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1. Aufgabenart
Bearbeitung einer Aufgabe, die auf fachspezifischen Vorgaben basiert
2. Aufgabenstellung1
Alles Gold
2. Berechnen Sie die Masse und Stoffmenge des abgeschiedenen Goldes sowie die Dauer
des Galvanisierungsprozesses zur Fälschung eines Goldbarrens unter der Annahme einer
gleichmäßigen Goldabscheidung, der Vernachlässigung von Nebenreaktionen, einer
Stromstärke von 10 A und eines Goldelektrolyten mit Dicyanoaurat(I)-Ionen als Gold-
quelle. Begründen Sie den Einfluss der Elektrolyte A und B durch den Vergleich der
abgeschiedenen Stoffmengen an Gold bei gleichen Reaktionsbedingungen und Reak-
tionszeiten. (18 Punkte)
3. Erläutern Sie die Reaktionen und Folgen, die bei der Vorbehandlung der Metallbarren
mit Salzsäure ablaufen können. Erläutern Sie mithilfe der Nernst-Gleichung für die
pH-Werte 1 und 3, welchen Einfluss der pH-Wert der verwendeten Salzsäure auf die
Gasbildung bei der Vorbehandlung der Metalle hat (gehen Sie bei den Metallen verein-
facht von Standardbedingungen aus). Ermitteln Sie begründet, welches der drei ange-
gebenen Metalle, Zink, Blei oder Wolfram, von Goldfälschern sinnvoll verwendet werden
könnte. (18 Punkte)
4. Stellen Sie für die beiden Schritte zur Goldgewinnung nach dem Verfahren der Cyanid-
Laugerei die Reaktionsgleichungen für die Teilreaktionen und die Gesamtreaktion auf.
Bewerten Sie den Einsatz von Cyaniden bei der Cyanid-Laugerei. (16 Punkte)
1
Die Aufgabenstellung deckt inhaltlich alle drei Anforderungsbereiche ab.
3. Materialgrundlage
Riedel, E.: Anorganische Chemie, de Gruyter, Berlin 1988, S. 660
http://www.mmnews.de/index.php/gold/9784-wolfram-als-gold-neue-faelschungen-
aufgetaucht (Zugriff 11.02.2015)
Koch, K.: Galvanisches Vergolden. In: PdN-ChiS, Aulis Verlag Köln, 5/55 Jg. 2006,
S. 13 – 17
http://www.seilnacht.com/Lexikon/normalp.htm (Zugriff 13.02.2015)
http://www.chemie.de/lexikon/Goldelektrolyt.html (Zugriff 13.02.2015)
http://www.boersennews.de/markt/rohstoffe/ (Zugriff 14.02.2015)
2. Medien/Materialien
entfällt
5. Zugelassene Hilfsmittel
Taschenrechner (wissenschaftlicher Taschenrechner ohne oder mit Grafikfähigkeit/
CAS-Taschenrechner)
Periodensystem
Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung
Teilaufgabe 2
maximal
Anforderungen erreichbare
Punktzahl
Der Prüfling
1a berechnet die Masse und Stoffmenge des abgeschiedenen Goldes sowie die Dauer des 5
Galvanisierungsprozesses zur Fälschung eines Goldbarrens unter der Annahme einer
gleichmäßigen Goldabscheidung, der Vernachlässigung von Nebenreaktionen, einer
Stromstärke von 10 A und eines Goldelektrolyten mit Dicyanoaurat(I)-Ionen als Gold-
quelle, z. B.:
berechnet das Volumen:
VAu = Vgefälschter Goldbarren – VMetallgrundbarren
VAu = 24,7 cm · 7,1 cm · 3,7 cm – 24,3 cm · 6,7 cm · 3,4 cm ≈ 95,3 cm3
Masse des zu verwendenden Goldes:
mit (Au) = 19,32 g/cm3
mAu = 19,32 g · cm–3 · 95,3 cm3 ≈ 1841,2 g
1b berechnet die Stoffmenge des abgeschiedenen Goldes und die Dauer des Galvanisie- 5
rungsprozesses zur Fälschung eines Goldbarrens unter der Annahme einer gleichmä-
ßigen Goldabscheidung, der Vernachlässigung von Nebenreaktionen, einer Stromstärke
von 10 A und eines Goldelektrolyten mit Dicyanoaurat(I)-Ionen als Goldquelle, z. B.:
n = m/M
nAu = 1841,2 g / 196,97 g · mol–1 ≈ 9,35 mol
mit n = I · t/z · F bzw. t = n · z · F/I
t = 9,35 mol · 1 · 96485 A · s · mol–1 / 10 A ≈ 90213,5 s
90213,5 s : 3600 s/h ≈ 25,06 h
2 begründet den Einfluss der Elektrolyte A und B durch den Vergleich der abgeschie- 8
denen Stoffmengen an Gold bei gleichen Reaktionsbedingungen und Reaktionszeiten,
z. B.:
Gemäß dem 2. Faraday’schen Gesetz gilt für Stoffmengen von Portionen ver-
schiedener Elektrolyseprodukte, die durch die gleiche elektrische Ladung abge-
schieden werden:
n1 / n2 = z2 / z1
– –
Mit z(Au(CN)2 ) = 1 und z(Au(CN)4 ) = 3 erhält man
9,35 mol · 1 / 3 ≈ 3,12 mol.
In Abhängigkeit von der Ladung der vorliegenden Ionen variiert die abgeschie-
dene Stoffmenge und somit auch die Schichtdicke des abgeschiedenen Goldes.
3 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2)
Teilaufgabe 3
maximal
Anforderungen erreichbare
Punktzahl
Der Prüfling
1 erläutert die Reaktionen und Folgen, die bei der Vorbehandlung der Metallbarren 6
mit Salzsäure ablaufen können, z. B.:
Bei der möglicherweise einsetzenden Gasentwicklung handelt es sich um die
Bildung von Wasserstoffgas:
2 H3O+ + 2e– H2 + 2 H2O (Reduktion).
Bei einsetzender Gasentwicklung wird das Metall des Metallbarrens oxidiert.
2 erläutert mithilfe der Nernst-Gleichung für die pH-Werte 1 und 3, welchen Einfluss 8
der pH-Wert der verwendeten Salzsäure auf die Gasbildung bei der Vorbehandlung
der Metalle hat, z. B.:
2 H3O+ + 2e– H2 + 2 H2O
E(H2/H3O+) = E°(H2/H3O+) + 0,059 V / 2 · lg c2(H3O+)
E(H2/H3O+) = 0,059 V · lg c(H3O+) = –0,059 V · pH
für pH = 1:
E(H2/H3O+) = 0,059 V · lg c(H3O+) = –0,059 V · 1 = –0,059 V
für pH = 3:
E(H2/H3O+) = 0,059 V · lg c(H3O+) = –0,059 V · 3 = –0,177 V
Das Redoxpotential E(H2/H3O+) ist vom pH-Wert abhängig. Bei einem pH-Wert
von pH = 1 reagieren die drei Metalle alle mit der Säure unter Gasentwicklung.
Bei einem pH-Wert von pH = 3 reagiert bei der Vorbehandlung der Metallbarren
nur Zink.
3 ermittelt begründet, welches der drei angegebenen Metalle, Zink, Blei oder Wolfram, 4
von Goldfälschern sinnvoll verwendet werden könnte, z. B.:
Die Dichte von Wolfram ist vergleichbar mit der Dichte von Gold, die Feststellung
einer Fälschung ist daher durch eine Prüfung der Dichte schwierig.
Der Preis für Wolfram ist erheblich günstiger als der von Blei, Zink oder gar Gold.
4 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2)
Teilaufgabe 4
maximal
Anforderungen erreichbare
Punktzahl
Der Prüfling
1a stellt für die beiden Schritte zur Goldgewinnung nach dem Verfahren der Cyanid- 6
Laugerei die Reaktionsgleichungen für die Teilreaktionen und die Gesamtreaktion
auf, z. B.:
–
Au + 2 CN– Au(CN)2 + e– (Oxidation)
O2 + 2 H2O + 4 e– 4 OH– (Reduktion)
–
4 Au + 8 CN– + O2 + 2 H2O 4 Au(CN)2 + 4 OH–
1b stellt für die beiden Schritte zur Goldgewinnung nach dem Verfahren der Cyanid- 6
Laugerei die Reaktionsgleichungen für die Teilreaktionen und die Gesamtreaktion
auf, z. B.:
Zn Zn2+ + 2 e– (Oxidation)
– –
Au(CN)2 + e– Au + 2 CN (Reduktion)
– –
Zn + 2 Au(CN)2 Zn2+ + 2 Au + 4 CN
(Hinweis: Die Bildung von Zinkcyaniden wird nicht verlangt.)
2 bewertet den Einsatz von Cyaniden bei der Cyanid-Laugerei, z. B.: 4
Cyanide sind toxisch, der Einsatz muss unter hohen Sicherheitsstandards erfolgen.
Belastung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Bodenbelastungen mit
giftigen Cyaniden sind möglich – hohes Risiko.
3 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2)
b) Darstellungsleistung
maximal
Anforderungen erreichbare
Punktzahl
Der Prüfling
1 führt seine Gedanken schlüssig, stringent und klar aus. 5
2 strukturiert seine Darstellung sachgerecht und übersichtlich, 4
verwendet eine differenzierte und präzise Sprache,
veranschaulicht seine Ausführungen durch geeignete Skizzen, Schemata etc.,
gestaltet seine Arbeit formal ansprechend.
Schule: _____________________________________________
Teilaufgabe 1
Anforderungen Lösungsqualität
Der Prüfling maximal
erreichbare
EK2 ZK DK
Punktzahl
Teilaufgabe 2
Anforderungen Lösungsqualität
maximal
Der Prüfling erreichbare
EK ZK DK
Punktzahl
2
EK = Erstkorrektur; ZK = Zweitkorrektur; DK = Drittkorrektur
Teilaufgabe 3
Anforderungen Lösungsqualität
maximal
Der Prüfling erreichbare
EK ZK DK
Punktzahl
Teilaufgabe 4
Anforderungen Lösungsqualität
maximal
Der Prüfling erreichbare
EK ZK DK
Punktzahl
Darstellungsleistung
Anforderungen Lösungsqualität
maximal
Der Prüfling erreichbare
EK ZK DK
Punktzahl
Festlegung der Gesamtnote (Bitte nur bei der letzten bearbeiteten Aufgabe ausfüllen.)
Lösungsqualität
maximal
erreichbare
EK ZK DK
Punktzahl
Paraphe
Berechnung der Endnote nach Anlage 4 der Abiturverfügung auf der Grundlage von § 34 APO-GOSt
Die Klausur wird abschließend mit der Note ________________________ (____ Punkte) bewertet.
Unterschrift, Datum:
befriedigend 8 97 – 90
befriedigend minus 7 89 – 83
ausreichend plus 6 82 – 75
ausreichend 5 74 – 68
ausreichend minus 4 67 – 60
mangelhaft plus 3 59 – 50
mangelhaft 2 49 – 40
mangelhaft minus 1 39 – 30
ungenügend 0 29 – 0