulsoxymetrie. ichtinvasive Methode lenlängen mit Sauerstoff gesättigtes bzw.
zur kontinuierlichen Messung des Sauer- ungesättigtes Hämoglobin durchstrah-
stoffgehalles im kapillären Blut. Das len, werden sie unterschiedlich stark ab-
---. Oxymeter misst den prozentualen An - sorbiert. Das Pulsoxymeter berechnet

A. tempora lis
(Oberfläch liehe
Schläfenschlagader)
A. carotis communis
(Halsschlagader)
A.axillaris
(Achselschlagader)
A. brachialis
(Armschlagader)

A. femoralis
(Oberschenkelschlagader)

A.poplitea
(Kniekehlenschlagader)

A. tibialis posterior
(Hintere Schienbeinschlagader)

A. dorsalis pedis
(Fußrückenschlagader)

Pulsmessung. Pulstaststellen.
.,-. Pupillenreflex. retrobulbarer 841

das Verhältnis dieser Absorptionsdiffe- Pulsus tardus. Puls mit einem graduellen
renz, welche als Kurvenbild bzw. in einer Anstieg und Abfall der Amplitude, die
Zahl auf dem Monitor erscheint. Die P. langgestreckt und flach ist.
ist einfach anzuwenden; meistens wird • pulsus tardus
durch das Gerät gleichzeitig die Pulsfre-
quenz registriert. Vorsicht ist geboten Pulver. Arzneimittel, das in einer gleich-
bei der Anwendung im Schock oder bei mäßigen Mischung fein zerstäubt vorliegt.
anderen Mikrozirkulationsstörungen. • powder
Hier sind häufig auch am Ohrläppchen Punkt, kritischer. Temperatur und Druck-
keine verlässlichen Werte mehr abzulei- verhältnisse, bei denen die Dichte der
ten. flüssigen und gasförmigen Phase einer
• pulse oxymetry Substanz, die sich in einem abgeschlosse-
nem System befindet, identisch sind und
Pulsus altemans. --> Puls, der durch einen beide Phasen offensichtlich nicht vonein-
regelmäßigen Wechsel zwischen schwa- ander getrennt sind.
chen und starken Schlägen ohne Verände- • critical point
rung der Zykluslänge charakterisiert ist. punktieren. Flüssigkeit aus einer kleinen
Ein P. a. tritt bei Herzmuskelschwäche Öffnung absaugen.
und dekompensierter Hypertonie auf. • tap
[lat.: pulsare, schlagen; alternare, sich ab-
wechseln] Punktion. Durchstechen der Außenhaut
• pulsus alternans mit einer Nadel oder einem Skalpell, um
eine Körperflüssigkeit aus einem Organ
Pulsus bigeminus. Unphysiologischer Puls, oder einer Körperhöhle zu entnehmen,
bei dem zwei Schläge schnell aufeinander z.B. --> Pleurapunktion.
folgen, mit einer anschließenden Pause, in • puncture
der kein Puls zu fühlen ist. Punktion, subdurale. Das Eindringen mit
• bigeminal pulse einer Nadel in den Bereich zwischen der
--> Dura mater und der --> Arachnoidea, um
Pulsus celer. (schnellender Puls). Puls, der sich entweder diagnostische oder therapeuti-
voll und hüpfend anfühlt; wird durch eine sche Medikamente zu injizieren bzw. Blut
verstärkte Herzkontraktion oder ein er- oder andere Flüssigkeit zu entnehmen.
höhtes Volumen des innerhalb der elasti- • subdural puncture
schen Strukturen des Gefaßsystems zirku-
lierenden Blutes verursacht. Pupille. Zirkuläre Öffnung der Regenbo-
• bounding pulse genhaut (Iris) des Auges, die etwas seitlich
zum Zentrum der Iris liegt. Die P. befindet
Pulsus paradoxus. Unphysiologische Ab- sich hinter der Hornhaut (Kornea) und
nahme des systolischen Drucks und der der vorderen Augenkammer und vor der
Pulswellenamplitude während der Einat- Linse. Ihr Durchmesser variiert mit der
mung (Inspiration). Bei der Ausatmung Kontraktion und Entspannung der Mus-
wird der Puls dagegen wieder stärker. kelfasern der Iris, wenn sich das Auge an
Lichtveränderungen anpasst, sowie im
• pulsus paradoxus
Zusammenhang mit emotionalen Zustän-
den und autonomen Stimulationen. - adj.
Pul.sus parvus et tardus. Schwacher Puls pupillar.
mit niedrigem Druck, der langsam und [lat.: pupilla, Augapfel]
schleichend zu- und abnimmt; tritt bei ei-
• pupil
ner Aortenstenose auf.
[lat.: pulsus, Schlag; parvus, klein; tardus, Pupillenreflex, retrobulbärer. Abnorme Re-
langsam] aktion der Pupille auf Licht. Nach anfang-
• pulsus parvus et tardus lieher Verengung der Pupille erweitert
sich diese wieder bei anhaltendem Reiz. Puqlura. Blutungsstörungen infolge von
Dies ist ein Zeichen einer retrobulbären Blutgerinnungsproblemen, die durch Blu-
Neuritis. tungen (Hämorrhagien) in das Gewebe
[lat.: retro + bulbus oculi, hinter dem gekennzeichnet sind, insbesondere in
Augapfel gelegen] Haut oder Schleimhäute, und flächenhafte
• retrobulbar pupillary reflex Blutergüsse (Ekchymosen) oder punktför-
mige Blutungen (Petechien) bilden.
Pl~q~ilmstllre. (Pupillenstarre). Augenerkran-
[lat.: purpur]
kung, bei der sich die Pupille bei Stimula-
•purpura
tion weder erweitert (dilatiert) noch zu-
sammenzieht (kontrahiert). Ursache sind Ptlrpura dlrglca. Chronische Hauterkran-
Adhäsionen, die zu einer Verklebung von kung mit Urtikaria, Erythem, Asthma so-
Netzhaut und Linse bzw. zu einer Beein- wie Gelenkrheumatismus. Im Gegensatz
trächtigung der Netzhautnerven infolge zu anderen --->Purpura-Formen sind die
von akutem Glaukom führen. Thrombozytenzahl, Blutungszeit und
• fixed pupil Blutgerinnung normal.
Purlft. Substanz einer großen Gruppe von [griech.: allos, anderer; ergein, arbeiten;
Stickstoffverbindungen. P.e sind Baustei- lat.: purpura, violett]
ne der ---> Purinbasen und werden als End- • allergic purpura
produkte der Verdauung bestimmter Ei-
weiße in der Nahrung produziert oder in Ptlrpura senllls. Hautzustand älterer Men-
einigen Fällen vom Körper synthetisiert; schen, der durch brüchige Gefäßwände
sie sind darüber hinaus in vielen Medika- gekennzeichnet ist, die bei der geringsten
tionen und anderen Substanzen enthalten, Verletzung reißen und Blutungen verursa-
z.B. in Coffein, Theophyllin und verschie- chen. (--+ Purpura)
denen Diuretika, Muskelrelaxanzien und • purpura senile
Myokardstimulanzien.
[lat.: purus, rein; urina, Urin] purulent. Eiter produzierend oder enthal-
II •purine
l'm'fnllase. Purinderivat, das am Aufbau
tend.
[lat.: purulentus, eitrig]
•purulant
von Nukleinsäuren beteiligt und in Aus-
scheidungsprodukten enthalten ist; dazu PundenL Produktion oder Absonderung
gehören Adenin, Guanin, --->Purin, Hypo- von--+ Eiter.
xanthin, Xanthin und Harnsäure. [lat.: purulentus, eitrig]

Pwl-
• purine base .purulence
FlsM. Fasern des Herzmuskels
(Myokard), die die Endaufzweigung der Pas (pJ. Pllra). --+ Eiter.
---> Tawara-Schenkel bilden und an der Erre- •pus
gungsleitung beteiligt sind.
[J.E. Purkinje, tschechischer Physiologe, Pustel. (Pustula). Kleine, klar begrenzte Er-
1787-1869] hebung der Haut, die eine purulente Flüs-
• Purkinje's fibers sigkeit (---> Eiter) enthält. - adj. pustulär.
•pustule
l'urfdnje-lelle Große Nervenzellen
(---> Neuronen), die als die einzigen ---> effe- ........_ (Schalenkern). Basalganglion in
renten Fasern die Kleinhirnrinde (zerebel- der grauen Hirnsubstanz; äußere Hülle
larer Kortex) verlassen, nachdem der Kor- des Linsenkerns (Nucleus lentiformis),
tex sensorische und motorische Impulse der seitlich des Pallidum (Globus palli-
aus dem restlichen Nervensystem weiter- dus) zu finden ist. Das P. gehört zum
geleitet hat. Streifenkörper (Corpus striatum) und ist
• Purkinje's cells mit den Suppressionszentren des Kortex
.. Pygmahan1sm us 843

verbunden und bewirkt dadurch eine Nieren, die Form der Harnleiter und der
Hemmung der Bewegung. Blase, die Füllung des Nierenbeckens und
[lat.: Hülse] die Durchgängigkeil des Harntraktes so-
• putamen wie Zysten oder Tumore im Nierenbe-
reich.
Putrefaktion. (Putreszenz/Fäulnis). Zerfall von
[griech.: pyelos, Becken; gramma, Bericht]
Enzymen, insbesondere Proteinen, die
• pyelogram
faulig riechende Verbindungen produzie-
ren, z.B. Ammoniak, Hydrogensulfid und
Mercaptan. Pyelographie, intravenöse. Technik zur Un-
[lat.: putrescere, verfaulen] tersuchung der Strukturen und Auswer-
• putrefaction tung der Funktionen des Harnwegesys-
Putrescin. Faulig riechendes Leichengift tems. Bei der i.n P. wird ein Kontrastmittel
(-.Ptomain), das durch die Zersetzung intravenös injiziert und anschließend eine
der Aminosäure Ornithin während der Reihe von Röntgenbildern aufgenommen,
Verwesung von tierischem oder menschli- um die Passage des Kontrastmittels wäh-
chem Gewebe, Bazillenkulturen oder fä- rend der glomerulären Filtration darzu-
kalen Bakterien entsteht. stellen. Auf diese Weise können Nieren-
• pulreseine steine, Nierenbecken, Harnwege und
Harnblase abgebildet werden.
putrid. Verwesend und faulig riechend. • intravenous pyelography (IVP)
[lat.: putridus, faulig]
• putrid
Pyelonephritis. Diffuse pyogene Infektion
Pütterverband. Eine Art des ..-. Kompressi- des Nierenbeckens und -parenchyms.
onsverbandes. Grundsätzlich sollte die Eine akute P. ist meist die Folge einer In-
Binde bei der Pütter-Technikimmer der fektion, die vom unteren Harntrakt zu
Form des Beines folgen. Hiermit soll ein den Nieren aufsteigt. Der Beginn einer
gleichmäßiger Druck am ganzen Bein er- akuten P. verläuft rasch und zeigt sich
zielt werden. (s.a. Thromboseprophylaxe) mit Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerz,
• Pütter's bandage Übelkeit und häufigem Harnlassen (Polla-
kisurie). Eine chronische P. entwickelt
PVC. Abkürzung für >>Polyvinylchlorid<<.
sich schleichend nach einer bakteriellen
• Pvc Infektion der Nieren und kann bis zur
P-Welle. Komponente des Herzzyklus, die Niereninsuffizienz fortschreiten. In den
sich im EKG als eine umgekehrte U-för- meisten Fällen treten Obstruktionen in
mige Kurve nach der T-Welle und vor Form von Steinen oder Harnleiterstriktu-
dem QRS-Komplex zeigt; sie stellt die ren auf.
Kammerdepolarisation dar. ( -+ Elektrokar- [griech.: pyelos, Becken; nephros, Niere;
diogramm) itis, Entzündung]
• P-wave • pyelonephritis
py(o)·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Eiter<<.
• py(o)- Pyelostomie. (Nephrostomie). Chirurgisches
pyel(o)-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Nie- Anlegen einer Fistel von der Niere oder
renbecken«. vom Nierenbecken zur Bauchdecke, um
• pyel(o)- Harn nach außen abzuleiten (z.B. bei
Harnstauung).
Pyelogramm. Radiographische Aufnahme • pyelostomy
des Nierenbeckens, der Nieren und der
Harnleiter (Ureteren). Ein intravenöses P.
zeigt nach der Injektion eines Kontrast- Pygmalianismus. Psychesexuelle Abnormi-
mittels die Größe und Lokalisation der tät, bei der die erotischen Fantasien einer
Person auf einen Gegenstand gerichtet denum) behindert. Ursachen können u.a.
sind, den sie selbst geschaffen hat. Narben, Magengeschwüre oder Tumore
[Pygmalion, Bildhauer der griechischen sein.
Mythologie, der sich in seine eigene Sta- • pyloric stenosis
tue verliebt hatte]
pygmalianism Pyoderm11:. Eitrige Hauterkrankung, z.B.
-> Impetigo.
pylrnildl Beschreibung für eine Körper- [griech.: pyon, Eiter; derma, Haut]
struktur, die durch einen gedrungenen pyoderma
Körperbau, kurze runde Glieder, ein run-
des Gesicht, einen kurzen Hals und eine PY 9 · Eiterproduzierend, z.B. pyogene
Neigung zur Fettleibigkeit gekennzeichnet Infektion.
ist. [griech.: pyon, Eiter; genein, produzieren]
p::ipyknic •pyogenic
" . _ Degenerative Kondensierung von I'OIIIIIIasis Ansammlung von Eiter
Kernmaterial in eine feste, dunkel anfärb- und Steinen (Konkrementen) in den Nie-
bare Masse in einer Zelle. ren.
~Xi pyknosis • pyonephrolithiasis
Pyloro:;pasmus. Krampf (Spasmus) des Pyorrhö. Eitriger (purulenter) Ausfluss.
-> Pylorussphinkters am Magenausgang, [griech.: pyon, Eiter; rhoia, Fluss]
der bei einer -> Pylorusstenose auftreten pyorrhea
kann.
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz; spas-
ie. Komplikation einer chroni-
schen Prostataentzündung (Prostatitis),
mos, Krampf]
die durch die Präsenz von Eiter in der Sa-
pylorospasm menflüssigkeit gekennzeichnet ist.
!'ylmntomie. (Sphinkterspaltung). Chirurgi- • pyospermia
sche Inzision in den -> Pylorus, die meist
L I. Ansammlung von Eiter in
durchgeführt wird, um Obstruktionen zu
beheben. der ""Pleurahöhle. 2. Eitrige (purulente)
-->Pleuritis.
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz; temnein,
schneiden] •pyothorax
pylorotomy Pyramide.!. Gewebestruktur mit pyrami-
(pl. Pylon:. (Magenpförtner). Vereng- denähnlicher Form, z.B. Nierenpyrami-
ter tubulärer Teil des Magens, der recht- den, kegelförmige Haarkanalbündel im
winklig vom Magen in Richtung Zwölffin- Nierenmark 2. Pyramidenförmige Erhe-
gerdarm (Duodenum) abgeht. Der P. dient bung am verlängerten Rückenmark, die
als Schließmuskel des Magens. - adj. py- durch die Nervenfasern der -> Pyramiden-
lorisch. bahn gebildet wird. Durch die P.n verlau-
[griech.: pyle, Tor; ouros, Schutz] fen die Fasern der Leitungsbahnen für die
F}:i pylorus
Willkürmotorik (-> Pyramidenbahn).
- adj. pyramidal.
.,..._ Verdickter muskulärer pyramid
Ring am Magenausgang, der den Magen-
pförtner (->Pylorus) vom Zwölffinger- enbllm. (Tractus corticospinalis).
darm (Duodenum) trennt. Bahn, die aus Gruppen von Nervenfasern
pyloric sphincter in der weißen Substanz des Rückenmarks
besteht, über die motorische Impulse zu
Pylom,;tenose. Verengung des --. Pylorus- den Vorderhornzellen von der jeweils ent-
sphinkters am Magenausgang, die zu einer gegengesetzten Seite des Gehirns geleitet
Obstruktion führt, welche den Abfluss der werden. Diese zu den Vorderhornzellen
Nahrung in den Zwölffingerdarm (Duo- absteigenden Fasern regulieren die will-
kürliehe und reflektorische Aktivität der tung des Natrium- und Kaliumhaushaltes
Muskeln. (---. Pyramidenbahnzeichen) wesentlich ist und die Funktionen des
• pyramidal tract nervösen und skelettmuskulatorischen
Systems reguliert. P. ist z.B. in Fleisch,
PynmldenllthnHicbtn. Pathologische Re- Fisch, Gemüse, Brot und Getreide enthal-
flexe, die infolge von Verletzungen der ten. Zu den Mangelerscheinungen zählen
---. Pyramidenbahn entstehen, z.B. Babins- Dermatitis, Entzündungen im Mund- und
ki-Reflex. Augenbereich, Schlaflosigkeit, Nervosität
• pyramidal sign oder Krämpfe.
~ Kreuzung von Ner- • pyridoxine
venfasern der kortikospinalen Bahn auf Pyrimidin. Organische Verbindung von he-
der Vorderseite der Medulla oblangata. terozyklischem Stickstoff, der in Nuklein-
• decussation of pyramids säuren (Purinbasen, Pyrimidinbasen)
Pynlllitklulle. Nervenzelle (---. Neuron) und in vielen Arzneimitteln enthalten ist,
mit pyamidenförmigem Zellkörper in der z.B. in Aciclovir.
grauen Substanz der Großhirnrinde. • pyrimidine
• pyramidal cell PJrogen. Substanz oder Agens, die einen
"..... (pl.t. Fiebererzeugende Arznei- Anstieg der Körpertemperatur verursa-
mittel und Substanzen, die zur Reizkör- chen, z.B. bakterielle Toxine. - adj. pyro-
perbehandlung eingesetzt werden. (---. Fie- gen.
ber) [griech.: pyr, Feuer; genein, produzieren]
•pyretics •pyrogen
Pyndilomt. Bezeichnung für ein fiebererre- ptromanle. Impulskontroll-Störung, die
gendes Mittel. durch einen unkontrollierbaren Drang ge-
• febrifacient kennzeichnet ist, Feuer zu legen. - adj.
~ ---. Fieber erzeugend, zum Fieber
gehörend oder durch Fieber gekennzeich-
pyromanisch.
[griech.: pyr, Feuer; mania, Verrücktheit]
.pyromania
II
net.
•pyretic ".,...... (Sodbrennen). Schmerzhafte, bren-
nende Empfindung in der Speiseröhre
Pyridastigmin. ---. Parasympathikomimetika (Ösophagus) direkt hinter dem Brustbein
(Acetylcholinesterase-Hemmer), das u.a. (Sternum); wird häufig durch zurückflie-
zur Behandlung einer Myasthenia gravis ßenden Mageninhalt (Reflux) in den Öso-
und als Antagonist für nichtdepolarisie- phagus verursacht, kann aber auch durch
rende Muskelrelaxanzien, etwa Curare, eine ---. Hyperazidität oder durch Magenul-
Anwendung findet. zera bedingt sein.
• pyridostigmine bromide .pyrosis
I'Jridoxfn. Wasserlösliches weißes kristalli- ~.---.Enzym, das für die anae-
nes Vitamin, das zum Vitamin-B-Kom- robe ---.Glykolyse von Erythrozyten wich-
plex gehört (Vitamin B6 ). P. fungiert als tig ist. Es katalysiert den Transfer einer
Coenzym, das zur Synthese und zum Ab- Phosphatgruppe von Adenosintriphos-
bau von Aminosäuren, zur Umbildung phat (ATP) zu Adenosindiphosphat
von Tryptophan zu Niacin, zum Abbau (ADP).
von Glukose-I-phosphat, zur Produktion • pyruvate kinase
von Antikörpern, zur Bildung des Häm
im Hämoglobin sowie von Hormonen, Pyurie.Ausscheidung von Leukozyten und
die für die Hirnfunktionen wichtig sind, Eiter mit oder ohne Bakterien im Urin als
zur Absorption von Vitamin B12, zur Pro- Anzeichen einer Harnwegsinfektion.
duktion von Magensäure und zur Erhal- •pyuria
Q

QF. Abkürzung für --+ Querfinger(breite). Kammererregung. jeder einzelnen Zacke


. FB wird ein Buchstabe zugeordnet, wobei Q
für die erste negative, R die erste positive
Q-Fieber. (Queenslandfieber; Balkanfieber; Bal- und S die zweite negative Zacke stehen.
kangrippe). Eine akute, fiebrige Infektions- Großbuchstaben kennzeichnen große
krankheit, die in der Regel die Atmungs- Amplituden, Kleinbuchstaben kleine Am-
organe betrifft und durch die --+ Rickett- plituden.
sien Coxiella burneti ausgelöst wird. Die QRS complex
Krankheit wird verbreitet durch Kontakt
mit infizierten Haustieren, durch Einat- Quaddelbildung, allergische. Hautausschlag
men der Rickettsien aus deren Fell, durch infolge einer Verletzung oder Injektion
Trinken der kontaminierten Milch oder von Antigenen, gekennzeichnet durch Rö-
durch Zecken, die Träger des Bakteriums tung und Schwellung der Haut aufgrund
sind. der Freisetzung von Histaminen. Die Re-
[Q = Abk. für eng!. query- Zweifel, Frage- aktion verläuft meist in drei Stufen: Zu-
zeichen] nächst tritt um die verletzte Stelle eine
• Qfever leichte Hautrötung auf, die sich dann in
eine großflächigere flammende Rötung
Qi. Chinesisches Konzept der grundlegen-


verwandelt. Schließlich entsteht eine
den Lebensenergie, die in geordneten Quaddel an der betroffenen Stelle, da
Bahnen entlang von Meridianen bzw. Ka- Flüssigkeit aus den umliegenden Kapilla-
nälen im Körper fließt. ren unter die Haut dringt.
• ch'i • wheal-and-flare reaction
Qigong. Traditionelle chinesische Heilkun- quadr·. (tetra). Vorsilbe mit der Bedeutung
de bei der das geistige und körperliche >>vier«, »vierfach«.
Wohlbefinden durch eine Kräftigung der • quadr-
individuellen Lebensenergie angestrebt
wird. Die Krankheitsdiagnose erfolgt Quadrant. l. Ein Viertel eines Kreises.
durch Inspektion, Riechen, Hören, Anam- 2. Anatomische Bereiche werden zur ge-
nese und Pulsfühlen. Zur Therapie wer- naueren Orientierung durch je eine ge-
den die Akupunktur, pflanzliche Präpara- dachte horizontale und vertikale Linie in
te, Wärmereize und die konzentrative Be- vier Quadranten aufgeteilt.
wegungstherapie eingesetzt. [lat.: quadrans, Vierter, vierter Teil]
• QiGong • quadrant
QRS·Komplex. (Kammerkomplex). Ein Wellen- Quadrantenhemianopsie. Sehverlust in ei-
komplex im --+ Elektrokardiogramm (EKG), nem Gesichtsfeldquadranten auf einem
der die Herzkammererregung (ventriku- bzw. beiden Augen (Quadrantenanopsie).
läre --+Depolarisation) darstellt. Der Be- Die Ursache hängt von dem betroffenen
griff >>QRS-Komplex« steht sowohl für Quadranten ab. (--+ Gesichtsfeld)
eine normale als auch für eine abnormale • quadrant hemianopsia
· Quallratssicherung 847

quadrigeminus. I. In vier Teilen. 2. Vierfa- kende Beschwerderaten. (s.a. pflegequali-


che Vergrößerung oder Erhöhung. 3. Aus tät)
vier symmetrischen Teilen bestehend. • quality dimensions
[ lat.: vierfach]
• quadrigeminal Qualitätskontrolle. (Qualitätsüberwachung).
Quadriplegie. (Tetraplegie). Lähmung der Die regelmäßige Überprüfung der einge-
Arme, Beine und des Rumpfes unterhalb setzten Materialien sowie die Kontrolle
einer Verletzung der Wirbelsäule. Die sämtlicher Parameter zur Gewährleistung
Funktionsstörung wird in der Regel her- optimaler Ergebnisse. (s.a. Qualitätssiche-
rung)
vorgerufen durch Verletzung der Wirbel-
säule, insbesondere zwischen dem fünften • quality control
und dem siebten Halswirbel. Häufigste
Ursache sind Auto- und Sportunfalle. Zu Qualitätsmanagement. I. Pflege: Jede Be-
den Symptomen zählen Schlaffheil der urteilung der Pflegeleistungen und deren
Arme und Beine sowie Kraft- und Sensibi- Ergebnisse im Vergleich mit den allge-
litätsverlust unterhalb der Verletzungshö- mein anerkannten Standards. In einer
he. Darüber hinaus Durchblutungsstö- Form der Qualitätssicherung werden
rungen, niedrige Körpertemperatur, Bra- verschiedene Komponenten der Pflege-
dykardie, verminderte Kontraktion der leistungen, wie z.B. Kosten, Ort, Zu-
glatten Darmmuskulatur (Peristaltik) und gangsmöglichkeit, Behandlung und Wir-
autonome Reflexstörungen. (s.a. Hemiple- kung in einem Zweiphasen-Prozess be-
gie) urteilt. 2. Ein System zur Überprüfung
[griech.: plege, Schlag, Hieb, Stoß] der klinischen medizinischen/pflegeri-
• quadriplegia schen Dokumentation durch Ärzte und
Pflegepersonal, mit dem Ziel die Qualität
qualitativ. Die Qualität, den Wert oder die und Wirksamkeit der medizinischen/
Eigenschaft von etwas betreffend. pflegerischen Maßnahmen in Verbin-
[lat.: qualitas, Beschaffenheit, Eigen- dung mit allgemein anerkannten Stan-
schaft] dards zu beurteilen. (s.a. Qualitätssiche-
• qualitative rung) -r.tl
quality management a:.ll
Qualitätsdimensionen. Q. umfassen die
Bereiche Struktur-, Prozess- und Ergeb- Qualitätssicherung. I. Pflege: Die syste-
nisqualität, mittels derer Qualität be- matische Beurteilung der allgemeinen
chrieben und erreicht werden kann. Pflegemuster und -prograrnme. Darun-
Die Strukturqualität beschreibt die Rah- ter fallen z.B. die Beurteilung der klini-
menbedingungen und die Aufbauorgani - schen Maßnahmen und deren Doku-
sation, z. B. räumliche und apparative mentation durch eine übergeordnete
Ausstattung, Qualifikation und Anzahl Stelle. 2. Hygiene: Die Grundsätze der
der Mitarbeiter, rechtliche Rahmenbe- Q. sind für Krankenhäuser und Praxen
dingungen. Zur Prozessqualität gehören im Sozialgesetzbuch (SGB) V 1/21/2 70
die Versorgung qualität und die Ablauf- und 135ff., und für Pflegemaßnahmen
organisation, z. B. Durchfiihrung der im SGB XI 1/2 80 festgelegt. (s.a. Quali-
pflegerischen und medizinischen Maß- tatskontrolle)
nahmen, Umsetzung von Pflegestan-
• quality assessment measures
dards, Aus-, Fort- und Weiterbildung
der Mitarbeiter. Die Ergebnisqualität be-
schreibt den Grad des Erfolges und ver- Qualitätssicherung. --+ pflegeintervention
gleicht diesen mit den zu erreichenden der NIC, die definiert wird als die sys-
Sollwerten, z. B. Veränderung des Ge- tematische Erfassung und Analyse von
sundheitszustandes der Patienten, sin- Qualitätsindikatoren einer Gesundheits-
848 Qualltalssicherung : 0

einrichtung zum Zweck der Verbesse- Ist der Wirbelsäulenkanal jedoch blo-
rung der Patientenpllege. ckiert, bleibt die Drucksteigerung aus.
Quality Monitoring [H.G. Queckenstedt, deutscher Neurologe,
I876-1918]
Qualltätsüberwachung. __, Qualitätskontrol- • Queckenstedt's lest
le. Queckenstedt-Zeichen. --> Queckenstedt·
• quality control Test.
• Queckenstedt's lest
quantitativ. Die Menge betreffend. Quecksilber (Hg). Metallisches Element mit
[lat.: quantus, wieviel] der Ordnungszahl 80 und der Atommasse
• quantitative 200,59. Q. ist das einzige Metall, das bei
Raumtemperatur flüssig ist; es findet in
Quarantäne. (Isolierung). I. Die Isolierung Amalgam, Thermometern, Barometern
von Personen mit ansteckenden Infekti- und anderen Messinstrumenten Verwen-
onskrankheiten oder solchen, die wäh- dung. Q. bildet zahlreiche giftige Verbin-
rend der ansteckenden Phase mit ver- dungen.
dächtigen Personen Kontakt hatten. Die • mercury (Hg)
Verbreitung der Krankheit soll dadurch
verhindert werden. 2. Reisende oder Quecksilberthermometer. Thermometer,
Schiffe, die aus Seuchengebieten kamen, in dem der ausdehnungsfaltige Indikator
wurden früher 40 Tage lang zurückgehal- -+ Quecksilber ist.
ten, um die Personen zu untersuchen mercury thermometer
bzw. das Schiff zu desinfizieren.
[frz.: quarantaine, Anzahl von 40 Tagen] Quecklilbervergihung. Toxischer Zustand,
• quarantine der durch die orale Aufnahme oder Inha-
lation von --> Quecksilber oder Quecksil-
berverbindungen verursacht wird. Die
Quarkwickel. Als kühlende Quarkauflage chronische Form der Q. entsteht durch In-
(mind. 30 Min vorher au dem Kühl- halation der Dämpfe und Stäube von

• schrank nehmen) oder leicht angewärmt


(im Wasserbad) bei Reizhusten, Bronchi-
tis, entzündlichen Erkrankungen und
Quecksilberverbindungen oder durch die
wiederholte Aufnahme sehr kleiner Men-
gen Quecksilber. Zu den Symptomen zäh-
Milchstau in der Stillzeit anwendbar. len Reizbarkeit, überschüssige Speichel-
Eine ausgebreitete Kompre e wird etwa produktion, Lockerung der Zähne, Zahn-
0,5 cm dick mit Quark bestrichen und fleischbeschwerden, verwaschene Spra-
umgeschlagen; dann wird der Q. auf den che, Tremor und schwankender Gang.
betroffenen Körperbereich gelegt und Die Symptome einer akuten Q. zeigen sich
mit einem Handtuch bedeckt. Durch innerhalb von wenigen Minuten bis zu ei-
den Quark wird eine erhöhte Körper- ner halben Stunde; dazu gehören metalli-
temperatur abgeleitet. ln der Literatur scher Geschmack im Mund, Durst, Übel-
ist zudem die Schmerzlinderung be- keit, Erbrechen, starke Bauchschmerzen,
schrieben. blutige Durchfalle und Niereninsuffizienz,
• curd cheese compress die zum Tod führen kann.
• mercury poisoning
Queckenstedt-Test. (Queckenstedt-Zeichen). Queenslandfieber. --> Q-Fieber.
Test, der auf eine Blockade im Rücken- • Q fever
markskanal hinweist; dabei werden die
rechte und die linke Halsvene abwech- Quengelstützverband. Zweiteiliger hängen-
selnd komprimiert. Normalerweise be- der orthopädischer Stütz- oder Gipsver-
wirkt eine Kompression der Halsvenen ei- band (Quengelgipsverband), der den Un-
nen sofortigen Anstieg des Liquordrucks. terschenkel (vom Knöchel bis unterhalb
~: .. ~· Querulantenwahn 849

des Knies) und den Oberschenkel (bis nung des Rückenmarks mit entsprechen-
kurz oberhalb des Knies) ruhig stellt. Bei- der Symptomatik erkrankt sind. Gerade
de Teile des Verbands werden durch spe- in der Akutphase sollten die Patienten
zielle Aufhängevorrichtungen in Kniehö- in Spezialabteilungen behandelt werden.
he verbunden. Durch diese Methode kann Pflegerische Schwerpunkte bei Quer-
eine eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit schnittslähmung sind: Lagerung (evtL
mit allmählich zunehmendem Dauerzug Spez.ialbetteneinsatz), Prophylaxen (ge-
und -druck beseitigt werden. rade bei Bettruhe der Patienten), psychi-
[mitteldt.: quengen, zwängen, drücken] sche Betreuung und Unterstützung,
• Quengle cast frühzeitige Rehabilitation (in Kooperati-
Querfinger(breite). (= QF). Maßeinheit, z.B. on mit der Physiotherapie), Blasentrai-
zur Höhenstandsdiagnose der Gebärmut- ning und natürlich Information/Aufklä-
ter (Uterus) in der Schwangerschaft und rung des Patienten und seiner Angehöri-
im Wochenbett. gen/Bezugspersonen.
• finger breadth • paraplegic care

Querlage. Geburtsunmögliche Lage eines


Feten in der Gebärmutter. Die Körper-
längsachse des Feten liegt dabei quer zur Querulantenwahn. Eine Form der -. Para-
Körperlängsachse der Mutter. noia, gekennzeichnet durch extreme Un-
• Iransverse lie zufriedenheit und ständiges Klagen, in
der Regel über angebliche Kränkung
Querschnittslähmung, Pflege bei. Systema- durch Andere.
tisch einheitliche Vorgehensweise eines [lat.: queri, klagen, wehklagen, sich bekla-
Pflegeteams im Umgang mit Patienten, gen;]
die an einer Schädigung oder Durchtren- • querulous paranoia

Quincke-Hängelage.
850 Quetschwunde · ·

Quets<hwunde. Verletzung der äußeren Quincke-Hängelage. Sekretmobilisierende


Körpergewebe durch Gewalteinwirkung; Lagerungsvariante für Patienten mit
innere Körperteile können ohne Anzei- chronischen Atemweg erkrankungen
chen äußerer Blutungen gequetscht wer- ( typischerweise bei - Mukoviszidose an-
den. gewandt). Der Patient wird in Bauchlage
• crushing wound mit gleichzeitiger Kopftieflage gebracht
(einfachste Variante: den Patienten quer
über das Bett legen lassen), um ihm
Quick-Test. (Thromboplastinzeit). 1. Test zum beim Abhusten des zähen Bronchialse-
Nachweis einer Gelbsucht. Der Patient kretes zu helfen und hierbei die Schwer-
trinkt eine bestimmte Menge Natriumben- kraft auszunutzen. Gleichzeitiges Ab-
zoat, das in der Leber mit Glycin konju- klopfen/Vibrieren des Patientenrückens
giert wird und Hippursäure bildet. Die mit du.rch die betreuende Pflegeperson wirkt
dem Urin ausgeschiedene Menge an Hip- unterstützend. (s. Abb. S. 849).
pursäure ist umgekehrt proportional zum [Quincke, Heinrich lrenäus (deutscher
Grad eines Leberschadens. 2. Hämophilie- Internist, 184.2-1922)]
test. Zitratblut wird mit Thrombokinase Quincke's banging position
und Kalzium versetzt, wodurch die Gerin-
Quincke-Ödem. -> Angioödem.
nung in Gang gesetzt wird. Die Dauer bis
[H.I. Quinke, deutscher Internist, 1842-
zur Bildung eines festen Blutgerinnsels ist
1922]
umgekehrt proportional zur Prothrombin-
• Quinke's disease
menge im Plasma. Angabe erfolgt in Pro-
zent der Gerinnungszeit verglichen mit Q-Zacke. Die erste negative Welle des
derjenigen eines Normalplasmas. (s.a. -> QRS-Komplexes, die der R-Zacke voran-
Blutgerinnung;Thromboplastinzeit) geht. Eine Vergrößerung der Zacke deutet
[A. Quick, amerik. Arzt und Biochemiker, auf einen Herzmuskelinfarkt (Myokardin-
1894-1978] farkt) hin. (-> QRS-Komplex)
• Quick's test • Qwave


.- 851

•r
r. I. Abk. für rechts, rechtsdrehend. stört ist. 2. Entzündung der Wirbelsäule.
(s.a. Rachitisprophylaxe)
[griech.: rhachis + itis, Rückgrat + Ent-

.R
R. I . Kurzzeichen für Röntgen. 2. Abkür- zündung]
zung für Ramus, Radix. • rachitis; rickets
rachitisch. I. Betrifft die ---+ Rachitis; steht
Ra. Symbol für das chemische Element mit der R. in Zusammenhang. 2. Be-
---> Radium. schreibt eine Person, die an R. leidet.
• Ra • rachitic
Rabies. ---+ Tollwut. Rachitisprophylaxe. Zur Vorbeugung ge-
• rabies gen Rachitis erhalten Säuglinge ab der
Rachendiphtherie. Durch das Klebs-Löff- 2. Lebenswoche täglich eine orale Gabe
ler-Bazillus (Corynebacterium diphthe- von 400-1000 JE Vitamin D3 •
riae) hervorgerufene Rachenentzündung • prophylaxis against rachitis
(Pharyngitis}. Häufiges Symptom ist die radial(is). I. Strahlenförmig 2. Gehört zur
Bildung einer ---> Pseudomembran. Speiche (Radius); auf der Speichenseite
• diphtheric pharyngitis des Unterarms, z.B. Arteria radialis.
Rachenmandel. (Pharynxtonsille). Eine von
zwei Strukturen aus lymphatischem Ge-
webe, die auf der Rückseite des Nasenra-
[lat.: radius, Stab, SpeicheI
• radial D
Radialislähmung. (Radialisparese; -paralyse}.
chenraums hinter der Nasenöffnung im Motorische und sensorische Störung der
Rachen (Pharynx) liegen. Außer den 2 Ra- Unterarm-, Gelenk-, und Fingermuskula-
chenmandeln gibt es 2 Gaumenmandeln tur durch Schädigung des ---> Nervus radial-
und 2 Zungenmandeln. is. Eine Verletzung des Nervs kann durch
• pharyngeal tonsil übermäßigen bzw. wiederholten Druck
rachi(o)-. (rhachi-). Vorsilbe mit der Bedeu- oder durch Zerreißen (z.B. bei Unterarm-
tung >>Wirbelsäule<<. frakturen) erfolgen.
[griech.: rhachis, Rücken, Rückgrat] • radial nerve palsy
• rachi(o}- Radialisparalyse. ---> Radialislähmung.
• radial nerve palsy
Rachitis. I. Vitamin-D-Mangel-Krankheit
besonders bei Säuglingen und Kleinkin- Radialisparese. ---> Radialislähmung.
dern, wodurch es zu einer Erweichung • radial nerve palsy
und typischen Verformung der Knochen
kommt. Zu Vitamin-D-Mangel kommt es Radialispuls. Peripherer Puls der ..... Arte-
bei Säuglingen vor allem im Winter durch ria radialis, der am Handgelenk unterhalb
unzureichende UV-Licht-Exposition, wo- des Daumenballens getastet wird. Diese
durch die D3 -Bildung im Organismus ge- Art der Pulsmessung wird am häufig ten
852 Radialispuls •

angewandt, da man die A. radialis leicht von spontanem Zerfall von Atomkernen.
tasten kann. (s.a. Pulsmessung) - adj. radioaktiv.
• radial pulse [lat.: radio, Stab, Strahl]
• radioactivity
Radiatio. .... Strahlung.
• radiation Radioallergosorbenttest, RAST. Test zum
Nachweis von Immunglobulinantikörpern
Radiation. -> Bestrahlung. IgE im Serum bei ..., Allergie, wobei das
• radiation Patientenserum mit 45 verschiedenen
-> Allergenen gemischt wird.
radikal. Kennzeichnet eine drastische The-
rapie, wie z.B. das chirurgische Entfernen [griech.: allos, anderer + ergon, Tätigkeit
eines Organs, einer Gliedmaße oder eines = Fremdeinwirkung; lat.: sorbere, hinun-
anderen Körperteils ( z.B. radikale .... Hys· terschlucken]
terektomie). • radioallergosorbent test (RAST)
[lat.: radix, Wurzel, Ursprung, Stamm] R~diobiolo~ie. (~trahlenbiologie). Spezialge-
• radical biet der Bwlog1e, das sich mit der Wir-
radikal. Atom oder Atomgruppe mit min- kung radioaktiver Strahlung auf Organis-
destens einem ungepaarten Elektron. Ein men befasst. - adj. radiobiologisch.
Radikal kann in der Natur nicht isoliert • radiobiology
existieren. Radiochemie. Spezialgebiet der Chemie,
• radical das sich mit den Eigenschaften und dem
R_adikal, freies. Chemische Verbindung mit Verhalten radioaktiver Materialien sowie
emem ungepaarten Elektron. Freie Radi- der Anwendung von Radionukleiden bei
kale sind instabil und reagieren leicht mit der Erforschung chemischer und biologi-
anderen Molekülen. scher Probleme befasst.
• free radical • radiochemistry

Radikaloperation. Ausgedehnte und kom- Radiographie. -> Röntgenographie.


plexe Operationsmethode, die dazu dient • radiography
schwere Krankheiten zu heilen. In der Tu- Radioisotop . .... Radiojod.
morbehandlung wird dabei das betroffene • radioiodine
Organ sowie die regionalen Lymphknoten
entfernt. Gegensatz zur R. ist die Palliativ- Radiojod. (Radioisotop). Ein radioaktives
operation. (s.a. Palliativbehandlung) ..., Isotop des Jods, das in der Nuklearme-
• radical surgery dizin und der Strahlentherapie verwendet
wird.
radikulär, radicularis. Betrifft eine Wurzel • radioiodine
oder geht davon aus, z.B. die Spinalner-
venwurzeL Radiologe. (Röntgenologe). Facharzt für
-> Radiologie und -> Strahlentherapie.
[lat. : radicula, kleine Wurzel]
• radicular • radiologist
Radiologie. (Strahlenkunde). Spezialgebiet
Radikulitis. (Wurzelentzündung). Schmerz-
der Medizin, das sich mit radioaktiven
hafte Entzündung einer Spinalnervenwur-
zel, die mit Oberempfindlichkeit einher- Substanzen und radioaktiver Strahlung
und deren Verwendung in der Krank-
geht. (-> Wurzelneuritis)
heitsdiagnostikund -therapie befasst. Die
[lat.: radix + itis, Wurzel + Bezeichnung
R. wird in drei Zweige aufgeteilt: Die dia-
für Entzündung]
gnostische R. befasst sich mit bildgeben-
• radiculitis
den Verfahren mittels externer radioakti-
Radioaktivität. Das Aussenden elektro- ver Strahlung; die Nuklearmedizin be-
magnetischer oder ionisierender Strah- sch~ftigt sich mit der Darstellung radio-
lung (Korpuskularstrahlung) als Folge aktiver Materialien, die in Körperorgane
eingebracht werden; die Strahlentherapie Schlag auf das untere Ende der Speiche.
befasst sich mit der Krebstherapie mittels (s.a. Reflex; Eigenreflex)
radioaktiver Bestrahlung. • radial reflex
•radiology lllldon (Rn). Radioaktives chemisches Ele-
~. diagnosdsdle. Radioaktive ment mit der ---+Ordnungszahl 86; zählt zu
Mittel, die als Leitmittel verabreicht wer- den Edelgasen. R. wird bei der Bestrah-
den, um zwischen normalen und abnor- lung von Krebspatienten verwendet.
men anatomischen Strukturen bzw. zwi- •radon(Rn)
schen biochemischen und physiologi- lilmus, pl. a-1. Eine kleine astähnliche
schen Funktionen zu unterscheiden. Die Struktur, die von einem größeren Ast ab-
meisten diagnostischen Radiopharmaka zweigt oder sich in zwei oder mehrere
zeigen ihre Position im Körper durch Ab- Äste verzweigt, wie z.B. der Ast eines
gabe von Gammastrahlen an. Die Emis- Nervs oder einer Arterie.
sionen werden mit einem externen Gam- [lat.: ramus, Ast, Zweig]
mastrahlen-Detektor überwacht, wodurch •ramus (pl. rami)
die Markerkonzentrationen in den ver-
schiedenen Organen festgestellt werden Rlndenilill'llllg. Zufallige Auswahl von
können und Organabbildungen mit Versuchspersonen oder -objekten anhand
schwacher Auflösung erzeugt werden. statistischer Kriterien zu Studienzwecken.
• diagnostic radiopharmaceutical Dadurch wird die Verfälschung von Stich-
proben verhindert.
lladlottMrlple. (Strahlentherapie). Die Be- • randomization
handlung von malignen Tumorkrankhei- Ramlselten, (peripheres Sehen). Fähigkeit,
ten mit Röntgen- oder Gammastrahlen. Gegenstände außerhalb des Sichtfeldes
Dabei soll das Wachstum bösartiger (ma- wahrzunehmen, was durch die Reflexion
ligner) Zellen durch Verringern der Zell- von Lichtwellen ermöglicht wird, die auf
teilungsrate (Mitoserate) bzw. durch Ver- Bereiche der Netzhaut (Retina) fallen, die
hindern der DNS-Synthese eingeschränkt vom gelben Fleck (Macula lutea) entfernt
werden. - adj. radiotherapeutisch. sind.
[griech.: therapeia, Dienen, Behandlung] •peripheral vision

lil
• radiotherapy
llnvfer-Sdllllrdng. Einschnürung der
Rlllllll-.---+ ulnoradial. Markscheide einer markhaltigen ---+ Ner-
• ulnaradial venfaser in regelmäßigen Abständen.
[A. Ranvier, französischer Pathologe,

Rapid·--
Radium (Ia}. Ein radioaktives chemisches 1835-1922]
Element mit der ---+Ordnungszahl 88, das •Ranvier's node
frei in der Natur vorkommt. R. zählt zu
den Schwermetallen. (IEM).---+ Traumschlaf
•radium (Ra) [eng!.: schnelle Augenbewegungen]
•rapid eye movement
Radius (pL llldli). Einer der Unterarmkno- ....... (1. Ekstase). 1. Starker emotionaler
chen (Speiche), parallel zur Elle (Ulna). oder mentaler Erregungszustand, oft ge-
Das schmale proximale Ende bildet einen kennzeichnet durch unkontrolliertes Ver-
Teil des Ellbogengelenks; das dicke distale halten, das einem unwiderstehlichen Im-
Ende ist Teil des Handgelenks. (s.a. Ulna) puls entspringt. 2. Plötzliche oder gewalt-
- adj. radialis. same Attacke oder Anfall.
[lat.: radius, Speiche] [lat.: raptus, Krampf, das Fortreißen]
• radius (pl. radii) •raptus
~ tRPI}. Reflektorische lasse. 1. Vager, nicht-wissenschaftlicher
Beugung des Unterarms nach leichtem Begriff für eine Gruppe von genetisch ver-
854 Rasse ' .

bundenen Menschen, die gewisse physi- sen übertragbare Infektionskrankheit. Ty-


sche Eigenschaften gemeinsam haben. pische Symptome sind Fieber, Kopf-
2. Ethnische Gruppe, gekennzeichnet schmerzen, Unwohlsein, übelkeit, Erbre-
durch bestimmte Merkmale, die an die chen und ---. Exantheme.
Nachfahren weitergegeben werden. • rat-bite fever
• race
Raudlen, Unterstützung beim Einstellen
Rasselgeräusch (RG). (Rasseln; Ronchi). Un-
des. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die
physiologische Atemgeräusche, die bei
definiert ist als die Unterstützung von
Auskultation (Abhören) der Lungen bei
Patienten beim Einstellen des Raucbens.
einigen Lungenerkrankungen hörbar
sind. Die Geräusche werden erzeugt durch Smoking Ces ation Assistance
die Bewegung von Schleim oder durch
den Luftstrom, der aneinanderliegende Raucherbein. Bezeichnung für die schwe-
Wände in den Bronchien voneinander ren Durchblutungsstörungen an den un-
trennt. teren Extremitäten bei starken Rauchern,
• rattle; crackle verursacht durch die auftretenden Gefäß-
veränderungen.
Rasseln. ---. Rasselgeräusch. • smoker's leg
• rattle
Rauchinhalation. Das Einatmen schädigen-
Rasseln, trockenes. Krankhaftes Brustge- der Dämpfe bzw. reizender Partikel, die
räusch, das entsteht, wenn Luft durch ver- schwere Lungenschäden hervorrufen kön-
engte Bronchien ein- bzw. ausgeatmet nen. Verbrennungen der Atemwege sind
wird, z.B. Pfeifen, Giemen, Schnurren. schwer von einfacher R. zu unterscheiden.
• dry crackle Es können chemische Pneumonitis, As-
RAST. Radio-Allergo-Sorbent-Test phyxie und physische Verletzungen der
Atemwege auftreten. Typische Symptome
Rasterelektronenmikroskop. Einem Elek- sind eine Reizung der oberen Atemwege,
tronenmikroskop ähnliches Gerät, in dem versengte Nasenhärchen, Dyspnö, Hypo-
Elektronenstrahlen anstelle von sichtba- xie, graues Sputum, Rhonchi, Unruhe,
rem Licht zum Abtasten der Untersu- Angstgefühle, Husten und Heiserkeit. Bis
chungsobjekte verwendet werden. Das zu 48 Stunden nach der Exposition kann
entstehende Bild ist nicht so stark vergrö- sich ein Lungenödem entwickeln.
ßert wie das eines Elektronenmikroskops, • smoke inhalation
erscheint jedoch dreidimensional und da-
durch wirklichkeitsgetreuer. (s.a. Elektro- Rausch. Zustand der Bewusstseins- und
nenmikroskop) Persönlichkeitsstörung, der durch die
• scanning electron microscope Einnahme von Substanzen in toxischer
Rationalisierung. In der Psychoanalyse ei- Menge hervorgerufen wird. Typischerwei-
ner der gängigsten ---. Abwehrmechanis- se tritt ein R. nach Alkoholintoxikation
men, bei dem die Person die eigenen Ide- auf. Mögliche Symptome dabei sind:
en, Taten oder Gefühle mit scheinbar ak- Angst, Unruhe, Aggression, Halluzination
zeptierbaren Gründen oder Erklärungen u.a.. Anschließend fallen die Patienten
rechtfertigt. Dieser Mechanismus wird oft häufig in einen Erschöpfungsschlaf (de-
eingesetzt, um den Respekt vor sich selbst pressives Erschöpfungsstadium). Neben
zu erhalten, Schuldgefühle zu verringern der Hilfe im körperlichen Bereich (inkl.
oder soziale Anerkennung zu erlangen. Alkoholentzug) benötigen die Patienten
[lat.: ratio, Vernunft, Berechnung] in erster Linie ein ganzheitliches Thera-
• rationalization piekonzept, in das sie im Idealfall freiwil-
lig einsteigen. (s.a. Alkoholabhängigkeit)
Rattenbisskrankheit. (Haverhiii-Fieber; Sodo- • drunkenness, intoxication; state of eu-
ku). Durch den Biss von Ratten oder Mäu- phoria
"- Reaktion 855

Rauschmittel. Stoffe natürlicher oder syn- Ursache, spricht man von der Raynaud-
thetischer Herkunft, die Rauschzustände Krankheit.
(vorübergehender Zustand einer- meist- [M. Raynaud, französischer Internist,
beglückenden Erregung, Enthemmung 1834-1881]
oder die Beseitigung von Unlustgefühlen) • Raynaud's phenomenon
hervorrufen, z. B. Morphin, Barbiturate,
Alkohol, Kokain, Weckamin, Meskalin, ROS. Abkürzung für respiratory distress
LSD und Cannabis. Diese R. lösen beim syndrome (--+ Atemnotsyndrom).
Menschen bisweilen zentrale Lähmungs- . RDS
und Erregungszustände aus. Der Über- Reabsorption. (Rückresorption). Vorgang der
gang zum Rauschgift ist wegen der toxi- erneuten --+Absorption, z.B. die Aufnahme
sehen Nebenwirkungen fließend. von Kalzium aus den Knochen zurück ins
• narcotic(s); drug(s); dope(s) Blut.
[lat.: absorbere, verschlucken, aufsaugen]
Rautek-Griff. Griff zur Bergung eines Be- reabsorption
wusstlosen durch einen einzelnen Helfer: Read-Methode. --. Dick-Read-Methode.
Den Bewusstlosen in sitzende Position • Read method
bringen, dann von hinten mit beiden Ar-
men unter die Oberarme des Verletzten Reagens, pl. Reagenzien, Reagentia.Chemi-
fassen und den rechtwinklig vor den sche Substanz, die auf eine bestimmte Art
Oberbauch des Verunfallten gebrachten reagiert. Man verwendet ein R., um mit
(unverletzten) Arm greifen und rück- Hilfe einer chemischen Reaktion eine an-
wärtsgehend den Verletzten aus der Ge- dere Substanz nachzuweisen oder zu syn-
fahrenzone bringen. thetisieren.
• Rautek's manoeuvre • reagent
Reagenzglas. Dünnes Glasröhrchen mit ei-
nem offenen und einem geschlossenen
Rauwolfia-Aikaloid. (Reserpin). Eines der Ende, das im Labor für verschiedenste
über 20 Alkaloide aus der Wurzel der in Untersuchungen verwendet wird.
Indien heimischen Kletterpflanze Rauwol-
• test tube
fia serpentina (Schlangenwurzel). Wurde
früher als Antipsychosemittel (Neurolep- Reagin. --+ Antikörper der !gE-Klasse, der ..:.
tikum) eingesetzt und kommt heute vor- bei überempfindlichen (hypersensiblen) ...
wiegend bei der Behandlung der Hyperto- Personen erhöht ist.
nie zur Anwendung. (s.a. Reserpin) • reaginic antibody
[L. Rauwolf, deutscher Arzt, 1540- 1596]
Reaktion. !. Physiologie: Antwort des Kör-
• rauwolfia alkaloid
pers auf eine Substanz, Behandlung oder
einen anderen Reiz, wie z.B. die --+ Anti-
Raynaud-Phänomen. Durchblutungsstö- gen-Antikörper-Reaktion des Immunsys-
rungen der Extremitäten, insbesondere tems, eine hypersensible Reaktion bei
der Finger, Zehen, Ohren und der Nase, --+Allergie oder eine unerwartete schädi-
durch intermittierende --+ Vasospasmen, gende Nebenwirkung bei Medikamenten.
die durch Kälte oder durch emotionale 2. Psychologie: Begriff in der Lernpsycho-
Auslöser hervorgerufen werden. Die An- logie, der festgelegte Verhaltensweisen be-
falle sind durch extreme Farbveränderun- zeichnet, die bei bestimmten Reizen aus-
gen der Extremitäten gekennzeichnet gelöst werden. 3. Chemie: Die Umwand-
(Blässe - Zyanose - Rötung) und gehen lung chemischer Verbindungen oder Ele-
meist mit Taubheit, Kribbeln, Brennen mente in andere Verbindungen oder Ele-
und Schmerzen einher. Halten diese mente.
Symptome ohne Verschlimmerung 2 Jahre [lat.: re + agere, wieder+ handeln]
lang an und gibt es keinen Hinweis auf die • reaction
856 Reakuon. allergische ..,..._;

Reaktion, allergische. Reaktion auf ein oder ein bestimmtes Verhaltensmuster


-+ Allergen, dem der Organismus zuvor mit einem nicht verwandten Reiz oder
ausgesetzt war und gegen das er -+ Anti- Vorgang immer wieder assoziiert werden.
körper entwickelt hat. Folgekontakte set- • conditioned response
zen chemische Mittlersubstanzen frei und
lösen eine Reihe von Symptomen, ein- Reaktion, konsensuelle. Durch Stimulie-
schließlich Urtikaria, Ekzem und Bron- rung der kontralateralen Netzhaut (Reti-
chospasmus, aus. A. R.en können in zwei na) ausgelöste, reflexartige Pupillenkon-
Kategorien unterteilt werden: Soforttyp traktion.
und verzögerter Typ (Spättyp), je nach • consensual reaction
Zeitdauer zwischen Allergen- bzw. An-ti- Reaktion, paranoide. Psychopathalogischer
genkontakt und dem Auftreten der Symp- Zustand im Zusammenhang mit dem Al-
tome. terungsprozess, der durch eine allmähli-
• allergic reaction che Bildung von Wahnvorstellungen ge-
Reaktion, anaph~laktische. (Arzneimittelaller- kennzeichnet ist, im allgemeinen Verfol-
gie). Akute allergische Reaktionen unter gungswahn, und häufig in Verbindung
Beteiligung einer !gE-vermittelten, anti- mit Halluzinationen steht. Andere Er-
genstimulierten Mastzellenaktivierung. scheinungen einer senilen Degeneration,
Der Kontakt mit dem Antigen kann zu z.B. Gedächtnisverlust und Verwirrtheit,
Dyspnoe, Atemwegsstörungen, Schock, gehören nicht zu den p.n R.en, denn bei
Urtikaria und in manchen Fällen zum ihnen bleibt die Orientierung für Zeit,
Tode führen. Raum und Personen erhalten.
[griech.: ana, ohne; phylaxis, Schutz; lat.: • paranoid reaction
re, wieder; agere, handeln] Reaktion, unbedingte. Normale, instinktive
• anaphylactic reactions und nicht erlernte Reaktion auf einen
Reiz, die natürlich auftritt und nicht
Reaktion, chemische. Vorgang bei dem Ele- durch Assoziation oder Training erwor-
mente oder auch Verbindungen miteinan-
ben wurde. (s.a. Reaktion, konditionierte)
der reagieren und eine chemische Verän-
• unconditioned response
derung oder eine neue Verbindung her-
beiführen, z.B. Wasserstoff und Sauerstoff Reaktionsbildung. Unbewusster -+ Abwehr-
bilden Wasser. mechanismus, bei dem die Person gegen-
• chemical reaction über einer anderen Person oder Situation
Gefühle, Einstellungen oder Verhaltens-
Reaktion, depressive. (reaktive Depression). weisen zeigt, die das Gegenteil der erwar-
Gefühlszustand, gekennzeichnet durch teten Reaktion ausdrücken.
akute Niedergeschlagenheit, Traurigkeit • reaction formation
und depressive Misslaunigkeil mit variab-
ler Intensität und Dauer. Der Zustand Reaktionszeit. Der Zeitraum zwischen der
wird durch ein bestimmtes Ereignis oder Reizauslösung und der darauf folgenden
durch Stress ausgelöst und verbessert sich Antwort.
meist wenn der Konflikt verstanden oder • reaction time
gelöst bzw. die äußeren Bedingungen ver-
ändert werden. Reaktionszyklus, sexueller. Die vier Phasen
• reactive depression der biologischen sexuellen Reaktion: Er-
regungsphase, Plateauphase, Orgasmus-
Reaktion, konditionierte.Automatische, phase und Rückbildungsphase.
durch Training erworbene Reaktion auf • sexual response cycle
einen Reiz. Konditionierte Reaktionen
können physischer oder psychologischer Realitätsorientierung. .... Pflegeinterventi-
Natur sein und werden erzeugt, indem on der NIC, die definiert wird als För-
eine bestimmte physiologische Funktion derung des Bewusstseins von Patienten
-.:. Reanimation. kard1opu lmon ale 857

bezüglich ihrer persönlichen Identität, schem Stillstand. Geschieht durch künst-


Zeit und Umgebung. liche Beatmung und Herzmassage, Wie-
• Reality Orientation derherstellen des Säure-Basen-Haushal-
tes sowie der Behandlung der Ursache
Realitätsprinzip. Die Wahrnehmung der fur die Störung. (-+ Reanimation, kard io-
äußeren Anforderungen und die Notwen- pulmonale)
digkeit, sein Verhalten dahingehend zu • resuscitation
ändern, diesen Anforderungen gerecht zu
werden. Dies drückt sich vornehmlich da-
durch aus, dass auf die sofortige Befriedi- Reanimation, kardiopulmonale. (•Wiederbe-
gung instinktiver Freuden verzichtet wird, lebungsmaßnahmen•). Lebensrettende Not-
um langfristige zukünftige Ziele zu errei- fallmaßnahme, bestehend aus einer
chen. künstlichen Beatmung und manuellen
externen Herzmassage. Wird zur Wie-
• reality principle
derherstellung der Durchblutung und
Realitätstherapie. Eine von William Glass- Beatmung bei einem Herzstill tand ein-
ner entwickelte Form der Psychotherapie. gesetzt, um irreversible Hirnschäden
Ziel der Therapie ist es, Hilfestellung zu durch Anoxie zu verhindern. Die Maß-
geben bei der Definition von grundlegen- nahmen müssen unverzüglich erfolgen:
den Werten anband einer bestimmten Si- Atemwege freimachen, Kopf überstre-
tuation sowie das aktuelle Verhalten des cken; wenn keine Atmung: Beatmen
Patienten und dessen Zukunftspläne in (Mund zu Mund, Mund zu ase, mit
Bezug auf die definierten Werte zu beur- Atembeutel oder mit Thbus); wenn Puls
teilen. fehlt: Zirculation im Sinne einer exter-
• reality therapy nen Herzmassage ca. 80- 100/min. Bei 1
Helfer 2 langsame Beatmungen, 15 Kom-
Reanimation. -+ Pflegeintervention der pressionen; bei 2 Helfern: nach jeder
.... NIC, die definiert wird als die Koordi- 5. Kompression 2 Atemzüge. Durch die
nation von otfallmaßnahmen zur Le- externe Herzmassage wird das Herz zwi -
benserhaltung. schen unterem Brustbein und Brustwir-
• Code Management belsäule komprimiert und das Blut in
den systemischen und pulmonalen
Reanimation. Das Wiederherstellen der Kreislauf gepresst obald die Kampres-
vitalen Funktionen eines Menschen bei ion aufgehoben wird fiUit sich das Herz
-+ respiratorischem oder -+ kardiologi- mit venösem Blut Ist ein Arzt vor Ort,

2
Reanimation, kardiopulmonale. I. Mund-zu-Mund-Beatmung · 2. Herzmassage.
858 Reanimation, kard1opulmonale : -~

erfolgt eine medikamentöse und lnfusi- in den Venen und Kapillaren. Die R. ist
onstherapie mit Adrenalin (0,5-1 mg oft mit einer ---+ Linksherzinsuffizienz ver-
i.v.); ggf. a-Bikarbonat. EKG, um Ursa- bunden, da beide Herzseiten zu einem
che wie Kammerflimmern, Asystolie zu Kreislauf gehören und sich somit gegen-
erkennen und adäquat behandeln zu seitig beeinflussen. (s.a. Herzinsuffizienz)
können. Flimmern: Bei Kammerflim- • right-heart failure
mern ist eine externe _, Oefibrillation
notwendig. Rechts-links-Shunt. Die Beimischung ve-
• cardiopulmonary resuscitation (CPR) nösen Blutes in die arterielle Blutbahn un-
ter Umgehung des Lungenkreislaufs, wie
Reanimation: Fötus. Pflegeintervention z.B. bei einem angeborenen Herzfehler.
der _, NIC, die defrniert wird als die Ge- (s.a. Links-Rechts-Shunt)
währleistung von Notfallmaßnahmen [eng/.: shunt, Nebenanschluss, Nebenlei-
zur Verbesserung der Plazentaperfusion tung]
oder zur Wiederherstellung eines ange- • right-to-left shunt
mes enen Säure-Basen-Gleichgewichtes
beim Fötus. Rechtsverschiebung. Vermehrtes Auftreten
• Resuscitation: Fetal reifer, segmentkörniger Granulozyten im
---+ Oifferenzialblutbild; ein Anzeichen für
Reanimation: Neugeborenes. Pflegein- eine verminderte Blutbildung. (s.a. Links-
tervention der _, NIC, defrniert als die Ge- verschiebung)
währleistung von Notfallmaßnahmen • shift to the right
zur Unterstützung der Anpassung eines
eugeborenen an das extrauterine Le- Recklinghausen·Kanäle. Schmale Lymph-
ben. gänge im Bindegewebe des Körpers.
• Resuscitation: Neonate [ED.Recklinghausen, deutscher Patholo-
ge, 1833-1910]
Rebound-Effekt. I. Rückpralleffekt Eine • Recklinghausen's canals
überschießende Stimulation nach vor-
übergehender Hemmung (z.B. stark ver- Recklinghausen-Krankheit. (Neurofibroma-
mehrte Magensäuresekretion nach Gabe tose). Dominant erbliche Krankheit mit
von Antazida). 2. Rückstoßphänomen: über den ganzen Körper verteilten, in der
Ein Reflex wird erneut ausgelöst, nach- Haut sitzenden schmerzhaften Knoten
dem der die ursprüngliche Aktion hervor- (Neurofibromen) und Pigmentflecken.
rufende Auslöser entfallt. Wird z.B. ein [ED.Recklinghausen, deutscher Patholo-
Arm gegen den Willen des Patienten ge- ge, 1833-1910]
streckt, so schnellt beim plötzlichen Los- • Recklingshausen's tumor
lassen der Arm aufgrund des fehlenden rectovesikal(is). Betrifft oder gehört zu
Antagonistenreflexes in die Beugestellung Rektum (Mastdarm) und Vesica urinaria
zurück. (Harnblase).
• rebound phenomenon [lat.: vesica, Blase]
Receiver. Empfangsteil inklusive Verstär- • rectovesical
ker eines elektronischen Gerätes, das elek-
trische Signale z.B. in akustische Signale Redon(-Saug·)drain. Zur postoperativen
---+ Drainage verwendeter, nicht kompri-
umwandelt (Hörgerät, CTG-Gerät).
[eng/.: receiver, Empfanger] mierbarer Kunststoffschlauch mit Öffnun-
• receiver gen am Ende. Der R. kann in einem Ge-
lenk (intraartikulär), unter dem Bindege-
Rechtsherzinsuffizienz. Erkrankung des webe (subfaszial) oder unter der Haut
Herzens, gekennzeichnet durch eine ver- (subkutan) liegen und wird an eine Vaku-
minderte Leistung der rechten Herzkam- um-Saugflasche angeschlossen. Durch
mer sowie Stauung und Druckerhöhung den Sog ziehen sich die Wundflächen zu-
-
':. Reflex. koordinie rter 859

sammen, die Wundheilung wird beschleu- beide Ansatzstücke desinfizieren und


nigt. steril arbeiten.
[H. Redon, franz. Kieferchirurg] • Redon's drainage
• Redon's suction drain
Reduktion. !. Zuführen von Wasserstoff zu
Redon-Drainage. Häufig eingesetzte Form oder Wegnahme von Sauerstoff von einer
der geschlossenen Wundsekretableitung, Substanz. 2. Valenzminderung des elek-
bei der das Sekret ( Wundsekret, Eiter, tronegativen Teils einer Zusammenset-
Blut) mittels Vakuumsog über einen zung. 3. Zugabe eines oder mehrerer
Drainageschlauch in die Redonflasche Elektronen zu einem Molekül oder Atom
läuft. Zur Kontrolle der Sogwirkung ist einer Substanz. 4. Verminderung der
arn oberen Ende der Flasche ein Ziehhar- Chromosomenzahl bei der sog. Redukti-
monika-Blasebalg angebracht, dessen onsteilung. 5. Korrektur eines Bruchs, ei-
Spannungszustand Auskunft über die ner Hernie oder einer Luxation (Verren-
noch verbleibende Sogwirkung gibt. R.- kung). 6. Verkleinerung eines Organs.
D.n werden unter aseptischen operativen [lat. : reducere, zurückführen, zurückzie-
Bedingungen vom Arzt gelegt und i.d.R. hen]
nach kurzer Zeit entfernt (Arztanord- • reduction
nung beachten). Bei fehlender Sogwir-
kung oder bei vollen Flaschen ist ein Fla- Reduktionsdiät. Kalorienarme Ernährung
schenwechsel erforderlich. Hierbei sind zur Verminderung des Körpergewichts.
beide Enden des Schlauchsystems abzu- Die Kost muss weniger Kalorien enthalten
klemmen. Auf absolute Asepsis achten: als der Körper täglich verbraucht, dabei
aber alle lebensnotwendigen Nährstoffe
für die Erhaltung der Gesundheit beinhal-
ten.
• reduction diet
Reflex. Unbewusste Aktion oder Bewe-
gung auf einen Reiz. - adj. reflektorisch.
[lat.: reflectere, zurückbiegen]
• reflex
Reflex. bedingter. (koordinierter Reflex). Ein
durch ständiges Training entwickelter Re-
flex in Verbindung mit einem speziellen,
wiederkehrenden, äußeren Reiz.
• conditioned reflex
Reflex, direkter. Reflex, der auf derselben
Körperseite ausgelöst wird, auf der der
Stimulus auftritt.
• direct reflex
Reflex, einfacher. _, Reflex eines motori-
schen Nervs, der nur einen Muskel be-
trifft. (s. Abb. S. 860)
• simple reflex
Reflex. koordinierter. Zweckmäßige, geord-
nete Abfolge von Muskelbewegungen, z.B.
der Schluckvorgang.
[lat.: coordinare, anordnen.]
Redon-Drainage. • coordinated reflex
860 Reflex. pilomotorischer -:

Verbindung ven (Vasodilatatoren bzw. Vasokonstrik-


ins Gehirn toren).
• vasomotor reflex
t Reflex, vasovagaler. Stimulation des __, Va-
gusnervs durch einen Reflex, wobei durch
Reizung des Kehlkopfes oder der Luftröh-
re eine Verlangsamung des Pulses herbei-
geführt wird.
• vasovagal reflex
Reflex, ziliospinaler. Physiologischer Hirn-
stammreflex, der durch Kratzen bzw.
Zwicken der Nacken- bzw. Gesichtshaut
ausgelöst wird und eine Pupillenerweite-
rung auslöst.
[lat.: cilia + spina, Rückgrat, reflectere,
zurückbeugen.]
• ciliospinal reflex
Reflexbogen. Einfache neurologische Ein-
heit einer Sinnesnervenzelle, die einen
Reiz zum Rückenmark leitet. Dort erfolgt
der Kontakt mit einer motorischen Ner-
motorische End - venzelle, die den Refleximpuls wieder zu-
platte im Effek- rück an den entsprechenden Muskel oder
tormuskel die entsprechende Drüse leitet.
• reflex arc
Reflex, einfacher. Eigenreflex.
Reflexe, antagonistische. Zwei oder mehre-
re Reflexe, die zur selben Zeit ausgelöst
Reflex, pilomotorischer. Aufrichtung der werden und gegensätzliche Wirkungen
Härchen auf der Haut, die durch Kontrak- hervorrufen. Die am besten adaptierte
tion der kleinen unwillkürlichen Aufrich- bzw. die hartnäckigere Reaktion setzt sich
temuskeln (Musculi arrectores pilorum) durch.
als Reaktion auf eine kühle Umgebung, [griech.: antagonisma, Streit; /at.: reflecte-
emotionale Stimuli oder Hautreizungen re, zurückbiegen]
verursacht wird. • antagonistic reflexes
• pilomotor reflex
Reflexhandlung. Die unwillkürliche Funk-
Reflex, rektaler. Die normale Antwort auf tion oder Bewegung eines Organs bzw.
eine Ansammlung von Stuhl im Enddarm Muskels als Antwort auf einen bestimm-
(Rektum), z.B. Stuhlentleerung. ten Reiz (z.B. --> Pawlow-Reflex).
• rectal reflex • reflex action
Reflex, sexueller. Ein Reflex bei Männern, Reflexinkontinenz. Anerkannte __, NAN-
der bei taktiler oder zerebraler Stimulati- DA--+ Pflegediagnose; Zustand, bei dem
on eine Erektion, Priapismus (Dauererek- ein Patient unter einem unwillkürlichen
tion ohne Empfindung) oder Ejakulation Urinabgang in einigermaßen vorherseh-
hervorruft. baren Abständen leidet, wenn eine be-
• sexual reflex stimmte Blasenfüllung erreicht ist.
Reflex, vasomotorischer. Jede Reaktion des Hauptsymptome sind eine fehlende
Kreislaufs auf eine Stimulation der gefaß- Wahrnehmung der Blasenfüllung, feh -
erweiternden bzw. gefaßverengenden Ner- lendes Gefühl für den Harndrang oder
~·, Refraktion 861

die Blasenfüllung oder ungehemmte Bla- infolge eines angeborenen Defekts, eines
senkontraktionen/-spasmen in regelmä- Verschlusses des Blasenausgangs oder ei-
ßigen Abständen. ner Infektion der unteren Harnwege. Der
• reflex incontinence R. erhöht den hydrostatischen Druck in
den Harnleitern und den Nieren. Die Stö-
Reflelrtherapie. Beeinflussung innerer Or- rung ist gekennzeichnet durch Schmerzen
gane durch die Behandlung von Reflexzo- im Unterbauch oder Nierenbereich, Bett-
nen mittels Akupunktur oder ---. Reflexzo- nässen, eitrigen Urin (Pyurie), blutigen
nenmassage. Urin (Hämaturie), Eiweiß im Urin (Pro-
• reflexotherapy teinurie) und Bakterien im Urin (Bakteri-
urie) bei gleichzeitiger oder wiederkeh-
Reflexzentrum. Jede Struktur im Nerven-
render Infektion der unteren Harnwege.
system, in der afferente Nervenimpulse in
• vesicoureteral reflux
efferente Nervenimpulse umgewandelt
werden und damit zu einer Veränderung Refluxgastritis. Magenschleimhautentzün-
in einem Muskel oder einer Drüse führen. dung, die durch Rückfluss von Speisebrei
(s. a. Reflexbogen) aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum)
• reflex center entstehen soll. (s. a. Gastritis)
• reflux gastritis
Reflexzonenmassage. Massage bestimmter
Körperregionen (Reflexzonen), mit dem Refluxlaryngitis. Brennen im Kehlkopf-
Ziel, Störungen bestimmter Organe, die und Rachenraum durch nächtlichen ---. Re-
dieser Region zugeordnet sind, zu behe- flux aus dem Magen. Betrifft häufig ältere
ben. Zahlreiche Reflexzonen konzentrie- Menschen, die in Rückenlage schlafen.
ren sich z.B. in der Fußsohle. (s.a. Fußre- • reflux Iaryngitis
flexzonenmassage; Reflextherapie)
• reflexology Refluxösophagitis. Reizung und Entzün-
dung der Speiseröhrenschleimhaut (Öso-
Reflux. Transport einer Flüssigkeit inner- phagusschleimhaut) infolge eines Speise-
halb eines Hohlorgans entgegen der nor- breirückflusses aus dem Magen in den
malen Fließrichtung, z.B. Rückfluss von Ösophagus.
Speisebrei vom Magen über die Speise- [griech.: oisophagos, zu: oisein, tragen,
röhre in den Mund (gastroösophagealer phagema, Speise] ..:.
R.). • reflux esophagitis ....
[lat.: refluere, zurückfließen I
• reflux Refraktärperiode. ---. Refraktärphase.
• refractory period
Reflux, gastroösophagealer. Rückfluss von
Mageninhalt in die Speiseröhre (Ösopha- Refraktärphase. (Refraktärperiode). An einer
gus), häufig aufgrund einer Dysfunktion erregbaren Membran der Zeitraum, der
des unteren Ösophagusschließmuskels unmittelbar auf eine Erregung folgt und
(0.-Sphinkter). Magensaft ist sauer und während diesem die Membran nicht er-
führt deshalb zu einem brennenden regbar ist. Die R. wird in eine absolute
Schmerz im Ösophagus. Wiederholte Epi- (völlig unerregbar) und eine relative (hö-
soden können zu einer Ösophagitis füh- here Reizschwelle) R. eingeteilt. Als kar-
ren. Ein Magendruck, der größer als der diale R. bezeichnet man den Zeitraum, in
ösophageale Druck ist, Hiatushernien so- dem eine Herzzelle auf ein Eingangssignal
wie eine Insuffizienz des unteren Ösopha- mit bestimmter Amplitude nicht reagiert.
gussphinkters können einen Reflux verur- • refractory period
sachen.
• gastroesophageal reflux Refraktion. I. Richtungsänderung der
Energie, die von einem Medium in ein an-
Reflux, vesikoureteraler. Abnormer Harn- deres mit veränderter Dichte übergeht
rückfluss von der Blase in den Harnleiter (z.B. Brechung von Lichtwellen). 2. Unter-
862 Refraktion ~.

suchung der Augen, wobei ein Brechungs- Regression. I. Rückschritt, Rückbildung


fehler ermittelt und korrigiert wird. bestimmter Konditionen, Zeichen oder
[lat.: refringere, zerbrechen, (Strahlen) Symptome. 2. Rückkehr zu früheren, pri-
brechend zurückwerfen] mitiveren (kindlichen) Verhaltensweisen
• refraction in akuten Konfliktsituationen. 3. Der Ver-
lust eines Transplantats, wobei die charak-
Refraktion des Auges. Die Brechung des
teristischen Zellen zugrunde gehen.
Lichtes auf dem Weg durch die verschie-
denen Schichten des Auges (Hornhaut, • regression
Linse, Kammerwasser und Glaskörper). Regurgitation. Strömung entgegen der
• refraction of eye normalen Fließrichtung, z.B. I. der Rück-
Refraktionsanomalie . .... Refraktionsfehler. fluss von Flüssigkeit von der Speiseröhre
in den Mund; 2. der Rückfluss von Blut
• refractive error
durch eine defekte Herzklappe. (s. a. Re-
Refraktionsfehler. (Brechungsfehler; Refrakti- flux)
onsanomalie). -+ Anomalie der Augenlinse. [lat.: re + gurges, wieder, zurück + Stru-
Das Auge kann in bestimmten Abständen del]
kein scharfes Bild erzeugen, z.B. bei Kurz- • regurgitation
oder Weitsichtigkeit (Myopie oder Hyper-
opie). (s.a. Myopie; Hyperopie) Rehabilitation (Reha). Hilfemaßnahmen
• refractive error zur Wiederherstellung der Gesundheit
eines Menschen bzw. zur Wiedererlan-
Regeneration. I. (med.) Heilungsvorgang gung der normalen oder beinahe norma-
2. (biol.) Wiederherstellung, -+ Reproduk- len Funktion eines Körperteils nach
tion oder -+ Substitution verlorengegange- schwerer Krankheit, Abhängigkeit, Ver-
ner oder beschädigter Zellen, Gewebeteile letzung, Behinderung, oder Einklem-
oder Organe. mung und damit der Wiedereingliede-
[lat.: regenerare, von neuem hervorbrin- rung in das Berufs- und Privatleben.
gen] [lat.: re + habilitare, wieder + geeignet,
• regeneration fah.ig machen ]
Regime. (Therapieplan). Vom Arzt streng rehabi(jtation (rehab)
verordnetes therapeutisches Programm,
evtl. mit Diät und bestimmten Übungen, Rehabilitationsstufen. In verschiedene
zur Behandlung von Krankheiten . Stufen untergliederte Maßnahmen zur
[lat.: regimen, Regierung] Vorbeugung und Linderung von Krank-
• regime heiten und anderen Leiden bzw. Behinde-
rungen. Stufe I umfasst alle vorbeugen-
regional(is). (regionär). Betrifft eine oder ge- den Maßnahmen wie Vorsorgeuntersu-
hört zu einer bestimmten Körperregion, chungen, Impfungen und gesundheitliche
z.B. -+ Regionalanästhesie. Aufklärungsarbeit {primäre Prävention).
[lat. regio, Richtung, Gegend, Gebiet] Stufe 2 umfasst alle Maßnahmen, die bei
• regional erkannten Risikofaktoren ein5etzen (se-
Regionalanästhesie. (Leitungsanästhesie). kundäre Prävention). Stufe 3 umfasst alle
__,Anästhesie einer speziellen Körperre- Maßnahmen, die bei einer eingetretenen
gion durch Injektion eines -+ lokalanäs- Behinderung im medizinischen, berufli-
thetikums, das eine bestimmte Gruppe chen und sozialen Bereich ergriffen wer-
sensorischer Nervenfasern blockiert und den. Dabei wird für jeden Patienten ein
dadurch den Schmerz ausschaltet, z.B. individueller Plan geschaffen.
__, Periduralanästhesie. • Ievels of rehabilitation
• regional anesthesia
Rehabilitationszentrum. Einrichtung, die
regionär. __, regionalis. Therapie- und Trainingsmaßnahmen für
• regional eine __, Rehabilitation zur Verfügung stellt.
~ Reifezeichen be1m Neugeborenen 863

Dazu gehören u. a. Ergo- und Physiothe- Reifeschema nach Petrussa. Morphologi-


rapie, Fortbildungsmaßnahmen sowie sches Schema zur Beurteilung von Neuge-
spezielle Therapieformen, wie z.B. borenen, ausgedrückt in Schwanger-
Sprachtraining. schaftswochen.
• rehabilitation center • Petrussa's maturity scheme
Rehydratation. (Rehydrierung). Das Wieder- Reifezeichen beim Neugeborenen. Be-
herstellen des normalen Wasserhaushalts stimmte charakteristische Merkmale, die
eines Patienten durch enterale oder par- ein Neugeborenes als reif und ausgetragen
enterale (als Getränk bzw. Infusion) Gabe kennzeichnen. Dazu gehören die drei do-
von Wasser oder Salzlösungen. kumentationspflichtigen Maße Gewicht,
• rehydration Körperlänge und Kopfumfang. Weiterhin
Rehydrierung. ---+ Rehydratation. werden z.B. Festigkeit und Form der Oh-
ren, Größe der Brustwarze, Beschaffenheit
• rehydration der Haut, Anzahl bzw. Vorhandensein von
Reiben. Trockenes, reibendes Geräusch, Sohlenfalten, Hinausragen der Nägel über
das beim Abhören mit einem Stethoskop die Fingerkuppen, Vorhandensein von
im Bereich von Leber und Milz vernom- ---+ Lanugo sowie bei Jungen die Lokalisati-
men werden kann. on der Hoden im Hodensack und bei
• friction rub Mädchen das Bedecktsein der kleinen

Reifeschema nach Petrussa.

Merkmal Wertepunkte Summe

0 2

Ohr "formlos" äußerer Rand volle Form


weich nuroben fest
umgeschla-
gen

Brustwarze roter Punkt Warzenhof Warzenhof


eben erkenn- 0 < 5mm
bar

Haut dünn, rot, rot oder öde- rosig


glasig matös

ahlenfalten distal! - 2 distale Hälfte bis Ferse

Hoden in der Leiste halb deszen - im Skrotum


Große Labien kaum vor- diert auf überdecken
handen Höheder kleine Labien
kleinen
Labien

Reifealter in SW: 30 + Punktesumme


864 Reifezeichen beim Neugeborenen · :

Schamlippen durch die großen Schamlip- leichtes Fieber und wässrige Stühle. Die
pen beurteilt. (s. a. Reifeschema nach Pe- Symptome halten meist einige Tage an.
trussa) • traveler's diarrhea
• signs of maturity
Reisekrankheit. Zustand, der durch unbe-
Reiki-Therapie. Ergänzende Therapie, bei rechenbare, schwankende oder rhythmi-
der eine speziell ausgebildete Person ihre sche Bewegungen in einer wechselnden
Hände auf oder über bestimmte Körper- Kombination von Richtungen verursacht
regionen hält und dadurch auf den Patien- wird, z.B. auf einem Schiff oder in einem
ten die sogenannte »universelle Lebens- Auto. In schweren Fällen kommt es zu
energie<< überträgt. Diese Energie soll Übelkeit, Erbrechen, Schwindel (Vertigo)
dem Patienten die für die Behandlung und Kopfschmerzen; leichtere Fälle drü-
von Krankheiten und Störungen notwen- cken sich durch Kopfschmerzen und all-
dige ••Kraft, Harmonie und Ausgeglichen- gemeines Unwohlsein aus.
heit« verleihen. Die R. entstand aus einer • motion sickness
alten buddhistischen Heilmethode und Reiz. (Stimulus). Bezeichnung für die Auslö-
beinhaltet 15 Handstellungen, die sämtli- sung einer Funktion, Antwort bzw. Reak-
che Körperorgane abdecken. tion.
• Reiki therapy • stimulus
Reinfektion. Nach Abklingen der Erstin- Reiz, konditionierter. Stimulus, der einen
fektion bzw. noch während dieser eine er- durch Training oder Lernen erworbenen
neute Ansteckung mit demselben Erreger. Reflex oder eine konditionierte Reaktion
• reinfection hervorruft.
• conditioned stimulus
Reinigungseinlauf. Einlauf zur Reinigung
des Darmes mit ca. 2 Liter Spüllösung, Reizblase. Zustand, der durch ein fast un-
z.B. vor Operationen. Patient liegt hier- unterbrochenes Bedürfnis zur Urinaus-
bei auf der linken Seite; sollen auch obe- scheidung gekennzeichnet ist, ohne dass
re Abschnine gereinigt werden, so dreht Anzeichen für eine Ursache (z.B. Entzün-
es sich nach der Hälfte der Spüllösung dung, Nierensteine) erkennbar sind.
auf die rechte Seite, damit sich das Was- • irritable bladder
ser verteilen kann. (s.a. Darmspülung)
Reizelektrode. (Entladungselektrode; differente
• cleansing enema Elektrode). Elektrode, die bei der Elektro-
Reisdiät Salzlose Diät, bestehend aus Reis, therapie an einem bestimmten Punkt zur
Früchten, Fruchtsäften und Zucker, ange- Stimulation dieses Bereichs eingesetzt
reichert mit Vitaminen und Eisen. Sie wird.
wird angeordnet bei Hypertonie, chroni- [griech.: electron, Bernstein; hodos, Weg]
schen Nierenleiden und Fettleibigkeit. • active electrode
Schwangere mit starken Ödemen können Reizhusten. (Trockener Husten). Kurzer,
ebenfalls hin und wieder einen Reistag schwacher, häufig auftretender Husten,
einlegen. der oft durch Reizungen des Rachenraums
• ricediet verursacht ist und bei dem kein Sputum
abgehustet wird.
Reisedurchfall. Verschiedene Durchfaller- • hacking cough; dry cough
krankungen, die bei Personen beobachtet
werden, die Fernziele bereisen. Häufigste Reizkolon. Unphysiologisch erhöhte Moti-
Ursache sind Escherichia coli-Bakterien, lität von Dünn- und Dickdarm, die meist
die ein starkes Bakteriengift produzieren; in Verbindung mit emotionalem Stress
darüber hinaus auch Salmonellen- und steht. Meist sind Jugendliche oder junge
Shigellen-Arten. Typische Symptome sind Erwachsene betroffen, die unter Diarrhö
Magenkrämpfe, Ubelkeit, Erbrechen, und gelegentlichen Unterleibschmerzen
Rektoskopie 865

leiden. Der Schmerz läßt mit dem Abgang der Krankheit während der Erhohlungs-
von Winden (Flatulenz) oder Stuhl im All- phase.
gemeinen nach. Bei der Diagnose eines [lat. : recrudescere, wieder schlimmer wer-
R.s müssen ernstere Komplikationen wie den]
Dysenterie, Laktoseintoleranz und ent- • recrudescence
zündliehe Darmerkrankungen ausge-
rektal. Den Mastdarm (Rektum) betref-
schlossen werden.
fend.
• irritable bowel syndrome
[lat .. rectus, gerade)
Reizleitungssystem. Spezielles Nervenge- • rectal
webe, das elektrische Impulse leitet, z.B. Rektalnarkose. Allgemeine Narkose durch
-. Tawara-Schenkel und --> Purkinje-Fasern. Einlegen, Injektion oder Infusion eines
• conduction system Narkosemittels in den Mastdarm (Rek-
tum) . Die R. wird manchmal bei Kindern
Reizschwelle. Der Punkt, an dem ein stär-
angewendet, da sie weniger schmerzhaft
ker werdender Reiz einen afferenten Ner-
ist als das Legen einer intravenösen Ka-
venimpuls auslöst. Die absolute R. ist der
nüle.
niedrigste Punkt, an dem eine Antwort
• rectal anesthesia
auf den Reiz wahrnehmbar ist.
• sensory Ihreshold Rektaltemperatur. Im Enddarm (Rektum)
gemessene Körpertemperatur. Normal-
Rei1überflutung. Technik zur Reduzierung wert: 36,5 - 37,4°C. Die R. ist um 0,3 -
von Angstzuständen aufgrund von Pho- 0,4 °C höher als die oral gemessene Tem-
bien. Der Patient wird reizüberflutet und peratur. Das Thermometer wird mit ei-
wird somit auf Reize, die normalerweise ner Schutzhülle umgeben und ggf. ange-
eine Angstneurose auslösen, desensibili- feuchtet, bevor es in den After eingeführt
siert. Angstgefühle und Neurosen können wird. (s.a. Körpertemperatur)
dadurch abgebaut werden. (--> Implosion)
rectal temperature
• flooding
rektosigmoid. Gehört zum oberen Ab-
Rekapitulationstheorie. (biogenetisches schnitt des Mastdarms (-. Rektum) und
Grundgesetz). Theorie des deutschen Zoolo- zum unteren Teil des Grimmdarms (-->Co-
gen E.H. Häckel, die besagt, dass ein Or- lon sigmoideum).
ganismus während seiner Embryonal- [lat.: rectus, gerade+ griech.: sigma, s-för-
phase sämtliche Entwicklungsstadien von mig]
der niedrigen Lebensform zur höheren
• rectosigmoid
Lebensform durchwandert. Zusammenge-
fasst wird die Theorie in dem biogeneti- Rektosigmoidoskopie. Die Untersuchung
schen Grundgesetz: Die Ontogenese ist des Mastdarms (-->Rektum) und des
eine vereinfachte Wiederholung der Phy- Grimmdarms (-->Colon sigmoideum) mit
logenese. Hilfe eines --> Sigmoidoskops.
[E.H. Häckel, deutscher Zoologe, 1834- • rectosigmoidoscopy
1919]
Rektoskop. Starres oder biegsames Fiber-
• recapitulation theory optikendoskop, mit dem der Innenraum
Rekonvaleuenz. (Genesung). Erholungs- des Mastdarms untersucht werden kann.
phase nach einer Krankheit, Verletzung (--> Endoskop) (s.a. Rektoskopie)
oder Operation. [griech.: skopein, betrachten j
• rectoscope
[lat.: convalescere, stark werden.]
• convalescence Rektoskopie. (Mastdarmspiegelung). Untersu-
chung der Schleimhaut des Mastdarms
Rekrudeszenz. Wiederkehren der Krank- mit Hilfe eines --> Rektoskops.
heitssymptome bzw. Verschlimmerung • rectoscopy
bktoYag' •'flstlll. (Mastdarm-Scheiden-Fistel}. 111111111hm. Erschlaffung bzw. Entspan-
Eine abnorme Öffnung oder Passage zwi- nung der Muskeln, z.B. zwischen zwei
schen Mastdarm (Rektum) und Scheide Kontraktionen. - adj. relaxierend.
(Vagina). [lat.: relaxare, erweitern; schlaff, locker
• rectovaginal fistula machen]
• relaxation
Relduele. Vorfall des Mastdarms und der Rllllsflagfaldor;._. Releasinghormon.
hinteren Vaginalwand in die Vagina •releasing hormone (RH)
(Scheide). EineR. entsteht durch Erschlaf-
fen der Vaginal- und Beckenbodenmusku- Relelsiaghormcm (Releasingfaktor; RF). Ein
latur infolge von Geburten, Alter oder im -. Hypothalamus gebildetes Neuropep-
Operationen, kann jedoch auch auf einer tid, das über eine Vene direkt in den Hy-
angeborenen Schwäche der Mastdarm- pophysenvorderlappen freigesetzt wird.
wand beruhen. Jedes einzelne R. stimuliert die Hypo-
•rectocele physe zur Freisetzung spezifischer tropi-
scher -. Hormone, so wird z.B. Adrenocor-
Reld.uat. Der ca. 12 cm lange Teil des Dick- ticotropin durch das Corticotropin-Relea-
darms (Mast- oder Enddarm) als Fortset- singhormon freigesetzt.
zung des Colon sigmoideum, der bis zum •releasing hormone (RH)
After reicht. RlllabllltiL Begriff aus der Psychologie
[lat. rectus, gerade] und Statistik, der Aussagen über die Ver-
•rectum lässlichkeit von Datenmaterial macht. Im
engeren Sinne ist mit der R. die Messge-
llefdllmpnallps Hervortreten der Schleim- nauigkeit gemeint. Führt bei einem Ver-
haut des unteren Teils des -. Rektums aus such oder bei einer Untersuchung eine
der Analöffnung . Wiederholung der Untersuchung unter
• prolaps ofrectum denselben Bedingungen zu einem identi-
schen Ergebnis, wird von einer hohen R.
llldusschllde. Die gemeinsamen Sehnen gesprochen. Subjektive Daten, bei denen
von Schräg- und Längsmuskeln der es i.d.R. um zwischenmenschliche Bezie-
Bauchwand. hungen geht, sind in der Pflege schwer zu
• abdominal aponeurosis erheben. Bei objektiv messbaren Daten
(z.B. bei der Blutdruck- oder ZVD-Mes-
Rlturmtsp~rt~e. Kehlkopflähmung infolge sung) können die statistischen Kriterien
der Schädigung des Kehlkopfnervs (Ner- allerdings Anwendung finden. - adj. re-
vus laryngeus recurrens), z.B. durch un- Habe!.
beabsichtigte Durchtrennung bei Struma- .reliability
OP, Mediastinaltumor, Aortenaneurysma, REM.Abkürzung für rapid eye movements
Bronchial- und Ösophaguskarzinom. Bei (schnelle Augenbewegungen). (-.Traum-
einseitiger R. kommt es zu leichter Heiser- schlaf)
keit, kaum Atemnot; bei doppelseitiger R. .REM
hochgradige Atemnot mit Erstickungsge-
fahr. l'lllll. Abkürzung für roentgen equivalent
.recurrent laryngeal nerve palsy man. Maßeinheit für die Dosis ionisieren-
der Strahlung, die im Menschen dieselbe
Wirkung erzielt wie 1 R (= Röntgen)
Reluans. Medikament oder Substanz, das Gammastrahlung. Die neuere Bezeich-
Muskelspannungen oder psychische
nung hierfür lautet -+ Sievert.
Spannungen reduziert. - adj. relaxierend.
[lat.: relaxare, erweitern; schlaff, locker •rem
machen] llemlsslon. Das teilweise oder vollständige
•relaxant Verschwinden klinischer und subjektiver
Symptome einer chronischen oder malig- lieh, das Zurückklappen eines Teils, um
nen (bösartigen) Krankheit. Die R. kann ein exaktes Duplikat anzufertigen. 2. In
spontan oder als Folge einer Therapie auf- der Forschung die exakte Wiederholung
treten. - adj. remittierend. eines Experiments, um die ursprüngli-
[lat.: remittere, zurückgehen lassen; nach- chen Erkenntnisse zu bestätigen. 3. In
lassen] der Genetik die Verdopplung der DNS-
•remission Stränge bzw. die Neusynthese der Desoxy-
ribonukleinsäure {DNS).
REM-Sddaf. -> Traumschlaf. [lat.: replicare, wieder aufrollen, wieder-
• rapid eye movement sleep holen]
renal, Die Niere betreffend oder zu ihr ge- • replication
hörend. lepanil!fii!IL Zurückbringen eines Organs
[lat.: ren, Niere] oder Körperteils in seine natürliche Posi-
.renal tion, z.B. das Zurückstülpen einer Inver-
ltellln. Ein proteolytisches Enzym, das im sio uteri oder das Einrenken des Kiefers.
-+ juxtaglomerulären Apparat produziert [lat.: reponere, zurücklegen, zurückbrin-
und gespeichert wird. R. beeinflusst den gen]
Blutdruck durch die Umwandlung von •repositioning
Angiotensinogen zu -+ Angiotensin. ll!pn!ssian.l. Das Zurückhalten, Hemmen
[lat.: ren, Niere] oder Unterdrücken einer Aktion. 2. In der
•renin Psychoanalyse das Verdrängen unakzep-
llllllilt. Ein die Milch koagulierendes Fer- tabler Gedanken, Gefühle, Ideen, Impulse
men~, das im Magensaft von Säuglingen oder Erinnerungen, besonders solcher,
und 1m Labmagen von Kälbern und ande- die mit traumatischen Erlebnissen in der
ren Wiederkäuern enthalten ist. R. ver- Vergangenheit verbunden sind. Das Ver-
wandelt Casein in Paracasein. drängte ruht dort, hat jedoch Auswirkun-
•rennin gen auf das Bewusstsein.
[Iat.: reprimere, zurückdrängen, hem-
Rlovlrus. Kunstwort, zusammengesetzt men]
aus respiratory enteric orphan + Virus. • repression
Das R. ist ein Erreger, der bei gesunden
und kranken Menschen im Respirations- Repfocluktfon. 1. Die Fortpflanzung. . . .
und Verdauungstrakt vorkommt. Es ist 2. Das Hervorbringen einer ähnlichen . . .
gelegentlich für Infektionen der oberen Struktur, Situation oder Phänomens.
Atemwege und für Gastroenteritis bei 3. In der Psychologie das Erinnern an frü-
Kindern verantwortlich. here Vorstellungen und Eindrücke oder
[lat.: virus, Schleim, Saft, Gift] früher Gelerntes. - adj. reproduktiv.
.reovirus [lat.: re + producere, wieder + fortführen,
hervorbringen]
leperfvslon. Vorgang, bei dem durch ei- • reproduction
nen ->Thrombus verschlossene Blutgefaße
~. (Fortpflanzungsappa-
zur Wiederherstellung des Blutflusses
wieder durchgängig gemacht werden. rat). Sämtliche weibliche und männliche
Dies kann entweder medikamentös oder Strukturen, die der Fortpflanzung dienen,
instrumentell durch Aufdehnung der Blut- inklusive der Geschlechtsdrüsen (Gona-
gefaße (Angioplastie) erfolgen. den), der dazugehörigen Kanäle und Drü-
[lat.: re + perfundere, wieder+ durch und sen sowie der inneren und äußeren Ge-
durch bespülen] schlechtsorgane. Bei der Frau gehören da-
zu Eierstock (Ovar), Eileiter (Tuba uteri-
• reperfusion
na), Gebärmutter (Uterus), Scheide (Vagi-
lllpllbtian. 1. Vorgang der Verdopplung, na), Kitzler (Klitoris) und der Scheiden-
Wiederholung oder des Kopierens; wört- eingang (Vulva). Beim Mann umfasst es
868 Reproduktionssystem ..

Hoden (Testis), Nebenhoden (Epididy- Ruheexhalation noch zusätzlich ausgeat-


mis), Samenleiter (Ductus deferens), Sa- met werden kann.
menblasen (Vesicula seminalis), Ejakula- • expiratory reserve volume (ERV)
tionsgang (Ductus ejaculatorius), Vorste-
herdrüse (Prostata) und Glied (Penis). (s. Reservevolumen, inspiratorisches. Maxima-
Abb. S. 136 u. 248) les Luftvolumen, das nach einer normalen
• reproductive system Einatmung noch zusätzlich eingeatmet
werden kann.
Reproduktionstechnologien, Umgang mit. • inspiratory reserve volume
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als Unterstützung von Patien- resezieren. (weg- od. ausschneiden; operativ
ten während verschiedener Phasen einer entfernen). Operatives Entfernen von Gewe-
komplexen lnfertilitätsbehandlung. be aus dem Körper.
[lat.: resecare, abschneiden]
• Reproductive Technology Manage-
• resect
ment
residual. (Reserve-). Gehört zu oder betrifft
Resektion. Das operative Entfernen be- einen Teil, der als Reserve zurückbleibt,
stimmter Körper- oder Organteile, wobei nachdem der Großteil entfernt wurde,
diese entweder teilweise oder vollständig z.B ...... Residualharn oder ..... Residualluft.
entfernt werden können. [lat.: residuus, zurückbleibend]
[lat.: resecare, abschneiden] • residual
• resection
Residualham . (Restharn). Die Harnmenge,
Reserve. (Residual-). Eine bei Bedarf zur die nach dem Wasserlassen in der Harn-
Verfügung stehende Kapazität, die durch blase zurückbleibt.
Anpassung an die jeweilige Situation dem • residual urine
Körper hilft, lebenswichtige Funktionen
aufrechtzuerhalten, z.B. die Reservekraft Residualkapazität, funktionelle (FRK). Die
des Herzens oder der Lunge. am Ende einer Atemvolumenexhalation
[/at.: reservare, aufsparen] in den Lungen verbleibende Luft. Die
• reserve funktionelle Residualkapazität ist die
Summe des Residualvolumens (RV) und
Reservekapazität. (Reservevolumen; Reserve- des exspiratorischen Reservevolumens
luft; Residualvolumen). Das Luftvolumen, das (ERV).
nach normaler Ausatmung (Exspiration) • functional residual capacity
noch in der Lunge verbleibt.
Residualluft. ..... Reservekapazität
• reserve capacity
• residual volume
Reservekraft, kardiale. (Kompensation). Be- Residualvolumen . ..... Reservekapazität.
zeichnung für die potenzielle Kapazität
des Herzens, über sein übliches Niveau • residual volume
hinaus auf veränderte physiologische Be- Resistenz. I. Die angeborene Widerstands-
dürfnisse durch Muskelzunahme zu rea- fähigkeit eines Organismus gegenüber
gieren. Krankheitserregern. 2. Die Widerstands-
• cardiac reserve fähigkeit von Krankheitserregern gegen-
über Antibiotika oder Chemotherapeuti-
Reserveluft. ...., Reservekapazität ka. 3. Der Widerstand eines Organs gegen
• reserve capacity das Betasten, z.B. die Bauchdeckenspan-
Reservevolumen . ..... Reservekapazität. nung als Tumor-Resistenz. - adj. resi-
• reserve capacity stent.
[lat.: resistere, stehen bleiben, sich wider-
Reservevolumen, exspiratorisches (ERV). setzen]
Maximales Luftvolumen, das nach einer • resistance
, Ressourcen 869

Resistenz, bakterielle. Die Fähigkeit be- die ---> Cheyne-Stokes-Atmung und die
stimmter Bakterienstämme, eine Toleranz -. Kußmaui-Atmung . - adj. respiratorisch.
gegen spezifische -. Antibiotika zu entwi- [lat. : respirare, zurückblasen, ausatmen,
ckeln. Atem holen]
• bacterial resistance • respiration
Resistenz, konstitutive. Genetisch vorpro- Respirationstrakt. (Atmungsapparat). Umfasst
grammierte, bakterielle Resistenz gegen sämtliche Organe und Strukturen, die für
Antibiotika. Die Eigenschaft kann durch die Belüftung der Lungen und den Aus-
Zellteilung an Tochterzellen weitergege- tausch von Sauerstoff und Kohlendioxid
ben werden. zwischen der Umgebungsluft und dem
• constitutive resistance zirkulierenden Blut mit Hilfe der Lungen
verantwortlich sind. Dazu zählen der Na-
Resistenzbestimmung. Bestimmung der sen-Rachen-Raum, der Kehlkopf, die Luft-
Widerstandsfähigkeit von Mikroorganis- röhre und die Luftröhrenäste. Im R. wird
men gegen Antibiotika bzw. Chemothera- die eintretende Luft angewärmt und dem
pie anhand eines Antibiogrammes. Kehlkopf und den Stimmbändern zur Un-
[lat. resistere, widerstehen] terstützung der Sprache zur Verfügung
• sensitivity testing gestellt.
• respiratory tract
Resolution. Der allmähliche Rückgang ei-
ner Krankheitserscheinung durch Auflö- Respirator. Automatisches Beatmungsge-
sung, Abbau und Resorption. rät, mit dem die Luft zum Einatmen auf-
[lat.: resolvere, wieder auflösen] bereitet, bzw. die Lungenbelüftung (pul-
• resolution monale Ventilation) verbessert wird.
Kommt bei unzureichender Spontanat-
resorbieren. Etwas erneut -. absorbieren. mung und bei Narkosen zum Einsatz.
[lat.: re + sorbere, wieder+ hineinschlür- (s.a. Narkosegerät)
fen] • respirator
• resorb
Respirometer. Gerät, mit dem die Atem-
Resorption. Im Deutschen üblichere Be- qualität eines Patienten analysiert werden
zeichnung für >> -. Absorption«. kann.
• resorption • respirometer
Resorptionsfieber. ---> aseptisches Fieber. Ressourcen. Fähigkeiten und potenzielle
• aseptic fever H ilfsreserven eines Patienten, die bei der
Pflege und beim gesamten Heilungspro-
Resozialisierung. Die Wiedereingliederung zess tOrderlieh sein können. Das Erken-
eines Patienten in die Familie bzw. Ge- nen der R. eines Patienten gehört zum
meinschaft nach einem langen oder kriti- zweiten Schritt im Regelkreis des .... pfle-
schen Krankenhausaufenthalt sowie nach geprozesses, bei dem es darum geht, zu er-
Drogenentzug. kennen, in welchen Bereichen {häufig
• resocialization nach ATL's strukturiert) Patienten Fähig-
Respiration. Bezeichnung für die äußere keiten besitzen. R. sollten so konkret wie
möglich formuliert werden. Im gleichen
Atmung, die im Wechsel zwischen Einat-
Arbeitsschritt werden häufig die -+ pfle-
mung (Inspiration) und Ausatmung (Ex-
geproblerne eines Patienten benannt. Hel-
spiration) durch die Atmungsorgane er-
fende Angehörige oder Vorlieben eines
folgt. Dabei findet ein ständiger Gasaus-
Patienten, z.B. für eine bestimmte Musik-
tausch im Gewebe statt, wobei 0 2 -Mole-
richtung, können für die Pflege ebenfalls
küle aufgenommen und COrMoleküle ab-
wichtige R. sein. {-+ pflege plan)
gegeben werden. Spezielle rhythmische
und arhythmische Atemmuster sind z.B. • abilities and resources
870 Restharn /,

Restham. ---> Residualharn. Retardierung. Die Verlangsamung jeglicher


• residual urine körperlicher oder geistiger Aktivitäten
bzw. der verlangsamte Verlauf der körper·
Restless·leg·Syndrom. Zustand ungeklärter Iichen oder geistigen Entwicklung, wie
Herkunft, gekennzeichnet durch störende z.B. die mentale R. oder eine psychomoto-
Unruhe-, Müdigkeits· und Juckgefühle in rische R. bei Depression. - adj. retardiert.
den tiefen Muskelschichten der Beine, ins- [lat.: retardare, verzögern, zurückhalten]
besondere der Unterschenkel. Geht da- • retardation
rüber hinaus mit Zucken und ggf. mit
Schmerzen einher. Die einzige Erleichte· Retardierung, geistige. Störung, die durch
rung wird durch Bewegung der Beine er- einen intellektuellen Level gekennzeichnet
zielt. ist, der unter dem Durchschnitt liegt; es
• restless legs syndrome kommt zu Defiziten oder Störungen der
Lernfähigkeit und der sozialen Anpas-
Restriktionen, körperliche. P{]egeinter- sung. Die Ursachen können genetischer,
vention der --+ NIC, die defmiert wird als biologischer, psychosozialer oder sozio-
das Anbringen, Oberwachen und Entfer- kultureller Art sein.
nen von mechanischen restriktiven Vor- • mental retardation
richtungen und manuellen Fixierungen
zur Einschränkung oder Unterbindung Retentio testis. (Hodenhochstand). Unvoll-
der körperüchen Mobilität von Patienten. ständiger oder fehlender physiologischer
• Physical Restraint Hodenabstieg vom Bauchraum über den
Leistenkanal in den Hodensack (Skro·
Restriktionen, räumliche. .... P{]egelnter· turn).
vention der NIC, die definiert wird als [lat.: rententio, Zurückhaltung; testis, Ho-
die Beschränkung der Mobilität von Pa- den]
tienten auf einen bestimmten Bereich • undescended testis
zum Zweck der Sicherheit oder des bes-
Retention. Das Zurückhalten oder Verhal-
seren Umgangs mit ihrem Verhalten.
ten. 1. Die Fähigkeit des Verdauungssys-
• Area Restrietion tems, Nahrung und Flüssigkeit zurückzu·
Restrukturierung. kognitive. -+ Pflegeinter· halten. 2. Die Unfähigkeit des Körpers,
vention der NIC, die definiert wird als Stoffe auszuscheiden (besonders Urin
die Aufforderung an Patienten, gestörte und Stuhl).
Denkstrukturen zu verändern sowie zu [lat.: retinere, zurückhalten]
einer realistischeren Wahrnehmung der • retention
eigenen Person und der Welt zu gelan· Retentionseinlauf. Ein medizinischer oder
gen. Ziel ist die Veränderung von Geis- nährstoffhaltiger --+ Einlauf, der im Darm
teshaltungen, Wertvorstellungen oder zurückgehalten werden soll. Er darf die
Oberzeugungen, die die Entfaltung einer Nervenendigungen nicht stimulieren, da
Person behindern. Eine Umstrukturie· dies die Darmentleerung zur Folge hätte.
rung erfolgt durch Einsicht oder erfolg· • retention enema
reiches Verhalten.
• cognitive restructuring reticularis. (retikulär). Netzförmiges Muster
oder Struktur eines Gewebes oder einer
Reststickstoff. (Rest-N). Der Stickstoffanteil Oberfläche, z.B. Formatio reticularis (reti-
(Rest-N) im Blut, der nicht an Proteine ge- kuläres System).
bunden ist, z.B. Stickstoff in einer Verbin- • reticular
dung mit Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin retikulär. ---> reticularis.
oder Polypeptiden. Bei eiweißreicher Kost • reticular
oder bei bestimmten Nierenerkrankun-
gen kommt es zur Erhöhung des R.s. retikuloendotheliales System (RES). Körper·
• nonprotein nitrogen (NPN) system aus Endothel- und Retikulumzel-
Jen, das hauptsächlich für die Infektions-
abwehr und die Ausscheidung von kör-
pereigenen Abfallprodukten verantwort-
lich ist.
•reticuloendothelial system (RES)
- --- Erbliche, bösartige Netz-
hautgeschwulst. Typische Symptome sind
eine eingeschränkte Sehfähigkeit, Strabis-
mus, Netzhautablösung und ein abnormer
Pupillenreflex. Der schnell wachsende Tu-
mor kann in das Gehirn eindringen und
R "k loqt. Unreifer ---> Erythrozyt mit an entfernten Stellen metastasieren.
netzförmiger, anfärbbarer Innenstruktur. •retinoblastoma
Tritt bei reger Blutbildung auf.
[lat.: reticulum, kleines Netz; griech.: ky-
tos, Höhlung, Wölbung] llltlnol. (Vitamin A1). Bezeichnung für Vita-
reticulocyte min A1 • --->Vitamin A bzw. seine---> Metabo-
lite, greift in den Sehvorgang, die Epithel-
m. endaplasmatlsdl Weitläufiges protektion und die Fortpflanzung ein und
Netzwerk aus membranumhüllten Tubuli fördert das Wachstum. Der bedeutendste
im Zellzytoplasma. Die Funktionen des Vitamin-A-Lieferant ist die Leber (Lebe-
endoplasmatischen Retikulums sind die röl von Seefischen), Vorkommen ferner
Synthese von Proteinen und Lipiden und in Milch und Eigelb. Als Provitamin findet
der Transport dieser Metaboliten zu den es sich in zahlreichen Pflanzen.
Zellen. retinol
[griech.: endon, innerhalb + plassein, for-
men.]
~Nichtentzündliche Netzhaut-
endoplasmic reticulum
erkrankung infolge von Veränderungen
Netzhaut des Auges, bestehend aus der retinalen Blutgefäße. Als Begleiter-
mehrschichtigem Nervengewebe, das sich scheinung der Zuckerkrankheit kann es
an den Nervus opticus anschließt. Der beispielsweise zu einer Retinopathia dia-
lichtempfindliche Teil der R. empfängt betica kommen, wobei minimale Blutun-
Bilder von außen und leitet diese als visu- gen in der Netzhaut auftreten.
elle Reize über den N. opticus an das Ge- [lat.: rete + griech.: pathos, Netz+ Krank-
hirn weiter. Die weiche halbtransparente heit]
R. besteht aus einer äußeren Pigment- t:C:iretinopathy
schicht und der eigentlichen neun-schich-
tigen Netzhaut. Diese umfasst von innen Ht'!inopatilh' diabetische. Störung der
nach außen die innere Grenzschicht, die Blutgefäße der Netzhaut (Retina). Zu den
Optikusfaserschicht, die Ganglienzell- Symptomen gehören kapilläre Mikroneu-
schicht, die innere Geflechtschicht, die in- rysmen, Blutungen, Exsudate sowie die
nere Körnerschicht, die äußere Geflecht- Bildung neuer Gefäße und neuen Binde-
schicht, die äußere Körnerschicht, die äu- gewebes; tritt zumeist bei Patienten auf,
ßere Grenzschicht und die Stäbchen- und die unter ---> Diabetes mellitus leiden und
Zapfenschicht. Die äußerste Schicht der R. deren Blutzuckerwerte nur unzureichend
grenzt an die Aderhaut (Choroidea), die eingestellt sind. Wiederkehrende Blutun-
innerste an den Glaskörper (Corpus vir- gen können zur Verschaltung des Glas-
treum). - adj. retinal. körpers und schließlich zur Blindheit füh-
[lat.: rete, Netz] ren.
•retina diabetic retinopathy
Retinith Entzündung der Netzhaut des
Auges, z.B. Retinitis diabetica; Netzhaut- hypertone. Erkrankung, bei
entzündung als Begleiterscheinung bei der es zu Veränderungen der Netzhaut
---> Diabetes mellitus. (Retina) in Verbindung mit einer arteriel-
[lat.: rete, Netz, griech.: -itis, Entzündung] len ---> Hypertonie kommt; es können Ver-
retinitis änderungen der Blutgefäße, Hämorrha-
gien, Ausfluss aus den Augen und Netz- handenen Verwachsungen kann es jedoch
hautödeme entstehen. zu Beschwerden kommen.
[griech.: hyper, darüber; lat.: tendere, • uterine retroflexion
spannen; retin, Netz; griech.: pathos,
Krankheit] Retaulluiun. Abnorme Lage eines Organs,
• hypertensive retinopathia wobei das Organ nach hinten abgeknickt
ist, z.B. Retroflexio uteri, die rückwärtige
RetiiUII- Untersuchung des Auges auf Abknickung der Gebärmutter gegen den
mögliche Refraktionsstörungen mittels ei- Gebärmutterhals. - adj. retroflektiert.
nes Retinoskops. Der untersuchende Arzt [lat.: retro + flectere, biegen, beugen]
leuchtet dabei direkt in den Augapfel und • retroflexion
beobachtet die Reflexbewegungen, ausge-
hend vom Augapfelfundus. Die Reflexe ge- retrotracL 1. Sich nach rückwärts, entge-
ben ihm Hinweise auf die notwendigen gen der normalen Richtung bewegend.
Linsen zur Korrektur der Refraktionsstö- 2. Rückläufig, degenerierend; sich in ein
rung. früheres Stadium oder eine schlechteren
[griech.: scopein, sehen] Zustand entwickelnd, z.B. r. --->Amnesie.
• retinoscopy (s.a. orthograd)
[lat.: retro + gradi, schreiten]
lltllrtlnltlby. Volkstümliche Bezeichnung • retrograde
für ein Kind, das im Reagenzglas gezeugt
wurde. Nach der Befruchtung wird die be- relnlpelitaaeaiHinter dem rückenseiligen
fruchtete Eizelle wieder in die Gebärmut- Bauchfell (Peritoneum) gelegen und teil-
ter der Frau eingesetzt und der Fetus· ent- weise davon bedeckt.
wickelt sich unter normalen Bedingun- • retroperitoneal
gen.
• test tube baby letnlvlnls. Kurzwort aus reverse Trans-
kriptase und Virus. Das R. gehört zur Fa-
llalnlldian. Zurück- oder Zusammenzie- milie der Ribonukleinsäureviren und ent-
hen eines Organs oder von Geweben (z. hält Enzyme und reverse Transkriptase,
B. Narbengewebe). mittels der es die Virusribonukleinsäure
[lat.: retrahere, zurückziehen] in Desoxyribonukleinsäure der Wirtszelle
• retraction übersetzt. Das HI-Virus ist ein R.
........ Vorsilbe mit der Bedeutung >>hinter, • retrovirus
nach hinten, zurück, rückwärts<<. (s.a. ~1. Die Einsprossungvon
ante-) Kapillaren in Binde- bzw. Narbengewebe.
[lat.: retro-, rückwärts, nach hinten, zu- 2. Die Wiederherstellung oder Verbesse-
rück] rung des Blutflusses zu einem Organ oder
•retro- Gewebe mittels einer Bypass-Operation.
flllnllllkullds (retroaurikulär). Hinter der [lat.: vasculum, kleines Gefäß]
Ohrmuschel gelegen. • revasclularization
[lat.: auricula, äußeres Ohr, Ohrläppchen] ..,.,.1'rllsllrlptase Enzym, das in ---> Re-
• retroauricular troviren vorkommt und für die Rücküber-
ndroaullwllr. ---> retroauricularis. setzung der Virusribonukleinsäure ver-
• retroauricular antwortlich ist, welche die Erbinformati-
on enthält.
lleb'oflelio llteri. Nach hinten (dorsal) ge- •reverse transcriptase (RT)
richtete Abknickung der Gebärmutter im
unteren Uterinsegment, zwischen Gebär- revenllel.= umkehrbar (chemische Reak-
mutterkörper und -hals. Treten dabei tion), heilbar.
keine Verwachsungen auf, ist dieser Zu- [lat.: revertere, umkehren]
stand ohne klinische Bedeutung; bei vor- • reversible
NZ8pii'NI. Bezeichnung für Arzneimittel, Zusammenhang mit einer malignen Tu-
die ohne Rezept eines Arztes frei im Han- morerkrankung. - adj. rezidiv.
del erhältlich sind. [lat.: recidere, zurückfallen, wiederkeh-
•over the counter ren]
•recidivism (recid)
llllplor. 1. Chemische Struktur meist aus
Eiweiß und Kohlehydraten auf der Ober- ....... wechselseitig; sich aufeinander
fläche von Zellen, die z.B. --->Antigene bin- beziehend.
det und einen bestimmten Immunkom- [lat.: reciprocus, auf demselben Weg zu-
plex bildet. 2. Sensorische Nervenendi- rückkehrend]
gung, die auf bestimmte Stimulationsar- •reciprocal
ten reagiert. 3. Spezifisches Zellprotein
lh.Abkürzung für Rhesusfaktor negativ.
(Eiweiß), das sich erst mit einem Hormon
binden muss, bevor eine zelluläre Antwort •rh
ausgelöst werden kann. - adj. rezepto- Rh. 1. Abkürzung für Rhesusfaktor posi-
risch. tiv. 2. Chemisches Zeichen für Rhodium.
[eng!.: receptor, Reizempfanger, Rezeptor] .Rh
•receptor rhadd-.---> rachio .
lluaptor, ldrenllglr. Ein auf eine ---> adre- • rachi(o)-
nerge Stimulation reagierender -> Rezep-
......... Risse oder Schrunden in der
tor. Man unterscheidet zwei Arten a. R.en:
Haut infolge Elastizitätsverlust, insbeson-
alphaadrenerge und betaadrenerge. Gene-
dere um den Mund und an den Händen.
rell führt eine Stimulation der Alphare-
zeptoren zu einer Anregung des betroffe- •rhagades
nen Organs bzw. Gewebes; die Reizung 111(~---> Serum, das Rhesus-
der Betarezeptoren führt zu einer hem- Antikörper enthält.
->
menden Wirkung. .Rh antiserum
[lat.: ad, bei; ren, Niere; griech.: ergon, Ar-
IIIIHictgle. Die Lehre von der Mechanik
beit; lat.: recipere, erhalten]
flüssiger Stoffe (Fließen und Verformen).

liJ
• adrenergic receptor
- adj. rheologisch.
Raeptar. !IIMarildler. Spezialisierte Ner- [griech.: rheos + 16gos, das Fließen + Re-
venendigung, die bei Reizung einen affe- de, Wort, Vernunft, Lehre]
renten bzw. sensorischen Nervenimpuls •rheology
aussendet.
............. Technik zur Messung der
•sensory receptor
Blutflussgeschwindigkeit.
lleleptodtM.oli ehr Ontawiltt.vng. Theo- [griech.: rheos + metron, das Fließen +
rie, dass bestimmte Drogen speziell auf Maß]
Rezeptoren auf der Zelloberfläche, in der •rheometry
Zellmembran oder im Inneren der Zelle
Rfl.fl~ Vermehrung unreifer,
wirken.
kernhaltiger Erythrozyten im Blut infolge
• receptor theory of drug action einer ---> Rh-Inkompatibilität; kann angebo-
rue:sslv. Beschreibt oder gehört zu einem ren (Morbus hämolyticus neonatorum)
Gen, dessen Wirkung durch ein am selben oder durch Transfusion falschen Blutes er-
Ort vorhandenes dominantes Gen zurück- worben werden.
gedrängt oder verborgen wird. • rh-erythroblastosis
[lat.: recedere, zurücktreten, zurückwei- llllesusfatllr. (Rh-Faktor). Dominant erbli-
chen]
che Eigenschaft der roten Blutkörperchen
•recessive
(Erythrozyten), die 85% aller Menschen
lliddlv. (Rückfall). Wiederaufleben einer so- besitzen; diese Menschen sind Rh-positiv.
eben überstandenen Krankheit; meist im Die restlichen 15% haben diese Eigen-
. . ~'!~~ aktor

schaft nicht und werden als rh-negativ be- manifestiert sich mit Schwellungen vieler
zeichnet. Erhält eine rh-negative Person Gelenke, Herzentzündung, Brustschmer-
Rh-positives Blut, setzt eine Antikörper- zen und bei schweren Fällen sogar Herz-
reaktion ein, die zu Hämolyse und Anä- versagen.
mie führen kann. Rh-positive Föten einer rheumatic fever
rh-negativen Mutter können, sofern die
Mutter sensibilisiert (Rh~Sensibilisierung) Rheumatismus. (Rheuma). Sammelbezeich-
ist, mit Rh-Antikörpern in Kontakt kom- nung für eine Reihe von Erkrankungen,
men. Dies führt zur Zerstörung der roten die mit entzündlichen Veränderungen der
Blutzellen und zu einer --> Rh-Erythroblas- Schleimbeutel, Gelenke, Bänder oder
tose. Die Blutgruppenbestimmung und Muskeln einhergehen, gekennzeichnet
die sogenannte --> Kreuzprobe, z.B. vor ei- durch fließende, ziehende Schmerzen, Be-
ner Bluttransfusion, basieren auf dem wegungseinschränkung und Degenerati-
Rh- und dem --> ABNuii-Biutgruppensys- on einzelner oder mehrerer Muskel- oder
tem. Der Rh-Faktor wurde zuerst bei Rhe- Knochenpartien. - adj. rheumatisch;
sus-Affen gefunden. rheumatoid .
• Rh factor [griech.: rheumatism6s , das Fließen]
Deuma --> Rheumatismus .
rheumatism
• rheumatism
t1s. (progressiv-chronische
chromsches. Chronische, unspezi- Polyarthritis). Wahrscheinlich durch Auto-
fische Schmerzen in der Skelettmuskula- immunvorgänge ausgelöste Systemer-
tur; dazu zählen auch die Arthritisfor- krankung des Bindegewebes, gekenn-
men, die nicht die Gelenke befallen. zeichnet durch chronische, entzündliche
[griech.: chronos, Zeit, rheumatismos, et- und destruktive Verformungsprozesse
was Fließendes.] großer und kleiner Gelenke. Die Krank-
chronic rheumatism heit ist erblich und die Verformungen
lhlall --> Autoantikörper gegen können bis zur schwersten Verkrüppelung
Gammaglobuline, die häufig im Serum fortschreiten.
von Patienten gefunden werden, die an rheumatoid arthritis
--> Rheumatoidarthritis leiden. R. können

II darüber hinaus bei anderen Krankheiten,


wie z.B. Tuberkulose, Parasiteninfektion,
Leukämie und Erkrankungen des Binde-
Die Lehre von der Entste-
hung der Krankheiten, die durch entzünd-
liche und degenerative Prozesse des Bin-
gewebes vorkommen. degewebes, der Gelenke und der Muskeln
b}:; rheumatoid factors (RF) gekennzeichnet sind sowie deren Behand-
lung und Prophylaxe.
Rheumatisches Fieber. (Polyarthritis rheumati-
• rheumatology
ca acuta). Entzündungskrankheit, die sich
aus einer falsch therapierten Infektion
der oberen Atemwege mit ß-hämolysie- Rh-Faktor. --> Rhesusfaktor.
renden Streptokokken der Gruppe A ent- •Rh factor
wickeln kann. Die Krankheit tritt meist
bei Kindern auf und kann sich auf Gehirn, Nasenschmerzen.
Herz, Gelenke, Haut oder Unterhautgewe- [griech.: rhin6s + algos, Nase+ Schmerz]
be auswirken. Das r. F. tritt sehr plötzlich rhinalgia
auf, häufig nach 1 bis 5 symptomfreien
Wochen, nachdem sich der Patient von ei- (Schnupfen). Entzündung der Na-
ner Halsentzündung oder von Scharlach senschleimhaut, meist begleitet von
erholt hat. Frühe Anzeichen sind Fieber, Schwellung der Schleimhaut und Abson-
Gelenkschmerzen, Nasenbluten, Bauch- derung von wässrigen Sekreten.
schmerzen und Erbrechen. Die Krankheit •rhinitis
Rhinitis,

Nasenschleimhäute.
hypertrophische. Chroni-
sche Entzündung und Anschwellung der

[griech.: chronos, Zeit, hyper, über, tro-


phe, Ernährung, rhis, Nase, itis, Entzün-
- -
tritt weniger Rh-positiver Erythrozyten
des Feten in den Blutkreislauf der Mutter.
Diese reagiert mit einer gesteigerten Anti-
körperbildung, die Antikörper treten
transplazentar auf den Feten über und
dung.] zerstören seine Erythrozyten.
chronic hypertrophic rhinitis • Rh incompatibility
allergka. Allergischer Schnupfen. Rlünalagha. Fachgebiet der Medizin, das
Entzündung der Nasenwege, die sich nor- sich mit der Diagnose und Behandlung
malerweise mit wässrigem Ausfluss und von Nasenerkrankungen beschäftigt.
Juckreiz in Nase und Augen äußert; wird •rhinology
durch eine lokalisierte Überempfindlich-
keitsreaktion auf Hausstaub oder Tierfell Rhlnapathle. Sammelbezeichnung für alle
oder durch ein Antigen, oftmals gegen Erkrankungen im Bereich der Nase.
Pollen, verursacht und kann saisonal, wie ~:c:; rhinopathy
bei Heuschnupfen, oder ganzjährig, wie = starkes ---+ Nasenbluten.
bei einer Staub- oder Tierallergie auftre- ~~{; rhinorrhagia
ten.
•allergic rhinitis (Nasenhöhlenspiegelung). Unter-
suchung der Nasenlöcher mittels eines
Rh' 'fs ,;,tmphii<All!•• Atrophische Erkran- Rhinoskops, mit dem Ziel, Schleimhaut-
kung der Nasenschleimhaut, die zur Fehl- entzündungen, -missbildungen oder
funktion der Nasenhärchen und dem Aus- Asymmetrien, wie z.B. eine Nasenschei-
trocknen und Verkrusten der Schleimhaut dewandabweichung zu entdecken.
führt; dies kann auch die Geruchsempfin- • rhinoscopy
dung verändern. (---+ Rhinitis; Atrophie)
[griech.: a, ohne; trophe, Ernährung; rhis, Rhlnovlrus. Eines der ca. 100 serologisch
Nase; itis, Entzündung] verschiedenen, kleinen Ribonukleinsäure-
•atrophic rhinitis viren, die für ca. 40o/o der akuten Atem-
wegserkrankungen verantwortlich sind.
Rhinits, hyperplastische. Chroni-
Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchenin-
sche Entzündung der Nasenschleimhäute, fektion; typische Anzeichen für eine In-
begleitet von Polypenbildung. fektion sind ein trockener, rauher Hals,
[griech.: chronos, Zeit, hyper, Übermaß, Blockierung der Nase, allgemeines Un-
plassein, bilden, rhis, Nase, itis, Entzün- wohlsein und Kopfschmerzen. Die Tempe-
dung.] ratur ist nur wenig erhöht.
chronic hyperplastic rhinitis • rhinovirus
tlllliliiHIItll (Rhesus-lnkompatibilität). R'ttcmchus (pt. Rho Abnormes Rassel-
Blutgruppenunverträglichkeit aufgrund geräusch, das man beim Abhören (Aus-
unterschiedlicher Antigene des Rh-Blut- kultieren) der Lungen hört und das durch
gruppensystems. In der Blutgruppe Rh- blockierte Luftwege oder Bronchien meis-
positiv ist der Rhesusfaktor D vorhanden,
tens durch zähflüssigen Schleim, Muskel-
in der Blutgruppe rh-negativ jedoch nicht.
spasmen, Neoplasmen oder äußeren
Zu einer Rh-1. kann es beim zweiten Rh-
Druck verursacht wird. Das Geräusch ist
positiven Kind einer rh-negativen Mutter meist ununterbrochen bei der Ausatmung
kommen, nachdem in der ersten Schwan-
(Exspiration) hörbar und verschwindet
gerschaft oder bei der Geburt des ersten
oft durch Husten oder Räuspern.
Kindes fetale Erythrozyten in den Blut-
[griech.: rh6nchos, das Schnarchen]
kreislauf der Mutter eingedrungen sind
p:;:4rhonchus (pl. Rhonchi)
und diese sensibilisiert, d. h. zur Antikör-
perbildung angeregt haben. In der zweiten Rh(f!SUS}-SensltRiis Das Einbringen
Schwangerschaft genügt dann der Über- (Transfusion) bzw. Eindringen (diapla-
zentare Einschwemmung) von Rh-positi- MlllUHeinslln(IIS).---. Nukleinsäure, die
ven Blutkörperchen (Erythrozyten) in sowohl im Zellkern als auch im Zellplas-
eine rh-negative Person und die dadurch ma vorkommt und für die übertragung
ausgelöste Bildung von Rhesus-Antikör- der Erbinformation aus dem Kern in das
pern. Plasma verantwortlich ist. Im Zellplasma
• rh(esus) sensitization unterstützt RNS die Synthese von Protei-
...,.._., lnfradianer. Biorhythmus, der nen .
[Ribose + lat.: nucleus, Kern]
sich in Phasen wiederholt, die länger als
24 Stunden dauern. • ribonucleic acid (RNA)
[lat.. infra, unter; dies, Tag; griech.: rhyth- Rillose. Ein Einfachzucker mit fünfC-Ato-
mos, Rhythmus] men, der als Kohlehydratbestandteil der
• infradian rhythm ---. Ribonukleinsäuren vorkommt.
..,_m111;. llrbdlaner. (Zirkadianrhythmus). • ribose
Typische tagesrhythmische Schwankun- llbesom. Organelle im Zellplasma, insbe-
gen bestimmter Funktionen und deren sondere im ---. endoplasmatischen Retiku-
Parameter, z.B. Cortisolausschüttung, lum, die hauptsächlich aus Ribonuklein-
Puls, Blutdruck. Wird von äußeren Fakto- säure und Proteinen besteht und an der
ren, z.B. Tag-Nacht-Wechsel, beeinflusst, Eiweißsynthese beteiligt ist. R.en wirken
bleibt aber auch bei Isolierung aufrecht auf die Boten-RNSundübermitteln RNS,
erhalten. um Aminosäuren entsprechend der im
[lat.: circa, ungefähr, dies, Tag; griech.: genetischen Code festgelegten Sequenz in
rhythmos.] Polypeptidketten zusammenzufügen.
• circadian rhythm •ribosome
~ zllbdlane. (Jetlag-Syn-
lllcHttsielt.(Rickettsia}. Vielgestaltige gram-
drom). Biologische und psychologische
negative, unbewegliche Mikroorganis-
Stresseffekte im Zusammenhang mit Jet-
men, die als Parasiten nur in lebenden
lag oder schnellen Flugreisen durch meh-
Zellen existieren können, z.B. im Verdau-
rere Zeitzonen. Zusätzlich zu den Ver-
ungstrakt von Läusen, Milben, Zecken
schiebungen normaler Essens- und und Flöhen, und für eine Reihe von Infek-
Schlafmuster, kann es auch zu Unterbre-
tionskrankheiten verantwortlich sind, z.B.
chungen der Medikationseinnahme sowie
Fleckfieber, Fünftagefieber, Balkangrippe.
anderen Behandlungen kommen.
(s.a. Rickettsiosen)
[lat.: circa, ungefähr, dies, Tag; griech.: [H.T. Ricketts, amerik. Pathologe, 1871-
rhythmos.]
1910]
• circadian dysrhythmia
• Rickettsia
llillollwift. Gelbes, wasserlösliches und
hitzebeständiges Vitamin des Vitamin-S- lllc:bttsillsa. Sammelbezeichnung für In-
Komplexes (Vitamin B2 ), das in Milch, fektionskrankheiten, die durch ---. Rickett-
Fleisch- und Vollkornprodukten, Eiern sien hervorgerufen werden, z.B. Fleckfie-
und Blattgemüsen vorkommt. Es fördert ber, Zeckenbissfieber, Fünftage-Fieber, Q-
als Coenzym Oxidations- und Redukti- Fieber.
onsprozesse im Körper. Bei Mangel kann • rickettsiosis
es zu Sehstörungen (Katarakte), Störung llledmen. ---> Nervus olfactorius.
der Eisenresorption und Erkrankungen • olfactory nerve
an den Schleimhäuten im Kopfbereich
kommen. Personengruppen mit unsiche- llilldlanb•. Teil des Gehirns, der für die
rer Bedarfsdeckung sind ältere Menschen, subjektive Wahrnehmung und Einschät-
junge Frauen und Alkoholabhängige. zung von Gerüchen verantwortlich ist.
[Ribose + lat.: flavus, gelb] Das R. besteht aus einer komplexen Grup-
• riboflavin pe von Neuronen, die nahe der Verbin-
;_ R1ppe 877

dung von Schläfen- und Scheitelbeinlap- Rinderwahnsinn. .... Bovine spongiaforme


pen lokalisiert sind. Enzephalopathie.
• olfactory center . BSE
Riehi-Sisca, Joan. Pflegewissenschaftlerin,
clie ihre Pflegetheorien in ihrem Buch Ring abnehmen, bei geschwollenen Fin-
Conceptua/ Models for Nursing, von Riel gern. Technik, mit deren Hilfe fest sitzen-
and Sister CaJlista Roy 1980 veröffent- de Ringe abgenommen werden können.
lichte. Das Riehl'sche Interaktionsmodell Die Pflegeperson wickelt das Ende eines
bezieht den Pflegevorgang in die Kran- dünnen Fadens mehrmals um den Ring.
kenpflege ein. Bei der symbolischen ln- während sie den Ring in Richtung Hand
teraktionstheorie interpretieren clie Per- drückt. Dann wickelt sie das längere Fa-
sonen clie Handlungen des anderen mit denende mehrmals um den geschwolle-
Hilfe der Bedeutung, clie der Handlung nen Finger, löst das kurze Ende wieder
beigemessen ist, bevor sie darauf reagie- vom Ring und schiebt die en langsam in
ren. Es handelt sich um einen Interpreta- Richtung Fingerspitze.
tionsvorgang zwischen Reiz und Ant- • ring removal from swollen finger
wort. Riehls Schwerpunkt liegt auf der
Beurteilung und Interpretation der Ringelblume.(Calendula officinalis). Die R. ge-
Handlungen der Patienten durch clie hört zu den Korbblütlern und blüht von
Pflegeperson, die daraufhin das Verhal- )uni bis Oktober, vor allem im Mittel-
ten des Patienten voraussagen kann. meergebiet und in Vorderasien. Zur Dro-
• Riehl -Sisca, Joan gengewinnung werden die getrockneten
Blütenköpfe verwendet; Hauptwirkstoffe
Riesenwuchs. -+Gigantismus. sind ätherische Öle und Karotinoide. Die
• somatomegaly; gigantism R. hat wundheilungs- und granulations-
Rigidität. Zustand der Härte, Starre, Ver- fördernde und entzündungshemmende
steifung, besonders von Muskeln. - adj. Wirkung und wird als Salbe, Tinktur oder
rigide. Tee eingesetzt. Nebenwirkungen sind
[lat.: rigere, starr sein, steif sein I keine bekannt.
• rigidity • calendula officinalis
Rigor. Steifheit, Starre von Körpergewe- Ringer-Laktat-Lösung. Isotonische Salzlö-
ben, wie z.B. bei der -+ Rigor mortis. sung aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
[lat.: rigidus, starr, steif] Kalziumchlorid, Magnesiumchlorid, Na-
• rigor triumlaktat und Aqua destilata zum Auf-
Rigor mortis. (Totenstarre). Erstarrung der füllen des extrazellulären Flüssigkeitsvo-
gesamten Muskulatur ca. 2-3 Stunden lumens; wird i.v. verabreicht.
nach Eintreten des Todes. Die Totenstarre [S. Ringer, eng!. Arzt, 1835-1910]
ist nach etwa 6-9 Stunden voll entwickelt • Ringer's Iactate solution
und lässt nach 1-2 Tagen wieder nach.
[lat.: mors, Tod] Rippe, (Costa). Eine der 12 paarigen Kno-
• rigor mortis chenbögen, die den Großteil des knöcher-
nen Brustkorbs bilden. Die ersten sieben
Rima. Spalte, Ritze; z.B. Rima glottidis = Rippenpaare werden als echte Rippen be-
Stimmritze.
zeichnet, da sie direkt mit dem Brustbein
[lat.: rima, Spalt, Ritze]
(Sternum) und der Wirbelsäule (Vertebral
• rima
verbunden sind. Die restlichen fünf Rip-
Rindenblindheit. Sehverlust aufgrund einer penpaare heißen falsche Rippen, wobei
Läsion im Sehzentrum der Großhirnrin- die ersten drei ventral mit den darüberlie-
de. genden Rippen verbunden sind, die bei-
• cortical blindness den letzten jedoch bauchseilig keine Ver-
-
878 Rippe :,

bindung haben und daher auch als Rippen-Zwerchfell-Winkel. Von Zwerchfell


schwimmende Rippen bezeichnet werden. und Brustwand gebildeter Winkel unter-
• rib halb der Lunge.
• costophrenic (CP) angle
Rippenfraktur. Bruch einer oder mehrerer
Knochen des Brustkorbs (Thorax) infolge Risiko, relatives. Das Erkrankungsrisiko in
eines Stoßes, Schlages oder einer Quet- einer Bevölkerungsgruppe, die einem be-
schung, wobei i. d. R. die mittleren Rip- stimmten Faktor ausgesetzt ist, im Gegen-
pen brechen (4. bis 8.). Handelt es sich satz zu einer ähnlichen Bevölkerungs-
um einen Splitterbruch oder werden die gruppe, die diesem Faktor nicht ausge-
gebrochenen Rippen verschoben, besteht setzt ist.
die Gefahr, dass sich spitze Teile in die • relative risk
Lunge bohren und einen Hämothorax
oder einen Pneumothorax verursachen. Risikobestimmung. -+ Pflegeintervention
Gebrochenen Rippen sind sehr schmerz- der -+ NIC, defllliert als das Analysieren
haft, besonders bei der Einatmung; daher potenzieller Risikofaktoren, Bestimmen
atmen die Patienten meist schnell und von Gesundheitsrisiken und Ordnen der
flach. Die Bruchstelle ist sehr druckem- zur Risikoreduzierung bei Einzelperso-
pfindlich; aneinander reibende Knochen- nen oder Gruppen geplanten Strategien
nach Prioritäten.
teile kann man bei der Auskultation gut
hören. • Risk Identification
• rib fracture Risikoentbindung, Pllege bei. -+ Pflegein-
Rippenfurche. Einfurchung neben dem tervention der ..... NIC, die definiert wird
Rippenknorpel auf der zum Brustbein ge- als die Unterstützung einer vaginalen
richteten Seite. Geburt von Zwillingen oder einem Kind
• costal notch in ungünstiger Lage oder Haltung (Steiß-
lage, Stirnhaltung, Gesichtshaltung etc.).
RippenknorpeL Knorpelmasse, die sich am Intrapartal Care: High-Risk Delivery
vorderen Ende einer jeden Rippe befindet.
• costal cartilage Risikofaktor. Der Faktor, der eine Person
oder eine Personengruppe besonders
Rippenresektion. Operatives Entfernen von empfänglich macht für ein ungewolltes,
Rippen. unangenehmes oder ungesundes Ereignis,
• costectomy wie z.B. die Immunsuppression, welche
Rippenrütteln. Physiotherapeutische Maß- die Möglichkeit an einer Infektion zu er-
nahme, bei der ein konstanter Druck fuß- kranken bzw. die Schwere der Infektion
wärts mittels intermittierender Schüttel- erhöht.
bewegungen der Hände auf den Brustkorb • risk factor
über dem Drainagebereich ausgeübt wird. Risikofaktoren, für Herzerkrankungen. Erb-
Die Bewegungen werden über dem Lun- liche oder umweltbedingte Einflussfakto-
genflügel, der drainiert werden soll, mit ren oder Verhaltensweisen des Lebens-
der Innenseite der flachen Hand ausge- stils, die die Wahrscheinlichkeit einer
führt. Herzerkrankung erhöhen. Dazu gehören
• rib shaking z.B. Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes
mellitus, Fettleibigkeit, erhöhter Choleste-
Rippenvibration. Physiotherapeutische
rinspiegel, mangelnde Bewegung und erb-
Maßnahme ähnlich der des -+ Rippenrüt- liche Faktoren.
telns. Bei der R. wird während der Ausat-
• heart disease risk factors
mung (Exspiration) ein vibrierender
Druck nach unten mit den flachen Hän- Risiko-Management. Die Verwaltungsfunk-
den ausgeführt. tion eines Krankenhauses oder einer Ge-
• rib vibration sundheitseinrichtung, die sich mit der Er-
:. . Riva-Rocci-Methode 879

kennung, Beurteilung und Abwendung senen auftreten. Ein geschwächtes Im-


potenzieller Risiken hinsichtlich der Ver- munsystem und Niereninsuffizienz be-
letzung von Patienten, Personal und Besu- günstigen die Krankheit, wodurch sich
ehern beschäftigt. das verstärkte Auftreten bei Säuglingen
• risk management erklärt; deren Immun- und Nierensystem
ist in den ersten Lebensmonaten noch
Risikonhwangerschaft. Durch bestimmte
nicht voll ausgereift.
Risikofaktoren gekennzeichnete Schwan-
[G. Ritter v. Rittersheim, dt. Kinderarzt,
gerschaft, die zur Vermeidung einer Ge-
1820-1883]
fährdung intensiver als eine problemlose
• staphylococcal scalded skin syndrome
Schwangerschaft überwacht werden muss. (SSSS)
Zu diesen Risikofaktoren zählen haupt-
sächlich: Bluthochdruck (hypertensive
Erkrankungen), -+ HELLP-Syndrom, -+ Dia- Riva-Rocci-Methode. (Biutdruckmessung. indi-
betes mellitus, drohende Frühgeburt (z.B. rekte). Unblutige, indirekte Blutdruck-
-+ Zervixinsuffizienz), vaginale Blutungen, messung, die auf den italienischen Kin-
anamnestische Hinweise auf vorausgegan- derarzt Riva Rocci zurückgeht (daher die
gene Früh-, Fehl- oder Totgeburten, Zu- Abkürzung RR). Eine aufblasbare Gum-
stand nach Kaiserschnitt (Sectio caesa- miman chette mit angeschlossenem Ma-
rea), Organerkrankungen der Mutter, La- nometer wird faltenfrei um den Oberarm
geanomalien (Querlage, Steißlage), Mehr- gelegt und aufgepumpt, bis der Druck der
lingsschwangerschaft, Infektionskrank- Manschette größer ist als der systolische
heilen (z.B. Syphilis, Tuberkulose, Toxo- Blutdruck. Dies ist dann gegeben, wenn
plasmose, AIDS, Herpes genitalis und an- an der A. brachiali kein Puls mehr tast-
dere Viruserkrankungen), späte Erst- (ab bar ist oder mit dem Stethoskop keine
35 ).) bzw. Mehrgebärende (ab 40 ).) und Strömungsgeräusche mehr hörbar sind.
sehr junge Erstgebärende (unter 20 ).) Nach Aufsetzen des Stethoskops über der
und Adipositas, d.h. mehr als 15 kg Über- A. bracbialis lässt man den Manschetten-
gewicht. druck mittels eines Ventils langsam ab
• high-risk pregnancy (höchstens 3 mmHg/Sek.). Ist der Man-
schettendruck gleich groß wie der systo-
Risikoschwangerschaft, pflege bei . .... pfle- üsche Blutdruck, strömt zum ersten Mal
geintervention der -+ NIC, die definiert wieder Blut durch die Arterie. Das Blut
wird als Einschätzung und Umgang mit fließt jedoch nicht kontinuierlich und die
Risikoschwangerschaften zur Förderung Arterie kollabiert immer wieder. Dies ist
gesunder Ergebnisse für Mutter und Ba- mit dem Stethoskop als sogenanntes
by. Strömungsgeräusch hörbar. Der erste
High-Risk Pregnancy Care hörbare Ton ergibt den systolischen Blut-
druck (abgelesen auf dem Manometer in
RIST. Radio-Immuno-Sorbent-Test mrnHg). Die Luft strömt weiter langsam
Ritter-Dermatitis . .... Ritter-Krankheit. aus der Manschette, bis der Manschetten-
• staphylococcal scalded skin syndrome druck den diastoüscben Blutdruck er-
(SSSS) reicht hat; d. h. das Blut fließt wieder un-
gehindert und die Strömungsgeräusche
Ritter-Krankheit. (Dermatitis exfoliativa neona- verschwinden oder werden deutlich lei-
torum; Ritter-Dermatitis). Infektion bzw. Kolo- ser. Der Blutdruck sollte immer im Sitzen
nisation der Schleimhäute mit Staphylo- oder Liegen und erst nach einer Ruhe-
coccus aureus. Die Krankheit ist gekenn- pause von ca. 15 min gemessen werden.
zeichnet durch Hautrötung, Abschuppung (-+Systole; Diastole) (s.a. Blutdruckmes-
und Nekrosen, wodurch die Haut wie ver- sung, direkte}
brüht aussieht. Die R. befallt vorrangig [S. Riva Rocci, ital. Arzt, 1863-1959)
Säuglinge zwischen 1 und 3 Monaten,
• Riva-Rocci-method
kann aber auch bei Kindern und Erwach-
i\SO R1vu> lacrimalt> '.,

Rivus lacrimalis. ---. Tränenkanal. werden vier Blöcke berücksichtigt: Ener-


• rivus lacrimalis giefelder, die Welt der offenen Systeme,
Grundmuster und Organisation und
Rizinusöl. Aus Ricinus communis gewon- Vierdimensionalität.
nene Öl, das als stimulierendes Abführ-
Rogers, Martha
mittel eingesetzt wird. Verschrieben bei
Verstopfung und zur Reinigung von Darm Röhrenatmen. ---. bronchiales Atmen.
und Dickdarm vor einer Untersuchung. • bronchial breath sound
• castor oil
Röhrenknochen. Die Knochen, die Größe
Rn. Symbol für das chemische Element und Länge einer Extremität bestimmen,
---.Radon. insbesondere von Armen und Beinen. Ein
• Rn R. besteht aus zwei Gelenkenden (Epiphy-
RNS. Abkürzung für ---. Ribonukleinsäure. sen) und einem Schaft (Diaphyse). Die
. RNA Epiphsen sind mit hyalinem Knorpel, die
Knochen von einer Knochenhaut (Periost)
RNS-Viren. Sammetbezeichnung für eine überzogen. Im Inneren der Epiphyse fin-
Virengruppe, die ein Genom als Kern- den sich Knochenbälkchen aus Lamel-
stück der makromolekularen Ribonukle- lenknochen (Spongiosa). In der Mark-
insäure besitzen. Zu den RNS-Viren zäh- höhle und in den Spongiosabälkchen be-
len z.B. die Arenaviren, Coronaviren, Or- findet sich Knochenmark. Das Knochen-
thomyxoviren, Picornaviren, Rhabdoviren mark des Erwachsenen ist nicht mehr
und die Togaviren. blutbildend (rotes Knochenmark), son-
• RNA viruses dern es ist in Fettmark umgebaut worden
Robinson· Drainage. (Rob-Drain). Geschlosse- (gelbes Fettmark).
nes Wunddrainagesystem. Der ---. Drain ist • tongbones
fest mit dem Sekretbeutel verbunden und
wird innerhalb des Bauchraums (intraab- Rollator. Einfach zu schiebender Gehwa-
gen, der bei Patienten eingesetzt wird,
dominal) am tiefsten Punkt des Wundge-
denen das Gehen mit Unterarm-Gehstüt-
bietes eingelegt. Die R. arbeitet ohne Sog
nach dem Schwerkraftprinzip, der Sekret- zen nicht möglich ist.
beutel muss daher unterhalb des Wundge-
Rollbinde. Langes, fest gewickeltes Ver-
bietes befestigt werden. Er kann mittels bandmaterial unterschiedlicher Breite.
eines Abflussstutzens entleert werden. Die R. wird i. d. R. als Wickelverband
(---. Drainage)
um die Extremitäten oder den Rumpf
• Robinson-Drainage angebracht.
Rogers, Carl. (geb. 1902), US-amerikani- • roUer bandage
scher Psychologe, entwickelte als dritte
Kraft neben der Psychoanalyse und der Rolle. Ein von einer Gesellschaft erwarte-
Verhaltenstherapie die Non-direktive tes Verhaltensmuster, das mit der Funkti-
bzw. Klientenzentrierte Gesprächsthera- on der einzelnen Person in den verschie-
pie mit den psychotherapeutischen denen sozialen Gruppen in Zusammen-
Grundsätzen >>Empathie«, >>Echtheit« und hang steht. Rollen stellen ein Instrument
>>Wertschätzung<< (Humanistische Psycho- zur Teilnahme an einer Gesellschaftsgrup-
therapie). pe dar und sie bieten die Möglichkeit zu
testen, inwieweit Einigkeit unter den Teil-
Rogers, Martha. Pflegetheoretikerin, die nehmern darüber besteht, ob das einzelne
die »Wissenschaft vom unitären Men- Individuum anerkannt wird oder nicht.
schen« erarbeitete und 1970 veröffent- • rote
lichte. Roger's Theorie knüpft eng an die
allgemeine Systemtheorie mit Elementen Rollenausübung, Verbesserung der. -+ Pfle-
eines Entwicklungsmodells an. Dabei geintervention der -+ NIC, die definiert ist

- Rontgenkinematograph ie 881

als die Unterstützung von Patienten, regrad der Erkrankung des Pflegeemp-
wichtigen Bezugspersonen undloder Fa- fängers), entwicklungsbezogener (z.B.
milienangehörigen zur Verbesserung ih- die entwicklungsbedingte Unfahigkeit,
rer Beziehungen, indem spezifische Rol- die Rolle der Pflegeperson auszuüben),
lenverhalten geklärt und ergänzt werden. psychosozialer (psychologische oder
• Role Enhancement kognitive Probleme des Pflegeempfan-
gers) oder situativer Art sein (Druck
durch Abusus oder Gewalt).
Rollenbelastung. Stress im Zusammen- • caregiver roJe strain, risk of
hang mit einer erwarteten Rolle oder Po-
sition, der als Frustration empfunden
Rollenerfüllung, gestörte. Anerkannte
wird. Es gibt verschiedene Formen der
ANDA-Pflegediagnose . Die g. R. be-
R., z.B. die Ro/lenambiguität. Diese ent-
schreibt die beeinträchtigte Wahrneh-
steht, wenn Rollen unter mehreren Per-
sonen aufgeteilt, die genauen Aufgaben mung einer Person hinsichtlich ihrer
jedoch unzureichend und unvollständig Rollenerfüllung. Charakteristische
Merkmale sind ein verändertes eigenes
definiert werden. Eine Rolleninkongru-
ei!Z entsteht, wenn eine Person neue Rol-
Rollenverständnis, verändertes Rollen -
len übernimmt, die entscheidende Ver- verständnis Anderer hinsichtlich der ei-
genen Rolle, Verleugnen der Rolle, Rol-
änderungen der eigenen Haltung und
Werte verlangt. Die Rollenüberqualifika- lenkonflikte, veränderte körperliche Fä-
higkeiten, um seine Rolle wieder aufzu-
tiotJ stellt ebenfalls eine R. dar, da die
nehmen, mangelnde Kenntnis über die
Person nicht alle ihre Fähigkeiten in ihre
Rolle und eine Veränderung in der
Rolle einbringen kann.
Wahrnehmung der gewohnten Verpflich-
• role strain tungen.
• roJe performance, altered
Rollenbelastung, pflegender Angehöriger.
Anerkannte -+ NANDA· -+ P11egediagnose; Rollenspiel. Psychotherapeutische Übung,
Zustand, bei dem jemand Schwierigkei- bei der eine Person eine reale oder ge-
ten bei der Ausübung seiner familiären stellte Situation nachspielt, um die eige-
Rolle als Pflegeperson empfindet. Zu nen psychischen Konflikte besser zu ver-
den kennzeichnenden Merkmalen zäh- stehen.
len der Bericht der Pflegeper on über • role playing
Schwierigkeiten bei der Gewährleistung
spezifischer pflegerischer Aktivitäten, Rollentausch. Das Annehmen einer Rolle
unzureichende Ressourcen für die Ge- eines anderen Menschen, um seine Ge-
währleistung der erforderlichen Pflege, fühle, Wahrnehmungen und Verhaltens-
das Gefühl, dass die Pflege andere wich- weisen ihm oder anderen gegenüber bes-
tige Rollen im Leben der Pflegeperson ser zu verstehen.
beeinträchtigt, Empfindungen des Ver- • roJe reversal
lustes, familiärer Konflikte, Stress und Röntgen (Rö). Maßeinheit für die Menge
Depressionen. der Röntgen- oder Gammastrahlung, die
• caregiver roJe strain eine elektrostatische Ioneneinheit in 1 ml
Luft bei 0° C und 760 mmHg Luftdruck
Rollenbelastung, pflegender Angehöriger, erzeugt. In der Radiotherapie oder -dia-
Gefahr der. Anerkannte .... NANDA-... P11e- gnose ist Röntgen die Maßeinheit für die
gediagnose; Zustand der Verletzlichkeit, abgegebene Strahlungsdosis.
bei dem Schwierigkeiten bei der Aus - [W. Röntgen, dt. Physiker, 1845-1923]
übung der familiären Rolle als Pflegeper- • roentgen (R)
son empfunden werden. Risikofaktoren Röntgenkinematographie. Filmische Erfas-
können physiologischer (z.B. der Schwe- sung von Körperstrukturen, die nach In-
882 Romgenkinematographie -:l'
jektion eines ungiftigen, röntgenpositiven nischenund pflegerischen Rat beim Pfle-
Kontrastmittels auf einem fluoreszieren- gepersonal.
dem Bildschirm erscheinen. • rooming-in
[griech.: kinesis, Bewegung; lat.: radiere,
glänzen; griech.: graphein, aufzeichnen. I Rorschachtest. Psychologisches Testverfah-
• cineradiography ren, bei dem durch Vorlage von Tinten-
klecksbildern Assoziationen erfragt wer-
Röntgenkontrastmittel. (Röntgenkontrastm it- den. Der R. kann Anhaltspunkte für ein
tel). Lösung oder Kolloid, die Elemente Persönlichkeitsprofil geben, besitzt jedoch
mit hoher Ordnungszahl enthält, wodurch eine geringe -->Validität und --> Reliabilität.
Röntgenstrahlen entweder geringer oder Er sollte nur von erfahrenen und geschul-
stärker als vom umliegenden Gewebe ab- ten Testern durchgeführt und vorsichtig
sorbiert werden. Wird in der Röntgendia- interpretiert werden.
gnostik zur besseren Darstellung von Ge- [Rorschach, Hermann (Schweizer Psych-
webe verwendet. iater).]
• radioactive contrast media • Rorschach test
Röntgenographie. (Radiographie; Röntgenun- Roseola infantum. Gutartige, sehr infek-
tersuchung). Die fotographische Darstel- tiöse Viruserkrankung bei Säuglingen
lung von Körperteilen auf Platten oder und Kleinkindern mit ungeklärter Ätiolo-
Filme mittels --> Röntgenstrahlen. gie, gekennzeichnet durch plötzliches ho-
[lat.: radio+ griech.: graphein, schreiben] hes, anhaltendes oder intermittierendes
• radiography Fieber, leichter Pharyngitis und Lymph-
knotenschwellung. Gelegentlich können
Röntgenologe. -. Radiologe. Fieberkrämpfe auftreten. Nach etwa 4 bis
• radiologist 5 Tagen fallt das Fieber plötzlich auf nor-
male Temperatur ab und es entwickelt
Röntgenstrahlen. Elektromagnetische sich ein rosafarbiger, fleckiger Hautaus-
Strahlen mit sehr kurzer Wellenlänge, die schlag mit Papelbildung an Hals, Rumpf
außerhalb des sichtbaren Lichts liegen. R. und Oberschenkeln, der zwischen weni-
werden produziert, wenn Elektronen mit gen Stunden und 2 Tagen anhält.
sehr hoher Geschwindigkeit auf be- [lat.: roseus, rosenfarbig, rosig]
stimmte Materialien treffen, insbesondere • roseola infantum
Schwermetalle wie z.B. Wolfram. Sie drin-
gen durch die meisten Substanzen und Rosmarinöl. Durch Wasserdampf-Destil-
werden daher eingesetzt um Strukturen lation aus dem Rosmarinkraut gewonne-
zu untersuchen, um krankes Gewebe ge- nes Öl mjt belebender, aktivierender und
zielt zu zerstören und um Bilder zu dia- erfrischender Wirkung, stoffwechsel-
gnostischen Zwecken zu erstellen, wie und kreislaufanregend; anzuwenden als
z.B. in der Röntgenographie. Waschwasserzusatz oder in der Duftlam-
• x-rays pe. (-> Öl. ätherisches; Aromatherapie)
Röntgenuntersuchung. -. Röntgenographie. • rosemary oil
• radiography Rotation. 1. Eine der vier Grundbewegun-
gen, die dem Körper durch die Gelenke
Rooming·in. Angebot eines Krankenhau- ermöglicht werden. Die R. beschreibt die
ses an die Mutter, ihr neugeborenes Baby Drehung oder Drehbewegung eines Kör-
mit in ihr Zimmer zu nehmen. Somit pers um seine eigene Achse. 2. In der Ge-
werden Mutter und Kind nach der Ge- burtshilfe die Drehung des kindlichen
burt nicht mehr getrennt, wodurch die Kopfes bei der Passage durch das mütter-
Mutter-Kind-Beziehung gefordert wird. liche Becken. (s.a. Torsion) (s. Abb. S. 883)
Die Mutter ist selbst für ihr Kind verant- [lat.: rotare, kreisförmig herumdrehen]
wortlich und holt sich bei Bedarf medizi- • rotation
u
Rotes Kreuz 883

tät und treten meist bei Kindern oder Ju-


oo... gendlichen auf. Die Verbreitung des Virus

Emm•ä<~) erfolgt durch Tröpfchen- oder Kontaktin-


fektion, die Inkubationszeit beträgt 12 bis
23 Tage. Die Krankheitssymptome dauern
i. d. R. 2 bis 3 Tage an, mit Ausnahme der
Gelenkschmerzen, die länger anhalten
oder erneut auftreten können. Steckt sich
Pronation Supination eine Frau im ersten Schwangerschaftsdrit-
tel mit R. an, können schwere Schädigun-
gen des Kindes daraus resultieren, z.B.
Herzmissbildungen, Katarakte, Innenohr-
taubheit und geistige Retardierung. Ein
Fetus, der im Mutterleib zu irgend einem
Zeitpunkt Rötelnviren ausgesetzt war,
kann das Virus bis zu 30 Monate nach
der Geburt verbreiten und muss daher
isoliert werden. Gegen R. gibt es eine
Schutzimpfung. (s.a. Rötelnembryopathie)
Pronation Supination • rubella

Rotation. Rotationsbewegungen: Prona- Rötelnembryopathie. Sammelbezeichnung


tion und Supination. für schwere, angeborene Missbildungen
und Abnormitäten eines Feten bzw. Säug-
lings infolge einer Rötelnerkrankung der
Mutter im ersten SchwangerschaftsdritteL
Rotationsbruch. ---+ Torsionsfraktur. Dazu gehören z.B. Herzmissbildungen,
• torsion fracture Katarakte, Innenohrtaubheit und geistige
Rotator. Kurzbezeichnung für: Musculus Retardierung. (s.a. Röteln)
rotator. Die Musculi rotatores sind eine • rubella embryopathy
Sammelbezeichnung für die Drehmuskeln Röteln-Mumps·Vakzin. Kombinierter Le-
des Halses, der Brust und der Lenden; sie bendimpfstoff aus abgeschwächten Rö-
sind für die Drehbewegung des Kopfes teln- und Mumpsviren zur Schutzimpfung
und des Körpers sowie die Aufrechthal- gegen Röteln und Mumps.
tung der Wirbelsäule mit verantwortlich. • rubella and mumps virus vaccine
• rotator
Röteln-Titer. Serologischer Test, der den
Rotavirus. Doppelsträngiges Ribonuklein- Immunstatus eines Patienten gegenüber
säuremolekül in Form eines kleines Rades Röteln bestimmt, also die Anzahl der vor-
mit Speichenstruktur im Inneren. Das R. handenen Antikörper. (s. a. Titer)
ruft die meisten akuten Magen-Darm-In- • rubella titer
fektionen mit Diarrhö (Durchfall) bei
Kindern hervor. Röteln-Vakzine. (Röteln-Impfstoff). Lebend-
[lat.: rota, Rad] impfstoff aus abgeschwächten Rötelnviren
• rotavirus zur Rötelnschutzimpfung. Der Impfschutz
hält etwa 8-15 Jahre an.
Röteln. (Rubella; Rubeola). Durch das Röteln-
• rubella virus vaccine
virus verursachte ansteckende Infektions-
krankheit, gekennzeichnet durch Fieber, Rotes Kreuz. 1863 aufinitiative von---+ Hen-
Katarrh der oberen Atemwege, Lymph- ry Dunant gegründete Hilfsorganisation.
knotenschwellung, Gelenkschmerzen und Ziel der Organisation war die Verringe-
einem masernähnlichen Hautausschlag. rung des Elends von Kriegsverletzten.
R. hinterlassen eine lebenslange Immuni- Nach und nach wurde auch der Schutz
884 Rotes Kreuz ·.

der Zivilbevölkerung und der Kriegsge- ken Unterbauch den Schmerz im rechten
fangenen in die Arbeit integriert. Heute Unterbauch empfindet.
ist das R. K. weltweit vertreten und hilft [T. Rovsing, dän. Chirurg, 1862-1927]
neben dem Kriegseinsatz auch bei sonsti- • Rovsing's sign
gen Katastrophen. Durch die Ausweitung
der Tätigkeiten ist das R. K. in zwei Berei- Roy, Sister Callista. Pflegetheoretikerin,
che aufgegliedert. Das >>---. Internationale die 1970 das »Adaptationsmodell der
Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)<< über- Pflege« als begrifflichen Rahmen für
nimmt überwiegend Aufgaben bei Kriegs- Lehrpläne in der Pflegetheorie, -praxis
geschehen, wie z.B. internationaler Such- und -forschung vorlegte. Im Roy-Modell
dienst und Gefangenenbetreuung, wäh- wird der Mensch als anpassungsflihiges
rend die >>Föderation der Rotkreuz- und System gesehen, in dem Veränderugen
Rothalbmond-Gesellschaften<< ihre Tätig- als Reaktion auf bestimmte Reize erfol-
keiten bei Katastrophenfallen (z.B. Erdbe- gen. Fördert eine Veränderung die Inte-
ben, Überschwemmung) zur Verfügung grität des Einzelnen, so handelt es sich
stellt. Die Mitglieder dieser Organisatio- wn eine adaptive Reaktion. Im entgegen-
nen sind an einem einheitlichen Zeichen, gesetzten Fall spricht sie von einer desin-
dem Roten Kreuz auf weißem Grund er- tegrierenden Reaktion.
kennbar. Dieses Symbol ist international Roy, Sister Callista
als Schutzzeichen anerkannt und soll
seine Träger vor Repressalien schützen.
Das ---. Deutsche Rote Kreuz ist als natio- RR. Symbol für den gemessenen Blutdruck
nale Organisation bei beiden Institutio- mit einem ---. Riva-Rocci-Apparat.
nen Mitglied. . RR
• RedCross
R·R-Intervall. Das im EKG sichtbare Inter-
Rothals-Syndrom. Allergische Reaktion auf vall von der Spitze eines -> QRS-Komplexes
eine Schnellinfusion Vancomycin, charak- bis zur Spitze des folgenden QRS-Komple-
terisiert durch Hitzewallung, Juckreiz und xes.
Hautrötung des Kopfes und des Oberkör- • R-R interval
pers infolge Histaminausschüttung. (---. Al-
lergie) RS-Virus. Bezeichnung für das Respiratory
• red neck syndrome Syncytial Virus aus der Familie der Para-
Rotorest"-Bett. Ein mit einer automati- myxoviridae. Das Virus wächst in Gewe-
schen Drehvorrichtung ausgestattetes bekulturen und bildet dort Riesenzellen
Spezialbett, auf dem der Patient mit oder Zellmassen. Es ist häufig Erreger
Polstern und Gurten fest fixiert ist und von akuten Erkältungskrankheiten, insbe-
wn die Längsachse von 90 bis 270 Grad sondere bei Kleinkindern; bei Erwachse-
gedreht werden kann. Das Bett dient z.B. nen ruft es gelegentlich Bronchitis oder
zur Dekubitusprophylaxe, zur Lagerung leichte Infektionen der oberen Atemwege
bei Verbrennungen und Querschnittsläh- hervor. Zu den Symptomen zählen Fieber,
mung oder zur Lagerung bei Thorax- Husten und starkes Unwohlsein.
traumen zur besseren Ventilation (Belüf- • respiratory syncytial virus (RS virus)
tung, -> Atelektasen-Prophylaxe) und Per-
fusion (Durchströmung) der Lunge bei Rubella. __, Röteln.
Atemnotsyndrom. • rubella
• Rotokinetic treatment table; Roterest
bed Rubenventil. In der Anästhesie häufig be-
nutztes Ventil zwischen Narkosegaszu-
Rovsing-Zeichen. Anzeichen einer akuten fuhr, Handbeatmungsbeutel und Patient.
Appendizitis (Blinddarmentzündung), Das R. ermöglicht sowohl eine Narkose
wobei der Patient bei Druck auf den lin- mit erhaltener Spontanatmung des Patien-
· Rückenmarkskompression 885

ten als auch eine rasche Umstellung auf Lungensekret kommen. Dekubiru gefahr
eine Narkose mit künstlicher Beatmung. im Schulter, Kreuz- und Sitzbein- sowie
[Ruhen, Henning (dänischer Anästhesist, Fersenbereich. Durch Gesichtsfeldein-
geb. 1919)] schränkungen kann ein Verlust von
• Ruben's valve Wahrnehmungsreizen auftreten. Wird
von Patienten mit Lungen- oder Herzer-
Rubeola. --+ Röteln. krankungen nicht toleriert.
• rubella • supine positioning
ruber. Lateinischer Begriff mit der Bedeu-
tung »rot«. Rückenmark. Lange, zylinderähnliche
[lat.: ruber, rot] Struktur im Wirbelkanal, die sich vom
--+ Foramen magnum (großes Hinter-
• ruber
hauptsloch) an der Schädelbasis bis zum
Rubor. Rötung der Haut, insbesondere in- oberen Segment der Lumbarwirbel er-
folge einer Entzündung. streckt. Das R. - die Verlängerung der
[lat.: ruber, rot] --+ Medulla oblongata und Hauptbestand-
• rubor teil des zentralen Nervensystems - hat
beim Erwachsenen einen Durchmesser
Rückatmung. Das Atmen in ein geschlosse- von ca. 1 cm, ist 42 bis 45 cm lang und
nes System. Die ausgeatmeten Gase mi- wiegt ungefähr 30 g. Es leitet sensorische
schen sich mit den Gasen in dem System und motorische Nervenimpulse vom und
und werden wieder eingeatmet. Bei der R. zum Gehirn weiter und steuert viele Refle-
wird der Sauerstoffgehalt der eingeatme- xe. 31 Nervenwurzelpaare entspringen im
ten Luft zunehmend verringert, während R.: 8 im Hals-, 12 im Brust-, 5 im Lenden-,
der Kohlendioxidgehalt zunehmend er- 5 im Kreuzbein- und 1 im Steißbeinbe-
höht wird. Wirkungsvolle Maßnahme bei reich. Die innere graue Substanz besteht
--+ Hyperventilation.
hauptsächlich aus Nervenzellkörpern; das
• rebreathing gesamte Mark ist mit drei schützenden
Rücken. (Dorsum). Der posteriore oder dor- Häuten (Meningen) umgeben: Duramater
sale Bereich des Rumpfes zwischen Na- (harte Rückenmarkshaut), Arachnoidea
cken und Becken. Der R. wird durch eine (Spinngewebshaut) und Pia mater (weiche
Mittelfurche geteilt, die entlang der Wir- Rückenmarkshaut).
belsäule verläuft. Zum knochigen Teil des • spinal cord
R.s gehören die thorakalen und lumbalen Rückenmarksbahnen. Die zum Gehirn auf-
Wirbel (Vertebrae) sowie beide Schulter- steigenden (sensorischen) und vom Ge-
blätter (Skapulae). Die Nerven, die die hirn absteigenden (motorischen) 21 ver-
Rückenmuskeln innervieren, entspringen schiedenen Bahnen für Nervenimpulse in
den einzelnen Rückenmarksabschnitten Seiten-, Hinter- und Vorderstrang der
der Spinalnerven. weißen Rückenmarkssubstanz. Zu den
• back sensorischen, zum Gehirn geleiteten Ner-
Rückenlagerung. Lagerung, bei der der venimpulsen zählen Berührungs-, Druck-,
Patient flach auf dem Rücken liegt; häu- Tiefensensibilitäts-, Temperatur- und
figste Lagerung in Klinik- und Pflegeein- Schmerzreize. Zu den motorischen, vom
richtungen; einfache Entspannungslage; Gehirn und Hirnstamm ausgehenden Rei-
nach Rückenoperationen und Lumbal- zen zählen Reflexe und willkürlich ausge-
punktionen owie bei Wirbelsäulen- führte Bewegungen.
und Beckenfrakturen indiziert. Bei der • spinal tracts
R. werden die oberen Lungenanteile be- Rückenmarkskompre~~ion . Abnorme, oft
lüftet, die unten aufliegenden Lungenab- kritische Situation infolge unnatürlichen
schnitte jedoch komprimiert (-+ Atelek- Drucks auf das Rückenmark. Die Symp-
tasen), es kann zur Anschoppung von tome reichen von vorübergehender Taub-
886 Ruckenmarkskompression

heit der Extremitäten bis zu Quadriplegie zur Unterstützung des betroffenen Be-
(Lähmung beider Arme und Beine), je reichs oder physiotherapeutische Maß-
nach Ursache, Intensität und Ort des aus- nahmen zur Stärkung der Muskulatur.
geübten Drucks. Mögliche Ursachen sind • backache
Wirbelsäulenfraktur, Wirbelluxation, Tu-
moren, Blutungen und Ödeme, z.B. infol- Rückfall. (Relaps). Der Patient zeigt erneut
ge von Prellungen. (s.a. Rückenmarksverlet- Symptome einer Krankheit, von der er
zung) scheinbar völlig genesen war. Bei einer In-
• spinal cord compression fektionskrankheit hat nach Abheilung der
Krankheit eine erneute Infektion mit
Rückenmarksreflex. ---. Reflex, der durch das demselben Erreger stattgefunden.
Rückenmark und nicht durch das Gehirn • relapse
ausgelöst wird.
• spinal reflex Rückfallfieber. Meldepflichtige Infektions-
krankheit, die durch wiederkehrende Fie-
Rückenmarksverletzung. Sammelbezeich- berschübe infolge einer Infektion mit
nung für traumatische Brüche des Rü- ---. Borrelia gekennzeichnet ist. Die Krank-
ckenmarks, meist in Verbindung mit heit wird durch Läuse und Zecken über-
schweren Muskel- und Knochenverletzun- tragen und ist vor allem in Kriegs- und
gen. Häufige R. sind z.B. Wirbelfrakturen Hungerszeiten weit verbreitet. In der ers-
und -Iuxationen bei Auto-, Flugzeug- und ten Phase bekommt der Patient meist
anderen schweren Aufprallunfallen. Infol- plötzliches hohes Fieber (40-40,56°C) bei
ge solcher Verletzungen kann es zu Läh- gleichzeitigem Schüttelfrost, Kopfschmer-
mungen verschiedenster Stärke kommen, zen, Muskel- und Nervenschmerzen sowie
wobei Verletzungen unterhalb des ersten Übelkeit. Später treten Hautausschläge an
Brustwirbels beidseitige Lähmungen zur Rumpf und Extremitäten auf und in der
Folge haben können. Verletzungen ober- späten Phase leidet der Patient oft unter
halb des ersten Brustwirbels ziehen mög- Gelbsucht. Jede Attacke dauert 2-3 Tage
licherweise die Lähmung aller vier Extre- und erreicht ihren Höhepunkt in einer
mitäten nach sich. Die totale Durchtren- Fieberkrise mit starkem Schwitzen und
nung des Rückenmarks bewirkt den gene- einer Erhöhung der Puls- und Atemfre-
rellen Verlust derjenigen motorischen und quenz. Anschließend folgt ein plötzlicher
sensorischen Funktionen, die durch un- Temperaturabfall und der Blutdruck nor-
terhalb der Verletzung liegenden Neuro- malisiert sich wieder. Der Rückfall erfolgt
nen aktiviert werden. (s.a. Rückenmarks- normalerweise nach 7-10 Tagen bis
kompression) schließlich die Heilung eintritt.
• spinal cord injury • relapsing fever
Rückenmu5kel, breiter. ---. Musculus latissi-
Rückre5orption. ---. Reabsorption.
mus dorsi.
• reabsorption
• latissimus dorsi
Rückenschmerzen. Schmerzen im lumba- Rucksackverband. Ein R. wird zur Ruhig-
len, Jumbosakralen oder zervikalen Be- stellung der Schulter, insbesondere nach
reich des Rückens in unterschiedlicher einer Klavikulafraktur (Schlüsselbein-
Stärke und Qualität. Zu den Ursachen bruch) angelegt. Man benötigt dazu
können Muskelverletzungen oder andere SchJauchmuU (ca. drei- bis vierfache
muskuläre Störungen oder Druck auf die Schulterbreite) und Polsterwatte. Die
Nervenwurzeln, z.B. den Ischias, gehören, Polsterwatte wird mit dem Schlauchmull
was wiederum von verschiedenen Fakto- überzogen und das Gebilde von hinten
ren abhängen kann, etwa von einem um den Hals gelegt, unter den Achseln
Bandscheibenvorfall. Die Behandlung von vorne nach hinten durchgeführt
umfasst die Anwendung von Wärme, Ul- und am Rücken mit der Halsschlinge
traschall und verschiedene Vorrichtungen verknotet. Unter den Knoten wird ein
·~; Ruhepotenzlai 887

Rucksackverband.

Rückenpolster gelegt. Der R. muss an- Ruffini·Körperchen. Oval-förmige Nerven-


fangs täglich nachgespannt werden, wo- endigungen in der Leder- und Unterhaut,
bei das Pflegepersonal auf Durchblu- die der Wärmeempfindung dienen.
tungsstörungen im Armbereich (Haut- [A. Ruffini, ital. Anatom, 1864-1929]
farbe, Radialispuls) achtet. • Ruffini's corpusdes
• figure of eight dressing
Ruga (pl. Rugae}. Runzel oder Hautfalte,
wie z.B. die großen Falten der Magen-
Rückstoßver1etzung. (Contre-coup-Verletzung).
schleimhaut, die querverlaufenden Falten
Hirntrauma, bei dem sich der Gewebe-
der Vaginalschleimhaut (R. vaginales)
schaden auf der dem Trauma gegenüber- oder die Falten der Darmschleimhaut
liegenden Seite befindet; z.B. wenn ein
- adj. rugosus.
Schlag auf die linke Schädelseite zu einem [lat.: ruga, Runzel, Hautfalte, Schleim-
Hirnschaden auf der rechten Seite führt. hautfalte]
[lat.: contra, gegen; franz.: coup, Schlag; • ruga (pl. rugae)
lat.: injuria, Verletzung.]
• Contrecoup injury
Ruheenergiebedarf. (Ruhestoffwechsel). Die
Menge an Energie, die zur Aufrechterhal-
Rückstrom, kardialer. Rückwärts gerichte- tung der Körperorganfunktionen in Ruhe
ter Blutstrom durch eine bzw. mehrere de- benötigt wird. Der R. ist abhängig von Al-
fekte Herzklappen. ter, Geschlecht, Körperoberfläche, Hor-
• cardiac regurgitation monfunktionen, Art der Ernährung. (s.a.
Grundumsatz)
• basal metabolism
Rudiment. Organ oder Gewebe, das nicht
mehr vollständig ausgebildet, verküm-
mert bzw. nicht funktionsfähig ist. - adj. Ruhepotenzial. Elektrisches Potenzial, das
rudimentär. an einer Zellmembran anliegt, bevor der
[lat.: rudimentum, erster Anfang] Reiz zur Entladung erfolgt. Das R. eines
• rudiment Neurons liegt zwischen 50 und 100 mV,
bei einem Oberschuss an negativ gelade- leichteren Form kommt es zu plötzlichem
nen Ionen in der Zellmembran. Fieber und Erbrechen, Bauchkrämpfen
[lat.: potentia, Kraft] und Durchfällen mit wässrigem Stuhl, der
• resting potential Schleim und Blutbeimengungen enthält,
Abgeschlagenheit. 2. ->Amöbenruhr;
Bult 111 111111'. Ungewolltes Zittern der Hän-
Amöbiasis.
de in Ruhestellung. Ein Zeichen der Par-
•dysentery
kinson-Krankheit.
• resting tremor lktpalr. Das traumatische Zerreißen
llulw. (bakterielle Dysenterie). 1. Bakterien- (spontan oder bei operativen Eingriffen)
ruhr: Infektionskrankheit des Darmes, eines Gefäßes oder Gewebes, wodurch
die durch Shigellen hervorgerufen wird Flüssigkeit oder anderes Gewebe durch
und häufig den Dickdarm befällt: Die R. die Öffnung austreten kann, z.B. Muskel-,
wird oral durch -> Schmierinfektion, fäka- Milz-, Aorten-, Hymen- oder Uterusrup-
lienverseuchtes Wasser oder mit der Nah- tur.
rung übertragen (Inkubationszeit: 1-7 Ta- [lat.: rumpere, zerbrechen, zerreißen]
ge). Es kommt zu folgenden, typhus-ähn- •rupture
lichen Symptomen: plötzliches Fieber, Ap- fUIIbUieren. Lateinisch für zerreißen, ein-
petitmangel, Abgeschlagenheit, krampfar- reißen.
tige Bauchschmerzen und schmerzhafter •rupture
Stuhlgang, der blutig - schleimig aussieht,
häufiges Erbrechen, Gefahr von -> Exsik- RV. Abkürzung für Residualvolumen bzw.
kose, Schock, -> Meningismus, Krämpfe Restvolumen. (-> Residualluft)
und Bewusstseinsstörungen. Bei der •Rv
s
s. 1. Abkürzung für >>Sekunde<<. 2. Abkür- Menschen verursacht werden. (s.a. Maso-

•s
zung für lateinisch sinister, >>links«. chismus)
•sadism

•s
S. Chemisches Zeichen für ---> Schwefel.

51·55. Abkürzung für die Segmente 1 - 5


5afer Sex. Sexualverhalten, bei dem das
Risiko einer Ansteckung mit sexuell über-
tragbaren Krankheiten, z.B. ---> Aids, durch
das Verwenden von Kondomen oder
im Sakralbereich des Rückenmarks (Ner- durch Treue zu einem nicht-infizierten
ven bzw. Wirbel).(---> Sakrum) Partner erheblich verringert wird. Ein ab-
.Sl-S5 soluter Schutz ist jedoch ohne Abstinenz
SA-8Itc:L ---> Sinusblock. nie gegeben.
• sinuatrial block .safe sex

5aa.tlaride. Gruppenbezeichnung für Koh- HgiHaL (sagittalis). Betrifft eine imaginäre


lenhydrate, inklusive Zucker und Stärke. Linie, die den Körper bzw. einzelne Kör-
• saccharides perteile in der Mitte in zwei gleichgroße
Hälften teilt und zwar von ventral nach
5lcdlarin. Synthetischer Süßstoff mit ca. dorsal.
500-facher Süßkraft im Vergleich zu Zu- [lat.: sagitta, Pfeil]
cker, jedoch ohne Nährwert. •sagittal
•Saccharin
5agitt.alel:leM. Jede gedachte Ebene, die •
Sacdlarose. Zucker, der aus Zuckerrohr, parallel zur Körpermittelebene verläuft
Zuckerrüben oder Sorgho gewonnen und den Körper von vorn nach hinten
wird. teilt.
•sucrose • sagittal plane
Sa«uuus. (Kleine Aussackung; Säckchen). SA-KIIetlft.. ---> Sinusknoten.
1. Kleine taschenartige Ausbuchtung ei- •sAnode
nes Hohlorgans. 2. Säckchen, Teil des Vor-
hofs im Innenohr. 3. PI. Sacculi alveolares, Sakralnernft. (Nervi sacrales). Sammelbe-
Lungenbläschen bzw. Lufttaschen der zeichnung für die fünf motorischen und
Lungen, die dem Gasaustausch zwischen sensiblen Kreuznerven des Rückenmarks.
der Atmungsluft und den Lungenkapilla- •sacral nerves
ren dienen. - adj. sacciformis; saccularis.
[lat.: sacculus, Säckchen] salmlililllral.---. iliosakral.
•saccule •sacroiliac
Sadismus. Sexuelle Erregung und Befriedi- Salmun. Kurzbezeichnung für --->Os sac-
gung, die durch körperliches, geistiges rum. - adj. sakral.
oder emotionales Leiden eines anderen •sacrum
--
890 Salbe . -~-=

Salbe. Halbflüssige Präparation zur äußer- Salmonellose. Form der Gastroenteritis


lichen Anwendung, die im allgemeinen (Magen-Darm-Infektion), hervorgerufen
ein Arzneimittel enthält. Die verschiede- durch die Aufnahme von mit -. Salmonella
nen S.n werden als Lokalanästhetika, verunreinigten Nahrungsmitteln. Die In-
Analgetika, Bakteriostatika, Adstringen- kubationszeit beträgt 6 - 48 Stunden, da-
zien, Depigmentierungsagenzien, Irritan- nach treten kolikartige Bauchschmerzen,
zien und keratolytische Agenzien verwen- ähnlich der bei einer akuten Blinddarm-
det. Salben können auf verschiedenen oder einer Gallenblasenentzündung, Fie-
Grundlagen basieren, z.B. Vaseline, tieri- ber und blutige, wässrige Diarrhö auf.
sche Öle oder Fette. Bei einer Haut mit Weitere typische Anzeichen sind Übelkeit
verminderter Talgproduktion eignet sich und Erbrechen. Die Symptome dauern
besonders eine Wasser-in-Öl-Emulsion, meist 2 - 5 Tage, Durchfall und Fieber
bei verstärktem Talgfluss dagegen Öl-in- können jedoch bis zu 2 Wochen anhalten,
Wasser-Emulsionen. Zur Quellung von wobei es leicht zu einer Dehydration
Hornhaut werden Fettsalben eingesetzt. (Mangel an Körperwasser) kommen kann.
• ointment Die Ausscheidung von Salmonellen ist
auch ohne Krankheitssymptome melde-
Salbenverband. Eine mit Salbenbestand- pflichtig.
teilen imprägnierte Kompresse. Der $. • salmonellosis
ist Iuft- und sekretdurchlässig. Bei aku-
ten und chronischen flächenhaften Wun- Salpetersäure. Farblose, stark ätzende
den hält der Verband die Wunde ge- Flüssigkeit, die bei Kontakt mit der Luft
schmeidig. das braune giftige Gas Stickstoffdioxid
ointment dressing (N0 2 ) freisetzt. Spuren von S. finden sich
während eines Gewitters im Regenwasser.
Salicylsäure. l. Chemische Substanz, die S. ist ein wirkungsvolles oxidierendes
zur äußerlichen Behandlung von übermä- Agens, das bei der Herstellung von Arz-
ßiger Hornhaut sowie von Pilzinfektionen neimitteln und teilweise zur -. Kauterisati-
der Haut eingesetzt wird. 2. Ein pharma- on von Warzen eingesetzt wird.
zeutischer Wirkstoff, der zur Fiebersen- • nitric acid
kung, Schmerzlinderung und Entzün-
dungshemmung verwendet wird. Salpingektomie. Operative Entfernung ei-
[lat.: salix, Weide, Weidebaum I nes oder beider Eileiter (Tuben) unter Er-
• salicylic acid haltung des Eierstocks (Ovar). Die Entfer-
nung wird aufgrund einer Zyste, eines Tu-
salinisch. Salzartig oder salzhaltig. mors, eines Abszesses oder, bei beidseiti-
[lat.: sal, Salz] ger Entfernung, zur Sterilisation durchge-
• saline führt.
[griech.: salpigx, trompetenähnliches Ins-
Saliva. -.Speichel.
trument der griechischen Antike I
• saliva • salpingectomy
Salmonella. Eine Gattung von bewegli- Salpingitis. Entzündung der Eileiter, meist
chen, gram-negativen Stäbchenbakterien, aus der Gebärmutter aufsteigend.
die u. a. Typhus, Paratyphus und einige
• Salpingitis
Magen-Darm-Infektionen hervorrufen
können. salpingo-. Vorsilbe, mit der Bedeutung
[D. E. Salmon, amerik. Pathologe, 1850- >>Eileiter«.
1914] • salpingo-
• Samonella
Salpingographie. Radiologische Untersu-
Salmonella enteritidis. Erreger der akuten chung der Eileiter nach der Injektion ei-
Magen-Darm-Infektion beim Menschen. nes -. Kontrastmittels.
• Salmonella enteritidis • salpingography
Sandwich-Bett 891

Salpingo-oophoritis. Gleichzeitige Entzün- künstliche Befruchtung zur Verfügung


dung von Eileiter und Eierstock. steht.
• salpingo-oophoritis • spermbank
Salpingoophorektomie. Operative Entfer- Samenbläschen. Paarig vorhandener, sack-
nung von Eileiter und Eierstock. artiger Drüsenschlauch, der am unteren
[griech.: salpigx + 6ophor6s + ektome, Ei- seitlichen Ende der männlichen Harn-
er tragend + herausschneiden 1 blase sitzt und einen Teil der Fortpflan-
• salpingo-oophorectomy zungsorgane darstellt. Die S. produzieren
Salpinx (pl. Salpinges). Unüblichere Be- eine Flüssigkeit, die zusammen mit dem
Sekret der Hoden und anderer Drüsen die
zeichnung für 1. Tuba uterina (Eileiter):
Samenflüssigkeit bildet.
der mit Schleimhaut ausgekleidete Gang,
der vom Eierstock in die Gebärmutter • seminal vesicle
führt. 2. Tuba auditiva (Ohrtrompete): Samenflüssigkeit. ---. Sperma.
die mit Schleimhaut ausgekleidete Verbin- • semen
dung zwischen dem Ohr und dem Ra-
Samenstrang. (Funiculus spermaticus). Bis zu
chenraum. Dient zum Druckausgleich.
20 cm lange Struktur beim Mann, die
[/at.: salpigx, trompetenähnliches Instru-
vom inneren Leistenring zu den Hoden
ment in der griechischen Antike 1
führt und in die Harnröhre mündet. Ent-
• salpinx (pl. salpinges)
hält den Samenleiter sowie Blut- und
Salz, saures. ---. Salz, welches durch den Lymphgefäße.
teilweisen Ersatz von Wasserstoffionen ei- • spermatic cord
ner ---. Säure entsteht. Das entstandene
Salz behält eine gewisse Azidität, z.B. Samenstrangentzündung. Krankhafte Ent-
---. Natriumbikarbonat. zündung des Samenstranges. Begleit-
• acid salt symptome sind Hodenschmerz, der oft
durch eine Harnröhreninfektion oder ei-
SalzmangeL ---. Salzverlust. nen Tumor verursacht wird, Wasserbruch
• salt depletion (Hydrozele) oder Krampfaderbruch (Va-
Salzsäure. Wässrige Lösung von Chlor- rikozele).
wasserstoff (HCL). S. wird im Magen aus- • corditis
geschieden und ist wesentlicher Bestand- Sammelurin. ---. 24-Stunden-Urin.
teil des ---. Magensaftes; sie wirkt ---. bakteri-
zid und ---. bakteriostatisch und aktiviert Sandbad. Das Abdecken von Körperregio-
---.Pepsin. nen bzw. des ganzen Körpers mit trocke-
• hydrochloric acid nem oder feucht-warmem Sand für etwa
30-60 Minuten, z.B. bei Psoriasis (Schup-
Salzverlust. (Salzmangel). Zu S. kommt es in- penflechte) oder chronischen Dermato-
folge einer übermäßigen Ausscheidung sen.
von Körperflüssigkeit durch Schwitzen, • sand bath
Durchfall, Erbrechen oder Wasserlassen,
ohne dass die Flüssigkeitsmenge entspre- Sandwich-Bett. Spezialbett, das früher
chend ersetzt wird. Dadurch entsteht ein zur Lagerung von Verbrennungspatien-
Ungleichgewicht des ---. Elektrolythaushalts. ten eingesetzt wurde. Es besteht aus zwei
• salt depletion Liegeflächen und einer Drehvorrichtung.
Die zweite Liegefläche wird zur Umlage-
Samenausführungsgang. Bezeichnung für rung des Patienten von der Rücken- in
die anatomische Passage, durch die Sa- die Bauchlage angebracht, anschließend
menflüssigkeit in die Harnröhre eintritt. wird der Patient festgeschnallt und
• ejaculatory duct durch Rotation umgelagert. Heutzutage
Samenbank. Einrichtung zur Lagerung werden von diversen Firmen Spezialbet-
von männlichem Samen, der für die ten und Luftkissensysteme angeboten,
892 Sandwich-Bett ~

die diesen Bettentyp weitestgehend ab- ist stark metastasierend. Obwohl S. häufig
gelöst haben. in Verbrennungs- oder Verstrahlungsnar-
• sa ndwich bed ben entstehen, sind Verletzungen wahr-
scheinlich nicht ursächlich für deren Ent-
sanguinisch. Mit roter Gesichtsfarbe, blut- wiekJung verantwortlich.
voll und mit lebhaftem Temperament. • sarcoma
• sanguine
Sarkom, ameloblastisches. Bösartiger Tu-
5anguino-. Vorsilbe mit der Bedeutung mor im Zahnbereich mit Wucherung von
»Blut<<, >>blutig<<, >>Blut enthaltend<<. Epithel- und Mesenchymgewebe ohne Bil-
[Iat.: sanguis, Blut] dung von Zahnbein oder Zahnschmelz.
• sanguineous • ameloblastic sarcoma
sanitär. Zur Hygiene und Körperpflege ge- Sarkomer. Kleinste, funktionelle Einheit
hörend, die Gesundheit betreffend. einer -. Myofibrille. S. liegen in der Längs-
• sanitary richtung zwischen zwei Z-Streifen an der
Sanitation. Die Lehre und die Maßnahmen Myofibrille an.
zur Schaffung und Erhaltung einer gesun- • sarcomere
den, krankheitsfreien und gefahrenfreien Sarkoplasma. Halbflüssiges Zytoplasma
Umwelt durch den Einsatz von bakterizi- der Muskelfasern und Muskelzellen.
den Zusätzen in Seifen, Reinigungsmit- - adj. sarkoplasmatisch.
teln, Wandanstrichen und der Luft in • sarcoplasm
Krankenhäusern.
• sanitation Sartorius. Kurzbezeichnung für ,, -. Muscu-
lus sartorius<<.
Sapo. Seife und seifenähnliche Produkte. • sartorius
[ lat.: sapo, Seife]
• sapo Sattelgelenk. Gelenkform mit zwei sattel-
förmigen Gegenflächen, z.B. das Daumen-
5arko-. Vorsilbe mit der Bedeutung grundgelenk. EinS. erlaubt keine Rotation
»Fleisch<<, »Muskel<<. entlang der Längsachse, jedoch Flexion
• sarko (Beugung), Extension (Streckung), Ad-
Sarkoidose. Chronische, aber gutartige Er- duktion (Heranziehen zum Körper) und
krankung unbekannten Ursprungs, ge- Abduktion ( Wegbewegen vom Körper).
kennzeichnet durch knotige und teigige • saddle joint
Schwellungen in Lunge, Leber, Milz, Haut, Sättigung. !. Zustand einer Lösung, in der
Schleimhäuten und den Tränendrüsen, die maximale Menge an löslichen Stoffen
Speicheldrüsen und Lymphknoten. Die in gelöster Form existiert. 2. Maßeinheit,
Veränderungen verschwinden oft im Lau- die den Grad der Bindung von Sauerstoff
fe von Monaten oder Jahren, gehen dann an Hämoglobin in Prozent angibt. 3. Che-
jedoch über in ausgedehnte Entzündun- mische Verbindung, bei der sämtliche ko-
gen und Fibrosen. valenten Bindungen besetzt sind. - adj.
• sarcoidosis gesättigt.
Sarkokarzinom. Mischtumor, der Anzei- • Saturation
chen eines -. Sarkoms und eines -. Karzi- Sättigungszentrum. Nervengewebe im Nuc-
noms aufweist. leus ventromedialis des Hypothalamus,
• sarcocarcinoma das den Appetit reguliert.
Sarkom. Bösartige Bindegewebsge- • satiety center
schwulst, die zunächst als schmerzlose Sauberkeitserziehung. Das Lehren eines
Schwellung in Fett-, Muskel-, Gelenk-, Ge- Kindes, seine Blasen- und Darmfunktion
fäß- oder Nervengewebe entsteht. Der Tu- zu kontrollieren. Das Training beginnt
mor besteht aus Bindegewebszellen und meist um den 24. Lebensmonat, wenn die
:~' Sauerstoffmaske 893

willentliche Kontrolle über den Schließ- Sauerstoff/Kohlendioxid-Oberwathung,


muskel von After und Harnblase bei den transkutane. Methode zur Messung des
meisten Kindern ausgeprägt ist. Die O~C0 2 - Gehalts im Blut mittels auf der
nächtliche Kontrolle der Harnblase kann Haut angebrachter Elektroden. Der 0 2 -
bis zum 4. oder 5. Lebensjahr dauern. Gehalt wird normalerwei e mit Hilfe ei-
• toilet training nes Oximeters mit Heizspiralen gemes-
sen. Diese Heizspiralen erhöben die
~uem. (sauer machen; ansäuern). I. Eine
Hauttemperatur und damit den Blutfluss
Substanz sauer machen, wie z.B. durch an der Oberfläche. Transkutane C0 2 -
Zugabe einer -. Säure. 2. Sauer werden ei- Eiektroden sind ähnlich wie Blutgaselek-
ner Substanz. troden aufgebaut.
• acidify transcutaneous oxygen/carbon diox-
Sauerstoff, gebundener. Der in Form von ide monitaring
Oxyhämoglobin (Hb0 2 ) an das Hämoglo- Sauerstoffaufnahme. Die Menge an -. Sau-
bin gebundene Sauerstoff. Ein Gramm erstoff, die ein Organismus aus der Umge-
Sauerstoff kann sich mit 16,700 g Hämo- bung aufnimmt; dazu gehört die Menge,
globin verbinden und je ein Gramm Hä- die die Lunge aus der umgebenden Luft
moglobin kann 1,34 ml Sauerstoff binden. einatmet, die Menge, die das Blut aus der
• combined oxygen Alveolarluft der Lunge entfernt, oder die
Sauerstoff, transtrachealer. Methode zur Sauerstoffmenge, die ein Organ oder Ge-
Sauerstoffgabe an einen Patienten mit webe aus dem Blut aufnimmt.
Hilfe eines direkt in die Luftröhre geleg- • oxygen uptake
ten Katheters. Die Methode wird manch- Sauerstoffkapazität Maximale Menge an
mal der konventionellen Sauerstoffgabe -. Sauerstoff, die chemisch in einer be-
über die ase vorgezogen. stimmten Menge Blut mit -. Hämoglobin
• transtracheal oxygen gebunden ist, abzüglich des physikalisch
gelösten Sauerstoffs.
Sauerstoff (0). Geschmack-, geruch- und • oxygen capacity
farbloses Gas, das für die Atmung des
Menschen wesentlich ist; Ordnungszahl 8 Sauerstoffmaske. Vorrichtung, mit der ei-
und Atommasse 15,999. In der Erdatmos- nem Patienten -> Sauerstoff verabreicht
phäre sind etwa 21% S. enthalten. S. kann werden kann. Die S. passt genau über
sich mit allen Elementen außer Edelgasen
verbinden. In der Anästhesie fungiert S.
als Trägergas für die Verabceichung von
anästhetischen Agenzien zum Körperge-
webe. In der Atemtherapie wird S. verab-
reicht, um die Menge des zirkulierenden
S.s im Blut zu erhöhen. Eine Überdosie-
rung mit S. kann bei Patienten mit Lun-
generkrankungen zu irreversiblen Schä-
den führen, insbesondere, wenn dies
durch eine chronische Kohlendioxidreten-
tion kompliziert wird. Eine längerfristige
Verabceichung hoher Konzentrationen an
S. kann bleibende Schäden an den Augen
von Säuglingen zur Folge haben. Unter
UV-Bestrahlung kann S. in-. Ozon über-
gehen. S. dient als Antidot gegen Kohlen-
monoxidvergiftungen. (-. Oxidation)
• oxygen(O) Sauerstoffmaske.
-
894 Sauerstoffmaske ·,,

Mund und Nase und kann fixiert oder Sauerstofftherapie, kontrollierte. Gabe von
mit der Hand festgehalten werden. Die Sauerstoff unter Berücksichtigung der Pa-
Maske hat inspiratorische und exspirato- tientenreaktion. Der Sauerstoff wird dabei
rische Klappen, damit der Sauerstoff ein- als Medikament eingesetzt und es wird
geatmet oder in den Respirationstrakt versucht, eine bestimmte therapeutische
gepumpt und Kohlendioxid abgeatmet Wirkung mit der kleinstmöglichen Sauer-
werden kann. stoffmenge zu erreichen.
• oxygen mask • controlled oxygen therapy

Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut. Sauerstofftoxikose. Zustand der Sauerstoff-


(Pa02 ) Anteil des gesamten Blutgas- überdosierung, die zu pathologischen Ge-
drucks, den ---+ Sauerstoff ausübt. Der S. webeveränderungen führen kann, z.B. Re-
ist bei Patienten mit Asthma, obstrukti- tinopathie oder bronchopulmonale Dys-
ven Lungenkrankheiten oder bestimmten plasie.
Bluterkrankungen erniedrigt. Der nor- • oxygen toxicity
male ---+ Partialdruck von Sauerstoff beträgt
im arteriellen Blut 95 bis 100 mmHg. Sauerstoff-Oberdrucktherapie. Verabrei-
• partial pressure of oxygen in arterial chung von Sauerstoff bei einem Druck,
blood der höher als der atmosphärische Druck
ist. Dies geschieht in speziellen Kammern
Sauerstoffsättigung. Der Anteil des .... Oxy· (---+ Überdruckkammern), die die Verabrei-
hämoglobins am gesamten Hämoglobinge- chungvon lOOo/oigem Sauerstoffbei einem
halt (ca. 95-97% im arteriellen und 73o/o Druck erlauben, der dreimal höher als der
im venösen Blut). Normalwert ist. Mit Hilfe dieser Technik
• oxygen saturation soll die natürliche Grenze der Sauerstoff.
Iöslichkeit im Blut überwunden werden,
Sauerstoffschuld. Die Menge des Sauer- die bei 0,3 ml Sauerstoff pro 100 ml Blut
stoffs, die die Lunge in der Erholungs- liegt. Die S.-O. wird zur Behandlung von
phase nach einer Anstrengung oder Ap- Kohlenmonoxidvergiftungen, Luftembo-
noe aufnimmt, um den fehlenden Sauer- lien, Caisson- oder Taucherkrankheit,
stoff wieder zu ersetzen, der während der Myonekrosen und bestimmten Fällen von
Anstrengung zusätzlich für den Stoff- Anämien eingesetzt, bei denen ein ver-
wechsel benötigt worden ist. minderter Sauerstofftransport ein Hämo-
• oxygen debt globindefizit teilweise kompensieren
kann.
Sauerstofftherapie. l. ---+ Pflegeinterventi·
on der -> NIC, die definiert wird als die • hyperbaric oxygenation
Verabreichung von Sauerstoff und die
Überwachung seiner Effektivität 2. Ver- Sauerstoffverbrauch, systemischer. Sauer-
abreichung von -> Sauerstoff an Patien- stoffmenge, die das Körpergewebe in ei-
ten, um eine -+ Hypoxie zu behandeln. ner Minute verbraucht.
Obwohl es verschiedene Hypoxieformen • systemic oxygen consumption
gibt, haben sie stets eine -+ Hypoxämie
zur Folge. Die auerstoffgabe kann die Saugbiopsie. Vorgang, bei dem mit Hilfe
Symptome der Hypotonie, Herzarrhyth- eines Trokars oder einer Kanüle durch
mien, Tachypnoe, Kopfschmerzen, Ver- Aspiration Gewebe- oder Flüssigkeitspro-
wirrtheit, Übelkeit und Erregung lin- ben aus einem Lymphknoten bzw. aus tie-
dern; des Weiteren verbessert sie die Fä- fen Wunden entnommen wird.
higkeit der Zellen zur Regeneration, um • suction biopsy
ihre normalen metabolischen Funktio-
nen wieder zu erfüllen. Saugdrainage. Absaugen von Flüssigkeit
aus Körperhöhlen oder Wundgebieten
Oxygen Therapy
mittels Unterdruck oder Abpumpen.
' Saure 895

(-+Drainage) (s.a. Redon-(Saug-)drainage; Säuglingspflege. _, Pflegeintervention der


Bülau-Drainage) _, NIC, die definiert wi rd als die Gewähr-
• suction drainage leistung einer entwicklungsbezogen an-
gemessenen, familienorientierten Ver-
Saugen, nichternährungsrelevantes. sorgung von Kindern im ersten Lebens-
Pflegeintervention der ..... NIC, die defi- jahr.
niert wird als die Gewährleistung von • Infant Care
Gelegenheiten zum Saugen für Säuglin-
ge, die über eine Magensonde ernährt Säuglingssterbli(hkeit. (Neonatalsterblichkeit).
werden oder oral keine Nahrung aufneh-
Statistische Zahl der Todesfälle von Säug-
men dürfen.
lingen, die in den ersten 28 Tagen nach
• Nonnutritive Sucking der Geburt erfolgen, z.B. die Zahl der To-
Saugkürettage. (Vakuumkürettage). Entfer- desfalle pro 1000 Lebendgeburten in ei-
nen von Gewebe aus der Gebärmutter zur nem bestimmten geographischen Bereich
Diagnostik, Schwangerschaftsabbruch oder in einer Institution während einer
oder nach einem Abort mittels eines an bestimmten Zeit.
eine Saugpumpe angeschlossenen Ab- • neonatal mortality; infant mortality
saugschlauches.
• vacuum aspiration; suction curettage Saugpölsterchen. Kleine weiße, blasse
Polster auf der Ober- und Unterlippe von
Säugling. Ein Kind von der frühesten Säuglingen, die wie Blasen aussehen.
Phase des extrauterinen Lebens bis zur Durch die S. scheint die Abclichtung rund
Vollendung des ersten Lebensjahres. um die Brustwarze bzw. den Flaschensau-
• infant; suckling ger verbessert zu werden. Einige Babys
haben bereits in der Gebärmutter am ei-
Säugling, übertragener. Säugling, der nach genen Finger oder Arm gesaugt und wer-
Ablauf der 42. Schwangerschaftswoche den mit den S. geboren.
geboren wird und die körperlichen Anzei- • sucking blisters
chen einer Plazentainsuffizienz aufweist.
Charakteristischerweise haben diese Ba- Saugreflex. Unwillkürliche Saugbewegung
bys eine trockene, schuppige Haut, lange bei Neugeborenen und Säuglingen, die
Finger- und Fußnägel, Hautfalten auf bei Berührung an den Lippen oder an der
dem Oberschenkel und manchmal an Ar- Wange ausgelöst wird. Der Reflex bleibt
men und Gesäß. Häufig kommt es bei ih- ungefahr bis zum Ende des ersten Lebens-
nen zu Hypoglykämie und Hypokaliämie. jahres erhalten und wird oft auch ohne
Ein ü. S. sieht aus, als hätte er im Uterus Reiz, z.B. im Schlaf ausgelöst.
an Gewicht verloren. • sucking reflex
• postmature infant
Säuglings- und Kindervorsorge. Regelmäßi- Saugreiz. ..... Prolaktinreflex.
ge Untersuchungen von Säuglingen und • sucking stimulus
Kindern durch den Kinderarzt, die eine
bestmögliche körperliche, geistige und Säure. Anorganische oder organische Ver-
seelische Entwicklung gewährleisten sol- bindung, die bei Lösung in Wasser Was-
len. Zu den Vorsorgeuntersuchungen ge- serstoffionenabgibt (-+Dissoziation). Säu-
hören Impfungen zur Vermeidung von In- ren färben blaues Lackmuspapier rot, ha-
fektionskrankheiten, Screenings zur ben einen sauren Geschmack und bilden
Früherkennung und Heilung von Krank- bei einer Reaktion mit Basen Salze; sie ha-
heiten sowie Information und Anleitung ben weitgehend gegensätzliche chemische
der Eltern zur richtigen Ernährung, Pfle- Eigenschaften gegenüber ..... Basen.
ge und Unfallverhütung. [lat.: acidus, sauer]
• weil baby care • acid
896 Saure, alipathische :..

Säure, alipathische. Säure einer nicht-aro- gegen Komplikationen infolge von Stö-
matischen Kohlenwasserstoffverbindung. rungen des Säure-Basen-Haushaltes.
• aliphatic acid • Acid-Base Management
Säure-Basen-Haushalt. Der S. beschreibt Säure-Basen-Monitoring. -+ Pflegeinterven-
die Vorgänge zur Aufrechterhaltung eines
tion der .... NIC, die definiert wird als die
optimalen Gleichgewichtes von Säuren
Erfassung und Analyse von Patientenda-
und Basen im Blut. Störungen des S. füh- ten zur Regulierung des Säure-Basen-
ren zu ..... Azidose oder ..... Alkalose und Gleichgewichts.
sind u.U. lebensgefährlich. (-+ Puffer) (s.a.
• Acid -Base Monitaring
Azidose; Alkalose)
• acid-base balance Säureverätzung. Gewebeschaden, hervor-
gerufen durch Kontakt mit einer starken
Säure-Basen-Haushalt, metabolische Alka·
..... Säure; die Ausprägung der Verätzung
lose . .... Pflegeintervention der NIC, die
hängt von der Säureart und der Expositi-
definiert wird als die Regulation des Säu-
onsdauer ab. Medizinische Erstmaßnah-
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu-
me ist das Spülen der verätzten Stelle mit
gung gegen Komplikationen infolge ei-
reichlich Wasser.
nes zu hohen HC03 -Serumspiegels.
• acid burn
Acid-Base Management: Metabolie
Alkalosis Säurevergiftung. Vergiftungszustand, der
durch die Einnahme von ( -+ Säuren) ver-
Säure-Basen-Haushalt, metabolische Azido- ursacht wird, wie z.B. Salzsäure, Salpeter-
se. .... Pf1egeintervention der -+ NIC, die säure, Phosphor- oder Schwefelsäure; teil-
definiert wird als die Regulation des Säu- weise sind diese Säuren in Reinigungsmit-
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu- teln zu finden. Medizinische Erstmaßnah-
gung gegen Komplikationen infolge ei- me ist die Zufuhr von großen Mengen
nes zu niedrigen HC01 -Serumspiegels. Wasser, Milch oder geschlagenen Eiern,
• Acid-Base Management: Metabolie um eine Verdünnung der Säurekonzentra-
Acidosis tion zu erreichen. Zur Behandlung der S.
dürfen auf keinen Fall Erbrechen ausge-
Säure-Basen-Haushalt, respiratorische Al- löst oder schwache basische Lösungen
kalose. .... Pf1egeintervention der NIC, verabreicht werden.
die definiert wird als die Regulation des • acid poisoning
Säure-Basen-Gleichgewichts und Vor-
beugung gegen Komplikationen infolge Scapula,Schulterblatt.
eines zu niedrigen pC0 2-Serurnspiegels. Schädel. Das Knochengerüst des Kopfes,
Acid-Base Management: Respiratory bestehend aus dem Cranium cerebrale
Alkalosis (Schädelbasis und Schädeldach) und dem
Cranium viscerale (Gesichtsschädel). Das
Säure-Basen-Haushalt, respiratorische Azi· Cranium cerebrale enthält und schützt
dose . .... Pflegeintervention der _, NIC, die
das Gehirn und besteht aus acht Knochen.
definiert wird als die Regulation des Säu- Das Cranium viscerale besteht aus 14
re-Basen-Gleichgewichts und Vorbeu-
Knochen.
gung gegen Komplikationen infolge ei-
• skull
nes zu hohen pC0 2-Serumspiegels.
Acid-Base Management: Respiratory Schädelbasis. Bereich des Schädels, der aus
Acidosis der vorderen (anterioren), mittleren und
hinteren (posterioren) Schädelgrube (Fos-
Säure-Basen-Haushalt-Management. sa) und zahlreichen Öffnungen (Forami-
.... Pflegeintervention der .... NIC, die defi- na) besteht, z.B. aus dem Foramen opti-
niert wird als die Regulation des Säure- cum, F. ovale, F. lacerum und F. magnum.
Basen-Gleichgewichts und Vorbeugung • base of the skull
_.. _ · Schamlippen. große 897

Schädelbein. (Schädelknochen). Schädelkno- Schädigung, systemische. Pathologische


chen, insbesondere der Teil des Schädels, Störung, die mehrere Gewebestrukturen
der das Gehirn umgibt. mit gemeinsamer Funktion betrifft.
[griech.: kranion, Schädel.] • systemic lesion
• cranial bones
Schadstoff. Substanz, die Verunreinigun-
Schädelfraktur. Fraktur eines oder mehre- gen, Versehrnutzung oder Verderben ver-
rer Schädelknochen. Ein Knochenbruch ursacht; z.B. Schimmelsporen, die Nah-
des Schädeldachs kann durch Beschädi- rungsmittel ungenießbar machen.
gungen des Hirngewebes kompliziert wer- • contaminant
den, insbesondere wenn Knochensplitter
in das Gehirn eingetreten sind. Schafsfell. Matratzenauflage, beliebt bei
• fracture of skull Säuglingen zur konstanten Wärmeregu-
lierung im Kinderbett bzw. Kinderwa-
Schädel-Hirn-Trauma, Pflege bei. Sy tema- gen.
tisch einheitliche Vergehensweise eines al shearling
Pflegeteams im Umgang mit Patienten,
die an einer unfall- oder verletzungsbe- Schalenkem. _, Putamen.
dingten massiven Schädigung im Be- • putamen
reich des Schädelknochens mit Gehirn- Schalleitungsschwerhörigkeit. Form des Ge-
beteiligung leiden. Die Hauptsymptome hörverlusts, bei der Geräusche und Töne
sind: Bewus tseinsstörungen (von kur- fehlerhaft durch das Außen- bzw. Mittel-
zer Bewusstlosigkeit bis zum Koma), ohr zum Schallempfindungszentrum des
Lähmungen, vegetative Störungen u.a. Je Innenohr geleitet werden. Die Schallemp-
nach chwere der Erkrankung müssen findlichkeit ist vermindert, aber die Klar-
pflegerische Interventionen in allen heit (Geräuschinterpretation) ist nicht be-
.... AT~s geleistet werden. In der Phase
einträchtigt, solange Geräusch oder Ton
der (Früh-) Rehabilitation liegt der Pfle-
laut genug sind.
geschwerpunkt auf der Förderung der
• conductive heraing loss
Wahrnehmung. Hierzu stehen verschie-
dene Konzepte zur Verfügung ( __, Bo- Schalltrauma. (Schallempfindungsschwerhörig-
bath-Konzept, .... basale Stimulation u.a.), keit; Schallleitungsschwerhörigkeit). Verminde-
die speziell auf diese Patienten ausge- rung des Hörvermögens durch über lange
richtet sind. Zeit einwirkende laute Geräusche, bzw.
• care of patients with craniocerebral plötzlicher teilweiser oder völliger Hör-
trauma verlust durch eine Explosion, einen hefti-
gen Schlag auf den Kopf oder ein anderes
Schädelhöhle. Schädelhöhle, in deren In- Trauma. Der Hörverlust kann vorüberge-
neren sich Gehirn und andere Gewebe be- hend oder dauerhaft sein.
finden . • acoustic trauma
• cranial cavity
Schambein. _, Os pubis.
Schädelnaht, echte. (Sutura). Unbewegliche, • pubis
fibröse Knochennaht, bei der die Kno-
Scham(bein)fuge. _, Symphysis pubica.
chenränder der Schädelknochen ineinan-
• pubic symphysis
der verzahnt sind.
• true suture Schamhaar. Behaarung des Schambe-
reichs, die mit der -> Pubertät beginnt.
Schädelnähte. Ineinandergreifende Ver- pubic hair
bindungslinien der Schädelknochen. Mit
fortschreitendem Alter werden die Schä- Schamlippen, große. (Labia majora). Zwei
deinähte immer weniger sichtbar. längliche lippenförmige Hautfalten auf je-
• cranial sutures der Seite der Vaginalöffnung außerhalb
der kleinen Schamlippen. Die g.n S. be- Sdllttldl. Durch betahämolysierende
grenzen die Schamspalte. Streptokokken der Gruppe A hervorgeru-
•Iabia majora fene akute, meldepflichtige Infektions-
krankheit, die v. a. Kinder befallt. S. ist ge-
SchMdfppen. !deine. Zwei Hautfalten zwi- kennzeichnet durch starke Rachenrötung,
schen den großen S., die von der --+ Klitoris Halsschmerzen und Schluckbeschwerden,
ausgehend auf beiden Seiten der Vaginal- Angina (Himbeerzunge), hohes Fieber,
öffnung verlaufen und den Scheidenvor- Lymphknotenvergrößerung am Hals, star-
hof begrenzen. ke Erschöpfung und hellrotem, diffusem
•Iabia minora Exanthem, das sich nach ca. 1 Woche ab-
SdlilllmeiY. --+ Nervus pudendus. schuppt. Die Ansteckung erfolgt über
• pudendal nerve Tröpfcheninfektion; die Inkubationszeit
beträgt 3-6 Tage. S. neigt zu Rezidiven
Sc:hanlrlr. 1. Hautläsion, normalerweise und Spätkomplikationen, wie z.B. rheu-
Zeichen einer primären Syphilis. Beginnt matische Erkrankungen, Endokarditis,
als Bläschen am Infektionsherd und ent- Myokarditis, Nephritis etc.
wickelt sich zu einem roten, blutleeren, • scarlet fever
schmerzlosen Geschwür. Der Schanker
enthält Treponema pallidum Spirochäten ~Gelenk, das eine Verbin-
und ist äußerst ansteckend. 2. Papulöse dung enthält, in der die Gelenkflächen
Läsion bzw. ulzeröser Bereich; Anzeichen eng miteinander verbunden sind und eine
für einen Infektionsherd, z.B. bei Tuber- extensive Bewegung nur in einer Achse
kulose. Man unterscheidet zwischen har- möglich ist, z.B. Fingerzwischengelenke.
tem Schanker (--+Syphilis) und--> Weichem •hinge joint
Schanker. Schaufenstlllrr--+ Claudikation.
[franz.: chancre, Schanker.] •intermittent claudication
•chancre
SchecMtlut.--. Vitiligo.
Sdalnlllr, lllrllr. Primärläsion bei --+ Syphi- .vitiligo
lis, die sich an der Infektionsstelle entwi-
ckelt. Die Läsion beginnt mit kleinen ro- 5dlefde. Röhrenförmige Struktur, die ein
ten Papeln, die sich allmählich verhärten Organ oder ein anderes Körperteil um-
und zu extrem ansteckenden Ulzera ent- schließt, z.B. Sehnenscheide.
wickeln (erodieren). Die aus den Ge- •sheath

111 schwüren ausgeschiedenen Sekretionen


enthalten Treponema pallidum, Organis-
men, die beim Menschen Syphilis verur-
Scheide.--+ Vagina
.vagina
sachen. (--+ Schanker; weicher Schanker) Sdteldendlaplml. Mechanisches Ver-
.hard chancre hütungsmittel, das aus einem halbkugel-
förmigen, dünnen Kunststoffring besteht,
Sclllabt; Wllldlar. (Ulcus malle). Meist der zusammen mit einem Spermizid in
schmerzloses Geschwür im Genitalbereich die Vagina eingeführt wird und das Ein-
infolge einer Infektion mit Haemophilus dringen von Spermien in die Gebärmutter
ducreyi. Häufig bildet sich Eiter in den und somit eine Empfangnis verhindert.
Leistenlymphknoten, wodurch diese sich •contraceptive diaphragm
erheblich vergrößern. In der Folge kön-
Sdleideapesslr.--> Diaphragma (Scheiden-
nen Phimosen, Verengungen oder Fisteln
diaphragma) und --+ Pessar.
in der Harnröhre und erhebliche Gewebs-
• vaginal diaphragm; diaphragm pes-
schädigungen entstehen. W.S. zählt zu den
sary
meldepflichtigen Geschlechstkrankheiten
und ist höchst ansteckend. ~.Beidseitig des Schei-
[fr.: chancre, Schanker; gr.: eidos, Form.] deneingangs gelegene Drüsen (zwei auf
• soft chancre; soft ulcer jeder Seite), die Flüssigkeit absondern
• Sch1ck-Probe 899

und den Scheideneingang gleitfahig ma- Schenkelhernie. Durch die hintere Schicht
chen. der Oberschenkelscheide (Femoralis-
• vestibular gland scheide) hervortretende Hernie.
• crural hernia
Scheinschwangerschaft. -> Pseudogravidität.
• pseudogravidity Scherengang. Gangstörung, gekennzeich-
net durch überkreuzte Beine, die häufig
Scheitelbein. _, Os parietale. bei spastischer -> Paraplegie auftritt.
• parietal bone • scissor gait
Scheitel-Fersen-Länge. Körperlänge eines Scheuermann·Krankheit. (Morbus Scheuer-
Embryos, eines Fötus oder eines Neuge- mann). Deformierung der Wirbelsäule, ge-
borenen, die vom Scheitel des Kopfes bis kennzeichnet durch eine fixierte -> Kypho-
zur Ferse gemessen wird; entspricht der se, die sich meist in der Pubertät infolge ei-
Größenmessung einer älteren Person. ner Schädigung der Bandscheiben entwi-
• crown-heellength ckelt. Die Krankheit beginnt meist schlei-
chend, hauptsächlich durch Überlastung
Scheitellappen. -> Lobus parietalis. der Wirbelsäule. Typische Symptome sind
• parietallobe eine schlechte Körperhaltung bei gleich-
zeitigem Schmerz und Ermüdungserschei-
Scheitel-Steiß-Länge. Körpergröße eines nungen in der betroffenen Region.
Embryos, Fötus oder Neugeborenen, ge- [H.W. Scheuermann, dän. Orthopäde,
messen vom Scheitel des Kopfes zur Wöl-
1877-1960]
bung des Gesäßes.
• Scheuermann's disease
• crown-rump length
Schicht. In der Pflege, die Früh-, Spät- oder
Schenkelband. Aus fibrösem Gewebe be- Nachtstunden, zu denen das Pflegeperso-
stehendes Band, das die Lücke zwischen nal Dienst tut.
der oberen Spina iliaca und den Scham- • shift
beinhöckern überbrückt.
• cruralligament Schichtaufnahme. Röntgenaufnahme zur
exakten Darstellung einer bestimmten
Schenkelblock. Unfahigkeit, Herzimpulse Körperebene. ( -> Tomographie)
entlang der -> Tawara-Schenkel weiterzu- • body-section radiography
leiten, was zu einem abnormen und ver-
breiterten QRS-Komplex führt. EinS. tritt Schichtbericht. -+ Pflegeintervention der
bei schweren akuten Vorderwandinfark- -+ NIC, die definiert ist als die Weitergabe
ten auf und kann durch eine Ischämie aller wesentlichen Informationen über
oder Nekrose der Tawara-Schenkel, Trau- den Stand der Patientenpflege beim
mata (bei chirurgischen Manipulationen) Schichtwechsel an die anderen Pflege-
oder mechanische Kompression durch teammitglieder.
Tumor verursacht werden. Zur Behand- Shift Report
lung kann ein Schrittmacher gelegt wer-
den, falls eine weitere Verschlechterung Schick·Probe. Intrakutane Injektion von
zu erwarten ist. Diphterietoxin zur Bestimmung einer
• bundle branch block (BBB) Diphterie-Immunität. Eine positive Reak-
tion, die sich durch Hautrötung und
Schenkelhals. Verbindender Röhrenkno- Schwellung der Injektionsstelle zeigt,
chen zwischen dem Kopf des Oberschen- weist darauf hin, dass kein Diphterieanti-
kels (Femur) und dem großen und kleinen toxin im Körper vorhanden und damit
Trochanter. Am S. kommt es häufig zu auch keine Immunität gegeben ist.
Knochenfrakturen, insbesondere bei älte- [B. Schick, ung.-amer. Pädiater, 1877-
ren Menschen. 1967]
• neck of femur • Schick test
900 Schiefhals •

Schiefhals. (Tortikollis). Abnormer Zustand, Schilddrüsenentzündung. (Thyroiditis). Eine


bei dem der Kopf aufgrund einseitiger akute S. durch Staphylokokken-, Strepto-
spastischer Muskelkontraktionen im kokken- oder andere Infektionen ist ge-
Hals- und Nackenbereich auf eine Seite kennzeichnet durch Eiter- und Abszessbil-
geneigt ist. Ein S. kann angeboren oder dung und kann zu einer subakuten, diffu-
erworben sein. sen Erkrankung des Organs führen. Bei
• torticollis der subakuten Erkrankung treten Fieber,
Schwäche, Halsschmerzen und eine
Schielauge. (Esophorie). Das von der norma- schmerzhafte Vergrößerung der Drüse auf.
len Parallelstellung abweichende Auge bei Eine chronische S., gekennzeichnet durch
einer Person, die an ---+ Strabismus leidet. Infiltration der Drüse mit Lymphozyten
• cross-eye; squinting eye und Plasmazellen und durch eine diffuse
Vergrößerung, wird scheinbar dominant
Schielen. Abweichung der Blickrichtung vererbt und kann mit einigen Autoimmun-
eines Auges von den normalen, parallelen erkrankungen zusammenhängen.
Blicklinien, z.B. beim Strabismus. • thyroiditis
• cast
Schilddrüsen-Funktionstest. Sammelbe-
Schiene. Orthopädisches Instrument zur zeichnung für verschiedene Labortests,
Ruhigstellung, Bewegungseinschränkung welche die Funktion der Schilddrüse be-
oder Unterstützung eines Körperteils; urteilen. Dabei werden z.B. die verschie-
kann entweder starr (aus Metall, Gips denen Hormone, die von der Schilddrüse
oder Holz) oder beweglich (aus Fell oder produziert werden, untersucht.
Leder) sein. • thyroid function test
• splint Schilddrüsenhormone. Jod enthaltende
Hormone, hauptsächlich Thyroxin (T 4 )
Schienen . ..... pflegeintervention der NIC,
und in geringerem Maß Trijodthyronin
die definiert ist als die Stabilisierung, (T 3 ), die von der Schilddrüse produziert
Immobilisierung bzw. das Schützen ei· werden. Diese Hormone erhöhen die
nes verletzten Körperteils mit Hilfe einer Stoffwechselrate des Körpers, beeinflus-
Unterstützungsvorrichtung. sen die Körpertemperatur, regulieren den
Splinting Eiweiß-, Fett- und Kohlehydrat-Abbau-
stoffwechsel in sämtlichen Zellen, sind
Schilddrüse. (Giandula thyroidea). Im Hals ge· verantwortlich für die Ausschüttung von
legenes, stark durchblutetes Organ, das Wachstumshormonen, Knochenwachs-
aus zwei in der Mitte verbundenen Lap- tum, Herzfrequenz, Herzschlagvolumen
pen besteht und ca. 30 g wiegt. Bei Frauen und Herzleistung, fördern die Entwick-
ist die S. etwas größer als bei Männern lung des ZNS, stimulieren die Synthese
und sie vergrößert sich außerdem in der zahlreicher Enzyme und sind wichtig für
Schwangerschaft. Hauptprodukt der S. ist Muskeltonus und -kraft.
das ---+ Thyroxin, daneben produziert sie • thyroid hormones
auch das Hormon Kalzitonin. Beide Hor-
mone werden direkt ins Blut ausgeschüt- Schilddrüsenkrebs. Bösartige Geschwulst
tet; d. h. die S. gehört zum endokrinen der Schilddrüse, die langsam wächst und
System der Drüsen ohne Ausführungs- dadurch auch einen langsamen und ver-
gang. Das Organ ist lebenswichtig für das längerten klinischen Verlauf als andere
normale Körperwachstum bei Kindern. bösartige Erkrankungen nimmt. Erste
Wird die S. später aus verschiedenen Anzeichen von Krebs können sein, Ver-
Gründen entfernt, wird der Stoffwechsel größerung der Schilddrüse, tastbarer
des Körpers herabgesetzt, mit den typi- Knoten, Heiserkeit, Schluck- und Atembe-
schen Symptomen der S.-Unterfunktion. schwerden oder Druckempfindlichkeit
• thyroid gland • thyroid cancer
·- Schizophrenie, akute 901

seuchtem Wasser. So dringt der Wurm


durch die Schleimhaut in den Körper ein,
legt regelmäßig Eier und kann bis zu 20 Jah-
re im Körper überleben. Die Eier reizen die
Schleimhäute und rufen Schwellungen und
Papillome hervor. Die individuellen Symp-
tome hängen vom befallenen Organ ab.
• schistosomiasis

Schistothorax.Angeborene Spalte im Brust-


korb.
• schistothorax

schizoid. I. Die Symptome einer (leichten)


..... Schizophrenie zeigend. 2. Beschreibung
einer Person, die nicht zwingend schizo-
phren ist, jedoch Merkmale einer schizoi-
Schildkrötverband. den Persönlichkeit zeigt.
• schizoid
Schilddrüsenüberfunktion. ---+ Hyperthyreose.
• hyperthyroidism Schizophrenie. Sammetbezeichnung für
eine Reihe von psychischen Störungen,
Schilddrüsenunterfunktion. ---+ Hypothyreose. gekennzeichnet durch eine massive Ver-
• hypothyroidism drehung der Realität, Sprach- und Kom-
Schildknorpel. ---+ Cartilago thyroidea. munikationsstörungen, Rückzug aus der
Gesellschaft, schlechtes und lückenhaftes
Schildkrötverband. Verband, der im Ach- Gedächtnis, gestörte Wahrnehmung und
tergang angelegt wird und kappenartig emotionale Reaktionen. Weiterhin treten
aussieht. Der S. wird besonders zur häufig auf Apathie und Verwirrung,
Oberwindung von Gelenken genutzt, die Wahnvorstellungen und Halluzinationen,
häufig gebeugt werden, z.B. Ellenbogen- weitschweifige oder stilisierte Sprachmus-
gelenk, Kniegelenk. ter wie Ausweichen, Zusammenhang-
figure-of-e.ight bandage
Schimmelpilz. Saprophyten, die organische
losigkeit und Nachsprechen von Wörtern
und Sätzen, Zurückgezogenheit sowie re-
gressive und eigenartige Verhaltens-
II
Substrate mit einem weißen sporenbilden- muster. Die Ätiologie der Krankheit ist
den Pilzgeflecht überziehen ( z.B. Brot- nicht bekannt; meist spielen genetische,
schimmel). biochemische, psychologische, zwischen-
• mo(u)ld menschliche und soziokulturelle Faktoren
eine Rolle. - adj. schizophren.
Schistocoelia. Angeborene Bauchspalte. [griech.: schfzein + phn' n, spalten + Geist,
• schistocelia Gemüt]
Schistocystis. (Biasenekstrophie). Angeborene • schizophrenia
Harnblasenspalte, oft als Teilmissbildung
einer ---+ Schistocoelia. Schizophrenie, akute. Form der ..... Schizo-
• schistocystis phrenie, die durch einen plötzlichen Be-
ginn von ---+ Persönlichkeitsstörungen ge-
Schistosomiase. (Bilharziose). Durch Schistoso- kennzeichnet ist. Symptome sind Ver-
ma-Arien hervorgerufene Wurmerkran- wirrtheit, Störungen von Gefühlszustand,
kung, die vorwiegend Leber, Darm, Blase Stimmungen sowie Verhaltensweisen. Die
und Geschlechtsorgane befallt. Die Infekti- kurzzeitigen Episoden treten bei Personen
on erfolgt meist durch Trinken von ver- plötzlich auf, deren früheres Verhalten re-
902 Schizophrenie, akute ·

lativ normal war, und sind meist nur von ßenwahn oder Eifersucht und eventuell
kurzer Dauer. mit Halluzinationen auftritt. Zu den Symp-
• acute schizophrenia tomen zählen extreme Angst, übermäßiges
Misstrauen, Aggressivität, Wut, Streit-
Schizophrenie, hebephrene. Schizophrenie- sucht, Feindseligkeit und Gewalt. Diese
form, deren besondere Eigenschaften ein Störung tritt meist im mittleren Alter auf.
früherer Krankheitsbeginn (Pubertät) • paranoid schizophrenia
und ein schwerwiegenderer Persönlich-
keitszerfall sind, als er bei anderen Schi- Schlaf. Zustand, gekennzeichnet durch
zophreniefarmen angetroffen wird. We- vermindertes Bewusstsein, reduzierte Ak-
sentliche Symptome sind Inkohärenz, As- tivität der Skelettmuskulatur und verrin-
soziationsstörungen, massive Verhaltens- gerten Stoffwechsel. Normalerweise wird
störungen sowie fehlgeleitete Erregungs- der S. in vier aufeinanderfolgende, sich
zustände. unterscheidende Phasen unterteilt. In
• disorganized schizophrenia Phase 1, der Einschlafphase, setzen mus-
kuläre Entspannung und leichte Augenbe-
Schizophrenie, katatone. Form der Schizo- wegungen ein, in Phase 2, dem leichten
phrenie mit Phasen des extremen Rück- Schlaf, treten sog. Schlafspindeln auf, in
zugs und Phasen größter Erregbarkeit. Phase 3, dem mittleren Schlaf und Phase
Während der Phase des Zurückziehens 4, dem Tiefschlaf erkennt man typische
werden Stupor, Muskelstarre, Stummheit, EEG-Veränderungen. Diese vier Phasen
Abblocken, Negativismus und Katalepsie werden als NonREM-Schlaf bezeichnet.
beobachtet; während der Erregungsphase Sie dauern meist etwa 90 Minuten. Die
kommt es zu zielloser und impulsiver Agi- verbleibende Zeit des Schlafes wird als
tation bzw. gewaltsamen Handlungen. REM-Schlaf bezeichnet, gekennzeichnet
[griech.: kata + tonos + schizein, spalten, durch schnelle Augenbewegungen (rapid
phren, Geist.] eye movements). Die REM-Schlafphasen
• catatonic schizophrenia können wenige Minuten bis zu einer hal-
Schizophrenie, paranoide. Form der ---.Schi-
ben Stunde dauern und sie lösen sich mit
NonREM-Schlafphasen ab. Geträumt wird
zophrenie, die durch eine andauernde Be-
während des REM-Schlafes.
schäftigung mit unlogischen, absurden
• sleep
und sprunghaften Wahnvorstellungen cha-
rakterisiert ist und die im allgemeinen in Schlafapnoe, zentrale. Form der Schlafap-
Verbindung mit Verfolgungswahn, Grö- noe (Apnoephasen während des Schlafs),

2 3 4 5 6 7
geschlafene Stunden
Schlaf. Schlafphasen.
· Schlammbad 903

mit verringerter Tätigkeit des Atemzen- tern der Hände, Herabhängen des Au-
trums. genlids und ausdrucksloses Gesicht, mü-
• central sleep apnea hevolles Sprechen mit schlechter Artiku-
lation und falscher Wortwahl, dunkle
Schlafapnoe-(syndrom). Schlafstörung mit
Augenringe, häufiges Gähnen und Ver-
kurzzeitigem, Wiederholtern Atemstill- änderungen der Körperhaltung.
stand, wodurch Sauerstoffmangelzustän-
de, Blutdruckerhöhung und auch Herz- • sleep pattern disturbance
rhythmusstörungen hervorgerufen wer- Schlafkrankheit, afrikanische. (afrikanische
den. Tritt häufig im Zusammenhang mit Trypanosomniasis). Krankheit, die durch die
starkem Schnarchen und vorwiegend bei Parasiten Trypanosoma brucei gambiense
übergewichtigen Männern auf. oder T. brucei rhodesiense verursacht
• sleep apnea (syndrome) wird. Die Übertragung auf den Menschen
Schlafentzug. Störung des fundamentalen erfolgt durch die Tsetsefliege. Symptome
physiologischen Schlafbedürfnisses, das sind u.a. Fieber, Kopfschmerz, Schlafstö-
wahrscheinlich durch Schlafzentren im rungen, Schläfrigkeit.
Hypothalamus und das aufsteigende reti- • African trypanosomiasis
kuläre aktivierende System gesteuert Schlafstörung.Pathologischer Zustand, der
wird. 30 bis 60 Stunden Schlafentzug füh- normale Schlafmuster beeinträchtigt, wie
ren zu progressiven mentalen Aberratio- z.B. Schlafapnoe, Verschiebung der
nen, als langweilig empfundene Aufgaben Schlafzyklen (z.B. durch Schichtarbeit),
werden unerträglich, das Sprechen ver- Alkohol- und Drogenmissbrauch, über-
wäscht sich und die Leistungskraft nimmt mäßiges Schlafbedürfnis, Schlafwandeln,
zunehmend ab. Nach einer ganzen Woche Alpträume, Schlaflähmung sowie Narko-
Schlafentzug können Symptome einer lepsie.
Psychose beobachtet werden. • disorder of sleep
• deprivation of sleep effects
Schlafwandeln . .... Nachtwandeln.
S<hlafförderung. --> Pllegeintervention der • somnambulism
--> NIC, die definiert ist als die Unterstüt-
Schlaganfall . .... Apoplex.
zung von regelmäßigen Schlaf-/Wach-
• apoplectic stroke
phasen.
• Sleep Enhancement Schlaganfallneigung.Schema, mit dem an-
band eines Risikofaktoren-Katalogs die
Schlafgewohnheiten, gestörte. Aner- Neigung einer Person zu einem Schlagan-
kannte _, NANDA- --> Pllegediagnose, die fall beurteilt werden kann. Zu den Risiko-
den Zustand eines Patienten beschreibt, faktoren gehören fortgeschrittenes Alter,
der an Schlafstörungen leidet, die ihm Bluthochdruck, gelegentliche Durchblu-
Missbehagen bereiten oder die seine er- tungsstörungen, Rauchen, Herzbeschwer-
wünschte Lebensweise beeinträchtigen. den, früherer Schlaganfall, Einnahme ora-
Hauptmerkmale, von denen fllr die ler Verhütungsmittel, Diabetes mellitus,
Diagnose mindestens eines gegeben sein Mangel an körperlicher Bewegung und
muss, sind Einschlafstörungen, frUheres Fettleibigkeit (Adipositas).
Erwachen als erwünscht, Durchschlaf- • stroke prone profile
störungen oder Äußerungen über das
Gefühl, nach dem Schlafen nicht ausge- Schlagvolumen. Blutmenge, die bei einer
ruht zu sein. Weitere Kennzeichen sind Kontraktion der Herzkammern ausgesto-
Veränderungen im Verhalten und in der ßen wird, ca. 70ml bei einem erwachsenen
Leistung, darunter erhöhte Reizbarkeit, Mann in Ruhe. (s.a. Herzminutenvolumen)
Unruhe, Desorientierung, Lethargie und • stroke volume
Gleichgültigkeit. Körperliche Anzeichen Schlammbad. (Moorkur). Behandlung be-
sind z.B. leichter Nystagmus, leichtes Zit- stimmter Erkrankungen mit Bädern oder
904 Schlammbad ·..

Packungen aus heißem Schlamm oder Er- Schleimhautcandidose, chronische. Seltene


de, die auf bestimmte Körperbereiche Form der Candidose mit infektiösen
oder den gesamten Körper aufgetragen Haut- und Schleimhautläsionen sowie Lä-
werden. sionen im Magen-Darm-Trakt und den
• pelotherapy Atemwegen. Die Krankheit befällt insbe-
sondere Neugeborene, doch können auch
Schlangengift. Gift, das bestimmte Schlan-
gen in ihren Drüsen bilden und durch die Erwachsene betroffen sein. In manchen
Fällen ist die Schleimhautcandidose auf
Giftzähne in das Fleisch des Opfers inji-
einen vererbten Defekt im zellvermittelten
zieren. Die Zusammensetzung der ver-
Immunsystem zurückzuführen, wobei Au-
schiedenen S. unterscheidet sich je nach
Schlangenart; meist besteht das Gift je- toantikörper gegen bestimmte, körperei-
gene Zielorgane gerichtet werden. Das hu-
doch aus einer Mischung aus Neurotoxi-
nen, proteolytischen Enzymen und Phos- morale Immunsystem ist nicht beein-
trächtigt. Die mit der Krankheit assoziier-
phatasen. Ungefähr 20 der über 100 ver-
ten Infektionen können bisweilen vor ei-
schiedenen Schlangenarten in Nordame-
ner Endokrinapathie auftreten.
rika sind giftig. Der Biss einer giftigen
Schlange ist ein medizinischer Notfall. • chronic mucocutaneous candidiasis
• snake venom Schleudertrauma. Verletzung der Halswir-
bel bzw. der stützenden Bänder und Mus-
Schlauchvelband. chlauchformiger Ver- keln meist infolge einer plötzlichen Be-
band, der Wundauflagen fixiert. Häufig
schleunigung oder Abbremsung, wie z.B.
besteht ein S. aus einem weitmaschigen
bei einem Auffahrunfall, durch den der
Netz, z.B. für Kopf-, Achsel-, Brust-,
Kopf schnell nach vorn und wieder zurück
Rumpf-, Finger-, Hand-, Fuß-, Bein-,
geschleudert wird. Das S. verursacht
Arm- und Knieverbände.
Schmerzen und Nackensteifheit, die häu-
• tubular bandage fig erst einige Stunden nach dem Unfall
Schleimbeutel. Geschlossene, mit Gelenk- auftreten.
schmiere gefüllte Beutel, die im Bindege- whiplash injury
webe zwischen Muskeln, Sehnen, Bändern Schlinge. Bandage oder Vorrichtung zur
und Knochen liegen. Unterstützung eines verletzten Körper-
• synovial bursa teils, meist des Unterarms.
Schleimfiiden. Schimmernde Schleimfila- • sling
mente im Urin, die auf eine Entzündung Schluckauf. (Singultus). Charakteristisches
des Harntraktes hinweisen. Geräusch, das durch eine unwillkürliche
• shreds Kontraktion des Zwerchfells (Diaphrag-
Schleimhaut. Eine der vier natürlicherwei- ma) verursacht wird, nach der sich die
se vorhandenen Formen dünner Gewebe- Stimmritze (Glottis) schnell schließt. S.
schichten, die verschiedene Teile des Kör- kann verschiedene Ursachen haben: Ver-
pers bedecken oder überziehen. Die S. dauungsstörungen, zu schnelles Essen,
kleidet Körperhöhlen oder -kanäle aus, Folgeerscheinung bestimmter Operatio-
die nach außen geöffnet sind, z.B. Mund, nen und Enzephalitis.
Verdauungstrakt, Atemwege, Genital- und • hiccup
Harntrakt Sie besteht aus einer Oberflä-
chenschicht von Epithelgewebe, das eine Schluckbeschwerden, Therapie bei. -+ Pfle-
tiefere Bindegewebeschicht überzieht und geintervention der -+ NIC, die definiert
die darunterliegenden Strukturen schützt, ist als die Verbesserung der Schluckfä-
sondert Schleim ( -> Mukus) ab und absor- higkeit und Vorbeugung gegen Kompli-
biert Wasser, Salz und andere gelöste Sub- kationen aufgrund von Schluckstörun-
stanzen. gen.
• mucous membrane • Swallmving Therapy
,· Schmerz, akuter 905

Schlucken. Vorgang, bei dem Nahrung men einer Substanz ausgewogen vorlie-
vom Mund über die Speiseröhre in den gen. Der S. von Eis liegt bei 0° C.
Magen gelangt. Dabei müssen zahlreiche • melting point (mp)
Muskeln von der Zunge bis zum Schließ-
muskel der Speiseröhre koordiniert wer- Schmerz. L. Anerkannte -+ NANDA-
den. .... Pflegediagnose; unangenehme Emp-
• swallowing findung und emotionale Erfahrung, die
durch vorliegende oder potentielle Ge-
Schlucken, beeinträchtigtes. Anerkannte webeverletzungen bedingt sind. Die
..... NANDA· ..... Pflegediagnose, die den Zu- Schmerzen entstehen plötzlich oder all-
stand eines Patienten bescbreibt, der mählich und lassen in vorhersehbarer
Schwierigkeiten hat, Flüssigkeiten und/ Zeit oder in weniger als 6 Monaren wie-
oder feste Nahrungsmittel willentlich der nach. Zu den wesentlichen kenn-
vom Mund in den Magen zu befördern. zeichnenden Merkmalen gehören Klagen
Typische Symptome sind offensichtliche über Schmerzen oder dementsprechende
Schluckschwierigkeiten, wie z.B. Nah- sichtbare Anzeichen, Schonhaltung oder
rungsrnittelansammlung in der Mund- schütz.ende Verhaltensweisen, masken-
höhle, Husten oder Würgen, Schleiman- hafte Mimik (»gerädertes Aussehen«),
sammlungen und Anzeichen von Aspira- Schlaf törungen. Es kommt zur autono-
tion. men Veränderung des Muskeltonus, zer-
swallowing, impaired streuten Bewegungen, Ablenkungsver-
halten, autonomen Reaktionen (Diapho-
Schluckreflex. Reflexabfolge, die einsetzt, rese, Veränderung von Blutdruck, At-
wenn ein Bissen Nahrung von der Zunge mung, Puls oder Pupillenweite), expres-
oder anderen Muskeln in der Mundhöhle sivem Verhalten (Unruhe, Reizbarkeit,
an den Gaumen oder den Rachen gebracht Weinen, Stöhnen, Rastlosigkeit) sowie
werden. Veränderungen des Appetits und des
• swallowing reflex Essverhaltens. 2. Unangenehme Empfin-
dung, die durch eine Stimulation der
Schluckstörung. Durch neurologische Er- sen arischen Nervenendigungen verur-
krankungen verursachte Störungen der sacht wird. Dies ist ein subjektives Ge-
Schluckfähigkeit mit Aspirationsgefahr fühl und eine individuelle Reaktion auf
(-+Aspiration). Gezielte Behandlung häu- die jeweilige Ursache. S. ist Kardinal-
fig durch Sondenernährung. symptom einer Entzündung und wichtig
• impaired swallowing für die Diagnose vieler Störungen und
Krankheitsbilder. Der S. kann leicht oder
Schlupfwarze. Nach innen eingezogene stark, chronisch oder akut, stechend,
Brustwarze infolge von Krebs oder Adhä- brennend, dumpf oder scharf, präzise
sionen unter der Haut. Während einer oder diffus lokalisiert oder weitergeleitet
Schwangerschaft oder nach der Geburt sein.
kann eine S. auch spontan auftreten.
• retracted nipple • pain

Schlüsselqualifikation. Grundlegende Fä- Schmerz, akuter. Starke, plötzliche Be-


higkeiten, wie z.B. Sozial- oder Persön- schwerden, z.B. nach einer Operation
lichkeitskompetenz, Kommunikations- bzw. Trauma, in Verbindung mit einem
und Konfliktfähigkeit, Verantwortungsbe- Herzinfarkt oder mit anderen Zuständen
wusstsein usw., die in verschiedenen Si- und Krankheiten. Akut auftretende
tuationen in der Berufsausübung oder im Schmerzen in den ersten 24 bis 48 Stun-
Privatleben anwendbar sind. den nach einer Operation können oft
selbst mit Medikamenten nur schwer ge-
Schmelzpunkt. Charakteristische Tempera- lindert werden. Akute Schmerzen werden
tur, bei der die festen und flüssigen For- bei Patienten mit orthopädischen Be-
906 Schmerz. akuter : >
schwerden durch das Periost, von Gelenk- Körperteil auftreten, die z.B. ihren Ur-
oberflächen sowie den Wänden der Arte- sprung in der Gallenblase haben und in
rien ausgelöst. Muskelschmerzen in Ver- der rechten Schulter wahrgenommen wer-
bindung mit Knochenoperationen entste- den. Das Phänomen scheint durch Projek-
hen durch Muskelischämien und nicht tion der sensorischen Neuronen von ver-
durch Muskelverspannungen. Akute schiedenen Körperteilen in die gleiche
--. Bauchschmerzen zwingen den Betroffe- Region des Zentralnervensystems verur-
nen oftmals, in Fötallage mit angezogenen sacht zu werden.
Beinen auf der Seite zu liegen. • heterologic pain
(--. Schmerzbehandlung) (s.a. Schmerz.
chronischer) Schmerz, psychischer. Funktionaler
• acutepain Schmerz, der im Allgemeinen keine orga-
nische Ursache hat und oft in Verbindung
Schmerz, chronischer. Anerkannte -+ NAN- mit Gefühlen einer akuten Angst steht. In
DA--+ Pflegediagnose; unangenehme manchen Fällen kann es zu Halluzinatio-
Empfindung und emotionale Erfahrung, nen und Obsessionen kommen.
die durch eine aktuelle oder potenzielle • psychic pain
Gewebeverletzung bedingt sind. Die Schmerz, übertragener. Schmerz, der in ei-
Schmerzen entstehen plötzlich oder all- ner anderen als der verletzten oder er-
mählich, können leicht bis stark sein
krankten Region wahrgenommen wird.
und halten länger als 6 Monate an. Zu
So kann z.B. der Schmerz bei einer Angi-
den kennzeichnenden Merkmalen zäh-
na auf der linken Körperseite in Schulter,
len verbale Klagen über Schmerzen oder
Arm oder Kiefer, der einer Gallenblasen-
entsprechende sichtbare Anzeichen,
Schonhaltung oder schützende Verhal- erkrankung in der rechten Schulter oder
tensweisen, maskenhafte Gesichtsmimik, in der Schulterblattregion wahrgenom-
Reizbarkeit, ln-sich-gekehrt-sein, Unru- men werden.
he, Depression, Atrophie der beteiligten • referred pain
Muskeln, veränderte Schlafgewohnhei- Schmerzbahn.Netzwerk, das unangenehme
ten, Gewichtsveränderungen, Müdigkeit, Empfindungen und die Wahrnehmung
Angst vor erneuten Verletzungen, ver- von schädigenden Reizen im gesamten
minderte Interaktion mit Menschen, ver- Körper in Verbindung mit körperlichen
änderte Fähigkeit, frühere Aktivitäten Erkrankungen und Verletzungen weiter-
fortzusetzen, veränderte Sympatikusre- leitet, die Gewebeschädigungen einschlie-
aktionen (Temperatur, veränderte Kör- ßen. Die Gate-Control-Theorie ist ein Ver-
perposition, Hypersensibilität) und Ap- such, die Rolle des Nervensystems bei der
petitlosigkeit. Schmerzreaktion zu erklären. Sie besagt,
• chronic pain dass ein Schmerzsignal, das das Nerven-
system erreicht, eine Gruppe kleiner Neu-
Schmerz, chronischer unbehandelbarer. An- ronen erregt, die einen »Schmerz-Pool«
haltender Schmerz, der weder mit Nicht- bilden. Wenn die gesamte Aktivität dieser
opioidanalgetika noch mit anderen Be- Neuronen einen bestimmten Level er-
handlungsmaßnahmen gelindert werden reicht, öffnet sich die Schranke (Gate) und
kann. erlaubt dem Schmerzsignal, in höhere
[griech.: chronos, Zeit.] Hirnzentren zu gelangen. Die Bereiche, in
• chronic intractable pain denen die Schranke laut der Theorie agiert,
Schmerz, dumpfer. Leicht pochender, aku- sind das Hinterhorn des Rückenmarks
ter oder chronischer Schmerz. und der Hirnstamm. Einige Experten ver-
• dullpain treten die Meinung, dass Bradykinin und
Histamin, zwei vom Körper produzierte
Schmerz, fortgeleiteter. Schmerzen, die an chemische Substanzen, Schmerzen verur-
einem für den Schmerz nicht ursächlichen sachen. Kürzlich entdeckte Schmerzkiller,
Schmerzbehandlung 907

die der Körper ebenfalls produziert, sind und verstärkte non-pharmakologische


die --+ Enkephaline und die --+ Endorphine. Linderungsmaßnahmen, z.B. Imaginati-
Die sofortige Reaktion auf Schmerzen on. Bei der Behandlung aller Arten von
wird über den Reflexbogen durch sensori- Schmerzen steht die Dämpfung oder Ein-
sche Fasern im Hinterhorn des Rücken- schränkung der Reize im Vordergrund,
marks und über die Synapsen von motori- die den Schmerz auslö en. Eine S. zielt
schen Neuronen in den Vorderhörnern außerdem darauf ab, die Wirkungen an-
übermittelt. Diese anatomischen Muster derer Faktoren im Zusammenhang mit
der sensorischen und motorischen Neuro- den Schmerzen zu reduzieren, z.B. Mü-
nen ermöglichen einer Person, bei Berüh- digkeit oder Angst. Eine Reduzierung
rung bestimmter schädigender Reize, z.B. von Reizen kann den Schmerz verstär-
extremer Hitze oder Kälte, blitzschnell ken, weil sie eine effektive Ablenkung
wegzuzucken. blockiert; eine Oberstimulation kann zu
• pain pathway Müdigkeit und Angst führen und somit
den Schmerz ebenfalls verschlimmern.
Schmerzbehandlung. --+ pflegeintervention DieS. mit Hilfe von Arzneimitteln bein-
der NIC, die definiert wird als die Be- haltet die Verabreichung von leichten
seitigung oder Linderung von Schmer- nicht-narkotischen Analgetika und von
zen auf ein für den Patienten erträgliches stärkeren, potenziell zur Abhängigkeit
Maß. führenden Opioiden, z.B. Morphin. Opi-
• Pain Management oidanalgetika, die zur Linderung von
Schmerzen verabreicht werden, stellen
Sdlmerzbehandlung. Linderung von nur eine symptomatische Behandlung
schmerzhaften Empfindungen infolge dar und werden bei der Behandlung von
der physiologischen und psychischen Patienten mit akuten oder chronischen
Auswirkungen von Krankheiten und Ver- Krankheiten eher zurückhaltend einge-
leuungen. Die häufigste Methode der S. setzt. Das Risiko der Entwicklung einer
ist die Verabreichung von .... Analgetika, psychischen oder körperlichen Abhän-
z.B. --+ Opioide (u.a. Morphin). Eine um- gigkeit besteht bei jedem Medikament,
fassende S. seut psychologische sowie besonders jedoch bei Opioiden. Ln nor-
physikalische Methoden und Maßnah- malen Dosierungen lindern Opioide das
men ein. Die Methoden zur Linderung Leiden durch ihren dämpfenden Einfluss
von akuten Schmerzen unterscheiden auf die emotionalen Komponenten der
sich in vielen Fällen von denen gegen Schmerzerfahrung und bewirken eine
chronische Schmerzen. Akute Schmer- Analgesie. Viele Medikamente sind heute
zen, die in den ersten 24 bis 48 Stunden ein ausreichender Ersatz für die Opioide
nach einer Operation auftreten, sind Morphin und Codein. Einige nicht-Opi-
schwer zu kontrollieren und Opioide lin- oidanalgetika, z.B. Aspirin, lndometacin,
dern sie selten vollständig. Die Art der S. lbuprofen oder Naproxen haben darüber
hängt normalerweise von der individuel- hinaus auch eine entzündungshemmende
len Schmerzbeschreibung ab. Leichte und antipyretische Wukung. Die S. bei
Schmerzen können z.B. durch Ablenkung terminal kranken Menschen nutzt nor-
behandelt werden. Mäßige Schmerzen malenveise zahlreiche Medikamente, die
können am besten durch eine Kombinati- Schmerzen lindern, eine Euphorie bewir-
on von non-pharmakologischen Linde- ken und den Patienten dämpfen, der
rungsmaßnahmen und Medikamenten sonst stark leiden würde. Weitere Metho-
behandelt werden. Interventionen zur den der S. sind -+ Akupunktur, -+ Hypnose,
Behandlung starker Schmerzen beinhal- --+ Verhaltenstherapie, -+ Biofeedback,
ten die Verabreichung von Opioiden, -+ TENS ( trankutane elektrische Nerven-
sinnvolle Interaktionen zwischen dem stimulalion) u.v.a.
Patienten und dem Krankenhausperso- • pain intervention
nal, Reduzierung der Umgebung Stimuli
908 Schmerzrezeptoren ,,

Schmerzrezeptoren. Freie Nervenendigun- Schmierinfektion. Direkte Übertragung


gen im Körper, die vor potenziell schädi- von Keimen durch Kontakt, Händeschüt-
genden Veränderungen in der Umgebung teln, Küssen oder Geschlechtsverkehr.
warnen, z.B. vor exzessivem Druck oder • smear infection
extremen Temperaturen. Die freien Ner-
venendigungen, die die meisten S.en bil- Schneeblindheit. Lichtscheu (Photopho-
den, sind vorwiegend in der Epidermis bie) infolge einer übermäßigen Expositi-
und im Epithel bestimmter Schleimhäute on der Augen gegenüber grellem Sonnen-
lokalisiert. Sie erscheinen auch im ge- licht auf Schnee; manchmal verbunden
streiften Epithel der Kornea, in den Wur- mit einer Bindehautentzündung (Kon-
zelscheiden und in den Papillen der Haare junktivitis).
sowie in den Bereichen der Schweißdrü- • snow blindness
sen. Die terminalen Enden der S. bestehen Schneidermuskel. __, Musculus sartorius.
aus marklosen Nervenfasern, die oft mit • sartorius
kleinen Knoten zwischen den Epithelzel-
len Anastomosen bilden. Weitergeleitete Schneidezahn. Einer der acht Vorderzähne
Schmerzen resultieren aus der Stimulati- im Zahnbogen zwischen den Eckzähnen.
on von S., die in den tieferen Strukturen Die Krone eines S.s ist scharf und dient
lokalisiert sind; z.B. in den Eingeweiden zum Abbeißen von Nahrung; die oberen
(Viszera), Gelenken oder Muskeln, nie- Scheidezähne sind größer und stärker als
mals jedoch von S. in der Haut. die unteren.
• pain receptors [lat.: incidere, einschneiden]
• incisor
Schmerzschwelle. Der Punkt, an dem ein Schnellschnitt. Gewebeentnahme während
Reiz, der im allgemeinen in Verbindung einer OP aus dem OP-Gebiet mit anschlie-
mit Druck oder Temperaturen steht, ßender schnellstmöglicher histologischer
Schmerzrezeptoren aktiviert und eine Untersuchung. Der weitere OP-Verlauf ist
Schmerzempfindung auslöst. Personen vom histologischen Gewebebefund ab-
mit einer niedrigen S. nehmen Schmerzen hängig.
viel früher und schneller wahr als solche • rapid section
mit einer hohen S.; die individuelle Reak-
tion auf die Stimulation der __, Schmerzre- Schnittentbindung. (Kaiserschnitt; Sectio caesa-
zeptoren kann stark variieren. rea). Operative Geburt eines Kindes über
• pain threshold einen Bauchschnitt bzw. einen Kaiser-
schnitt. (__, Sectio caesarea)
Schmerzskala, nummerische. Schmerz-As- • abdominal delivery
sessmentsystem, bei dem Patienten ihre
Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10
Schnupfen. __, Rhinitis.
einordnen sollen, wobei I 0 die • rhinitis
schlimmstmöglichen Schmerzen sind Schock. Lebensbedrohlicher Zustand, der
und I Schmerzfreiheit bedeutet. durch ein Missverhältnis zwischen Sauer-
• numeric pain scale stoffbedarf und Sauerstoffangebot und le-
bensbedrohlichen Zellfunktionsstörun-
Schmetterlingsflechte. __, Lupus erythemato- gen gekennzeichnet ist; entweder auf-
des. grund von fehlenden Sauerstoffträgern
• Iupus erythematosus (Erythrozyten) oder verminderter Pump-
leistung des Herzens. Der Zustand geht
Schmierblutung. (Spotting). Das Auftreten meist mit unzureichender Herzauswurf-
von blutigem Ausfluss aus der Scheide au- leistung, Hypotonie, Oligurie, veränder-
ßerhalb der Menstruation, während einer tem peripheren Gefaßwiderstand und der
Schwangerschaft oder bei Geburtsbeginn. peripheren Blutverteilung sowie Gewebe-
• spotting schäden einher. Auslösende Faktoren sind
Blutungen, Erbrechen, Diarrhö, stark ver- chen. An der Reaktion sind auch IgG und
minderte Flüssigkeitsaufnahme bzw. IgM beteiligt, die die Freisetzung von
übermäßiger Flüssigkeitsverlust; dies Komplementfraktionen auslösen und
führt zu einem Volumenmangelschock, ebenfalls die Ausschüttung von Histamin
der häufigsten Form des S. Durch den ver- stimulieren.
minderten Blutfluss werden die Organe •anaphylactic shock
nicht ausreichend mit Sauerstoff, Nähr-
stoffen, Hormonen und Elektrolyten ver-
Schoc:fl. c:hiruftiKber. Schockzustand, der
nach einer Operation auftritt. Dabei zeigt
sorgt und gleichzeitig metabolische Ab-
der Patient typische Anzeichen von gerin-
fallprodukte nicht ausgeschieden. Puls
gem Blutvolumen, Störung der peripheren
und Atmung sind erhöht, der Blutdruck
Blutzirkulation, Schwitzen, Durst, Unruhe
fällt meist nach anfanglieber Steigerung
und zyanotische Extremitäten.
ab. Der Patient ist infolge der Minder-
.surgical shock
durchblutung des Gehirns oft ruhelos,
ängstlich, fühlt sich häufig schwach, le- Sdtodr, ltlmantlagisdll. Körperlicher Kol-
thargisch und ist bleich; die Haut ist kühl laps und Erschöpfungszustand (Prostrati-
und feucht. Bei zunehmender Schocktiefe on) in Verbindung mit einem plötzlichen
fällt die Körpertemperatur, die Atmung und schnellen Verlust großer Blutmengen.
wird schnell und flach und der Pulsdruck Schwere traumatische Verletzungen sind
(Differenz zwischen systolischem und häufig Ursache für einen solchen Blutver-
diastolischem Blutdruck) verringert sich lust, der zu eine Hypotonie führen kann.
infolge einer kompensatorischen Vaso- • hemorrhagic shock
konstriktion. Diese bewirkt ein Ansteigen
des diastolischen Blutdrucks bei gleich-
Schock. bypowotlmisciMr.Zustand des kör-
perlichen Zusammenbruchs und der Er-
bleibendem oder fallendem systolischem
schöpfung, der durch einen massiven
Blutdruck. Die Harnausscheidung ist
Blutverlust, Dysfunktion des Kreislaufs
stark vermindert. (s.a. Schock, anaphylakti-
und eine unzureichende Gewebeperfusion
scher; Schock, septischer; Schock, kardioge-
verursacht wird. Häufige Anzeichen sind
ner)
niedriger Blutdruck, schwacher Puls,
•shock feuchte Haut, Tachykardie, schnelle At-
mung und verminderte Urinausschei-
Sdlodc. ~. Schwere und dung. Der damit im Zusammenhang ste-
manchmal tödliche systemische Über-
hende Blutverlust kann durch eine gast-
empfindlichkeitsreaktion (Hypersensibili-
rointestinale Blutung, interne oder ex- •
tätsreaktion) auf eine Substanz, z.B. ein
terne Hämorrhagien oder eine exzessive
Arzneimittel, einen Impfstoff, spezielle
Verminderung des intravaskulären Plas-
Nahrungsmittel, Serum, Allergenextrakt,
mavolumens und der Körperflüssigkeiten
Insektengift oder auf eine chemische Sub-
verursacht sein. Eine Dehydratation durch
stanz. Ein a. S. kann innerhalb von Sekun-
exzessives Schwitzen, starke Diarrhö,
den bzw. Minuten nach Kontakt mit dem
langanhaltendes Erbrechen, intestinale
Auslösefaktor (Allergen) eintreten und
Obstruktion, Peritonitis, akute Pankreati-
wird normalerweise von Atemnot und
tis und starke Verbrennungen, die mit er-
Kreislaufkollaps begleitet. Je schneller die
heblichen Flüssigkeitsverlusten einherge-
systemisch atopische Reaktion bei einer
hen, können einen h. S. bedingen.
Person nach einem Kontakt auftritt, um
•hypovolemic shock
so schlimmer wird der Schock wahr-
scheinlich sein. Das beteiligte Allergen ge- Schock. bl'diclgaaM'. Schockform mit er-
langt in den Systemkreislauf und löst eine niedrigtem Herzminutenvolumen in Ver-
unvollständige humorale Reaktion aus, bindung mit einem Myokardinfarkt und
die es dem Allergen ermöglicht, sich mit Stauungsinsuffizienz. Obwohl ein niedri-
Immunglobulin (Ig)E zu verbinden und ges Herzminutenvolumen ein typisches
die Freisetzung von Histamin zu verursa- Merkmal eines kardiogenen Schocks ist,
910 Schock, kardiogener '

kann er auch mit normalem Minutenvolu- sehen Schocks infolge einer Verletzung
men assoziiert sein. 80% aller Fälle haben der Wirbelsäule.
einen tödlichen Ausgang; daher ist eine • traumatic shock
sofortige Therapie notwendig. Je nach
Krankheitssymptomen können Diuretika, Sdlodcbehandlung. -+ Pflegeintervention
vaseaktive Mittel sowie andere Therapie- der -+ NIC, die definiert ist als die Ver-
maßnahmen eingesetzt werden. Patienten besserung der Sauerstoff- und Nährstoff-
im kardiogenen Schock dürfen auf keinen versorgung des systemischen Gewebes,
Fall in die Schocklage gebracht werden um zelluläre Abfallprodukte als Folge
(Kopf tief, Beine hoch), da dies eine zu- tark gestörter Gewebeperfusion zu ent-
sätzliche Herzbelastung, ggf. gar mit fernen.
Herzversagen, darstellt. • Shock Management
[griech.: kardia + genein, erzeugen; franz.:
choc, Schock.] Schockbehandlung: kardial. -+ Pflegeinter-
• cardiogenic shock vention der -+ NIC, die definiert ist als
die Unterstützung einer adäquaten Ge-
webeperfusion bei Patienten mit tark
Schock, neurogener. Eher seltene Schock- eingeschränkter Herzfunktion.
form als Folge von funktionellen oder or-
• Shock Management: Cardiac
ganischen Störungen des zentralen Ner-
vensystems, z.B. bei Verletzungen des Schockbehandlung: vaskulär. ..... Pflegein-
Rückenmarkes. Durch die gestörte ner- tervention der ..... NIC, die definiert ist als
vale Kontrolle kommt es zu Kreislaufdys- die Unterstützung einer angemessenen
regulationen mit Abnahme des venösen Gewebeperfusion bei Patienten mit stark
Rückstromes, Herzzeitvolumens und reduziertem Gefaßtonus.
Kontraktilität des Herzens. • Shock Management: Vasegenie
• shock neuragenie
Schockbehandlung: Volumen. -+ Pflegein-
Sdlock, septischer. Bei einer -+ Sepsis auf- tervention der .... NIC, die definiert ist als
tretender Schock infolge einer Endo- bzw. Unterstützung einer angemessenen Ge-
Exotoxinausschüttung bestimmter Bakte- webeperfusion für Patienten mit einem
rien in die Blutbahn. Die Toxine vermin- stark eingeschränkten intravasalen Volu-
dern den Widerstand der Blutgefäße, wo- men.
durch der Blutdruck stark abfällt. Weiter- Shock Management: Valurne
hin können Fieber, Tachykardie, be-
schleunigte Atmung und Verwirrung bzw. Schocklagerung. Lagerungsart bei begin-
Koma auftreten. Im Gegensatz zu den an- nenden oder bestehenden Symptomen
deren Schockformen habe die Patienten eines Schocks, bei Kreislaufversagen
meistens ein rosiges Aussehen. Dem s.S. oder akuten Blutungen, bei der die Füße
gehen normalerweise Anzeichen einer nach oben und der Kopf nach unten gela-
schweren Infektion voraus, vor allem des gert werden, z. B. durch Schrägstellung
Urogenital- oder Gastrointestinaltraktes. des Bettes. (s.a. Trendelenburg-l.agerung)
Weitere Formen des s. S. sind das Schock- • shock positioning
syndrom und der toxische Schock. Schock-Prävention. -+ Pflegeintervention
• septic shock der NIC, die definiert ist als die Erken-
nung und Behancllung von schockge-
Schock, traumatischer. Durch ein .... Trauma fährdeten Patienten.
hervorgerufener abnormaler emotionaler/ • Shock Prevention
psychischer Zustand bzw. Verhalten. Am
häufigsten Auftreten im Zusammenhang Schocksyndrom, toxisches (TSS}. Akutes
eines hypovolämischen Schocks infolge Krankheitsbild durch eine Infektion mit
starken Blutverlustes und eines neurologi- Bakterienstämmen der Gattung Staphylo-
-- acher <111

coccus aureus hervorgerufen, die das Bak- Abgestorbene Gewebszellen, die als
teriengift F-Enterotoxin produzieren. Die Kruste fest auf der Haut sitzen.
Bakterien finden sich häufig bei menstru- •slough
ierenden Frauen, die saugstarke Tampons
verwenden; aber auch bei Neugeborenen, Schräglage Lage eines Fötus im Mutter-
Kindern und Männern kann dieses leib, bei der seine Längsachse schräg zur
Krankheitsbild auftreten. Typische Symp- Längsachse der Mutter liegt.
tome sind zunächst plötzliches hohes Fie- oblique presentation
ber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und ftllldioL Reflexreaktion auf einen
Schwellung der Schleimhäute, Durchfall, plötzlichen, unerwarteten Reiz. Die Reak-
Übelkeit und schuppende Hautrötung. tion kann mit anderen physiologischen
Danach kann es zu Niereninsuffizienz, Le- Reaktionen einher gehen, wie z.B. Steige-
berfunktionsstörungen, Verwirrung und rung des Herzschlags und der Atemfre-
nicht behandelbarem niedrigem Blut- quenz, Schließen der Augen und Beugen
druck kommen. Das TSS kann zum Tod der Rumpfmuskeln. Die S. erfolgt schnell,
führen. durchdringend und unkontrolliert, unge-
• toxic shock syndrome achtet der Art und Stärke des Reizes. Sie
Sd>ocktherapie. Psychotherapeutisches kann selbst durch eine leichte Berührung
Verfahren zur Behandlung von Depressio- ausgelöst werden. (s.a. Mora-Reflex)
nen und anderen schweren Störungen. • startle reflex
Dabei wird mit Hilfe von Strom beim Pa- ;Iu. Normale kindliche Reaktion,
tienten eine Art epileptischer Krampf aus- ausgelöst durch Schmerz, Hunger oder
gelöst. ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Bei
1t:C:c· shock therapy
Frühgeborenen bzw. kranken Babys kann
Schokoladenzyst>' (Teerzyste). Mit dunkel der Schreireflex fehlen.
eingefärbten Blutabbauprodukten gefüllte •cry reflex
Ovarialzyste bei --> Endometriose.
Mlltlt. Eine Reihe schrittähnlicher
[mex.: chocolatl + griech.: kystis, Tasche.]
Bewegungen beim Neugeborenen, wenn
• chocolate cyst man es aufrecht unter den Armen hält
Schlntl gie. Operative Rekon- und die Fußsohlen auf die Unterlage
struktion kutaner bzw. unter der Haut lie- drückt. Dabei wird ein Bein gebeugt und
gender Gewebe. Schönheitsoperationen das andere gleichzeitig gestreckt; diese
werden durchgeführt, um strukturelle Bewegung geschieht abwechselnd. Der S.
Fehlbildungen zu korrigieren, um Nar- verschwindet ca. 4 bis 8 Wochen nach der
ben, Muttermale oder normale Alterungs- Geburt wieder.
erscheinungen zu entfernen. Formen der walking reflex
kosmetischen Chirurgie sind Lid- oder
Nasenplastiken und Face-Lifting. SchnttnMcl1er. (Pacemaker). 1. Sinusknoten,
cosmetic surgery der aus einem spezialisierten Nervenge-
webe besteht und an der Verbindung der
Sdwnkost. Leicht verdauliche und nicht Vena cava superior mit dem rechten Vor-
blähende Kost, die ohne scharfes Würzen, hof (Atrium) liegt. Er löst Kontraktionen
Braten und Backen zubereitet wird. Sie ist der Kammer aus, die den Impuls an den
auf die Bedürfnisse des Patienten und des- --> Atrioventrikularknoten (AV-Knoten)
sen Erkrankung abgestimmt, z. B. fettarm übermittelt und dadurch eine Kontraktion
oder ballaststoffarm. Die S. ist bei Patien- der Herzkammer (Ventrikel) auslöst. Ein
ten mit Verdauungsstörungen oder Er- S., der im Vorhof, am AV-Knoten oder im
krankungen im Magen-Darm-Trakt, ge- Ventrikel liegt, kann im Fall abnormaler
schwächten Patienten oder nach Opera- Herzfunktionen Kontraktionen auslösen.
tionen angezeigt. 2. Ein elektrischer Apparat, der in den
•blanddiet meisten Fällen dazu dient, bei einer
912 Schnttmacher -"'

schweren --> Bradykardie die Herzfrequenz eingeschränkt ist. Eine Schrumpfniere ist
zu erhöhen, indem der Herzmuskel elek- Begleitsymptom einer arteriolären Ne-
trisch stimuliert wird. Ein S. kann dauer- phrosklerose und Glomerulonephritis.
haft oder vorübergehend (temporär) ge- • contracted kidney
legt werden; er gibt in einer konstanten,
Schubladenphänomen. Diagnostisches Zei-
festgelegten Frequenz Stimuli ab oder
chen für ein gerissenes bzw. angerissenes
springt bei Bedarf an, wenn das Herz bei
vorderes oder hinteres Kreuzband des
einer Minimalfrequenz nicht spontan
Kniegelenkes. Der Patient stellt das Bein
kontrahiert.
im rechten Winkel auf, während der Un-
• pacemaker
tersuchende den Unterschenkel unterhalb
Schrittmacher, wandernder. Häufiger des Knies festhält und diesen erst vom
Wechsel zwischen Herzaktionen des Si- Knie weg und dann zum Knie hin bewegt.
nus- und des AV-Knotens während der Ein positives Testergebnis liegt vor, wenn
langsamen Phase des Sinusrhythmus. Da- der Schienbeinkopf mehr als I cm von
bei können die Herzschläge der verschie- dem Kniegelenk weggezogen werden
denen Erregunssysteme häufig kollidie- kann .
ren, was zu Rhythmusstörungen führt. • drawer sign
Dieses Phänomen wird oft falschlieher- Schubladenphänomen, vorderes. Ergebnis
weise als »wandernder Schrittmacher<< der Stabilitätsprüfung des Kniegelenkes
bezeichnet. beim vorderen Kreuzbandriss. Das Ergeb-
• wandering atrial pacemaker nis ist positiv, wenn der Untersucher das
Schienbein bei rechtwinklig gebeugtem
Schröck, Ruth. ~ 1931 in Berlin; I 949-54 Knie nach vorne ziehen kann. (s.a. Schub-
tudium der Biologie, Philo ophie und ladenphänomen)
Sport auf Lehramt; 1956- 1963 Kranken- • anterior drawer sign or test
pflegeausbildung in Bristol; 1966- 1969
Studium der Pflegewissenschaft, Philo- schuldunfähig. (unzurechnungsfähig). Rechtli-
sophie und Sozialwissenschaft in Ed.in- cher Ausdruck für einen psychisch kran-
burgh; 1969 Master of Arts; nach ver- ken Patienten, der unter Aufsicht stehen
schiedenen Lehrtätigkeiten 1981 Doctor muss.
of Philosophy (PhD) in Edinburgh; • certifiable
I 984-1987 Professorin für Pflege und Schuldverarbeitung. Unterstützung bei der.
Leiterin des Fachbereichs Gesundheit
-+ pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
und Pflege am Queen Margaret College
niert wird als die Unterstützung anderer
in Edinburgh; 1987- 1996 Professorin für
Menschen im Umgang mit tatsächlichen
Krankenpflege und Sozialwissenschaften
oder empfundenen schmerzhaften Ge-
an der Fachhochschule 0 nabrück; eit
fühlen der Verantwortung.
1997 Professorin für Pflegewissenschaft
an der Freien Universität Wi tten!Her- • Guilt Work Facilitation
decke; Interessenschwerpunkt ist neben Schulmedizin. Naturwissenschaftliche Me-
den wissenschaftstheoretischen Grund- thoden der Medizin, die die Ursachen von
lagen die Ethik in der Pflege. Krankheiten auf Vererbung, Umweltfakto-
Schröpfen. Technik, bei der mit Hilfe von ren und Lebensstil zurückführen (Ernäh-
Saugnäpfen Haut angesaugt wird, um Blut rung, Bewegungsmangel usw.) und durch
zur Körperoberfläche zu ziehen. Untersuchungen der --> Anatomie, --> Histo-
• cupping logie und --> Pathophysiologie diagnostizie-
ren. Behandelt wird operativ, medikamen-
Schrumpfniere. Niere, die aufgrund einer tös oder auch durch Strahlentherapie.
fibrösen Gewebewucherung und einer Viele Menschen empfinden heute die ma-
verringerten Blutversorgung stark in ihrer terialistische Sichtweise der S. als einseitig
Größe reduziert und in ihrer Funktion und unvollständig und suchen Hilfe in al-
ternativen und ergänzenden (--+ Medizin, schiebung des Oberarmkopfs nach vorne
additive) Heilmethoden. und unten.
• school medicine dislocation of shoulder
S.<hulphob "' Extreme Angststörung meist Große Mengen schuppiger
bei Kindern im Grundschulalter, gekenn- Hornhautblättchen, bestehend aus abge-
zeichnet durch eine irrationale Angst vor storbenen, keratinisierten Epithelzellen,
der Schule oder einer schulähnlichen Um- die von der Kopfhaut abgesondert wer-
gebung. Solche Kinder sind oft übersensi- den. Eine exzessive Schuppenbildung
bel, schüchtern, scheu, nervös, emotional kann auf eine schwache Form seborrhoi-
unreif und mit starken Selbstzweifeln be- scher Dermatitis hinweisen.
haftet. Häufig versuchen sie ihre Ängste •dandruff
durch eine übermäßige Abhängigkeit von SdiUppenftechte--+ Psoriasis.
anderen, insbesondere der Eltern, zu s;.:; psoriasis
kompensieren.
• school phobia Phase des Fieberanstiegs.
Mit einem Kältegefühl einhergehende ver-
Schulter. Die Verbindung von Schlüssel- stärkte Muskelarbeit und Stoffwechseltä-
bein (Klavikula), Schulterblatt (Skapula) tigkeit des Körpers, um eine rasche Tem-
und Oberarmknochen (Humerus), dort peratursteigerung zu erreichen. Während
wo der Arm mit den Rumpf verbunden des S.s sind Kreislauf und Atmung be-
ist. schleunigt, da der Fiebernde einen erhöh-
shoulder ten Bedarf an Energie und Sauerstoff hat.
(--+ Fieber)
·laU. --. Skapula. • shakes; shalcing chills
scapula
Schutzimpfung.-. Impfung.
·laanlfla. Kontraktion der Rau-
tenmuskein (Musculi rhomboideil mit Sdnatzisolenult (Umkehrisolation; proleklive
gleichzeitiger Annäherung der Schulter- Isolierung). Maßnahmen zum Schutz eines
blätter infolge eines Reizes in der Mitte Patienten vor ansteckenden Keimen, die
zwischen den Schulterblättern. durch das Personal, andere Patienten, Be-
• scapular reflex sucher oder durch Tröpfchen in der Luft,
auf Instrumenten oder Materialien über-
Schulter']' tc ,., k (Articulatio humeri). Kugelge- tragen werden können. Dazu gehören je
lenk zwischen der Pfanne des Schulter- nach Grund der Isolation und üblichen
blattes (Skapula) und dem Kopf des Ober- Krankenhauspraktiken z.B. das Händewa-
armknochens (Humerus). Das Gelenk schen, Überziehen von Kitteln und Hand-
enthält acht Schleimbeutel und fünf Bän- schuhen sowie die Sterilisation bzw. Des-
der; es ist das beweglichste des ganzen infektion von Materialien und Instrumen-
Körpers. ten.
shoulder-joint • reverse isolation
glbtet- Ein Halbbogen am oberen Sdlwlche. Zustand ohne körperliche
Ende des Rumpfes, der durch Schulter- Kraft, Energie oder Vitalität. Die verschie-
blatt (Skapula) und Schlüsselbein (Klavi- denen Schwächeformen variieren mit Ort
kula) gebildet wird. und Ausmaß einer möglichen Nervenver-
• shoulder girdle letzung. Ein teilweise denervierter Muskel
zeigt leichte Schwächen, wohingegen ein
Schulterluxatioo. Bezeichnung für ver- gänzlich denervierter Muskel völlig
schiedene Formen der Schulterverren- schlaff wird. Patienten mit teilweiser De-
kung mit Beschädigung des Schulterblatts nervierung beklagen häufig, dass sie sehr
und Trennung bzw. Verrenkung (Disloka- schnell müde werden und den täglichen
tion) des Schultergelenks sowie einer Ver- Anforderungen des Lebens nicht mehr ge-
914 Schwache r'

wachsen sind. Sehnenreflexe sind vermin- Funktion der meisten endokrinen Drüsen.
dert oder nicht mehr vorhanden und eine Die Brüste werden in der frühen S. fest
-+ Elektromyographie zeigt abnorme Wer- und empfindlich; dies ist ein subjektives
te. Symptom, schwanger zu sein. Wenn die
• weakness Brüste sich vergrößern und weicher wer-
den, verschwindet die Empfindlichkeit.
Schwangerschaft. Prozess, zu dem das Die Schweißbildung nimmt zu und auch
Wachstum und die Entwicklung eines Fö- das Haarwachstum kann stimuliert wer-
tus in der Gebärmutter einer Frau von der den. Die Gewichtszunahme weist eine gro-
Empfängnis über die Embryonal- und Fö- ße Bandbreite auf, durchschnittlich zwi-
talphase bis zur Geburt gehört. Eine S. schen 10 und 13 kg. Der Bedarf an Eisen,
dauert etwa 266 Tage (38 Wochen) vom Eiweiß und Kalzium steigt überproportio-
Tag der Befruchtung (Fertilisation), häu- nal zu der Gesamtzufuhr an Kalorien und
fig wird jedoch die Dauer mit 280 Tagen anderen Nährstoffen. - adj. schwanger.
(40 Wochen, 10 Lunarmonate, 91/3 Kalen- • pregnancy
dermonate) vom ersten Tag der letzten
Schwangerschaft, ektopische. -+ EU.
Menstruationsperiode an gerechnet. Der
Geburtstermin wird meist anhand des • ectopic pregnancy
Menstruationszyklus errechnet, auch Schwangerschaft, Elektronisches Monita-
wenn dieser bei der Frau unregelmäßig ring des Kindes. -+ Pflegeintervention der
verläuft. Die emotionalen Erfahrungen -+ NIC, die definiert wird als die elektro-
der S. werden von den betroffenen Frauen nische Oberwachung und Beurteilung
als normal und gesund, jedoch als außer- der kindlichen Herzfrequenzen bei Be-
gewöhnlich bezeichnet. Das Herzminu- wegung, externen Reizen oder Wehen in
tenvolumen steigert sich um 30 bis SOo/o, der Schwangerschaft.
was in der 6. Woche beginnt und seinen • Electronic Fetal Monitoring: Ante-
Höhepunkt in der 17. Woche erfährt, wo- partum
bei es teilweise nach der 13. Woche schon
wieder leicht nachlässt und nach der Ent- Schwangerschaft, tuboabdominate. Extrau-
bindung schnell auf den Normalwert ab- terine Schwangerschaft, bei der sich der
fällt. Obwohl die Vitalkapazität und der Embryo teilweise in der Bauchhöhle und
P0 2-Spiegel gleich bleiben, nehmen Atem- teilweise im Eileiter entwickelt. Die
frequenz, Atemzug- und Minutenvolumen Schwangerschaft beginnt meist im Eileiter
zu. Die inspiratorischen und exspiratori- und dehnt sich dann in die Bauchhöhle
schen Reserven, Residualvolumen und Re- aus. Eine solche S. ist sehr gefahrlich, da
sidualkapazität sowie PaC0 2 sinken. Die es zu starken inneren Blutungen kommen
glomeruläre Filtrationsrate und der renale kann, wenn der Eileiter reißt. (s.a. EU)
Plasmafluss steigern sich um 30 bis SOo/o, • tuboabdominal gestation
wobei die Muster parallel zu der Herz-
funktion verlaufen. Häufig kommt es zu
Schwangerschaftsabbruch. -+ Abruptio gra-
viditatis (s.a. lnterruptio graviditatis)
einer beträchtlichen Erweiterung des ex-
kretorischen Traktes (S.s-Hydronephro- • artificial abortion; induced abortion
se). Progesteron, das in der S. verstärkt Schwangerschaftsabbruch, Pflege bei.
ausgeschüttet wird, führt zur Entspan- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
nung der glatten Muskulatur des Magen- niert wird als der Umgang mit körperli-
Darm-Traktes. Durch die verzögerte Ma- chen und psychischen Bedürfnissen von
genentleerung und die Entspannung des Frauen mit einem spontanen oder ge-
Sphinkters der gastroösophagealen Ver- planten Abort.
bindung kann es zu Sodbrennen kommen. • Pregnancy Termination Care
Die Proteinbindung nimmt zu; da die mei-
sten Hormone in proteingebundener Schwangerschaftsanämie. Zustand wäh-
Form zirkulieren, verändert sich die rend der Schwangerschaft, der durch eine
· Schwangerschaftszeichen. wahrschemliche 915

Reduzierung der Hämoglobinkonzentrati- schlechternder Symptomatik ist eine sta-


on des Blutes gekennzeichnet ist; kann tionäre Aufnahme mit medikamentöser
physiologische oder pathologische Ursa- Therapie erforderlich. (s.a. Präeklampsie)
chen haben. Bei der physiologisch be- • pregnancy induced hypertension
dingten S. resultiert die Konzentrations- Schwangerschaftsstreifen.(Striae gravidarum).
verringerung aus der Blutverdünnung, da
Unregelmäßige Dehnungsstreifen auf der
sich das Plasmavolumen im Verhältnis
Haut infolge der Volumenzunahme in der
zum Volumen der Erythrozyten stärker
Schwangerschaft. Die S. sind anfangs rot-
erhöht. Bei der pathologischen S. ist die
violett bis rosafarbig und verblassen nach
Sauerstoffkapazität des Blutes unzurei-
der Schwangerschaft wieder. Sie treten vor
chend, weil die Erythrozytenproduktion
allem an Bauch, Oberschenkeln, Po und
gestört ist oder weil durch Zerstörung
Brüsten auf. Die Veranlagung zu S. ist erb-
bzw. Blutung ein übermäßiger Erythrozy-
lich, eine sichere Prophylaxe oder Thera-
tenverlust auftritt.
pie gibt es nicht.
• anemia of pregnancy
Regelmäßige Massagen der eingeölten
Sdlwangerschafuberatung. __, pflegeinter- Haut fördern deren Elastizität.
vention der __, NIC, die definiert wird als striae gravidarum; stretch marks
die Untersuchung und Beratung vor ei- Schwangerschaftszeidlen, sichere. Direkte
ner Schwaogerschaft zur Verhinderung Lebensäußerungen des Kindes. Dazu ge-
oder Reduzierung der Risiken für Ge- hören kindliche Herzaktionen (mit Hilfe
burtsdefekte. des Ultraschalls etwa ab der 6./7. Schwan-
• Preconception Counseling gerschaftswoche (SSW) festzustellen),
Kindsbewegungen (etwa ab der 9. SSW
Schwangerschaftsdiabetes. Erkrankung, darstellbar) und kindliche Körperteile,
die sich in der gestörten Fähigkeit äußert, die etwa ab der 10. SSW zu unterscheiden
Kohlenhydrate abzubauen; der S. ist meist sind.
die Folge eines lnsulinmangels, der wäh- certain signs of pregnancy
rend der Schwangerschaft auftritt und
nach der Entbindung wieder verschwin- Schwangerschaftszeichen, unsichere. Dazu
den kann, aber sehr häufig Jahre später gehören sämtliche Störungen im Allge-
wieder zum Ausbruch kommt. meinbefinden einer Frau, die auf eine
• gestational diabetes mellitus Schwangerschaft hindeuten können, z.B.
morgendliche Übelkeit oder Brechreiz,
Schwangerschaftserbrechen. __, Emesis gravi- Appetitstörungen, Kreislaufstörungen,
darum häufiges Wasserlassen (Pollakisurie) und
• vomiting of pregnancy Verstopfung (Obstipation), nervöse Stö-
Schwangerschaftshypertonie. (Hypertensive rungen, Reizbarkeit und Überempfind-
lichkeit sowie Gewichtszunahme.
Schwangerschaftserkrankung (HSE); Schwanger-
schafts-induzierte Hypertonie (SIH); Gestose (ver- • uncertain signs of pregnancy
altet)). Anstieg der Blutdruckwerte in der Schwangerschaftszeichen, wahrscheinliche.
Schwangerschaft auf einen --> systolischen Typische Veränderungen an den Ge-
Wert > 140 mmHg und einen __, diastoli- schlechtsorganen einer Frau, die auf eine
schen Wert > 90 mmHg bzw. ein Blut- Schwangerschaft hindeuten. Dazu gehö-
druckanstieg im Verlauf der Schwanger- ren z.B. das Ausbleiben der Periode,
schaft systolisch um mehr als 30 mmHg Brustspannen, Auflockerung und Wachs-
und diastolisch um mehr als 15 mmHg tum der Gebärmutter, Aufrauhung und
über den üblichen Blutdruck der Frau. Auflockerung der Scheidenwände, Blau-
Auf ausgewogene Ernährung und kör- färbung (Lividität) der Vaginalschleim-
perliche Schonung evtl. auch Bettruhe haut und der Konsistenzwechsel der Ge-
achten. bärmutter (so genannte Schwanger-
Bei länger anhaltender oder sich ver- schaftswehen). Auch Schwangerschafts-
-
streifen (Striae) und eine dunklere Fär-
bung des Warzenhofes und der Mittellinie
des Bauches (die --> Linea alba wird zur
--> Linea fusca) können bereits sehr früh in
der Schwangerschaft auftreten.
-
wie in Nasen- und Rachensprays verwen-
det. Durch die Säure gebildete Sulfite wer-
den antiseptischen und enzymhemmen-
den Mitteln sowie Antifermenten zuge-
setzt.
• probable signs of pregnancy 0::::.1 sulfuraus acid
a-Schekle. (Neurolemm). Hülle bzw. Schwelgepftkht. Verpflichtung u. a. der
Markscheide für Nervenfasern, die aus Ärzte und des Pflegepersonals, persönli-
hintereinander liegenden, in sich begrenz- che Informationen der Patienten anderen
ten Zellen besteht. (s.a. Ranvier-Schnür- Personen gegenüber, die nicht mit der Be-
ring) handlung des Patienten betraut sind, nicht
[T. Schwann, deutscher Anatom, 1810- zu offenbaren. Die S. besteht grundsätz-
1882] lich auch gegenüber den Angehörigen
• sheath of Schwann und dem Ehegatten des Patienten sowie
über dessen Tod hinaus. Der Patient kann
Schwan" --+Gliazellen, die aus peri-
den Arzt und das Personal jedoch von der
pheren Nervenfasern hervorgehen und
S. befreien. Der Verstoß gegen die S. ist
aus denen sich die Markscheide als Ner-
strafbar (112 203 ff StGB).
venscheide bildet.
confidentiality; rule of confidentiality
[T. Schwann]
• Schwann cells Sdnnuidrtae.Eine der ca. zwei Millionen
Strukturen in der Haut, die täglich zwi-
2,-lartter-Syndnml. --> Syndrom der
sehen 700 und 900 g Schweiß produzieren.
übermäßigen ADH-Sekretion.
Die Mehrzahl der S. sind exokrine Drü-
syndrome of inappropriate antidiure-
sen, die mit dem produzierten Schweiß
tic hormone secretion
Salz, die Abfallprodukte Harnstoff und
el (S}. (Sulfur). Nichtmetallisches, Milchsäure sowie Abbauprodukte aus
mehrwertiges chemisches Element, das in Knoblauch, Gewürzen und anderen Sub-
der Natur in gelber Kristallform und in stanzen abtransportieren. jede S. besteht
Mineralien, Gewässern und Erdgasen, ins- aus einem einzigen langen, gewundenen
besondere in vulkanischen Gebieten, vor- Schlauch, der an die Hautoberfläche führt.
kommt. S. hat die Ordnungszahl 16 und sudoriferous gland
ein Atomgewicht von 32,07; es ist ge-
.1pokrine. Große, dermale
111
ruchs- und geschmacklos. S. wird zur Be-
exokrine Drüse, die sich in den Achseln,
handlung von Gicht, Rheumatismus und
in den analen und genitalen Regionen so-
Bronchitis und als leichtes Abführmittel
wie in der Brustgegend befinden kann.
eingesetzt.
Die a.n S.n bilden sich erst nach der Pu-
sulfur (S)
bertät aus und sondern Schweiß ab, der
elsiUftl. Klare, farblose, ölige und sich aus den von Hautbakterien konsu-
stark korrosive Flüssigkeit, die bei Kon- mierten Nährstoffen zusammensetzt.
takt mit Wasser starke Hitze erzeugt. S. [griech.: apo, von; krinein, trennen; lat.:,
ist hoch giftig und führt bei Hautkontakt secernere, ausscheiden]
zu starken Verbrennungen, bei Augenkon- apocrine sweat gland
takt zu Erblindung, bei Einatmung der
Methode zur Beurteilung der
Dämpfe zu schweren Lungenschäden und
Natrium- und Chiaridausscheidung aus
bei Einnahme zum Tod.
den Schweißdrüsen; wird häufig als erster
• sulfuric acid Test bei der Diagnose von zystischer Fib-
schwtfli lJ e Schwache anorganische rose durchgeführt. Dabei werden die
Säure, die als chemisches Reduktionsmit- Schweißdrüsen medikamentös zur
tel und als Bleichmittel eingesetzt wird. In Schweißproduktion angeregt und nach-
der Medizin wird s. S. in Hautlotionen so- folgend der Schweiß analysiert. Schweiß
.-··- Schwindel 917

von Patienten, die an zystischer Fibrose Schwerpunkt. Gewichtsmittelpunkt bzw. -


leiden, enthält drei- bis sechsmal so hohe zentrum eines Körpers oder Gegenstan-
Natrium- und Chiaridkonzentrationen des. Bei einem aufrecht stehenden Er-
wie der gesunder Menschen. wachsenen befindet sich der Schwerpunkt
• sweat test in der Interspinalhöhle, zwischen Sym-
physe und Nabel.
Schwellendosis. Bezeichnung für die • center of gravity
kleinste absorbierte Strahlungsmenge, die
eine feststellbare Wirkung hervorruft. Schwertfortsatz. -+ Processus xiphoideus
• dose Ihreshold • xiphoid process
Schwellenreiz. Sinnesreiz, der gerade aus-
reichend ist, um eine Reaktion auszulö- Schwester-Kenny-Behandlung. Poliomyeli-
sen. Unterhalb dieser Grenze kann der tisbehandlung, bei der die Gliedmaßen
Reiz vielleicht wahrgenommen werden, und der Rücken der Patienten mit war-
löst aber keine Reaktion oder Antwort men, feuchten Wolltüchern eingewickelt
aus. werden. ach Abklingen der Schmerzen
• Ihresholdstimulus wird der Patient zur Bewegung der be-
troffenen Muskeln angehalten, insbeson-
Schwenkeinlauf. -+ Hebe-Senk-Einlauf. dere durch Schwimmen. Die passive Be-
wegung der betroffenen Gliedmaßen bei
Schwerhörigkeit. (Taubheit). Unfähigkeit, in gleichzeitiger Stimulierung der Muskel-
entsprechendem Umfang die Geräusche ansätze ist nach der Anwendung warmer
wahrzunehmen, die für eine Person mit Packungen ebenso wichtig.
normalem Hörvermögen hörbar sind. [E. Kenny, austr. Krankenschwester,
Die -+ Schallleitungsschwerhörigkeit ent- 1886- 1952)
steht durch Verletzung des äußeren Ohres
• Sister Kenny's treatment
oder des Mittelohres. Eine Schallempfin-
dungsschwerhörigkeit wird durch eine
Verletzung der Hörschnecke (Cochlea) Schwimmhautbildung. Häutig verbundene
oder der Hörnerven verursacht. angrenzende Strukturen, wie z.B. Finger
oder Zehen; geht oft mit genetischen Ano-
• hearing loss; deafness
malien einher.
Schwermetall. Metallische Elemente, deren • webbing
spezifisches Gewicht mindestens fünf mal
höher als das von Wasser ist. Zu den S.en
gehören Antimon, Arsen, Wismut, Kad-
Schwimmreflex. Einfaches Bewegungsmus-
ter von Föten und Säuglingen bis 6 Mona-
II
mium, Cer, Chrom, Kobald, Kupfer, Galli- ten. Dabei führen die Säuglinge koordi-
um, Gold, Eisen, Blei, Mangan, Quecksil- nierte Schwimmbewegungen aus, wenn
ber, Nickel, Platin, Silber, Tellur, Thallium, ihr Gesicht unter Wasser getaucht wird.
Zinn, Uran, Vanadium und Zink. Die Prä- • swimming reflex
senz kleiner Mengen vieler dieser Elemen-
te im Körper ist physiologisch; sie müssen Schwindel. Gefühl des Ohnmächtigwer-
mit der Nahrung aufgenommen werden. dens und des Herumwirbeins bzw. die Un-
Größere Mengen können jedoch zu Ver- fahigkeit, das normale Gleichgewicht im
giftungen führen. Stehen oder Sitzen aufrecht zu erhalten.
• heavy meta! Schwindelgefühle sind manchmal mit Be-
nommenheit, geistiger Verwirrung, Übel-
Schwermetallvergiftung. Vergiftungser- keit und Schwäche assoziiert. Ein Patient
scheinungen, die durch die Aufnahme, In- mit einem Schwindelanfall sollte vorsich-
halation oder Absorption verschiedener tig in eine sichere Lage gebracht werden,
toxischer -+ Schwermetalle verursacht um das Risiko einer Verletzung durch
werden. Stürze zu vermeiden. (-+ Vertigo)
• heavy meta! poisoning • dizziness
918 Schwindsucht ..

Sdlwindsucht. Allmählicher, progressiver Screening. 1. Erste Untersuchung bzw. ers-


Verfall des Körpers bei einer chronischen ter Test zur Erkennung der typischen An·
Erkrankung. zeichen einer Krankheit, für deren Diag-
• tabes nose sich weitere Untersuchungen an-
schließen. 2. Die Untersuchung anhand
Schwirren. Leichte Vibration, die ein Un- ausgewählter Kriterien eines Großteils
tersuchender fühlt, wenn er die Hand auf der Bevölkerung aufbestimmte Krankhei-
die Brust eines Patienten über die Stelle ten oder Störungen, z.B. Bluthochdruck.
eines --> Aneurysmas legt. Das S. weist auf • screening
ein organisch bedingtes Herzgeräusch
der Stärke 4 oder mehr hin. Scribner-Shunt. Künstlicher arteriovenöser
• thrill Bypass mit einem speziellen Schlauchan-
schluss außerhalb des Körpers, der in der
Schwirren, arterielles. Vibration, die über Hämodialyse verwendet wird.
einer --> Arterie gefühlt werden kann. [B.S. Scribner, amerik. Arzt, geb. 1921]
• arterial thrill • scribner shunt
Schwirren, diastolisches. Herzschwingung,
die während der Herzkammerdiastole ge-
Se. Chemisches Zeichen für __, Seien.
fühlt werden kann; Ursachen können eine • se
Mitralklappenstenose, ein offener Ductus- Seborrea. (Seborrhö). Bezeichnung für die
Botalli oder eine schwere Aortenklappen- Überproduktion und gesteigerte Abson-
insuffizienz sein. derung von Talg, wodurch die Haut an
• diastolic thrill den jeweiligen Stellen besonders fettig
Sdlwitzbad. Therapie, die zum Schwitzen und ölig aussieht.
anregt, z.B. Sauna oder Heißluftkasten. • seborrhea
• sweatbath Sebum. Öliges Sekret der --> Talgdrüsen,
das sich aus Keratin, Fetten und Zellab-
Schwitzen. Durch das vegetative Nerven- fallprodukten zusammensetzt. In Verbin·
system gesteuerte Sekretion von Schweiß dung mit dem Schweiß bildet das S. einen
aus den --> Schweißdrüsen. Das S. kann leicht sauren Fettfilm mit antibakteriellen
verstärkt auftreten (Hyperhidrose), z. B.
und fungiziden Eigenschaften · den soge·
bei großer Hitze, vermindert sein oder nannten Säureschutzmantel -, der die
fehlen (Anhidrose), z. B. bei Verbrennun- Haut vor Keimen und vor Austrocknung
gen. schützt.
• perspiration • sebum
sdlwul. --> homosexuell.
Second·look-Operation. Erneute Operation
• gay
innerhalb eines Jahres nach einer Krebs-
Scrapie. Bei Schafen und Ziegen vorkom- operation zum Ausschluss oder einer
mende Form der subakuten spongiformen eventuellen Resektion eines verdeckten
Enzephalopathie. S. wird wahrscheinlich Tumors.
durch Prionen (--> Prion) verursacht und • second-look operation
möglicherweise durch das Verfüttern von
Tiermehl, das aus den Kadavern erkrank- Second-set-Reaktion. Die Abstoßung eines
ter Tiere hergestellt wurde, auch auf Rin- transplantierten Organs oder Gewebes
der übertragen. (s.a. Bovine spongiaforme von einem Spender gegen dessen --> Hista-
Enzephalopathie) kompatibilitätsantigene (HLA-Antigene)
• scrapie der Empfänger aufgrund einer Ersttrans-
plantation eigentlich schon immun ist.
Scratdl·Test. __, Kratztest. Die Reaktion zeigt, dass die immunkom-
• scratch test petenten Zellen nach der Sensibilisierung
e · chen Wohlbefindens, Moglichkeiten eines gesteigerten 919

durch die Erstimplantation schneller rea- beruhigende Medikamente (Sedativa)


gieren. herbeigeführt wird.
• second-set rejection [lat.: sedare, beschwichtigen, beruhigen]
• sedation
Se<tio caesarea. (Kaiserschnitt; Schnittentbin-
dung). Operation zur Entbindung eines Sedimentation. Das Ablagern von unlösli-
Kindes, bei der der Bauch (Abdomen) chen Stoffen am Boden einer Flüssigkeit.
und die Gebärmutter (Uterus) meist Der Vorgang kann durch Zentrifugieren
durch Querschnitt eröffnet werden. Müt- beschleunigt werden.
terliche Indikationen für eine S.c. sind • Sedimentation
u.a. Placenta praevia, vorzeitige Plazenta- Sedimente. Ablagerungen eines weitge-
ablösung und enges Becken. Kindliche In- hend unlöslichen Stoffes, die sich am Bo-
dikationen sind z.B. abnorme Lage (Quer- den eines mit Flüssigkeit gefüllten Behäl-
lage oder Beckenendlage), fetale Notsitua- ters niederlassen.
tionen und ein Missverhältnis zwischen [lat.: sedimentum, Bodensatz]
Größe des kindlichen Kopfes und des • sediments
mütterlichen Beckens. Vorangegangene
Sectiones werden heute nicht mehr als ab- Seelische Störungen. Anerkannte --+ NAN-
solute Indikation für eine S.c. bei nachfol- DA- --. Pflegediagnose, die den Zustand
genden Geburten eingestuft. Die S. erfolgt eines Patienten beschreibt, dessen Le-
entweder in Vollnarkose (Allgemeinanäs- bensprinzip gestört ist, welches das ge-
thesie) oder in Peridualanästhesie. samte Wesen der Person durchdringt
Postoperative Kontrolle der Vitalzeichen, und das die biologische und psychoso-
Beobachten von Wunde, Drainagen, va- ziale Natur integriert und übersteigt.
ginaler Blutung u. Wochenfluss, Becken- Kennzeichnende Merkmale sind Äuße-
bodengymnastik, Mobilisation; Katheter rungen über Wut gegenüber Gon oder
i.d.R. am 1. postoperativen Tag entfer- Fragen zur Bedeutung des Leidens. Der
nen, Stimulation der Darmtätigkeit Patient macht möglicherweise makabre
Rückbildung des Uterus kontrollieren, Witze, sieht seine Krankheit als Bestra-
Kind möglichst bald an die Brust legen. fung an, hat Albträume, weint, verhält
[lat.: secare, schneiden; Caesar Iex, Cae- sich feindselig oder apathisch, gibt sich
sars Gesetz.] selbst die Schuld flir Probleme oder weist
• cesarean section jede Verantwortung von sich, äußert Wut
oder Groll gegenüber religiösen Figuren
Sedativum. Mittel, das die Aktivität einer und beendet jede Teilnahme an religiö-
Person vermindert, deren Reizbarkeit sen Praktiken.
und Aufregung herabsetzt und Schmerzen • spiritual distress (distress of the hu-
lindert. - adj. sedativ. man spirit)
• sedative
Seelische Unterstützung. -. Pflegeinterven-
Sedierung. Pflegeintervention der tion der --+ NIC, die definiert ist als die
--+ NIC, die definiert wird als die Verab- Unterstützung von Patienten bei der Er-
reichung von Sedativa, Oberwachung haltung ihres inneren Gleichgewichts
der Reaktionen von Patienten und Ge- und bei der Verbindung mit einer höhe-
währleistung einer erforderlichen phy- ren Macht.
siologischen Unterstützung während Spiritual Support
diagnostischer oder therapeutischer
Maßnahmen. seelischen Wohlbefindens, Möglichkeiten
• Conscious Sedation eines gesteigerten. Anerkannte NAN-
DA- Pflegediagnose, die den Vorgang
Sedierung. Ruhe, Beruhigung, Schmerz- beschreibt, bei dem eine Person religiöse
dämpfung oder Schlafzustand, der durch Geheimnisse durch ein harmonisches
»Miteinander-verbunden -sein«, das aus ge mitbewegen (im Gegensatz zu >>Mü-
innerer Stärke entspringt, entwickelt ckensehen«). Die Störung ist meist auf
und entfaltet Kennzeichnende Merk- eine Verletzung der Netzhaut oder der
male sind innere Stärke, ein Gespür für Sehbahnen zurückzuführen, z.B. durch
Wahrnehmungen, Selbstbewusstsein, traumatische Verletzungen, Entzündun-
eine heilige QueUe, vereinende Kraft, ein gen, Glaukom oder Verschluss der Gefaße,
innerer Kern und Transzendenz. Da- die Augen oder Gehirn versorgen.
rüber binaus ein sieb entfaltendes Ge- • visual field defect
heimnis, Erfahrungen über Sinn und
Ziel des Lebens, Geheimnisse des Le- Sehne. (Tendon). Weißes, zugfestes Band
bens, Ungewissheit und Kampf, harmo- aus festem Bindegewebe, das Muskeln am
nisches Miteinander-verbunden-sein, Knochen befestigt. Mit Ausnahme der Be-
Harmonie mit sich selbst, seinen Mit- festigungspunkte bestehen S. aus Bündeln
menschen, einem höheren Wesen oder parallel angelegter kollagener Fasern, die
Gott und mit der Umwelt. mit empfindlichem elastischen Bindewebe
• piritual well-being, potential for en- umhüllt sind. S. sind unterschiedlich lang
hanced und dick, sehr stark, beweglich und un-
elastisch.
Segment. Bestandteil, Teil oder Abschnitt • tendon
einer Struktur, wie z.B. ein Leberlappen
oder ein Abschnitt des Darms. Sehnenreflex, tiefer. Durch eine plötzliche
[lat.: segmentum, Schnitt, Einschnitt, Ab- Dehnung ausgelöste, rasche Muskelkon-
schnitt] traktion; dazu schlägt man mit den Fin-
• segment gern bzw. mit einem Gummihammer kurz
auf die Stelle, an der die Sehne in den
Segmentresektion. Das operative Entfer-
Muskel übergeht. Ein fehlender Sehnenre-
nen eines Teils eines Organs, einer Drüse
flex kann auf einen Muskelschaden, auf
oder eines anderen Körperabschnittes,
eine Beschädigung der peripheren Ner-
wie z.B. die S. eines Teils des Ovars (Eier-
stock). Dadurch wird infolge der Verklei- ven, der Nervenwurzeln oder des Rücken-
nerung des Drüsengewebes eine Vermin- marks deuten.
derung der Hormonausschüttung er- . deep tendon reflex (DTR)
reicht.
Sehnenscheide. Membran aus mehreren
• segmental resection
Schichten um Muskelsehnen, die sich
Sehbahn. Flaches Band von Nervenfasern, durch bindegewebige oder knöcherne
die seitlich um jeden Hirnstiel herum vom Passagen im Körper zieht. Eine Schicht
Sehnerveintritt zur bis zur Schaltstelle der kleidet den Hohlraum aus, die andere um-
Sehbahn (lateraler Knieböekerl verlaufen hüllt die Sehne und produziert eine Flüs-
und einen visuellen Reiz von der Netzhaut sigkeit zur Schmierung der Sehne.
an das Gehirn übermittelt. • synovial sheath
• optic tract; visual pathway
Sehnerv. .... Nervus opticus.
Sehen, binokulares. Gleichzeitiges Sehen • optic nerve
mit beiden Augen, wobei die wahrgenom-
menen Bilder so kombiniert werden, dass Sehnervenpapille.Kleiner blinder Fleck auf
nur ein einziges Bild entsteht. der Oberfläche der Netzhaut (Retina), der
• binocular vision an der nasalen Seite des gelben Flecks
Sehfeld . .... Gesichtsfeld. (Macula lutea) liegt. Dies ist die Eintritts-
• visual field (VF) stelle für den Sehnerv und der einzige Be-
reich der Retina, der für Licht unempfind-
Sehfeldstörung. Flecken oder andere Stö- lich ist.
rungen in der Sicht, die sich mit dem Au- • optic disk
.. Sekretor 921

Sehzentrum. Gehirnabschnitt, der für das ziertes Verdauungshormon. S. wird gebil-


Sehen zuständig ist. det, wenn Fettsäuren teilweise verdauter
• visual center Nahrung vom Magen in den Dünndarm
gelangen. Es regt die Bauchspeicheldrüse
Seife, chirurgische. Bakterizide Seife oder
(Pankreas) zur Produktion von Verdau-
Flüssigkeit, mit der sich Ärzte und OP-
ungssäften an, die reich an Mineralsalzen
Pflegepersonal vor einer Operation chi-
und arm an Enzymen sind.
rurgisch waschen.
• secretin
• surgical scrub
Sekretion. I. Absonderung einer von Zel-
Seiler-Konzept. ---. Wundbehandlung, feuch-
len oder Drüsen produzierten chemischen
te.
Substanz.
Seitenlagerung. Lagerungsart, bei der der • secretion
Patient auf der Seite liegt; dient der effek- Sekretion, apokrine. Brustdrüsensekretion,
tiven Belüftung der jeweils oben liegen- bei der das Ende der Zelle abgebrochen ist
den Lungenabschnitte sowie zur Dekubi- und der Sekretinhalt abgegeben wird. Die
tusprophylaxe; therapeutische Lagerung Sekretion enthält zelluläre Körnchen und
bei Hemiplegie. Der Patient wird im Flüssigkeit.
Wechsel in seitlicher Position mit Kissen [griech.: apo + krinein; lat.: secernere,
oder zusammengerollter Decke gelagert. trennen.]
Häufige Anwendung findet die 30°-Sei- • apocrine secretion
tenlage, 90°-Seitenlage (Dekubirusgefahr
am Trochanter), 135°-Seitenlage und in Sekretion, holokrine. Sekretion, die aus
modifizierter Form die schiefe Ebene aufgelösten oder veränderten Zellen einer
(Keil unter Matratze). Wichtig ist clie ab- Drüse, z.B. Talgdrüse, besteht. (---. holo-
wechselnde Lagerung in den verschiede- krin)
nen Seitenpositionen. Nachteil: Schlafen- • holocrine secretion
de Patienten können durch Umlagerung Sekretionsphase. Die zweite Phase des
unter Umständen geweckt werden. Menstruationszyklus nach dem Eisprung
lateral positioning (Ovulation). In dieser Phase entwickelt
sich der Gelbkörper (Corpus luteum) aus
Seitenventrikel. Kammer in jeder Hirn-
einem gesprungenen Follikel und schüttet
hälfte (Hemisphäre), die durch das Fora-
Progesteron aus. Dadurch werden die
men interventriculare (Foramen Monroi)
Drüsen und Gefaße in der Gebärmutter-
mit dem 3. Hirnventrikel verbunden ist.
schleimhaut (Endometrium) stimuliert
Die S. werden als 1. und 2. Ventrikel be-
und bewirken deren Aufbau und Auflo-
zeichnet.
ckerung.
• lateral ventricle
• secretory phase
Sekret. Flüssiges Absonderungsprodukt
Sekretolytikum. Arzneimittel zur leichte-
meist aus Wunden oder Drüsen. - adj. se-
ren Entfernung von Sekret aus der Luft-
kretorisch.
röhre und den Bronchien (Tracheobron-
[lat.: secernere, absondern, ausscheiden]
chialsystem), indem das Sekret verflüssigt
• secretion
oder die Bildung eines dünnflüssigen
Sekretausführungsgang. Schmaler Ausfüh- Schleimes stimuliert wird. (s.a. Expekto-
rungsgang einer Drüse, durch den Sekret rans)
fließt und der meist in den Ausführungs- [lat.: secernere trennen; griech.: lysein;
gang eines Organs mündet. auflösen]
• secretory duct • sectretolytic
Sekretin. Von bestimmten, den Zwölffin- Sekretor. »Ausscheiden< I. In der Genetik
gerdarm (Duodenum) und den Leerdarm eine Person, die Blutgruppen-Antigene
(Jejunum) auskleidenden Zellen produ- (A, B oder AB) in Speichel, Magensaft
oder andere exokrine Sekrete ausscheidet. zusammenfallen. Anzeichen eines S. sind
2. Das autosomal-dominante Gen, das z.B. Schwäche, Ruhelosigkeit, niedrige
eine bestimmte Eigenschaft vererbt. Körpertemperatur, niedriger Blutdruck,
[lat.: secernere, absondern ausscheiden] kalter Schweiß und verminderte Urinaus-
.secretor scheidung. Der Blutdruck fallt in diesem
Zustand relativ schnell ab und der Tod
Seldfon. 1. Abschnitt, Ausschnitt oder Be- kann innerhalb kurzer Zeit eintreten, so-
zirk, z.B. ein bestimmter Teil des Gehirns. fern nicht die erforderlichen Maßnahmen
2. In der -+ Chirurgie das Einschneiden, ergriffen werden. Ein S. tritt häufig in Zu-
Durchschneiden, die Inzision. sammenhang mit Hitzschlag, Quet-
•section schungsbrüchen, Myokardinfarkt, plötz-
58uadllllllWDit. Die schnelle Antikör- lich auftretenden Infektionen, Vergiftung,
perproduktion als Reaktion auf ein -+ An- Verbrennungen und anderen lebensbe-
tigen, mit dem der Körper früher schon drohlichen Situationen auf. Die Patholo-
einmal Kontakt hatte (-+ Rh-Erythroblas- gie des Zustands spiegelt sich in den ver-
tose). (-+Antikörper) änderten Kapillaren wider, die ausgewei-
• secondary antibody response tet und prall mit Blut gefüllt sind.
• secondary shock
SelamdlrlullliiiJ> Wundheilung mit Kom-
plikationen wie größeren Gewebedefek- Sekullllln.upng. Kontrollmechanismus
ten, Wundinfektion, deutlicher Vernar- zur Regulierung zweier Infusionen. Der S.
bung und minderwertigem Bindegewebe. besteht aus einem Y-förmigen Verbin-
(s.a. Primärheilung) dungsstück aus Plastik, das mit der Infu-
• secundary wound healing sionsleitung einer Infusion verbunden
wird; damit wird reguliert, ob die beiden
Infusionen gleichzeitig oder abwechselnd
infundiert werden sollen.
• secondary port
5ell.undenbpadt Luftvolumen, das in
einer festgelegten Zeit nach vollständigem
~ 1. Jede Störung der Einatmen in einer Sekunde ausgestoßen
Körperfunktionen infolge einer früheren werden kann.
Verletzung oder Erkrankung. 2. Krank- • forced expiratory volume (FEV)

111
heit, die zu einer bestehenden Erkran-
kung hinzukommt ohne mit dieser in Zu- SekundlpiiL -+ Zweitgebärende.
sammenhang zu stehen. • secundipara
• secondary disease Seilst. 1. Der Wesenskern einer Person;
~ Bereich der Präven- das Individuum. 2. Die affektiven, kogni-
tivmedizin, der sich auf die frühzeitige tiven und spirituellen Qualitäten, die ei-
Diagnose, den Einsatz von Überweisungs- nen Menschen von einem anderen unter-
dienstleistungen und einen schnellen The- scheiden; die Individualität. 3. Die Wahr-
rapiebeginn konzentriert, um das Voran- nehmung eines Menschen, seines eigenen
schreiten von Krankheitsprozessen oder Wesens oder seiner eigenen Identität; sein
Behinderungen einzudämmen. Bewusstsein; sein Ego.
• secondary prevention • self (pl. selves)
~Die Fähigkeit des -+Im-
~ Körperlicher Zusammen-
munsystems, körpereigene Antigene auf
bruch bzw. extreme Erschöpfung infolge
den Körperzellen zu erkennen.
mehrerer traumatischer und pathologi-
• self-recognition
scher Ereignisse. Der S. entwickelt sich
mit der Zeit nach schwerer Gewebeschä- ~.Eine Gruppe von Men-
digung und kann mit dem akuten Schock schen mit ähnlichen Interessen oder Prob-
. -. Selbstschutz. veranderter 923

lernen (z.B. Alkohol- oder Drogenabhän- wiekJung in Einzel- und Gruppenthera-


gigkeit, Krebsleiden, behinderte Kinder pien.
etc.), die sich regelmäßig trifft und gegen- • self-disclosure
seitig bei der Bewältigung der Probleme
durch Diskussionen oder besondere Akti- Selbstpftege. 1. Die persönliche und me-
vitäten unterstützt. Die Leitung der S. dizinische Betreuung durch den Patien-
kann durch Experten oder durch Laien er- ten selbst, meist in Zusammenarbeit
folgen. und nach Anweisung einer ausgebildeten
• self-help group Pflegekraft. 2. Die Pflege und Gesund-
bei tsfürsorge durch Laien in der Familie,
Selbsthilfegruppen. Zusammenschluss von unter Freunden oder durch den Patien-
Personen mit gleichartigen Interessen ten selbst. Dies beinhaltet auch die Er-
oder Problemen bzw. Krankheiten mit kennung und Beurteilung von Krank-
dem Ziel der gegenseitigen Unterstüt- heitssymptomen, deren Medikation und
zung. S. können sich entweder nur aus be- Behandlung. 3. Die persönliche Fürsorge
troffenen Laien und deren Angehörigen ohne technische Hilfsmittel bei den Ak-
zusammensetzen oder aber von einem tivitäten des täglichen Lebens, z.B. Es-
unabhängigen Experten geleitet werden. sen, Waschen, An- und Ausziehen, Tele-
Im Vordergrund der Arbeit steht immer fonieren, Aus cheiden, Sich-Pflegen etc.
eine Verbesserung der Situation der Be-
• self-care
troffenen, sei es durch Therapien, Versor-
gung, Anerkennung oder finanzieller Un- Selbstpflege-Theorie. Pflegemodell der
terstützung. US-amerikanischen Pflegewissenschaft-
• support groups lerin Dorothea Orem. Das Modell gibt
Selbsthypnose. Vorgang, bei dem man sich Anhaltspunkte zur elb tver orgung
selbst durch Autosuggestion in einen durch den Patienten. Voraussetzung für
tranceähnlichen Zustand versetzt. Dabei eine Anwendung der Selbstpflege sind
konzentriert man sich z.B. auf einen einzi- die genaue Beurteilung des Patienten
gen Gedanken oder Gegenstand. DieMen- binsichtlich seiner Fähigkeit zur Selbst-
schen sind unterschiedlich empfänglich pflege sowie seiner Bedürftigkeit.
für dieS. • self-care theory
[griech.: hypnos, Schlaf]
self-hypnosis Selbstpflegeunterstützung. --+ Pflegeinter·
vention der -. NIC, die definiert ist als
Selbstkatheterisierung. Vorgang, bei dem die Unterstützung einer anderen Person
sich der Patient selbst die Harnblase ent- bei der Ausführung der Aktivitäten des
leert und damit vor einer Überdehnung täglichen Leben .
schützt. Für Patienten, die ihre Blase • Self-Care Assistance
nicht vollständig entleeren, jedoch
gleichzeitig den Urin 2 bis 4 Stunden zu- Selbstschutz, veränderter. Anerkannte
rückhalten können, gibt es die Möglich- NANDA- Pflegediagnose; vermin-
keit, die S. zu erlernen, sofern sie dazu derte Fähigkeit einer Person, sich selbst
bereit sind, manuelles Geschick haben vor internen oder externen Bedrohungen
und die Harnblase selbst tasten können. wie z.B. Erkrankungen oder Verletzun-
• elf-catheterization gen zu schützen. Zu den kennzeichnen-
den Merkmalen zähleo geschwächte Im-
Selbstmord. -> Suizid. munität, gestörte Wundheilung, einge-
• suicide schränkte Blutgerinnung, schlecht ange-
Selbstoffenbarung. Vorgang, bei dem eine passte Stressreaktion, Schüttelfrost,
Person andere an ihrem ionersten Wesen, Schwitzen, Atembeschwerden, Husten,
Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt. Juckreiz, Unruhe, Schlaflosigkeit, Mü-
Die S. ist wichtig für die psychische Ent- digkeit, Appetitlosigkeit, chwäche, Im-
<!2~ Selbstschutz, veranderter ·

mobilität, Desorientierung und Druck- ihrer Gedanken, Gefühle, Motivationen


geschwüre. und Verhaltensweisen.
• protection, altered • Self-Awareness Enhancement
~bstverantwortung, Unterstützung der. Selbstwertgefühl, chronisch geringes. An-
-. P11egeintervention der -. NIC, die defi- erkannte -. NANOA- - P11egediagnose,
niert ist als die Ermutigung von Patien- die eine lang anhaltende negative Selbst-
ten zur verstärkten Obernahme von Ver- einschätzung bzw. negative Gefühle in
antwortung für eigene Verhaltensweisen. Bezug auf sich selbst oder die eigenen
• Self-Responsibility Facilitation Fähigkeiten beschreibt. Die Patienten
geben typischerweise selbstabwertende
~bstverstümmelungsgefahr. Anerkannte Äußerungen von sich, drücken Scham-
-. NANDA- - P11egediagnose, die den oder Schuldgefühlen aus, schät.zen sich
Zustand eines Patienten beschreibt, der selbst als unfähig ein, mit Ereignissen
in Gefahr ist, sich selbst absichtlich umzugehen, lehnen positives Feedback
Schaden zuzufligen, ohne jedoch ab bzw. rationalisieren es und überbe-
Selbstmordabsichten zu hegen. Dadurch werten negatives Feedback, sind zöger-
können Gewebeschädigungen hervorge- lich beim Ausprobieren neuer Dinge
rufen und innere Anspannungen gelöst bzw. Situationen, haben selten Erfolg in
werden. Typischerweise sind die Patien- der Arbeit oder bei anderen Aktivitäten,
ten uniabig, mit wachsender mentaler passen sich zu stark an und legen zu gro-
bzw. körperlicher Anspannung in einer ßen Wert auf die Meinung anderer, ver-
gesunden Weise umzugehen; sie sind de- meiden Augenkontakt, verhalten sich
pressiv, fühlen sich zurückgewiesen, has- passiv und unentschlossen und suchen
sen sich selbst, haben Trennungsangst, übermäßig nach Bestätigung.
Schuldgefühle und leiden unter Persön- • self-esteem, chronic low
lichkeitsentfremdung. Sie sind gefühlsla-
bil, haben ZwangsvorsteUungen und ein Selbstwertgefühl, situationsbedingt niedri-
Bedürfnis nach sensorischen Reizen, lei- ges. Anerkannte - NANDA- - P11egediag-
den unter fehlender emotionaler Zu wen - nose, die einen Zustand beschreibt, bei
dung der Eltern und gestörten Familien- dem ein Patient, der zuvor positiv einge-
verhältnissen. Als Risikofaktor zählt be- stellt war, aufgrund einer Veränderung
reits die Tatsache, dass der Patient Mit- oder eines Verlustes negative Selbstein-
glied einer Risikogruppe ist. Solche Risi - schätzung bzw. negative Gefühle gegen-
kogruppen sind Patienten mit -. Border- über sich selbst oder den eigenen Fähig-
llne-Syndrom, insbesondere Frauen zwi- keiten entwickelt. Typische Merkmale
schen 16 und 25 Jahren, Menschen, die sind zeitweilig auftretende negative
unter Psychosen leiden, insbesondere Selbstbeurteilungen als Antwort auf be-
junge Männer, emotional gestörte und/ stimmte Lebenssituationen, die zuvor
oder misshandelte Kinder, geistig zu- positiv beurteilt wurden, der Ausdruck
rückgebliebene und autistische Kinder, von negativen Gefühlen gegenüber sich
Personen, die sich früher bereits Verlet- selbst (Hilflosigkeit, Nutzlosigkeit),
zungen selbst zugefügt haben sowie selbstabwertende Äußerungen, Aus-
Menschen mit körperlicher, seelischer druck von Scham- oder Scbuldgefühlen,
oder sexueller Misshandlung in der Vor- Beurteilung der eigenen Unfahigkeit,
geschichte. mit Ereignissen umzugehen sowie die
• self-mutilation risk of Schwierigkeit, Entscheidungen zu tref-
fen.
Selbstwahmehmung. Verbesserung der. • self-esteem, situationallow
-> P11egeintervention der ..., NIC, die defi-
niert ist als die Unterstützung von Pa- Selbstwertgefühl, Störung. Anerkannte
tienten beim Erforschen und Verstehen -. NANDA- P11egediagnose, die eine ne-
..-: Senfgas 925

gative Selbsteinschätzung bzw. Gefühle halten; Forscher untersuchen bislang


eines Patienten in Bezug auf sich selbst noch den optimalen Tagesbedarf für ver-
oder seine eigenen Fähigkeiten be- schiedene Altersgruppen.
schreibt, die direkt oder indirekt ausge- [griech.: selene, Mond]
drückt werden kann. Typischerweise ~e­ • selenium (Se)
ben die Patienten selbstabwertende Äu- Selensulfid. Mittel gegen verstärkte Talgab-
ßerungen von sich, drücken Scham- oder sonderung der Haut (Antiseborrhoikum)
Schuldgefühle aus, schätzen sich selbst
und dadurch häufiger Entwicklung von
im Umgang mit Ereignissen als unfahig
Akne und Pilzbefall (Mykosen); Schup-
ein, weisen positives Feedback zurück
penmitteL
oder rationalisieren es bzw. überbewer-
ten negatives Feedback, probieren neue • selenium sulfide
Dinge oder Situation nur zögerlich aus, semi-. Vorsilbe mit der Bedeutung »halb«.
verneinen fllr andere offensichtliche Pro- [lat.: semis, Hälfte]
bleme, geben anderen die Schuld bzw.
Verantwortung für Probleme, rationali- Semilunarklappe. (Valvula semilunaris).
sieren persönliches Misslingen, reagie- I. Halbmondförmige Klappe, wie z.B. die
ren übersensibel auf Kränkung oder Kri- Aortenklappe und die Pulmonalisklappe.
tik und neigen zur Wichtigtuerei. 2. Einfache, taschenartige Klappen in
• self-esteem disturbance Blut- oder Lymphgefäßen.
[lat.: semi + Iuna, halb + Mond]
Selbstwertgefiihl, Verbesserung des. • semilunar valve
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi- semimembranosus. Zur Hälfte aus Haut
niert ist als die Unterstützung von Pa- bzw. Sehne bestehend, wie z.B. in der Be-
tienten bei einer positiveren Beurteilung zeichnung >>Musculus semimembranosus<<
ihres Selbstwertbewusstseins. (Plattensehnenmuskel).
• Seif-Esteern Enhancement • semimembranous
Selektion, natürliche. Natürlicher evolutio- Seminom. Häufigster bösartiger Hodentu-
närer Prozess, in dem solche Organismen, mor, der wahrscheinlich aus Samenbil-
die sich am besten an die vorherrschen- dungsgewebe entweder reifer oder heran-
den Umweltbedingungen anpassen kön- reifender Hoden entsteht.
nen, überleben und ihre Species durch • seminoma
Fortpflanzung am Leben erhalten, wäh- Semipermeabilität. Halbdurchlässigkeit
rend andere ausgeschaltet werden. (-+ Evo-
( s. a. Osmose)
lution)
[lat.: semi, halb, permeare, hindurchge-
• natural selection
hen]
Selektion, sexuelle. Theorie, dass Partner • semipermeability
nach einem bestimmten Muster ausge- Semmelweis, lgnu. (Wien 1818-1865),
sucht werden, wobei die Anziehung und entdeckte 1861 das Kindbettfieber (-+Pu-
die Vorliebe für bestimmte Merkmale erperalfieber) und seine Ursache; nämlich
(z.B. Hautfarbe, Verhaltensmuster etc.)
die Kontaktinfektion; Begründer der
wichtig sind. Unbewusst wird dabei die -+ Asepsis durch Entwicklung erfolgrei-
Voraussetzung geschaffen, dass sich diese cher Desinfektionsmethoden.
Merkmale in der nächsten Generation
fortsetzen. Seneszenz. Das Altern und die damit ver-
• sexual selection bundenen körperlichen Veränderungen.
[lat.: senescere, alt werden]
Selen (Se). Halbmetallelement der Sulfur-
• senescence
gruppe mit der Ordnungszahl 34 und ei-
nem Atomgewicht von 78,96. S. ist als Senfgas. Giftiges Gas, das im I. Weltkrieg
Spurenelement in Nahrungsmitteln ent- als chemische Waffe eingesetzt wurde. Es
926 Senfgas ~:;.

führt zur ätzenden Zerstörung der Haut der Speiseröhre aufgeblasen und drückt
und Schleimhäute und löst häufig dauer- dort gegen die Wände. Durch den dritten
hafte Atemschäden mit Todesfolge aus. Kanal wird Mageninhalt abgesaugt.
• mustard gas [R.W. Sengstaken, amerik. Neurochirurg,
geb. 1923; A.H. Blakemore, amerik. Chi-
Senfwidel. Alternative Pflegemaßnahme, rurg, 1897-1970]
bei der Senfmehl zu Brei verrührt und in • Sengstaken-Blakemore tube
eingeschlagenen Papiertüchern auf den
Brustkorb aufgelegt wird (z. B. bei Asth- Senilität. Zustand, gekennzeichnet durch
ma bronchja]e, Pneumonie, Bronchitis); die Verminderung der geistigen und kör-
dabei sind die Brustwarzen unbedingt perlichen Fähigkeiten infolge des Alterns.
zu schützen. Eingeschlagen in Tüchern - adj. senil.
darf der Wickel anfangs nicht länger als [lat.: senilis, greisenhaft, alterschwach]
3 Minuten einwirken. Anschließend sorg- • senility
fältige, sanfte Hautreinigung und Einrei-
Sennesblätter. Getrocknete Blätter oder
bung mit Lavendelöl. Aufgrund von
möglichen Begleiterscheinungen (starke Schoten der Cassia acutifolia bzw. Cassia
augustifolia, die als Abführmittel verwen-
durchblutungsfördernde (hyperärrusie-
rende) Wirkung bis Hautschädigungen) det werden. Bei Überdosierung droht die
sollte der S. nur von geschulten Pflegen- Gefahr der Hypokaliämie. (s.a. Abführmit-
tel)
den eingesetzt werden.
• senna leaves
• mustard compress
Sensibilisierung. Erworbene Reaktion des
Sengstaken-Biakemore-Sonde. Dreilumiger Organismus, die sich in der Produktion
Katheter mit zwei aufblasbaren Ballons von Antikörpern auf bestimmte Antigene
zur gleichzeitigen Tamponade von bluten- ausdrückt. Bei der Impfung macht man
den Varizen in der Speiseröhre und im sich diese Eigenschaft zu Nutze, indem
Magen. Ein Ballon wird im Magen aufge- man dem Patienten Krankheitserreger in-
blasen und drückt gegen die obere Ma- jiziert, die nicht mehr infektiös sind, je-
genöffnung; der andere Ballon wird in doch eine Antikörperproduktion auslö-

Magenballon Lumen zur Magensekretgewinnung Ösophagusballon

Sengstaken-Biakemore-Sonde.
• Septumdefekt 927

sen, wodurch die Krankheit ggf. abge- sensorische Deprivation. Aktuelle Pflege-
wehrt werden kann. diagnose, die den ungewollten Verlust
• sensitization der körperlichen Wahrnehmung infolge
der Distanz zu externen sensorischen
Sensibilisierung, aktive. (immunisieren). In- Reizen beschreibt. Ein solcher Reizent-
jektion von spezifischen .... Antigenen bei zug führt oft zu psychologischen Störun-
Personen, die für bestimmte Krankheiten gen, wie z.B. Panik, geistige Verwirrung,
anfällig sind. (->Impfung) Depression und Wahnvorstellungen.
[lat.: agere, tun; sentire, fühlen] • sensory deprivation
• active sensitization
sensorisches Defizit. Funktionsstörung ei-
Sensibilität. I. In der Physiologie die Fä- nes oder mehrerer Sinne.
higkeit z.B. sensibler Nervenfasern zur • sensory deficit
Wahrnehmung und Weiterleitung von
und zur Reaktion auf Reize. 2. In der Psy- Sensorium. Der Teil des Bewusstseins, der
chologie die Empfindsamkeit, Empfind- für die sensorische Wahrnehmung und
lichkeit, Feinfühligkeit. - adj. sensibel. die Weiterleitung und Verarbeitung der
[lat.: sensibilis, empfindbar] Information im Gehirn verantwortlich ist.
• sensitivity • sensorium
Sensitivität. Die Empfänglichkeit gegen- Sepsis. Blutvergiftung durch Überschwem-
über einer Substanz, z.B. einem Medika- mung des Organismus mit Bakterien.
ment oder einem Antigen. - adj. sensitiv. - adj. septisch.
• sensitivity [griech.: sepsis, Fäulnis, Gärung]
• sepsis
Sensitivitätstert. Labortest zur Überprü-
fung der Wirksamkeit eines Antibioti- Sepsis, kryptogenetische. Systemische In-
kums; wird normalerweise im Reagenz- fektion, bei der Krankheitserreger im Blut
glas an Organismen durchgeführt, von de- gefunden werden können, ohne dass ein
nen man weiß, dass sie gegenüber Anti- primärer Infektionsherd zu identifizieren
biotika resistent sein können. Lautet das ist.
Ergebnis resistent, so kann das getestete • cryptogenic septicemia
Antibiotikum das Wachstum der jeweili- Septum. Zwischenwand oder Trennwand,
gen Keime nicht aufhalten; ein sensitives die angrenzende Strukturen oder Hohl-
Ergebnis bedeutet hingegen, dass das An- räume voneinander trennt, z.B. das Sep-
tibiotikum wirksam die Keime bekämpft. tum interatriale, das die beiden Vorhöfe
• sensitivity test des Herzens trennt.
sensomotorism. Betrifft die oder gehört zu [lat.: saeptum, Verzäunung, Gehege,
den sensorischen (die Empfindung betref- Scheidewand]
fend) und motorischen (die Bewegung be- • septum
treffend) Nervenfunktionen. Septum, atrioventrikulares. Membran, die
[lat.: sensus + motor, Sinn+ Beweger] die Vorhöfe von den Herzkammern trennt.
• senorimotor • atrioventricular septum
sensornotorische Phase. Entwicklungs- Septum, rektovaginales. Scheidewand zwi-
phase der Kindheit, welche die Zeit von schen Mastdarm (Rektum) und Scheide
der Geburt bis zum 2. Lebensjahr um- (Vagina).
fasst. [lat.: saeptum, Scheidewand]
• sensorimotor phase • rectovaginal septum
sensorisch. Betrifft die Wahrnehmung; ist Septumdefekt. Angeborene Missbildung
mit den Sinneszellen wahrzunehmen. des Herzens, bei der die Herzscheidewand
• sensory der beiden Herzkammern ein Loch auf-
weist. Dadurch vermischt sich sauerstoff- Sefoloaie. Ein Zweig der Labormedizin,
reiches mit sauerstoffarmem Blut, was zu der sich mit den Veränderungen des Blut-
einer Minderversorgung des peripheren serums v. a. bei Infektionen befasst und
Gewebes mit 0 2 führt. die Immuneigenschaften des Serums mit
•septal defect Hilfe von Antigen-Antikörper-Reaktionen
bestimmt.
~Seitliches Abweichen der
•serology
Nasenscheidewand.
[lat.: saeptum, Schranke; devius, abwei- semlogisdL Gehört zu oder betrifft das
chend] medizinische Fachgebiet der --->Serologie.
• deviated septum •serologic
SeptumpliStilL Operative Erweiterung Serom. Größerer Hohlraum in einem
oder Verlagerung der Nasenscheidewand. Wundbereich, der sich mit Blut, Serum
[lat.: saeptum, Schranke; griech.: plastik, und Lymphe auffüllt, was den weiteren
Wiederherstellung] Verlauf der Wundheilung stört. Die Blut-
• septoplasty zellen zerfallen, so dass eine gelbliche
oder bräunliche Verfärbung entsteht.
5111UIIIIIIIpt, llllltipflt. Die biochemi- Komplikationen; sekundäre Infektion,
sche Untersuchung verschiedener Sub- Wundheilungsstörung.
stanzen im Blut, wie z.B. Albumin, alkali- [lat.: serum, wässriger Teil von etwas]
sche Phosphatase, Bilirubin, Kalzium und •seroma
Cholesterol mit Hilfe eines Computer-
Analysegerätes. Slf8M!IIIIiv. Ein serologischer Test mit ne-
.sequential multiple analysis (SMA) gativem Ergebnis, d. h. ohne Nachweis
von --->Antikörpern im --->Serum.
~. Abgestorbenes Knochen- oder • seronegative
Gewebeteil, das teilweise oder vollständig
vom gesunden Organstück abgetrennt ist. sempasltfv. Ein serologischer Test mit po-
Ein Knochensequester kommt z.B. bei eit- sitivem Ergebnis, d. h. mit Nachweis von
riger Osteomyelitis vor. --->Antikörpern im --->Serum.
[lat.: sequestrare, absondern, trennen] • seropositive
• sequestrum Af6s. Gehört zu, produziert oder ähnelt
Slquasbadlß. 1. Spontane Bildung eines ->Serum.
•serous
111
---. Sequesters. 2. Methode zur Kontrolle
einer Blutung im Kopf oder Rumpf, wobei Serosa. Sammetbezeichnung für Membra-
aus dem Körperkreislauf Flüssigkeit in nen, die die Wände von Körperhöhlen
den Armen oder Beinen isoliert wird. auskleiden und eine wässrige Flüssigkeit
• sequestration absondern, wie z.B. die ---> Tunica serosa.
Stnlcllagnastlk (Serumdiagnostik). Die Un- •serosa
tersuchung des ---.Serums bei der Erken- Seretonin.Natürlich vorkommendes Tryp-
nung und Bestimmung von Krankheiten, tophanderivat, das in einigen Körperzel-
insbesondere Infektionskrankheiten. len und -geweben in hoher Konzentration
• serodiagnosis vorkommt, z.B. in den Blutplättchen, der
Darmschleimhaut und in Gehirnzellen. S.
Serekolletsiolt. Das Auftreten von Anti- bewirkt eine starke Kontraktion der Gefä-
körpern in bislang antikörperfreiem Se-
ße (Vasokonstriktion) und fungiert als
rum als Reaktion auf eine Infektion oder
---> Neurotransmitter.
Impfung.
.serotonin
[lat.: serum + convertere, wässriger Teil
der geronnenen Milch + umkehren, um- Stnmmin-Willdttnlufnbmebemmer (5SIII).
wenden] Relativ neue Gruppe von Antidepressiva,
• seroconversion wie z.B. Fluoxetin oder Paroxetin mit sehr
geringen Nebenwirkungen; es können le- weist auf Leberschädigung hin (z.B. Hepa-
diglich Schlaflosigkeit und Appetitlosig- titis).
keit auftreten. Trockener Mund, ver- •serum glutamic pyruvic transaminase
schwommenes Sehen und Harnverhalten (SGPT)
zeigen sich ebensowenig wie Sedierung
~ Immunologische Stö-
oder Gewichtsverlust.
rung, die 2 bis 3 Wochen nach der Gabe
• selective serotonin reuptake inhibi-
eines ---+ Antiserums auftreten kann, ausge-
tor(SSRI)
löst durch die Antikörper-Reaktion auf
ein Antigen des Spenderserums. Symp-
S... 1. Blutserum: Flüssiger Bestandteil tome sind Fieber, Milzvergrößerung
des Blutes, der sich nach der Blutgerin- (Splenomegalie), geschwollene Lymph-
nung als klare, dünne und klebrige Flüs- knoten, Hautausschlag und Gelenk-
sigkeit von den festen Bestandteilen schmerzen.
trennt. S. enthält keine Blutzellen, Blut- .serum sickness
plättchen oder Fibrinogen. 2. Impfserum:
Impfstoff bzw. ---+Toxoid, das aus dem Se- SeruiiiSdtack. Lebensbedrohliche Vermin-
rum eines hyperimmunen Spenders zur derung des Blutvolumens und des Blut-
Prophylaxe gegen bestimmte Infektionen drucks infolge Injektion eines antitoxi-
oder Gifte gewonnen wurde. 3. Sammel- schen oder fremden Serums. (s. a. Schock,
bezeichnung für eine klare wässrige Flüs- anaphylaktischer)
sigkeit, die von den festen Bestandteilen •serum shock
getrennt wurde. 5esamiMfne.---+ Sesamknochen.
[lat.: serum, wässriger Teil der geronne- •sesamoid bones
nen Milch, Molke]
.serum SlsamiiDoclleft. (Sesambeine). Sammelbe-
zeichnung für zahlreiche kleine runde, in
5eNMallllnalft. Eines der wichtigsten Pro- Sehnen und Bänder eingebettete Kno-
teine im Blutplasma, das den ---+ osmoti- chen, die Druck- und Zugbelastung aus-
schen Druck im Blut aufrecht erhält. gesetzt sind (z.B. in Fuß- und Fingergelen-
• serum albumin ken). Die S. unterstützen die Sehnen in ih-
rer Hebelwirkung und verhindern ihr
Einklemmen in den Gelenkspalt Der
Serumdilgnostik ---+ Serodiagnostik. größteS. ist die Patella (Kniescheibe), ein-
• serodiagnosis gebettet in die Sehne des Musculus quad- •
riceps femoris.
~..ouJuatat·TraiiSIIIIÜitille • sesamoid bones
(SGOI'). Katalytisches Enzym, das norma-
lerweise in Herz-, Leber-, und Muskelge- SlldsnNs.Der Glaube, dass ein Geschlecht
webe vorkommt und im Serum gemessen dem anderen überlegen ist und damit mehr
werden kann. Erhöhte Konzentrationen Begabung, größere Rechte und Vorrechte
finden sich bei Leberschädigungen, Herz- und einen besseren Status als das unterle-
infarkt, als Reaktion aufbestimmte Medi- gene Geschlecht besitzt. S. stellt eine Dis-
kamente und bei Krankheiten mit massi- kriminierung in allen Lebensbereichen
ver Zerstörung von Körperzellen. dar und hindert einen Menschen in seiner
• serum glutamic oxaloacetic transami- geistigen, beruflichen und psychologi-
nase (SGOT) schen Entwicklung. - adj. sexistisch.
•sexism
Senunglutamat-PJntyal-TraiiSIIJIÜitille 5exullanamnese. Der Teil der persönlichen
(SGPT). Katalytisches Enzym, das norma- Anamnese eines Patienten, der sich mit
lerweise in hoher Konzentration in der Sexualität und sexuellen Störungen be-
Leber vorkommt und im Serum gemessen fasst. Dazu gehören z.B. das Alter, in dem
werden kann. Eine erhöhte Konzentration der erste Geschlechtsverkehr stattfand,
930 Sexualanamnese ·, ..

Art und Häufigkeit der sexuellen Aktivitä· Sexualproportion . ...., Geschlechterverhältnis.


ten sowie die Befriedigung, die daraus ge- • sexratio
wonnen wird.
• sexual history Sexualstörung. Anerkannte .... NANDA·
-+ Pflegediagnose, clie den Zustand eines
Sexualberatung. .... Pflegeintervention der
.... NIC, clie definiert ist als das Anwenden Patienten beschreibt, der eine Verände-
eines interaktiven Hilfsprozesses, mit rung der sexuellen Funktionen erfährt
dem die erforderlichen Anpassungen se- und diese Veränderung als unbefriecli-
xueller Praktiken erleichtert bzw. der gend, nicht lohnenswert und unange-
verbesserte Umgang mit sexuellen Ereig· messen empfindet. Kennzeichen einer S.
nissenJStörungen gefördert wird. sind clie Äußerung des betroffenen Pa-
tienten über ein Problem in sexuellen
• Sexual Counseling Beziehungen, körperliche Veränderun-
Sexualdeviation. Je nach Kultur, Religion, gen oder Einschränkungen infolge einer
Rasse, sozialer Schicht, etc. von der Norm Krankheit oder Therapie, Äußerungen
abweichendes Sexualverhalten einer Per- über clie Unfahigkeit, sexuelle Befriecli-
son; bei suchtartiger Ausprägung spricht gung zu erlangen, Veränderungen der se-
man auch von >>sexueller Perversion«. xuellen Beziehung zum Partner und eine
• sexual deviance Veränderung des Interesses an sieb
selbst und an Anderen.
Sexualhormone . ...., Geschlechtshormone. • sexual dysfunction
• sex hormones
Sexualit.ät. Die Gesamtheit der physischen, Sexualtherapie. Spezielle unterstützende
funktionalen und psychologischen Merk· Beratung bei der Behandlung pathologi·
male, Gefühle und Lebensäußerungen, scher Zustände, die dazu beiträgt, eine ge-
die durch die eigene Geschlechtsidentität sunde Sexualität wiederzuerlangen und zu
ausgedrückt werden. Dazu gehört speziell erhalten.
auch das Sexualverhalten, nicht allein be- • sexual therapy
zogen auf die Geschlechtsorgane und die
Fortpflanzung. Sexualverhalten, Veränderung. Aner-
• sexuality kannte .... NANDA· .... Pflegediagnose, die
Sexually transmitted Diseases STD. (Ge· den Zustand einer Person beschreibt,
schlechtskrankheiten). Ansteckende Krank· die über ihre Sexualität besorgt ist.
heilen, die meist durch Geschlechtsver· Hauptkennzeichen sind Äußerungen
kehr oder Genitalkontakt übertragen wer- über Schwierigkeiten, Einschränkungen
den. Die typischen Geschlechtskrankhei· und Veränderungen des Sexualverhal-
ten waren früher Gonorrhö (Tripper), Sy· tens oder der sexuellen Aktivitäten.
philis (Lues; harter Schanker), Chankroid • sexuality patterns, altered
(weicher Schanker; Ulcus molle), Granu-
loma inguinale (Donovanosis) und Lym- Sexueller Missbrauch. Sexuelle Handlungen
phogranuloma venerum (Lymphathia ve- wie intimes Berühren, Küssen, Vergewal-
nera). Sie wurden erweitert durch Skabies tigung, etc., die gegen den Willen einer
(Krätze), Herpes genitalis, anorektalen Person an ihr oder vor anderen durchge·
Herpes und Genitalwarzen, Pedikulose führt werden. Häufig sind Kinder, geistig
(Läusebefall), Trichomoniase, genitale Behinderte oder andere abhängige Perso-
Kandidose, Molluscum contagiosum nen Opfer von s. M.
(Dellwarzen), unspezifische Urethritis • sexual abuse
(Harnröhrenentzündung), Chlamydienin·
fektion, Zytomegalie-Syndrom und HIV SGOT. Abkürzung für ...., Serumglutamat·
(human immunodeficiency virus). Oxalazetat-Transaminase.
• sexually Iransmitted diseases (STD) . SGOT
SGPI'. Abkürzung für ---+ Serumglutamat-Py- Sl-8nMitlm. International anerkannte
ruvat-Transaminase. Maßeinheiten physikalischer Mengen des
.SGPT Systeme International d'Unites. Dazu ge-
Shlgellen. (Shigella). Eine Gattung gramne- hört beispielsweise die Messung der
Masse in Kilogramm, der Länge in Meter,
gativer, pathogener, zu den Salmonellen
der Zeit in Sekunden, der Frequenz in
zählender Bakterien, die z.B. Gastroente-
Hertz etc.
ritis oder bakterielle Ruhr hervorrufen.
•siunits
[K. Shiga, jap. Bakteriologe, 1870-1957]
•Shigella SIADH. Abkürzung für »Syndrom der
SlligeloH. Eine akute, durch ---+ Shigellen übermäßigen ADH -Sekretion<<.
ausgelöste Infektion des Darms, gekenn- .SIADH
zeichnet durch Diarrhö, Bauchschmerzen slal-, Vorsilbe mit der Bedeutung »Spei-
und Fieber. S. wird durch direkten Kon- chel«.
takt mit den Ausscheidungen infizierter, [griech.: sialon, Speichel]
jedoch asymptomatischer Individuen •sial-
übertragen. Die Bakterien können mehre-
re Monate im Stuhl überleben und durch Siilladl!ldtb. Entzündung der Speicheldrü-
Kontakt mit kontaminierten Gegenstän- sen.
den, Nahrungsmitteln oder Fliegen, be- [griech.: sialon, Speichel]
sonders in armen und überbevölkerten • sialadenitis
Gegenden übertragen werden. ........ speichelanregend, -fördernd,
• shigellosis -produzierend.
5111'. Schädel-Hirn-Trauma • sialogogue
Slnmt. 1. Angeborender Defekt der Herz- slllans. zischend, pfeifend; wird verwen-
scheidewand, z.B. Rechts-Links-Shunt. det für die Beschreibung von Geräuschen,
2. In den Körper implantierter Schlauch beispielsweise Lungengeräusche (Rhonchi
als künstliche Verbindung zwischen zwei sibilantes - pfeifende Rasselgeräusche).
Blutgefäßen. [lat.: sibilare, zischen, pfeifen]
.shunt •sibilant
Shunt, ~. Künstlich gelegte Skca-Syacbam. Abnorme Trockenheit der
oder natürliche Verbindung, die es dem Schleimhäute, z.B. der Mund-, oder Au-
Blut ermöglicht, unter Umgehung des Ka- genschleimhäute. Die Symptome finden •
pillarnetzes direkt von einer ---+ Arterie in sich häufig bei Patienten mit ---+ Sjögren-
eine ---+ Vene zu fließen. Syndrom sowie bei Mangel an Vitamin A
• arteriovenous shunt (AV shunt) undC .
• sicca complex
Shunt, bnliaYurmllrlr. Abnorme Passage
zwischen den Herzkammern bzw. zwi- skms.trocken.
schen den systemischen und pulmonalen [lat.: siccus, trocken]
Kreislaufsystemen. •siccant
[griech.: kardia, Herz; lat.: vasculum, klei- Sidlefalen. Deformierte, sicheiförmige
nes Gefäß, eng/.: shunt, Nebenschluss.] rote Blutkörperchen, die Hämoglobin S
• cardiovascular shunt enthalten; charakteristisch bei -+ Sichelzel-
Slmptmltta. Akupressurpunkte. lenanämie.
•shupoints .sickle cells
SI. Abkürzung für Systeme International Slc:llellllllenle. Schwere erbliche und
d'Unites, die französische Bezeichnung unheilbare hämolytische -+Anämie bei
für >>Internationale Einheit<<(= IE). Menschen mit homozygoter Anlage für
•si Hämoglobin S (HbS). HbS führt zur Aus-
932 Sichelzellenanamie --

bildung sicheiförmiger und leicht zerstör- Sigma. I. Der achtzehnte Buchstabe im


barer Erythrozyten. Das Krankheitsbild griechischen Alphabet (I:, 0') . 2. Kurzbe-
ist geprägt von krisenhaften Gelenk- zeichnung für -+Colon sigmoideum.
schmerzen, Thrombose, Fieber, chroni- [griech.: sigma, s-förmig]
scher Anämie, Gewebsinfarzierungen, • sigma
Splenomegalie, Lethargie und Schwäche.
Die Krisen werden durch Sauerstoffman- Sigmoid. Übliche Kurzbezeichnung für
gel ausgelöst. Betroffen sind vorwiegend -+Colon sigmoideum.
afrikanische Bevölkerungsgruppen, aber • sigmoid
auch Menschen im Mittelmeerraum.
• sickle cell anemia Sigmoidektomie. Operative Entfernung ei-
nes Teils oder des gesamten -+ Sigmoids,
meist im Zusammenhang mit einem bös-
Sicherheit. Überwachung der. -+ Pflegein- artigen Tumor.
tervention der -+ NIC, die definiert ist als • sigmoidectomy
die zielorientierte und fortlaufende Er-
fassung und Analyse von Informationen sigmoideum. I. s- bzw. sigmaförmig, in
über die Patienten und ihre Umgebung der Fügung -+ Colon sigmoideum. 2. Zum
zur Förderung und Erhaltung der Si- Colon sigmoideum gehörend.
cherheit von Patienten. • sigmoid
• Surveillance: Safety
Sigmoidoskop. Röhre mit Lichtquelle, mit
Siek-Sinus-Syndrom (SSS). Störung der Si- der man die das -+Colon sigmoideum aus-
nusknotenfunktion, die mit Arrhythmien kleidenden Schleimhäute direkt betrach-
einhergeht. Die Störung kann durch ver- ten kann.
schiedene Herzkrankheiten ausgelöst • sigmoidoscope
werden. SSS ist gekennzeichnet entweder Signatur. Aufschrift auf Rezepten und Arz-
durch schwere Sinusbradykardien, durch neimittelverpackungen mit Informatio-
abwechselnde bradykarde und tachykarde nen für den Patienten zum Gebrauch des
Phasen oder durch Sinusbradykardie mit Medikaments (Dosierung, Einnahmeart
AV-Block. Die Hauptsymptome sind Le- und -häufigkeit).
thargie, Schwäche, leichte Benommenheit,
• signature
Schwindel und Anfälle leichter Bewusst-
seinsstörung bis zur Bewusstlosigkeit. Signifikanz. I. In der Forschung die statis-
• sick sinus syndrome (SSS) tische Wahrscheinlichkeit, mit der sich
ein bestimmtes Ergebnis durch Zufall
Sideropenie. Eisenmangel im Blutserum hätte ereignen können. Ist die Wahr-
und in den Körpergeweben. scheinlichkeit ziemlich gering, so be-
[griech.: sideros + penia, Eisen+ Armut] zeichnet man das Ergebnis als signifi-
• sideropenia kant. 2. Die BedeutsamkeiL einer Studie
bei der Weiterentwicklung von Praxis
5105. Abkürzung für eng!. >>sudden infant und Theorie, wie z.B. in der Pflege.
death syndrome« (-+ plötzlicher Kindstod) . • significance
• sms
Signifikanz, statistische. Eine Interpretati-
Sievert (Sv). -+ SI-Einheit der Äquivalenten- on statistischer Daten, die ein Ergebnis
dosis, insbesondere radioaktiver Strahlen. bestimmten ursächlichen Faktoren und
1 Sv = 1)/kg; ältere Einheit: Rem (I Sv = nicht dem Zufall zurechnet. Eine s. S. von
100 rem). 1o/o gibt an, dass ein Ergebnis mit einer
[R.M. Sievert, schwed. Radiologe, 1896 - Wahrscheinlichkeit von 1 zu 100 dem Zu-
1966] fall zuzuschreiben ist.
• sievert (Sv) • statistical significance
SIH. Schwangerschafts-induzierte Hyper- größerung oder nach teilweiser -+ Mastek-
tonie. tomie in die Brust eingesetzt werden. In
neuererZeitwurden die Implantate wegen
SDir (Ag). {Argentum). Edelmetall mit der
angeblicher Undichtigkeit und auslaufen-
-+Ordnungszahl 47 und einem Atomge-
dem Silikon in das umliegende Gewebe
wicht von 107,88, das hauptsächlich als
für negative Auswirkungen auf das Im-
Sulfid vorkommt. S. ist mit zahlreichen
Metallen legierbar (-+ Silberamalgam) und munsystem verantwortlich gemacht;
ebenso berichteten Patientinnen von ver-
wird in der Medizin vielfach angewendet,
formten und schmerzhaften Brüsten.
z.B. äußerlich als Desinfektion (-+ Silberni-
trat). Zahlreiche Studien konnten jedoch bisher
einen direkten Zusammenhang mit den
• silver (Ag) Implantaten nicht eindeutig nachweisen.
Sllllerulllpm, Eine Legierung aus Silber, • silicone-gel breast implant
Zinn, Kupfer, Quecksilber und Zink, die
in der Zahnmedizin als Zahnfüllung ver- slmila slntlltul atnmtur. »Ähnliches kann
wendet wird. S. ist in den letzten Jahren durch Ähnliches geheilt werden<<. Ein ho-
in Verruf gekommen, da durch das möopathisches Grundprinzip, das besagt,
Quecksilber Störungen im Körper hervor- dass Stoffe, die bestimmte Symptome bei
gerufen werden können. gesunden Menschen hervorrufen, solche
[griech.: malagma, weiche Masse] und ähnliche Symptome, die als Zeichen
• silver amalgam einer Krankheit auftreten, auch bekämp-
fen können.
SlllaeulltniL Wirkt in geringer Konzentra- [lat.]
tion bakterizid, in höherer Konzentration
ätzend. Eine 1-prozentige Lösung wurde • similia similibus curantur
Neugeborenen lange Zeit nach der Geburt
in die Augen geträufelt, als Prophylaxe ge- SlmHhdmtr-Tut. Untersuchung der
Fruchtbarkeit (Fertilität) eines Mannes,
gen eine evtl. unter der Geburt erfolgte
bei der eine Stunde nach dem Koitus eine
Augeninfektion mit Gonokkoken.
Spermaprobe aus der Vagina entnommen
• silver nitrate
und auf die Spermatozoonaktivität unter-


S11kfua (SI). Nicht-metallisches chemi- sucht wird.
sches Element mit der Ordnungszahl 14 • Huhner test
und einem Atomgewicht von 28,09, das
neben Sauerstoff das häufigste Element Slmulenß. Absichtliches und bewusstes
der Erdkruste ist. Natürlich kommt es als Vortäuschen von Symptomen einer
Siliciumdioxid (Si02 ) und in Silikaten Krankheit oder Verletzung, um ein be-
vor. Silikate werden als Waschsubstanzen, stimmtes Ziel zu erreichen.
Korrosionshemmer, Klebstoffe und Dicht- • maHngering
mittel verwendet.
[lat.: silex, harter Stein, Kiesel] simultan. zur gleichen Zeit stattfindend.
• silicon (Si) [lat.: simul, gleichzeitig]
Sillbn. Sammelbezeichnung für polymere • simultaneous
Verbindungen. In der Medizin wird S. als
Kleber, Gleit- und Dichtmittel verwendet;
Slmultlnlmpfung. Gleichzeitige Verabrei-
chung einer aktiven und passiven -+ Imp-
darüber hinaus als Ersatz für Gummi, ins-
fung. Bei der aktiven Impfung werden ab-
besondere bei Prothesen, und als Implan-
geschwächte, lebende oder abgetötete
tat. (s.a. Silikon-Brustimplantat)
Krankheitserreger injiziert. Der Körper
.silicone
wird selbst aktiv -+Antikörper bilden. Bei
~ In der plastischen der passiven Impfung werden bestimmte
Chirurgie verwendete -+ Implantate aus Antikörper gegen spezifische Krankheits-
Silikon, die zur kosmetischen Brustver- erreger in den menschlichen Körper inji-
934 Simultanimpfung :·-·~·

ziert. Der sofortige Schutz ist gewährleis- Sinneswahrnehmung. I. Das Fühlen, die
tet. (s.a. Tetanus-Immunglobulin) Empfindung bzw. das Bewusstwerden ei-
• simultaneous immunization nes Körperzustandes infolge einer Stimu-
lation eines sensorischen Rezeptors und
SIMV. Abkürzung fiir synchronized inter- der Weiterleitung des Nervenimpulses
mittend mandatory ventilation, -+ syn· entlang der afferenten Nervenfasern zum
chronisierte intermittierende mandatori· Gehirn. 2. Das Fühlen bzw. Bewusstwer-
sehe Beatmung. den eines geistigen oder emotionalen Zu-
SIMV standes, der als Antwort auf einen äuße-
Singultus. ---+ Schluckauf. ren Reiz entsteht.
• hiccup • sensation
sinister. links, linksseitig; ungünstig. sinuatrial. Zu ---+ Sinusknoten und ---+Atrium
[lat.: sinister, links, linksseitig] gehörend.
• sinister [lat.: sinus + atrium, bauchige Rundung,
Krümmung + offener Hauptraum, Innen-
Sinn, kinästhetischer. Die Fähigkeit, sich hof]
der eigenen Muskelbewegungen und -po- • sinoatrial
sitionen bewusst zu sein. Indem durch
die Rezeptoren der Muskeln, Sehnen, Ge- Sinuatrialknoten. ---+ Sinusknoten.
lenke und anderer Körperteile Informa- • sinuatrial node
tionen geliefert werden, hilft der k. S., Ak- Sinus. Ausbuchtung, Hohlraum oder Ka~
tivitäten wie Gehen oder Sprechen zu nal, wie beispielsweise der Hohlraum in
kontrollieren und zu koordinieren. einem Knochen, die Erweiterung venöser
• kinesthetic sense Blutbahnen oder Kanäle für den Abfluss
Sinne. Mit Rezeptoren, Leitungsbahnen von eitrigem Material.
[lat.: sinus, bauchige Rundung, Krüm-
und -zentren ausgestattete Strukturen
beim Menschen, die Reize wahrnehmen mung]
und Zustände innerhalb und außerhalb • sinus
des Körpers unterscheiden und beurtei ~ Sinus cavemosus. Einer von zwei unregel-
Jen. Die wichtigsten S. sind Gesichts~, Ge- mäßig geformten, doppelseitigen Venen-
hör-, Geruchs~, Geschmacks-, Berüh- kanälen zwischen dem Flügelbein des
rungs- und Drucksinn. Darüber hinaus Schädels und der Dura mater. Gehört zu
sind Hunger- und Durstgefühl, Schmerz- den fünf vorderen, unteren Venen, die das
und Temperaturempfinden, Lage- und Blut von der Dura mater in die Vena jugu-
Gleichgewichtssinn sowie Zeitempfinden laris leiten.
wichtigeS. [lat.: caverna + sinus, Kurve.]
• senses • cavernous sinus
Sinnesnerv. ---+ Nerv aus afferenten Fasern, Sinus coronarius. (Koronarsinus). Breiter, ve~
der sensorische Reize aus der Körperperi- nöser, etwa 2,25 cm langer Kanal, der sich
pherie über die dorsalen Rückenmarks- in der Herzkranzfurche befindet und von
wurzeln zum Gehirn oder zum Rücken- Muskelfasern bedeckt wird, die ihren Ur-
mark weiterleitet. sprung im linken Vorhof haben; dient der
• sensory nerve Drainage der fünf Koronarvenen.
Sinnesorgane. Spezialisierte Nervenendi~
• coronary sinus
gungen (Rezeptoren), die auf bestimmte Sinusarrhythmie. Vom Sinusknoten ausge-
Umweltreize reagieren. Die S. umfassen hender unregelmäßiger Herzrhythmus,
folgende Sinne: Geruchs- und Ge- meistens mit zunehmender Herzfrequenz
schmackssinn, Gesichtssinn, Gehörsinn, bei der Einatmung (Inspiration) und ab-
Temperatursinn und Schmerzsinn. nehmender Herzfrequenz bei der Ausat-
• sensory end organs mung (Exspiration); sogenannte respira-
torisehe Arrhythmie. Bei Kindern, Ju- Slmdllnoten. (Sinuatrialknoten; SA-Knoten; No-
gendlichen und jungen Erwachsenen ist dus sinuatrialis). Eine Zellanhäufung in der
die S. physiologisch und ohne klinische rechten Herzvorhofwand in der Nähe der
Bedeutung; bei älteren Menschen kann Einmündung der oberen Hohlvene, be-
sie auf einen Myokardinfarkt hinweisen. stehend aus einem Bündel modifizierter
• sinus arrhythmia Herzmuskelfasern, die Impulse erzeugen
und dadurch die Kontraktion beider
Sinusllfodl. (Block, sinuatrialer; SA-Biock). Reiz- Herzvorhöfe auslösen. Die spezialisierten
leitungsstörung zwischen Sinusknoten Schrittmacherzellen haben einen eigenen
und Vorhof des Herzens infolge übermä- Rhythmus, unabhängig von jeglicher Sti-
ßiger Stimulation des -+ Vagusnervs, aku- mulation durch Nervenimpulse ausge-
ter Infektion oder Atherosklerose. Außer- hend vom Gehirn oder Rückenmark. Nor-
dem kann ein S. als Nebenwirkung bei malerweise sendet der S. Impulse mit ei-
der Einnahme von Chinidin oder Digitalis ner Frequenz von 70 bis 75 Schlägen/min.
auftreten. Gehen vom S. keine Impulse aus, über-
•sinoatrial (SA) block nehmen andere erregbare Strukturen, wie
beispielsweise der -+ AV-Knoten oder die
Slmaltls. Entzündung einer oder mehrerer -+ Purkinje-Fasern die Schrittmacherfunk-
Nasennebenhöhlen infolge einer Infektion tion.
der oberen Atemwege oder der Zähne, Al- •sinoatrial (SA) node; sinus node
lergie, Veränderung des atmosphärischen
Drucks bei Flugreisen oder Tauchen oder slnusahl.hohlraumähnlich.
einer Deformation der Nase. Durch An- •sinusoid
schwellen der Nasenschleimhaut werden
die Öffnungen der Nasennebenhöhlen Sinusolde. Besonders weite Blutkapillaren,
verengt, wodurch der Sekretabfluss er- z.B. in Leber und Milz, die mit Retiku-
schwert wird. Dies führt zu erhöhtem loendothelialzellen ausgekleidet sind.
Druck, Schmerzen, Kopfschmerzen, Fie- •sinusoids
ber und lokaler Druckempfindlichkeit.
Weitere Komplikationen können auftreten Si~nusd~Jdlmus.Der durch den -+ Sinuskno-
in Form einer Sinus-cavernosus-Throm- ten bestimmte physiologische Herzrhyth-
bose sowie einer Infektionsausbreitung mus (mit einer Ruhefrequenz von 60
auf Knochen, Gehirn oder Meningen. Schlägen pro Minute).
•sinusitis •sinus rhythm •
Sinusitls. lkute eitrfp, Eitrige Nasen- und SldDttllnlple.Auf Ernährung und Diät ba-
Stirnhöhleninfektion. Zu den Symptomen sierende Behandlung.
gehören Schmerzen in den entzündeten [griech.: sitios, Speise, Nahrungsmittel]
Bereichen, Kopfschmerzen, Frösteln und .sitotherapy
Fieber.
[lat.: acutus, scharf; suppurare, Eiter bil- ~In der Psychiatrie, eine un-
den; sinus, hohl] erwartete Krise, die plötzlich als Reaktion
• acute suppurative sinusitis auf ein externes Ereignis auftritt bzw. ein
Konflikt, der unter bestimmten Umstän-
SlRusltls" dlnlllisdle ~ Chro- den entsteht.
nische Nasennebenhöhlenentzündung •situational crisis
mit Polypenbildung in Nase und Nasenne-
benhöhlen. Sftvs.l. Die natürliche Lage oder Stellung
[griech.: chronos, Zeit, hyper, über, plas- von Organen im Körper. 2. Die Lage des
sein, bilden; lat.: sinus, hohl; griech.: itis, Fetus in der Gebärmutter.
Entzündung.] [lat.: situs, Lage, Stellung]
• chronic hyperplastic sinusitis •situs
936 Situs inversus viscerum ', '
Situs inversus viscerum. Die spiegelbildli- ruft allergische Reaktionen mit eitriger
che Verlagerung der Bauch- und Brustor- Bläschenbildung hervor.
gane. [lat.: scabere, kratzen]
[lat.] • scabies
• situs inversus viscerum
Skalpelektrode. -+ Kopfschwartenelektrode.
Sitzbad. Teilbad des Beckenbereiches in • scalp electrode
einer Sitzwanne in kaltem, warmem oder Skalpell. Schmales, spitzes Operations-
ansteigendem Wasser bzw. einer salini- messer mit fest stehender, konvexer Klin-
schen Lösung, z.B. zur Therapie von Ent- ge. Bei einigen S. kann die Klinge je nach
zündungen im perianalen Bereich. Art der Operation (z.B. Amputation) aus-
• sitzbath getauscht werden.
[lat.: scalpellum, chirurgisches Messer]
Sitzwache. Kontinuierliche Überwachung • scalpel
und Begleitung eines Patienten durch die
permanente Anwesenheit einer Pflegeper- Skapula. (Schulterblatt). Einer der paarigen,
son; wird meist bei Sterbenden durchge- flachen, dreiseiligen Knochen, die die
führt. Rückenpartie des Schultergürtels bilden.
• private duty nurse - adj. skapular.
[lat.: scapula, Schulterblatt]
Sjögren-Syndrom. Autoimmunerkrankung, • scapula
gekennzeichnet durch einen Mangel an
Flüssigkeitsproduktion der Tränen-, Spei- Skatologie. Die Lehre der Physiologie und
chel- und anderer exokriner Drüsen, wo- Pathophysiologie des Stuhles.
durch eine abnorme Trockenheit in [griech.: skat6s, Kot]
Mund, Augen und an anderen Schleim- • scatology
häuten entsteht. Eine Atrophie der Trä- Skelen. Das Knochengerüst des Körpers,
nendrüsen kann zur Austrocknung der das empfindliche Strukturen schützt und
Hornhaut (Kornea) und der Bindehaut beim Erwachsenen aus 206 Knochen be-
(Konjunktiva) des Auges führen. Sind die steht. Am S. setzen Muskeln an, es ermög-
Lungen betroffen, erhöht die Trockenheit licht Körperbewegungen, dient als Haupt-
die Anfalligkeit des Patienten für Pneu- reservoir für Blut, produziert rote und
monie und andere Infektionen der Atem- weiße Blutzellen und Thrombozyten. Das
wege. S. wird in drei große Bereiche unterteilt,
[H.S.C. Sjögren, schwed. Augenarzt, geb. das >>Skeleton axiale<< (Schädelknochen,
1899] Wirbelsäule und Brustkorb), bestehend
• Sjögren's syndrome aus 74 Knochen, das »Skeleton appendi-
culare<< (Arm- und Beinskelett, knöcher-
Skabies. (Krätze). Durch die weibliche
nes Becken und die Gliedmaßenknochen),
Krätzmilbe (Sarcop tes scabiei) übertrage-
ne, sehr ansteckende Hautkrankheit, ge- bestehend aus 126 Knochen und die sechs
kennzeichnet durch extremes Hautjucken Gehörknochen. Insgesamt gibt es vier
und durch Hautabschürfungen infolge Knochenarten: lange Röhrenknochen,
kurze Knochen, platte Knochen und irre-
starken Kratzens. S. wird durch Kontakt-
infektion direkt von Mensch zu Mensch, guläre Knochen. Das S. verändert sich im
Laufe des Lebens durch im Wechsel statt-
von Haustier zu Mensch oder auch durch
findende Knochenbildung und Knochen-
infizierte Bettwäsche übertragen, wobei
sich die Milbe in die Epidermis bestimm- abbau.
ter Hautpartien bohrt und dort Eier legt.
[griech.: skelet6s, ausgetrockneter Körper,
Mumie]
Nach ca. 3-5 Tagen beginnt der hochgra-
dige Juckreiz, vor allem bei Bettwärme. • skeleton
Zwei bis vier Monate nach der ersten In- Skelenmuskulatur. Alle Muskeln, Knochen,
fektion setzt die Sensibilisierung ein und Gelenke und damit in Verbindung stehen-
de Strukturen, z.B. Bänder und Bindege- Sldenlcllmdlt.Chronische Verhärtung und
webe, die bei der Bewegung von Körper- Verdickung der Haut durch die Neubil-
teilen und Organen beteiligt sind. dung von kollagenem Bindegewebe bei
• musculoskeletal system gleichzeitiger Atrophie der Haar- und
Talgdrüsen. Die Krankheit befällt häufig
Skeleltsysttm. Sämtliche Knochen und
Frauen in mittlerem Alter; sie kann lokal
Knorpel des Körpers, die zusammen den
oder als systemische Erkrankung auftre-
stützenden Rahmen für Muskeln und Or-
ten. Die progressive systemische Skleroder-
gane bilden.
mie PSS ist eine Autoimmunkrankheit, die
• skeletal system neben der Haut Blutgefäße und innere Or-
Iider-, sWero-. Vorsilbe mit der Bedeutung gane betrifft.
>>hart<<, >>verhärtet<<. • scleroderma
[griech.: skler6s, trocken, spröde, hart]
• scler-, sclero
Slderose, Krankhafte Verhärtung des Bin-
degewebes infolge verschiedener Ursa-
Silera (pL stden!n). (Lederhaut). Feste, un- chen, wie z.B. Entzündung, Ablagerung
elastische und undurchsichtige Hülle des von Mineralsalzen oder Infiltration von
Augapfels, die den Großteil der Augapfel- Bindegewebsfasern. - adj. sklerotisch.
rückseite bedeckt. Sie erhält Größe und •sclerosis
Form des Augapfels und ist mit den Au-
genmuskeln verbunden. Auf der Rückseite SldelodMI- Die Verwendung veröden-
durchbricht der ---> Nervus opticus die S. der (sklerotisierender) Chemikalien bei
und zusammen mit der --->Retina umhül- der Behandlung von Krampfadern (in
len diese drei Membranen den Augapfel. Beinen und Speiseröhre), Fisteln und Hä-
•sclera morrhoiden. Die Substanz löst Entzün-
dungen aus und führt zu Fibrose mit an-
Slderitk. Entzündung der Lederhaut (Skle- schließendem Verschluss des Lumens.
ra) des Auges. •sclerotherapy
•scleritis
Sblu: (pl. Skollus).Kopf eines ausgewach-
Sldltodillldille. Verformung der Handmus- senen Bandwurms mit Haken, Rillen und
keln und -knochen bei Personen, die an Saugnäpfen, mit deren Hilfe er .sich an die
--->Sklerodermie leiden. Dabei sind die Fin- Innenwand des Darmes heftet. (s.a. Band-
ger in einer starren Beugehaltung und die wurm)
Haut zum Handgelenk ist unelastisch. An [griech.: skolex, Wurm] •
den Fingerkuppen bilden sich häufig Ne- .scolex
krosen.
[griech.: skler6s + dactyl6s, Finger] Slalose. Bei Kindern häufig vorkom-
• sclerodactyly mende seitliche Verkrümmung der Wir-
belsäule. Ursachen sind u. a. angeborene
SUerildem. Idiopathische Hautkrankheit, Missbildungen der Wirbelsäule, Polio-
gekennzeichnet durch eine ödematöse myelitis, Fehlentwicklungen des Skeletts,
Verhärtung des Unterhautfettgewebes, die spastische Lähmungen und unterschiedli-
im Gesicht und Halsbereich beginnt und che Länge der Beine. Zeichen einer S. sind
sich nach unten über den Körperrumpf z.B. eine schiefe Hüfte oder Schulter.
ausbreitet. Hände und Füße sind nicht be- •scoliosis
troffen. Darüber hinaus können Schwel-
lungen an der Zunge auftreten, Beein- Skollase, bnganltalt.. Angeborene, durch
trächtigung der Augenbeweglichkeit so- bestimmte kongenitale Rippen- und Wir-
wie Flüssigkeitsansammlungen im Herz- belanomalien verursachte seitliche Wir-
beutel, der Lunge und dem Peritoneum. belsäulenkrümmung. Ätiologische und
[griech.: skler6s + oidema, Schwellung, pathologische Merkmale der kongenitalen
Geschwulst] Skoliose werden in sechs Gruppen unter-
• scleredema teilt: Kategorie I = teilweise, einseitige
Wirbelfehlbildung, Kategorie II = voll- Lockerung der Zähne neigen. Darüber
ständige, einseitige Wirbelfehlbildungen, hinaus treten Skelettveränderungen (Ro-
Kategorie III = beidseitige Segmentfehl- senkranz) und Muskelschmerzen auf und
bildungen mit fehlenden Bandscheiben- die/der Betroffene leidet an erhöhter In-
zwischenräumen, Kategorie IV = einseiti- fektanfälligkeit.
ge Segmentfehlbildungen, Kategorie V = scurvy
Fehlbildungen aufgrund zusammenge-
wachsener Rippen. Alle anderen Skoliose- SlrMom.-. Gesichtsfeldausfall.
Fälle werden Kategorie VI zugeordnet. Die .scotoma
Kategorie IV -Skoliose entwickelt sich am Skotom, llogenfö Bogenförmiger
schnellsten und verursacht die schlimms- Gesichtsfeldausfall, der sich im Blickfeld
ten Missbildungen. einer an .... Glaukom erkrankten Person
congenital scoliosis entwickeln kann; wird durch Beschädi-
Skolio:;e Verkrümmung der Wir- gungen der retinalen Nervenfasern verur-
belsäule aufgrund unterschiedlich langer sacht.
Beine. [griech.: skotoma, Dunkelheit]
• static scoliosis arcuate scotoma
Skolio~ebe(kere Verformung des knöcher- Zum Skrotum (Hodensack) gehö-
nen Beckens infolge einer Mehrfachsko- rend.
liose der Wirbelsäule meist in der Wachs- f}:e, scrotal
tumsphase. Slmltalllemle. (Hodenbruch) ..... Hernie in der
scoliotic pelvis Leiste, die sich in den Hodensack verla-
miR. .... Alkaloid, das aus den Blät- gert hat.
tern und Samen von Nachtschattenge- • scrotal hernia
wächsen gewonnen wird. S. wirkt dämp- Sbotallmtbs. Bösartige Geschwulst der
fend auf das Zentralnervensystem und Hodensackhaut Zu Beginn ist meist eine
wird z.B. zur Prophylaxe von Reisekrank- kleine wunde Stelle zu sehen, die nekroti-
heiten, als Mittel gegen Erbrechen und zur sieren kann. Die Krankheit befällt häufig
Prämedikation bei Narkosen eingesetzt. ältere Männer, die Kontakt mit Ruß, Teer,
[G. A. Scopoli, ital. Naturwissenschaftler, Rohöl, Mineralöl haben oder giftigen
1723-1788] Dämpfen z.B. in Kupferschmelzereien aus-

111
• scopolamine gesetzt sind. S. ist der erste Tumor, der
SkopophUJe. I. Voyeurismus; Sexuelle Be- nachweisbar durch krebserregende Stoffe
friedigung bzw. Lustempfinden, die durch der Umwelt ausgelöst wird.
das Betrachten anderer bei Liebesspielen • scrotal cancer
bzw. deren Genitalien gewonnen wird. Slmltum. »Hodensack«; Hautsack aus
2. Exhibitionismus; krankhafter Wunsch, mehreren Schichten, der die Hoden, Ne-
nackt gesehen zu werden. benhoden und Teile der Samenstränge
scopophilia
enthält. Er wird durch eine bindegewebige
opopltotJ'"'· Krankhafte Angst, von ande- Scheidewand in zwei Kammern geteilt.
ren gesehen oder angestarrt zu werden; Die Haut ist sehr dünn und meist faltig,
kommt häufig bei Schizophrenie vor. dunkler gefärbt als die restliche Haut der
• scopophobia Person und weist vereinzelte gekräuselte
Härchen auf. In der Haut liegt eine dünne
Skorbut Schwere Vitamin-e-Mangeler- Muskelschicht
scheinung durch unzureichende Zufuhr
seroturn
von Früchten und frischem Gemüse. Typi-
sche Symptome sind Müdigkeit, Anämie, SLE. Abkürzung für >>systemischer Lupus
Ödeme, Zahnfleischbluten, aufgequollene erythematodes<<.
Gaumen, die zu Geschwürbildung und .SLE
,. Sommersprosse 939

Slow-Virus. Ein Virus, das sich nach der weglieh sind, wie z.B. Seife oder Stärke in
Erstinfektion schlafend im Körper einnis- Wasser. Der Flüssigkeitszustand des Zyto-
tet und oft erst nach Jahren Krankheits- plasmas hängt vom Gleichgewicht zwi-
symptome hervorruft. schen Sol und Gel ab.
• slowvirus [lat.: Abk. aus solutio, Lösung]
• so!
Smegma. (Smegma). Gelblich talgige Masse
aus Talgdrüsensekret, die manchmal unter Soma. 1. Der Körper (im Gegensatz zu
der Penisvorhaut oder zwischen Kitzler Geist oder Psyche). 2. Die Gesamtheit der
und kleinen Schamlippen vorkommt. Körperzellen, mit Ausnahme der Ge-
• smegma schlechtszellen. 3. Zytologisch: der Zell-
körper. - adj. somatisch.
Snellen-Test. Sehtest mit von Snellen ent- [griech.: soma, Körper]
wickelten Tafeln, die Buchstaben, Zahlen soma
und Zeichen verschiedener Größe enthal-
ten. Somatisation. Vorgang, bei dem sich geis-
[H. Snellen, niederländischer Augenarzt, tige Ereignisse in körperlichen Störungen
1834-1908] oder Symptomen äußern. Beispiele dafür
• Snellen test sind Asthma und Magenbeschwerden.
• somatazation
SOAP. Akronym, das sich aus Elementen
Somatisierungsstörung. Psychische Stö-
der problemorientierten Pflegedoku- rung, gekennzeichnet durch wiederholte
mentation zusammensetzt. Dabei wer-
multiple körperliche Symptome und Be-
den subjektive und objektive Patienten-
schwerden ohne organische Ursache. Die
daten, Assessment (Beurteilung) und Pla-
Symptome sind bei jedem Patienten un-
nung fiir die schriftliche Dokumentation
terschiedlich und hängen von dem jeweili-
des gesundheitlichen Problems herange-
gen emotionalen Konflikt ab. Häufige
zogen. Subjektive Patientendaten sind
Symptome sind Magen-Darm-Störungen,
Informationen aus der Sicht des Patien-
ten, objektive Daten diejenigen aus der Lähmungen, zeitweilige Erblindung,
Sicht der Pflegeperson, basierend auf Be- Herz-Lungen- Beschwerden, schmerzhafte
obachtungen, Messwerten und Berich- und unregelmäßige Menstruation, sexuel-
ten. Das Assessment bezieht sich auf die le Gleichgültigkeit und Schmerzen beim
Analyse und Beurteilung der Patienten- Geschlechtsverkehr.
daten, wobei eingeschätzt wird, ob es • somatization disorder
sich um ein pflegerisches, ein interdiszi- somatasensorisches System. Teile des zen-
plinäres oder ein rein medizinisches tralen und peripheren Nervensystems, die
Problem handelt. Die Planung beinhaltet Informationen aus Organen in den Gelen-
die Fesdegung von Pflegezielen sowie de- ken, Bändern, Muskeln und der Haut
ren Rangfolge. empfangen und analysieren. Das s. S. ver-
• soAP arbeitet Informationen über den Zustand
der Muskeln (Länge, Dehnungsgrad,
Soda. Eine Zusammensetzung aus ---+ Natri- Spannung oder Kontraktion), Schmerz,
um, insbesondere Natriumbikarbonat, Temperatur, Druck und Lage der Gelenke.
Natriumkarbonat oder Natriumhydroxid. • somatosensory system
• soda
Somatotropin. ---+Wachstumshormon.
Sodbrennen. ---+ Pyrosis • growth hormone
• heartburn
Sommersprosse. Brauner Hautfleck, der
Sol. Bezeichnet den Zustand von Kolloi- durch Sonneneinstrahlung entstehen
den, wobei feste Bestandteile vollkommen kann. Das Auftreten von Sommersprossen
in einer Flüssigkeit oder einem Gas aufge- ist genetisch bedingt. (s.a. Lentigo)
löst und im Gegensatz zu ---+ Gel frei be- • freckle
940 Somnambulismus <

Somnambulismus. -+ Nachtwandeln. nungen. Dabei kommen Sondenpumpen,


• somnambulism Tropfbeutel oder auch manuelle Bolusga-
be mit einer großlumigen Spritze in Be-
somnolent. Schläfriger, benommener oder tracht. Vorteil: der natürliche Weg der
schlafsüchtiger Zustand. Nahrung bleibt größtenteils erhalten (im
[lat.: somnolentus, schlaftrunken, schläf-
Vergleich zur parenteralen Ernährung).
rig] • tube suitable food
• somnolent
Sondenpflege. -+ Pflegeintervention der
Somnolenz. Eingeschränkter Bewusst- _, NIC, die definiert ist als die Pflege von
seinszustand begleitet von Schläfrigkeit Patienten mit einer externen Drainage.
und Konzentrationsschwäche. Ursachen
• TubeCare
können Schlafmangel, Drogenmissbrauch
oder Hirnstörungen sein. (-+ Bewusst- Sonnenbrand. (Erythema solare; Dermatitis pho-
seinsstörung) toelectrica; Dermatitis solaris). Hautverbren-
• drowsiness nung durch eine zu starke Lichteinwir-
Sonde. Gerät, mit dem eine Körperöffnung kung (Fototrauma) von UVB-Strahlen. Je
untersucht werden kann, z.B. eine Nasen- nach Dosis der Einstrahlung entstehen
nebenhöhle oder Wunde. Die S. kann fleckförmige I diffuse -+ Erytheme,
starr oder elastisch sein und dient dazu, Schwellungen der Haut bis zur Blasenbil-
pathologische Hohlräume zu diagnosti- dung und oberflächliche -+ Nekrosen. Sub-
schen oder zu therapeutischen Zwecken jektiv empfindet der Geschädigte Span-
auszulasten, aufzufüllen oder zu entlee- nungsgefühl und Schmerzen; bei Befall
ren. großer Hautflächen -+ Fieber und Unruhe.
• sound; probe Besonders gefährdet sind pigmentarme
Personen (Rotblonde). (s.a. UV-Strahlung)
Sondenemährung. Gabe von flüssiger, • sunburn
sämtliche Nährstoffe enthaltender Nah- Sonnengeflecht. -+ Plexus coeliacus.
rung durch eine Sonde, die im Magen, im
• solar plexus
Zwölffingerdarm (Duodenum) oder im
Leerdarm (Jejunum) liegt. Eine S. ist in Sonnenschutzfaktorindex.System zur Beur-
verschiedenen Situationen erforderlich, teilung der Wirksamkeit verschiedener
z.B. nach Operationen am Mund oder Ma- Formeln, wodurch die Haut vor den UV-
gen, bei schweren Verbrennungen, Läh- Strahlen der Sonne geschützt werden soll.
mung oder Blockierung der Speiseröhre, Die Einstufung der Schutzfaktoren erfolgt
schweren Fällen von nervöser Anorexie von 1 bis 50, dabei bedeutet das Eincre-
(Appetitlosigkeit), Bewusstlosigkeit oder men mit Sonnenmilch Faktor 15, dass die
bei Patienten, die nicht kauen oder Haut 15 Mallänger geschützt ist als ohne
schlucken können. Sonnenschutz.
• tube feeding • sunscreen proteelive factor index

Sondenemährung: P1lege. Pflege und Be- Sonnenstich. (Insolation). Nach übermäßiger


treuung eines Patienten, der über eine Sonnenbestrahlung, insbesondere auf den
Nasen-Magen-Sonde ernährt wird. unbedeckten Kopf, auftretendes Krank-
heitsgefühl, gekennzeichnet durch er-
tube feeding care höhte Körpertemperatur, Kopfschmerzen,
Übelkeit und Bewusstseinsstörungen, bis
Sondenkost. (Astronautenkost). Flüssige Spe-
zum Koma.
zialzubereitung von Nährstoffen, die über
• siriasis; sunstroke
eine -+ Magen- oder -+ Dünndarmsonde
verabreicht wird. Die Applikationsformen Sonnenstrahlung. Die Gesamtheit der von
richten sich nach den Pflegestandards vor der Sonne ausgesandten und auf der Erde
Ort und den jeweiligen ärztlichen Anord- ankommenden elektromagnetischen Wel-
· Soziale Interaktion, beeintrachtigte 94 1

Jen. Eine übermäßige Exposition kann zu und das Feuchthalten der Mundschleim-
Sonnenbrand, Keratose, Hautkrebs oder haut
Verletzungen im Zusammenhang mit oral thrush prophylaxis
Lichtempfindlichkeit führen.
• solar radiation Sopor. Bewusstseinsstörung, schlafähnli-
cher Zustand, aus dem der Patient nur
Sonnenuntergangsphänomen. Charakteris- durch starke Schmerzreize erweckbar ist.
tisches Zeichen bei .... Hydrozephalus. Da- [lat.: sopor, tiefer Schlaf]
bei sind die Augen des betroffenen Säug- • sopor
lings scheinbar ständig nach unten ge-
richtet und die Iris ist teilweise vom Un- Sozialarbeiter. Speziell ausgebildete Perso-
terlid bedeckt. nen, die bei sozialen, emotionalen und
• sun-setting sign umfeldbedingten Problemen sowie daraus
resultierenden Krankheiten und Störun-
Sonographie. (Uitraschalldiagnostik). Verfah- gen Hilfestellung leisten. S. arbeiten mit
ren, bei dem innere Strukturen des Kör- verschiedenen sozialen Gruppen (Kinder,
pers mit Hilfe von Ultraschall bildlich Jugendliche, Familien, alte Menschen, Ob-
dargestellt werden. Die Ultraschallwellen dachlose, Suchtkranke, Straff<illige etc.)
werden von einem Schallkopf produziert, und in verschiedenen Bereichen (Fami-
impulsförmig oder kontinuierlich ausge- lienfürsorge, Gesundheitsfürsorge, Heim-
sandt und an den Grenzflächen unter- fürsorge, Bewährungshilfe etc.).
schiedlicher Gewebe reflektiert. Die re- • social workers
flektierten Wellen werden im Schallkopf
wieder aufgefangen, im Ultraschallgerät Soziale Hilfsprogramme. Dienstleistung für
weiterverarbeitet und schließlich als Bild ältere Menschen. Dazu gehört die Organi-
dargestellt. Zur Vermeidung von Luftzwi- sation von Freiwilligen, die ältere Men-
schenräumen, die Ultraschallwellen nicht schen besuchen oder anrufen, um deren
passieren können, dient ein abwaschbares Vereinsamung und Isolation zu mindern.
Gel als Kontaktmedium zwischen Schall- Weiterhin werden Notfallmaßnahmen in
kopf und Körperoberfläche. Gang gesetzt, wenn die betreffenden Per-
• ultrasonography sonen den täglichen Telefonanruf nicht
beantworten.
Soor. Pilzerkrankung (Mykose) der • social support programs
Schleimhaut im Mund, in der Scheide
oder in der Speiseröhre. Mundsoor ent- Soziale Interaktion, beeinträchtigte. Aner-
steht durch mangelhafte Mundpflege bei kannte NANDA- Pllegediagnose, die
bewusstlosen bzw. sedierten Patienten, den Zustand eines Patienten beschreibt,
durch Mangel- oder Fehlernährung, der ungenügende, übermäßige oder qua-
Grunderkrankungen wie Tumore, Diabe- Litativ schlechte soziale Kontakte r.flegt.
tes oder AIDS, Glukokortikoid-, Immun- Kennzeichnende Merkmale sind Auße-
suppressiva- oder Zytostatikabehandlung. rungen über bzw. offensichtliches Unbe-
.... Soorprophylaxe. (s.a. Candidiasis, Paroti- hagen in den sozialen Situationen, Äuße-
tisprophylaxe) rungen über bzw. offensichtliche Unfa-
• candidiasis higkeit, ein zufriedenstellendes Gefühl
der Zugehörigkeit, der Anteilnahme, des
Soorprophylaxe. Pflegemaßnahme, um Interesse.s oder der gemeinsamen Erleb-
die Entwicklung von -. Soor bei dafür nisse zu erlangen, beobachtete Anwen-
gefahrderen Patienten zu verhindern. dung erfolgloser sozialer Interaktionen,
Die Maßnahmen entsprechen weitestge- gestörte Beziehungen zu Gleichaltrigen,
hend denen der .... Parotitisprophylaxe; Familienmitgliedern und/oder Anderen.
wichtig ist eine regelmäßige Mundpflege • social interaction, impaired
942 Soziale Isolierung ·}.T

Soziale Isolierung. Anerkannte .... NANDA· SozialkompetenL -+ Kompetenz, soziale.


-+ Pflegediagnose, die den Zustand des
Alleinseins beschreibt, den ein Patient Sozialmedizin. Zweig in der Medizin, der
als negativ, bedrohlich und von anderen sich mit der Prävention und Behandlung
verursacht erlebt. Die kennzeichnenden von Krankheiten befasst. Die Wissen-
Merkmale können sowohl objektiv als schaftler stützen sich dabei auf die
auch subjektiv sein. Objektive Merkmale menschlichen Erbanlagen, die Umwelt,
sind z.B. die Abwesenheit von Familie soziale Strukturen und kulturelle Werte.
und Freunden, das Fehlen einer persön- • social medicine
lichen und unterstützenden Beziehung
zu einer Bezugsperson, das Zurückzie- Sozialpsychiatrie. Teilgebiet der Psychia-
hen des Patienten und die Beschäftigung trie, das sich mit den sozialen, kulturellen
mit den eigenen Gedanken und Interes- und ökologischen Einflüssen auf die Ent-
sen, sinnlose, für das Alter des Patienten wicklung und den Verlauf psychischer
unangemessene Handlungen und Inter- Störungen befasst sowie der Entwicklung
essen, körperliche oder geistige Behin- angemessener und koordinierter Pro-
derung oder Krankheit, unakzeptables gramme zur Behandlung psychischer
soziales Verhalten. Subjektive Merkmale Krankheiten beschäftigt.
sind z.B. Äußerungen über das Gefühl, • social psychiatry
abgelehnt zu werden aufgrund der An-
dersartigkeit, Anerkennung von Wert· Sozialpsychologie. Teilgebiet der Psycholo-
vorstellungen, die von der Mehrheit der gie, das sich mit den Auswirkungen einer
Gesellschaft nicht akzeptiert werden, Gruppenzugehörigkeit auf Verhalten, Ein-
das Fehlen eines Lebensziels, die Unfii- stellung und Meinung des Einzelnen be-
higkeit, die Erwartungen anderer zu er- fasst.
füllen und Äußerungen über Unsicher- • social psychology
heit in der Öffentlichkeit. Sozialstation. In den 70er )abren durch
• social isolation Neuorganisation der kommunalen und
kirchlichen Gemeindekrankenpflege ent·
Sozialisation. I. Vorgang, durch den ein standene Pflegeeinrichtungen, die Leis-
Individuum lernt, gemäß den Erwartun- tungen in der ambulanten und häusli-
gen und Standards einer Gruppe bzw. der chen Pflege, inkl. Beratung und Angehö-
Gesellschaft zu leben, indem es sich be- rigenschulung, sowie bauswirtschaftli-
stimmte Meinungen, Gewohnheiten, Wer- che Hilfen anbieten. Träger der S. sind
te und anerkannte Verhaltensweisen an- heute meist Verbände der -+ Freie Wohl·
eignet, vornehmlich durch Nachahmung, fahrtspflege, aber auch kommunale Ver-
gegenseitigen familiären Austausch und bände.
Erziehung. 2. Die Aufnahme eines Indivi- • hea.lth and advice center
duums in eine Gesellschaft. 3. In der Psy-
choanalyse der Anpassungsvorgang, der Soziophobie. Krankhafte Angst vor sozia-
in der frühen Kindheit beginnt, wobei lem Kontakt. Der Patient weigert sich
sich der Mensch bewusst wird, dass inne- hartnäckig und dauerhaft aufgrund irra-
re Triebe an die Erwartungen der Gesell- tionaler Angst vor der Begegnung mit an-
schaft angeglichen werden müssen. deren Menschen sowie vor der Beurtei-
• socialization lung durch diese.
• social phobia
Sozialisation, Verbesserung der. .... Pflege-
Spalte. Furche, z.B. die während der em-
intervention der .... NIC, die definiert ist
bryonalen Entwicklung entstehende Fur-
als die Unterstützung der lnteraktionsfä· che, wie z.B. die Kiemenspalte oder die
higkeiten mit anderen Personen. Gesichtsspalte.
Socialization Enhancement • cleft
Spatschwangerschaft Uberwachung der 943

Spaltfuß. Unphysiologisch verlaufender, spasmogen. 1. krampfauslösend.


bis in den Mittelfußknochen reichender 2. krampfbedingt.
Spalt zwischen dem dritten und vierten • spasmogen
Zeh.
Spasmolytika. Arzneimittel oder andere
• cleft foot
Mittel, die peripher wirken und Verkramp-
Spalthand. Zweigeteilte Hand, die auf eine fungen der glatten Muskulatur, z.B. in der
Fehlbildung von Fingern und Mittelhand- Gebärmutter, im Verdauungssystem oder
knochen während der embryonalen Ent- im Harnwegssystem, verhindern oder die
wicklungsphase zurückzuführen ist. zentral an den Synapsen des ZNS ansetzen
• cleft hand (Atropin, Diazepam etc.). - adj. spasmo-
lytisch.
Spaltlinie. Linear verlaufende Streifen in • antispasmodics
der Haut, die Muster und Spannung des
subkutanen fibrösen Gewebes nachzeich- Spasmus. 1. Unbeabsichtigte, plötzliche
nen. Die Spaltlinien korrespondieren mit Muskelkontraktionen, z.B. wiederkehren-
den Falten an der Hautoberfläche. Diese de Spasmen wie Schluckauf, Stottern oder
Falten sind nur an bestimmten Stellen nervöses Zucken. 2. Krampf, Verkramp-
sichtbar, z.B. in Handflächen und an Fuß- fung. 3. Plötzliches, vorübergehendes Zu-
sohlen, obwohl sie über den gesamten sammenziehen von Blutgefäßen, Bron-
Körper verteilt sind. chien, Speiseröhre (Ösophagus), Magen-
• cleavage line pförtner (Pylorus), Harnleiter (Ureter)
oder anderen Hohlorganen.
Spannungsk.opfschmerz. Kopfschmerz in- [griech.: spasmos, Krampf]
folge von Überarbeitung oder emotiona- • spasm
lem Stress, einhergehend mit Muskelver-
spannungen in Nacken, Schulter oder Ge- Spastlk. Erkrankung, gekennzeichnet
sicht. durch eine Erhöhung des Muskeltonus
• tension headache bei gleichzeitiger Erschwerung der Mus-
kelstreckung. Betrifft meist die Beuge-
Spannungspneumothorax. (Ventilpneumotho- muskeln der Arme und die Streckmuskeln
rax). lnfolge eines Ventilmechanismus der Beine. Bei einer mittelschweren S. er-
kann Luft in den Pleuraspalt eindringen, fordern normale Bewegungen große An-

II
aber nicht mehr entweichen. Durch den strengung und die Koordination der Be-
zunehmenden Überdruck kollabiert der wegungen ist gestört. Bei leichter S. kön-
betroffene Lungenflügel vollständig, das nen grobmotorische Bewegungen beinahe
Mittelfell (Mediastinum) wird zur gesun- störungsfrei ausgeführt werden, die Fein-
den Lungenseite hin verdrängt, wodurch motorik ist jedoch beeinträchtigt. - adj.
die Funktion der gesunden Lunge eben- spastisch.
falls immer mehr eingeschränkt wird. [griech.: spastikos, mit Krämpfen behaf-
Der S. stellt eine lebensbedrohliche Kom- tet]
plikation dar, da sich zusätzlich der Blut- • spasticity
rückfluss zum Herzen und die Herzfunk-
tion verschlechtern. Lebensrettend ist die Spätgestose. Im letzten Schwangerschafts-
rasche Umwancllung des S. in einen offe- drittel beginnende Schwangerschaftser-
nen --> Pneumothorax. krankung, wie z.B. .... Schwangerschaftshy-
• valvular pneumothorax pertonie, .... Eklampsie oder .... Präeklamp-
sie. (s.a. Frühgestose)
Spantransplantat. Aus kleinen Knorpel- late gestational disorder
oder Knochenstücken bestehendes Trans-
plantat (Chip), das zur Korrektur fehlge- Spätschwangerschaft, Überwachung der.
bildeter Knochenstrukturen verwendet .... P11egeintervention der - NIC, die defi-
wird. niert ist als die zielorientierte und fort-
• chip graft laufende Erfassung, Interpretation und
944 Spatschwangerschaft. Überwacht7ng der

Synthese von Daten über Mutter und Fö- Spektrum, elektromagnetisches. Die mit
tus zur Behandlung, Beobachtung oder Strahlungsenergie assoziierten Frequen-
Entlassung. zen und Wellenlängen.
• Surveillance: Late Pregnancy • electromagnetic spectrum
Spätsymptom. Ein Symptom, wie z.B. ein Spektrum, pl. Spektren. 1. Die Häufigkeits-
Schock, das erst mit Verzögerung auftritt. bzw. Intensitätsverteilung von Phänome-
• delayed symptom nen in Bezug auf charakteristische ge-
meinsame Eigenschaften, z.B. das farbige
SPECT. Abkürzung für eng!. >>Single-pho- Lichtband, das entsteht, wenn weißes
ton emission computed tomography<<. Licht (z.B. Sonnenlicht) durch ein Prisma
. SPECT fallt und dabei in die verschiedenen Wel-
lenlängen zerlegt wird. 2. Der Wirkungs-
Speichel. (Saliva). Klare, visköse Flüssigkeit, bereich bzw. das Wirkungsspektrum eines
die durch die zahlreichen Speicheldrüsen Antibiotikums; ein Breitbandantibioti-
in der Mundschleimhaut abgesondert kum wirkt gegen eine Vielzahl von patho-
wird. S. besteht zu 99 % aus Wasser und genen Keimen.
enthält Muzin, organische Salze und das [lat.: spectrum, Schemen, Erscheinung]
Verdauungsenzym Ptyalin. S. befeuchtet • spectrum (pl. spectra)
die Mundhöhle, leitet die Verdauung von
Stärke ein und erleichtert das Kauen und Spektrum, sichtbares. Die Farben, die für
Schlucken der Nahrung. Täglich werden die meisten Menschen wahrnehmbar sind.
von den ---+Speicheldrüsen ca. 1000- 1500 Sie reichen von violett (ca. 400 nm) über
ml S. produziert. blau, grün, gelb und orange bis rot (ca.
• saliva 650 nm).
• visible spectrum
Speicheldrüsen. (Giandulae salivariae). Zahl-
reiche Drüsen, die ---+ Speichel in die Spekulum. Untersuchungsinstrument aus
Mundhöhle absondern und so zum Ver- Metall oder Kunststoff, mit dem man die
dauungsprozess beitragen. Die S. sitzen Wände von Körperöffnungen oder Hohl-
im Unterkiefer, unterhalb des Ohres und organen auseinander hält, um das betref-
unter der Zunge. fende Organ untersuchen zu können, z.B.
• salivary glands Ohren-, Augen-, Nasen- oder Vaginalspe-
kulum.
Speiseröhre. ... Ösophagus. [lat.: speculum, Spiegel]
• esophagus • speculum
Speiseröhrenkarzinom. Selten vorkom- Spender. 1. Bezeichnung für einen Men-
mende, maligne Krebserkrankung, die schen bzw. einen anderen Organismus,
die Speiseröhre (Ösophagus) befallt. Zu der lebendes Gewebe für einen anderen
den Risikofaktoren gehören übermäßiger Körper spendet; z.B. Blutspenden, die zur
Alkohol- und Tabakgenuss, Plummer- Transfusion verwendet werden, oder eine
Vinson-Syndrom, Barretl-Ösophagus und Niere, die transplantiert wird. 2. Substanz
Achalasie. bzw. Verbindung, von der ein Teil zu einer
• esophageal cancer anderen Substanz übergeht.
[lat.: donare, schenken.]
Spektrometer. Instrument zur Wellenlän-
genmessung von Strahlen in ---+ Spektren, • donor
zur Messung der Abweichung gebroche- Sperma. (Samenflüssigkeit). Dicke, weißliche
ner Strahlen und der Winkel zwischen Flüssigkeit der männlichen Fortpflan-
den einzelnen Seiten eines Prismas. zungsorgane, die bei der ---+ Ejakulation
[lat.: spectrum, Schemen, Erscheinung; aus der Harnröhre abgesondert wird.
griech.: metron, Maß] [griech.: sperma, Samen, Keim]
• spectrometer • semen
-
_- Sptcaverband 945

Spermatogenese. (Spermiogenese). Die Ent- Sphäre, Kugelförmiges Objekt, das theore-


wicklung und Reifung der Samenzellen tisch aus einem Kreis entsteht, der sich
im Keimepithel der Hodenkanälchen um seine Durchmesserachse dreht. - adj.
{von der Pubertät bis ins Greisenalter). sphärisch.
[griech.: sperma + genesis, Samen, Keim [griech.: sphaira, Ball, Kugel]
+Ursprung] • sphere
• Sperrnatogenesis
Sphärozytose. (Kugelzellanämie). Eine autoso-
Spermiengang. Jeder Kanal, durch den mal-dominant erbliche hämatologische
Sperma fließt, wie z.B. der Samenleiter Erkrankung, gekennzeichnet durch das
(Ductus deferens) bzw. dessen Ausfüh- Vorkommen von kugelförmigen roten
rungsgang. Blutkörperchen. Die Blutzellen sind insta-
• seminal duct bil und neigen im peripheren, sauerstoff-
armen Blut zur Hämolyse. Es treten vor-
Spermientest. Einer von verschiedenen rübergehende Krisen in Form von Bauch-
Tests zur Aufdeckung von Störungen der schmerzen, Fieber, Gelbsucht (Ikterus)
männlichen Fortpflanzungsorgane bzw. und Milzvergrößerung (Splenomegalie)
zur Feststellung der Zeugungsfähigkeit. auf.
Wichtige dabei zu berücksichtigende Fak- • spherocytic anemia
toren sind die Verflüssigungszeit des
Spermas, Spermienanzahl, morphologi- Sphincter vesicalis. Ringförmiger Muskel
sche Eigenschaften, Beweglichkeit, Volu- um die Öffnung der Harnblase, der wil-
men undpH. lentlich beeinflusst werden kann.
• seminal fluid test • vesical sphincter
Spermiogenese. -+ Spermatogenese. Sphinkter. Übliche Kurzbezeichnung für
• Sperrnatogenesis Musculus sphincter. Runder Schließmus-
kel, der natürliche Körperöffnungen oder
Spermium. (Samenfaden). Männliche Sa- -passagen verschließt, wie z.B. der After-
menzelle, die im Keimepithel der Hoden- schließmuskel (-+ Musculus sphincter ani).
kanälchen gebildet wird. (s.a. Sperma) [griech.: sphingkter, Ring-, Schließmus-
• sperm(ium) kel]
• sphincter
spermizid. Samen abtötend; (kennzeich-
nendes Merkmal von chemischen emp- Spicaverband. Verband aus Achtertouren,
fangnisverhütenden Mitteln). wobei jede Tour die vorhergehende über-
• spermicidal lappt und an den Kreuzungsstellen die
Form einer Kornähre entsteht. Eignet
Speli<tlstation. Eine für bestimmte Krank- sich zur Stützung oder als Druckverband
heiten bzw. schwerverletzte Patienten spe-
ziell ausgestattete Station in einem Kran-
kenhaus, mit speziell ausgebildetem Per-
sonal, z.B. Intensivstation, Herzstation,
Dialysestation, etc.
• special care unit
Spezies. Eine bestimmte Art bzw. Katego-
rie Lebewesen (Pflanzen, Tiere) als Unter-
form der Gattung. Eine S. ist eine separate
genetische Gruppe mit einem gemeinsa-
men Genpool, die sich ausschließlich un-
tereinander fortpflanzt.
[/at.: species, Art, Gattung] Spicaverband. Spicaverband an der Hand
• species und am Oberkörper.
946 Spicaverband ' .......

besonders fU.r Hände und Füße, aber (Lipome) diagnostiziert werden. Da das
auch zur Fixierung eines Verbands an Neuralrohr verschlossen wurde, gibt es
Brust, Becken oder Gliedmaßen. meist keine neurologischen Störungen. Es
[/at.: spica, Kornähre] können jedoch infolge von Verwachsungen
• spica bandage des Rückenmarks mit dem Spaltbereich
neuromuskuläre Störungen auftreten.
Spieltherapie. l. -+ Pflegeintervention der • spina bifida occulta
-+ NIC, die definiert wird als der sinn-
voUe Einsatz von Spielzeug oder anderen spinal. Zur Wirbelsäule oder zum Rücken-
Gegenständen zur Unterstützung von Pa- mark gehörend; im Bereich der Wirbel-
tienten bei der Kommunikation über ih- säule liegend.
re Wahrnehmungen von der Welt und als • spinal
Hilfe im Umgang mit ihrer Umwelt. Spinalanästhesie. -+Anästhesie durch Inji-
2. Form der Psychotherapie, bei der ein zieren eines -+ Lokalanästhetikums in die
Kind in einer geschützten und struktu- Rückenmarksflüssigkeit auf der Höhe der
rierten Umgebung spielt; hierzu werden Lendenwirbel. Dadurch können die unte-
Spielsachen und Spiele vom Therapeuten ren Körperregionen betäubt werden.
zur Verfügung gestellt, der die Verhal- • spinal anesthesia
tensweisen, den Affekt und die Gesprä-
che des Kindes beobachtet, um Einblick SpinalkanaL -+ WirbelkanaL
in seine Gedanken, Gefühle und Phanta- • spinal canal
sien zu erlangen.
Spinalnerven. Die 31 Nervenwurzelpaare,
• Play Tberapy die dem Rückenmark entspringen und ge-
Spina, pl. Spinae. 1. Rückgrat 2. Dorn bzw. mäß der Einteilung des Rückenmarks in
Segmente nach ihrem Ursprungsort be-
spitzer oder stumpfer Vorsprung, wie z.B.
der knöcherne Vorsprung auf der Vorder- nannt werden. Es gibt 8 Hals-, 12 Brust-,
seite des Darmbeins, der das vordere En- 5 Lenden-, 5 Kreuzbein- und I Steißbein-
de des Darmbeinkamms bildet (Spina ilia- nervenpaar.
ca anterior superior). • spinal nerves
[lat.: spina, Dorn, Stachel, Rückgrat] Spinalnervenwurzel, dorsale. Zentral mit
• spina (pl. spinae) dem Rückenmark verschmolzener senso-
Spina bifida. Angeborender Spalt in den rischer Bestandteil bzw. hintere Wurzel
Wirbelbögen, besonders im Lenden- und des Spinalnervs.
Kreuzwirbelbereich. Dabei können die • dorsal root
Wirbelplatten nur einen kleinen Spalt auf- Spiralarterie. Kleine Äste der Arteria uteri-
weisen oder aber in bestimmten Berei- na, die während der Gelbkörperphase spi-
chen ganz fehlen. Eine S.b., bei der weder ralförmig in die Gebärmutterschleimhaut
Rückenmarkshaut noch Inhalt des Wir- (Endometrium) vordringen, im Laufe des
belsäulenkanals in einer Hernie nach au- Zyklus wieder degenerieren und mit der
ßen verlagert wird, bedarf meist keiner Menstruation ausgestoßen werden.
Behandlung. • screw artery
• spina bifida
Spiralbruch. Spiralförmiger, schräger oder
Spina bifida occulta. Angeborener Spalt in quer verlaufender Knochenbruch eines
den Lenden- oder Kreuzbeinwirbeln ohne langen Röhrenknochens.
Verlagerung des Rückenmarks oder der • spiral fracture
Rückenmarkshäute in eine Hernie. Äußer-
lich kann eine S.b.o. durch Vertiefungen Spiralverband. jeder Wickelverband um
oder Mulden in der Haut, dunkle Haarbü- eines der Körpergliedmaßen, der aufstei-
schel, Erweiterung der Hautgefäße oder gend um das betreffende Körperteil an-
weiche, gutartige Fettgewebsgeschwulste gebracht wird, wobei jede Tour die vo-
•· SpondylitiS ankylosans 94 7

Spitzfußprophylaxe. Vorbeugende pflege-


rische Maßnahmen, die verhindern sol-
len, dass der Fuß eines Patienten in pa-
thologischer Streckstellung (Spitzfuß)
verbleibt und nicht mehr bewegt werden
kann. Am effektivsten sind aktive Mobi-
lisationsmaßnahmen mit dem Patienten.
Je nach Erkrankung und Mobilität müs-
sen diese Bewegungen auch vom Pflege-
personal durchgeführt werden. Das Ein-
legen von weichen Widerständen (Kis-
sen, Decken etc.) am Fußende des Pa-
tientenbettes kann hilfreich sein (Pflege-
standard vor Ort beachten), darf aller-
dings nicht bei Schlaganfallpatienten an-
gewendet werden, da sich so pathologi-
sche, spastische Bewegungsmuster an-
bahnen können . (s.a. Kontrakturenpro·
phylaxe)
• prevention of footdrop/pes equinus

Spiralverband. Spitz· Tumor. ---. benignes juveniles Melanom.


• Spitz naevus
Splenohepatomegalie. Abnorme gleichzei-
rausgehende um mindestens die Hälfte tige Vergrößerung von Milz und Leber.
überlappt. splenoheptomegaly
• spiral bandage Splenomegalie. Abnorme Vergrößerung
Spirochäten. Bewegliche spiralförmige und der Milz infolge einer Hypertonie der
Pfortader, hämolytischer Anämie oder
biegsame Bakterien, die für den Men-
schen schädlich sind und unter anderen Malaria.
folgende Krankheiten auslösen können: [gr. splen + megas, Milz + groß]
Rückfallfieber, Syphilis und Frambösie. • splenomegaly
• spirochetes Splitterbruch. (Trümmerbruch). Knochen-
bruch mit Bildung mehrfacher dünner,
Spirogramm. Die mit Hilfe eines Spirome- ggf. scharfer Knochenteile. (s. Abb. S. 344).
ters aufgezeichneten und grafisch darge- • splinter fracture; chip fracture
stellten Atembewegungen eines Patienten.
Anhand eines S. werden Lungenfunktion Spondylitis. Mit Schmerzen und Steifheit
und -kapazität beurteilt. einhergehende Wirbelentzündung infolge
• spirogram einer traumatischen Verletzung der Wir-
belsäule oder einer Infektion bzw. rheu-
Spirometer. Messgerät, mit dem das Atem- matischen Erkrankung.
volumen und die Residualluft gemessen [griech.: sp6ndylos + itis, runder Wirbel-
werden. Dient zur Beurteilung der Lun- knochen + Entzündung]
genfunktion. - adj. spirometrisch. • spondylitis
[lat.: spirare + metrum, blasen, wehen, at-
men+ Maß] Spondylitis ankylosans. (Wirbelsäulenverstei-
• spirometer fung). Chronisch entzündliche Erkrankung
unbekannter Herkunft; befällt zuerst die
Spitzfuß. ---. Pes equinus. Wirbelsäule und anliegende Körperstruk-
• pes equinus; footdrop turen und schreitet dann weiter fort, bis
948 Spondylitis anky losans ~~

die beteiligten Gelenke versteifen ( _, An- Tachykardie, erniedrigte POr Werte, er-
kylose) . In Extremfallen kann eine starke höhte PC02'Werte, beeinträchtigte Ko-
Wirbelsäulenverkrümmung beobachtet operation und eine niedrige Sauerstoff-
werden. sättigung.
• ankylosing spondylitis • ventilation, inability to sustain spon-
taneaus
spongiös. (gitterförmig). Gitterähnliches, po-
röses, schwammiges Gewebe; kommt zu- Spontanfraktur. Knochenverletzung ohne
meist im Knocheninneren vor, wo die adäquate Verletzung. Die S. tritt als patho-
Räume mit Knochenmark gefüllt sind. logische Fraktur bei vorgeschädigtem
[lat.: cancellus, Gitter] Knochengewebe ( z. B. -> Osteoporose,
• cancellous _,Metastasen) oder als Ermüdungsfraktur
Spongiosa. (Os spongiosum). Schwammarti- infolge einer unphysiologischen Dauerbe-
ges Netzwerk feiner Knochenbälkchen als lastung (z. B. -> Marschfraktur des zweiten
innerer Bestandteil der Knochensubstanz. und dritten Mittelfußknochens nach lan-
- adj. spongiös. gen Fußmärschen) auf.
• spongiosa [lat.: frangere, zerbrechen]
• spontaneous fracture
spontan. Geschieht bzw. entsteht natür-
Spontangeburt. Die vaginale Geburt eines
lich, von selbst und ohne äußere Einwir-
Kindes ohne Einsatz geburtshilflieber In-
kung, wie z.B. eine spontane Heilung oder
strumente, z.B. Zange (Forzeps) oder
eine Spontangeburt
Saugglocke (Vakuumextraktor).
[lat.: spontaneus, freiwillig, frei]
• spontaneous delivery
• spontaneous
Spontanheilung. Das Verschwinden bzw.
Spontanabort. Die nicht künstlich herbei- die Linderung von Krankheitssymptomen
geführte Beendigung einer Schwanger- ohne deren Behandlung.
schaft, d. h. der Verlust des Schwanger- • spontaneous remission
schaftsproduktsvor Ende der 28. Schwan-
gerschaftswoche bei Embryo- oder Feto- Spontanurin. Harnuntersuchung, bei der
pathie bzw. Uterusmissbildungen. nach Reinigung der äußeren Harnröhren-
]lat.: abortus, Fehl-, Frühgeburt] mündung spontan gelöster Harn in einem
• spontaneous abortion sauberen Gefäß aufgefangen wird. Für
qualitative bzw. halbqualitative Harnun-
Spontanatmung, assistierte. (ASB; ASV). tersuchungen ist der morgens gelassene
Druckunterstützung bei Spontanat- Nachturin am besten geeignet, da er meist
mung, d.h. der Patient bestimmt den konzentrierter ist als der Tagesharn.
Atemrhythmus und wird in seiner Atem- • spontaneous urine
arbeit lediglich mechanisch unterstützt. Sporen. 1. Die Keimzelle von Pilzen und
assisted spontaneaus breathing I ven- Protozoen. 2. Die Dauerform einiger Bak-
tilation terien, die gegenüber Hitze, Trockenheit
und chemischen Einflüssen resistent ist.
Spontanatmung,. ungenügende. Anerkannte Durch sporenbildende Bakterien hervor-
--. NANDA- --. Pflegediagnose, die definiert gerufene Krankheiten sind unter anderen
ist als ein Zustand, in dem der Patient Botulismus, Gasbrand und Tetanus.
eine lebenssichernde Atmung durch ver- [griech.: sponi, Säen, Saat, Samen I
minderte Energiereserven nicht auf- • spores
rechterhalten kann. Typische Symptome
sind dabei eine erschwerte Atmung sporizid. Sporen abtötend; Eigenschaft ei-
(Dyspnoe), erhöhte Stoffwechselrate, ge- niger chemischer Mittel.
steigerte körperliche Unruhe, Furcht, • sporicide
vermehrter Einsatz der AtemhUfsmus- Sporozoa (pl.). Klasse einzelliger Lebewe-
kulatur, vermindertes Atemzugvolumen, sen, die sich durch _, Sporen vermehren
und nicht selbstständig fortbewegen kön-
nen. S. sind Erreger zahlreicher Krankhei-
ten, u. a. der Malaria. Zu den S. zählen To-
xoplasmen und Plasmodien.
•sporozoa
-
störungen.
speech therapy
-
bzw. Korrektur von Sprach- oder Sprech-

Verschiedene Bereiche in
Großhirnrinde, die für die Sprachbil-
rt hdWß. Zweig der Medizin, der sich dung und das Sprachverständnis verant-
mit dem Einfluss von Bewegung, Training wortlieh sind. Bei Rechtshändern liegen
und Sport auf den menschlichen Organis- die S. in der linken, bei Linkshändern in
mus sowie der Verhütung und Behand- der rechten Gehirnhälfte.
lung von Sportschäden und Sportverlet- • speech centers
zungen befasst.
sports medicine SprechaD, adenoi Abnormes Sprechen,
das durch eine Hypertrophie des norma-
Spottmq --> Schmierblutung. lerweise im Nasenrachenraum von Kin-
•spotting dern zu findenden adenoiden Gewebes
verursacht wird. Näseln.
Sprache. Definierte Reihe von Zeichen, die adenoidal speech
alleine oder in Kombination verwendet
sinnvolle Strukturen in Form von Wör- Sprpi7fufL Flacher, stark nach außen ge-
tern und Symbolen bilden, die Vorbedin- drehter und verbreiterter Fuß.
gung für eine allgemeinverständliche zwi- .rXr, splayfoot
sehenmenschliche Kommunikation sind.
language Spritze. Instrument zum Aspirieren, Inji-
zieren oder Einflößen von Flüssigkeit.
# aphonlsche. Sprachstörung, bei Eine S. zur Injektion von Medikamenten
der Vokale nur geflüstert werden können. besteht aus einem geeichten Glas- oder
aphonic speech Kunststoffzylinder, der an einem Ende
durch einen Kolben abgedichtet wird und
aploshe. Abnormer Sprach- am anderen Ende eine schmal zulaufende
rhythmus mit schleppender, abgehackter Öffnung hat, auf die eine Hohlnadel aufge-
Artikulation unterbrochen von lauter Be- setzt werden kann. S., die zur Spülung von
tonung einzelner Wörter. Eine explosive
Wunden oder Körperhöhlen oder zur
Sprache kann häufig bei Hirnstörungen
Aspiration von Schleim oder anderen
beobachtet werden. Flüssigkeiten aus Körperhöhlen verwen-
• explosive speech det werden, sind i. d. R. größer als Injek-
·tonalg. Sammelbezeichnung für tionsspritzen.
Störungen und Abnormitäten bezüglich .syringe
des Sprechens, wie z.B. Aphasie (Sprach- Spnmnahlä. Scharniergelenk zwischen
versagen), Alexie (Leseunfähigkeit),
Bein und Fuß. Die abgerundeten Knöchel-
Aphonie (Stimmlosigkeit), Stammeln, erhebungen an beiden Gelenkseiten bil-
Stottern und undeutliches Sprechen. S.en den ein Zapfenloch für die Sprungbein-
können viele verschiedene Ursachen ha-
oberfläche.
ben, darunter neurologische Verletzungen
~z:r ankle joint
der Großhirnrinde, Muskellähmungen in-
folge von Verletzungen oder Krankheit, Für die Ernährung und
Missbildungen der Sprachorgane, emotio- physiologischen Vorgänge im Körper
nale oder psychische Anspannung, Stress wichtige Substanz, die in solch geringen
oder Depression, Hysterie sowie schwere Mengen vorkommt, dass sie bei einer
geistige Behinderung. Analyse kaum angezeigt wird.
• speech dysfunction ~:C:r.trace element

tberapie. Psychotherapeutische Be- Sputum. (Auswurf). Durch den Mund ausge-


handlung und Beratung zur Vorbeugung hustete Sekrete aus den Atemwegen und
Absonderungen aus der Mundhöhle. S. Sti1ging. (Stadieneinteilung). System zur Be-
besteht aus Schleim, Zellmaterial, Nah- schreibung der Größe und Ausbreitung ei-
rungsresten, Staub und ggf. aus Mikroor- nes malignen Tumors; wird zur Planung
ganismen und kann schleimig, eitrig, se- der Behandlung und zur Vorhersage der
rös oder blutig sein. Menge, Farbe und Heilungschancen verwendet. Zum Staging
Zusammensetzung des S. sind wichtig für gehört eine körperliche Untersuchung,
die Krankheitsdiagnose. verschiedene diagnostische Maßnahmen,
[lat.: spuere, spucken, ausspucken] Operationen und histologische Untersu-
•sputum chungen. Die Einteilung der Tumorsta-
dien verwendet die Buchstaben T (Tu-
Sputumzytologie Mikroskopische Unter-
mor), N (Knoten, eng!. node) und M für
suchung bronchialer Ausscheidungen.
entfernte Metastasen und enthält darüber
Die Untersuchung beinhaltet die Suche
hinaus eine numerische Ordnung für das
nach Zellen, die krebsartig oder krank-
Ausmaß der Erkrankung. (---+ TNM-Kiassifi-
haft sind. zierung)
• cytologic sputum examination [eng/.: stage, Stadium]
Squma (pl. Squmu). l. Hautschuppen •cancer staging
bzw. Hornzellenplättchen, die sich von
der Haut ablösen. 2. Dünner, schuppen- StammiNiuRL l. Aufzeichnung aller be-
förmiger Teil bestimmter Knochen, insbe- kannten Entwicklungslinien der Vorfah-
sondere der Schädelknochen. - adj. squa- ren einer Familie. 2. Aufzeichnung, die
mös. genetische Informationen über die Vor-
[lat.: squama, Schuppe] fahren einer Person aufzeigt, welche bei
•squama der Analyse von vererbten Merkmale oder
von Erbkrankheiten in bestimmten Fami-
Sr. Symbol für das Element ---+ Strontium. lien eingesetzt werden können.
•sr •pedigree
Stlbchen. Eine der kleinen, zylindrischen Stammelft. (Dyslalie). Sprachstörung, ge-
Elemente, die auf der Oberfläche der Reti- kennzeichnet durch verkrampfte, verzö-
na anhaften. Die S. enthalten die chemi- gerte, stockende oder falsche Artikulati-
sche Substanz Rhodopsin, die für die An- on. Es gibt drei Arten: l. Laute werden
passung des Auges an Dämmerlicht und ausgelassen; 2. bestimmte Laute werden
die violette Farbe der S. verantwortlich ist. durch andere ersetzt; 3. Laute werden

111 •rod
Stlbchen llftd Zapfen. Die lichtempfindli-
chen Zellen der Retina (Netzhaut). Die
falsch ausgesprochen. Bei logopädischer
Behandlung ist die Prognose meistens
günstig. (s.a. Stottern)
Stäbchen sind hauptsächlich um die Netz- • stammering
haut herum angeordnet (unter dem sicht- Stammllim.---+ Hirnstamm.
baren violetten Epithelium). Die Zapfen- •brainstem
zellen empfangen die Farbreize.
• rods and cones Sta11mlltlle. (Biutstammzelle). Blutbildungs-
zelle; Zelle, deren Tochterzellen verschie-
Stllldlenllllndbel Totale Farbenblindheit dene Zelltypen hervorbringen können, d.
infolge eines Funktionsausfalls der Zap- h. die Zellen sind weiterhin undifferen-
fenzellen der Netzhaut. ziert. Eine solche pluripotente S. kann
• rod-monochromasy sich in verschiedene Zelltypen entwickeln,
Stlllsichtfghit---+ Astigmatismus. z.B. in Leukozyten, Granulozyten, Throm-
• astigmatism bozyten und Erythrozyten.
•stem cell
Stachel. (Sporn). Spitzer Knochen- oder
Knorpelvorsprung. ~. Gewebsneubildung
•spur in den blutbildenden Organen, wobei die
vorwiegend bösartigen Zellen zu unreif Schallwellen vom Amboss auf das Innen-
sind, um sie zu klassifizieren. Die akute ohr.
Krankheit verläuft schnell und ohne Hei- [mlat.: stapes, Steigbügel]
lungschancen. stapes
• stem cellleukemia
UNIU. Staphylokokkenart,
St;l!1;Llrdbikarbonat. Die Bikarbonat-Io- die goldgelbe bis orange- oder zitronen-
nenkonzentration (HCOr Konzentration) farbige Pigmente produziert. S. a. ruft
des Plasmas, die bei einem pC0 2 von 40 zahlreiche eitrige Infektionen hervor, z.B.
mmHg bei 37° C und Sauerstoffsättigung Furunkel, Karbunkel und Abszesse.
des Blutes gemessen wird. Das S. gibt Auf- [griech.: staphyle, Weintraube + kokkos,
schluss über eine --> metabolische Störung Kern, Beere+ lat.: aurum, Gold]
des Säure-Basen-Haushalts im Blut. Der • Staphylococcus aureus
Normwert liegt bei 22-26 mmol/1. (s.a.
pH-Wert) .tlktkm.Durch pathogene
•standard bicarbonate Bakterien der Gattung --> Staphylokokkus
ausgelöste Infektion, bei der sich typi-
SllftZb Entfernung von lebendem scherweise Abszesse auf der Haut oder an-
Gewebe zur mikroskopischen Untersu- deren Organen bilden. Zu den S. der Haut
chung, bei der z.B. mit einer Stanzzange zählen Karbunkel, Haarbalgentzündung
ein zylinderförmiges Stückehen Knochen- (Follikulitis), Eitergeschwüre (Furunkel)
mark aus dem Brustbein (Sternum) ent- und Schweißdrüsenentzündung (Hidrade-
nommen wird. (--> Biopsie) nitis). Häufig tritt eine Bakteriämie auf,
punch biopsy die zu Entzündungen der Herzinnenhaut
(Endokarditis), der Hirn- und Rücken-
5u;wdektomie. Das Herausschneiden des markshäute (Meningitis) oder des Kno-
Steigbügels (Stapes) im Mittelohr und chenmarks (Osteomyelitis) führen kann.
das Einsetzen von Knorpel-, Knochen- Eine Staphylokokkenpneumonie folgt
und Kunststoffteilen (Stapesplastik) zur häufig auf eine Grippe oder andere Virus-
Wiederherstellung des Gehörs. Die durch erkrankungen und kann chronische
das Festwachsen des Steigbügels eingetre- Krankheiten und allgemeine Schwächung
tene Schwerhörigkeit wird damit beho- nach sich ziehen. Darüber hinaus kann es
ben. Die Schwingungen werden wieder durch ein Toxin, das bestimmte Staphylo-
über das ovale Fenster auf die Flüssigkeit kokkenarten in kontaminierter Nahrung
im Innenohr übertragen. bilden, zu einer akuten Magen-Darm-Ent-
[mlat.: stapes, Steigbügel + griech.: ek- zündung (Gastroenteritis) kommen.
tome, Ausschneiden, Herausschneiden] • staphylococcal infection
stapedectomy
Staphylokokkus (pi. Staphylokokken .Unbe-
St;lpNiiuHefleK. Kontraktion des Musculus wegliche, kugelförmige, grampos1l!ve
stapedius im Mittelohr als Reaktion auf Bakterien. Einige Gattungen kommen na-
ein lautes Geräusch. Die --> Hörschwelle türlicherweise auf der Haut und im Ra-
bezeichnet das leiseste Geräusch, welches chen vor, andere rufen schwere eitrige In-
einen akustischen Reflex auslöst. Bei Per- fektionen hervor oder produzieren To-
sonen mit normalem Hörvermögen befin- xine, die zu Übelkeit, Erbrechen und
det sich die Hörschwelle in einem Bereich Durchfall führen. In Krankenhäusern
zwischen 85 bis 90 dB. (--> Stapedius) können lebensbedrohliche Staphylokok-
• acoustic reflex keninfektionen auftreten.
Staphylococcus (pl. staphylococci)
(Steigbügel). Eines der drei Gehör-
knöchelchen im Mittelohr, das einem klei- Star, grüner.--> Glaukom.
nen Steigbügel gleicht. Es überträgt •glaucoma
952 Stase ~.

Stase. Stauung, Unterbrechung des nor- Staublunge. --> Pneumokoniose.


malen Blutflusses in den Gefäßen. Die S. • pneumoconiosis
ist oft ein erstes Anzeichen von schweren
Entzündungen und kommt darüber hi- Stauchungsbruch, mit Keilbildung. Bruch ei-
naus bei Erfrierungen oder Schock vor. nes Wirbelkörpers mit vorhergehender
[griech.: stasis, Stehen, Stillstand] Kompression.
• stasis • wedge fracture

Station. Fachspezifische Krankenhausab- Staumanschetten, Vorsichtsmaßnahmen


teilung mit mehreren Patientenzimmern, bei der Benutzung von. --+ pflegeinterventi-
dem Stationszimmer und ggf. bestimmten on der -. NI(, die defmiert wird als die
Untersuchungszimmern, z.B. innere, or- Anwendung einer Staumanschette unter
thopädische oder Wochenstation. Berücksichtigung der Vermeidung eines
Verletzungspotenzial für die Patienten
• ward
durch ihre Benutzung.
Statistik. Fachbereich der Mathematik, der • Pneurnatic Tourniquet Precaurions
sich mit Messung, Klassifizierung und
Analyse von objektiven Informationen be- Stauun~. ~np~ysiol~gische Ansammlung
schäftigt. von Fluss1gke!t m emem Organ oder ei-
• statistics nem Körperbereich. Bei der angesammel-
ten Flüssigkeit handelt es sich entweder
Status. l. Bestimmte Lage oder Situation, um Schleim, Galle oder Blut.
in der sich ein Mensch befindet, z.B. der • congestion
emotionale Status. 2. Akutes Stadium ei-
Stauungsdermatitis. Häufige Folgeerschei-
ner bestimmten Krankheit, in dem die nung einer Veneninsuffizienz in den Bei-
charakteristischen Symptome gehäuft nen. Sie beginnt mit Ödemen im Bereich
bzw. m Form von Anfällen auftreten z B der Fußknöchel, worauf später dunkle
Status asthmaticus. ' . .
Hautverfärbungen, Hautrötung, Petechien
[lat.: status, Stehen, Stand, Zustand, Ver- und Verhärtungen der Haut eintreten.
fassung] Schließlich kommt es zur Atrophie und
• status Fibrose der Haut und des Unterhautfettge-
~ebes mit Geschwürbildung. Haben sich
Status asthmaticus. Akuter, schwerer und
lang anhaltender Asthmaanfall infolge emmal Geschwüre gebildet, ist der Hei-
von stark eingeschränktem Lumen der lungsprozess sehr langwierig. Die dunkle
Luftwege durch anhaltende Bronchospas- Hautverfärbung entsteht durch Blut, das
men, Odeme oder Blockierung durch durch die Wände der Kapillaren austritt,
Schleim. Der Anfall kann Hypoxie, Zya- d1e dem. erhöhten Venendruck ausgesetzt
nose und Bewusstlosigkeit zur Folge ha- smd. D1e betroffenen Hautpartien sind
ben und in schlimmsten Fällen sogar den leicht reizbar und reagieren schnell auf
Tod. örtliche Behandlungen.
status asthmaticus • stasis dermatitis
Stauun~slunge: Exzessive Ansammlung
Status epilepticus. Medizinischer Notfall
von Fluss1gke!t m den Lungen, meist in
gekennzeichnet durch wiederholte Anfäll~ Verbindung mit einer Entzündung oder
ohne Unterbrechungen. Ein S. e. kann dekompensierten Herzinsuffizienz.
ausgelöst werden durch plötzlichen Ent-
• pulmonary congestion
zug von krampflösenden Medikamenten
(Antikonvulsiva), durch abnorme Blut- Stauungsmilz. (Banti-Syndrom). Milzvergrö-
zuckerspiegel, Hirntumor, Kopfverlet- ßerung in Verbindung mit Magenbluten,
zung, hohes Fieber oder Vergiftung. Anämie, Hypertonie der Pfortader und
[griech.: epilepsia, Anfassen, Anfall] Leberzirrhose. (--> Splenomegalie)
• status epilepticus • congestive splenomegalia
.~ . Sterbehilfe, aktive 953

Stauungsödem. (kardiales Ödem). Ansamm- steckenbleiben, weil der Kopf eines Säug-
lung seröser Flüssigkeit aus dem Blutplas- lings dicker als sein Körper ist.
ma im interstitiellen Gewebe infolge einer • breech birth
Stauungsinsuffizienz. In schweren Fällen
kann sich die Flüssigkeit auch in serösen Steißlage. --+ Beckenendlage.
Hohlräumen ansammeln. • pelvic presentation
[griech.: oidema, Schwellung.] Stellenbeschreibung. Regelt im beruflichen
• cardiac edema Alltag die Rechte und Pflichten eines Ar-
Stauungsulkus. Nekrotische, kraterartige beitnehmers, die mit seiner innerbetrieb-
Hautverletzung am Unterschenkel infolge lichen Stellung verbunden sind. Außer-
einer chronischen venösen Blutstauung. dem erfährt der Arbeitnehmer, wem er
Das S. tritt häufig im Zusammenhang mit untergeordnet und wem gegenüber er
--+ Stauungsdermatitis und --+Varikose auf. weisungsbefugt ist.
• stasis ulcer • job description

STD. Abkürzung für englisch >>--+ Sexually Stenose. Abnorme Verengung einer Öff-
Iransmitted Diseases«. nung oder eines Körperkanals. - adj. ste-
notisch.
• sTD [griech.: stenosis, Verengung]
Stean11ö. --+ FettdurchfalL • stenosis
• steatorrhea
Steppe, Hilde. Deutsche Pflegeprofessorin
Ste<hampulle. Gla behältnis meist zur (194 7-1999 ), die sich schwerpunktmäßig
Mehrfach-Entnahme von Injektion Iö- mit der historischen Pflegeforschung be-
sungen z.b. Insulin oder Heparin. schäftigte. Bekanntestes Werk: Kranken-
pflege im Nationalsozialismus. Darüber
Steigbügel. --+ Stapes. hinaus liegen weitere zahlreiche Veröffent-
• stapes lichungen von ihr vor. Zuletzt war sie als
Steinkohlenteer. Mittel gegen Ekzeme zur Professorin im Fachbereich Pflege und
oberflächlichen Anwendung bei chroni- Gesundheit der Fachhochschule Frankfurt
schen Hautkrankheiten, wie Ekzem und a.M. tätig.
Schuppenflechte. Sterbehilfe, aktive. Eine Form der --+ Eutha-
• coal tar nasie, bei der eine Person, die den Wunsch
Steinmann·Nagel. Angespitzter Metallna- zu sterben äußert, durch eine andere Per-
gel, der bei Knochenbrüchen in große son unterstützt wird, entweder durch Be-
Knochen (Schienbein- oder Oberschen- ratung und/oder die Verabreichung eines
kelknochen) eingeschlagen wird und als Giftes oder Gegenstandes den Tod herbei-
Überträger der von außen einwirkenden zuführen. Direkte a. S. ist nach deutschem
Kräfte fungiert, z.B. bei einem Streckver- Recht vorsätzliche Tötung, d.h. entweder
band. Wird zum Einrichten von Knochen- Mord oder Totschlag. Sie ist auch dann
brüchen verwendet. strafbar, wenn der Patient dies ausdrück-
[F. Steinmann, schweizer Chirurg, 1872- lieh wünscht. Indirekte a. S. (= Schmerz-
1932] linderung mit lebensverkürzender Neben-
• Steinmann pin wirkung) ist straffrei, wenn die Schmerz-
linderung im Vordergrund steht und die
Steißgeburt. Geburtsvorgang, bei dem der Lebensverkürzung nur ungern in Kauf ge-
Säugling mit den Füßen, Knien oder dem nommen wird. In den Niederlanden ist seit
Gesäß voran geboren wird. S.en sind häu- 2001 bei ausdrücklichem Wunsch des Pa-
fig sehr gefährlich; der Körper wird dabei tienten die a. S. erlaubt, wenn mindestens
problemlos geboren, doch kann der nach- zwei Ärzte unabhängig voneinander fest-
folgende Kopf im unzureichend gedehn- stellen, dass der Patient todkrank, und me-
ten (dilatierten) Gebärmutterhals (Zervix) dizinische Hilfe nicht mehr möglich ist. In
954 Sterbehilfe, aktive . · .,

anderen Ländern wird diese Möglichkeit steril. I. Frei von lebenden Mikroorganis-
diskutiert; in Deutschland ist die Mehrheit men. 2. Unfruchtbar; unfahig, Nachkom-
bisher gegen eine solche Regelung. men zu zeugen; häufig aufgrund von kör-
• assisted death perlichen Beeinträchtigungen; beim
Mann z.B. durch fehlende Spermatoge-
Sterbende, Pflege von. -+ Pllegeinterventi· nese, bei der Frau durch Blockierung der
on der .... NIC, die definiert wird als die Eileiter. 3. Aseptisch.
Förderung von körperlichem Wohlbefin- [lat.: sterilis, unfruchtbar]
den und seelischem Frieden in der letz- • sterile
ten Lebensphase.
• oyingCare steriler Bereich. I. Bestimmter Bereich, der
als keimfrei gilt. 2. Der Bereich rund um
Sterbephasen. Die fünf emotionalen und einen Patienten, der für eine Operation
physischen Phasen, die ein Mensch vorbereitet wurde. Dazu gehört das spe-
durchläuft, der weiß, dass er bald sterben ziell gekleidete OP-Team sowie sämtliche
wird. Das Modell wurde von E. Kühler- Geräte, Gegenstände und Anschlüsse in
Ross entwickelt und beschrieben. Die diesem Bereich.
Phasen unterteilen sich in Nicht-Wahrha- • sterile field
ben-Wollen und Schock, Wut, Verhan-
deln, Depression und schließlich Akzep- Sterilisation. I. Verfahren, wodurch eine
tanz. Die Phasen können nacheinander Frau unfruchtbar bzw. ein Mann zeu-
auftreten oder auch, je nach Zustand des gungsunfähig wird. 2. Bestimmtes Ver-
Patienten, sich mehrmals wiederholen. fahren zur Zerstörung von Mikroorganis-
Die ersten drei Phasen durchlaufen Ster- men auf Instrumenten, Wäsche und spe-
bepatienten häufig mehrmals. ziellen Geräten; wird mit Hilfe von Hitze,
• stages of dying Wasser, Chemikalien oder Gasen durchge-
führt.
Sterblichkeitsziffer. Die in einer bestimm- • sterilization
ten Bevölkerungsgruppe beobachtete Ster-
berate. sterilisieren. I. Eine Frau unfruchtbar ma-
• fatality rate chen, z.B. durch Durchtrennen der Eilei-
ter, bzw. einen Mann zeugungsunfähig
Stereognosie. Die Fähigkeit, Form, Konsis- machen durch Unterbindung der ableiten-
tenz und Wesen eines Gegenstands allein den Samenwege. 2. Keimfrei machen;
durch Betasten zu erkennen (bei geschlos- sämtliche lebenden Mikroorganismen
senen Augen). (Viren, Bakterien, Sporen etc.) auf Instru-
• Stereognosis menten, Wäsche, Materialien und Geräten
Stereomikroskop. -. Mikroskop, das mit zerstören.
Hilfe von doppelten Okularen und doppel- • sterilize
ten Objektiven ein dreidimensionales Bild Sterilität. Unvermögen, Nachkommen zu
erzeugen kann. zeugen bzw. zu empfangen.
• stereoscopic microscope • sterility
Stereoophthalmoskop. -. Ophthalmoskop, Sterilität, relative. Zustand der Unfrucht-
das zur dreidimensionalen Begutachtung barkeit (Infertilität), wobei einer oder
des Augeninneren mit zwei Okularen aus- mehrere Faktoren dafür verantwortlich
gestattet ist. sind, dass sich die Möglichkeit einer
• stereoophthalmoscope Schwangerschaft verringert.
stereotaktisches Instrument. Gerät, das auf [lat.: sterilis, unfruchtbar]
den Kopf eines Patienten gesetzt wird, • relative sterility
und mit Hilfe von Koordinaten Gehirn- Sternalpunktion. Punktion des Brustbeins
strukturen lokalisieren kann. (Sternum) zur Gewinnung von -> Kno-
• Stereotaxie instrument chenmark zur Diagnostik von Bluterkran-
•• ~ - Stewart. Isabei Ma1tland 955

kungen, z.B. _, Leukämie (Häufig ist die und sonstigen Anämieformen verwendet,
Beckenkammpunktion, da sie schmerz- die mit Niereninsuffizienz, myeloischer
und komplikationsärmer ist). Metaplasie und Leukämie assoziiert sind.
[griech.: sternon, Brust; lat.: punctio, Ein- S. werden auch teilweise missbräuchlich
stich] von Sportlern zum Muskelaufbau verwen-
• sternal puncture det.
[griech.: anaballein, aufbauen]
stemoklavikulär. (sternoclavicularis). Zum
• anabolic steroid
Sternum (Brustbein) und der Klavikula
(Schlüsselbein) gehörend.
Steroide (pl.). Eine Gruppe bestimmter
[lat.: clavicula, kleiner Schlüssel] Hormonsubstanzen mit ähnlicher chemi-
• sternoclavicular scher Struktur, die hauptsächlich in der
Stemokleidomastoideus. _, Musculus ster- Nierenrinde und in den Gonaden gebildet
nocleidomastoideus werden.
• sternocleidomastoid [griech.: stere6s, starr, hart, fest]
• steroids
stemokostal. Rippen und Brustbein betref-
fend. Steroidhormone. Im engeren Sinne die Ge-
• costosternal schlechtshormone (Androgene und
Sternum. (Brustbein). Langer abgeflachter Östrogene) und die Nebennierenrinden-
Knochen, der den Mittelteil des Brust- hormone.
korbs (Thorax) bildet. Er ist kopfwärts • steroid hormones
auf jeder Seite mit dem Schlüsselbein
(Klavikula) und seitlich gelenkig mit den Stethoskop. Instrument zum Abhören ei-
ersten sieben Rippenpaaren verbunden. nes Patienten. Es besteht aus einem Ohr-
Das S. besteht aus dem Manubrium, dem bügel mit zwei Ohroliven, die über einen
Corpus sterni und dem Schwertfortsatz. flexiblen Schlauch mit einer Membran
• sternum verbunden sind. Die Membran wird auf
Brust oder Rücken des Patienten gesetzt,
Stemumpunktion. Diagnostisches Verfah- um Herz- oder Lungengeräusche abzuhö-
ren, bei dem eine Nadel in das Knochen - ren.
mark des Brustbeins eingeführt und Blut· • stethoscope
proben zur anschließenden Analyse ent-
nommen werden. Steuerung. Eingriffvon außen in die Regu-
[griech.: sternon, Brust + lat.: punctare, lationsmechanismen des Körpers, um z.
Einstiche machen] B. den Blutdruck oder den Blutzuckerspie-
• sternal puncture gel zu senken. (s.a. Kybernetischer Regel-
Stemumspalte. Durch eine embryonale kreis)
Fehlbildung verursachte Brustbeinspalte. • regulation; control
• cleft sternum
Stewart, Isabel Maitland. Amerikanische
Steroidanabolika. Gruppe chemischer, von Lehrschwester und Buchautorin. Sie war
Testosteron abgeleiteter bzw. synthetisch die erste Krankenschwester mit einem
hergestellter Verbindungen, die zur För- Universitätsdiplom. I. Stewart war ent-
derung des Körperwachstums und der Vi- scheidend an der Reform des Lehrplans
rilisierung sowie zur Gegensteuerung der für Krankenschwestern beteiligt, nahm
Auswirkungen endogener Östrogene ein- eine führende Position bei der Ausbil-
gesetzt werden. Alle Verbindungen dieser dung ein und engagierte sich internatio-
Gruppe haben gemischte, androgen-ana- nal für die Belange der Krankenpflege.
bolische Auswirkungen. S. werden zur Be-
[ 1878- 1963]
handlung von aplastischer Anämie, Hä-
mozytenaplasie, hämolytischer Anämie • Stewart, Isabel Maitland
956 STH >:~

STH. Abkürzung für »somatotropes Hor- turn. Eine negative Bilanz entsteht beim
mon<<. (---+ Wachstumshormon) Fasten oder bei einer Gewebezerstörung.
• STH; growth hormone • nitrogen balance
Stielwarze. Kleiner brauner bzw. fleisch-
Stickoxid {NO). (Stickstoffmonoxid). Farbloses farbener Hautauswuchs. Tritt häufig in
Gas, das häufig im Gewebe von Menschen der Nackenregion eines älteren Menschen
und Tieren zu finden ist und das an vielen auf.
biologischen Funktionen und Prozessen • cutaneous papilloma
beteiligt ist, z.B. an der Neurotransmissi-
on, Vasodilatation, Zytotoxizität von Mak- Stigma (pl. Stigmata). I. Moralischer oder
rophagen, Therapien zur Senkung der körperlicher Makel; 2. Typisches Kennzei-
Fettwerte und Hemmung der Blutgerin- chen (geistig oder körperlich) für eine be-
nung (Thrombozytenaggregation). Wenn stimmte Krankheit.
S. als Inhalation verabreicht wird, wirkt [griech.: stfgma, Zeichen, Brandmal;
es als ein Entspannungsfaktor, der eine Stich]
Gefäßverengung (Vasokonstriktion) in • stigma
den Lungen lindert, welche durch eine
vorübergehende Hypoxie verursacht wer- Stillen. Einem Kind die Brust geben und
den kann. Ein $.-Mangel kann zu hohem mit der Muttermilch ernähren. Das S. ist
Blutdruck und zur Bildung von athero- die natürlichste und beste Ernährung für
sklerotischer ---+ Plaque führen. Bei Kon- das Baby, da in der Muttermilch sämtli-
takt mit der Luft wird S. rasch in das sehr che Nährstoffe, die es braucht in optima-
giftige Stickstoffdioxid (N0 2 ) umgewan- ler Zusammensetzung vorhanden sind.
delt. Zu den Nebenwirkungen einer über- Das Kind wird am besten nach Bedarf
mäßigen NO-Exposition zählen Reizun- gestillt, d. h. immer wenn es Hunger hat.
gen der Augen, Nase und Hals, Schläfrig- Eine Gefahr der Oberfütterung ist bei
keit (Somnolenz) und Bewusstlosigkeit. Muttermilch nicht gegeben. Eine Still-
• nitric oxide (NO) mahlzeit sollte möglichst nicht länger
als 20 Minuten dauern, da sonst die
Brustwarzen der Mutter übermäßig stra-
Stickstoff (N). Gasförmiges, nicht-metalli-
paziert werden. S. fOrdert die Rückbil-
sches Element mit der Ordnungszahl 7
dung der Gebärmutter nach der Geburt;
und Atommasse 14,008. S. macht mit etwa
es schützt da Kind am besten vor Aller-
78% den größten Anteil unserer Atemluft
gien und Infektionen.
aus und ist Bestandteil aller Proteine, so-
wie wesentlicher Baustein der meisten or- • suckle
ganischen Substanzen. Stickstoffverbin- Stillen, Beratung beim. Pflegeinterventi-
dungen sind wichtige Bestandteile aller le- on der --+ NIC, die defrniert wird als der
benden Organismen, insbesondere von Einsaz eines interaktiven HUfsprozesses
Eiweißen und Nukleinsäuren. Mit Wasser- zur Unterstützung eines erfolgreichen
stoff bildet S. Ammoniak. Stillens.
• nitrogen (N)
• Lactation Counseling
Stickstoffbilanz. Differenz zwischen dem Stillen, Unterstützung beim. Pflegeinter-
normalerweise mit der Nahrung aufge- vention der --+ NIC, die definiert wird als
nommenen und dem aus dem Körper die Vorbereitung einer Mutter auf das
durch Urin und Fäzes wieder ausgeschie- Stillen ihres Säuglings.
denen ---+ Stickstoff. Der Großteil des kör- • Breastfeeding Assistance
pereigenen Stickstoffs ist in den Proteinen
enthalten. Eine positive S., bei der also die Stimmabdruck. Graphische Darstellung des
Aufnahme größer als die Ausscheidung Sprechmusters einer Person mit Hilfe ei-
ist, impliziert Gewebebildung und Wachs- ner elektronischen Aufnahme. Der S. ist
.~ Stimulation, olfaktorische 957

wie der Fingerabdruck nur für einen ein- der ..... Stimmung gekennzeichnet sind.
zigen Menschen spezifisch. Wenn die Symptome leicht und vorüber-
• voiceprint gehend sind, ist dies durchaus normal, in
schwereren Fällen kann es jedoch zu aus-
Stimmapparat. Kehlkopf (Larynx), Rachen geprägten depressiven Zuständen o.ä.
(Pharynx), Mund- und Nasenhöhlen, die
kommen.
bei der Erzeugung von Tönen zusammen- • mood disorders
wirken.
• vocal apparatus Stimmungsschwankungen, Umgang mit.
Stimmbänder. Feste Bänder im Kehlkopf --. Pflegeintervention der --. NIC, die defi-
aus gelbfarbigem, elastischem Gewebe, niert wird als die Gewährleistung von Si-
die von Membranen - den sogenannten cherheit und Stabilität für Patienten mit
..... Stimmlippen - umhüllt sind. dysfunktionalen Stimmungszuständen .
• vocal cords Mood Management
Stimmbänder, echte. Paarige Stimmlippe Stimulans (pl. Stimulanzien}. jede Substanz,
(Plicae vocales), die das Stimmband (Li- die die Aktivität eines Körpersystems an-
gamentum vocale) und den Stimmmuskel regt bzw. reizt. - adj. stimulierend.
(Musculus vocale) umhüllt; im Gegensatz [lat.: stimulare, mit dem Stachel stechen,
zu den falschen Stimmbändern (Plicae anstacheln, anreizen]
vestibulares). • stimulant
• true vocal cords
Stimulation, auditive. Kontaktaufbau über
Stimmgabelprüfung. (Weber-Versuch). Scree- das Gehör mit einem wahrnehmungsge-
ning-Methode zur Bestimmung der Hör- störten Patienten. Dem Patienten werden
fahigkeit, wobei dem Probanden eine vertraute Stimmen/Geräusche/Musik an-
schwingende Stimmgabel auf den Scheitel geboten. Für Intensivpatienten ist das
gesetzt wird. Bei gesundem Gehör ist der Gehör einer der bedeutendsten Wahr-
Ton auf beiden Ohren gleich lang und nehmungskanäle zur Außenwelt (--.Ba-
laut. Besteht eine einseitige Schalllei- sale Stimulation)
tungsschwerhörigkeit (z.B. infolge einer • auditive Stimulation
Mittelohrentzündung), wird der Ton auf
der kranken Seite länger gehört; bei In- Stimulation, basale. -+ Basale Stimulation
nenohrerkrankungen wird er auf der er-
krankten Seite kürzer gehört. Stimulation, kognitive. --. Pflegeinterventi-
[Ernst Weber, dt. Anatom und Physiologe, on der NIC, die definiert wird als die
1795-1878] Verbesserung von Bewusstsein und Ver-
• weber's tuning fork test ständnis der Umgebung durch die An-
wendung geplanter zweckmäßiger Reize.
Stimmlippen. (Stimmfalten). Die echten Cognitive Stimulation
-+ Stimmbänder. Sie werden durch Anbla-
sen aus dem Brustkorb in Schwingungen Stimulation, kutane. --. Pflegeintervention
versetzt und erzeugen dadurch Töne. der ..... NIC, die definiert wird als die Sti-
• vocal folds mulation der Haut und des darunterlie-
genden Gewebes, um Anzeichen und
Stimmung. Längerfristiger, subjektiver Symptome, wie z.B. Schmerzen, Muskel-
emotionaler Zustand, der die gesamte krämpfe oder Entzündungen, zu lindern.
Persönlichkeit und die Wahrnehmung der
Umgebung beeinflusst. Beispiele für S.en • Cutaneous Stimulation
sind Traurigkeit, Begeisterung oder Wut. Stimulation, olfaktorische. Bestandteil der
• mood basalen Stimulation. Duftmoleküle
Stimmungsschwankungen. Vielzahl von Zu- werden durch Chemorezeptoren und
ständen, die durch eine Beeinträchtigung Riechnerven über die Riechschleimhaut
'158 Stimulation, olfaktorische '''· '•' ·

an das Gehirn weitergeleitet und können nen Körper wahr. Vor allem bei blinden
einen spezifischen Einfluss auf die Be- Patienten hat die T.-h. S. eine starke Be-
findlichkeit des Patienten nehmen. Ge- deutung. Vor bestimmten Pflegemaß-
ruchsintensive Substanzen, die dem Pa- nahmen können dem Patienten zum Bei-
tienten vertraut sind, werden als Stimu- spiel ein Waschlappen (vor dem Wa-
lus gezielt eingesetzt, um z. B. bewusstlo· schen), ein Löffel (vor dem Essen) oder
se Patienten zu erwecken. ( -+ Aromathe· Schuhe (vor einer Mobilisation) zum Ta -
rapie) sten angeboten werden.
• olfactory Stimulation • tactile-haptic Stimulation

Stimulation, orale. Bestandteil der -+ ba· Stimulation, vestibuläre. Aspekt der -+ ba-
salen Stimulation. Aufgrund seiner stark salen Stimulation. Durch Veränderung der
ausgeprägten Nervenversorgung (Inner- Körperlage wird das Gleichgewicht, die
vation) stellt der Mundbereich eine Wahrnehmung von Beweglichkeit und
hochsensible Einheit dar. Mit für den Pa- die Orientierung im Raum gefordert.
tienten vertrauten Geschmacksrichtun- Mit Hilfe von zarten Schaukelbewegun-
gen (z.B. Cola, Kaffee, Bratwurst, Pom- gen und Vibrationen wird das Laby-
mes frites) wird versucht, die Wahrneh- rinthsystem (Vestibulum) stimuliert; da-
mung zu stimulieren; dabei werden dem durch wird die Schwerkraft und die eige-
Patienten Speisen in gesicherter Form ne Position im Raum besser wahrge-
angeboten (Achtung Aspirationsgefahr!). nommen. Durch lange lmmobilität kann
Die Zungenmobilität kann durch geziel- der Gleichgewichtssinn des Patienten ge-
tes Training mit Hilfe des Tastsinns (tak- stört werden. In Folge reagieren Patien-
til) stimuliert werden. ten auf Positionsveränderungen mit
• oral Stimulation Schwindel oder Obelkeit.
• vestibular Stimulation

Stimulation, somatische. Bedeutendster


Stimulation, vibratorische. Aspekt der
Bereich der -+ basalen Stimulation. Pa-
-+ basalen Stimulation; durch Vibrationen
tienten mit Wahrnehmungsstörungen
wird wahrnehmungsgestörten Patienten
erhalten eindeutige körperbezogene (so-
die Erfahrung von Körpertiefe ermög-
matische) Informationen, damit das
licht. Schwingungen werden mit den
Körperbewusstsein regeneriert werden
Knochen weitergeleitet, daher kann der
kann. Durch Rezeptoren im Körperio-
Patient sein Körperbewusstsein (z. B.
nern und auf der Haut werden Wahrneh-
Länge einer Extremität) wiedererlangen.
mungen (Kontakt, Druck, Temperatur,
Reihenfolge der klassischen V. S.: Fersen,
Streichung. Rhythmus, Abfolge usw. ) re- Hüfte, Becken, Ellenbogen, Thorax.
gistriert Durch -+ beruhigende oder bele-
Sinnvolle Medien: Stimmvibrationen,
bende Ganzkörperwaschungen wird das
Hände der Pflegenden, Vibrax- und Mas-
Körperempfmden des Patienten gezielt
sagegerät Vor der Mobilisation bietet
stimuliert Auch Einreibungen (- atem-
sich das Stampfen und Klopfen der Füße
stimulierende Einreibung) werden soma-
an.
tisch wahrgenommen. (..... lnitialberüh-
rung) • vibratory Stimulation
• somatic Stimulation
Stimulation, visuelle. Förderung der
Orientierung des Patienten im Raum
Stimulation, taktil·haptische. Stimulation und seines Sicherheitsgefühls durch An-
über den Tastsinn. Tastinformationen regung des Sehvermögens. Das Gesichts-
können über die Haut gut differenziert feld des Patienten sollte durch vertraute,
werden. über den Greif- und Tastsinn orientierende und angenehme, reizvolle
nimmt der Patient seine Umwelt und sei- Medien gestaltet sein. Allein ein Aufrieb-
_ '' Stomaoperation 959

ten des Kopfes ermöglicht einen anderen Stoffwechselanomalien, angeborene. (lnborn


Blickwinkel. Umsetzungsmöglichkeiten: errors of metabolism). Verschiedene unphy-
andere Deckenstruktur bei liegenden Pa- siologische metabolische Erkrankungen,
tienten, Uhr, Kalender, vergrößerte Bil- die durch den angeborenen Defekt eines
der von Angehörigen oder Freunden, Enzyms oder Proteins verursacht werden.
der Tageszeit entsprechende Beleuch- Es kommt zu zahlreichen körperlichen
tung, ggf. auch Fernsehen oder der Kon- Symptomen, die für die jeweilige Abwei-
takt mit dem Spiegelbild des Patienten. chung charakteristisch sind. Die a. S. kön-
visual Stimulation nen bereits beim Fötus im Uterus mit Hil-
fe einer Fruchtwasseruntersuchung der
Stimulus (pl. Stimuli). ---. Reiz. Blutzellen und durch Fetoskopie bestimmt
• Stimulus werden. Im Labortest, der nach der Ge-
burt durchgeführt wird, sind die Spiegel
Stinknase. ---+ Ozäna. bestimmter Metabolite im Blut und im
• ozena Urin erhöht, z.B. Phenylbrenztraubensäu-
re bei Phenylketonurie und Galaktose bei
Stirnbein. Bezeichnung für den Schädel- Galaktosämie.
knochen, der sich oberhalb der Augen- • inborn errors of metabolism
höhlen zur hinteren Schädeldecke bis
zum Scheitelbein und zur Scheitelnaht er- Stoffwechselstörung. Bezeichnung für alle
streckt. pathophysiologischen Dysfunktionen, die
• frontal hone dazu führen, dass die Kontrolle über die
---+ Homöostase des Körpers verloren geht.
Stirnhaltung. Situation während einer Ge- • metabolic disorder
burt, in der die Stirn des Kindes zuerst in
den Geburtskanal eintritt. Da der Durch- Stoma. I. Kleine Pore oder Öffnung in ei-
messer des Kopfes in diesem Winkel grö- ner Oberfläche. 2. Künstlicher, operativ
ßer sein kann als der Beckenausgang der hergestellter Ausgang eines Hohlorgans
Mutter, kann ein Kaiserschnitt erforder- nach außen, z.B. bei einer Kolostomie.
lich werden. Dient zur Entleerung von Ausscheidungen
• brow presentation bei Funktionsuntüchtigkeil des betreffen-
den Organs. 3. Operativ hergestellte Öff-
Stirnhöhle. (Sinus frontalis). Hohlräume im nung zwischen zwei Körperstrukturen,
Stirnbein, die mit der Nasenhöhle verbun- z.B. zwischen Magen und Dünndarm.
den sind. Die Stirnhöhlen öffnen sich [griech.: st6ma, Mund] (s. Abb. S. 960)
durch den vorderen Nasengang in den • stoma
vorderen Teil des Mittelohrgangs.
• frontal sinus Stomaoperation. Chirurgisches Verfahren
zur Eröffnung einer Passage, durch die
St.·Louis·Enzephalitis. Infektion des Ge- Urin aus der Harnblase oder Darminhalt
hirns mit Arboviren, die durch infizierte aus dem Darm über eine durch die Bauch-
Insekten auf den Menschen übertragen wand vorgenommene Inzision abfließen
werden. Die Krankheit ist gekennzeichnet kann. Ein Stoma kann gelegt werden, um
durch Kopfschmerzen, allgemeines einen anatomischen Defekt zu korrigie-
Krankheitsgefühl, Fieber, steifen Nacken, ren, eine Obstruktion zu beheben oder
Delirium und Krämpfe. Als Spätschäden die Behandlung einer schweren Infektion
können Seh- und Sprachstörungen, Geh- oder Verletzung des Harntraktes oder des
behinderungen und Persönlichkeitsverän- Darms zu ermöglichen. jede Maßnahme
derungen zurückbleiben. Die Erholung wird nach der anatomischen Lokalisation
von der Krankheit zieht sich oft lange des Stomas benannt, z.B. Kolostomie, Ure-
hin; manchmal endet sie auch tödlich. terostomie, Zäkostomie oder Zystostomie.
• st. Louis encephalitis • ostomy
960 Stomapflege .:;_

Kalostornie

Stoma. Lage eines Stomas.

Stomapflege. I. - Pflegeintervention der Einstellung, sensible emotionale Unter-


.... NIC, die definiert wird als die Erhal- stützung und eine angemessene Unter-
tung der Ausscheidung durch ein Stoma richtung der Selbstpflegemaßnahmen
und die Pflege des umgebenden Gewe- sind wesentliche Aspekte einer erfolgrei-
bes. 2. Versorgung und Unterstützung chen S. ( Stoma)
eines Patienten mit einer chirurgischen • Ostomy Care
Öffnung in der Blase, im Dünn- oder
Dickdarm zur vorübergehenden oder
dauerhaften Ausscheidung von Urin Stomaspülung. Pflegeri ehe Maßnahme
oder Fäzes. Indikation für das Anlegen zur Säuberung, Stirnulierung und regu-
eines Stomas können Karzinome, Darm- lierenden Evaluation einer künstlich ge-
verschlüsse, Verletzungen oder schwere schaffenen Körperöffnung ( ... Stoma).
Ulzerationen distal zur lnzisionsstelle Als Spülflüssigkeiten werden Wasser,
sein. ln den meisten Fällen wird die Öff- Kochsalzlösungen oder andere medizini-
nung mit einem Beutel zum Auffangen sche Lösungen verwendet.
der Ausscheidungen versehen. Die Fä- • ostomy irrogation
higkeit von Patienten, eine S. durchzu-
führen und mit den erforderlichen Hilfs- Stomatherapeut. In der Regel Kranken-
mitteln korrekt umzugehen, wird durch schwestern bzw. -pfleger mit Zusatzaus-
die Pflege beeinflu st, die er nach der bildung, die Patienten mit einem künstli-
Operation erhält. Ein positiv eingestell- chen Darmausgang (Stoma) hinsichtlich
ter Patient und eine realitätsorientierte des Umgangs mit PflegemateriaL der rieb-
tigen Hautpflege, der Reinigung und der und gestörter Funktionsfähigkeit äußert
richtigen Ernährung beraten. Sie werden und durch genetische, physikalische, che-
entweder in einer Klinik, in der Industrie mische, biologische, psychische, soziale
oder bei einem Händler beschäftigt. (s.a. oder kulturelle Faktoren verursacht wer-
Stomapflege) den kann.
•stoma therapist •mental disorder

Sklmetlds. Entzündung im Mund. Eine S. ~ tlllrllcorporale. An-


kann durch Bakterien, Viren oder Pilze wendung starker Schallwellen zur Zer-
hervorgerufen werden, infolge einer Che- trümmerung von Nieren- und Gallenstei-
mikalien- oder Drogenexposition, bei Vi- nen.
taminmangel oder im Zusammenhang [lat.: extra, außerhalb, corpus, Körper;
mit einer systemischen Infektionskrank- franz.: choc, Schlag, griech.: lithos, Stein,
heit auftreten. tribein, abtragen.]
[griech.: stoma + itis, Mund + Entzün- • extracorporeal shock-wave lithotripsy
dung] (ESWL)
• stomatitis
Stottem.. Sprachstörung, gekennzeichnet
5tantatlds paJISitica. Entzündung der durch lange Sprechpausen, Wort- oder Sil-
Mundschleimhaut durch den Hefepilz benwiederholungen sowie hörbare oder
Candida albicans; dabei ist die Zunge ty- stumme Silbenlängung. Die Ursachen
pischerweise weiß belegt. Häufig sind sind weitgehend unbekannt; neurologi-
Kinder davon betroffen sowie HIV-Pa- sche Störungen werden als Ursache disku-
tienten mit geschwächtem Immunsystem. tiert. Im Vorschulalter ist S. normal, da
Eine S. p. kann sich auch als Folge einer sich körperliche, psychische und sprachli-
Antibiotikatherapie entwickeln. che Entwicklung oft mit unterschiedlicher
[griech.: stoma + itis + panisitos, Schma- Geschwindigkeit vollziehen.
rotzer] • stuttering
• stomatitis parasitica
Sf........ Eine isoelektrische Linie nach
5tantatlds ukerGsa. (Mundfaule). Geschwüri-


dem ---> QRS-Komplex im ---> Elektrokardio-
ge Entzündung der Mundschleimhaut, ge- gramm vor dem Anstieg der T-Welle. Sie
kennzeichnet durch geschwollene Gau- zeigt Phase 2 des ---> Aktionspotenzials. An-
men, Geschwürbildung und lockere stieg oder Abfall der ST-Phase sind Zei-
Zähne. chen einer ---> Myokardischämie oder -Schä-
• ulcerative stomatitis digung und Koronararterienerkrankung.
• S-T segment
Stinmg, dlssazllliM. Mentale Störung, bei
der emotionale Konflikte so unterdrückt Strabismus. Schielen; Meist angeborene,
werden, dass eine Trennung von der Per- aber auch erworbene Störung, wobei die
sönlichkeit bzw. ein gespaltenes Persön- Sehachsen der beiden Augen nicht auf
lichkeitsbild entsteht. Die Folge ist ein denselben Punkt ausgerichtet sind. Man
veränderter Bewusstseinszustand bzw. unterscheidet zwei Arten des S., den para-
eine Identitätskrise. Begleitsymptome lytischen und den nicht paralytischen.
sind Amnesie, Schlafwandeln, Dämmer- Beim paralytischen S. können die Augen-
und Traumzustand sowie dissoziative muskeln infolge einer neurologischen Stö-
Identitätsstörungen. rung oder einer Muskelschwäche das Auge
• dissociative disorder nicht bewegen. Der betroffene Muskel
kann identifiziert werden, indem man
Stllrung, IK!Id.ale. Beeinträchtigung des den Patienten beim Versuch, das Auge in
emotionalen Gleichgewichts, die sich in die wichtigsten Blickrichtungen zu dre-
einem schlecht angepassten Verhalten hen, beobachtet. Beim nicht paralyti-
sehen S. handelt es sich um eine erbliche ~ Notflllrallnlbmeft.
Fehlstellung der Augen zueinander. Die (Strahlenbelastung). Erste-Hilfe-Maßnahmen
betroffene Person kann nicht beide Augen für eine Person, die externer oder interner
gleichzeitig auf einen Punkt fixieren, son- radioaktiver Strahlung ausgesetzt war. Bei
dern fixiert mit einem Auge. Manche Pa- externer S. muss die Person sofort gründ-
tienten fixieren immer mit demselben Au- lich gereinigt (dekontaminiert) und, um
ge, andere können abwechselnd mit dem andere zu schützen, isoliert werden. Hat
einen oder anderen Auge fixieren. Die eine Person radioaktives Material zu sich
Sehschärfe vermindert sich, wenn nur ein genommen oder inhaliert (interneS.), so
Auge verwendet wird. sind ähnliche Notfallmaßnahmen wie bei
[griech.: strabismos, Schielen] einer chemischen Vergiftung angebracht.
• strabismus Die Ausscheidungen der Person sollten
gesammelt und auf Strahlung untersucht
Strabismus divergens. (Auswärtsschielen). werden. Bei einer zusätzlichen äußeren
Sehstörung, bei der ein Auge nach außen Verletzung muss darauf geachtet werden,
schielt. Das betroffene Auge ist oftmals dass das Opfer nicht durch verstrahlte
blind oder weist eingeschränkte Sehfähig- Oberflächen weiterer S. ausgesetzt ist.
keit vor. Grundsätzlich müssen besondere Vorkeh-
• divergent strabismus rungen getroffen werden, um die Verbrei-
tung der Strahlung zu unterbinden, und
Stahlen. ~ Form der das Opfer muss alle notwendigen lebens-
Strahlung, die aus der Kombination mag- rettenden Maßnahmen erhalten. Die hel-
netischer und elektrischer Kräfte entsteht. fenden Personen sollten unbedingt
Das Energiespektrum elektromagneti- Schutzkleidung, Kopfbedeckung und
scher Strahlung reicht von kurzwelligen Handschuhe tragen. (s.a. Strahlenkrank-
Strahlungen (kosmische Strahlen) bis zu heit; Strahlenschutz)
langwelligen Strahlungen (Radiowellen). • radiation exposure, emergency proce-
• electromagnetic radiation dures

~ .... Strahlenexposition. ~ Forschungsgebiet und


• radiation exposure Maßnahmen zum Schutz der Menschen
vor Strahlenschäden. Maßnahmen bein-
halten im Einzelnen das Reduzieren der
Slrlhlenllialagie. .... Radiobiologie.
111 • radiobiology
Strahlenbelastung durch externe Strah-
lung im klinischen Bereich durch Aufstel-
len von Schutzwänden aus strahlenabsor-
~. Gerät oder System, das bierendem Material, die Vorgabe und Ein-
ionisierende Strahlung sichtbar macht. Es haltung von Sicherheitsabständen zwi-
wird zum Nachweis und zur Messung von schen Menschen und Strahlungsquellen
Strahlung verwendet. und die Reduzierung der Strahlenbelas-
• radiation detector tungsdauer. (s.a. Strahlenschutz)
• radiation hygiene
~ (Strahlenbelastung). Mes-
sung der ionisierenden Strahlung in der Strahllnllranldleit. Krankheit durch Belas-
Luft durch Röntgen- oder Gammastrah- tung mit ionisierender Strahlung. Bei ge-
len, denen der Mensch ausgesetzt ist. Eine ringfügiger Belastung (sog. Strahlenkater)
akute S. ist dann gegeben, wenn kurzzeitig kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Er-
eine intensive ionisierende Strahlung er- brechen, Appetitlosigkeit und Durchfall
folgt, meist infolge ungewollter Verbrei- (Diarrhö) kommen; langfristige Strahlen-
tung von radioaktivem Material. (s.a. belastung kann zu einer Vielzahl von
Strahlenkrankheit) Schäden führen (Strahlensyndrom), wie
• radiation exposure z.B. Sterilität, Schädigung des Fötus im
Mutterleib, Leukämie oder anderen tief ein, die meisten Betateilchen nur we-
Krebsformen, Haarausfall und grauem nige Millimeter und Alphateilchen sogar
Star (Katarakt). nur den Bruchteil eines Millimeters; alle
•radiation sickness sorgen jedoch bei ihrem Durchtritt für
eine intensive ---> Ionisierung.
Stnlltletdumcle ---> Radiologie.
• ionizing radiation
•radiology
Strallllnsdlltt Alle Vorkehrungen und Strahlung, slchtNre. Elektromagnetische
Maßnahmen (Sicherheitsabstand, Schutz- Strahlung mit Wellenlängen zwischen in-
barrieren etc.), die zum Schutz der Perso- frarot und ultraviolett, die von den meis-
nen vor ionisierender Strahlung getroffen ten Menschen wahrgenommen werden
werden. Der S. betrifft vor allem Gesund- kann.
heitseinrichtungen, Forschungszentren •visible radiation
und Industriezweige, in denen mit ioni- SUihlußiSI..... Energie, die als elektro-
sierender Strahlung gearbeitet wird. Das magnetische Strahlung ausgesandt wird,
Risiko, Strahlenschäden zu erleiden, vari- wie z.B. Radiowellen, Infrarot-Strahlung,
iert mit Art und Intensität der jeweiligen sichtbares Licht, ultraviolettes Licht,
Strahlung. (---> Strahlenschutzverordnung) Röntgen-Strahlen und Gammastrahlen.
• radiation protection •radiant energy
Sllahlenlllerapie. Behandlungsmethode
Stnhlungswlnne.Eine Form der Infrarot-
zur Bestrahlung von Neoplasmen im Kör-
Energie, die in elektromagnetischen Wel-
perinneren, wie z.B. bei Wilms-Nierentu-
len von einer zentralen Quelle ausgesandt
mor, bei Hodgkin-Lymphom und anderen
wird. Diese Wellen sind größer als sicht-
Krebsarten. Die Strahlentherapie kann
bares Licht. Objekte, auf die die Wellen
übelkeit, Unwohlsein, Diarrhö und Haut-
treffen, erfahren eine Temperatursteige-
reaktionen, wie Rötungen, Juckreiz, Haut-
rung.
brennen oder Abschuppung verursachen.
•radiant heat
Mit Hilfe moderner Techniken kann der
Röntgenstrahl jedoch direkt auf die be- ~. Das Einschnüren eines
troffenen Stelle gelenkt werden, ohne die schlauch- oder kanalförmigen Körperor-
Haut zu beschädigen. gans, wie z.B. der Luftröhre, eines Darm-
• deep x-ray therapy abschnitts oder eines Blutgefaßes, wo-
~ Pltge W. Die bestrahlte durch die normale Funktion beeinträch- •
Hautpartie muss vor Wasser, Seife und tigt bzw. die Zirkulation unterbunden
Cremes geschützt werden. Die Patienten wird.
sollten keine einengende und synthetische [lat.: strangulare, erwürgen, erdrosseln]
Kleidung tragen, um Reiben bzw. Schwit- •Strangulation
zen zu vermeiden. Stratum (pl. Strata}. Gleichförmig dicke
•x-ray therapy care Schicht, die meist mit einer anderen
StraltiiiJg. (Radiatio). Die Aussendung von Schicht eng verbunden ist, wie z.B. das
Energie in Form von Strahlen und Wellen. ---> Stratum basale der Oberhaut.
•radiation [lat.: sternere, hinstreuen, hinbreiten]
•stratum (pl. strata)
Straflluat,~ Energiereiche elek-
tromagnetische Wellen (wie Röntgen- Stratum basale. 1. Die unterste Schicht der
oder Gammastrahlen) und Teilchenstrah- Oberhaut (Epidermis), die aus großen zy-
lungen (wie Alphateilchen, Betastrahlen, linderförmigen Zellen besteht. Das S. b.
Elektronen, Neutronen, Positronen und versorgt die oberen Schichten durch mito-
Protonen), die dafür sorgen, dass Sub- tische Zellteilung mit neuen Hautzellen.
stanzen beim Durchdringen ionisieren. 2. Die unterste Schicht der Dezidua
Energiereiche Röntgenstrahlen dringen (Schleimhaut der schwangeren Gebärmut-
·a
964 Stratum basale ,,

ter), welche die Endigungen der Gebär- Zur Verminderung der Reibung wird ein
mutterdrüsen enthält. Gleitmittel (z.B. Massageöl) auf die Haut
• stratum basale aufgetragen. Zeige- und Mittelfinger
streichen gleichzeitig auf beiden Seiten
Stratum comeum. Verhornte äußerste
entlang der Wirbelsäule.
Hautschicht, die aus flachen, abgestorbe-
nen Zellen besteht. Diese Zellen haben • slow stroking
sich zu Keratin verwandelt und werden Streptococcus pneumoniae. Sammelbe-
kontinuierlich abgestoßen. An den Hand-
zeichnung für ca. 70 verschiedene Pneu-
innenflächen und den Fußsohlen ist das S. mokokken, die beim Menschen Lungen-
c. sehr dick, in den übrigen Körperberei- entzündung (Pneumonie) oder andere
chen jedoch verhältnismäßig dünn . Krankheiten hervorrufen.
• stratum corneum
• Streptococcus pneumoniae
Stratum granulosum. Eine der Oberhaut-
schichten, die außer an den Handinnen- StreptOC0((1JS pyogenes. Für den Menschen
flächen und den Fußsohlen direkt unter pathogene Streptokokkenart mit vielen
dem ---+ Stratum corneum liegt. Dort liegt Unterarten. S. p. verursacht eitrige Er-
sie direkt unter dem ---+ Stratum lucidum. krankungen, wie z.B. Scharlach und eitri-
• stratum granulosum ge Halsentzündung.
• Streptococcus pyogenes
Stratum lucidum. Eine der Oberhaut·
schichten. Sie kommt nur an den Handin- Streptokinase.coenzym, das die Umwand-
nenflächen und den Fußsohlen vor und lung von Plasminogen in Plasmin fördert;
liegt dort direkt unter dem ---+ Stratum cor- wird therapeutisch als ---+ Fibrinolytikum
neum. genutzt, z.B. bei Lungen· oder Herzembo-
• stratum lucidum lie. Patienten, die S. erhalten, neigen zu
Blutungen und müssen z.B. schonend
Stratum spinosum. Eine der Oberhaut· Zähne putzen, um Blutungen zu vermei-
schichten, die aus mehreren Stachelzell- den.
schichten besteht und zwischen ---+ Stratum • streptokinase
basale und ---+ Stratum granulosum liegt. Sie
enhält im Zellplasma kleine Fibrillen. Streptokokken, beta-hämolytisdle, 8-.
• stratum spinosum Streptokokkenart, die beim Menschen
Stratum spongiosum. Eine der drei Schieb· schwere Infektionen hervorrufen kann,
wie z.B. Sepsis neonatalis, Endokarditis
ten der Gebärmutterschleimhaut, die ge-
oder septische Arthritis.
schlängelte, erweiterte Drüsen enthält
und einen kleinen Anteil drüsenartigen • streptococcus B-hemolitic, Group B
Gewebes. Streptokokkenangina. Atemnot, Ersti-
• stratum spongiosum ckungsanfalle und Schmerzen infolge ei-
Streckbehandlung. ---+ Knochenextension. ner ---+ Streptokokkeninfektion.
• skeletal traction • streptococcal angina
Streckkrämpfe. Unwillkürliche Muskelkon- Streptokokkeninfektion. Infektion durch
traktion der Strecker. S. treten bei Schädi- Bakterien der Gattung ---+ Streptokokkus
gungen des Mittelhirns auf. bzw. deren Toxin. Die Erkrankungen sind
• extension spasm sehr vielfältig und beinhalten u. a. Ent-
zündung des Unterhautbindegewebes
Streichen, langsames. Technik in der Phy· (Zellulitis), Entzündung der Herzinnen-
siotherapie, wobei mit langsamen Bewe- haut (Endokarditis), Wundrose (Erysipe-
gungen der Hände kontinuierlicher las), Eiterflechte (Impetigo), Hirnhautent-
Druck vom Hals bis in die Lendenregion zündung (Meningitis), Lungenentzün-
entlang der Wirbelsäule ausgeübt wird. dung (Pneumonie), Scharlach, Mandel-
r:.:-·· Stresstest 965

entzündung (Tonsillitis) und Harnwegsin- dies kann beim Husten, Niesen, Lachen
fektion. und Heben vorkommen. Zu den kenn-
• streptococcal infection zeichnenden Merkmalen gehören der
Streptokokkus (pl. Streptokokken). Gattung Bericht oder die Beobachtung von Harn-
unbeweglicher, grampositiver .... Kokken, träufeln, Harndrang und eine erhöhte
die serologisch in verschiedene Typen (A Ausscheidungsfrequenz (häufiger als
bis T), hämolytisch in verschiedene Grup- zweistündlich).
pen (alpha, beta, gamma) und bei An- • incontinence, stress
züchtung auf Blutagar in verschiedene Stressmanagement. Methode zur Steue-
Phagotypen (1 bis 86) eingeteilt werden. rung von Stressfaktoren, die eine Reak-
Zahlreiche Arten rufen Krankheiten beim tion bzw. eine Veränderung erfordern.
Menschen hervor. Streptococcus faecalis, Dabei müssen die persönlichen Stressfak-
ein Penicillin-resistentes Enterococcus toren eines Menschen erkannt, die negati-
der Gruppe D, kommt physiologisch im ven eliminiert und wirksame Gegensteue-
Magen-Darm-Trakt vor, kann jedoch in rungsmechanismen entwickelt werden.
den Harnwegen oder am Herzen Infektio- Bestimmte Techniken, wie z.B. progressi-
nen hervorrufen. ve Entspannungsübungen, gezielte Phan-
[griech.: strept6s + k6kkos, gedreht, ge- tasie, Biofeedback und Atemübungen tra-
flochten+ Kern, Beere] gen zum S. bei.
• Streptococcus • stress management
Stress. Sammetbezeichnung für psychi- Stressor. Bezeichnung für sämtliche Fakto-
sche, physische, soziale, wirtschaftliche ren, die den Menschen physisch oder psy-
oder andere Faktoren, die eine Verände- chisch belasten.
rung oder eine Reaktion verlangen. Eine • stressor
Dehydrierung bewirkt z.B. einen Anstieg
der Körpertemperatur und erfordert die Stressreaktion. Akute, meist unangemes-
Zufuhr von Flüssigkeit; auf eine Trennung sene emotionale Reaktion auf einen ge-
von den Eltern reagieren kleine Kinder genwärtigen Stressfaktor.
mit Weinen und verlangen die Wiederver- • stress reaction
einigung. S. kann jedoch auch therapeu- Stresssyndrom, posttraumatisches. (posttrau-
tisch angewandt werden, um eine Verän- matische Belastungsstörung). Psychiatrische

11
derung zu fördern, z.B. als implosive The- Erkrankung, die durch eine exzessive
rapie bei Phobie-Patienten. emotionale Reaktion auf traumatische Er-
• stress eignisse oder Situationen in Verbindung
Stressadaptationstheorie. Konzept, das be- mit extremem Stress gekennzeichnet ist,
sagt, dass Stress die Reservekapazitäten z.B. durch Umweltkatastrophen, Flug-
eines Menschen reduziert und dadurch zeugabsturz, schwere Autounfalle, Kriegs-
den Menschen für Krankheiten anfalliger einwirkungen oder körperliche Folter. In-
macht. nerhalb von 6 Monaten kann es zum an-
• Stress-adaptation theory dauernden Wiedererleben des Traumas,
sowie zu Depressionen, Übererregbarkeit,
Stress.amenorrhö. Ausbleiben der Menst- Phobien, Albträumen und Selbstmordge-
ruation infolge von physischen Verände- fährdung kommen.
rungen oder emotionalem Stress. • posttraumatic stress disorder
• stress amenorrhea
Stresstest. Test zur Messung bestimmter
Stressinkontinenz. Anerkannte __, NANOA- Körperfunktionen, wobei der Körper
.... pf!egediagnose; Zustand, bei dem ein kontrolliertem physischem Stress ausge-
Patient unter dem Abgang von Urinmen- setzt ist. Dieser Stress wird meist durch
gen unter 50 mlleidet, was bei einem er- körperliche Bewegung, manchmal auch
höhten abdominellen Druck auftritt; durch spezielle Medikamente erzeugt. An-
handder erworbenen Daten kann der Un- eher Einheiten ist der routinierte, fachlich
tersuchende den Zustand des getesteten korrekte Umgang mit diesen Patienten.
Systems beurteilen. Die Frührehabilitation ist gerade beim
• stress test Schlaganfallpatienten von besonderer Be-
deutung, da sich elementare Fertig- und
S1rusullws. Magen- oder Zwölffinger- Fähigkeiten in hohem Maße wieder her-
darmgeschwür, das bei vorher gesunden
stellen lassen. (---. Schlaganfall)
Menschen infolge von übermäßigem psy-
chischem oder physischem Stress ent- • stroke unit
steht, z.B. bei beruflicher Oberbelastung 5tJom. 1. Fließende Bewegung. 2. Das
oder bei starken Verbrennungen. Fließen von Elektronen in einem Leiter in-
[lat.: ulcus, Geschwür] nerhalb eines geschlossenen Stromkrei-
• stress ulcer ses; Elektrizität. 3. Bezeichnung für be-
Stdae trMidatunt. --->Schwangerschafts- stimmte physiologische, elektrische Akti-
streifen. vitäten und Eigenschaften des Blutkreis-
• striae gravidarum laufs .
.current
Stddor. Abnormes hohes Geräusch, das
meist beim Einatmen infolge einer Veren- SU... Stützgewebe bzw. Bindegewebsge-
gung bzw. Blockierung der oberen Luft- rüst eines Organs. Unterscheidet sich vom
wege erzeugt wird. S. ist ein Symptom ver- ---. Parenchym.
schiedener Erkrankungen, wobei neoplas- [griech.: stroma, Streu, Lager, Decke]
tische oder entzündliche Prozesse eine .stroma
Rolle spielen. Er tritt auf bei Kehlkopfö- ~lleillappe~liRsufliaien:L
dem, Asthma, Diphterie, Stimmritzen- Herzgeräusch infolge einer defekten
krampf (Laryngospasmus) und bei Papil- ---. Herzklappe, durch die das Blut zurück
lomen. durch die teilweise geschlossenen Klap-
[lat.: stridor, Zischen, Schwirren, Pfeifen] pentaschen fließt. Die Geräusche können
•stridor in der ---. Diastole und während der gesam-
Strllltur. Vorübergehende oder perma- ten ---. Systole auftreten.
nente Verengung eines Hohlorgans oder .regurgitant murrnur
einer Passage, z.B. durch Entzündung, äu- Stnmllum (Sr), Chemisches Grundelement
ßeren Druck oder Vernarbung. Betroffen mit der Ordnungszahl 38 und einem

111 können sein, die Speiseröhre (Ösopha-


gus), der Magenausgang (Pylorus), die
Harnleiter (Ureteren) oder die Harnröhre
Atomgewicht von 87,62. Der chemische
Aufbau von Sr gleicht dem des Kalziums;
es ist auch in geringen Mengen im Kno-
(Urethra). chengewebe enthalten. In der Radiologie
[lat.: stringere, zusammenziehen, -schnü- werden Sr-Isotope verwendet. Sr 90 ist
ren] das langlebigste und gefährlichste Ele-
•stricture ment, das bei Atombombentests als radio-
Sldpplng. 1. Operative Entfernung krank- aktiver Niederschlag ausfällt. Es kann teil-
haft veränderter Venen im Bein. 2. Instru- weise das in der Nahrung enthaltene Kal-
mentelle Entfernung eines Blutgerinnsels zium ersetzen (z.B. in Kuhmilch), sich bei
aus einem Blutgefäß. Aufnahme in den Körper an Zähnen und
[eng/.: to strip, abziehen, abstreifen] Knochen anlagern und weiterhin strahlen.
•Stripping Menschen, die Sr in sich tragen, können
daran sterben.
StniJie.Unlt. Spezialabteilung für Schlagan- • Strontium (Sr)
fallpatienten, die dort in der Früh- und
Akutphase der Erkrankung von einem Struma. (Kropf). Vergrößerte Schilddrüse,
multiprofessionellen Team ganzheitlich die normalerweise als hervorstehende
betreut und gepflegt werden. Vorteil so!- Schwellung am Hals sichtbar ist. Die S.
~ · Stuhlverhaltung 967

kann in Verbindung mit einer --> Hypothy- Steigerung der Wirkung, Optimierung
reose oder normalen Schilddrüsenfunk- der Dosierung und der Nebenwirkungen
tionen stehen. Das Gewebe kann zystisch sowie der besseren Verarbeitung des
oder fibrös sein, Knoten oder eine ver- Schmerzes ergänzt. (s.a. Schmerzbehand-
stärkte Anzahl von Follikeln enthalten. lung)
(--> Basedow-Krankheit) • step-controlled analgesia
• goiter
Stuhlausscheidung, Umgang mit der.
Struma, colloides. Vergrößerte, bewegliche Pllegeintervention der NIC, die defi-
Schilddrüse, die sich entweder oberhalb niert wird als die Entwicklung und Er-
oder unterhalb der Incisura jugularis ster- haltung einer regelmäßigen Stuhlaus-
ni befinden kann. scheidung.
• diving goiter Bowel Management
Strychnin. Weißes kristallines Alkaloid,
das aus den Blättern der Strychnos nix-vo- StuhlinkontinenL Anerkannte NANDA-
mica (Brechnuss) gewonnen, aber auch ... Pllegediagnose; Zustand, bei dem ein
synthetisch hergestellt werden kann. S. Patient unter der Veränderung seiner
wirkt auf das Zentralnervensystem und normalen Stuhlausscheidungsgewohn-
ist bei Überdosierung extrem giftig. heiten leidet, die durch einen unwillkür-
lichen Abgang von Stuhl (Fäces) gekenn-
• strychnine zeichnet ind. Die Ursachen können
Strychninvergiftung. Toxische Wirkung bei neuromuskulärer oder skelettmuskulato-
Überdosierung von Strychnin. Typische rischer Herkunft sein; es kann zu De-
Anzeichen sind Unruhe und übermäßige pres ionen, tarken Angstzuständen,
Seh- und Hörfahigkeit. Es treten Krämpfe wahrnehmungsbezogenen oder kogniti-
auf, in deren Pausen jedoch eine vollstän- ven Störungen, zahlreichen Lebensver-
dige Muskelerschlaffung möglich ist. änderungen, unzureichender Entspan-
Klassisches Anzeichen einer S. ist ein nung, eingeschränkter körperlicher Ak-
stark überstreckter Rücken. tivität, chiechter Ernährung, Spannun-
• Strychnine poisoning gen am Arbeitsplatz, unerfüllten Erwar-
tungen, unrealistischen Wahrnehmun-
Stufentherapie, analgetische. WHO-Emp-
gen sowie einem nicht angemessenen
fehlungen zur --> Schmerzbehandlung, Unterstützungssystem oder Bewälti-
nach denen verschiedene Behandlungen gungsstrategien kommen.
nach- oder nebeneinander durchgeführt
werden, die im jeweiligen Fall den indivi- • bowel incontinence; anal inconti-
duellen Bedürfnissen des Patienten ange- nence
passt werden müssen. Es sind 3 Stufen Stuhlinkontinenz, Pflege bei. Pllegein-
vorgesehen: ein Nichtopioidanalgetikum tervention der .... NIC, die definiert wird
oder peripher wirkendes Analgetikum als die Förderung der Stuhlkontinenz
(Stufe I), ein schwaches --> Opioid oder und Erhaltung der perianalen Hautinte-
zentral wirkendes Analgetikum (Stufe II) grität
und ein starkes Opioid (Stufe III). Der er-
• Bowel lncontinence Care
weiterte Stufenplan beginnt bereits bei
der Kausaltherapie (OP, Strahlentherapie, Stuhlinkontinenz, Pflege bei: Enk.opresis.
Chemotherapie). Vor dem Dauereinsatz Pllegeintervention der -+ NIC, die defi-
von Medikamenten kann der Einsatz einer niert wird als die Förderung der Stuhl-
Nervenblockade geprüft werden. Alterna- kontinenz bei Kindern.
tiven zur oralen I perkutanen Medikation • Bowel lncontinence Care: Encopresis
sind subkutane Opioid-Dauerinfusionen
oder spezielle Techniken der spinalen Stuhlverhaltung.Ansammlung von verhär-
Opioidapplikation. je nach Situation wird tetem oder eingetrocknetem Kot im Rek-
diese Therapie durch andere Mittel zur tum oder Sigmoiddarm. Ein Symptom
968 Stuhlverhaltung · ·.

der Koteinklemmung kann Durchfall sein, tienten, die für Sturzverletzungen ge-
da nur flüssiges Material die Verstopfung fahrdet sind.
passieren kann. Personen, die dehydriert • Fall Prevention
sind und unter Mangelernährung leiden,
längere Zeit bettlägerig sind oder sich ei- Sturzgeburt. Geburt, die so schnell (inner-
ner Bariumuntersuchung unterziehen, ha- halb von Minuten) oder in einer Situation
ben ein erhöhtes Risiko für eine Stuhlver- stattfindet, die keine Vorbereitungen
haltung. mehr zulässt.
• fecal impaction • precipitate delivery
Stützstrumpf. Kompressionsstrumpf, der
24-Stunden-Urin. (Sammelurin). Zur quanti- eine übermäßige Blutansammlung in den
tativen Bestimmung bestimmter Stoffe unteren Extremitäten infolge krankhafter
im Urin (z.B. Eiweiß oder Glukose) wird Venenklappen verhindert. Stützstrümpfe
die Urinaus cheidung eines Patienten werden Patienten verschrieben, die an
über 24 Stunden gesammelt und an- Krampfadern (Varizen) leiden.
schließend labortechnisch untersucht. • elastic stocking
Ggf. müssen Konservierungsstoffe hin-
zugefUgt werden (im Labor erfragen!). styloid. Lang und spitz zulaufend, einem
Vor der Entnahme einer Probe aus dem Stift oder Griffel ähnlich; griffelförmig.
gesammelten Urin muss dieser verrührt [griech.: stylos + eid6s, Säule, Schreibgrif-
werden. Der Patient muss genau über fel +gestaltet, ähnlich]
den Ablauf des Urinsammeins informiert • styloid
werden (Beginn, Dauer). Vielfach ist ein
Toilettenstuhl hilfreich, der es dem Pfle- sub·. Vorsilbe mit der Bedeutung »unter,
gepersonal ermöglicht, den Patienten zu unterhalb oder nahebei«.
unterstützen. (s.a. Eiweiß im Urin; Gluko- • sub-
surie) subakut. Weniger stark, nicht akut verlau-
• collected urine specimen (24 hours) fend; wird zur Beschreibung eines Zustan-
des verwendet, der klinisch zunächst
Stupor. Körperliche und geistige Regungs- nicht auffällig ist, z.B. subakute Appendi-
losigkeit, die bei neurologischen und psy- zitis.
chischen Störungen auftreten kann. - adj. • subacute
stuporös.
[lat.: stupere, betäubt sein] Subarachnoidalblutung. Intrakranielle Blu-
tung in den mit Liquor gefüllten ---. Sub-
• Stupor
arachnoidalraum. Setzt die Blutung aus
dem beschädigten Gefäß plötzlich und
Stupor, anergischer. Form der __, Demenz,
die von Stille, Teilnahmslosigkeit und feh- sehr kräftig ein, so kann sie sich in das
lendem Widerstand gekennzeichnet ist. Gehirn ausbreiten. Ursachen für eine S.
beinhalten schwere Kopfverletzungen
• anergic stupor
(Schädel-Hirn-Traumata), die Ruptur ei-
nes __, Aneurysmas oder arteriovenöse
Stupor, katatoner. Form der ... Katatonie
Anomalien. Erste Anzeichen für eine S.
mit verminderter Reaktion auf äußere
sind plötzliche und sehr starke Kopf-
Reize und reduziertem, spontanem Bewe-
schmerzen, die zunächst von einem Punkt
gungsdrang.
ausgehen und sich später über den ganzen
• catatonic stupor Kopf ausbreiten, wobei der Schmerz
dumpf und hämmernd wird. Weitere
Stürze, Vorsichtsmaßnahmen gegen. Symptome sind Schwindel, Nackensteif-
..... Pflegeintervention der ___, NIC, die defi- heit, unterschiedlich große Pupillen, Er-
niert wird als die Einleitung von speziel- brechen, Krämpfe, Benommenheit, Hitze-
len Vorsichtsmaßnahmen fiir Risikopa- wallungen und Frösteln, Regungslosigkeit
,..
~~ submukos 969

und Bewusstlosigkeit. Sehr starke Blutun- Subkutannaht. Fortlaufende Naht im Un-


gen können zu anhaltender Bewusstlosig- terhautgewebe, wodurch die Ränder der
keit, zu Koma und schließlich zum Tod Oberhaut zusammengezogen werden.
führen. Während der ersten Wochen der Eine S. wird häufig mit einem nicht resor-
Erholung dauern Delirium und Verwir- bierbaren Faden genäht, der später durch
rung meist noch an und häufig bleibt ein Ziehen an einem Ende entfernt werden
dauerhafter Gehirnschaden zurück. kann.
• subarachnoid hemorrhage (SaH, SAH) • subcuticular suture
Subarachnoidalblutung, Vorsichtsmaßnah- subletal. Fast tödlich; meist im Zusam-
men gegen. ... Pflegeintervention der menhang mit Dosierungen verwendet.
-. NIC, die definiert ist al die Reduzie- • sublethal
rung interner und externer Reize oder
Sublimation. Veränderung des Aggregats-
Stressoren vor einer Aneurysmaoperati- zustands von fest direkt nach gasförmig
on zur Minimierung des Risikos von mit anschließender Wiederverfestigung.
achblutungen. • sublimation
• Subarachnoid Hernarrhage Precau-
tions Sublimierung. 1. Unbewusster Verteidi-
gungsmechanismus, wobei entweder von
Subarachnoidalraum. Mit Liquor gefüllter der Gesellschaft oder von sich selbst nicht
Raum, der zwischen weicher Hirnhaut akzeptierte instinktive Motivationen um-
(Pia mater) und Spinngewebshaut (Arach- gelenkt und durch gesellschaftlich aner-
noidea) liegt. kannte Verhaltensweisen ausgedrückt
[lat.: sub + griech.: anichne + eid6s, werden. 2. In der Psychoanalyse die unbe-
Spinne + gestaltet, ähnlich] wusste Umwandlung sexueller Energie in
• subarachnoid space gesellschaftlich anerkannte, nicht sexuelle
Aktivitäten, z.B. soziale, künstlerische
subdural. Betrifft oder gehört zu dem Be- oder wissenschaftliche Tätigkeiten.
reich unter der harten Hirn- bzw. Rücken- • sublimation
markshaut (Dura mater) und über der
Spinngewebshaut (Arachnoidea). sublingual. Unter der Zunge gelegen.
• subdural [lat.: sub+ lingua, unter+ Zunge]

II
• sublingual
subfebril. Leicht fieberhaft. Körpertempe-
ratur zwischen 37,5 und 38,0°C. unter der Sublingualtabletten. Tabletten, die unter
Achsel gemessen. die Zunge gelegt werden und dort zerge-
[lat.: sub, unter; febris, Fieber] hen. Sie setzen bereits im Mund Wirkstof-
fe frei, die im Magen zerstört werden wür-
• subfebrile
den.
subklavikular(is). Unter dem Schlüsselbein • sublingual tablets
(Klavikula) gelegen, wie z.B. die Vena sub- Subluxation. ---. unvollst ändige Luxation.
clavia. • incomplete dislocation
• subclavian
Subluxationssyndrom. In der Chiropraktik,
subklinisch. Beschreibung einer Krankheit ein Symptomenkomplex, der auf krank-
oder eines Zustands, die ohne erkennbare hafte Zustände und Störungen der Be-
Symptome verläuft. cken- und Wirbelsäulenbeweglichkeit so-
• subclinical wie der Beweglichkeit anderer Gelenke
subkutan. Unter die Haut. Bestimmte Me- hinweist.
dikamente (z.B. Heparin) werden s. verab- • subluxation syndrome
reicht. submukös. Unter einer Schleimhaut gele-
[lat.: sub + cutis, unter+ Haut] gen.
• subcutaneous • submucous
970 Substantia alba . ~~

Substantia alba. Der Teil des Zentralner- Substanubusus, Behandlung eines. .... pfle-
vensystems, der in Myelinscheiden einge- geintervention der NIC, die definiert ist
kleidet ist. Das _, Myelin verleiht dem nor- als die unterstützende Betreuung von Pa-
malerweise grauen Nervengewebe die tienten/Familienangehörigen mit kör-
weiße Farbe. perlichen und psychosozialen Proble-
[lat.: substantia + alba, Stoff, Material + men in Verbindung mit einem Alkohol -
weiß] oder Drogenkonsum.
• substantia alba • Substance Use Treatment

Substanz. I. Sammelbezeichnung für che- Substanzabusus, Vorbeugen gegen einen.


mische oder biologische Stoffe und Zu- -+ pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
sammensetzungen. 2. jeder Stoff, den niert ist als die Verhinderung eines Le-
man wegen seiner physiologischen bzw. bens als Alkoholiker oder Drogensüchti-
psychologischen Wirkung selbst ein- ger.
nimmt bzw. missbraucht. 3. Material, aus • Substance Use Prevention
dem Organteile oder Gewebe bestehen,
z.B. _, Substantia alba. Substanzen, hampflichtige. Stoffwechsel-
[lat.: substantia, Stoff, Material] endprodukte, die nur über die Niere aus-
• substance geschieden werden können. Hierzu gehö-
ren das-+ Kreatinin als Endprodukt des
Muskelstoffwechsels und der -> Harnstoff
Substanz, weiße. Gewebe des zentralen als Endprodukt des Eiweißstoffwechsels.
Nervensystems (ZNS) sowie eines Groß-
Bei gestörter Nierenfunktion reichem
teils des Gehirns, das hauptsächlich aus
sich diese Stoffe vermehrt im Blut an.
markhaltigen Nervenfaserbündeln be-
• urinary substances
steht, die in ein Netzwerk von Neuroglia
eingebettet sind. In jeder Hälfte des Rü- Substitution. I. Medikamentöser Ersatz ei-
ckenmarks ist die w. S. in drei Bahnen un- nes Stoffes, den der Körper braucht und
terteilt: Vorder-, Hinter- und Seitenstrang. selbst nicht mehr produzieren kann.
• white substance 2. Unbewusster mentaler Abwehrmecha-
nismus, wobei unerreichbare oder nicht
Substanz, graue. Graues Nervengewebe, das akzeptierbare Ziele, Gefühle oder Objekte
in der Rinde von Kleinhirn (Cerebellum), durch solche ersetzt werden, die realisti-
Großhirn (Cerebrum) und Rückenmark scher und akzeptierbar sind.
vorhanden ist. Die g. S. besteht im wesent- • Substitution
lichen aus Neuronenzellkörpern und
marklosen (nicht myelinhaltigen) Axonen. Substitutionstherapie. I. Künstlicher Er-
Die graue Farbe entsteht durch die zyto- satz eines natürlichen Hormons oder En-
plasmatischen Elemente, die in allen Zell- zyms, das der Körper nicht mehr in aus-
körpern und Fortsätzen zu finden sind, reichender Menge selbst produzieren
welche nicht durch das weißliche _, Myelin kann, z.B. Insulingabe bei Diabetes melli-
überzogen sind. Die Kerne der g. S. fungie- tus. 2. Psychotherapeutische Technik, bei
ren als Zentren für alle spinalen Reflexe. der abnorme Verhaltensweisen durch po-
sitive und konstruktive Aktivitäten ersetzt
• gray substance
werden.
• substitutive I replacement therapy
Substanubusus. Der übermäßige Genuss
bzw. die Abhängigkeit von Aufputschmit- Substitutionstransfusion. Entfernen der ge-
teln, Beruhigungsmitteln oder anderen samten oder nahezu gesamten Menge
chemischen Substanzen, die der eigenen krankhaften Blutes eines Patienten und
körperlichen oder geistigen Gesundheit deren gleichzeitiger Ersatz mit dem glei-
oder dem Wohl anderer schaden. chen Volumen an gesundem Blut.
• substance abuse • replacement Iransfusion
·~· Sulcus, pl. Su ICl 971

Substrat. Substanz, die in einer chemi- vor an einer leichten Infektion der oberen
schen Reaktion durch ein Enzym verän- Atemwege litten. Das Syndrom ist weder
dert wird. ansteckend noch erblich, obgleich ein er-
• substrate höhter Risikofaktor in einer betroffenen
Familie bezeugt wird. Dies weist auf meh-
subungual. Unter einem Finger- oder Fuß- rere zusammenwirkende Faktoren hin.
nagel. • sudden infant death syndrome (SIDS)
[lat.: sub+ unguis, unter+ Nagel]
• subungual Suggestion. Das Übertragen von eigenen
Ideen, Gedanken, Vorstellungen oder Hal-
Sucllt. Zwanghafte, unkontrollierbare
tungen auf andere durch Worte oder
--+Abhängigkeit von einer Substanz, einer
Handlungen, wodurch deren Verhalten
Gewohnheit oder bestimmten Tätigkeiten
oder Gedankengut beeinflusst werden
mit der Folge, dass eine Beendigung der
soll. (s. a. Autosuggestion)
Abhängigkeit schwere emotionale, men-
[lat.: suggere, unter der Hand beibringen,
tale oder physiologische Reaktionen her-
eingeben]
vorruft.
• suggestion
• addiction
Süclltiger. (Suchtkranker). Eine Person, die Suizid. (Selbstmord). Selbstmord; Freitod.
physiologisch oder psychologisch von ei- Die willentliche - häufig vorher angekün-
ner chemischen Substanz abhängig ist, digte - Vernichtung des eigenen Lebens
wie z.B. Alkohol oder andere Drogen, durch Vergiften, Erhängen, Ertränken, Er-
und deren normales Sozial- und Berufsle- schießen, Stürzen von hohen Gebäuden,
ben sowie andere Lebensbereiche auf- öffnen der Pulsadern etc. Suizidgefährdet
grund der --+ Sucht beeinträchtigt wird. sind Personen, die unter Psychosen - vor
• addict allem Depressionen - leiden, sowie Men-
schen, die sich in einer scheinbar ausweg-
Sucus (pl. Sud). I. In der Pharmakologie losen Situation befinden. - adj. suizidal.
ein Pflanzensaft bzw. ein flüssiger Extrakt • suicide
aus Pflanzenstoffen. 2. In der Physiologie
eine von einem Organ produzierte und Suizidalität. Neigung zum Selbstmord. Als
ausgeschiedene Flüssigkeit, wie z.B. Sucus Risikofaktoren gelten Depressionen, Alko-
prostaticus, die von der Prostata sezer- hol- und Drogenabusus, Persönlichkeits-
nierte Flüssigkeit. störungen, Schizophrenie und schwere
[lat.: sucus, Saft] körperliche Erkrankungen. Darüber hi-
. succus naus sind Arbeitslosigkeit und psychische
Krankheiten vor allem mit zunehmendem
Sudden infant death syndrome (SIDS). (plötz- Alter ein entscheidender Faktor, da ältere
licher Kindstod). Der unerwartete und plötz- Menschen nicht mehr in die Arbeitswelt
liche Tod eines scheinbar gesunden Säug- eingegliedert werden können. In der Kli-
lings, der meist während des Schlafes ein- nik hat sich zur Abschätzung der S. der
tritt. Bei einer Autopsie sind weder äußer- Fragenkatalog nach Pöldinger bewährt.
lich noch innerlich Zeichen einer Krank- • suicide, risk of
heit zu erkennen. Verschiedene Ursachen
werden diskutiert, darunter ein Mangel Suizidprävention. -+ Pflegeintervention der
an Biotin in der Ernährung, Ersticken, -+ NI(, die definiert ist als die Reduzie-
Verletzungen der Schleimhäute in den rung des Risikos für selbstzugefügte Ver-
Luftwegen und dadurch eine geschwächte letzungen bei Patienten in einer Krise
Immunabwehr, prolongierte Apnö, ein oder mit schweren Depressionen.
unbekanntes Virus, anatomische Verände- • Suicide Prevention
rungen des Rachens sowie veränderte Im-
munglobuline. Der plötzliche Kindstod Sulcus, pl. Sulci. Flache Rille, Einkerbung
tritt häufig bei Kindern auf, die kurz zu- oder Furche auf der Oberfläche eines Or-
gans, wie z.B. die Sulci cerebri, die Fur- ~Orales---+ Antidiabetikum,
chen zwischen den Hirnwindungen. das die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
[lat.: sulcus, kleiner Graben, Furche] zur Insulinproduktion anregt. Bei Üher-
•sulcus empfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden
ist S. kontraindiziert; ebensowenig vertra-
Sldfat. Salz der Schwefelsäure. Natürliche gen sich Alkohol und S. Aspirin und ande-
Zusammensetzungen wie Natriumsulfat,
re Salizylsäuren können den hypoglykä-
Kalziumsulfat und Kaliumsulfat sind zahl-
mischen Effekt von S. verstärken.
reich im menschlichen Körper vertreten.
• sulfonylurea
•sulfate
Snll':tlllltlldlil ---+ metachromatische Leu- Sullar. ---+ Schwefel.
kodystrophie . .sulfur
• sulfatide lipidosis Jlllll!l". Vorsilbe mit der Bedeutung
SUIIIimoglalin. Besondere Form des Hä- »oben<<, »oberhalb«, »über ..... hinaus«.
moglobins. S. enthält ein Schwefelmole- (s.a. hyper-)
kül, das nicht abgespaltet werden kann [lat.: super, oben, über, darüber]
und dadurch die normale Sauerstoffbin- •super-
dung an das Hämoglobin verhindert. Supllanttgette, Familie verwandter Sub-
• sulfhemoglobin stanzen, darunter auch ---+ Exotoxine von
Sldfanamlde (pl.). Große Gruppe synthe- Staphylokokken und Streptokokken, wel-
tisch hergestellter, bakteriostatischer Me- che die Aktivierung von T-Helferzellen
dikamente, die bei Infektionen mit gram- rapide steigern können. S. rufen eine an-
negativen und gram-positiven Mikroorga- kontrollierte Ausschüttung von T-Lym-
nismen eingesetzt werden. S. töten Bakte- phozyten hervor. Als Folge tritt entweder
rien nicht ab, sondern hemmen durch ein eine akute und möglicherweise lebensbe-
Enzym deren Wachstum. Viele Bakterien drohliche Erkrankung, wie z.B. das toxi-
können relativ schnell resistent werden sche Schocksyndrom oder ein chroni-
gegen S., weshalb man sie i.d.R. in Kombi- scher Entzündungsprozess wie das rheu-
nation mit dem Wirkstoff Trimethoprim matische Fieber auf.
gibt. Dadurch ist die Resistenzentwick- • Superantigens
lung stark vermindert. Man unterscheidet SuparltiMtlon. Erneute Infektion mit
Kurzzeit-S. (Halbwertszeit ca. 8 Stunden) demselben Erreger, die während der Be-

111 und Langzeit-$. (HWZ bis zu einer Wo-


che), je nachdem, wie schnell sie vom
Körper resorbiert und wieder ausgeschie-
handlung der ursprünglichen Infektion
auftritt. (s.a. Sekundärinfektion)
[lat.: super+ inficere, über+ anstecken]
den werden. Hauptindikationen für S. • superinfection
sind Harnwegsinfekte, Darminfektionen
und rheumatisches Fieber. Als Nebenwir- suparior. Höher gelegen, weiter oben in
kungen können auftreten Nierenschäden, Bezug auf den Referenzpunkt Wird häu-
Appetitlosigkeit, übelkeit, Brechreiz, fig in der Anatomie verwendet, z.B. in der
Lichtempfindlichkeit, allergische Reaktio- Fügung >>Arteria thoracica superior«, obe-
nen und Wechselwirkungen mit anderen re Brustkorbschlagader. (s.a. inferior)
Medikamenten. S. sind kontraindiziert in [lat.: superior, oberer]
der Schwangerschaft und Stillzeit sowie •superior
bei Früh- und Neugeborenen. Das Pflege- SupiiRIIIIcle.---+ Peroxide.
personal sollte darauf achten, dass Patien-
• Superoxides
ten ausreichend Flüssigkeit zu sich neh-
men und starke Sonnenbestrahlung mei- SUpanlslon. Regelmäßige psychothera-
den. Blutdruck und Blutzucker müssen re- peutische Betreuung von Personen, die in
gelmäßig kontrolliert werden. ihrem Beruf starker psychischer Belas-
• sulfonamides tung ausgesetzt sind. Dabei denkt das be-
. ·. Suspension 973

troffene Team gemeinsam über dessen Suppuration. Einschmelzung von entzünd-


professionelles Handeln nach und wird lichen Herden; Eiterbildung. - adj. sup-
durch einen unabhängigen Gruppenleiter purativ.
beraten. Dieser Supervisor vermittelt so- [lat.: suppurare, schwären, eitern]
wohl theoretisches Wissen als auch thera- • suppuration
peutische Techniken.
supra·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>über,
• Supervision oberhalb<<, z.B. »supraklavikulär<<, ober-
Superweichmatratze. Lagerungsmittel aus halb des Schlüsselbeins.
»superweichem« Material zur Vorbeu- [lat.: supra, oben, oberhalb]
gung eines -+ Dekubitus (Dekubituspro- • supra-
phylaxe vor allem bei Langzeitpatien- Surfactant-Faktor. Bestimmtes Lipopro-
ten). Die Wirksamkeit ist nur gewähr- tein, das die Oberflächenspannung der
leistet, wenn der Auflagedruck niedriger Grenzflächen der Lungenalveolen vermin-
als der Kapillardruck und somit die Blut- dert und dadurch zur Elastizität des Lun-
versorgung der gefahrdeten Stellen gesi- gengewebes beiträgt und den Gasaus-
chert ist. ---+ pflege bei Dekubitus. tausch in den Lungenalveolen ermöglicht.
S. verhindert die Entstehung von ---+ Ate-
Supination. Bestimmte Drehbewegung
lektasen. (s.a. Surfactant-Mangel)
(Auswärtsdrehung), die in einigen Gelen-
[eng!. Kurzbildung aus surface-active
ken möglich ist, z.B. im Ellbogen- und im
agent, oberflächenaktiver Stoff]
Handgelenk. Dabei zeigt die Handfläche
nach oben. (s.a. Pronation) (s. Abb. S. 883) • surfactant
[lat.: supinare, rückwärts beugen, rück- Surfactant·Mangel. Hauptsächlich Frühge-
wärts legen] borene leiden aufgrund der Lungenunreife
• supination unter S.-M., wodurch es zu sogenannten
Atelektasen, dem Kollaps der Lungenalveo-
supinieren. Eine Extremität nach außen len kommt. Die Beatmung der Neugebore-
(weg vom Körper) drehen. nen ist schwierig, da nach jeder Ausatmung
• supine die Lungenbläschen wieder zusammenfal-
Suppositorium. Medikament in Form von len bzw. einige bereits so fest zusammen-
Zäpfchen oder Kegeln, das in den End- kleben, dass sie nicht belüftet werden kön-
darm oder die Scheide eingeführt wird. nen. Bei mechanischer Beatmung besteht
Die Trägersubstanz, in der der Wirkstoff
eingebettet ist, besteht meist aus Hartfett
die Gefahr der Überdehnung der Lungenal-
veolen mit nachfolgender Bildung von
---+ hyalinen Membranen, erhöhtem Lungen-
11
oder Glycerin-Gelatine, Substanzen, die
bei Körperwärme leicht schmelzen. widerstand, Blutungen, Rechts-Links-
• suppository Shunt, verminderter Herzleistung und
schwerer Hypoxie. (s.a. Atemnotsyndrom)
Suppression. 1. Unterdrückung, Hem- • surfactant, Iack of
mung eines Vorgangs, z.B. einer Blutung
durch geeignete Maßnahmen. 2. In der Suspension. 1. Flüssigkeit, in der kleine
Psychoanalyse das bewusste Unterdrücken feste Stoffe verteilt, jedoch nicht aufgelöst
bzw. der Wille zur Verdrängung inakzep- sind. Die gleichmäßige Verteilung wird
tabler oder schmerzhafter Gedanken, duch Rühren oder Schütteln aufrecht er-
Wünsche, Impulse, Gefühle oder Taten. halten. 2. Behandlung zur Wirbelsäulen-
[lat.: supprimere, herunterdrücken, zu- entlastung, die hauptsächlich bei Rücken-
rückhalten, hemmen] verletzungen angewandt wird. Dabei wird
• suppression der Patient an Kinn und Schultern aufge-
hängt. 3. Das Aufhängen, Hochhängen
Suppurans (pl. Suppuranzien). Mittel, das oder Hochlagern von Gliedmaßen.
die Eiterbildung fördert, z.B. Ichthyol. [lat.: suspendere, aufhängen]
• suppurant • suspension
Suspensodam. Tragebeutel; findet z. B. An- 5plbol, flir radiollttift Strallllmg. Interna-
wendung in der Behandlung und Pflege tionales Symbol zur Kennzeichnung von
bei Hodenerkrankungen als Tragevorrich- Strahlungsquellen, Bereichen mit mögli-
tung des Hodensackes. cher Strahlenbelastung oder Containern,
• suspensory die radioaktives Material enthalten. Es be-
steht aus einem sich scheinbar drehenden
Sutur. Knochennaht; starre Verbindung violetten dreiflügligen Propeller auf gel-
zwischen Schädelknochen in Form einer bem Hintergrund.
dünnen Schicht aus faserigem Bindegewe- • radiation symbol
be.
[lat.: suere, nähen, zusammennähen] S~ Operatives Entfernen
• sutura (pl. suturae) von einzelnen Strängen des Nervus
-> sympathicus, z.B. zur Ausschaltung
5utara. ---> Schädelnaht. chronischer Schmerzen oder zur Förde-
• true suture rung der Gefäßerweiterung (Vasodilatati-
on) bei Gefäßerkrankungen, wie z.B. Ar-
Sv. Abkürzung für -> Sievert. teriosklerose. Arterien sind von einer
•sv Scheide umhüllt, die sympathische Ner-
5102. Symbol für die prozentuale Sauer- venfasern enthält. Diese Nervenfasern
stoffsättigang von gemischtem venösem steuern die Konstriktion der Gefäße. Ent-
Blut. fernt man die Hülle, entspannt sich die
•sv02 Arterie und es kann wieder mehr Blut
durch das Gefäß fließen.
~. (Pulmonaliskatheter). • sympathectomy
Langer, dünner -> Katheter mit einem klei- SJIIIPitldlf.us Nervenstrang, der zum auto-
nen Ballon an der Spitze. Der K. wird bis nomen (vegetativen) Nervensystem ge-
zum rechten Vorhof geschoben und an hört. Der S. ist für nach außen gerichtete
der Spitze mit Luft gefüllt. Dann wird er Aktivitäten des Körpers zuständig, z.B.
in eine Lungenarterie eingeschwemmt. Flucht, Aggression etc. Der Gegenspieler
Man verwendet den K. zur Messung des des S. ist der Parasympathikus, der für
Lungenarteriendruckes, des zentralen Ve- die inneren Aktivitäten wie Verdauung
nendruckes, des Herzminutenvolumens und Entspannung zuständig ist. Nur ein
und zur Messung der zentralen Körper- gutes Zusammenspiel der beiden Nerven-
temperatur.
111 [H. Swan, amerik. Arzt, geh. 1922; W.
Ganz, amerik. Kardiologe, geh. 1919]
• Swan-Ganz catheter
stränge gewährleistet die optimale Anpas-
sung des Körpers an die jeweiligen Be-
dürfnisse. (s.a. Parasympathikus)
• sympathetic nerve
s,kose. Entzündung der Haarfollikel meist ~. (Adrenolytika; Sympathikolyti-
nach erfolgter Rasur. ka; Adrenorezeptoragonisten). Substanzen, die
• sycosis barbae adrenerge Rezeptoren blockieren und da-
mit die Erregungsübertragung von den
Symbiose. 1. In der Biologie das enge Zu-
sympathischen Nervenendigungen auf
sammenleben von zwei verschiedenen Or-
die sympathische Effektorzellen verhin-
ganismen zum gegenseitigen Nutzen.
dern. Damit hemmen Sie die Wirkung
2. In der Psychiatrie ein Zustand, bei dem
von ->Adrenalin und -> Noradrenalin.
zwei geistig gestörte Patienten emotional
• sympatholytics
voneinander abhängen. 3. Die Unfahig-
keit eines Kindes, sich von seiner Mutter Sympathomlmdum. Bezeichnung für ei-
geistig und manchmal auch körperlich zu nen pharmakologischen Wirkstoff, der
trennen. - adj. symbiotisch. die Stimulation von Organen bzw. Struk-
[griech.: symbiosis, Zusammenleben] turen durch den Sympathikus nachahmt
•symbiosis und dadurch im Organismus dieselben
syn - 975

Wirkungen und Erscheinungen wie dieser Symphysis pubica. (Scham(bein)fuge). Faser-


hervorruft. Eine solche Wirkung ist z.B. knorpelige Platte, die beide Hüftbeine
die Freisetzung von ---+ Adrenalin und miteinander verbindet.
---+ Noradrenalin. • pubic symphysis
• sympathomimetic Symptom. Typisches Anzeichen einer
Symphyse. Feste, faserig-knorpelige Ver- Krankheit oder typische Veränderung, die
bindung zweier Knochenflächen. Übliche entweder durch den Patienten selbst wahr-
Kurzbezeichnung für >>Symphysis pubica<< genommen (subjektives S.) oder vom Un-
(Schambeinfuge), die feste, bindegewebi- tersuchenden festgestellt wird (objektives
ge Verbindung der vorderen Schambein- S.). Man unterscheidet weiterhin zwischen
äste. primären S., die direkt mit der Krankheit
[griech.: symphysis, das Zusammenwach- in Zusammenhang stehen und sekundären
sen] S., die als Folge der Erkrankung auftreten.
• symphysis (pl. symphyses) - adj. symptomatisch.
[griech.: symptoma, vorübergehende Ei-
Symphysenlockerung. Verletzung der gentümlichkeit, Zufall]
Schambeinfuge (Symphyse) bzw. des Be- • symptom
ckenrings z.B. durch traumatische Ereig-
nisse (Unfall, vaginal-operative Entbin- Symptom, objektives. Symptom, das von
dung) oder durch funktionelle Störungen objektiven Anzeichen begleitet wird, die
(Östrogen). Die Verletzung verursacht die physischen Beschwerden eines Patien-
Schmerzen in der Symphysengegend, die ten zu bestätigen scheinen und es dem un-
sich bei Bewegung verstärken und in den tersuchenden Arzt, einem Pflegenden
Oberschenkel bzw. das Kreuzbein aus- oder anderen Personen ermöglichen, die
strahlen können. Ursache für die Beschwerden zu finden .
2-3 Wochen körperliche Schonung bzw. • objective symptom
Bettruhe; keine Bela tung; Scbmerzmit· symptomatisch. I. Die Symptome betref-
telgabe; Hüftgürtel; Hinzuziehen einer fend. 2. Typisch für eine bestimmte
Hilfsperson bei pflegerischen Tätigkei- Krankheit. 3. Nur auf die Symptome,
ten (Umlagerung) und Überwachung nicht auf die Krankheitsursache wirkend
der Blasen- und Darmfunktion. (z.B. eine Therapie).
(s.a. Symphysenruptur) • symptomatic
• extensive widening of the symphysis
Symptomatologie. (Semiologie). Wissen-
Symphysenruptur. Zerreißen der Scham- schaft und Lehre allgemeiner oder für
beinfuge, z.B. bei Beckenringbruch oder eine bestimmte Krankheit typischer
während der Geburt, was zu einer Instabi- Krankheitszeichen.
lität des Beckens führt. Die S. lässt sich • symptomatology
nur durch eine Röntgenuntersuchung
Symptome, subjektive. Krankheitszeichen,
diagnostizieren. Bei einer solchen Ruptur
die nur vom Patienten selbst beobachtet,
stehen die beiden normalerweise bindege-
und nicht von anderen Personen, also ob-
webig miteinander verbundenen Scham-
jektiv bestätigt werden können.
beine weit auseinander und sind manch- [griech.: symptoma, Zufall, vorübergehen-
mal auch in der Höhe verschoben.
de Eigenschaft]
2- 3 Wochen körperliche Schonung bzw.
Bettruhe; keine Belastung; Schmerzmit- • subjective symptoms
telgabe; Hüftgürtel; Hinzuziehen einer syn-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>mit, zu-
Hilfsperson bei pflegerischen Tätigkei- sammen; gemeinsam; gleichzeitig; gleich-
ten (Umlagerung) und Oberwachung artig<<.
der Blasen- und Darmfunktion. [griech.: syn, zugleich, zusammen, zusam-
(s.a. Symphysenlockerung) men mit]
• rupture of symphysis • syn-
976 Synapse -·· z

Synapse. Kontaktstelle zwischen zwei Ner- heilsbild auftreten und dieses kennzeich-
venzellen oder einer Nervenzelle und ei- nen.
ner Muskel- bzw. Drüsenzelle, über die [griech.: syndromos, zusammenlaufend]
Nervenimpulse mit Hilfe von Neurotrans- • syndrome
mittern, wie z.B. Acetylcholin oder Nor-
adrenalin, übertragen werden. S. sind po- Syndrom, extrapyramidales. Sammetbe-
larisiert, d. h. Nervenimpulse breiten sich zeichnung für Erkrankungen der Pyrami-
normalerweise nur in eine Richtung aus. denbahn. Als Krankheitssymptome treten
Darüber hinaus können sie ermüden, un- unwillkürliche Muskelbewegungen, Ver-
ter Sauerstoffmangel leiden und sie wer- änderungen des Muskeltonus und Hal-
den durch Anästhetika und andere chemi- tungsschäden auf. Zu den extrapyramida-
sche Substanzen beeinflusst. - adj. synap- len Krankheiten zählen z.B. dystonisches
tisch. Syndrom, Chorea, Athetose und Parkin-
[griech.: synapsis, Verbindung] son-Krankheit.
• synapse • extrapyramidal disease

Synapsis. --> Chromosomenkonjugation. Syndrom, hepatorenales. Form der Nieren-


• synapsis insuffizienz, die durch einen allmählichen
Funktionsverlust ohne Anzeichen einer
synaptischer Spalt. Mikroskopisch kleiner Gewebeverletzung gekennzeichnet ist.
Extrazellulärraum an der --> Synapse, der • hepatorenal syndrome
die Membran eines präsynaptischen End-
kopfes von der Membran einer postsynap- Syndrom, paraneoplastisches. (Paraneoplasie).
tischen Zelle trennt. Indirekte Auswirkungen eines Tumors,
• synaptic cleft die von ihm entfernt stattfinden, jedoch
nicht im Zusammenhang mit Metastasen
Synchondrosis xiphostemalis, Knorpelge- stehen; dies können Folgen der Produkti-
lenk zwischen dem Schwertfortsatz und on von aktiven Proteinen, Polypeptiden
dem Brustbeinkörper. oder inaktiven Hormonen durch den Tu-
• xiphisternal articulation mor sein.
• paraneoplastic syndrome
Syndaktylie. Angeborene Verwachsung
von mehreren Fingern oder Zehen. Syndrom, prämenstruelles (PMS). Syndrom
[griech.: syn + daktylos, Finger, Zehe] nervöser Spannung, Reizbarkeit, Ge-
• syndactyly wichtszunahme, Ödeme, Kopfschmerzen,
Schmerzen in der Brust (Mastalgie), Stim-
Syndets. S. sind künstlich hergestellte, mungsschwankungen (Dysphorie) und
sehr waschaktive Substanzen, die vor- mangelhafte Koordination in den letzten
wiegend in flüssiger Form angeboten Tagen des menstruellen Zyklus vor dem
werden. Um ihre z.T. stark entfettende eigentlichen Beginn der --> Menstruation.
Wirkung auszugleichen, enthalten sie • premenstrual syndrome (PMS)
meist rückfettende Bestandteile. Bei
trockener Haut werden sie zwar den Sei- Syndrom der übermäßigen ADH-Sekretion
fen vorgezogen, sollten aber so selten (SIAOH). (Schwartz-Bartter-Syndrom). Autoso-
und sparsam wie möglich verwendet mal erbliche Krankheit, gekennzeichnet
werden. Die meisten Haarwaschmittel durch eine übermäßige Ausschüttung an-
enthalten als waschaktive Substanz S. tidiuretischer Hormone, durch die der
[Zusammensetzung aus synthetisch (gr., Flüssigkeitshaushalt im Körper aus dem
künstlich hergestellt) und Detergens Gleichgewicht gerät. Der Körper verliert
(lat. Reinigungsmittel}] Kalium, wodurch es zu schmerzhafter
• syndets Muskelschwäche kommt. Weitere Symp-
tome sind zeitweilige Ödeme, Gewichtszu-
Syndrom. Verschiedene Symptome, die ge- nahme trotz Appetitlosigkeit, Übelkeit
meinsam bei einem bestimmten Krank- und Erbrechen, Reizbarkeit und Kreis-
Iaufstörungen bei normalem bis ernied- Herzminutenvolumens verursacht sein
rigtem Blutdruck. kann .
• syndrome of inappropriate antidiure- [griech.: kardia, Herz, syncope, ohnmäch-
tic hormone secretion (SIADH) tig werden.]
• cardiac syncope
Synergie. 1. Die koordinierte Zusammen-
arbeit mehrerer Muskelgruppen um eine $Jn011fa. Gelenkschmiere; Transparente,
bestimmte Bewegung zu erzielen. 2. Das dem Eiweiß ähnliche zähfließende Flüs-
Zusammenwirken verschiedener Bereiche sigkeit, die in Gelenke, Schleimbeutel und
des vegetativen Nervensystems, wie z.B. Sehnenscheiden abgesondert wird und als
die sympathische und parasympathische Schmiermittel dient. Sie enthält Muzin,
Innervation der sezernierenden Zellen Albumin, Fett und Mineralsalze.
der Speicheldrüsen. 3. Das Zusammen- [griech.: syn + lat.: ovum, Ei]
spiel verschiedener Medikamente um eine •synovia
bestimmte Wirkung zu erzielen. - adj.
synergistisch. ~ Frei bewegliches Gelenk,
•synergy in dem die aneinander grenzenden Kno-
chenflächen durch hyaline Knorpel über-
Synertlst. Wird meist im Plural verwendet. zogen und von einer mit einer Synovial-
1. Organe (meist Muskeln), die gleichsin- membran ausgekleideten Gelenkkapsel
nig zusammenwirken. 2. Arzneimittel aus Bindegewebe umschlossen sind.
oder Substanzen, die zusammenwirken .synovial joint
und sich gegenseitig verstärken.
•synergist IJftOVIds,.Betrifft oder gehört zur Gelenk-
schmiere (-+Synovia).
IJIIIIglstlsch. Zusammenwirkend; wird •synovial
meist verwendet im Zusammenhang von
Muskeln, Drüsen oder Arzneimitteln. ~Dünne Gewebeschicht,
• synergistic die eine Gelenkkapsel um ein frei bewegli-
ches Gelenk auskleidet. Die S. ist locker
SJIIIIiniSI. Die unwillkürliche Mitbewe- mit der äußeren fibrösen Kapsel verbun-
gung von Muskeln oder Muskelgruppen, den. Sie sezerniert eine dicke weiße Flüs-
die für die gewollte Bewegung nicht unbe- sigkeit in das Gelenk, die als Gelenk-
dingt erforderlich ist. Bei der imitativen S. schmiere (Synovia) dient. Bei Gelenksver-
kann bei Bewegungen gesunder Muskeln letzungen kann es zu einer schmerzhaften •
die Mitbewegung gelähmter Muskeln be- Anhäufung von Gelenkschmiere kommen.
obachtet werden. •synovial membrane
• synkinesis
Syncw1tis.. Entzündung der Synovialmem-
SJII(Iape. Kurzzeitige Ohnmacht infolge ei- bran eines Gelenks infolge einer asepti-
ner vorübergehenden Sauerstoffunterver- schen Wunde oder einer traumatischen
sorgung und Durchblutungsstörung des Verletzung, wie z.B. einer starken Zerrung
Gehirns. Meist geht der Ohnmacht ein Ge- oder Verstauchung. Am häufigsten ist das
fühl der Leere im Kopf voran und eine S. Knie betroffen. Um die Gelenkkapsel sam-
kann verhindert werden, indem man sich melt sich Flüssigkeit, das Gelenk schwillt
hinlegt oder setzt und den Kopf zwischen an, spannt und schmerzt; die Bewegung
die Knie nimmt. ist eingeschränkt.
[griech.: synkoptein, zusammenschlagen] .synovitis

brd...
.syncope
s,mMtls. dmlnisdle. Chronische Entzün-
$JIIIIape. Vorübergehender Be- dung einer Gelenkhaut
wusstseinsverlust aufgrundeiner unzurei- [griech.: chronos, Zeit, syn, zusammen;
chenden zerebralen Durchblutung, was lat.: ovum, Ei; griech.: itis, Entzündung.]
durch eine plötzliche Insuffizienz des •chronic synovitis
-
Synthese 1. Bildung einer komplizierten
chemischen Verbindung aus einfacheren
Stoffen. 2. Ebene des kognitiven Lernens,
auf der der Lernende Elemente einer frü-
heren Lernstufe zu einem neuen Ganzen
gekennzeichnet, die bei Abheilung Narben
hinterlassen. Syphilome können sich
überall im Körper bilden, in den Augen,
auf Leber, Lunge, Magen oder den Fort-
pflanzungsorganen. Auch das dritte Sta-
miteinander vereint. dium kann schmerzfrei verlaufen oder
[griech.: syntesis, das Zusammenlegen, aber mit tief bohrendem Schmerz einher-
die Zusammensetzung] gehen. Sämtliche Körperstrukturen kön-
synthesis nen geschädigt werden und die Krankheit
kann somit zu geistigem und körperli-
lsiertft, Durch Zusammensetzung chem Verfall und schließlich zum Tod
neue Gebilde formen, z.B. die Bildung führen. Die angeborene S. (S. connata
von Proteinen aus einfachen Aminosäure- oder congenita) wird über die Mutter er-
ketten. worben. Spirochäten sind plazentagängig
• synthesize und können den Fötus bereits in der Ge-
Synzytium Synzylia) Zellverband ohne bärmutter infizieren. Die Kinder können
Zellgrenzen, der durch Teilung oder Ver- bereits mit Missbildungen oder blind zur
schmelzung entstanden ist. Das S. enthält Welt kommen. Einige Säuglinge zeigen
mehrere Zellkerne, aber ein gemeinsames zunächst keine Symptome, doch nach
Protoplasma. - adj. synzytial. mehreren Wochen entwickelt sich ein
syncytium chronischer Schnupfen, gelegentlich mit
blutig-eitrigem Ausfluss sowie Hautschä-
, (Lues). Geschlechtskrankheit, die digungen, besonders an Handinnenflä-
durch die Spirochäte __, Treponema palli- chen, Fußsohlen und im Genitalbereich.
dum hervorgerufen und meist durch Ge- Meist sind die Kinder seh- und hörge-
schlechtsverkehr oder auch intrauterin schädigt, leiden unter Zwergwuchs und
übertragen wird. Die Krankheit verläuft schlechter Gesundheit. - adj. syphilitisch.
in drei Stadien und kann jedes Organ be- [Nach einem lat. Gedicht, in dem ein Hirte
fallen. Im ersten Stadium tritt ca. 10 bis 90 (Syphilus) daran erkrankte.]
Tage nach der Infektion ein kleines rotes syphilis
Knötchen auf der Haut oder Schleimhaut
auf, das sich bald in ein schmerzloses, drHJ~borene. In utero erworbene
blutloses Geschwür (den sog. Schanker) Form der Syphilis. Symptome sind Kno-

111 verwandelt. In diesem Geschwür sind


zahlreiche Spirochäten angesiedelt. Nach
ca. 10 bis 40 Tagen heilt das Geschwür
chenentzündung, Hautausschläge, Virus-
schnupfen und Auszehrung in den ersten
Lebensmonaten. Später auftretende Infek-
spontan ab, wodurch oft fälschlich ange- tionssymptome sind interstitielle Kerati-
nommen wird, dass es sich um ein harm- tis, Taubheit und Einkerbungen in den
loses Symptom handelte. Das zweite Sta- Schneidezähnen. Manche infizierten Ba-
dium setzt nach ungefähr 2 Monaten ein, bys scheinen bei Geburt keine Symptome
wenn sich die Spirochäten deutlich ver- aufzuweisen; die typischen Krankheitsan-
mehrt und im ganzen Körper verteilt ha- zeichen entwickeln sich in solchen Fällen
ben. Gekennzeichnet ist dieses Stadium erst im Jugendalter.
von Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übel- [lat.: congenitus, angeboren; griech.: syn,
keit, Fieber, Kopfschmerzen, Haarausfall, zusammen; philein, lieben.]
Knochen- und Gelenkschmerzen, nicht congenital syphilis
juckendem Hautausschlag und weißen
Wundstellen in Mund und Rachen. Der PnderniiChl!. Chronische Infekti-
Patient ist in diesem Stadium hoch infek- onskrankheit, die häufig im Kindesalter,
tiös und kann durch Küssen andere Per- ohne vorhergehenden Geschlechtskontakt
sonen anstecken. Das dritte Stadium ist auftritt.
durch Syphilome (Gummigeschwulste) .endemic syphilis
s,dngD Chronisch fortschreitende und speichert 60% der Flüssigkeit, die
Erkrankung des Rückenmarks, gekenn- beim normalen Stoffwechsel aus den Blut-
zeichnet durch längliche, mit Flüssigkeit kapillaren in die interstitiellen Räume
gefüllte Aushöhlungen im grauen Mark, herausgefiltert wird. Kleine, halbmond-
die von Gliawucherungen oder von neu- förmige Klappen helfen im gesamten 1. S.,
gebildetem Nervengewebe umgeben wer- den Fluß der Lymphe zu kontrollieren
den. Die Symptome zeigen sich im frühen und an der Verbindung mit dem venösen
Erwachsenenalter meist in Hals- und System zu verhindern, dass venöses Blut
Brustbereich mit schlaffen Lähmungen in die Lymphgefäße fließt. Die Lymphe,
und Muskelschwund in den oberen Gelen- die im Körper gesammelt wird, gelangt
ken. durch zwei Gänge, die sich im Hals befin-
[griech.: syrinx + myel6s, Rohr, Röhre + den, in das Blut. Verschiedene dynami-
Mark] sche Körpermechanismen, wie Verände-
• syringomyelia rungen des Atemdrucks, Muskelkontrak-
tionen und Bewegungen der Organe, die
SJs1l!m Aus Einzelteilen zusammengefüg-
die Lymphgefäße umgeben, bilden zu-
tes Ganzes. Physiologische S., wie z.B. das sammen ein Pumpsystem, das die Lym-
kardiavaskuläre S. oder das Reprodukti-
phe durch das 1. S. befördert. Zu dem 1. S.
ons-S. bestehen aus speziellen Strukturen
gehören auch die spezialisierten Organe
und Organen, die an lebenswichtigen wie Gaumenmandeln (Tonsillen), Thymus
Funktionen im Körper beteiligt sind und
und Milz.
diese aufrecht erhalten. - adj. systema-
•lymphatic system
tisch.
[griech.: systema, ein aus mehreren Teilen System, offenes. System, das mit seiner
zusammengesetztes Ganzes] Umgebung interagiert.
system •open system
blutbildendes. Körperorgane und systemisch. Betrifft oder gehört zum gan-
-gewebe, die bei der Bildung und Funkti- zen Körper, nicht nur zu einem abge-
on der Blutbestandteile beteiligt sind, z.B. grenzten Bereich.
Knochenmark und Milz. (---. Hämatopoese) systemic
• hematopoietic system
SJSl8lll Gruppe von Strukturen PliS~
(Lupus erythematodes disseminatus (LED); Lupus
des ZNS innerhalb des Riechhirns (Rhin-
erythematodes visceralis). Chronische, gene-
enzephalon), die in Verbindung mit ver- ralisierte Autoimmunerkrankung, die
schiedenen Emotionen und Gefühlen wie praktisch alle Systeme im Körper befallen
Wut, Angst, sexuelle Lust, Freude und kann. Typische pathophysiologische An-
Traurigkeit stehen. Diese Strukturen sind
zeichen sind schwere Entzündungen der
mit anderen Teilen des Gehirns verbun- arteriellen und venösen Gefäße (Vaskuli-
den.
tis), Nierenstörungen, Veränderungen der
F:C:ilimbic system Haut und Schleimhäute sowie Störungen
5y!,1rn!,lymphatisches. Ausgedehntes kom- des Nervensystems. Die Krankheitsentste-
plexes Netzwerk aus Kapillaren, feinen hung ist noch nicht eindeutig geklärt;
Gefäßen, Klappen, Gängen, Knoten und man vermutet, dass eine genetische Ver-
Organen, die dafür sorgen, dass der inne- anlagung zusammen mit Störungen des
re Flüssigkeitshaushalt des gesamten Kör- Immunsystems sowie schädigenden Um-
pers geschützt und erhalten wird, indem welteinflüssen (UV -Stralhlung, Medika-
---. Lymphe produziert, gefiltert und trans- mente, Infektionen mit Bildung von Auto-
portiert und verschiedene Blutzellen ge- immunkörpern) den Krankheitsprozess
bildet werden. Das lymphatische Netz- in Gang setzen. 90% der Patienten sind
werk transportiert auch Fette, Proteine Frauen im 3. Lebensjahrzehnt Anfangs
und andere Substanzen zum Blutsystem sind oft Müdigkeit, Schwäche, Gewichts-
vertust und Fieber die einzigen Symp- tionsfähigkeit des Herzens und Blutvolu-
tome. Später kommt es zu Hauterschei- menüberschuss einhergeht.
nungen (Rötung, Gefäßerweiterung, Ver- • systolic dysfunction
dickung der Hornschicht) - das Schmet-
terlingserythem, eine rot-violette Haut- ~ ~ Herzgeräusch, das
verfärbung, die sich über die Nase und während der ---+Systole auftritt. S. G. sind
beide Wangen erstreckt, gilt als klas- hörbare Auswurfgeräusche, die häufig bei
sisch -, Blutbildveränderungen, Nieren- Schwangeren oder bei Personen, die unter
störungen, ZNS-Störungen und Rippen- Anämie, Schilddrüsenüberfunktion oder
fellentzündung (Pleuritis). Entscheidend Stenosen der Hauptschlagader (Aorta)
für die Prognose der Patienten ist die Be- oder der Lungenschlagader leiden.
teiligung der Nieren. • systolic murrnur
• systemic Iupus erythematosus (SLE)
Szlntfgnmm. Aufzeichnung der durch ei-
s,stole. Kontraktion des Herzens, wo- nen ---+Tracer ausgesendeten Radioaktivi-
durch Blut in die Hauptschlagader (Aorta)
tät in einem Körper bzw. Organ in Form
und in die Lungenarterien ausgestoßen
eines Leuchtbildes.
wird. Die Systole erkennt man bei der
[lat.: scintillare, Funken sprühen]
Auskultation (Abhören) als ersten Herz-
ton, als Pulsschlag des peripheren Pulses • scinitigram
und als spürbaren Herzspitzenstoß. - adj.
5.1intiglaphie. Fotografische Darstellung
systolisch.
und Untersuchung von Organen mit Hilfe
[griech.: systole, das Zusammenziehen] von ---+Szintigrammen, welche die Vertei-
.systole lung radioaktiver Substanzen im Körper
sptlllsche Unterfualcthm. Herzmuskel- aufzeigen.
schwund, der mit verminderter Kontrak- • scintiscanning

111
T

.t
T. Symbol für: 1. Zeit. 2. temporal (Anato-
mie).
auch in Wasser auflösen, im Mund zerge-
hen lassen oder kauen. Einige T. werden
auch in Körperhöhlen eingelegt, z.B. Vagi-

.T
naltabletten. Nach der Tabletteneinnahme
T. Symbol für: 1. Temperatur. 2. das Was- ist auf Nachtrinken zu achten, damit die
serstoffisotop Tritium(= 3 H). Tb!. nicht im Ösophagus hängen bleibt
und Ulzera verursacht.
tm- Symbol für die Halbwertzeit radioak- •tablet
tiver Isotope.
Tacbyad~Jd~mie. Unegelmäßiger Herz-
.Tll2 schlag mit einer Frequenz von über 100/
T,. Symbol für --> Trijodthyronin. min.
.T3 [gr. tachys + a + rhythmos, schnell +
nicht+ Rhythmus]
T., Symbol für Tetrajodthyronin (--> Thyro- •tachyarrhythmia
xin).
.T4 1'lldt,unlle. Kontraktion des Herzens mit
einer Frequenz von über 100 Schlägen
TalaH doirsllls. Spätstadium der Syphilis,
-+ pro Minute. Normalerweise steigert sich
das durch den langsamen Verfall des ge- der Herzschlag infolge von Fieber, Sport
samten Körpers bzw. einzelner Körperre- oder Aufregung. Eine pathologische T.
gionen und den allmählichen Verlust von tritt im Zusammenhang mit Sauerstoff-
Sehnenreflexen gekennzeichnet ist. Be- mangel auf, der z.B. durch Anämie, kom-
troffen sind vor allem das Rückenmark
und die großen Gelenke der Extremitäten,
wodurch die Patienten unkaardiniert und
pensierter Herzinsuffizienz, Blutungen
oder Schock entstehen kann. Die T. ist so-
mit eine physiologische Reaktion und be-
D
mit weit auseinanderstehenden Beinen wirkt, dass durch die größere Blutmenge,
laufen. Weitere Symptome sind Inkonti- die durch den Körper strömt, mehr Sauer-
nenz, Impotenz, starke Schmerzen im Un- stoff zu den Körperzellen transportiert
terbauch und in den Extremitäten. wird. - adj. tachykard.
[lat.: tabes + dorsum, allmähliche Auszeh- [griech.: tachys + kardia, schnell + Herz]
rung+ Rücken] •tachycardia
• tabes dorsalis
Tachybnfle. fetale. Fetale Herzfrequenz
Talllette. Darreichnungsform eines Medi- von 160 Schlägen/Minute oder höher, die
kamentes in Form einer festen Masse, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Mi-
unter hohem mechanischem Druck aus nuten anhält.
einer pulverförmigen Substanz hergestellt • fetal tachycardia
wird. T. gibt es in unterschiedlichen For-
men, Farben, Größen und Gewichten. 1'ldtykanfie. piiRIIlJSIINIIe supt"II'Nidrikullre.
Meistens werden sie im Ganzen ge- Ektopischer Rhythmus mit einer Fre-
schluckt, gelegentlich muss man sie aber quenz von 170 bis 250 Schlägen/min. Der
Beginn erfolgt plötzlich mit einem ver- TagesklniiL Psychiatrische Einrichtung,
frühten Vorhof- oder Kammerschlag und die Patienten Therapien während des Ta-
wird vom Atrioventrikularknoten (AV- ges anbietet.
Knoten) -Wiedereintritts-Mechanismus • day hospital
mit oder ohne zusätzliche Bahn unter-
stützt. Tagesd~Jdtmus. Aktivitäts- und Verhal-
• paroxysmal supraventricular tachycar- tensmuster, die nach Tag-Nacht-Zyklen
dia ablaufen, wie z.B. Mahlzeiten, die zu be-
stimmten Tageszeiten eingenommen wer-
~ pan~KJStlllle Wlllrlblire. den.
Plötzlicher Beginn und abruptes Ende ei- • diurnal rhythm
nes schnellen Herzschlages (Tachykardie),
was durch eine rasche Aufeinanderfolge T~Entzündung der Aorta
von Entladungen direkt an der Herzkam- inklusive ihrer Hauptäste und der Lun-
mer (Ventrikel) verursacht wird. genschlagader. Die Krankheit ist gekenn-
• paroxysmal ventricular tachycaedia zeichnet durch einen fortschreitenden
Verschluss der linken Schlüsselbeinarterie
T~ Schnelles, hastiges Essen. und der linken Hals- und Kopfarterien
[griech.: tachys + phagein, schnell + es- oberhalb deren Ursprung aus dem Aor-
sen] tenbogen. Symptome sind der fehlende
• tachyphagia Puls in beiden Armen sowie in der Hals-
TldiJphJiuiL 1. In der Pharmakologie schlagader, vorübergehende Lähmung,
das Phänomen, dass bei wiederholter Ga- vorübergehende Erblindung und Ge-
be von bestimmten Medikamenten deren sichtsmuskelschwund.
Wirksamkeit trotz größer werdender Do- [M. Takayasu, jap. Arzt, 1860-1938.]
sen rapide abnimmt und schließlich völlig • Takayasu's arteritis
ausbleibt. 2. In der Immunologie eine sich tRt1. Betrifft den --->Tastsinn.
schnell entwickelnde Immunität gegen- [lat.: tangere, berühren]
über einem Toxin aufgrund früherer Ex- •tactile
position, z.B. in Form einer Impfung.
[griech.: tachy + phylaxis, Bewachung, Be- Talg. Gelbliche Fettmasse, die aus den
schützung] Fettgeweben von Wiederkäuern, wie z.B.


• tachyphylaxis Rindern und Schafen gewonnen und in
der Seifen-, Schmiermittel- und Kerzen-
~ Beschleunigtes Atmen mit ei-
produktion verwendet wird. Die Pharma-
ner Atemrate von über 20 Atemzügen pro
zie bezeichnet T. als ---> Sebum und ver-
Minute bei erhöhtem Sauerstoffbedarf,
z.B. bei körperlicher Belastung, hohem wendet es zur Herstellung von Salben.
Fieber. •tallow
[tachy + pnoia, Wehen, Hauchen, Atmen] Talgdrlisen. Eine Art der zahlreichen klei-
•tachypnea nen Organe in der Haut. Sie sind im allge-
Taenll. Gattung der großen, im Darm le- meinen an Haarfollikel gebunden und
benden Bandwürmer mit Saugnäpfen am kommen in allen Körperregionen vor. Be-
Kopf und mehreren Gliedern. T. gehören sonders zahlreich finden sie sich jedoch
zu den häufigsten Parasiten, die den Men- am Kopf, im Gesicht, in der Nase, im
schen befallen. Mund, am äußeren Ohr und im Afterbe-
[lat.: taenia, Band, Binde] reich. Jede Drüse besitzt einen Ausfüh-
•Taenia rungsgang, bei den stark sekretierenden
mündet dieser in ein HaarfollikeL Der ab-
Tallllasis. Befall mit Bandwürmern der gesonderte Talg schützt das Haar und die
Gattung ---> Taenia. umliegende Haut vor Austrocknung, ver-
•teniasis mindert die Schweißausdünstung und hat
·• ·. ~ Taupunkt 983

eine regulierende Funktion auf die Kör- die auf bestimmte Hormone, Antigene,
pertemperatur. Antikörper, sensibilisierte T-Zellen oder
• sebaceous glands andere Substanzen reagieren.
Talus, pl. Tali. Sprungbein; Oberster und • target cell
zweitgrößter Fußwurzelknochen, der das tarsal. I. Zur Fußwurzel oder zum Knö-
Gewicht des Körpers vom Schienbein auf chel gehörend. 2. Das Augenlid betref-
das Fersenbein überträgt. Er ist gelenkig fend.
mit dem Knöchel und dem Kahnbein ver- • tarsal
bunden.
[lat.: talus, Sprungbein] Tal'$altunnelsyndrom. Neurologische Stö-
• talus (pl. tali) rung des Fußes, die durch Schmerz und
Taubheit der Fußsohle gekennzeichnet
Tamponade. Ausfüllen einer Körperhöh- ist. Die Störung kann durch Knöchelbrü-
le, Wundhöhle oder eines Hohlorgans che hervorgerufen werden, wodurch der
mit Mull oder Gaze zur Blutstillung aber Schienbeinnerv (Nervus tibialis) geschä-
auch zur Drainage. digt wird.
tampooade • tarsal tunnel syndrome
Tänien (pl.). Bezeichnung für die Längs- Tarsus (pl. Tarsi). I. Gelenkbereich zwi-
muskulatur des Dickdarmes (Kolon), die schen Fuß und Bein. 2. Ca. 2,5 cm lange
in drei Muskelsträngen (Taenia libra, T. Faserplatte, die das untere Augenlid bildet
mesocolica und T. omentalis) angeordnet und ihm die gebogene und elastische
ist. Form verleiht.
• taeniae [griech.: tars6s, breite Fläche, Fußsohle]
Tannin. Gerbsäure, die aus Rinde und • tarsus (pl. tarsi)
Früchten verschiedener Bäume und Sträu- Tarui·Krankheit. ---. Glykongenose Typ VII.
cher gewonnen wird, insbesondere von
• Tarui's disease
Eichen.
• tannic acid Tastsinn. Rezeptoren des Nervensystems
Tannherapie. Einsatz rhythmischer Kör- (Mechanorezeptoren), die für die Berüh-
perbewegungen zur Freisetzung von Ge- rungsempfindung zuständig sind.
fühlen. • tactile sense
• dance therapy Taubheit. (Gehörlosigkeit). Teilweiser bzw.
Target·Organ. I. In der Radiologie Organe, völliger Gehörverlust Bei der Einschät-
die eine therapeutische Strahlendosis er- zung einer Schwerhörigkeit werden die
fahren. 2. In der Nuklearmedizin Organe, Ohren auf Ausfluss, Verkrustungen, An-
welche die größte Konzentration der ra- sammlungen von Ohrschmalz (Zerumen)
dioaktiven Tracer erhalten sollen. 3. In oder auf strukturelle Abnormitäten unter-
der Endokrinologie Sammelbezeichnung sucht. Ein Hörverlust kann konduktiv
für Organe, auf die Hormone des Hypo- oder sensorisch, vorübergehend oder per-
physenvorderlappens wirken, z.B. Schild- manent, kongenital oder erworben sein.
drüse, Nebennierenrinde und Keimdrü- Die Auswirkungen des natürlichen Alte-
sen. rungsprozesses werden bei der Diagnose
• target organ ebenfalls ausgewertet. (---. Schwerhörigkeit)
• deafness
Target·Zelle. I. Rote Blutkörperchen, die
in der Mitte durch eine Anhäufung von Taupunkt. Temperatur, bei der die Umge-
Hämoglobin besonders dunkel gefarbt, bungsluft mit Wasserdampf gesättigt ist
und mit helleren Ringen umgeben sind. und der Wasserdampf als Flüssigkeit kon-
2. Sammelbezeichnung für Zellen, die mit densiert. Bei der Aerosoltherapie kann
spezifischen Rezeptoren ausgestattet sind, Wasser auf Behältern, in Schläuchen und
984 Taupunkt _r

auf anderen Oberflächen kondensieren, stellung innerer Organe, wie z.B. der Le-
sobald der Taupunkt erreicht ist ber oder der Milz verwendet
• dewpoint • technetium (Tc)
Taussig-Bing-Syndrom. Angeborener Herz- ""'Technetium. Radionuklid, das häufig in
fehler mit entgegengesetzt zur normalen der -+ Szintigraphie zur Darstellung inne-
Lage angeordneter Körperschlagader rer Organe verwendet wird. Wegen seiner
(Aorta) und Lungenschlagader, defekter kurzen Halbwertzeit und der adäquaten
Herzkammerscheidewand (Ventrikelsep- ausgesandten Energiemenge wird T. be-
tum) und Vergrößerung der Herzkammer vorzugt eingesetzt Das »m« gibt an, dass
(ventrikuläre Hypertrophie). das Radionukleid direkt am entsprechen-
[H. Taussig, amerik. Pädiater, 1898-1986; den Organ von einer Molybdän-Quelle
R. Bing, amerik. Kardiologe, geb. 1909.] produziert wird.
• Taussig-Bing's syndrome • technetium-99m
Tawara-Schenkel. Ein Segment aus inem Technik, aseptische. Vorgehensweise, bei
Netzwerk spezialisierter Fasern, die elekt- der zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen er-
rische Impulse innerhalb der Herzkam- griffen werden, um die -+ Kontamination
mern weiterleiten; Verlängerung des einer Person, eines Objekts oder eines
-+ His-Bündels; die T.-S. setzen sich in die ganzen Bereichs durch -+ Mikroorganis-
-+ Purkinje-Fasern fort. (-+ Erregungslei- men zu verhindern.
tung) • a eptic technique
• bundle branch
Technologien, Umgang mit. Pflegeinter-
Taxis. I. Durch spezifische Reize ausgelös-
vention der -+ NIC, die definiert ist als
te Bewegung der Zellen, entweder aufein-
der Einsatz von technischen Geräten
ander zu oder voneinander weg. 2. Ver-
und Zubehör bei der überwachung des
kleinerung einer Hernie. 3. Manuelle
Zustandes von Patienten oder zur Le-
Rückverlagerung einer Hernie in ihre ur-
benserhaltung.
sprüngliche Position.
[griech.: taxis, Anordnung] • Technology Management
• taxis Tectum. Körperstruktur, die eine Art Dach
Taxonomie. System zur Klassifizierung von darstellt
Organismen anband ihrer natürlichen Be- [lat.: tectum, Dach]
ziehungen zueinander und auf der Grund- • tectorium
lage von gemeinsamen Faktoren, wie z.B.

D
Tee. Getränk, das durch Aufgießen der
Embryologie, Struktur oder physiologi-
verschiedenen getrockneten Kräuter oder
sche Chemie. - adj. taxonomisch .
Pflanzenteile mit heißem bzw. kochen -
• taxonomy
dem Wasser zubereitet wird. Dabei haben
TB, TBC. Abkürzung für -+ Tuberkulose. die verschiedenen Zusätze unterschiedli-
. TB che Wirkung. Schwarztee wirkt stimulie-
rend und stopfend; grüner T. durchblu-
T-Drain. Wunddrain ( -+ Drain) mit T -förmi- tungsf<irdernd, anregend und -+ antikarzi-
ger Spitze, der nach einer Gallenoperation nogen; Zinnkraut harntreibend und des-
in den Gallengang eingelegt wird und das infizierend; Fenchel regt die Darmperi-
Gallensekret zur Entlastung des Wundge- staltik an, wirkt leicht harntreibend und
bietes nach außen ableitet (s.a. Drainage) hustenlösend; Kamillentee wirkt bei Ma-
• t-drain gen-Darm-Krämpfen krampflösend und
Technetium. (= Tc) Radioaktives, metalli- hat bei äußerer Anwendung leicht desin-
sches Element mit der Ordnungszahl 43 fizierende Wirkung. Lindenblütentee ist
und einem Atomgewicht von 99. T.-lsoto- fiebersenlkend und durstlöschend; Pfef-
pe werden bei der -+ Szintigraphie zur Dar- ferminztee regt die Gallensekretion an,
· Telemetrie 985

wirkt beruhigend und krampflösend. Sal- Akne rosacea, erhöhte Östrogenspiegel


bei ist entzündungshemmend und beson- und vaskuläre Erkrankungen.
ders zum Spülen und Gurgeln der Mund- [griech.: tel6s + aggeion + ektasis, Ziel +
und Rachenhöhle geeignet; Senne blät- (Biut)gefäß + Ausdehnung]
ter- und Sennesfrüchtetee wirkt abfüh- • telangiectasia
rend. Er sollte von Schwangeren und still·
Ienden Müttern nicht getrunken werden, Telediagnose. Krankheitsdiagnose bzw.
da er die Milchbildung einschränkt -prognose, die aus der Ferne gestellt wird,
mit Hilfe des elektronischen Datenaustau-
tea
sches zwischen zwei medizinischen Ein-
Teebaumöl. (Manukaöl). Durch Wasser- richtungen.
dampf-Destillation gewonnenes Öl aus [griech.: telos + diagnosis, Ende, Ziel +
den Zweigen und Blättern des Teebaums. Erkenntnis]
T. wirkt erfrischend und reinigend (anti- • telediagnosis
eptisch, fungizid und antiviral), unter- Telefonberatung. -+ Pllegeintervention der
stützt die Heilung von Wund- und Haut- -+ NIC, die definiert ist als der Austausch
erkrankungen und übt einen positiven von Informationen, Gewährleistung von
Einfluss auf das Immunsystem aus.
Gesundheitserziehung und -beratung,
Wirkt in der Aromatherapie beruhi-
Umgang mit Symptomen oder -+ Triage
gend, aUgemein vitalisierend und rege-
per Telefon.
nerierend; anzuwenden in einem neutra-
len öl als Körperöl, Waschwasserzusatz • Telephone Consultation
und in der Duftlampe. Ln Verbindung Telegesundheit. Der Einsatz von Telekom-
mit neutralem Öl geeignet zur Mund- munikationstechnologien, um Gesund-
und Körperpflege. ( Öl, ätherisches) heitsdienste zur Verfügung zu stellen so-
• tea tree oil wie den Zugang zu medizinischer Infor-
mation zur Aus- und Weiterbildung von
Teer. Dunkle, zähflüssige, organische Sub- medizinischem Personal und zur Recher-
stanz, die durch Destillation aus Kohle, che zu erleichtern. Darüber hinaus kann
Holz oder pflanzlichen Materialien ge- mit Hilfe dieser Medien die Aufmerksam-
wonnen wird. Einige Teerarten werden keit auf und die Kenntnisse der Allge-
zur Behandlung von Ekzemen und ande- meinheit über gesundheitliche Themen
ren Hautkrankheiten verwendet. erhöht werden.
• tar • telehealth
Teerstuhl. -+ Meläna. Telekinese. Vorstellung in der Parapsycho-
• melena; tarry stool logie, die besagt, dass man externe Ereig-
nisse, wie z.B. das Bewegen eines Objekts,
Teilungsebene. (Furchungsebene). I. Bereich
allein durch die Kraft des Geistes steuern
in einem befruchteten Ei, in dem eine
kann.
Spaltung stattfindet. Die Achse, entlang
• telekinesis
der eine Zellteilung stattfindet. 2. Jede
Körperebene, in der Organe bzw. Körper- Telemedizin. Die Verwendung der Tele-
strukturen mit minimaler Beschädigung kommunikations- und Informationstech-
des umliegenden Gewebes voneinander nologie zur medizinischen Versorgung
getrennt werden können. von lokal entfernten Patienten. Dazu ge-
• cleavage plane hört die Übermittlung medizinischer Da-
ten inklusive Bildern.
Teleangiektasie. Dauerhafte Erweiterung • telemedicine
bestimmter oberflächlicher Kapillaren
und kleinster Venen. Häufige Ursachen Telemetrie. Elektronische, schnurlose
sind strahlenbedingte Schäden, Dermato- Übertragung von Messwerten von einem
sen, die Gewebeschwund zur Folge haben, Empfangsteil auf das Messgerät, z.B. die
986 Telemetne ·- .-

Übertragung von kindlichen Herztönen, Temperaturregulienmg. -+ Pflegeinterven-


die am Bauch der Mutter abgeleitet wer- tion der -+ NIC, die definiert ist als das
den, auf den Herzton-Wehenschreiber Anstreben und/oder Erhalten der Kör-
(CTG-Gerät). pertemperatur in einem normalen Be-
• telemetry reich.
Telenzephalon. Die beiden Vorderhirnbläs- • Temperature Regulation
chen bzw. das »Endhirn<<, aus dem die
Großhirnhälften entstehen; enthält auch Temperaturregulierung: intraoperativ.
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
das sogenannte Riechhirn.
• telencephalon niert ist als das Anstreben und/oder Er-
halten einer erwünschten intraoperati-
Telepathie. Angebliche Fähigkeit be- ven Körpertemperatur.
stimmter Menschen, ihre Gedanken auf • Temperature Regulation: Intraopera-
andere zu übertragen, ohne den Einsatz tive
körperlicher Sinne.
• telepathy Temperatursinn. Netzwerk von Sinnesorga-
Teletherapie. Strahlentherapie mit Hilfe ei- nen und Verbindungswegen sowie Rezep-
nes Gerätes, das in einiger Entfernung toren, mit deren Hilfe eine Temperaturän-
zum Patienten steht. derung wahrgenommen werden kann.
• teletherapy • thermic sense
Tellur (Te}. Halbmetall mit chemischen Ei- temporalis. Zur Schläfe gehörend, z.B. Os
genschaften mit der Ordnungszahl 52 und temporalis (Schläfenbein).
einem Atomgewicht von 127,6. Das Einat- • temporal
men von Tellurdämpfen erzeugt einen
nach Knoblauch riechenden Atem. temporär. Zeitweilig, vorübergehend.
• tellurium (Te) [/at.: tempus, Zeitabschnitt, Zeit]
• temporal
Temperatur. 1. Das relative Maß von Wär-
me oder Kälte. 2. In der Physiologie die Tenalgie. Sehnenschmerz.
Körperwärme, die mit dem menschlichen • tenalgia
Stoffwechsel zusammenhängt. Die nor-
male T. beträgt 37°C. 3. Umgangssprach- Tenckhoffkatheter. Bauchhöhlenverweilka-
lich für Fieber. theter aus gewebeverträglichem Kunst-
• temperature stoff, der speziell für die kontinuierliche

D Temperatur, kritische. Die höchste Tempe- ambulante -+ Peritonealdialyse (CAPD)


entwickelt wurde. Weitere Anwendungs-
ratur, bei der ein Stoff außerhalb eines ge-
möglichkeit als Spülkatheter bei der Peri-
schlossenen Systems in flüssiger Form
tonealkarzinose.
vorliegen kann.
• critical temperature • Tenckhoff's catheter

Temperatur, subnormale. (Untertemperatur). Tendinitis. Sehnenentzündung, meist in-


Unter der Norm liegende Körpertempera- folge von Überanstrengung.
tur, d. h. unter 37°C. • tendinitis
• subnormal temperature
Tendon . ..... Sehne.
Temperatur- und Schleimbeobachtung. Na- • tendon
türliche Methode der Familienplanung,
bei der zur Bestimmung des Eisprungs Tendovaginitis. Entzündung und Verdi-
die Basaltemperatur gemessen und der ckung der Sehnenscheiden infolge von
Zervixschleim beobachtet wird. Kalziumablagerungen, wiederholter
• symptothermal method of family plan- Überanstrengung oder Verletzung, erhöh-
ning ten Cholesterolkonzentrationen im Blut,
rheumatoider Arthritis, Gicht oder Go- wenn die Differenzierung der wichtigsten
norrhö. Organe stattfindet. - adj. teratogen.
• tenosynovitis [griech.: teras, Missgeburt]
.teratogen
Tllti!SIIIIIS.
Anhaltender, schmerzhafter
Krampf des Enddarms oder der Blase, Teratalegle. Wissenschaftlicher Zweig, der
verbunden mit dem Drang, Darm oder sich mit den Ursachen und Wirkungen
Blase zu entleeren. angeborener Missbildungen und Entwick-
•tenesmus lungsstörungen befasst. Die Wissen-
schaftler bezeichnet man als Teratologen.
TINS. Abkürzung für ---+ transkutane elektri- • teratology
sche Nervenstimulation.
.TENS Teratona. Bösartige Geschwulst, die aus
verschiedenen Gewebearten besteht, die
Tellsfde. Die Oberflächenspannung des normalerweise nicht zusammen auftreten
Wassers herabsetzender Zusatz in Wasch- bzw. nicht am Ort der Geschwulst auftre-
u. Reinigungsmitteln. T. verursachen ein ten. T.e kommen am häufigsten in Ovari-
Entfetten der Haut . altumoren oder Hodentumoren vor.
•tensids •teratoma
TIIISfameter. Gerät, mit dem die Oberflä- tan1s. Länglich und rund; kommt in der
chenspannung einer Flüssigkeit gemessen Bezeichnung >>Musculus teres minor und
werden kann. M. t. major<< vor, zwei Schultermuskeln,
• tensiometer die für die Bewegung von Arm und Schul-
ter benötigt werden.
TIRSW, Bezeichnung für Muskeln, die eine [lat.: teres, länglich, rund]
Struktur anspannen, wie z.B. der Muscu- • teres (pl. teretes)
lus tensor fasciae latae (Schenkelbinden-
spanner) im Oberschenkel. termlinal(ls). Zum Ende gehörend, auf das
.tensor Ende zulaufend, an einer Grenze verlau-
fend. Kommt z.B. in der Fügung >>Nervi
TetltGdlm. Körperstruktur, die einem Zelt terminales<< vor.
gleicht, wie z.B. das >>Tentorium cerebelli<<, •terminal
eine Fortsetzung der harten Rücken-
markshaut, die das Kleinhirn vom Groß-
tertiär. An dritter Stelle, im dritten Sta-
dium (z.B. einer Krankheit oder eines
hirn trennt.
[lat.: tentorium, Zelt]
.tentorium
Vorgangs).
[lat.: tertius, der Dritte]
•tertiary
D
TEP. Total-Endo-Prothese Testlmlentsfllllkelt. Die geistige Fähigkeit
terato-. Wortteil mit der Bedeutung >>Miss- eines Menschen, ein Testament zu schrei-
bildung<<. ben. Diese beinhaltet die Voraussetzung,
•terato- dass er/sie sich des Vorgangs bewusst ist,
die Kenntnis der Art und des Umfangs
Terilteltlft. Substanz, Wirkstoff oder Vor- des Testaments sowie die Kenntnis der
gang, der in die normale pränatale Ent- Personen, die darin bedacht werden.
wicklung eines Fetus eingreift und Miss- • testamentary capacity
bildungen hervorruft. T.e können direkt
ltiStkulalis. Zu den Hoden (Testes) gehö-
auf den sich entwickelnden Organismus
rend bzw. diese betreffend.
einwirken, oder indirekt über die Plazenta
[lat.: testis, Hoden]
oder mütterliche Strukturen. Die emp-
findlichste Phase für schwerwiegende • testicular
Missbildungen ist die zwischen der 3. Testls fpl, Testes). Hoden; paarige männli-
und der 12. Schwangerschaftswoche, che Keimdrüse, die Samenflüssigkeit und
das Hormon ---.Testosteron bildet. Die aus- minderte Sekretion von Parathormonen.
gereiften Hoden liegen im Hodensack und (---.Tetanie)
werden von den Samensträngen gehalten. [griech.: hypo, darunter; lat.: calx, Kalk;
Der Hoden ist eiförmig, ca. 4 cm lang, 2,5 griech.: haima, Blut; tetanos, Krampf)
cm breit und wiegt 12 g. Der spiralformige • hypocalcemic tetany
Nebenhoden liegt an der Hinterseite des
Tetaaus. Wundstarrkrampf; Akute, ggf.
Hodens und enthält ein eng gewundenes
tödliche Infektion des Zentralnervensys-
Röhrchen, durch das die Spermienflüssig-
tems (ZNS), die durch das Toxin des anae-
keit während der Ejakulation fließt. Jeder
roben Tetanusbazillus Clostridium tetani
T. ist in 200 -300 Hodenläppchen unter-
ausgelöst wird. Das Toxin ist eines der gif-
teilt, welche die 75 mm langen, stark ge-
tigsten Nervengifte. Das Bazillus infiziert
wundenen Hodenkanälchen enthalten.
nur Wunden mit totem Gewebe; es kommt
Dort wird die Samenflüssigkeit produ-
in oberen Erdschichten und im Darm von
ziert.
Rindern und Pferden vor und kann durch
[lat.: testis, Hoden)
kleinste Verletzungen in den menschli-
• testis (pl. testes)
chen Organismus gelangen. Die Infektion
Test.astlnlll. Im Hoden gebildetes männli- kann auf zwei Arten verlaufen, einmal
ches Geschlechtshormon. Es bewirkt wäh- hoch akut mit hoher Mortalität und kur-
rend der Pubertät das Wachsen von Ho- zer Inkubationszeit (3-21 Tage), oder in
den und Penis und die Ausbildung der se- der milderen Form mit schwächeren
kundären Geschlechtsmerkmale wie Bart- Symptomen, geringerer Sterblichkeit und
wuchs, Tieferwerden der Stimme, Zunah- einer längeren Inkubationszeit von 4-5
me der Körperbehaarung und Knochen- Wochen. Bei Wunden in Gesicht, Kopf
und Muskelwachstum. Bei mangelnder Ei- und Nacken ist die Sterblichkeitsrate sehr
genbildung kann T. verschrieben werden. hoch. Die Krankheit ist gekennzeichnet
Darüber hinaus wird es auch bei weibli- durch Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Fieber
chem Brustkrebs zur Wachstumsförde- und schmerzhafte Muskelkrämpfe, die
rung, Gewichtszunahme und Produktion eine extreme Körperbeugung nach hin-
von roten Blutkörperchen verschrieben. ten, starres Grinsen und Krämpfe der
Als Nebenwirkungen können bei Frauen Luftröhre hervorrufen. Schließlich ist je-
eine Vermännlichung (Virilisierung) und der einzelne Muskel des Körpers von
Krämpfen betroffen, da die motorischen


bei beiden Geschlechtern Ödeme, Gelb-
sucht und Leberkarzinom auftreten. Nerven die Nervenimpulse des infizierten
• testosterone ZNS an die Muskeln übermitteln. Es gibt
keine Verletzungen und auch bei einer
Tetanie. Zustand einer Übererregbarkeit Autopsie werden oft keine Organverlet-
der Muskeln, der sich in Krämpfen, Spas- zungen festgestellt; die Hirn- und Rücken-
men, Muskelzucken und starker Beugung marksflüssigkeit (Liquor) ist klar und
der Fuß- und Handgelenke (Pfötchenstel- ohne Auffälligkeiten. - adj. tetanisch.
lung) ausdrückt. Ausgelöst wird eine T. [griech.: tetanos, extreme Spannung)
durch einen gestörten Kalziumstoffwech- •tetanus
sel, der bei Vitamin-D-Mangel, Unter-
funktion der Nebenschilddrüsen oder Hy- Tetanus- und Dipbtberie-foalde.Substanz
perventilation auftreten kann. zur aktiven Immunisierung, die ent-
.tetany schärfte Tetanus- und Diphterietoxine
enthält; diese regen zur Antikörperbil-
Tetanie, hypoblrimlsche. Erkrankung, die dung an. Wird zur Immunisierung gegen
durch einen extrem niedrigen Kalzium- Tetanus und Diphterie bei Kindern unter
spiegel im Blut gekennzeichnet ist. Da- 7 Jahren eingesetzt, wenn die Dreifach-
durch kommt es zu einer übermäßigen Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis),
Erregbarkeit des neuromuskulären Sys- Diphterie und Tetanus kontraindiziert ist.
tems. Eine häufige Ursache ist eine ver- •tetanus and diphtheria toxoids (Td)
TellltlllHmmungtobdn. Menschliche Anti- zip von Haschisch und Marihuana bilden.
körper als Injektionslösung, die Tetanus- THC beschleunigen den Pulsschlag, verur-
toxine neutralisieren können. Sie werden sachen eine Rötung der Augenbindehaut
als passive Immunisierung nach mögli- und rufen ein Euphoriegefühl hervor. Da-
cher akuter Infektion mit Wundstarr- rüber hinaus beeinflussen sie Blutdruck,
krampferregern gegeben. Atemfrequenz, Pupillengröße, Gedächt-
•tetanus immune globuline (TIG) nis, Wahrnehmung und Bewusstsein. Sie
vermindern die motorische Koordinati-
Tetamatoxold. Entschärftes Tetanustoxin, onsfähigkeit und regen den Appetit an.
das keine Giftwirkung mehr hat, jedoch
eine Antikörperreaktion auslöst und da- • tetrahydrocannabinol (THC)
mit zeitweilige Immunität gegen Wund- Tetl'amet';. Substanz, die aus vier Teilen zu-
starrkrampf verleiht. Es wird zur ersten sammengesetzt ist, z.B. ein Protein, das
Impfung (aktive Immunisierung) gegen aus vier Polypeptiden besteht.
Tetanus eingesetzt. Die Immunität hält ca. •tetramer
10 Jahre an, danach sollte eine Auffri-
Tetraplegie.--. Quadriplegie.
schung erfolgen.
• quadriplegia
• tetanus toxoid
tlllrl-. --.quadr-.
tetqplold. Bezeichnet Zellen oder Lebewe-
sen, die mit einem vierfachen Chromoso-
•quadr-
mensatz ausgestattet sind. (s.a. haploid)
TetrachlorbMenstoff. Farblose, flüchtige, • tetraploid
giftige Flüssigkeit, die als Lösungsmittel
und in Feuerlöschern verwendet wird.
Tetrazrlllne. Zählen zu den Breitspek-
trum-Antibiotika und sind somit gegen
[lat.: carbo + griech.: tetra, vier, chloros,
grünlich.] zahlreiche Erreger einsetzbar. Sie hem-
men die Vermehrung der Bakterien, sind
• carbon tetrachloride
also bakteriostatisch. In der Schwanger-
Tttradllerkohlustoff.YI!IIiftung. Durch schaft und Stillzeit sowie für Kinder unter
Kontakt mit Tetrachlorkohlenstoff verur- 8 Jahren sind T. kontraindiziert. Aufgrund
sachte Vergiftung, die sowohl Leber als der bakteriostatischen Wirkung müssen
auch Nieren beeinträchtigen kann. Die T. genau zeitgerecht eingenommen wer-
Einnahme der Flüssigkeit bzw. Inhalation den. Sonnenbäder sollten während der
der Dämpfe führt zu Kopfschmerzen, übel- Therapie unbedingt vermieden werden.
keit, Depression des zentralen Nervensy- • tetracyclines
stems, Bauchschmerzen und Krampfanfäl-
len. Bei Vergiftung durch Inhalation kann Thllllmotomie. Operative Ausschaltung
der sensiblen Kerne im Thalamus; wird
D
eine künstliche Beatmung und Sauerstoff-
bei Behandlungen von Erkrankungen der
zufuhr erforderlich sein. Bei Vergiftung
--. Basalganglien angewandt.
durch orale Einnahme muss das Gift durch
eine Magenspülung entfernt werden. • thalamotomy
[lat.: carbo + griech.: tetra, vier, chloros, lllalamus.Eine der großen, paarigen und
grünlich.] ovalen Nervenstrukturen, die den Groß-
• carbon tetrachloride poisoning teil der Seitenwände der dritten Hirnkam-
mer und einen Teil des Zwischenhirns bil-
T~ Das Vorhandensein von nur
4 Fingern an einer Hand bzw. 4 Zehen an den. Der T. schaltet sensorische Informa-
tionen, ausgenommen Geruchsinforma-
einem Fuß.
tionen, zur Hirnrinde um. Er besteht
[griech.: tetra + däctylos, Finger]
hauptsächlich aus grauer Substanz und
• tetradactyly
übersetzt Impulse der jeweiligen Rezepto-
Tt11'11wdroannabinole (1HC). Moleküle, die ren in Schmerz-, Temperatur- oder Berüh-
in der Hanfpflanze Cannabis sativa vor- rungsempfindungen. Darüber hinaus ist
kommen und das berauschende Wirkprin- er daran beteiligt, Nervenimpulse mit an-
genehmen bzw. unangenehmen Gefühlen rer Lymphozyten mit fremden Antigenen
zu verbinden und Wachsamkeitsmecha- fördern, indem lösliche Proteine, die so
nismen im Körper aufrechtzuerhalten, genannten Helferfaktoren, freigesetzt wer-
z.B. auch komplexe Reflexmechanismen. den.
- adj. thalamisch. •helper T cell
[griech.: tha!amos, Kammer, Schlafge-
mach] T-llelfenellea. --> Lymphozyten, die im
Thymus heranreifen, und bei der Immun-
•thalamus
abwehr des Körpers eine entscheidende
Tbalasslmle. Erbliche hämolytische Anä- Rolle spielen. Die T-H. zerstören oder
mie infolge einer gestörten Hämoglobin- neutralisieren Zellen und Substanzen, die
synthese. T. tritt in zwei Formen auf; als in den Körper eingedrungen und als
Thalassemia major, der homozygot ver- >>nicht-selbst<< erkannt werden. Sie produ-
erbbaren Form, die in der Kindheit auf- zieren Interleukin-2, eine Substanz, die
tritt und gekennzeichnet ist durch Anä- wiederum die Aktivität der natürlichen
mie, Fieber, Wachstumsstörungen und Killerzellen Gammainterferon und T-Sup-
Milzvergrößerung sowie durch charakte- pressorzellen stimuliert. Das HI-Virus
ristische Veränderungen der roten Blut- bindet z.B. vorwiegend an T.-H. und be-
körperchen. Die Milz kann derart vergrö- wirkt damit eine schwere Schädigung des
ßert sein, dass die Atmung beeinträchtigt Immunsystems, wodurch sich harmlose
wird und die übrigen Bauchorgane zu- Infektionen in schwere Krankheiten ver-
sammengedrängt werden. Meist geht die wandeln. (s.a. Immunsystem; lmmunant-
Krankheit mit Kopf- und Bauchschmer- wort)
zen, Schlappheit und Appetitlosigkeit ein- • T4 cells
her. Bei der Thalassemia minima zeigt
der Patient keine klinischen Symptome, thlmaitl. 1. Das Siebbein betreffend.
die Veränderung der Blutkörperchen ist 2. Eine große Anzahl siebartiger Öffnun-
jedoch mikroskopisch nachzuweisen. gen vorweisend.
• thalassemia [griech.: ethmos, Sieb, eidos, Form.]
•ethmoid
~ Anwendung von Seebä-
dern und Seeluft als Heilkur. 111eobnJm1n. Substanz, die chemisch zu
• thalassotherapy --> Koffein und -->Theophyllin verwandt ist.


T. kommt natürlich in Kakao, Mate und
Thanat81eg!e. >>Sterbensforschung<<; For- Tee vor. Es wirkt harntreibend (diure-
schungsgebiet, das sich mit Fragen des tisch), gefäßerweiternd (vasodilatato-
Sterbens und des Todes befasst. risch), herzanregend und relaxierend auf
[griech.: thanatos + Iogos, Tod + Rede, die glatte Muskulatur.
Wort, Vernunft, Lehre] • theobromine
• thanatology
11leopltJIIIft. Bronchospasmolytikum, das
'111e1ra. Bindegewebige Hülle oder Kapsel bei Bronchitis, Asthma bronchiale und
eines Organs, wie z.B. die >>Theca follicu- Lungenemphysem eingesetzt wird. Es
li<<, die Hülle der EierstockfollikeL wirkt entspannend auf die glatte Muskula-
• theca (pl. thecae) tur der Bronchien, kann jedoch bei über-
1helardte. Beginn der Ausbildung der höhter Einnahme leicht zu Nebenwirkun-
weiblichen Brust; meist zwischen 9 und gen wie Herzrhythmusstörungen, Kopf-
13 Jahren. schmerzen, Unruhe und Krämpfen füh-
[griech.: tele + arche, Brustwarze + An- ren. Außerdem beeinflusst es die Wirkung
fang, Beginn] zahlreicher anderer Medikamente.
•thelarche • theophylline
T~. Besondere Form der Tharapeut. Heilkundiger; allgemeine Be-
--> T-Zellen, die die --> Immunantwort ande- zeichnung für eine medizinisch ausgebil-
-._. - -· thermophil 991

dete Person, die sich auf die Heilung von handJung von Patienten. Ts. gelten als
Krankheiten spezialisiert hat. Dies kann Richtlinie für die Praxis und werden zur
ein Arzt, ein Krankengymnast, ein Psy- Leistungsbeurteilung herangezogen.
chologe etc. sein. • standard of care
• therapist
therm-, therm~. Vorsilbe, die einen Zu-
Therapeutik. Bereich der Gesundheitsfür- stand im Zusammenhang mit >>Wärme,
sorge, der sich mit der Behandlung von Wärmeenergie, Temperatur« beschreibt.
Krankheiten befasst, mit dem Ziel diese • therm-, thermo-
zu heilen bzw. Symptome zu lindern.
• therapeutics Thermalgesie. Schmerzen, die durch die
Aussetzung hoher Temperaturen verur-
Therapie. Die Behandlung einer Krankheit sacht werden.
oder eines pathologischen Zustands, z.B. • thermalgesia
eine Inhalationstherapie. Dabei werden
an Atemwegserkrankungen leidenden Pa- Thermogenese. Wärmeerzeugung, insbe-
tienten verschiedene Medikamente zur In- sondere die durch die Körperzellen.
halation verabreicht. - adj. thermogenetisch.
• rherapy • thermogenesis
Therapie, sensomotorische. Therapie zur Thermographie. Technik, mit der warme
Integrationsförderung von Reflexhand- und kalte Körperbereiche mit Hilfe eines
lungen und zur Förderung von gewollten auf den Blutfluss reagierenden Infrarot-
motorischen Bewegungen im Zusammen- Detektors lokalisiert und mit einem so ge-
hang mit der Körperhaltung und der Fort- nannten Thermograph aufgezeichnet
bewegung. werden können. Warme Flecke (>>hot
• sensorimotor therapy spots<<) unter der Körperoberfläche kön-
Therapie, thrombolytische. Verabreichung nen auf Tumoren oder andere Störungen
von thrombolytischen Wirkstoffen wie hinweisen.
z.B. ---. Gewebsplasminogenaktivator, Uro- • thermography
kinase oder Streptokinase, um ein arteri- Thermokoagulation. Zerstörung krankhaf-
elles Blutgerinnsel bei einem Patienten ten Gewebes durch starke Hitze mit Hilfe
mit akutem Herzinfarkt infolge von Blut- hochfrequenter elektrischer Ströme.
gerinnseln in den Koronararterien aufzu- • thermocoagulation
lösen. Darüber hinaus wird eine t. T. bei
Venenkathetern eingesetzt, um die Bil- thermolabil. Beschreibung einer Substanz
dung von Gerinnseln an der Katheterspit- oder eines Objekts, das durch Wärme
ze zu verhindern. leicht verändert oder zerstört werden
• thrombolytic therapy (TT) kann.
• thermolabile
Therapiegruppe. - Pflegeintervention der
NIC, die definiert ist als die Anwen- Thermometer. Messgerät zur Bestim-
dung psychotherapeutischer Techniken mung der Temperatur (das Fieberther-
in einer Gruppe und Einsatz der lnteralc- mometer dient der Messung der Körper-
tionen zwischen den Gruppenmitglie- temperatur).
dern. lgriech.: thermos, Wärme; metros, Maß)
• Therapy Group • thermometer
Therapieplan. ---. Regime.
thermophil. Beschreibung eines Organis-
• regime
mus, der bei Temperaturen weit über der
Therapiestandard. Schriftlich dokumen- normalen Körpertemperatur und bis zu
tierte Regelungen, Handlungsempfehlun- 70°C gut gedeiht.
gen und Bedingungen bezüglich der Be- • thermophilic
992 Thermoresistenz

Thennoresistenz. Die Fähigkeit, hohe Tem- Thorax (pl. Thoraces). Brustkorb; Knochen-
peraturen unbeschadet zu überstehen. Be- und Knorpelgerüst, das die Hauptorgane
stimmte Bakterien besitzen z.B. diese Fä- für Atmung und Kreislauf sowie das
higkeit und können daher mit unzurei- Zwerchfell, die Trennschicht zwischen T.
chender Wärme nicht zerstört werden. und Bauch (Abdomen) enthält. Zum T. ge-
• thermoresistance hören auf der Bauchseite (ventral) das
Brustbein (Sternum) mit den knorpeligen
Thermorezeptoren. Nervenendigungen, die
Rippenverbindungen und auf der Rücken-
auf Wärme bzw. eine Erhöhung der Kör-
seite (dorsal) 12 Brustwirbel und der dor-
pertemperatur reagieren.
sale Teil der 12 Rippen.
• thermoreceptors
[griech.: thorax, Brustharnisch, Brust]
Thiamin. Wasserlösliches Vitamin B1, das • thorax (pl. thoraxes, thoraces)
für den normalen Stoffwechsel und die
Gesundheit des Herz-Kreislauf- und des Thorax, Pllege von Drainagen. -+ Pflegein-
Nervensystems wichtig ist. T. spielt eine tervention der _. NIC, die definiert ist als
entscheidende Rolle beim Kohlehydratab- dje Pflege von Patienten mit einer exter-
bau und somit bei der Energiegewinnung nen Drainage mit Wasserkammer aus
im Gewebe. T.-Mangel, unter dem häufig der Brusthöhle.
Alkoholiker leiden, schädigt hauptsäch- • Tube Care: Thorax
lich das Nervensystem, den Kreislauf und
den Magen-Darm-Trakt. Typische Symp- Thoraxchirurgie. Fachbereich der Medizin,
tome sind Reizbarkeit, emotionale der sich mit Krankheiten und Verletzun-
Schwankungen, Appetitlosigkeit, Neuritis, gen des Brustraumes und deren Therapie
beschleunigter Puls, erschwerte Atmung, und Heilung durch operative Maßnahmen
verminderte Darmtätigkeit und Herzbe- beschäftigt.
schwerden. Bei schwerer Ausprägung • thoracic surgery
kann der Patient an -> Beriberi erkranken. Thoraxdrain. Durch einen Rippenzwi-
• thiamin schenraum des Thorax (5. Interkostal-
thorakal. Betrifft oder gehört zum Brust- raum) in die Brusthöhle eingeführter Ka-
raum (Thorax). theter zur Wiederherstellung der Negati-
• thoracic vität der Pleurahöhle sowie zur Entnahme
von Luft oder Flüssigkeit. Der Drain ist
Thorakalnerven. (Brustnerven). Brustnerven; mit einem geschlossenen Absaugsystem
12 Spinalnervenpaare, die in Brusthöhe verbunden.
dem Rückenmark entspringen. Dazu ge- • ehest tube
D hören II Interkostalnervenpaare und I
Subkostalnervenpaar. Sie breiten sich
hauptsächlich über die Brustwand und
Thoraxdrainage. Mit Hilfe einer eingeführ-
ten Drainage wird aus dem Pleuraspalt
den Bauch (Abdomen) aus. Die ersten bei- Luft, Blut oder pathologische Flüssigkeit
den Paare innervieren Arme und Ober- aus dem Thoraxraum durch kontinuierli-
körper, die nächsten vier nur den Ober- chen Sog entfernt, um die Entfaltung der
körper und die restlichen fünf die Wände Lunge wieder zu ermöglichen. Bestand-
des Oberkörpers und das Abdomen. teile der T. sind Drainageschlauch, Saug-
• thoracic nerves kontrollkammer, Auffangbehälter, Was-
serschloss, Belüftungsstutzen, Sogan-
Thorakostomie. Einschnitt in die Brustfell- schluss.
wand zur Schaffung einer Drainageöff-
• ehest drainage
nung.
• thoracostomy Thoraxphysiotherapie. -+ Pflegeinterventi-
Thorakotomie. Operative Öffnung der on der -+ NIC, die definiert wird als die
Brusthöhle. Unterstützung von Patienten bei der Ent-
• thoracotomy fernung von Sekreten aus den periphe-
· Thrombophlebitis 993

ren in die zentralen Atemwege, wo sie Thrombin. Enzym, das im Blutplasma wäh-
dann abgehustet und/oder abgesaugt rend des Gerinnungsprozesses aus Pro-
werden können. thrombin, Kalzium und Thromboplastin
• Chest Physiotherapy gebildet wird. T. bewirkt die Umwandlung
von -> Fibrinogen in -> Fibrin, den wichtig-
Thoraxsmmerzen. Körperliche Beschwer- sten Faktor bei der Bildung von Gerinn-
den im Brustraum, die eine sofortige seln.
Diagnose und Evaluation erforderlich ma- • thrombin
chen. Thoraxschmerzen können für eine
Herzkrankheit, z.B. Angina pectoris, Thromboangiitis. Entzündung der Blutgefa-
Herzinfarkt oder Perikarditis bzw. für eine ße im Zusammenhang mit ->Thrombose
Lungenkrankheit, z.B. Pleuritis, Pneumo- und einer Schädigung bzw. Zerstörung
nie, Lungenembolie oder Lungeninfarkt, der innersten Haut der Gefaße (Intima).
symptomatisch sein. Die Ursache für Tho- • thromboangiitis
raxschmerzen kann auch auf Probleme Thromboembolie. Verstopftes Blutgefaß
der Skelettmuskulatur, gastrointestinale durch einen Gefaßpfropf (Embolus), der
oder psychogene Beschwerden zurückzu- von seinem ursprünglichen Ort der Bil-
führen sein. Der Konsum von Drogen, dung mit dem Blutstrom wegtransportiert
z.B. Kokain, kann ebenfalls Thorax- wurde. Der Körperbereich, der von der
schmerzen verursachen. Über 90o/o aller blockierten Arterie versorgt wird, kann
Fälle mit Thoraxschmerzen stehen im Zu- kalt, taub und zyanotisch werden. In der
sammenhang mit koronarer Herzerkran- Lunge verursacht ein Embolus einen
kung, Quetschungen von Rückenmarks- plötzlichen, scharfen Schmerz im Brust-
wurzeln oder psychologischen Proble- oder Oberbauchbereich, erschwerte At-
men. Zu den kardiovaskulären Erkran- mung (Dyspnoe), Husten, Fieber und
kungen, die mit Thoraxschmerzen assozi- Blutspucken. Eine Verstopfung der Lun-
iert sind, gehören Herzinfarkt, Angina genschlagader oder einer deren Hauptäste
pectoris, Perikarditis sowie Aneurysma kann tödlich enden.
der Brustschlagader. Ursachen für Tho- • thromboembolism
raxschmerzen in Verbindung mit dem
Bewegungsapparat sind Rippenbrüche, Thrombogenese. Bildung eines Blutpfrop-
Schwellungen der Rippenknorpel und fes (Thrombus) oder Blutgerinnsels.
Muskelüberdehnungen. Gastrointestinale - adj. thrombogenetisch.
Schmerzquellen sind Ösophagitis, Magen- • thrombogenesis
ulkus, Hiatushernie, Gastritis, Gallenbla- thromboid. Einem Blutpfropf (Thrombus)
senentzündung und Pankreatitis. oder Blutgerinnsel ähnlich.
• ehest pain • thromboid
Threonin (Thr). Essenzielle Aminosäure, Thrombokinase. -> Thromboplastin.
bedeutend für das angemessene Wachs- • thromboplastin
tum bei Kindern und für einen ausgegli-
chenen Nitrogenhaushalt bei Erwachse- Thrombolyse. Auflösung eines Blutpfropfes
nen. (Thrombus). - adj. thrombolytisch.
• threonine (Thr) • thrombolysis
Thrombopathie. Blutgerinnungsstörung,
Thrombektomie. Notfallmäßige, operative
die nicht auf einem Mangel an _, Throm-
Entfernung eines Blutgerinnsels (Throm-
bozyten beruht.
bus) aus einem Blutgefaß, um die Blutzir-
kulation in dem betroffenen Körperteil • thrombopathy
wieder herzustellen. Thrombophlebitis. Venenentzündung, die
[griech.: thr6mbos + ektomein, geronnene oft mit der Bildung von Blutgerinnseln
Blutmasse +herausschneiden] einhergeht. Eine T. entsteht häufig infolge
• thrombectomy von Verletzungen der Venenwand, gestei-
99~ Th rombophlebitis ·'

gerter Blutgerinnung, Infektion, chemi- schließen kann. Im Gegensatz zu einem


scher Reizung, verminderter Blutflussge- Embolus bleibt der Thrombus am Ort der
schwindigkeit nach Operationen (post- Entstehung. (s.a. tiefe Venenthrombose)
operativer Stase), sehr langem Sitzen, Ste- - adj. thrombotisch.
hen oder langer Ruhigstellung und bei • thrombosis
lang liegenden Venenkathetern. Eine T.
oberflächlicher Venen ist leicht zu erken- Thrombose, embolische. Thrombose, die
nen; die Vene fühlt sich hart und schnur- sich an der Stelle eines festsitzenden Em-
ähnlich an, ist druckempfindlich, die um- bolus in einem Blutgefaß entwickelt.
liegende Haut ist gerötet und fühlt sich [griech.: embolos, Propfen, thrombos,
warm an und die betroffene Gliedmaße Klumpen, osis, Störung.]
ist ggf. blass, kalt und geschwollen. Eine • embolic thrombosis
T. tiefer Venen ist gekennzeichnet durch Thrombose, traumatische. Bildung von
krampfartige Schmerzen, insbesondere in Blutgerinnseln in Venen oder anderen
den Schienbeinen, beim Laufen oder Blutgefaßen nach einer Verletzung oder
Strecken des Fußes. Reizung. Die T. kann auch als Nebenwir-
Kompressionsverband und Hochlagern kung auf eine intravenöse Injektion ent-
des Beins bei acht. Tagsüber viel Bewe- stehen, durch die die Venenwand verletzt
gung; lokale Alkohol- oder Rivanolum- wurde.
schläge zur Schrnerzlinderung. • traumatic thrombosis
• thrombophlebitis
Thromboseprophylaxe. Pflegemaßnahme,
Thromboplastin. (Thrombokinase). Bezeich- um die Entwicklung einer -+ Thrombose
nung für verschiedene komplexe Substan- bei dafür gefährdeten Patienten zu ver-
zen, die durch die Umwandlung von hindern. Zu den Maßnahmen gehören
--> Prothrombin in -->Thrombin die Gerin- eine frühe Mobilisation, angemessene
nung aktivieren. Für diesen Vorgang sind Lagerung, Ausstreichen der Beinvenen,
Kalziumionen notwendig. - adj. throm- Venenkompression durch Antithrombo-
boplastisch. sestrümpfe und Kompressionsverbände,
• thromboplastin rückstromfOrdernde Gymnastik (Akti-
vierung der Muskel- Venen-Pumpe) und
Thromboplastinzeit, partielle (PTT). Unter-
evtl. Heparinisierung.
suchungsmethode zur Bestimmung von
Gerinnungsstörungen des endogenen Sys- • propbylax:is of tbrombosis
tems (Faktoren I, II, V, VIII, X, XI, XII), Thromboxan. In -->Thrombozyten und an-
bei der einer Testplasmaprobe und einer
D
deren Zellen gebildetes Hormon, das für
Kontrollprobe mit normalem Blut akti- die Plättchenaggregation, Gefaßkonstrik-
viertes partielles --> Thromboplastin zuge- tion und Ischämie verantwortlich ist.
setzt wird. Die Zeit, die zur Bildung eines
• thromboxane
Blutgerinnsels (Koagels) im Testplasma
erforderlich ist, wird mit der des norma- Thrombozyt. (Blutplättchen). Kleinste Zelle
len Plasmas verglichen. Die PTT ist eine des Körpers, die im roten Knochenmark
der wichtigsten Messungen spezifischer gebildet und teilweise in der Milz gelagert
Faktoraktivitäten und zur Entdeckung ei- wird. T.en sind scheibenförmig, enthalten
ner --> Hämophilie. Die normale PTT be- kein Hämoglobin und sind für die--> Blut-
trägt nach Zusatz des Thromboplastinrea- gerinnung und die Erhaltung der __, Hä-
gens und von ionisiertem Kalzium in die mostase wichtig. - adj. thrombozytär.
Plasmaprobe 60 bis 85 Sekunden. • platelet
• partial thromboplastin time (PTT)
Thrombozytopathie.Störung der Blutgerin-
Thrombose. Bildung eines Blutpfropfes nung infolge von abnormen oder nicht
(Thrombus) bzw. Blutgerinnsels in einem funktionsfähigen __,Thrombozyten.
Gefäß, der dieses teilweise oder ganz ver- • thrombocytopathy
TlndiZIIIDpenie. Unter der Norm liegen- wandern. Das Drüsengewebe besteht aus
de Anzahl an --->Thrombozyten. Eine T. zwei seitlichen Lappen, die durch Binde-
kann entstehen durch verringerte Produk- gewebe fest verbunden sind. Dieses Bin-
tion von Thrombozyten, verminderte degewebe umschließt auch das gesamte
Oberlebensdauer oder erhöhten Ver- Organ. Nach dem Kindesalter wandelt
brauch von Thrombozyten oder eine sich der T. in Fettgewebe um. - adj. thy-
krankhafte Vergrößerung der Milz. T. ist misch.
die häufigste Ursache von Blutgerin- [griech.: thymos, Brustdrüse neugebore-
nungsstörungen. ner Kälber]
• thrombocytopenia •thymus
1llrambalytosa. über der Norm liegende ~. Substanzen, die die Syn-
Anzahl an Thrombozyten im Blut. Die be- these von Schilddrüsenhormonen hem-
nigne T. und die sekundäre T (physiologi- men und zur Behandlung einer Schilddrü-
sche Reaktion auf Blutung, Operation senüberfunktion (---> Hyperthyreose) ein-
oder Entfernung der Milz) sind asympto- gesetzt werden. Die am weitesten verbrei-
matisch. Die essenzielle Thrombozytbä- teten T. sind die Thioamide, z.B. Propyl-
rnie wirkt sich jedoch abwechselnd in thiouracil und Methirnazot Im Körper
spontanen Blutungen und darauffolgen- stören diese Substanzen den Einbau von
der Blutgerinnung aus. Jod in Thyrosylrückstände von Thyroglo-
• thrombocytosis bulin, das für die Produktion der Hor-
1'llnlmllus (pl. llnmllen). Anhäufung und mone --->Thyroxin und ---> Trijodthyronin be-
Anhaftung von Blutplättchen, Fibrin, Ge- nötigt wird. - adj. thyreostatisch.
rinnungsfaktoren und Zellbestandteilen • antithyroid drugs
des Blutes an der Innenwand einer Vene
oder Arterie, wodurch deren Lumen ver- lllfieub4JP. Die Schilddrüse beeinflussend.
engt bzw. verschlossen werden kann. • thyreotropic
•thrombus
~ ~Präparat aus
1llftlmbus, wel8er. l. Anhäufung von ---> Thyreotropin von Schweinen, das die
Thrombozyten, Fibrin, Gerinnungsfakto- Aufnahme von radioaktivem Jod in der
ren und Zellelementen, die wenig oder Schilddrüse und deren Ausschüttung von
keine roten Blutkörperchen enthalten. Thyroxin steigert. Wird zu diagnostischen
2. Gerinnsel, das sich hauptsächlich aus Untersuchungen und bei der Behandlung
Leukozyten zusammensetzt. 3. Gerinnsel,
das sich hauptsächlich aus Thrombozyten
und Fibrin zusammensetzt.
von Schilddrüsenkrebs verwendet.
•thyrotropin (systemic) D
•white thrombus TllfNotnlpln (TSII). Vom Hypophysenvor-
1hJmln. Eine natürliche Pyrimidinbase derJappen ausgeschüttetes Hormon, das
und einer der Bausteine der DNS (Desoxy- für Wachstum und Funktion der Schild-
ribonukleinsäure). drüse verantwortlich ist und deren Hor-
•thymin monausschüttung steuert. Die TSH-Aus-
schüttung wird vom ---> Thyreotropin-relea-
11lptus. Im Mediastinum, hinter dem sing-Hormon gesteuert, das im Hypothala-
Brustbein liegendes, drüsenartiges Organ, mus produziert wird.
das sich vom unteren Rand der Schild- •thyroid-stimulating hormone (TSH)
drüse bis ungefähr zur vierten Rippe aus-
dehnt. Der T. ist die erste zentrale Drüse ~asfn ........... ImHypo-
des lymphatischen Systems. Dort entwi- thalamus produzierte Substanz, die die
ckeln sich die T-Zellen, die für die zellulä- Ausschüttung von ---> Thyreotropin durch
re Immunabwehr verantwortlich sind, be- den Hypophysenvorderlappen anregt.
vor sie in die Lymphknoten und die Milz • thyrotropin-releasing hormone
--
996 Thyroaplasie :,

Thyroaplasie. Unterfunktion der Schild- ausgelöst werden, wie z.B. die Sehnenre-
drüse durch Unterentwicklung. flexe.
• thyroaplasia • deep reflexes
Thyroidektomie. Operative Entfernung der Tiefensensibilität. Das Empfinden von
Schilddrüse, die bei Kropf (Struma), Tu- Schmerz, Druck oder Spannung in den
moren oder Schilddrüsenüberfunktion, Tiefenschichten der Haut, Muskeln, Seh-
die nicht mit Jod oder anderen Medika- nen oder Gelenken.
menten behandelt werden kann, durchge- • deep sensation
führt wird. Dabei werden 90% bis 95% des
Gewebes entfernt. Das erneute Wachstum Tiefenwärme. Wärmeanwendung zur Be-
der Schilddrüse beginnt kurz nach der handlung von tiefer gelegenen Körperge-
Operation und die Funktion der Schild- weben, insbesondere Muskeln und Seh-
drüse kann sich normalisieren. Bei nen. Die Wärmewirkung kann mit Kurz-
Schilddrüsenkrebs wird die gesamte weUentherapie, Phonophorese oder Ul-
Schilddrüse entfernt, inklusive der umlie- traschall erzeugt werden.
genden Strukturen vom Hals bis zum deep heat
Schlüsselbein.
• thyroidectomy Tiegel. Konusförmiges Gefaß aus hitzebe-
ständigem Material, das in der Chemie
Thyroiditis. -> Schilddrüsenentzündung. zum Schmelzen von Materialien bei sehr
• thyroiditis hohen Temperaturen verwendet wird.
• crucible
Thyroxin (T4). Haupthormon der Schild-
drüse, das den Stoffwechsel entscheidend Tiemann-Katheter. Harnröhrenkatheter aus
beeinflusst. Weichgummi oder Kunststoff mit leichter
• thyroxine (T4) Krümmung und sich verjüngender Spitze,
der besonders für männliche Harnröhren
TIA. transistorisch-ischämische Attacke
geeignet ist. Er ist ca. 40 cm lang und in
Tibia. Schienbein; stärkerer der beiden den Größen 8-30 Charriere erhältlich. Ne-
Unterschenkelknochen, der gleichzeitig ben dem Nelaton-Katheter ist er der inter-
der zweitlängste Skelettknochen ist. Die national am häufigsten verwendete Harn-
T. ist gelenkig mit dem Wadenbein (Fibu- röhrenkatheter.
la), dem Sprungbein (Talus) und dem [Tiemann, Instrumentenmacher aus New
Oberschenkelknochen (Femur) verbun- York]
den und bildet einen Teil des Kniegelenks. • Tiernano catheter

D - adj. tibialis.
[lat.: tibia, Schienbein]
• tibia
Tiere, Therapie mit. .... Pflegeintervention
der --> NIC, die definiert wird als der ge-
zielte Einsatz von Tieren zur Entwick-
Tic. (Tick). Kurze, sich wiederholende Be-
wegung einer Muskelgruppe; z.B. Blin-
zeln, Grimassen oder plötzliche Kopfzu-
ckungen, die häufig psychogener und
nicht organischer Ursache sind.
• tic
Tiefenpsychologie. Zweig der Psychologie
zur Erforschung der Persönlichkeit im
Verhältnis zum Unterbewusstsein.
• depth psychology
Tiefenreflexe. Reflexe, die durch die Stimu-
lierung tiefgelegener Körperstrukturen Tiemann-Katheter.
, Titrierung 997

lung von Zuneigung und Aufmerksam- Tagen um die Punktionsstelle eine Verhär-
keit sowie zur Gewährleistung von Ab- tung, weist dies auf eine durchgemachte
lenkung und Entspannung. bzw. eine aktuelle tuberkulöse Erkran-
• Animai-Assisted Therapy kung hin und erfordert weitere Untersu-
chungen. Der T.T. ist eine weit verbreitete
Tiemey, Alison. Erste Doktorin der Kran- Untersuchungsmethode auf Antituberku-
kenpflege in Großbritannien. Lehrt seit lin-Sensibilität
1973 als Dozentin für Krankenpflege an • tine test
der Universität Edinburgh. Bekannteste
Veröffentlichung: Elements of nursing Tinktur. Auszug aus einer pflanzlichen
(liegt auch in deutscher Obersetzung oder tierischen Droge, die in einer Lösung
vor: Die Eleme11te der Kranke11pjlege). mit Alkohol verdünnt ist.
Darin entwickelte sie gemeinsam mit • tincture
ancy Roper und Win Logan ein Pflege- Tinnitus. Subjektives Geräusch in einem
modell, das gerade im deutschsprachi- oder beiden Ohren, das oft als >>Klingeln
gen Raum großen Anklang fand (Modell oder Rauschen<< beschrieben wird. T.
der Lebensaktivitäten). kann Zeichen eines akustischen Traumas
(zu laute Musik), Mittelohrschwerhörig-
Tietze-Syndrom. Nicht eitrige Schwellung keit, Altersschwerhörigkeit oder einer An-
der Rippenknorpel verbunden mit häufung von Ohrenschmalz sein, das auf
Schmerzen, die in Hals, Schultern oder das Trommelfell drückt oder den äußeren
Arme ausstrahlen und somit den Sympto- Gehörgang verschließt.
men einer Erkrankung der Koronargefaße [lat.: tinnire, klingen, klingeln]
ähneln können. • tinnitus
[A. Tietze, dt. Chirurg, 1864-1927]
• Tietze's syndrome Titan (Ti). Grau glänzendes, metallisches
Element mit der Ordnungszahl 22 und ei-
TIG. Abkürzung für -+ Tetanus-Immunglo- nem Atomgewicht von 47,88 g. T.-Dioxid
bulin. kommt als aktiver Wirkstoff in zahlrei-
• nG chen Salben und Lotionen vor.
Tilt Table. Elektrohydraulisch gesteuerter • titanium (Ti)
>>Kipptisch«, der für das Sehtraining quer- Titer. 1. In der Chemie der Gehalt einer
schnittsgelähmter Patienten eingesetzt Maßlösung an gelöstem Reagens (=Nor-
wird. malität). 2. In der Serologie die Verdün-
[eng!.] nungsstufe eines Antikörpers, mit der ge-
• tilttable rade noch eine positive Reaktion mit ei-
Tinea. (Hautflechte). Pilzerkrankung der nem Antigen ausgelöst wird.
Haut, verursacht durch verschiedene nie- • titer
dere Pilze. Die Erkrankung äußert sich Titration. (Titrierung). Quantitative Bestim-
durch Jucken, Abschuppung und auch mung eines biologischen oder chemi-
schmerzhafte Hautverletzungen. Die schen Stoffes in einer Lösung. Dabei wird
Flechte kann an Kopf (T. capitis), Körper die Lösung in kleinen, abgemessenen
(T. corporis), Leistengegend (T. cruris), Mengen einer Standardlösung mit be-
Füßen (T. pedis) und Nägeln (T. un- kanntem Volumen zugefügt, bis eine Re-
guium) auftreten. aktion eintritt. Diese Reaktion zeichnet
[lat.: tinea, nagender Wurm, Holzwurm] sich durch einen Farbwechsel, eine Ände-
• tinea rung des pHs oder durch die Auskristalli-
sierung eines chemischen Produkts aus.
Tine·Test. Hauttest mit einem kleinen Ein-
• titration
malstempel, der in die Haut gedrückt wird
und dessen Zinken mit Tuberkulin-Anti- Titrierung. -+ Titration.
genen versehen sind. Bildet sich nach 2-3 • titration
998 TK "'~

TK. Abkürzung für --> Totalkapazität gelagert. Mehimals täglich im Sitzen


. TLC oder Liegen für max. 20 Min. anwenden;
geeignet auch bei Dekubitusgefah.r an
T·Katheter. T-förmiger Schlauch, der zur Schulterblattspitzen und unterem hinte-
Drainage durch die Haut in eine Körper- ren Rippenrand. Vorsicht bei Dekubitus-
höhle oder eine Wunde gelegt wird. gefahr im Kreuzbeinbereich. (s.a. A-La-
• Ttube gerung; V-Lagerung; I-Lagerung)
T-Killen:ellen, tytotoxische. Untergruppe T -positioning
der T-Lymphozyten, die spezifische Zel- T·Lymphotyten. __, T-Zelle.
len, wie z.B. Zellen mit viralen Antigenen, • T lymphocyte
auflösen können.
• cytotoxic killer T cells TM. Abkürzung für -->Transzendentale Me-
ditation.
T-lagenmg. Lagerungsart zur Dehnung
der unteren, mittleren und oberen Lun -
genabschoitte. Zwei Kissen werden T-
•™
TNF. Abkürzung für __, Tumor-Nekrose-Fak·
iormig übereinander gelegt; die Wirbel- tor.
säule liegt auf dem Längskisseo, die de· . TNF
kubitusgefahrdeten Stellen liegen frei. TNM·Klassifizierung. Internationales Sys-
Der Kopfwird miteinem weiteren Kissen tem zur Einteilung der klinischen Stadien
einer Krebserkrankung. Die drei Haupt·
kriteriensind dabei: I) das Flächenwachs·
turn und die Tiefenausdehnung des Tu-
mors sowie das Übergreifen auf benach-
barte Organe; 2) die Betroffenheit der re-
gionalen Lymphknoten; 3) die Bildung
von Fernmetastasen in anderen Organen
oder Körperregionen.
[Abk. für Tumor, Nodi lymphatici und
Metastase]
• TNM staging
Tochterchromosom. Miteinander verbun-
dene Chromatidenpaare, die sich während
der Anaphase teilen und vor der Zelltei-

D lung zu gegenüberliegenden Zellpolen


migrieren. Jedes Tochterchromosom ent·
hält einen kompletten Satz genetischer In·
formationen des ursprünglichen Chromo-
soms.
[griech.: chroma, Farbe, soma, Körper.]
• daughter chromosome
Tochterzelle. Eine bei der Teilung einer
Mutterzelle entstandene Zelle.
• daughter cell
Tod. I. Aussetzen der Lebensfunktionen,
angezeigt durch fehlenden Herzschlag
oder fehlende Atmung. 2. Juristische De-
finition: völliges Fehlen einer Gehirnakti·
vität, Aussetzen des Zentralnervensys-
T-Lagerung. tems und des Herz-Kreislauf-Systems so-
.."· To ll wut 999

wie fehlende Atmung. Man unterscheidet Iiehkeil geboten, den normalen Aus-
zwischen Scheintod (Vita minima), bei scheidungsrhythmus und -weg wieder
dem die Atemfunktion und der Herz- einzuüben. In der Regel beginnt das Toi -
schlag nicht mehr wahrnehmbar, aber lettentraining mit 1-2 stündlicher Bla-
noch nicht erloschen sind; klinischem senentleerung (nach Zeitplan oder nach
Tod (Atem- und Kreislaufstillstand mit Aufforderung). Die Intervalle sollten
unsicheren Todeszeichen wie Bewusstlo- dann langsam vergrößert werden, wobei
sigkeit oder Ausfall von Hirnstammrefle- eine mindestens 6-stündige achtruhe
xen); Hirntod (Ausfall der Gehirnfunktio- ermöglicht werden sollte. (s.a. Blasentrai-
nen bei intensivmedizinischer Unterstüt- ning)
zung von Herzkreislauf- und Lungenfunk- • toilet retraining; bladder retraining
tionen) und biologischem Tod (Erlöschen
aller Organfunktionen). Tokograph. --+ Wehenschreiber.
• death • tocodynamometer

Tod, genetischer. I. Unfahigkeit eines Or- Tokolytikum. Medikament, das zur Wehen-
ganismus, aufgrund seiner genetischen hemmung in der Schwangerschaft und
Zusammensetzung zu überleben. 2. Ent- evtl. auch während der Geburt eingesetzt
fernung eines Gens oder Genotyps aus wird.
dem --+ Genpool einer Population oder ih- • tocolytic drug
rer Nachkommen aufgrund von Sterilität Toleranz. 1. In der Psychologie die Fähig-
oder Fortpflanzungsunfähigkeit einer Per- keit, andere Meinungen gelten zu lassen.
son oder eines Organismus oder wegen 2. In der Pathophysiologie die Wider-
des Todes vor der sexuellen Reife. standsfahigkeit bzw. Reaktionslosigkeit
• genetic death des Körpers auf bestimmte Substanzen.
Todesröcheln. Geräusch, das von einem 3. In der Pharmakologie die nachlassende
sterbenden Menschen erzeugt wird, der Wirkung eines wiederholt gegebenen Me-
keinen Hustenreflex mehr besitzt und dikaments.
den beim Ein- und Ausatmen sich ansam- [lat.: tolerare, ertragen]
melnden Schleim nicht mehr abhusten • tolerance
kann. Toleranz-Test. I. Die Ermittlung der Fähig-
• death rattle keit des Körpers, ein bestimmtes Medika-
Todeszei<hen. Unterschieden werden si- ment oder einen Nährstoff zu verstoff-
chere und unsichere T. SichereT. sind Lei- wechseln, z.B. der --+ Glukose-Toleranztest
chenstarre, Totenflecken an den untenlie- 2. Körperliches Fitness-Training zur Leis-
genden Körperteilen sowie Fäulnispro- tungsermittlung des Kreislaufs und ande-
zesse. Unsichere T. sind fehlende Atmung, rer Körpersysteme.
Pulslosigkeit, weite reaktionslose Pupillen • tolerance lest
sowie ein fehlender Muskeltonus. Tollwut. (Rabies). Akute, in der Regel tödli-
• death signs che Viruserkrankung des zentralen Ner-
Togaviren. Virengruppe, die zur Familie vensystems bei Tieren. Die Tiere können
der--+ Arboviren gehört und mit einer cha- die Krankheit durch infiziertes Blut, Ge-
rakteristischen Hülle umschlossen ist. T. webe oder Speichel auf den Menschen
sind Erreger von Enzephalitis, Dengue- übertragen. Wirte des Lyssa-Virus sind
Fieber, Gelbfieber und Röteln. vornehmlich wilde Tiere, wie z.B. Füchse,
[lat.: toga, Bedeckung] wilde Hunde, Fledermäuse, Stinktiere,
• togaviruses Waschbären und Katzen. Nachdem das
Virus in den menschlichen Organismus
Toilettentraining. Spezielle Form des eingedrungen ist - meistens durch den
Kontinenztrainings. Harn- oder stuhlin- Biss eines infizierten Tieres - wandert es
kontinenten Menschen wird so die Mög- entlang der Nervenbahnen zum Gehirn
und später auch zu anderen Organen. Die [griech.: t6nos, das (An)spannen]
Inkubationszeit reicht von 10 Tagen bis zu •tonicity
1 Jahr. Danach folgt ein Vorläuferstadium
Tonolllrillen. Aus -> Tonofilamenten zu-
(Prodromalstadium), das durch Fieber,
sammengesetzte Bündel von feinen, intra-
Unwohlsein, Kopfschmerzen, Fehlempfin- zellulären Fasern in Epitbelzellen, die sich
den und Muskelschmerzen geprägt ist.
durch mehrere Zellen ziehen. Sie haben
Nach einigen Tagen treten schwere Ge-
eine stützende Funktion.
hirnentzündung (Enzephalitis), Delirium,
[griech.: t6nos + lat.: fibra, Pflanzen-,
schwerste Muskelkrämpfe, plötzliche An-
Muskelfaser]
falle, Lähmungen (Paralyse), Koma und
• tonofibrils
schließlich der Tod ein. - adj. tollwütig.
•rabies TIIIICiftluneftl Fadenförmige Eiweißmole-
küle in Epitbelzellen, die sich zu Bündeln
T~ (Anti-Rabies-Gamma-
formen und sogenannte -> Tonofibrillen
globulin). Das ->Immunglobulin wird bei
bilden.
Menschen mit Verdacht auf Infektion mit
dem Lyssa-Virus zum Schutz gegen Toll- • tonofilament
wut in Kombination mit ->Tollwut-Vakzin Tonographie. Messung und Aufzeichnung
gegeben. des Augeninnendrucks mit Hilfe eines
• rabiesimmune globulin (RIG) ->Tonometers.
Tollwut·YIIIzln. Sterile Lösung abgetöteter • tonography
Lyssa-Viren. Wird zur ->Immunisierung TIIIIOIII8tef. Instrument zum Messen des
und nach erfolgter Infizierung als Prophy- Augeninnendrucks.
laxe gegen Tollwut verabreicht. •tonometer
• rabies vaccine (DEV) TORGIIIIItrie. Messung des Augeninnen-
TCIIIIIOIIIPIIII, Schichtaufnahmeverfahren; drucks durch Eindrücken des Augapfels
Aufnahmetechnik in der Radiographie, nach lokaler Betäubung und Messung des
bei der bestimmte Objektschichten genau Widerstands.
abgebildet, und die davor und dahinter •tonometry
liegenden Schichten verwischt werden.
T~ Mandelförmiges Organ, das
Die T. ist ein wertvolles diagnostisches
hauptsächlich aus lymphatischem Gewebe
Mittel bei der Erkennung und Ermittlung


besteht, wie z.B. die Gaumenmandel (Ton-
von Raum einnehmenden Strukturen
silla palatina) rechts und links der Zun-
bzw. Verletzungen, z.B. in Gehirn, Leber,
genwurzel. - adj. tonsillar.
Bauchspeicheldrüse und Gallenblase.
[lat.: tonsilla, Mandel]
- adj. tomographisch.
.tonsil
• tomography
tanlsch. Beschreibt eine lang andauernde, Tonsilleldami1. Operative Entfernung der
Gaumenmandeln zur Vorbeugung wieder-
schmerzhafte Muskelanspannung, z.B. to-
kehrender Mandelentzündungen bei Pa-
nische Krämpfe.
tienten, die zu solchen Entzündungen nei-
[griech.: t6nos, das (An) spannen]
gen.
•tonic
• tonsillectomy
tonlsda-ldonlsd Beschreibt Muskelkrämp- TIIIUillllis. (Mandelentzündung). Entzündung
fe, die zunächst ->tonisch und dann
einer oder beider Mandeln (Tonsillen), die
-> klonisch verlaufen, z.B. tonisch-kloni-
auch im Zusammenhang mit Scharlach
sche Anfalle.
auftreten kann. Eine akute T. wird häufig
• tonoclonic durch eine Infektion mit Streptokokken
Tonizitlt:. Das Vorhandensein von Span- hervorgerufen und ist gekennzeichnet
nung (Tonus), z.B. in der Haut oder in durch starke Halsschmerzen, Fieber, Kopf-
Muskeln. und Ohrenschmerzen, allgemeines Krank-
heitsgefühl, Schluckbeschwerden sowie ~Infektion eines Fetus bzw.
vergrößerte und druckempfindliche Hals- Neugeborenen mit einem .... TORCH-Pa-
lymphknoten. Aus den Mandelkrypten thogen. Infiziert sich eine schwangere
fließt häufig käsiges, eitriges Material. Als Frau mit einem Virus der TORCH-Grup-
follikuläre T. bezeichnet man eine eitrige pe, kann dies zu einer Fehlgeburt (Abort),
Infektion der Mandelkrypten. Totgeburt, intrauteriner Wachstumsstö-
[lat.: tonsilla, Mandel; gr.: -itis, Entzün- rung oder einer Frühgeburt führen. Ein
dung] infiziertes Neugeborenes kann in den ers-
• tonsillitis ten Tagen nach der Geburt verschiedene
klinische Symptome zeigen, wie z.B. Fie-
Tonus. Normaler, ausgewogener Span- ber, Lethargie, schlechte Nahrungsauf-
nungszustand der Körpergewebe, insbe- nahme, punktförmige Hautblutungen (Pe-
sondere der Muskeln. Die abwechselnde techien) und Pneumonie. Jedes einzelne
Kontraktion und Erschlaffung angrenzen- Virus ist außerdem für eine Reihe weiterer
der Muskelfasern halten ein Organ oder Krankheitszeichen verantwortlich, z.B.
einen Körperbereich ohne Ermüdung in eine gestörte Immunabwehr, Augener-
einer funktional neutralen Stellung. krankungen, Hautbläschen, Geschwüre
[griech.: t6nos, (An)spannung]
und angeborene Herzmissbildungen.
•tonus •TORCH-syndrome
TepiHts. -> Gichtknoten. ToqiOf. Benommenheit, Regungslosigkeit,
•tophus Gefühllosigkeit, Erstarrung. - adj. torpid.
topisch. (2. lokal). 1. Die Oberfläche des [lat.: torpere, betäubt sein, starr sein]
Körpers bzw. eines Körperbezirks betref- •torpor
fend; örtlich. 2. Ein Medikament bzw. eine Tarsicm. Drehung, Achsendrehung, z.B. ei-
Therapie für einen bestimmten Körperbe- nes Organs. >>Torsio uteri<<, die Drehung
zirk. der Gebärmutter infolge von Narben,
•topical Schrumpfungen und Tumoren im Umfeld
Topographie. ->Topographische Anatomie. des Organs.
• topography [lat.: torquere, drehen]
•torsion
TIJIIG!IIIIIfde. lll1ilt8mfsc:ll.
System zur Be-
stimmung eines Körperteils in Relation Tonlotuflldtttll. (Rotationsbruch; Drehungs-
zu der Körperregion, in der er und die bruch). Indirekter, spiralförmig verlaufen-
sich in der Nähe befindlichen Körper- der Bruch eines langen Röhrenknochens

D
strukturen lokalisiert sind. infolge der Oberdrehung einer Gliedma-
[griech.: ana, hinein; temnein, schneiden; ße.
topos, Ort; graphein, schreiben] •torsion fracture
• anatomic topography Torso. Oberkörper ohne Kopf, Arme und
Topologie:,Seltenere Bezeichnung für -> to- Beine.
pographische Anatomie. •torso
•topology Tordkollis.-> Schiefhals.
10101. Abkürzung für die englischen Be- • torticollis
griffe toxoplasmosis, other, rubella virus, tot. Bezeichnung für das Fehlen aller Le-
cytomegalovirus und herpes simplex virus- bensfunktionen in einem zuvor lebenden
es, eine Gruppe von Keimen, die einen Fe- Organismus.
tus bzw. ein Neugeborenes infizieren und
•dead
eine Reihe von Krankheiten hervorrufen
können. Diese Krankheiten werden unter T~.Operation zur Behand-
dem ---> TORCH-Syndrom zusammengefasst. lung schwerer Gelenkschäden (meist Ar-
.TORCH thritis), wobei die natürlichen Gelenkflä-
chen durch Metall- und Plastikprothesen vordringt. Der physiologische Totraum
ersetzt werden. Am häufigsten wird die schließt den anatomischen Totraum sowie
Operation an der Hüfte durchgeführt den mit Luft gefüllten Alveolenraum ein,
(--. Totalhüftendoprothese) . der nicht am Sauerstoff-Kohlendioxid-
• total joint replacement Austausch beteiligt ist.
dead space
Tot11M . (Hüft-TEP). Opera-
tion zur Korrektur eines durch degenera- Toxämie. >>Blutvergiftung<<; Das Vorhan-
tive Prozesse (meist Arthritis) geschädig- densein von Bakteriengiftstoffen im Blut,
ten Hüftgelenks. Dabei werden der Kopf wodurch das Blut zersetzt wird.
des Oberschenkelknochens und die Hüft- [griech.: toxik6n + haima, Pfeilgift + Blut]
pfanne (Azetabulum) durch Metallkom- Btoxemia
ponenten ersetzt. Die Hüftpfanne wird
zur Vermeidung des direkten Metallkon- Toxikologe. Spezialist, der sich mit Giften,
takts zusätzlich mit Kunststoff überzogen. deren Wirkung auf einen Organismus
• total hip replacement und mit wirksamen Gegengiften beschäf-
tigt.
Tot.aiD:: Das gesamte Luftvolu- toxicologist
men in den Lungen nach maximaler Ein-
atmung. Es entspricht der --.Vitalkapazität Die Lehre von den Giften, de-
zuzüglich der --. Reservekapazität. ren Entdeckung und Wirkung auf einen
~};i totallung capacity (TLC) Organismus sowie der Heilung von
Krankheiten, die durch Gifte hervorgeru-
Tott:nflf•dten. (Livores). Bläulich-schwarze fen werden. - adj. toxikologisch.
Verf<irbung verschiedener Hautpartien
nach Eintritt des Todes durch Absinken
B toxicology
des Blutes in tiefer gelegene Körperregio- Toxikose. Vergiftung; Krankheit, die durch
nen und durch die Zerstörung der Blutzel- Giftstoffe hervorgerufen wird.
len. T. gelten als sicheres Todeszeichen. Btoxicosis
.livor mortis; postmartern lividity
Gift, das in einer Pflanze vorkommt
TDblr!Sta --. Rigor mortis. bzw. von einem Mikroorganismus produ-
• rigor mortis ziert wird.
TGtge~Ml Geburt eines Kindes mit mehr toxin
als 1000 g Geburtsgewicht, das vor oder ~ Jeglicher Giftstoff, der
während der Geburt gestorben ist und so- von Bakterien gebildet wird. Zu den b.
mit keine Lebenszeichen aufweist. Eine T. T.en gehören --. Endotoxine und --. Exoto-
muss gemeldet und ins Sterbebuch einge-
xine.
tragen werden. (s.a. Lebendgeburt)
[griech.: bakterion, kleiner Stab; toxikon,
s;:::; stillbirth
Gift]
1. Verbleibender Hohlraum nach B bacterial toxin
unvollständiger Schließung einer Operati-
answunde bzw. einer Verletzung. In dem toxisch. Giftig; auf einer Vergiftung beru-
Hohlraum kann sich Blut ansammeln, das hend.
den Heilungsprozess verzögert. 2. Lun- toxic
genregion, die mit Atemgasen aber nicht Die Giftigkeit einer Substanz.
mit Lungenblut in Kontakt ist. Im alveola- toxicity
ren Totraum werden Alveolen durch den
Lungenkreislauf ventiliert aber nicht per- Schädliche Auswirkung
fundiert. Der anatomische Totraum ist einer toxischen Substanz, die sich inner-
der Bereich der Trachea, der Bronchien halb von Sekunden, Minuten, Stunden
und der Luftwege, dessen Luftinhalt bei bzw. Tagen nach der Einnahme einstellt.
der Atmung nicht bis zu den Alveolen B acute toxicity
--
•" Tracheostomiepflege I 003

Toxoid. --->Toxin, das chemisch bzw. mit streckt, wo sie sich in zwei Äste teilt. Die
Wärme behandelt wurde, wodurch es T. befördert Luft zu den Lungen. - adj.
seine giftige Wirkung verloren, jedoch tracheal.
die Fähigkeit zur Produktion von Anti- [griech.: trachys, rauh, uneben 1
körpern beibehalten hat. T. werden bei • trachea
Impfungen verwendet; sie bewirken die
Immunität eines Organismus gegenüber Tracheitis. Entzündung der Luftröhre
einer bestimmten Substanz durch die Pro- durch Infektionen, Allergien oder chemi-
sche Reize. Eine T. kann akut oder chro-
duktion von Antikörpern.
nisch verlaufen.
• toxoid
• tracheitis
Toxoplasmen. Eine Gattung gramnegativer
Parasiten, deren einzig bekannte Spezies Tracheobronchialbaum. Anatomischer
die Taxaplasma gandii sind. Sie leben vor- Komplex, der Luftröhre (Trachea), Bron-
wiegend in Zellen von Katzen und ande- chien und Bronchiolen beinhaltet. Mit
ren Haustieren und rufen beim Menschen Hilfe dieses Systems wird Luft in die Lun-
---+Toxoplasmose hervor. ge befördert.
• tracheabronchial tree (TBT)
• Taxaplasma
Toxoplasmose. Infektionskrankheit durch Tracheobronchitis. Entzündung der Luft-
den Parasit Taxaplasma gandii. Die ange- röhre und der Bronchen, häufig als Begleit-
borene T. ist eine Übertragung der Infek- erscheinung bei einer Lungeninfektion.
tion auf den Feten durch die Plazenta hin- • tracheobronchitis
durch. Sie ist gekennzeichnet durch Le- Tracheostenose. Verengung des Luftröh-
ber- und Gehirnschädigungen, Krämpfe, renlumens.
Blindheit, Mikrozephalie oder Hydroze- • tracheostenosis
phalie und geistige Retardierung. Eine
nach der Geburt erworbene T. bei Kin- Tracheostomie. Künstliche Öffnung durch
dern oder jugendlichen ist gekennzeich- den Hals in die Luftröhre, durch die ein
net durch Hautausschlag, Erkrankung der Schlauch eingeführt werden kann. Dem
Lymphknoten, Fieber, allgemeines Krank- Patienten wird zugesichert, dass der
heitsgefühl, Störungen des ZNS, Herz- Schlauch ständig geöffnet ist und Luft
muskelentzündung (Myokarditis) und hindurch strömen kann. Der Schlauch
Lungenentzündung (Pneumonitis). muss regelmäßig von Sekreten aus der
• toxoplasmosis Luftröhre und den Bronchien gereinigt
werden; dazu wird ein Absaugkatheter
TPZ. Thromboplastinzeit über ein Y-Verbindungsstück angeschlos-
Tracer. Radioaktives Isotop, das bei diag- sen. Der Patient wird angewiesen, über
nostischen Röntgenuntersuchungen ver- das Husten Sekrete aus den Bronchien
wendet wird, da es biologische Prozesse und der Luftröhre herauszubefördern.
im Körper sichtbar machen kann. Der T. Wurde die T. als Notfallmaßnahme durch-
wird in den Körper eingebracht, geht mit geführt, so wird die Öffnung geschlossen,
einer bestimmten Substanz eine Bindung sobald der Patient wieder normal atmen
ein und wird dann mit einem Scanner kann. Bleibt die T. dauerhaft bestehen,
oder einem Fluoroskop verfolgt. wie z.B. bei einer Entfernung des Kehl-
[engl.: tracer, Aufspürer 1 kopfes, muss dem Patienten die Selbst-
• tracer pflege beigebracht werden.
• tracheostomy
Trachea. Luftröhre; zylindrisch geformte
Röhre im Hals, die aus Knorpelgewebe Tracheostomiepßege. Pflege eines Patien-
und Membranen besteht und sich vom ten mit - Tracheostomie. Dazu gehört
Kehlkopf (Larynx) auf der Höhe des die Erhaltung der Luftzufuhr, angemes-
6. Halswirbels bis zum 5. Brustwirbel er- sene Befeuchtung, aseptische Wundpfle-
I004 Tracheostomiepflege

ge und die sterile Luftaufnahme durch ungstrakt oder der Respirationstrakt


die Luftröhre. Komplikationen dabei be- 2. In der Neurologie ein Bündel von Ner-
inhalten eine Verletzung der Stimmbän- venfasern des ZNS.
der, Aufblähung des Magens und Zu- [lat.: tractus, Ziehen, Zug)
rückdringen von Mageninhalt in die • tract
Speiseröhre (Regurgitation), Verschluss
des Luftröhrenschlauchs und ein erhöh- Traktion. Vorgang, bei dem Zug auf ein
tes lnfektionsrisiko. Objekt ausgeübt wird.
tracheostomy care [lat.: trahere, ziehen]
• traction
Tracheotomie. Luftröhrenschnitt, der
durch den Hals unterhalb des Kehlkopfes Trance. !. Schlafähnlicher Zustand, in dem
durchgeführt wird. Eine T. ist erforder- das Bewusstsein ganz oder teilweise aus-
lich, wenn die Luftzufuhr über Nase und geschaltet und die motorische Beweglich-
Mund durch eine Blockierung mit einem keit reduziert ist. 2. Eine Art Dämme-
Fremdkörper, Tumor oder durch eine rungszustand bzw. Bewusstlosigkeit.
Schwellung im Bereich der Stimmritze 3. Hypnoseähnlicher Zustand, bei der die
(Glottisödem) unmöglich ist. Sie kann als Person von der unmittelbaren Umgebung
Notfallmaßnahme am Unfallort, im Kran- entrückt scheint, wie z.B. bei tiefer Kon-
kenhaus oder im OP durchgeführt wer- zentration oder Tagträumerei.
den. [eng/.: trance, Verwirrung, Benommen-
• tracheotomy heit]
• trance
Tracheotomiekanüle. Gebogener, großlu-
miger Schlauch aus Gummi, Metall oder Tränen. Wässrige, salzhaltige oder alkali-
Kunststoff, der zur Behebung einer Blo- sche Flüssigkeit, die von den Tränendrü-
ckierung der Luftröhre operativ in diese sen zur Befeuchtung der Bindehaut pro-
eingeführt wird. duziert wird.
• tracheotomy tube • tears
Träger. I. Person oder Tier, die einen Tränenapparat. Netzwerk von Strukturen
Krankheitserreger tragen oder verbreiten des Auges, die Tränen bilden und von der
kann, ohne selbst zu erkranken (--+ Aus- Augenoberfläche ableiten; dazu gehören
scheider). 2. Immunogenes Molekül bzw. die Tränendrüsen, Tränengänge, Tränen-
Teil eines solchen Moleküls, das bei einer kanäle, Tränensäcke und die Tränenna-
Antikörperreaktion von den T-Zellen er-
sengänge.
D kannt wird.
• carrier
• lacrimal apparatus
Tränenbein. (Os lacrimale). Einer der kleins-
Trägersubstanz. I. Inaktive Substanz, mit
der ein Arzneimittel vermischt wird, um ten und zerbrechlichsten Knochen des Ge-
dessen Messung und Verabreichung zu er- sichtes, der sich im vorderen Teil der Au-
leichtern. 2. Körpereigene Flüssigkeit genhöhle (Orbita) befindet und zusam-
oder Struktur, die einen Reiz passiv wei- men mit dem Oberkiefer die Furche für
terleitet. 3. Sammelbezeichnung für Sub- den Tränensack bildet.
stanzen, wie z.B. Wasser oder feste Nah- • lacrimal bone
rung, die als Übertragungsweg für patho-
Tränendrüse. Eine von zwei Drüsen, die
gene Keime dienen können.
sich seitlich oberhalb der Augenhöhle in
• vehicle
der Tränengrube des Stirnbeins befinden.
Trakt. I. Verband aus verschiedenen Ge- Die wässrige Flüssigkeit aus den Drüsen
weben oder Strukturen, die eine gemein- bildet die Tränen, die die Bindehaut (Con-
same Aufgabe erfüllen und als Durch- junctiva) befeuchten.
gangspfad fungieren, z.B. der Verdau- • lacrimal gland
TrlneabniL (Rivus lacrimalis). Rinne zwi- Muskel relaxierend, Krampf lösend und
schen den Augenlidern und der Augen- vermindern Hemmungen. Bei längerer
oberfläche, durch die bei geschlossenen Einnahme besteht jedoch die Gefahr der
Augen Tränenflüssigkeit in den Tränensee Gewöhnung und Abhängigkeit.
(Lacus lacrimalis) fließen kann. [eng/.: tranquilize, beruhigen]
•rivus lacrimalis •tranquilizer
TrlnlnltaseRgang Kanal, der Tränen von trau-. Vorsilbe mit der Bedeutung »durch,
einer --->Tränendrüse zur ---> Nasenhöhle hindurch, an die Oberfläche<<.
transportiert. •trans-
• nasolacriminal duct
tt'llftSabdomir Durch die Bauchwand
Trlnenplpill&. (Papilla lacrimalis). Kleine ko- hindurch.
nische Erhebung am inneren Ende des • transabdominal
Augenlids, die den Tränenpunkt enthält,
durch den die Tränen austreten, um die ~. Gruppentherapeuti-
Bindehaut (Conjunctiva) zu befeuchten. scher Ansatz in der Psychologie, der spie-
•lacrimal papilla lerisch aufzudecken versucht, welche ma-
nipulativen Verhaltensmuster bei Men-
Trilllllpuni& Kleine Öffnung im mittleren
schen im Umgang mit anderen Menschen
Rand jedes Augenlids, die in den Tränen-
vorherrschen. Die T. wurde 1967 von Eric
nasengang münden. Durch den T. gelan-
Berne entwickelt, mit dem Ziel, die Selbst-
gen die Tränen von der Tränendrüse über
akzeptanz von Menschen zu erhöhen.
die Ausführungsgänge zur Bindehaut
(s.a. Psychotherapie)
(Konjunktiva).
• transactional analysis
• punctum lacrimale
Tlinenrellu. Austritt von Tränen als Reak- l'riMaminase. Enzym, das die Übertra-
tion auf die Stimulation oder Reizung der gung einer Aminogruppe von einer Al-
Hornhaut (Cornea) oder Bindehaut (Con- pha-Aminosäure auf eine Alpha-Ketosäu-
junctiva). re bewirkt.
•lacrimal reflex • transaminase
l'rlllensacfl:, Blindes Ende des Tränen-Na- Transferue. Sammelbezeichnung für be-
sen-Gangs, das mit den Tränen gefüllt ist, stimmte Enzyme, die den Übergang einer
die von den Tränendrüsen ausgeschieden chemischen Gruppe bzw. eines Radikals,
und durch die Tränengänge weitergeleitet wie z.B. Phosphat-, Methyl-, Amin- oder

D
werden. Keto-Gruppen, von einem Molekül zu ei-
•lacrimal sac nem anderen bewirken. (s.a. Transaminase)
• transferase
Trlnlnsee. Rechteckiger Raum, der im
mittleren (medialen) Augenwinkel die Transftnin,. Protein im Blut, das für den
Ober- und Unterlider voneinander trennt Transport von Eisen aus dem Darm ins
und die Tränenflüssigkeit auffangt. Blut verantwortlich ist.
• lacus lacrimalis • transferrin
Tranqullilr& Bezeichnung für Beruhi- Transfonnation. Übertragung der Informa-
gungsmittel (Sedativa, Anxiolytika, Rela- tion von einer Zelle auf die andere.
xanzien etc.), die Patienten in starken Er- [lat.: transformare, umformen]
regungs- oder Angstzuständen verschrie- • transformation
ben werden und die deren Wahrneh-
mungsfähigkeit idealerweise nicht beein- bat'ISflnldi:INL Blut oder Blutbestandteile
trächtigen. Zahlreiche T. werden zur Be- von einer Person auf eine andere übertra-
handlung von Psychosen eingesetzt. Sie gen bzw. von einer Blutkonserve in den
wirken Angst lösend, Schlaf fördernd, Blutkreislauf eines Patienten einbringen.
[lat.: transfundere, hinübergießen, über- Tr~ipttie. Enzym, das die ---> Transkrip-
tragen] tion steuert.
.transfuse • transcriptase
Transfusicm. Die direkte Zufuhr von Voll- Tnmskriptlon. Erster Schritt der Protein-
blut oder bestimmten Blutkomponenten biosynthese bei der an einem oder mehre-
wie Plasma, Thrombozyten oder Erythro- ren Genen aus der Vorlage der ---> Desoxyri-
zytenkonzentrat in die Blutgefaße eines bonukleinsäure eine komplementäre
Patienten. Vollblut kann bei Blutgruppen- ---> Messenger-RNS gebildet wird.
und Untergruppengleichheit direkt von • transcription
einem Spender zum Ernpfauger übertra- triiiiSittd:iiL Durch die Haut hindurch.
gen werden; meist wird jedoch Spender- • transcutaneous
blut gesammelt und in einer Blutbank ge-
lagert. 1'rlmtfwtane Beldrische Met wenslfmulallon
• transfusion (TENS), Methode zur Schmerzbehandlung,
bei der periphere Nervenendigungen
Transfusion, dlrellta. Direkter Bluttransfer durch elektrische Impulse gereizt werden.
von einer Vene des Spenders in die Vene Dies wird durch auf die Haut aufgeklebte
des Empfangers. Elektroden ermöglicht, die über flexible
[lat.: dirigere, führen, transfundere, hin- Kabel mit einem Stimulator verbunden
durchgießen.] sind. Die erzeugten elektrischen Impulse
• direct transfusion sind den körpereigenen ähnlich, doch
gleichzeitig ausreichend verschieden, um
~ Akute Reaktion
die Übertragung von Schmerzimpulsen
des Organismus auf die Übertragung fal- an das Gehirn zu blockieren.
schen Blutes. Die Reaktion kann ausgelöst
• Transcutaneous Electrical Nerve Sti-
werden durch Inkompatibilität der roten mulation (TENS)
Blutkörperchen, Allergie gegen Leukozy-
ten, Thrombozyten oder Plasmaproteine TruslatiotL Vorgang, bei dem die geneti-
des transfundierten Blutes oder gegen sche Information in der Messenger-Ribo-
Natrium- bzw. Zitratrückstände in der nukleinsäure (m-RNS) in die Aminosäu-
Blutkonserve. Das häufigste Symptom ei- resequenz der zu bildenden Proteine
nes T. ist Fieber, gefolgt von Nesselaus- übersetzt wird.


schlag, Asthma, Gefaßkollaps und Nieren- [lat.: transferre, hinübertragen, übertra-
versagen. Eine hämelytische Reaktion gen]
aufgrund einer Imkompatibilität der roten • translation
Blutkörperchen ist gefahrlieh und muss
sofort diagnostiziert und behandelt wer- tl'llnlllllmll.l. Durch eine Organwand hin-
den. Die Symptome zeigen sich kurz nach durch. 2. In der Fügung >>transmuraler In-
Transfusionsbeginn mit starken Kopf- farkt<< bedeutet t. das Myokard in seiner
schmerzen, plötzlichen tiefen Kreuz- gesamten Dicke betreffend.
schmerzen, Herzschmerzen, erschwerter • transmural
Atmung und Unruhe. Objektive Symp- Transpiralion, Die Absonderung von
tome sind z.B. Gesichtsrötung gefolgt von Schweiß durch die Schweißdrüsen.
Zyanose und erweiterten Halsvenen, [lat.: trans + spirare, über, hinaus + hau-
schnellem, fadenförmigem Puls, Schweiß- chen, ausatmen]
absonderung und kaltschweißiger Haut. • sensible perspiration
Innerhalb einer Stunde kann der Patient
in einen tiefen Schock fallen. 1"l'lnsplaRtat. (Graft). Ein Gewebe oder Or-
• transfusion reaction gan, das von einer Körperstelle oder von
einer Person entnommen und an eine an-
tr.lnslent. Vorübergehend, transitorisch. dere Stelle oder in eine andere Person ver-
•transient pflanzt wird, um einen bestehenden
; Transport, aktiver 1007

Strukturdefekt zu reparieren. Das T. kann Als Voraussetzung für eine Organentnah-


vorübergehend sein, z.B. ein Notfali-Haut- me ist der Hirntod (totaler Ausfall der Ge-
T. bei ausgedehnten Verbrennungen, oder hirnfunktion) vorgeschrieben.
aber dauerhaft, wenn das T. anwächst und • transplantation rules
zu einem Teil des Körpers wird. Haut,
Knochen, Knorpel, Blutgefäße, Nerven, transplantieren. Ein Organ oder Gewebe
Muskeln, Hornhaut und ganze Organe, von einer Person auf eine andere übertra-
z.B. Niere oder Herz, können transplan- gen, um damit eine zerstörte Struktur
tiert werden. oder eine gestörte Funktion zu ersetzen
• graft bzw. das Erscheinungsbild zu ändern.
Hautpartien können auch am eigenen
Transplantat, autogenes. (Autograf!). Ein Körper von einer Stelle auf eine andere
Hautabschnitt, der bei derselben Person verpflanzt werden (z.B. bei Verbrennun-
von einer Stelle an eine andere transplan- gen). Die häufigsten Transplantate sind
tiert wird. A.T.e werden in der plastischen Haut und Nieren; seltener werden auch
Chirurgie, insbesondere bei Hautschäden Knorpel- und Knochengewebe, Knochen-
durch schwere Verbrennungen, verwen- mark, Augenhornhaut, Blutgefäße und
det. Sehnen, Herz, Lunge und Leber ver-
[griech.: autos, selbst; genein, produzie- pflanzt. Die geeignetsten Spender sind
ren.] eineiige Zwillingsgeschwister und Perso-
• autogenous graft nen mit derselben Blutgruppe und densel-
Transplantatabstoßung. Immunologische ben immunologischen Eigenschaften.
Zerstörung eines transplantierten Organs • transplant
oder Gewebes. Die Abstoßung kann so-
wohl einer zellvermittelten als auch auf- transplazentar. Durch die Plazenta hin-
grund einer antikörpervermittelten Im- durch. Bezieht sich hauptsächlich auf den
munität gegen die Zellen des Transplan- Austausch von Nährstoffen und Abfallpro-
tats bei dem histoinkompatiblen Empfän- dukten zwischen Mutter und Fetus, aber
ger verursacht werden. (--> Abstoßungsre- auch auf die Übertragung von krankheits-
aktion) erregenden Keimen.
• graft rejection • transplacental
Transplantation. Übertragung von Gewebe Transport. _, Pflegeintervention der
von einem Körperbereich auf einen ande- -+ NIC, die definiert ist als der Transfer
ren bzw. von einem Spender auf einen eines Patienten an einen anderen Ort.
Empfänger. • Transport
• transplantation
Transplantation, allogene. (homogene/homo- Transport, aktiver. Beförderung von Sub-
loge Transplantation). Eine Gewebeverpflan- stanzen durch eine Zellmembran; wird
zung (-->Transplantation) von einem gene- durch chemische Aktivitäten gesteuert,
tisch differenten Spender zu einem Emp- die es der Zelle ermöglichen, normaler-
fänger der gleichen Species. weise impermeable Moleküle aufzuneh-
• homologous graft/transplantation men. Der a. T. wird durch Trägermoleküle
im Zellinneren beschleunigt, die sich an
Transplantationsgesetz. Das T. vom 5.11.97 die eindringenden Moleküle binden und
legt fest, dass bei einer Organspende ent- sie umschließen. Mit Hilfe des a. T.s ab-
weder die persönliche Einwilligung des sorbiert die Zelle Glukose und andere
Spenders oder bei dessen Tod die Zustim- Substanzen, die zur Erhaltung der vitalen
mung eines Angehörigen vorliegen muss. Funktionen und der Gesundheit erforder-
Der potenzielle Spender kann die Ent- lich sind. (--> Transport, passiver; Resorption;
scheidung auch einer von ihm namentlich Osmose)
benannten Vertrauensperson übertragen. • active Iransport
IOOS Transport, passiver -E

Transport, passiver. Bewegung kleiner Mo- schlecht und ändern mit Hilfe einer Ope-
leküle durch die Membran einer Zelle auf ration ihr äußeres Erscheinungsbild.
dem Weg einer ---+Diffusion. Der p.T. ist für • transsexualism
zahlreiche Stoffwechselprozesse wichtig,
z.B. die Aufnahme von Nährstoffen durch Transsudation. Absonderung von Flüssig-
die Zellen, die den Verdauungstrakt aus- keit durch eine Membran in Gewebslü-
kleiden. cken oder Körperhöhlen, wobei sämtliche
• passive Iransport gelösten Stoffe in der Lösung erhalten
bleiben. Die Passage erfolgt auf Grund ei-
Transportinkubator. Fahrbarer »Brutkas- nes unterschiedlichen hydrostatischen
ten<< für Frühgeborene und Risikokinder, Drucks.
in dem sie möglichst gefahrlos vom [lat.: trans + sudare, durch + schwitzen,
Kreißsaal oder OP in eine Kinderklinik ausschwitzen]
bzw. auf die entsprechende Frühgebore- • Iransudation
nen- oder Intensivstation gebracht wer- Transversalebene. Körperebene, die senk-
den können. Ein Inkubator bietet größt- recht zur Sagittal- und zur Frontalebene
möglichen Schutz, da Temperatur und verläuft.
Sauerstoffkonzentration gleichmäßig auf- • Iransverse plane
rechterhalten werden können und die Be-
obachtung der Kinder durch die durch- Transvestismus. Verhaltensabweichung, bei
sichtigen Plexiglasscheiben möglich ist. der psychische und sexuelle Befriedigung
• Iransport incubator durch das Tragen von Kleidern des ande-
ren Geschlechts erreicht wird. - adj.
Transposition der großen Gefäße. Angebo- transvestid.
rener Herzfehler, bei dem die Lungenarte- [lat.: trans + vestire, durch + kleiden]
rie aus der linken Herzkammer und die • transvestism
Aorta aus der rechten Herzkammer ent- Transzendentale Meditation (TM). Aus dem
springt. Dadurch gibt es keine Verbin- Hinduismus hervorgegangene Meditati-
dung zwischen dem Körper- und dem onsübung, durch die Spannungs- und
Lungenkreislauf und das Blut kann nicht Angstzustände gemildert und die Frustra-
direkt mit Sauerstoff angereichert werden. tionsgrenze angehoben werden sollen. TM
Lebensfähig ist diese Erkrankung nur bei wird als höherer Bewusstseinszustand be-
einem gleichzeitigen Shunt, z.B. einer Öff- schrieben, der weder einer physischen
nung in einer der Herzscheidwände (Sep- noch einer mentalen Steuerung bedarf.
tum) oder einem offenen ---+ Ductus botalli. Während der Meditation erreicht die Per-
D Hauptsymptome sind Zyanose und Sauer-
stoffmangel (Hypoxie), insbesondere bei
Kindern mit kleinen Septumdefekten.
son ein Stadium, in dem der Stoffwechsel
und das autonome Nervensystem redu-
ziert sind.
Eine Vergrößerung des Herzens wird • transeendental meditation (TM)
meist wenige Wochen nach der Geburt
diagnostiziert; bei Kindern mit Kammer- Traubenzucker. .... Glukose.
septumdefekt bilden sich sehr schnell An- • glucose
zeichen einer Stauungsinsuffizienz aus.
• Iransposition of the great vessels Trauer. Fast universelles Muster physi-
scher und emotionaler Reaktionen auf
Transsexualität. Merkmal einer Person, die den Tod eines geliebten Menschen, auf
den starken Willen hat, ihr biologisches Trennung oder Verlust. Die körperlichen
Geschlecht aufzugeben und als Vertreter Komponenten können mit denen von
des anderen Geschlechts zu leben. Hält Angst, Hunger, Wut und Schmerzen ver-
dieser Wille länger als 2 Jahre an, gilt dies glichen werden. Die T. steht in Verbin-
als psychische Störung. Einige Transsexu- dung mit Gefühlen von heftigem
elle kleiden sich wie das andere Ge- Schmerz, aber auch Zorn, Ungläubigkeit,
._ Traum(zustand ) 1009

Ein amkeit und Verlassenheit. Durch ne Regression und labiler Gemütszu-


den Trauerprozess müssen sich Hinter- stand.
bliebene in ihrer Umgebung neu orien- • grieving, dysfunctional
tieren, was (nach Freud) als Trauerarbeit
bezeichnet wird. T. ist normal und Trauern, vorzeitiges. Anerkannte -+ NAN-
durchaus aucb für die Psyche gesund, DA- _, Pflegediagnose; intellektuelle und
bezieht sich jedoch häufig nicht so sehr emotionale Reaktionen und Verhaltens-
auf das Schicksal des Verstorbenen, son - weisen, durch die Menschen (Familien,
dern auf den Verlust einer wichtigen Be- Gemeinschaften) den Veränderungspro-
ziehung. zess ihres Selbstkonzepts auf der Grund-
• grief; mourning lage der Wahrnehmung eines potenziel-
len Verlustes verarbeiten. Zu den kenn-
Trauerarbeit, Unterstützung der. -. Pflege- zeichnenden Merkmalen gehören ein
intervention der -+ NIC, die defmiert wird potenzieller, bedeutender Verlust sowie
als die Unterstützung beim Umgang mit der Ausdruck von Beschwerden, Leug-
einem bedeutenden Verlust. nen der Tatsache der Bedeutung des Ver-
Grief Work Facilitation lustes, Schuld, Wut, Trauer, Verhandeln.
Es kann zu Veränderungen in folgenden
Trauerarbeit, Unterstützung der: perinata· Bereichen kommen: Ess - und Schlafge-
ler Tod . ... Pflegeintervention der -+ NIC, wohnheiten, Libido, Kommunikationsf'a-
die definiert wird als die Unterstützung higkeit.
beim Umgang mit einem perinatalen
• grieving, anticipatory
Verlust.
• Grief Work Facilitation: Perinatal
Trauerreaktion. Komplex von somati-
Deatb
schen und psychologischen Symptomen
in Verbindung mit extremem Leid oder
Trauern, unangemessenes. Anerkannte Verlustschmerz, besonders im Fall des
NANDA--+ Pfleged iagnose; erfolgloser Todes eines geliebten Menschen. Zu den
Einsatz intellektueller und emotionaler körperlieben (somatischen) Symptomen
Reaktionen, durch die Menschen (Fami- gehören Gefühle der Enge im Hals und
lien, Gemeinschaften ) versuchen, den in der Brust mit Erstickungsgefühlen
Veränderungsprozess ihres Selbstkon- und Kurzatmigkeit, fehlende Muskel-
zeptes auf der Grundlage der Wahrneh- kraft, extreme Müdigkeit und Lethargie.
mung eines potenziellen Verlustes zu Psychologische Reaktionen sind ein ge-
verarbeiten. Zu den kennzeichnenden neralisiertes Bewusstsein für mentale
Merkmalen gehören der wiederholte Angst und Unbehagen in Verbi?dung
Ein atz ungeeigneter Verhaltensweisen, mit Gefühlen von Schuld, Wut, Femdse-
um Beziehungen wieder aufzunehmen, ligkeit, extremer Unruhe, Konzentrati -
Wiedererleben früherer Erfahrungen onsschwäche und fehlender Fähigkeit,
mit geringer oder keiner Linderung der organisierte Aktivitäten zu planen und
lntensität der Trauer, längerfristige Stö- auszuführen.
rung der Lebensfunktionen, Beginn der
• grief reaction
übermäßigen somatischen oder psycho-
somatischen Reaktionen; Ausdruck von Traum(zustand). 1. Abfolge von Ideen, Ge-
Beschwerden in Verbindung mit dem danken, Gefühlen und Bildern, die während
Verlust oder von Schuld, Wut, Traurig- der REM (rapid-eye-movement) -Phase
keit, Weinen. Es kann zu Veränderungen entstehen. 2. Bezeichnung für die Schlaf-
in folgenden Bereichen kommen: Schlaf- phase, in welcher dieser Vorgang stattfin-
und Essgewohnheiten, Libido, Träume, det. 3. Visionäre Einbildung im Wachzu-
Aktivitätslevel, Konzentrationsflihigkeit, stand. 4. Aus dem Bewusstsein verdrängte
Bewältigung von Aufgaben, Störung von Gedanken, Emotionen, Erinnerungen und
Lebensfunktionen, entwicklungsbezoge- Impulse. 5. Bezeichnung für Wünsche, Im-
1010 Traum (zustand) :. ,

pulse und Emotionen, die das Unterbe- Traumatologie. Wissenschaft und Lehre
wusstsein eines Menschen reflektieren, so- der Wunden, Verletzungen und bleiben-
wie für die Gedanken und Gefühle, die im den Schäden sowie deren Versorgung und
kollektiven Unterbewusstsein entstehen. Behandlung. - adj. traumatologisch.
• dream • traumatology
Trauma. 1. Körperliche Verletzung durch Traumatopnoe. Traumatisch bedingte
Gewalteinwirkung oder durch das Ein- Atemstörung teilweise bis zum Atemstill-
bringen einer giftigen Substanz in den Or- stand und Kollabieren des Patienten, auf
ganismus. 2. Psychische Verletzung infol- Grund einer Verletzung des Brustkorbs
ge eines schweren emotionalen Schocks. mit einem spitzen Gegenstand, wodurch
- adj. traumatisch. Luft in den Pleuralraum eindringen kann
• trauma und die Lunge zusammenpresst.
• traumatopnea
Trauma, hohes Risiko. Anerkannte ..... NAN· Traumschlaf. (REM-Schlaf). Schlafphase, die
DA- - Pflegediagnose, die definiert ist als
durch verringerten Muskeltonus, schnelle
das erhöhte Risiko eines Patienten, eine
Augenbewegungen und rege Traumtätig-
unfallsbedingte Verletzung, wie z.B. eine
keit charakterisiert ist.
Wunde, Verbrennung oder Fraktur zu er-
rapid eye movement sleep
leiden. Die Risikofaktoren können sowohl
intern (individuell) als auch eJCtern (um- Traumzustand. Bewusstseinszustand, in
weltbedingt) sein. Individuelle Risiken dem eine Person ihre Umgebung nicht er-
sind z.B. Schwäche, schlechtes Sehvermö- kennt und auf Eindrücke entgegen ihren
gen, Gleichgewichtsstörungen, vermin- normalen Verhaltensmustern reagiert.
derte Temperatur- oder Berührungsemp- • dream state
findung, verminderte Muskelkoord.ioati-
on, mangelhafte Unfallschutzerziehung, Travelbee, Joyce. (1926- 1973) Pflegetheo-
Wahrnehmungsschwierigkeiten und viele retikerin, die das Modell und die Theorie
Verletzungen in der Vorgeschichte. Zu der Mensch-zu-Mensch-Beziehung ent-
den äußeren Risikofaktoren zählen u. a. wickelte und in ihrem Buch Zwischen-
rutschige Böden und Treppen, Badewan- mensclrliche Aspekte der Pflege (1966,
nen ohne Festhaltegriff und Antirut- 1971) veröffentlichte. Travelbee stützte
schrnatten, wackelige Stühle und Leitern, ihre Theorie auf die Konzepte der -+ lo·
defekte elektrische Kabel oder Geräte, gotherapie, die erstmalig von Viktor
Gaslecks, ungeschützte Wärmestrahler, Franke!, einem Aufseher im Konzentrati-
unsachgemäß aufbewahrte Abfallpro- on Iager Auschwitz, in seinem Buch Die
dukte, Höhensonnen oder Solarien und Suche des Menschen nach Bedeutung
gefahrliehe Maschinen. ( 1963) vorgestellt wurden. Travelbee
glaubte, dass Pflege durch die Beziehun-
• trauma, risk of
gen der Menschen untereinander ermög-
Trauma, psychisches. Emotionaler Schock licht wird. Diese Beziehungen beginnen
oder Stresssituation, die dauerhafte Ein- mit dem ersten Treffen und entwickeln
drücke hinterlässt, insbesondere im Unter- sich über die Entwicklung einer Identität
bewusstsein. Zu den Ursachen eines p. T.s zu gegenseitigem Einfühlungsvermögen
können z.B. Abusus oder Vernachlässigung und schließlich zu Verständnis und Sym-
in der Kindheit, Vergewaltigung oder der pathie.
Verlust eines geliebten Menschen gehören. • Travelbee, )oyce
• psychic trauma
Tremor. Muskelzittern; Rhythmische, un-
Traumanalyse. (Traumdeutung). Methode zur beabsichtigte Schüttelbewegungen auf
Analyse des Unterbewusstseins anhand Grund eines unwillkürlichen Wechsels
von Untersuchungen von Träumen. zwischen Muskelanspannung und -er-
• dream analysis schlaffung entgegenwirkender Muskel-
,. Trich inenbefall 10 11

gruppen. T. tritt häufig bei älteren Men- Blut nicht zurück und die Venen füllen
schen und bei Patienten mit verschiede- sich von unten.
nen Nervenschädigungen auf. • Trendelenburg test
• tremor
Trennungsangst.Furcht oder Angst infolge
Tremor, essenzieller. (Ruhetremor). Unwill- einer Trennung von der Familie oder von
kürliches leichtes Zittern von Händen, bestimmten Menschen. Das Syndrom
Kopf und Gesichtsmuskulatur, insbeson- kommt häufig bei kleinen Kindern vor,
dere bei der Ausführung normaler Kör- die von ihrer Mutter bzw. ihrer Bezugs-
perbewegungen. Ein essenzieller Tremor person getrennt werden oder wenn sich
wird vererbt und tritt im jungen Erwach- ihnen eine fremde Person nähert.
senenalter bzw. im mittleren Lebensalter • separation anxiety
auf. Treponema pallidum. Sehr beweglicher,
• essential tremor gramnegativer Mikroorganismus (Spiro-
chäte), der __,Syphilis hervorruft.
Tremor, kontinuierlicher. Leichte, rhythmi- • Treponema pallidum
sche, unwillkürliche Bewegungen, die
während der Ruhephase andauern aber Treponematose. Sammelbezeichnung für
manchmal kurz bei der Ausführung will- Krankheiten, die durch Spirochäten der
kürlicher Bewegungen verschwinden. Gattung Treponema ausgelöst werden.
• continuous tremor Sämtliche Infektionen können mit Peni-
cillin erfolgreich behandelt werden.
Trendelenburg-Gang. Bei Hüftleiden auf- • treponematosis
tretender Gang, der außerdem mit einer TRH. Abkürzung für __, Thyreotropin-relea-
Schwäche des mittleren Gesäßmuskels zu- sing-Hormon.
sammenhängt. Kennzeichnend ist ein Ab- . TRH
fallen des Beckens auf die gesunde Seite,
wenn der Patient auf das Bein der kranken TRH-Test. Thyreotropin-Releasing-Hor-
Seite auftritt. mon-Test
[F. Trendelenburg, dt. Chirurg, 1844-
1924] Triage. I. - Pflegeintervention der .... NIC,
• Trendelenburg gait die definiert ist als die Festlegung von
Prioritäten im Rahmen der Patienten-
Trendelenburg-lagerung. Lagerung des pflege in Notfallsituationen mit geringen
Körpers in einer schiefen Ebene, wobei Ressourcen. 2. Einordnung der Patienten
der Kopf tief und die Beine erhöht liegen. nach Dringlichkeit der Versorgung bei
Die Lagerung wird z.B. bei niedrigem Katastrophenunfällen.
Blutdruck und bei Schock angewandt, zur • Triage
Steigerung des Blutflusses ins Gehirn oder Trichiasis. Durch Einwärtskehrung der Au-
bei Operationen im Bereich des Beckens. genwimpern bedingte Reizung des Aug-
• Trendelenburg position apfels; tritt häufig nach Infektionen oder
Entzündungen auf.
Trendelenburg-Test. Einfacher Test zur Er-
• trichiasis
mittlung der Venenklappenfunktion bei
Personen mit Krampfaderleiden. Der Pa- Trichinenbefall. (Trichinose). Erkrankung
tient hebt im Liegen das Bein senkrecht durch Befall mit den Larven des Parasiten
nach oben, damit sich die Venen entlee- Trichinella spiralis, die durch rohes oder
ren. Dann steht er auf und die Pflegeper- unzureichend gekochtes Schweinefleisch
son beobachtet, wie sich die Venen füllen. auf den Menschen übertragen werden.
Sind die Venenklappen nicht voll funkti- Die Anfangssymptome sind Bauch-
onsfähig, füllen sich die Venen von oben; schmerzen, Übelkeit, Fieber und Durch-
sind die Klappen in Ordnung, fließt das fall; später werden Muskelschmerzen,
Druckempfindlichkeit, Müdigkeit und Eo- 1'rigamlnusneur. Neurologische Stö-
sinophilie beobachtet. Leichte Infektionen rung des Hirnnervenstrangs (Nervus tri-
können asymptomatisch verlaufen. geminus), gekennzeichnet durch heftige
• trichinosis Schmerzattacken entlang eines oder meh-
rerer Nervenäste. Verursacht wird der
triclto-. Vorsilbe mit der Bedeutung »Haar<<. Schmerz durch Druck oder durch die De-
[griech.: thrix, Haar 1
generation des Nervs. Es können nur ein
•tricho-
einzelner oder aber auch alle Nervenäste
T~ (Trichomoniasis). In- betroffen sein. Der Befall des ersten Ner-
fektion der Scheide (Vagina) durch die venastes führt zu Schmerzen um die Au-
Protozoen Trichomonas vaginalis. Kenn- gen und über der Stirn, des zweiten zu
zeichnende Symptome sind Jucken, Bren- Schmerzen in Oberlippe, Nase und Wan-
nen und schaumiger, hellgelber bis grü- ge, des dritten zu Schmerzen seitlich der
ner, übelriechender vaginaler Ausfluss. Zunge und in der Unterlippe. Die plötzli-
Die Infektion wird meistens über Ge- chen Schmerzattacken treten phasenweise
schlechtsverkehr übertragen, selten über auf und dauern oft bis zu einer halben
feuchte Waschlappen. Neugeborene kön- oder ganzen Minute an.
nen sich unter der Geburt im Geburtska- • trigeminal neuralgia
nal der infizierten Mutter anstecken.
• trichomoniasis Tdgulinmpuls. Abnormer Puls, bei dem
jeder dritte Pulsschlag fehlt.
1'llcllamanas. Begeißelte Protozoen, wovon • trigeminal pulse
ein Großteil als Parasiten lebt. Einige
kommen bei Karies im Mund des Men- Trigger, Substanz, Objekt oder Wirkstoff,
schen vor, andere finden sich in der Schei- der eine Handlung bzw. einen Vorgang
de (Vagina) oder der Harnröhre (Urethra) auslöst.
von Frauen. T. ist der Erreger der --->Tri- [engl.: trigger, Auslöser1
chomonadeninfektion(Trichomoniasis) . •trigger
• Trichomonas Triggerpunkte.Bestimmte Punkteam Kör-
liichtmllllllt. Skelettverformung der per, die besonders berührungsempfind-
Brustwirbel mit eingedrücktem Brust- lich sind und bei Reizung zu schmerzhaf-
bein. Die Verformung hat in vielen Fällen ten neuralgischen Punkten werden kön-


keine Auswirkungen auf das Atmen, wird nen.
aber oft aus kosmetischen Gründen ope- • trigger points
rativ behoben. Trftlrarid. Einfacher Fettbaustein, der aus
• funnel ehest drei Fettsäuremolekülen (z.B. Olein, Pal-
~Kleiner min und Stearin) und Glyzerol besteht. T.
Bereich auf der Brust, links unterhalb des sind die Hauptbestandteile von tierischen
Brustbeins und gegenüber des 4. und und pflanzlichen Fetten und die am zahl-
5. Rippenknorpels, in dem das Geräusch reichsten vertretenen Lipide im Blut. Dort
der ---> Trikuspidalklappe am besten zu hö- binden sie an Proteine und bilden Lipo-
ren ist. proteine mit hoher oder geringer Dichte.
• tricuspid area • triglyceride
1itlb. Bezeichnung für einen unbewuss- TrljoddaJnmia (n), Wichtiges Wachstums-
ten, zwingenden, ziellosen Spannungszu- und Entwicklungs-Hormon, das außer-
stand. Ein primärer Trieb ist angeboren dem den Stoffwechsel und die Körpertem-
und steht in engem Zusammenhang mit peratur steuert und durch ein negatives
physiologischen Vorgängen. Sekundär- Feedback-System die Ausschüttung von
triebe entstehen während des Wachstums Thyreotropin durch die Schilddrüse blo-
und bestimmen Verhaltensweisen. ckiert.
• drive •triiodothyronine {T3)
Mwpidt'lr'lppe, Herzklappe mit drei Se- Tliscnle 18. (Edwards-Syndrom). Angeborener
gelklappen zwischen dem rechten Vorhof Missbildungskomplex, ausgelöst durch das
(Atrium) und der rechten Herzkammer dreifache Vorhandensein des Chromo-
(Ventrikel). Wenn die beiden Herzkam- soms Nr. 18. Das Krankheitsbild ist ge-
mern während der ---> Diastole erschlafft kennzeichnet durch schwere geistige Be-
sind, öffnet sich die T. damit Blut in die hinderung und zahlreiche Missbildungen,
Kammer fließen kann. In der ---> Systole wie z.B. Schädelmissbildungen, tief sitzen-
ziehen sich die beiden gefüllten Kammern de, deformierte Ohren, Lippen-Gaumen-
zusammen und pumpen das Blut in die Spalte, Klumpfüße, Herzscheidewandde-
Lungen- bzw. die Körperschlagader. Die fekte und Nierenanomalien.
T. und die ---> Mitra Iklappe schließen sich •trisomy 18
und verhindern so den Rückfluss des Blu-
tes in die Kammern. Tliscnle 21. (Down-Syndrom; Mongolismus).
---> Down-Syndrom.
• tricuspid valve
•trisomy21
TrimiMn, Trill'lfldlr. Zeitraum von unge-
fähr drei Monaten, der jeweils einen Ab- Trisoft'lie.Symkem. Krankheitsbild, das
schnitt einer Schwangerschaft beschreibt. durch ein überzähliges Chromosom in ei-
Das erste T. reicht vom Tag der Befruch- nem doppelten Chromosomensatz be-
tung (bzw. vom ersten Tag der letzten Pe- dingt ist. Die meisten Trisomien entste-
riode) bis zum Ende der 12. Schwanger- hen durch das Ausbleiben der Trennung
schaftswoche. Das zweite T. von der 13. eines Chromosomenpaares bei der Zelltei-
bis zur 28. Schwangerschaftswoche und lung.
das dritte und letzte T. von der 29. SSW • trisomy syndrome
bis zur Geburt. tliullnt.l. Beschreibt ein Atom bzw. eine
•trimester Atomgruppe mit der Fähigkeit, sich mit
Triploicße. Das Vorhandensein von drei drei einwertigen (monovalenten) Elemen-
kompletten Chromosomensätzen in ei- ten zu binden bzw. diese zu ersetzen.
nem Organismus. Beim Menschen be- 2. Bezeichnet einen Impfstoff, der vor drei
stünde der dreifache Chromosomensatz verschiedenen Krankheiten schützt.
aus 69 Chromosomen; ein Embryo mit ei- • trivalent
ner solchen Anlage ist nicht lebensfähig
liodlaftter.Einer der beiden Knochenvor-
und wird meist in der Frühschwanger-
sprünge (Rollhügel) am proximalen Ende

D
schaft ausgestoßen. - adj. triploid.
des Oberschenkelknochens, an dem die
•triploidy
meisten Hüftmuskeln ansetzen. Es gibt
'Mpper. Umgangssprachliche Bezeichnung den T. major und den T. minor.
für ---> Gonorrhö. •trochanter
•clap 1'rodlaatlr, groler. (trochanter major). Langer
Trisaa:haltd. Kohlenhydrat, das aus drei
---> Vorsprung des Oberschenkelknochens
gebundenen Einfachzuckern (Monosac- (Femur), an dem zahlreiche Muskeln be-
chariden) besteht; z.B. Raffinose (besteht festigt sind, z.B. der mittlere Gesäßmuskel
aus Fruktose, Glukose und Galaktose). (M. glutaeus medius), der große Gesäß-
• trisaccharide muskel (M. g. maximus) und der innere
Hüftlochmuskel (M. obturator internus).
1ilsemllt. Eine Chromosomenaberration, • greater trochanter
die durch das Vorhandensein eines über-
zähligen Chromosoms in einem doppelten Tnlckenels. Festes Kohlendioxid; wird zur
Chromosomensatz gekennzeichnet ist. kryotherapeutischen Behandlung ver-
Ein Mensch mit T. besitzt 47 anstaU 46 schiedener Hautleiden verwendet.
Chromosomen. (---> Kryotherapie)
•trisomy •dryice
-
Trokar. Spitz zulaufendes, dreikantiges
Stechinstrument in einem eng anliegen-
den Schaft, mit dessen Hilfe die Haut und
die Wandung einer Körperhöhle bzw. ei-
nes Hohlorgans durchbrachen und an-
-
hauptsächlich in tropischen und subtropi-
schen Regionen der Erde vorkommen,
d. h. 30 Grad nördlich und südlich des
Äquators.
c:-:.4 tropical medicine
schließend entweder Flüssigkeit abge-
saugt, Arzneimittellösung eingebracht !ropfdleftinleküon Durch die Inhalation
oder ein weicher Katheter eingeführt von Flüssigkeitspartikeln verursachte In-
wird. fektion. Die inhalierten Tröpfchen enthal-
[fr.: trocart, dreikantig] ten Krankheitserreger, die von anderen,
trocar bereits infizierten Personen ausgeatmet
oder durch Niesen ausgestoßen bzw. aus-
111&. Gattung der Laufmilben, in- gehustet werden.
klusive der Erntemilben, die hauptsäch- • droplet infection
lich im Herbst auftreten. Die Larven leben
als Parasiten, die ausgewachsenen Tiere Kleine, kugelförmige Flüssig-
können selbstständig leben. T. sind Über- keitsmenge. Die Größe eines Tropfens
träger zahlreicher Krankheiten, darunter hängt von Temperaturunterschieden, der
Typhus, Rickettsien, stark juckender Viskosität der jeweiligen Flüssigkeit und
Hautausschlag und andere Infektionen. anderen Faktoren ab. Für therapeutische
• Trombiculidae Zwecke geht man davon aus, dass ein
Tropfen ein Volumen von 0,06 bis 0,1 ml
Hell. (Membrana tympani). Dünne, hat.
halbdurchsichtige elastische Membran im .drop
Mittelohr, die mit Hilfe der Gehörknö-
chelchen Schallwellen in das Innenohr Tnlpßulmmlt mit Sammelbe-
weiterleitet. Das T. ist oval, hat einen ver- zeichnung für durchsichtige Kunststoffbe-
tikalen Durchmesser von ungefähr I 0 mm hälter verschiedener Form mit graduier-
und schließt die Paukenhöhle nach außen ten Markierungen an Infusionsbestecken.
hinab. Sie regeln den Durchfluss bei intravenö-
• tympanic membrane sen Infusionen.
(:{4 volume control fluid chamber
Trommei ich i&gc'i f i11911 rbi Id11ng. Unphysiolo-
gische Vergrößerung der distalen Finger- trophi•.ch.Nutritiv; die Ernährung des Ge-
oder Zehenendglieder; steht normaler- webes betreffend.
weise in Verbindung mit einer zyanoti- [griech.: trophe, das Ernähren, die Nah-
schen Herzkrankheit oder fortgeschritte- rung]
nen Lungenkrankheit, tritt aber auch im •trophic
Zusammenhang mit Gallenzirrhose, Koli-
tis, chronischer Dysenterie und Hyperty- ~ Oberflächliche Venen-
reose auf. entzündung (Thrombophlebitis) an ver-
clubhing schiedenen Stellen, die auf Krebsgeschwü-
re der Eingeweide hinweist.
p lne. Bestimmte Form der Akne, Trousseau's syndrome
die durch hohe Temperaturen und Feuch-
tigkeit ausgelöst bzw. verstärkt wird. Bei Durch Kompression
der T. treten typischerweise große Knöt- des Oberarms ausgelöste Pfötchenstellung
chen oder Pusteln im Nacken, am Rücken, der Hände, die als Zeichen der Übererreg-
den Oberarmen und dem Gesäß auf. barkeit bei einer latenten --+Tetanie dient.
• tropical acne [A. Trousseau, fr. Internist, 1801-1867]
Trousseau's sign
lllldi:lln. Spezieller Zweig der Medi-
zin, der sich mit der Diagnose und Be- Trlmmedmlc:h. --+ Splitterbruch.
handlung von Krankheiten befasst, die • splinter fracture
Tnmcu 1. Hauptteil bzw. Stamm eines In der Bauchspeicheldrüse
Organsystems, wie z.B. Blutgefäße, gebildete, inaktive Vorstufe des Trypsins,
Lymphgefäße oder Nervenstränge, von die im Dünndarm mit Hilfe von Enteraki-
dem meist Nebenäste abgehen. 2. Rumpf nase in das wirksame --+Trypsin umge-
des menschlichen Körpers inklusive Hals wandelt wird.
und Kopf. trypsinogen
[lat.: truncus, Stamm eines Baumes]
Tryptophan. Aminosäure, die für das nor-
truncus male Wachstum bei Kindern und für den
brachiocepllalicus. Der vom Aor- Stickstofthaushalt bei Erwachsenen ver-
tenbogen abzweigende Ast, der sich auf- antwortlich ist. T. ist die Vorstufe für eini-
teilt in den rechten gemeinsamen Stamm ge Substanzen, darunter --+ Seroton in und
der Halsschlagader und der Schlüssel- --+ Niacin.
beinarterien. •tryptophan (Trp)
• truncus brachiocephalicus In Afrika vorkommende Blut
saugende Fliege der Gattung Glossina pal-
Tnmcu Grenzstrang des palis, die Wirt für --+Trypanosomen ist und
Sympathikus, der als paarige Kette sym- die Schlafkrankheit und andere nervöse
pathischer Ganglien auf beiden Seiten der Störungen beim Menschen hervorruft.
Wirbelsäule von der Schädelbasis bis zum tsetse fly
Steißbein verläuft. Jeder Strang stellt ei-
nen Teil des sympathischen Nervensys- TSH. Abkürzung für eng!. thyroid stimula-
tems dar und besteht aus zahlreichen ting hormone (--+ Thyreotropin).
Ganglien, die untereinander durch ver- .TSH
schiedene Nervenfasern verbunden sind. TSS. Abkürzung für --+ toxisches Schocksyn-
Weiterhin verästelt sich jeder Strang, wo- drom.
bei sich die Nervenäste zu den autonomen .TSS
Nervengeflechten, den Kopfnerven, den
einzelnen Organen, den Arterien und den Verbindungsstück zwischen einer
Spinalnerven ziehen. Sauerstoffquelle und einem Endotracheal-
• sympathetic trunk tubus, an das ein --+ Spirometer ange-
schlossen werden kann, der das Atemzug-
TrJpln Parasitengattung mit meh- volumen misst.
reren Unterarten, die beim Menschen be- T tube
stimmte Krankheiten hervorrufen kön-
Ohrtrompete. (--. Eustachi-
nen. Die meisten Organismen der Gattung
T. leben zeitweise als Parasiten in Insekten
und werden durch Insektenstiche auf den
Röhre)
• eustachian tube D
Menschen übertragen. Tuba uterina. --. Eileiter.
Trypanosoma •fallopian tube
Trypsin. Von der Bauchspeicheldrüse pro- Tubarabort. Ausstoßung eines im Eileiter
duziertes Verdauungsenzym, das im (Tuba uterina) angesiedelten Embryos in
Dünndarm den Abbau von Nahrungsei- die freie Bauchhöhle. Ein T. ist meist mit
weißen zu Peptonen, Peptiden und Ami- schweren inneren Blutungen verbunden
nosäuren fördert. und verursacht akute Unterbauchschmer-
•trypsin zen.
tubal abortion
TrJpst In Sojabohnen, Eiweiß -+ Eileiterschwangerschaft.
und menschlichem Kolostrum vorkom-
tubal pregnancy
mende Polypeptide, die hemmend auf die
Trypsinaktivität wirken. Tubenligatur. Methode zur Sterilisation
;;-:; trypsin inhibitors der Frau, bei der beide Eileiter (Tuba ute-
rina) abgebunden werden, um eine Be-
fruchtung der Eizelle zu verhindern.
'":{;' tuballigation
T\Jbenpl~stik. Chirurgische Operation, bei
--
den Hohlräumen der Lunge ab und es
kommt zu Bluthusten (Hämoptysis).
- adj. tuberkulös .
. . tuberculosis (TB)
der verletzte bzw. zerstörte Eileiter wie- Tubl!rltuloslalika, Arzneimittel (---+ Antibio-
derhergestellt werden, in der Hoffnung, tika) zur Behandlung von ---+Tuberkulose;
dass die Frau ihre Fruchtbarkeit wiederer- für die pulmonale Tuberkulosetherapie
langt. werden mindestens zwei Mittel, zumeist
•tuboplasty aber drei Mittel in verschiedenen Kombi-
nationen benötigt. - adj. tuberkulosta-
Tuberkel. 1. Kleiner Höcker oder Vor-
tisch.
sprung, z.B. an einem Knochen. 2. Knöt-
. . antituberculars
chen oder Geschwulst auf der Haut.
3. Kleines rundes Knötchen, hervorgeru- ltas tll!iH Längliche, rauhe Kante
fen durch eine Infektion mit Mycobacteri- am oberen Ende des Schienbeins, an der
um tuberculosis, das aus einer grauen, das Band der Kniescheibe angreift.
durchsichtigen Masse kleiner kugelförmi- [lat.: tuber + tibia, Höcker, Erhebung +
ger Zellen besteht, umrandet von Binde- Schienbein]
gewebe. • tuberosity of the tibia
[lat.: tuber, Höcker, Buckel]
• tuberde tubo-ova<lil!. Zum Eileiter (Tuba uterina)
und zum Eierstock (Ovar) gehörend bzw.
TUIIellr Impfstoff, der zu diagnosti- den Bereich betreffend; kommt in den Fü-
schen Zwecken aus den Toxinen der Tu- gungen >>Tuboovarial-Abszess« und »Tu-
berkelbakterien gewonnen wird. boovarial-Zyste<< vor.
tuberculin [lat.: tubus + ovum, Röhre+ Ei]
. . tubo-ovarian
TtJb~rkulin·Test. Test zum Nachweis von
Tuberkelbakterien. (---+ Tine-Test) · lllllu. (Nierenkanälchen), Mikrosko-
.tuberculin tine test pisch kleine Kanälchen, die vom ---+ Glo-
merulum zu den Sammelrohren führen.
Tullelk (TB; TBC). Chronische granulo- Sie resorbieren bestimmte Stoffe zurück
matöse Infektion mit dem säurebeständi- ins Blut, scheiden andere Stoffe in den
gen Bazillus Mycobacterium tuberculosis. Urin aus, sammeln und befördern den
Die Krankheit wird im allgemeinen durch Urin.
Tröpfcheninfektion übertragen und be- [lat.: tubulus, kleine Röhre; ren, Niere]
f:illt meist die Lunge, kann aber auch alle renal tubules
anderen Organsysteme befallen. Frühe
Anzeichen einer Lungentuberkulose sind llnilllflrl.---+ Hodenkanälchen.
Teilnahmslosigkeit, diffuse Brustschmer- . . seminiferous tubules
zen, Rippenfellentzündung, Appetitlosig-
Tubuli (gewund0ne), Lange, fa-
keit, Fieber und Gewichtsverlust. Später
denförmige Röhren im lockeren Bindege-
kommt es zu Nachtschweiß, Lungenblu-
webe der Hoden. Die Hoden enthalten
tungen, Auswurf von eitrigem Sputum
auch gerade Tubuli -seminiferi -Segmente.
und erschwerter Atmung. Das Lungenge-
convoluted seminiferous tubules
webe reagiert auf den Bazillus indem es
Schutzzellen produziert, die den Erreger u u us 'f!lf, 1'clbe~1 .Sehr kleiner, schlauch-
umschließen und sogenannte ---+Tuberkel förmiger Körperkanal, wie z.B. die Nie-
bilden. Wird die Krankheit nicht behan- renkanälchen (Tubuli renales) oder die
delt, vergrößern sich die Tuberkel, schlie- Samenkanälchen der Hoden (T. seminife-
ßen sich mit umliegenden Tuberkeln zu- ri). - adj. tubulär; tubularis.
sammen und verkäsen. Abfallprodukte [lat.: tubulus, kleine Röhre]
dieser Tuberkel lagern sich schließlich in tubule
· Turner -Syndrom 1017

Tubulus, distaler. Teil der Niere, der sich oder auf den Grad der Bösartigkeit einer
zwischen ---. Henle-Schleife und den Sam- Geschwulst hinweisen können.
melröhrchen befindet • tumor marker
• distal tubule
Tumor-Nekrose-Faktor {TNF}. Natürliches
Tubus. Relativ starre Röhre aus Metall, Körpereiweiß mit krebsauflösender Wir-
Gummi oder Kunststoff zur Einführung kung, das auch synthetisch hergestellt
in die Luftröhre (z.B. zu Narkosezwe- werden kann.
cken). Ein T. wird entweder durch die Na- • tumor necrosis factor (TNF)
se (nasal) oder durch den Mund (oral) Tunica serosa. Dünne Gewebsschicht, die
eingeführt und bis in die Luftröhre (Tra- ein serumähnliches Sekret absondert
chea) vorgeschoben ---. Endotrachealtubus. EineT. s. gibt es um Leber, Dünndarm, Ei-
Eine aufblasbare Manschette (Cuff) dich- leiter, Milz etc.
tet die Trachea unterhalb der Stimmritze • tunica serosa
(Glottis) ab, sodass kein Mageninhalt in
die Atemwege gelangen kann. Tunika. Haut oder dünne Gewebsschicht,
[lat.: Röhre] die Organe umhüllt bzw. Hohlorgane aus-
• tube kleidet.
[lat.: tunica, Untergewand für Männer
Tumor (pl. Tumoren). 1. jede krankhafte und Frauen im alten Rom; Haut, Hülle]
Schwellung oder Vergrößerung eines Or- • tunica
gans, u. a. bei entzündlichen Prozessen.
2. Wachstum und Wucherung von neuem Tunnelsehen. Sehstörung, bei der das seit-
Gewebe durch unkontrollierte Zellver- liche Sichtfeld stark eingeschränkt ist und
mehrung (Proliferation). EinT. kann lokal der Patient wie durch einen Tunnel oder
begrenzt, invasiv, gutartig oder bösartig eine Röhre sieht. Zu T. kommt es in fort-
sein. Benannt werden T. entweder nach geschrittenem Stadium eines chronischen
ihrem Entstehungsort, nach der Zusam- ---.Glaukoms.
mensetzung der Zellen oder nach der Per- • tunnel vision
son, die diesen T. als erste identifizierte.
Tupfer. Kleine, flache Kompresse aus
- adj. tumorös; tumorartig.
[lat.: tumere, geschwollen sein] Baumwollgaze, Büsehein von Baumwolle
oder einem ähnlichen synthetischen Ma-
• tumor
terial, die zum Abwischen der Haut, Ab·
Tumor, maligner. ---. Neoplasma, das in das sorbieren einer Sekretion oder Reinigen
umgebende Gewebe einwächst, an ent- einer kleinen Oberfläche benutzt wird.
fernten Stellen metastasiert und anaplas- • pledget
tische Zellen enthält Ein m. T. kann zum TUR. transurethrale Resektion
Tode führen, wenn keine Behandlung er-
folgt Turgor. Die Spannkraft der Haut durch den
• malignant tumor Außendruck der Zellen und die intersti-
tielle Flüssigkeit Die Beurteilung des
tumorigen. Die Fähigkeit (von Zellen), Tu- Hautturgors ist ein wichtiger Bestandteil
moren hervorzurufen. der körperlichen Untersuchung.
• tumorigenic • turgor
tumorizid. Die Fähigkeit besitzend, Tumo- Turner-Syndrom. {XO-Syndrom). Angeborene
ren zu zerstören. Chromosomenstörung bei weiblichen
• tumorleide Embryos, gekennzeichnet durch ein feh-
lendes X-Chromosom. Das T.-S. kommt
Tumormarller. Stoffe in Körperflüssigkei- unter 3000 Geburten ungef<ihr einmal vor.
ten, die bestimmt werden können und de- Typische Symptome sind unausgereifte
ren Auftreten auf eine Krebserkrankung Geschlechtsorgane, unterentwickelte Brüs-
te, Gebärmutter und Vagina, Herzrnissbil- tJphls. Typhusartig; den Typhus betref-
dungen, Kleinwuchs und Knochenverfor- fend.
rnungen. Die Intelligenz ist meist normal • typhoid; typhous
entwickelt, es können jedoch moderate
Lernschwierigkeiten auftreten. TJpltus ..... liDIBs. (Abdominaltyphus). Bak-
[H. Turner, arnerik. Endokrinologe, 1892- terielle Infektionskrankheit, die durch
1970] den Erreger Salmonella typhi hervorgeru-
• Turner's syndrorne fen wird. Die Erreger gelangen über kon-
taminierte Milch, Wasser oder Nahrung
Tussis. Husten bzw. ---. Keuchhusten. in den menschlichen Organismus. Die
[lat.: tussis, Husten]
Krankheit ist gekennzeichnet durch Kopf-
•tussis
schmerzen, Delirium, Husten, wässrigen
~Operative Entfernung des Durchfall, Hautausschlag und hohes Fie-
Trommelfells im Ohr. ber. Die Inkubationszeit kann bis zu 60
[griech.: tyrnpanon, Handtrommel, kleine Tage betragen. Über Bauch und Brust ver-
Pauke] teilen sich hellrote Flecken und es kommt
• tyrnpanectorny zu Milzvergrößerung (Splenornegalie)
und verminderter Leukozytenanzahl im
biilPilircus. Zum Trommelfell bzw. der Blut (Leukopenie). Eine schwer verlaufen-
Paukenhöhle gehörend.
de Erkrankung kann tödlich enden. Als
•tyrnpanic
Kornplikationen können Durchbruch des
TJmplllle. (tympanischer Klopfschall). Tiefer Darms und Darmblutungen sowie Venen-
Resonanzton, den man beim Abklopfen entzündungen auftreten. Einige Men-
eines Pneumothorax oder eines aufge- schen, die sich von der Krankheit erholen,
blähten Bauches hört. tragen den Erreger weiterhin im Körper
•tyrnpany und können zu Dauerausscheidern wer-
den, d. h. sie verbreiten die Krankheit
lplpiRDgratRIII. Grafische Darstellung der
mittels ihrer Körperausscheidungen.
akustischen Impedanz und des Luft-
•typhoid fever
drucks im Mittelohr sowie der Beweglich-
keit des Trommelfells. Diese Werte dienen
~.Person, die den
der Diagnostik verschiedener Erkrankun-
Typhuserreger in sich trägt und mit Kör-
gen des Mittelohrs, z.B. der Mittelohrent-


perausscheidungen verbreitet, jedoch
zündung, der fortschreitenden Mittelohr-
selbst keine Anzeichen bzw. Symptome
schwerhörigkeit (Otosklerose), Trommel-
der Krankheit aufweist. Typische Dauer-
fellverletzungen etc. Die verschiedenen
ausscheider sind Menschen, die sich von
Krankheiten erzeugen jeweils ein unter-
einer akuten Typhuserkrankung erholt
schiedliches T.
haben.
• tyrnpanograrn •typhoid carrier
lJmplnoplastiL Operativer Eingriff in das
Mittelohr mit Behandlung des Trommel- ~ Impfstoff gegen
fells bzw. der Gehörknöchelchen zur Wie- Bauchtyphus, der dreimal im Abstand
derherstellung oder Verbesserung des von 2 Tagen oral eingenommen werden
Hörvermögens bei schwerhörigen Patien- muss. Er enthält abgeschwächte Lebend-
ten infolge einer Verminderung der Typhus-Keime und ist für Kinder und Er-
Schallleitfähigkeit. Die T. kann durchge- wachsene geeignet.
führt werden, um ein durchbrochenes • typhoid vaccination
Trommelfell zu reparieren, bei Mittelohr-
schwerhörigkeit und bei Verlagerung oder ~. Sarnrnelbezeichnung für
Nekrose einer der Gehörknöchelchen im drei Impfstoffe, die für die verschiedenen
Mittelohr. Rickettsienarten entwickelt wurden, die
• tyrnpanoplasty klassisches Fleckfieber, Rattenfleckfieber
oder die Brill-Zinsser-Krankheit hervor- 1Z. Thrombinzeit
rufen.
.typhus vaccine T.zeue. Kleiner, im Blut zirkulierender
Lymphozyt, der im Knochenmark P.rodu-
Typing. 1. Die Klassifizierung einer bösar- ziert wird und im Thymus heranreift. T-
tigen Geschwulst bezüglich des histologi- Zellen sind hauptsächlich an der zellulä-
schen Typs. 2. Die Bestimmung der His- ren Immunität beteiligt, die für -+ Absto-
tokompatibilitätsantigene, HLA-Antigene ßungsreaktionen von Transplantaten und
und Blutgruppen. (s.a. HLA-Typing) -+ Überempfindlichkeitsreaktionen vom
[eng!. typing, Typisierung] Spättyp verantwortlich ist. T-Helfer-Zel-
•typing len, eine Unterart der T-Z., beeinflussen
TJnasin C1Jr), Aminosäure, die im Körper die Antikörperproduktion von B-Zellen;
durch die essenzielle Aminosäure -+ Phe- die sogenannten T-Suppressorzellen un-
nylalanin gebildet wird. T. kommt in den terdrücken die Funktion der B-Zellen.
meisten Eiweißen vor und ist eine Vorstu- •Tcell
fe von -+ Melanin und einigen Hormonen,
darunter -+Adrenalin und -+Thyroxin. T•ZIIII..,..... Protein auf der Oberfläche
•tyrosine (Tyr) der T-Zellen, das sich mit Antigenen ver-
bindet und damit einen Immunabwehr-
~ -+ Hypertyrosinämie. Komplex bildet.
• tyrosinemia • T cell antigen receptor

D
1020 ·~

•u
U. Chemisches Zeichen für ---+ Uran. mungszyklus beginnt erneut, wenn der
Gasfluß durch die Einatmung getriggert
wird.
Übelkeit. ---+ Nausea. intermittend positive-pressure venti -
• nausea latioo (IPPV)
Überbein. (Ganglion). Gutartige Geschwulst,
ausgehend von der Gelenkkapsel oder Oberdruckbeatmung, kontinuierliche (CPPV).
dem Sehnengleitgewebe des Handgelenks, Aufrechterhaltung eines positiven Drucks
der Kniekehle oder des Fußrückens. Der in den oberen Luftwegen während des At-
---+Tumor besteht aus gallertartigem Gewe- mungsvorgangs; bezieht sich normaler-
be, welches durch schleimige Degenerati- weise auf einen ---+ positiven endexspiratori-
on des Bindegewebes entsteht (sog. mu- schen Druck (PEEP) bei einer mechani-
coide Degeneration). schen Beatmung.
• myxoid cyst; ganglion • continuous positive pressure ventila-
tion (CPPV)
Überdosis. (Überdosierung). Einnahme einer
zu großen Menge eines Arzneimittels oder Überdruckkammer. Raum, der mit Sauer-
einer Droge, die zu toxischen Reaktionen stoff gefüllt ist und unter starkem Druck
führt, welche von Manie oder Hysterie bis steht. Patienten werden zur Behandlung
zum Koma oder Tod führen können. bestimmter Infektionen, Tumore und
• overdose Herzerkrankungen in Ü.n gelegt, in denen
der atmosphärische Sauerstoffdruck bis
Überdosis, Behandlung eines Substanzabu- zu dreimal höher als der sonst therapeuti-
sus. __. pf]egeintervention der .... NIC, die sche Wert ist. (---+ Sauerstoff-Überdruckthe-
definiert ist als die Überwachung, Be- rapie)
handlung und emotionale Unterstützung

1!1
• hyperbaric chamber
von Patienten nach der Einnahme einer
Dosis von verschriebenen oder frei ver- Oberempfindlichkeitsreaktion. (Hypersensibi-
käuaichen Medikamenten über dem the- litätsreaktion). Unphysiologisch starke Re-
rapeutischen Rahmen. aktion des ---+ Immunsystems auf ein sensi-
• Substance Use Treatment: Overdose bilisierendes Antigen. Ü.en werden mit
Hilfe der Komponenten des Immunsys-
Oberdrudtbeatmung. intermittierende tems klassifiziert, die die jeweiligen Aus-
(IPPV). Form der kontrollierten Beat- lösefaktoren sind. Humorale Reaktionen,
mung durch ein Beatmungsgerät, bei die durch zirkulierende B-Lymphozyten
der in der Inspirationsphase kompri- verursacht werden, werden in drei Kate-
miertes Gas unter Überdruck in die Luft- gorien unterteilt: anaphylaktische Hyper-
wege eines Patienten verabreicht wird, sensibilität, zytotoxische Hypersensibili-
bis ein vorgegebener Druck erreicht isL tät und Erkrankungen des Immunkom-
Die passive Ausatmung kann durch eine plexes. Zelluläre Reaktionen, die durch T-
Klappe erfolgen; der Ein- und Ausat- Lymphozyten ausgelöst werden, sind ver-
__ . Uber-lch 1021

zögerte zellvermittelte Hypersensibilitäts- von einer anderen Station oder vom OP.
reaktionen. (--+ lmmunantwort) Sie soll die Kontinuität der getroffenen
• hypersensitivity reaction Maßnahmen gewährleisten und beinhal-
tet daher alle pflegerischen und medizi-
Oberempfindlichkeitsreaktion, verzögerte. nischen Anordnungen und Beobachtun-
(delayed Hypersensitivity). Verzögerte allergi- gen. Eine Ü. bei Schichtwechsel kann in
sche Hautreaktion, die in Verbindung mit Form einer Teambesprechung oder auch
einer Überempfindlichkeitsreaktion vom am Patientenbett stattfinden.
Typ IV steht. (--+ Allergie) • to give report
delayed hypersensitivity
Übergangsepithel. Das Ü. gehört zu den
Überernährung. Anerkannte NANDA- Formen des Deckgewebes (Epithelien),
.... Pflegediagnose; Zustand, bei dem eine das die Harnwege, wie Nierenbecken,
Person eine Menge von ährstoffen zu Harnleiter, Harnblase und den Anfangs-
ich nimmt, die ihre metabolischen Be- teil der Harnröhre auskleidet. Es ist mehr-
dürfnisse übersteigt. Kennzeichnende schichtig angeordnet und hat die Fähig-
Merkmale ind u.a. Körpergewicht, das keit, sich bei Ausdehnung der Hohlräume
20% Ober dem Idealgewicht liegt, Tri- anzupassen. Die oberste Schicht besteht
zeps-Hautfalte, die bei Männem dicker aus großen, schleimproduzierenden Zel-
als 15 mm und bei Frauen dicker als len, die die darunter liegenden Zellschich-
25 mm ist. ten vor dem hochkonzentrierten Harn
• ovemutrition; nutrition, altered: schützen.
more than the body requirements [griech.: epi, auf; thele, Warze]
• transitional epithelium
Überernährung, Ri.siko der. Anerkannte
.... NANDA- -+ Pflegediagnose; Zustand, Obergangspßege. (Überleitungspflege; Pflege-
bei dem eine Person gefahrdet ist, mehr überleitung). Pflegeangebot von professio-
ährstoffe als den metabolischen Be- nell Pflegenden für Menschen, die sich
dürfnissen entsprechend zu sich zu neh- am Obergang von einer Pflegeinstitution
men. Zu den Risikofaktoren zählen eine in einen anderen Bereich befmden. Dies
geneti ehe Vorbelastung, exzessive Nah - kann z.ß. der Übergang vom stationären
rungsaufnahme während der Schwan- Krankenhausaufenthalt in ein Pflege-
gerschah oder in anderen Lebensab- heim oder auch in ein häusliches Milieu
chnitten, häufige, kun aufeinanderfol- sein. Auch der nachstationäre Aufenthalt
gende Schwangerschaften, dysfunktio- in einer Rehabilitationseinrichtung muss
nale psychologische Konditionierung in g_eplant und koordiniert werden. Z.iel der
Verbindung mit ahrungsmitteln, Auf-
nahme von Nahrungsmitteln als Trost
oder Belohnung, Verbindung von Essen
0. ist die kontinuierliche und ganzheitli-
che Betreuung eines Patienten in koordi-
nierender Art und Weise unter Berück-
I!J
mit anderen Aktivitäten, Konzentration sichtigung der verschiedenen Interessen
der Nahrungsaufnahme am Abend, Es- der Einrichtungen des Gesundheitswe-
en als Reaktion auf äußere (z.B. gegebe- sens.
ne soziale Situationen) oder innere Fak- • transitional/ interim nursing
toren (z.ß. Angst).
Übergewicht. Unphysiologisch erhöhtes
• nutrition, altered: risk of more than
Körpergewicht, das in Abhängigkeit von
body requirements
Größe, Statur, Alter und Geschlecht 10 bis
Übergabe. Informationsaustausch zwi- 20% oder mehr über dem Normalgewicht
einer Person liegt.
schen den an der Pflege eines Patienten
beteiligten Pflegekräften. Eine 0. findet • overweight
meist bei Schichtwechsel statt, jedoch Ober-Ich. Teil der Psyche, der hauptsäch-
auch bei Obernahme eines Patienten lich unbewusst funktioniert, und zwar
I022 Uber-lch _:,,

wenn elterliche oder gesellschaftliche chen. (-+ Säugling, übertragener) - adj.


Normen verinnerlicht werden. Das ü. ist übertragen.
in zwei Bereiche aufgeteilt, das Gewissen • postmaturity
und das Ich-Ideal.
• superego Übertragungsabhängige Schutzmaßnahmen.
Schutz speziell für Patienten, die hoch in-
Oberlaufinkontinenz. Unwillkürliche Aus- fektiös sind bzw. unter dem Verdacht ste-
scheidung von geringen Harnmengen aus hen, mit leicht übertragbaren oder epide-
einer gedehnten Blase, z.B. infolge von miologischen Keimen angesteckt zu sein.
Verengungen des Blasenausgangs oder Für diese Patienten reichen die normalen
Schädigungen des Reflexzentrums, das Hygienevorschriften zur Vermeidung der
für die Blasenentleerung verantwortlich Ausbreitung der Krankheiten nicht aus,
ist (z.B. bei Querschnittslähmung). Die sondern es müssen spezielle Vorkehrun-
Blase kann sich nicht mehr zusammenzie- gen getroffen werden. je nach Übertra-
hen und läuft bei einer bestimmten Harn- gungsart der Keime - aerogene, Tröpf-
menge >>über<<. (-+ Inkontinenz) chen- oder Kontaktinfektion - kommen
• overflow incontinence verschiedene Schutzmaßnahmen zur An-
wendung. Für Krankheiten mit mehreren
Überlebensrate, Fünf-Jahres-. Der prozen- Übertragungswegen können die Vorkeh-
tual erfassbare Anteil von Patienten mit rungen kombiniert werden. Diese beson-
Krankheiten hoher Letalität, der nach ei- deren Vorkehrungen sind immer zusätz-
ner speziellen Therapie ein bestimmtes lich zu den Standardvorkehrungen zu
Zeitintervall überlebt (in diesem Fall 5 treffen.
Jahre). • transmission-based precautions
• survival rate
Überwachung. -+ P11egeintervention der
Oberleitungspflege. -+ Übergangspflege. -+ NIC, die definiert ist als die zielorien-
tierte und fortlaufende Erfassung, Inter-
Überreaktion. Unphysiologisch starke Re-
pretation und Synthese von Patientenda-
aktion auf einen Stimulus.
ten für klinische Entscheidungen.
• overresponse
• Surveillance
übersättigt. Lösung, die bei einer be-
stimmten Temperatur mehr Stoffe enthält, Überweisung/Verlegung. ..... P11egeinterven-
als aufgelöst werden können. tion der -+ NIC, die definiert wird als die
• supersaturated Organisation von Dienstleistungen ande-
rer Pflegender oder Pflegeeinrichtungen.
Überstimulation, sensorische. Aktuelle • Referral
Pflegediagnose, die eine Reizüberflutung
des Organismus beschreibt. Das Zentral- ubiquitär. Oberall verbreitet, überall vor-
nervensystem empfangt innerhalb eines kommend, z.B. von Bakterien oder Krank-
bestimmten Zeitrahmens sehr viel mehr heiten gesagt.
akustische, visuelle und andere Umwelt- [lat.: ubique, überall]
reize, als es effektiv verarbeiten kann. • ubiquitous
sensory overload
Übungen, isometrisdle. Form aktiver
Oberstreckung. Nach hinten Biegen eines Übungen, bei denen die Muskelspannung
Gelenks (z.B. Knie oder Ellenbogen) infol- erhöht wird, indem Druck gegen einen
ge schwacher Muskeln, Überdehung der stabilen Widerstand ausgeübt wird. Diese
Bänder oder Gelenkverformungen. Übungen können von Aktivitäten der ge-
• recurvatum gensätzlichen Muskeln begleitet werden,
wenn jemand z.B. mit einer Extremität ge-
Übertragung. Überschreitung des regulä- gen einen unbeweglichen Gegenstand
ren Geburtstermins um mehr als 2 Wo- drückt oder zieht: es kommt zu keiner Ge-
lenksbewegung und die Länge des Mus- physiologischerweise im Darm vorhan-
kels bleibt gleich. den ist, für die Entwicklung von Magenge-
• isometric exercise schwüren verantwortlich ist. Charakteris-
tischerweise verursacht ein U.v. nagende
Obunta. ~ Form aktiver Bewe- Schmerzen, die nicht in den Rücken aus-
gungsübungen, bei der Muskelkontraktio- strahlen, nicht durch Lagewechsel ver-
nen und Bewegungen ausgeübt werden. stärkt werden und zeitliche Strukturen
Bei den Übungen kommt es zu keinen we- aufweisen, die dem Tagesrhythmus der
sentlichen Veränderungen im Wider- Magensäuresekretion folgen.
stand, so dass die Kontraktionskraft kon-
• peptic ulcer
stant bleibt.
• isotonic exercise Ullcus (pl. Ulara).Kraterartiger Defekt der
Haut bzw. Schleimhaut, der sich vor allem
Obunga. passlw. Wiederholte Bewegun- im Magen (Ulcus ventriculi) und im
gen von Körperteilen als Reaktion auf ei- Zwölffingerdarm (U. duodeni), aber auch
nen von außen wirkenden Druck oder be- in anderen Organen bilden kann. U. ent-
wusste Anstrengungen von Muskeln, die stehen im Zusammenhang mit Entzün-
andere Körperteile kontrollieren. dungen, Infektionen, Nekrosen und bös-
• passive exercise artigen Prozessen. Sie können flach sein
Ubs aurls. cltranlsches. Langsam heilen- und nur die oberste Hautschicht betreffen
des Beingeschwür (normalerweise des oder tief in die Submukosa hineinreichen.
Unterschenkels), das von Krampfadern, - adj. ulzerös.
tiefer Veneninsuffizienz oder einer ähnli- [lat.: ulcus, Geschwür]
chen Kreislaufstörung begleitet wird. .ulcer
•chronic leg ulcer Ulkusperforatia.l. Geschwür (Ulkus), das
Ubs MOle. --->Weicher Schanker. durch eine Wand oder Membran wächst,
• soft chancre; soft ulcer z.B. ein Magenulkus. 2. Tiefes schmerzlo-
ses Ulkus, das häufig an den Fußsohlen
Ulcus Vllllricul. (Magengeschwür). Scharf ab- von Personen zu finden ist, die Empfin-
gegrenzte Läsion der Magenschleimhaut dungsstörungen haben, z.B. bei Diabetes
an Stellen, die den Magensäften exponiert mellitus.
sind, welche Säure und Pepsin enthalten. • perforating ulcer
Akute Läsionen sind fast immer zahlreich
Ulna. (Eile). Elle, Ellbogenknochen; Unter-
und auf die Oberfläche begrenzt; sie kön-
arrnknochen auf der Seite des kleinen Fin-
nen vollständig asymptomatisch sein und
gers, der parallel zur Speiche (Radius)
heilen normalerweise ohne Narbenbil-
liegt. Die U. ist gelenkig mit dem Ober-
dung oder andere Schädigungen ab. Wenn

II
armknochen (Humerus), der Speiche und
sie tiefer, einzeln und hartnäckig sind und
den Handwurzelknochen (Karpalkno-
schmerzhafte Symptome aufweisen, rege-
chen) verbunden. - adj. ulnar.
neriert sich die Muskelschicht des Organs
[lat.: ulna, Elle]
nicht. Es bilden sich Narben, die Schleim-
haut kann jedoch wieder abheilen. Ma- •ulna
gengeschwüre entstehen durch eine Viel- lllnlrfltl1lmlm ftlliigerte. Lähmung der
zahl von Faktoren, etwa der überschüssi- vom Ellennerv versorgten Muskeln mit
gen Sekretion von Magensäure, unzurei- nachfolgendem Muskelschwund und Sen-
chendem Schutz der Schleimhaut, Stress, sibilitätsausfällen. Die Lähmung kann
erblicher Prädisposition und der Einnah- durch Verletzung oder übermäßige Kom-
me bestimmter Arzneimittel, z.B. Kortiko- pression des Nervs verursacht werden; sie
steroide, verschiedene Hypotonika und betrifft überwiegend Menschen mit einer
entzündungshemmende Mittel. Es gibt flachen Knochenrinne, in der der Ellen-
immer mehr Anzeichen dafür, dass auch nerv verläuft oder jene, die sich häufig
ein Bakterium (Helicobacter pylori), das auf den Ellenbogen aufstützen. Anzeichen
1024 Ulnarislahmung. verzogene ' •0 ~

der Störung sind Taubheit des kleinen per ausgesendet, an den Grenzflächen un-
und des Ringfingers sowie der Außenseite terschiedlicher Strukturen reflektiert und
der Hand. im Schallknopf wieder aufgenommen. Im
• tardy ulnar nerve palsy Ultraschallgerät werden diese Daten elek-
tronisch verarbeitet und als Bild auf den
ulnoradial. (radioulnar). Die Elle (Ulna) und
Bildschirm ausgegeben.
die Speiche (Radius) betreffend bzw. zu
• uhrasound imaging
diesen gehörend.
• ulnaradial Ultraschalldiagnostik. ---. Sonographie.
ulo·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>Zahn- • ultrasonography
fleisch«.
Ultraschallreinigung. Reinigung von Zäh-
• ulo- nen, chirurgischen Instrumenten etc. mit-
ultra·. Vorsilbe mit der Bedeutung >>jen- tels hochfrequenter Schallwellen. Instru-
seits von, über - hinaus<<, z.B. Ultraschall, mente werden z.B. in ein Wasserbad ge-
ultraviolett. legt, durch das Ultraschallwellen geleitet
[lat. ultra, jenseits, über - hinaus] werden.
• ultra- • uhrasonie cleaning
Uitrafiltration. Filtration (manchmal unter Ultraschallvemebler. Hilfsmittel zur Luft-
Druck) durch Filter mit sehr kleinen Po- befeuchtung, in dem Wassertröpfchen
ren, wie z.B. die einer künstlichen Niere. durch Schwingungen so fein zerstäubt
Mittels U. kann man große von kleinen werden, dass sie mit der Einatemluft des
Molekülen in Körperflüssigkeiten tren- Patienten in die tiefen Luftwege bis in die
nen. ---. Alveolen gelangen. Das dabei verwen-
• ultrafiltration dete Wasser kann kalt oder warm sein, au-
Ultraschall. Schallwellen mit einer Fre- ßerdem sind Zusätze mit besonderer the-
quenz von mehr als 20 kHz, die für das rapeutischer Wirkung möglich. (s.a. Ver-
menschliche Ohr nicht mehr hörbar sind. nebler; Aerosoltherapie)
In der Medizin wird U. vor allem zur Diag- • ultrasonic nebulizer
nostik eingesetzt, z.B. bei der bildliehen Ultraviolettes licht (UV·licht). Elektromag-
Darstellung von inneren Organen oder netische Wellen mit einer Wellenlänge
zur Überwachung eines Feten im Mutter- zwischen 5 und 400 nm, die sich an das
leib (Größenmessung, Missbildungsdiag- violette Ende des Farbspektrums an-
nostik, Überwachung der Herztöne). Bei schließen und für das menschliche Auge
sehr hohen Frequenzen kann U. als Reini- nicht mehr sichtbar sind. Sie kommen na-
gungsmittel für Zähne und chirurgische türlich im Sonnenlicht vor, sind für die
Instrumente dienen. Bräunung der Haut verantwortlich und
• uhrasound wandeln Ergosterin in der Haut in Vi-
Ultraschall: Geburtshilfe . .... Pflegeinterven- tamin D um. Im Allgemeinen werden der
tion der .... NIC, die definiert ist als die Allgemeinzustand, Stoffwechsel, Atmung,
Durchführung einer Ultraschalluntersu- Kreislauf und Drüsenfunktion des Men-
chung zur Bestimmung des Zustandes schen durch UV -Licht günstig beeinflusst.
von Ovarien, Uterus und/oder Fötus. Durch die zellzerstörende Wirkung der
Strahlung auf Bakterien, Viren und andere
• Ultrasonography: Limited Obstetric
Keime können Hauterkrankungen, wie
Ultraschaii-Bildgebungsverfahren. Bildliehe z.B. Schuppenflechte (Psoriasis) und an-
Darstellung innerer Körperstrukturen dere bakterielle oder virale Erkrankungen
mit Hilfe hochfrequenter Schallwellen ebenfalls mit UV-Licht behandelt werden.
(> 20kHz) zur Funktionsdiagnostik bzw. Darüber hinaus wird die Strahlung auch
Messung von Organen. Dabei werden zur Luftentkeimung und zur Sterilisation
vom Schallkopf Schallwellen in den Kör- eingesetzt. Eine Überdosierung kann je-
: unbewu sst I 025

doch zu Körperschäden führen (Hautver- der eigenen Person, anderen Personen


brennungen, Netzhautablösung). oder der Umwelt.
• ultraviolet light • Environmental Management: Vio-
Ultrazentrifuge. Zentrifuge mit ungefähr lence Prevention
100.000 Umdrehungen/min, deren Ge-
schwindigkeit ausreichend ist, um Viren Umgebung. Strukturierung der: Sicherheit.
von Blutplasma zu trennen. -+ pflege Intervention der -+ NIC, die defi-
• ultracentrifuge niert wird als die Oberwachung und Ver-
änderung der äußeren Umgebung zur
Ulzeration. Bildung von Geschwüren. Förderung von Sicherheit.
• ulceration • Environmental Management: Safety
Umbilicus . .... Nabel.
[lat.: umbilicus, Nabel] Umgebung, Strukturierung der: Sicherheit
• umbilicus am Arbeitsplatz. -+ pf]egeintervention der
NIC, die definiert wird als die Oberwa-
umbilikai. Zum Nabel (umbilicus) oder zur chung und Veränderung der Umgebung
Nabelschnur gehörend. am Arbeitsplatz zur Förderung von Si-
[lat.: umbilicus, Nabel] cherheit und Gesundheit der Arbeitneh-
• umbilical mer.
• Environmental Management: Worker
Umgebung, Strukturierung der. -+ Pflegein- Safety
tervention der -+ NIC, die definiert wird
als die Veränderung der Umgebung eines Umgebung. Strukturierung der: Wohlbefin·
Patienten zum therapeutischen Nutzen. den . ... pflegeintervention der -+ NIC, die
• Environmental Management definiert wird als die Veränderung der
Umgebung eines Patienten zur Förde-
Umgebung, Strukturierung der: Bindungs-
rung eines optimalen Wohlbefindens.
prozess. -+ pflegeintervention der NIC,
die definiert wird als die Veränderung • Environmental Management: Com-
der Umgebung eines Patienten zur Ver- fort
besserung der Enrwicklung von Eltern-
Kind-Beziehungen. Umkehrisolation. (protektive Isolierung). Iso-
• Environmental Management: Attach- lierung eines abwehrgeschwächten Pa-
mem Process tienten von der Umwelt, damit er vor
Kontakt mit Infektionserregern ge-
Umgebung. Strukturierung der: Gemein· schützt wird. Eine U. wird z.B. bei Ver-
schatten. .... pflegeintervention der -+ NIC, brennungspatienten durchgeführt.
die definiert wird als die Oberwachung • proteelive Isolation
und Veränderung aller äußerlichen, so-
zialen, kulturellen, ökonomischen und umschrieben. (circumscriptus). Innerhalb ei-
politischen Bedingungen, die die Ge- nes festgelegten Bereiches bzw. innerhalb
sundheit von Gruppen oder Gemein- feststehender Begrenzungen oder Limitie-
schaften beeinträchtigen können. rungen.
• Environmental Management: Com- [lat.: circum, herum; scribere, zeichnen.]
munity • circumscribed
Umgebung, Strukturierong der: Gewaltprä· unbewusst. Bezeichnet Gedanken, Vorstel-
vention. -+ pflegeintervention der -+ NIC, lungen, Erinnerungen und Gefühle, die
die definiert wird als die Oberwachung sich jenseits der Wahrnehmung abspielen
und Veränderung der äußeren Umge- und daher meist nicht in Erinnerung ge-
bung zur Verminderung eines Potenzials rufen werden können.
für gewalttätiges Verhalten gegenüber • unconscious
I 026 undulierend - ~.

undulierend. Wellenförmig, wie z.B. Vibra- unilateral. Nur eine Seite betreffend bzw.
tionen, Fluktuationen und Oszillationen. auf einer Seite vorkommend.
[lat.: unda, Welle] • unilateral
• undulant
Unitärer Mensch, Begriff des. Umfangrei-
Unfallverhütungsvomhriften. (UW). Ver- che Pflegetheorie von -+ Martha Rogers,
bindliche Vorschriften der -> Berufsgenos- die die Bedeutung der ganzheitlichen
senschaften zum Schutz der Mitarbeiter ei- Gesundheitserhaltung und die Berück-
nes Unternehmens vor berufsbedingten sichtigung der individuellen Bedingun-
Gefahren. Die UVV für Pflegeberufe bein- gen des Patienten betont.
halten u.a. Vorschriften zu Schutzimpfun- unitary human conceptual frame-
gen, Händedesinfektion, Schutzkleidung, work
Abfallentsorgung und zum Umgang mit
infektiösem Material. univalent. (monovalent). Mit nur einer Va-
• accident prevention rules lenz; beschreibt z.B. die Fähigkeit eines
Atoms eines chemischen Elements, ein
ung. Abkürzung für den lateinischen Be- Wasserstoffatom zu binden oder zu erset-
griff >>Unguentum<< (Salbe). zen.
• ung. • univalent
ungesättigt. Beschreibt z.B. eine Lösung, Universalempfänger. Person mit der Blut-
die noch nicht die maximale Menge an ge-
gruppe AB. Sie kann Blut jeder Blutgruppe
lösten Stoffen enthält, die sie aufnehmen erhalten, ohne dass Verklumpung von
kann. (s.a. Lösung)
Blutzellen (Agglutination) oder Ausflo-
• unsaturated ckung (Präzipitation) auftritt.
ungesättigt, vielfach. Zu einer chemischen • universal recipient
Verbindung gehörend, die mehrere Dop- Universalspender. Mensch mit der Blut-
pel- oder Dreifach-Bindungen enthält, die
gruppe 0 und Rhesusfaktor negativ. Die-
gebrochen werden und durch Addition
ses Blut kann im Notfall mit dem gerings-
von Atomen oder Molekülen gesättigt
ten Risiko einer Unverträglichkeit jedem
werden kann.
Menschen gegeben werden.
• polyunsaturated
• universal donor
ungualis. Die Finger- oder Fußnägel be- Unterarm. Bezeichnung für den Teil eines
treffend bzw. zu diesen gehörend.
Arms, der sich zwischen Ellenbogen und
[lat.: unguis, Nagel]
Handgelenk befindet. Der Unterarm be-
• ungual sitzt zwei lange Knochen, nämlich Elle
Unguentum. Salbe oder Paste zum Auf- (Radius) und Speiche (Ulna).
streichen auf die Haut, in der wirksame • forearm
Substanzen enthalten sind, die durch die
Unterbewuntseinsgedächtnis. Gedanken,
Poren in den Körper aufgenommen wer-
Wahrnehmungen oder Gefühle, die dem
den.
Bewusstsein nicht unmittelbar zur Verfü-
[lat.: unguentum, Salbe, Salböl]
gung stehen, sind im U. gespeichert.
• unguenta
• subconscious memory
uni-. Vorsilbe mit der Bedeutung >>einzig,
Unterbringungsgesetz. Ländergesetz zur
nur einmal vorhanden, einheitlich<<, z.B.
uniform. Regelung der Unterbringung von Perso-
nen in einer psychiatrischen Klinik. Von
• uni-
Unterbringung spricht man, wenn ein
UNICEF. Abkürzung für englisch >>United Mensch aufgrund einer psychischen
Nations International Children's Emer- Krankheit, Geistesschwäche oder Sucht
gency Fund<<. psychisch gestört ist, dadurch die öffentli-
. UNICEF che Sicherheit oder sich selbst in erhebli-
..~ - Unterricht: Safe rSex 1027

ehern Maße gefährdet und deshalb gegen Unterricht: Einzelpeßon. Pflegeinterven-


oder ohne seinen Willen in einem psy- tion der NIC, die definiert ist als die
chiatrischen Krankenhaus in Gewahrsam Planung, Durchführung und Evaluation
genommen wird. Dies geschieht grund- eines Unterrichtsprogramms für ein-
sätzlich nur aufgrund einer richterlichen ze1ne Parienten mit speziellen Bedürfnis-
Anordnung. Im Notfall kann die Polizei sen.
den Betroffenen sofort einliefern; die rich- • Teaching: Lndividual
terliche Genehmigung muss jedoch bis
12.00 Uhr des folgenden Tages eingeholt Unterricht: Gruppe. -+ Pflegeintervention
werden. Vor der richterlichen Genehmi- der NIC, die definiert ist als die Ent-
gung muss der Betroffene gründlich un- wicklung, Durchführung und Evaluation
tersucht werden. (s.a. Psychisch-Kranken- eines Unterrichtsprogramm für Patien-
Gesetz) tengruppen mit ähnlichen Gesundheits-
• Custody Act problemen.
Unterernährung. Anerkannte ..... NANDA- • Teaching: Group
..... Pflegediagnose; Zustand, bei dem eine Unterricht: Krankheitsproze..ss. --. Pflegein-
Person nicht genügend Nährstoffe zu sich tervention der NIC, die definiert ist als
nimmt, um ihre metabolischen Bedürf- die Unterstützung eines Patienten beim
nisse zu decken. Zu den kennzeichnenden Verständnis von Informationen über ei-
Merkmalen gehören Gewichtsverlust, Mit- nen spezifischen Krankheitsprozess.
teilungen über eine unzureichende Nah-
• Teaching: Disease Process
rungszufuhr, Anzeichen oder Bericht
über fehlende Nahrungsmittel, fehlendes Unterricht: Maßnahmen/Behandlungen.
Interesse an Nahrungsmitteln, Abneigung -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
gegen das Essen, Geschmacksveränderun- niert ist als die Vorbereitung von Patien-
gen, Völlegefühl beim Essen geringer ten, verordnete Maßnahmen oder Be-
Nahrungsmengen, unerklärliche Magen- handlungen zu verstehen und sich men-
schmerzen, Wundsein im Mund, Diarrhö, tal damit auseinanderzusetzen.
Blässe, Schwäche oder Haarausfall. Teaching: Procedure/Treatment
• undernutrition; nutrition, altered: less
than body requirements Unterricht: präoperativ. -+ Pflegeinterventi·
Untergewicht. Körpergewicht, das unter on der -+ NIC, die definiert ist als die Un-
dem Normgewicht liegt, wobei Größe, terstützung von Patienten beim Ver-
Körperstatur, Geschlecht und Alter be- ständnis und der mentalen Vorbereitung
rücksichtigt werden. ( s. a. Body-Mass-ln- auf eine Operation und die postoperative
dex) Genesungsphase.
• underweight • Teaching: Preoperative
Unterhautfettgewebe. Fettdepots unter der Unterricht: psychomotorische Fähigkeiten.
Haut. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
• subcutaneous adipose tissue niert ist als die Vorbereitung von Patien-
Unterkühlung. ..... Hypothermie.
ten zur Ausübung einer psychomotori -
schen Fertigkeit.
Unterricht: Angeordnete Aktivität/Obung. • Teaching: Psychomotor Skill
--+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert ist als die Vorbereitung von Patien- Unterricht: Safer SeK. Pflegeintervention
ten auf die Umsetzung undtoder Erhal- der ~ NIC, die definiert ist als die Ge-
tung eines verordneten Aktivitätsum- währleistung von Informationen über
fangs. angemessene Schutzmaßnahmen wäh-
• Teaching: Prescribed Activity!Exer- rend sexueller Aktivitäten.
cise • Teaching: Safe Sex
,.
1028 Unterricht: Sauglingspflege 'i.

Unterricht: Säuglingspflege. -+ Pflegeinter- nahme der Anamnese, körperliche Unter-


vention der .... NIC, die definiert ist als suchung, Labortests, Röntgen- oder ande-
die Anleitung über die erforderliche Er- re diagnostische Untersuchungen sow1e
nährung und Körperpflege im ersten Le- die Erfassung sämtlicher Daten. Mit Hilfe
bensjahr eines Kindes. dieser Informationen kann dann ein Diag-
• Teaching: Infant Care nose- und Behandlungsplan erstellt wer-
den.
Unterricht Sexualität. .... Pflegeinterventi· • work-up, examination
on der NIC, die definiert ist als die Un-
Untersuchungen, Assistenz bei. -+ Pflegein-
terstützung von Per onen beim Ver-
tervention der -+ NIC, die definiert wird
ständni der körperlichen und psycholo-
gischen Dimensionen sexuellen Wachs- als die Unterstützung von Patienten und
tums und sexueller Entwicklung. anderen, in der Gesundheitspflege täti-
gen Personen während bestimmter Maß-
• Teaching: Sexuality nahmen oder Untersuchungen.
Unterricht: verordnete Diät. .... Pflegeinter- • Examination Assistance
vention der -+ NIC, die definiert ist als
die Vorbereitung von Patienten auf die Untersuchungsmaterial. (Probe). Eine kleine
korrekte Befolgung einer verordneten Menge einer Körpersubstanz (Blut-,
Diät. Urin-, Gewebeprobe, etc.), die Aufschluss
über den Gesamtzustand der jeweiligen
Teaching: Prescribed Diet Substanz geben solL
Unterricht: verordnete Medikation . .... Pfle- • specimen
geintervention der -+ NIC, die definiert Untersuchungsmaterial, Umgang mit.
ist als die Vorbereitung von Patienten --+ Pflegeintervention der -.. NIC, die defi-
auf die sichere Einnahme verordneter niert ist als die Abnahme, Vorbereitung
Medikamente und der Überwachung ih- und Aufbewahrung von Proben für La-
rer ebenwirkungen. boruntersuchungen.
• Teaching: Prescribed Medication • Specirnen Management
Unterschenkel. 1. Teil des Beins, zwischen Uptake. Aufnahme bzw. Resorption che-
Knie und Fußgelenk. 2. Körperteil, der ei- mischer Stoffe im Körpergewebe.
nem Bein gleicht. [engl.: uptake, Aufnahme]
• crus • uptake
Unterstiltzungsgruppe. -+ Pflegeinterventi- Uracil. Wichtige Pyrimidinbase in Nukle-
on der .... NIC, die definiert ist als der Ein- oliden und einer der grundlegenden Bau-
satz einer Gruppe zur Gewährleistung steine der -+ Ribonukleinsäure.
von emotionaler Unterstützung und ge- • uracil
sundheitsbezogener Informationen für
die Gruppenmitglieder. Urämie. Vermehrtes Vorkommen von
Support Group Harnstoff und anderen Kreatininen im
Blut, wie z.B. bei chronischer Niereninsuf-
Unterstützungssystem, Förderung des. fizienz. - adj. urämisch.
.... Pflegeintervention der -+ NIC, die defi- • uremia
niert ist als die Förderung der Unterstüt- Uran (U). Radioaktives Schwermetall mit
zung von Patienten durch Familienange- einem Atomgewicht von 238,03 und der
hörige, Freunde und Gemeinde. Ordnungszahl 92. U. ist das schwerste na-
• Support System Enhancement türliche Element.
Untersuchung, gründliche medizinische. • uranium (U)
Vollständige Untersuchung und Beurtei- Uranoschisis. -+ Gaumenspalte.
lung eines Patienten. Dazu gehört die Auf- • uranoschisis
Umaost & Operative Korrektur einen anderen Ausführungsgang, z.B. das
einer ->Gaumenspalte mittels einer Plas- Rektum.
tik. • ureterostomy
uranostaphyloplasty
Ureterotomi<> Operative Eröffnung bzw.
Salz der Harnsäure, das in Urin, Blut, Durchtrennung eines Harnleiters.
Gichtknoten und in Geweben als Kalkab- •ureterotomy
lagerung vorkommt. Darüber hinaus
kann sich U. als Kristall in Gelenken abla- zele. Vorfall des Harnleiterend-
stücks in die Harnblase. Dieser Zustand
gern.
t~:: urate
kann zur Blockierung des Harnflusses, zu
einer Harnstauungsniere und schließlich
Vermehrte Ausscheidung von zu einer gravierenden Störung der Nie-
-> Urat im Urin. renfunktion führen.
•uraturia ureterocele
Urea. -> Harnstoff. lutik. Operative Korrektur eines
• urea Harnleiters, z.B. wenn die Passage des
Urins durch eine Verengung behindert ist.
(pl. Ureteren). (Harnleiter). Paariger,
ca. 30 cm langer Kanal, durch den der • ureteroplasty
Urin von der Niere in die Harnblase fließt. Urethra. (Harnröhre). Ausführungsgang für
Jeder Kanal besteht aus einer fibrösen, ei- den Urin aus der Harnblase. Bei der Frau
ner muskulösen und einer Schleimhaut- ist die U. ca. 3 cm lang und liegt direkt
schicht. Die U.en münden durch einen hinter der Symphyse, vor dem Scheiden-
Tunnel in die Harnblase, der wie ein Ven- eingang. Die Harnröhre des Mannes ist
til wirkt und bei Kontraktion der Harn- ca. 20 cm lang, beginnt an der Harnblase,
blase den Rückfluss in den Harnleiter ver- führt durch die Mitte der Prostata, schlän-
hindert. Am Ausgang der Niere setzt jeder gelt sich dann durch Beckenboden und
U. trichterförmig im Nierenbecken an, Harnröhrenschwellkörper und mündet
das sich in einen Nierenkelch aufzweigt. an der Penisspitze nach außen. Beim
Der Urin wird durch peristaltische Bewe- Mann dient die U. nicht nur als Harnweg,
gungen ungefähr dreimal in der Minute sondern auch als Samengang, durch den
durch die U.en gefördert. bei der Ejakulation die Spermaflüssigkeit
[griech.: oureter, Uringang] nach außen geleitet wird.
?:Zi ureter [griech.: ourethra, Harnröhre]
UJitlrlt Entzündung der Harnleiter •urethra
durch Infektion oder durch mechanische s,ndnlm. (Harnwegsinfektion).

1!1
Reizung, z.B. einen Stein. Symptome im Beckenbereich bei Frauen,
•ureteritis die Dysurie, häufiges Harnlassen, Urinte-
Urelrcrographie. Röntgenaufnahme der nesmus, Kreuzschmerzen sowie suprapu-
Harnleiter, meist im Zusammenhang mit bische Schmerzen und Krämpfe einschlie-
einer ganzheitlichen Untersuchung des ßen. Klinische Anhaltspunkte hinsichtlich
des Erregers bzw. anderer Faktoren, die
Harnsystems. Dabei ist häufig die Injekti-
on eines Kontrastmittels durch einen Ka- für die Symptome verantwortlich gemacht
werden könnten, fehlen häufig.
theter erforderlich.
• ureterography
[griech.: ourethra, Harnröhre; syn, zu-
sammen; dromos, Verlauf]
UrPlNöpyelonephri!il. Entzündung der • acute urethral syndrome
Nieren, Nierenbecken und Harnleiter.
Urethritis. Entzündung der Harnröhre, die
ureteropyelonephritis
meist mit Störung der Harnentleerung
VHtant Operative Eröffnung eines (Dysurie) bzw. Schmerzen beim Wasser-
Harnleiters zur Körperoberfläche oder in lassen einhergeht. Die Entzündung kann
I 030 UrethritiS .. , ,

allergische, bakterielle, abakterielle, my- der Urin zur Abtrennung von Sedimenten
kotische und virale Ursachen haben. zentrifugiert, die dann mikroskopisch auf
• urethritis Blutzellen, Harnzylinder, Kristalle, Eiter
oder Bakterien untersucht werden. Bei
Urethrographie. Röntgenaufnahme der der chemischen Analyse können vielerlei
männlichen Harnröhre nach Einbringen Substanzen bestimmt werden, meist inte-
eines Kontrastmittels durch einen Kathe- ressiert das Vorhandensein von Ketonen,
ter zu diagnostischen Zwecken. Glukose, Eiweiß und Blut.
• urethrography • urinalysis
Urethroskop. Instrument, mit dem die
Harnröhre von innen betrachtet werden Urin;upiration, ~uprapubi~dle. Entleerung
kann. (s.a. Endoskop) der Harnblase mit Hilfe einer sterilen Na-
• urethroscope del bzw. eines Katheters, der über dem
Schambein durch die Haut in die Blase
Urge-lnkontinenz. ---. Dranginkontinenz. eingeführt wird.
• urge incontinence [lat.: aspirare, anhauchen, einhauchen;
supra+ pubes, oberhalb+ Schamgegend]
Uricult. (Urinkultur). Untersuchungsmetho- • suprapubic aspiration of urine
de des --+ Urim. Beim U. wird ein ähr-
boden mit hygienisch einwandfreiem Urinaussdleidung, Gewohnheiutraining
Urin getränkt, bei 37 •c 24-48 h bebrütet bei der. -+ Pflegeintervention der -+ NIC,
und an chließend gezielt auf Anzahl der die definiert ist als die Entwicklung vor-
Keime und Erregerarten untersucht. hersehbarer Gewohnheiten der Blasen-
• uricult entleerung bei kognitiv eingeschränkten
Personen zur Vorbeugung einer Drang-,
Urikopathie. ---. Gicht. Streß- oder funktionalen Inkontinenz.
• gout • Urinary Habit Training
Urin. Körperflüssigkeit, die von den Nie-
ren produziert, von den Harnleitern in Urinausscheidung, Umgang mit der. - Pfle-
die Harnblase transportiert und dort ge- geintervention der -+ NIC, die definiert ist
sammelt und dann durch die Harnröhre als die Erhaltung optimaler Urinaus-
ausgeschieden wird. Gesunder Urin ist scheidungsgewohnheiten.
klar, hellgelb, leicht sauer und hat den ty- • Urinary Elimination Management
pischen Geruch von Harnstoff. Seine phy-
siologischen Bestandteile sind Wasser, Urinaussdleidung, veränderte. Aner-
Harnstoff, Natrium- und Kaliumchlorid, kannte -+ NANDA- -+ Pflegediagnose, die
Phosphate, Harnsäure, organische Salze eine Störung der normalen Urinaus-
und das Pigment Urobilin. scheidung beschreibt. Kennzeichnende
[lat.: urina, Harn] Merkmale sind häufiges oder verzöger-
• urine tes Wasserlassen, schmerzhafte Blasen-
entleerung (Dysurie}, Inkontinenz,
Urinal. Schlauch- oder Flaschenförmiger nächtliches Wasserlassen ( ykturie),
Behälter aus Kunststoff oder Metall zum Harnverhaltung und Harndrang.
Auffangen von Urin für Männer. • urinaryelimination, altered
• urinal
Urinalkondom. --+ KondomurinaL Urinausscheidung, verzögerte. Verminderte
Kraft des Harnstrahls, häufig verbunden
Urinanalyse. Physikalische, mikroskopi- mit Startschwierigkeiten. Die Verzöge-
sche und chemische Untersuchung des rung beruht meist auf einer Blockierung
Urins. Physikalisch wird eine Urinprobe oder Verengung zwischen Blase und
auf Farbe, Trübung, spezifisches Gewicht Harnröhrenöffnung. Bei Männern kann
und pH untersucht. Anschließend wird dies auf eine Vergrößerung der Prostata
,-'
.. ·
~
Urtikaria 1031

hinweisen, bei Frauen auf eine Verengung urogenital. Zu den Harn- und den Ge-
(Stenose) der Harnröhrenmündung. schlechtsorganen gehörend bzw. diese be-
• urinary hesitancy treffend.
• urogenital
Urinkatheter, Pflege von . .... Pllegeinterven-
tion der NIC, die definiert ist als die Urogenitalsystem. Sämtliche Organe und
Pflege von Patienten mit einem Urinka- die dazugehörenden Strukturen des
theter. Harn- und des Fortpflanzungssystems,
• Tube Care: Urinary die sich in einem Fetus entwickeln und
woraus Nieren, Harnleiter, Harnblase,
Urinkatheterisierung. -+ Pllegeintervention Harnröhre und Genitalien von Frau und
der -+ NIC, die definiert ist als die Ein- Mann entstehen. Zu den weiblichen Ge-
fiihrung eines Katheters in die Blase zur schlechtsorganen gehören die Eierstöcke,
vorübergehenden oder dauerhaften Ab- Eileiter, Gebärmutter, Klitoris und Vagina.
leitung des Urins. Die männlichen Geschlechtsorgane be-
• Urinary Catheterization stehen aus Hoden, Samenbläschen, Sa-
menleiter, Prostata und Penis.
Urinkatheterisierung: intermittierend. • urogenital system
Pflegeintervention der .... NIC, die defi -
niert ist als das regelmäßige Legen eines Urographie. Verschiedene Röntgenverfah-
Katheters zur Entleerung der Blase. ren, die zur Untersuchung der Harnor-
• Urinary Catheterization: intermit- gane eingesetzt werden. Dabei werden
tend Kontrastmittel in den Körper eingebracht
und deren Verteilung in den zu untersu-
Urinretention. -+ Harnverhalten. chenden Organen radiologisch beobach-
• urinary retention tet.
• urography
Urinsedimente. Feste Partikel, die sich als
Bodensatz in einer Urinprobe, die einige Urokinase. In der Niere produziertes En-
Stunden stand, ansammeln. Sie stammen zym, das auch im Urin vorkommt. U. ist
zum Teil aus der Niere und aus der Harn- ein Plasminogen-Aktivator und dient zur
blase. Auflösung von Fibringerinnseln im Orga-
• urinary sediments nismus.
• urokinase
Urobilin. Braunes Pigment, das durch Sau-
erstoffeinwirkungaus dem farblosen Uro- Urologe. Facharzt, der sich mit der Diag-
bilinogen entsteht und normal im Stuhl nostik und Behandlung von Krankheiten
und in kleinen Mengen auch im Urin vor- der Niere und den ableitenden Harnwegen
kommt. beschäftigt. Bei Männern ist der U. meist U
• urobilin auch für Krankheiten und Störungen der
Geschlechtsorgane zuständig.
Urobilinogen. Farbloses Abbauprodukt des • urologist
-+Bilirubins, das im Darm vorkommt.
Urologie. Lehre von Bau und Funktion der
• urobilinogen
Harnorgane, deren Funktion und Funkti-
Urobilinurie. Vermehrtes Auftreten von onsstörungen sowie deren Behandlung.
-+Urobilin im Urin. Beim Mann beschäftigt sich die U. auch
• urobilinuria mit den Störungen der Geschlechtsor-
gane. (s.a. Andrologie)- adj. urologisch.
Uroflowmetrie. Harnflussmessung; nicht-
invasive diagnostische Messung der • urology
Harnmenge beim Harnlassen (Miktion). Unikaria. (Nesselsucht). Juckender Hautaus-
Der Harnfluss kann bei einer Einengung schlag mit Bildung von Quaddeln unter-
der Harnröhre vermindert sein. schiedlicher Formen und Größen, die am
• uroflowmetry Rand meist gerötet und im Zentrum eher
1032 Urtikaria ,;

blass sind. Hervorgerufen werden die dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri)


Quaddeln durch Erweiterung der Kapilla- mit der Gebärmutterhöhle (Cavitas uteri),
ren in der Haut infolge einer Aktivierung dem Gebärmutterhals (Cervix uteri) und
gefäßerweiternder Überträgerstoffe. Dies dem in die Scheide ragenden Teil der Zer-
kann aufgrund einer Überempfindlichkeit vix, der Portio. Die Gebärmutterhöhle
bzw. einer allergischen Reaktion gegen- enthält drei Schichten: das Endometrium,
über bestimmten Stoffen, z.B. Arzneimit- das Myometrium und das Parametrium.
teln (U. medicamentosa) oder aufgrund Das Endometrium wird in der zweiten
mechanischer Reizung der Haut gesche- Hälfte des Zyklus und in der Schwanger-
hen. - adj. urtikariell. schaft unter dem Einfluss von Progesteron
[lat.: urtica, Nessel, Brennnessel] dicker und besser durchblutet. Erfolgt
• urticaria keine Befruchtung des Eis, wird ein Groß-
teil der dicken Endometriumschicht mit
Urtikaria, cholinerge. (Anstrengungsurtikaria).
der Menstruation wieder ausgestoßen.
Unphysiologische, vorübergehende vas-
Bei einer Schwangerschaft bleibt die di-
kuläre (Bildung von kleinen, blassen, ju-
ckere Schicht bestehen, damit sich das Ei
ckenden Bläschen) Hautreaktion, häufig
dort einnisten kann. Als Myometrium
in Verbindung mit Schweißausbrüchen.
wird die Muskelschicht und als Parametri-
Betrifft insbesondere Personen, die emp-
um die äußerste Schicht des Organs be-
findlich auf Stress, körperliche Anstren-
zeichnet.
gung oder warmes Klima reagieren.
[lat.: uterus, Leib, Unterleib, Mutterleib,
[griech.: chole + ergon, Arbeit; lat.: urtica,
Gebärmutter]
Nessel.]
• uterus
• cholinergic urticaria
uterin. Zur Gebärmutter {Uterus) gehö- Uterus bicomis. Gebärmutter, die in zwei
rend bzw. diese betreffend. getrennte Kammern geteilt ist. Die Teilung
erfolgt meist im oberen Abschnitt; im un-
• uterine teren Abschnitt vereinen sich beide Teile
Uterotomie. Operative Eröffnung der Ge- wieder miteinander.
bärmutter, wie z.B. bei einem Kaiser- • uterus bicornis
schnitt (Sectio caesarea).
• uterotomy Uterusfibrom. Gutartige, eingekapselte Ge-
bärmuttergeschwulst, die sich bei unge-
Uterus. (Gebärmutter). Birnenförmiges, fähr 20% der Frauen über 30 bildet. Die
muskulöses, hohles Fortpflanzungsorgan Geschwulst kann sich in der Gebärmutter-
im Unterbauch der Frau, in dem sich ein wand bilden oder stielförmig aus der

m
befruchtetes Ei einnistet und zu einem Wand heraus wachsen. Bei einem U.
Kind heranwächst. Der U. besteht aus kommt es häufig zu Beschwerden wäh-

Gebärmuttergrund - c::~
(Fundus uteri)
- Gebärmutterkö rper
(Corpus uteri)
in der Geburtshilfe:
unteres Uterinsegment ---+ c::·.·.·.·.·.·.::. + - Gebärmutterenge
(Isthmus uteri)
- Gebärmutterhals
vaginaler Gebärmutter- - . . { (Cervix uteri)
an teil
(Portio vaginalis uteri)

Uterus. Aufteilung nach Funktionen.


rend der Menstruation und je nach Lage te oder zunehmend stärkere Schmerzen
des Fibroms können auch Probleme mit und häufig extremen Blutverlust, der nur
Nachbarorganen auftreten. bei rechtzeitigem Eingreifen (Volumen-
• uterine fibroma und Blutersatz und chirurgische Versor-
gung des Risses) unter Kontrolle gebracht
Uttlusprollps. --->Gebärmuttervorfall. Ab- werden kann.
sinken der Gebärmutter und Heraustreten • rupture of uterus (in pregnancy)
der Zervix in die Vagina oder aus der Va-
gina heraus.
• prolaps of uterus; uterine proJapse
Ult!ndrltdcblld ~ Verzö-
•uv
UV.Abkürzung für >>ultraviolett<<.

UV·Strillluag. Elektromagnetische Wellen,


gerte oder ausbleibende Verkleinerung die sich an das violette Ende des Farb-
(durch Kontraktion) der Gebärmutter spektrums anschließen. Die Wellenlänge
nach einer krankhaften Vergrößerung reicht von ca. 20 bis 390 nm. Ungefähr
oder einer Geburt. Nach einer Geburt 5% der Sonnenstrahlung liegen im ultra-
kann die Rückbildung durch zurückgehal- violetten Bereich; von dieser Energieform
tene Plazentareste in der Gebärmutter, erreicht jedoch nur ein kleiner Anteil die
Wehenschwäche, Fibrome oder Myome Erde, da die Strahlung durch den Sauer-
verzögert werden. Ungeachtet der Ursache stoff und das Ozon in der Atmosphäre ab-
kommt es zu einer längeren und verstärk- sorbiert werden. Durch die Verringerung
ten Nachblutung und die Gebärmutter der Ozonschicht (Ozonloch) wird die
fühlt sich beim Tasten durch die Bauch- UV -S. an den jeweiligen Orten stärker.
decke weicher und größer als erwartet an. • ultraviolet rays
• uterine subinvolution
Uvull (pl. Uvulae). --->Gaumenzäpfchen.
U11n1srup1:ur (tn der SdMimgerscltaft Das - adj. uvularis.
Reißen oder Aufbrechen der Gebärmutter [lat.: uva, Traube]
während der Schwangerschaft oder unter
.uvula (pl. uvulae)
der Geburt infolge von traumatischen
Verletzungen, übermäßig starker Wehen Uwu11sp11te. Kongenitale Fehlbildung, bei
(insbesondere an Gebärmutternarben we- der die hinteren Gaumenfalten nicht zu-
gen vorangegangenem Kaiserschnitt) oder sammenwachsen und die Gaumenzäpf-
anderen Ursachen. Dabei kann sich der chen in zwei Hälften gespaltet werden.
Fötus teilweise oder vollständig, inklusive • cleft uvula
der Fruchtblase, in die Bauchhöhle verla-
gern. Die Patientin erleidet entweder aku- UW. Unfallverhütungsvorschriften

II
V

V:. Abkürzung für anat. vena (v.), ventral, Yagl'naflr. . .m. Zweischaliges gynäkolo-
physiol. venös, ventrikulär. gisches Instrument mit zwei Spreizblät-
• V tern aus Kunststoff oder Metall, das zur
Betrachtung des Scheideninneren benö-
V:. 1. Chemisches Zeichen für Vanadium. tigt wird.
2. Abkürzung für >>Volumen<<. 3. Abkür- • vaginal speculum
zung für -+ Volt. 4. Abkürzung für -+ Ven-

•v
tilation.

V:. (pl. 'fit.). Abkürzung für -+ Vene bzw. Ve-


YqlnisllliiS. Starke Kontraktion der Be-
ckenboden- und Scheidenmuskulatur, wo-
durch der Scheideneingang verschlossen
wird. Die Reaktion ist meistens psychisch
nen . bedingt und erfolgt aus Angst vor eventu-
• V ell schmerzhaftem Geschlechtsverkehr
oder einer schmerzhaften vaginalen Un-
v/v. Symbol für -+Volumprozent. tersuchung. V. gilt als krankhaft, wenn
.v/v die Reaktion bei intaktem Genitale erfolgt
und trotz der Einwilligung der Frau zu ei-
vapl. Den -+ Vagusnerv betreffend bzw. zu
ner vaginalen Untersuchung oder deren
ihm gehörend.
Wunsch nach Geschlechtsverkehr. Leidet
•vagal die Frau jedoch an Schmerzen im Genital-
v.glna. Die weibliche Scheide, die ein etwa bereich oder ahnt sie, dass eine gewalt-
10 cm langes muskulöses Rohr vom Schei- same oder schmerzhafte Penetration er-
deneingang bis zum Gebärmutterhals bil- folgen wird, ist V. eine physiologische Re-
det und zwischen Harnblase und Mast- aktion.
darm liegt. Die V. ist sehr dehnbar (z.B. [lat.: vagina + spasmus, Scheide +
bei der Geburt); normalerweise berühren Krampf]
sich die Scheidenwände. Die Scheiden- • vaginismus
muskulatur wird durch den -+ Pudendus-
II nerv innerviert und durch die Arteria va-
ginalis mit Blut versorgt.
\fatiDKfs. Entzündung des Scheidengewe-
bes, z.B. infolge von -+ Trichomonadenbe-
fall.
[lat.: vagina, Scheide, Hülle]
.vaginitis
.vagina
"AIOIJmpllldsolh. Den -+ Vagusnerv und
YaglmdgeL 1. Verhütungsmittel, das aus das -+sympathische Nervensystem betref-
spermienabtötendem Gel besteht und in fend.
Verbindung mit einem Diaphragma oder • vagosympathetic
einer Muttermundskappe verwendet wer-
den soll. 2. Keimabtötendes Mittel, das Vlge1llllde. Operative Durchtrennung be-
bei Infektionen in die Scheide eingebracht stimmter Äste des Vagusnervs; wird bei
wird. Ulcus ventriculi durchgeführt, um die
• vaginal jelly Produktion von Magensäure zu vermin-
-~··_ Valsalva-Versuch 1035

dern und dadurch das Risiko eines erneu- deren Äquivalenten chemisch zu verbin-
ten Magengeschwürs zu reduzieren. den. Dabei zeigt eine negative V. die Zahl
Durch die einhergehende Verminderung der freien Wasserstoffatome an, an die
der Peristaltik kann eine Plastik des Ma- sich ein Atom eines chemischen Elements
genausgangs (Pyloroplastik) und ein ope- binden kann. Eine positive V. weist auf die
rativer Shunt zwischen Magen und Leer- Zahl der Wasserstoffatome hin, die ein
darm erforderlich werden, um eine ange- Atom eines chemischen Elements abgeben
messene Entleerung des Magens zu ge- kann. 2. In der Immunologie die Zahl der
währleisten. Antigen-Rezeptorsielien für ein Molekül
• vagotomy eines bestimmten Antikörpers bzw. die
Zahl der Antikörper-Rezeptorsielien für
Vagotonie. Erhöhte Erregbarkeit des para-
Antigene.
sympathischen Nervensystems, den Ge-
[lat.: valere, stark sein]
genspieler des sympathischen Nervensys-
• valence
tems.
• sympathetic imbalance Validation. Kommunikationsmethode mit
Vagotonus. Abnorme und anhaltende Stei- desorientierten, älteren Menschen nach
gerung des Erregungszustands des para- Naomi Feil (USA). Die Pflegenden versu-
sympathischen Systems infolge einer Sti- chen, die Motive und Gefühlswelt des
mulierung des .... Parasympathikus, insbe- verwirrten Menschen zu verstehen und
sondere bei einer Bradykardie mit ver- zu akzeptieren (eng!. to value = wert-
schätzen), um eine Vertrauensbasis her-
minderter Herzleistung, Ohnmacht und
zustellen. Sie begleiten diese Menschen
kurzzeitiger Bewusstlosigkeit.
• vagotonus und reagieren adäquat auf die vier Stufen
der Desorientierung: 1. Unglückliche
Vagusnerv. (Nervus vagus; Vagus; Eingeweide- Desorientierung, 2. Zeitverwirrtheit, 3.
nerv). X. Hirnnerv; als einer der beiden Sich wiederholende Bewegungen, 4. Da-
längsten Hirnnervenstränge gehört der V. hinvegetieren. Mit der V. wird nicht ver-
zum vegetativen Nervensystem und ver- sucht, den Verwirrten in die Realität zu-
sorgt einige Hals- und Brustorgane (z.B. rückzubringen.
Bronchien) sowie zahlreiche Bauchor- validation
gane. Seine parasympathische Wirkung
bezieht sich v.a. auf nach innen gerichtete Validität. (Gültigkeit). Tauglichkeit einer
Funktionen, z.B. Verdauung. Sein Gegen- Messmethode. Damit wird geprüft, ob ein
spieler ist der .... Sympathikus. (s.a. Para- Forschungsinstrument wirklich misst,
sympathikus) was es messen soll. Die Zuverlässigkeit
• vagus nerve (Reliabilität) bewertet die Wiederholbar-
keit und Stabilität der Messergebnisse, ob

1!1
Vakuumkürettage . .... Saugkürettage.
also bei wiederholter Anwendung die glei-
• vacuum aspiration chen Daten ermittelt werden.
Vakzin . .... Impfstoff. • validity
• vaccine Valsalva-Versuch. Methode zur Überprü-
Vakzination . .... Impfung. fung der Durchgängigkeil der -+ Eustachi-
• Vaccination Röhren. Nach tiefer Einatmung verschließt
der Patient Mund und Nase fest und ver-
Vakzine, synthetische. Künstlich produzier-
sucht kräftig auszuatmen. Sind die Eusta-
te Impfstoffe, z.B. durch Peptid .... synthese
chi-Röhren durchgängig, dringt Luft in
oder durch Klonen von -+ DNS.
die Paukenhöhle des Ohrs und der Patient
• synthetic vaccines hört ein ploppendes Geräusch.
Valenz. 1. In der Chemie die numerische [Antonio Valsalva, ital. Anatom, 1666-
Beschreibung der Fähigkeit eines Ele- 1723]
ments, sich mit Wasserstoffatomen oder • Valsalva's test
YIIR. Natürliche oder künstliche klappen- druck erhöht. Dies kann durch langes Ste-
förmige Struktur in Gefaßen oder Kanä- hen, schlechte Körperhaltung, Schwan-
len, die den Rückfluss der durch die Hohl- gerschaft, Bauchtumor oder durch eine
organe fließenden Flüssigkeit verhindert. chronische systemische Erkrankung her-
[lat.: valva, Türflügel, Klapptür] vorgerufen werden. Zu den Symptomen
valve zählen Schmerzen und Muskelkrämpfe
Vldvut. sowie ein Völle- und Schweregefühl der
is. -+ Semilunarklappe.
• semilunar valve Beine. Bevor Beschwerden durch eine V.
entstehen, ist oft eine Aufweitung der
Va1vulli . -+ Klappenentzündung. oberflächlichen Venen zu beobachten.
valvulitis - adj. varikös.
Wortteil mit der Bedeutung •varicosis
>>Dampf, Dunst<<.
[lat.: vapor, Dampf, Dunst] le, Aufweitung des Venengeflechts
.vapo- des Samenstranges. Die V. kann sich zu ei-
ner weichen, elastischen Schwellung aus-
......... Gerät, in dem flüssige Arznei- bilden, die Schmerzen verursacht.
mittel in Dampf umgewandelt werden, da- • varicocele
mit sie inhaliert oder durch Schleimhäute
aufgenommen werden können.
Varize. 1. Verdrehte und krankhaft erwei-
.vaporizer
terte Vene; Krampfader; Venenknoten.
v.rilnrl Statistische Methode, mit 2. Vergrößerte und geschlängelte Arterie
der bestimmt wird, ob die Unterschiede bzw. aufgeweitetes Lymphgefäß. - adj. va-
zwischen zwei oder mehreren Gruppener- rikös.
gebnissen zufällig auftreten. [lat.: varix, Venenknoten]
analysis ofvariance (ANOVA) •varix (pl. varices)
\'aricaJJi Virus. Virus der Herpes-
Gruppe, das beim Menschen Windpocken n-ZOSteH llulin. -+ Im-
(Varizellen) und Gürtelrose (Herpes zos- munglobulin, das aus dem Blut von gesun-
ter) hervorruft. Das Virus wurde aus Bläs- den Menschen gewonnen wird, die einen
chenflüssigkeit bei Windpocken isoliert; hohen Antikörperspiegel gegen Varicella-
es ist hoch infektiös und wird durch Zoster-Viren aufweisen. Das Immunglo-
Tröpfchen oder durch direkten Kontakt bulin kann Personen verabreicht werden,
übertragen. Ausgetrocknete Hautbläschen die in Kontakt mit Windpocken kommen,
enthalten keine aktiven Viruspartikel um das Ausbrechen der Krankheit zu ver-
mehr. Die Gürtelrose wird durch eine Re- hindern bzw. die Symptome zu mildern.
aktivierung der im Körper angesiedelten varicella-zoster immune globulin
Viren ausgelöst, meist einige Jahre nach (VZIG)

1!1 der Erstinfektion.


varicella zoster virus (VZV) Vas (pl. Sammelbezeichnung für
zahlreiche Gefaße im Körper, insbesonde-
Wlrilult. 1. Abnormal ausgeweitet, krampf- re solche, die Blut, Lymphe oder Samen-
adrig. 2. Betrifft eine -+Varize bzw. die flüssigkeit transportieren.
-+Varikose. [lat.: vas, Gefaß]
.varicose vas (pl. vasa)
VJtikose. (Krampfaderleiden). Ausgedehnte
Krampfaderbildung an Beinen und Unter- Vas afferens. Kleine Arterie, die Blut in das
körper infolge einer angeborenen Venen- Gefäßknäuel (Glomerulus) der Niere be-
klappeninsuffizienz oder einer Verlangsa- fördert. (s.a. Vas efferens)
mung bzw. Blockierung des Blutflusses in [lat.: vas + afferens, Gefäß + zuführend]
den Venen, wodurch sich der Gefäßinnen- vas afferens
V. lffenns. Gefaß, das aus dem Gefaß- Yasoclllatator. Nerv oder Substanz, die eine
knäuel (Glomerulus) der Niere austritt. Gefaßerweiterung bewirken. - adj. vaso-
(s.a. Vas afferens) dilatatorisch.
[/at.: vas + efferens, Gefaß + wegführend] • vasodilator
• vas efferens
'VIIIOinllllllt Die Funktion der auf die
Yasadlds lllargicl. Eine durch ein ---> Aller- Gefaße wirkenden Nerven (vasomotori-
gen ausgelöste Entzündung der Blutgefa- sche Nerven) hemmend.
ße, die von Juckreiz, Unwohlsein und • vasoinhibitory
leichtem Fieber sowie von Papeln, Blasen,
VlsD~I~ Lumenverengung von
urtikariellen Quaddeln oder kleinen
Blutgefaßen, insbesondere von Arteriolen
Hautulzera gekennzeichnet.
und Venolen in den Blutreservoirs der
• allergic vasculitis Haut und der Baucheingeweide. In Ver-
bindung mit weiteren Mechanismen wird
Yasalt1omle. Sterilisierungsmethode beim so der Blutdruck und die Blutverteilung
Mann, bei der beidseitig ein Stück des Sa-
im ganzen Körper gesteuert. - adj. vaso-
menleiters entfernt wird. Die V. wird häu- konstriktorisch.
fig ambulant unter lokaler Anästhesie
•vasoconstriction
durchgeführt.
•vasectomy ~ Substanz bzw. Umstand,
der eine Gefaßverengung veranlasst, z.B.
Yaln. Halbflüssige kolloidale Lösung Kälte, Angst, Stress, Nikotin etc. Darüber
oder Gel aus weichem ---> Paraffin, das ein hinaus bewirken körpereigene Stoffe wie
Zwischenprodukt der Destillation von Pe- Adrenalin und Noradrenalin eine Zusam-
troleum ist und äußerlich auf die Haut menziehung der Gefaße, indem sie Adre-
aufgetragen wird, um die Symptome von nalinrezeptoren im sympathischen Ner-
Verbrennungen oder Abschürfungen zu vensystem stimulieren. - adj. vasokon-
lindern. striktorisch.
•petroleum jelly [lat.: vas + constringere, zusammenzie-
hen]
......... Zu einem Blutgefaß gehörend • vasoconstrictor
bzw. dieses betreffend.
•vascular ~.---> Kreislaufzentrum.
• vasomotor center
VISialllrfsllio Gefaßneubildung in Gewe-
ben, die entweder natürlich abläuft oder 'RIIIIIIIIIIcll Die Nerven und Muskeln
operativ eingeleitet werden kann. betreffend bzw. von diesen ausgehend,
• vascularization die eine Gefaßerweiterung bzw. -Veren-
gung bewirken. ...
llaSIIIIIdit. Den Gefaßtonus beeinflussend •vasomotor ..
(durch Kontraktion oder Dilatation); wird
~ Krampfartiges Zusammen-
von Substanzen gesagt. ziehen der Blutgefaße. (s.a. Spasmus)
• vasoactive •vasospasm
VISD:IIIat:idiuft. Gefaßerweiterung durch Yasostlnudatloft. Reizung der Blutgefaße
Erschlaffung der glatten Gefaßmuskula- zur Zusammenziehung (Kontraktion)
tur, Hemmung der --->Vasokonstriktoren bzw. Erweiterung (Dilatation). - adj. va-
oder Stimulation der gefaßerweiternden sostimulierend.
Nerven (--->Vasodilatatoren). - adj. vasodi- •vasostimulation
latatorisch.
[/at.: vas + dilatare, erweitern] Vlltllftldentng Verkümmerung der psy-
• vasodilation chosexuellen Entwicklung aufgrund einer
1038 Va terfixu~rung ·',._

krankhaft engen und lähmenden emotio- das vegetative/autonome Nervensystem


nalen Bindung an den eigenen Vater. und seine Funktionen betreffend.
• father fixation • vegetative
VaterkompleJt. Unterdrücktes Verlangen Velpeau-Verband. Schultergürtel-Ver-
nach einer inzestuösen Beziehung zum ei- band, durch den Ellbogen und Schulter
genem Vater. immobilisiert werden, indem der Ober-
[lat.: pater, Vater + complectere, umar- arm seitlich gegen den Oberkörper und
men.] der gebeugte Unterarm vor der Brust fi-
• father complex xiert werden.
Vaters<haftstest Untersuchung, die auf (Aifred Velpeau, fr. Chirurg, 1795-1867]
den genetischen Blutgruppen basiert und Velpeau's bandage
verwendet wird, um festzustellen, ob ein
bestimmter Mann der Vater eines be- Velum. Segelförmiges Gebilde oder Organ
im Körper, z.B. V. palatinum, das Gau-
stimmten Kindes ist oder nicht. So kann
z.B. ein Mann mit der Blutgruppe AB mensegel.
[lat.: velum, Segel]
nicht der Vater eines Kindes mit der Blut-
gruppe Null sein. • velum
• paternity test Velum palatinum. -+ Gaumensegel.
VATI-Lagerungen. Lagerungen zur Deh- • soft palate
nung, Atemunterstützung oder Dekubi- Vena axillaris. (Achselvene). Eine von zwei
tusprophylaxe. - V-Lagerung,- A-Lage- Venen der oberen Extremitäten, die aus
rung, -+ T-Lagerung, -+I-lagerung. der -+ V. basilica entstehen und am äuße-
ren Rand der ersten Rippe in die V. sub-
VDRL-Test. Abkürzung für einen in den davia münden.
Venereal Disease Research Laboratories
• axillary vein
entwickelten serologischen Flockungstest,
der bei Syphilis und anderen Erkrankun- Vena basilaris. (Königsvene). Eine der vier
gen, die durch Treponema hervorgerufen oberflächlichen Venen des Arms, die im
werden (z.B. Frambösie), positiv ausfällt. ulnaren Teil des zur Rückseite gelegenen
• voRLtest (dorsalen) venösen Netzwerks ansetzen
und zur Mitte hin (proximal) über die
Veganer. Mensch, der sich ausschließlich
von pflanzlichen Nährstoffen ernährt und
auf tierische Eiweiße inklusive Fisch- und
Milchprodukte ganz verzichtet. (s.a. Vege-
tarier)
• vegan

1!1
Vegetarier. Mensch, der sich hauptsächlich
von pflanzlichen Produkten ernährt, wie
z.B. Gemüse, Früchte, Körner und Nüsse.
Die meisten V. schließen Eier, Fisch- und
Milchprodukte in ihre Ernährung ein, ver-
zichten jedoch auf Fleisch und Wurst. Es
gibt verschiedene Ausprägungen des Ve-
getarismus: Lacto-ovo-V., Lacto-V., Ovo-
V. und strenge V. (s.a. Veganer)
• vegetarian
vegetativ. I. Die Pflanzen und deren
Wachstum und Fortpflanzung betreffend; Velpeau-Verband. Trikotschlauch mit Tra-
pflanzlich. 2. Unbewusst, unwillkürlich; gegurt
Rückseite der Elle (Ulna) des Unterarms
verlaufen und sich mit den tiefer gelege-
nen Armvenen zur Achselvene (Vena axil-
laris) vereinigen.
• basilic vein
-
Oberschenkelvene mündet in die große
Vena saphena.
femoral vein
-
der Vene liegt tiefer als die Arterie. Die

intcrna. (innere Hüftvene). Eine


Vena bFlthi,cJAi,s, (Oberarmvene). Vene im von zwei Venen im unteren Abdomen, die
Oberarm, die neben der Arteria brachialis mit der äußeren Hüftvene (V. iliaca exter-
verläuft und sich in die Achselvene (V. na) die gemeinsame Hüftvene (V. iliaca
axillaris) fortsetzt. communis) bildet.
brachial vein • internal iliac vein
~. Große Vene auf je- V.. jugularis.(Halsvene). Eine der Halsve-
der Seite des Halses, die aus der Vereini- nen, die sich in die Schlüsselbeinvene
gung der inneren jugularisvene und der oder die V. brachiocephalica fortsetzen.
Subklaviavene entsteht. Die V. b. leitet ve- Man unterscheidet die vordere (V. j. ante-
nöses Blut aus Kopf, Hals und oberen Ex- rior), die äußere (V. j. externa) und die in-
tremitäten ab und wird später zur oberen nere (V. j. interna) Halsvene.
Hohlvene {Vena cava superior). jugular vein
• innominate vein
jugularis imema. (innere Halsvene; innere
Vena e<va. Hohlvene; eine der beiden gro- Drosselvene). Halsvene, die Blut aus beiden
ßen Hohlvenen (V.c. inferior und V.c. SU- Hirnhälften, Gesicht und Hals sammelt
perior), die Blut aus dem Körperkreislauf und mit der Schlüsselbeinvene (V. subcla-
in den rechten Vorhof des Herzens trans- via) zusammen die V. brachiocephalica
portieren. bildet.
vena cava • internal jugular vein
,U infl'l'lor. (untere Hohlvene). Große Ylulelulis.(Milzvene). Große Vene im Un-
Vene, die sauerstoffarmes Blut von den terkörper, die zusammen mit der Einge-
Körperbereichen unterhalb des Diaphrag- weidevene (V. mesenterica) die Pfortader
mas zum Herzen transportiert. Die V. c. i. bildet und venöses Blut aus der Milz
entsteht aus der Verbindung der beiden (Lien) abtransportiert.
Hüftvenen (Venae iliacae) auf der Höhe lienal vein
des fünften Lumbalwirbels, steigt neben
der Wirbelsäule auf und gelangt durch maxi llaris, (Oberkiefervene). Eine von
eine Öffnung im Diaphragma in den lin- zwei tiefen Gesichtsvenen, die die Ober-
ken Herzvorhof. kieferschlagader (Arteria maxillaris) be-
inferior vena cava gleiten. jede V. m. verläuft neben der in-
neren und äußeren Halsvene (V. jugularis
phllka, Eine von vier oberflächlich externa und interna).
verlaufenden Venen des Handrückens.
cephalic vein
.maxillary vein
V.. mes.mterka (untere Gekröse-
II
adafts. (Gesichtsvene). Bezeichnung vene). Vene im rechten unteren Bereich
für eine periphere Vene, die venöses Blut der Bauchhöhle, die Blut des Rektums,
aus bestimmten Gesichtsteilen ableitet. Sigmoids und des absteigenden sowie Tei-
• facial vein len des querverlaufenden Kolons (Colon
descendens und transversum) abtrans-
Vena femoro!;s Große Oberschenkelvene,
portiert und gemeinsam mit der Milzvene
die in der Kniekehlenvene entspringt und die Pfortader bildet.
entlang der Arteria femoralis im proxima- inferior mesenteric vein
len Oberschenkeldrittel verläuft. Der dis-
tale Teil der Oberschenkelvene befindet V.. ovadca. (Eierstockvene). Eine von zwei
sich lateral zur Arterie; der proximale Teil Venen, die aus dem Venengeflecht eines
breiten Bandes nahe der Eierstöcke (Ova- YenM lmldl........... dedra. slnistra.
rien) und der Eileiter entspringen. Die Die beiden Venenstämme (der linke ist
rechte V.o. öffnet sich in die Vena cava in- mit 2,5 cm der längere), die aus der Verei-
ferior und die linke in die Nierenvene . nigung der rechten bzw. linken inneren
• ovarian vein Drosselvene (V. jugularis interna) und
den beiden Schlüsselbeinvenen (Vv. sub-
Vena partH. (Pfortader). Vene des Dünn- claviae) entspringen und sich zur oberen
darms, die in der Leber beginnt und in Hohlvene (V. cava superior) vereinen. Sie
kapillarähnlichen, feinen Asten endet, führen das gesamte Blut aus Kopf, Hals
welche das venöse Blut durch die Leberve- und Armen ab.
nen (Venae hepaticae) in die untere Hohl- [lat.: brachium, Arm; griech.: kephale,
vene (Vena cava inferior) führen. Der Kopf]
rechte Ast der V. p. führt in den rechten •brachiocephalic veins (right and left)
Leberlappen, der linke entsprechend in
den linken Leberlappen. Vtnae Clnlilc:H parvat. ---> Kleine Herzve-
nen.
• portal vein
• small cardiac veins
Vena pulm1nals. (Lungenvene). Eines von YenM ....,.._ (piJ. (Lebervenen). Die drei
zwei großen Gefäßen, die mit Sauerstoff Hauptvenen sind die rechte, mittlere und
angereichertes Blut aus den Lungen in linke Lebervene, die Blut von der Leber
den linken Herzvorhof (Atrium) transpor- über die Pfortader in die ---> Vena cava infe-
tieren. Die rechte V.p. verläuft dorsal über rior und zum rechten Herzvorhof leiten.
dem Vorhof und der Vena cava superior, .hepatic veins
die linke ventral zur absteigenden Aorta
thoracica. Yt111e telladlres. Venenpaar, das aus dem
• pulmonary vein Venengeflecht hervorgeht, das die Samen-
stränge umhüllt. Sie leiten das Blut in die
Y4lnl tlllnck:a inllml. (innere Brustkorbvene). untere Hohlvene ab.
Vene, die parallel zur Brustkorbarterie • testicular veins
verläuft und in die V. brachiocephalica YlniHic:tlo. (Phlebotomie). Venenschnitt
mündet. zur Einführung eines Katheters, wenn
• internal thoracic vein eine Infusion durch Punktion von ober-
flächlichen Venen nicht möglich ist.
.........,s,ndront. (Vena-Cava-Kompressi- • cutdown
ons-Syndrom). Meist bei schwangeren Frau-
en zu beobachtende Kreislaufstörung. Da- Vene (Y.) (pl. VY), Bezeichnung für Gefäße,
bei drückt die schwere Gebärmutter in die Blut aus dem gesamten Körper (mit
Rückenlage der Schwangeren auf die unte- Ausnahme der Lungenvenen und der Na-
re Hohlvene (Vena cava inferior) und be- belschnurvene) in den rechten Vorhof des
II hindert dadurch den Blutabfluss aus dem
utero-plazentaren Raum und den venösen
Blutrückfluss zum Herzen. Dadurch kann
Herzens zurücktransportieren. Die Ve-
nenwände bestehen aus drei Schichten,
die jenen des Herzens entsprechen. Es gibt
es zu einem Blutdruckabfall mit den ent- tiefe Vv., die durch die inneren Körper-
sprechenden subjektiven Symptomen bei strukturen verlaufen, und oberflächliche
der Frau und aufgrund der verminderten Vv., die durch die Haut oft gut sichtbar
Blutdurchströmung der Gebärmutter und sind. Vv. haben im Gegensatz zu ---> Arteri-
Plazenta zu Anzeichen einer Sauerstoff- en dünnere Wände, sind weniger elastisch
minderversorgung beim Feten kommen. und kollabieren, wenn sie verletzt werden.
Die Lagerung der Frau auf die linke Seite Sie enthalten in regelmäßigen Abständen
beseitigt die Symptome umgehend. halbmondformige Klappen. - adj. venös.
• vena cava syndrome; supine hypoten- [lat.: vena, Blutader]
sion •vein(v)
ViiM. qst lrdle. Eine der zahlreichen Normwerte: 5-12 cm Wassersäule oder 4-
--+ Venen, die sauerstoffarmes Blut aus 8 mmHg. {--+ Venendruck)
den verschiedenen Körperregionen ablei- • CVP measurement; measurement of
ten. S. V. entstehen in kleinen Gewebege- central venous pressure
flechten, die Blut aus den Kapillaren auf-
Ylnen(ldappln)insul'flzflitz. Unzureichende
nehmen und sie vereinen sich zu Gefaß-
Blutzirkulation, gekennzeichnet durch
ästen, die in Richtung Herz größer wer-
verminderten Blutrückfluss aus den Bei-
den. Sie sind größer und zahlreicher als
nen in den Rumpf, bedingt durch eine
--+ Arterien, haben dünnere Wände und
Überdehnung bzw. Zerstörung der Venen-
kollabieren, wenn kein Blut fließt.
klappen. Dadurch kommt es zu einer
• systemic vein Strömungsumkehr und das Blut fließt an-
statt in Richtung Herz in die Beine zu-
rück. Erste Anzeichen sind meist Bein-
Veletldnldc. Füllungsdruck, der durch das ödeme, später können sich Schmerzen,
zirkulierende Blut auf die Venenwände
Krampfaderleiden und Beingeschwüre bil-
ausgeübt wird. Der V. ist erhöht bei Stau-
den.
ungsinsuffizienz, akuter oder chronischer
Herzbeutelentzündung mit verengten •venous insufficiency
Herzvenen (konstriktive Perikarditis) YenenUtheter, ltldrlltt. Katheter, der
und einer Blockierung der Venen durch durch über verschiedene periphere Venen
Blutgerinnsel oder Druck von außen. An- gelegt wird und dessen Spitze in der obe-
zeichen eines erhöhten V. sind hervortre- ren Vena cava oder dem rechten Herzvor-
tende Venen auf dem Handrücken bei hof liegt. Mögliche Zugänge über obere
über Herzhöhe gehaltener Hand und Her- Venen sind: V. basilica, V., cephalica, V.
vortreten der Halsvenen im Sitzen, wenn anonyma, V. jugularis externa und inter-
der Kopf 30° bis 45° angehoben wird. na; mögliche Zugänge über die unteren
•venous pressure Venen sind: V. saphena magna, V. femora-
lis. Indikationen zum Legen sind sicherer
Venenzugang über längere Zeit, parente-
~ ....... {ZVD-Mes- rale Ernährung mit hochosmolarer Infu-
sung). Kontrolle der Druckverhältnisse in sionslösung, Messung des ZVD, Gabe von
den großen venösen Gefaßen vor dem hochwirksamen Medikamenten, erfolglo-
rechten Herz. Der ermittelte ---> ZVD-Wert se Punktion peripherer Venen. Beim Le-
gibt Auskunft über den Füllungszustand gen ist insbesondere auf korrektes Desin-
der Gefaße, den Venentonus und letztend- fizieren und Abdecken zu achten.
lich über die Rechtsherzfunktion und den • central venous catheter
gesamten Flüssigkeitshaushalt. In der In-
tensivmedizin gehört er zu den Standard-
Vlltenpuls. Herzsynchrone Druckschwan-
kungen in einer Vene, die meist an der äu-
Vitalparametern. Der ZVD kann über eine
ßeren oder inneren Halsvene getastet wer-
Wassersäule oder kontinuierlich elektro-
den. Der V. wird gemessen, um den Puls-
nisch ermittelt werden. Für die erste Va-
druck und die Form der Druckwelle zu
riante ist ein spezielles Infusionssystem
beurteilen.
erforderlich, über welches 0,9 o/o-ige
•venous pulse
NaCl-Lösung zum Patienten infundiert
wird. An der angebrachten Messlatte lässt ~Einstich durch die Haut in
sich dann der Wert in mmHg oder in eine Vene mit einer scharfen Lanzette, Ka-
cmH20 ablesen (Achtung: stationsübliche nüle oder Butterfly. Die V. mit einer Ka-
Abläufe beachten). Bei der elektronischen nüle erfolgt entweder zur Blutentnahme,
Variante muss der Patient über einen arte- zur intravenösen Gabe von Medikamen-
riellen Zugang verfügen. Über einen ten oder Kontrastmitteln oder zum Legen
Druckaufoehmer und einen Monitor kann einer Verweilkanüle, über die eine Infusi-
dann der ZVD-Wert abgelesen werden. on einlaufen soll. Bei der Punktion ist auf
-
1041 Ve ne npunktion :~

Funktionskanüle Blutbahn in die Lunge transportiert wird


mit Schutzhülle und dort ein Gefäß verschließen kann
(--+ Lungenembolie). Deshalb müssen die
Patienten absolute Bettruhe einhalten, bei
der das Bein hochgelagert wird. Nach
ärztlicher Anordnung wird das Bein ge-
wickelt; die Therapie besteht in dem Ver-
such der medikamentösen Auflösung des
Thrombus.
• deep vein thrombosis
Venenverweilkanüle. Verweilkanüle.

venerisch. Durch Geschlechtsverkehr


Flügel zum Anfassen übertragen (Krankheiten) bzw. --+ Ge-
und Fixieren schlechtskrankheiten betreffend.
[lat.: Venus, Göttin der Liebe]
• venereal
Luer-Ansch luss für
Ada pter oder ln- Venerologe. Facharzt, der auf Ursachen
fusionsschlauch und Behandlung von --+Geschlechtskrank-
Venenpunktion. Butterfly. heiten spezialisiert ist.
• venereologist
Venerologie. Wissenschaft und Lehre von
die entsprechende Desinfektion und Hy-
den --+ Geschlechtskrankheiten.
giene zu achten, um Infektionen zu ver-
meiden, sowie auf eine ausreichende Ve- • venereology
nenstauung, um diese sichtbar werden zu Venole. Kleinste sichtbare Blutgefäße, die
lassen. Zur Förderung der Venenherver- das Blut aus den --+ Kapillaren sammeln,
tretung an den Armen können warme sich zu --+ Venen verbinden und es zum
Armbäder eingesetzt werden. Bei der rechten Vorhof des Herzens abtranspor-
schnellen und geschickten Punktion ver- tieren.
spürt der Patient kaum Schmerzen. [lat.: venula, kleine Blutader]
• venipuncture • venule
Venenstripping. Operatives Verfahren, bei
venös. Zu einer --+ Vene gehörend bzw.
dem meist die große Vene an der Innen- diese betreffend, z.B. venöses Blut.
seite des Beins (Vena saphena magna) un-
• venous
terbunden und entfernt wird.

1!1 • vein Stripping


Venenthrombose. (Phlebothrombose). --+ Phle-
venöse Verweilkanülen, P11ege von. -+ pf]e-
geintervention der -+ NIC, <lie definiert ist
als <lie Pflege von Patienten mit einem
bothrombose.
• venous thrombosis längerfristigen venösen Zugang durch
einen getunnelten oder nicht-getunnel-
Venenthrombose, tiefe. Durch einen ten Katheter und implantierte Ports.
--+Thrombus in einer der tiefen Körperve- • Venous Access Devices (VAD) Main-
nen hervorgerufene Erkrankung; Krank- tenance
heitssymptome sind Berührungsempfind-
lichkeit, Schmerz, Schwellung, Erwär- Venostase. Verlangsamter bzw. zum Still-
mung und Hautentfärbung. Eine t. V. stand gekommener Blutrückfluss in einer
kann lebensbedrohlich sein, da der Vene.
Thrombus bei einer Loslösung über die • venous stasis
V t kulostomie-/Lumbaldrainagen, Pflege von Drainagen 1043

Venotomie. Operative Eröffnung einer leitet. Die V. wird beim kindlichen ---. Hy-
---.Vene. drozephalus oder bei posttraumatischen
• venotomy Liquorabflussstörungen durchgeführt.
(---. Ventrikel; Drainage)
Ventilation. Atmung, Belüftung der Lun-
gen; d.h. Vorgang, bei dem der Körper • ventricular drainage
über die Lunge mit Sauerstoff versorgt Ventrikeldru(k. ---. Blutdruck, der innerhalb
und Kohlendioxid aus der Lunge abtrans- der Herzkammer besteht; er ist während
portiert wird. - adj. ventilierend. der verschiedenen Phasen des Herzzyklus
[lat.: ventilare, schwingen, lüften] unterschiedlich.
• ventilation • intraventricular pressure
Ventilation, alveoläre. Luftvolumen, das Ventrikelseptumdefekt (VSO). Abnorme
zur Belüftung aller Lungenbläschen benö- Öffnung in der Scheidewand (Septum),
tigt wird; gemessen in Litern pro Minute. die die beiden Herzkammern (Ventrikel)
Die a. V. entspricht auch der Differenz trennt. Dadurch kann Blut von der linken
zwischen Gesamtventilation und Tot- in die rechte Kammer und über die Lun-
raumventilation. Der normale Mittelwert genarterie zurück in die Lunge fließen.
liegt zwischen vier und fünf Litern pro Der VSD ist die häufigste angeborene
Minute. (---. Lungenfunktion) Herzkrankheit.
• alveolar ventilation • ventricular septal defect (VSD)
Ventil;~tion·Perfusions· Störung. Störung, Ventrikel-Vorhof-Shunt. Operativ angelegte
bei der ein oder mehrere Lungenab- Verbindung zwischen einer Hirnkammer
schnitte belüftet, aber nicht mit Blut und dem rechten Vorhof des Herzens mit-
durchströmt, oder umgekehrt, mit Blut tels eines Katheters zur Ableitung von
durchströmt aber nicht belüftet werden. Hirnflüssigkeit (Liquor) bei ---. Hydroze-
• Ventilation perfusion defect phalus.
ventr(o)·. Wortteil mit der Bedeutung • ventriculoatrial shunt
»Bauch bzw. Magen«. Röntgenbild der Hirn-
Ventrikulogr;~mm .
[lat.: venter, Bauch, Leib] bzw. Herzkammern.
• ventr(o)- • ventriculogram
ventral. Bauchwärts, im Bauch bzw. zur Ventrikulographie. l. Röntgenuntersu-
Vorderseite des Körpers gelegen. Wird chung der Herzkammern nach Injektion
verwendet bei der Beschreibung und Lo- eines Kontrastmittels. 2. Röntgenographi-
kalisation von Organen, Strukturen, sche Darstellung der Hirnkammern,
Schmerzen etc. (s.a. dorsal) nachdem ein Kontrastmittel - meist Luft -
• ventral in die Kammern eingebracht und die
Ventrikel. Kleine Höhle bzw. Kammer, wie Hirnflüssigkeit dadurch ersetzt wurde.
z.B. die rechte und linke Herzkammer
oder eine der mit Liquor gefüllten Kam-
• ventriculography
Shunt. Operativ an-
ventrikuloperitone;~ler
1!1
mern im Gehirn. (s.a. Herzkammer) - adj. gelegtes Ableitungssystem bei ---. Hydroze-
ventrikulär. phalus mittels eines mit Klappen ausge-
[lat.: ventriculus, kleiner Bauch, Magen, statteten Kunststoffkatheters. Der Kathe-
Herzkammer] ter leitet überschüssige Hirnflüssigkeit
• ventricle (Liquor) aus einer Hirnkammer in die
Ventrikelblo(hde. ---. Liquorblockade. Bauchhöhle ab.
• ventricular block • ventriculoperitoneal shunt
Ventrikeldrainage. Ventilgesteuerte Liquor- Ventrikulostomie-/Lumbaldrainagen, Pfle-
drainage. Über ein Kathetersystem wird ge von Drainagen. -+ PFlegeintervention
der ---. Liquor aus den Hirnventrikeln abge- der -+ NIC, die definiert ist als die Pflege
10·1·1 Ventnkulostomie-/Lumbaldrainagen, Pflege von Drainagen

von Patienten mit einem externen Li- auf eine Wunde bzw. eine Schnittwunde
quordrainagesystem. gelegt wird.
• Tube Gare: Ventriculostomy/Lumbar • antiseptic dressing
Drain
Verband, feuchter. Umschlag mit einem
ventrolateral. Lokalisiert die Stellen angefeuchteten Tuch zur Linderung von
>>bauchwärts und seitlich« im Körper. Beschwerden bei einigen Hauterkran-
• ventrolateral kungen. Bei der Verdunstung der Feuch-
ventromedial. Lokalisiert die Stellen tigkeit wird die Haut gekühlt, angetrock-
>>bauchwärts und mittig<< im Körper. netes Blut und Serum aufgeweicht und
• ventromedial die Drainage von Wundsekret angeregt.
wet dressing
Verabceichung parenteraler Flüssigkeiten.
Intravenöse Infusion verschiedener Lö- Verband, kohäsiver. Verbandmaterial, das
sungen zur Aufrechterhaltung eines aus- an sich selbst, aber nicht an anderen Flä-
gewogenen Wasserhaushalts bei Wasser- chen klebL
verlust, zur Wiederauffüllung des Blutvo- • cohesive bandage
lumens, zum Ausgleich des Elektrolyt-
haushalts oder zur Ernährung. Verbandswechsel. I. Erneuerung von
• administration of parenteral fluids Wundauflagen. Der V. beinhaltet das Ent-
fernen der alten Wundauflage, die Inspek-
Verankerung. Chirurgische Fixierung eines tion und Reinigung der Wunde sowie das
beweglichen Körperorgans. Anbringen der neuen Wundauflage. Häu-
[griech.: agkyra, Anker] figkeit de V.s, die Technik und das Ver-
• anchorage bandsmaterial werden durch die Art der
Veräaung. Gewebeverletzung durch Kon- Wunde und den Verlauf des Wundhei-
takt mit einer starken Säure oder einer al- lungsprozes es bestimmt. 2. Erneuerung
kalischen Substanz, wie z.B. Phenol, Kreo- der Auflagen bei zentralen Venenkathe-
sol, Senfgas oder Phosphor. Als Erste-Hil- tern und intraarteriellen Zugängen zur
fe-Maßnahme müssen die betroffenen Inspektion der Punktion stelle und zum
Körperstellen mit viel Wasser abgespült Schutz vor einer Keimver chleppung.
werden, um die Chemikalie zu entfernen. • change of dres ing
Bei schwereren Verletzungen sofort ärztli-
che Hilfe aufsuchen. Verbesserung der Sicherheit. -+ Pflegeinter-
• chemical burn vention der ..... NIC, die definiert ist als die
Verstärkung de Gefiihl körperlicher
verbal. Wörtlich, mündlich; Wörter und und psychischer Sicherheit bei Patienten.
die Sprache betreffend. • Security Enhancement
[lat.: verbum, Wort]

1!1
• verbal Verbindung. I. Chemische Substanz, die
Verband. Sauberes, meist steriles Abde- aus zwei oder mehreren, in bestimmten
Verhältnissen vorkommenden Elementen
ckungsmaterial, das direkt auf eine Wun-
besteht und nicht mit physikalischen Mit-
de bzw. auf krankhaftes Gewebe aufge-
legt wird, um Sekreten zu absorbieren, teln getrennt werden kann. 2. Aus zwei
vor traumatischen Verletzungen zu oder mehreren Wirkstoffen zusammenge-
schützen, Wundsauberkeit zu gewähr- setzter Stoff, z.B. ein pharmazeutisches
leisten oder Blutungen zu stoppen. Mittel.
• compound
• dressing
Verbindung, alkylierende. (Aikylanzien). Sub-
Verband, antiseptischer. Ein mit einem stanz mit einer Alkylgruppe, die ein Was-
-+ Antiseptikum behandelter Verbands- serstoffatom in einer organischen Verbin-
stoff, der zur Behandlung einer Infektion dung ersetzen kann. Diese chemische Re-
__ - Verbrennung I 045

aktion führt zu einer Störung der Mitose Verbrennung. 1. Verletzungen, die durch
und Zellteilung, insbesondere in schnell Hitze, Elektrizität, Chemikalien, Strahlun-
wachsendem Gewebe. Diese Substanzen gen oder Gase verursacht werden und de-
werden als ->Zytostatika bei der Krebsbe- ren Ausdehnung durch die Menge der
handlung eingesetzt. (->Alkyl) (s.a. Im- dem Agens exponierten Zellen bestimmt
munsuppressiva) wird. Zur Behandlung einer V. gehören
• alkylating agent Schmerzbehandlung, Asepsis, Infektions-
prävention, Erhaltung des Flüssigkeits-
Verbrauchskoagulopathie. (disseminierte intra- und Elektrolytgleichgewichts und eine
vasale Gerinnung; DIC). Aufgrund verschiede- ausgewogene Ernährung. V.en werden in
ner Grundkrankheiten wird das Gerin- vier Schweregrade eingeteilt: V. 1. Grades
nungssystem aktiviert; das führt zur Bil- mit lokalen Schwellungen und Rötungen,
dung verbreiteter (disseminierter) Mikro- die einem Sonnenbrand ähneln; die Schä-
thromben in der Endstrombahn. Durch digung betrifft nur die obere Hautschicht
den hierbei stattfindenden Verbrauch von (Epidermis), nach Abschuppung und Ab-
Gerinnungsfaktoren (bes. Fibrinogen, heilung entstehen keine Narben (wie bei
Faktor V, VIII) und Thrombozyten kann einem Sonnenbrand). Bei der V. 2. Grades
es zu einer Blutungsneigung (hämorrha- bilden sich Brandblasen mit starken
gischen ---.Diathese) kommen. Komplika- Schmerzen. Die Schädigung betrifft die
tionen sind Schock und akutes Organver- Epidermis und die Lederhaut (Derma);
sagen. (-> Blutgerinnung; Koagulation; nach der Abheilung können Narben zu-
Thrombus; ARDS) rückbleiben. Bei der V. 3. Grades kommt
[lat. coagulare, gerinnen; gr. pathos, es zur Zerstörung und Nekrose der Haut
Krankheit] und der Hautanhangsgebilde. Sind Unter-
• disseminated intravascular coagula- haut, Muskeln, Sehnen und Knochen be-
tion teiligt, handelt es sich um eine V. 4. Gra-

Verbrennung. Verbrennungsstadien.

Au.sehen u;r,ul 2.Cr,td 3./~.Gr.td l"ekrose


(br.tunschw.~rzer Schorf)

Hautanhangsgebilde erbalten teilweise zerstört


erhalten
chrnerzempfindlich- sehr schmerz- schmerzhaft kein Schmerz
keit lieh
( adelstichprobe)
Therapie - kalt spülen - kalt spülen - kalt spülen (danach
- Verband - Blasen alternativ oder kombi-
abtragen niert):
- Verband - Verband
- Trockenbehandlung
- operative ekrotomie
Heilungsdauer 1 Woche ca,2Wochen über 2 Wochen (Spezial-
(Spontan- behandlung)
heilung)
arbenbildung keine gering ausgedehnt (Schrump-
fung oder Keloid)
1046 Verbrennung :

des. 2. Verbrennungs- bzw. Oxidationvor- durch die Nährstoffe vom Mund, über die
gang, bei dem Licht und Wärme abgege- Speiseröhre bis in den Magen und die
ben werden. Sauerstoff ist nicht brennbar, Därme transportiert werden. Die Drüsen
unterstützt aber den Verbrennungsvor- sondern Verdauungsenzyme ab, die die
gang. Die Verbrennungsrate ist von der Nährstoffe abbauen und für die Absorpti-
Konzentration und dem Partialdruck des on in den Blutkreislauf vorbereiten.
Sauerstoffs abhängig. digestive system; alimentary system
• burn; combustion
Verbrühung. Verbrennen der Haut durch
Verdauungsdrüsen. Drüsen, die Substanzen
Kontakt mit heißer Flüssigkeit oder hei-
absondern, welche Nährstoffe in absor-
ßem Dampf. (s.a. Verbrennung)
bierbare Stoffe abbauen. Zu den Verdau-
• scald ungsdrüsen zählen Speichel-, Darm-, Le-
Verdauungsapparat. Organe, Strukturen ber- sowie Bauchspeicheldrüse.
und Drüsen des ..., Verdauungstraktes, • digestive gland

Leber - - -- -H -
(Hepar)

Bauch-
speichel-
Zwölffinger- ---~=111!!1~ drüse
darm (Pankreas)
(Duodenum)
- ++--+-- - - Colon
transversum
Colon
descendens
Colon - - - - -+

1!1
ascendens Leerdarm
(Jejunum)

Krummdarm
(Ileum)

Blinddarm
(Zökum) Colon
sigmoideum

Wurmfortsatz Mastdarm
(Appendix vermiformis) (Rektum)

Verdauungsapparat. Organe des Verdauungsapparates.


VtrdatUtl!llllllfllll!, Enzyme im Verdau- folge von defekten Genen eines Autosoms
ungssystem, die Fette, Proteine und Koh- auf.
lenwasserstoffe hydrolysieren und die Ab- •autosomal inheritance
sorption dieser Stoffe bewirken.
• digestive enzyme YereriMmg. llfllso.a NIISSive. Verer-
bungsmuster, bei dem die Übertragung
Venlaullllgllllft. Dünnes, farbloses Sekret eines rezessiven Gens auf einem -+ Auto-
der Darmdrüsen, bestehend aus Salzsäu- som dafür sorgt, dass es zum Träger einer
re, Chymosin, Pepsinogen, Intrinsic-Fak- Information wird, wenn die Person für das
tor und Schleim. Merkmal (Aa) -+ heterozygot ist; das
•digestive juice Merkmal wird sichtbar, wenn die Person
-+homozygot ist (aa). Ein Viertel der Kin-
Ytrdluungstrlkt Ein mit einer Schleim- der von zwei heterozygoten Elternteilen
haut ausgekleideter Schlauch von etwa 9 (Aa) und alle Kinder von zwei homozygo-
m Länge, der sich vom Mund bis zum A- ten Elternteilen (aa) sind betroffen. Bei-
nus erstreckt; setzt sich aus den folgenden spiele für Merkmale infolge einer autoso-
Teilen zusammen: Mund, Rachen, Speise- mal-rezessiven Vererbung sind zystische
röhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm. Fibrose, Phenylketonurie und Galaktosä-
Der Schlauch, der ein Teil des Verdau- mie. (-+ autosomale Vererbung)
ungssystems ist, weist zahlreiche zugehö- •autosomal-recessive inheritance
rige Organe auf.
• digestive tract
YendJwltt, koclomlnante. Weitergabe einer
Eigenschaft, bei der beide Allelen eines
Yenllllung, lltentatiR. Erwerb aller geneti- Paares in derselben Heterozygote ausge-
schen Eigenschaften und Merkmale von drückt werden; z.B. AB bzw. die MNS
einem Elternteil, z.B. bei selbstbefruch- Blutgruppenantigene und Leukozytenan-
tenden Pflanzen und Tieren. tigene.
• alternative inheritance •codominant inheritance
YtrllliiJml, ~. Vererbungs-
Yenllllung, ~- Verer- muster bei dem die Übertragung von
bungsmuster, bei dem die Übertragung Merkmalen an das Geschlecht der Person
eines dominanten Gens auf einem -+ Auto- gebunden ist. Die Vererbung kann dabei
som dafür sorgt, dass ein bestimmtes rezessiv oder dominant erfolgen. X-chro-
Merkmal zum Ausdruck kommt. An einer mosomal vererbte Merkmale sind bei
Erbkrankheit erkrankte Kinder haben ein Männern immer ausgeprägt, bei Frauen
entsprechend betroffenes Elternteil, es sei hingegen nur, wenn die Vererbung domi-
denn, die jeweiligen Merkmale treten in- nant erfolgt.
folge einer Mutation auf. Achondroplasia, •X-linked inheritance
Osteogenese imperfekta, Polydaktylie und
einige neuromuskuläre Störungen sind
z.B. autosomal-dominante Erkrankungen.
......... ~ (Piasmaverer-
bung). Vererbung bestimmter genetischer
B
(-+ autosomale Vererbung) Eigenschaften durch selbstvermehrende
• autosomal-dominant inheritance Substanzen im Zytoplasma, wie z.B. Mito-
chondrien oder Chloroplasten, nicht also
'llnlrHng, illdiiSDmlll Vererbungsmuster, durch Gene. Das Phänomen kann bei
bei dem die Übertragung eines Merkmals Pflanzen und niederen Tiergattungen be-
von der Präsenz oder dem Fehlen be- obachtet werden.
stimmter Gene eines -+ Autosoms ab- • cytoplasmatic inheritance
hängt. Dieses Muster kann dominant oder
rezessiv sein, Männer und Frauen werden lerutelung. Chemischer Vorgang, bei
unterschiedlich oft davon betroffen. Die dem eine organische Säure (R-COOH)
meisten Vererbungsstörungen treten in- mit einem Alkoholmolekül (R-OH) kom-
10~ 8 Veresterung -

biniert wird und ein Ester (R-COOR) ge- gen, bei Befragungen durch Polizei oder
bildet wird. Staatsanwalt und evtl. während eines Pro-
• esterification zesses anwesend. (s.a. Vergewaltigungs-
trauma, Behandlung eines)
Verfahrensanweisung. Bindende Anord-
• rape counseling
nung zur Umsetzung von Organisations-
abläufen in Institutionen und deren Teil-
einrichtungen. Die V. wurde aus der In- Vergewaltigungssyndrom. __, NANOA-
dustrie übernommen und beschreibt den --+ Pflegediagnose bei erfolgter Vergewal-

Organisationsablauf als solches, ordnet tigung. Ein V. kann sich entwickeln nach
die Aufgaben den hierfür verantwortli- einem mit Gewalt oder durch Gewaltan-
chen Mitarbeitern zu und legt den zeitli- drohung erzwungenem Geschlechtsver-
chen Rahmen fest. V.en in medizinischen kehr gegen den Willen des Opfers. ln
Einrichtungen beschreiben beispielsweise der akuten Phase ist der Patient in seiner
die Aufnahme des Patienten, die angewen- Lebensweise desorganisiert und benötigt
deten Diagnoseverfahren oder auch das meist eine längere Phase der Reorgani-
Bestellwesen für Medikamente. Die V. ist sierung. Die typischen Charakteristika
ein wichtiges Instrument zur Beschrei- werden in drei Gruppen unterteilt: Ver-
bung und Sicherung der Qualität einer In- gewaltigung trauma, komplexe Reaktion
stitution. (s.a. Qualitätsdimensionen) und stille Reaktion. Die akute Phase des
• procedural rule Vergewaltigungstraumas umfasst starke
emotionale Reaktionen, wie z.B. Wut,
Verfolgungswahn. Denkstörung, die weni- Schuldgefühle und Beschämung, Angst
ger stark ausgeprägt als bei einer ---. Wahn- vor körperlicher Gewalt und Tod, Demü-
vorstellung ist und häufig in Verbindung tigung, Rachegefiihle und eine Reihe von
mit paranoiden Störungen auftritt. Der V. körperlichen Beschwerden. Die komple-
äußert sich darin, dass eine Person sich xe Reaktion beinhaltet sämtliche Cha-
bedroht oder diskriminiert oder von an- rakteristika des Vergewaltigungstrau-
deren Personen und äußeren Einflüssen mas, kann zu Alkohol- und Drogenab-
schlecht behandelt fühlt. hängigkeit fUhren und Symptome frühe-
• idea of persecution; delirium of perse- rer Zustände inklusive psychischer
cution Krankheiten reaktivieren. Die stille Re-
Vergewaltigung. (Notzucht). Mit Gewalt oder aktion tritt manchmal an die Stelle des
unter Gewaltandrohung erzwungener he- Vergewaltigungstraumas oder der kom-
tero- oder homosexueller Geschlechtsver- plexen Reaktion. Sie beinhaltet eine
kehr. V. ist ein Gewaltverbrechen, dessen
abrupte Veränderung der sexuellen Be-
ziehungen, vermehrte Albträume, zu-
Opfer medizinisch und psychologisch be-
nehmende Angst in Gesprächen über
treut werden sollten.
die Vergewaltigung, auffallige Verände-
• rape rungen im Sexualverhalten, Abstreiten
1!1 Vergewahigungsberatung. Beratung des
Vergewaltigungsopfers durch eine ausge-
bildete Person. Idealerweise beginnt die
der Vergewaltigung oder Ablehnung da-
rüber zu sprechen sowie plötzliches Auf-
treten von phobischen Reaktionen.
Beratung sofort bei der ersten Meldung rape-trauma syndrome
des Verbrechens. Zunächst bietet der oder
die Berater/in gefühlsmäßige Unterstüt- Vergewaltigungstraurna, Behandlung.
zung, indem er/sie dem Opfer unvorein- --+ Pflegeintervention der ---. NIC, die defi -
genommen und objektiv gegenübertritt. niert wird als die Gewährleistung emo-
Die Berater/innen können dem Opfer tionaler und körperlicher Unterstützung
auch aktive Unterstützung und rechtli- unmittelbar nachdem eine Vergewalti-
chen Beistand bei medizinischen und ju- gung berichtet wird
ristischen Untersuchungen anbieten, d.h.
• Rape-Trauma Treatment
sie sind bei medizinischen Untersuchun-
_, . Verha ltensanderung, soziale Kompetenz 1049

Vergiftung. alkalische. Vergiftung, die werden können, wie auch geistige Aktivi-
durch die Einnahme einer alkalischen täten, die interpretiert werden können.
Substanz verursacht ist, z.B. Salmiakgeist, • behavior
Lauge sowie verschiedene Waschpulver.
Als Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten große Verhalten, abnormes. Nicht angepasste
Mengen Wasser oder Milch zugeführt Handlungen oder Aktivitäten, die für eine
werden, um die alkalische Substanz zu Person oder die Gesellschaft unangemes-
verdünnen. Der Patient darf nicht zum Er- sen sind. Solche Handlungen reichen von
brechen gebracht werden und keine einer vorübergehenden Unfahigkeit, mit
schwachen Säuren zu sich nehmen, son- Stresssituationen umzugehen, bis zu dau-
dern muss sofort ins Krankenhaus ge- erhaften absonderlichen oder Zerstöreri-
bracht werden. schen Verhaltensweisen oder einer voll-
• alkali poisoning ständigen Desorientierung und Rückzug
von der Realität des Alltagslebens. (-+ Ver-
haltensstörung)
Vergiftungsgefahr. Anerkannte -+ NAN-
DA--+ Pflegediagnose; bestehendes ver- [lat.: abnorma, von der Regel entfernt]
stärktes Risiko für eine ungewollte Expo- • abnormal behavior
sition gegenüber oder die Einnahme von Verhalten, aggressives, nicht gesellschaftsfä·
Drogen oder gefährlichen Substanzen in higes. Kindliche und pubertäre Verhal-
Dosierungen, die für eine Vergiftung tensstörung, gekennzeichnet durch offene
ausreichend stark sind. Interne Risiko- bzw. versteckte Feindseligkeit, Ungehor-
faktoren sind reduziertes Sehvermögen sam, körperliche und verbale Aggression,
ohne angemessene Sicherheitsvorkeh- Rachegelüste, Aufmüpfigkeil und Zerstö-
rungen, mangelhafte Sicherheit oder Un- rungswut. Häufig äußert sich diese Stö-
terrichtung bezüglich der potenziell ge- rung in Lügen, Stehlen, Wutausbrüchen,
fährlichen Substanzen, kognitive oder Vandalismus und körperlicher Gewalt ge-
emotionale Störungen und eine schlech- genüber anderen Menschen.
te finanzielle Situation. Zu den externen • unsocialized aggressive reaction
Risikofaktoren zählen größere Mengen
giftiger Substanzen im Haushalt, Arznei- Verhalten, aufgabenorientiertes. Handlun-
mittel oder Gifte in unverschlossenen gen, die die Wahrnehmungsfahigkeiten
Schränken, die für Kinder oder verwirrte einer Person einbeziehen, und durch die
Personen zugänglich sind, Verfügbarkeil Probleme und Konflikte gelöst sowie das
von illegalen Substanzen, die möglicher- Bedürfnis nach weniger Stress befriedigt
weise mit schädigenden Zusätzen konta- werden sollen.
miniert sind, ungeschützter Kontakt mit • task-oriented behavior
Schwermetallen oder Chemikalien, Far-
ben oder Lacken in schlecht belüfteten Verhalten, deviantes. Überschreitung der
Räumen, giftge Pflanzen oder atmosphä- Grenzen von allgemein anerkannten Ver-
rische Verunreinigungen.
• poisoning, risk of
haltensweisen sowie fehlende Anpassung
an die sozialen Normen einer Gruppe.
• deviant behavior
1!1
Vergiftungszentrale. Beratungsstelle für Verhaltensänderung. -+ Pflegeintervention
Laien und medizinisches Personal bei der -+ NIC, die definiert wird als die För-
Vergiftungsfallen bzgl. der Therapie und derung einer Änderung bestimmter Ver-
der zu erwartenden Nebenwirkungen. haltensweisen.
• poison control center
• Behavior Modification
Verhalten. I. Die Art, wie jemand handelt
oder seiner Rolle gerecht wird. 2. Alle Verhaltensänderung. soziale Kompetenz.
Handlungen einer Person, sowohl körper- -+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
liche Aktivitäten, die direkt beobachtet niert wird als die Unterstützung von Pa-
1050 Verhaltensanderung, soziale Kompetenz 1•

rienten, um zwischenmenschliche so- len oder Fehlen von Begrenzungen,


ziale Fähigkeiten zu entwickeln oder zu Frühgeburt (Unreife) und invasive oder
verbessern. schmerzhafte Behandlungen.
• Behavior Modification: Social SkiUs • infant behavior, disorganized: risk of
Verhaltensforschung. Studium verschiede- Verhaltensorganisation, unausgereifte
ner, miteinander in Verbindung stehender kindliche. Anerkannte ... NANDA--> Pf1e-
Disziplinen, z.B. Psychiatrie, Psychologie, gediagnose; Veränderung der Integration
Soziologie und Anthropologie, die und Modulation der physiologischen
menschliche Aktivitäten beobachten und und verhaltensbewgenen Funktionssys-
untersuchen; dazu gehören die psycholo- teme (z.B. autonome, motorische, zu-
gische und emotionale Entwicklung, in- stands- und organisationbezogene und
terpersonale Beziehungen, Wertvorstel- selbstregulierende Systeme sowie Auf-
lungen und moralische Fragen und merksamkeits-Interaktions-Systeme).
Grundsätze. (s.a. Ethologie) Kennzeichnende Merkmale sind Abwei-
• behavioral science chungen von den grundlegenden physio-
logischen ormwerten, Zittern, Schreck-
Verhaltensorganisatlon, Möglichkeit einer haftigkeit, Zuckungen, Oberstreckung
verbesserten kindlichen. Anerkannte von Armen und Beinen, diffuser, ober-
... NANDA- Pf1egediagnose; Struktur flächlicher Schlaf, unzulängliches selbst-
der Modulation von physiologischen regulierendes Verhalten, unzulängliche
und verhaltensbewgenen Funktionssys- Reaktion auf visueUe und auditive Reize,
temen eines Säuglings (z.B. autonome, Gähnen und Apnoe.
motorische, zustands- und organisati- • infant behavior, disorganized
onsbezogene und selbstregulierende Sys-
teme sowie Aufmerksamkeits-Interakti- Verhaltensstörung. Eine Reihe von antiso-
ons-Systeme), die zufriedensteUend sind, zialen Verhaltensmustern, die vorwiegend
doch noch weiter verbessert werden bei Kindern und Jugendlichen auftreten,
können und somit zu einem höhen Inte- z.B. übermäßige Aggressivität, Hyperakti-
gralionslevel in Reaktion auf Reize in der vismus, Zerstörungswut, Grausamkeit,
Umgebung fiihren. Kennzeichnende Schuleschwänzen, Lügen, Ungehorsam,
Merkmale sind stabile Vitalzeichen, phy- sexuelle Perversionen, Kriminalität, Alko-
siologischer Schlaf-Wachzustand, selbst- holismus und Drogenabhängigkeit.
regulierende Verhaltensweisen und adä- • behavioral disorder
quate Reaktion auf visueUe oder auditive Verhaltenstherapie. Art der -> Psychothera-
Stimulationen. pie, die versucht, erkennbare, schlecht an-
• infant behavior, organized: potential gepasste Verhaltensmuster durch eine
for enhanced oder auch mehrere neue und angemesse-
nere Reaktionen auf bestimmte Reize zu
1!1 Verhaltensorganisation, Risiko für eine un-
ausgereifte kindliche. Anerkannte ... NAN-
DA - Pflegediagnose; Risiko fiir eine
ersetzen.
• behavior therapy
Veränderung der Integration und Modu- Verhaltensweisen, Umgang mit bestimm-
lation der physiologischen und verhal- ten. -> Pflegeintervention der _, NIC, die
tensbezogenen Funktionssysteme (z.B. definiert wird als die Hilfe fiir Patienten
autonome, motorische, zustands- und im Umgang mit negativen Verhaltens-
organisationsbezogene und selbstregu- weisen.
lierende Systeme sowie Aufmerksam- • Behavior Management
keits-Interaktions-Systeme). Zu den Ri-
sikofaktoren zählen Schmerzen, oral- Verhaltensweisen, Umgang mit: Selbstver-
motorische Probleme, Überstimulation stümmelung. -> Pflegeintervention der
durch die Umgebung, fehlendes Einhül- -> NIC, die definiert wird als die Unter-
< :_ Verletzungsns1ko I OS!

Stützung von Patienten, selbstverstüm- gleiterscheinung von Tuberkulose. (---. ver-


melnde oder Selbstzerstörerische Verhal- käsen)
tensweisen einzuschränken oder einzu- [lat.: caseus, Käse.]
stellen. • caseation
• Behavior Management: Se.lf-Harm
Verkettung. System erlernter Verhaltens-
Verhaltensweisen, Umgang mit: Sexualität. weisen, wobei jede Reaktion den Stimulus
-+ Pflegeintervention der ---. NIC, die defi- für die nächste Reaktion bildet.
niert wird als die Beschreibung sowie • chaining
Vorbeugung gegen gesellschaftlich unak-
zeptab.le sexuelle Verhaltensweisen. Ver1egunglfntlassung. Planung der. ---. Pfle-
Behavior Management: Sexual geintervention der NIC, die definiert
wird als die Vorbereitung von Patienten
Verhaltensweisen, Umgang mit: Oberaktivi- auf ihre Verlegung/Entlassung innerhalb
tät/Konzentrationsstönmg. Pflegeinter- oder außerhalb der gegenwärtigen Ge-
vention der ---. NIC, die definiert wird als sundheitspflegeeinrichtung von einer
die Gewährleistung eines therapeuti- Pflegeform in einer andere.
schen Milieus, um ein Aufmerksamkeits- • Di charge Planning
defizit und/oder einer Überaktivität zu
behandeln oder optimale Funktionen Verlegungsstress-Syndrom. Anerkannte
bei Patienten zu fördern. -+ NANDA- Pflegediagnose. Das V. be-
• Behavior Management: Overactivity/ schreibt den Zustand eines Patienten,
Inattention bei dem physiologische und/oder psy-
cho oziale Störungen infolge der Verle-
Verhornung. Umwandlung von Hautzellen gung von einer Umgebung in eine ande-
zu Hornhaut. re auftreten. Charakteristische Merk-
• cornification male sind z.B. Umgebungs-/Ortswechsel,
Angst, Besorgnis, zunehmende Zeichen
Verkalkung. (Kalzifikation). Ansammlung von der Verwirrtheil (bei älteren Menschen),
Kalziumsalzen in Körpergeweben. 99% Depression, Einsamkeit, Aussagen über
der Kalziummenge, die in den menschli- Widerwilligkeit der Verlegung, Schlaf-
chen Körper gelangt, wird von den Kno- störungen, Veränderung der Essgewohn-
chen und Zähnen aufgenommen, das rest- heiten, Abhängigkeit, gastrointestinale
liche 1% kommt in löslicher Form in Kör- Störungen, vermehrtes Au sprechen von
perflüssigkeiten vor, z.B. im Blut. Bedürfnissen, Unsicherheit, fehlendes
• calcification Vertrauen, Ruhelosigkeit, Ausdruck von
Traurigkeit, unvorteilhafter Vergleich
Verlcalkung. dystrophische. Krankhafte An- zwischen jetzigem und früherem Perso-
sammlung von Kalziumsalzen in nekroti-
schen oder degenerierten Geweben.
[griech.: dys, Fehl- + trophe, Ernährung.]
nal, Aussage, wegen der Verlegung be-
orgt oder betroffen zu sein, erhöhte
Wachsamkeit, Veränderung des Körper-
1!1
• dystrophic calcification gewichts und Rückzug.
verlcapselt. (eingekapselt). Bezeichnung für • relocation stress syndrome
Arterien, Muskeln, Nerven und andere
Verletzungsrisiko. Anerkannte ..... NANDA-
Körperteile, die von fibrösen oder mem-
Pflegediagnose; erhöhtes Risiko eines
branartigen Materialien umgeben sind.
Patienten, aufgrund von Umgebungsbe-
• encapsulated
dingungen eine Körper chädigung zu
Verkäsung. Form der Gewebenekrose, die erleiden, die mit den Anpassungs - und
von einem Verlust der Zellform begleitet Verteidigungsreaktionen interagieren.
ist. Das erkrankte Gewebe hat das Ausse- Die Ursache kann somatisch (intern)
hen von krümeligem Käse. Typische Be- oder umgebungsbezogen (extern) sein.
1052 Verletzungsnsiko ~.

Zu einem somatischen Risiko gehören nende Merkmale sind die Anwendung


abnorme, sensorische Funktionen, Auto- von Hausmitteln (Selbstbehandlung) zur
irnrnunreaktionen, Mangelernährung, Linderung von Symptomen, Untertrei-
Hämoglobinopathie, Hautverletzungen, bung der Symptome, Verschieben der
Entwicklungsstörungen und psychologi- Symptomquelle auf andere Organe und
che Dysfunktionen. Umgebungsrisiken Verschiebung der Furcht vor den Polgen
sind fehlende Impfung, Präsenz von pa- des Zustandes.
thogenen Mikroorganismen, chemische • denial, ineffective
Gifte, Alkohol, Nikotin, Nahrung mittel-
zusätze, bestimmte Transportmittel, äu- vermicularis. Wurmförmig.
ßerliche Aspekte von Gemeinschaften, • vermicular
Gebäuden, Ausstattungen oder Einrich-
tungen, fehlende Unterstützung und ver- vermiformis. Wurmförmig.
schiedene psychologische Faktoren. • vermiform
• injury, risk of
Vermifugum. Wirkstoff bzw. Mittel, das
Würmer aus dem Darm vertreibt. (s.a. An-
Verletzungsrisiko, durch perioperative La-
tihelminthika; Vermizid)
gerung. Anerkannte --+ NANDA---+ Pllege-
[Iat.: vermis + fugare, Wurm + vertrei-
diagnose; Ri iko für einen Patienten, auf-
ben]
grund der Umgebungsbedingungen bei
einer Operation Verletzungen zu erlei- • vermifuge
den. Risikofaktoren sind Desorientie-
Vermis, pl. Vermes. 1. Wurm, Helminthe
rung, lmmobilität, Muskelschwäche,
2. Wurmförmiges Gebilde bzw. Struktur,
sensorische oder wahrnehmungsbezoge-
wie z.B. der mittlere Teil des Kleinhirns,
ne Störungen infolge einer Narkose, Fett-
leibigkeit, Abmagerung und Odeme. der die beiden Kleinhirnhälften verbindet.
- adj. vermiform.
• injury, perloperative positioning: risk
• vermis (pl. vermes)
of
Vermizid. (Antihelminthikum). Wurmtötender
Verleugnung. 1. Verweigerung bzw. Zu- Wirkstoff, der insbesondere auf Würmer
rückhalten von Bedürfnissen und Wün- im Darm wirkt. - adj. vermizid.
schen; kann zu körperlichen oder emotio- [lat. : vermis, Wurm]
nalen Mangelerscheinungen führen. • vermicide
2. Unbewusster Abwehrmechanismus, bei
dem emotionale Konflikte und Ängste Vernachlässigung, halbseitige. Anerkannte
vermieden werden, indem unerträgliche --+ NANDA-- Pllegediagnose, die den Zu-
Gedanken, Gefühle, Wünsche, Impulse stand eines Patienten beschreibt, der ei-
oder Gegebenheiten verdrängt werden. nen Körperteil bzw. eine Körperhälfte

1!1 • denial

Verleugnung, unwirtsame. Anerkannte


(sowie das Umfeld auf der betreffenden
Seite) nicht bewusst wahrnimmt und
ihm keine Aufmerksamkeit schenkt. Ty-
... NANDA- Pllegediagnose; bewusster pische Merkmale für diesen Zustand
oder unbewusster Versuch, die Kenntnis sind eine anhaltende Unaufmerksamkeit
oder Bedeutung eines Ereignisses abzu- gegenüber Reizen von der betroffenen
leugnen, um Angst und Furcht bezüglich Seite, unzureichende persönliche Pflege
der Nachteile für die Gesundheit zu lin- bzw. Ignorieren der betroffenen Seite, d.
dern. Der Betroffene verzögert die Inan- h. der Patient schaut nicht auf diese Sei-
spruchnahme einer medizinischen Be- te, legt sich nicht auf die Seite, beachtet
treuung oder lehnt sie ab und nimmt die Essen nicht, das von dieser Seite gereicht
persönliche Relevanz der Symptome wird etc.
oder der Gefahr nicht wahr. Kennzeich- • unilateral neglect
,~ Vertigo 1053

Vernachlässigung einer Körperhälfte, Um- Gesundheitsleistungen oder Materialien


gang mit der. -+ Pflegeintervention der durch die Versicherungen.
-+ NIC, die definiert ist als der Schutt • lnsurance Authorization
und die sichere Reintegration betroffe-
ner Körperteile durch die Unterstützung Verstärkung. negative. Stimulus, der, wenn
von Patienten bei der Anpassung an ge- er sofort nach dem Auftreten einer be-
störte Wahrnehmungsfahigkeiten. stimmten Verhaltensweise erfolgt, die
Unilateral eglect Management Häufigkeit dieses Verhaltens reduziert.
• negative reinforcer
Vernebeln. Methode zur Verabceichung Verstauchung. Traumatische Verletzung ei-
von Arzneimitteln, bei der diese mit Hilfe nes Gelenks, gekennzeichnet durch
eines Apparates (Vernebler) in feinen Schmerzen, Schwellung und Hautverfär-
Tröpfchen in die Atemwege eines Patien- bung im Gelenksbereich. Dauer und Stär-
ten gesprüht werden, um Bronchialsekret ke der Symptome hängen vom Verlet-
zu lösen und das Ab husten zu erleichtern. zungsausmaß ab.
• nebulization • sprain
Vernebler. Vorrichtung, mit der Flüssigkei- Versteifung. Rigide oderunflexible Gelen-
ten fein zerstäubt und als Spray oder ke infolge von Arthritis oder anderen
Dampf abgegeben werden können. Mit rheumatischen Erkrankungen.
Hilfe eines V.s können die Raumluft oder • stiff joint
die Atemluft eines Beatmungsgerätes an-
gefeuchtet werden. Vertebra (pl. Vertebrae). --. Wirbel.
• atomizer; humidifier • vertebra

Vernix caseosa. -+ Käseschmiere. Vertebra coccygeal. (Steiß- bzw. Schwanzwir-


bel). Eines der vier Segmente der Wirbel-
• vernix caseosa
säule, die das Steißbein bilden. Bei diesen
Verruca. Gutartige warzenähnliche Haut- Segmenten handelt es sich um Rudimen-
wucherung mit verhornter Oberfläche, tärwirbel, die keine Stiele, Lamina oder
die durch Papilloma-Viren (Warzenviren) Dornfortsätze haben.
hervorgerufen wird. - adj. verrukös. • coccygeal vertebra
[lat.: verruca, Auswuchs] vertebral. Zu einem oder mehreren Wir-
• verruca beln gehörend, diese betreffend oder aus
Verschlusskapazität Begriff aus der Atem- Wirbeln bestehend, z.B. Columna verte-
therapie; die Summe des Verschlussvolu- bralis (Wirbelsäule).
mens und des restlichen Gasvolumens in • vertebral
den Lungen. VertebralkanaL --. Wirbelkanal.
• closing capacity (CC)
1!1
• spinal canal
Verschlussvolumen. Das in den Lungen ver- vertebrokostal. Wirbel und Rippen bzw.
bleibende Gasvolumen zu dem Zeitpunkt, Rippenknorpel betreffend oder zu diesen
wenn die kleinen Luftwege sich während gehörend.
einer kontrollierten Maximalausatmung • vertebrocostal
zu schließen beginnen.
• closingvolume (CV) Vertex. I. Scheitel oder Spitze eines Or-
gans. 2. Speziell der am höchsten gelegene
Versicherung. Bevollmächtigung einer. Teil des Schädels; Scheitel.
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
[lat. : vertex, Scheitel]
niert wird als die Unterstützung von Pa- • vertex
tienten und Versicherungsvertretern bei Vertigo. Schwindel; Gefühl von Instabili-
der Gewährleistung von Zahlungen für tät, Schwindeligkeit, Gleichgewichtsver-
1054 Verliga ~ •

Iust oder Drehung, das durch eine Stö- Verweilkatheter. Jeder Katheter, der für
rung im Innenohr oder im Hirnstamm eine längere Zeit an einer bestimmten
ausgelöst wird. Man unterscheidet zwi- Einsatzstelle liegen bleiben soll, z.B. in
schen dem Gefühl, dass sich der Körper einer Vene.
um die eigene Achse dreht, oder demjeni- indwelling catheter
gen, dass sich alle Objekte um den Körper
herum drehen. Verwirrtheit, akute. Anerkannte NAN-
• vertigo DA--+ Pflegediagnose; plötzliches Auftre-
Vertigo auralis. (Meniere-Krankheit). Form der ten einer Reihe von allgemeinen, vo-
->Vertigo, die in Verbindung mit einer rübergehenden Veränderungen und Stö-
Ohrenkrankheit steht. Symptome sind rungen von Aufmerksamkeit, kognitiven
Schwindel und in schweren Fällen Er- Leistungen, psychomotorischen Aktivi-
schöpfungszustände und Erbrechen. täten, Bewusstseinszustand und/oder
(_, Meniere-Krankheit) Schlaf-Wach -Rhythmus. Zu den kenn-
• auditory vertigo zeichnenden Merkmalen zählen ver-
stärkte Agitiertheil oder Unruhe, Wahr-
vertikal. Senkrecht; im rechten Winkel zur nehmungsstörungen und mangelnde
Horizontalebene. Motivation, zielgerichtete oder sinnvolle
• vertical Verhaltensweisen zu initiieren oder zu
verfolgen.
Vertragsabschluss mit Patienten. -+ Pflege- • confusion, acute
intervention der -+ NIC, die definiert wird
als das Aushandeln eines Vertrages mit
Patienten zur Verstärkung spezifischer Verwirrtheit, dlronische. Anerkannte
Verhaltensänderungen. NANDA- Pflegediagnose; irreversible
längerfristige und/oder fortschreitende
• Patient Contracting Verschlechterung des Intellekts und Per-
Vertretungsbetreuung. ...., Pflegeinterventi- sönlichkeitsstörungen, die sich durch die
on der -+ NIC, die definiert wird als die verminderte Fähigkeit, Umweltreize zu
Gewährleistung einer Kurzzeitpflege zur interpretieren, sowie die verminderte
Entlastung der Betreuungspersonen aus Fähigkeit zeigen, intellektuelle Denkpro-
der Familie. zesse durchzuführen: dies äußert sich in
Störungen der Gedächtnisleistung, der
Respile Care
Orientierung und der Verhaltensweisen.
Verweilkanüle. (Verweilkatheter). Biegsamer Zu den kennzeichnenden Merkmalen ge-
Katheter aus Kunststoff, der über längere hören klinische Anzeichen von organi-
Zeit in einer Vene belassen wird. Über die schen Störungen, veränderte Interpreta-
V. kann z.B. eine -> Dauertropfinfusion mit tion oder Reaktion auf Reize, zuneh -
Medikamenten bzw. Salzen, Mineralstof- mende und längerfristige kognitive Stö-

1!1 fen und Vitaminen in das venöse System


einlaufen bzw. der Patient -> parenteral er-
nährt werden.
rungen, unveränderter Bewusstseinszu-
stand, gestörte Sozialisation, gestörte
Gedächtnisleistung (Kurzzeit- und Lang-
• venous access device zeitgedächtnis) und Persönlichkeitsver-
änderungen.
Verweilkanüle, Legen einer intravenösen. • confusion, chronic
-+ Pflegeintervention der -+ NIC, die defi-
niert wird als die Einführung einer Ver-
Verwirrtheitszustand. Schwache Form des
weilkanüle in eine periphere Vene zum
Deliriums; kann in jedem Lebensalter auf-
Zweck der intravenösen Verabceichung
treten und bereits bestehende Hirnkrank-
von Flüssigkeiten, Blut oder Arzneimit-
heiten begleiten. Gekennzeichnet von der
teln. (s. Abb. S. 1055)
Unfähigkeit, die Aktivitäten des täglichen
• Intravenous (IV) Insertion Lebens zu bewältigen, sowie von Gedächt-
~ Verweilkanal e I 055

Legen einer Verweilkanüle in


den Unterarm

Zurückziehen der Hohlnadel und


Vorschieben der Kunststoffkanüle

Anschließen des flüssigkeitsgefüllten


Infusionssystems

Fixieren der Kanüle

1!1

und des Infusionsschlauches


mit Heftpflaster

Verweilkanüle, Legen einer intravenösen.


nislücken, wirren Verhaltens- und Sprech- in die Samenleiter oder die Ejakulations-
weisen. gänge.
• confusional state •vesiculography
Ylrwin1heltsl.u llalter. Form einer vestllaallr. (vestibularis). Zu einem Vorhof
Dysfunktion des Zentralnervensystems (Vestibulum) gehörend, diesen betreffend
(ZNS), die durch Störungen der Stoff- oder von diesem ausgehend.
wechsel- bzw. andere biochemische Pro- • vestibular
zesse verursacht wird, welche für eine
normale Hirnfunktion erforderlich sind. Yestlllulunt. Vorhof; Raum oder Öffnung,
Dabei können Denk-, Bewusstseins-, Ge- die vor einer Körperhöhle bzw. -kanal
dächtnis- sowie Orientierungsstörungen liegt und als Eingang dient, wie z.B. das
auftreten. >>Vestibulum vaginalis<< (Scheidenvorhof)
• acute confusional state oder das >>Vestibulum auris<< (Vorhof des
knöchernen Labyrinths).- adj. vestibula-
Ytlylow-clensitJ IJpoproteia (VLDL), Aus Ei- ris; vestibulär.
weiß und Fett bestehendes, in der Leber [lat.: vestibulum, Vorhof, Vorplatz]
gebildetes Molekül, das über das Blut •vestibule
hauptsächlich Triglyceride an andere Stel-
len im Körper transportiert, wo sie entwe- Vlstlllulalft aarls. Vorhof des knöchernen
der gebraucht oder gelagert werden. Labyrinths, der für Orientierung und Be-
•very low-density Iipoprotein (VLDL) wegung mit verantwortlich ist.
• vestibule of the ear
Yttdgelung, konstitdoMIIt. Kindliche
Entwicklungsphase, während der das Vtd8rinlr. Tierarzt; Facharzt, der auf Ursa-
Wachstum unterbrochen wird. In man- chen und Behandlung von Krankheiten
chen Fällen können Krankheit oder Stress bei Haustieren und wilden Tieren spezia-
zu einer konstitutionellen Verzögerung lisiert ist. - adj. veterinär.
führen. [lat.: veterinarius, Tierarzt]
[lat.: constituere, etablieren.] •veterinarian
• constitutional delay Vetld8lnnedllln Tierheilkunde; Fachbe-
Yelklllllinlnfa. ..... Harnblase. reich der Medizin, der sich mit Tieren, de-
• urinary bladder ren Krankheiten und Heilung der Krank-
heiten beschäftigt.
Vesiadl (pl. Vesladu}. Kleine, mit klarer •veterinary medicine
Flüssigkeit gefüllte Bläschen oder Blasen
in der Haut. - adj. vesikulär. VHD.Abkürzung für>> Vereinigung der Hy-
[lat.: vesicula, kleine Blase, Bläschen] gienefachkräfte der Bundesrepublik
•vesicle Deutschland<<.
.VHD

II YlllraL Zu einem mit Flüssigkeit gefüllten


Organ - meist der Harnblase - gehörend
bzw. diese betreffend.
W.. Weg oder Passage, z.B. in der Fügung
>>per vias naturales<< {auf natürlichem
•vesical Weg).
[lat.: via, Weg]
vesllcullr. (vesicularis). Bläschenförmig, bläs- •via
chenbildend; in den Lungenbläschen auf-
~.... 1. Manuelle Massage
tretend.
.vesicular durch Zitterbewegungen der Fingerspit-
zen oder der flachen Hand, bei der die
Vesilulagrlplda Röntgenographische Un- entsprechenden Körperbereiche gut
tersuchung der Samenbläschen und der durchgerüttelt werden. 2. Massageart mit
angrenzenden Strukturen, meist nach einem elektrischen Vibrationsgerät.
vorheriger Injektion eines Kontrastmittels •vibratory massage
:_. · Vtrilismus. adrenaler 1057

Vibrionen. Gattung gerader oder geboge- Gerinnungsneigung nach großen Opera-


ner, gramnegativer, beweglicher Bakterien tionen oder bei Einnahme oraler -+ Kon-
mit Geißeln, wie z.B. die Vibrio cholerae, trazeptiva und 3. Blutströmungsver-
die Erreger der Cholera. Auch andere epi- langsamung, z.B. durch lrnmobilität
demische Magen-Darm-Infektionen wer- und/oder BewegungsmangeL Dieses sind
den durch V. hervorgerufen. nur die wesentlichsten Parameter, die
[lat.: vibrare, schwingen, schütteln] sich durch zahlreiche weitere Risikofak-
• vibrio toren ergänzen lassen. Zur Einschätzung
des Thromboserisikos sind heute auch
Vigilambulismus. Planloses Umherwan- diverse Skalen erhältlich.
dern in einer Art Wachzustand, jedoch [Rudolf Virchow, deutscher Pathologe
ohne spätere Erinnerung. (s.a. Somnam- (1821 - 1902). )
bulismus)
• Virchow's triad
• vigilambulism
Villus (pl. Villi). (Zotten). Zahlreiche kleine, viril. I. Den Mann oder das männliche Ge-
für das bloße Auge kaum sichtbare finger- schlecht betreffend, charakterisierend
förmige Erhebungen (Zotten), die z.B. bzw. zu diesem gehörend; männlich.
über die gesamte Schleimhaut des Dünn- 2. Männliche Eigenschaften oder Züge
darms verteilt sind. Die Zotten sind mit aufweisend, vermännlicht (besonders von
Epithelium bedeckt, durch das Flüssigkeit Frauen aber auch von Jungen gesagt).
und Nährstoffe diffundieren können. Jede • virile
Zotte besteht aus einem empfindlichen Virilisierung. (Maskulinisierung). I. Vermänn-
Bindegewebskern, mehreren Kapillaren lichung einer Frau. 2. Vorzeitige Ge-
und häufig nur einer Lymphkapillare, die schlechtsreife eines Jungen. - adj. viril;
sich bei der Verdauung von fettreicher virilisierend.
Nahrung mit Milchsaft füllt. • virilization
[lat.: villus, zottiges Haar]
• villus (pl. villi) Virilismus, adrenaler. (adrenogenitales Syn-
drom). Krankheitsbild mit einer übermäßi-
VIP. Abkürzung für englisch »vasoactive gen Ausscheidung von Androgenen, führt
intestinal polypeptide<< = gefäßaktives, in- zu Vermännlichung (Virilisierung). Die
testinales Polypeptid. übermäßige Hormonproduktion kann
• viP verschiedene Ursachen haben: einen Ne-
Virämie. Das Zirkulieren von Viren im bennierentumor, eine angeborene -+ Hy-
Blut. perplasie der Nebenniere oder einen ange-
• viremia borenen Mangel an Enzymen, die für die
Umwandlung von endogenen Androgenen
Virchow-Drüse. (Kiavikulardrüse). Harter in Glukokortikoide erforderlich sind.
Lymphknoten oberhalb des linken Schlüs-
selbeins, der bei bösartigen Bauchge-
schwülsten so groß ist, dass man ihn gut
Mädchen mit einem adrenogenitalen Syn-
drom weisen Anzeichen eines -+ Pseudo-
hermaphroditismus auf; im Kleinkindalter
1!1
tasten kann. kann eine Vergrößerung der Klitoris und
[Rudolf Virchow, dt. Pathologe, 1821- eine Verschmelzung der Schamlippen be-
1902] obachtet werden, später kommt es zu ei-
• Virchow's node ner tiefen Stimmlage, Akne, Ausbleiben
der Regel, sowie männlichem Haarwuchs
Virdlow-Trias. (Thrombogene Funktionstrias). und Muskelentwicklung. Jungen mit ei-
Kombination aus drei R.isikofaktoren, nem a. V. sind hinsichtlich der Entwick-
die das Entstehen einer __, Thrombose be- lung von Penis, Prostata sowie Haarwuchs
günstigen: I. Gefaßwandveränderungen, im Schambereich und den Achseln früh-
wie z.B. -+ Arteriosklerose, 2. Veränderun- reif. Ihre Hoden bleiben jedoch klein und
gen der Blutgerinnung, wie z.B. erhöhte unterentwickelt, da ein negatives Feed-
back des hohen adrenalen Androgenspie- Vlrw (pL Viren}. Sehr kleiner, parasitärer
gels eine normale pubertäre Erhöhung Mikroorganismus ohne selbstständigen
von Gonadotropin in der Hypophyse ver- Stoffwechsel, der sich nur in Zellen eines
hindert. lebenden Wirtsorganismus vermehren
• adrenal virilism kann. Ein V. besteht aus einem Nuklein-
säurekern (DNS oder RNS), der von ei-
Vidoo (pL Vldona, Vfda), In der Ruhe- nem Proteinmantel umgeben ist. Manche
phase befindliches, außerhalb der Zelle V. besitzen außerdem eine weitere Hülle
existierendes und infektiöses Virusteil- (Envelope) aus Lipoproteinen. Das V. stellt
chen mit einem Nukleinsäurekern, der den genetischen Code zur Vermehrung
von einem Proteinmantel (Kapsid) umge- zur Verfügung und die Wirtszelle die not-
ben ist. Das komplexe Nukleokapsid kann wendige Energie sowie weitere notwendi-
bereits ein vollständiges Virus bilden, wie ge Ressourcen. Bislang wurden über 200
z.B. die Adeno- und die Picornaviren, für den Menschen krankheitserregende V.
oder es kann noch von einer Außenhülle identifiziert, darunter fallen z.B. Adenovi-
(Envelope) umgeben sein, wie die Herpes- ren, Enteroviren, Herpesviren und Rhino-
viren. viren. - adj. viral.
•virion [lat.: virus, Schleim, Saft, Gift]
Vlrologe. Facharzt, der --+Viren und durch .virus
Viren hervorgerufene Krankheiten er- ~Durch --+Viren hervorgeru-
forscht. fene Lebererkrankung. (--+ Hepatitis)
•virologist .viral hepatitis (VH)
VhWgle. Wissenschaft und Lehre der Vlruslnllktlaft Sammelbezeichnung für
Viren und Virenerkrankungen.
--+ Erkrankungen, die durch einen der annä-
.virology hernd 200 bekannten und für den Men-
schen pathogenen Viren hervorgerufen
Vinmldllnam (pL Vlrastatllla). Mittel, das
werden. Einige dieser Viren sind hochgra-
hemmend auf das Wachstum und die Ver-
dig infektiös und lösen gefährliche Krank-
mehrung von Viren einwirkt. - adj. viro-
heiten aus, andere verursachen nur leichte
statisch.
und temporäre Beschwerden, die oft fast
•virostatic agent
unbemerkt vorübergehen. Eine Krankheit
vllastlllsdl. Wachstum und Vermehrung bricht aus, wenn Körperzellen durch ein-
von Viren hemmend (von Medikamenten gedrungene Viren zerstört werden. Nach
gesagt), in Abgrenzung zur Zerstörung Eindringen des Virus in den Organismus
von Viren. heftet sich dieser zunächst an eine emp-
•virustatic fängliche Zelle, die das Virus dann an sei-
ner Membran anlagert und festhält Da-
......., Infektionskräftig, hoch pathogen, nach dringt das Erbgut des Virus in die

II ansteckend.
.virulent
sogenannte Wirtszelle ein. Zu diesem
Zeitpunkt erzeugt das in seine Einzelteile
zerlegte Virus keine Symptome und kann
Vlrultrnz. Die Fähigkeit von Mikroorganis-
men, Krankheiten hervorzurufen. - adj. auch nicht aus den Zellen in seiner patho-
virulent. genen Form wiederhergestellt werden.
•virulence Das Virus beginnt aber nun in der Wirts-
zelle heranzureifen und sich mit Hilfe de-
Virus, Ollllogenlr, (Onkovirus). Gruppe von ren Energie und chemischer Moleküle mit
über 100 Viren, die die Entwicklung von seinem eigenen Erbgut zu vermehren. Da-
malignen neoplastischen Erkrankungen mit hat das Virus die Zelle für sich verein-
(z.B. Leukämie oder Sarkome) bei Men- nahmt. Nach einer gewissen Zeit - unter-
schen und Tieren verursachen. schiedlich lang für die verschiedenen Vi-
•oncogenic virus ren - treten unzählige, vollständig entwi-
.: :' .-· V1tamin(e) 1059

ekelte Viren im Organismus auf, die auch Viszera. Eingeweide; Innere Organe, die in
außerhalb der Wirtszelle existieren kön- einer Körperhöhle liegen, z.B. in Schädel,
nen und sich weitere Opferzellen suchen. Bauch, Brustkorb und Becken sowie die
Bei vielen V.en, darunter Mumps, Pocken endokrinen Organe. - adj. viszeral; visce-
und Masern, entsteht durch eine einmali- ralis.
ge Infektion eine lebenslange Immunität; [lat.: viscera, Eingeweide]
bei anderen hält die Immunität nur sehr • viscera
kurz an. Bei diesen Infektionen ist die In-
kubationszeit meist sehr kurz, die Viren vit.al. Das Leben betreffend, lebenstüchtig,
zirkulieren nicht im Blut, es bilden sich funktionstüchtig, lebenswichtig.
keine Antikörper und häufig entwickelt • vital
sich auch keine Immunität. (s.a. Virus) Vitalfärbung. Färbung von frisch entnom-
[lat.: virus, Schleim, Saft, Gift] menen Zellen oder Gewebe, ohne diese
• viral infection vorher fixiert zu haben.
Virusmarker. Bestimmtes Merkmal der Vi- • vital stain
ren, mit dessen Hilfe das Stadium einer Vitalkapazität (VK}. Fassungsvermögen der
HIV-Erkrankung erkannt werden kann, Lunge an Atemluft nach maximaler Ausat-
bestimmt durch die Anzahl der Viren in ei- mung (ca. 3500- 5000 ml). Die V. umfasst
ner Blutprobe. Der V. gilt als zuverlässiger die inspiratorische Reserveluft, das Atem-
als die Messung der CD4-Lymphozyten- zugvolumen und die exspiratorische Re-
zahl, die ebenfalls zur Bestimmung des serveluft.
Krankheitsfortschritts verwendet wird. • vital capacity (VC)
• viral marker
Vit.alzeichen. Pulsfrequenz, Atemfrequenz
Visite. Tägliche ärztliche Kontrolle aller und Körpertemperatur. (Der Blutdruck
Patienten einer Station in Begleitung der wird meist gemeinsam mit den V. gemes-
Stationsschwester oder einer Stellvertrete- sen, obwohl er streng genommen nicht di-
rin, die sämtliche Anordnungen und Be- rekt dazu zählt.)
funde in der Patientenkurve notiert. Chef- • vital signs
visite: V. des Chefarztes bzw. seines Stell-
vertreters bei Privatpatienten mit Chef- Vitalzeichen-Monitoring. .... Pflegeinterven-
arztbehandlung. tion der - NIC, die definiert ist als die Er-
[lat. : visitare, häufig aufsuchen] fassung und Analyse von kardiavaskulä-
• round; ward round ren und respiratorischen Daten sowie
der Körpertemperatur zur Bestimmung
viskös. Dick, zähfließend und/oder klebrig. und Verhinderung von Komplikationen.
• viscid; viscous • Vital Signs Monitaring
Viskosität. Fließfahigkeit einer Flüssigkeit/
Lösung. Eine Lösung mit hoher V. ist eher
dick und fließt aufgrund der Reibung der
Vitamin(e). Organische Nahrungsbestand-
teile, die in kleinen Mengen für die nor-
male physiologische und die Stoffwechsel-
I!J
einzelnen Moleküle untereinander sehr
langsam. - adj. viskös; viskos. funktion des Körpers lebensnotwendig
[lat.: viscum, Mistel, Vogelleim] sind. V. können mit Ausnahme von V. K
• viscosity nicht eigenständig vom Körper produziert
werden und müssen daher von außen mit
Visualisierung, mentale. Gezielter thera- der Nahrung zugeführt werden. Bei Vi-
peutischer Einsatz von positiven oder ne- taminmangel kommt es zu bestimmten
gativen geistigen Vorstellungen. Der Pa- Symptomen, die meist durch die Zufuhr
tient soll sich beispielsweise den erfolgrei- der entsprechenden V. gelindert werden
chen Kampf seiner Immunabwehr gegen können. V. werden entsprechend ihrer
eindringende Bakterien mental vorstellen. Fett- oder Wasserlöslichkeit, ihrer physio-
• mental visualization logischen Wirkung und der chemischen
Zusammensetzung in verschiedene Klas- rol aktiviert, das sich in eine Vorstufe von
sen aufgeteilt; sie werden mit Buchstaben V. D verwandelt und resorbiert wird. V. D-
in alphabetischer Reihenfolge versehen Mangel führt bei Kindern zu --. Rachitis
oder mit chemischen oder anderen Na- und bei Erwachsenen zu Osteomalazie
men gekennzeichnet. Die Vitamine A, D, und Osteoporose.
E und K sind fettlöslich (Eselsbrücke: •vitaminD
ADEK), die des V.-B-Komplexes und C
Vltlmln I. Fettlösliche Vitamine, die alle
sind wasserlöslich.
für die Fortpflanzung, Ablauf der Schwan-
.vitamin(s)
gerschaft, Nervensystem, Muskelaufbau,
Vitamin A. Fettlösliches Vitamin, wichtig Widerstandsfähigkeit der roten Blutkör-
für das Knochenwachstum, die Aufrecht- perchen gegenüber hämolytischen Pro-
erhaltung der Haut und Schleimhäute zessen und verschiedene andere bioche-
und für die Sehkraft. Es kommt haupt- mische Funktionen wichtig sind. Sie kom-
sächlich in grünem Blattgemüse, gelbem men hauptsächlich in Getreidekeimlin-
Gemüse und Früchten, Fisch, Leber und gen, Fleisch, Mehl und Eigelb vor. Ein V.-
Milchprodukten sowie in Eigelb vor. Man- E-Mangel kann zu Fehlgeburten und Ste-
gel an V. A führt zu Hauterkrankungen, rilität, Muskelabbau, Gefäßstörungen,
Nachtblindheit und verminderter Infekti- Anämie und Leber- und Nierenschäden
onsabwehr der Schleimhäute; ein Überan- führen. V. E wird mit dem Alterungspro-
gebot zu Muskelkrämpfen. zess in Verbindung gebracht.
•vitaminA •VitaminE
~ Eine Gruppe wasser- Vltlmln K. Eine Gruppe fettlöslicher Vita-
löslicher Vitamine, die sich in ihrer Struk- mine, die für die Blutgerinnung wichtig
tur und ihrer biologischen Wirkung von- sind. Sie kommen natürlich in vielen Nah-
einander unterscheiden. Sämtliche B-Vi- rungsmitteln vor, insbesondere in Spinat,
tamine sind in großer Menge in Leber Rosenkohl, Tomaten, Leber, Früchten,
und Hefe enthalten sowie in zahlreichen Milch und Fleisch. Darüber hinaus kann
anderen Nahrungsmitteln. Sie sind u.a. V. K als einziges Vitamin vom Körper
wichtig für den Kohlehydratstoffwechsel, selbst gebildet werden, nämlich von den
das Wachstum, den Eiweißstoffwechsel Darmbakterien. Ein Mangel führt zu
und die Bildung der roten Blutkörper- Haut- und Schleimhautblutungen.
chen. •vitaminK
• vitamin B complex
~Blutung infolge
Vlllmlll C. Wasserlösliches Vitamin, das eines Vitamin-K-Mangels, der insbeson-
hauptsächlich in Zitrusfrüchten, Tomaten, dere bei Neugeborenen auftreten kann.
Hagebutten, Paprika, Kartoffeln und Diese erhalten daher zur Prophylaxe bei
Frischgemüse vorkommt und den gesam- der ersten, zweiten und dritten Untersu-

II ten Zellstoffwechsel aktiviert. Ein Mangel


an V. C führt zu --> Skorbut.
•vitaminC
chung beim Kinderarzt Vitamin K oral.
Flaschenkinder sind weniger gefährdet
als gestillte Kinder, da der Flaschennah-
rung VitaminK zugesetzt wird, die Mut-
VItamin D. Fettlösliches Vitamin, das che- termilch jedoch nur geringe Mengen an
misch mit den Steroiden verwandt ist
VitaminK enthält.
und für die Mineralisierung von Knochen
•hemorrhagic disesase of newborn; he-
und Zähnen sowie für die Aufnahme von
morrhage due to deficiency of vitamin K
Kalzium und Phosphor aus dem Darm in
den Körper wichtig ist. Es kommt natür- Vftamlnmangel. Zustand infolge einer zu
lich hauptsächlich in Salzwasserfischen, geringen Aufnahme von einem oder meh-
Milch, Butter, Eigelb und Leber vor. reren Vitaminen bzw. der Unfähigkeit, Vi-
Durch Sonneneinstrahlung (UV -Strahlen) tamine zu resorbieren. Die Symptome
wird in der Haut eine Form von Choleste- und Krankheitsausprägungen sind abhän-
"
- VoJta-Konzept 1061

gig von den jeweiligen Funktionen, die


das Vitamin im Körper erfüllt.
• Vitamin deficiency
Yrtaminologie. Die Lehre von den Vitami-
nen, deren Aufbau, Wirkung und Funkti-
on bei der Erhaltung der Gesundheit.
• vitaminology
Vitiligo. (Scheckhaut; Weißfleckenkrankheit).
Gutartige, erworbene Hautkrankheit mit
unbekannter Herkunft. Dabei entstehen
weiße Flecken verschiedener Größen, die
von der restlichen Haut oft durch einen
dunklen Rand scharf abgegrenzt sind. Un-
bedeckte Hautbereiche sind am häufig-
sten betroffen.
[lat.: vitiligo, krankhafter Hautausschlag,
Hautflechte]
• vitiligo
VK. Abkürzung für --+Vitalkapazität.
• vc
V·lagerung. Lagerungsart zur Dehnung
der unteren Lungenabschnitte. Zwei Kis-
sen überkreuzen sich im Kreuzbeinbe-
reich V-fbrmig. Geeignet bei Dekubitus-
geflihrdung an der Wirbelsäule und den
Dornfortsätzen. Sinnvoll auch bei liegen-
den Periduralkathetern, da die Wrrbel-
säule frei liegt. Der Kopf wird separat ge- V-Lagerung.
lagert. Große Patienten mit breiterem
Thorax tolerieren die V-L. eher al kleine
und schmalere Menschen. Die V-L. wird Trauma oder eine Knocheninfektion ver-
immer nur kurz eingehalten und nach ursacht sein kann.
Möglichkeit mehrmals täglich wieder- • bird face
holt. achteil: mögliche Dekubitusge-
fährdung im Salkralbereich. (s.a_ A-lage- Vojta·Konzept. (Vojta-Therapie). Die von dem
rung; T-lagerung; I-lagerung) Kinderneurologen Prof. Dr. Vojta Anfang
• V-positioning
VLDL Abkürzung für englisch >>Very low
der SOer Jahre durch Beobachtung der
motorischen Reaktionen des gesamten
Körpers auf definierte Reize in bestimm-
1!1
density Iipoprotein«. ten Körperlagen entdeckte Reflexlokomo-
. VLDL tion (auch Reflexfortbewegung). Teile der
hierbei enthaltenen dynamischen Muskel-
VO. Abkürzung für »Verordnung<<. aktivitäten sind in nahezu allen menschli-
• vo chen Fortbewegungsarten wiederzufin-
V02. Symbol für »Sauerstoffverbrauch<<. den. Ziel der therapeutischen Anwendung
der Reflexlokomotion ist es, die automati-
• vo2 sche Steuerung der Körperfunktion, die
Vogelgesicht. Gesichtsprofil mit einem un- Stützhaltung der Extremitäten und die da-
terentwickelten Unterkiefer, was durch für erforderlichen koordinierten Muskel-
eine Störung des Knochenwachstums, ein aktivitäten zu bahnen. Diese Fähigkeiten
1062 Vo)ta-Konzept .-:--.

sind bei jeder zentralen und peripheren eine Quetschverletzung im Bereich des
Schädigung des Nervensystems oder Be- Ellbogens verursacht.
wegungsapparates mehr oder weniger ge- [Richard von Volkmann, dt. Chirurg,
stört. Die sich daraus entwickelnden pa- 1830-1889]
thologischen Ersatzmuster können mittels • Volkmann's contracture
der Reflexlokomotion umgestaltet und da-
mit in ihrer Ausprägung reduziert oder Volkmann-Schiene. Starre Beinschiene zur
sogar verhindert werden. Unterstützung und Ruhigstellung des Un-
[V. Vojta, tschech. Neurologe] terschenkels bei Beinverletzungen. Die
• Vojta concept; Vojta therapy Schiene ist mit einem an beiden Seiten be-
festigten Sohlenstück ausgestattet, wo-
Vol. Abkürzung für >>Volumen«. durch das Laufen ermöglicht wird.
• vol. [Richard von Volkmann]
• Volkmann's splint
Vol.%. Abkürzung für >>Volumprozent«.
• vol.o/o Vollblut. Nicht verändertes Blut, mit Aus-
nahme des Zusatzes eines Hemmstoffes
volar(is). (palmar). Zur Handinnenseite ge- der Blutgerinnung (Antikoagulanz). V.
hörend, diese betreffend oder dort lie- kann für Transfusionen verwendet wer-
gend. den.
• volar • whole blood
volatil. Flüchtig; schnell verdunstend (von Vollblut-Retraktionstest. Methode, mit der
Flüssigkeiten gesagt). bestimmt werden kann, ob eine Gerin-
[lat.: volatilis, fliegend, flüchtig] nungsstörung aufgrund einer verminder-
• volatile ten Thrombozytenzahl vorliegt. Mit dem
Volhard-Wasserversuch. Aus zwei Versu-
chen bestehende Methode zur Prüfung
der Nierenfunktion. I) Verdünnungsver-
such: Der Patient trinkt auf nüchternen
Magen innerhalb von 15 Minuten 1,5 I
Wasser oder dünnen Tee. Bei gesunden
Menschen wird innerhalb von 4 Stunden
fast die gesamte Flüssigkeit (wenigstens
jedoch 2/3) bei halbstündigem Wasserlas-
sen wieder ausgeschieden und das spezifi-
sche Gewicht des Urins beträgt nur I ,00 I
bis 1,004. 2) Konzentrationsversuch:
ohne Polsterung
Nach dem Verdünnungsversuch bekommt
1!1 der Patient für 20 Stunden nur Trocken-
kost. Danach steigt das spezifische Ge-
wicht bei gesunder Nierenfunktion auf
1,026 an.
[Franz Volhard, dt. Internist, 1872-1950]
• Volhard's test
Volkmann·Kontraktur. Schwere, anhaltende
Fehlstellung des Unterarms und der Hand
infolge einer mangelnden Blutversorgung
(Ischämie). Die Ischämie wird häufig mit Polsterung
durch lang anhaltenden Druck (z.B. durch
zu engen Gips oder Bandage) oder durch Volkmann-Schiene.
Test wird der Verlauf der Verkleinerung Vllmlas.Darmverschlingung; Drehung ei-
(Retraktion) der Blutgerinnsel gemessen, ner Darmschlinge um die eigene Achse
die innerhalb von 4 bis 24 Stunden abge- bzw. um eine andere Darmschlinge und
schlossen sein sollte. Bei einer Thrombo- dadurch bedingte Abschnürung der
zytopenie erfolgt die Retraktion langsa- Darmgefäße. Die Darmverschlingung tritt
mer und die Gerinnsel bleiben weich und häufig infolge des Vorfalls eines Bereichs
wässrig. des Dünndarmgekröses auf und betrifft
•whole blood clot retraction test meist den Krummdarm (Ileum), den
Blinddarm (Zäkum) oder den s-förmigen
Yollllost. Ausgewogene, den Nährstoffbe- Teil des Grimmdarms. Wird die Ver-
darf deckende Ernährung mit möglichst schlingung nicht behoben, kommt es zur
frischen und vollwertigen sowie schonend Nekrose der betroffenen Darmabschnitte
zubereiteten Nahrungsmitteln. Die indivi- und es kann zu Bauchfellentzündung (Pe-
duellen Ernährungsbedürfnisse werden ritonitis) und Darmruptur kommen.
durch verschiedene Faktoren wie Alter, [lat.: volvere, drehen, wälzen, winden]
körperliche Belastungen, Stillen, Erkran- •volvulus
kungen beeinflusst.
.complete diet; balanced diet Yomer. Pflugscharbein; flacher, rautenf<ir-
miger Knochen, der den hinteren unteren
Volt (V}. Internationale Bezeichnung für Abschnitt der Nasenscheidewand bildet.
die Einheit der elektrischen Spannung. In [lat.: vomer, Pflugschar]
einem Stromkreis bezeichnet 1 Volt die .vomer
Kraft, die benötigt wird, um 1 Ampere
durch einen Widerstand von 1 Ohm zu Vamllus. (Erbrechen). Das plötzliche Entlee-
schicken; oder 1 V ist die Potenzialdiffe- ren von Mageninhalt durch die Speiseröh-
renz zwischen 2 Punkten eines metalli- re und den Mund nach außen. Je nach
schen Leiters, in dem bei elektrischem Farbe des Erbrochenen kann oft auf die
Strom der Stärke 1 A die Leistung von 1 Ursache bzw. die Herkunft des Erbroche-
Watt umgesetzt wird. nen geschlossen werden; ---> Kaffeesatz-Er-
[Alessandro Volta, ital. Physiker, 1745- brechen (Bluterbrechen) weist z.B. auf ein
1827] Magengeschwür hin.
•volt(V) [lat.: vomere, sich erbrechen]
Yolumlm (YOI.), Die Menge an Raum, die •vomitus
von einem Objekt (fest, flüssig oder gas-
~ Aufgaben, die nur
förmig) in Anspruch genommen wird;
wird ausgedrückt in Kubikmeter (m3 ). von Angehörigen bestimmter Berufsgrup-
[lat.: volumen, Schriftrolle, Papierrolle, pen aufgrund ihrer Ausbildung ausgeübt
Buch] werden dürfen. So dürfen ärztliche Tätig-
•volume (vol.) keiten nicht oder nur in besonderen Aus-
nahmen an Pflegekräfte delegiert werden. ...
'lolumltlmlngel Unphysiologisch niedri- Zu den V. examinierter Pflegekräfte zäh- ..
ges Blutvolumen. Ursache kann sein: Blut- Jen die Ausführung des Pflegeprozesses
verlust nach außen oder in Körperhöhlen, oder die Aufgaben der speziellen Pflege.
Verlust von Plasma bei Verbrennungen, • specifically authorized tasks
Flüssigkeitsverlust infolge von Hitzeein-
wirkungen oder Einnahme eines ---> Diure- YothwussiHin.Mentale Funktion, bei der
tikums. (s.a. Hypovolämie) Gedanken, Ideen, Emotionen oder Erin-
•hypovolemia nerungen, die nicht im unmittelbaren Be-
wusstsein vorhanden sind, ohne jeden in-
~1. Auf Hohlmaße {Volumina) trapsychischen Widerstand wachgerufen
bezogene Konzentrationsangabe. werden können.
•volume percent;% by volume • preconsciousness
I 06~ Vorb lase '•
' -
Vorblase. Teil der Fruchtblase (Amnion- scher Herzkrankheit (Dilatation des lin-
sack), der sich vor dem vorangehenden ken Vorhofs), Mitralklappenstenose, aku-
Teil des Kindes in den Gebärmutterhals tem Myokardinfarkt und Herzoperationen
(Zervix) schiebt. auf; V. kann auch idiopathisch bedingt
• forewaters sein.
• atrial fibrillation
Vorderhom, des Rückenmarks. Hornförmi-
ge, nach vorn gelegene, aus grauer Sub- Vorhofkatheter, redtter. Ein intravenöser
stanz bestehende Projektion, die in die Einschwemm-Katheter, der entweder zen-
weiße Wirbelsäulensubstanz ragt. Das V., tral oder peripher eingeführt und in die
auch Ventralhorn genannt, enthält effe- Vena cava superior und den rechten Vor-
rente Fasern zur Innervierung des Skelett- hof geschoben wird.
muskelgewebes. • right atrial catheter
• anterior horn of the spinal cord
Vorhofseptum. Scheidewand zwischen
Vorderhornzelle. Große Nervenzelle, Kör- dem linken und rechten Vorhof des Her-
per eines Motoneurons; befindet sich im zens.
vorderen Teil der Wirbelsäule. • atrial septum
• anterior horn cell
Vorhofseptumdefekt. (Atriumseptumdefekt
Vorgehensweisen, Entwicklung geeigneter. (ASO)). Angeborene (kongenitale) Herz-
-> Pflegeintervention der ... NIC, die defi- anomalie mit einer unphysiologischen
niert wird als die Entwicklung und der Öffnung in der Scheidewand zwischen
Einsatz einer zeitlich begrenzten Abfolge den beiden Vorhöfen. Der Schweregrad
von Aktivitäten der Patientenpflege, um der Erkrankung hängt von der Größe und
die erwünschten Ergebnisse für be- der Lokalisierung des Defekts ab, was in
stimmte Patienten auf kostengünstige Zusammenhang damit steht, zu welchem
Weise zu fördern. Zeitpunkt der embryonalen Entwicklung
Critical Path Development das Septumwachstum eingestellt wurde.
Man unterscheidet den Ostium-secun-
Vorhaut. .... Präputium dum-Defekt (ASD II), bei dem sich das
• foreskin Vorhofseptum des fötalen Herzens nicht
Vorhauttalg • .... Smegma. schließt, den Ostium-primum-Defekt
• smegma (ASD I), bei dem das Endokard mangel-
haft entwickelt ist, und den Sinus-veno-
Vorhofflattern . .... Tachykardie mit Frequen- sus-Defekt, bei dem sich der obere Teil
zen von 230-380/min, meist in Verbin- des Vorhofs nicht entwickelt hat.
dung mit einem .... AV-Biock. Man unter- • atrial septal defect
scheidet nach der Frequenz und den
EKG-Linien zwei Formen, das typische Vorhofsystole. Kontraktion der Herzvorhö-

1!1
und das atypische V. (.... Herzarrhythmie; fe, der innerhalb einer Sekunde eine Kon-
Vorhofflimmern) traktion der Herzkammern folgt. (.... Sys-
• atrial flutter tole)
• atrial systole
Vorhofflimmern. .... Herzarrhythmie, die
durch eine Störung der elektrischen Akti- Vorhoftachykardie. Schnelle Kontraktionen
vität im Vorhof (Atrium) in Verbindung des Herzvorhofs (Atrium) aufgrund un-
mit einer unregelmäßigen, meist sehr physiologischer Bedingungen, getrigger-
schnellen Kammerreaktion gekennzeich- ter Aktivität oder intraarteriellem Rück-
net ist. Der Vorhof »flimmert<< (Frequenz fluss. Eine V. kann entweder nicht-anfall-
von 350-600/min), statt in organisierter artig (non-paroxysmal, übliche Form)
Weise zu kontrahieren, was zum Kammer- oder anfallartig (paroxysmal, unübliche
flimmern und einer verminderten Aus- Form) auftreten. Die Vorhoffrequenz be-
wurfleistung führt. V. tritt bei rheumati- trägt normalerweise weniger als 200/min.
Bei einer Digitalisüberdosierung steigt ___. Prostata.
die Vorhoffrequenz allmählich an (auf ;:{; prostate
130-250/min), wenn --->Digitalis immer
weiter verabreicht wird. (___. Tachykardie) Rohmilch, die in Überein-
[griech.: tachys, schnell; kardia, Herz] stimmung mit staatlichen Gesetzen pro-
• atrial tachycardia duziert, verwertet und vermarktet wird.
Vorzugsmilch muss von gesunden Kühen
·dllfranlle. paniiiJI Schnelle stammen, die regelmäßiger tierärztlicher
Vorhoffrequenz, die abrupt beginnt und Kontrolle unterworfen sind und unter Zu-
wieder endet, jedoch mehr als die Hälfte hilfenahme von sterilisierten Geräten in
des Tages vorhanden ist; kann unbehan- einer möglichst keimfreien Umgebung ge-
delt zu einer Kardiamyopathie (Tachykar- molken werden. Die Keimbelastung muss
diomyopathie) führen. unter der bakteriellen Untergrenze liegen
paroxysmal atrial tachycardia und die Milch muss innerhalb von 36
Stunden ausgeliefert werden.
Vorlast. (Preload). Dehnungszustand der certified milk
Myokardfasern am Ende einer Diastole.
Der ventrikuläre enddiastolische Druck Abkürzung für >>Ventrikelseptumde-
(Füllungsdruck) und das Volumen spie- fekt«.
geln diesen Parameter wider. VSD
•preload
~ Gleichbedeutend zu dem lateini-
·, ---> Kolostrum schen >>gewöhnlich, gemein, allgemein<<,
colostrum z.B. in der Fügung >>Acne vulgaris<<.
[/at.: vulgaris, gewöhnlich, gemein]
::Khlft. Juristischer Status, der die .vulgaris
Verantwortung für die Pflege und das Ei-
gentum einer Person (meist Minderjähri- wlnlralltl. verletzlich, verwundbar. Be-
ge) einer anderen zuweist. Die Durchfüh- zieht sich auf psychosoziale und auf orga-
rung der gesetzlichen Vorschriften vari- nische Aspekte.
iert ja nach Fall und Rechtsprechung. [lat.: vulnus, Wunde, Verletzung]
• guardianship v;{; vulnerable

Vorsorgevollnwhl Erteilung einer Voll- :pl. Vulvad. (Scheideneingang). Die


macht für den Fall, dass die betreffende >>weibliche Scham<< bzw. das äußere Geni-
Person pflegebedürftig wird und ihre ei- tale der Frau. Die V. besteht aus den klei-
genen Angelegenheiten nicht mehr selbst nen und den großen Schamlippen (La-
erledigen kann. Die V. kann für Personen- bien), der Schamspalte (Rima pudendi)
und/oder Vermögenssorge, oder auch und dem Scheidenvorhof (Vestibulum va-
speziell für Entscheidungen in Gesund- ginae).

II
heitsfragen erfolgen. Bei eventuell gefähr- [lat.: volva, Hülle, Gebärmutter]
lichen medizinischen Maßnahmen, wie .vulva
z.B. größeren Operationen, ist zusätzlich
eine Genehmigung des Vormundschafts- Vulweld•nie. Operative Entfernung eines
gerichtes notwendig. Bei Vorliegen einer Teils oder des gesamten äußeren Genitales
V. ist die Bestellung eines Betreuers nicht einer Frau, meist zur Behandlung einer
mehr notwendig. Die V. unterscheidet bösartigen Tumorerkrankung. Eine einfa-
sich von der ---> Betreuungsverfügung. che V. beinhaltet die Entfernung der Haut
• power of attorney for future issues der kleinen und großen Schamlippen und
der Klitoris. Bei einer radikalen V. werden
Vorspiel. Sexuelle Tätigkeiten, wie z.B. die kleinen und großen Schamlippen, die
Küssen und Streicheln, die vor dem Ko- Klitoris, das umliegende Gewebe und die
itus ausgeführt werden. Beckenlymphknoten entfernt.
foreplay • vulvectomy
Yulvanglnltls. Entzündung des Scheiden- V-V-Plastik. V-förmiges Einschneiden ei-
eingangs (Vulva) und der Scheide (Vagi- nes Gewebes mit anschließender Wund-
na) bzw. der dort gelegenen Drüsen. naht in Y-Form; wird zur Vergrößerung
• vulvovaginitis des Gewebebezirks durchgeführt. (s.a. V-

.vv
VY. Abkürzung für >>Venen<<.
Plastik)
•V-Yplasty

II
w
;.~· 1067

W. Zeichen für das chemische Element duellen und physiologischen Prozessen

•w
»Wolfram«.

Wachkoma. Zustand eines zuvor komatö-


der Zunahme und Anpassung beruht. In
der Kindheit wird das W. in Abhängigkeit
von dem Alter kategorisiert, in dem unter-
schiedliche körperliche Veränderungen
sen Patienten, in dem er weiterhin nicht normalerweise eintreten und spezielle
in der Lage ist zu kommunizieren bzw. entwicklungsbezogene Aufgaben bewäl-
auf Reize zu reagieren. Der Patient kann tigt werden können. 2. Pathologische Zu-
die Augen geöffnet haben, ist jedoch auf- nahme der Größe eines Organismus oder
grund einer Hirnerkrankung, einer zere- seiner Bestandteile, die infolge einer
bralen Arteriosklerose oder einer Verlet- -+ Hyperplasie oder einer -+ Hypertrophie
zung der Großhirnrinde nicht bewe- auftreten und als Gewicht, Umfang oder
gungsfähig und muss weiterhin gefüttert, in linearen Dimensionen gemessen wer-
gepflegt und vollständig versorgt werden. den können, z.B. bei Tumoren.
• vegetative state • growth
Wacholderharz. Dunkle, ölige Flüssigkeit,
die aus dem Holz des Wacholders {Junipe- Wachstum und Entwicklung, verändertes.
rus oxycedrus) gewonnen wird. Das W. Anerkannte NANDA- Pflegediagnose;
wird als antiseptisches Stimulans in Salben Zustand, bei dem ein Patient Abwei-
bei Psoriasis und Ekzemen verwendet. chungen von den Normen seiner Alters-
gruppe aufweist. Kennzeichnende Merk-
• juniper tar male sind die verzögerte oder problema-
Wachphase, ruhige. Phase, in der ein Neu- tische Ausführung von (motorischen,
geborenes ruhig und aufmerksam ist, die sozialen oder expressiven) Fähigkeiten,
Augen offen hat und bereit ist, mit einer die der Altersgruppe entsprechen, verän-
Person Kontakt aufzunehmen. Neugebo- dertes Wachstum, Unflihigkeit, altersent-
rene verbringen ca. I Oo/o ihrer Zeit in die- sprechende Fähigkeiten der Selbstpflege
ser Phase. oder Selbstkontrolle durchzuführen, we-
nig Gefühlsregungen, Lustlosigkeit und
• quiet alert
Wachstation. Meist fachspezifisch orien-
verminderte Reaktionen. mm
• growth and development, altered ~
tierter Oberwachungsbereich. Hier wer-
den Patienten versorgt, die eine intensi- Wachstumsfaktor. -+ Zytokin oder ein hö-
vere Überwachung als auf einer Normal- heres, spezifisches Protein, das die Teilung
station, aber nicht die volle Leistungsfä- und Differenzierung bestimmter Zellty-
higkeit einer -+ Intensivstation benötigen. pen und damit das Körperwachstum sti-
• critical care unit muliert.
• growth factor
Wachstum. I. Die normale progressive
anatomische Entwicklung von der Kind- Wachstumshonnon. (somatotropes Hormon
heit bis ins Erwachsenenalter, die auf gra- (STH)/Somatotropin). -+ Polypeptid, das vom
1068 Wachstumshormon _-·.

Hypophysenvorderlappen als Reaktion Wadenmuskel. -+ Musculus gastrocnemius.


auf den Somatotropin-Releasing-Faktor • gastrocnemius
ausgeschieden wird. Die W.e unterstützen
die Proteinsynthese in allen Zellen, erhö- Wadenmuskelpumpe. Wirkung aus der
hen die Fettmobilisation und die Nutzung Kontraktion der Wadenmuskulatur und
von Fettsäuren zur Energiebildung und der daraus folgenden Kompression der
vermindern den Abbau von Kohlenhydra- Venen von Kniekehle und Schienbein, in-
ten. Ein Mangel an W.en löst Zwergen- dem das Blut in diesen Venen in Richtung
wuchs, ein Überschuss Gigantismus oder Herz befördert wird.
Akromegalie aus. • calf muscle pump
• growth hormone (GH) human
Wadenwickel. Maßnahme zur Fieberseo-
Wachstumsschmerzen. 1. Rheumatismus- kuog. Die Beine liegen aufgedeckt auf ei-
ähnliche Schmerzen, die in den Knochen nem Handtuch mit einem wasserfesten
und Gelenken von Kindern und Jugendli- Unterlagentuch und werden mit kühl-
chen infolge von Müdigkeit, emotionalen nassen Baumwolltüchern (kein Eiswas-
Problemen, Haltungsstörungen oder we- ser) zirkulär umwickelt, und zwar ober-
gen anderer, nicht mit dem Wachstum zu- halb des Knöchels bis zum Knie. Bevor
sammenhängender Ursachen auftreten die feuchten Tücher Körpertemperatur
und Symptome verschiedener Störungen annehmen, werden die Wickel nach ca.
sind. 2. Emotionale und psychische Prob- 1S Minuten erneuert. Kann auch mit
leme, die während der Pubertät auftreten. - Zitronenwickel kombiniert werden.
• growing pains • leg compress
Wachstumsstörung. Mangelhafte oder feh- Wahn. (Wahnidee; Wahnvorstellung). Anhal-
lende physische oder psychische Entwick- tender Irrglauben oder Selbsttäuschung,
lung, die von genetischen, ernährungs- die von einer Person !rotz eindeutiger, ge-
spezifischen, pathologischen oder psy- genteiliger Beweislage aufrecht erhalten
chosozialen Faktoren abhängen kann. wird.
• growth failure • delusion
Wachtraum. (Tagtraum). Normalerweise Wahnvorstellung, nihilistische. Hartnäcki-
nicht pathologische Träumerei im Wach-
ges Leugnen der Existenz bestimmter
zustand. Normalerweise hat ein W. die Er-
oder aller Dinge, manchmal auch der ei-
füllung imaginärer Wünsche zum Inhalt.
• daydream
Wachzustand. Zustand wachen Interesses
für sensorische Anregungen.
• arousal
Wade. Gewebe an der Beinrückseite unter-
halb des Knies, das hauptsächlich aus dem
Musculus gastrocnemius (Zwillingswa-
denmuskel) besteht.
• calf
Wadenbeinnervenlähmung, verlögerte.
Übermäßige Kompression des Waden-
beinnervs und nachfolgende Lähmungs-
erscheinung; kann eintreten, wenn man
mit überkreuzten Beinen einschläft.
• tardy peroneal nerve palsy Wadenwickel. Wärmeentziehender Wickel.
:- · ~ Wallungen 1069

genen Person, was bei verschiedenen For- Wahmehmungsstörungen, visuelle, akusti-


men der Schizophrenie auftreten kann. sdle, kinästhetische, gustatorische, taktile,
• nihilistic delusion olfaktorisdle. Anerkannte -+ NANDA-
---. Ptlegediagnose, die einen Zustand be-
Wahnvorstellungen, Pllege bei. -+ Pflegein- schreibt, in dem ein Mensch eine men-
tervention der -+ NIC, die definiert wird genmäßige und strukturelle Verände-
als die Unterstützung von Gefühlen der rung der eingehenden Reize erfährt und
Beruhigung, Sicherheit und Realitäts- gleichzeitig mit verminderter, übertrie-
orientierung bei Patienten mit falschen, bener, verzerrter oder gestörter Reaktion
fixierten, wenig oder gar nicht realitäts- auf diese Reize antwortet. Typische
bezogenen überzeugungen. Merkmale sind Desorientierung, Verän-
• Delusion Management derung der Fähigkeit zu abst rahieren,
Konzepte zu erstellen oder Probleme zu
Wahrheit, Erzählen der. .... Pflegeinterventi- lösen, Veränderung von Verhaltenswei-
on der .... NIC, die definiert ist als das sen und sinnlicher Schärfe, Unruhe,
vollständige oder nur teilweises Infor- Reizbarkeit, unangemessene Reaktion
mieren von Patienten über ihren Zu- auf Reize, Konzeotrationsmaogel, plötz-
stand, gegebenenfalls das Verschieben liche Stimmungsänderungen, Obertrie-
auf einen geeigneteren Zeitpunkt, bene emotionale Reaktionen, Nichtein-
zwecks Unterstützung ihrer Selbstbe- halten von Vereinbarungen, motorische
stimmung und ihres Wohlbefindens. Koordinationsstörungen, Müdigkeit,
Haltungsänderungen und muskuläre
• Truth Telling
Verspannungen, unangemessene Reak-
Wahrheitsserum. Volkstümlicher Name für tionen und Halluzinationen.
eine Reihe von Beruhigungsmitteln, wie • sensory/perceptual alterations (vi-
z.B. die kurz wirkenden Barbiturate, die sual, auditory, kinesthetic, gustatory,
Menschen intravenös verabreicht wurden, tactile, olfactory)
um zurückgehaltene Informationen zu er-
halten. W. wurde erfolgreich zur Identifi- Wahrscheinlichkeit. 1. Ausmaß der Mög-
zierung von an Gedächtnisschwund lei- lichkeit, dass etwas Bestimmtes geschehen
denden Menschen eingesetzt. wird. 2. Mathematische Relation der Häu-
• truth serum figkeit, wie oft etwas Konkretes im Ver-
gleich zur Gesamtzahl der möglichen Er-
Wahrnehmung. Bewusste Erkennung und scheinungen auftreten wird.
Interpretation von sensorischen Reizen, • probability
die als Basis für Verständnis und Lernpro-
zesse oder die Motivation zu bestimmten Waldeyer' ·Rachenring. (lymphatischer Rachen-
Handlungen oder Reaktionen dienen. ring). Bezeichnung für die ringförmig an-
• perception geordneten Mandeln im Rachen (Gau-
men-, Zungen- und Rachenmandeln).
Wahmehmungsdefekt. Große Gruppe von [Heinrich von Waldeyer, dt. Anatom, .".
Störungen oder Dysfunktionen des Zen- 1836-1921] .:6:11
tralnervensystems, die die bewusste men- • Waldeyer's throat ring
tale Verarbeitung von sensorischen Rei-
zen behindern. Manche dieser Störungen Wallungen. (fliegende Hitze). Vorübergehen-
werden durch Läsionen an bestimmten des Hitzegefühl bei zahlreichen Frauen in
Stellen der Hirnrinde verursacht, die der Post--+ Menopause. Die W. entstehen
durch eine Erkrankung oder eine Verlet- durch autonome vasomotorische Störun-
zung des Gehirns in jedem beliebigen Al- gen in Verbindung mit der neurohormo-
ter und in jeder Entwicklungsphase auf- nellen Aktivität der Eierstöcke (Ovarien),
treten können. des Hypothalamus und der Hypophyse.
• perceptual defect • hot flash
IOiO Wanderabszess -rr

Wanderabszess. Abszess, der durch Gewe- tauchte Tücher sollten ausgewrungen


beöffnungen wandert und sich schließlich werden, damit die überschüssige Feuch-
an einem Punkt abseits seines Ursprungs tigkeit entfernt wird; sie dürfen nicht zu
festsetzt. heiß sein, damit keine Verbrennungen
• wandering abscess entstehen.
• moist heat
Wanderniere. (Nephroptose). Bezeichnung
für eine Niere, die sich infolge einer kon-
genitalen Fehlbildung bzw. einer trauma- Wänne-/K.älteanwendung. -+ Pflegeinter·
tischen Verletzung nicht in der normalen vention der NIC, die definiert wird als
anatomischen Position befindet. die Stimulation der Haut und des darun-
• floating kidney terliegenden Gewebes durch Wärme
oder Kälte, um Schmerzen, Muskel-
Wange. Fleischige Wölbung; Bezeichnung krämpfe oder Entzündungen zu lindern.
für die Vorsprünge an beiden Gesichtssei- • Heat/Cold Application
ten, zwischen Auge und Kiefer sowie Ohr,
Nase und Mund. Wännebett. In der Frühgeborenen- und
• cheek Säuglingspflege verwendetes beheizbares
W<tngenspalte. (Meloschisis). Schräg verlau- Bett, um Kinder mit schwankenden Kör-
fende Gesichtsspalte, die sich als abnorm pertemperaturen pflegen zu können.
(-+ Inkubator)
große Mundöffnung manifestiert. Ursache
ist eine mangelnde Verschmelzung der • thermobed
Oberkiefer- und Unterkieferfortsätze
während der embryonalen Entwicklung Wänneregul<ttion.Die Steuerung von Wär-
des Gesichts. meproduktion und Wärmeverlust, insbe-
• cleft cheek sondere die Aufrechterhaltung der Kör-
pertemperatur durch physiologische Vor-
Wangensteen·Drainage. Konstante, sanfte
gänge, die der Hypothalamus in Gang
Absaugung und Druckregulierung des setzt.
Magens und Zwölffingerdarms mit Hilfe • thermoregulation
eines durch die Nase eingeführten Ma-
gen-Darm-Katheters und eines Absaugge- Wänneregulationszentren. Bestimmte Be-
räts; wird bei Atonie oder Ileus durchge- reiche im Hypothalamus, die hauptsäch-
führt. lich für die Steuerung der Wärmeproduk-
[Owen Wangensteen, amerik. Chirurg, tion, der Wärmeverhinderung und der
1898-1981] Wärmeerhaltung verantwortlich sind, um
• Waugensteen apparatus die normale Körpertemperatur aufrecht
Wanzen. Blutsaugende Gliederfüßer (Ar- zu erhalten.
thropod, z.B. Bettwanzen) der Species Ci- • thermoregulatory centers
mex lectularius oder C. hemipterus, die
als Parasiten auf Menschen oder Tieren le- Wärmeregulierung. ungenügende. Aner-
ben. Ihr Biss sorgt für Juckreiz, Schmer- kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose, die
zen und Rötung. definiert ist als die Schwankungen der
• bugs Körpertemperatur einer Person unter
bzw. über den normalen Bereich.
Wärme, feuchte. Anwendung von war- • thermoregulation, ineffective
mem oder heißem Wasser, Tüchern, die
in heißes Wasser getaucht werden, oder Wärmetherapie. Die Behandlung einer
Wasserdämpfen, um Entzündungen und Krankheit mit Hilfe von Wärme. Diese
Schmerzen zu lindern, die Durchblutung Wärme kann als trockene Wärme mittels
anzuregen und/oder andere Symptome Wärmelampen, elektrischen Wärmekis-
zu lindern. Heiße, in Wa ser einge- sen oder Wärmflaschen, oder als feuchte
Wärme mittels feucht-warmer Umschläge zung von Patienten bei der Ausführung
oder warmer Bäder angewandt werden. ihrer Körperpflege.
• thermotherapy Self-Care Assistance: Bathing/Hy-
giene
WärmewickeL Brustwickel, die der Ent-
spannung und Entkrampfung dienen, da Waschen und Saubemalten, Selbstfürsorge-
es durch die Wärmezufuhr zu einer Er- defizit. Anerkannte .... NANDA--+ Pflege-
weiterung der Blutgefäße kommt. diagnose, die den Zustand eines Patien-
( -+ Wickel; Zitronenwiekeil ten beschreibt, der sich nicht ohne Hilfe
• heat compress; hot compress waschen und sauber halten kann. Merk-
male dieses S.s sind die Unfahigkeit, sei-
Wärmflasche. Flasche aus Gummi oder nen Körper oder Teile des Körpers zu
Metall, die mit heißem Wasser befüllt waschen, die Unfiihigkeit, Wasser zu be-
und mit einem Schutztuch auf be- sorgen oder zur Wasserquelle zu gelan-
stimmte Körperbereiche aufgelegt wird. gen sowie die Unfähigkeit, die Tempera-
Die W. darf nur benutzt werden, wenn tur bzw. die Fließgeschwindigkeit des
keine Wahrnehmungsverluste im betrof- Wassers zu regulieren.
fenen Gebiet (Lokalanästhesie, Durch- • self-care deficit, bathinglhygiene
blutungsstörung u.a.) vorliegen. Vorsicht
Verbrühungsgefahr. Wa.schraum. Spezieller Raum im OP-Be-
• hot-water bottle reich, in dem sich das Operationsteam
vor einer Operation chirurgisch desinfi-
ziert. Dabei werden sterile Einmalbürsten
Warze. Gutartige, durch ein Papillomavi- und bakterizide Seifen zum Waschen und
rus hervorgerufene Neubildung (Hyper- Schrubben der Hände, Fingernägel und
plasie) der Haut. Unterarme verwendet. Weiterhin sterili-
• wart; verruca sierte Handtücher zum Trocknen und
Desinfektionsmittel zum abschließenden
Warzenfonsatz. -+ Processus mastoideus.
Desinfizieren der Hände und Arme.
• mastoid process
• scrubroom
Warzenhütchen. Schutzvorrichtung, die die Wash-out-Phänomen. Auswaschphänomen;
.... Brustwarzen einer stillenden Mutter das steile Ansteigen schädlicher Stoff-
schützt; sie besteht meist aus weichem La- wechselmetaboliten im Blut bei Wieder-
tex und ist in verschiedenen Größen er- in-Gang-Kommen des Kreislaufs nach ei-
hältlich. Das Baby saugt an der warzen- nem Schock.
ähnlichen Öffnung in der Mitte. W. wer- [eng/.: wash out, auswaschen]
den meistens verwendet, um wunden oder • washout phenomenon
schmerzhaften Brustwarzen während der
Stillphase den Heilungsprozess zu erleich- Wa.sser, dl!stilliertl!s. (Aqua destillata). Gerei-
tern. nigtes Wasser, das zuerst zu Dampf erhitzt
• nipple shield und anschließend zu seiner flüssigen
Form, frei von nicht-volatilen, gelösten
Waschen. -+ Pflegeintervention der -+ NIC, Substanzen kondensiert wird.
die definiert wird als die Reinigung des [lat.: distillare, heruntertropfen.]
Körpers zum Zweck der Entspannung, • distilled water
Sauberkeit und Heilung.
Wasser, H20. Chemische Verbindung, wo-
• bathing bei ein Wassermolekül aus einem Sauer-
stoff- und zwei Wasserstoffatomen be-
Waschen/Hygiene, Unterstützung der steht. Ungefähr drei Viertel der Erdober-
Selbstpflege. ..... Pflegeintervention der fläche sind mit W. bedeckt und es ist zu
..... NIC, die definiert ist als die Unterstiit- mehr als 70% Bestandteil sämtlicher
Lebewesen auf diesem Planet. Reines Was- det werden. Als Komponente von Wasser
ser gefriert bei normalem Luftdruck bei ist er bei den metabolischen Interaktionen
0°C und siedet bei 100°C. W. ist die von Säuren, Basen und Salzen im Körper
Grundlage aller Lebensvorgänge; ein Er- sowie im Flüssigkeitshaushalt des Körpers
wachsener benötigt ca. 2,5 I pro Tag, wo- überlebenswichtig.
von ungefahr 1,2 I als Flüssigkeit und l I [griech.: hydros, Wasser; genein, produ-
in fester Nahrung aufgenommen werden. zieren]
Die restlichen 300 ml entstehen im Orga- • hydrogen (H)
nismus bei der Verbrennung von Nähr-
stoffen. Wanerstoffbrückenbindung. Nichtkava-
• water lente Bindung zwischen Molekülen. W.en
treten zwischen polaren Molekülen auf,
Wasserhammerpuls. Puls mit großer Amp- in denen ein Wasserstoffatom kovalent an
litude bei Aorteninsuffizienz. Der W. ist ein elektronegatives Element, wie z.B.
gekennzeichnet durch einen kräftigen, Sauerstoff oder Stickstoff, gebunden ist.
schnellen Druckanstieg und sofortigen • hydrogen bonding
Druckabfall, wodurch ein zuckendes Ge-
fühl entsteht. Wasserstoffionenkonzentration. Menge der
• water-hammer pulse Wasserstoffionen in einer Flüssigkeit;
Messung des -+ pH-Wertes und der Aus-
Wasserintoxikation. Wasservergiftung; wirkungen der Fähigkeit von Hämoglo-
Überwässerung des Organismus durch binmolekülen, Sauerstoff zu binden.
Infusionen, wobei die Extra- und die Int- • hydrogen ion concentration
razellulärflüssigkeit zunimmt. Dabei
kommt es zu einem verminderten Gehalt Wassersucht. -+ Hydrops.
des Blutserums an Natrium (Hyponatriä- • hydrops
mie). Klinische Symptome sind Bauch-
krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Lethargie Waterlow-Skala. Hilfsinstrument zur Ein-
und Schwindel. schätzung der Dekubitusgefahrdung ei-
• water intoxication nes Patienten, bei dem verschiedene Ein-
flussfaktoren (z.B. Körperbau, Ge-
Wasserkopf. -+ Hydrozephalus. schlecht, Mobilität, Kontinenz u.a.), die
• hydrocephalus eine Dekubitusentstehung begünstigen,
Wasserlassen, häufiges. Vermehrter Drang in einer Punktetabelle festgehalten wer-
zur Blasenentleerung ohne Zunahme der den. Je geringer die Punktzahl, desto ge-
Tagesgesamtmenge. Ausgelöst wird der ringer ist die Dekubitusgefahr. Die W.-S.
Zustand häufig durch Entzündung der ollte bei der Neuaufnahme des Patien-
Harnblase bzw. der Harnröhre, durch ein ten ausgerußt werden. Bei Veränderun-
vermindertes Fassungsvermögen der gen im Krankheitsverlauf muss die Skala
Blase oder andere anatomische Fehlbil- erneut angewendet werden. Sie wurde in
dungen. England entwickelt und wird dort vor-
• urinary frequency nehmlich für operativ behandelte Patien-
ten eingesetzt. (s.a. Pflege bei Oekubitus;
Wanerst.off (H). Gasförmiges einwertiges Norton-Skala; Braden-Skala) (s. Abb. S.
Element; Ordnungszahl l, Atommasse 1073).
I ,008. W. ist das einfachste und leichteste • Waterlow scale
Element, normalerweise farblos, geruch-
los und leicht brennbar. Er tritt in reiner Watschelgang. Gang, der bei Patienten be-
Form auf der Erde und in der Atmosphäre obachtet wird, die an fortschreitender
nur selten auf, ist jedoch auf der Sonne Muskelschwäche oder unter Beckenbe-
und auf anderen Planeten in großen Men- schwerden leiden. Dabei wird die Hüfte
gen vorhanden. W. ist Bestandteil zahlrei- extrem stark gehoben und gesenkt.
cher Verbindungen, die vom Körper gebil- • waddling gait
~ Waterlow-Skala IOi.>

Waterlow-Skala.

\\.,Jt~rlow-Sk.II.J

Körperbau/Gewicht im Punkt- Kontineoz Punkt-


Verhältnis zur Länge zahl zahl
durchschnittlich 0 total kontinent/katheterisiert 0
überdurchschnittlich I gelegentliche Lnkontinenz
fettleibig 2 Stuhlinkontinenz 2
unter Durchschnitt 3 Stuhl- und Harninkontinenz 3

Hauttyp/optische Kriterien Mobilität


gesund 0 normal 0
Abschürfungen oder ruhelos/nervös I
trocken oder ödematös apathisch 2
oder feuchtkalt
eingeschränkt 3
blaß 2
träge/rutscht unkontrolliert nach 4
geschädigt/wund 3 unten
stark behindert 5

Geschlecht Appetit
männlich durchschnittlich 0
weiblich 2 kaum
Alter
14-49 I Sonderernährunglnur Flüssigkeit 2
50-64 2 Anorexie 3
65-74 3
75-80 4
>80 5
Besondere Risiken
Mangelversorgung, eurologische Defizite
terminale Kachexie 8 Diabetes mell., MS, motorische und 4-6
sensorische Paraplegie
Herzversagen 5 orthopädische, gynäkologische OP, 5
Wirbelsäulenerkrankungen
periphere 5 OP > 2 Stunden 5
Gefäßerkrankung
Anämie 2
Rauchen Medikation
Steroide, Zytostatika, hochdosierte 4
entzündungshemmende Präparate
1074 Watson, Jean ·..

Watson, Jean. Pflegetheoretikerin, die gen, Abtupfen oder Trocknen von Körper-
1979 eine Philosophie und Lehre der oberflächen, zur Entnahme eines Ab-
Pflege vorstellte, welche die Lücke zwi. strichs für Laboruntersuchungen oder
sehen Theorie und Praxis verringern zum Auftragen von lokalen Medikamen-
sollte. Ihre ~Theorie der menschlichen ten.
Pflege« spiegelt die Sicht der Psychologie • swab
und Menschlichkeit einer existenziellen
Phänomenologin wider. Pflege ist ein Weaning. (Entwöhnungsphase). I. Entwöh-
universelles soziales Phänomen, das nur nen des Patienten von der künstlichen
zwischenmenschlich wirksam prakti- Beatmung. Phasen der unterstützten
ziert werden kann. Daher bedeutet Pfle- oder kontrollierten Beatmung wechseln
ge die Förderung und Erhaltung der Ge- sich mit Spontanatmungsphasen ab. 2.
sundheit sowie die Vorbeugung, und -+ Abstillen. (-+ Beatmung, künstliche)
nicht die Heilung von Krankheiten. Die • weaning
Menschen benötigen eine ganzheitliebe
Pflege, welche Menschlichkeit, Gesund- Weber-Versuch . ..... Stimmgabelprüfung.
heit und Leben~ualität fördert. • Weber's tuning fork test
• Watson, jean Wechselbad. Abwechselndes Tauchen von
Händen und Füßen oder anderen Körper-
Watson-Crick-Modell. Von Watson und teilen in heißes und kaltes Wasser über ei-
Crick vorgestelltes Modell der Molekül- nen bestimmten Zeitraum. Wechselbäder
struktur der DNS (Desoxyribonuklein- haben anregende Wirkung für die Blutzir-
säure bzw. DNA - desoxyribonucleic kulation.
acid). Sie stellen die Moleküle als eine Ket- • cantrast bath
te von Polynukleiden dar, die in einem
Wed!seldrutkmatratze. Luftmatratze, die
Doppelstrang um dieselbe Achse gewun-
aus verschiedenen Kammern besteht,
den sind. Dabei befinden sich die Purin-
die in einem vorgegebenen Zeitraum
und die Pyrimidinbasen auf der Innensei-
über ein Pumpaggregat wechselweise
te jedes Strangs und sind nach einer von
Watson und Crick vorgegebenen Basen- mit Luft gefiillt bzw. entleert werden. Es
paarungsregel angeordnet. Veränderun- wird zwischen kleinzelligen und groß-
zemgen Wechseldruckmatratzen unter-
gen der Basensequenz bestimmen die ge-
schieden, wobei die großzeJljgen Matrat-
netische Information, die durch die DNS-
zen eine absolute Druckentlastung wäh-
Moleküle weitergegeben wird. Watson
rend der Zyklen ermöglichen. Einsatzge-
und Crick erhielten für ihr Modell 1962
biet: -+ Dekubitusprophylaxe.
den Nobelpreis für Physiologie und Medi-
zin. • positive-negative pressure mattress
[John Watson, amerik. Genetiker, geb. Wechseljahre. Umgangssprachliche Be-
1928 und Francis Crick, brit. Biochemiker, zeichnung für das weibliche Klimakteri-
geb. 1916] um; ..... Menopause.
• Watson-Crick helix • change of life
Watt (W). Internationale Maßeinheit der Wechseljahre . ..... Klimakterium.
Leistung. Ein Watt ist gleich der Leistung, • change of life; turn of life
die während 1 Sekunde in I Joule Energie
umgesetzt wird (1 W = 1J/s). Wechselwirkung, von Arzneimitteln. Modifi-
[James Watt, schott. Ingenieur, 1736- zierung der Wirkung eines Arzneimittels
1819] durch gleichzeitige Gabe eines weiteren
• watt Arzneimittels. Entweder kann eine gegen-
seitige Verstärkung oder Verringerung
Watteträger. Stäbchen oder Klemme mit der Arzneimittelwirkungen eintreten oder
saugfähiger Watte oder Mull zum Reini- es können unerwünschte Reaktionen ent-
..;_ Wehenschreiber 1075

stehen, die bei getrennter Einnahme der Wehen, vorzeitige. vor der 37. SSW einset-
Arzneimittel nicht beobachtet werden. zende regelmäßige Gebärmutterkontrak-
• drug-drug interaction tionen, die zu einer Fehl- bzw. Frühgeburt
führen können.
Wechsler-Test. Von dem Psychologen D. Körperliche Schonung bzw. Bettruhe,
Wechsler seit den 30er Jahren entwickelter medikamentöse Wehenhemmung und
Intelligenztest für verschiedene Altersstu- evtl. Lungenreifeforderung.
fen (Vorschul- bis Erwachsenenalter), der (s.a. drohende Frühgeburt)
aus Sprach- und Handlungstests besteht. • premature Iabor; preterm contractions
Der Test wurde von C. Bondy an die deut-
schen Verhältnisse angepasst (...., Ham- Wehen-Belastungs-Test. Überwachung des
burg-Wechsler-lntelligenztest). fötalen Herzschlags während der Kon-
[D. Wechsler, amerik. Psychologe, 1896- traktionen des Uterus, die mit Hilfe der
1981] Verabreichung von Oxytozin oder durch
• Wechsler intelligence scales Stimulation der Brustwarzen ausgelöst
werden.
Wedge-Druck, pulmonal{arteriell)er. Blut-
• contraction stress test (CST)
druck, der mit einem Messfühler gemes-
sen wird; für die Messung wird ein Kathe-
ter über die Vena subclavia, jugularis oder Wehencocktail. Individuell hergestelltes
femoralis durch den rechten Vorhof und Getränk z.B. bestehend aus Rizinusöl,
die rechte Kammer in einen distalen Ast Mandelmus, Aprikosensaft und ggf. Wod-
der Arteria pulmonalis geschoben und ka oder Sekt, das zur natürlichen Wehen-
dort ein Ballon aufgeblasen, damit der Ka- anregung gegeben wird. Die spezifische
theter fest verankert ist. Der gemessene Wirkung des Tranks ist jedoch nicht wis-
Druck entspricht dem Druck der Pulmo- senschaftlich erwiesen. Man geht davon
nalvene und indirekt dem des linken Vor- aus, dass durch die darmanregende Wir-
hofs (Atrium) und der linken Kammer kung des Rizinusöls die Gebärmuttermus-
(Ventrikel) während der Diastole. Mit Hil- kulatur ebenfalls zu Kontraktionen (We-
fe des W.-D.s können eine dekompensierte hen) angeregt wird.
Herzinsuffizienz, ein Myokardinfarkt und • Iabor stimulating cocktail
andere Erkrankungen diagnostiziert wer-
den. Wehenhemmung. -+ Pflegeintervention der
• pulmonary (artery) wedge pressure .... NIC, die definiert wird als die Kontrol-
PWP le von Uteruskontraktionen vor der
37. Schwangerschaftswoche zur Verhin-
Wehen. Bezeichnung für sämtliche Kon- derung einer Frühgeburt.
traktionen der Gebärmuttermuskulatur. • Labor Suppression
Dabei unterscheidet man, geordnet nach
ihrer zeitlichen Reihenfolge, Schwanger- Wehenschreiber. (Tokograph). Elektronisches
schaftswehen, Senkwehen, Vorwehen, Er- ."..
Gerät zur Kontrolle und Registrierung der
öffnungswehen, Austreibungswehen,
Wehen in der Schwangerschaft und unter ~
Presswehen, Nachgeburtswehen und
der Geburt. Es besteht aus einem Druck-
Nachwehen. ableiter, der mittels eines Gurtes auf dem
• laborpain ...., Fundus der Gebärmutter angebracht
wird und mit dem Gerät über ist. Er regist-
Wehen, Einleitung der. -+ Pflegeinterventi- riert die Wehendauer und die Abstände
on der __. NIC, die definiert wird als die zwischen den Wehen und hält diese Daten
Einleitung oder Verstärkung der Wehen auf Papier fest. Meist ist ein W. mit einem
durch mechanische oder pharmakologi- Herztonschreiber (Kardiograph) kombi-
sche Methoden. niert.
• Labor Induction • tocodynamometer
1076 Wehenschwache .·.

Wehenschwäthe. Abnorme Erschlaffung Wellness. Begriff aus dem Englischen, der


der Gebärmuttermuskulatur während der einen Zustand der Gesundheit, des Wohl-
Geburt, die sich durch seltenere oder befindens, der Gelassenheit und Ent-
schwächere Kontraktionen der Gebärmut- spanntheil beschreibt sowie auch der Vi-
ter äußert. Dadurch wird der Geburtsfort- talität und Energiegeladenheit, diesen Zu-
schritt verzögert bzw. kommt zum Still- stand zu erhalten und zu verbessern. Dies
stand. Eine W. kann auch nach Geburt soll mit Hilfe von gesunder Ernährung
des Kindes auftreten und dadurch zu ei- und Sport aktiv erzielt werden. Der Be-
ner verstärkten Nachgeburtsblutung bzw. griff ging Ende der 90er Jahre in die deut-
-+ Atonie führen. sche Sprache ein.
• uterine inertia [eng/.: Wohlbefinden]
weiblich. (fraulich; feminin). Bezeichnung für • wellness
das Geschlecht, das die Fähigkeit hat Weltgesundheitsorganisation (WHO) . 1948
schwanger zu werden und Nachkommen
gegründete Sonderorganisation der Ver-
zu gebären.
einten Nationen mit Sitz in Genf, der
• female
1998 191 Staaten als Mitglieder angehör-
Weichteilsarkom, alveoläres. Tumor im Un- ten. Ziel der WHO ist es, den bestmögli-
terhautgewebe oder im fibromuskulären chen Gesundheitszustand aller Völker zu
Gewebe, der aus zahlreichen runden oder erreichen. Zu ihren Programmen zählt
vieleckigen Zellen in einer netzförmigen die aktuelle und angepasste Gesundheits-
Bindegewebsmatrix besteht. erziehung, angemessene Lebensmittelver-
• alveolar soft part sarcoma sorgung und Ernährung, sauberes Wasser
und Hygiene, Gesundheit von Mutter und
Weisheitszahn. Der jeweils letzte Zahn auf
Kind, Immunisierung gegen die wichtig-
jeder Seite im Unter- und Oberkiefer. W.e
sten Infektionskrankheiten sowie die Vor-
gehören zu den Mahlzähnen und brechen
beugung und Eindämmung von Krank-
meist erst beim Erwachsenen zwischen 17
heiten. Die WHO koordiniert globale
und 25 Jahren durch. Der Durchbruch be-
Strategien zur Vorbeugung und Eindäm-
reitet oft starke Schmerzen und Probleme,
mung von Aids.
weshalb die Zähne bei vielen Menschen
gezogen werden müssen. • World Health Organization (WHO)
• wisdom tooth Weltkinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Weißfle<kenkrankheit. -+ Vitiligo. (UNICEF). 1946 gegründete Unterorganisa-
• vitiligo tion der Vereinten Nationen, die Kindern
Weitsichtigkeit. -+ Hyperopie. in der ganzen Welt, insbesondere in Ent-
wicklungsländern und Kriegsgebieten
• hyperopia
hilft.
Weitwinkelglaukom. Primäres Glaukom, • United Nations International Chil-
bei dem im Schlemm-Kanal eine Abfluss- dren's Emergency Fund (UNICEF)
behinderung besteht, ohne den Kammer-
winkel einzuengen. Das W. äußert sich, Wend I-Tubus. (Nasopharyngealtubus). Tubus,
im Gegensatz zum chronischen -+ Glau- der durch die Nase eingeführt wird und
kom, durch anfallsartig auftretende Be- oberhalb des Kehldeckels (Epiglottis) zu
schwerden. Durch den plötzlichen Druck- liegen kommt; verhindert das Zurückfal-
anst\eg kommt es zu heftigen Schmerzen, len des Gaumensegels und des Zungen-
Sehverschlechterung und einer starken grundes und wird zum kurzfristigen Frei-
Rötung des Auges. Die Schmerzen strah- halten der oberen Luftwege eingesetzt,
len aus in Schläfe, Hinterkopf und Kiefer. bietet jedoch keinen Aspirationsschutz
Um irreparable Schäden zu vermeiden, (-+Aspiration). (s.a. Guedeltubus) (s. Abb.
ist fast immer eine OP erforderlich. s. 1077)
• wide-angle glaucoma • Wendis tube; pharyngeal tube
•. Wesensveranderung I 077

wurfs bei erhaltenem Sprachverständnis).


Die spontane Sprache ist kaum gestört,
bisweilen bieten die Patienten sogar eine
überschießende Sprachproduktion mit
Kauderwelsch, Wortneubildungen (Neo-
logismen) und Wortdeformierungen (Pa-
raphrasien). Sprachmelodie und Artikula-
tion sind meist gut erhalten. (s.a. Sprach-
störung)
[Kar! Wernicke, dt. Psychiater u. Neurolo-
ge, 1848-1905]
• Wernicke's aphasia; sensory aphasia
Wemicke-Syndrom. .... Pseudoencephalitis
haemorrhag ica.
• Wernicke's encephalopathy
Wendi-Tubus.
Wemicke-Zentrum. Sensorisches Sprach-
zentrum, das im vorderen Schläfenlappen
Wendung. äußere. Drehen des Fötus im und den angrenzenden Hirnwindungen
Mutterleib durch externe Manipulation der dominanten Hirnhälfte lokalisiert
der Bauchwand. und für das akustische Sprachverständnis
• external version zuständig ist. Wernicke beobachtete 1874,
dass Patienten mit Verletzungen in diesem
Wendung. kombinierte. Methode zur Ver- Bereich des Gehirns Störungen des akus-
änderung der Lage eines Fötus, bei der tischen Sprachverständnisses aufwiesen.
eine Hand auf den Bauch der Mutter ge- • Wernicke's center
legt und zwei Finger der anderen Hand in
den Uterus eingeführt werden. Wertheim·Operation. Vollständige operati-
• bipolar version ve Entfernung der Gebärmutter inklusive
der Anhangsgebilde (Adnexe), meist des
Werdnig-Hoffmann·Krankheit. Genetische hinteren Scheidendrittels und regionaler
Erkrankung, die im Säuglings- oder Kin- Lymphknoten bei Krebs.
desalter beginnt und durch fortschreiten- [Ernst Wertheim, österr. Gynäkologe,
den Muskelschwund der Skelettmuskula- 1864-1920]
tur infolge einer Entartung der Vorder- • Wertheim's operation
hornganglienzellen gekennzeichnet ist.
Symptome sind u. a. von Geburt an Wesensveränderung. Leitsymptorn in der
schwacher Muskeltonus, keine Streckre- Psychiatrie, das zur Gruppe der -+ Persön-
flexe, schlaffe Rumpf- und Gliedmaßen- lichkeitsstörungen gehört. Das Ausmaß ei-
muskulatur, stark verminderte Saugfahig- ner W. kann sich auf vielfaltige Art u. Wei-
se zeigen. Grobe Einteilungen sind: schi-
m.
keit und häufige Schluckstörungen. .",_
[Guido Werdnig, österr. Neurologe, 1844- zoide, depressive, zwanghafte, narzissti-
1919] sehe und hysterische Veränderungen.
• werdnig-Hoffmann's disease Auch im Verlauf vieler chronischer Er-
krankungen kann es zu W.en kommen, so
Wemicke-Aphasie. (sensorische Aphasie). Sen- sind z.B. Affektlabilität und Aggressivität
sorische Aphasie, die bei Läsionen im bei Schlaganfallpatienten nicht selten.
Schläfenlappen der dominanten Hirn- Von einer pathologischen Störung spricht
hälfte (Hemisphäre) zu beobachten ist; man dann, wenn der Erkrankte sich selbst
wird durch ein gestörtes Sprachverständ- oder andere in seinem sozialen Umfeld
nis geprägt (im Gegensatz zur -+ motori- dauerhaft krankmachend gefahrdet.
schen Aphasie mit Störung des Sprachen!- • personality change
1078 Westem-Blot-Test -

Westem-Blot-Test Labortest, bei dem das formen können kalt, warm, heiß, tempe-
Blut auf spezifische Antikörper untersucht riert, feucht oder trocken sein. (s. a. Auf-
wird. Er ist exakter als der sog. -+ ELISA- lage; Kältewiekeil
Test und wird manchmal zur Überprüfung • wetpack
eines ELISA-Tests durchgeführt.
• Western blot test Widerstand. I. Physikalisch: Die Kraft, die
Wharton'sche Sulze. Gallertartige Substanz der Bewegung eines physikalischen Sys-
in der Nabelschnur, die die Nabelgefäße tems entgegenwirkt, z.B. Reibungs-W.
vor Kompression und Verletzungen 2. Elektrisch: Die Kraft, die in einem
schützt. Stromkreis bei angelegter Spannung dem
[Thomas Wharton, eng!. Anatom, 1614- Strom entgegengesetzt wird. Wird in
1673] Ohm (Sl) gemessen. 3. In der Psychoana-
• Wharton's jelly lyse Bezeichnung für das Weigern, sich
unbewusste Konflikte oder Wünsche be-
WHO. Abkürzung für englisch >>World wusst zu machen.
Health Organisation<< = -+ Weltgesund- • resistance
heitsorganisation.
. WHO Widerstand, peripherer. Maximaler Gefaß-
widerstand im Körperkreislauf, den der
Wickel. Das vollständige Einwickeln von Blutfluss überwinden muss. Er hängt u. a.
Gliedmaßen oder Körperabschnitten in von der Elastizität der Gefäße ab.
Tücher. Da innere Tuch ist meistens • total peripheral resistance
feucht mit einer Wickellösung versehen,
das äußere Tuch trocken. Die Tücher Wiedenbach, Ernest.ine. Deutschstämmige
sollten aus natürlichem Material be- amerikanische Lehrschwester und Auto-
stehen, z.B. Baumwolle, Leinen oder rin. Sie war eine engagierte Vertreterio
Wo!Je. Zusätze können Tee (z.B. Pfeffer- der familienorientierten Wochenbett-
minz), Tinkturen (z.B. Arnika) oder an- pflege und entwickelte eine umfangrei-
dere Substanzen (z.B. Quark, Kartoffeln) che Pflegelehre in der Geburtshilfe.
sein. Die Benennung des Wickels erfolgt • Wiedenbach, Ernestine
entweder nach dem Körperteil, an wel-
chem er angewandt wird (z.B. Hals-,
Brustwickel) oder nach dem Zusatz (z.B. Wiedereingliederung, soziale. Wiederauf-
Zitronen-, Quarkwickel). Anwendungs- nahme und Anerkennung einer behinder-
ten Person als aktives Mitglied der Gesell-
schaft.
• community reintegration
Innentuch
Wiedergeburt. Eine von Leonard Orr ent-
wickelte, bestimmte Art der Psychothera-
pie, die sich auf die Atmung und die At-
mungsorgane konzentriert. Ziel der The-
rapie ist es, das Trauma der durch die Ge-
burt geschädigten Atmungsorgane zu
überwinden, so dass der Patient die At-
mung als unterstützenden und kreativen
Teil seines Lebens einsetzen kann.
• rebirthing

Willebrand-Krankheit. Dominant erbliche


Gerinnungsstörung (Thrombopathie)
aufgrund eines Mangels an einem Faktor-
Wickel. Wärmezuführender Wickel. VIII-Baustein. Die Krankheit äußert sich
~- • Wirbel 1079

durch spontanes Nasen- und Zahnfleisch- sionen (Schmierinfektion) oder noch


bluten. häufiger durch Tröpfcheninfektion von
[Erick von Willebrand, finn. Arzt, 1870- infizierten Personen. Die Bläschenflüssig-
1949] keit und der Schorf bleiben ansteckend bis
• von Willebrand's disease der Schorf vollständig abgetrocknet ist
(Inkubationszeit 10 bis 20 Tage). Eine in-
Willemtrieb. Geistiger Vorgang, der durch
direkte Übertragung durch gesunde Per-
Begehren, Impulse, Entschlusskraft und
sonen bzw. durch Gegenstände ist äußerst
Bemühungen gekennzeichnet ist.
selten. Windpockeninfektionen während
• conation der ersten drei Schwangerschaftsmonate
Wilms-Tumor. Bösartige Geschwulst in der sind äußerst gefährlich und können zu
Niere, die in der Mehrzahl der Fälle bei Embryopathien führen. Die Diagnose
Kindern unter 5 Jahren auftritt. Die häu- wird normalerweise mit Hilfe einer Unter-
figsten Frühsymptome sind Bluthoch· suchung und aufgrund der typischen
druck, Schmerzen, eine fühlbare Masse in Krankheitssymptome gestellt. Identifika-
der Niere und Blut im Urin (Hämaturie). tion des Virus ist durch eine Kultur der
Die Geschwulst ist im Frühstadium von Bläschenflüssigkeit möglich. (-+ Herpesvi-
einer Hülle umschlossen, kann sich je- ren)
doch später in Lymphknoten, Nierenve- • chickenpox
nen oder in die Hohlvene ausbreiten und
Metastasen in der Lunge und anderen Or·
ganen hervorrufen. Winkelbewegung. Eine der vier Grundbe-
[Max Wilms, dt. Chirurg, 1867-1918] wegungen, die die verschiedenen Gelenke
• Wilms' tumor des Knochenskeletts erlauben. Bei dieser
Bewegung wird der Winkel zwischen zwei
Windeldennatitis. (Wundsein). Erythematö- benachbarten Knochen verringert (Beu-
ser, papulöser oder schuppiger Ausschlag gung) oder vergrößert (Streckung).
im Windelbereich von Kleinkindern. Die • angular movement
Haut wird durch Kot, Feuchtigkeit, Hitze
oder die Bildung von Ammoniak, der sich
beim bakteriellen Urinabbau bildet, ge- Winterjucken. Bei Kälte auftretender Juck-
reizt. Häufig treten Sekundärinfektionen reiz bei Personen mit trockener Haut, ins-
durch Candida albicans auf. besondere solchen, die unter atopischer
Häufiges Wickeln; Windelbereich sanft Dermatitis leiden.
mit Wasser säubern u. nicht reiben; Ver- • winter itch
wendung von Stoff- an Stelle von Plastik-
windeln; Kind häufiger ohne Windel
bzw. nur mit umgeschlagener Windellie- Wirbel. (Vertebral. Einer der 33 (beim Er-
gen lassen, damit Luft an den Windelbe- wachsenen 26) Knochen der Wirbelsäule.
reich gelangt. Bei hartnäckigen Fällen Die Wirbelsäule besteht aus 7 Halsw., 12
hilft zinkhaltige Salbe. Brustw., 5 Lendenw., 5 Kreubeinw. (1 beim
Erwachsenen) und 4 Steißbeinw. (1 beim .".
• diaper rash Erwachsenen). Mit Ausnahme des ersten .:6:11
Windpocken. (Varizellen). Akute, äußerst an- und zweiten Halswirbels sind alle W.
steckende Viruskrankheit, die durch ein gleich aufgebaut; sie bestehen aus dem
Herpesvirus, das Varicella-Zoster-Virus Wirbelkörper, dem Wirbelbogen, dem
(VZV) verursacht wird. Betroffen sind Dornfortsatz für den Muskelansatz, und
hauptsächlich Kleinkinder, bei denen sich je zwei Bogenfüßen und Querfortsätzen.
eitrige Hautbläschen bilden. Eine Über- Der erste Halsw. wird als Atlas bezeichnet;
tragung der Krankheit geschieht im Pro- er trägt den Kopf und besitzt keinen Wir-
dromalstadium (vor Krankheitsausbruch) belkörper; der zweite Halsw. heißt Axis
oder im frühen Stadium des Ausschlags und bildet die Achse, auf der sich der At-
durch direkten Kontakt mit den Hautlä- las, und damit der Kopf drehen kann. Aus
seinem Körper ragt in Richtung Atlas ein ~ Jede dauer-
starker, stiftartiger Fortsatz (Dens). hafte, abnorme Abweichung der Wirbel-
[lat.: vertebra, Gelenk, Wirbelbein des säule von ihrer normalen Position. Dazu
Rückgrats] gehören z.B. Kyphoskoliose, Kyphose,
.vertebra Lordose und Skoliose.
• spinal curvature
Widlalbaal. Raum zwischen Wirbelkör-
per und Wirbelbogen, in dem sich Rü- Wirlistoft cltlmlrdler. Chemisches Mittel,
ckenmark, Liquor, Hüllen des Rücken- Aktivstoff oder Substanz, die mit ver-
markes (Pia mater, Arachnoidea, Dura), schiedenen, körpereigenen Substanzen
Wurzeln der Spinalnerven sowie der Peri- zusammenwirken und eine Wirkung her-
duralraum mit seinen Strukturen befin- vorrufen, z.B. Aspirin, das eine schmerz-
det. (s.a. Wirbelloch) lindernde Wirkung hat.
• vertebral canal • chemical agent
~ trusflutane. Methode
Widllllllrpe&. Fester Mittelteil eines --->Wir- zur Gabe von Medikamenten über die un-
bels, der das Gewicht trägt. Die Bogenfüße versehrte Haut. Der Wirkstoff wird dabei
des Wirbelbogens treten hinten seitlich kontinuierlich durch die Haut absorbiert
(dorsolateral) aus dem W. aus. und somit im Körper aufgenommen.
•vertebral body • transdermal drug delivery (TDD)
Wldllllach. Öffnung zwischen dem Wir- Wflbtvffpdnzlp. Mechanismus, durch den
belbogen und dem Wirbelkörper, durch eine Droge eine gewünschte Wirkung her-
die das Rückenmark verläuft. (s.a. Wirbel- vorruft.
kanal) • drug action
•vertebral foramen
Wlltung, ......... 1. Gesteigerte Aktivi-
Wiatllslult (Columna vertebralis). Bewegli- tät einer Behandlungsmaßnahme oder ei-
che Struktur, die die Längsachse des Ske- nes Arzneimittels bei wiederholter An-
letts bildet. Beim Erwachsenen besteht wendung. 2. Gesteigerte Wirkung eines
die W. aus 26 Wirbeln, die in einer Linie Arzneimittels, die durch die Anhäufung
untereinander von der Schädelbasis bis wiederholter medikamentöser Verabrei-
zum Steißbein angeordnet sind. Zwischen chungen im Körper verursacht wird.
den Wirbeln liegen die Bandscheiben, die Diese Anhäufung erzeugt einen größeren
Ansatzpunkt für verschiedene Muskeln biologischen Effekt als die anfängliche
bilden und der W. gleichzeitig ihre Festig- Dosis.
keit und Beweglichkeit verleihen. Beim .cumulative action
Erwachsenen sind die 5 Kreuzbein- und Wirt. Ein Organismus, der einen anderen,
die 4 Steißbeinwirbel zusammengewach- meist einen Parasiten, aufnimmt und er-
sen und bilden das Kreuzbein und das nährt. In einem Haupt- oder Endwirt lebt
Steißbein. und vermehrt sich der erwachsene Para-

II • vertebral column
WIIIIIIIIBIIMI!IIIIIllte. Die Aufteilung der
sit. In einem Zwischenwirt lebt der Parasit
in einem nicht-sexuellen Larvenstadium.
Eine weitere Form ist der Fakultativwirt,
Wirbelsäule in 31 Abschnitte, wobei in je-
falls kein Hauptwirt zur Verfügung steht.
dem Abschnitt auf beiden Seiten des Rü-
ckenmarks Nervenwurzeln entspringen. •host
Zum Halswirbelsegment zählen die Wir- Wismut (IJ}.(Bismut). Rötliches, kristallines
bel C1-C 8 , zum Brustwirbelsegment T 1 - Metall mit der Ordnungszahl 83 und der
T 12, zum Lendenwirbelsegment L1 - L5 , Atommasse 208,98. W. verbindet sich mit
zum Kreuzbeinsegment S1-S 5 und zum verschiedenen anderen Elementen, z.B.
Steißbein Co 1-Co 3 • Sauerstoff, und bildet dabei Salze, die bei
• spinal segments der Herstellung von vielen Pharmazeutika
~ Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) 1081

Verwendung finden. Vergiftungen mit W. Wochenbett. ..... Puerperium.


durch die längerfristige Einnahme von • puerperium
wismuthaltigen Arzneimitteln können
Schleimhautentzündungen (z.B. Gingivi- Wochenbettdepression. (postpartale Depressi-
tis, Stomatitis) verursachen. Dabei kann on). Psychiatrische Störung, die nach einer
insbesondere die Mundschleimhaut be- Entbindung auftreten kann, typischerwei-
troffen sein, es kommt zu einer wunden se 3 bis 6 Wochen danach. Eine W. kann
Zunge, metallischem Geschmack und von den leichten Symptomen einer Melan-
Brennen im Mund. cholie (sogenannter >>Heultag<<) bis zu ei-
• bismuth (Bi) ner intensiven suizidal-depressiven Psy-
chose reichen. Zu den Frauen, die ein Ri-
siko für eine W. tragen, können jene gehö-
Wissensdefizit Anerkannte ..... NANDA-
ren, die sich auf ihr Baby nicht vorbereitet
-+ Pftegediagnose; fehlende oder mangel-
haben, die unrealistische Erwartungen
hafte kognitive Informationen in Verbin-
bezüglich ihrer Arbeit, Reisen oder Frei-
dung mit bestimmten Themen (Wissens-
zeit nach der Entbindung äußern oder die
bereich muss spezifiziert werden). Zu
die Realität der Verantwortung für eine
den kennzeichnenden Merkmalen ge-
Elternschaft ignorieren.
hört die Verbalisation des Problems, un-
angemessenes Befolgen von Anweisun- • postpartal depression
gen, falsche Durchführung eines Tests, Wochenbettfieber. ..... Puerperalfieber.
unangemessene oder übertriebene Ver- • puerperal fever
haltensweisen, z.B. Hysterie, Feindselig-
keit, Unruhe, Apathie. Wochenbettpsychose. (Postpartumpsychose/
• knowledge deficit Puerperalpsychose). Auftreten einer depressi-
ven oder schizophrenen ..... Psychose nach
Witzei-Fistel. Operativ angelegte Ernäh- der Entbindung. Da sich eine W. im ersten
rungsfistel über die Bauchdecke in den Monat nach der Entbindung entwickelt,
Magen als ..... Palliativbehandlung bei Spei- nimmt man an, dass endokrine Faktoren
seröhrenkrebs. ursächlich sind. Es kommt zu Halluzina-
[Friedrich Witze!, dt. Chirurg, 1856- tionen, Depressionen und suizidalem Ver-
1925.] halten.
• witzel's gastrostomy • postparturn psychosis; puerperal psy-
chosis
W/0-Lotion. (Wasser-in-01 Lotion). Flüssiges
Hautpflegeminel, bei dem Wasser (ca. Wochenbettsepsis. ..... Puerperalsepsis.
10 · 30 %) in Öltröpfchen oder Fett ein- • puerperal sepsis
gebracht ist. Die Haut wird mit einem
starken Fettfilm überzogen, der aber Wolf. ..... Intertrigo.
durch die enthaltenen Wasseranteile • intertrigo
Luftdurchlässigkeit garantiert und den
Wärmeaustausch ermöglicht. Der Ölan- Wolff-Chaikoff-Effekt. Vorübergehend ver- mm
teil stellt sicher, dass die eigene Haut- minderte Bildung und Freisetzung von ~

feuchtigkeil nicht so rasch entweichen Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose)


kann. Es handelt sich um Salben oder bei der Behandlung einer Schilddrüsen-
Lotionen, die für einen angeme senen überfunktion (Hyperthyreose) mit Jod.
Fettersatz sorgen und somit der Aus- • wolff-Chaikoff effect
trocknung entgegenwirken. Die meisten
der so genannten Nachtcremes sowie Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW·Syn·
Schutz- und onnencremes sind Wasser- drom). Herzfunktionsstörung in folge einer
in-öl-Präparate. Reizleitungsstörung im Bereich des Her-
zens. Die Störun.g ist im EKG durch eine
water/oillotion
Verkürzung der Oberleitungszeit und eine
1082 Wolff-Parkinson -Whlte-Syndrom (WPW-Synd rom)

Verbreiterung des Kammerkomplexes im nachweislich die physiologische Wund-


Anfangsbereich zu erkennen. heilung.
[L Wolff, amerik. Kardiologe, 1898-1972, • wet wound care
). Parkinson, engL Kardiologe, 1885-1976,
P. White, 1886-1973] Wunddesinfektion. Reinigung einer Wunde
• Wolff-Parkinson-White's syndrome zur Reduzierung einer Keimbesiedlung;
Desinfektionslösungen sind nur bedingt
Wortfindungsstörung. Form der ---. Aphasie, sinnvoll und sollten nur kurzfristig ange-
die durch die Unfahigkeit gekennzeichnet wendet werden. Bei klinisch manifester
ist, Gegenstände zu benennen. Ursache ist Wundinfektion (klassische Entzündungs-
eine Läsion im Schläfenhirnlappen. zeichen) ist eine systemische Antibioti-
[griech.: a, ohne; noma, Name] kabehandlung angezeigt.
• anomia • wound disinfection
Wunddrainage, geschlossene. Methode zur
Wundabstrich. Sterile Sekretentnahme Ableitung potenziell gesundheitsschädi-
mittels Watteträger aus einer (infizier- gender Flüssigkeiten, z.B. Blut, Eiter, blu-
ten) Wunde oder von Haut- oder tig-seröser Flüssigkeiten oder Gewebe-
Schleimhautoberflächen. Sofort nach sekreten, aus Operationswunden. Die
Entnahme wird der Watteträger in ein Technik wird bei vielen Operationen an-
steriles Transportgelaß mit einem Nähr- gewendet, wie z.B. bei Brustamputationen
medium eingebracht und verschlossen. bzw. -Vergrößerungen, plastischen Opera-
(.... Abstrich) tionen sowie bei urologischen und uroge-
smear nitalen Eingriffen. Das Drainagesystem
besteht aus Einwegbehältern, die an Saug-
Wundbehandlung, feuchte. Konzept nach schläuche und tragbare Saugpumpen an-
Prof. eiler (Basel) u.a. zur Heilungsför- geschlossen sind.
derung von Problemwunden (z. B. --+ De- • closed-wound suction
kubitus) mit schmerzlinderndem Effekt. Wunde. jede körperliche Verletzung, wo-
I. Wundreinigung: mechanisch durch durch die Intaktheil der Haut zerstört
Abreiben von Belägen mit Kompres en wird, z.B. eine Schürf-, Stich- oder
oder Abschaben mit dem sog. Scharfen Schusswunde. Eine W. entsteht meist
Löffel (chronische werden zu akuten durch Unfalle oder Gewaltanwendung,
Wunden), enzymatisch mit eiweißauflö- selten durch Krankheit.
senden Salben oder Gelen (nur begrenzt • wound
empfehlenswert), autolytische Reinigung
durch körpereigene Fermente im feuch- Wundheilung. Natürlicher Vorgang, durch
ten Wundmilieu durch Okklusiv- oder den eine intakte Haut wiederhergestellt
Alginatverbände, asstherapie sowie wird.
Hydrogele. 2. Wunddebridement (chi- • wound healing
rurgische Entfernung von Belägen und
ekrosen). 3. Wundspülungen mit einer Wund pflege. --+ Pflegeintervention der
Vollelektrolytlösung (Ringer) bei jedem - NIC, die definiert ist als die Vorbeu-
Verband wechsel. 4. Erhaltung des kör- gung gegen Wundkomplikationen und
pereigenen feuchten Wundmilieus durch Förderung der Wundheilung.
Hydrokolloid- oder Polyurethanverbän- • woundCare
de o.ä. zur Granulationsforderung. 5.
Förderung der Epithelisierung und des Wundpflege: geschlossene Drainage.
Wundverschlusses mittels dünneren Ok- --+ Pflegeintervention der NIC, die defi-
klusivverbänden. Gefarbte und desinfi- niert ist als der Umgang mit einem Drai-
zierende Lösungen und die meisten sal- nagedrucksystem an einer Wunde.
benformigen Therapeutika hemmen • Wound Care: Clo ed Drainage
~ Wutausbruch 1083

Wundspülung. -+ Pflegeintervention der Wurzel, motorische. Zur Körpermitte ge-


NIC, die definiert ist als die Spülung richtetes (proximales) Ende eines motori-
einer offenen Wunde zur Reinigung und schen Nervs und seiner Befestigung im
Entfernung von Verschmutzungen und Rückenmark.
übermäßigen Sekreten. • motor root
• Wound Irrigation
Wurzelentzündung. __, Radikulitis.
Wundtoilette. Entfernung von Schmutz,
Fremdkörpern, beschädigtem Gewebe • radiculitis
und Zelldebris aus einer Wunde oder
Brandwunde, um eine Infektion zu ver- Wurzelhaut. (Desmodont; Periodontium).
hindern und den Heilungsprozess voran- Dichte Bindegewebeschicht, die die alveo-
zutreiben. Die Wundtoilette ist der erste lären Höhlen der Ober- und Unterkiefer
Schritt bei der Behandlung einer Wunde. auskleidet und die Knochen mit den hori-
• debridement zontal verlaufenden Fasern des Zahnze-
ments verbindet.
Würgereflex. Physiologischer Nervenre- • alveolar periosteum
flex, der durch Berühren des weichen
Gaumens oder des hinteren Rachenraums
Wut, Unterstützung bei der Kontrolle von.
(Pharynx) ausgelöst wird; die Reaktion
-> Pflegeintervention der ..... NIC, die defi-
verläuft in einer symmetrischen Anhe-
bung des Gaumens, Zurückziehen der niert wird als die Unterstützung beim
Zunge und Kontraktion der pharyngealen angemessenen, nicht gewaltsamen Aus-
Muskeln. druck von Wut.
• gag reflex • Anger Control Assistance
Wurmfortsatz. __, Appendix vermiformis.
Wutausbruch. Gefühlsausbruch, der von
• vermiform appendix
starkem Missfallen, Zorn, Entrüstung
Wurzel. Der unterste Teil eines Organs oder Feindseligkeit begleitet wird; ist als
oder einer Struktur, mit dem andere pathologisch einzustufen, wenn eine dem-
Strukturen fest verbunden sind, z.B. die entsprechende Reaktion nicht die tatsäch-
Zahnwurzel, die vom Zahnzement be- lichen Umstände einer Person widerspie-
deckt wird. gelt.
• root • anger
lOM •

Xanthin. Physiologische, stickstoffhaltige Xanthop(s)ie. Sehstörung bei der alle Ge-


Stoffwechselverbindung, die beim Abbau genstände mit einem Gelbstich gesehen
von Purinen im Organismus entsteht. X. werden (z.B. als Folge von Vergiftungen).
kommt in Muskeln, Leber, Milz, Bauch- • xanthopsia
speicheldrüse und im Harn vor.
[griech.: xanthos, gelb] X-Chromosom. Bei Menschen und Säuge-
• xanthine tieren in beiden Geschlechtern vorhande-
nes Geschlechtschromosom, das bei ge-
Xanthin·Derivat. Sammelbezeichnung für sunden Männern in jeder Körperzelle ein-
Stoffe, die eng mit den Alkaloiden Koffein, fach und bei gesunden Frauen in jeder
Theobromin und Theophyllin verwandt Körperzelle zweifach vorkommt. Ein vor-
sind. Sie kommen in vielen, auf der gan- handenes X-Chromosom in einer männli-
zen Welt verbreiteten Pflanzen vor und chen Samenzelle bestimmt das weibliche
werden häufig mit Getränken, wie z.B. Geschlecht bei der Vereinigung von Sa-
Kaffee, Tee, Kakao oder Coca Cola in den men- und Eizelle. (s.a. V-Chromosom)
Körper aufgenommen. X-D. haben phar- • X chromosome
makologische Eigenschaften: sie regen
das ZNS und die Entwässerung des Kör- x-chromosomal. Bei der Vererbung von
pers (Diurese) an und entspannen die Merkmalen an die Gene oder das Vorhan-
glatte Muskulatur. densein eines X-Chromosoms gekoppelt.
xanthine derivative • X-linked
Xanthinurie. Vermehrte Ausscheidung von x-<hromosomale Krankheiten. Krankheiten
.... Xanthin im Urin. oder Störungen im Zusammenhang mit
• xanthinuria Fehlbildungen des X-Chromosoms, wie
Xanthochromie. Gelbe oder gelbbraune
z.B. die .... Hämophilie oder bestimmte
Verfärbung der Hirn- und Rückenmarks- Muskeldystrophien.
flüssigkeit durch die Beimengung von Hä- • x-linked disorders
moglobin-Abbauprodukten. xeno-. Vorsilbe mit der Bedeutung
• xanthochromia »fremd«.
Xanthom(a). Gutartige, fetthaltige, fibröse, rzriech.: xenos, Gast, Fremder]
gelbfarbene Ablagerung oder Geschwulst, • xeno-
die sich in der Unterhaut, meist um Seh-
nen herum bildet. Xenobiotika. Fremdstoffe; vom Menschen
geschaffene synthetische Verbindungen,
• xanthoma
die natürlicherweise nicht vorkommen.
Xanthomatose. Ausgedehnte Bildung von Sie können eine potenzielle Gefahr für
.... Xanthomen in der Haut, in inneren Or- Mensch und Umwelt darstellen, da ihre
ganen und im retikuloendothelialen Sys- Wirkungen nicht immer vollständig abzu-
tem. sehen sind.
• xanthomatosis • xenobiotics
xenogen{elisch). 1. In der Genetik Bezeich- Mundtrockenheit durch stark
nung für Individuen oder Zelltypen ver- verminderte Speichelproduktion. Die X.
schiedener Arten oder Genotypen. 2. In tritt in Verbindung mit verschiedenen
der Transplantationsmedizin Bezeichnung Krankheiten auf, z.B. Diabetes mellitus,
für artfremdes Gewebe mit unterschiedli- akute Infektionen, Hysterie und Sjögren-
chen Antigeneigenschaften. Syndrom. Darüber hinaus kann sie durch
xenogeneic eine Lähmung der Gesichtsnerven entste-
hen.
ollle. Fremdenfeindlichkeit; irra-
tionale ablehnende und feindselige Ein- .xerostomia
stellungen und Handlungen gegenüber 10-s,.dnlm. (Monosomie X). Bezeichnung
Fremden und Ausländern, aber auch für das Vorhandensein von nur einem Ge-
Furcht oder Unbehagen in der Gegenwart schlechtschromosom. In jeder Zelle fehlt
von Fremden oder in fremder Umgebung. entweder ein X- oder ein Y-Chromosom,
•xenophobia daher enthalten die Zellen insgesamt nur
Xenotr~n,planta!. Artfremdes Gewebe, das
45 anstatt 46 Chromosomen. Das Krank-
in bestimmten Fällen vorübergehend ein- heitsbild ist gekennzeichnet durch zahl-
gepflanzt wird, z.B. bei schweren Verbren- reiche Missbildungen und Degenerations-
nungen, wenn vom Patienten selbst oder zeichen. (-->Turner-Syndrom)
von einer Gewebebank nicht genügend XO-syndrome
Körpergewebe zur Verfügung steht. IX. In der Genetik Bezeichnung für das
xenograft normale Geschlechtschromosom bei der
Vorsilbe mit der Bedeutung >>tro- Frau.
cken<<. •xx
[griech.: xer6s, trocken, dürr] Dl·s,.dnlm. Chromosomenaberration
xero- beim Menschen, die durch das Vorhan-
tlllll!'. Chronische Trockenheit und densein von drei X-Chromosomen und
Rauheit der Haut. zwei Barrkörperchen, anstelle der norma-
[griech.: derma, Haut] len zwei X-Chromosomen gekennzeichnet
•xeroderma ist. Somit enthalten die Körperzellen ins-
gesamt 47 Chromosomen.
Kerophlnalmie. Austrocknung der Binde- XXX syndrome
und Hornhaut des Auges, meist infolge
von Vitamin-A-MangeL Die X. ist häufig XY. In der Genetik die Bezeichnung für das
mit Nachtblindheit verbunden. normale Geschlechtschromosom beim
xerophthalmia Mann.
•xY
diclgrlpblt. Diagnostische Röntgen-
technik, bei der das Bild nicht chemisch,
sondern elektrostatisch erzeugt wird
.,._.T..._,T Labortest zur Über-
prüfung der Kohlenhydrat-Resorptions-
(>>trockene« Bildherstellung). Das Bild kapazität des Dünndarms. Die Aufnahme
wird mit einem Toner sichtbar gemacht, von D-Xylose findet bei gesunden Men-
ähnlich wie bei Kopiergeräten. Die X. wird schen sofort statt , ist jedoch bei Patien-
vor allem bei der Mammographie ange- ten, die an Malabsorption leiden, stark
wandt. vermindert.
• xeroradiography xylose absorption test
V

Y.chnmlanm. Einzelnes Geschlechtschro- viduen durch die Harmonisierung von


mosom beim Menschen und anderen Säu- Körper, Geist und Seele abzielt. Dabei
getieren, das nur beim Mann vorhanden muss der Mensch verschiedene Stufen des
ist. Die Hälfte der männlichen Keimzellen Yoga durchlaufen: die Kontrolle körperli-
trägt das Y-C. als geschlechtsbestimmen- cher Begierden, Beachtung von Reinheits-
des Merkmal; bei den weiblichen Keimzel- vorschriften, Erlernen bestimmter Kör-
len ist es nicht vorhanden. Es ist sehr viel perhaltungen und Atemtechniken, Kon-
kleiner als das X-Chromosom und enthält zentration und Meditation. Die europä-
Gene, die für die Entwicklung und Ausdif- ische Form des Y. ist auf die Lebensweise
ferenzierung von männlichen Eigenschaf- der Menschen in Europa angepasst wor-
ten verantwortlich sind. (s.a. X-Chromo- den und konzentriert sich häufig auf die
som) körperlichen Übungen, Körperbeherr-
• Y chromosome schung, Atemtechnik und Konzentration.
Ziel des Y. ist das Wohlbefinden und die
~ Bei der Vererbung von
Merkmalen an die Gene oder das Vorhan- Harmonie von Körper und Geist.
densein des Y-Chromosoms gekoppelt. •yoga
•Y-linked
Y-PIIsllk. Operative Methode zur erneuten
Yin und lang. Entgegengesetzte Prinzipien Behandlung einer Narbe, die Beschwer-
und kosmische Grundkräfte in der chine- den bereitet, oder einer schlecht heilenden
sischen Naturphilosophie seit etwa 400 Wunde. Dabei wird die Haut y-förmig
Jahren v. Chr. Dem Yin entspricht das eingeschnitten und damit die Narben-
Weibliche, Weiche, Passive, die Nachgie- spannung reduziert.
bigkeit und die gerade Zahl; dem Yang ·Y-plasty
entspricht das Männliche, Harte, Aktive,
die Stärke und die ungerade Zahl. Beide
Kräfte haben ihren gemeinsamen Ur-
Y·Stüdl. Verbindungsstück mit zwei Ar-
men, das patientennah zwischen Infusi-
sprung in einem Absoluten, dem Dao.
onsbesteck und Venenkatheter angebracht
•yin and yang
wird und das gleichzeitige Infundieren
Yoga. Lehre in der indischen Kultur, die von zwei Infusionen ermöglicht.
auf die Selbstvervollkommnung der Indi- •yunion

II
z
lalm. Harte Gebilde im Ober- und Unter- 2ahnlllinlllldner.--> Odontoblast.
kiefer des Schädels. Jeder Z. besteht aus ei- •odontoblast
ner über das Zahnfleisch hinausragenden
Zahnkrone, dem Zahnhals und der Zahn- Zlbnhlag. Belag, der sich an der Zahn-
wurzel, die aus zwei bis vier Wurzelenden oberfläche ablagert. Z. kann --> Karies und
-->Zahnstein verursachen. (s.a. Plaque)
besteht und in den Knochenmulden des
Ober- und Unterkiefers verankert ist. Au- •dental plaque, plaque
ßerdem enthält jeder Zahn eine natürliche, lahnbrlldre. Zahnprothese, die dauerhaft
mit Pulpa gefüllte Höhle (Kavität), die mit an zwei Stützzähnen befestigt ist.
zahlreichen Nerven und Blutgefäßen ver- •bridgework
sorgt wird, die durch eine kleine Öffnung
am Fuß der Wurzel eintreten. Der harte Zllmlllnlndlln. --> Bruxismus.
Teil des Z.s besteht aus Zahnbein (Dentin), •bruxism
Zahnschmelz und einer dünnen Knochen- Zllmeft. Durchbrechen der ersten Zähne
schicht an der Wurzeloberfläche. Das Den- durch die Zahnleiste im Gaumen. Das Z.
tin nimmt den größten Teil des Z. ein; die beginnt i. d. R. ab dem 6. Lebensmonat;
Zahnkrone ist zum Schutz mit Zahn- von da an vervollständigt sich das Gebiss
schmelz bedeckt. Der Mensch bekommt auf 20 sogenannte Milchzähne bis zum
im Laufe seines Lebens zwei Arten von Ende des dritten Lebensjahres. Schmer-
Zähnen: zunächst das aus 20 Zähnen be- zen und gelegentliche Entzündungen ent-
stehende Milchgebiss, später, nach Ausfal- stehen durch den Druck, den die Zahn-
len der ersten Zähne sein dauerhaftes Ge- spitze beim Durchbruch auf den Gaumen
biss, das aus 32 Zähnen besteht. ausübt. Typische Anzeichen des Z.s sind
• tooth (pl. teeth) übermäßiger Speichelausfluss, Beißen auf
harte Gegenstände, Reizbarkeit, Schlaf-
Itltulrflllf Abszess im Knochen bzw. schwierigkeiten und Essensverweigerung.
dem Weichgewebe eines Kiefers infolge ei- •teething
ner Infektion, die durch Zahnkaries oder
eine Zahnverletzung verursacht wird. Zu Zalmflula. --> Karies.
den Symptomen gehören ständige •dental caries, caries, tooth decay
Schmerzen, die durch Berührung mit hei- Zalutlstel. Abnormer Durchgang von der
ßen oder kalten Nahrungsmitteln oder apikalen periodontalen Zahnfläche zur
durch den beim Schließen des Mundes Oberfläche der Mundschleimhaut, durch
entstehenden Druck zusätzlich gesteigert den Eiter abfließen kann.
werden.

II
•dental fistula
• dental abscess
Zlbnßeisdl. (Gingiva). Äußerste Schleim-
Zllnllllllge. Primitive Zelle im Embryo- hautschicht, die das Innere der Mundhöh-
nalstadium, aus der sich ein Zahn entwi- le auskleidet und die Zahnhälse um-
ckelt. schließt.
•toothgerm •gum
1088 Zahnheilkunde : :·,

Zahnheilkunde. Wissenschaft von der Zahnstein. Harte Ablagerungen bestehend


Diagnose, Prävention und Behandlung aus Kalziumphosphat, Kalziumkarbonat
von Zahnkrankheiten und Erkrankungen und organischen Stoffen des Speichels auf
der Zähne und Anhänge in der Mundhöh- den Zähnen, welche die Entstehung von
le. Die Zahnheilkunde umfasst die Repa- -+ Karies begünstigen können. Eine sorg-
ratur und Wiederherstellung von Zähnen, faltige Zahnpflege gilt als Prophylaxe.
das Einpassen von Zahnersatz und die • dental calculus; tartar; scale
Früherkennung bestimmter Krankheiten,
z.B. Dyskrasie (fehlerhafte Blutzusam- Zäkum. (Blinddarm; Zökum). Sackförmige
mensetzung) und Tumore, die eine zahn- Struktur an der Einmündung des Dick-
ärztliche Spezialbehandlung bzw. Behand- darms. In lateinischen Fügungen auch
lung durch einen Arzt erforderlich ma- >>Caecum« oder >>Coecum<<.
chen. [lat.: ceacus, blind.]
• dentistry • cecum
Zangenentbindung. .... Zangengeburt.
Zahnhygiene. (Zahnpflege). Die Z. besteht
• forceps delivery
aus Zähneputzen, Mundspülung und
Zahnfleischmassage. Diese Maßnahmen Zangengeburt. (Forceps). Geburtshilfliehe
dienen der Prophylaxe von -> Karies und Operation, bei der das Kind mit Hilfe ei-
-+ Parodontose. (s.a. Kariesvorbeugung) ner Geburtszange zur Welt kommt. Z.en
• dental hygiene, oral hygiene werden durchgeführt, um eine erschwerte
Austreibungsphase zu beenden oder um
Zahnpflege. -+ Zahnhygiene. fetale Notsituationen zu verkürzen.
• dental care • forceps delivery
Zäpfchen. -+ Suppositorium.
Zahnprothese. Festsitzender bzw. heraus-
• suppository
nehmbarer Zahnersatz, der einen oder
mehrere fehlende natürliche Zähne er- Zapfen. Photorezeptorzelle in der Netz-
setzt. haut des Auges, die das Sehen von Farben
• dental prosthesis ermöglicht. Es gibt drei verschiedene Ar-
ten von Zapfenzellen, jeweils eine für die
Zahnpulpa. Aus Bindegewebe, Blutgefäßen Farben blau, grün und rot. Andere Farben
und Nerven bestehende Masse, die sich in werden durch die Stimulierung verschie-
einer Kammer innerhalb der Dentin- dener Zapfentypen sichtbar.
schicht eines Zahnes befindet. [griech.: konos, Zapfen.]
• dental pulp cone
Zahnradphänomen. Abnormer Muskel- Zderad, Loretta T. Zusammen mit J.G.
_. Rigor, der bei passiver Muskelstreckung -+ Patersan hat Z. eine phänomenologi-
ruckartige Bewegungen verursacht. sche Annäherung an die Pflege beschrie-
• cogwheel rigidity ben.
Zahnreinungsmittel. (Dentifricium). Pharma- Zecken. Kleine, bis zu 3 cm groß werdende
zeutisches Mittel zur Reinigung und Poli- Milben, die als Leder- bzw. Schildzecken
tur von Zähnen; wird mit einer Zahnbür- vorkommen.
ste auf die Zähne aufgetragen und enthält • ticks
mildes Scheuermittel, Reinigungsmittel,

II Aromastoffe und Bindemittel.


• dentifrice
Zeckenbiss. Zunächst harmlose Verletzung
durch eine Blut saugende Zecke mit deren
stechend-saugenden Mundwerkzeugen.
Zahnschmelz. Harte, weiße Substanz, die Eine festgebissene Zecke kann meist mü-
das Dentin von Zahnkronen bedeckt. helos mechanisch entfernt werden. Aller-
• enamel dings über! ragen Zecken einige Krank-
.' Zelle, und1fferenzierte I 089

heiten auf den Menschen, z.B. die so ge- Diversifikation benötigt werden. 2. Trans-
nannte Frühjahr-Sommer-Enzephalitis. formationsprozess von einem nicht diffe-
Gegen die Krankheit gibt es eine Schutz- renzierten in einen differenzierten Zu-
impfung, die in den gefährdeten Gebieten stand.
(vor allem Mitteleuropa) empfohlen wird. • cytodifferentiation
• tick bite
Zelle. Grundlegende Einheit von lebendem
ZEEP. Abkürzung für englisch •zero-end Gewebe. Eukaryontische Zellen besitzen
expiratory pressure« (Endexspiratori- einen Zellkern, Zytoplasma und Organel-
scher Druck = 0). len, die von einer Plasmamembran um-
• zEEP schlossen sind. Im Zellkern befindet sich
der Nukleolus (aus RNS bestehend) und
Zegelin-Abt, Angelika. ,. 1952 in Dort- das Chromatin (Protein und DNA enthal-
mund; 1969- 1972 Krankenpflegeausbil- tend). Das Chromatin bildet die Chromo-
dung; 1980 Weiterbildung zur Unter- somen, in denen sich die genetischen In-
richtsschwester/ Pflegedienstleitung in formationen befinden. Im Zytoplasma be-
Remscheid; 1981 - 1994 neben Lehrtätig- finden sich folgende Organellen: endo-
keiten Studium der Erziehungswissen- plasmatisches Retikulum, Ribosomen,
schaften an der Fernuniversität Hagen; Golgi-Apparat, Mitochondrien, Lysoso-
1993- 1997 Dozentin Rlr Pflege arn Bil- men und Zentrosomen. Prokaryontische
dungszentrum Essen des DBIK, Leitung Zellen sind kleiner und einfacher als eu-
des Pflegefachseminars, seit 1996 Mit- karyontische Zellen und haben keine Zell-
aufbau und Mitarbeit im Institut für kerne. Die speziellen Eigenschaften von
Pflegewissenschaft an der Freien Univer- verschiedenen Körpergeweben spiegeln
sität Witten/Herdecke; A.Z:s For- sich in der jeweiligen Struktur und Funk-
schungsschwerpunkt liegt in der Pflege- tion der Zellbestandteile wider.
praxis. [lat.: cella, Lagerraum.]
Zehenlu•ation. Abnorme Verschiebung ei- • cell
nes Mittelfußknochens am Gelenkansatz.
Zelle, helle. I. Zelltyp der Nebenschild-
• dislocation of toe drüse; diese Zellen lassen sich nicht mit
zehrend. Eine Krankheit oder Verletzung den herkömmlichen Farbstoffen färben.
betreffend, die zu körperlicher Schwäche, 2. Die in Nierenkarzinomen sowie in Eier-
Erschöpfung oder Behinderung führt. stock- und Nebennierengeschwulsten am
• debilitating häufigsten vorkommenden Zellen. 3. Epi-
dermiszellen, die bei Färbung mit Hema-
Zellbank. Speichereinrichtung für einge- toxylin und Eosin kräftig färbende Zell-
frorene Gewebeproben, die für For- kerne und helles Zytoplasma haben.
schungszwecke und die chirurgische Wie- [lat.: cella, Speicher.]
derherstellung geschädigter Körperstruk- • clear cell
turen benötigt werden.
• cell bank Zelle, retikuloendotheliale. Zellen, die Blut-
Zellbiologie. Die Wissenschaft, die sich mit und Lympfgefäße auskleiden und Bakteri-
den Strukturen, Lebensprozessen und en, Viren und kolloidale Partikel phagozy-
Funktionen lebender Zellen, insbesondere tieren bzw. Immungebilde gegen Fremd-
menschlicher Zellen, beschäftigt. partikel bilden können.
• cell biology
Zelldifferenzierung. 1. Prozess, in dessen
• reticuloendothelial cell

Zelle, undifferenzierte. Unreife Zelle, die


D
Verlauf embryonale Zellen biochemische noch keine spezifischen Zeichen ihrer
und morphologische Eigenschaften er- späteren Ausprägung aufweist.
werben, die für ihre Spezialisierung und • undifferentiated cell
Zellen. dmlmaftirtt. Spezialisierte Zellen, Fortpflanzung oder Stoffwechsel. Bei-
aus denen die Paraganglien bestehen und spiele von Zellorganellen sind die Mito-
die mit den Ganglien von Zöliakus, Plexus chondrien und der Golgi-Apparat.
renalis, Plexus suprarenalis, dem Aorten- [lat.: cella, Lagerraum; griech.: organon,
sowie dem Beckengeflecht verbunden Instrument.]
sind. Die chromaffinen Zellen des Neben- • cell organelle
nierenmarks scheiden die zwei Katechol-
amine Adrenalin und Noradrenalin aus, Zellrenptor, Protein, das sich entweder auf
die dieselbe Wirkung auf die glatten Mus- der Zelloberfläche, im Zytoplasma oder
keln, den Herzmuskel und die Drüsen ha- im Zellkern befindet und mit spezifischen
ben wie eine Stimulierung des sympathi- Liganden verbindet. Der Bindungsprozess
schen Nervensystems, indem sie Sympa- aktiviert die Signalübertragung und die
thikuseffekte verstärken bzw. verlängern. Zellaktivierung.
• chromaffin cell • cell receptor
Z1BII1 n nllllt. Erworbene Immunität Zelltelung. Der in der Zelle kontinuierlich
durch die dominierende Rolle der kleinen stattfindende Vorgang zwischen Inter-
T-Lymphozyten. Die Zellimmunität spielt phase und Mitose. Die Mitose wird in vier
eine Rolle in der Resistenz gegen virale Teilschritte unterteilt: Prophase, Meta-
oder bakterielle Infektionskrankheiten, phase, Anaphase und Telophase. Der Pro-
bei Überempfindlichkeitsreaktionen, hin- zess der Zellteilung ist ein fortlaufender
sichtlich verschiedener Aspekte der Vorgang, der in einzelnen Schritten ab-
Krebsresistenz, bei bestimmten Autoim- läuft, die mehrere Stunden lang dauern
munerkrankungen, bei der Abstoßung können. Während der Interphase, vor Be-
von Transplantaten und bestimmten Al- ginn der nächsten Prophase, werden neue
lergien. DNA, RNA und Proteinmoleküle syntheti-
[lat.: cellula, kleine Zelle, immunis, ausge- siert.
nommen.] • cell division
• cellular immunity lelltod.1. Endgiiltiges Unvermögen einer
ldinflltradoft. Migration und Gruppenbil- Zelle, essenzielle Lebensfunktionen auf-
dung von Zellen in verschiedenen Körper- rechtzuerhalten. 2. Der Punkt während
geweben. des Sterbevorgangs, an dem Vitalfunktio-
• cellular infiltration nen auf Zellniveau aussetzen.
•celldeath
2lliHm. --> Nukleus
.nucleus Zelllrllmmer. Abgestorbenes, erkranktes
ldlcultur. Lebende Zellen, die in vitro in oder beschädigtes Gewebe sowie alle
künstlichen Nährmedien zu Forschungs- Fremdkörper, die aus einer Wunde bzw.
zwecken für Experimente zur Kontrolle einer zu behandelnden Körperregion ent-
von Krankheiten, z.B. Krebs, gezüchtet fernt werden.
werden. •debris
[lat.: cella, Lagerraum, colere, kultivie- Dllullr. Zellen betreffend bzw. aus Zellen
ren.] bestehend.
• cell culture [lat.: cella, Lagerraum.]
Zdmorplaofogfe. Die Erforschung ver- •cellular
schiedener Zellformen und der in den
Zellen enthaltenen Strukturen.
lduRds. (Orangenhaut). Diffuse, degenera-
tive Infektion der Haut und des subkuta-
• cytomorphology nen Gewebes.
Zellorgnefle, In einer Zelle vorkommende, [lat.: cellula, kleine Zelle; griech.: itis, Ent-
von Membranen umschlossene Struktu- zündung.]
ren mit spezifischen Funktionen, wie • cellulitis
._;=" -· Zentralnervensystem (ZNS) 1091

Zellulose. Farbloses, unverdauliches, Zeit in Zentimeter, Gramm und Sekunden


transparentes Polysaccharid, das primärer ausdrückt. Das C.G.S.-System wird zuneh-
Bestandteil von pflanzlichen Zellwänden mend durch das Systeme International
ist Ist in der Ernährung wichtig, weil die d'Unites (SI) bzw. das International Sys-
Z. die Ballaststoffe für ein gut funktionie- tem of Units ersetzt, welches auf Metern,
rendes Verdauungssystem liefert Kilogramm und Sekunden beruht
[lat. : cellula, kleine Zelle.] • centimeter-gram-second system (cgs,
• cellulose CGS)
Zellvolumen, mittleres (MCV). Berechnung Zentraler Katheter, peripher gelegter: Um-
des mittleren Volumens jedes einzelnen gang mit. -+ Pflegeintervention der - NIC,
Erythrozyten, das sich aus dem Verhältnis die definiert wird als die Einführung und
des Volumens an Erythrozyten ( ~ Häma- Pflege eines peripher eingeführten zen-
tokrit) und der Gesamtzahl der roten Blut- tralen Katheters.
körperchen berechnet • Peripherally Inserted Central (PIC)
• mean corpuscular volume (MCV) Catheter Care
Zell(teilungs)zyklus. Die während des
Wachstums und der Teilung von Gewebe- Zentralfurche. Furche, die Stirn- und
zellen stattfindende Folge von Prozessen. Scheitellappen voneinander trennt.
• cell division cycle (cdc) • central sulcus
Zement. Knochenartiges Bindegewebe, Zentralkanal, des Rückenmarks. Der entlang
das die Zahnwurzeln umgibt und abstützt des gesamten Rückenmarks verlaufende
• cementum Kanal, in dem sich fast die gesamten 140
ml der zerebrospinalen Flüssigkeit (Li-
Zenkerdivertikel. Ausstülpung in der Spei- quor) eines Menschen befinden. Der Zen-
seröhre (Ösophagus). Ein durch Druck tralkanal des Rückenmarks befindet sich
von innen entstandenes und im Halsbe- in der Mitte des Stranges zwischen den
reich lokalisiertes (Pulsions-) ~Divertikel. ventral und dorsal gelegenen grauen
Das Z. ist mit ca. 70 o/o das häufigste Öso- Kommissuren und reicht bis in die Medul-
phagusdivertikel, wobei es sich meistens la oblongata; dort erweitert er sich zum
um ein Pseudodivertikel handelt Typi- vierten HirnventrikeL
sches Kennzeichen ist das nächtliche Zu- [griech.: kentron + lat. : canalis, Kanal.]
rückströmen von unverdauten Speiseres- • central canal of spinal cord
ten in die Mundhöhle.
• Zenker's diverticulum; hypopharyn- Zentralnervensystem (ZNS). Das Nervensys-
geal diverticulum tem, das aus Gehirn und Rückenmark be-
steht. Das ZNS verarbeitet Informationen,
Zentigramm. Ein Hundertstel eines
die zum peripheren Nervensystem geleitet
Gramms oder 10 Milligramm.
werden bzw. vom peripheren Nervensys-
• centigram
tem empfangen werden, und ist für Kör-
Zentiliter (cl). Ein Hundertstel eines Liters perkoordination und -kontrolle zustän-
oder 10 Milliliter. dig. Durch das Rückenmark laufen ver-
• centiliter (cl) schiedene, vom Gehirn kommende Ner-
venfasern. Die Reize des peripheren Ner-
Zentimeter (cm). Metrische Einheit, die ei-
vensystems werden im Rückenmark um-
nem Hundertstel eines Meters entspricht
geleitet und verteilt. Direkt aus dem Ge-
[lat.: centum, Hundert; griech.: metron,
Maß.]
• centimeter (cm)
hirn treten 12 Paare von Hirnnerven aus.
Sensorische und motorische Nerven des
peripheren Nervensystems treten einzeln
D
Zentimeter·Gramm·Sekunden·System aus dem Rückenmark zwischen den Wir-
(C.G.S., cgs). Internationales, wissenschaft- beln heraus, laufen aber wieder zusam-
liches System, das Längen, Massen und men und bilden die 31 Spinalnervenpaare,
die sensorische und motorische Fasern Zlnblruge. Gerät zur Trennung der Be-
enthalten. In nur einem Zehntel der Ge- standteile von Flüssigkeiten mit verschie-
hirnzellen befinden sich über 10 Milliar- dener Dichte durch Anlegung hoher
den Neurone; die anderen Gehirnzellen Drehgeschwindigkeiten. Durch die
bestehen aus Neuroglien. Neurone und --->Zentrifugalkraft werden die schwereren
Neuroglien bilden zusammen die weiche, von den leichteren Bestandteilen getrennt.
galertartige Hirnmasse, die durch die [griech.: kentron + lat.: fugere, entflie-
Schädelknochen geschützt wird. Gehirn hen.]
und Rückenmark bestehen aus grauer • centrifuge
und weißer Substanz. Die graue Substanz
enthält hauptsächlich Nervenzellen, wäh- ZenidoL Intrazelluläre Organelle, die nor-
rend die weiße Substanz in erster Linie malerweise Bestandteil des Zentrosoms
aus Bündeln markhaltiger Nervenfasern ist. Zentriolen kommen häufig paarweise
besteht. vor. Im Verlauf der Zellteilung bilden sie
[griech.: kentron + lat.: nervus, Nerv; die Spindel, die während der Mitose ent-
griech.: systema, System.] steht.
• central nervous system (CNS) [griech.: kentron.]
•centriole
ZeidralsclmMz. Durch eine Läsion im Zen-
tralnervensystem verursachter Schmerz.
lllltrlpetiL Afferente Richtung aufwei-
• central pain
send, z.B. ein in Richtung Gehirn laufen-
Zllllrlllanlsar Dnldt llVD). (zentraler Venen- der sensorischer Nervenimpuls.
druck). Der in den großen Körpervenen [griech.: kentron + lat.: petere, suchen.]
herrschende Blutdruck, der in etwa dem • centripetal
Füllungsdruck der rechten Herzkammer
entspricht. Er wird entweder in cm Was- Zentromer. Eingeschnürter Bereich eines
sersäule (Normalwert: 2-12 cm) bzw. in Chromosoms, in dem sich die zwei Chro-
mm Quecksilbersäule (Normalwert: 1,5-9 matiden vereinen. Das Zentromer bildet
mmHg) gemessen. die Ansatzstelle der Spindelfaser während
• central venous pressure (CVP) Mitose und Meiose; bei der Zellteilung
spalten sich die Zentromere der Länge
aatlff gil 1. Bezeichnung für eine nach nach; jedes Tochterchromosom erhält
außen, von einem zentralen Punkt oder eine Zentromerhälfte.
einer zentralen Achse weg gerichtete [griech.: kentron + meros, Teil.]
Kraft, z.B. die Zentrifugalkraft, die den .centromere
Mond in seiner Umlaufbahn um die Erde
hält. 2. Vom Zentrum weg gerichtete !eatrasam. Sich selbst fortpflanzende zy-
Richtung. toplasmatische Organelle, die aus Zentm-
• centrifugal sphäre und Zentriolen besteht. Befindet
Zttdll'ugallnft. Natürliche Fliehkraft, die sich in der Nähe des Zellkerns und fun-
Objekte betrifft, die sich in einer Drehbe- giert als dynamisches Zellzentrum, insbe-
wegung befinden. Die Zentrifugalkraft ist sondere während der Mitose.
das Produkt der Masse und ihrer Winkel- [griech.: kentron + soma, Körper.]
beschleunigung. Bei der Zentrifugierung • centrosome
werden die schwereren Bestandteile einer
Mischung von den anderen Komponenten Zephafgie. ---> Kopfschmerzen.
getrennt, indem sie an den Rand der • cephalalgia
Kreisbahn geschleudert werden.
[griech.: kentron + lat.: fugere, entflie- zerebellar. Das Kleinhirn betreffend.
hen.] [lat.: cerebellum, Kleinhirn.]
• centrifugal force • cerebellar
·, Zeroid I 093

~erebellospinal. Vom Kleinhirn in Rich- Zerebralthrombose. (Gehirnthrombose). Blut-


tung Rückenmark. gerinnsel in einem Hirngefäß.
[lat.: cerebellum + spina, Rückgrat.] [lat.: cerebrum + griech.: thrombos,
• cerebellospinal Propfen, osis, Zustand.]
• cerebral thrombosis

zerebral. Das Großhirn betreffend. Zerebrosid. ln Gehirn und anderen Gewe-


[lat.: cerebrum, Gehirn] ben des Nervensystems, insbesondere der
• cerebral Markscheide, gefundene Gruppe von Gly-
kolipiden.
• cerebroside
Zerebraler Perfusionsdruck. Maß der Blut- zerebrospinal. Gehirn und Rückenmark
menge, die das Gehirn erreicht; die Diffe- betreffend.
renz zwischen arteriellem Mitteldruck
• cerebrospinal
und intrakraniellem Druck.
• cerebral perfusion pressure (CPP) Zerebrospinalachse. Eine von Gehirn und
Rückenmark gebildete Linie, um die der
Körper angeordnet ist.
Zerebralparese. (Gehirnlähmung). Motorische [lat.: cerebrum, Gehirn, spina, Wirbel.]
Funktionsstörung aufgrund eines dauer- • cerebrospinal axis
haften, nicht fortschreitenden Hirndefekts
oder einer bei der Geburt bzw. kurz da- Zerebrospinalflüssigkeit. (Liquor (cerebrospi-
nach entstandenen Gehirnläsion. Die neu- nalis); Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit). Die
rologischen Defizite können eine spasti- durch die vier Hirnventrikel fließende
sche Hemiplegie, Monoplegie, Diplegie und diese schützende Flüssigkeit, die
oder Tetraplegie nach sich ziehen. Weitere ebenfalls durch den subarachnoidalen
Auswirkungen sind Athetose bzw. Ataxie, Raum und den Spinalkanal fließt; besteht
Krampfanfalle, Fehlempfindungen, ver- hauptsächlich aus den Absonderungen
schiedene Grade geistiger Behinderung der sich in den lateralen sowie den dritten
sowie Sprech-, Seh- und Hörfehler. Eine und vierten Hirnventrikeln befindlichen
Z. steht häufig in Verbindung mit einer Plexi choroidii.
Frühgeburt bzw. mit einer Problemgeburt • cerebrospinal fluid (CSF)
oder Sauerstoffmangel unter der Geburt
Zerebrospinalnerven. 12 Paare von Hirn-
und der sich daraus ergebenden Beschä-
nerven und 31 Paare von Spinalnerven,
digung des Nervensystems. Schon bald
die aus Gehirn und Rückenmark austre-
nach der Geburt machen sich Atemstö-
rungen, gestörtes Saugverhalten und ten.
Schlucken sowie eine abnorme Reaktions- • cerebrospinal nerves
fähigkeit bemerkbar; die charakteristisch zerebrovaskulär. Das Gefäßsystem und die
steifen, unbeholfenen Bewegungen der Blutversorgung des Gehirns betreffend.
Gliedmaßen des Neugeborenen werden [lat.: cerebrum + vasculum, kleines Ge-
häufig jedoch mehrere Monate lang über- fäß.]
sehen. Das Kind erlernt das selbstständige cerebrovascular
Gehen erst verspätet und hat einen typi-
schen Scherengang. Eine Früherkennung zero-end expiratory pressure (ZEEP). Nach
erleichtert den Umgang mit Kleinkindern der Ausatmung sinkt der Druck in den
mit Zerebra!parese sowie die Durchfüh-
rung von Übungs- und Trainingspro-
grammen.
Atemwegen auf den Umgebungsdruck
ab.
• zero-end expiratory pressure (ZEEP)
D
[lat.: cerebrum + griech.: para, jenseits, Iy-
sis, Auflösen.] Zeroid. Goldfarbenes, wächsernes Pig-
• cerebral palsy ment, das in einer zirrhösen Leber, dem
-
Magen-Darm-Trakt, dem Nervensystem
oder den Muskeln vorkommen kann.
[lat.: cera, Wachs; griech.: eidos, Form.]
•ceroid
-
struktur, z.B. ein Zahnhals oder der Ge-
bärmutterhals.
[lat.: cervix, Nacken.]
cervical

Zerrung. (Distorsion). 1. Überdehnung ein- Spontaner Abgang einer


zelner Muskelfasern. Die Funktionalität Zervixschwangerschaft.
des Muskels bleibt meist erhalten, jedoch [lat.: cervix + ab, weg von, oriri, geboren
unter Schmerzen. 2. Gelenkverletzung werden.]
durch gewaltsames Überdrehen über die • cervical abortion
physiologische Bewegungsgrenze hinaus. larvllraladlftl (Halsdrüsenentzündung). Er-
Symptome sind örtliche Schwellung, krankung mit vergrößerten, empfindli-
Druckschmerz, Gelenkerguss und oft eine chen Halslymphknoten.
abnorme Beweglichkeit. Als Spätschaden [lat.: cervix + griech.: aden, Drüse, itis,
kann ein sogenanntes >>Schlottergelenk« Entzündung.]
zurückbleiben. Beide Formen sind häufi- cervical adenitis
ge Sportverletzungen.
•strain Acht Paare von Rücken-
marksnerven, die von den Zervikalseg-
Zertifizkrung. 1. Evaluation und Anerken- menten oberhalb des Atlas bis unterhalb
nung einer Person, einer Einrichtung oder des siebten Wirbels reichen. Die obersten
eines Studienprogramms hinsichtlich der vier Paare versorgen Kopf und Nacken,
Erfüllung bestimmter Standards. Zertifi- die anderen vier innervieren hauptsäch-
zierungen werden normalerweise von re- lich die oberen Extremitäten, Kopfhaut
gierungsunabhängigen Institutionen und Rücken.
durchgeführt. 2. Begriff aus der Kranken- [lat.: cervix, Nacken, nervus, Nerv.]
pflege; Vorgang, bei dem eine Berufsorga- • cervical nerves
nisation bzw. ein Berufsverband verifi-
ziert, dass eine examinierte Person die an- Form einer degenerati-
erkannten Normen zur Durchführung von ven, die Halswirbel betreffenden Gelenk-
Tätigkeiten in speziellen Pflegebereichen und Bandscheibenerkrankung, die zu ei-
erfüllt. ner Kompression assoziierter Nervenwur-
[lat.: certus, sicher, facere, machen.] zeln führt. Symptome sind Schmerzen
• certification bzw. Taubheit in der betroffenen Arm-
und Schulterregion sowie Versteifung der
(Ohrenschmalz). Gelbliche bis Halswirbelsäule.
bräunliche, wachsartige Absonderungen [lat.: cervix + griech.: spondylos, Wirbel,
der rudimentären, apokrinen Schweiß- osis, Zustand.]
drüsen im äußeren Gehörgang. • cervical spondylosis
[lat.: cera, Wachs.] Zenlll:alsbmose. Verengungen im Kanal
cerumen zwischen Gebärmutter und Muttermund.
[lat.: cervix + griech.: stenos, eng, osis,
Zeruminaldruse. Winzig kleine Strukturen Zustand.]
im Außenohrkanal, bei denen es sich cervical stenosis
wahrscheinlich um modifizierte Schweiß-
drüsen handelt. Anstelle von Schweiß son- (Gebärmutterhals). Der in die Schei-

II dern sie wachsartiges Zerumen ab.


• ceruminous gland
denhöhle reichende Teil des Uterus. Die
Z. wird in einen supravaginalen und einen
vaginalen Teil unterteilt. Der supravagi-
, 1. Den Nacken bzw. die Nacken- nale Teil wird zum Bauch hin durch das
region betreffend. 2. Bezeichnung für eine Parametrium von der Blase getrennt. Der
Verengung einer nackenförmigen Körper- vaginale Teil der Z. erstreckt sich in das
Scheidengewölbe und enthält den Zervi- durch die Gebärmutter zu den Eileitern
kalkanaL zu gelangen. Bei einer vaginalen Geburt
[lat.: cervix, Nacken.] öffnet sich der Z. durch die Wehen so
•cervix weit, dass das Kind passieren kann.
cervical canal
zerviD Mit einem sterilen Applika-
tor oder einem speziellen kleinen Holz-
oder Plastikspatel entnommene Probe Zervhckar.linom. (Gebärmutterhalskrebs). Neo-
von Ausscheidungen und Oberflächenzel-
plasma am Gebärmutterhals, das im frü-
len der Zervix. Für die Durchführung ei-
hen, heilbaren Entwicklungsstadium mit
nes --> Papanicolaou-Test wird der Abstrich
Hilfe eines Papanicolaou-Abstrichs diag-
von der Verbindung zwischen Gebärmut-
nostiziert werden kann. Faktoren, die die
terhals, Scheidengewölbe und endozervi-
Entwicklung von Zervixkrebs fördern
kalem Kanal entnommen. Die Probe wird
sind frühzeitiger Geschlechtsverkehr, Ge-
auf einen Objektträger aufgestrichen und
schlechtsverkehr mit wechselnden Part-
einer zytologischen Untersuchung unter- nern, genitale Herpesinfektionen, zahlrei-
zogen. che Geburten sowie ungenügende gynä-
• cervical smear kologische Pflege. Die Zervixneoplasie ist
Zenlid (Muttermundsweite). Der bei im frühen Entwicklungsstadium norma-
einer vaginalen Geburt festgestellte lerweise asymptomatisch; wässriger Aus-
Durchmesser der Zervixöffnung. Angege- fluss bzw. zeitweises Austreten von Blut
ben entweder in Zentimetern oder in Fin- können auftreten. Fortgeschrittene Läsio-
gerbreiten, wobei ein Fingerbreit etwa 2 nen können dunklen, übelriechenden
cm entspricht. Eine völlig erweiterte Zer- Ausfluss verursachen, sowie Blaseninkon-
vixöffnung hat einen Durchmesser von tinenz, Rektalfisteln, Appetitlosigkeit, Ge-
!Ocm. wichtsverlust und Rücken- und Bein-
[lat.: dilatare, erweitern.] schmerzen. Etwa 90% aller Zervixtumore
cervical dilation sind Plattenepithelkarzinome, weniger als
10% sind Adenokarzinome, Mischformen
flrdldn Zustand, der durch eine dieser beiden Arten, oder, in seltenen Fäl-
schmerzlose Erweiterung (Dilatation) des
len, Sarkome. Zervixkarzinome können
Muttermundes (Zervix) vor dem Entbin-
die Gewebe benachbarter Organe befallen
dungstermin ohne Wehen oder Uterus-
und sich durch Lymphkanäle in entfern-
kontraktionen gekennzeichnet ist. In der
ten Körperregionen verbreiten, wie z.B.
Folge kann es zu einer Fehlgeburt oder in Lungen, Knochen, Leber, Gehirn und
Frühgeburt kommen. Bei einer Z. muss paraaortische Knoten.
die Mutter Bettruhe einhalten.
Kii r perliehe Schonung, 11 e1t ruh c h zw. • cervical cancer
· C:erdage.
incompetent cervix
Zervixpolyp. Endozervikale, aus Zylinder-
Zrr·,•ixkanal. (Gebärmutterhalskanal). Kanal im epithelzellen bestehende Geschwulst, die
Gebärmutterhals, der bis in die Vagina mit einem dünnen Stiel am Zervikalkanal
reicht. Das uterine Ende des Kanals wird befestigt ist. Häufig verläuft die Krankheit
durch den inneren Muttermund ver- asymptomatisch; multiple bzw. abge-
schlossen, das distale Ende bei Frauen, schürfte Polypen können jedoch Blutun-
die noch kein Kind geboren haben, zu- gen verursachen, insbesondere beim Ge-
sätzlich durch den äußeren Muttermund. schlechtsverkehr. Polypen treten am häu-
Während der Menstruation öffnet sich figsten bei Frauen über 40 auf; die Ursa-
der Z. leicht, damit das Menstruationsblut chen sind unbekannt.
nach außen fließen kann. Zur Befruch- [lat.: cervix + griech.: polys, gemein, pous,
tung (Konzeption) müssen die männli- Fuß.]
chen Spermien den Z. passieren, um • cervical polyp
1096 Zerv1xschleim -~

Zervixschleim. Von den Zervixdrüsen im die Zellen bestimmter Mikroorganismen


oberen Teil des Zervikalkanals abgeson- besetzt sind.
dertes Sekret. • ciliary movement
• cervical mucus
Ziliardrüse. Eine der zahlreichen kleinen,
Zervizitis. (Gebärmutterhalskatarrh). Akute modifizierten Schweißdrüsen, die in meh-
oder chronische Entzündung des Gebär- reren Reihen nahe den Rändern der Au-
mutterhalses. Symptome einer akuten genlider angeordnet sind und Kammer-
Zervizitis sind Rötung, Ödem und Bluten wasser bilden.
bei Berührung. Zusätzlich können große • ciliary gland
Mengen übelriechenden Ausflusses aus
der Scheide austreten, Schmerzen im Be- Ziliarfortsatz. Einer von etwa 80 winzigen,
ckenbereich oder geringe Blutungen beim fleischigen Fortsätzen auf der hinteren
Geschlechtsverkehr sowie Jucken und Oberfläche der Iris, die eine Manschette
Brennen der äußeren Genitalien auftreten. um die Kristalllinse des Auges bilden.
Eine chronische Zervizitis ist eine dauer- • ciliary process
hafte Entzündung des Gebärmutterhalses,
von der Frauen im gebärfähigen Alter be- Ziliarganglion. Kleines, parasympathisches
troffen sind. Zu den begleitenden Sympto- Ganglion im Orbicularis oculi, der Pupil-
men gehören dickflüssiger, reizverursa- len- und Naheinstellungsreflexe steuert.
chender, übelriechender Ausfluss und hef- • ciliary ganglion
tige Schmerzen im Beckenbereich. Die
Zervix ist gestaut und vergrößert, häufig Ziliarkörper. Verdickter Teil der mittleren
treten Zysten und Ausstülpungen auf, alte Augenhaut, die Netzhaut und vordere
Geburtsnarben werden sichtbar. Aderhaut miteinander verbindet.
• cervicitis [lat.: cilia, Wimpern.]
• ciliary body
Zielsetzungen, Festlegen gemeinsamer.
-+Pflegeintervention der NIC, die defi- Ziliannuskel. Semitransparentes, kreisför-
niert wird als die Zusammenarbeit mit miges Band glatter Muskelfasern, das mit
Patienten bei der Bestimmung und Prio- der Aderhaut der Augen verbunden und
ritätenvergabe von Pflegezielen und an- wichtigster Muskel für die Naheinstellung
schließender Entwicklung eines Plans der Augen ist.
zur Umsetzung der Zielvorstellungen • ciliary muscle
durch die Erarbeitung und Nutzung ei-
ner Skala, mit der der angestrebte Erfolg Zilien. I. Augenwimpern. 2. Kleine, haar-
bewertet werden kann. förmige Fortsätze an der Oberfläche be-
stimmter Zellen, die Nahrungsaufnahme
• Mutual Goal Setting
und Zellmetabolismus unterstützen, in-
Zigarettendrain. Aus einem in einen dem sie in einer Flüssigkeit Strömungen
Schlauch hineingezogenen Stück Gaze erzeugen.
bzw. chirurgischen Schwamm hergestellte [lat.: cilium, Augenwimper.]
chirurgische Drainage. • cilia
[span.: cigarro, Zigarette.]
• cigarette drain Zimmerpflege. Organisationsform der
Pflege, bei der eine Pflegekraft (eventuell
ziliar. Augenwimpern bzw. Augenlider be- mit Schüler) für ein oder mehrere Pa-
treffend.
D
tientenzimmer zuständig ist. Von Beginn
[lat. : cilia, Wimpern.] bis zum Ende der jeweiligen Dienst-
• ciliary schicht ist diese Person für das Zimmer
Ziliarbewegung. Wellenförmige Bewegung (Bereichspflege) verantwortlich. ach-
der haarförmigen Fortsätze, mit denen teil: in darauf folgenden Dienstschichten
die Epithelschicht der Atemwege sowie wechselt die Verantwortlichkeit auf an-
- Zirkumduktion I 097

dere Pflegekräfte, sodass nicht immer sigkeit, Minderwuchs, verzögerter Ge-


eine Kontinuität gewährleistet ist. schlechtsreife, verzögerter Wundheilung,
• Primary care nursing Anfalligkeit für Krankheit und Verletzun-
gen sowie Milz- und Lebervergrößerun-
Zimt. Aromatische, innere Rinde be- gen äußert.
stimmter Cinnamomum-Arten, die im • zinc deficiency
Malaiischen Archipel und China heimisch
sind. Saigonzimt wird als Mittel gegen Zink(oxid)salbe. Salbe aus 20% Zinkoxid,
Blähungen (Karminativum), aromatisches die lokal bei Hautproblemen und als
Stimulans sowie als Gewürz verwendet. Hautschutz aufgetragen wird. Z. wirkt
• cinnamon entzündungshemmend, bakteriostatisch,
austrocknend, anästhesierend und anti-
Zink (Zn). Bläulich-weißes Schwermetall phlogistisch.
mit der Ordnungszahl 30 und einem • zinc ointment; zinc oxide ointment
Atomgewicht von 65,38. Zn ist ein essen-
zieller Stoff und beim Menschen für Zinkvergiftung. Vergiftung nach Einatmen
Wachstum, Reifung und den Stoffwechsel von Zinkdampf oder Zinkoxid bzw. nach
wichtig; es ist in vielen Nahrungsmitteln Aufnahme von Zinkazetat mit sauren
enthalten, und der tägliche Bedarf von 10 Speisen aus Zinkgefäßen. Symptome sind
- 15 mg wird i. d. R. durch die Nahrung u. a. ein brennendes Gefühl in Mund und
gedeckt. Zn ist auch in vielen Arzneimit- Rachen, Erbrechen, Durchfall, Bauch-
teln enthalten, wie z.B. in Zinkazetat, und Brustschmerzen, in schweren Fällen
Zinkoxid und Zinkpermanganat Zink- auch Schock und Koma.
azetat wirkt zusammenziehend auf • zinc salt poisoning
Schleimhäute und Wunden und wird als
entzündungs- und blutungshemmendes Zirbeldrüse. (Epiphyse). -+ Corpus pineale.
Mittel (Adstringens) angewandt. Zinkoxid • pineal body
wird innerlich als entkrampfendes Mittel zirkadian. Auf den ganzen Tag verteilt; ta-
(Antispasmolytikum) und äußerlich als gesrhythmisch, z.B. -+ Biorhythmus.
Hautschutz in Salben verwendet. Zinkper- • circadian
manganat wirkt ebenfalls adstringierend
und wird z.B. bei Harnwegsinfekten als Zirkulärverband. (Rundtourenverband). Ein
Spülung angewandt. um einen verletzten Körperteil herumge-
• zinc (Zn) wickelter Verband.
[lat.: circularis, rund.]
Zinkleimverband. ..... Kompressionsverband • circular bandage
aus mit Zinkleim (Zinci gelatina) bestri-
chenen Mullbinden. Der Z. wird wie ein Zirkulation. Kreislaufbewegung eines Ob-
Bindenverband angelegt, z.B. bei Schwel- jekts bzw. einer Substanz, z.B. Zirkulation
lungszuständen nach der Entfernung von Blut durch das kreisförmige, aus Ar-
von Gipsverbänden oder bei Stumpf- terien und Venen bestehende Netzwerk.
ödem nach Amputationen. Durch den [lat.: circulatio, herumgehen. I
Zinkleim wird eine gute Haftung und • circulation
Stabilität erreicht. Zum Schutz der Klei-
dung den Verband anschließend mit Zirkumduktion. (Kreisbewegung). 1. Eine der
Schlauchmull abdecken. vier grundlegenden Bewegungen, die
• Unna's boot durch die Skelettgelenke ermöglicht wer-

Zinkmanget Ungenügende Zufuhr von


Zink mit der Nahrung, die sich in ver-
den. Die Zirkumduktion ist eine Kombi-
nation von Abduktion, Adduktion, Exten-
sion und Flexion. 2. Kreisende Bewegun-
D
stärkter Müdigkeit, verminderter Auf- gen der Extremitäten bzw. der Augen.
merksamkeit, vermindertem Ge- [lat.: circum, herum + ducere, führen. I
schmacks- und Geruchssinn, Appetitlo- • circumduction
1098 Zirkumzision ·

Zirkumzision. ---> Beschneidung. Produkten, insbesondere in Abführmit-


• circumcision teln, eingesetzt.
[griech.: kitron, Zitrone.]
Zirrhose. Gewebsumwandlung mit Verhär-
tung und Veränderung der physiologi- • citric acid
schen Organstruktur. Zu Beginn kommt
es zu Entzündungserscheinungen oder Zitronensäurezyklus. (Krebs-Zyklus). Enzyma-
Gewebsuntergang mit nachfolgender Bin- tische Kettenreaktionen, in deren Verlauf
degewebswucherung und schließlich zu Kohlenhydratketten bestehend aus Zu-
einer narbigen Schrumpfung. (s.a. Leber- ckern, Fettsäuren und Aminosäuren zu
zirrhose) Kohlendioxid, Wasser und energiereichen
[griech.: skirrox, harte Schwellung, Tu- Phosphatverbindungen abgebaut werden.
mor] Ausgangspunkt ist die Verbindung zwi-
• cirrhosis schen Pyruvat und Koenzym A (CoA),
woraus Acetyl-CoA entsteht, das in den
Zisterne. Hohlraum zum Speichern von
Zyklus eintritt, indem es zusammen mit
Lymph- und anderen Körperflüssigkeiten.
der aus vier Kohlenstoffatomen bestehen-
[lat. : cisterna, Gefäß.]
den Oxalessigsäure Zitronensäure (sechs
• cislern Kohlenstoffatome) bildet. In den nachfol-
Zistemenpunktion. Einführen einer Kanüle genden Schritten wird die aus Zitronen-
in die Cisterna cerebellomedullaris zum säure entstandene Isozitronensäure zu
Zweck einer Entnahme von Rücken- Oxalbernsteinsäure oxidiert und gibt ein
marksflüssigkeit. Der Einstich wird zwi- Kohlenstoffatom ab, um alpha-Ketoglutar-
schen Atlas und Okzipitalknochen vorge- säure zu bilden. Die alpha-Ketoglutarsäu-
nommen. re erfahrt eine oxidative Dekarboxylie-
[lat.: cisterna, Gefaß, punctura, Stechen.] rung und bildet Bernsteinsäure, die ihrer-
• eistemal puncture seits zu Fumarsäure oxidiert wird. Die
Oxidation von Fumarsäure ergibt schließ-
Das Anion der Zitronensäure.
Zitr~tt.
lich wieder das Ausgangsprodukt Oxales-
[griech.: kitron, Zitrone.] sigsäure. Oxalessigsäure verbindet sich
• eilrate mit Acetyi-CoA und schließt somit den
Zitr~ttblut. ___, Oxalatblut. Zyklus. Der Krebs-Zyklus ist eine wichtige
• oxalated blood Quelle für energetisch hochwertiges
---> Adenosintriphosphat.
Zitronenöl. Durch Kaltpressung der • citric acid cycle
Fruchtschale gewonnenes Öl mit erfri-
schender, aktivierender Wirkung; wirkt
bei Inhalation hustenlindernd, als Zitronenwickel. Warmer -+ Wickel zur
Waschwasserzusatz fiebersenkend. Auch Pneumonieprophylaxe oder zur Unter-
in der Duftlampe zur allgemeinen Anre- stützung bei Lungenerkrankungen.
gung anwendbar. Nicht anzuwenden bei ... Brustwickel. Vor Erstanwendung muss
einer bekannten Allergie gegen Zitrus- eine Allergie auf Zitronen ausgeschlos-
früchte. (-+ Öl, ätherisches; Aromatherapie) sen werden.
• temonoil • lemon compress
Zitronensäure. Weiße, kristalline, organi-
sche Säure, die in Wasser und Alkohollös- Zitrullin. Aus Ornithin im Verlauf des

D lich ist. Zitronensäure wird aus Zitrus-


früchten, insbesondere Zitronen und Li-
monen, oder durch die Vergärung von
Harnstoffabbaus gebildete Aminosäure,
die im weiteren Verlauf in Arginin umge-
wandelt wird, indem ein Stickstoffatom
Zucker gewonnen, und als Würzstoff für von Aspartat transferiert wird.
Speisen, kohlensäurehaltige Getränke so- [lat. : citrullus, Wassermelone.]
wie in bestimmten pharmazeutischen • citrulline
lll. Zeichen für das chemische Element lamm, lnlig8lle. Sexuell erregbare Körper-
Zink. regionen, wie Mund, Anus und Ge-
•zn schlechtsorgane.
•erogenous zones
ZNS.. Abkürzung für -> Zentralnervensys-
tem. Zanull. Kleine, gärteiförmige Zone.
.CNS [lat.: Verkleinerungsform zu zona, Gürtel]
•zonula
DIS $JIIpiMIIIÜIIetlkunt. Substanzen,
z.B. Kokain oder Amphetamine, die eine Zoologie. Wissenschaft und Lehre der tie-
Stimulation des Zentralnervensystems rischen Lebewesen. - adj. zoologisch.
hervorrufen. [griech.: zoon + Iogos, Tier+ Lehre]
• CNS sympathomimetic •zoology
Zaomanle. übermäßig ausgeprägte Liebe
Zllwln.-> Zäkum zu Tieren.
Zillllcl. (Zöliaka). Viszeraler Ast der Bauch- •zoomania
aorta, der sich kaudal zum Zwerchfell er- !oonale.Sammelbezeichnung für Infekti-
hebt und sich in die linke gastrische, die onskrankheiten, die sowohl den Men-
Leber- und Milzaorten verzweigt. schen als auch Tiere befallen und gegen-
• celiac artery seitig übertragen werden können, z.B.
Tollwut (Rabies), Gelbfieber und Lepto-
dlalatl. Die Bauchhöhle betreffend. spirose.
[griech.: koilia, Bauch.] •zoonosis
•celiac
Zoopldlie.l. Krankhaft übertriebene Liebe
ZIIWde. Angeborene Stoffwechselkrank- zu bestimmten Tieren. 2. Psychosexuelle
heit, bei der die in Gluten (Klebereiweiß) Störung, wobei sexuelle Erregung und Be-
enthaltenen Peptide nicht hydrolisiert friedigung durch Anblick oder Berühren
werden können. Insbesondere sind Er- von Tieren (meist das Tierfell) oder durch
wachsene und Kinder betroffen, die unter sexuelle Praktiken mit Tieren erzeugt
Blähungen, Erbrechen, Diarrhö, Muskel- wird(= Sodomie).
schwund und extremer Lethargie leiden. [griech.: zoon + philein, Tier + lieben]
Typisches Merkmal sind helle, übelrie- •zoophilia
chende Fäces, die wegen des hohen Fett-
gehalts auf dem Wasser flottieren. Die Zoopbalde. übermäßige, irrationale Angst
meisten Patienten sprechen gut auf eine vor Tieren, insbesondere vor Hunden,
spezielle proteinhaltige, glutenfreie, hoch- Schlangen, Insekten und Mäusen.
kalorische Diät an. [griech.: zoon + phobos, Tier + Angst]
• celiac disease •zoophobia

Zana. Umschriebener Bezirk, Gegend, oft Zaster. (Herpes zoster/Gürtelrose). Akute In-
gärteiförmiger Bereich in einer runden fektion, die durch die Reaktivierung eines
oder kugelförmigen Struktur. latenten Varizellen-zoster-Virus (VZV)
[lat.: zona, Gürtel] verursacht wird und meist bei Erwachse-
nen auftritt. Z. ist durch den Ausbruch
•zona
von schmerzhaften Bläschen auf der Haut
Zaalslbesie. -> Gürtelgefühl. gekennzeichnet, die den betroffenen, vom
• zonesthesia
Zoll&. Umschriebener und begrenzter Kör-
Virus befallenen kranialen oder spinalen
Nerven folgen. Schmerzen und Bläschen
treten meist einseitig auf, obwohl auch
II
per-, Organ- oder Gewebebereich, wie z.B. beide Seiten betroffen sein können. Jeder
erogene Z., Reflexz. Nerv kann befallen werden, meist sind es
•zone jedoch die hinteren Wurzelganglien in
11 00 Zoster

Verbindung mit den thorakalen oder tri- Zucker, komplexe. Zuckermoleküle, die in
geminalen Nerven. Der Schmerz kann zwei einfache Moleküle des selben oder
fälschlicherweise in Verbindung mit einer verschiedener Zucker, z.B. Sukrose, Lak-
Appendizitis oder einer Pleuritis gebracht tose oder Maltose, hydrolysiert bzw. ver-
werden. Es wird vermutet, dass das VZV daut werden.
latent im Körper einer Person vorhanden • complex sugars
bleibt, die einmal infiziert worden ist; Per-
sonen, die keine Varizellenimmunität be- Zuckerkrankheit. _, Diabetes mellitus.
sitzen, können sich von einem Zoster-Pa-
Zuckung. Kontraktion kleiner Muskelein-
tienten mit _,Windpocken anstecken.
heiten, die sich als schnelles, einfaches
• herpes zoster und teils krampfartiges Zusammenziehen
Zoster ophthalmic.us. Eine Form des _, Zos- eines Muskels äußert. Im Gegensatz zur
ter, der entlang des Trigeminusnervs (V. Tetanie erschlafft der Muskel jedoch da-
Hirnnerv) für Schmerzen und Hauter- nach wieder.
scheinungen sorgt. Die Infektion kann zu • twitch
Hornhautulzerationen oder anderen Au-
genkomplikationen führen. Zuhause, gestörte Erhaltung des. Aner-
• herpes zoster ophthalmicus kannte -+ NANDA--+ Pflegediagnose; Un -
fahigkeit, selbstständig eine sichere,
Zoster oticus. _, Zoster- Infektion entlang wachstumfördernde unmittelbare Umge-
der Ganglien des VIII. Hirnnervs (Vesti- bung zu schaffen. Die kennzeichnenden
bulocochlearnerv), die zu starken Merkmale sind Schwierigkeiten bei der
Schmerzen im äußeren Ohr oder zur Läh- Erhaltung des Zuhause, Bedarf an Hilfe
mung des Gesichtsnervs führen kann . Es von außen und eine bestehende finan -
kann zu Taubheit und Schwindelanfallen zielle Krise. Mindestens eines der folgen -
(Vertigo) kommen. den Kriterien muss vorliegen: schmutzi-
• herpes zoster oticus ge oder nicht vorhandene Kochutensi-
Zoster-lmmunglobulin. Passiver Impfstoff lien, Kleider oder Bettwäsche, Ansamm-
lung von Schmutz, Essensresten oder
gegen Herpes zoster, der vor allem bei
Abfall, erschöpfte oder gestresste Fami-
Windpocken-gefährdeten Kindern gege-
lien- oder Haushaltsmitglieder und in-
ben wird.
• zoster immune globulin (ZIG) folge von mangelnder Hygiene wieder-
holte Infektionen und Befall mit Parasi-
Zotten. _, Villus. ten.
• villi • home maintenance management, im-
paired
Zottenkrebs. Haut- oder Schleimhauttu-
mor, der anfangs relativ langsam wächst
Zuhause, Unterstützung bei der Erhaltung
und sich mit langen zapfenartigen Ver-
des. -+ Pflegeintervention der -+ NJC, die
zweigungen im Gewebe ausbreitet.
definiert wird als die Hilfe für Patienten/
• villous carcinoma
Familienangehörige, ihr Heim als einen
Z-Piastik. Operative Behandlung einer sauberen, sicheren und erfreulichen Ort
Narbe bzw. operativer Wundverschluss, zum Leben instandzuhalten.
wobei die Haut z-förmig eingeschnitten • Horne Maintenance Assistance
wird, um eine übermäßige Spannung der
angrenzenden Haut zu vermeiden. Zuneigung, Förderung der. -+ Pflegeinter-
D • z-plasty
Z·Streifen. Querverlaufende sichtbare Li-
vention der NIC, die definiert wird als
die Verbesserung der Entwicklung von
Beziehungen zwischen Eltern und Säug-
nie zwischen Sarkomeren der Muskelfa-
lingen.
ser. (s. a. I-Streifen; A-Streifen)
• zBand • Attachment Promotion
. Zwangseinweisung 1101

kürzt sein und zu Zungenverwachsung


führen.
• frenulum of tongue
Zungenspalte. Durch eine Längsspalte ge-
teilte Zunge.
• cleft tongue
ZVD. Abkürzung für zentraler --> Venen-
druck.
• cvP
ZVK. zentraler --> Venenkatheter

Fadenpapillen Zwang. Unwiderstehlicher, immer wieder-


kehrender, irrationaler Impuls, eine
Handlung, die widersprüchlich zu den
normalen eigenen Maßstäben und Mei-
nungen ist, unbedingt ausführen zu müs-
sen.
• compulsion
Zunge.
Zwangseinweisung. (Zwangsunterbringung).
Gegen den Willen des Patienten ärztlich
verordnete und richterlich begutachtete
Zunge. (Lingua). Hauptorgan des Ge- Unterbringung eines Menschen in eine
schmacksinns, das darüber hinaus den dafür vorgesehene {psychiatrische) Ein-
Kau- und Schluckvorgang von Nahrung richtung. Die rechtliche Regelung ist
unterstützt. Die Z. liegt im unteren Be- Ländersache, allgemein gelten aber fol-
reich des Mundes, in der Unterkiefermul- gende Bestimmungen: es muss ein ärztli-
de. Sie ist mit dem Zungenbein, dem ches Attest vorliegen, woraufhin das zu-
Kehldeckel (Epiglottis), dem weichen ständige Gesundheitsamt ein Unterbrin-
Gaumen und dem Rachen (Pharynx) ver- gungsverfahren beim Amtsgericht ein-
bunden. Die Verwendung der Zunge als leitet. Der zuständige Richter entscheidet
Sprachorgan ist nicht anatomisch be- dann über die Unterbringung. Ln Notfäl-
dingt, sondern ist ein erworbenes Merk- len muss der Arzt innerhalb von drei Ta-
mal. gen nach der Einweisung die richterliche
• tongue Entscheidung beantragen. Hauptkrite-
rien für eine Einweisung sind: l. akute
Zunge, belegte. Zunge mit weißem, gelbem oder dauerhafte Selbstgefahrdung und/
oder braunem Belag. Der Belag setzt sich oder 2. akute oder dauerhafte Fremdge-
aus Ansammlungen von Pilzen, Bakterien, fahrdung {Störung der öffentlichen Si-
Essensresten oder abgeschuppten Epithel- cherheit und Ordnung). Auch die Straf-
zellen zusammen. Die Ursachen für Zun- prozessordnung sieht Möglichkeiten ei-
genbelag sind vielfältig und reichen von ner Z. vor. Die Z. ist immer das letzte
Pilzinfektionen bis zu Schlafen mit offe- therapeutische Mittel. Die Patienten sind
nem Mund. i.d.R. sehr aufgebracht und krankheil -
• coated tongue uneinsichtig. Auch aggressives Verhalten

D
ist nicht selten. Behutsames Vorgehen
Zungenbändchen. (Frenulum linguae). Lang- und Auftreten, sowie das Signalisieren
gestreckte Schleimhautfalte, die den von Gesprächsbereitschaft können oft
Mundboden mit der Zungenunterseite eine echte Hilfe sein.
verbindet. Das Zungenbändchen kann in- • compulsory/involuntary hospitaliza-
folge einer kongenitalen Fehlbildung ver- tion
II 02 Zwangsgedanken ··

Zwangsgedanken. (Zwangsidee; Zwangsvorstel- oberen Magen-Darm-Trakts. Hiatusher-


lung). Wiederkehrender, sich festsetzender, nien können jederzeit auftreten, werden
irrationaler Gedanke, der in einem unwi- aber am häufigsten bei älteren Menschen
derstehlichen Drang zur Ausführung ei- beobachtet. Die Zwerchfellhernie ist eine
ner unangemessenen Handlung resultiert. Form einer --+ Hiatushernie.
• compulsive idea • diaphragmatic hernia
Zwangsneurose. Unwiderstehlicher, irra- Zwerchfellnerv. --+ Nervus phrenicus.
tionaler Drang, bestimmte Handlungen • phrenic nerve
immer wieder auszuführen, trotz der be-
wussten Erkenntnis, dass diese Handlun-
Zwiebelwickel. -+Wickel, der durch den
gen abnorm sind. Eine kompulsive Hand-
Gehalt an -+ätherischen Oien gefaßerwei-
lung kann für den Patienten symbolische
ternd wirkt; sinnvoll bei Husten und
Bedeutung haben.
Bronchitis, Pneumonie, Ohrentzündung,
• compulsion need Kopfschmerzen und Verspannungen der
Zwangsritual. Zwanghafte Handlungen, die Wirbelsäule. Je nach gewünschter thera-
eine Person ausführen muss, obwohl sie peutischer Wirkung kalte oder warme
erkennt, dass ihr Verhalten nutzlos und Anwendung. Vor Erstanwendung Aller-
unangebracht ist. gie- und Verträglichkeitstestung.
• compulsive ritual • onion compress
Zweitgebärende. (Sekundipara). Eine Frau,
die das zweite Kind verschiedener Zwillinge. Zwei Kinder, die aus einer
Schwangerschaften zur Welt bringt. Schwangerschaft hervorgehen. Dabei ent-
wickeln sich entweder aus einem befruch-
• secundipara
teten Ei zwei Embryos (eineiige Z.) oder
Zweitgravida. Eine Frau, die das zweite Mal es wurden zwei vom Eierstock freigegebe-
schwanger ist. ne Eier gleichzeitig befruchtet (zweieiige
[lat.: gravidus, Schwangerschaft] Z.). Auf 80 Schwangerschaften kommt un-
• secundigravida gefähr eine Zwillingsschwangerschaft.
Zwerchfellatmung. Aus- und Einatmen mit • twins
Unterstützung des Zwerchfells. Um besser
Zwillinge, dizygote. (zweieiige Zwillinge).
einatmen zu können, werden Patienten
Zwillinge, die sich aus zwei Eizellen ent-
mit chronisch-obstruktiver Lungenkrank-
wickelt haben, die zur selben Zeit von ei-
heit in dieser Atemtechnik unterwiesen.
nem Eierstock freigesetzt und anschlie-
[griech.: diaphragma, Trennwand.]
ßend befruchtet wurden. Zweieiige Zwil-
• diaphragmatic breathing
linge können gleich- bzw. verschiedenge-
Zwerchfellhemie. Vorwölbung eines Teils schlechtlich sein; sie unterscheiden sich
des Magens durch eine Öffnung im sowohl äußerlich als auch genetisch, wer-
Zwerchfell. In den meisten Fällen gleitet den von zwei separaten Mutterkuchen
der Magen durch einen krankhaft vergrö- (Plazenten) versorgt und haben jeweils ei-
ßerten Hiatus oesogphageus. Manchmal gene Schafs- und Zottenhäute (Amnion
können die Eingeweide bis in den Brust- und Chorion).
raum vordringen. Eine krankhafte Ver- • dizygotic twins
größerung der Speiseröhre kann durch
Trauma, angeborene Schwäche, erhöhten Zwillinge, siamesische. Miteinander ver-

II abdominalen Druck oder durch Entspan-


nung der Skelettmuskelsehnen hervorge-
rufen werden; dadurch kann ein Teil des
wachsene, gleich entwickelte eineiige
Zwillinge. Die Verbindung mittels Ge-
websbrücken entsteht häufig an der Brust
Magens in den Brustkorb gleiten. Eine oder am Rücken, selten auch am Kopf.
gleitende Hiatushernie ist eine der häufig- Eine operative Trennung ist nur möglich,
sten Ursachen für eine Erkrankung des wenn keine lebenswichtigen Organe von
,, -. · · Zyklothymie 11 03

beiden Individuen gemeinsam genutzt kongenitalen Herzfehlbildung oder Lun-


werden, was jedoch nur selten der Fall ist. genatelektasen.
[Chang und Eng Bunkes, 1811- 1874; mit- [/at.: congenitus, angeboren; griech.: kya-
einander verwachsene Zwillinge aus Siam nos, blau, osis, Zustand.]
(heute Thailand).] • congenital cyanosis
• Siamese twins
zyanotisch. Blaufärbung der Haut, Finger-
Zwischenfälle, Bericflte über. -. pflegeinter- nägel und Schleimhäute, die durch einen
vention der -+ NIC, die definiert wird als Sauerstoffmangel im Blut verursacht wird.
schriftlicher oder mündlicher Bericht cyanosed
über ein Ereignis im Prozess der Patien-
tenpflege, das mit den erwünschten Pfle- Zygote. Die befruchtete Eizelle nach der
geergebnissen oder Routinemaßnahmen Verschmelzung von Samenzelle und Eizel-
einer Gesundheitspflegeeinrichtung le und vor der ersten Zellteilung.
nicht übereinstimmt. • zygote
• !neiden! Reporting
Zyklitis. (Ziliarkörperentzündung). Entzündung
Zwischenwirt. Jedes Lebewesen, in dem der Ziliarkörper; führt zur Rötung der Le-
sich eine Larve oder die Zwischenstufe ei- derhaut (Sklera) unmittelbar neben der
nes Parasiten entwickelt. Menschen sind Hornhaut (Kornea).
z.B. Z.e für Malariaparasiten. [griech.: kyklos + itis, Entzündung.]
• intermediate host • cyclitis
Zwitter..... Hermaphrodit. Zyklodialyse. Operative Methode zur Be-
• hermaphrodite handlung von Glaukom. Dabei wird zwi-
schen der vorderen Augenkammer und
Zyanidvergiftung. Vergiftung durch Ein- dem Suprachoroidalraum ein Durchgang
nahme bzw. Einatmen von Zyanid( dämp- geschaffen, durch den überschüssige Flüs-
fen), das in Bittermandelöl, Wildkirschen- sigkeit drainieren kann, damit der intra-
sirup, Blausäure oder Kalium- bzw. Natri- okuläre Druck reduziert werden kann.
umzyanid enthalten ist. Vergiftungssymp- cyclodialysis
tome sind Tachykardie, Schwindel,
Krampfanfälle, Kopfschmerz, Apnoe und Zyklopie. Entwicklungsstörung, bei der die
Herzstillstand. Tödliche Folgen können beiden Augenhöhlen zu einer einzigen
innerhalb von 15 Minuten eintreten. Höhle, mit nur einem Auge, verschmel-
[griech.: kyanos, blau.] zen.
• cyanide poisoning [griech.: Cyclops, mystischer, einäugiger
Zyanopsie. (Biausehen). Sehstörung, bei der Riese.]
alle Seheindrücke mit einem bläulichen • cyclopia
Schleier belegt sind. Zykloplegie. (Akkommodationslähmung). Ak-
• cyanopsia komodationslähmung der Ziliarmuskeln.
Zyanose. (Blausucht). Blaufärbung von Haut Bestimmte opthalmische Medikamente,
und Schleimhäuten durch nicht ausrei- die bei Augenuntersuchungen eingesetzt
chend mit Sauerstoff gesättigtes Hämo- werden, können eine vorübergehende
globin bzw. durch strukturelle Schäden
im Hämoglobinmolekül, wie es z.B. bei
Methämoglobin der Fall ist.
Zykloplegie auslösen.
[griech.: kyklos + plege, Schlag.]
• cycloplegia
D
[griech.: kyanos, blau, osis, Beschwerde.]
• cyanosis Zyklothymie. Affektive Psychose mit chro-
nischen, längerfristigen Perioden der De-
Zyanose, kongenitale. Angeborene Blaufär- pression und Hypomanie. Schwere und
bung des Blutes (Zyanose) aufgrundeiner Länge der Psychosen sind jedoch nicht so
gravierend wie bei einer depressiven bzw. kann z.B. bei Blasenkrebs erforderlich
manischen Psychose. sein.
[griech.: kyklos, Kreis+ thymos, Geist.] [griech.: kystis, Tasche+ ektome, Schnitt.]
• cyclothymic disorder • cystectomy
. . . . . (Ziliarmuskeldurchtrennung). Ope- ~ösartiges Neoplasma mit
rative Methode zur Korrektur eines De- geschlossenen Hohlräumen oder sack-
fekts im Ziliarmuskel des Auges. ähnlichen Zwischenräumen. Zystenkarzi-
•cyclotomy nome werden hauptsächlich in Brüsten
z,llus. Abfolge von Ereignissen, die sich und Eierstöcken diagnostiziert.
in bestimmten Abständen wiederholen. • cystic carcinoma
[griech.: kyklos, Kreis.]
.cycle ~ Vergrößerung der Schild-
drüse, bestehend aus Zysten, die durch
z,llnder, Winzige, mineralhaltige Ablage- mukoide bzw. kolloide Degeneration oder
rungen an den Wänden der Nierentubuli, Verflüssigung verursacht werden.
der Bronchiolen oder in anderen Orga- •cystic goiter
nen; häufig finden sich Zylinder auch in
Urin- oder Blutproben. Zysllmlllete.Bezeichnung für verschiedene
•cast Nierenkrankheiten, in deren Verlauf Zys-
ten entstehen, wie z.B. kongenitale poly-
~ Tumor mit zylinderförmigen,
zystische Krankheit, Nierenzysten oder
von Epithelzellen umgebenen Stroma.
Rindenzysten mit Nephrosklerose.
[griech.: kylindros, Zylinder.]
[griech.: kystis, Beutel.]
• cylindroma •cystic kidney
~ Aus einem mukösen
Zystadenom entstandener Bauchspeichel- z,stlllase. (Zystinspeicherkrankheit). Amino-
drüsentumor. Klinische Symptome sind säurestoffwechsel-Störung mit rachiti-
Oberbauchschmerz und tastbare Bauch- schen Knochenschädigungen; Erbkrank-
verhärtung. heit begleitet von Glukosurie, Proteinurie,
• cystadenocarcinoma Cystinablagerungen in Leber, Milz, Kno-
chenmark und der Hornhaut, Rachitis,
z,stld11111111. 1. Mit einem Zystom assozi- hohen Phosphatkonzentrationen im Urin
iertes Adenom. 2. Adenom mit ausge- und Wachstumsverzögerungen.
prägten Zystenstrukturen. Die einzelnen • cystinosis
Zysten können serös sein und Serum ent-
halten oder pseudomuzinös und klare, se- z,stlmnfe. (Zystindiathese). 1. Abnorm hohe
röse Flüssigkeit bzw. dickflüssige, visköse Cystinkonzentration im Urin. 2. Vererbter
Flüssigkeit enthalten. Defekt der Nierentubuli, gekennzeichnet
[griech.: kystis + aden, Drüse, oma, Tu- von übermäßiger Urinausscheidung von
mor.] Cystin und anderen Aminosäuren. Die
• cystadenoma Krankheit ist autosomal rezessiv und be-
z,ste, Geschlossene Kapsel in bzw. unter einträchtigt die Cystinabsorption in den
der Haut. Zysten sind mit Epithelzellen Nierentubuli. Hohe Cystinkonzentratio-
ausgekleidet und enthalten Flüssigkeit nen werden im Harntrakt ausgefällt und
oder halbflüssige Substanzen. verursachen die Bildung von Nieren- oder
[griech.: kystis, Tasche.] Blasensteinen.
•cyst [griech.: ouron, Urin.]
•cystinuria
z,stllttamle. (Zystenausschneidung). Operati-
ve Methode, bei der Teile der Harnblase JptisdL 1. Eine Zyste betreffend. 2. Eine
bzw. die gesamte Harnblase entfernt wird; mit Flüssigkeit gefüllte Blase betreffend,
wie z.B. die Gallenblase oder die Harn- ZJslolraplde. Radiologische Blasenunter-
blase. suchung, bei der ein röntgenpositives
[griech.: kystis, Tasche.] Kontrastmittel injiziert wird.
•cystic .cystography

ZJsdds, (Harnblasenentzündung). Entzündung zptoid.Eine Zyste bzw. Blase betreffend.


von Harnblase und Harnleiter; gekenn- [griech.: kystis, Beutel+ eidos, Form.]
zeichnet von Schmerz, Harndrang und •cystoid
Hämaturie; kann durch bakterielle Infek-
tionen, Harnsteine oder Tumore verur- ZystajejiiiiiiStDmle. Drainage einer Zyste,
sacht werden. wie z.B. einer Pankreas-Pseudozyste, in
[griech.: kystis, Beutel + itis, Entzün- das Jejunum.
dung.] .cystojejunostomy
•cystitis !ptulitllllr.taml1 (Biasensteinentfernung).
Operatives Öffnen der Harnblase und Ent-
z,stidt. lntlntitltlt. Entzündung der fernen einen Nierensteins.
Blase, die vermutlich mit einer Autoim- •cystolithotomy
munreaktion oder einer allergischen Re-
aktion in Verbindung steht. Die Blasen- Zp1om. Aus Zysten bestehender Tumor
wand entzündet sich, ulzeriert und ver- bzw. Geschwulst, insbesondere in bzw. in
narbt, was zu häufigem schmerzhaftem der Nähe der Eileiter.
Urinlassen führt. Es kommt oft zu einer [griech.: kystis, Beutel+ oma, Tumor.]
---+ Hämaturie. •cystoma
• interstitial cystitis
z,stolnlllmetef.Instrument, mit dem die
~ Infektion, die durch die Lar- Blasenkapazität bei wechselndem Urin-
ven des Schweinebandwurms Taenia soli- druck gemessen wird.
um oder den Rinderbandwurm T. sagina- • cystometer
ta verursacht wird. Die Bandwurmeier
werden verdaut und schlüpfen im Darm ~. (Zystomanometrie). Untersu-
aus. Die Larven migrieren in das subku- chung der Blasenfunktion und des Blasen-
tane Gewebe, Gehirn, Augen, Muskeln, drucks mit Hilfe eines Zystometers.
Herz, Leber, Lunge und Bauchfell. Die in- [griech.: kystis, Beutel + metron, Maß.]
vasive, frühe Infektionsphase ist gekenn- • cystometry
zeichnet von Fieber, Unwohlsein, Muskel-
schmerz und Eosinophilie. Bei einer Be-
einträchtigung des Gehirns können Jahre
später Epilepsie und Persönlichkeitsstö-
rungen auftreten.
[griech.: kystis + kerkos, Schwanz, osis,
Zustand.] z,stamlll'otrlllhle. Urologische Untersu-
• cysticercosis chungsmethode, bei der der auf die Blase
ausgeübte Druck bei wechselnder Blasen-
z,stoftbrom, Fibröser Tumor mit einer kapazität gemessen wird.
Zyste. • cystometrography
• cystofibroma

Zr.do!Jn Graphische Darstellung der


Harnblase; Ergebnis einer Pyelographie
~ (Blasenspiegel). Endoskop zur
Untersuchung und Behandlung von Lä-
sionen in Harnblase, Harnleiter und Nie-
II
oder einer Zystoskopie. re. Die Außenhülle des Zystoskops ist mit
[griech.: kystis + gramma, Aufzeichnung.] einem Beleuchtungssystem, einem Obtu-
•cystogram rator und einem Gang ausgestattet, durch
-
den Katheter und chirurgische Instru-
mente eingeführt werden können.
[griech.: kystis, Beutel + skopein, betrach-
ten.]
• cystoscope
-
den Genen des Zellkerns und zur Übertra-
gung genetischer Informationen fähig.
[griech.: kytos, Zelle + genein, erzeugen.]
~::1 cytogene

Ursprung, Entwicklung und


ap~e. (Biasenspiegelung). Visualisie- Differenzierung von Zellen. - adj. zytoge-
rung der Harnwege durch ein in die Harn- netisch.
leiter eingeführtes --+Zystoskop. Der Pa- [griech.: kytos, Zelle + genein, erzeugen.]
tient erhält bei dieser Untersuchung nor- .cytogenesis
malerweise eine Sedierung oder örtliche ~Fachrichtung der Genetik zur
Betäubung. Erforschung der Zellbestandteile, die an
cystoscopy Funktion und Ursprung der Chromoso-
Zystostom1e. (Biasenfistel). Operative Blasen-
men beteiligt sind.
'::.1 cytogenetics
öffnung zur Blasendrainage mit Hilfe ei-
nes Katheters. Strukturelle Entwicklung
• cystostomy und Bildung von Zellen.
[griech.: kytos, Zelle + histos, Gewebe, ge-
Zystotomi<'. (Biasenschnitt). Für die Entfer- nein, erzeugen.]
nung eines Harnsteins durchgeführter cytohistogenesis
Schnitt in die Harnblase.
cystotomy z,tDtiL Gruppe von Proteinen mit gerin-
gem Molekulargewicht, die von bestimm-
le. (Biasenhernie). Hernie bzw. Vor-
--+ ten Zelltypen ausgeschieden werden und
wölbung der Harnblase in einen Bruch- am intrazellulären Informationsaus-
sack. tausch, an der Koordination von Antikör-
[griech.: kystis, Beutel+ kele, Hernie.] pern und T-Zellen sowie an Immunreak-
•cystocele tionen beteiligt sind. Zu den Zytokinen
zählen der koloniestimulierende Faktor,
Zystozele. --+Zystozele, bei der Interferone, Interleukine und von den
sich die Blase in die vordere Scheiden- Lymphozyten ausgeschiedene Lympho-
wand vorwölbt. kine.
• cystocele cytokine
Zytoarchitl•ktonik. Typische Zellanordnung Teilung des Zytoplasmas, die
in einem bestimmten Organ oder Gewebe, in der Schlussphase von Mitose und
wie z.B. in der Großhirnrinde. Meiose stattfindet und in der die Tochter-
cytoarchitecture zellen entstehen. Bezeichnung für alle Än-
derungen, die im Zytoplasma während
~Die Zellanordnung ei- Mitose, Meiose und Befruchtung stattfin-
nes Gewebes oder einer Struktur betref- den.
fend. [griech.: kytos, Zelle + kinesis, Bewe-
[griech.: kytos, Zelle; lat.: architectura, Ar- gung.]
chitektur.] cytokinesis
• cytoarchitectonic
Zytologie. Erforschung von Zellen, ein-
Zytodiagnostik (Zellfragmentierung). Mikro- schließlich ihrer Bildung, Ursprung,

II skopische Zelluntersuchung potenziell pa-


thologischer Gewebe.
• cytodiagnosis
Struktur, Funktion, biochemischen Akti-
vitäten und pathologischen Eigenschaf-
ten. - adj. zytologisch.
[griech.: kytos, Zelle + Iogos, Wissen-
n. Selbstvermehrende Partikel im schaft.]
Zytoplasma einer Zelle; abgeleitet von •cytology
z,talrse. (Zellauflösung}. Zerstörung leben- oder radioaktiver Strahlung verursachten
der Zellen durch Auflösung der Außen- Zellschäden.
membran. - adj. zytolytisch. • cytopathic
[griech.: kytos, Zelle + lyein, lösen.]
.cytolysis z,tapltltGiogle. Die Erforschung von
krankhaften Veränderungen auf Zellebe-
~ Antikörper, die antigene Zellen ne.
zersetzen. Verschiedene Formen von Zy- • cytopathology
tolysin sind -> Bakteriolysin und -+ Hämoly-
sin. z,topenie. (Zellverminderung}. Verminde-
[griech.: kytos, Zelle + lyein, lösen.] rung der Zellzahl im Blut.
• cytolysin [griech.: kytos, Zelle+ penes, arm.]
•cytopenia
Zytomegalit. Von Zytomegalie-Viren ver-
ursachte Infektionskrankheit. Das Zyto- z,tophqle. Zellzerstörung durch Phago-
megalie-Virus gehört zur Familie der Her- zyten.
pesviren. Krankheitssymptome sind Un- •cytophagy
wohlsein, Fieber, Lymphadenopathie,
Pneumonie, Hepatosplenomegalie sowie ~. Gerät zur Messung der
Superinfektion mit verschiedenen Bakte- Lichtdichte, die durch gefärbtes Zytoplas-
rien und Pilzen aufgrund beeinträchtigter ma dringt; wird eingesetzt, um chemische
Immunreaktionen. Die Krankheit wird Zellstoffe zu lokalisieren und zu identifi-
zumeist in utero übertragen und kann zu zieren.
einem plötzlichen Abort bzw. neonataler [griech.: kytos, Zelle + phos, Licht, me-
Erkrankung mit tödlichem Ausgang, aber tron, Maß.]
auch zu einer normalen Geburt führen. • cytophotometer
[griech.: kytos + megas, groß.] Zytaphotametrle. Identifizierung chemi-
• cytomegalic inclusion disease (CID) scher Zellstoffe mit Hilfe eines -+ Zytopho-
z,ten eplil Virus (CMY). Großes, wirtspe- tometers.
zifisches Virus aus der Familie der Her- •cytophotometry
pesviren, die insbesondere bei infizierten z:,toplasma. (Protoplasma}. Bezeichnung für
Kindern verschiedene Krankheiten verur- alle Bestandteile einer Zelle mit Ausnah-
sachen, z.B. Mikroenzephalie, Meningo-
me des Zellkerns.
Enzephalitis, Leber- oder Milzvergröße- [griech.: kytos, Zelle+ plassein, formen.]
rung, Anämien, Pneumonie, Myokarditis.
•cytoplasm
[griech.: kytos, Zelle + megas, groß; lat.:
virus, Gift.] z,taskelett. (Zellskelett}. Zytoplasmatische
• cytomegalovirus (CMV) Elemente, einschließlich Tonofibrillen,
Keratin und anderer Mikrofibrillen, die
lytomltlr. Gerät zum Zählen und Messen
von Zellen in einem bestimmten Flüssig- die Struktur einer Zelle, insbesondere ei-
keitsvolumen, z.B. Blut, Urin oder Hirn- ner Epithelzelle, aufrechterhalten.
flüssigkeit.
[griech.: kytos, Zelle + skeletos, getrock-
[griech.: kytos, Zelle+ metron, Maß.] neter Körper.]
• cytoskeleton
•cytometer
z,tamelrie. Zählen und Messen von Zel-
len, insbesondere von Blutzellen.
•cytometry
ZJ18sbpi8. Diagnostische Methode zur
Untersuchung von Zellproben unter Zu-
hilfenahme von Mikroskopen und ande-
II
ren Laborgeräten.
IJlOpitllisdl. (zellschädigend}. Die Auswir- [griech.: kytos, Zelle + skopein, betrach-
kungen einer Krankheit oder Störung auf ten.]
eine Zelle, wie z.B. die von einem Virus •cytoscopy
z,tosom. (Zellkörper). Vielschichtiger, von I,JtOlGdsdl. (zellschädigend). Bezeichnung
einer Membran umschlossener Lamellen- für eine pharmakologische Substanz bzw.
körper, der in Pneumozyten (Typ II) zu ein Mittel, das Gewebezellen zerstört oder
finden ist. beschädigt.
• cytosome [griech.: kytos, Zelle + toxikon, Gift.]
z,tostatlb. Arzneimittel, die unselektiv •cytotoxic
das Zellwachstum hemmen, indem sie
durch unterschiedliche Beeinflussung des
ZytiDtlopllollllst. Innere Zellschicht des
Zellstoffwechsels die Zellteilung stören
Trophoblast, aus der die Auskleidung des
oder erheblich verzögern. Z. werden z. B.
primären Dottersacks entsteht.
bei Krebserkrankungen, zur -+ Immunsup-
pression oder zur Unterdrückung von Ab-
[griech.: kytos, Zelle + trophe, Ernährung,
blastos, Samen.]
stoßungsreaktionen nach Transplantatio-
nen verabreicht. Z. wirken jedoch auch • cytotrophoblast
immer auf gesunde Zellen, deshalb müs-
sen Patienten bei einer Z.-Therapie sorg-
fältig beobachtet werden. Nebenwirkun-
lyiDbaplsmus Eigenschaft bestimmter le-
bender Zellen (z.B. Bakterien), die eine
gen der Z.-Therapie sind Übelkeit, Erbre-
chen, Schleimhautveränderungen, Schä- Annäherung an andere Zellen bzw. eine
Verbindung mit anderen Zellen ermög-
digungen der blutbildenden Zellen (Leu-
licht.
kopenie und Thrombopenie), Haarausfall
und Hormonveränderungen. • cytotropism
• cytostatic agents
Z'Jtol,aldn. Substanz mit toxischer Wirkung qtGIId. (zelltötend). Stoffe und Substanzen,
auf bestimmte Zellen. Ein Antikörper die Zellen zerstören.
kann als Zytotoxin wirken. [griech.: kytos, Zelle + lat.: caedere, tö-
[griech.: kytos, Zelle+ toxikon, Gift.] ten.]
•cytotoxin •cytocide
..
• -· 11 09

Glossar Englisch-Deutsch •

abilities and resources Ressourcen


A ablation Ablatio
A band A-Streifen abnormal behavior Verhalten, abnormes
abacterial abakteriell abnormal psychology Psychologie, der
ABC classification ABC- Klassifikation Abnormität
abdomen Abdomen abortifacient Abortiva
abdominal adhesion Adhäsion, abortion Abort
abdominale abortive infection Infektion, abortive
abdominal aorta Aorta abdominalis abortus Abortus
abdominal aortography Aortographie, abortus fever Bang-Krankheit
abdominale abrasion Abrasio
abdominal aponeurosis Rektusscheide abruptio placentae Plazentalösung
abdominal binder Bauchbinde abscess Abszess
abdominal breathing Bauchatmung abscess of liver Leberabszess
abdominal cavity Bauchhöhle absence seizure Absence
abdominal delivery Schnittentbindung absolute agraphia Agraphie, absolute
abdominal fistula Bauchdeckenfistel absolute humidity Luftfeuchtigkeit,
abdominal girth Bauchumfang absolute
abdominal hernia Bauchwandhernie absolute zero Nullpunkt, absoluter
abdominal hysterectomy Hysterektomie, absorb absorbieren
abdominale absorbable gauze Gaze, resorbierbare
abdominal nephrectomy Nephrektomie, absorbable surgical suture Nahtmaterial,
abdominale resorbierbares
abdominal pain Bauchschmerzen absorbed dose Dosis, absorbierte
abdominal paracentesis Bauchpunktion absorbent Absorptionsmittel
abdominal positioning Bauchlagerung absorbent dressing Absorptionsverband
abdominal pregnancy absorption Absorption
Bauchhöhlenschwangerschaft abstinence Abstinenz
abdominal quadrant Abdomialquadrant abstinence syndrome
abdominal reflex Bauchhautreflex Abstinenzerscheinungen
abdominal regions Bauchregionen abstract thinking Denken, abstraktes
abdominal surgery Bauchchirurgie abulia Abulie
abdominohysterotomy Hysterotomie, abuse Abusus
abdominale abuse protection Abusus, Schutz gegen
abdominopelvic cavity Beckenhöhle, acacia gum Gummi arabicum
abdominale acapnia Hypokapnie
abdominoscopy Laparoskopie acariasis Akarinose
abducens abducens acarid Acarina
abducens muscle Musculus abducens accelerating lung maturation
abducens nerve Nervus abducens Lungenreifeförderung
abduction Abduktion acceleration Akzeleration
aberration Aberration acceleration phase Akzelerationsphase
• accident prevention rules
Unfallverhütungsvorschriften
acdimate akklimatisieren
accommodation Akkomodation
accommodation reflex
Akkomodationsreflex
acetabulum Acetabulum; Azetabulum
acne neonatorum Akne neonatorum
acne vulgaris Akne vulgaris
acousma Akoasma
acoustic nerve Nervus acusticus
acoustic neuroma Akustikusneurinom
acoustic reflex Stapediusreflex
acoustic trauma Schalltrauma
acetaldehyde Acetaldehyd acoustic; acoustical akustisch
acetaminophen Paracetamol acoustics Akustik
acetaminophen poisoning Paracetamol- acquired erworben
Vergiftung acquired immune deficiency syndrome AIDS
acetate Acetat acquired immunity Immunität, erworbene
acetic essigsauer acra Akren
acetic acid Essigsäure acrid ätzend
acetone Aceton acro- akro-
acetone-in-urine test Acetontest acrochordon Akrochordon
acetonuria Acetonurie acrocyanosis Akrozyanose
acetylcholine (ACh) Acetylcholin acrodermatitis Akrodermatitis
acetylcholinesterase (AChe) acrodynia Akrodynie
Acetylcholinesterase (AChe) acrokinesis Akrokinese
acetylcysteine Acetylcystein acromegaly Akromegalie
acetylsalicylic acid Acetylsalicylsäure (ASS) acromicria Akromikrie
acetylsalicylic acid poisoning acromion Akromion
Acetylsalicylsäure-Vergiftung acroosteolysis Akroosteolyse
achalasia Achalasie acroparesthesia Akroparästhesie
AChE AChe acrophobia Akrophobie
Achilles tendon Achillessehne Act concerning mentally ill persons
Achilles tendon reflex Achillessehnenreflex Psychisch-Kranken-Gesetz
acholia Acholie actin Aktin
achromia Depigmentierung actinic aktinisch
achromocyte Achromozyt actinium Aktinium (Ac)
achylia Achylie action potential Aktionspotenzial
acid Säure activate aktivieren
acid burn Säureverätzung activated charcoal Aktivkohle
acid phosphatase Phosphatase, saure activation energy Aktivierungsenergie
acid poisoning Säurevergiftung activator Aktivator
acid rebound Hyperazidität, reaktive active anaphylaxis Anaphylaxie, aktive
acid salt Salz, saures active carrier Ausscheider
acid-base balance Säure-Basen-Haushalt active electrode Reizelektrode
acid-base management Säure-Basen- active exercise Bewegungsübung, aktive
Haushalt-Management active expiration Exspiration, aktive
acid-base monitoring Säure-Basen- active immunity Immunität, aktive
Monitoring active Iabor Wehen, aktive
acidify säuern active listening Aktives Zuhören
acidity Azidität active sensitization Sensibilisierung, aktive
acidity of the stomach Magenazidität active specific immunotherapy
acidophil azidophil Immuntherapie, aktive, spezifische
acidosis Azidose active transport Transport, aktiver
aciduria Azidurie activities of daily living Aktivitäten des
acme Akme täglichen Lebens (ATL)
acne Akne activity intolerance Aktivitätsintoleranz
acne keloid Aknekeloid activity theory Aktivitätstheorie
activity therapy Aktivitätstherapie acute tubular necrosis Nekrose, akute -
activity tolerante Aktivitätstoleranz tubuläre
acupressure Akupressur acute urethral syndrome Urethralsyndrom,
acupuncture Akupunktur akutes
acupuncture point Akupunkturpunkt acyanotic azyanotisch
acute akut acyclovir Aciclovir
acute abdomen akutes Abdomen ad lib ad lib
acute air trapping Luftretention, akute adactyly Adaktylie
acute articular rheumatism Adam's apple Adamsapfel
Gelenkrheumathismus, akuter Adam-Stokessyndrome Adam-Stokes-
acute care Akutpflege Syndrom
acute childhood leukemia Leukämie, akute adaptation Adaptation
acute circulatory failure Kreislaufversagen, adaptation model Adaptationsmodell
akutes adaptation syndrome Adaptationssyndrom
acute confusional state adaptive capacity Anpassungsfähigkeit
Verwirrtheitszustand, akuter addict Süchtiger
acute hemorrhagic conjunctivitis addiction Sucht
Konjunktivis, akute hämorrhagische Addis count Addis-Zählung
acute hypoxia Hypoxie, akute addisonism Addisonismus
acute intermittent porphyria Porphyrie, Addison's disease Addison-Krankheit
akut-intermittierende addition Addition
acute lymphocytic leukemia Leukämie, additive medicine Medizin, additive
akute lymphatische (ALL) additives Additive
acute myelocytic leukemia Leukämie, akute adduct adduzieren
myeloische (AML) adduction Adduktion
acute nephritis Nephritis, akute adductor Adduktor
acute nicotine poisoning Nikotinvergiftung, adductor brevis Musculus adductor brevis
akute adductor canal Adduktorenkanal
acute pain Schmerz, akuter adductor longus Musculus adductor
acute pancreatitis Pankreatitis, akute longus
acute promyeolocytic leukemia Leukämie, adductor magnus Musculus adductor
akute promyelozytäre (AProL) magnus
acute psychosis Psychose, akute adenectomy Adenektarnie
acute pyogenic arthritis Arthritis, akute adenine Adenin
pyogene adenitis Adenitis
acute rejection Abstoßung, akute adeno- adeno-
acute renal failure Nierenversagen, akutes adenoacanthoma Adenoakanthom
acute respiratory failure Ateminsuffizienz, adenoameloblastoma Adenoameloblastom
akute adenocarcinoma Adenokarzinom
acute rheumatic arthritis Arthritis, akute, adenochondroma Adenochondrom
rheumatoide adenocyst Adenozyste
acute schizophrenia Schizophrenie, akute adenocystic carcinoma Karzinom,
acute secondary myocarditis Myokarditis, adenozystisches
akute sekundäre adenoepithelioma Adenoepitheliom
acute septic myocarditis Myokarditis, akute adenofibroma Adenofibrom
septische adenofibroma edematodes Adenofibrom,
acute suppurative sinusitis Sinusitis, akute ödematöses
eitrige adenohypophysis Adenohypophyse
acute tonsillitis Tonsillitis, akute adenoid adenoid
acute toxicity Toxizität, akute adenoid hyperplasia Hyperplasie, adenoide
acute transverse myelitis Myelitis, adenoid hypertrophy Hypertrophie,
transversa, akute adenoide
adenoid tissue Gewebe, adenoides
adenoidal speech Sprechen, adenoides
adenoidectomy Adenoidektomie
adenoids Adenoide
adenolipoma Adenolipom
-
adiphenine hydrochloride
Adipheninhydrochlorid
adipocele Adipozele
adipocyte Adipozyt
adipofibroma Adipofibrom
adenolipomatosis Adenolipomatose adipokinesis Adipokinese
adenoma Adenom adiponecrosis Adiponekrose
adenoma sebaceum Adenoma, sebaceum adiponecrosis subcutanea neonatorum
adenomatoid adenomatoid Adiponecrosis, subcutanea
adenomatosis Adenomatose neonatorum
adenomatous goiter Kropf, adenomatöser adipose adipös
adenomatous polyp Polyp, adenomatöser adipose tissue Fettgewebe
adenomatous polyposis coli Polyposis adiposogenital dystrophy Dystrophia
intestinalis, adenomatöse adiposogenitalis
adenomyofibroma Adenomyofibrom adipsia Adipsie
adenomyoma Adenomyom adjunct to anesthesia Adjuvans,
adenomyomatosis Adenomyomatose anästhetisches
adenomyosarcoma Adenomyosarkom adjunctive psychotherapy Psychotherapie,
adenomyosis Adenomyose begleitende
adenopathy Adenopathie adjustment disorder Anpassungsstörung
adenosarcoma Adenosarkom adjustment, impaired Anpassung,
adenosin diphosphate beeinträchtigte
Adenosindiphosphat adjuvant Adjuvans
adenosine Adenosin adjuvant chemotherapy Chemotherapie,
adenosine diphosphate adjuvante
Adenosindiphosphat (ADP) administration of parenteral fluids
Verabreichung parenteraler
adenosine kinase Adenosinkinase
Flüssigkeiten
adenosine monophosphate
admission care Aufnahme, Versorgung bei
Adenosinmonophosphat (AMP)
der
adenosine phosphate Adenosinphosphat
adnexa Adnexe
adenosine triphosphatase
adnexitis Adnexitis
Adenosintriphosphatase (ATPase)
adolescence Adoleszenz
adenosine triphosphate adoposis Adipositas
Adenosintriphosphat (ATP)
adrenal adrenal
adenosis Adenose adrenal cortex Nebennierenrinde (NNR)
adenovirus Adenoviren adrenal cortical carcinoma
adenylate cyclase Adenylatzyklase Nebennierenrindenkarzinom
adenylate kinase Adenylatkinase adrenal crisis Nebenniereninsuffizienz,
adherent adhärent akute
adherent placenta Placenta adhaerens adrenal gland Nebenniere
adhesion Adhäsion adrenal insufficiency
adhesiotomy Adhäsiotomie Nebenniereninsuffizienz
adhesive adhäsiv adrenal medulla Nebennierenmark
adhesive pericarditis Perikarditis, adhäsive (NNM)
adhesive peritonitis Peritonitis, adhäsive adrenal virilism Virilismus, adrenaler
adhesive pleurisy Pleuritis, adhäsive adrenalectomy Adrenalektomie
adhesive skin traction Hautzug, adhäsiver adrenarche Adrenarche
adiadochokinesia Adiadochokinese adrenergic adrenerg
adiastole Adiastolie adrenergic bronchodilator
Adie's pupil Adie-Pupille Bronchospasmolytika
Adie's syndrome Adie-Syndrom adrenergic drug Arzneimittel, adrenerge
adrenergic fibers Fasern, adrenerge African tick typhus Fleckfieber, -
adrenergic receptor Rezeptor, adrenerger afrikanisches
adrenocortical adrenokortikal African trypanosomiasis Schlafkrankheit,
adrenocortical hormone Hormon, afrikanische
adrenokortikales aftercare Nachbehandlung
adrenocorticotropic adrenokortikotrop afterimage Nachbild
adrenocorticotropic hormone Hormon, afterload Nachlast
adrenokortikotropes (ACTH) afterloading Nachladetechnik
adrenomegaly Adrenomegalie afterpains Nachwehen
adrenomimetics Adrenomimetika afterperception Nachempfindung
adrenotropic adrenotrop agalactia Agalaktie
adsorb adsorbieren agammaglobulinemia
adsorbents Adsorbenzien Agammaglobulinämie
adsorption Adsorption aganglionosis Aganglionose
adstringents Adstringenzien Agar Agar
adult Erwachsener agar-agar Agar-Agar
adult respiratory distress syndrome agastria Agastrie
Atemnotsyndrom des Erwachsenen age Lebensalter
adult-onset diabetes Altersdiabetes ageism Ageism
advance directive Patientenverfügung agenesia corticalis Agenesia corticalis
adverse drug effed Nebenwirkungen, agenesis Agenesie
unerwünschte
agenetic fracture Knochenbruch,
adynamia Adynamie agenetischer
agenitalism Agenitalismus
aerobe Aerobier age-specific altersspezifisch
aerobic aerob ageusia Ageusie
aerobic training Aerobic-Training agglomeration Agglomeration
aerophagy Aerophagie agglutinant agglutinierend
aerosol Aerosol agglutination Agglutination
aerosol bronchodilator therapy agglutination titer Agglutinationstiter
Aerosoltherapie, bronchodilatorische agglutination-inhibition test
aerotherapy Aerotherapie Agglutinations-Hemmtest
aerotitis Aerootitis agglutinin Agglutinin
aerotitis media Aerootitis media agglutinogen Agglutinogen
Aesculapius Asklepios aggregation Aggregation
afebrile afebril aggression Aggression
affed Affekt aggression consulting
affedion Affektion Aggressionsberatung
affedive incontinence Affektinkontinenz aging Alterungsprozess
affective leaming Affektlernen agitated agitiert
affedive melancholia Melancholie, agitated depression Depression, agitierte
affektive agitation Agitiertheit
affedive memory Gedächtnis, affektives agitophasia Agitophasie
affedive psychosis Affektpsychose aglossia Agiossie
afferent afferent aglycemia Aglykämie
afferent nerves Nerven, afferente agnathia Agnathie
afferent pathway Bahn, afferente agnosia Agnosie
afferent trad Trakt, afferenter agonal agonal
affinity Affinität agonist Agonist
affirmation Affirmation agony Agonie
affusion Gussbehandlung agoraphobia Agoraphobie
aflatoxins Aflatoxine agranulocyte Agranulozyt
• agranulocytosis Agranulozytose
agraphia Agraphie
agyria Agyrie
AIDS-dementia complex AIDS-Demenz-
Komplex
AIDS-wasting syndrome AIDS-Wasting-
Syndrorn
alcoholic Alkoholiker
alcoholic ataxia Ataxie, alkoholische
alcoholic blackout Blackout,
alkoholbedingter
alcoholic cardiomyopathy
Kardiornyopathie, alkoholbedingte
alcoholic coma Alkoholkoma
air Luft alcoholic dementia Alkoholdemenz
air embolism Luftembolie alcoholic dyspepsia Alkoholdyspepsie
air hunger Lufthunger alcoholic fermentation Gärung,
air pollution Luftverunreinigung alkoholische
air sickness Luftkrankheit alcoholic hallucinosis Alkoholhalluzinose
air spaces Lufträume alcoholic hepatitis Alkoholhepatitis
air splint Luftschiene alcoholic ketoacidosis Ketoazidose,
air swallowing Luftschlucken alkoholische
air-fluidised bed Air-Fluidised-Bett alcoholic paralysis Alkoholparalyse
airway Luftwege alcoholic psychosis Alkoholpsychose
airway clearance Luftwegs-Ciearance alcoholic trance Alkoholtrance
airway conductance Aternwegsleitfahigkeit Alcoholics Anonymous Anonyme
airway insertion and stabilization Alkoholiker (A.A.)
Intubation alcoholism Alkoholismus
airway management Atemwege, Erhaltung aldehyde Aldehyd
der aldolase Aldolase
airway obstruction Atemwegsobstruktion aldose Aldose
airway resistance Atemwegswiderstand aldosterone Aldosteron
airway suctioning Absaugen, der aldosteronism Aldosteronismus
Atemwege aldosteronoma Aldosteronorn
akaryocyte Akaryozyt aleukemia Aleukämie
akathisia Akathisie aleukemic leukemia Leukämie,
akeratosis Akeratose aleukämische
akinesia Akinesie aleukia Aleukie
akinetic apraxia Apraxie, akinetische Alexander technique Alexander-Technik
akinetic mutism Mutismus, akinetischer alexia Alexie
akinetic seizure Anfall, akinetischer alga Alge
ala nasi Nasenflügel alginate Alginate
alanine Alanin alginate dressing Alginat-Verband
alanine aminotransferase algodystrophy Algodystrophie
Alaninarninotransferase (ALT) algolagnia Algolagnie
alarm reaction Alarmreaktion algology Algologie
alastrim Alastrirn algophobia Algophobie
albinism Albinismus algor mortis Algor rnortis
Albright's syndrome Albright-Syndrom Alice in Wonderland syndrome Alice-im-
albumin Albumin Wunderland-Syndrom
albumin test Albumintest alienate entfernden
albuminaturia Albuminurie alignment Ausrichtung
alcalase Alkalase alimentary alimentär
alcohol Alkohol alimentary duct Milchbrustgang
alcohol abuse Alkoholmissbrauch aliphatic aliphatisch
alcohol dependence Alkoholabhängigkeit aliphatic acid Säure, alipathische
alcohol poisoning Alkoholvergiftung aliphatic alcohol Alkohol, aliphatischer
alcohol withdrawal syndrome alkalemia Alkalärnie
Alkoholentzugssyndrom alkali Alkali
alkali bum Laugenverätzung alopecia congenitalis Alopecia congenitalis -
alkali poisoning Vergiftung, alkalische Alopecia prematura Alopecia prematura
alkali reserves Alkalireserven alopecia senilis Alopecia senilis
alkaline phosphatase Phophatase, alopecia universalis Alopecia universalis
alkalische alpha alpha
alkalinity Alkalinität alpha cells Alphazellen
alkaloid Alkaloide alpha fetoprotein Alphafetoprotein (AFP)
alkalosis Alkalose alpha hemolysis Alphahämolyse
alkaptonuria Alkaptonurie alpha particle Alphateilchen
alkyl Alkyl- alpha receptor Alpharezeptor
alkylating agent Verbindung, alkylierende alpha wave Alphawelle
allachesthesia Allachästhesie alpha-globulins Alphaglobuline
allantoin Allantoin Alporfs syndrome Alport-Syndrom
allantois Allantois altered state of consciousness
allele Allel Bewusstseinszustand, veränderter
Allen test Allen-Test alternans Alternans
allergen Allergen alternate generation Generationswechsel
allergenic extrad Allergenextrakt alternating mydriasis Mydriasis, alternans
allergic allergisch alternation Alternation
allergic arthritis Arthritis allergica alternative inheritance Vererbung,
allergic asthma Asthma, allergisches alternative
allergic bronchopulmonary aspergillosis alternative medicine Alternativmedizin
Aspergillose, allergische altitude sickness Höhenkrankheit
bronchopulmonale altruism Altruismus
allergic conjunctivitis Konjunktivitis, alum Alaun
allergische aluminum Aluminium (Al)
allergic coryza Heuschnupfen aluminum hydroxide gel
allergic dermatitis Dermatitis, allergische Aluminiumhydroxid
allergic purpura Purpura allergica alveobronchitis Alveobronchitis
allergic readion Reaktion, allergische alveolar alveolar
allergic rhinitis Rhinitis allergica alveolar adenocarcinoma Adenokarzinom,
allergic vasculitis Vaseulitis allergica alveolares
allergy Allergie alveolar air Alveolarluft
allergy management Allergien, Umgang alveolar air equation Alveolarluft-
mit Gleichung
allergy testing Allergietests alveolar cell carcinoma
alloantigen Alloantigen Alveolarzellkarzinom
allogenic allogen alveolar cyst Alveolarzyste
allograft Allotransplantat alveolar dud Alveolargang
allopathy Allopathie alveolar edema Alveolarödem
alloplast Alloplast alveolar fiber Alveolarfaser
alloplasty Alloplastik alveolar gas Alveolargas
allopurinol Allopurinol alveolar macrophages Makrophagen,
allorhythmia Allarhythmie alveoläre
all-or-none law Alles-oder-Nichts-Gesetz alveolar microlithiasis Mikrolithiasis,
allotransplantation Allotransplantation alveoläre
alloxan Alloxan alveolar periosteum Wurzelhaut
alloy Legierung alveolar pressure Alveolardruck (PA)
almond oil Mandelöl alveolar process Alveolarfortsatz
aloe Aloe alveolar proteinosis Proteinose, alveoläre
alopecia Alopezie alveolar sac Alveolarsäckchen
alopecia areata Alopecia areata alveolar socket Alveolarpfanne
-
alveolar soft part sarcoma
Weichteilsarkom, alveoläres
alveolar Ventilation Ventilation, alveoläre
alveolar-capillary membrane Membran,
alveokapilläre
aminophylline Aminophyllin
aminophylline poisoning
Aminophyllinvergiftung
aminotransferase Aminotransferase
amitosis Amitose
alveolectomy Alveolektomie ammonia Ammoniak
alveoli Alveolen ammonia intoxication
alveolitis Alveolitis Ammoniakvergiftung
alveolotomy Alveolotomie ammonium ion Ammonium-Ion
alymphocytosis Alymphozytose amnesia Amnesie
Alzheimer's disease Alzheimer-Krankheit amnesic aphasia Aphasie, amnestische
amantadine hydrochloride Amantadin amnesic apraxia Apraxie, amnestische
amastia Amastie amniocentesis Amniozentese
amaurosis Amaurose amnioinfusion Amnioninfusion
Amaurosis fugax Amaurosis fugax amnion Amnion
amaurosis partialis fugax Amaurosis amnionitis Amnioninfektionssyndrom
partialis fugax amnionnitis Amnionitis
ambient pressure Druck, atmosphärischer amnioscopy Amnioskopie
ambivalence Ambivalenz amniotic cavity Amnionhöhle
amblyopia Amblyopie amniotic fluid Fruchtwasser
ambulatory automatism Pariomanie amniotic fluid embolism
ameba Amöbe Fruchtwasserembolie
amebiasis Amöbiasis amniotic fold Amnionfalte
amebic dysentery Amöbenruhr amniotic sac Fruchtblase
amebic hepatitis Amöbenhepatitis amniotomy Amniotomie
amebicide Amöbizid amok Amok
amelanotic amelanotisch amorph amorph
amelia Amelie amoxicillin Amoxiycillin
ameloblast Ameloblast ampere Ampere (A)
ameloblastic fibroma Fibrom, amphetamine poisoning
ameloblastisches Amphetaminvergiftung
ameloblastic hemangioma Hämangiom, amphetamine sulfate Amphetaminsulfat
ameloblastisches amphetamines Amphetamine
ameloblastic odontoma Odontom, amphoteric amphoter
ameloblastisches amphotericin B Amphotericin B
ameloblastic sarcoma Sarkom, ampicillin Ampicillin
ameloblastisches amplitude Amplitude
ameloblastoma Ameloblastom amplitude of convergence
amelodentinal adamantodentinal Konvergenzbreite
amelogenesis Amelogenese ampule Ampulle
amelogenesis imperfecta Amelogenesis ampulla Ampulla
imperfecta ampulla of rectum Ampulla recti
amenorrhea Amenorrhö ampullary tubal pregnancy
Ames test Am es-Test Eileiterschwangerschaft, ampulläre
ametropia Ametropie amputation Amputation
amide Amid amputation care Amputation, Pflege bei
amiloride hydrochloride Amilorid amputation neuroma Amputationsneurom
amine Amin amyelia Amyelie
amino acid Aminosäure amygdalin Amygdalin
amino acid group Aminosäurengruppe amylase Amylase
aminoaciduria Aminoazidurie amyloid Amyloid
aminobenzoic acid Aminobenzoesäure amyloidosis Amyloidase
amylolysis Amylolyse
amyotrophic lateral sclerosis
Lateralsklerose, amyotrophische
ana- ana-
anabolic steroid Steroidanabolika
anabolism Anabolismus
anacidity Anazidität
anaclisis Anaklise
anarthria Anarthrie
anasarca Anasarka
anastomose anastomosieren
anastomosis Anastomose
anastomotic stenosis Anastomosenstenose
anatomic anatomisch
anatomic age Alter, anatomisches
anatomic curve Krümmung, anatomische
-
anaclitic depression Depression, anatomic position Position, anatomische
anaklitische anatomic topography Topographie,
anacrotism Anakrotie anatomische
anacusis Anakusie anatomy Anatomie
anaerobe Anaerobier anchorage Verankerung
anaerobic anaerob ancylostomiasis Ankylostomiasis
anaerobic catabolism Katabolismus, androgens Androgene
anaerober androgynous androgyn
anaerobic infedion Infektion, anaerobe android android
anal anal android pelvis Becken, androides
anal canal Analkanal andrology Andrologie
anal charader Charakter, analer andropause Andropause
anal eroticism Analerotik androsterone Androsteron
anal fissure Analfissur anemia Anämie
anal fistula Analfistel anemia of chronic disease Anämie,
anal incontinence Stuhlinkontinenz chronische
anal reflex Analreflex anemia of pregnancy
anal stage Analphase Schwangerschaftsanämie
analeptics Analeptika anemic anoxia Anoxie, anämische
analgesia Analgesie anencephaly Anenzephalie
analgesic administration anergia Anergie
Analgetikaverabreichung anergic stupor Stupor, anergischer
analgesic nephropathy Nephropathie, anesthesia Anästhesie
analgetische anesthesia administration
analgesics Analgetika Anästhetikaverabreichung
analgia Analgie anesthesia machine Narkosegerät
analysis Analyse anesthesiologist Anästhesist
analysis of variance Varianzanalyse anesthesiology Anästhesiologie
analytic psychology Psychologie, anesthetics Anästhetika
analytische anesthetize anästhesieren
anamnesis Anamnese anetoderma Anetodermie
anamnestic anamnestisch aneuploid aneuploid
anaphase Anaphase aneuploidy Aneuploidie
anaphoresis Anaphorese aneurysm Aneurysma
anaphyladic anaphylaktisch aneurysmal bone cyst Knochenzyste,
anaphyladic hypersensitivity aneurysmatische
Hypersensibilität, anaphylaktische aneurysmal thrill Aneurysmenschwirren
anaphyladic readion Reaktion, aneurysmal varix Krampfader,
anaphylaktische aneurysmatische
anaphyladic shock Schock, anger Wutausbruch
anaphylaktischer anger control assistance Wut,
anaphylatoxin Anaphylatoxin Unterstützung bei der Kontrolle von
anaphylaxis Anaphylaxie angiitis Angiitis
anaplasia Anaplasie angina Angina
angina pectoris Angina, pectoris animal-assisted therapy Tiere, Therapie mit
angioblastic meningioma Meningiom, anion Anion
angioblastöses anion exchange resin
angioblastoma Angioblastom Anionenaustauschharz
angiocardiogram Angiokardiogramm anise Anis
angiocardiography Angiokardiographie aniseikonia Aniseikonie
angiocardiopathy Angiokardiopathie anisocoria Anisokorie
angiocarditis Angiokarditis anisocytosis Anisozytose
angiocatheter Angiokatheter anisogamete Anisagamet
angiochondroma Angiochondrom anisokaryosis Anisokaryose
angioedema Angioödem ankle clonus Fußklonus
angiofibroma Angiofibrom ankle joint Sprunggelenk
angiogenesis Angiogenese ankyloglossia Ankyloglossie
angiogram Angiogramm ankylosed ankylosiert
angiography Angiographie ankylosing Spondylitis Spondylitis,
angiokeratoma Angiokeratom ankylosans
angiolipoma Angiolipom ankylosis Ankylose
angioma Angiom anlage Anlage
angioma arteriale racemosum Angioma, annular annulär
arteriale racemosum annulus Anulus
angioma cutis Angioma, cutis anode Anode
angioma serpiginosum Angioma, anodontia Anodontie
serpiginosum
anomaly Anomalie
angiomatosis Angiomatose
anomia Wortfindungsstörung
angiomyoma Angiomyom
anopia Anopsie
angiomyosarcoma Angiomyosarkom
anorchia Anarchie
angioneurotic gangrene Gangrän,
angioneurotisches anorectal anorektal
angiopathy Angiopathie anorectal stricture Striktur, anorektale
angioplasty Angioplastie anorectic anorektisch
angiosarcoma Angiosarkom anorexia Anorexia
angiosclerosis Angiosklerose anorexia nervosa Anorexia, nervosa
angioscope Angioskop anorexiant Anorektikum, PI. Anorektika;
angiospasm Angiospasmus Appetitzügler
angiotensin Angiotensin anorgasmy Anorgasmie
angiotensin-converting enzyme anosigmoidoscopy Anoskopie
Angiotensinkonversionsenzym (ACE) anosmia Anosmie
angiotensinogen Angiotensinogen anosmia gustatoria Anosmia, gustatoria
angle of convergence Konvergenzwinkel anosognosia Anosognosie
angle of incidence Einfallswinkel anotia Anotie
angle of iris Kammerwinkel anovaginal anovaginal
angle of refraction Brechungswinkel anovesical anovesikal
angstrom Angström (A) anovular anovulatorisch
angular gyrus Gyrus, angularis anovular menstruation Menstruation,
angular movement Winkelbewegung anovulatorische
anhidrosis Anhidrose anovulation Anovulation
anhydrase Anhydrase anoxemia Anoxämie
anhydride Anhydrid anoxia Anoxie
anicteric hepatitis Hepatitis, anikterische ansa Ansa
aniline Anilin antacids Antazida
anilism Anilinvergiftung antagonism Antagonismus
anima Anima antagonist Antagonist
antagonistic reflexes Reflexe, antibiotic anticancer agents Antibiotikum, -
antagonistische zytostatisch wirksames
ante- ante- antibiotic resistant antibiotikaresistent
ante mortem ante mortem antibiotic sensitivity test Antibiotika-
antecurvature Antekurvation Sensibilitätstest
anteflexion Anteflexion antibiotics Antibiotika
antegrade antegrad antibody Antikörper (Ak)
antenatal classes Geburtsvorbereitung antibody absorption Antikörperabsorption
antepartal antepartal antibody instructive theory
antepyretic antepyretisch Antikörpertheorie
anterior anterior antibody therapy Antikörpertherapie
anterior axillary line Axillarlinie, vordere antibody titer Antikörpertiter
anterior cardiac vein Herzvene, vordere anticaKinogenic antikarzinogen
anterior chamber Augenkammer, vordere anticholinergics Anticholinergika
anterior drawer sign or test anticholinesterase Cholinesterase-
Schubladenphänomen, vorderes Hemmer
anterior fontanel Fontanelle, große anticipatory adaptation
anterior horn cell Vorderhornzelle Erwartungsadaption
anterior horn of the spinal cord Vorderhorn, anticipatory guidance Anleitung,
des Rückenmarks vorausschauende
anterior mediastinum Mediastinum, anticoagulant therapy
vorderes Antikoagulanzientherapie
anterior tooth Frontzahn anticoagulants Antikoagulanzien
anterograde amnesia Amnesie, anticodon Antikodon
anticonception Antikonzeption
anterograde
anticonvulsants Antikonvulsiva
anterograde memory Gedächtnis,
anti-D immuoglobuline Anti-D-
anterogrades
Immunglobulin
anteroinferior anteroinferior antidepressants Antidepressiva
anterolateral anterolateral antidiabetics Antidiabetika
anteroposterior anteroposterior antidiarrheals Antidiarrhoika
anterosuperior anterosuperior Antidiuresis Antidiurese
anteversion Anteversion antidiuretic hormone Adiuretin (ADH);
anthracosis Anthrakose Hormon, antidiuretisches
anthrax Anthrax; Milzbrand antidiuretics Antidiuretika
anthropoid anthropoid antidote Antidot
anthropoid pelvis Becken, anthropoides antiemetics Antiemetika
anthropolgy Anthropologie antiestrogen drug Antiöstrogen
anthropometry Anthropometrie antifibrillants Antifibrillanzien
anthroposophy Anthroposophie antifungal Antimykotika
anti- anti- antigaladie antigalaktisch
antiadrenergics Antiadrenergika antigen Antigen
antiagglutinin Antiagglutinin antigen determinant Antigendeterminante
antiallergics Antiallergika antigen-antibody reaction Antigen-
antianabolic antianabolisch Antikörper-Reaktion (AAR)
antianaphylaxis Antianaphylaxie antigenic drift Antigendrift
antianemic antianämisch antigenicity Antigenität
antiantibody Anti-Antikörper antiglobulin Antiglobulin
antiantitoxin Anti-Antitoxin antihelminthics Antihelminthika (pl.)
antiarrthythmics Antiarrhythmika antihemophilic factor
antiasthmatics Antiasthmatika Antihämophiliefaktor (AHF)
antibacterial antibakteriell antihemorrhagics Antihämorrhagika
• antihidrotics Antihidrotika
antihistamine poisoning
Antihistaminvergiftung
antihistamines Antihistaminika; Hl-
Rezeptoren-Blocker
antihypertensives Antihypertonika
antihypotensives Antihypotonika
antisocial personality disorder
Persönlichkeitsstörung, antisoziale
antispasmodics Spasmolytika
antistreptolysin-0 test Antistreptolysin-0
Test
antithrombin Antithrombin
antithrombin 111 AT III
antiinfectious Antiinfektiva antithrombotics Antithrombotika
antiinflammatory Antiphlogistika antithyroid drugs Thyreostatika
antilipidemies Antilipidämika antitoxin Antitoxin
antilymphocyte serum anti-trendelenburg position Anti-
Antilymphozytenserum (ALS) Trendelenburg-Lagerung
antimetabolite Antimetabolit antitrypsin Antitrypsin
antimicrobials Bakteriostatika antituberculars Tuberkulostatika
antimitochondrial antibody Antikörper, antitumor antibodies Antitumor-
antimitochondrialer Antikörper
antimitotics Antimitotika antitussive Antitussivum
antimony Antimon (Sb) antivenin Antivenenum
antimony poisoning Antimonvergiftung antiviral antiviral
antimutagen Antimutagen antivitamin Antivitamin
antineoplastic Chemotherapeutikum, antrectomy Antrektomie
antineoplastisches antrum Antrum
antineoplastic hormone Hormon, antrum cardiacum Antrum cardiacum
antineoplastisches anuria Anurie
antinuclear antibody Antikörper, anus After; Anus
antinukleärer (ANA) anxietas Anxietas
antiodontalgics Antiodontalgika anxiety Angst
antioncogene Antionkogen anxiety attack Angstattacke
antioxidants Antioxidanzien anxiety disorder Angststörung
antioxidation Antioxidation anxiety dream Angsttraum
antiparasitics Antiparasitenmittel anxiety hysteria Angsthysterie
antiparkinsonian Parkinsonmittel anxiety neurosis Angstneurose
antipathy Antipathie anxiety reaction Angstreaktion
antiperistalsis Antiperistaltik anxiety reduction Angst, Linderung von
antiprothrombin Antiprothrombin anxiety state Angstzustand
antipruritics Antipruriginosa anxiolytics Anxiolytika
antipsychotics Antipsychotika aorta Aorta
antipyresis Antipyrese aortic aneurysm Aortenaneurysma
antipyretics Antipyretika aortic arch syndrome
antirachitics Antirachitika Aortenbogensyndrom
anti-Rh agglutinin Anti-Rh-Agglutinin aortic obstruction Aortenverschluss
antirheumatics Antirheumatika aortic regurgitant murrnur
antiseborrheics Antiseborrhoika Aorteninsuffizienz-Geräusch
antisepsis Antisepsis aortic regurgitation
antiseptic dressing Verband, antiseptischer Aortenklappeninsuffizienz
antiseptics Antiseptika aortic rupture Aortenruptur
antiserum Antiserum aortic stenose Aortenstenose
antiserum anaphylaxis Antiserum- aortic thrill Aortenschwirren
Anaphylaxie aortic valve Aortenklappe
antisocial personality Persönlichkeit, aortitis Aortitis
antisoziale aortocoronary aortokoronar
aortocoronary bypass Bypass,
aortakoronarer
aortogram Aortogramm
aortography Aortagraphie
-
apallic syndrom Apallisches Syndrom
appendix Appendix
~ ~ ghsch D~ 1121

appendix dyspepsia Appendixdyspepsie


appendix epididymidis Appendix,
epididymidis
apperception Apperzeption
apathy Apathie appetite Appetit
apatite Apatit application Applikation
apepsia Apepsie applicator Applikator
Aperistaisis Aperistaltik applied anatomy Anatomie, angewandte
aperture Apertur applied psychology Psychologie,
apex Apex angewandte
apex beat Herzspitzenstoss apposition Apposition
apex cordis Apex cordis appositional growth Appositionswachstum
apex murrnur Apexgeräusch apraxia Apraxie
apex of the lung Apex pulmonis aptitude Begabung
apexcardiogram Apexkardiogramm apyrexia Apyrexie
apexcardiography Apexkardiographie aqua Aqua
Apgar score APGAR-Schema aquaphobia Aquaphobie
aphagia Aphagie aqueduct Aquädukt
aphagia algera Aphagie, schmerzhafte aqueous humor Kammerwasser
aphakia Aphakie aqueous phase Phase, wässrige
aphasia Aphasie aqueous solution Lösung, wässrige
aphonia Aphonie arachidonic acid Arachidonsäure
aphonia paralytica Aphonia, paralytische arachnid Arachnida
aphonia paranoica Aphonia, paranoica arachnitis Arachnitis
aphonic speech Sprache, aphonische arachnodactyly Arachnodaktylie
aphrasia Aphrasie arachnoid arachnoid
aphronia Aphronie arachnoid membran Arachnoidea
aphthae Aphthen arachnoidal villi Arachnoidealzotte
apical apikal arachnoidism Arachnoidismus
apicotomy Apikotomie arachnophobia Arachnophobie
aplasia Aplasie Aran-Duchenne muscular atrophy Aran-
aplastic aplastisch Duchenne-Muskelatrophie
aplastic anemia Anämie, aplastische arbovirus Arboviren
apnea monitoring Apnoe-Monitoring arch of the aorta Aortenbogen
apneustic center Apnoezentrum arches of the foot Fußgewölbe
apo- apo- archetype Archetyp
apocrine apokrin arcuate scotoma Skotom, bogenförmiges
apocrine secretion Sekretion, apokrine arcus senilis Arcus senilis
apocrine sweat gland Schweißdrüse, area nursing Bereichspflege
apokrine Area Restrietion Restriktionen, räumliche
apolipoprotein Apolipoprotein areflexia Areflexie
aponeurosis Aponeurose Arenavirus Arenaviren
apophyseal fracture Apophysenlösung areola Areola
apophysis Apophyse areola mammae Areola mammae
apophysitis Apophysitis areolar gland Glandulae, areolares
apoplectic stroke Apoplex; Schlaganfall (Mammae)
A-positioning A-Lagerung areolitis Areolitis
appendectomy Appendektomie areteriovenous aneurysma Aneurysma,
appendical reflex Appendixreflex arteriovenöses
appendicitis Appendizitis argentaffin cell Argentaffinzelle
appendicitis pain Appendizitisschmerz arginase Arginase
• argmme Arginin (Arg)
argon Argon (Ar)
Argyll Robertson pupil Argyll-Robertson-
Zeichen
argyria Argyrie
argyrophil argyrophil
ariboflavinosis Ariboflavinose
arteriopathy Arteriopathie
arterioplasty Arterioplastik
arteriosclerosis Arteriosklerose
arteriosclerosis obliterans Arteriosklerose
obliterans
arteriosclerotic heart disease
Herzkrankheit, arteriosklerotische
Arica therapy Aricatherapie arteriospasm Arteriospasmus
armored heart Panzerherz arteriostenosis Arteriostenose
Amold-Chiari malformation Arnold-Chiari- arteriotomy Arteriotomie
Syndrom arteriovenous arteriovenös
aroma Aromastoffe arteriovenous anastomosis Anastomose,
aromatherapy Aromatherapie arteriovenöse
aromatic bath Aromabad arteriovenous fistula AV-Fistel; Fistel,
aromatic compounds Aromat arteriovenöse
aromatic hydrocarbon Kohlenwasserstoff, arteriovenous oxygen difference Differenz,
aromatischer arteriovenöse
arousal Wachzustand arteriovenous shunt Shunt, arteriovenöser
arrested development arteritis Arteriitis
Entwicklungsstillstand artery Arterie
arrhenoblastoma Arrhenoblastom arthralgia Arthralgie
arrhenogenic arrhenogen arthritis Arthritis
arrhythmia Arrhythmie arthro- arthro-
arsenic Arsen (As)
arthrocentesis Gelenkpunktion
arsenic poisoning Arsenvergiftung
arthrodesis Arthrodese
art therapy Kunsttherapie
arthrogram Arthrogramm
arterectomy Arteriektomie
arthrography Arthrographie
arterial arteriell
arterial bleeding Blutung, arterielle arthrolysis Arthrolyse
arterial blood gas Blutgasanalyse, arterielle arthropathy Arthropathie
(BGA) arthroplasty Arthroplastik
arterial blood pressure Blutdruck, arthroscope Arthroskop
arterieller arthroscopy Arthroskopie
arterial capillaries Kapillaren, arterielle arthrosis Arthrose
arterial catheter Katheter, arterieller articular artikulär
arterial circulation Kreislauf, arterieller articular capsule Gelenkkapsel
arterial hemorrhage Hämorrhagie, articular cartilage Gelenkknorpel
arterielle articular disk Gelenkscheibe
arterial insufficiency Insuffizienz, arterielle articular head Gelenkkopf
arterialline Kanülierung, arterielle articulate artikulieren
arterial murmur Geräusch, arterielles artifact Artefakt
arterial nephrosclerosis Nephrosklerose, artificial artifiziell
arterielle artificial abortion Abruptio graviditatis;
arterial pH pH-Wert, arterieller Abtreibung; Interruptio graviditatis;
arterial pressure Druck, arterieller Schwangerschaftsabbruch
arterial thrill Schwirren, arterielles artificial airway management Künstliche
arterial wall Arterienwand Luftwege, Pflege bei
arteriofibrose Arteriofibrose artificial anus Anus praeternaturalis;
arteriogram Arteriogramm Darmausgang, künstlicher
arteriography Arteriographie artificial eye Augenprothese; Glasauge
arteriole Arteriole artificial fever, induced fever Heilfieber
arteriolosclerosis Arteriolosklerose artificial heart Kunstherz
artificial insemination Befruchtung, assertiveness training Durchsetzungskraft, -
künstliche Training der
artificial kidney Niere, künstliche assessment Einschätzung, Assessment
artificial ventilation Beatmung, künstliche assimilation Assimilation
ASB ASB assisted death Sterbehilfe, aktive
asbestos Asbest assisted spontaneous breathinglventilation
asbestosis Asbestose Spontanatmung, assistierte
ascariasis Askariasis assisted ventilation Beatmung, assistierte
Ascaris Askaris association Assoziation
ascending aorta Aorta ascendens association areas Assoziationsfelder
ascending colon Colon ascendens association test Assoziationsversuch
ascending neuritis Neuritis, aszendierende astasia Astasie
ascites Aszites; Bauchwassersucht asteatosis Asteatose
ascitic fluid Aszitesflüssigkeit asthenia Asthenie
ascorbic acid Ascorbinsäure asthenic habitus Astheniker
ascultatory gap Lücke, auskultatorische asthenopia Asthenopie
asepsis Asepsis asthma Asthma
aseptic bone necrosis Knochennekrose, asthmatic bronchitis Bronchitis,
aseptische asthmatische
aseptic fever Fieber, aseptisches; asthmatic eosinophilia Eosinophilie,
Resorptionsfieber asthmatische
aseptic meningitis Meningitis, aseptische astigmatism Astigmatismus;
aseptic necrosis Nekrose, aseptische Stabsichtigkeit
aseptic peritonitis Peritonitis, aseptische astroblastoma Astroblastom
astrocyte Astrozyt
aseptic technique Technik, aseptische
astrocytoma Astrozytom
asexual asexuell asymptomatic asymptomatisch
asocial asozial asynclitism Asynklitismus
asparaginase Asparaginase asynergy Asynergie
asparagine Asparagin (Asn) asystole Asystolie
asparate aminotransferase Asparatamino- ataractics Ataraktika
Transferase (AST); Glutamat- ataraxia Ataraxie
Oxalacetat-Transaminase ( GOT) atavism Atavismus
asparatic acid Asparaginsäure (Asp) ataxia Ataxie
aspartame Aspartam atelektasis Atelektase
aspergillosis Aspergillase athelia Athelie
Aspergillus Aspergillus atheroma Atherom
aspermia Aspermie atherosclerosis Atherosklerose
asphyxia Asphyxie athetosis Athetose
asphyxia neonatorum athletic habitus Athlet
Neugeborenenasphyxie atlas Atlas
aspirate aspirieren atom Atom
aspiration Aspiration atomic number Ordnungszahl
aspiration biopsy Aspirationsbiopsie atomic weight Atommasse
aspiration pneumonia atomizer; humidifier Vernebler
Aspirationspneumonie atonia Atonie
aspiration precautions Aspiration, atopia Atopie
Vorsichtsmaßnahmen gegen atresia Atresie
aspiration prophylaxis atrial fibrillation Vorhofflimmern
Aspirationsprophylaxe atrial flutter Vorhofflattern
aspirator Absauggerät atrial gallop Galopprhythmus,
asplenia Asplenie präsystolischer
• atrial septal defect Vorhofseptumdefekt
atrial septum Vorhofseptum
atrial systole Vorhofsystole
atrial tachycardia Vorhoftachykardie
atrichia Atrichie
atrioventricular atrioventrikulär (= AV)
atrioventricular block AV-Block; Block,
Auerbach's plexus Auerbach-Plexus
aura Aura
aural aural
auricle Auricula
auriculocranial aurikulokranial
auriculotemporal aurikulotemporal
auris dextra Auris dextra
atrioventrikulärer auris sinistra Auris sinistra
atrioventricular bundle auscultation Auskultation
Atrioventrikularbündel Australia antigen Australia-Antigen
atrioventricular node Aterioventrikular- australian Iift Australian Lift
{AV-) Knoten aut(o)- aut( o )-
atrioventricular septum Septum, authority Autorität
atrioventrikulares autism Autismus
atrioventricular valve autoagglutination Autoagglutination
Atrioventrikularklappe autoaggression Autoaggression
atrium Atrium autoantibody Autoantikörper
atrophia Atrophie autoantigen Autoantigen
atrophic gastritis Gastritis, atrophische autochthonaus autochthon
atrophic rhinitis Rhinitis atrophieans autoclave Autoklav
atrophodermia Atrophodermie autodigestion Autodigestion
atropine Atropin autoeroticism Autoerotismus
atropine sulfate Atropinsulfat autogenic training Autogenes Training
atropine sulfate poisoning
autogenous autogen
Atropinvergiftung
attachment Bindung autogenous graft Transplantat, autogenes
attachment promotion Zuneigung, autogenous vaccine Impfstoff, autogener
Förderung der autohemolysis Autohämolyse
attack Anfall autohypnosis Autohypnose
attention Aufmerksamkeit autoimmune disease Autoimmunkrankheit
attention deficit disorder autoimmune reaction Autoimmunreaktion
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom autoimmunity Autoimmunität
attitude Einstellung autoimmunization Autoimmunisierung,
atypia Atypie Autosensibilisierung
atypical pneumonia Pneumonie, atypische autoinfection Autoinfektion
audi- audi- autoinfusion Autoinfusion
audiogram Audiogramm autoinoculation Autoinokulation
audiology Audiologie autointoxication Autointoxikation
audiometry Audiometrie autolysis Autolyse
audiovisual audiovisuell autolytic debridement Debridement,
auditive stimulation Stimulation, auditive autolytisches
auditory auditiv automaticity Automatie
auditory area; acoustic center Hörzentrum automatism Automatismus
auditory hair Haarzellen autonomic autonom
auditory hallucination Halluzination, autonomic nerve Nerv, autonomer
akustische autonomic nervous system Nervensystem,
auditory meatus Gehörgang autonomes
auditory nerve Gleichgewichtsnerv autonomy Autonomie
auditory ossides Gehörknöchelchen autoplasty Autoplastik
auditory threshold Hörschwelle autopolyploidy Autopolyploidie
auditory vertigo Vertigo auralis autopsy Autopsie
Auer rod Auer-Stäbchen autoregulation Autoregulation
autoserous treatment Babinski's sign Babinski-Zeichen -
Eigenblutbehandlung baby blues Baby-Blues
autosom Autosom bacampillin Bacampillin
autosomal inheritance Vererbung, Badllaceae Bacillaceae
autosomale badllary angiomatosis Angiomatose,
autosomal-dominant inheritance bazilläre
Vererbung, autosomal-dominante badlle Calmette-Guerin Bacille-Calmette-
autosomal-recessive inheritance Vererbung, Guerin (BCG)
autosomal-rezessive badllemia Bazillärnie
autosplenedomy Autosplenektomie badlli Bazillus (pl. Bazillen)
autostimulation Autostimulation badlluria Bazillurie
autosuggestion Autosuggestion Bacillus Bacillus
autotransfusion Autotransfusion; Bacillus anthrads Bacillus anthracis
Eigenblutübertragung Bacillus cereus Bacillus cereus
auxiliary breathing Auxiliaratmung badtradn Baci tracin
aversion therapy Aversionstherapie back Rücken
avidin Avidin backache Rückenschmerzen
avirulent avirulent badofen Badofen
avitaminosis Avitaminose bacteria Bakterien (pl.)
axial axial bacterial endocarditis Endokarditis,
axilla Axilla bakterielle
axillary (lymph) node dissection baderial food poisoning
Axilladissektion Lebensmittelvergiftung, bakterielle
axillary artery Arteria axillaris, bacterial plaque Plaque, bakterielle
Achselschlagader baderial resistance Resistenz, bakterielle
axillary line Axillarlinie baderial toxin Toxin, bakterielles
axillary nerve Nervus axillaris, Achselnerv baderial vacdne Bakterienvakzine
axillary node Axillarknoten baderiddal bakterizid
axillary temperature Axillartemperatur baderiddes Bakterizide (pl.)
axillary vein Vena axillaris, Achselvene baderiemia Bakteriämie
axis Axis baderiology Bakteriologie
axon Axon baderiolysin Hakteriolysin
axon reflex Axonreflex baderiolysis Bakteriolyse
axonotmesis Axonotmesis bacteriophage Bakteriophagen
axoplasm Axoplasma baderiostasis bakteriostatisch
azathioprine Azathioprin baderiotoxines Bakterientoxine
azithromydn Azithromycin baderiuria Bakteriurie
azo dye Azofarbstoffe Baderoides Bacteroides
azoospermia Azoospermie Baker's cyst Baker-Zyste
azotemia Azotämie balance Gleichgewicht
azoturia Azoturie balanced diet Vollkost
azure Azur balandng Flüssigkeitsbilanzierung
balanitis Balanitis
balantidiasis Balantidiose
Balantidium coli Balantidium coli
B cell B-Zelle baldness Kahlheit
B cell growth fadors B-Zellen- Balint group Balint-Gruppe
Wachstumsfaktor Balint's syndrome Balint-Syndrom
B complex vitamins B-Komplex-Vitamine Balkan tubointerstitial nephritis Balkan-
B lymphocyte B-Lymphozyten Nephropathie
babesiosis Babesiose ball of the foot Fußballen
Babinski's reflex Babinski-Reflex bail-and-socket joint Kugelgelenk
• ballism Ballismus
balloon tamponade Ballontamponade
balloon-tip catheter Ballonkatheter
ballottement Ballottement
balneology Balneologie
balneotherapy Balneotherapie
balsam Balsam
basophilic leukemia Basophilenleukämie
bath Bad
bath oil Pflegebadeöl
bathing Waschen
BCG vaccine BCG-Impfstoff
BCG-test BCG-Test
bearing down pains Presswehen
band Band Beau's lines Beau-Reil-Querfurchen
bandage Bandage Beck's triad Beck-Trias
banti's syndrome Banti-Syndrom Becquerel Becquerel (Bq)
bar Bar bed pan Bettpfanne
barbiturate Barbiturate (pl.) bed rails Bettgitter
barium Barium (Ba) bed rest Bettruhe
barium poisoning Bariumvergiftung bed rest care Bettruhe, Pflege bei
Barlow's syndrome Barlow-Syndrom bedside laboratory testing
barograph Barograph Laboruntersuchungen am
baroreceptor Barerezeptor Patientenbett
barotrauma Baretrauma bedside-test Bedside-Test
barrel ehest Emphysemthorax; Fassthorax behavior Verhalten
Barthelindex Barthel-Index (BI) behavior management Verhaltensweisen,
bartholinitis BarthoHnitis Umgang mit bestimmten
Bartholin's cyst BarthoHn-Zyste behavior modification Verhaltensänderung
Bartholin's gland BarthoHn-Drüse behavior therapy Verhaltenstherapie
Bartonella Bartonella behavioral disorder Verhaltensstörung
bartonellosis BartoneHose behavioral isolation Isolation, soziale
basal basal behavioral science Verhaltensforschung
basal body temperature Basaltemperatur behaviorism Behaviorismus
basal cell Basalzelle belladonna Belladonna
basal cell carcinoma Basalzellkarzinom Bellocq's technique Bellocq-Tamponade
basal cell epithelioma, basalioma Basaliom Bell's law Bell-Regel
basal ganglia Basalganglien (pl.) Bell's phenomenon Bell-Phänomen
basal metabolic rate Grundumsatz ( = GU) bending fracture Biegungsfraktur
basal metabolism Ruheenergiebedarf benign benigne
basal stimulating bed bath benign familial chronic pemphigus
Ganzkörperwaschung, Pemphigus chronicus benignus
basalstimulierende familiaris
basal Stimulation Basale Stimulation benign juvenile melanoma Melanom,
base' Base benignes juveniles
base analog Basenanaloga (pl.) benign neoplasm Neoplasma, benignes
base excess Basenüberschuss benign nephrosclerosis Nephrosklerose,
base frequency Basalfrequenz benigne
base line Basalfrequenz benign prostatic hypertrophy
base of the skull Schädelbasis Prostatahyperplasie, benigne (BPH)
Basedow's goiter Basedow-Struma Bennett's fracture Bennett-
basement membrane Basalmembran Luxationsfraktur
basic human needs Grundbedürfnisse bentonite test Bentonittest
basilar artery Arteria basilaris, benzene Benzol
Grundschlagader benzene poisoning Benzolvergiftung
basilar membrane Basilarmembran benzodiazepine derivate
basilic vein Vena basilaris, Königsvene Benzodiazepinderivate (pl.)
basis Basis benzoic acid Benzoesäure
basophil basophil benzyl alcohol Benzylalkohol
beriberi Beriberi Billings method Billings- -
berkelium Berkelium (Bk) Ovulationsmethode
berlock dermatitis Berloque-Dermatitis Billroth's operation I Billroth-1-0peration
berylliosis Berylliose Billroth's operation II Billroth-11-0peration
beryllium Beryllium (Be) bilocular bilokulär
beta beta bilous biliös
beta cells Betazellen bimanual bimanuell
beta rays Betastrahlen binocular binokular
beta receptor Betarezeptor binocular vision Sehen, binokulares
beta wave Betawelle bio- bio-
beta-blocker Betablocker bioavailability Bioverfügbarkeit
beta-caroten Betacaroten biochemistry Biochemie
betamethasone Betamethason bioclimatology Bioklimatologie
beta-oxidation Betaoxidation bioenergetics Bioenergetik
bezoar Bezoarstein; Gastrolith bioequivalent Bioäquivalent
bhang Hanf, indischer biofeedback Biofeedback
bias Bias bioflavonoid Bioflavonoid
bibliotherapy Bibliotherapie biogenesis Biogenese
bicarbonate Bikarbonat biologic monitoring Biomonitoring
bicarbonate buffer system Bikarbonat- biologic psychiatry Psychiatrie, biologische
Puffer biology Biologie
biceps brachii Musculus biceps brachii, biometry Biometrie
Bizeps bionies Bionik
biceps femoris Musculus biceps femoris biopharmaceutics Biopharmazie
biceps reflex Bizepssehnenreflex biopsy Biopsie
biopsychic biopsychisch
bicornate bicornis
biopsychosocial biopsychosozial
bicuspid bikuspidal
biorhythm Biorhythmus
bidet Bidet biostatistics Biostatistik
bifocal bifokal biosynthese Biosynthese
bifurcation Bifurkation biotechnology Biotechnologie
bigeminal bigeminus biotelemetry Biotelemetrie
bigeminal pulse Pulsus bigeminus biotherapy Biotherapie
bigeminal rhythm Bigeminus-Rhythmus biotin Biotin
bigeminy Bigeminie biotin deficiency syndrome
bilateral bilateral Biotinmangelsyndrom
bilateral arm guidance Armführung, biotope Biotop
bilaterale biotransformation Biotransformation
bile Galle Biot's respiration Biot-Atmung
bile acid Gallensäure biparietal hiparietat
bile pigments Gallenfarbstoffe bipartite bipartit
biliary biliär biphasic biphasisch
biliary atresia Gallen(gangs)atresie bipolar bipolar
biliary calculus Gallenstein bipolar version Wendung, kombinierte
biliary colic Gallenkolik bird face Vogelgesicht
biliary ducts Gallengänge birth Geburt
biliary dyskinesia Gallenwegdyskinesie birth canal Geburtskanal
biliary tract cancer Gallengangkarzinom birth control Geburtenkontrolle
bilirubin Bilirubin birth injury Geburtsschäden
bilirubinemia Bilirubinämie birth palsy Geburtslähmung
bilirubinuria Bilirubinarie birth rate Geburtenziffer
biliverdin Biliverdin birth weight Geburtsgewicht
• birthing Entbindung
bisacodyl Bisacodyl
bisexuality Bisexualität
bismuth Wismut (Bi)
bite reflex Beißreflex
bitemporal hemianopsia Hemianopsie,
bitemporale
blocking antibody Antikörper,
blockierende
blood Blut
blood agar Blutagar
blood bank Blutbank
blood buffers Blutpuffer
blood capillaries Blutkapillaren (pl.)
Bitot's spots Bitot-Flecke blood cell Blutzellen (pl.)
biuret test Biurettest blood circulation Blutkreislauf
bivalent bivalent blood clot Blutkoagel, Blutgerinnsel
bivalent antibody Antikörper, bivalenter blood coagulation Blutgerinnung
black out Blackout blood crossmatehing Kreuzprobe
bladder Blase
blood gas Blutgase
bladder cancer Blasenkarzinom
blood gas analysis Blutgasanalyse (BGA)
bladder hernia Blasenhernie
bladder irrigation Blasenspülung blood group Blutgruppe
bladder retraining Blasentraining; blood Ievei Blutspiegel
Toilettentraining blood Ievei of glucose Blutzuckerspiegel
bladder sphincter Blasensphinkter blood osmolarity Blutosmolarität
bland diet Schonkost blood pH pH-Wert, im Blut
blande bland blood plasma Blutplasma
blande diet Diät, blande blood poisoning Blutvergiftung
blast cell Blastzelle blood pressure Blutdruck
blastema Blastem blood pressure monitor Blutdruckmonitor
blastocyst Blastozyste blood pressure taking, indirect
blastoderm Blastoderm Blutdruckmessung, indirekte
blastogenesis Blastogenese blood products Blutpräparate
blastoma Blastom blood products administration
blastomatosis Blastomatose Blutpräparate, Verabreichung von
blastomere Blastomere (pl.) blood pump Blutpumpe
Blastomyces Blastomyces blood relative Blutsverwandtschaft
blastomycosis Blastomykose blood smear Blutausstrich
bleeder Bluter blood substitute Blutersatz
bleeding precautions Blutungen, blood sugar Blutzucker
Vorsichtsmaßnahmen gegen blood sugar diurnal profile BZ-Tagesprofil
bleeding reduction Blutung, blood transfusion Bluttransfusion
Verminderung einer
blood urea nitrogen Blutharnstoff
bleeding time Blutungszeit (BZ)
blood vessels Blutgefäße (pl.)
blennorrhea Blennorrhö
blood-brain barrier Blut-Hirn-Schranke
bleomycon sulfate Bleomycin
blepharal blephar- blue baby Blausucht; Blue baby
blepharitis Blepharitis blushing Erröten
blepharoclonus Blepharoklonus Board of Nursing Pflegekammer
blepharoplasty Blepharoplastik Bobath's concept Bobath-Konzept
blepharoplegia Blepharoplegie body image Körperbild
blepharospasm Blepharospasmus body image alterations
blind spot Fleck, blinder Körperbildstörungen (pl.)
blindness Blindheit body image enhancement Körperbild,
blister Blase Verbesserung des
block Block body language Körpersprache
blockade Blockade body mass index Body-Mass-Index (BMI);
blocking Blockierung Körpermassenzahl
body mechanics promotion bowel management Stuhlausscheidung, -
Körpermechanismen, Verbesserung Umgang mit der
von bowel training Darmtraining
body movement Körperbewegung Bowman's capsule Bowman-Kapsel
body odor Körpergeruch Bowman's glands Bowman-Drüsen
body plethysmography Ganzkörper- Bowman'slamina Bowman-Membran
Plethysmographie brace Brace
body position Lagerung brachial brachial
body temperature Körpertemperatur brachial artery Arteria brachialis,
body-section radiography Schichtaufnahme Oberarmschlagader
body-weight ratio Körper-Gewicht- brachial paralysis Brachialislähmung,
Relation Armplexuslähmung
Boerhaave's syndrom Boerhaave-Syndrom brachial plexus Armplexus, Plexus
Bohr's effect Bohr-Effekt brachialis
bolus Bolus brachial plexus anesthesia
bond Bindung, chemische Armplexusanästhesie
bonding Bindung, persönliche brachial vein Vena brachialis,
bone Knochen Oberarmvene
bone age Knochenalter brachialgia Brachialgie
bone cancer Knochenkarzinom brachialis Musculus brachialis,
bone cell Knochenzelle Armbeuger
bone cyst Knochenzyste brachiocephalic brachiozephal
bone densiometry Osteodensitometrie brachiocephalic veins (right and left) Venae
bone graft Knochentransplantation brachiocephalicae, dextra et sinistra
brachioradialis Musculus brachioradialis,
bone lamella Knochenlamelle Oberarmspeichenmuskel
bone marrow Knochenmark
brachium prosthesis Armprothese
bone marrow biopsy Knochenmarkbiopsie brachy- brachy-
bone marrow transplant brachybasia Brachybasie
Knochenmarktransplantation brachycephaly Brachyzephalie
bone tissue Knochengewebe brachydactyly Brachydaktylie
booster immunization Booster-Impfung Braden scale Braden-Skala
borborygmos Borborygmus brady- brady-
borderline Borderline bradyarrhythmia Bradyarrhythmie
borderline personality Borderline- bradycardia Bradykardie
Persönlichkeit bradykardia-tachykardia syndrome
Bordetella Bordetella Bradykardie-Tachykardie-Syndrom
borgestrel Norgestrel bradykinesia Bradykinesie
boric acid Borsäure bradykinin Bradykinin
boric acid poisoning Borsäurevergiftung bradypnoea Bradypnoe
Borrelia Borrelia bradyuria Bradyurie
bottle feeding Füttern, mit der Flasche brain Gehirn
botulinus toxin Botulinus-Toxin brain abscess Hirnabszess
botulism Botulismus brain attack Hirnschlag
bougie Bougie brain concussion Commotio, cerebri,
bounding pulse Pulsus celer Gehirnerschütterung
bovine spongiform encephalopathy Bovine brain death Hirntod
spongiaforme Enzephalopathie (BSE) brain scan Gehirnszintigraphie
bowel incontinence care Stuhlinkontinenz, brain tumor Hirntumor
Pflege bei brain washing Hirnwäsche
bowel irrigation Darmspülung; Hebe- brain wave Hirnströme
Senk-Einlauf brainstem Hirnstamm; Stammhirn
• bran Kleie
Braxton Hicks version Braxton-Hicks-
Wendung
bread exchange unit Broteinheit (BE)
breakthrough bleeding
Durchbruchblutung
breast cancer Mammakarzinom,
bronchoalveolar bronchoalveolär
bronchodilation Bronchodilatation
bronchodilators Bronchodilatatoren (pl.)
bronchogenic carcinoma Karzinom,
bronchogenes
bronchography Bronchographie
broncholytics Broncholytika (pl.)
Brustkrebs bronchophony Bronchophonie
breast implant Brustimplantat bronchopneumonia Bronchopneumonie
breast milk Muttermilch bronchopulmonary bronchopulmonal
breast milk jaundice Muttermilchikterus bronchopulmonary dysplasia Dysplasie,
breast pump Milchpumpe bronchopulmonale
breastfeeding assistance Stillen, bronchoscope Bronchoskop
Unterstützung beim bronchoscopy Bronchoskopie
breath sound Atemgeräusch bronchospasm Bronchospasmus
breathing odor Atemgeruch bronchospirometry Bronchospirometrie
breathing sound Atmungsgeräusch bronchus Bronchus (pl. Bronchien)
breathing stimulating embrocation brow presentation Stirnlage
Einreibung, atemstimulierende brownian movement Brown-
breathing work Atemarbeit Molekularbewegung
breech birth Steißgeburt Brown-Sequard's syndrome Brown-
breech extraction Steißextraktion Sequard-Syndrom
breech presentation Beckenendlage brucellosis Brucellose
bregma Bregma Brudzinski's sign Brudzinski-
bridgework Zahnbrücke Nackenzeichen
brief psychotherapy Kurzpsychotherapie bruit Geräusch
broad Iigament Ligamentum latum uteri Brushfield's spots Brushfield-Flecken
broad Iigamentum Mutterband bruxism Bruxismus, Zähneknirschen
broad-spectrum antibiotic BSE Rinderwahnsinn
Breitbandantibiotikum bubo Bubo (pl. Bubonen)
Broca's aphasia Broca-Aphasie bubonie plague Beulenpest, Bubonenpest
Broca's area Broca-Zentrum bucca Bucca
Brodmann's areas Brodmann-Areal buccal bukkal
bromhidrosis Bromhidrose budesonid Budesonid
bromine Brom (Br) buffer Puffer
bromocriptine mesylate Bromocriptin bugs Wanzen
bromoderma Bromoderma tuberosum bulb Bulbus (pl. Bulben, Bulbi)
bronchi Bronchien bulbar bulbär
bronchi- bronchi- bulbarparalysis Bulbärparalyse
bronchial bronchial bulimia Bulimia nervosa, Ess-Brechsucht
bronchial breath sound Atmen, bulla Bulla
bronchiales; Röhrenatmen bundle branch Tawara-Schenkel
bronchial fremitus Bronchialfremitus bundle branch block Schenkelblock
bronchial secretion Bronchialsekret bundle of His His- Bündel
bronchial toilet Bronchialtoilette bupivacaine hydrochloride Bupivacain
bronchial tree Bronchialbaum buprenorphine hydrochloride
bronchial washing Bronchiallavage Buprenorphin
bronchiektasis Bronchiektase Burkitt's Iymphoma Burkitt-Lymphom
bronchiolar collapse Bronchiolenkollaps burn Verbrennung
bronchiales Bronchiole burning-feet syndrome Burning-feet-
bronchiolitis Bronchiolitis Syndrom
bronchitis Bronchitis burnout Burn out
bursa Bursa calcium sulfate Kalziumsulfat (CaS04)
bursitis Bursitis calculus Konkrement
busulfan Busulfan calendula officinalis Calendula officinalis,
butyl alcohol Butylalkohol Ringelblume
butyric acid Buttersäure calf Wade
butyrophenone Butyrophenone (pl.) calf muscle pump Wadenmuskelpumpe
bypass Bypass calibration Kalibrierung
byssinosis Byssinosis caliper Caliper
callus Kallus
calming techniques Beruhigungstechniken
calor Calor
Cpeptide C- Peptid caloric kalorisch
cacao Kakao caloric test Prüfung, kalorische
cachedie kachektisch calorie Kalorie
cachexia Kachexie calorie-free diet Nulldiät
cacosmia Kakosmie calorimeter Kalorimeter
cadaveric rigidity Leichenstarre calorimetry Kaloriemetrie
cadmium Kadmium (Cd) calvaria Calvaria
cadmium poisoning Kadmiumvergiftung camphor Kampfer
cafe-au-lait spot Cafe-au-lait-Fleck camphor bath Kampferbad
caffeine Koffein camphorated oil Kampferöl
caffeine poisoning Koffeinvergiftung canal of Schlemm Schlemm-Kanal
Caffey's syndrome Caffey-Syndrom cancellous spongiös
calcaneus Kalkaneus cancer Krebs
calcar avis Calcar, avis cancer of the small intestine
calcareous metastasis Kaikinmetastase Dünndarmtumore, maligne
calcifediol Calcifediol cancer staging Staging
calciferol Calciferol cancerous kanzerös
calcific aortic disease Aortenverkalkung candidiasis Candidiasis; Soor
calcification Verkalkung canine tooth Eckzahn
calcinosis Kalzinose cannabis Cannabis
calcipenia Kalzipenie cannabism Cannabismus
calcitonin Calcitonin cannula Kanüle
calcitriol Calcitriol cantering rhythm Galopprhythmus
calcium Kalzium (Ca) canthus Canthus
calcium carbide Kalziumkarbid (CaC2) Cantor tube Cantor-Sonde
calcium carbonate Kalziumkarbonat capacitation Kapazitation
(CaC03) capillary Kapillare
calcium channel blocker Kalzium- capillary fracture Kapillarfissur
Antagonist capillary hemangioma Kapillarhämangiom
calcium chloride Kalziumchlorid (CaCh) capillary hemorrhage Kapillarhämorrhagie
calcium gluconate Kalziumglukonat capillary permeability
(C12H22Ca014) Kapillarpermeabilität
calcium hydroxide Kalziumhydroxid capillary pressure Kapillardruck
(Ca[OH]2]) capillary refilling Kapillarauffüllung
calcium hydroxide solution capillus Capillus
Kalziumhydroxidlösung capitate bone Kopfbein
calcium oxalate Kalziumoxalat ( CaC204) capnometry Kapnometrie
calcium oxide Kalziumoxid (CaO) capreomycin Capreomycin
calcium phosphate Kalziumphosphat capric acid Kaprinsäure
(Ca3[P04]2) caproic acid Kapronsäure
calcium pump Kalziumpumpe capsular kapsulär
• capsular cataract Kapselstar
capsule Kapsel
caput Caput
caput femoris Caput femoris
caput fibulae Caput fibulae
caput humeri Caput humeri
caput medusae Caput medusae
carcinoembrryonic antigen (CEA) Antigen,
carzino-embryonales
carcinogen kanzerogen; karzinogen
carcinogenesis Karzinogenese
carcinoid Karzinoid
carcinoid syndrome Karzinoid-Syndrom
carcinolysis Karzinolyse
carbamate Carbamat carcinoma Karzinom
carbamazepine Carbamazepin carcinoma in situ Carcinoma in situ;
carbide Karbid Karzinom, präinvasives
carbohydrate Kohlenhydrat carcinomatoid karzinomatoid
carbohydrate loading carcinomatous karzinomatös
Kohlenhydratbelastung carcinophilia Karzinophilie
carbohydrate metabolism carcinosarcoma Karzinosarkom
Kohlenhydratstoffwechsel carcinosis Karzinose
carbolic acid Karbolsäure carcinostatic karzinostatisch
carbolism Karbolismus cardia Cardia
carbon Kohlenstoff cardiac kardial
carbon cycle Kohlenstoffkreislauf cardiac angiography Kardioangiographie
carbon dioxide Kohlendioxid cardiac apnea Herzapnoe
cardiac arrest Herz-Kreislauf-Stillstand
carbon dioxide inhalation Kohlendioxid-
cardiac arrhythmia Herzrhythmusstörung
Inhalation
cardiac asthma Asthma cardiale;
carbon dioxide narcosis Kohlendioxid- Herzasthma
Narkose cardiac atrophy Herz(muskel)atrophie
carbon dioxide poisoning Kohlendioxid- cardiac bed Herzbett
Vergiftung cardiac care Herzerkrankungen, Pflege bei
carbon dioxide response Kohlendioxid- cardiac catheter Herzkatheter
Reaktion cardiac conduction defed
carbon dioxide retention Kohlendioxid- Erregungsleitungsstörung, kardiale
Retention cardiac cycle Herzzyklus
carbon dioxide stores Kohlendioxid- cardiac decompensation
Speicher Herzdekompensation
carbon dioxide tension Kohlendioxid- cardiac dyspnea Dyspnoe, kardiale
Spannung cardiac edema Stauungsödem
carbon dioxide therapy Kohlendioxid- cardiac glycosid Herzgykosid
Therapie cardiac hypertrophy Herzhypertrophie
carbon monoxide Kohlenmonoxid cardiac index Herzindex
carbon monoxide poisoning cardiac insufficiency Herzinsuffizienz
Kohlenmonoxid-Vergiftung cardiac massage Herzdruckmassage
carbon tetrachloride Tetrachlorkohlenstoff cardiac monitoring Monitaring der
carbon tetrachloride poisoning Herzfunktion
Tetrachlorkohlenstoff-Vergiftung cardiac murmur Herzgeräusch
carbonate Karbonat cardiac muscle Herzmuskel
carbonic acid Kohlensäure cardiac output Herzminutenvolumen
carbonic anhydrase Karboanhydrase (HMV)
carbonic anhydrase inhibitor cardiac output, decreased Herzleistung,
Karboanhydrasehemmer verminderte
carboxyhemoglobin Carboxyhämoglobin cardiac plexus Herzgeflecht, vegetatives
(CO-Hb) cardiac precautions Herzerkrankungen,
carboxyl Carboxyl- Vorsichtsmaßnahmen bei
carbuncle Karbunkel cardiac regurgitation Rückstrom, kardialer
cardiac reserve Reservekraft, kardiale
cardiac rhythm Herzrhythmus
cardiac standstill Herzstillstand
cardiac stenosis Herzstenose
cardiac stimulant Kardiakum
cardiac syncope Synkope, kardiale
cardiac tamponade Herztamponade
cardiac thrombosis Herzthrombose
carminative Karminativum
carmine dye Karmin
carnitine Carnitin
carotene Karotin
carotenoid Karotinoide
carotid bruit Karotisgeräusch
carotid plexus Karotisplexus
carotid pulse Karotispuls
-
cardiectomy Kardiaresektion carotid sinus Karotissinus
cardiocirculatory kardiozirkulatorisch carotid sinus reflex Karotissinus-Reflex
cardiogenic kardiogen carotis sinus syndrome Karotissinus-
cardiogenic shock Schock, kardiogener Syndrom
cardiogram Kardiogramm carpal karpal
cardiography Kardiographie carpal tunnel Karpaltunnel
cardiologist Kardiologe carpal tunnel syndrome Karpaltunnel-
cardiology Kardiologie Syndrom
cardiomegaly Kardiomegalie carpopedal karpopedal
cardiomyopathy Kardiomyopathie carpopedal spasm Karpopedalspasmus
cardiopathy Kardiopathie carpus Karpus
cardiopericarditis Kardioperikarditis carrier Träger
cardioplegia Kardioplegie cartilage Knorpel
cardiopulmonary kardiopulmonal cartilage graft Knorpeltransplantation
cardiopulmonary bypass Bypass, cartilaginous bone Knorpelknochen
kardiopulmonaler cartilaginous joint Knorpelgelenk
cardiopulmonary murmur Herz- cartilaginous skeleton Knorpelskelett
Lungengeräusch case fatality rate Letalität
cardiopulmonary resuscitation case history Krankengeschichte
Reanimation, kardiopulmonale case manager Case-Manager
cardiotocography Kardiotokographie caseation Verkäsung
(CTG) caseation necrosis Nekrose, verkäsende
cardiotomy Kardiotomie case-control study Fallstudie, kontrollierte
cardiotoxic kardiotoxisch casein Kasein
cardiovascular kardiovaskulär caseous käsig
cardiovascular disease Herz- und cast Zylinder, Abdruck, Gipsverband
Kreislauferkrankung castor oil Rinzinusöl
cardiovascular shunt Shunt, castration Kastration
kardiovaskulärer castration anxiety Kastrationsangst
cardiovascular system Herz- casuistics Kasuistik
Kreislaufsystem cat scratch fever Katzenkratzkrankheit
cardioversion Kardioversion catabiosis Katabiose
cardiovert kardiovertieren catabolic illness Erkrankung, katabolische
carditis Karditis catabolism Katabolismus
care of patients with craniocerebral trauma catalase Katalase
Schädel-Hirn-Trauma, Pflege bei catalepsy Katalepsie
care of the chronically ill Langzeitpflege, catalysis Katalyse
chronisch Kranker catalyst Katalysator
caregiver role strain Rollenbelastung, catalyze katalysieren
pflegender Angehöriger catamnesis Katamnese
caregiver support Betreuungsperson, cataplasia Kataplasie
Unterstützung der cataplexy Kataplexie
caries prophylaxis Kariesvorbeugung cataract Katarakt
caries Karies catarrh Katarrh
-
catarrhal conjunctivitis Bindehautkatarrh
catarrhal croup Kruppkatarrh
catarrhal ophthalmia Ophthalmie,
katarrhalische
catatonia Katatonie
-
cell division Zellteilung
cell division cycle Zell( teilungs )zyklus
cell organelle Zellorganelle
cell receptor Zellrezeptor
cell saver Cellsaver
catatonic exitement Erregungszustand, cell-mediated immune response
katatoner Immunantwort, zellvermittelte
catatonic schizophrenia Schizophrenie, cells of Paneth Paneth-Körnerzellen
katatone cellular zellulär
catatonic stupor Stupor, katatoner cellular immunity Zellimmunität
catecholamine Katecholamin cellular infiltration Zellinfiltration
catgut Catgut cellulitis Zellulitis
catharsis Katharsis cellulose Zellulose
cathartic Kathartikum Celsius Celsius ( C)
catheter Katheter cementum Zement
catheterization Katheterisierung center of gravity Schwerpunkt
cathexis Kathexis centigram Zentigramm
cathode Kathode centiliter Zentiliter
cathode ray Kathodenstrahl centimeter Zentimeter (cm)
cation Kation centimeter-gram-second system
cation-exchange resin Zentimeter-Gramm-Sekunden-System
Kationenaustauschharz (C.G.S., cgs)
cauda equina Cauda, equina central zentral
caudal kaudal central anesthesia Anästhesie, zentrale
causalgia Kausalgie central canal of spinal cord Zentralkanal,
causality Kausalität des Rückenmarks
caustic kaustisch central incisor Schneidezahn, mittlerer
caustic poisoning Ätzvergiftung central nervous system
cauterization Kauterisation Zentralnervensystem (ZNS)
cauterize kauterisieren central nervous system depressant
cavernous kavernös Depressivum, des
cavernous hemangioma Hämangiom, Zentralnervensystems
kavernöses central nervous system stiumulant
cavernous sinus Sinus cavernosus Stimulans, des Zentralnervensystems
cavernous sinus syndrome central neurogenic hyperventilation
Kavernosussyndrom Hyperventilation, zentral neurogene
cavernous sinus thrombosis central pain Zentralschmerz
Kavernosusthrombose central paralysis Lähmung, zentrale
cavitation Kavernisierung central pathway Nervenbahn, zentrale
cavity Kavität central sleep apnea Schlafapnoe, zentrale
cavity prevention Kariesvorbeugung central sulcus Zentralfurche
cavogram Kavographie central venous catheter Venenkatheter,
cecum Blinddarm; Caecum zentraler
celiac zöliakal central venous pressure Zentralvenöser
celiac artery Zöliaka Druck (ZVD)
celiac disease Zöliakie centrifugal zentrifugal
celiac ganglion Bauchganglion centrifugal force Zentrifugalkraft
cell Zelle centrifuge Zentrifuge
cell bank Zellbank centriole Zentriol
cell biology Zellbiologie centripetal zentripetal
cell culture Zellkultur centromere Zentromer
cell death Zelltod centrosome Zentrosom
cephalalgia Zephalgie
cephalhematoma Kephalhämatom
cephalic kephalo-
cephalic presentation Kopflage
cephalic vein Vena cephalica
cephalocele Kephalozele
cephalocentesis Kephalozentese
cephalometry Kephalometrie
cerebraspinal ganglion Ganglion,
zerebrospinales
cerebraspinal nerves Zerebrospinalnerven
cerebraspinal pressure Liquordruck
cerebrovascular zerebravaskulär
cerebrovascular accident
Hirndurchblutungsstörung
cerebrum Großhirn
-
cephalosporin Cephalosporin cerium Cer (Ce)
cercaria Zerkarie cerium nitrate Cernitrat
cerclage Cerclage ceroid Zeroid
cerebellar zerebellar certain signs of pregnancy
cerebellar angioblastoma Schwangerschaftszeichen, sichere
Kleinhirnangioblastom certifiable schuldunfahig
cerebellar atrophy Kleinhirnathropie certification Zertifizierung
cerebellar cortex Kleinhirnrinde certified milk Vorzugsmilch
cerebellar tremor Kleinhirntremor cerumen Zerumen
cerebellaspinal zerebellospinal ceruminous gland Zeruminaldrüse
cerebellum Kleinhirn cervical zervikal
cerebral zerebral cervical abortion Zervikalabort
cerebral aneurysm Hirnaneurysma cervical adenitis Zervikaladenitis
cerebral angiography Angiographie, cervical canal Zervixkanal
zerebrale cervical cancer Zervixkarzinom
cerebral anoxia Anoxie, zerebrale cervical cap Portiokappe
cervical dilation Zervixdilatation
cerebral atrophy Hirnatrophie
cervical disk syndrome
cerebral compression Kompression,
Bandscheibensyndrom, zervikales
zerebrale
cervical dysplasia Dysplasie, zervikale
cerebral Cortex Großhirnrinde cervical erosion Portioerosion
cerebral depressant Depressivum, cervical mucus Zervixschleim
zerebrales
cervical nerves Zervikalnerven
cerebral edema Hirnödem cervical plexus Plexus cervicalis
cerebral edema management Hirnödem, cervical polyp Zervixpolyp
Pflege bei cervical smear Zervixabstrich
cerebral embolism Hirnembolie cervical spine Halswirbelsäule (HWS)
cerebral fossa Hirngrube cervical spondylosis Zervikalspondylose
cerebral hemiplegia Hemiplegie, zerebrale cervical stenosis Zervikalstenose
cerebral hemisphere Großhirnhemisphäre cervical vertebra Halswirbel
cerebral hemorrhage Hirnblutung cervicitis Zervizitis
cerebral infarction Hirninfarkt cervix Zervix
cerebral palsy Zerebralparese cesarean section Kaiserschnitt
cerebral peduncle Hirnstiel cesarean section care Kaiserschnitt, Pflege
cerebral perfusion pressure Zerebraler bei
Perfusionsdruck cesium Caesium (Cs)
cerebral perfusion promotion Perfusion, cesium 137 Caesium-137
Förderung der zerebralen cetyl alcohol Cetylalkohol
cerebral thrombosis Zerebralhrombose Chaddock reflex Chaddock-Reflex
cerebroside Zerebrosid Chaddock's sign Chaddock-Zeichen
cerebraspinal zerebrospinal Chagas' disease Chagas-Krankheit
cerebraspinal axis Zerebrospinalachse chain reaction Kettenreaktion
cerebraspinal fluid chaining Verkettung
Zerebrospinalflüssigkeit chalasia Chalasie
• chalazion Chalazion
chalicosis Kalkstaublunge
chalone Chalon
chamomile Kamille
chancre Schanker
chancroid Schanker, weicher
change of dressing Verbandswechsel
ehest regions Brustregionen
ehest rub Einreibung, atemstimulierende
ehest tube Thoraxdrain
Cheyne-Stokes respiration Cheyne-Stokes-
Atrnung
ch'i Qi
chi square Chi -Quadrat
change of life Klimakterium; Wechseljahre Chiari-Frommel syndrome Chiari-Frornrnel-
character Charakter Syndrorn
Charcot's foot Charcot-Fuß chiasm Chiasma
charity Caritas chickenpox Windpocken
charley horse Muskelzerrung chief cell Hauptzelle
Charri ...r Charri... r (Charr) chief complaint Primärsymptom
checkup Check up chigger Milbenlarve
cheek Wange chilblain Frostbeule
cheesy abscess Abszess, verkäsender child Kind
cheilitis Cheilitis child abuse Kindesmisshandlung
cheilognathopalatoschisis Lippen-Kiefer- child development Entwicklung, kindliche
Gaumen-Spalte child neglect Kindesvernachlässigung
cheilosis Cheilosis childbearing period Phase, gebärfähige
cheiromegaly Cheirornegalie childbirth preparation Entbindung,
chelate Chelat Vorbereitung zur
chelating agent Chelatbildner childhood Kindheit
chelation Chelatbildung childhood myxedema Myxödem,
chemical affinity Affinität, chemische kindliches
chemical agent Wirkstoff, chemischer childhood-onset pervasive developmental
chemical antidote Antidot, chemisches disorders Entwicklungsstörungen,
chemical burn Verätzung kindliche
chemical indicator Indikator, chemischer chill Schüttelfrost
chemical reaction Reaktion, chemische chimera Schimäre
chemistry Chemie chin Kinn
chemistry, normal values Norrnwerte, Chinese restaurant syndrome China-
chemische Restaurant -Syndrom
chemodifferentiation chip graft Spantransplantat
Chernodifferenzierung chiralgia Chiralgie
chemoprophylaxis Chernoprophylaxe chiropractice Chiropraktik
chemoreceptor Chemorezeptor chlamydia Chlarnydia, -iae
ehemoreHex Chernoreflex chloasma Chloasrna
chemoresistance Chemoresistenz chloracne Chlorakne
chemotherapeutic agent chloral hydrate Chloralhydrat
Chemotherapeutikum chloral hydrate poisoning
chemotherapeutic index Index, Chloralhydratvergiftung
chemotherapeutischer chlorambucil Chlorarnbucil
chemotherapy Chemotherapie chloramphenicol Chloramphenicol
chemotherapy management chlordiazepoxide Chlordiazepoxid
Chemotherapie, Pflege bei chlorhexidine Chlorhexidin
cherubism Cherubismus chloride Chlorid
ehest compress Brustwickel chloride shift Chloridverschiebung
ehest drainage Thoraxdrainage chlorinated chloriert
ehest Iead Brustwandableitung chlorination Chlorung
ehest pain Thoraxsehrnerzen chlorine Chlor (Cl)
ehest physiotherapy Thoraxphysiotherapie chlormezanone Chlorrnezanon
chloroform Chloroform
chloroleukemia Chloroleukämie
chlorolymphosarcoma
Chlorolymphosarkom
chlorophyll Chlorophyll
chloroquine Chlorochin
chlorothiazide Chlorothiazid
chlorotrianisene Chloretrianisen
choledocholithotomy
Choledocholithotomie
choledocholithotripsy
Choledocholithotripsie
choledocholitis Choledocholitis
cholelithiasis Cholelithiasis
cholelithic dyspepsia Dyspepsie,
Cholelithische
-
chlorpheniramine maleate cholelithotomy Cholelithotomie
Chlorpheniraminmaleat cholera Cholera
chlorpromazine Chlorpromazin cholera sicca Cholera, sicca
chlorpropamide Chlorpropamid choleresis Cholerese
chlorprothixene Chlorprothixen choleretic Choleretikum
Chlortetracycline hydrochloride choleric cholerisch
Chlortetracyclinhydrochlorid cholescintigraphy Choleszintigraphie
chlorthalidone Chlortalidon cholestasis Cholestase
chlorzoxazone Chlorzoxazon cholestatic hepatitis Hepatitis,
choana Choana cholestatische
choanal atresia Choanalatresie cholestatic jaundice Ikterus,
chocolate cyst Schokoladenzyste cholestatischer
choke Erstickungsanfall cholesteatoma Cholesteatom
chokes Chokes cholesterase Cholesterase
choking Erstickung cholesterol Cholesterin
cholagogue Cholagogum cholesterol metabolism
cholangiectasis Cholangioektasie Cholesterinmetabolismus
cholangiogram Cholangiogramm cholesterolemia Cholesterinämie
cholesterolosis Cholesterose
cholangiography Cholangiographie
cholestyramine Cholestyramin
cholangiohepatoma Cholangiohepatom
cholestyramine resin Cholestyraminharz
cholangiolitis Cholangiolitis cholic acid Cholsäure
cholangioma Cholangiom choline Cholin
cholangioscopy Cholangioskopie choline esters Cholinester
cholangiostomy Cholangiostomie cholinergic cholinerg
cholangitis Cholangitis cholinergic blocking agent
cholate Cholat Cholinrezeptorenblocker
cholecystagogue Chlezystagogum cholinergic crisis Krise, cholinerge
cholecystectomy Cholezystektomie cholinergic fibers Fasern, cholinerge
cholecystic cholezystisch cholinergic nerve Nerv, cholinerger
cholecystitis Cholezystitis cholinergic receptor Cholinrezeptoren
cholecystogram Cholezystogramm cholinergic urticaria Urtikaria, cholinerge
cholecystography Cholezystographie cholinesterase Cholinesterase
cholecystoileostomy Cholezystoileostomie chondral chondral
cholecystokinin Cholezystokinin chondralgia Chondralgie
cholecystolithiasis Cholezystolithiasis chondrectomy Chondrektomie
cholecystolithotripsy chondritis Chondritis
Cholezystolithotripsie chondroangioma Chondroangiom
cholecystosonography chondroblast Chondroblast
Cholezystosonographie chondroblastoma Chondroblastom
choledochal choledochal chondrocalcinosis Chondrokalzinose
choledochojejunostomy chondrocarcinoma Chondrokarzinom
Choledochojejunostomie chondroclast Chondroklast
choledocholith Choledocholith chondrocyte Chondrozyt
-
chondrodysplasia Chondrodysplasie
chondroendothelioma
Chondroendotheliom
chondrofibroma Chondrofibrom
chondrogenesis Chondrogenese
-
chromatin-negative Chromatin-negativ
chromatin-positive Chromatin-positiv
chromatogram Chromatogramm
chromatography Chromatographie
chromatopsia Chromatopsie
chondroid chondroid chromatosis ehromatose
chondrolipoma Chondrolipom chromaturia Chromaturie
chondroma Chondrom chromhidrosis Chromhidrose
chondromalacia Chondromalazie chromium Chrom (Cr)
chondromatosis Chondromatose chromium alum Chromalaun
chondromyoma Chondromyom chromogen chromogen
chondromyxofibroma Chondromyxofibrom chromophilic chromophil
chondrophyte Chondrophyt chromophobic chromophob
chondroplasia Chondroplasie chromosomal aberration Chromosomen-
chondroplasty Chondroplastik Aberration
chondrosarcoma Chondrosarkom chromosomal nomenclature
chondrosarcomatosis Chondrosarkomatose Chromosomen-Nomenklatur
chondrotomy Chondrotomie chromosomal sex Geschlecht,
chorda Chorda
chromosomales
chorditis Chorditis
chromosome Chromosom
chordotomy Chordatornie
chorea Chorea chromosome complement
Chromosomensatz
chorea gravidarum Chorea, gravidarum
choreic ataxia Ataxie, choreatische chromotherapy Chromotherapie
chorioadenoma Chorioadenom chronaxy Chronaxie
chorioamnionic chorioamniotisch chronic chronisch
chorioamnionitis Chorioamnionitis chronic active hepatitis Hepatitis,
choriocarcinoma Chorionkarzinom chronisch-aktive
choriogenesis Choriogenese chronic airway obstruction
chorion Chorion Atemwegsobstruktion, chronische
chorionic gonadotropin chronic alcoholism Alkoholismus,
Choriongonadotropin chronischer
chorionic sac Chorionsack chronic anterior poliomyelitis Poliomyelitis,
chorionic villi Chorionzotten chronische anterior
chorionic villi sampling Chorionbiopsie chronic appendicitis Appendizitis,
chorionic villus biopsy Chorionbiopsie; chronische
Chorionzottenbiopsie chronic bacterial prostatitis Prostatitis,
chorioretinitis Chorioretinitis chronische bakterielle
chorioretinopathy Chorioretinopathie chronic bronchitis Bronchitis, chronische
choroid Choroidea chronic carrier Dauerausscheider
choroid plexus Plexus choroideus chronic delirium Delirium, chronisches
choroidal malignant melanoma chronic disease Erkrankung, chronische
Choroideamelanom, malignes chronic endoarteritis Endoarteritis,
choroiditis Choroiditis chronische
choroidocyclitis Choroidozykli tis chronic endocarditis Endokarditis,
choroidopathy Choroidopathie chronische
chromaffin cell Zellen, chromaffine chronic fatigue syndrome
chromatic chromatisch Müdigkeitssyndrom, chronisches
chromatic dispersion Dispersion, chronic glomerulonephritis
chromatische Glomerulonephritis, chronische
chromatid Chromatid chronic gout Gicht, chronische
chromatin Chromatin chronic hepatitis Hepatitis, chronische
chronic hyperplastic rhinitis Rhinits, chyme Chymus -
chronische hyperplastische chymotrypsin Chymotrypsin
chronic hyperplastic sinusitis Sinusitis, chymotrypsinogen Chymotrypsinogen
chronische hyperplastische cicatricial alopecia Alopezie, narbige
chronic hypertrophic rhinitis Rhinitis, cicatrix Narbe
chronisch hypertrophische cicatrize vernarben
chronic hypoxia Hypoxie, chronische cigarette drain Zigarettendrain
chronic intractable pain Schmerz, cilia Zilien
chronischer unbehandelbarer ciliary ziliar
chronic leg ulcer Ulkus cruris, chronisches ciliary body Ziliarkörper
chronic lymphocytic leukemia Leukämie ciliary ganglion Ziliarganglion
(CLL), chronische-lymphatische ciliary gland Ziliardrüse
chronic mountain sickness ciliary movement Ziliarbewegung
Höhenkrankheit, chronische ciliary muscle Ziliarmuskel
chronic mucocutaneous candidiasis ciliary process Ziliarfortsatz
Schleimhautcandidose, chronische Ciliata Ciliata
chronic myelocytic leukemia Leukämie ciliated epithelium Flimmerepithel
(CML), chronische-myeloische ciliospinal reflex Reflex, ziliospinaler
chronic myocarditis Myokarditis, cimetidine Cimetidin
chronische Cimino-Brescia shunt Cimino-Brescia-Fistel
chronic nephritis Nephritis, chronische cineangiocardiogram
chronic nephropathy Nephropathie, Kineangiokardiogramm
chronische cineangiocardiography
chronic obstructive pulmonary disease Kineangiokardiographie
Lungenkrankheit, chronisch- cineangiogram Kineangiogramm
obstruktive (COLD) cineangiograph Kineangiographie
chronic pain Schmerz, chronischer cineradiography Röntgenkinematographie
chronic pancreatitis Pankreatitis, cinnamon Zimt
chronische circadian zirkadian
chronic peritonitis Peritonitis, chronische circadian dysrhythmia Rhythmusstörung,
chronic pharyngitis Pharyngitis, zirkadiane
chronische ciKadian rhythm Rhythmus, zirkadianer
chronic prostatitis Prostatitis, chronische circuit Stromkreis
chronic rejection Abstoßungsreaktion, circuit training Zirkeltraining
chronische circular bandage Zirkulärverband
chronic renal failure Nierenversagen, circulation Zirkulation
chronisches ciKulation time, normal Kreislaufzei t,
chronic rheumatism Rheuma, chronisches normale
chronic synovitis Synovitis, chronische circulatory care Kreislaufunterstützende
Chronologie age Alter, chronologisches Pflege
chronotropism Chronotropismus circulatory failure Kreislaufversagen
chrysiasis Chrysiasis circulatory overload
chrysotherapy Chrysotherapie Kreislaufüberbelastung
Chvostek's sign Chvostek-Zeichen circulatory precautions
chyle Chylus Kreislaufunterstützende
chyloid chyloid Vorsichtsmaßnahmen
chylomediastinum Chylomediastinum circumcision Zirkumzision
chylomicron Chylomikron circumdudion Zirkumduktion
chylothorax Chylothorax circumscribed umschrieben
chylous chylös circumscribed abscess Abszess,
chylous ascites Chyloaszites umschriebener
chyluria Chylurie cirrhosis Leberzirrhose; Zirrhose
cisplatin Cisplatin clinical medicine Medizin, klinische
cistern Zisterne clinical psychology Psychologie, klinische
cisternal puncture Zisternenpunktion clinical specialist Spezialist, klinischer
cistron Cistron clinical trails Studien, klinische
citrate Zitrat clitoridectomy Klitorisektomie
citric acid Zitronensäure clitoris Klitoris
citric acid cycle Zitronensäurezyklus clitoritis Klitoritis
citrulline Zitrullin cloaca Kloake
clap Tripper clofibrate Clofibrat
clarification Klärung clomiphene citrate Clomi phen
clarify klären clomiphene Stimulationtest Clomiphen-
classical conditioning Konditionierung, Stimulationstest
klassische clone Klon
classification Klassifikation clonic klonisch
classification of caries Kariesklassifizierung clonic spasm Klonus
claudication Claudikation cloning Klonierung
claustrophobia Klaustrophobie clonorchiasis Clonorchiasis
clavicle Clavicula closed fracture Fraktur, geschlossene
clavicular klavikular closed reduction of fractures
clawhand Krallenhand Frakturreposition, geschlossene
cleansing enema Reinigungseinlauf closed suction system Absaugsystem,
cleansing of the umbilicus Nabelpflege geschlossenes
beim Neugeborenen closed-chain Kette, geschlossene
clear cell Zelle, helle closed-wound suction Wunddrainage,
clearance Clearance geschlossene
cleavage Furchung dosing capacity Verschlusskapazität
cleavage fracture Abscherfraktur closing volume Verschlussvolumen
cleavage line Spaltlinie clostridium Clostridium (pl. Clostridien)
cleavage plane Teilungsebene clot retraction Blutgerinnselretraktion
cleft Spalte clotrimazole Clotrimazol
cleft cheek Wangenspalte clotting time Blutgerinnungszeit
cleft foot Spaltfuß clouding of consciousness
cleft hand Spalthand Bewusstseinstrübung
cleft jaw Kieferspalte cloverleaf skull deformity
cleft lip Lippenspalte Kleeblattschädeldeformität
cleft palate Gaumenspalte cloxacillin sodium Cloxacillin
cleft sternum Sternumspalte clubbing Trommelschlägelfingerbildung
cleft tongue Zungenspalte clubfoot Klumpfuß
cleft uvula Uvulaspalte duster analysis Cluster-Analyse
dick Klick duster headache Cluster-Kopfschmerz
dient Klient CNS sympathomimetic ZNS-
climacteric Klimakterium Sympathikomimetikum
climacterium Klimakterium coagglutination Koagglutination
climax Klimax coagulability Koagulabilität
climbing fibers Kletterfasern coagulant Koagulans
clindamycin hydrochloride Clindamycin coagulase Koagulase
clinical klinisch coagulate koagulieren
clinical analysis Analyse, klinische coagulation Koagulation
clinical assessment Anamnese, klinische coagulation cascade Gerinnungskaskade
clinical cytogenetics Zytogenetik, klinische coagulation factor Blutgerinnungsfaktoren
clinical diagnosis Diagnose, klinische coagulopathy Koagulopathie
clinical genetics Genetik, klinische coal tar Steinkohlenteer
coaptation splint Adaptionsschiene coitus Koitus
coarctation of the aorta colchicine Colchicin
Aortenisthmusstenose cold Erkältung
coated tablet Dragee; Komprette cold abscess Abszess, kalter
coated tongue Zunge, belegte cold compress Kältewickel
cobalt Kobalt (Co) cold injury Kälteschaden
cobalt-60 (60Co) Kobalt -6o (6oCo) cold·blood Kaltblüter
coca Coca cold·pressor test Kälte-Druck· Test
cocaine hydrochloride Kokain colectomy Kolektomie
cocaine hydrochloride poisoning colic Kolik
Kokainvergiftung colistin sulfate Colistin
cocarcinogen Kokarzinogen colitis Kolitis
Coccidia Kokzidien collagen Kollagen
coccidioidomycosis Kokzidioidomykose collagen disease Kollagenase
coccidiosis Kokzidiose collagen injection Kollageninjektion
coccus Kokkus collagenous fiber Kollagenfasern
coccygeal vertebra Vertebra coccygeal collapse Kollaps
coccygeus Steißbeinmuskel collapse of the lung Lungenkollaps
coccyx Coccyx collateral kollateral
cochlea Cochlea collateral circulation Kollateralkreislauf
cochlear canal Ductus cochlearis collateral vessel Kollateralgefäß
cochlear implant Innenohr· Implantat collected urine specimen (24 hours) 24·
cochlear nerve Hörnerv Stunden-Urin
code management Reanimation (olles' fracture Colles· Fraktur
codeine Codein colliquation Kolliqualion
co-dependency Co-Abhängigkeit colliquative kolliquativ
cod-liver oil Lebertran collodial solution Kolloidlösung
codominant Kodominant collodion Kollodium
codominant inheritance Vererbung, colloid Kolloid
kodominante colloid bath Kolloidbad
coenzyme Koenzym colloid cyst Kolloidzyste
coffee Kaffee colloid suspension Kolloidsuspension
coffee·ground vomitus Erbrechen, collum Collum
kaffeesatzartiges coloboma Kolobom
cognition Kognition colon Kolon
cognitive kognitiv colon conduit Kolon-Conduit
cognitive development Entwicklung, colon diverticulum Kolondivertikel
kognitive colonic fistula Kolonfistel
cognitive function Funktion, kognitive colonic irrigation Darmspülung
cognitive learning Lernen, kognitives colonization Kolonisierung
cognitive restructuring Kognitive colonoscope Koloskop
Restrukturierung; Restrukturierung, colonoscopy Koloskopie
kognitive colony Kolonie
cognitive stimulation Kognitive coloproctectomy Koloproktektomie
Stimulation coloproctitis Kaloproktitis
cogwheel rigidity Zahnradphänomen coloptosis Koloptose
coherence Kohärenz color blindness Farbenblindheit
cohesive bandage Verband, kohäsiver color index Färbeindex
cohesiveness Kohäsion color vision Farbensehen
cohort Kohorte colorectal cancer Karzinom, kolarektales
cohort study Kohortenanalyse colorimetry Kolorimetrie
coiled tubular gland Knäueldrüse, tubulöse colosigmoidoscopy Kolosigmoidoskopie
• colostoma Kolostoma
colostomy Kolostomie
colostrum Kolostrum; Vormilch
colotomy Kolotomie
colovaginal kolovaginal
colpalgia Kolpalgie
colpectomy Kolpektomie
community reintegration
Wiedereingliederung, soziale
compatibility Kompatibilität
compensated acidosis Azidose,
kompensierte
compensated alkalosis Alkalose,
kompensierte
colpitis Kolpitis compensated heart failure Herzversagen,
colpocystitis Kolpozystitis kompensiertes
colpocystocele Kolpozystozele compensation Kompensation
colpohysterectomy Kolpohysterektomie compensatory hypertrophy
colporrhaphy Kolporrhaphie Kompensationshypertrophie
colposcope Kolposkop compensatory pause Pause,
colposcopy Kolposkopie kompensatorische
colpotomy Kolpotomie competence of professional acting
coma Koma Kompetenz, handlungsbezogene
comatose komatös complement Komplement
combination chemotherapy complement fixation Komplementbindung
Chemotherapie, kombinierte complement protein molecule
Komplementprotein
combined carbon dioxide Kohlendioxid,
complementary nursing techniques
gebundenes
Pflegetechniken, komplementäre
combined oxygen Sauerstoff, gebundener
complete bed bath Ganzkörperwaschung,
combined system disease Myelose,
klassische
funikuläre
complete blood count Blutbild, großes
combining sites Bindungsstellen complete diet Vollkost
comedo Komedo (pl. Komedonen) complete fracture Fraktur, vollständige
comedocarcinoma Komedokarzinom complete heart block Herzblock (AV-
command automatism Befehlsautomatie Block), totaler
command hallucination complete paralysis Lähmung, vollständige
Befehlshalluzination complex Komplex
commensalism Kommensalismus complex protein Proteine, komplexe
comminuted fracture Komminutivfraktur complex relationship building Beziehungen,
commissure Kommissur Aufbau komplexer
commissurotomy Kommissurotomie complex sugars Zucker, komplexe
common bile duct Ductus choledochus compliance Compliance
common carotid artery Karotis complicated fracture Fraktur, komplizierte
communicable disease Krankheit, complication Komplikation
ansteckende compound Verbindung
communicating hydrocephalus compress Kompresse
Hydrocephalus, communicans compression Kompression
communication Kommunikation compression bandage
communication channels Kompressionsverband
Kommunikationskanäle compression fracture Kompressionsfraktur
communication theory compression paralysis
Kommunikationstheorie Kompressionslähmung
communication, impaired verbal compression stockings
Kommunikation, beeinträchtigte Antithrombosestrümpfe (ATS)
verbale compressive atelectasis
community coping Coping von Kompressionsatelektasen
Gemeinschaften compulsion Zwang
community health care Ambulante Pflege compulsion need Zwangsneurose
compulsive idea Zwangsgedanken conductive heraing loss -
compulsive personality Persönlichkeit, Schalleitungsschwerhörigkeit
zwanghafte conductivity Leitfahigkeit
compulsive personality disorder conductor Leiter
Persönlichkeitsstörung, zwanghafte condylar fracture Kondylenfraktur
compulsive ritual Zwangsritual condyle Kondylus
compulsorylinvoluntary hospitalization condyloid kondyloid
Zwangseinweisung condyloid joint Ellipsoidgelenk
computed tomography Computer- condyloma Feigwarze; Kondylom
Tomographie (CT) cone Zapfen
conation Willenstrieb cone biopsy Konusbiopsie
concanavalin A Concanavalin A cone of light Lichtkegel
concave konkav confabulation Konfabulation
concave sphericallens Kugellinse, konkave confidentiality Schweigepflicht
concavity Konkavität confinement Niederkunft
concealed hemorrhage Blutung, okkulte conflict Konflikt
concentration gradient confusion Konfusion
Konzentrationsgefälle confusion, acute Verwirrtheit, akute
concentric konzentrisch confusion, chronic Verwirrtheit,
concentric contraction Kontraktion, chronische
konzentrische confusional state Verwirrtheitszustand
concept Konzept congenital kongenital
conception Konzeption congenital adrenal hyperplasia
concha Concha Nebennierenhyperplasie, kongenitale
conchitis Conchitis congenital amputation Amputation,
concomitant strabismus Begleitschielen kongenitale
concomitant symptom Begleitsymptom congenital anomaly Anomalie, kongenitale
concordance Konkordanz congenital aspiration pneumonia
concrete thinking Denken, konkretes Aspirationspneumonie, kongenitale
condensation Kondensation congenital cardiac anomaly
condition Kondition Herzfehlbildung, kongenitale
conditioned escape response Fluchtreflex, congenital cyanosis Zyanose, kongenitale
konditionierter congenital immunity Immunität,
conditioned orientation response angeborene
Orientierungsreaktion, konditionierte congenital jaundice Neugeborenenikterus
conditioned reflex Reflex, bedingter congenital pulmonary arteriovenous fistula
conditioned response Reaktion, Lungenfistel, kongenitale arteriovenöse
konditionierte congenital scoliosis Skoliose, kongenitale
conditioned stimulus Reiz, konditionierter congenital syphilis Syphilis, angeborene
conditioning Konditionierung congestion Kongestion; Stauung
condom Kondom congestive atelectasis
condom catheter Kondomkatheter Obturationsatelektase
condom urinal Kondomurinal congestive cardiomyopathy
conduction Leitung Kardiomyopathie, obstruktive
conduction anesthesia Leitungsanästhesie congestive heart failure Herzinsuffizienz,
conduction aphasia Leitungsaphasie dekompensierte
conduction pathway Leitungsbahn congestive splenomegalia Stauungsmilz
conduction system Reizleitungssystem congruent communication Kommunikation,
conduction system of the heart kongruente
Erregungsleitungssystem coniotomy Koniotomie
conduction velocity conization Konisation
Leitungsgeschwindigkeit conjoined twins Doppelmissbildung
• conjugate deviation Augenabweichung,
konjugierte
conjugate paralysis Blicklähmung
conjugated bilirubin Bilirubin, direktes
conjugation Konjugation
conjunctiva Konjunktiva
conjunctival burns Bindehautverätzung
constitutional psychology
Konstitutionspsychologie
constitutive resistance Resistenz,
konstitutive
constriction Konstriktion
constrictive pericarditis Perikarditis,
konstriktive
conjunctival reflex Konjunktivalreflex constrictor Konstriktor
conjunctival ring Anulus, conjunctivae constructional apraxia Apraxie,
conjunctival sac Konjunktivalsack konstruktive
conjunctival test Konjunktivaireaktion constructive aggression Aggression,
conjunctivitis Konjunktivitis konstruktive
conjunctivitis of newborn Konjunktivitis, consultation Konsultation
des Neugeborenen contact allergy Kontaktallergie
connecting fibrocartilage contact breathing Kontaktatmung
Bindegewebsknorpel contact dermatitis Kontaktdermatitis
connective tissue Bindegewebe contact lens Kontaktlinse
Conn's syndrome Conn-Syndrom contact lens care Kontaktlinsen, Pflege von
consanguinity Konsanguinität contagion Kontagion
conscience Gewissen contagious kontagiös
conscious proprioception Propriozeption, contaminant Schadstoff
bewusste
contamination Kontamination
conscious sedation Sedierung continence Kontinenz
continuity theory Kontinuitätstheorie
consciousness Bewusstsein
continuous anesthesia Daueranästhesie
consensual konsensuell continuous fever Fieber, kontinuierliches
consensuallight reflex Lichtreflex, continuous murrnur Herzgeräusch,
konsensueller kontinuierliches
consensual reaction Reaktion, continuous negative ehest wall pressure
konsensuelle Atemwegsdruck, kontinuierlich
consent Einwilligung negativer
consequences Konsequenzen continuous phase Phase, kontinuierliche
conservation of energy Erhaltung der continuous positive airway pressure
Energie Continuous positive airway pressure
conservation of matter Erhaltung der (CPAP)
Materie continuous positive pressure Ventilation
consolidation Konsolidierung Überdruckbeatmung, kontinuierliche
constancy Konstanz continuous tremor Tremor,
constipation Konstipation; Obstipation kontinuierlicher
constipation prophylaxis contraception Empfängnisverhütung;
Obstipationsprophylaxe Kontrazeption
constipation, colonic Obstipation, Kolon contraceptive Kontrazeptivum
constipation, perceived Obstipation, contraceptive diaphragm
subjektive Scheidendiaphragma
constipation, rectal Obstipation, rektal contraceptive effectiveness Effektivität,
constipation/impaction management kontrazeptive
Obstipation/Stuhlverhaltung, Pflege bei contracted kidney Schrumpfniere
constitution Konstitution contractile kontraktil
constitutional delay Verzögerung, contractility Kontraktilität
konstitutionelle contraction Kontraktion
constitutional disease contraction stress test Kontraktions-
Konstitutionskrankheit Belastungs-Test
contracture Kontraktur coracobrachialis Musculus -
contracture prophylaxis coracobrachialis
Kontrakturenprophylaxe cord blood Nabelschnurblut
contraindicate kontraindizieren cord presentation Nabelschnurvorliegen
contraindication Kontraindikation cord prolapse Nabelschnurvorfall
contralateral kontralateral corditis Samenstrangentzündung
contrast Kontrast core temperature Kerntemperatur
contrast bath Wechselbad Cori cycle Cori-Zyklus
contrast medium Kontrastmittel corn Hühnerauge
contrecoup injury Rückstoßverletzung cornea Kornea
control Steuerung corneal abrasion Hornhautläsion
control gene Kontrollgen corneal corpuscule Hornhautkörperehen
control of hemorrhage Blutungsstillung corneal grafting Hornhauttransplantation
controlled association Assoziation, corneal reflex Kornealreflex
kontrollierte comification Verhornung
controlled oxygen therapy comua Cornu
Sauerstofftherapie, kontrollierte coronal suture Kranznaht
controlled substance checking coronary koronar
Betäubungsmittel, Kontrolle von coronary angiography
controlled ventilation Beatmung, Koronarangiographie
kontrollierte coronary artery Koronararterie
contusion Kontusion; Prellung coronary artery disease Herzkrankheit,
koronare (KHK)
convalescence Rekonvaleszenz
coronary artery fistula Herzkranzfistel
convection Konvektion
coronary bypass Bypass, koronarer
convergence Konvergenz coronary care nursing lntensivpflege,
convergent nystagmus kardiologische
Konvergenznystagmus coronary insufficiency Koronarinsuffizienz
conversion Konversion coronary occlusion Koronarverschluss
conversion disorder Konversionsstörung coronary plexus Aortengeflecht
conversion reaction Konversionsreaktion coronary sinus Sinus coronarius
convex konvex coronary thrombosis Koronarthrombose
convoluted kidney tubules Nierentubuli, coronary vein Koronarvene
gewundene Coronaviridae Coronaviren
convoluted seminiferous tubules Tubuli coronoid fossa Fossa, coronoidea
seminiferi, (gewundene) coronoid process of mandible Processus
convulsion Konvulsion coronoideus mandibulae
convulsive tic Gesichtstic coronoid process of ulna Processus
cooling therapy Kältetherapie coronoideus ulnae
Coombs test Coombs-Test corpse Leiche
coordinated reflex Reflex, koordinierter corpulence Korpulenz
coping Coping corpulent korpulent
coping enhancement Coping-Verhalten, corpus albicans Corpus, albicans
Verbesserung des corpus callosum Corpus, callosum
coping, defensive Coping, defensives corpus cavernosum Corpus, cavernosum
copper Kupfer (Cu) corpus luteum Corpus, luteum
copremesis Miserere corpus spongiosum Corpus, spongiosum
coprolalia Koprolalie corpuscle Korpuskel
coprolith Koprolith correlation Korrelation
coproporphyrin Koproporphyrin correspondence Korrespondenz
cor Cor Corrigan's pulse Corrigan-Puls
cor pulmonale Cor, pulmonale corrosion Korrosion
-
corrosive gastritis Ätzgastritis
corrugator supercilii Musculus corrugator
supercilii
cortex Kortex
cortical blindness Rindenblindheit
-
CPK isoenzyme fraction CPK-Isoenzym-
Fraktion
crab louse Filzlaus
crack Crack
crack baby Crack-Baby
corticosteroid Kortikosteroid crackle Rasselgeräusch (RG)
corticotropin-releasing factor cradle cap Milchschorf
Corticotropin-releasing Factor (CRF) cramp Krampus
cortisol Kortisol cranial bones Schädelbein
cortisone Kortison cranial cavity Schädelhöhle
corynebacterium Korynebakterium cranial nerves Hirnnerven
cosmetic surgery Schönheitschirurgie cranial sutures Schädelnähte
cost analysis Kostenanalyse craniectomy Kraniektomie
costa Costa craniocervical kraniozervikal
costal kostal craniofacial kraniofazial
costal breathing Brustatmung craniofacial dysostosis Dysostosis cranio-
costal cartilage Rippenknorpel facialis
costal notch Rippenfurche craniology Kraniologie
cost-benefit analysis Kosten-Nutzen- craniometaphyseal dysplasia Dysplasie,
Analyse kraniometaphysäre
costectomy Rippenresektion craniopagus Kraniopagus
costocervical kostozervikal craniopharyngeal kraniopharyngeal
costochondral kostochondral craniopharyngioma Kraniopharyngiom
costoclavicular kostoklavikulär craniostenosis Kraniostenose
costoclavicular line Linia, parasternalis craniostosis Kraniostose
costophrenic (CP) angle Rippen-Zwerchfell- craniotabes Kraniotabes
Winkel craniotomy Kraniotomie
costosternal sternakostal cranium Kranium
costovertebral kostovertebral crater Krater
costovertebral angle Kostovertebralwinkel C-reactive protein (CRP) C-reaktives Protein
cotton-wool exudate Cotton-Wool-Herde (CRP)
cotyledon Kotyledon cream Creme
cough Husten creatine Kreatin
cough enhancement Husten, Hilfe beim creatine kinase Kreatinkinase ( CK)
cough fracture Hustenfraktur creatine phosphate Kreatinphosphat
cough syncope Hustensynkope creatinine Kreatinin
coumarin Cumarin creatinine clearance test Kreatinin-
counseling Beratung Clearance
countertraction Gegenextension Crede's maneuver Crede-Handgriff
countertransference Gegenübertragung Crede's method Crede-Methode
couples therapy Paartherapie Crede's prophylaxis Crede-Prophylaxe
Couvelaire uterus Couvelaire-Syndrom cremaster Musculus cremaster
covalent bond Bindung, kovalente cremasteric reflex Kremasterreflex
Cowden's disease Cowden-Syndrom crematorium Krematorium
Cowper's gland Cowper-Drüse creosol Kreosol
cowpox Kuhpocken creosote Kreosot
coxa Coxa crepitant krepitierend
coxa magna Coxa, magna crepitant crackle Knisterrasseln
coxa valga Coxa, valga crepitus Krepitation
coxa vara Coxa, vara crescendo angina Crescendo-Angina
coxarthrosis Koxarthrose crescendo murrnur Crescendogeräusch
coxsackievirus Coxsackie-Viren crescent bodies Halbmondkörper
cresol Kresol
crest Crista
CREST syndrome CRST -Syndrom
cretinism Kretinismus
Creutzfeldt-Jakob disease Creutzfeld-
Jakob-Krankheit
cribriform kribriform
cricoid krikoid
cruciform kreuzförmig
cruciform Iigament Kreuzband
cruor Kruor
crural krural
crural hernia Schenkelhernie
cruralligament Schenkelband
crus Unterschenkel
Crus cerebri Crus cerebri
-
cricoidectomy Krikoidektomie crush intubation Crush-Intubation
cricopharyngeal krikopharyngeal crush syndrome Crush-Syndrom
cricothyrotomy Krikothyroidotomie crushing wound Quetschwunde
Crigler-Naüar syndrome Crigler-Najjar- crust Kruste
Syndrom crutch Krücke
criminal psychology Kriminalpsychologie Crutchfield tongs Crutchfield-Zange
crisis Krise Cruveilhier-Baumgarten syndrome
crisis intervention Krisenintervention Cruveilhier-Baumgarten-Sydrom
crisis resolution Krisenbewältigung cry reflex Schreireflex
crisis theory Krisentheorie cryoanesthesia Kälteanästhesie
criterion Kriterium (Kryoanästhesie)
critical care unit Wachstation cryocautery Kryokauter
critical path development cryogen kryogen
Vorgehensweisen, Entwicklung cryoglobulin Kryoglobulin
geeigneter cryoglobulinemia Kryoglobulinämie
critical point Punkt, kritischer cryopreservation Kryopräservation
critical pressure Druck, kritischer cryosurgery Kryochirurgie
critical temperature Temperatur, kritische cryotherapy Kryotherapie
Crohn's disease Morbus Crohn; Enteritis crypt Krypte
regionalis Crohn cryptococcosis Kryptokokkose
cross Kreuzung cryptogenic kryptogenetisch
cross infection Kreuzinfektion cryptogenic infection Infektion,
cross resistance Kreuzresistenz kryptogenetische
cross sensitivity Kreuzsensibilität cryptogenic septicemia Sepsis,
crossbreeding Hybridation kryptogenetische
crossed amblyopia Amblyopie, gekreuzte cryptomenorrhea Kryptomennorrhö
crossed reflex Kreuzreflex cryptophthalmos Kryptophthalmus
cross-eye Schielauge cryptorchidism Kryptorchismus
crossing over Crossing-over cryptosporidiosis Kryptosporidiose
crossmatehing of blood Kreuzpro be, crystal Kristall
serologische crystalline kristallin
cross-reacting antibody Antikörper, crystalline lens Linse des Auges
kreuzreagierender crystallisation Kristallisation
cross-tolerance Kreuztoleranz crystalloid Kristalloid
Croup Krupp cubital kubital
crowing inspiration Pseudokruppatmung cubital fossa Fossa, cubitalis
crown; corona Corona cuboid bone Kuboid
crown·heellength Scheitel-Fersen-Länge cuff Cuff; Manschette
crowning Einschneiden culdocentesis Douglaspunktion
crown-rump length Scheitel-Steiß-Länge culdoscope Douglasskop
crucial anastomosis Anastomosis, cruralis Cullen's sign Cullen-Phänomen
cruciate Iigament of the atlas Ligamentum, Cultural Brokerage Kulturvermittlung
cruciforme atlantis culture Kultur
crucible Tiegel culture shock Kulturschock
• culture-bound kulturbedingt
cumulative kumulativ
cumulative action Wirkung, kumulative
cumulative dose Dosis, kumulative
cuneiform; cuneate keilförmig
cuneus Cuneus
cunnilingus Cunnilingus
cyclamate Cyclamat
cycle Zyklus
cyclic adenosine monophosphate
Adenosinmonophosphat (cAMP),
zyklisches
cyclic guanosine monophosphate
Guanosinmonophosphat (cGMP),
cup arthroplasty of the hip joint zyklisches
Artbroplastik, des Hüftgelenks cyclitis Zyklitis
cupping Schröpfen cyclodialysis Zyklodialyse
cupula Cupula cyclophosphamide Cyclophosphamid
curare Curare cyclopia Zyklopie
curd cheese compress Quarkwickel cycloplegia Zykloplegie
curet Kürette cycloserine Cycloserin
curettage Kürettage cyclosporin Cyclosporin
curie Curie (Ci) cyclothymic disorder Zyklothymie
curium Curium (Cm) cyclotomy Zyklotomie
current Strom cyclotron Zyklotron
Curschmann' spiral Curschmann-Spiralen cylindroma Zylindrom
curvature Kurvatur cyst Zyste
curvature myopia Krümmungsmyopie cystadenocarcinoma Zystadenokarzinom
Cushing's disease Cushing-Krankheit cystadenoma Zystadenom
Cushing's syndrome Cushing-Syndrom cysteamine bitartrate Cysteamin
cusp Cuspis cystectomy Zystektomie
Custody Act Unterbringungsgesetz cysteine Cystein (Cys)
cutaneous kutan cystic zystisch
cutaneous absorption Hautabsorption cystic carcinoma Zystenkarzinom
cutaneous anaphylaxis Anaphylaxie, cystic duct Ductus cysticus
kutane cystic fibroma Fibrom, zystisches
cutaneous horn Hautborn cystic fibrosis Mukoviszidose
cutaneous larva migrans Larva migrans cystic goiter Zystenkropf
cutanea cystic kidney Zystenniere
cutaneous nerve Hautnerv cystic mastitis Zystenmamma
cutaneous nevus Muttermal cysticercosis Zystizerkose
cutaneous papilloma Stielwarze cysticercus Zystizerkus
Cutaneous Stimulation Kutane Stimulation cystine Cystin
cutdown Venaesectio cystinosis Zystinose
cuticle Kutikula cystinuria Zystinurie
cutis laxa Cutis laxa-Syndrom cystitis Zystitis
cutting the cord abnabeln cystocele Zystozele; Zystozele, vaginale
cuvette Küvette cystochromoscopy Chromozystoskopie
CVP measurement Venendruckmessung, cystofibroma Zystofibrom
zentrale cystogram Zystogramm
cyanide poisoning Zyanidvergiftung cystography Zystographie
cyanocobalamin Cyanocobalamin cystoid zystoid
cyanopsia Zyanopsie cystojejunostomy Zystojejunostomie
cyanosed zyanotisch cystolithotomy Zystolithektomie
cyanosis Zyanose cystoma Zystom
cybernetic control system Kybernetischer cystometer Zystomanometer
Regelkreis cystometrogram Zystometrogramm
cybernetics Kybernetik cystometrography Zystometrographie
cyclacillin Cyclacillin cystometry Zystometrie
cystoscope Zystoskop cytotrophoblast Zytotrophoblast
cystoscopy Zystoskopie cytotropism Zytotropismus
cystostomy Zystostomie
cystotomy Zystotomie
cysts of liver Leberzysten ID
cytoarchitectonic zytoarchitektonisch dacryoadenitis Dakryoadenitis
cytoarchitecture Zytoarchitektonik dacryocystitis Dakryozystitis
cytochrome Cytochrom dacryostenosis Dakryostenose
cytocide zytozid dactyl Daktyl-
cytodiagnosis Zytodiagnostik dactylitis Daktylitis
cytodifferentiation Zelldifferenzierung daltonism Daltonismus
cytogene Zytogen danazol Danazol
cytogenesis Zytogenese dance therapy Tanztherapie
cytogenetics Zytogenetik dandruff Schuppen
cytogenic reproduction Fortpflanzung, Dandy-Walker cyst Dandy-Walker-
zytogenetische Syndrom
cytohistogenesis Zytohistogenese Darier's sign Darier-Zeichen
cytokine Zytokin dark adaptation Dunkeladaptation
cytokinesis Zytokinese darkfield microscopy
cytologic map Chromosomenkarte, Dunkelfelduntersuchung
zytologische darwinian ear Darwin-Höckerchen
cytologic sputum examination darwinian theory Darwinismus
Sputumzytologie data analysis Datenanalyse
cytology Zytologie data validation Datenvalidierung
cytolysin Zytolysin daughter cell Tochterzelle
cytolysis Zytolyse daughter chromosome Tochterchromosom
cytomegalic inclusion disease Zytomegalie daunorubicin hydrochloride Daunorubicin
cytomegalovirus Zytomegalie- Virus 3rd day blues Baby-Blues
(CMV) day hospital Tagesklinik
cytometer Zytometer daydream Wachtraum
cytometry Zytometrie DDT (dichlorodiphenyltrichlorethane) DDT
cytomorphology Zellmorphologie dead tot
cytopathic zytopathisch dead fetus syndrome Intrauteriner
cytopathogenic effect Effekt, Fruchttod
zytopathogener dead space Totraum
cytopathology Zytopathologie dead-end host Fehlwirt
cytopenia Zytopenie deafferentation Deafferenzierung
cytophagy Zytophagie deafness Taubheit
cytophotometer Zytophotometer deaminase Desaminase
cytophotometry Zytophotometrie deamination Desaminierung
cytoplasm Zytoplasma death Tod
cytoplasmatic inheritance Vererbung, death rate Todesrate
Zytoplasmatische death rattle Todesröcheln
cytoscopy Zytoskopie death rigor Leichenstarre
cytosine Cytosin death signs Todeszeichen
cytoskeleton Zytoskelett debilitating zehrend
cytosome Zytosom debility Debilität
cytostatic agents Zytostatika debridement Wundtoilette
cytotoxic zytotoxisch debris Zelltrümmer
cytotoxic killer T cells T- Killerzellen, decalcification Entkalkung
zytotoxische decant dekantieren
cytotoxin Zytotoxin decapitation Dekapitation
• deceleration Dezeieration
deceleration phase Dezelerationsphase
decerebrate posture Dezerebrationsstarre
decerebration Dezerehration
decibel Dezibel
decidua Dezidua
deciduoma Deziduom
degenerative disease Krankheit,
degenerative
degenerative neuritis Neuritis,
degenerative
degradation Degradierung
degranulation Degranulierung
degree Grad
deciduous tooth Milchzahn dehiscence Dehiszenz
decigram Dezigramm dehydrate dehydrieren
deciliter Deziliter dehydrated alcohol Alkohol, dehydrierter
decimeter Dezimeter dehydration Dehydratation
decisional conflict Entscheidungskonflikt dehydration fever Dehydrationsfieber
decision-making support Entscheidungen, dehydrogenate dehydrogenieren
Unterstützung bei deja vu Deja-vu-Erlebnis
decoction Dekokt delayed hypersensitivity
decode dekodieren Üherempfindlichkeitsreaktion,
decompensation Dekompensation verzögerte
decompression Dekompression delayed postpartem hemorrhage
decompression sickness Hämorrhagie, verzögerte postpartale
Dekompressionskrankheit delayed symptom Spätsymptom
decongestant Dekongestionsmittel Delegation Delegieren
decontamination Dekontamination deleterious deletär
decortication Dekortikation deletion Deletion
deletion syndrome Deletion-Syndrom
decrement Dekrement
deliberate hypotension Hypotonie,
decremental conduction Dekrementleitung
kontrollierte
decussation Decussatio
delirium Delirium
decussation of pyramids
Delirium Management Delirium, Pflege bei
Pyramidenkreuzung
delirium tremens Delirium tremens
deductive approach Ansatz, deduktiver
delivery Entbindung
deep heat Tiefenwärme delivery of the child Dammschutz
deep palmar arch Hohlhandbogen delivery room Kreißsaal
deep reflexes Tiefenreflexe delousing Entlausung
deep Sensation Tiefensensibilität delta Delta
deep tendon reflex Sehnenreflex, tiefer delta wave Delta-Welle
deep vein thrombosis Venenthrombose, deltoid Musculus deltoideus, deltaförmig
tiefe delusion Wahn
deep x-ray therapy Strahlentherapie delusion management Wahnvorstellungen,
defecation Defakation Pflege bei
defense mechanism Abwehrmechanismus delusion of grandeur Größenwahn
deferens deferens demand pacemaker Demand-
defervescence Deferveszenz Herzschrittmacher
defibrillation Defibrillation demarcation Demarkation
defibrillator Defibrillator demented dement
defibrination Defibrinierung dementia Demenz
deficiency Defizienz dementia management Demenz, Pflege bei
deficiency disease Mangelkrankheit demineralization Demineralisation
deficit Defizit demography Demographie
definitive host Endwirt demulcent Demulcens
defloration Defloration demyelinate entmyelinisieren
deformity Deformität demyelination Demyelinisation
degeneration Degeneration denaturation Denaturierung
denatured alcohol Alkohol, vergällter depressed fracture Impressionsfraktur -
denatured protein Protein, denaturiertes depression Depression
dendrite Dendrit depressor Depressor
dendritic dendritisch depressor reflex Depressorreflex
dendritic keratitis Keratitis, dentritica deprivation Deprivation
denervation Denervierung deprivation of sleep effeds Schlafentzug
dengue fever Dengue-Fieber deprivation syndrome
dengue hemorrhagic fever shock syndrome Deprivationssyndrom
Dengue-Hämorrhagisches Fieber depth psychology Tiefenpsychologie
denial Verleugnung dereistic thought Denken, dereistisches
denial, ineffective Verleugnung, derivative Derivat
unwirksame dermabrasion Dermabrasion
denitrogenation Denitrogenation dermal dermal
dennis probe Dennis-Sonde dermal graft Hautplastik
dens Dens dermal papilla Hautpapille
dense fibrous tissue Fasergewebe, dichtes dermatitis Dermatitis
dental dental dermatitis herpetiformis Dermatitis
dental abscess Zahnabszess herpetiformis
dental amalgam Amalgam dermatofibroma Dermatafibrom
dental calculus Zahnstein dermatofibrosarcoma Dermatofibrosarkom
dental care Zahnpflege dermatoglyphics Dermataglyphen
dental caries, caries, tooth decay Zahnfäule dermatographia Dermographismus
dental fistula Zahnfistel dermatologist Dermatologe
dental hygiene, oral hygiene Zahnhygiene dermatology Dermatologie
dental plaque, plaque Zahnbelag dermatoma Dermatom
dental prosthesis Zahnprothese dermatomycosis Dermatomykose
dental pulp Zahnpulpa dermatomyositis Dermatamyositis
dentalgia Dentalgie dermatopathy Dermatopathie
denticle Dentikel dermatophyte Dermatophyt
dentifrice Zahnpasta dermatophytosis Dermatophytie
dentigerous cyst Dentitionszyste dermatosclerosis Dermatasklerose
dentin Dentin dermatosis Dermatose
dentistry Zahnheilkunde dermis Dermis
dentition Dentition dermoid dermoid, dermatoid, Dermaid
dentofacial dentofazial dermoid cyst Dermaidzyste
denudation Denudation derotation brace Derotationsschiene
Denver classification Denver-Klassifikation Desault's bandage Desault-Verband
deodorant Deodorant descendens descendens
deoxygenation Desoxydation descending aorta Aorta descendens
deoxyribonucleic acid descending colon Kolon, absteigendes;
Desoxyribonukleinsäure (DNS/DNA) Colon descendens
Department of Nursing Pflegereferat descending myelitis Myelitis, deszendens
dependence Abhängigkeit descensus Deszensus
depersonalization Depersonalisation desensitize desensibilisieren
depllation Depilation designer drugs Designerdrogen
depilatory Depilatorium desmoid tumor Desmaid
depilatory techniques desmosome Desmosom
Depilationsmethoden desocialization Desozialisation
depolarization Depolarisation desoxicorticosterone acetate
depot Depot Desoxykortikosteron (DOC)
depressant Depressivum desquamation Desquamation
depressed deprimiert detergent Detergens
• detoxification Detoxikation
deuterium Deuterium (2H)
devascularization Devaskularisation
development Entwicklung
developmental age Entwicklungsalter
developmental anomaly
Entwicklungsanomalie
diapedesis Diapedese
diaper rash Windelekzem
diaphanoscopy Diaphanoskopie
diaphoresis Diaphorese
diaphragm Diaphragma
diaphragm pessary Scheidenpessar
diaphragmatic breathing Zwerchfellatmung
developmental enhancement Entwicklung, diaphragmatic hernia Zwerchfellhernie
Unterstützung der diaphysis Diaphyse
deviance Devianz diarrhea Diarrhö
deviant behavior Verhalten, deviantes diarrhea management Diarrhö, Pflege bei
deviated septum Septumdeviation diastasis Diastase
devitalize devitalisieren diastema Diastema
dew point Taupunkt diastole Diastole
dexamethasone Dexamethason diastolic blodd pressure Blutdruck,
dexter dexter diastolischer
dextran preparation Dextranlösung diastolic filling pressure Fülldruck,
dextrin Dextrin diastolischer
dextrocardia Dextrokardie diastolic murmur Geräusch, diastolisches
dextromethorphan hydrobromide diastolic thrill Schwirren, diastolisches
Dextromethorphan diathermy Diathermie
dextrose Dextrose diathesis Diathese
diabetes Diabetes diazepam Diazepam
diabetes insipidus Diabetes insipidus diazoxide Diazoxid
diabetes mellitus Diabetes mellitus dichotomy Dichotomie
diabetic Diabetiker dichromatic vision Dichromasie
diabetic acidosis Azidose, diabetische dicloxacillin Dicloxacillin
diabetic amaurosis Amaurose, diabetische dicrotic pulse Puls, dikroter
diabetic coma Koma, diabetisches dicumarol Dicumarol
diabetic diet Diabeteskost didactic didaktisch
diabetic gangrene Gangrän, diabetische dideoxycytidine Dideoxycytidin (DDC)
diabetic ketoacidosis Ketoazidose, dideoxyinosine Dideoxyinosin (DDI)
diabetische didymitis Didymitis
diabetic neuropathy Neuropathie, didymus Didymus
diabetische diencephalon Dienzephalon
diabetic polyneuritis Polyneuritis, diet Diät
diabetische diet staging Kostaufbau
diabetic polyneuropathy Polyneuropathie, dietary fiber Ballaststoffe
diabetische differential diagnosis Differenzialdiagnose
diabetic retinopathy Retinopathie, differential white blood cell count
diabetische Differenzialblutbild
diabetic treatment Diabetestherapie differentiation Differenzierung
diadochokinesia Diadochokinese diffraction Diffraktion
diagnosis Diagnose diffuse diffus
diagnostic peritoneallavage diffuse abscess Phlegmone
Peritoneallavage, diagnostische diffusing capacity Diffusionskapazität
diagnostic radiopharmaceutical diffusing capacity of lungs
Radiopharmaka, diagnostische Diffusionskapazität, pulmonale
dialysate Dialysat diffusion Diffusion
dialysis Dialyse diffusion constant Diffusionskonstante
dialysis shunt Dialyseshunt diffusion defect Diffusionsstörung
dialyzer Dialysator diffusion of gases Gasaustausch
digestant Digestivum discharge planning Verlegung/Entlassung, -
digestion Digestion Planungder
digestive enzyme Verdauungsenzyme discoid diskoidal
digestive gland Verdauungsdrüsen discoid Iupus erythematosus Lupus
digestive juice Verdauungssaft erythematodes chronicus discoides
digestive system Verdauungsapparat discoid meniscus Meniskus, diskoider
digestive tract Verdauungstrakt discordance Diskordanz
digital digital discrimination Diskrimination
digital reflex Fingerbeugereflex disease Erkrankung
digitalis Digitalis disease modifying antirheumatic drugs
digitalis poisoning Digitalis-Vergiftung Basistherapeutika
digitalis therapy Digitalistherapie disease prevention Krankheitsprävention
digitalization Digitalisierung disinfect desinfizieren
digitoxin Digitoxin disinfectant Desinfektionsmittel
diglyceride Diglyzerid disinfection Desinfektion
digoxin Digoxin disinfestation Desinfestation
dihydrotachysterol Dihydro-Tachysterin disinhibition Disinhibition
dilate dilatieren disjunction Disjunktion
dilation Dilatation disk Diskus
dilation of the heart Herzdilatation diskography Diskographie
dilator Dilatator dislocation Dislokation
diluent Diluens dislocation of clavicle Klavikularluxation
dilute dilutiert dislocation of finger Fingerluxation
dimer dimer dislocation of hip Hüftgelenksluxation
dimorphous dimorph dislocation of jaw Kieferluxation
dinitrochlorobenzene Dinitrochlorbenzol dislocation of knee Knieluxation
(DNCB) dislocation of shoulder Schulterluxation
diopter Dioptrie dislocation of toe Zehenluxation
dioxide Dioxid disorder of consciousness
dioxin Dioxin Bewusstseinsstörung
dipeptidases Dipeptidasen disorder of movement Bewegungsstörung
dipeptide Dipeptid disorder of sleep Schlafstörung
diphtheria Diphtherie disorganized schizophrenia Schizophrenie,
diphtheric Iaryngitis Kehlkopfdiphtherie hebephrene
diphtheric membrane Pseudomembran, disorientation Desorientiertheit
diphtherische dispense dispensieren
diphtheric pharyngitis Rachendiphtherie dispersing agent Dispersionsmittel
diplegia Diplegia dispersion Dispersion
diplococcus Diplococcus displaced fracture Fraktur, dislozierte
diploii Diploe displaced testis Hodendystopie
diploid diploid displacement Affektverlagerung
diplopia Diplopie disposition of care Betreuungsverfügung
dipole Dipol dissect präparieren
dipsomania Dipsomanie dissecting aneurysm Aneurysma, dissecans
dipyridamole Dipyridamol disseminated disseminiert
direct bilirubin Bilirubin, direktes disseminated intravascular coagulation
direct fracture Fraktur, direkte Koagulation, disseminierte intravasale;
direct reflex Reflex, direkter Verbrauchskoagulopathie
direct transfusion Transfusion, direkte dissociated anesthesia Anästhesie,
disaccharide Disaccharid dissoziative
disarticulation Exartikulation dissociation Dissoziation
discharge Ausfluss, Entladung dissociative disorder Störung, dissoziative
• dissolution Dissolution
distal distal
distal phalanx Endphalanx
distal renal tubular acidosis Azidose, renal-
tubuläre, distale
distal tubule Tubulus, distaler
distance vision Fernsicht
dorsal dorsal
dorsal horn Hinterhorn
dorsal root Spinalnervenwurzel, dorsale
dorsiflect dorsalflektieren
dorsiflexion Dorsalflexion
dorsodynia Dorsalgie
dorsolateral dorsolateral
distillation Destillation dorsolumbar dorsolumbar
distilled water Wasser, destilliertes dorsosacral dorsosakral
distorsion Distorsion dorsoventral dorsoventral
distraction Distraktion, Ablenkung dorsum Dorsum
disulfiram Disulfiram dosage Dosierung
disuse phenomena Inaktivitätsatrophie dose Dosis
disuse syndrome Inaktivitätssyndrom dose rate Dosisleistung
diuresis Diurese dose response Dosis-Wirkung
diuretic Diuretikum dose threshold Schwellendosis
diurnal diurnal dose-response relationship Dosis-
diumal rhythm Tagesrhythmus Wirkungs-Beziehung (DWB)
divergence Divergenz dosimeter Dosimeter
divergent dislocation Divergenzluxation dosimetry Dosimetrie
divergent strabismus Strabismus, double disc with pregnancy data
divergens Gravidarium
diversional acitivity deficit double pneumonia Pneumonie,
Beschäftigungsdefizit doppelseitige
diverticular hernia Divertikelhernie double-blind study Doppelblindversuch
diverticulectomy Divertikelresektion double-channel catheter Katheter,
diverticulitis Divertikulitis doppellumiger
diverticulosis Divertikulose double-contrast arthrography
diverticulum Divertikel Doppelkontrastarthrographie
diving goiter Struma, colloides Douglas' cul-de-sac Douglas-Raum
dizygotic dizygot Downsyndrome Down-Syndrom
dizygotic twins Zwillinge, dizygote Downey cells Downey-Zellen
dizziness Schwindel doxycycline Doxycyclin
DNA fingerprinting DNA-Fingerabdruck DPT vaccine DPT-Impfstoff
DNA polymerase DNA-Polymerase dracunculiasis Drakunkulose
dobutamine hydrochloride Dobutamin drain Drain
documentation Dokumentation drainage Drainage
Döderlein's bacillus Döderlein-Stäbchen drawer sign Schubladenphänomen
Döhle's inclusion bodies Döhle-Körperehen dream Traum(zustand)
dolor Dolor dream analysis Traumanalyse
dominance Dominanz dream state Traumzustand
dominant gene Gen, dominantes drepanocytic anemia Drepanozytenanämie
dominant trait Merkmal, dominantes dressing Verband, An- und Auskleiden
donor Spender Dressler's syndrome Dressler-Syndrom
donor card Organspenderausweis drift Drift
dopa Dopa drip Dauertropfinfusion
dopamine Dopamin drive Trieb
dopaminergic receptor Dopaminrezeptor dromotropic dromotrop
dope(s) Rauschmittel drop Tropfen
Doppler effect Doppler-Effekt drop attack Drop-Anfall
Doppler ultrasonography Doppler- droplet infection Tröpfcheninfektion
Ultraschall drowsiness Somnolenz
drug Arzneimittel; Droge duodenitis Duodenitis -
drug abuse Arzneimittel- und duodenography Duodenagraphie
Drogenmissbrauch; duodenoscope Duodenoskop
Medikamentenmissbrauch duodenoscopy Duodenoskopie
drug action Wirkstoffprinzip duodenostomy Duodenostomie
drug addiction Arzneimittel- und duodenum Duodenum
Drogensucht Dupuytren's contracture Dupuytren-
drug allergy Arzneimittelallergie Kontraktur
drug dependence Drogen- bzw. dura mater Dura mater
Arzneimittelabhängigkeit dural sac Duralsack
drug overdose Arzneimittelüberdosis dural sheath Durascheide
drug psychosis Arzneimittelpsychose Duroziez' murmur Duroziez-
drug rash Arzneimittelexanthem Doppelgeräusch
drug reaction Arzneimittelreaktion dwarfism Minderwuchs
drug resistance Arzneimittelresistenz dye Farbstoff
drug tolerance Arzneimitteltoleranz dying care Sterbende, Pflege von
drug(s) Rauschmittel dynamic dynamisch
drug-drug interaction Wechselwirkung, dynamic compliance Lungencompliance,
von Arzneimitteln dynamische
drunkenness, intoxication Rausch dynamic ileus Ileus, spastischer
dry catarrh Katarrh, trockener dynamometer Dynamometer
dry crackle Rasseln, trockenes dysacusis Dysakusis
dry heat sterilization Heißluftsterilisation dysarthria Dysarthrie
dry ice Trockeneis dysarthrosis Dysarthrose
dry pleurisy Pleuritis, trockene dysautonomia Dysautonomie
dry skin Haut, trockene dysbasia Dysbasie
DTP vaccine DTP-Impfstoff dyscholia Dyscholie
Dubin-Johnson syndrome Dubin-Johnson- dyscrasia Dyskrasie
Syndrom dysdiadochokinesia Dysdiadochokinesie
DuBois formula Dubois-Formel dysentery Dysenterie; Ruhr
Dubowitz assessment Dubowitz-Schema dysesthesia Dysästhesie
Duchenne-Aran disease Duchenne-Aran- dysgenesis Dysgenese
Syndrom dysgenics Dysgenik
Duchenne's disease Duchenne-Syndrom dysgenitalism Dysgenitalismus
Duchenne's muscular dystrophy Duchenne- dysgerminoma Disgerminom
Muskeldystrophie dysgnathic anomaly Dysgnathie
Duchenne's paralysis Duchenne-Krankheit dysgraphia Dysgraphie
duct Ductus dyskeratosis Dyskeratose
ductus arteriosus Ductus arteriosus dyskinesia Dyskinesie
ductus epididymidis Ductus epididymidis dyslexia Dyslexie; Legasthenie
ductus venosus Ductus venosus dysmaturity Dysmaturität
Duke's classification Dukes-Klassifikation dysmegalopsia Dysmegalopsie
dull pain Schmerz, dumpfer dysmelia Dysmelie
dumping syndrome Dumping-Syndrom dysmenorrhea Dysmenorrhö
Duncan's mechanism Duncan- dysmetria Dysmetrie
Mechanismus dysorexia Dysorexie
duodenal duodenal dysostosis Dysostose
duodenal bulb Bulbus duodeni dyspareunia Dyspareunie
duodenal digestion Duodenalverdauung dyspepsia Dyspepsie
duodenal tube Dünndarmsonde dyspepsia secondary to non digested proteins
duodenal ulcer Duodenalulkus Fäulnisdyspepsie
duodenectomy Duodenektomie dysphagia Dysphagie
dysphasia Dysphasie
dysphonia Dysphonie
dysphoria Dysphorie
• echocardiography Echokardiographie
echoencephaloqram Echoenzephalogramm
echoencephalography
dysplasia Dysplasie Echoenzephalagraphie
dyspnea Dyspnoe echogram Echogramm
dyspraxia Dyspraxie echolalia Echolalie
dysproteinemia Dysproteinämie echopraxia Echopraxie
dysraphia Dysrhaphie Eck's fistula Eck-Fistel
dysreflexia Areflexie eclampsia Eklampsie
dysreflexia management Areflexie, Pflege ecology Ökologie
bei ecosystem Ökosystem
dysrhaphic syndrome Dysrhaphiesyndrom ecstasy Ecstasy; Ekstase
dysrhythmia management Arrhythmien, ecthyma Ekthyma
Pflege bei ectoderm Ektoderm
dyssynergia Dyssynergie ectoparasite Ektoparasit
dystaxia Dystaxia ectopic ektopisch
dysthymia Dysthymie ectopic pregnancy EU; Schwangerschaft,
dystocia Dystokie ektopische
dystonia Dystonie ectopic rhythm Erregungsbildung, ektope
dystonic dystonisch ectoplasm Ektoplasma
dystrophic calcification Verkalkung, ectopy Ektopie
dystrophische ectrodactyly Ektrodaktylie
dystrophin Dystrophin ectromelia Ektromelie
dystrophy Dystrophie eczema Ekzem
dysuria Dysurie eczema herpeticum Ekzema, herpeticatum
edema Ödem
edematogenic ödematogen
edetate Edetate (EDTA)
ear Ohr edetic acid Edetinsäure (EDTA)
ear care Ohrenpflege effect Effekt
earache Ohrenschmerz effective dose Effektivdosis (ED)
eardrops Ohrentropfen effective half-life Halbwertzeit, effektive
early gestational disorder Frühgestose effector Effektor
early mobilization Frühmobilisation effector cell Effektorzelle
earwax Cerumen effeminate effeminiert
eating disorders Essstörung efferent efferent
eating disorders management efferent duct Ausführungsgang
Essstörungen, Umgang mit efferent nerve Nerv, efferenter
Eaton agent Eaton agent efferent path Bahn, efferente
Ebner's glands Ebner-Drüsen efficacy Effektivität
Ebola virus Ebola-Virus efficiency Effizienz
Ebstein's anomaly Ebstein-Anomalie effleurage Effleurage
EC space EZR effluvium Effluvium
ecchondroma Ekchondrom effort syndrome Effort-Syndrom
ecchymosis Ekchymose effusion Erguss
eccrine ekkrin ego Ich
eccrine gland Drüse, ekkrine ego ideal Ich-Ideal
ECG EKG ego strength Ich-Stärke
echinococcosis Echinokokkose egocentric egozentrisch
echo Echo egoism Egoismus
ECHO virus ECHO-Virus egoist Egoist
echocardiogram Echokardiogramm egophony Ägophonie
egotism Egotismus electrolyte monitaring Elektrolyt-
Ehlers-Danlos syndrome Ehlers- Danlos- Monitaring
Syndrom electrolyte solution Elektrolytlösung
ehrlichiosis Ehrlichiose electromagnetic elektromagnetisch
eidetic eidetisch electromagnetic radiation Strahlen,
einsteinium Einsteinium (Es) elektromagnetische
Einthoven's formula Einthoven- Formel electromagnetic spectrum Spektrum,
Einthoven's triangle Einthoven-Dreieck elektromagnetisches
Eisenmenger's complex Eisenmenger- electromyogram Elektromyogramm
Komplex (EMG)
ejaculate Ejakulat electromyography Elektromyographie
ejaculation Ejakulation (EMG)
ejaculation praecox Ejaculatio, praecox electron Elektron
ejaculatory duct Samenausführungsgang electron microscope Elektronenmikroskop
ejection Ejektion electron microscopy
ejection dick Ejektions-Klick Elektronenmikroskopie
ejection fraction Ejektionsfraktion electroneuromyography
ejection period Ejektionsphase Elektroneuromyographie
elastance Elastance; Elastizität electronystagmography
elastase Elastase Elektronystagmographie (ENG)
elastic bandage Binde, elastische electrophoresis Elektrophorese
elastic cartilage Knorpel, elastischer electroresection Elektroresektion
elastic stocking Stützstrumpf electrosleep therapy Elektroschlaftherapie
elastic tissue Bindegewebe, elastisches electrostimulation Elektrostimulation
elastin Elastin electrosurgery Elektrochirurgie
elbow Ellbogen eleidin Eleidin
elbow joint Ellenbogengelenk element Element
electra complex Elektrakomplex elementary particle Elementarteilchen
electric shock Elektroschock eleoma Oleom
electricity Elektrizität elephantiasis Elephantiasis
electroanalgesia Elektroanalgesie elixir Elixier
electroanesthesia Elektroanästhesie Elliot's position Elliot-Lagerung
electrocardiogram Elektrokardiogramm ellipsis Ellipse
electrocardiography Elektrokardiographie ellipsoidal ellipsoid
(EKG) elliptocyte Elliptozyt
electrocatalysis Elektrokatalyse elliptocytosis Elliptozytose
electrocautery Elektrokauterisation elongation Elongation
electrocoagulation Elektrokoagulation elopement precautions Ausreißen,
electroconvulsive therapy Vorsichtsmaßnahmen gegen
Elektroschocktherapie eluate Eluat
electrode Elektrode elution Elution
electrodiagnosis Elektrodiagnostik emasculation Emaskulation
electroencephalogram embalming Einbalsamierung
Elektroenzephalogramm (EEG) embolectomy Ernbolektomie
electroencephalography embolic gangrene Gangrän, embolisehe
Elektroenzephalographie (EEG) embolic necrosis Nekrose, embolisehe
electrogram Elektrogramm embolic thrombosis Thrombose,
electrolysis Elektrolyse embolisehe
electrolyte Elektrolyt embolism Embolie
electrolyte balance embolized atheroma Atherom,
Elektrolytgleichgewicht embolisiertes
electrolyte management Elektrolythaushalt embolus Embolus
-
embolus precautions Embolien,
Vorsichtsmaßnahmen gegen
embryectomy Embryektomie
embryo Embryo
embryo transfer Embryonentransfer
-
encephalography Enzephalagraphie
encephalomeningitis Enzephalameningitis
encephalomyelitis Enzephalamyelitis
encephalomyocarditis
Enzephalamyokarditis
embryogenesis Embryogenese encephalon Enzephalon
embryology Embryologie encephalopathy Enzephalopathie
embryoma Embryom enchondroma Enchondrom
embryonal carcinoma Karzinom, encopresis Enkopresis
embryonales encounter Encounter-Gruppe
embryonie layer Keimschicht encyst enzystieren
embryoniestage Embryonalperiode end artery Endarterie
embryopathy Embryopathie end bud Endknötchen
embryotomy Embryotornie endarterectomy Endarteriektomie
embryotroph Embryotrophe endarteritis Endarteriitis
emergence Emergence endarteritis obliterans Endarteriitis,
emergency Notfall ob literans
emergency care Notfallpflege end-diastolic pressure Blutdruck,
emergency cart checking Notfallwagen, enddiastolischer
Kontrolle des endemic endemisch
emergency department Notfallambulanz endemic goiter Jodmangelstruma,
emergency medicine Notfallmedizin endemischer
emergency room Notaufnahme endemic syphilis Syphilis, endemische
emesis basin Nierenschale endobronchitis Endobronchitis
emesis gravidarum Emesis, gravidarum endocardial endokardial
emetic Emetikum endocardial cushions Endokardkissen
EMG syndrome EMG-Syndrom endocardial fibroelastosis
emission Emission Endokardfibroelastose
emmetropia Ernmetropie endocarditis Endokarditis
Emmet's operation Ernmet-Operation endocardium Endokard
emollient Emolliens endocervical endozervikal
emotion Emotion endocervix Endozervix
emotional amenorrhea Amenorrhö, endochondral endochondral
emotionale endocrine endokrin
emotional need Bedürfnis, emotionales endocrine gland Drüse, endokrine
emotional support Emotionale endocrinology Endokrinologie
Unterstützung endocrinopathy Endokrinapathie
empathy Empathie endoderm Entoderm
emphysema Emphysem endogenaus endogen
empiricism Empirie endogenous infection Infektion, endogene
empowerment Empowerment endointoxication Endointoxikation
empyema Empyem endolymph Endolymphe
emulsifier Emulgator endometrial endometrial
emulsify emulgieren endometrial cancer Endometriumkrebs
emulsion Emulsion endometrial cyst Endometriumzyste
enablement Enablement endometrial hyperplasy
enamel Zahnschmelz Endometriumhyperplasie
enanthema Enanthem endometrioma Endometriom
encapsulated verkapselt endometriosis Endometriose
encephalalgia Kephalalgie endometritis Endometritis
encephalitis Enzephalitis endometrium Endometrium
encephalocele Enzephalozele endomyocarditis Endomyokarditis
endoparasite Endoparasit enterobiasis Enterobiasis -
endophytic endophytisch enterocele Enterozele
endoplasm Endoplasma enterococcus Enterokokken
endoplasmic reticulum Retikulum, enterocolitis Enterokolitis
endoplasmatisches enteroenterostomy Entereanastomose
endoprosthesis Endoprothese enteroglucagon Enteroglukagon
end-organ Endorgan enterohemorrhagic Escherichia coli
endorphin Endorphin Escherichia coli,
endoscope Endoskop enterehämorrhagische
endoscopic retrograde cholangiography enterohepatic circulation
Cholangiographie, endoskopische Enterehepatischer Kreislauf
retrograde (ERCP) enterokinase Enterekinase
endoscopy Endoskopie enterolith Enterolith
endothelial cell Endothelzelle enterolithiasis Enterelithiasis
endothelium Endothel enteropathy Enteropathie
endothoracic fascia Faszie, endethorakale enterostomy Enterostomie
endotoxin Endetoxin enterotoxigenic enteretoxigen
endotoxin shock Endetoxinschock enterotoxigenic Escherichia coli Escherichia
endotracheal endetracheal coli, enteretoxigene
endotracheal anesthesia enterotoxin Enteretoxin
Endetrachealnarkose enterovirus Enterevirus
endotracheal extubation Endetracheale entrapment neuropathy
Extubation Nervenkompressionssyndrom
endotracheal tube Endetrachealtubus entropion Entropium
endotreacheal intubation Intubation, enucleation Enukleation
endotracheale enuresis Bettnässen; Enuresis
endplate Endplatte environment Umwelt
end-positional nystagmus Endstellungs- environmental interpretation syndrome
Nystagmus Orientierungsstörung
endurance Endurance environmental management Umgebung,
enema Darmeinlauf; Klistier Strukturierung der
energy Energie enzymatic debridement Debridement,
energy field disturbance enzymatisches
Energiefeldstörung enzyme Enzym
energy management Energien, Umgang enzyme indudion Enzyminduktion
mit enzymolysis Enzymolyse
enervation Enervierung enzymopenia Enzymopenie
enflurane Enfluran eosin Eosin
engagement Beckeneintritt eosinopenia Eosinopenie
engorgement of the breast Milcheinschuss eosinophil Leukozyten, eosinophile
engram Engramm eosinophilia Eosinophilie
enkephalin Enkephalin eosinophilic eosinophil
enkephalinergic neuron Neuron, eosinophilic leukemia Eosinophiten-
enkephalinerges Leukämie
enophthalmos Enophthalmus ependyma Ependym
enteral enteral ependymoma Ependymom
enteral feeding Ernährung, enterale ephedrine Ephedrin
enteral tube feeding Magensonde, ephemeral ephemer
Ernährung über epicanthus Epikanthus
enteredomy Enterektornie epicardia Epikardia
enteritis Enteritis epicardium Epikard
Enterobacteriaceae Enterobacteriaceae epicondyle Epikondylus
• epicondylitis Epikondylitis
epicranium Epikranium
epicrisis Epikrise
epidemic Epidemie, epidemisch
epidemic hemorrhagic conjunctivitis
Konjunktivitis, akute kontagiöse
epidemic keratoconjunctivitis
Epstein-Barr virus Epstein-Barr-Virus
(EBV)
epulis Epulis
equilibration Äquilibrieren
equilibrium Äquilibrium
equine encephalitis Enzephalitis, equine
equinus Pes, equinus
Keratokonjunktivitis, epidemica equivalence Äquivalenz
epidemic pleurodynia Pleurodynie, equivalent weight Äquivalenzgewicht
epidemica Erb palsy Erb-Lähmung
epidemic typhus Fleckfieber, epidemisches Erb's point Erb-Punkt
epidemiology Epidemiologie ERC ERC
epidermis Epidermis erectile erektil
epidermoid carcinoma erection Erektion
Plattenepithelkarzinom ergastoplasm Ergastaplasma
epidermoid cyst Epidermoid ergometry Ergometrie
epidermolysis bullosa Epidermolysis, ergonomics Ergonomie
bullosa ergosterol Ergosterin
epidermophytosis Epidermophytie ergot Mutterkorn
epididymitis Epididymitis ergot alkaloid Mutterkornalkaloid
epididymoorchitis Epididymoorchitis ergotamine tartrate Ergotamin
epididymus Epididymis; Nebenhoden ergotherapy Ergotherapie
epidural epidural ergotism Ergotismus
epidural abscess Epiduralabszess ergotropic ergotrop
epidural anesthesia Epiduralanästhesie erogenous erogen
epidural hemorrhage Epiduralblutung erogenous zones Zonen, erogene
epidural space Epiduralraum erosion Erosion
epigastric epigastrisch erosive gastritis Gastritis, erosive
epiglottis Epiglottis eroticism Erotik
epiglottitis Epiglottitis erratic erratisch
epilepsy Epilepsie eructation Eruktation
epileptic dementia Demenz, epileptische eruption Eruption
epiletogenic epileptogen erysipelas Erysipel
epimysium Epimysium erysipeloid Erysipeloid
epinephrine Adrenalin erythema Erythem
epiphyseal epiphysär erythema infectiosum Erythema
epiphyseal plate Epiphysenfuge infectiosum
epiphysis Epiphyse erythema migrans Erythema migrans
episcleritis Episkleritis erythema multiforme Erythema
episiotomy Dammschnitt; Episiotomie exsudativum multiforme
episode Episode erythema nodosum Erythema nodosum
epispadias Epispadie erythralgia Erythralgie
epistasis Epistase erythrasma Erythrasma
epistaxis Epistaxis erythroblast Erythroblast
epithalamus Epithalamus erythroblastosis fetalis Erythroblastose,
epithelial epithelial fetale
epithelial cells Epithelzellen erythrochromia Erythrochromie
epithelial tissue Epithelgewebe erythrocyte Erythrozyt
epithelialization Epithelialisierung erythrocythemia Erythrämie
epithelioma Epitheliom erythrocytopenia Erythropenie
epithelium Epithel erythrocytosis Erythrozytose
epitympanic recess Epitympanum erythroderma Erythrodermie
erythrogenesis Erythrogenese
erythroleukemia Erythroleukämie
erythroleukosis Erythroleukose
erythromycin Erythromycin
erythron Erythron
erythropathy Erythropathie
erythrophage Erythrophage
erythropoiesis Erythropoese
ether Ether
ethics Ethik
ethics boards Ethik-Kommission
ethinyl estradiol Äthinylestradiol
ethionamide Ethionamid
ethmoid themoid
ethmoid bone Os ethmoidale
ethology Ethologie
-
erythropoietin Erythropoetin ethyl chloride Chloräthyl
escape beat Extrasystole ethylene Äthylen
escape rhythm Ersatzrhythmus ethylene oxide Äthylenoxid
Esmarch's bandage Esmarch-Blutleere
esophageal atresia Ösophagusatresie ethylenediamine Äthylendiamin
esophageal cancer Speiseröhrenkarzinom etiology Ätiologie
esophageal speech Ösophagussprache eubiotics Eubiotik
esophageal varices Ösophagusvarizen euchromatin Euchromatin
esophagectomy Ösophagektomie Euders tube Eudel-Sonde
esophagitis Ösophagitis eugenics Eugenik
esophagocele Ösophagozele euglobulin Euglobulin
esophagogastroscopy eukaryon Eukaryont
Ösophagogastroskopie Eulenburgwalker Eulenbarg-Gehwagen
esophagogastrostomy eumenorrhoea Eumenorrhoe
Ösophagogastrostomie eunuchism Eunuchismus
esophagojejunostomy eunuchoidism Eunuchoidismus
Ösophagojejunostomie euphoretic Euphorikum
esophagoscopy Ösophagoskopie euphoria Euphorie
esophagospasm Ösophagospasmus euploidy Euploidie
esophagostomy Ösophagostomie eupnea Eupnoe
esophagus Ösophagus; Speiseröhre eustachian tube Eustacioh-Röhre; Tuba
esophagus pressure probe auditiva
Ösophaguskompressionssonde euthanasia Euthanasie
esophoria Esophorie euthymia Euthymie
esotropia Esotropie euthyroid euthyreot
essential essenziell eutrophic newborn Neugeborenes,
essential amino acid Aminosäuren, eutrophes
essenzielle evacuate evakuieren
essential fatty acid Fettsäuren, essenzielle
evaluating Evaluation
essential fever Fieber, idiopathisches
essential oil Öl, ätherisches evaporation Evaporation
essential tremor Tremor, essenzieller eventration Eventration
ester Ester eversion Eversion
esterase Esterase evidence-based nursing Evidence-based-
esterification Veresterung nursing
estramustine phosphate sodium evisceration Eviszeration
Estramustin evoked potential Potenzial (EP), evoziertes
estrangement; alienation Entfremdung evolution Evolution
estriol Östriol Ewing's sarcoma Ewing-Sarkom
estrogen Östrogen exacerbation Exazerbation
estron Östron examination Untersuchung
ethacrynic acid Etacrynsäure examination assistance Untersuchungen,
ethambutol hydrochloride Ethambutol Assistenz bei
ethanol Ethanol exanthem Exanthem
-
exchange transfusion in the newborn
Austauschtransfusion, des
Neugeborenen
excise exzidieren
excision Exzision
exploratory explorativ
explosion Explosion
explosive speech Sprache, explosive
exponent Exponent
exposure Exposition
excitability Exzitabilität expressing breast milk abpumpen von
excitant Exzitans Muttermilch
excitation Exzitation expression Expression
excited state Erregungszustand expressivity Expressivität
excitement Erregung expulsive stage Austreibungsperiode
excoriation Exkoriation expulsive stage of Iabor Austreibungsphase
excrement Exkrement exsanguination Exsanguination
excretion Exkretion exsiccosis Exsikkose
excretory exkretorisch exstrophy Ekstrophie
excretory organ Exkretionsorgan extension Extension
exercise electrocardiogram extension spasm Streckkrämpfe
Belastungselektrokardiogramm extensive widening of the symphysis
exercise promotion Aktivitäten, Förderung Symphysenlockerung
von extensor Extensor
exeresis Exhärese extensor carpi radialis brevis Extensor carpi
exertional headache radialis brevis
Belastungskopfschmerz extensor carpi radialis longus Extensor
exfoliation Exfoliation carpi radialis longus
exfoliative cytology Exfoliativzytologie extensor carpi ulnaris Extensor carpi
exhaustion Erschöpfung ulnaris
exhaustion psychosis extensor digiti minimi Extensor digiti
Erschöpfungspsychose minimi
exhibitionism Exhibitionismus extensor digitorum Extensor digitorum
exocrine exokrin manus
exocrine gland Drüsen, exokrine extensor digitorum longus Extensor
exogenous exogen digitorum longus
exogenous infection Infektion, exogene external extern
exophoria Exophorie external conjugate Conjugata, externa
exophthalmia Exophthalmus external ear Auris externa
exophthalmometer Exophthalmometer external pacemaker Herzschrittmacher,
exophytic exophytisch externer
exostosis Exostose external respiration Atmung, äußere
exotherrnie exotherm external rotation Außenrotation
exotoxin Exotoxin external version Wendung, äußere
expected date of delivery (EDD) exteroceptive exterozeptiv
Geburtstermin, errechneter (ET) exteroceptor Exterozeptor
expectorant Expektorans extinction Extinktion
expectoration Expektoration extirpation Exstirpation
experiment Experiment extracellular extrazellulär
experimental medicine Medizin, extracellular fluid Extrazellularflüssigkeit
experimentelle (EZF)
expertise Expertise extracorporeal extrakorporal
expiratory exspiratorisch extracorporeal membrane oxygenation
expiratory center Exspirationszentrum Membranoxygenation, extrakorporale
expiratory reserve volume Reservevolumen, extracorporeal shock-wave lithotripsy
exspiratorisches (ERV) Stoßwellenlithotripsie, extrakorporale
explantation Explantation extracranial extrakraniell
extract Extrakt fades Fades -
extramedullary extramedullär faciolingual faziolingual
extraocular extraokulär facultative fakultativ
extraocular musdes Augenmuskeln, äußere facultative aerobe Organismen, fakultativ
extraperitoneal extraperitoneal aerobe
extrapleural extrapleural facultative anaerobe Organismen,
extrapulmonary extrapulmonal fakultativ anaerobe
extrapyramidal extrapyramidal Fahrenheit Fahrenheit (F)
extrapyramidal disease Syndrom, failure to thrive Gedeihstörung
extrapyramidales faint Ohnmacht
extrasystole Extrasystole (ES) fall prevention Stürze,
extrauterine extrauterin Vorsichtsmaßnahmen gegen
extravasation Extravasation fallopian canal Fazialiskanal
extravascular fluid Flüssigkeit, extravasale fallopian tube Eileiter; Tuba uterina
extremity Extremität false diverticulum Divertikel, falsches
extrinsic extrinsisch false joint Pseudoarthrose
extrinsic muscle Muskel, extrinsischer false negative falschnegativ
extrinsic reflex Fremdreflex false pelvis Becken, großes
extroversion Extraversion false positive falschpositiv
extrovert extrovertiert falx Falx
extubation Extubation falx cerebelli Falx, cerebelli
exudate Exsudat falx cerebri Falx, cerebri
exudation Exsudation famciclovir Famciclovir
exudative enteropathy Enteropathie, familial familiär
exsudative familial histiocytic reticulosis Histiozytose,
exudative inflammation Entzündung, maligne
exsudative familial hypercholesterolemia
eye Auge Hypercholesterinämie, familiäre
eye care Augenpflege familial polyposis Polypose, familiäre
eye ground Augenhintergrund family Familie
eyebrow Augenbraue family counseling Familienberatung
eyedrops Augentropfen family dynamcis Familiendynamik
eyelash Augenwimper family integrity promotion
eyelid Augenlid Familienintegrität, Förderung der
family involvement Familie, Engagament
der
family mobilization Familie, Mobilisierung
Ffactor F-Faktor der
face Gesicht family planning Familienplanung
face Iift Face-Lifting family process maintenance Innerfamiliäre
face presentation Gesichtslage Prozesse, Erhaltung von
facial fazial family processes, altered Familienprozesse,
facial artery Arteria facialis veränderte
facial bones Gesichtsknochen family support Familie, Unterstützung der
facial hemiplegia Hemiplegie, faziale family therapy Familientherapie
facial muscle Gesichtsmuskulatur famotidine Famotidin
facial nerve Nervus facialis Fanconi's anemia Fanconi-Anämie
facial nerve paralysis Fazialislähmung; Fanconi's syndrome Fanconi-Syndrom
Gesichtslähmung fango Fango
facial neuralgia Gesichtsneuralgie far point Fernpunkt
facial tic Fazialiskrampf farad Farad (F)
facial vein Vena facialis farmer's lung Farmerlunge
• fascia Fascia; Faszie
fascicular faszikulär
fasciculation Faszikulation
fasciculus Faszikel
fasciitis Fasziitis
fascioliasis Faszioliasis
fasciolopsiasis Fasziolopsiasis
femoral artery Arteria femoralis
femoral epiphysis Femurepiphyse
femoral hemia Hernia, femoralis
femoral nerve Nervus femoralis
femoral pulse Femoralispuls
femoral reflex Femoralisreflex
femoral vein Vena femoralis
fast fasten femur Femur
fastigium Fastigium fenestra Fenster
fasting glucose value Nüchternblutzucker Jenestration Fenestration
fat Fett Jenfluramine hydrochloride Fenfluramin
fat embolism Fettembolie fenoterol Fenoterol
fat metabolism Fettmetabolismus fentanyl Fentanyl
fat necrosis Fettgewebsnekrose fermentation Fermentierung
fat pad Fettkörper fermentative dyspepsy Gärungsdyspepsie
fatality rate Sterblichkeitsziffer feming test Farnkrauttest
tather complex Vaterkomplex ferritin Ferritin
tather fixation Vaterfixierung fertile fertil
fatigue Ermüdung, Erschöpfung fertile eunuch syndrome Eunuchoidismus,
fatigue fracture Ermüdungsfraktur fertiler
fatty acid Fettsäure fertility Fertilität
fatty cirrhosis Fettzirrhose fertility preservation Fruchtbarkeit
fatty degeneration Degeneration, fettige (Fertilität), Erhaltung der
fatty diarrhea Fettdiarrhö fertilization Fertilisation
fatty liver Fettleber fester eitern
fauces Fauces fetal fötal
favism Favismus fetal alcohol syndrome
favus Favus Alkoholembryopathie
fear Furcht fetal asphyxia Asphyxie, fetale
febrifacient Pyretikum fetal blood sampling Fetalblutanalyse
febrile febril (FBA); Mikroblutuntersuchung (MBU)
febrile convulsion Fieberkrämpfe fetal bradycardia Bradykardie, fetale
febrile delirium Fieberdelir fetal circulation Kreislauf, fetaler
fecal fistula Kotfistel fetal death Fruchttod, intrauteriner
fecal impaction Stuhlverhaltung fetal distress Fetal distress
fecal softener Gleitmittel fetal hemoglobin Hämoglobin, fetales
fecalith Kotstein fetal hydantoin syndrome Antiepileptika-
feces Fäzes Embryofetopathie
fecundation Befruchtung fetallie Kindslage
fecundity Fruchtbarkeit fetal membranes Eihäute
feedback Feedback fetal movements Kindsbewegungen
feeding Essen, Hilfe beim; Füttern fetal tachycardia Tachykardie, fetale
feeling Gefühl fetid fötid
Feldenkrais therapy Feldenkrais-Therapie fetometry Fetometrie
fellatio Fellatio fetoplacental fetoplazentar
felon Panaritium fetor Foetor
Felty's syndrome Felty-Syndrom fetoscope Fetoskop
female weiblich fetoscopy Fetoskopie
female pseudohermaphroditism fetotoxic fetotoxisch
Pseudohermaphroditismus, feminius fetus Fötus
feminization Feminisierung fever Fieber
femoral femoral fever blister Fieberbläschen
fever treatment Fieberbehandlung finger-nose test Finger-Nase-Versuch -
fiber Faser fire-setting precautions
fiberoptics Glasfaseroptik Feuerschutzmaßnahmen
fibril Fibrille first aid Erste Hilfe
fibrillation Fibrillation first stage of Iabor Eröffnungsphase
fibrin Fibrin fish tapeworm infedion
fibrinogen Fibrinogen Fischbandwurminfektion
fibrinogenopenia Fibrinogenopenie fissure Fissur
fibrinolysis Fibrinolyse fissure fradure Fissur(fraktur)
fibrinolytics Fibrinolytika fistula Fistel
fibrinous pericarditis Perikarditis, fibrinosa fixation Fixierung
fibroadenoma Fibroadenom fixator Fixateur
fibroblast Fibroblast fixed combination drug
fibrocartilage Faserknorpel Kombinationspräparat
fibrochondroma Fibrochondrom fixed pupil Pupillenstarre
fibrocyst Fibrozyste flaccid paralysis Lähmung, schlaffe
fibrocystic disease of the breast flagellate Flagellat
Mastopathie, fibrozystische flagellation Flagellation
fibroid fibroid flail ehest Brustwandflattern
fibroidectomy Fibroidektomie flame photometry
fibrolipoma Fibrolipom Flammenemissionsphotometrie
fibroma Fibrom flap Hautlappen
fibromuscular dysplasia Dysplasie, flatulence Flatulenz
fibromuskuläre flatulence redudion Flatulenz, Linderung
fibromyositis Fibromyositis einer
fibroplasia Fibroplasie flatus Flatus
fibrosarcoma Fibrosarkom flea Floh
fibrosing alveolitis Lungenfibrose, flecainide acetate Flecainid
idiopathische flesh Fleisch
fibrosis Fibrose Fleteher factor Fletcher-Faktor
fibrothorax Fibrothorax flexion Flexion, Flexionslage
fibrous fibrös flexor Flexor
fibrous capsule Kapsel, fibröse flexor carpi radialis Musculus flexor carpi
fibrous dysplasia Fibrodysplasie radialis
fibula Fibula flexor carpi ulnaris Musculus flexor carpi
Fick's law Fick-Gesetz ulnaris
Fick's principle Fick-Formel flexor digitorum superficialis Musculus
field fever Feldfieber flexor digitorum superficialis
field of vision Blickfeld flexure Flexur
figure-of-eight bandage Schildkrötverband flight of ideas Ideenflucht
figure-of-eight dressing Rucksackverband floaters Mückensehen
filament Filament floating kidney Wanderniere
filariasis Filariasis floating patella Patella, tanzende
filial generation Filialgeneration flocculation test Flockungsreaktion
film badge Filmdosimeter flooding Reizüberflutung
filter Filter floppy infant syndrome Floppy-infant-
filum Filum Syndrom
fimbria Firnbrie floppy-valve syndrome
finding Befund Mitralklappenprolaps-Syndrom
fine-needle aspiration Feinnadelaspiration flora Flora
finger agnosia Fingeragnosie florid florid
finger breadth Querfinger(breite) flowmeter Flowmeter
• flu Grippe
fluctuant fluktuierend
fluctuation Fluktuation
flucytosine Flucytosin
fluid Fluidum
fluid balance Flüssigkeitsgleichgewicht
fluid management Flüssigkeitshaushalt
follicle-stimulating hormone
Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
follicular adenocarcinoma Adenokarzinom,
follikuläres
follicular phase Follikelreifung
follicular tonsillitis Tonsillitis, follikuläre
folliculitis Follikulitis
fluid monitoring Flüssigkeitshaushalt, follow-up Nachsorge
Monitoring des fomite Infektionsträger
fluid resuscitation Flüssigkeit, fontanel Fontanelle
Notfallverabreichung von food Nahrungsmittel
fluid retention Flüssigkeitsretention food allergy Nahrungsmittelallergie
fluid volume deficit Flüssigkeitsdefizit food chain Nahrungskette
fluid volumen excess food poisoning Lebensmittelvergiftung
Flüssigkeitsüberschuss foot Fuß
fluid/electrolyte management Flüssigkeits-/ foot care Fußpflege
Elektrolythaushalt foot reflexology Fußreflexzonenmassage
fluke Egel foot-and-mouth disease Maul-und-
flunisolide Flunisolid Klauenseuche (MKS)
fluocinolone acetonide footling breech Fußlage
Fluocinolonacetonid foramen Foramen
fluocinonide Fluocinonid foramen magnum Foramen, magnum
fluorescence Fluoreszenz foramen ovale Foramen, ovale
Forbes-Aibright syndrome Forbes-Albright·
fluorescent antibody test (FA test)
Syndrom
Immunfluoreszenztest
forced diarrhea Diarrhö, forcierte
fluoride Fluorid
forced diuresis Diurese, forcierte
fluorine Fluor (F)
forced expiratory volume
fluorosis Fluorose Sekundenkapazität
fluorouracil Fluorouracil forceps Forceps
fluoxetine hydrochloride Fluoxetin forceps delivery Zangenentbindung;
fluphenazine hydrochloride Fluphenazin Zangengeburt
fluprednisolone Fluprednisolon forearm Unterarm
flurandrenolide Fludroxycortid foreign body Fremdkörper
flurazepam hydrochloride Flurazepam foreign body granuloma
flutamide Flutamid Fremdkörpergranulom
flutter Flattern forensie forensisch
fluvoxamine maleate Fluvoxamin forensie medicine Medizin, forensische
FMD MKS foreplay Vorspiel
foam bath Schaumbad foreskin Vorhaut
focal fokal forewaters Vorblase; Vorwasser
focal symptom Herdsymptom formaldehyde Formaldehyd
focus Fokus formalin Formalin
Fogarty's catheter Fogarty-Ballonkatheter formication Ameisenlaufen
Foley catheter Foley-Katheter fomix Fornix
folie acid Folsäure fornix cerebri Fornix, cerebri
folic acid deficiency anemia fossa Fossa
Folsäuremangelanämie Fournier's gangrene Fournier-Gangrän
follicle Follikel Fowler's position Fowler-Lagerung
follicle stimulating hormone releasing factor foxglove Fingerhut
Follikelstimulierendes-Hormon- fractionation Fraktionierung
Releasing-Hormon (FSHRH) fracture Fraktur
fracture of clavicle Klavikulafraktur fugue Fugue -
fracture of olecranon Olekranonfraktur fulminant hepatitis Hepatitis, fulminante
fracture of patella Patellafraktur fumigate ausräuchern
fracture of skull Schädelfraktur functional funktionell
fracture of the pelvic ring functional disease Erkrankung,
Beckenringfraktur funktionelle
fracture-dislocation Luxationsfraktur functional dyspepsia Dyspepsie,
fragile Xsyndrome Fragiles-X-Syndrom funktionelle
francium Francium (Fr) functional murmur Herzgeräusch,
Frank-Starling relationship Frank-Starling- funktionelles
Gesetz functional nursing Funktionspflege
freckle Sommersprosse functional residual capacity
free nerve ending Nervenendigung, freie Residualkapazität, funktionelle (FRK)
free radical Radikal, freies fundiform Iigament of penis Ligamentum,
freezing point Gefrierpunkt fundiforme penis
Freiberg's infraction Freiberg-Köhler- fundoplication Fundoplikation
Syndrom fundus Fundus
Frei's test Frei-Hauttest fundus height of the uterus Fundusstand
fremitus Fremitus des Uterus
frenectomy Frenektomie fundus of stomach Magenfundus
frenotomy Frenotomie fungal infection Pilzinfektion
frenulum Frenulum fungal infection of nail Nagelmykose
frenulum of lips Lippenbändchen fungemia Fungärnie
frenulum of tongue Zungenbändchen fungi Fungi
frequency Frequenz fungicide Fungizide
fresh frozen plasma Fresh frozen Plasma fungistatic Fungistatikum
(FFP) funiculitis Funikulitis
freudian fixation Freudsche Fixierung funiculus Funiculus
freudian slip Freudscher Versprecher funnel ehest Trichterbrust
Fricke dosimeter Pricke-Dosimeter furosemide Furosemid
friction Friktion furrow Furche
friction rub Reiben furuncle Furunkel
Friedländer's bacillus Friedländer-Bacillus furunculosis Furunkulose
Friedländer's pneumonia Friedländer- fusion Fusion
Pneumonie
Friedreich's ataxia Friedreich-Ataxie
Friedreich's sign Friedreich-Zeichen
frigid frigid gag reflex Würgereflex
Fritsch's position Fritsch-Lagerung gait disorder Gangstörung
frontal bone Stirnbein galact- galakt( o )-
frontallobe Frontallappen galactocele Galaktozele
frontal plane Fronatlebene galactokinase Galaktokinase
frontal sinus Stirnhöhle galactorrhea Galaktorrhö
frontal veins Stirnvenen galactose Galaktose
frostbite Erfrierung galactose tolerance test
fructokinase Fruktokinase Galaktosetoleranztest
fructose Fruktose galactosemia Galaktosämie
fructose intolerance Fruktoseintoleranz galactostasis Milchstau
fructosemia Fruktosämie galactosuia Galaktosurie
fructosuria Fruktosurie galacturia Galakturie
frustration Frustration galanin Galanin
fucosidosis Fukosidose Galant reflex Galant-Reflex
• Galeazzi-Fraktur Galeazzi-Fraktur
galenicals Galenika
galenics Galenik
gallbladder Gallenblase
gallbladder carcinoma
Gallenblasenkarzinom
gallium Gallium (Ga)
gastrinoma Gastrinom
gastritis Gastritis;
Magenschleimhautentzündung
gastrocnemius Musculus gastrocnemius,
Wadenmuskel
gastroduodenal gastroduodenal
gastroduodenoscopy Gastroduodenoskopie
galvanic electric Stimulation Galvanisation gastroduodenostomy
gamete Gameten (pl.) Gastroduodenostomie
gamete intrafallopian transfer gastroenteritis Gastroenteritis
Gametentransfer gastroenterostomy Gastroenterostomie
gametocide Gametozid gastroesophageal reflux Reflux,
gametogenesis Gametogenese gastroösophagealer
gametozyt Gametozyt gastrointestinal gastrointestinal
gamma gamma gastrointestinal bleeding Blutung,
gamma globulins Gammaglobuline gastrointestinale
gamma radiation Gammastrahlung gastrointestinal intubation Intubation,
gamma ray Gammastrahlen gastrointestinale
gamma-glutamyl transpeptidase gastrokinetic drugs Gastrokinetikum
Gammaglutamyltranspeptidase (GGT) gastromalacia Gastromalazie
gammopathy Gammopathie gastromegaly Gastromegalie
gancyclovir Ganciclovir gastroparesis Gastroparese, Magenatonie
gangliocytoma Gangliozytom gastroplasty Gastroplastik
ganglion Ganglion (pl. Ganglien); gastroscope Gastroskop
üb erbein gastroscopy Gastroskopie
ganglioneuroma Ganglioneurom gastrostomy Gastrostomie
ganglionic blockade Ganglienblockade gaurdianship Vormundschaft
ganglionitis Ganglionitis gauze Gaze
gangliosid Gangliosid gay schwul
gangrene Gangrän gel Gel
Gardner's syndrome Gardner-Syndrom gel cushion Gelkissen
gas bacillus Gasbrandbazillus gel pad Gelkissen
gas embolism Gasembolie gelatin Gelantine
gas exchange, impaired Gasaustausch, gemelli Gemelli
gestörter gemfibrozil Gemfibrozil
gas gangrene Gasbrand gen Gen
gas sterilization Gassterilisation gender Geschlecht
gastrectasia Gastrektasie gene pool Genpool
gastrectomy Gastrektomie, gene therapy Gentherapie
Magenresektion general adaptation syndrome
gastric gastrisch Anpassungssyndrom, allgemeines
gastric analysis Magensaftuntersuchung generation Generation
gastric cancer Magenkarzinom generative generativ
gastric emesis Emesis generic Generikum
gastric fistula Magenfistel generic name Generic name
gastric inhibitory polypeptide Gastric genesis Genese
inhibitory polypeptide (GIP) genetic code Code, genetischer
gastric juice Magensaft genetic counselling Beratung, genetische
gastric lavage Magenspülung genetic death Tod, genetischer
gastric motility Motilität, gastrische genetic drift Drift, genetische
gastric mucin Muzin, gastrisches genetic engineering Gentechnik
gastrin Gastrin genetic map Chromosomenkarte
genetic marker Chromosomenmarker Gilchrist's bandage Gilchrist-Verband -
genetic polymorphism Polymorphismus, Gilles de Ia Tourette's syndrome Gilles-de-
chromosomaler la-Tourette-Syndrom
genetics Genetik gingiva Gingiva
genital glands Geschlechtsdrüsen gingival hyperplasia Gingivahyperplasie
genital stage Phase, (späte) genitale gingivectomy Gingivektomie
genitals Genitalien (pl.) gingivitis Gingivitis
genome Genom gingivostomatitis Gingivostomatitis
genotoxic genatoxisch ginseng Ginseng
genotype Genotyp glabella Glabella
gentamiein sulfate Gentamiein glacial acetic acid Eisessig
gentian violet Gentianaviolett gland Glandula, Drüse
genu Genu glans Glans
genus Gattung Glasgow Coma Scale Glasgow coma scale
geotrichosis Geotrichose glaucoma Glaukom; Star, grüner
geriatric agent Geriatrikum glia cell Gliazelle
geriatrics Geriatrie glioblastoma multiforme Glioblastom,
germ Keim multiformes
germ cell Keimzelle glioma Gliom
germ layer Keimblatt gliosis Gliose
germ plasm Keimplasma Glisson's capsule Glisson-Kapsel
German Association for Nursing Professionals globin Globin
Deutscher Berufsverband für globulin Globulin
Pflegeberufe e. V. globulinuria Globulinurie
German Educational Council for Nursing globus hystericus Globus
Professionals Deutscher Bildungsrat für glomangioma Glomangiom
Pflegeberufe glomerular glomerulär
German Institute for Medical Documentation glomerular disease Glomerulopathie
and Information Deutsches Institut für glomerular filtration Glomerulusfiltration
medizinische Dokumentation und glomerular filtration rate Filtrationsrate,
Information glomeruläre
German Red Cross Deutsches Rotes Kreuz glomerular Ultrafiltrate Primärharn
germanium Germanium (Ge) glomerulonephritis Glomerulanephritis
geroderma Geroderma glomerulosclerosis Glomerulasklerose
gerontology Gerontologie glomerulus Glomerulus (pl. Glomeruli)
geropsychiatry Gerontopsychiatrie glomus Glomus (pl. Glomera)
Gestalt Gestalt glomus tumor Glomustumor
Gestalt psychology Gestaltpsychologie glossa Glossa
Gestalt therapy Gestalttherapie glossectomy Glassektornie
gestation Gestation glossitis Glossitis
gestational age Gestationsalter glossodynia Glossodynie
gestational diabetes mellitus glossoepiglotic glossoepiglotisch
Schwangerschaftsdiabetes glossopharyngeal glossopharyngal
gestational psychosis Gestationspsychose glossoptosis Glossoptose
gestational toxicosis Gestose glottis Glottis
ghost cells Blutschatten glucagon Glukagon
giant cell Riesenzelle gluconeogenesis Glukoneogenese
giant cell carcinoma Riesenzellkarzinom glucose Glukose; Traubenzucker
Giardia Giardia glucose tolerance test Glukose-Toleranztest
giardiasis Giardiasis (GTT}
gibbus Gibbus glucosuria Glukosurie
gigantism Gigantismus glukokortikoids Glukokortikoide (pl.)
• glutamate Glutamat
glutamic acid (Giu) Glutaminsäure (Glu)
glutamine (Gin) Glutamin (Gln)
glutaraldehyde Glutaraldehyd
gluteal glutäal(is)
gluteal reflex Glutäalreflex
gluten Gluten; Klebereiweiß
graft rejection Transplantatabstoßung
graft-versus-host disease Graft-versus-
Host-Reaktion
gram Gramm (g)
gram-negative gramnegativ
gram-positive grampositiv
Gram's stain Gram-Färbung
gluteus Musculus glutaeus, Gesäßmuskel grand mal seizure Grand Mal
gluthatione Glutathion granular granulär
glycerin Glycerol, Glyzerin granulation tissue Granulationsgewebe
glycine Glycin (Gly) granule Granulum (pl. Granula)
glycocholic acid Glykocholsäure granulocyte Granulozyt
glycogen Glykogen granulocytopenia Granulozytopenie
glycogen storage disease granulocytosis Granulozytase
Glykogenspeicherkrankheit granuloma Granulom
glycogenesis Glykogenese granuloma annulare Granuloma anulare
glycolipid Glykolipid granuloma gluteale infantum Granuloma
glycolysis Glykolyse glutaeale infantum
glycoprotein Glykoprotein granuloma inguinale Granuloma inguinale
glycoside Glykosid granulomatosis Granulematose
glycosuria Glykosurie granulosa cell tumor Granulosazelltumor
gnathion Gnathion grasp reflex Greifreflex
goblet cell Becherzelle Grave's disease Basedow-Krankheit
goiter Struma, Kropf gravid gravide
gold Gold (Au) gravida Gravida
gold 198 Gold 198 gravidity Gravidität
Golgi-Mazzoni corpusdes Golgi-Mazzoni- gray Gray (Gy)
Körperchen gray substance Substanz, graue
Golgi's apparatus Golgi-Apparat great omentum Netz, großes
Golgi's cells Golgi-Zellen greater trochanter Trochanter, großer
gonad Gonaden (pl.) green tea Tee, grüner
gonadal aplasia Gonadenaplasie greenstick fracture Grünholzfraktur
gonadal dose Gonadendosis grief Trauer
gonadal dysgenesis Gonadendysgenesie grief reaction Trauerreaktion
gonadal shield Gonadenschutz grief work facilitation Trauerarbeit,
gonadotrophic gonadal Unterstützung der
gonadotropin Gonadotropin grieving, anticipatory Trauern, vorzeitiges
gonadotropin-releasing hormone grieving, dysfunctional Trauern,
Gonadotropin-releasing-Hormon unangemessenes
(GnRH) griseofulvin Griseofulvin
gonads Keimdrüsen groin Leiste
gonioscopy Gonioskopie gross motor skills Grobmotorik
goniotomy Goniotomie group Gruppe
gonoblennorrhea Goneblennorrhö group dynamics Gruppendynamik
gonococcal conjunctivitis Goneblennorrhö group therapy Gruppentherapie
gonococcus Gonokokkus growing pains Wachstumsschmerzen
gonorrhea Gonorrhö growth Wachstum
Gordon's reflex Gordon-Reflex growth factor Wachstumsfaktor
gout Urikopathie, Gicht growth failure Wachstumsstörung
graafian follicle Graaf-Follikel growth hormone Somatotropin
gradient Gradient growth hormone (GH) human
graft Graft; Transplantat Wachstumshormon
guaiac Guajakharz hallucination management -
guanethidine sulfat Guanethidin Halluzinationen, Umgang mit
guanine Guanin (Gua) hallucinogen Halluzinogen
guanosine Guanosin (Guo) hallucinogenesis Halluzinogenese
guardian rule Betreuungsrecht hallux Hailux
Guedel's signs Guedel-Schema hallux rigidus Hailux rigidus
guided imagery Imagination, gelenkte hallux valgus Hailux valgus
guidelines Leitlinien hallux valgus night splint Hallux-valgus-
Guillain-Bami's syndrome Guillain-Barre- Nachtschiene
Syndrom hallux varus Hailux varus
guilt work facilitation Schuldverarbeitung, halo cast Halo-Verband
Unterstützung bei der halo nevus Halonävus
gum Gummi, Zahnfleisch halogen Halogen
gustatory gustatorisch halogenated hydrocarbon
Guthrie-test Guthrie-Test Halogenkohlenwasserstoff
guttural guttural haloperidol Haloperidol
gynandry Gynandrie halothane Halothan
gynecography Gynäkographie Halsted's forceps Halsted-Zange
gynecology Gynäkologie Harnburg-Wechsler intelligence scale
gynecomastia Gynäkomastie Hamburg-Wechsler-Intelligenztest,
gypsum Gips HAWI
gyrase Gyrase hammer toe Hammerzeh
gyrus Gyrus (pL Gyri) hand Hand
hand disinfection Händedesinfektion,
hygienische
hand-foot-and-mouth disease Hand-Fuß-
Mund-Krankheit
habitat Habitat handicapped Behinderter
habitual abortion Abort, habitueller hangover Hangover
habitual dislocation Luxation, habituelle Hantavirus Hantavirus
habituation Habituation haploid haploid
habitus Habitus, Gewohnheit hapten Hapten
hacking cough Reizhusten haptics Haptik
Haemophilus Haemophilus haptoglobin Haptoglobin
Haemophilus influenzae Haemophilus hard chancre Schanker, harter
influenzae hard contact Jens Kontaktlinsen, harte
haemothorax Hämatothorax hard palate Gaumen, harter
hair Haar Häring·s tube Häring-Tubus
hair care Haarpflege harlequin fetus Harlekin-Fötus
hair follicle Haarfollikel Harrison's groove Harrison-Furche
hairy leukoplakia Haarleukoplakie haversian canal Havers-Kanal
hairy tongue Melanoglossie, Haarzunge, head Kopf
schwarze head of nursing staff Pflegedienstleitung
hairy-cellleukemia Haarzell-Leukämie head traction Kopfextension
half-life Halbwertszeit (HWZ) headache Kopfschmerzen
half-value layer Halbwertschichtdicke head-tilt Esmarch-Heiberg-Handgriff
halisteresis Halisterese healing Heilung
halitosis Halitose health Gesundheit
Hallervorden-Spatz's syndrome health and advice center Sozialstation
Hallervorden-Spatz-Krankheit health assessment Gesundheits-
hallocinosis Halluzinose Assessment
hallucination Halluzination health behavior Gesundheitsverhalten
• health care industry Gesundheitswesen
health care information exchange
Gesundheitsinformationen, Austausch
von
health care system
Gesundheitspflegesystem
health certificate Gesundheitszeugnis
heavy metal poisoning
Schwermetallvergiftung
heel Ferse
heel puncture Fersenpunktion
heel-knee-test Knie-Hacken-Versuch
Hegar's dilator Hegar-Stift
Hegar's sign Hegar-
health economics Gesundheitsökonomie Schwangerschaftszeichen
health education Gesundheitserziehung Heimlich maneuver Heimlich-Handgriff
health hazards Gesundheitsrisiken helium Helium (He)
health history Gesundheitsanamnese helium therapy Heliumtherapie
health maintenance, altered helix Helix
Gesundheitserhaltung, veränderte Hellin's law Hellin-Regel
health policy monitaring HELLP syndrome HELLP-Syndrom
Gesundheitspolitik, Kontrolle der helminth Helminthes (pl.)
Health Reform Art helminthiasis Helminthiasis
Gesundheitsstrukturgesetz helper T cell T-Helfer-Lymphozyten
health screening Gesundheits-Screening helpers syndrome Helfersyndrom
health system guidance hem- häm- {hämo-, hämato-)
Gesundheitssystem, Beratung des hemagglutination Hämagglutination
health-seeking behaviors hemagglutinin Hämagglutinin
Gesundheitsförderung, hemangioendothelioma
Verhaltensweisen zur Hämangioendotheliom
healthy gesund hemangioma Hämangiom
hearing Hörvermögen hemapoiesis Hämatopoese
hearing aid Hörgerät hemarthros Hämarthros
hearing loss Schwerhörigkeit hematemesis Hämatemesis
heart Herz hematest Hämoccult
heart beat Herzschlag hematochezia Hämatochezie
heart block Herzblock hematocrit Hämatokrit
heart disease risk factors Risikofaktoren, hematocyte Hämatozyt
für Herzerkrankungen hematogenesis Hämatogenese
heart rate Herzfrequenz hematogenous pigment Blutpigment
heart scan Herzszintigraphie hematology Hämatologie
heart sound Herzton hematoma Hämatom
heart surgery Herzchirurgie hematometra Hämatometra
heart transplantation Herztransplantation hematomyelia Hämatomyelie
heart valve Herzklappe hematopoietic system System,
heartburn Sodbrennen blutbildendes
heart-lung machine Herz-Lungen- hematospermia Hämatospermie
Maschine hematuria Hämaturie
heat Calor hemeralopia Hemeralopie
heat compress Wärmewickel hemi- hemi-
heat cramp Hitzekrampf hemianesthesia Hemianästhesie
heat exhaustion Hitzschlag hemiataxia Hemiataxie
heat exposure treatment Hitzeexposition, hemiblock Hemiblock
Behandlung nach einer hemigastrectomy Hemigastrektomie
heat hyperpyrexia Hitzehyperpyrexie hemilateral hemilateral
heat/cold application Wärme-/ hemiopia Hemianopsie,
Kälteanwendung Halbseitenblindheit
heavy chain H-Kette hemiparesis Hemiparese
heavy metal Schwermetall hemiplegia Hemiplegie
hemisphere Hemisphäre hepatic coma Koma, hepatisches -
hemizygote hemizygot hepatic Iobes Leberlappen
hemochromatosis Hämochromatose hepatic veins Venae hepaticae (pl.),
hemodialysis Hämodialyse Lebervenen (pl.)
hemodilution Hämodilution hepaticoduodenostomy
hemodynamic regulation Hepatikoduodenostomie
Hämodynamische Regulation hepaticoenterostomy
hemodynamics Hämodynamik Hepatikoenterostomie
hemofiltration Hämofiltration hepaticolithitomy Hepatikolithotomie
hemoglobin Hämoglobin (Hb) hepaticolithotripsy Hepatikolithotripsie
hemoglobin saturation hepatitis Hepatitis
Hämoglobinsättigung hepatitis B immune globuline (HBIG)
hemoglobinemia Hämoglobinämie Hepatitis-B-Immunglobulin
hemoglobinopathy Hämoglobinopathie hepatitis Bvaccine Hepatitis-B-Impfung
hemoglobinuria Hämoglobinurie hepatization Hepatisation
hemogram Differentialblutbild, hepatoblastoma Hepatoblastom
Hämogramm hepatogram Hepatogramm
hemolysin Hämolysin hepatography Hepatographie
hemolysis Hämolyse hepatolithiasis Hepatolithiasis
hemolytic anemia Anämie, hämolytische hepatology Hepatologie
hemolytic jaundice Ikterus, hämolytischer hepatoma Hepatom
hemoperfusion Hämoperfusion hepatomegaly Hepatomegalie
hemopericardium Hämoperikard; hepatorenal hepatorenal
Herzbeuteltamponade hepatorenal syndrome Syndrom,
hemophilia Hämophilie hepatorenales
hemoptysis Hämoptoe, Hämoptyse hepatosplenomegaly Hepatosplenomegalie
hemorheology Hämorheologie hepatotoxic hepatotoxisch
hemorrhage Hämorrhagie hepatotoxicity Hepatotoxizität
hemorrhage control Hämorrhagie,
heredity Heredität
Kontrolle einer
hemorrhage due to deficiency of vitamin K hermaphrodite Zwitter
Vitamin-K-Mangelblutung
hermaphroditism Hermaphroditismus
hemorrhagic diathesis Diathese, hermeneutics Hermeneutik
hämorrhagische hemia Hernie
hemorrhagic disesase of newborn Vitamin- herniated disk Bandscheibenvorfall
K-Mangelblutung herniation Herniation
hemorrhagic fever Fieber, hemiotomy Herniotomie
hämorrhagisches heroin Heroin
hemorrhagic shock Schock, herpangina Herpangina
hämorrhagischer herpes simplex Herpes simplex
hemorrhoid Hämorrhoiden (pl.) herpes zoster Zoster, Herpes zoster,
hemorrhoidectomy Hämorrhoidektomie Gürtelrose
hemosiderin Hämosiderin herpes zoster ophthalmicus Zoster
hemosiderosis Hämosiderose ophthalmicus
hemostasis Hämostase herpes zoster oticus Zoster oticus
hemostatic hämostatisch herpesvirus Herpesviren
hemothorax Hämothorax hertz Hertz (Hz)
Henle's loop Henle-Schleife hetero- hetero-
hepar Hepar heteroantibody Heteroantikörper
heparin Heparin heteroantigen Heteroantigen
hepatectomy Hepatektomie heterochromatin Heterochromatin
hepatic hepatisch heterochromosom Heterochromosom
• heterocytotropic antibody Antikörper,
heterozytotroper
heterogamy Heterogamie
heterogeneous heterogen
heterogeneous vaccine Heteroimpfstoff
heterogenesis Heterogenese
heterologic pain Schmerz, fortgeleiteter
histocompatibility antigen
Histokompatibilitätsantigen
histocompatibility gen
Histokompatibilitätsgen
histocyte Histiozyt
histogram Histogramm
histography Histographie
heteroploid heteroploid histology Histologie
heterosexual heterosexuell histolysis Histolyse
heterotopic transplantation histone Histon
Heterotransplantation histopathology Histopathologie
heterozygous heterozygot Histoplasma capslulatum Histoplasma
heuristic Heuristik capsulatum
hexachlorophene Hexachlorophen histoplasmosis Histoplasmose
hexamethonium Hexamethonium HLA-Komplex HLA-System
hexokinase Hexakinase Hodgkin's disease Hodgkin-Krankheit
hexose Hexose holism Ganzheitlichkeit
hiatal hernia Hiatushernie holismus Holismus
hiatus Hiatus holistic health care Ganzheitspflege;
hiatus aorticus Hiatus aorticus, Gesundheitspflege, holistische
Aortenschlitz holistic nursing Ganzheitspflege
hiatus esophagus Hiatus oesophageus holocrine holokrin
Hib disease Hib-Krankheit holocrine secretion Sekretion, holokrine
hibernation Hibernation hologynic hologyn
hiccup Singultus, Schluckauf Homan's sign Hornan-Zeichen
hidrosis Hidrose home care Gemeindepflege
high frequency ventilation home maintenance assistance Zuhause,
Hochfrequenzbeatmung Unterstützung bei der Erhaltung des
high-density Iipoproteins High-density- home maintenance management, impaired
Lipoproteine (HDL) Zuhause, gestörte Erhaltung des
high-risk pregnancy homeo- hom(ö)o-
Risikoschwangerschaft homeomorphous homöomorph
high-risk pregnancy care homeopathy Homöopathie
Risikoschwangerschaft, Pflege bei homeostasis Homöostase
hilum Hilum homioithermic homöotherm
hinge joint Scharniergelenk homo- homo-
hip replacement Hüftendoprothese Homo sapiens Homo sapiens
hippocampus Hippocampus homocysteine Homozystein
Hippocrates Hippakrates homogeneous homogen
Hippocratic oath Eid des Hippakrates homogenesis Homogenese
hirsutism Hirsutismus homogenized homogenisiert
His bundle electrogram His-Bündel- homolateral homolateral
Elektrokardiogramm (HBE) homolog homolog
His-Purkinje system His-Purkinje-System homologous chromosomes Chromosomen,
histaminase Histaminase homologe
histamine Histamin homologous graft/transplantation
histamine blocking agent Transplantation, allogene
Histaminantagonist homosexual homosexuell
histidine Histidin (His) homovanillic acid Homovanillinsäure
histioblast Histioblast homozygous homozygot
histo- histo- hookworm disease Hakenwurmkrankheit
histocompatibility Histokompatibilität Hope Instillation Hoffnung, Vermitteln von
hopelessness Hoffnungslosigkeit hydramnion Hydramnion -
hordeolum Hordeolum hydranencephaly Hydranenzephalie
hormone Hormon hydration Hydratation
hormone therapy Hormontherapie hydroactive dressing/bandage
horn Horn Hydroaktivverband
Horner's syndrome Horner-Syndrom hydrocarbons Kohlenwasserstoffe
horseshoe kidney Hufeisenniere hydrocele Hydrozele
hospice Hospiz hydrocephalus Hydrozephalus,
hospital Krankenhaus Wasserkopf
hospital clinic Klinik hydrochloric acid Salzsäure
hospital sponsor Krankenhausträger hydrochlorthiazide Hydrochlorthiazid
hospitalism Hospitalismus hydrocodone bitartrate Hydrocodon
host Wirt hydrocolloid dressinglbandage
hot compress Wärmewickel Hydrokolloidverband
hot flash Wallungen hydrocortisone Hydrokortison
hot-water bottle Wärmflasche hydrogel Hydrogel
housemaid's knee Hausmädchenknie hydrogel bandage Hydrogelverband
Huhner test Sims-Huhn er-Test hydrogen Wasserstoff (H)
Human lmmunodeficiency Virus Human hydrogen bonding
Immunodeficiency Virus (HIV) Wasserstoffbrückenbindung
human insulin Humaninsulin hydrogen ion concentration
Human leucocyte antigen Human- Wasserstoffionenkonzentration
Leucocyte-Antigen (HLA) hydrogenase Hydrogenase
human papilloma virus hydrolase Hydrolase
Humanpapillomavirus (HPV) hydrolysis Hydrolyse
human parvovirus Parvoviren (pl.) hydromorphone hydrochloride
human placentallactogen PlazentaJaktogen Hydromorphon
(HPL) hydronephrosis Hydronephrose
human protein C Protein C hydropenia Hydropenie
human T-celllymphotropic virus Humane hydropericardium Hydroperikard
lymphotrope Retroviren (pl.) hydroperitoneum Hydroperitoneum
humanism Humanismus hydrophilic hydrophil
humectant Feuchthaltemittel hydrophobic hydrophob
humerus Humerus hydropolymer bandage
humor Humor Hydropolymerverband
humoral humoral hydrops Hydrops, Wassersucht
hunger Hunger hydrops fetalis Hydrops fetalis
hunger pain Hungerschmerz hydrops gravidarum Hydrops gravidarum
Huntington's chorea Chorea-Huntington hydroquinone Hydrochinon
Hürthle cell tumor Hürthle-Zelltumor hydrotherapy Hydrotherapie
Hutchinson's triad Hutchinson-Trias hydrothorax Hydrothorax
hyaline Hyalin hydrotropism Hydrotropie
hyaloid hyaloid hydroxide Hydroxid
hyaloplasm Hyaloplasma hydroxychloroquine sulfate
hyaluronic acid Hyaluronsäure Hydroxychloroquin
hyaluronidase Hyaluronidase hydroxyl group Hydroxylgruppe (OH-
hybrid Hybride Gruppe)
hybridization Hybridisierung hydroxyurea Hydroxyharnstoff
hybridoma Hybridom hydroxyzine hydrochloride Hydroxyzin
hydantoin Hydantoine (pl.) hygiene Hygiene
hydatid Hydatide hymen Hymen, Jungfernhäutchen
hydralazine Hydralazin Hymenoiepis Hymenoiepis
-
hyoglossus hyoglossus
hyoid hyoid
hyoscyamine Hyoscyamin
hypalgesia Hypalgesie
hyper- hyper-
hypernatremia Hypernatriämie
hyperopia Hyperopie, Weitsichtigkeit
hyperorchidism Hyperorchismus
hyperosmia Hyperosmie
hyperosmolarity Hyperosmolarität
hyperacidity Hyperazidität hyperostosis Hyperostose
hyperactivity Hyperaktivität hyperoxemia Hyperoxämie
hyperalbuminemia Hyperalbuminämie hyperoxia Hyperoxie
hyperalgia Hyperalgesie hyperparathyroidism
hyperalimentation Hyperalimentation Hyperparathyreoidismus
hyperammonemia Hyperammonämie hyperphosphoremia Hyperphosphorämie
hyperbaric chamber Überdruckkammer hyperpigmentation Hyperpigmentierung
hyperbaric oxygenation Sauerstoff- hyperpituitarism Hyperpituitarismus
Überdrucktherapie hyperplasia Hyperplasie
hyperbilirubinemia Hyperbilirubinämie hyperpnea Hyperpnoe
hypercalcemia Hyperkalzämie hyperprolactinemia Hyperprolaktinämie
hypercalcemic nephropathy Nephropathie, hyperproteinemia Hyperproteinämie
hyperkalzämische hyperpyrexia Hyperpyrexie
hypercalciuria Hyperkalzurie hyperreflexia Hyperreflexie
hypercapnia Hyperkapnie hypersensibility Hypersensibilität
hypercapnic acidosis Azidose, hypersensitivity reaction
hyperkapnische Überempfindlichkeitsreaktion,
hyperchloremia Hyperchlorämie Hypersensibilitätsreaktion
hyperchlorhydria Hyperchlorhydrie hypersomnia Hypersomnie
hypercholesterolemia hypersplenism Hypersplenismus
Hypercholesterinämie hypertelorism Hypertelorismus
hyperchromia Hyperchromie hypertension Hypertonie
hypercoagulability Hyperkoagulabilität hypertensive crisis Krise, hypertensive
hyperemesis gravidarum Hyperemesis hypertensive retinopathia Retinopathie,
gravidarum hypertone
hyperemia Hyperämie hyperthermia Hyperthermie
hyperesthesia Hyperästhesie hyperthyroidism Hyperthyreose,
hyperextension Hyperextension Schilddrüsenüberfunktion
hypergenitalism Hypergenitalismus hypertonic saline Kochsalzlösung,
hyperglobulinemia Hyperglobulinämie hypertone
hyperglycemia Hyperglykämie hypertonic solution Lösung, hypertone
hyperglycemic-hyperosmolar nonketonic hypertonus Hypertonus
Koma Koma, hyperglykämisches hypertrophic cardiomyopathy
(hyperosmolar-non-ketonisches) Kardiomyopathie, hyperthrophe
hyperhidroses Hyperhidrose hypertrophy Hypertrophie
hyperhydration Hyperhydratation hyperventilation Hyperventilation
hyperinsulinismus Hyperinsulinismus hyperventilation tetany
hyperkalemia Hyperkaliämie Hyperventilationstetanie
hyperkeratinization Hyperkeratose hypervitaminosis Hypervitaminose
hyperlipidemia Hyperlipidämie hypervolemia Hypervolämie
hyperlipoproteinemia hypha Hyphen
Hyperlipoproteinämie hyphema Hyphäma
hypermagnesemia Hypermagnesiämie hypnagogue Hypnagogum
hypermetabolism Hypermetabolismus hypno- hypno-
hypermetria Hypermetrie hypnosis Hypnose
hypermnesia Hypermnesie hypnotherapy Hypnotherapie
hypermotiliy Hypermotilität hypnotics Hypnotika (pl.)
hypnotize hypnotisieren
hypo- hypo-
hypoacitity Hypoazidität
hypoalbuminemia Hypoalbuminämie
hypoallergenic hypoallergen
hypocalcemia Hypokalzämie
hypocalcemic tetany Tetanie,
hypokalzämische
hypostatic hypostatisch
hypotension Hypotonie
hypothalamic hormones
Hypothalamushormone
hypothalamus Hypothalamus
hypothermia Hypothermie
hypothesis Hypothese
hypothyroidism Hypothyreose;
-
hypocalcuria Hypokalzurie Schilddrüsenunterfunktion
hypochloremia Hypochlorämie hypotonia Hypotonus
hypochlorhydria Hypochlorhydrie hypotonic saline Kochsalz, hypotones
hypochondriac Hypochondrium hypotonic solution Lösung, hypotone
hypochondriasis Hypochondrie hypoventilation Hypoventilation
hypochromic hypochrom hypovolemia Hypovolämie;
hypochromic anemia Anämie, hypochrome Volumenmangel
hypofibrinogenemia Hypofibrinogenämie hypovolemic shock Schock,
hypofundion Hypofunktion hypovolämischer
hypogammaglobulinemia hypoxemia Hypoxämie
Hypogammaglobulinämie hypoxia Hypoxie
hypogastric hypogastrisch hysteredomy Hysterektomie
hypogenitalism Hypogenitalismus hysteria Hysterie
hypoglossal hypoglossal hysterography Hysterographie
hypoglycemia Hypoglykämie hysterolaparotomy Hysterolaparotomie
hypoglycemic coma Koma, hysterosalpingography
hypoglykämisches Hysterosalpingographie
hypogonadism Hypogonadismus hysteroscopy Hysteroskopie
hypoinsulinism Hypoinsulinismus hysterotomy Hysterotomie
hypokalemia; hypopotassemia
Hypokaliämie
hypokinesia Hypokinesie
hypomagnesemia Hypomagnesiämie I Band I -Streifen
hypomania Hypomanie I cell disease I-Zell-Krankheit
hypomotility Hypomotilität iatrogenic iatrogen
hyponatremia Hyponatriämie ibuprofen Ibuprofen
hypoparathyroidism ichthyosis Ichthyose
Hypoparathyreoidismus ichthyosis vulgaris Ichthyosis vulgaris
hypopharyngeal diverticulum icterus Gelbsucht
Zenkerdivertikel iderus gravis neonatorum Ikterus, gravis
hypopharynx Hypopharynx neonatorum
hypophonia Hypophonie id Es
hypophoria Hypophorie idea Idee
hypophyseal hormones idea of persecution Verfolgungswahn
Hypophysenhormone ideational apraxia Apraxie, ideatorische
hypophysedomy Hypophysektomie identification Identifikation
hypophysis Hypophyse identity Identität
hypopituitarism Hypopituitarismus identity crisis Identitätskrise
hypoplasia Hypoplasie ideomotor apraxia Apraxie,
hypopnea Hypopnoe ideomotorische
hypoproteinemia Hypoproteinämie idio- idio-
hypoprothrombinemia idiopathic idiopathisch
Hypoprothrombinämie idiopathy Idiopathie
hypopyon Hypopyon idiosyncrasy Idiosynkrasie
• idiotype Idiotypie
idoxuridine Idoxuridin
lgA deficiency IgA-Mangel
ileal conduit Ileum-Conduit
ileitis Ileitis
ileocecal ileozäkal
ileocecal syndrome Ileozäkalsyndrom
impression method Abklatschprobe
impulse Impuls
impulse control training Impulskontrolle,
Training der
in- in-
in situ in situ
in utero in utero
ileocecal valve Ileozäkalklappe in vitro in vitro
ileocolitis Ileokolitis in vitro fertilization In-vitra-Fertilisation
ileostomy Ileostomie (IVF)
ileum Ileum in vivo in vivo
ileus Ileus in vivo fertilization In-vivo-Fertilisation
iliac fascia Darmbeinfaszie inacidity Anazidität
iliacus iliacus, Musculus iliacus, inactivation Inaktivierung
Darmbeinmuskel inanition Inanition
ilium Os ilium inborn errors of metabolism
illiterate Analphabet Stoffwechselanomalien, angeborene
illness Krankheit inbreeding Inzucht
illusion Illusion incarceration Inkarzeration
imagination Imagination incest Inzest
imago Imago incidence Inzidenz
imipenem Imipenem incident reporting Zwischenfälle, Berichte
imipramin Imipramin über
immature baby Frühehen incision Inzision
immobilization Immobilisation incision site care Inzisionsstelle, Pflege
immune immun einer
immune complex Immunkomplex incisor Schneidezahn
immune response Immunantwort incisura Inzisur
immune system Immunsystem incoherence Inkohärenz
immunity Immunität incompatibility Inkompatibilität
immunization Immunisierung incompetence Insuffizienz
immunization administration Impfung, incompetent cervix Zervixinsuffizienz
Verabreichung einer incomplete abortion Abort,
immunoassay Immunassay unvollständiger
immunodeficiency diseases Immundefekte incomplete dislocation Subluxation;
immunodiffusion Immundiffusion Luxation, unvollständige
immunoglobulin Immunglobulin incomplete fracture Fraktur,
lmmunology Immunologie unvollständige
immunostimulants Immunstimulanzien incontinence Inkontinenz
immunosuppression Immunsuppression incontinence, bowel Stuhlinkontinenz
immunosuppressives Immunsuppressiva incontinence, functional Inkontinenz,
immunotherapy Immuntherapie funktionelle
impaired micturition Miktionsstörung incontinence, stress Stressinkontinenz
impaired swallowing Schluckstörung incontinence, total Inkontinenz,
impermeable impermeabel vollständige
impetigo Impetigo, Eiterflechte incontinence, urge Dranginkontinenz
implant Implantat incrustation Inkrustation
implantation Implantation incubation period Inkubationszeit
implementation Implementation incubator Inkubator
impotence Impotenz incurable inkurabel
impregnation Imprägnation incus Incus, Amboss
impression Impression index medicus Index Medicus
indican Indikan inferior mesenteric vein Vena mesenterica -
indication Indikation inferior; Gekrösevene, untere
indicator Indikator inferior vena cava Vena cava inferior;
indigestion Indigestion Hohlvene, untere
indirect bilirubin Bilirubin, indirektes inferiority complex
individual psychology Minderwertigkeitskomplex
Individualpsychologie infertility Infertilität
indolent indolent infiltration Infiltration
indometacin Indometacin inflammation Entzündung
induce induzieren influenza Influenza
induced abortion Abruptio graviditatis; information Aufklärung
Abtreibung; Schwangerschaftsabbruch infraction fracture Knickbruch
induction Induktion infradian rhythm Rhythmus, infradianer
induction of anesthesia Narkoseeinleitung inframaxillary inframaxillär
induction of labour Geburtseinleitung infraorbital infraorbital
inductive approach Ansatz, induktiver infrared ear thermometer Ohrthermometer
inductor Induktor infrared radiation Infrarotstrahlung
induration Induration infrared therapy Infrarottherapie
industrial health Arbeitshygiene infrared thermography
industrial psychology Arbeitspsychologie Infrarotthermographie
indwelling catheter Verweilkatheter infundibulum Infundibulum
inert inert infusate Infusat
inert gas Edelgas infuser Infusornat
infusion Infusion
inertia Inertie
infusion calculation Infusionsberechnung
infant Säugling infusion pump Infusionspumpe
infant behavior, disorganized infusion system Infusionsbesteck
Verhaltensorganisation, unausgereifte ingestion Ingestion
kindliche
inguinal inguinal
infant care Säuglingspflege inguinal canal Leistenkanal
infantile infantil inguinal hernia Leistenbruch,
infantile autism Autismus, infantiler Leistenhernie
infantile colic Kolik, beim Säugling inguinal ring Leistenring
infantilism Infantilismus inhalant Inhalat
infarct Infarkt inhalation anaesthetics
infarction Infarzierung Inhalationsanästhetika
infaust infaust inhalation anesthesia Inhalationsnarkose
infect infizieren inhalation therapy Inhalationstherapie
infection Infektion inhaler Inhalationsgerät
infection control Infektionsschutz inheritance Erbe
infection control committee inhibin Inhibin
Hygienekomission inhibition Hemmung
infection control nurse Hygienefachkraft inhibitor Inhibitor
infection protection Infektionsschutz initial touch Initialberührung
infection, risk of Infektionsrisiko initiator Initiator
infectious disease Infektionskrankheit injection Injektion
infectious mononucleosis Mononucleosis injury, risk of Verletzungsrisiko
infectiosa, Pfeiffer-Drüsenfieber innervation Innervation
inferior inferior innominate vein Vena brachiocephalica
inferior mesenteric artery Arteria inoculation Inokulation
mesenterica inferior; inoculum Inokulum
Gekröseschlagader, untere inoperable inoperabel
• inorganic anorganisch
inotropic inotrop
inpatients' charter Charta des
Krankenhauspatienten
input Input
inquest Leichenschau
insect bite Insektenstich
Intention Intention
Intention tremor Intentionstremor
inter- inter-
interaction processes Interaktionsprozesse
interactional model Interaktionsmodell
intercellular interzellulär
intercostal interkostal
insecticide Insektizid intercostal neuralgia Interkostalneuralgie
Insemination Insemination intercostalspace Interkostalraum (ICR)
insensible perspiration Perspiratio intercurrent interkurrent
insensibilis interdisciplinary interdisziplinär
Insertion Insertion interference Interferenz
insight Einsicht interferent interferent
insipid insipidus Interferon Interferon (IFN)
insomnia Insomnia interleukins Interleukine (pl.)
Inspiration Inspiration intermediate intermediär
inspiratory dyspnea Dyspnoe, intermediate care Intermediate-Care
inspiratorische intermediate host Zwischenwirt
inspiratory reserve volume intermenstrual intermenstruell
Reservevolumen, inspiratorisches intermittent intermittierend
Instillation Instillation intermittent assisted ventilation Beatmung,
instinct Instinkt intermittierend assistierte
Institution Institution intermittent claudication
instruction Anleitung Schaufensterkrankheit
Instrument Instrument intermittent fever Fieber,
insufflation Insufflation intermittierendes
Insulin Insulin intermittent mandatory ventilation
Insulin preparations Insulinanaloga Beatmung, intermittierend
Insulin pump Insulinpumpe mandatorische
Insulin resistance Insulinresistenz intermittent positive-pressure ventilation
Insulin shock Insulinschock Überdruckbeatmung, intermittierende
Insulin substitutes Insulinanaloga internal intern
Insulin tolerance test Insulintoleranztest internal acoustic meatus Gehörgang,
Insulinase Insulinase innerer
insulin-dependent diabetes mellitus internal carotoid artery Arteria carotis
Diabetes mellitus, insulinabhängiger interna; Kopfschlagader, innere
insulinemia Insulinämie internal ear Innenohr
Insulinoma Insulinom internal iliac artery Arteria iliaca interna;
Insulitis Insulitis Hüftschlagader, innere
insultus Insult internal iliac vein Vena iliaca interna;
insurance authorization Versicherung, Hüftvene, innere
Bevollmächtigung einer internal jugular vein Vena jugularis
integral dose Energiedosis, integrale interna; Halsvene, innere
Integration Integration internal medicine Innere Medizin
intellect Intellekt internal rotation Innenrotation
intellectualization Intellektualisierung internal thoracic artery Arteria tboracica
intelligence Intelligenz interna; Brustkorbschlagader, innere
intelligence quotient Intelligenzquotient internal thoracic vein Vena thoracica
(IQ) interna; Brustkorbvene, innere
intelligence test Intelligenztest International Classification of Diseases
intensive care Intensivpflege Internationale Klassifikation der
intensive care unit Intensivstation Krankheiten (ICD)
International Council of Nurses
International Council of Nurses (ICN)
International Red Cross Society
Internationales Komitee vom Roten
Kreuz
International System of Units
Internationales Einheitensystem (SI)
International Unit Internationale Einheit
intraabdominal intraabdominal
intraarterial intraarteriell
intraarticular intraartikulär
intracanalicular intrakanalikulär
intracardiac intrakardial
intracellular intrazellulär
intracellular fluid Intrazellulärflüssigkeit
(IZF)
-
(IE) intracerebral intrazerebral
intemeuron Interneuron intracerebral hematoma Hämatom,
internist Internist intrazerebrales
interosseous interossär intracerebral hemorrhage Blutung,
interphase Interphase intrazerebrale
interpleural space Interpleuralraum intracranial intrakraniell
intersexuality Intersexualität intracranial aneurysm Aneurysma,
interspinous interspinal intrakranielles
interstitial interstitiell intracranial pressure Hirndruck
interstitial cystitis Zystitis, interstitielle intracranial pressure measuring ICP-
interstitial fluid Flüssigkeit, interstitielle Messung
interstitial nephritis Nephritis, intracranial pressure monitoring
interstitielle Hirndruck-Monitoring
interstitial pneumonia Pneumonie, intracutaneous intrakutan
interstitielle intradermal intradermal
interstitial tissue Gewebe, interstitielles intradermal injection Injektion,
intertrigo Intertrigo, Wolf intradermale
intervall Intervall intradermal test Intrakutantest
intervention Intervention
intraductal intraduktal
interventricular interventrikulär
intramural intramural
interventricular septum
intramuscular intramuskulär
Kammerscheidewand
intramuscular injection Injektion,
intervertebral intervertebral
intervertebral disk Bandscheibe intramuskuläre
intestinal intestinal intraocular intraokular
intestinal angina Angina, intestinale intraocular pressure Augeninnendruck
intestinal atresia Darmatresie intraoperative intraoperativ
intestinal colic Darmkolik intraoperative hyperthermia Hyperthermie,
intestinal fistula Darmfistel intraoperative
intestinal flora Darmflora intraosseous intraossär
intestinal flu Darmgrippe intrapartal care Pflege, bei der Entbindung
intestinal gas Darmgas intrapleural intrapleural
intestinal juice Darmsaft intrapulmonary intrapulmonal
intestinallavage Hebe-Senk-Einlauf intrathecal intrathekal
intestinal obstruction Darmobstruktion intrathecal injection Injektion, intrathekale
intestinal perforation Darmperforation intrauterine intrauterin
intestinal tract Darmtrakt intrauterine device Intrauterinpessar (IUP)
intestinal tube Darmrohr intravascular intravaskulär
intestine Intestinum intravenous intravenös (i.v.)
intima Intima intravenous catheter Katheter,
intolerance Intoleranz intravenöser
intoxication Intoxikation intravenous infusion Infusion, intravenöse
intra- intra- intravenous injection Injektion,
intra partum intra parturn intravenöse
-
intravenous insertion Verweilkanüle, Legen
einer intravenösen
intravenous pyelography Pyelographie,
intravenöse
intravenous syringe pump Perfusor
-
irreparable irreparabel
irreversible irreversibel
irrigation Irrigation
irritable bladder Reizblase
irritable bowel syndrome Reizkolon
intravenous therapy Intravenöse Therapie irritants Irritanzien
intraventricular intraventrikulär ischemia Ischämie
intraventricular block Block, ischemic heart disease Herzkrankheit,
intraventrikukärer ischämische
intraventricular pressure Ventrikeldruck ischium Ischium
intrinsic intrinsisch lshiahara color test Ishiahara- Farbtest
intrinsic factor Intrinsic Factor islands of Langerhans Langerhans-Inseln
introjection Introjektion iso- iso-
introversion Introversion isoagglutination Isoagglutination
introvert introvertiert isoagglutinin Isoagglutinin
intubation Intubation, blinde isoagglutinogen lsoagglutinogen
invagination Invagination isoantibody Isoantikörper
invasion Invasion isoantigen Isoantigen
invasive invasiv isobaric isobar
invasive hemodynamic monitaring isoenzyme Isoenzym
Monitoring, invasives isogenesis Isogenese
hämodynamisches isograft Isotransplantation
inversion Inversion isolation Isolation
invert sugar Invertzucker isolation ward Isolierstation
invigorating sponge bath isoleueine Isoleuein (IIe)
Ganzkörperwaschung, belebende isomers Isomere
involution Involution isometric isometrisch
iodide Iodid isometric exercise Übungen, isometrische
iodine Iod (I) isometrical exercise Bewegungsübungen,
iodine poisoning Iodvergiftung isometrische
iodism Iodismus isoniazid Isoniazid
iodize iodieren isopropyl alcohol lsopropylalkohol
iododerma Iododerma isosorbide dinitrate Isosorbiddinitrat
ion Ion isotones Isotone
ionic bonding Ionenbindung isotonic isoton
ionization Ionisierung isotonic exercise Übungen, isotonische
ionizing radiation Strahlung, ionisierende isotonic solution Lösung, isotonische
ionophoresis lonophorese isotope Isotop
ipecac Ipekak isovaleric acid Isovaleriansäure
1-positioning I-Lagerung isthmus Isthmus
IPPV IPPV lxodes Ixodes
iridectomy Iridektomie
iridium Iridium (Ir)
iridology Irisdiagnose
iris Iris jacksonian epilepsy Jackson-Krämpfe
iron Eisen (Fe) jactation Jaktation
iron deficiency anemia Eisenmangelanämie jamais vu Jamais-vu
iron metabolism Eisenstoffwechsel Jarisch-Herxheimer reaction Jarisch-
iron-rich food Nahrung, eisenhaltige Herxheimer- Reaktion
irradiation Bestrahlung jaundice Gelbsucht; Ikterus
irrational irrational jaw Kiefer
irreductible irreponibel jaw reflex Masseterreflex
jejunostomy Jejunostomie keratinocyte Keratinozyt -
jejunotomy Jejunotomie keratitis Keratitis
jejunum Jejunum kerato- kerato-
Jendrassik's maneuver Jendrassik- keratoacanthoma Keratoakanthom
Handgriff keratoconjunctivitis Keratokonjunktivitis
jet lag Jet lag keratoglobus Keratoglobus
job description Stellenbeschreibung keratokonus Keratokonus
joint Gelenk keratolysis Keratolyse
joule Joule keratoma Keratom
jugular jugular(is) keratomalacia Keratomalazie
jugular pulse Jugularispuls keratomycosis Keratomykose
jugular vein Halsvene; Vena jugularis keratoplasty Keratoplastik
jugum Jugum keratosis Keratose
junction Junktur kernicterus Kernikterus
junction nevus Junktionsnävus Kernig's sign Kernig-Zeichen
juniper tar Wacholderharz ketamine hydrochloride Ketamin
juvenile juvenil ketoazidosis Ketoazidose
juxtaarticular juxtaartikulär ketone Keton
juxtaglomerular juxtaglomerulär ketone bodies Ketonkörper
juxtaglomerular apparatus Apparat, ketonemia Ketonämie
juxtaglomerulärer ketoprofen Ketoprofen
ketose Ketose
ketosis Ketosis
kidney Niere
kaliuresis Kaliurese kidney cancer Nierenkarzinom
kallikrein-kinin syndrome Kallikrein-Kinin- kidney disease Nierenerkrankungen
System (KKS) killer cens Killerzellen
kanamycin sulfate Kanamycin killer t cens Killer-T-Zellen
Kangeroo Care Kängurumethode, Pflege kilocalorie Kilokalorie (kcal)
nach der kilogram Kilogramm (kg)
kaolin Kaolin kinase Kinase
Kaposi's saKoma Kaposi-Sarkom kinesia Kinetose
karaya gum ring Karayaring kinesiology Kinesiologie
Kardex Kardex kinesiotherapy Kinesiotherapie
karyo karyo- kinesis Kinesis
karyocyte Karyozyt kinesthesia Kinästhesie
karyogamy Karyogamie kinesthetic infant handling Infant-handling
karyogenesis Karyogenese kinesthetic sense Sinn, kinästhetischer
karyokinesis Karyokinese kinesthetics Kinästhetik
karyolymph Karyolymphe kinetic therapy Kinetische Therapie
karyolysis Karyolyse kinetics Kinetik
karyometry Karyometrie kinin Kinine
karyon Karyon Klebsiena Klebsiella
karyorrhexis Karyorrhexis Klebsiena pneumoniae Klebsiella
karyosome Karyosom pneumoniae
karyotype Karyotyp kleptomania Kleptomanie
katal Katal (kat) Klinefelter's syndrome Klinefelter-
kefir Kefir Syndrom
keloid Keloid knee Knie
keloid acne Keloidakne knee joint Kniegelenk
Kelvin scale Kelvin-Skala (K) knee-elbow position Knie-Ellbogen-Lage
keratin Keratin knowledge deficit Wissensdefizit
• Kocher's forceps Kocher-Klemme
Koch's bacillus Koch-Bazillus
koilonychia Koilonychie
Korotkoff sounds Korotkow-Geräusch
Korsakoffs psychosis Korsakow-Psychose
kosher koscher
kraurosis Kraurose
lactic acid Milchsäure
lactic acidosis Laktatazidose
lactiferous laktifer
lactiferous duct Milchgang
lactiferous glands Milchdrüse
lactobacillus Lactobacillus
Iactose Laktose
Krause's corpusdes Krause-Endkolben Iactose intolerance Laktoseintoleranz
Krukenberg's tumor Krukenberg-Tumor lacto-vegetarian Laktovegeratier
Küntscher-nailing Küntscher-Nagelung Iadulose Laktulose
Kupffer's cells Kupffer-Sternzellen lacuna Lakune
Kußmaul breathing Kußmaul-Atmung lacunar lakunär
Kußmaul's coma Kußmaul-Koma lacus lacrimalis Tränensee
kwashiorkor Kwashiorkor Laennec's cirrhosis Laennec-Zirrhose
kyphoscoliosis Kyphoskoliose lagophthalmos Lagophthalmus,
kyphosis Kyphose Hasenauge
laked blood Blut, lackfarbenes
laliatry Phoniatrie
lallation Lallen
labeling Labeling lalophobia Lalophobie
Iabia Labia Iambda Lambda
Iabia majora Schamlippen, große lambdacism Lambdazismus
Iabia minora Schamlippen, kleine lambdoidal suture Lambdanaht
labial labial lamella Lamelle
labile labil Iamina Lamina
labiodental labiodental laminar air flow Laminar Airflow
Iabor induction Wehen, Einleitung der laminectomy Laminektomie
Iabor stimulating cocktail Wehencocktail lancet Lanzette
Iabor suppression Wehen, Unterdrückung lancinating lanzinierend
der Langerhans's cells Langerhans-Zellen
laboratory data interpretation language Sprache
Laborergebnisse, Interpretation von Ianolin Lanolin
labour Wehen Ianugo Lanugo
Iabyrinth Labyrinth laparo- laparo-
Iabyrinthitis Labyrinthitis laparoenterotomy Laparoenterotomie
laceration Lazeration laparohysterectomy Laparohysterotomie
lacrima Lacrima laparoscope Laparoskop
lacrimal apparatus Tränenapparat laparotomy Laparotomie
lacrimal bone Tränenbein Iapis Lapis
lacrimal gland Tränendrüse !arge for date infant Neugeborenes,
lacrimal papilla Tränenpapille hypertrophes
lacrimal reflex Tränenreflex !arge for gestational age infant
lacrimal sac Tränensack Neugeborenes, hypertrophes
Iactalbumin Laktalbumin !arge intestine Dickdarm
Iactase Laktase laryngeal laryngeal
Iactase deficiency Laktasemangel laryngeal cancer Kehlkopfkrebs
Iactate Laktat laryngeal mask Larynxmaske
Iactate dehydrogenase laryngectomy Laryngektomie
Laktatdehydrogenase (LDH) laryngismus Laryngismus
Iactation Laktation Iaryngitis Laryngitis
Iactation counseling Stillen, Beratung beim laryngology Laryngologie
Iactation suppression Abstillen laryngopharyngeal laryngopharyngeal
G ~ tsch 1185

laryngoscope Laryngoskop Legionnaires' disease Legionärskrankheit


laryngoscopy Laryngoskopie leiomyoma Leiomyom
laryngotomy Laryngotomie leiomyosarcoma Leiomyosarkom
Iarynx Larynx Leishmania Leishmania
Iaser Laser leishmaniasis Leishmaniose
Iaser precautions Laserbehandlungen, lemniscus Lemniscus
Vorsichtsmaßnahmen bei lemon compress Zitronenwickel
Lassafever Lassa-Fieber lemon oil Zitronenöl
late gestational disorder Spätgestose length of cannula Kanülenlänge
latency period Latenzzeit Jens Linse
latency stage Latenzstadium Jens implant Linsenimplantat
latent latent lentiform lentiform
latent phase Latenzphase lentigo Lentigo
lateral lateral lentigo maligna melanom Lentigo maligna
lateral positioning Seitenlagerung Leopold's maneuvres Leopold-Handgriffe
lateral ventriele Seitenventrikel leprosarium Leprosorium
lateralization Lateralisation leprosy Lepra
Iatex Latex leptin Leptin
Iatex precautions Latexprodukte, leptomeninges Leptameninx
Vorsichtsmaßnahmen gegen leptomeningitis Leptameningitis
latissimus dorsi Musculus latissimus dorsi; Leptospira Leptospira
Rückenmuskel, breiter leptospirosis Leptospirose
lavage Lavage lesbian lesbisch
lavender oil Lavendelöl lesion Läsion
Iaxatives Laxanzien (pl.) let-down Milchflussreflex
Iead Blei (Pb) Iethai dose Letaldosis (LD)
Iead poisoning Bleivergiftung Iethai gene Letalfaktor
learning Lernen lethargy Lethargie
learning curve Lernkurve leueine Leuein (Leu)
learning disability Lernstörung leucinosis Leucinose
learning facilitation Lernprozess, leukemia Leukämie
Erleichterung leukemia inhibitory factor Leukämie
learning readiness enhancement inhibierender Faktor
Lernbereitschaft, Unterstützung der leukoblast Leukohlast
learning theory Lerntheorie leukocyte Leukozyt
lecithin-cholesterol acetyltransferase leukocytosis Leukozytose
deficiency Lezithin -Cholesterin-Acyl- leukocyturia Leukozyturie
Transferase (LCAT)-Mangel leukoderma Leukoderma
Iecithine Lezithin leukodystrophy Leukodystrophie
Ieetin Lektin leukoerythroblastic anemia Anämie,
leech therapy Blutegeln, Therapie mit leukoerythroblastische
left atrium Herzvorhof, linker leukonychia Leukonychie
left ventriele Herzkammer, linke leukopenia Leukopenie
left-handedness Linkshändigkeil leukoplakia Leukoplakie
left-heart failure Linksherzinsuffizienz leukopoiesis Leukopoese
left-to-right shunt Links-rechts-Shunt leukorrhea Leukorrhö, Fluoralbus
leg compress Wadenwickel leukotoxin Leukotoxin
legal protection of expecting and nursing leukotriene Leukotrien
mothers Mutterschutz Ievator Levator
leg bag Beinbeutel Ieveis of nursing care Pflegestufen
Legionella pneumophila Legionella Ieveis of rehabilitation
pneumophila Rehabilitationsstufen
• levodopa Levodopa
levothyroxine sodium Levothyroxin-
Natrium
Lewis blood group system Lewis-
Blutgruppensystem
Leydig cell tumor Leydig-Zelltumor
Leydig cells Leydig-Zellen
Iipase Lipase
lipemia Lipämie
lipidosis Lipidose
Iipids Lipide
lipiduria Lipurie
lipoatrophy Lipathrophie
lipochrome Lipochrome (pl.)
Iibido Libido lipodystrophy Lipodystrophie
lice Läuse lipofuscin Lipofuszin
Iichen Lichen lipoid lipoid
Iichen planus Lichen ruber planus Iipoids Lipoide (pl.)
Iichen sclerosis et atrophicus Lichen lipolysis Lipolyse
sclerosus et atrophicus Iipoma Lipom
Iichen simplex chronicus Lichen simplex lipomatosis Lipomatose
chronicus lipophil lipophil
lichenification Lichenifikation lipophilia Lipophilie
lidocain hydrochloride Lidocain Iipoproteins Lipoproteine (pl.)
Lieberkühn's glands Lieberkühn-Drüsen Iiposome Liposom
lienal vein Vena lienalis, Milzvene Iiquor Liquor
life Leben lisping Lispeln
life cycle Lebenszyklus Listeria monocytogenes Listeria
life expectancy Lebenserwartung monocytogenes
life island Life island listeriosis Listeriose
Iigament Ligament Iithiasis Lithiasis
Iigand Ligand Iithium Lithium (Li)
Iigases Ligasen litho- litho-
ligation Ligatur lithogenesis Lithogenese
ligemental tear Bänderriss lithotomia Lithotomie
light Licht lithotripsy Lithotripsie
light chains L-Ketten litmus paper Lackmuspapier
light therapy Lichttherapie live attenuated vaccine Lebendimpfstoff
Iignin Lignin live birth Lebendgeburt
limb Ieads Extremitätenableitung livedo Livedo
limbic system System, limbisches liver Leber
Iimbus Limbus liver biopsy Leberbiopsie
lime Kalk liver cancer Leberkarzinom
Iimit setting Grenzensetzen liver failure Leberinsuffizienz
lincomycin hydrochloride Lincomycin liver fluke Leberegel
lindan Lindan liver function test Leberfunktionstest
linea Linea liver spot Leberfleck
linea alba Linea alba liver transplantation Lebertransplantalion
linea nigra Linea fusca lividity Lividität
linear linear livor mortis Totenflecken
Iiniment Liniment lobar pneumonia Lobärpneumonie
linitis Linitis lobe Lobus
linoleic acid Linolsäure lobectomy Lobektomie
linolenic acid Linolensäure lobotomy Lobotomie
Linton-Nachlas tube Linton-Nachlas-Sonde lobule Lobulus
liothyronine sodium Liothyronin local lokal
lip Lippe local anesthesia Lokalanästhesie
lip brake Lippenbremse local anesthetics Lokalanästhetika
lip(o)- lip(o)- local infection Lokalinfektion
localization Lokalisation
lochia Lochien
lochioschesis Lochialstau
lochiostasis Lochialstau
locomotive lokomotorisch
locus Locus
logopedics Logopädie
logorrhoea Logorrhoe
Iunuia Lunula
Iupus Lupus
Iupus erythematosus Lupus
erythematodes, Schmetterlingsflechte
Iupus vulgaris Lupus vulgaris
Iutein Lutein
luteinizing hormon Luteinisierendes
-
Hormon(LH)
logotherapy Logotherapie Iuxation Luxation
loin Lende lyases Lyasen
loneliness, risk of Einsamkeit, Risiko für lye Lauge
long bones Röhrenknochen lye poisoning Laugenvergiftung
long-acting insulin Langzeitinsulin Lyme disease Lyme-Borreliose
longitudinal longitudinal lymph Lymphe
longitudinal presentation Längslage
lymph node Lymphknoten
long-term care Langzeitpflege
lymph nodule Lymphknötchen
long-term memory Langzeitgedächtnis
loperamide hydrochloride Loperamid Iymphadenitis Lymphadenitis
lorazepam Lorazepam lymphadenopathy Lymphadenopathie
lordoscoliosis Lordoskoliose lymphangiectasia Lymphangiektasie
Iordosis Lordose lymphangiogramm Lymphangiogramm
Iotion Lotion lymphangiography Lymphangiographie
low back pain Kreuzschmerzen lymphangioma Lymphangiom
low flow bed Low-Flow-Bett lymphangitis Lymphangitis
low-caloric diet Diät, kalorienreduzierte lymphatic lymphatisch
low-density Iipoproteins Low-density- lymphatic organs Organe, lymphatische
Lipoproteine (LDL) lymphatic system System, lymphatisches
low-dose therapy Low-dose-Therapie lymphatic vessel Lymphgefäß
lubricants Lubrikanzien lymphedema Lymphödem
lucid luzid lymphoblast Lymphoblast
lucidity Luzidität lymphocyte Lymphozyt
Luer-Lok syringe Luer-Lock-Spritze lymphocytic choriomeningitis
Iumbago Lumbago, Hexenschuss Choriomeningitis, lymphozytäre
lumbar lumbal lymphocytopenia Lymphozytopenie
lumbar nerve Nervus lumbalis, lymphocytosis Lymphozytose
Lumbalnerv lymphogenic lymphogen
lumbar plexus Plexus lumbalis lymphogranulomatosis
lumbar puncture Lumbalpunktion Lymphogranulomatose
lumbar vertebra Lendenwirbel lymphoid lymphoid
lumbocostal lumbokostal lymphokine Lymphokin
lumbosacral lumbosakral
Iymphoma Lymphom
Iumen Lumen
luminescence Lumineszenz lymphopoesis Lymphopoese
lunar month Lunarmonat lymphorrhagia Lymphorrhagie
lunate bone Os lunatum, Mondbein lymphorrhea Lymphorrhö
lung Lunge lymphoscintigraphy Lymphoszintigraphie
lung cancer Lungenkarzinom, lyophilize lyophilisieren
Bronchialkarzinom, Lungenkrebs Iysine Lysin (Lys)
lung compliance Lungencompliance Iysis Lyse
lung contusion Lungenkontusion lysogenesis Lysogenie
lung transplantation lysosome Lysosom
Lungentransplantation Iysozyme Lysozym
• maceration Mazeration
macro- makro-
macrobiosis Makrobiose
macrocyte Makrozyt
macroelement Makroelement
macroencephaly Makrozephalie
Mallory body Mallory-Körperchen
Mallory-Weiss' syndrome Mallory-Weiss-
Syndrom
malnutrition Malnutrition
malpighian corpuscle Malpighi-
Körperehen
malpractice Kunstfehler
malt Malz
macroglobulinemia Makroglobulinämie mamma Mamma
macroglossia Makroglassie mamma- mamma-
macrolide Makrolidantibiotika mammography Mammographie
macromolecule Makromolekül mammoplasty Mammaplastik
macrophages Makrophagen managed care Managed Care
macropsia Makropsie mandibula Mandibula
macroscopic makroskopisch mandrei Mandrin
macula Macula manganese Mangan (Mn)
macula lutea Macula lutea mania Manie
macular degeneration Makuladegeneration manipulation Manipulation
macular dystrophia Makuladystrophie mannitol Mannitol
magaldrate Magaldrat manometer Manometer
Magill forceps Magill-Zange manometry Manometrie
magnasemia Magnesiämie manubrium Manubrium
magnesium Magnesium (Mg) manus Manus
magnetic resonance Magnetresonanz (MR) MAOI MAO-Hemmer
Mahaim fibers Mahaim-Bündel maple syrup urine disease
maintenance dose Erhaltungsdosis Ahornsirupkrankheit
major histocompatibility complex mapping Mapping
Haupthistokompatibilitätskomplex maprotiline hydrochloride Maprotilin
(MHC) marasmus Marasmus
mal- mal- Marburg virus disease Marburg-
malabsorption Malabsorption Viruskrankheit
malabsorption syndrome march foot Marschfraktur
Malabsorptionssyndrom Marfan's syndrome Marfan-Syndrom
malacia Malazie marginal marginal
malaria Malaria marker Marker
maldigestion Maldigestion masculine maskulin
male gonad Hoden masculinization Maskulinisierung
malfunction Dysfunktion mask ventilation Maskenbeatmung
malignant maligne masklike fades Maskengesicht
malignant hypertension Hypertonie, Maslow's hierarchy of needs Maslows
maligne Bedürfnispyramide
malignant hyperthermia Hyperthermie, masochism Masochismus
maligne masochist Masochist
malignant hyperthermia precautions mass number Massenzahl
Hyperthermie, Vorsichtsmaßnahmen massage Massage
gegen eine maligne masseter Musculus masseter, Kaumuskel
malignant neoplasma Neoplasma, mast cell Mastzelle
malignes mast cellleukemia Mastzellenleukämie
malignant tumor Tumor, maligner mastaglia Mastalgie
malingering Simulieren mastectomy Mastektomie
malleolus Knöchel mastitis Mastitis
malleus Malleus, Hammer mastocytosis Mastozytose
mastoid mastoid medial medial
mastoid process Processus mastoideus, median Median
Warzenfortsatz median nerve Nervus medianus,
mastoiditis Mastoiditis Mittelarmnerv
mastopathy Mastopathie mediastinal mediastinal
masturbation Masturbation mediastinitis Mediastinitis
material for intubation Intubationsbesteck mediastinoscopy Mediastinoskopie
maternal-infant bonding Mutter-Kind- mediastinum Mediastinum
Bindung medical antishock trousers
maternity Maternität Antischockhosen
matrix Matrix medical diagnosis Diagnose, medizinische
maturation Maturation Medical Product Liability Act
maxilla Maxilla Medizinproduktegesetz
maxillary artery Arteria maxillaris, medical record Anamnese, medizinische
Oberkieferschlagader medical stockings Antithrombosestrümpfe
maxillary sinus Oberkieferhöhle (ATS)
maxillary vein Vena maxillaris, medicamentous medikamentös
Oberkiefervene medicate medizieren
maxillomandibular maxillamandibular medication administration
maximum permissible dose Dosis, Medikamentenverabreichung
höchstzulässige medication management Medikamente,
McBurney's point McBurney- Punkt Umgang mit
Meals on Wheels Essen auf Rädern medication prescribing
mean arterial pressure Blutdruck, Medikamentenverordnung
arterieller mittlerer medicine Medizin
mean corpuscular hemoglobin meditation Meditation
Hämoglobingehalt, mittlerer (MCH) meditation therapy Meditationstherapie
mean corpuscular hemoglobin concentration medium Medium
Hämoglobinkonzentration, mittlere medroxyprogesterone acetate
korpuskuläre (MCHC) Medroxyprogesteronacetat
mean corpuscular volume Zellvolumen, medulla Medulla
mittleres (MCV) medulla oblongata Medulla oblongata
measles Masern medulla of the kidney Medulla renalis
measles and rubella virus vaccine live medullary medullär
Masern- Röteln-Impfung medullary carcinoma Medullarkarzinom
measles, mumps and rubella virus vaccine medulloblastoma Medullablastom
live Masern-Mumps-Röteln-Impfung mefenamic acid Mefenaminsäure
(MMR) mefloquine Mefloquin
measurement of central venous pressure mega(lo)- mega(lo )-
Venendruckmessung, zentrale megacolon Megakolon
meatus Meatus megacystis Megazystis
mebendazole Mebendazol megaesophagus Megaösophagus
mechanical ventilation Beatmung, megakaryocyte Megakaryozyt
mechanische megakaryocytic leukemia
mechanical ventilatory weaning Beatmung, Megakaryozytenleukämie
Entwöhnung von der mechanischen megaloblast Megaloblast
mechanoreceptor Mechanorezeptor, megaloblastic anemia Anämie,
Pressorezeptor, Druckrezeptor megalabiastäre
Meckel's diverticulum Meckel-Divertikel megalocyte Megalozyt
meconium Mekonium megalomania Megalomanie
meconium ileus Mekoniumileus megaloureter Megaureter
meconium staining Grünes Fruchtwasser meibomian gland Meibom-Drüse
• meiosis Meiose
Meissner's corpuscle Meißner-
Tastkörperchen
Meissner's plexus Meißner-Plexus
melancholia Melancholie
melanin Melanin
melano- melano-
melanoblastoma Melanoblastom
menstruation Menstruation
mental mental
mental age Intelligenzalter
mental blackout Bewusstseinsstörung
mental disorder Störung, mentale
mental handicap Behinderung, geistige
mental health Gesundheit, psychische
mental retardation Retardierung, geistige
melanocyte Melanozyt mental status Geisteszustand
melanoma Melanom mental visualization Visualisierung,
melanosome Melanosom mentale
melanuria Melanurie mentality Mentalität
melasma gravidarum Melasma gravidarum menthol Menthol
melatonin Melatonin menton Mentum
melena Meläna meperidine hydrochloride Meperidin
melioidose Melioidose meprobamate Meprobamat
melphalan Melphalan meralgia paresthetica Meralgia
melting point Schmelzpunkt paraesthetica
membrane Membran mercaptopurine Mercaptopurin
membrane potential Membranpotenzial mercury Quecksilber (Hg)
memory Gedächtnis mercury poisoning Quecksilbervergiftung
memory training Gedächtnistraining mercury thermometer
memory, impaired Gedächtnis, Quecksilberthermometer
beeinträchtigt Merkel cell carcinoma Merkel-Zellkarzinom
menadione Menadion mero- mero-
menarche Menarche merocrine merokrin
Mendel's laws Mendel-Gesetze mesangium Mesangium
Mendelson's syndrome Mendelson- mescaline Meskalin
Syndrom mesencephalon Mesenzephalon
Meni...re's disease Meni ... re-Krankheit mesenchyme Mesenchym
meninges Meningen (pl.) mesenteric mesenterisch
meningioma Meningeom mesentery Mesenterium, Gekröse
meningism Meningismus mesh graft Meshgraft
meningitis Meningitis meso- meso-
meningocele Meningozele mesoderm Mesoderm
meningococcus Meningokokken mesonephros Mesonephros
meningoencephalitis Meningoenzephalitis mesothelioma Mesotheliom
meningoencephalomyelitis mesothelium Mesothel
Meningoenzephalomyelitis messenger RNA Messenger-RNS
meningoencephalopathy mestranol Mestranol
Meningoenzephalopathie met(a)- met(a)-
meningomyelitis Meningomyelitis metabiosis Metabiose
meniscectomy Meniskektomie metabolic acidosis Azidose, metabolische
meniscus Meniskus metabolic alkalosis Alkalose, metabolische
menometrorrhagia Menometrorrhagie metabolic balance Gleichgewicht,
menopause Menopause metabolisches
menorrhagia Menorrhagie metabolic disorder Stoffwechselstörung
menorrhea Menorrhö metabolism Metabolismus
menostasis Menostase metabolite Metabolit
menses Menses metabolize metabolisieren
menstrual cramps Menstruationskrämpfe metacarpus Metacarpus
menstrual cycle Menstruationszyklus metachromasia Metachromasie
metacommunication Metakommunikation
metagenesis Metagenese
metal Metall
metal fume fever Metalldampffieber
metamorphopsia Metamorphopsie
metamorphosis Metamorphose
metanephros Metanephros
metaphase Metaphase
microcyte Mikrozyt
microcytosis Mikrozytose
microgamete Mikrogamet
microglia Mikroglia
microgyria Mikrogyrie
microgyrus Mikrogyrus
microorganism Mikroorganismus
microphage Mikrophage
-
metaphysis Metaphyse microphtamos Mikrophtalmus
metaplasia Metaplasie micropsia Mikropsie
metastasis Metastase microscope Mikroskop
metatarsus Metatarsus microscopic mikroskopisch
metatarsus valgus Metatarsus valgus microscopy Mikroskopie
metatarsus varus Metatarsus varus microsurgery Mikrochirurgie
meteorismus Meteorismus microtrauma Mikrotrauma
metformin hydrochloride Metformin microtubules Mikrotubuli
methacholine challenge Methacholintest microvilli Mikrovilli
methadone Methadon microwave thermography
methanol Methanol Mikrowellenthermographie
methanol poisoning Methanolvergiftung microwaves Mikrowellen
methemoglobin Methämoglobin (Met-Hb) miction Miktion
methemoglobinemia Methämoglobinämie micturition Miktion
methemoglobinuria Methämoglobinurie micturition reflex Miktionsreflex
methimazole Methimazol midclavicular line Medioklavikularlinie
methocarbomol Methocarbomol middle ear Mittelohr
methodology Methodologie midstream catch urine specimen
methotrexate Methotrexat Mittelstrahlurin
methyldopa Methyldopa midwife Hebamme/Entbindungspfleger
methylergonovine maleate
midwifery Geburtshilfe
Methylergometrin
methylphenidate hydrochloride mifepristone Mifepriston
Methylphenidat
migraine Migräne
metoclopramide hydrochloride migration Migration
Metoclopramid miliaria Miliaria
me-too drugs Me-too-Präparate miliary tubeKulosis Miliartuberkulose
metoprolol tartrate Metoprolol milieu Milieu
metritis Metritis milieu therapy Milieutherapie
metrocarcinoma Metrokarzinom milium Milie
metronidazole Metronidazol milk Milch
metrorrhagia Metrorrhagie milk fever Milchfieber
metyrapone Metyrapon milli- milli-
mexiletine hydrochloride Mexiletin milligram Milligramm (mg)
mezlocillin sodium Mezlocillin milliliter Milliliter (ml)
micr(o)- mikr( o )- millimeter Millimeter (mm)
microaerophile mikroaerophil mimicry Mimikry
microalbuminuria Mikroalbuminurie mind Geist
microangiopathy Mikroangiopathie mineral Mineral
microbe Mikrobe mineralocorticoids Mineralokortikoide
microbicide mikrobizid minimal alveolar concentration MACso
microbiology Mikrobiologie minimal bactericidal concentration
microcephaly Mikrozephalie Minimale bakterizide Konzentration
microcirculation Mikrozirkulation (MBK)
• minimal hemolytic dose Minimale
hämolytische Dosis (MHD)
minimal infeding dose Dosis, minimale
infektiöse
minimal inhibitory concentration
Hemmkonzentration, minimale (MIC)
minimal Iethai dose Minimale letale Dosis
mole Mol
molecular biology Molekularbiologie
molecular genetics Molekulargenetik
molecular mass Molekülmasse
molecular pathology Molekularkrankheit
molecular weight Molekulargewicht (MG)
molecule Molekül
(MLD) molluscum Molluscum
mini-mental state examination Mini mental mon(o)- mon(o)-
state test (MMST) Mönckeberg's arteriosclerosis Mönckeberg-
minimum dose Minimaldosis Sklerose
minioxidil Minioxidil mongolism Mongolismus
minocycline hydrochloride Minocyclin monitor Monitor
minor epilepsie Petit mal monoamin oxidase Monoaminoxidase
minute Ventilation Minutenventilation (MAO)
minute volume Atemminutenvolumen monoamine oxidase inhibitor
(AMV) Monoaminoxidasehemmer (MAOH)
miosis Miose monoarthritis Monoarthritis
misogyny Misogynie monoarticular monoartikulär
misopedia Misopädie monochromatic monochromatisch
missed abortion Missed Abortion monoclonal monoklonal
mites Milben monoclonal antibody Antikörper,
mitochondria Mitochondrien monoklonale
mitogenetic mitogen monocular monokular
mitomycin Mitomycin monocystopenia Monozytopenie
mitosis Mitose monocyte Monozyt
mitotic index Mitoseindex monocytic leukemia Monozytenleukämie
mitral insufficiency Mitralinsuffizienz monocytosis Monozytose
mitral valve Mitralklappe monogamy Monogamie
mitral valve prolaps Mitralklappenprolaps monomer Monomer
mitral valve stenosis Mitralklappenstenose mononeuropathy Mononeuropathie
mittelschmerz Mittelschmerz mononuclear mononukleär
mixed culture Mischkultur mononucleosis Mononukleose
mixed infedion Mischinfektion monorchism Monorchie
mixed nerve Nerv, gemischter monosaccharide Monosaccharid
mixed tumor Mischtumor monosomy Monosomie
mixed vaccine Kombinationsimpfstoff monozygotic monozygot
mixture Mixtur mons Mons
mnemonics Mnemonik Monteggia's fracture Monteggia-Fraktur
mo(u)ld Schimmelpilz mood Stimmung
mobilisation Mobilisation mood disorders Stimmungsschwankungen
mobility Mobilität mood management Stimmungsschwan-
mobility, impaired physical Mobilität, kungen, Umgang mit
beeinträchtigte körperliche moon face Mondgesicht
Mobitz heart block Mobitz-Herzblock morbid morbide
modeling Modelllernen morbidity Morbidität
moderate mental retardation Debilität morbilliform morbilliform
modification Modifikation morbus Morbus
moist heat Wärme, feuchte morgue Leichenhalle
molality Molalität moribund moribund
molar Molar morning stiffness Morgensteifigkeit
molarity Molarität morning-after pill Morning-after-Pille
Moro reflex Moro-Reflex müllerian duct Müller-Gang
morph(o)- morph( o }- Müllers maneuver Müller-Handgriff
morphine Morphin multi- multi-
morphine poisoning Morphinvergiftung multicellular multizellulär
morphinism Morphinismus multidisciplinary care conference
morphogenesis Morphogenese Pflegekonferenz, multidisziplinäre
morphology Morphologie multiform multiform
mortality Mortalität multigravida Multigravida
mortar Mörser multiinfarct dementia Multiinfarktdemenz
morula Morula multimorbidity Multimorbidität
mosaic Mosaik multipara Multipara
mosquito bite Moskitobiss multiple endocrine adenomatosis
mother fixation Mutterfixierung Adenomatose, multiple endokrine
motilin Motilin multiple endocrine neoplasia MEN-
motility Motilität Syndrom
motion sickness Reisekrankheit multiple organ failure Multiorganversagen
motivation Motivation multiple personality Persönlichkeit,
motoneuron Motoneuron multiple
motor motorisch multiple sclerosis Multiple Sklerose (MS)
motor aphasia Aphasie, motorische multiple trauma Polytrauma
motor apraxia Apraxie, motorische multisynaptic multisynaptisch
motor ataxia Ataxie, motorische multivalent multivalent
motor coordination Koordination, mummification Mumifikation
motorische mumps Mumps
motorend plate Endplatte, motorische mumps virus vaccine live Mumps-Vakzin
motor hallucination Halluzination, Münchhausen's syndrome Münchhausen-
motorische Syndrom
motor nerv Nerv, motorischer Murphy's sign Murphy-Zeichen
motor neuron Neuron, motorisches muscarine Muskarin
motor pathway Bahn, motorische muscle Muskel
motor root Wurzel, motorische muscle biopsy Muskelbiopsie
motor unit Einheit, motorische muscle cramp Muskelkrampf
mouth Mund muscle relaxant Muskelrelaxanzien (pl.)
mouth care Mundpflege muscle system Muskelsystem
mouth guard Mundschutz muscle tone Muskeltonus
mouth -to-nose resuscitation Mund-zu- muscular muskulär
Nase-Beatmung muscular atrophy Muskelatrophie
mouth-to-mouth resuscitation Mund -zu- muscular defense Abwehrspannung
Mund-Beatmung muscular dystrophy Muskeldystrophie
mouthwash Mundwasser muscular tension Muskelspannung
movement apparatus Bewegungsapparat musculature Muskulatur
mucilago Muzilago musculoskeletal system Skelettmuskulatur
mucin Muzin mushroom poisoning Pilzvergiftung
muco- muko-/muco- mushrooms Pilze
mucolipidosis Mukolipidose music therapy Musiktherapie
mucolytics Mukolytika mustard compress Senfwickel
mucopolysaccaride Mukopolysaccharid mustard gas Senfgas
mucopolysaccharidosis mutagen Mutagen
Mukopolysaccharid -Speicherkrankheit mutagenesis Mutagenese
mucosa Mucosa mutant Mutant
mucous membrane Schleimhaut mutation Mutation
mucus Mukus mutism Mutismus
• mutual goal setting Zielsetzungen,
Festlegen gemeinsamer
my(o)- my(o)-
myalgia Myalgie
myasthenia Myasthenie
myasthenia gravis Myasthenia gravis
myc(o)- myk(o)-
myoglobinuria Myoglobinurie
myoklonus Myoklonie
myoma Myom
myometrium Myometrium
myopathy Myopathie
myopia Myopie
myosarcoma Myosarkom
mycelium Myzelium myosin Myosin
mycetoma Myzetom myositis Myositis
mycobacteriosis Mykobakteriose myotomy Myotomie
mycobacterium Mykobakterium myotonia Myotonie
mycology Mykologie myringectomy Myringektomie
mycoplasma Mykoplasma myringitis Myringitis
mycosis Mykose myringoplasty Myringoplastik
mycotoxicosis Mykotoxikose mysophobia Mysophobie
mydriasis Mydriase myxedema Myxödem
mydriatics Mydriatika myxoid cyst Überbein
myel(o)- myel(o)- myxoma Myxom
myelencephalon Myelenzephalon myxosarcoma Myxosarkom
myelin Myelin myxovirus Myxovirus
myelin sheath Myelinscheide
myeliod myeloisch
myelitis Myelitis
myeloblast Myeloblast nadolol Nadolol
myeloblastic leukemia Nägele's rule Nägele-Regel
Myeloblastenleukämie nail Nagel
myelocele Myelozele nail biting Nägelkauen
myelocystocele Myelozystozele nail care Nagelpflege
myelocyte Myelozyt nail groove Nagelfalz
myelogenesis Myelogenese nail plate Nagelplatte
myelogram Myelogramm nailbed Nagelbett
myelographia Myelographie nalidixic acid Nalidixinsäure
myeloma Myelom naloxone hydrochloride Naloxon
myelomeningocele Myelomeningozele naltrexone hydrochloride Naltrexon
myelopathy Myelopathie nanism Nanismus
myelopoiesis Myelopoese nano- nano-
myeloproliferative myeloproliferativ nanogramm Nanogramm (ng)
myiasis Myiase nanometer Nanometer (nm)
mylomalacia Myelomalazie naphazoline hydrochloride Naphazolin
myocardial infaKtion Herzinfarkt; naproxen Naproxen
Myokardinfarkt (MI) narcissism Narzissmus
myocardial ischemia Myokardischämie narcissistic personality disorder
myocardiopathy Myokardiopathie Persönlichkeitsstörung, narzisstische
myocarditis Myokarditis narcolepsy Narkolepsie
myocardium Myokard narcosis Narkose
myocyt Myozyt narcotic antagonist Opioidantagonist
myoedema Myödem narcotic poisoning Opioidvergiftung
myofascial myofaszial narcotic(s) Rauschmittel
myofibril Myofibrille narcotics Betäubungsmittel (BTM);
myogelosis Myogelose Narkotika (pl.)
myogenic myogen narcotics record Betäubungsmittelbuch
myoglobin Myoglobin nasal nasal
nasal care Nasenpflege
nasal cavity Nasenhöhle
nasal drops Nasentropfen
nasal polyp Nasenpolyp
nasal septum Nasenseptum
nasal sinus Nasennebenhöhlen
nascent naszierend
nasogastric nasagastrisch
nematodes Nematoden (pl.)
neo- neo-
neoadjuvant neoadjuvant
neocerebellum Neocerebellum
neocortex Neokortex
neogenesis Neogenese
neologism Neologismus
neomycin sulfat Neomycin
-
nasolabial nasalabial neon Neon (Ne)
nasolacriminal duct Tränennasengang neonatal neonatal
nasopharyngeal nasapharyngal neonatal assessment scale Neugeborenen-
nasopharynx Nasapharynx Screening
nasotracheal nasatracheal neonatal mortality Säuglingssterblichkeit
nasotracheal tube Nasatrachealtubus neonatology Neonatologie
natis Natis neonatus Neonatus
natremia Natriämie neoplasia Neoplasie
natriuresis Natriurie neoplasm Neoplasma
natural antibody Antikörper, natürliche neostigmine bromide Neostigmin
natural family planning method nephr(o)- nephr(o)-
Familienplanung, natürliche nephrectomy Nephrektomie
natural immunity Immunität, natürliche nephritis Nephritis
natural selection Selektion, natürliche nephro(angio)sclerosis Nephrosklerose
naturopathy Naturheilkunde nephrocalcinosis Nephrokalzinose
nausea Übelkeit, Nausea nephrogenic nephrogen
navel care Nabelpflege beim nephrography Nephrographie
Neugeborenen nephrolithiasis Nephrolithiasis
nebulization Vernebeln nephrology Nephrologie
neck Hals nephrolytic nephrolytisch
neck dissection Neck dissection nephron Nephron
neck of femur Schenkelhals nephropathy Nephropathie
necro- nekro- nephroptosis Nephroptose
necrobiosis Nekrobiose nephrostomy Nephrostomie
necrology Nekrologie nephrotomy Nephrotomie
necrophilia Nekrophilie nephrotoxic nephrotoxisch
necrophobia Nekrophobie nerve Nerv
necrosis Nekrose nerve fiber Nervenfaser
necrotizing nekrotisieren nerve graft Nerventransplantation
necrotizing enteritis Enteritis, nerve growth factor
nekrotisierende Nervenwachstumsfaktor
needle biopsy Nadelbiopsie nest position Nestlagerung
needle holder Nadelhalter nettle rash Nesselsucht
negative negativ networking Networking
negative end-espiratory pressure Negativ neur(o)- neur( o )-
endespiratarischer Druck (NEEP) neural neural
negative feedback Feedback, negatives neural plate Neuralplatte
negative reinforcer Verstärkung, negative neural tube Neuralrohr
negativism Negativismus neuralgia Neuralgie, Nervenschmerz
neglect Neglect neurapraxia Neurapraxie
Negri bodies Negri-Körperehen neurasthenia Neurasthenie
Neisseria Neisseria neurectomy Neurektomie
Nelatons catheter Nelaton-Katheter neurilemma Neurilemm
nematocide Nematozid neurinoma Neurinom
• neuritis Neuritis
neuroblast Neuroblast
neuroblastoma Neuroblastom
neurocytoma Neurozytom
neurodermitis Neurodermitis
neuroendocrine neuroendokrin
neuroepithelioma Neuroepitheliom
neutrophilia Neutrophilie
nevus Nävus
nevus flammeus Feuermal; Naevus
flammeus
new form of Creutzfeld-Jakob disease
Creutzfeld-Jakob-Krankheit, neue
Variante (nvCJK)
neurofibril Neurofibrille newborn care Neugeborenenpflege
neurofibroma Neurofibrom newborn monitaring Neugeborenen-
neurogen Neurogenese Monitoring
neuroglia Neuroglia newborns' prophylaxis Prophylaxen bei
neurographia Neurographie Neugeborenen
neurohormone Neurohormon Newton Newton
neurohypophyseal hormone niacin Niacin
Neurohypophysenhormon nicardipine Nicardipin
neurohypophysis Neurohypophyse nickel Nickel (Ni)
neurolepsy Neurolepsie nickel dermatitis Nickeldermatitis
neuroleptanalgesia Neuroleptanalgesie niclosamide Nielosamid
neuroleptanesthesia Neuroleptanästhesie nicotine Nikotin
neuroleptic drugs Neuroleptika (pl.) nicotine poisoning Nikotinvergiftung
neurolinguistic programing nicotine withdrawal syndrome
Programmieren, neurolinguistisches Nikotinentzugssyndrom
neurologic monitaring Neurologisches nidation Nidation, Einnistung
Monitoring Niemann-Pick's disease Niemann-Piek-
neurologist Neurologe Krankheit
neurology Neurologie nifedipine Nifedipin
neuroma Neurom night sweat Nachtschweiß
neuromuscular neuromuskulär night terror Alpdruck
neuromyelitis Neuromyelitis night vision Nachtsichtigkeit
neuron Neuron night-blindness Nachtblindheit
neuronitis Neuronitis Nightingale ward Nightingale-Station
neuropathy Neuropathie nightingalism Nightingalismus
neuropsychiatry Neuropsychiatrie nightmare Alptraum
neurosis Neurose nihilistic delusion Wahnvorstellung,
neurosurgery Neurochirurgie nihilistische
neurosyphilis Neurosyphilis nipple Brustwarze; Mamilla, PI. Mamillae
neurotensin Neurotensin nipple shield Warzenhütchen
neurotic neurotisch nisoldipine Nisoldipin
neurotic personality Persönlichkeit, nitrate Nitrat
neurotische nitric acid Salpetersäure
neurotmesis Neurotmesis nitric oxide Stickoxid (NO)
neurotomy Neurotomie nitrite Nitrit
neurotoxicity Neurotoxizität nitrobenzene Nitrobenzol
neurotoxin Neurotoxin nitrofurantoin Nitrofurantoin
neurotransmitter Neurotransmitter nitrofurazone Nitrofurazon
neurotripsy Neurotripsie nitrogen Stickstoff (N)
neurotropic neurotrop nitrogen balance Stickstoffbilanz
neutral neutral nitroglycerin Glyzeroltrinitrat;
neutralization Neutralisation Nitroglyzerin
neutron Neutron nitrosamines Nitrosamine
neutropenia Neutropenie nitrous oxide Lachgas
neutrophil Neutrophile (pl.) nits Nissen
nociceptive nozizeptiv nosocomial infection Nosokomialinfektion -
nociceptor Nozizeptor nosology Nosologie
nocturia Nykturie notifiable; certifiable meldepflichtig
nocturnal enuresis Enuresis nocturna noxa Noxe
node Nodus nucha Nucha
nodule Nodulus nuchal rigidity Nackensteifigkeit
nomenclature Nomenklatur nucl- nukl-
nomogram Nomogramm nuclear nuklear
noncompliance Kooperationsbereitschaft, nuclear medicine Nuklearmedizin
fehlende (Noncompliance) nuclear spin tomography
nondirective psychotherapy Kernspintomographie
Gesprächsführung, klientenzentrierte nucleic acid Nukleinsäure
nach Carl Rogers nucleolus Nukleolus (pl. Nukleoli)
nondisjunction Non-Disjunction nucleon Nukleon
non-Hodgkin'slymphoma Non-Hodgkin- nucleoside Nukleosid
Lymphom (NHL) nucleosome Nukleosom
noninsulin-dependent diabetes mellitus nucleotide Nukleotid
Diabetes mellitus, nicht- nucleus Nukleus (pl. Nuklei); Zellkern
insulinpflichtiger nucleus pulposus Nucleus pulposus
nonnutritive sucking Saugen, nicht- nuclide Nuklid
ernährungsrelevantes numeric pain scale Schmerzskala,
nonparous Nullipara nummerische
nonprotein nitrogen Reststickstoff nurse Pflegender, professionell
nonsteroidal antiinflammatory nursing Krankenpflege; Pflege,
Antirheumatika, nichtsteroidale professionelle
(NSAR) (pl.) Nursing Act Krankenpflegegesetz
nonverbal communication Kommunikation, nursing allowance Pflegesatz
nonverbale nursing assessment Pflegeanamnese
Noonan's syndrome Noonan-Syndrom nursing care insurance Pflegeversicherung
nootropics Nootropika (pl.) nursing care plan Pflegeplan
norepinephrine Norepinephrin nursing concept Pflegeleitbild
norethindrone Norethisteron nursing courses Krankenpflegeausbildung
norfloxacin Norfloxacin nursing degree course Pflegestudium
norm Norm nursing diagnosis Pflegediagnose
norm(o)- norm(o)- nursing education (theory) Pflegepädagogik
normal distribution Normalverteilung nursing ethics Pflegeethik
normal solution Normallösung nursing goal Pflegeintention
normalization promotion Normalität, nursing intervention Pflegeintervention
Förderung der nursing interventions classification
normoblast Normoblast Klassifikation der Pflegeinterventionen
normochromic normochrom (NIC)
normocyte Normozyt nursing minimum data set Nursing
normoglykemia Normoglykämie Minimum Data Set (NMDS)
normotensive normoton nursing model Pflegeleitbild
North American Nursing Diagnosis nursing objective Pflegeziel
Association Nordamerikanische nursing outcomes classification
Pflegediagnosenvereinigung (NANDA) Klassifikation der Pflegeergebnisse
Norton scale Norton-Skala (NOC)
nortriptyline hydrochloride Nortriptylin nursing problem Pflegeproblem
nose Nase nursing process Pflegeprozess
nosebleed Nasenbluten nursing process (four steps) Pflegeprozess,
nosocomial nosokomial 4-Stufen-Modell (WHO)
• nursing process (six steps) Pflegeprozess, 6-
Stufen-Modell
nursing research Nursing Research;
Pflegeforschung
nursing ritual Pflegeritual
nursing rounds Pflegevisite
nursing system Pflegesystem
occipital bone Os occipitale,
Hinterhauptbein
occipitallobe Okzipitallappen
occipitofrontal okzipitofrontal
occiput Okziput, Hinterkopf
occlusal okklusiv
occlusion Okklusion
nursing theorist Pflegetheoretiker occlusive dressing Okklusivverband
nursing theory Pflegetheorie occult okkult
nutrient Nährstoff occult blood Blut, okkultes
nutrition management Ernährung occupancy Bettenbelegung
nutrition therapy Ernährungstherapie occupational accident Berufsunfall
nutrition; alimentation Ernährung occupational dermatoses
nutritional nutritiv Berufsdermatosen
nutritional counseling occupational disability Berufsunfähigkeit
Ernährungsberatung occupational disease Berufskrankheit
nutritional monitoring occupational therapist
Ernährungsüberwachung Beschäftigungstherapeuttin
nutritional science occupational therapy
Ernährungswissenschaft Beschäftigungstherapie
nyctalopia Nyktalopie ochronosis Ochronose
nyctophobia Nyktophobie ocular okular
nymphomania Nymphomanie oculo- okulo-
nystagmus Nystagmus oculogyric crisis Krise, okulogyre;
nystatin Nystatin Blickkrampf
oculomotor okularnotorisch
Oddi's sphincter Oddi-Sphinkter
odont- odont-
oat cell carcinoma Oat-Zell-Karzinom odontalgia Odontalgie
ob- ob- odontoblasts Odontoblasten (pL),
obduction Obduktion Zahnbeinbildner
obesity Obesität, Fettleibigkeit odontogenesis Odontogenese
obex Obex odontology Odontologie
objective objektiv odontoma Odontom
objective sign Anzeichen, objektives odor Odor
objective symptom Symptom, objektives odynophagia Odynophagie
obligate obligat Oedipus complex Ödipuskomplex
oblique obliquus Ogino-Knaus method Knaus-Ogino-
oblique presentation Schräglage Methode
Obliteration Obliteration Ogino-Knaus rule Knaus-Ogino-Methode
obsession Obsession ohm Ohm
obsolete obsolet Ohm's law Ohm-Gesetz
obstetrics Geburtshilfe oil Öl
obstipation Obstipation oil/water Iotion 0/W-Lotion
obstruction Obstruktion ointment Salbe
obturation Obturation ointment dressing Salbenverband
obturator Obturator olecranon Olekranon
obturator muscle Musculus obturatorius, oleic acid Ölsäure
Hüftlochmuskel olfactory olfaktorisch
occipital okzipital olfactory center Riechzentrum
occipital artery Arteria occipitalis, olfactory hallucination Halluzination,
Hinterhauptschlagader olfaktorische
olfadory nerve Nervus olfactorius,
Riechnerv
olfadory receptors Geruchsrezeptoren
olfadory Stimulation Stimulation,
olfaktorische
olig(o)· olig( o )-
oligemia Oligämie
oligodactyly Oligodaktylie
operant conditioning Konditionierung,
operante
operating microscope
Operationsmikroskop
operation Operation
operon Operon
ophthalm(o)· ophthalm(o)-
ophthalmia Ophthalmie
-
oligodendroglia Oligodendroglia ophthalmie care Augenpflege
oligodendroglioma Oligodendrogliom ophthalmie nerve Nervus ophthalmicus,
oligohydramnios Oligohydramnie Augennerv
oligomenorrhea Oligomenorrhö ophthalmics Ophthalmika (pl.)
oligosaccharide Oligosaccharid ophthalmologist Ophthalmologe
oligospermia Oligospermie ophthalmology Ophthalmologie
oliguria Oligurie ophthalmoplegia Ophthalmoplegie,
olivopontocerebellar olivopontocerebellar Augenmuskellähmung
omarthritis Omarthritis ophthalmoscope Ophthalmoskop
omentum Omentum, Epiploon ophthalmoscopy Ophthalmoskopie
omni- omni- opiate Opiat
omnipotence Omnipotenz opiate poisoning Opiatvergiftung
omphalitis Omphalitis opiate receptor Opiatrezeptor
omphalozele Omphalozele, opioid opioid
Nabel(schnur)bruch opioids Opioide (pl.)
onania Onanie opium Opium
onco· onko- opium alkaloid Opiumalkaloid
oncogen Onkogen opportunistie opportunistisch
oncogenesis Onkogenese opsonin Opsonin
oncogenic virus Onkovirus optic optisch
oncologist Onkologe optic atrophy Optikusatrophie
optic disk Sehnervenpapille
oncology Onkologie
optic glioma Optikusgliom
oncotie pressure Druck, onkotischer optic nerve Nervus opticus, Sehnerv
onion compress Zwiebelwickel optic neuritis Optikusneuritis
onkolysis Onkolyse optie neuropathy Optikusneuropathie
ontogeny Ontogenese optic trad Sehbahn
onychia Onychie optics Optik
onychodystrophy Onychodystrophie optometry Optometrie
onycholysis Onycholyse oral oral
onychomycosis Onychomykose oral contraceptives Kontrazeptiva (pl.),
onychosis Onychose orale; Ovulationshemmer
Oo- Oo- oral eroticism Oralerotik
oocyte Oozyt oral health maintenance Gesundheit,
oogamy Oogamie Erhaltung der oralen
oogenesis Oogenese oral health promotion Gesundheit,
oophorectomy Oophorektomie Förderung der oralen
oophoritis Oophoritis oral health restoration Gesundheit,
oophorosalpingitis Oophorosalpingitis Wiederherstellung der oralen
opaque opak oral hygiene Mundhygiene
open system System, offenes oral mucosa Mundschleimhaut
opening pressure Öffnungsdruck oral mucous membrane, altered
operable operabel Mundschleimhaut, veränderte
operant operant oral stage Phase, orale
• oral Stimulation Stimulation, orale
oral thrush prophylaxis Soorprophylaxe
orange oil Orangenöl
orbicular orbikular
orbit Orbita, Augenhöhle
orbitography Orbitographie
orch(i)- orch(i)-
orthotonos Orthotonus
OS Os
oscillation Oszillation
oscilloscope Oszilloskop
Osler's nodes Osler-Knötchen
osmolality Osmolalität
osmolar osmolar
orchidectomy Orchi(d)ektomie osmolarity Osmolarität
orchis Orchis osmole Osmol
orchitis Orchitis osmology Osmologie
order transcription Anordnungen, osmometry Osmometrie
Transkription von osmoreceptors Osmorezeptor
organ Organ osmosis Osmose
organ of Corti Corti-Organ osmotic diurese Diurese, osmotische
organ procurement Organspende osmotic pressure Druck, osmotischer
organelies Organellen (pl.) osseous osseus
organic organisch ossicle Ossiculum
organic chemistry Chemie, organische ossification Ossifikation
organic disease Krankheit, organische ostealgia Ostealgie
organism Organismus osteitis Osteitis
Organization for Social Welfare Work osteo- osteo-
Diakonisches Werk osteoarthritis Osteoarthritis
organogenesis Organogenese osteoarthrosis Osteoarthrose
organoid organoid osteoarticular osteoartikulär
organophosphate poisoning Osteoblast Osteoblast
Organophosphatvergiftung osteoblastoma Osteoblastom
organophosphates Organophosphate (pl.) osteocaKinoma Osteokarzinom
orgasm Orgasmus osteochondritis Osteochondritis
oriental sore Orientbeule osteochondroma Osteochondrom
orientation Orientierung osteochondropathy Osteochondropathie
orifice Orificium osteochondrosarcoma
ornithine Ornithin Osteochondrosarkom
orofacial orofazial osteochondrosis Osteochondrose
oropharyngeal oropharyngeal osteoclasia Osteoklasie
oropharynx Oropharynx osteoclast Osteoklast
orotic acid Orotsäure osteocyte Osteozyt
ortho- ortho- osteodensitometer Osteodensitometer
orthodontics Orthodontie, osteodystrophia Osteodystrophie
Kieferorthopädie osteofibroma Osteofibrom
orthodromic orthodrom osteogenesis Osteogenese
orthogenesis Orthogenese osteogenesis imperfecta Osteogenesis
orthograde orthograd imperfecta
orthopedics Orthopädie osteoid osteoid
orthopedist Orthopäde osteology Osteologie
orthopnea Orthopnoe osteolysis Osteolyse
orthopsychiatry Orthopsychiatrie osteom Osteom
orthoptic orthoptisch osteomalacia Osteomalazie
orthoptist Orthoptist Osteomyelitis Osteomyelitis
orthosis Orthese osteomyelodysplasia Osteomyelodysplasie
orthostasis Orthostase osteon Osteon
orthostatic hypotension Hypotonie, osteonecrosis Osteonekrose
orthostatische osteopathy Osteopathie
osteopenia Osteopenie, Knochenschwund
osteophlebitis Osteophlebitis
osteophyte Osteophyt
osteoplasty Osteoplastik
osteoporosis Osteoporose
osteosarcoma Osteosarkom
osteosclerosis Osteosklerose
osteosynthesis Osteosynthese
overweight Übergewicht
ovotestis Ovotestis
ovulation Ovulation, Eisprung
ovulation method (of family planning)
Ovulationsmethode
ovulation suppressors Ovulationshemmer
ovum Ovum (pl. Ova)
ox(y) ox(y)-
-
osteotomy Osteotomie oxacillin sodium Oxacillin
ostium Ostium oxalate Oxalat
ostomy Stoma oxalated blood Oxalatblut
ostomy care Stomapflege oxalemia Oxalämie
ostomy irrogation Stomaspülung oxalic acid Oxalsäure
ot(o)- ot(o)- oxazepam Oxazepam
otalgia Otalgie Oxford tube Oxford-Tubus
otic oticus oxidant Oxidationsmittel
otics Otologika (pl.) oxidase Oxidase
otitis Otitis oxidation Oxidation
otitis externa Otitis externa oxidative water Oxidationswasser
otitis media Otitis media, oxide Oxid
Mittelohrentzündung oxidize oxidieren
otolaryngology Otolaryngologie oxidoreductase Oxidoreduktase
otolith Otolith oxigenation Oxygenation
otologist Otologe oximeter Oxymeter
otology Otologie oxygen Sauerstoff (0)
otomycosis Otomykose oxygen capacity Sauerstoffkapazität
otorrhea Otorrhö oxygen debt Sauerstoffschuld
otosclerosis Otosklerose oxygen mask Sauerstoffmaske
otoscope Otoskop oxygen saturation Sauerstoffsättigung
otoscopy Otoskopie oxygen therapy Sauerstofftherapie
ototoxic ototoxisch oxygen toxicity Sauerstofftoxikose
Outpatient ambulant oxygen uptake Sauerstoffaufnahme
ov(o)- ov(o)- oxyhemoglobin Oxyhämoglobin
ovalocyte Ovalozyt oxyhemoglobin saturation
ovarian ovarial Oxyhämoglobinsättigung
ovarian artery Arteria ovarica, oxyphil oxyphil
Eierstockarterie oxytetracycline Oxytetrazyklin
ovarian carcinoma Ovarialkarzinom oxytocin Oxytozin
ovarian cyst Ovarialzyste oxytocin challenge test
ovarian pregnancy Oxytozinbelastungstest
Eierstockschwangerschaft ozena Ozäna, Stinknase
ovarian vein Eierstockvene; Vena ovarica ozone Ozon
ovariectomy Ovarektomie ozone hole Ozonloch
ovary Ovarium (pl. Ovarien; Eierstock
over the counter rezeptfrei
overdose Überdosis
overflow incontinence PA catheter PA-Katheter
Überlaufinkontinenz pacemaker Schrittmacher
overhang Overhang pachy- pachy-
overload Overload pachycephaly Pachyzephalie
overnutrition Überernährung pachydactyly Pachyakrie
overresponse Überreaktion pachyderma Pachydermie
• pachydermoperiostosis
Pachydermoperiostose
pachyglossia Pachyglossie
pachymeningitis Pachymeningitis
pachyonychia Pachyonychie
pacing Pacing
Pacini's corpusdes Pacini-Körperchen
pancreatectomy Pankreasresektion
pancreatic abscess Pankreasabszess
pancreatic cancer Pankreaskarzinom
pancreatic diabetes Pankreasdiabetes
pancreatic enzyme Pankreasenzym
pancreatic hormones Pankreashormone
pancreatic insufficiency
pack Packung Pankreasinsuffizienz
package insert Packungsbeilage pancreatic juice Pankreassaft
paerianal perianal pancreatin Pankreatin
Paget's disease Paget-Krankheit pancreatitis Pankreatitis
pain Schmerz pancreatogenic pankreatogen
pain intervention Schmerzbehandlung pancreatography Pankreatographie
pain management Schmerzbehandlung pancreatolithiasis Pankreolithiasis
pain pathway Schmerzbahn pancytopenia Panzytopenie
pain receptors Schmerzrezeptoren pandemia Pandemie
pain threshold Schmerzschwelle panencephalitis Panenzephalitis
pain, chronic Schmerz, chronischer panhypopituitarism
painful arc Painful arc Hypophysenunterfunktion;
palatal palatinus Panhypopituitarismus
palate Palatum panic Panik
palatine tonsil Gaumentonsille panic attack Panikattacke
palatoglossal palatoglossus panmyelosis Panmyelose
palatopharyngeal palatopharyngeus panniculitis Pannikulitis
palatoplasty Palatoplastik panniculus Panniculus (adiposus)
palatoschisis Palatoschisis pannus Pannus
paleocerebellum Paläocerebellum panophthalmitis Panophthalmitis
paleocortex Paläokortex panotitis Panotitis
palilalia Palilalie panplegia Panplegie
pallanesthesia Palianästhesie panthenol Panthenol
pallesthesia Paliästhesie pantomography Pantomographie
palliative care Palliativpflege pantothenk acid Pantothensäure
palliative treatmen Palliativbehandlung papain Papain
pallid pallidus Papanicolaou test Papanicolaou-Test
palm Palma papilla Papille
palmar aponeurosis Palmaraponeurose papillary muscle Papillarmuskel
palmar erythema Palmarerythem papilledema Papillenödem
palmar reflex Palmarreflex papillitis Papillitis
palmitic acid Palmitinsäure papilloma Papillom
palpable palpabel papillomatosis Papillomatose
palpation Palpation papillomavirus Papillomavirus
palpatory percussion Perkussion, papula Papel
palpatorische papulosis Papulose
palpebra Palpebra para- para-
palpitation Palpitation paraballism Paraballismus
pan- pan- parabiosis Parabiose
panagglutination Panagglutination paracelsian method Paracelsus-Methode
panarteriitis Panarteriitis paracentesis Parazentese
panarthritis Panarthritis paracentral parazentral
pancarditis Pankarditis paracervical block Parazervikalblockade
pancreas Pankreas (PZB)
pancreas scan Pankreasszintigraphie paracolpium Parakolpium
paracrine parakrin paratyphoid fever Paratyphus
paradigm Paradigma paravenous paravenös
paradoxic paradox paravertebral paravertebral
paradoxic breathing Atmung, paradoxe paravertebral block Paravertebralblockade
paraffin Paraffin parenchyma Parenchym
paraffinoma Paraffinom parenchymal cell Parenchymzelle
paraganglion Paraganglion (pl. parental generation Elterngeneration,
Paraganglien) Parentalgeneration (P1)
paragraphia Paragraphie parental role conflict Elternrollenkonflikt
parainfluenza virus Parainfluenzavirus parenteral parenteral
parakinesia Parakinese parenteral nutrition Ernährung,
Paralympics Parolympics parenterale
paralysis Paralyse parenting, altered Elterliche Fürsoge,
paralytic ileus Ileus, paralytischer veränderte
paramedic paramedizinisch parents Eltern
paramedicine Paramedizin paresis Parese
parameter Parameter paresthesia Parästhesie
paramethasone acetate Paramethason paries Paries (pl. Parietes)
parametritis Parametritis parietal parietal
parametrium Parametrium parietal bone Os parietale, Scheitelbein
paramnesia Paramnesie parietal cells Belegzellen
paramyxovirus Paramyxovirus parietal lobe Lobus parietalis,
paranasal paranasal Scheitellappen
paranasal sinus Nasennebenhöhle parkinsonian tremor Parkinsan-Tremqr
paraneoplastic syndrome Syndrom, parkinsonism Parkinsonismus
paraneoplastisches Parkinson's disease Parkinson-Krankheit
paranoia Paranoia parodontitis Parodontitis
paranoid paranoid parodontosis Parodontose
paranoid reaction Reaktion, paranoide paromomycin sulfate Paromomycin
paranoid schizophrenia Schizophrenie, paronychia Paronychie
paranoide parosmia Parosmie
paraparesis Paraparese parosteosis Parostase
paraphasia Paraphasie parotid gland Parotis, Ohrspeicheldrüse
paraphilia Paraphilie parotidectomy Parotidektomie
paraphimosis Paraphimose parotitis Parotitis
paraphrenia Paraphrenie parotitis prophylaxis Parotitisprophylaxe
paraplegia Paraplegie paroxetine Paroxetin
paraplegic care Querschnittslähmung, paroxysm Paroxysmus
Pflege bei paroxysmal atrial tachycardia
parapraxia Parapraxie Vorhoftachykardie, paroxysmale
paraprotein Paraprotein paroxysmal supraventricular tachycardia
parapsychology Parapsychologie Tachykardie, paroxysmale
paraquat poisoning Paraquatvergiftung supraventrikuläre
parasite Parasit paroxysmal ventricular tachycaedia
parasitemia Parasitärnie Tachykardie, paroxysmale ventrikuläre
parasympathetic Parasympathikus pars Pars (pl. Partes)
parasympathomimetic parthenogenesis Parthenogenese
Parasympathomimetika (pl.) partial partial
parasystole Parasystole partial pressure Partialdruck
parathion poisoning Parathionvergiftung partial pressure of carbon dioxide in arterial
parathyroid gland Nebenschilddrüse blood Kohlendioxid-Partialdruck im
parathyroid hormone Parathormon (PTH) arteriellen Blut
• partial pressure of oxygen in arterial blood
Sauerstoffpartialdruck im arteriellen
Blut
partial thromboplastin time
Thromboplastinzeit, partielle (PTT)
particle Partikel
parturition Partus
pectin Pektin
pectoral pektoral
pectoralis major Musculus pectoralis
major; Brustmuskel, großer
pectus Pectus
pedagogy Pädagogik
pediatric pädiatrisch
parvovirus 819 Parvovirus B19 pediatrician Pädiater
Pascal Pascal (Pa) pediatrics Pädiatrie
pass facilitation Beurlaubung, pediculosis Pedikulose
Erleichterung der Pediculus humanus capitis Pediculus
passage Passage humanus capitis
passiflora Passionsblume Pediculus humanus corporis Pediculus
passive exercise Übungen, passive humanus corporis
passive immunity Immunität, passive pedigree Stammbaum
passive transport Transport, passiver pedodontics Pädodontie
paste Paste pedophilia Pädophilie
Pasteur effect Pasteur-Effekt pedunculus Pedunculus
Pasteurella Pasteurella PEEP PEEP
pasteurization Pasteurisation peer group Peergroup
patch Patch peer review Kollegen, Kontrolle von
patella Patella Pei-Ebstein fever Pel-Ebstein-Fieber
patellar reflex Patellarreflex pellagra Pellagra
patent ductus arteriosus Ductus arteriosus pellet Pellet
apertus pelotherapy Schlammbad
paternity test Vaterschaftstest pelvic bones Beckenknochen
path(o)- path(o)- pelvic diameter Beckendurchmesser
pathogen pathogen pelvic diaphragm Diaphragma pelvis
pathogenesis Pathogenese pelvic floor Beckenboden
pathogenicity Pathogenität pelvic floor exercise
pathognomonic pathognomonisch Beckenbodengymnastik
pathologic pathologisch pelvic fracture Beckenringfraktur
pathologist Pathologe pelvic girdle Beckengürtel
pathology Pathologie pelvic inlet Beckeneingang
pathophysiology Pathophysiologie pelvic outlet Beckenausgang
patient Patient pelvic presentation Steißlage
patient contracting Vertragsabschluss mit pelvis Pelvis, Becken
Patienten pemphigoid Pemphigoid
patient Observation Krankenbeobachtung pemphigus Pemphigus
(KBO) pen Pen
patient rights Patientenrechte penetrate penetrieren
patient rights protection Patientenrechte, penetration Penetration
Schutz der penicillamine Penicillamin
patient-controlled analgesia penicillin Penicillin
Patientenkontrollierte Analgesie (PCA) penicillinase Penicillinase
pavor Pavor penicillinase-resistant antibiotic
pavor nocturnus Pavor nocturnus Antibiotika, penicillinaseresistente (pl.)
peak Peak penicillinase-resistant penicillin Penicillin,
peakflowmeter Peakflowmeter penicillinaseresistentes
Pearl-lndex Pearl-Index (PI) Penicillium Penicillium
peau d'orange Orangenschalenhaut penile penil
pecten Pecten (pl. Pectines) penile cancer Peniskarzinom
penis Penis periapical periapikal -
penis envy Penisneid periarterial periarteriell
pentachlorophenol poisoning periarteritis Periarteriitis
Pentachlorphenolvergiftung periarthritis Periarthritis
pentaerythritol tetranitrate periarticular periartikulär
Pentaerithrityltetranitrat pericardiac perikardial
pentazocine hydrochloride Pentazocin perkardial effusion Perikarderguss
pentobarbital Pentabarbital pericardiocentesis Perikardpunktion
pentose Pentose pericardiotomy Perikardiotomie
pentoxifylline Pentoxifyllin pericarditis Perikarditis
peppermint Pfefferminz pericardium Perikard
peppermint oil Pfefferminzöl pericholangitis Pericholangitis
pepsin Pepsin perichondrium Perichondrium
pepsinogen Pepsinogen pericolitis Perikolitis
peptic peptisch pericranium Perikranium
peptic ulcer Ulcus ventriculi, peridural anaesthesia Perduralanästhesie
Magengeschwür peridural space Periduralraum
peptid Peptid perifocal perifokal
peptidase Peptidase perifolliculitis Perifollikulitis
Peptostreptococcus Peptostreptokokkus perilymph Perilymphe
per per perimenopause Perimenopause
per- per- perimeter Perimeter
per os per os perimetrium Perimetrium
per se per se perinatal perinatal
percentile Perzentile perinatology Perinatologie
perception Wahrnehmung perineal perineal
perceptual defed Wahrnehmungsdefekt perineal care Intimpflege
percussion Perkussion perineum Perineum, Damm
percutaneous perkutan period Periode
percutaneous endoscope gastrostomy period of nutritional restridion
Gastrostomie, perkutane Nahrungskarenz
endoskopische periodic periodisch
percutaneous transhepatic cholangiography periodic table Periodensystem (der
Cholangiographie, perkutane Elemente)
transhepatische (PTC) periodontal periodontal
percutaneous transluminal angioplasty periodontitis Periodontitis
Angioplastie, perkutane transluminale periodontium Periodontium
(PTA) perioperative perioperativ
percutaneous transluminal coronary periostitis Periostitis
angioplasty Koronarangioplastie, periostum Periost
perkutane transluminale (PTCA) peripheral peripher
perfedionism Perfektionismus peripheral arterial disease
pertorans perforans Gefäßerkrankung, periphere arterielle
perforate perforieren peripheral nervous system Nervensystem,
perforating ulcer Ulkusperforation peripheres
perforation Perforation peripheral neurovascular dysfunction
perforation of stomach Magenperforation Durchblutungsstörung, Risiko einer
perfusion Perfusion peripheren
perfusion lung scan peripheral sensation management
Lungenperfusionsszintigraphie Periphere Empfmdungen, Umgang mit
peri- peri- peripheral vascular disease
periadenitis Periadenitis Gefäßerkrankung, periphere
-
peripheral vision Randsehen
perirectal perirektal
peristalsis Peristaltik
peritoneal peritoneal
peritoneal dialysis Peritonealdialyse
pesticid Pestizid
petechiae Petechien (pl.)
petit mal epilepsy Petit mal
Petri dish Petri-Schale
petrification Petrifikation
peritoneoscopy Peri toneoskopie petrissage Petrissage
peritoneum Peritoneum petrolatum Petrolatum
peritonitis Peritonitis petroleum jelly Vaselin
peritonsillar peritonsillär Petrussa's maturity scheme Reifeschema
peritonsillar abscess Peritonsillarabszess nach Petrussa
periumbilical periumbilikal petting Petting
periungual periungual Peyer's patches Peyer-Plaques (pl.)
perivascular perivaskulär phagocyte Phagozyt
perlingual perlingual phagocytosis Phagozytose
permanent permanent phakomatosis Phakomatose
permeability Permeabilität phalanx Phalanx (pl. Phalangen)
permeable permeabel phallic stage Phase, phallische
pernicious perniziös phallus Phallus
pernicious anemia Anämie, perniziöse phantasm Phantasma (pl. Phantasmen)
pero- pero- phantom limb syndrome Phantomschmerz
perodactyly Peradaktylie pharmaceutic pharmazeutisch
peromelia Peromelie pharmacodynamics Pharmakadynamik
peroneal peronäal pharmacokinetics Pharmakakinetik
peroneal muscular atrophy pharmacologist Pharmakologe
Peronäusmuskelatrophie pharmacology Pharmakologie
perphenazine Perphenazin pharmacopoeia Pharmakopöe
perseveration Perseveration pharmacy Pharmazie
persistend persistierend pharyngeal tonsil Pharynxtonsille,
persistent vegetative state Apallisches Rachenmandel
Syndrom pharyngeal tube Guedel-Tubus; Wendl-
persona Persona Tubus
personal competence Kompetenz, pharyngitis Pharyngitis
personale pharyngoscope Pharyngoskop
personal identity disturbance Identität, pharyngoscopy Pharyngoskopie
Störung der persönlichen pharynx Pharynx (pl. Pharyngen)
personality Persönlichkeit phase Phase
personality change Wesensveränderung phenacetin Phenazetin
personality disorder phenazophyridine hydrochloride
Persönlichkeitsstörung Phenazopyridin
personality test Persönlichkeitstest phencyclidine hydrochloride Phencyclidin
perspiration Perspiration; Schwitzen pheniramine maleate Pheniramin
pertussis Pertussis phenobarbital Phenobarbital
pertussis vaccination phenol Phenol
Pertussisschutzimpfung phenol poisoning Phenolvergiftung
perversion Perversion phenomenology Phänomenologie
pes Pes phenomenon Phänomen
pes cavus Pes cavus, Hohlfuß phenothiazine Phenothiazin
pes equinus Pes equinus, Spitzfuß phenotyp Phänotyp
pes planus Pes planus, Plattfuß phenoxybenzamine hydrochloride
pes valgus Pes valgus, , Knickfuß Phenoxybenzamin
pessar Pessar phentolamine Phentolamin
pessimism Pessimismus phenyl Phenyl(Ph)
phenylalanine Phenylalanin (Phe) phrenology Phrenologie -
phenylbutazone Phenylbutazon Phthirus Phthirus
phenylephrine hydrochloride Phenylephrin phthisis Phthisis
phenylketonuria Phenylketonurie (PKU) phylogeny Phylogenese
phenytoin Phenytoin physiatrics Physiatrik
pheromome Pheromon physical physisch
phimosis Phimose physical abuse Abusus, körperlicher
phleb(o)- phleb(o)- physical debridement Debridement,
phlebectomy Phlebektomie physikalisches
phlebitis Phlebitis physical restraint Restriktionen,
phlebography Phlebographie körperliche
phlebothrombosis Phlebothrombose physical therapist Physiotherapeut/in
phlebotomy Aderlass, blutiger; physician support Arzt, Unterstützung des
Phlebotomie physics Physik
phlegmatic phlegmatisch physiognomy Physiognomie
phlegmon Phlegmone physiologic physiologisch
phobia Phobie physiologic saline solution Kochsalzlösung,
phocomelia Phokomelie physiologische
phon(o)- phon( o)- physiology Physiologie
phonation Phonation physiotherapy Physiotherapie
phonetics Phonetik phytogenesis Phytogenese
phonocardiography Phonokardiographie phytohemagglutinin Phytohämagglutinin
phonology Phonologie (PHA)
phosphatase Phosphatase pia mater Pia mater
phosphate Phosphat Pick's disease Pick-Krankheit
phosphatemia Phosphatämie pickwickian syndrome Pickwiek-Syndrom
phosphaturia Phosphaturie piebald Piebaldismus
phospholipase Phospholipase piedra Piedra
phospholipid Phospholipid pigment Pigment
phosphorus Phosphor (P) pigtail-catheter Pigtailkatheter
phosphorus poisoning Phosphorvergiftung pilocarpine hydrochloride Pilocarpin
phosphorylation Phosphorylierung pilomotor reflex Reflex, pilomotorischer
phot(o)- phot(o)- pilus Pilus (pl. Pili)
photoallergic contact dermatitis pindolol Pindolol
Photodermatitis pineal body Corpus pineale, Zirbeldrüse
photoallergy Photoallergie pinealoma Pinealom
photochemotherapy Photochemotherapie pinocytosis Pinozytose
photometer Photometer pinta Pinta
photon Photon pipette Pipette
photophobia Photophobie pituitarism Pituitarismus
photoreceptor Photorezeptor pituitary gland Hirnanhangsdrüse
photosensitive photosensibel pityriasis Pityriasis
photosensitivity Photosensibilität pivot transfer Pivot-Transfer
photosensitization Photosensibilisierung placebo Placebo
photosynthesis Photosynthese placebo effect Placeboeffekt
phototherapy Phototherapie placenta Plazenta, Mutterkuchen
phototoxic phototoxisch placenta previa Plazenta praevia
phototoxic contact dermatitis placental barrier Plazentaschranke
Kontaktdermatitis, phototoxische placental hormone Plazentahormon
phren Phrenes (pl.) placental infarct Plazentainfarkt
phrenic nerve Nervus phrenicus, placental insufficiency Plazentainsuffizienz
Zwerchfellnerv placental thrombosis Plazentathrombose
• plague Pest
plague vaccine Pestvakzine
plankton Plankton
planning Pflegeplanung
plantar plantar
plantar Hexion Plantarflexion
plantar reflex Plantarreflex
pneumocystis pneumonia Pneumocystis-
carinii-Pneumonie
pneumoencephalogrphy
Pneumenzephalographie
pneumomediastinum
Pneumomediastinum
pneumonectomy Pneumektomie
plantar wart Fußwarze pneumonia Pneumonie,
plaque Plaque Lungenentzündung
plasma Plasma pneumonia prophylaxis
plasma cell Plasmazelle Pneumonieprophylaxe
plasma expander Plasmaexpander pneumonitis Pneumonitis
plasma membrane Plasmamembran pneumopericardium Pneumoperikard
plasma protein Plasmaprotein pneumoperitoneum Pneumoperitoneum
plasma volume Plasmavolumen pneumothorax Pneumothorax
plasmacytoma Plasmozytom poikilocytosis Poikilozytose
plasmapheresis Plasmapherese poikiloderma Poikilodermie
plasmid Plasmid poison Gift
plasmin Plasmin poison control center Vergiftungszentrale
Plasmodium Plasmodium poisoning, risk of Vergiftungsgefahr
polarity Polarität
plastic surgery Chirurgie, plastische
polarization Polarisation
platelet Thrombozyt
polioencephalitis Polioenzephalitis
platinum Platin (Pt)
polioencephalopathy Polioenzephalopathie
Platyhelminthes Plathelminthes (pl.),
poliomyelitis Poliomyelitis;
Plattwürmer
Kinderlähmung, spinale
platysma Platysma
poliosis Poliose
play therapy Spieltherapie poliovirus Poliovirus
pledget Tupfer poliovirus vaccine Poliovirusvakzine
plethysmography Plethysmographie pollakiuria Pollakisurie
pleura Pleura (pl. Pleuren), Brustfell pollen Pollen
pleural cavitiy Pleurahöhle pollex Pollex (pl. Pollices)
pleural effusion Pleuraergusss poly- poly-
pleural friction rub Pleurareiben polyarthritis Polyarthritis
pleurapneumonia Pleuropneumonie polychromasia Polychromasie
pleurisy Pleuritis polycythemia Polyzythämie
pleurodynia Pleurodynie polycythemia rubra vera Polycythaemia
plexus Plexus rubra vera
plica Plica (pl. Plicae) polydactyly Polydaktylie
pluripara Pluripara polydipsia Polydipsie
plutonium Plutonium (Pu) polymenorrhea Polymenorrhö
pneum-/pneuma(to)- pneumo-/ polymer Polymer
pneuma(to) polymerase Polymerase
pneumatic tourniquet precautions polymorphism Polymorphismus
Staumanschetten, polymyalgia rheumatica Polymyalgia
Vorsichtsmaßnahmen bei der rheumatica
Benutzung von polymyositis Polymyositis
pneumatocele Pneumatozele polymyxin Polymyxin
pneumococcus Pneumokokkus (pl. polyneuritis Polyneuritis
Pneumokokken) polyneuropathy Polyneuropathie
pneumoconiosis Pneumokoniose, polynuclear polynukleär
Staublunge polyopia Polyopie
glisch-D 09

polyp Polyp postrnortern care Postmartern Pflege


polypeptide Polypeptid postrnyocardial infarction syndrorne
polypharrnacy Polypragmasie Postmyokardinfarkt-Syndrom
polyploidy Polyploidie postoperative postoperativ
polyposis Polypose postoperative care Pflege, postoperative
polysaccaride Polysaccharid postoperative ileus Ileus, postoperativer
polysorny Polysomie postpartal care Pflege, postpartale;
polythiazide Polythiazid Postpartale Pflege
polyunsaturated ungesättigt, vielfach postpartal depression
polyuria Polyurie Wochenbettdepression
polyvinyl chloride Polyvinylchlorid (PVC) postparturn postpartal
pons Pons postparturn psychosis Wochenbettpsychose
popliteal popliteal postprandial postprandial
popliteal artery Arteria poplitea postpuberal postpuberal
population Population postrenal postrenal
porosis Porose postsynaptic postsynaptisch
porous porös posttraurna response Posttraumatische
porphobilinogen Porphobilinogen Reaktion
porphyria Porphyrie posttraurnatic posttraumatisch
porphyrin Porphyrin posttraurnatic stress disorder
portal portal Stresssyndrom, posttraumatisches
portal hypertension Hypertonie, portale; postulate Postulat
Ffortaderhochdruck postural drainage Lagerungsdrainage
portal vein Vena portae, Pfortader postvaccinal postvakzinal
portio Portio potassiurn Kalium (K)
positioning Lagerung potassiurn chloride Kaliumchlorid (KCl)
positioning injury Lagerungsschaden potassiurn iodide Kaliumiodid
positioning with raised trunk potency Potenz
Oberkörperhochlagerung potential Potential
positive positiv potentiate potenzieren
positive end expiratory pressure Positiv pouch Pouch
endexpiratorischer Druck (PEEP) powder Pulver
positive feedback Feedback, positives power of attorney for future issues
positive-negative pressure rnattress Vorsorgevollmacht
Wechseldruckmatratze powerlessness Ohnmacht
positron Positron poxvirus Paxvirus
positron ernission tornography P-R interval P-R-Intervall
Positronenemissionstomographie praecox praecox
post- post- pragrnatisrn Pragmatismus
postanesthesia care Postanästhestische prandial prandial
Pflege Prausnitz-Küstner test Prausnitz-Küstner-
postcoital postkoital Versuch
posterior posterior prazeparn Prazepam
posterior Achilles bursitis Achillobursitis prazosin hydrochlorid Prazosin
posterioranterior posterior-anterior (p-a) pre- prä-
posteriorinferior postedarinferior precancerous präkanzerös
posterolateral posterolateral precardiurn Präkordium
postganglionic postganglionär precipitate ausfällen, präzipitieren
postictal postiktal precipitate delivery Sturzgeburt
postrnature infant Säugling, übertragener precipitation Präzipitation
postrnaturity Übertragung precipitin Präzipitin
postrnortern postmortal preclinical präklinisch
• precocious puberty Pubertas praecox
preconception counseling
Schwangerschaftsberatung
preconsciousness Vorbewusstsein
precordial präkordial
precordial pain Präkardialschmerz
predisposing prädisponierend
presenile präsenil
preservative Konservierungsmittel
pressure Druck
pressure dressing Druckverband
pressure infusion Druckinfusion
pressure management Druckentlastung
pressure point Druckpunkt
predisposition Prädisposition pressure ulcer Dekubitus; Druckulkus (pl.
prednisolone Prednisolon Druckulzera)
prednison Prednison pressure ulcer care Pflege, bei Druckulzera
preeclampsia Präeklampsie pressure ulcer prevention Druckulzera,
preexcitation Präexzitation Vorbeugung gegen
pregnancy Schwangerschaft pressure ulcer prophylaxis
pregnancy induced hypertension Dekubitusprophylaxe
Schwangerschaftshypertonie presynaptic präsynaptisch
pregnancy record Mutterpass presystole Präsystole
pregnancy termination care Pflege, bei presystolic murmur Geräusch,
Schwangerschaftsabbruch präsystolisches
preload Vorlast preterm contractions Wehen, vorzeitige
premalignant prämaligne prevalence Prävalenz
premature infant Frühgeborenes prevention Prävention
premature Iabor Wehen, vorzeitige prevention of footdrop/pes equinus
prematurity Prämaturität Spitzfußprophylaxe
premedication Prämedikation priapism Priapismus
premenopausal prämenopausal prick test Prick-Test
premenstrual prämenstruell prilocaine hydrochloride Prilocain
premenstrual syndrome Syndrom, primaguine phosphate Primaquin
prämenstruelles (PMS) primal scream therapy Urschreitherapie
premortal prämortal primary primär
prenatal pränatal Primary care nursing Zimmerpflege
prenatal care Pränatale Pflege primary gain Krankheitsgewinn, primärer
prenatal development Entwicklung, primary lesion Primäraffekt
pränatale Primary nursing Bezugspflege
prenatal diagnosis Pränataldiagnostik primary nursing Primärpflege; Primary
preoperative präoperativ nursing
preoperative care Pflege, präoperative primary prevention Primärprävention
preoperative coordination Präoperative primary process Primärprozess
Koordination primary tuberculosis Primärtuberkulose
preoxygenation Präoxygenierung primary tumor Primärtumor
preparatory sensory information primary urine Primärharn
Informationsvorbereitung, sensorische primary wound healing Primärheilung
prepartum präpartal primate Primat
prepattelar präpatellar primidone Primidon
preprandial präprandial primipara Primipara
prepuberty Präpubertät primitive primitiv
prepuce Präputium primitive reflex Primitivreflex
prerenal prärenal primordial primordial
presbyacusis Pres byakusis, primordial follicle Primordialfollikel
Altersschwerhörigkeit principe Prinzip
presbycardia Presbykardie prion Prion
presbyopia Presbyopie, Alterssichtigkeit prism Prisma
Presence Präsenz privacy Privatsphäre
private duty nurse Sitzwache prolactin Prolaktin (PRL) -
privation of food Nahrungskarenz prolactin reflex Prolaktinreflex
probability Wahrscheinlichkeit prolaps Prolaps
probable signs of pregnancy prolaps of rectum Rektumprolaps
Schwangerschaftszeichen, prolaps of uterus Uterusprolaps
wahrscheinliche prolapsed cord Nabelschnurvorfall
problem Problem proliferate proliferieren
problematic bacteria Problemkeim proliferation Proliferation
problem-solving approach to patient-centered proliferative phase Proliferationsphase
care Problemlösungsansatz der promethazine hydrochloride Promethazin
patientenzentrierten Pflege prominent prominent
procaine hydrochloride Procain promotor Promotor
procarbazine hydrochloride Procarbazin promyelocyte Promyelozyt
procedural rule Verfahrensanweisung pronate pronieren
process Prozess pronation Pronation
proctalgia Proktalgie prone position Bauchlagerung
proctitis Proktitis pronephros Pronephros
proctocolectomy Proktokolektomie propagation Propagation
proctologist Proktologe prophase Prophase
proctology Proktologie prophylactic prophylaktisch
proctoscope Proktoskop prophylaxis Prophylaxe
proctoscopy Proktoskopie prophylaxis against dental caries I tooth
procyclidine hydrochloride Procyclidin decay Kariesprophylaxe
prodromal prodromal prophylaxis against gonococcal infection
prodromal phase Prodromalphase Gonoblennorrhö-Prophylaxe nach
prodromal symptom Prodromalsymptom Crede
prodrug Pro-Drug prophylaxis against rachitis
product evaluation Produktevaluation Rachitisprophylaxe
productive cough Husten, mit Auswurf Propionibacterium Propionibakterium
professional association propionic acid Propansäure, Propionsäure
Berufsgenossenschaft propionicacidemia Propionazidämie
professional nursing Pflege, professionelle proportional proportional
professional organization Berufsverbände proposition Proposition
profile Profil propranolol hydrochloride Propranolol
profunda profund( us) proprioception Propriozeption
progeria Progerie proprioceptive propriozeptiv
progesterone Progesteron proprioceptor Propriozeptor
progestin, gestagen Gestagen propulsion Propulsion
proglottid Proglottid propylthiouracil Propylthiouracil
prognathism Prognathie prosencephalon Prosenzephalon
prognosis Prognose prospective study Prospektivstudie
prognosticate prognostizieren prostacyclin Prostazyklin
progression Progression prostaglandin Prostaglandin
progressive progredient, progressiv prostaglandin Inhibitor
progressive care Pflege, progressive Prostaglandinsynthese-Hemmer
progressive muscle relaxation prostate Prostata, Vorsteherdrüse
Muskelrelaxation, progressive prostate calculus Prostatastein
progressive relaxation Entspannung, prostate cancer Prostatakarzinom
progressive prostatectomy Prostatektomie
proinsulin Proinsulin prostatitis Prostatitis
projection Projektion prosthesis Prothese
prokaryote Prokaryont prosthesis care Prothesenpflege
------ -
prostration Prostration
protamine sulfate Protaminsulfat
protease Protease
protection, altered Selbstschutz,
pseudotubercle Pseudotuberkel
pseudotuberculosis Pseudotuberkulose
pseudotumor Pseudotumor
psilocybin Psilocybin
veränderter psittacosis Psittakose, Papageienkrankheit
protective protektiv psoas major Musculus psoas major;
protective isolation Umkehrisolation Lendenmuskel, großer
protein Protein, Eiweiß psoralen Psoralen
protein kinase Proteinkinase psoriasis Psoriasis, Schuppenflechte
protein metabolism Proteinstoffwechsel psych(o)- psych( o )-
proteinemia Proteinämie psyche Psyche
protein-energy malnutrition Protein- psychedelic psychedelisch
Energie-Malnutrition psychiatric psychiatrisch
proteinuria Proteinurie psychiatrist Psychiater
proteolysis Proteolyse psychiatry Psychiatrie
Proteus Proteus psychic pain Schmerz, psychischer
prothrombin Prothrombin psychic trauma Trauma, psychisches
prothrombin time Prothrombinzeit psychoanalysis Psychoanalyse
proton Proton psychodiagnosis Psychodiagnose
protoplasm Protoplasma psychodrama Psychodrama
protoporphyrin Protoporphyrin psychodynamics Psychodynamik
protozoa Protozoen (pl.) psychogenesis Psychogenie
protrusion Protrusion psychohygiene Psychohygiene
protuberance Protuberanz psychologist Psychologe
proud flesh Fleisch, wildes psychology Psychologie
provitamin Provitamin psychometrics Psychometrie
proximal proximal psychomotor development Entwicklung,
prurigo Prurigo psychomotorische
pruritus Juckreiz; Pruritus psychomotoricity Psychomotorik
pruritus ani Pruritus ani psychoneuroimmunology
pruritus vulvae Pruritus vulvae Psychoneuroimmunologie
pseud(o)- pseud( o )- psychooncology Psychoonkologie
pseudobulbar paralysis psychopath Psychopath
Pseudobulbärparalyse psychopathology Psychopathologie
pseudocyesis Pseudogravidität psychopathy Psychopathie
pseudocyst Pseudozyste psychopharmacology
pseudodementia Pseudodemenz Psychopharmakologie
pseudogravidity Scheinschwangerschaft psychophysics Psychophysik
pseudohermaphroditism psychophysiolgy Psychophysiologie
Pseudohermaphroditismus psychoprophylaxis Psychoprophylaxe
pseudohyperparathyroidism psychosis Psychose
Pseudohyperparathyreoidismus psychosocial development Entwicklung,
pseudoileus Pseudoileus psychosoziale
pseudolymphoma Pseudolymphom psychosomatic psychosomatisch
pseudomembrane Pseudomembran psychosomatic medicine Medizin,
pseudomenstruation Pseudomenstruation psychosomatische
pseudomnesia Pseudomnesie psychosurgery Psychochirurgie
Pseudomonas Pseudomonas psychotherapist Psychotherapeut
pseudomyxoma Pseudomyxom psychotherapy Psychotherapie
pseudoparalysis Pseudoparalyse psychotic psychotisch
pseudopuberty Pseudopubertät psychotomimetics Psychotomimetika (pl.)
pseudostrabismus Pseudostrabismus psychotropic drugs Psychopharmaka (pl.)
PTC PTC pulpitis Pulpitis -
pterygium Pterygium pulsate pulsieren
ptomaine Ptomain, Leichengift pulse Puls
ptosis Ptose pulse deficit Pulsdefizit
ptyalin Ptyalin pulse oxymetry Pulsoxymetrie
ptyalism Ptyalismus pulse pressure Pulsdruck
pubarche Pubarche pulse rate Pulsfrequenz
puberty Pubertät pulsus alternans Pulsus alternans
pubic hair Schamhaar pulsus paradoxus Pulsus paradoxus
pubic symphysis Scham(bein)fuge; pulsus parvus et tardus Pulsus parvus et
Symphysis pubica tardus
pubis Os pubis, Schambein, Pubes pulsus tardus Pulsus tardus
public health Public Health punch biopsy Stanzbiopsie
pudendal block Pudendusanästhesie punctum lacrimale Tränenpunkt
pudendal nerve Nervus pudendus, puncture Punktion
Schamnerv pupil Pupille
pudendum Pudendum purgative Abführmittel
puerilism Puerilismus purine Purin
puerpera Puerpera purine base Purinbase
puerperal fever Puerperalfieber, purin-free diet Kost/Ernährung, purinfreie
Wochenbettfieber, Kindbettfieber Purkinje's cells Purkinje-Zellen
puerperal sepsis Puerperalsepsis, Purkinje's fibers Purkinje-Fasern
Wochenbettsepsis purpura Purpura
puerperium Puerperium, Wochenbett purpura senile Purpura senilis
Pulex Pulex purulant purulent
pulmo- pulmo- purulence Purulenz
pulmonary pulmonal purulent inflammation Entzündung,
pulmonary (artery) wedge pressure Wedge- purulente
Druck, pulmonal(arteriell)er pus Pus (pl. Pura), Eiter
pulmonary alveolus Lungenalveolen (pl.), pustule Pustel
Lungenbläschen putamen Putamen, Schalenkern
pulmonary arterial catheter putrefaction Putrefaktion, Fäulnis
Pulmonaliskatheter putrescine Putrescin
pulmonary artery Arteria pulmonalis, putrid putrid
Lungenschlagader Pütte(s bandage Pütterverband
pulmonary atresia Pulmonalatresie P-wave P-Welle
pulmonary circulation Lungenkreislauf py(o)- py(o)-
pulmonary congestion Stauungslunge pyel(o)- pyel(o)-
pulmonary edema Lungenödem pyelogram Pyelogramm
pulmonary embolism Lungenembolie pyelonephritis Pyelonephritis
pulmonary emphysema Lungenemphysem pyelostomy Pyelostomie
pulmonary function test pygmalianism Pygmalianismus
Lungenfunktionsprüfung pyknic pyknisch
pulmonary hypertension Hypertension, pyknosis Pyknose
pulmonale pyloric sphincter Pylorussphinkter
pulmonary infarction Lungeninfarkt pyloric stenosis Pylorusstenose
pulmonary insufficiency pylorospasm Pylorospasmus
Pulmonal(klappen)insuffizienz pylorotomy Pylorotomie
pulmonary stenosis Pulmonalstenose pylorus Magenpförtner; Pylorus (pl.
pulmonary valve Pulmonalklappe Pylori)
pulmonary vein Vena pulmonalis, pyoderma Pyodermie
Lungenvene pyogenic pyogen
• pyogenic infection Infektion, pyogene
pyonephrolithiasis Pyonephrolithiasis
pyorrhea Pyorrhö
pyospermia Pyospermie
pyothorax Pyothorax
pyramid Pyramide
pyramidal cell Pyramidenzelle
quality management
Qualitätsmanagement
quality monitoring Qualitätssicherung
quality of life Lebensqualität
quality of nursing care Pflegequalität
quantitative quantitativ
quarantine Quarantäne
pyramidal sign Pyramidenbahnzeichen Queckenstedt's test Queckenstedt-Test,
pyramidal trad Pyramidenbahn Queckenstedt-Zeichen
pyrantel pamoate Pyrantel Quengle cast Quengelstützverband
pyrazinamide Pyrazinamid querulous paranoia Querulantenwahn
pyretic pyretisch quickening Kindsbewegungen, erste
pyretics Pyretika (pl.) Quick's test Quick-Test
pyridostigmine bromide Pyridostigmin quiet alert Wachphase, ruhige
pyridoxine Pyridoxin Quincke ·s hanging position Quincke-
pyrimethamine Pyrimethamin Hängelage
pyrimidine Pyrimidin quinine Chinin
pyrogen Pyrogen Quinke's disease Quincke-Ödem
pyromania Pyromanie quintuplet Fünfling
pyrosis Pyrosis
pyruvate kinase Pyruvatkinase
pyuria Pyurie
rabies Rabies, Tollwut
rabiesimmune globulin Anti-Rabies-
Gammaglobulin; Tollwut-
Qfever Q-Fieber, Queenslandfieber, Immunglobulin
Balkangrippe, Balkanfieber rabies vaccine Tollwut-Vakzin
Qwave Q-Zacke race Rasse
Qi Gong Qigong rachi(o)- rachi(o)-
QRS complex Kammerkomplex; QRS- rachitic rachitisch
Komplex rachitic dwarf Zwerg, rachitischer
quad coughing Abhusthilfe rachitis Rachitis
quadr- quadr-; tetra- racial immunity Immunität,
quadrant Quadrant rassenabhängige
quadrant hemianopsia radial radial(is)
Quadrantenhemianopsie radial artery Arteria radialis
quadriceps femoris Musculus quadriceps radial nerve Nervus radialis
femoris radial nerve palsy Radialisparese,
quadrigeminal quadrigeminus Radialisparalyse, Radialislähmung
quadrigeminal pulse Puls, radial pulse Radialispuls
quadrigemischer radial reflex Radius(periost)reflex (RPR)
quadrilateral socket Gelenkpfanne, radiant energy Strahlungsenergie
künstliche, vierseitige radiant heat Strahlungswärme
quadriplegia Quadriplegie, Tetraplegie radiation Strahlung, Radiatio, Radiation
qualitative qualitativ radiation detedor Strahlendetektor
qualitative melanin test Melanintest, radiation exposure Strahlenbelastung,
qualitativer Strahlenexposition
quality assessment measures radiation hygiene Strahlenhygiene
Qualitätssicherung radiation protedion Strahlenschutz
quality control Qualitätskontrolle, radiation sickness Strahlenkrankheit
Qualitätsüberwachung radiation symbol Symbol für radioaktive
quality dimensions Qualitätsdimensionen Strahlung
radiation therapy management rauwolfia alkaloid Rauwolfla-Alkaloid -
Bestrahlungstherapie Raynaud's phenomenon Raynaud-
radical radikal, Radikal Phänomen
radical surgery Radikaloperation reabsorption Reabsorption,
radicular radikulär, radicularis Rückresorption
radiculitis Radikulitis, Wurzelentzündung reaction Reaktion
radioactive contamination Kontamination, reaction formation Reaktionsbildung
radioaktive reaction time Reaktionszeit
radioactive contrast media Kontrastmittel, reactive Depression Depression, reaktive
radioaktives; Röntgenkontrastmittel reactive hypoglycemia Hypoglykämie,
radioactivity Radioaktivität reaktive
radioallergosorbent test reactive inflammation Entzündung,
Radioallergosorbenttest, RAST reaktive
radiobiology Radiobiologie, Read method Read-Methode, Dick-Read-
Strahlenbiologie Methode
radiochemistry Radiochemie reading disorder Leseschwäche
radiography Röntgenuntersuchung, reagent Reagens, pl. Reagenzien,
Röntgenographie, Radiographie Reagentia
radioiodine Radioisotop, Radiojod reaginic antibody Reagin
radiologist Radiologe, Röntgenologe reality orientation Realitätsorientierung
radiology Radiologie, Strahlenkunde reality principle Realitätsprinzip
radiotherapy Radiotherapie reality therapy Realitätstherapie
radium Radium (Ra) rebirthing Wiedergeburt
radius Radius (pl. Radii) rebound phenomenon Rebound-Effekt
radon Radon (Rn) rebound tenderness Loslassschmerz,
ramus Ramus, pl. Rami Blumberg-Zeichen
randomization Randomisierung rebreathing Rückatmung
range of accommodation rebreathing bag Beatmungsbeutel
Akkomodationsbreite recapitulation theory
range-of-motion exercise Rekapitulationstheorie
Bewegungspielraumsübung receiver Receiver
ranitidine Ranitidin receptive aphasia Aphasie, rezeptive
Ranvier's node Ranvier-Schnürring receptor Rezeptor
rape Vergewaltigung receptor theory of drug action
rape counseling Vergewaltigungsberatung Rezeptortheorie der Drogenwirkung
rape-trauma syndrome recessive rezessiv
Vergewaltigungssyndrom recessive gene Gen, rezessives
rapid eye movement Rapid eye movements recessive trait Merkmal, rezessives
(REM) recidivism Rezidiv
rapid eye movement sleep REM-Schlaf, reciprocal reziprok
Traumschlaf Recklinghausen's canals Recklinghausen-
rapid section Schnellschnitt Kanäle
raptus Raptus Recklinghausen's tumor Neurofibromatose,
rasberry tongue Himbeerzunge, Recklinghausen-Krankheit
Erdheerzunge recommended dietary allowances
rat-bite fever Haverhill-Fieber, Ernährungsempfehlungen
Rattenbisskrankheit, Sodoku recovery room Aufwachraum
rate-responsive pacer Herzschrittmacher, recreation therapy Erholungstherapie
bedarfsgesteuerter recreational drug Freizeitdroge
rationalization Rationalisierung recreational therapy Freizeittherapie
rattle Rasseln recrudescence Rekrudeszenz
Rautek's manoeuvre Rautek-Griff rectal rektal
• rectal abscess Abszess, rektaler
rectal anesthesia Rektalnarkose
rectal instillation of medication Medikation,
rektale
rectal prolapse management Analprolaps,
Pflege bei
rectal reflex Reflex, rektaler
reflux Iaryngitis Refluxlaryngitis
refraction Refraktion
refraction of eye Refraktion des Auges
refractive error Refraktionsanomalie,
Brechungsfehler, Refraktionsfehler
refractory period Refraktärperiode
refusal of treatment
rectal temperature Rektaltemperatur Behandlungsverweigerung
rectocele Rektozele regeneration Regeneration
rectoscope Rektoskop regime Regime; Therapieplan
rectoscopy Rektoskopie regional regional(is), regionär
rectosigmoid rektosigmoid regional anesthesia Regionalanästhesie
rectosigmoidoscopy Rektosigmoidoskopie regression Regression
rectovaginal fistula Mastdarm-Scheiden- regular insulin Altinsulin
Fistel, Rektovaginalfistel regulation Steuerung
rectovaginalligament Ligament, regulation for medical equipment
rektovaginales Medizingeräteverordnung
rectovaginal septum Septum, regurgitant murmur Strömungsgeräusch
rektovaginales bei Klappeninsuffizienz
rectovesical rectovesikal(is) regurgitation Regurgitation
rectum Rektum rehabilitation Rehabilitation (Reha)
rectus abdominis Musculus rectus rehabilitation center
abdominis Rehabilitationszentrum
rectus femoris Musculus rectus femoris rehydration Rehydrierung, Rehydratation
recurrent laryngeal nerve palsy Reiki therapy Reiki-Therapie
Rekurrensparese reinfection Reinfektion
recurvatum Überstreckung rejection Abstoßungsreaktion
red blood cell count Erythrozytenzählung relapse Rückfall
Red Cross Rotes Kreuz relapsing fever Rückfallfieber
red marrow Knochenmark, rotes relative risk Risiko, relatives
red neck syndrome Rothals-Syndrom relative sterility Sterilität, relative
Redon's drainage Redon-Drainage relaxant Relaxans
Redon's suction drain Redon (-Saug- )drain relaxation Relaxation
reducible hernia Hernie, reponierbare relaxatio

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