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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Teil 2:
Frage & Antwort:
Wird man zum Kāfir, wenn man zum Kufr schweigt?

Abu Hamzah al-Afghani


07/2021 – ‫ ذو الحجة‬1442
www.risalatun.com
Inhalt

Tafsīr: Sure an-Nisā’, 4:140 3

Tafsīr: Sure al-Anʿām, 6:68-69 5

Kann man also jedem Kufr bedenkenlos zuhören? 7

Warum wurde das nicht früher erklärt? 9

Gegen Khawārij, aber selber im Ghuluww? 17

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

‫بسم هللا والحمد هلل والصالة والسالم عىل رسول هللا وعىل آله وصحبه ومن وااله‬

Die im Titel erwähnte Frage wird häufig gestellt und bereitet vielen Leu-
ten Probleme. Immer wieder hört man merkwürdige Ansichten und
Aussagen darüber, von Leuten, die im Allgemeinen die Grundzüge der
arabischen Sprache nicht richtig kennen und kaum ein islamisches Buch
gelesen haben.
Es kommt zum schnellen und maßlosen Takfīr, bis schließlich Fragen
aufkommen, wie: „Wenn ich an zwei Menschen auf der Straße vorbei-
gehe und diese über irgendeinen Inhalt sprechen, der dem Islam wider-
spricht, und ich dies nicht offen und sichtbar ablehne, bin ich dann vom
Islam abgefallen?“
Man bezieht sich dabei in der Regel auf zwei Verse des Qur’ān, auf die
ich im Folgenden kurzgefasst eingehen werde. Ebenso werde ich dazu
Aussagen aus dem frühesten erhaltenen Tafsīr anführen, damit sichtbar
wird, dass Leute, die mit diesen Versen argumentieren, keine Vorstel-
lung davon haben, was in den Tafāsīr steht.

Tafsīr: Sure an-Nisā’, 4:140


َْ ََ ُ ْ َْ
‫اَّلل يُكف ُر بي َها َوي ُ ْس َته َزأ بي َها فَل تق ُع ُدوا‬
َّ َ ْ ُ ْ َ َ ْ َ ‫ك ْم ِف الْك َت‬ ُ ْ َ َ َ َّ َ ْ َ َ
‫ات ي‬ ‫اب أن يإذا س يمعتم آي ي‬ ‫ي ي‬ ‫ي‬ ‫وقد نزل علي‬
َ ْ
َ ‫ني َوالَكفير‬ ْ
َ ‫اَّلل َجام ُع ال ُم َنافق‬ ُ ْ ً
َ َّ ‫ك ْم إذا مثل ُه ْم إ َّن‬ ُ َّ ْ َ َ ُ ُ َ َّ َ ْ ُ َ َ
‫ين يِف‬ ‫ي‬ ‫يي‬ ‫ي‬ ‫ي‬ ‫ي ي‬ ‫ْيهي يإن‬
‫يث غ ي‬ٍ ‫معهم حَّت َيوضوا يِف ح يد‬
ً ‫َج َه َّن َم ََج‬
‫يعا‬ ‫ي‬
Und Er hat schon auf euch in der Schrift herabkommen lassen,
dass, wenn ihr hört, wie gegenüber den Zeichen Allahs Kufr be-
trieben wird und sie verspottet werden, dann sitzt nicht mit
ihnen, bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen. Gewiss, ihr
seid ihnen dann gleich. Wahrlich, Allah versammelt die Heuchler
und die Kāfirīn in der Hölle, allesamt. [an-Nisā’: 140]

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Muqātil ibnu Sulaimān1 (gest. 150 n.H.) sagt in seinem Tafsīr dazu Fol-
gendes:
َ َ ََْ ّ َّ
‫«وقد ن َّزل‬ ‫ باملدينة‬- ‫ َع َّز َو َجل‬- ‫اكن املنافقون يستهزءون بالقرآن فأنزل اَّلل‬
َّ ْ ْ َ ْ ْ ُ َْ َ
‫اَّلل‬
‫آيات ي‬ ‫ي‬ ‫تاب» يعىن ىف سورة األنعام بمكة «أن يإذا َس يمعتُ ْم‬ ‫ك ي‬ ‫عليكم يِف ال ي‬
َْ َ ُ ُ َ َّ َ ْ ُ َ َ ُ ُ ْ َ َ ُ َْ ُْ َْ ُ
‫ْي يه» يقول‬ ‫يث غ ي‬ ٍ ‫يكف ُر بيها َويسته َزأ بيها فَل تقعدوا معهم حَّت َيوضوا يِف ح يد‬
َّ ّ َّ َ
- ‫ فنىه اَّلل‬- ‫ َع َّز َو َجل‬- ‫حَّت يكون حديثهم يعىن املنافقني يِف غ ْْي ذكر اَّلل‬
ُ ْ ّ
‫ عن جمالسة كفار مكة ومنافيق املدينة يعند االستهزاء بالقرآن ث ّم‬- ‫َع َّز َو َجل‬
ُْ ً ُ َّ
... ‫ إن جالستموهم ورضيتم باستهزائهم « يإنك ْم يإذا يمثل ُه ْم» ىف الكفر‬:‫خوفهم‬
Die Munāfiqūn pflegten, sich über den Qur’ān lustig zu machen,
woraufhin Allah  in Medina herabsandte: „Und Er hat schon auf
euch in der Schrift herabkommen lassen“ – Er meint in Sūratu l-
Anʿām in Mekka – „, dass, wenn ihr hört, wie gegenüber den Zei-
chen Allahs Kufr betrieben wird und sie verspottet werden, dann
sitzt nicht mit ihnen, bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen.“,
er sagte (hiermit aus): bis ihr Gespräch – gemeint sind die
Munāfiqīn (Heuchler) – sich um etwas anderes als die Erwähnung
Allahs  dreht.
Allah untersagte also, mit den Kuffār von Mekka und den Heuch-
lern von Medinah zu sitzen während des Spotts über den Qur’ān.
Sodann versetzt Er sie in Angst (indem Er sagt): Wenn ihr mit
ihnen sitzt und mit ihrem Spott zufrieden seid „Gewiss, ihr seid
ihnen dann gleich.“ im Kufr …

1
Siehe für eine Biografie von Muqātil ibni Sulaimān und diverse Behauptungen,
die über ihn aufgestellt wurden und nach wie vor zeitweise von manchen Men-
schen erwähnt werden: Die Lehre des Monotheismus, F. Qarar, 1. Ausgabe, er-
schienen 2021 im Eigenverlag bei Amazon, Seite 72/Fußnote 58.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Muqātil weist also darauf hin, dass sich der obige Vers auf den folgen-
den Vers bezieht.

Tafsīr: Sure al-Anʿām, 6:68-69


َْ
‫ْيهي َوإي َّما‬ َ ُ ُ َ َّ َ ْ ُ ْ َ ْ ْ َ َ َ َ َ ُ ُ َ َ َّ َ ْ َ َ َ َ
‫يث غ ي‬
ٍ ‫اَّلين َيوضون يِف آياتينا فأع يرض عنهم حَّت َيوضوا يِف ح يد‬ ‫وإيذا رأيت ي‬
َّ ْ َ ْ َ َ َ ْ ِّ َ ْ َ ْ ُ ْ َ َ َ ُ َ ْ َّ َ َّ َ ْ ُ
َ‫الظالمني‬
‫يي‬ ‫ين يسينك الشيطان فَل تقعد بعد اَّلكرى مع القومي‬
„Und wenn du diejenigen siehst, die auf Unsere Zeichen (spot-
tend) eingehen, so wende dich von ihnen ab, bis sie auf ein ande-
res Gespräch eingehen. Und wenn dich der Satan nun vergessen
lässt, dann sitze nicht, nachdem du dich (daran) erinnert hast,
mit dem ungerechten Volk zusammen.“
[al-Anʿām: 68]

Dazu heißt es im selben Tafsīr:


َ ُ ُ َ َ َّ َ َْ
‫وضون يِف آياتينا» يعىن يستهزءون‬ ‫«و يإذا َرأيت» يعين سمعت يا حممد ي‬
‫«اَّلين َي‬ َ
ْ ْ ََ
‫ «فأع يرض‬- ‫ صىل اهلل عليه وسلم‬- ‫بالقرآن وقالوا ما ال يصلح قال اهلل نلبيه‬
‫ْي يه» يعين فقم عنهم ال جتالسهم حَّت يكون‬ َْ َ ُ ُ َ َّ َ ْ ُ ْ َ
‫يث غ ي‬
ٍ ‫عنهم حَّت َيوضوا يِف ح يد‬
ُ َّ َ َّ ْ
‫«و يإ َّما يُن يسيَنك الشيْطان» يقول فإن أنساك‬
َ ‫حديثهم ِف غْي أمر اهلل وذكره‬
ْ ِّ ْ ْ ْ َ َ
‫الشيطان فجالستهم بعد انليه «فَل تق ُعد َبع َد اَّلكرى» يقول إذا ذكرت فَل تقعد‬
َّ ْ َ ْ َ َ
َ ‫الظالم‬
،‫ني» يعين املرشكني‬ ‫يي‬ ‫«مع القومي‬
„Und wenn du diejenigen siehst“, also: wenn du, Muhammad,
hörst „die auf Unsere Zeichen (spottend) eingehen“, d.h.: Sie spot-
ten über den Qur’ān und sagen, was nicht angemessen ist. So
sprach Allah zu seinem Gesandten : „so wende dich von ihnen
ab, bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen.“, er meint damit:
So steh auf von ihnen und sitze nicht mit ihnen, bis ihr Gespräch
sich um etwas anderes dreht, als die Erwähnung Allahs.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

„Und wenn dich der Satan nun vergessen lässt,“, er sagt damit:
Und wenn dich der Satan vergessen lässt und du daraufhin mit
ihnen sitzt nach dem Verbot „dann sitze nicht, nachdem du dich
(daran) erinnert hast“, er sagt hier also: Wenn du dich erinnerst,
so sitze nicht „mit dem ungerechten Volk zusammen.“, er meint
die Götzendiener.

Direkt im Anschluss sagt Allah im Vers 6:69:

َ ُ َ َّ َ ْ َ ْ َ ْ ْ َ ْ َ ُ َّ َ َ َّ َ َ َ َ
‫ك ْن يذك َرى ل َعل ُه ْم ي َّتقون‬
‫َش ٍء َول ي‬ ‫اَّلين يتقون يمن يحسابي يهم يمن‬
‫وما لَع ي‬
Und diejenigen, die gottesfürchtig sind, verantworten von ihrer
Rechenschaft nichts – aber eine Ermahnung, damit sie vielleicht
gottesfürchtig sind. [al-Anʿām: 69]

Dazu sagt Muqātil:

‫ لو قمنا عنهم إذا خاضوا واستهزءوا فإنا خنىش اإلثم ِف‬،‫فقال املؤمنون عند ذلك‬
َ ُ َ َ َّ َ َ َ
‫ين ي َّتقون» يعين‬ ‫اَّل‬
‫ فأنزل اهلل «وما لَع ي‬،‫جمالستهم يعين حني ال نغْي عليهم‬
‫َشءٍ» يعين من جمازاة عقوبة خوضهم‬ ْ َ ‫يوحدون الرب « يم ْن يحسابه ْم يم ْن‬
‫يي‬
َ ُ َّ َ ْ ُ َّ َ َ ْ ْ َ :‫ ثم قال‬،‫واستهزائهم من َشء‬
‫لكن يذكرى لعلهم يتقون» إذا قمتم عنهم‬ ‫«و ي‬
‫منعهم من اخلوض واالستهزاء احلياء منكم والرغبة ِف جمالستكم فيذكرون‬
،‫قيامكم عنهم ويرتكون اخلوض واالستهزاء‬
Darauf sagten die Mu’minūn: „Wenn wir von ihnen aufstehen,
wenn sie schwätzen und spotten, dann fürchten wir die Sünde bei
unserem Zusammensitzen mit ihnen – also zum Zeitpunkt, als wir
dies nicht geändert hatten.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Darauf sandte Allah herab: „Und diejenigen, die gottesfürchtig


sind“ – also die ihren Herrn zu Einem machen2 – „verantworten
von ihrer Rechenschaft nichts“ – also nichts von der Strafe als Ver-
geltung für ihr Geschwätz und ihren Spott.
Sodann sagte Er: „aber eine Ermahnung, damit sie vielleicht got-
tesfürchtig sind.“ – Wenn ihr von ihnen aufsteht, so hindert sie die
Scham vor euch und das Bedürfnis nach eurem Beisein am (weite-
ren) Geschwätz und Spott, so erinnern sie sich an euer Aufstehen
von ihnen und lassen das Geschwätz und den Spott.

Kann man also jedem Kufr bedenkenlos zuhören?


Nein. Das heißt das oben Gesagte nicht. Manche Leute, wenn sie solche
Texte wie den obigen lesen oder hören, verstehen daraus sofort diverse
Dinge, die sie dann für sich selbst ausnutzen wollen.
Sie glauben, diese Texte würden einem also die Erlaubnis geben, jegli-
chem Kufr bedenkenlos zuzuhören und darüber hinaus z. B. auch die ei-
gene Familie solchen Dingen auszusetzen … weil es ja ohnehin egal
wäre.
Dem ist aber nicht so. Und hierin liegt das allgemeine Problem mit den
vielen Leuten, die wenig Wissen haben und viel ihren Neigungen folgen
(Ittibāʿu l-Hawā). Erwähnt man ihnen gegenüber eine Sache, fängt ihre
erkrankte Nafs sofort an, alle Möglichkeiten für Umgehungen und Ver-
drehungen auszuloten.
Allgemein lässt sich hierbei sagen: Nur weil etwas kein Kufr ist, heißt
das nicht, dass es kein Problem mit dieser Handlung gibt. Das Sitzen

2
Wörtlich yuwahhidūna, also: die den Tauhīd durchführen.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

mit Leuten, während sie den Kufr sprechen, ist grundsätzlich nicht er-
laubt. Wo steht in den Texten eine allgemeine Erlaubnis?3
Darüber hinaus werden diese Texte in der Scharīʿah in der Regel im Kon-
text des Nifāq und der Munāfiqīn erwähnt. Der Muslim hat sich von so
etwas fernzuhalten. Das Beisein in so einer Situation ist durchaus ein
gewisses Anzeichen des Nifāq und schließlich kann dies auch in mehrer-
lei Hinsicht zum großen Kufr führen. Deshalb wird der Muslim ja durch
ebendiese Texte eindringlich davor gewarnt, diese Dinge zu tun.
Nun kann man aber nicht aufgrund einer solchen, nach außen unklaren
Tat über einen Menschen sofort damit urteilen, dass er ein Kāfir oder
ein Munāfiq khālis wäre. (Diese beiden Beurteilungen laufen letztlich
auf dasselbe hinaus.)
Es wurde an anderer Stelle mehrfach darauf hingewiesen4, dass das Er-
scheinen von Anzeichen der Heuchelei nicht automatisch zum Takfīr
führen muss und vor allem nicht zu einem Urteil, das für jede andere
Person bindend ist.

3
Dies ähnelt einem anderen Missverständnis vieler Leute, wenn man ihnen
sagt, eine gewisse Angelegenheit wäre keine Frage von Kufr und Īmān und der
Takfīr wäre darin nicht gerechtfertigt.
Sie verstehen daraus nämlich, es handle sich um zwei gleichwertige und isla-
misch voll berechtigte Meinungen, ähnlich einer Fiqh-Angelegenheit, in der es
einfach unterschiedliche Sichtweisen gibt.
Das eine bedingt aber nicht das andere. Wenn man sagt: „Mach keinen Takfīr
auf den Mukhālif. Auch wenn ich nicht die Möglichkeit habe, dir die Angelegen-
heit komplett aufzuschlüsseln, aber ich kann dir einige Hinweise geben und ich
kann zumindest zeigen, dass dies keine Frage ist, in der man Takfīr auf den
Mukhālif macht.“ … dann heißt das nicht: „Such dir eine Ansicht aus“, oder:
„Das sind zwei Ansichten oder Rechtsmeinungen, die völlig gleichwertig sind“.
4
Siehe z. B.: Die Lehre des Monotheismus, Kapitel in der Einführung mit dem
Titel „Hinweis auf den islamrechtlichen Begriff der munāfiqīn/Heuchler“.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Vielmehr wird sich der Muslim, der von einer Person vermehrt solche
Zeichen sieht und deshalb an ihr zweifelt, vor dieser Person hüten. Er
zieht also persönliche Konsequenzen.
Des Weiteren gibt es wie gesagt Leute, die Teile ihrer Familie bedenken-
los falschen Inhalten aussetzen, häufig auch über einen längeren Zeit-
raum, wobei sie die Möglichkeit hätten, dem aus dem Weg zu gehen.
Dies ist auf jeden Fall bedenklich im hier besprochenen Kontext. Es deu-
tet darauf hin, dass eine solche Person nicht die notwendige Ernsthaf-
tigkeit beim Umgang mit der Religion hat.
Häufig werden sich zu so einem leichtsinnigen Umgang weitere merk-
würdige Dinge gesellen, die erkennen lassen, dass es sich um Leute der
Schukūk (der Zweifel) handelt, vor denen man sich hüten sollte.
Im Gegensatz dazu sieht man aber in der Regel, dass andere Muslime –
in der Umgebung solcher fragwürdigen Menschen – überhaupt kein Ge-
fühl für die genannten Zusammenhänge haben. Sie leiden unter einer
gängigen Krankheit, der Idee, dass man zu allem lächeln und mit jedem
gut Freund sein sollte, vor allem wenn er aus der „eigenen Gemein-
schaft“ ist, man ihn schon länger kennt, oder es einfach nicht so gut an-
kommt, wenn man der Person kritisch gegenüber steht. Man lässt dann
die Person alles machen, äußert nie Kritik und zeigt auch nie eine ableh-
nende Haltung.
Es geht hier nicht darum, dass man überall vor solchen Menschen
warnt. Das wird nicht immer erforderlich sein, stellenweise keinen Sinn
ergeben oder gar kontraproduktiv sein.
Vielmehr geht es darum, dass man diese Leute nicht durch völlige Pas-
sivität unterstützen und ihnen nicht zeigen soll, dass alles in Ordnung ist
und man sich ohnehin blendend versteht.

Warum wurde das nicht früher erklärt?


Die erste Antwort darauf lautet: Es wurde erklärt, auch wenn nicht die
Möglichkeit bestand, es jedem Einzelnen zu sagen. Ich habe schon vor
etwa sieben Jahren vermehrt auf folgende Dinge hingewiesen:

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

1) Das bloße Schweigen hat im Grunde die schwächste Dalālah (Deu-


tung). Dies, im Sinne einer grundsätzlichen Feststellung.
Unter speziellen Umständen und Gegebenheiten sind hierbei jedoch
Einschränkungen möglich. Umgekehrt gibt es Situationen, bei denen
durch die Umstände umso deutlicher ist, dass das bloße Schweigen
in diesen Fällen kein Zeichen für das Einverständnis bzw. die Zufrie-
denheit (ʿAlāmatu r-Ridā) ist.
2) Die betreffenden Ayāt befinden sich klar im Kontext über die
Munāfiqīn.
3) Überlieferungen im Tafsīr über das Leben der Muslime neben den
Muschrikīn in Mekka, die ich hier der Kürze halber nicht weiter aus-
führe.
Ich kann mich erinnern, wie vor vielleicht zehn Jahren schon Leute zu-
sammensaßen und die einen auf die anderen Takfīr machten, weil sie
meinten, dass sie in ebendiesem Gespräch – gemäß ihrer Sichtweise –
zu einer Kufr-Ansicht geschwiegen hätten. Diese verwerfliche Vorge-
hensweise hatte ich und andere damals klar abgelehnt und als absurd
bezeichnet.
Die zweite Antwort lautet: „Warum hast DU Fragender es nicht schon
früher erklärt?“.
Die Leute sind merkwürdig. Sie fordern immer ein und wissen (angeb-
lich) ganz genau, was die Verpflichtungen der anderen sind und was sie
nicht alles tun hätten müssen.
Warum haben sie selbst sich nicht über Jahrzehnte hingesetzt und nur
den Dīn gelernt? Stattdessen verbrachten sie die Zeit mit Geld verdie-
nen, Karriere machen, Filme schauen, Urlaub machen und zu schauen,
ein möglichst problemloses Leben zu führen. Das ist das Problem mit
Leuten, die mit Herzen gestraft sind, welche die Realität völlig verdreht
wahrnehmen.
Letztlich ist es so, dass die allermeisten Leute nur ihrer Dunyā nachlau-
fen, sich gleichzeitig als die aller frommsten und rechtschaffensten

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Menschen sehen und den Studenten und Leuten des Wissens für alles
die Schuld geben, was sie selber nicht verstehen.
Ibnu Waddāh (gest. 286 n. H.) überliefert in al-Bidaʿu wa-n-Nahyu
ʿanhā, dass Sufyān ath-Thaurī sagte:
َ ‫ب الْعلْ َم فيه َص‬
َ َ‫ان َم ْن َطل‬
ٌ ََ َ َ ْ َ َ ُ َّ َ ُ َ ْ َ ُ َّ َ ََ َ َ
‫ار‬ ‫ي ي ي‬ ‫اس زم‬ َّ ‫لَع‬
‫انل ي‬ ‫ أنه سيأ يِت‬،‫ واَّلل أعلم‬،‫ بَلغ يين‬:‫قال‬
َ
‫غ يريبًا يِف َز َماني يه‬
„Es hat mich (die Nachricht) erreicht – und Allah weiß es am bes-
ten –, dass eine Zeit über die Menschen hereinbrechen wird, in
welcher derjenige, der nach dem Wissen strebt, in seiner Zeit ein
Fremder sein wird.“

Die dritte Antwort lautet: Ich habe es schon etliche Male gesagt und
werde es hier nicht nochmal im Detail ausführen, da es manche Leute
ohnehin einfach nicht verstehen wollen: Ein Mensch alleine kann nicht
alles erklären. Schon gar nicht, wenn seine Frau neun Jahre lang an
Krebs erkrankt, er sie dann verliert, mit Kindern zurückbleibt, danach
noch zu einem speziellen Aufenthalt gezwungen wird, der sein gesam-
tes Leben zerbricht, und man sich danach weiterhin anstrengt, ihn mög-
lichst in diesem Zustand zu belassen.
Mir ist schon klar, dass es viele kranke Nufūs gibt, die schlicht und ein-
fach damit reagieren, zu sagen: „Na und. Was kümmern mich deine
Probleme. Ich habe viele Probleme gehabt, weil ich die Antworten auf
meine Fragen brauchte, sie aber von dir nicht bekommen habe.“
Solchen Leuten kann man nicht helfen. Sie wollen einfach nicht akzep-
tieren, dass der Tag für andere auch nur 24 Stunden hat und dass ge-
wisse Dinge nicht im Bereich des Möglichen liegen.
Manche Herzen sind schwarz vor lauter schlechter Vermutung (Sū’u dh-
Dhann). Solche Leute werden immer annehmen, dass man nur deshalb
nicht geantwortet hat, weil man ständig auf irgendeiner Ferieninsel Ur-
laub macht.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Selbst wenn jemand nie ein Wochenende hätte und von früh bis spät
nur lernen und versuchen würde, Dinge weiterzugeben, unter schweren
Umständen, würde es nichts ändern. Denn die beschriebene Art von
Mensch wird diese Realität einfach niemals anerkennen.
Tatsächlich wollen solche Leute immer nur einen Schuldigen finden, den
sie hassen und für alles verantwortlich machen können, was ihnen je
widerfahren ist.
Solche Menschen sind deshalb auch völlig unfähig, die obige Gegen-
frage zu verstehen: Wo waren sie selbst? Warum haben sie selbst nicht
ebendiese Arbeit gemacht, die sie ständig von anderen einfordern?
Sie sagen dann mit Unverständnis: „Aber mir wurde das Wissen nicht
geschenkt, so wie dir. Hätte ich es bekommen, dann würde ich meine
Verantwortung tragen. Nicht so wie du.“
Gemäß ihrem „Verständnis“ ist das Wissen etwas, das manchen halt
einfach geschenkt wird, ohne irgendeine Mühe. Subhānallāh. Sie haben
sich nie gefragt, warum ihnen das Wissen nicht „geschenkt“ wurde. …
Zudem kann es sein, dass man selbst empfindet, dass man einige Dinge
nicht ausreichend verstanden hat, um sie in ausgereifter Form anderen
weiterzugeben.
Die Juhhāl glauben, immer wenn man drei Buchstaben gelernt hat, dann
kann man sie auch sofort weitergeben. Nein, sie glauben sogar, dass es
ihre höchste Pflicht ist, die drei Buchstaben sofort herauszuschreien.
Ihnen ist nicht klar, dass die Weitergabe des Wissens eine völlig an-
dere Stufe erfordert, als etwas einmal gehört zu haben.
Weil viele Menschen diesen Punkt nicht verstehen wollen, entstehen
schließlich unzählige Probleme, wenn Juhhāl umherlaufen und den gan-
zen Tag verkünden, was sie „wissen“.
Ahmad ibnu Hanbal (gest. 241 n. H.) überliefert im Buch al-ʿIlalu wa
Maʿrifatu r-Rijāl – überliefert von Abdullah, dem Sohn von Imam Ahmad
– von Muhammad ibnu n-Nadr al-Hārithī, dass er sagte:

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

ُ َ ‫ِث قَ َال َاك َن ُي َقال أول الْعلم ْاإلنْ َصات‬


ُ َ ‫َل ث َّم اال ْست َماع‬ ّ ‫احلَار‬ْ َّ ‫َعن ُحمَ َّمد بن‬
‫َل‬ ‫ي ي‬ ‫ي‬ ‫يي‬ ‫انلرض‬
‫ثم بثه‬ َّ ‫ثم الْ َع َمل به‬
َّ ‫ثم حفظه‬َّ
‫يي‬
„Es wurde zu sagen gepflegt: ‚Der Beginn des Wissens ist das auf-
merksame (schweigsame) Zuhören, danach das Auswendigler-
nen, danach die Anwendung davon und danach die Verbreitung.“

Ahmad überliefert dies ebenfalls im Kitābu z-Zuhd.


Im Buch ʿUyūnu l-Akhbār von Ibnu Qutaibah (gest. 276 n. H.) ist diese
Aussage folgendermaßen erwähnt:
ّ ‫أول العلم‬
،‫ والرابع العقل‬،‫ واثلالث احلفظ‬،‫الصمت واثلاين االستماع‬ ّ :‫واكن يقال‬

‫واخلامس نرشه‬
Es wurde zu sagen gepflegt: „Der Anfang des Wissens ist das
Schweigen. Die zweite Stufe ist das Zuhören. Die dritte Stufe ist
das Auswendiglernen. Die vierte Stufe ist das Verständnis. Und die
fünfte Stufe ist die Verbreitung.“

Wenn die Juhhāl nur wüssten, wie sehr sie sich selbst betrügen, wenn
sie drei Buchstaben gehört haben und dann sagen: „Ich habe Angst, dass
ich dafür bestraft werde, wenn ich es nicht sofort verkünde.“ Tatsäch-
lich sagt ihre Nafs damit: „Ich muss leider Schaikh und Mufti spielen. Ich
bin dazu verpflichtet.“

Diesen Leuten ist nicht klar, dass sie in Wirklichkeit hundert Mal mehr
Angst haben sollten, wegen ihres ständigen Geredes über den Dīn, ih-
res permanenten Fatwa-Gebens ohne Wissen und wegen des Scha-
dens, den sie dadurch die ganze Zeit über anrichten.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Wie Sufyān ath-Thaurī (gest. 161 n. H.) in seiner Antwort an ʿAbbād ibnu
ʿAbbād sagte5 – wenn auch in einem anderen Zusammenhang:
َّ ُ ْ ُ َّ ُ َ َ َ َّ َ َّ َ َ ْ ُ َ َ َ ْ َّ َ
‫ار الق َّرا يء ُسل ًما‬‫ و يإنما اَّتذها فج‬،‫فإين تيلك خ يديعة إيب يليس‬
„Denn dies ist der Betrug von Iblīs, den sich die schlechten (frevel-
haften) Gelehrten als Leiter nehmen.“

So auch in diesem Fall – mit dem Unterschied, dass sich dieses Argu-
ment die völligen Juhhāl zur Leiter nehmen, um darauf zur vorgespiel-
ten Mufti-Stellung gegenüber anderen Unwissenden hochzusteigen.
---
Aus dem zuletzt besprochenen Grund kann es also sein, dass jemand
über Dinge schweigt, und das Schweigen aus Vorsicht ist nichts Verwerf-
liches – wie an anderer Stelle bereits mehrfach angesprochen wurde.
In solchen Fällen kann es notwendig sein, dass man zumindest den Asl
(die Grundlage) in einer Angelegenheit erklärt, damit die Leute davon
eine gewisse Ahnung haben, aber die weiteren Details und die Anwen-
dung auf die Realität und auf alle erdenklichen Einzelfälle nicht vorneh-
men kann.
Deshalb hatte ich z. B. schon vor mehr als zehn Jahren beim Thema des
Tahākum mit der folgenden Anmerkung darauf hingewiesen:
Auch an dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass es
sich hierbei um die theoretische Grundlage handelt, also den
Ta’sīl. …

5
Überliefert bei Abū Bakr al-Marrūdhi, dem bekannten Schüler von Ahmad
ibnu Hanbal, im Buch Akhbāru sch-Schuyūkhi wa Akhlāqihim [bzw. auch: wa
Akhlāquhum] (zu Deutsch etwa: „Die Nachrichten der Schuyūkh und ihre(r) gu-
ten Eigenschaften“!).
Ebenso findet sich die Schrift bei Ibnu Abī Hātim ar-Rāzī in al-Jarhu wa-t-Taʿdīl
und in einer kürzeren Fassung bei Abū Nuʿaim al-Asbahānī in Hilyatu l-Auliyā’
wa Tabaqātu l-Asfiyā’.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Hat jemand jedoch den richtigen Ta’sīl (Grundlage) kann es durch-


aus sein, dass es im Tanzīl (Anwendung) zu Meinungsverschieden-
heiten kommt. …
Hier lässt sich also ein weiteres Mal feststellen, dass es in zwei
Dingen häufig zu Missverständnissen kommt:
1. Bei der Frage, ob es sich überhaupt um eine Grundfrage han-
delt, bei der es wirklich darum geht, ob jemand den Islam verstan-
den hat oder nicht. …
2. Bei der Unkenntnis über die tatsächliche Bedeutung (Haqīqah),
die hinter den Begriffen steht. Werden diese Bedeutungen nicht
genau abgegrenzt, kommt es leicht vor, dass man andere Bedeu-
tungen damit vermischt. Auf diese Weise übertreiben einige Leute
und machen etliche Dinge zu Tahākum, die in Wirklichkeit nicht
davon sind.
Hier muss also zwischen dem deutlichen Tahākum (sarīh) und an-
deren Dingen unterschieden werden, wie z. B. das Ersuchen um
Hilfe oder Beistand in einer gewissen Angelegenheit (al-Istiʿānah)
oder die Erbringung einer Zeugenaussage vor Gericht6 oder die
Registrierung anderer Fakten durch das Gericht und dergleichen.
Dies sollte hier angesprochen werden, da es Leute gibt, die den
Tahākum nicht definieren können und somit alles als Tahākum be-
zeichnen, was irgendwie mit Hukm zu tun hat, weil es zwischen
den beiden Wörtern eine Beziehung gibt. Solche Leute kommen
vielleicht zum Schluss, dass jemand, der in einem Gerichtsge-
bäude sitzt, steht o. Ä. dadurch den Tahākum durchgeführt hat.

6
womit hier gemeint ist, dass die Person lediglich beabsichtigt, die Wahrheit
über eine gewisse Angelegenheit auszusprechen, nichts sonst. Das kann sich
z. B. auch darauf beziehen, den Tauhīd und andere grundlegende Inhalte des
Islam bei dieser Gelegenheit richtig zu erklären bzw. falsche Verständnisse über
den Islam richtigzustellen.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Trotzdem muss darauf hingewiesen werden, dass es hier nur um


die Behandlung der Grundlage in der Frage geht. Es ist durchaus
zu vermerken, dass mit einem Ort, an dem der große Schirk prak-
tiziert wird, große Schäden (Mafāsid) für den Dīn der Einzelperson
und für den Dīn im Allgemeinen bestehen. Jede Tat und jede Situ-
ation hat also ihren Hukm und kann nicht einfach auf die leichte
Schulter genommen werden. Grundsätzlich ist der Jāhil also gut
beraten, diese Plätze und Situationen zu meiden, wann immer sie
sich vermeiden lassen ... 7

Hier ging es also in erster Linie darum zu zeigen, dass zahlreiche Dinge,
die viele Menschen für Tahākum halten, überhaupt nicht Tahākum sind.
Dies ganz abgesehen von der Frage, wie Hukm, Taschrīʿ und Tahākum
im Allgemeinen und in speziellen Umständen überhaupt zu beurteilen
sind.

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Dieser Text aus einem früheren Buch von mir wurde hier nur als Hinweis an-
geführt. Ich würde all diese Dinge heute nicht mehr in dieser Form schreiben.
Das Buch habe ich, ebenso wie alle meine früheren Bücher, zurückgezogen.
Mehrere Teile des Buches sind un- bzw. missverständlich. Für dieses Buch gilt
deshalb das, was ich bereits an verschiedenen Stellen über meine alten Bücher
gesagt habe.
Es müsste völlig neu geschrieben werden und erfüllt aus meiner Sicht in seiner
damaligen Form nicht den Zweck, die Thematik in gebührender Form zu erklä-
ren. Die Betrachtung der Aussagen der frühen Gelehrten des Islam wäre bei
einer neuen Aufarbeitung der Thematik unerlässlich.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Gegen Khawārij, aber selber im Ghuluww?


Nach dem in dieser Schrift Gesagten lässt sich abschließend feststellen,
dass viele Leute im deutschsprachigen Raum – ebenso wie im Rest der
Welt – in vielen Angelegenheiten im Ghuluww (Übertreibung) sind,
ohne es zu wissen. Derzeit ist es sogar sehr verbreitet, dass Leute sich
selbst als große Verteidiger der „Ummah der Muslime“ gegen die
Khawārij hervortun, während sie nicht verstehen, dass sie zuerst an ih-
rem eigenen Ghuluww arbeiten müssten.
Manch einer, wenn man sich die Usūl (Grundlagen) ansieht, die er öf-
fentlich verbreitet, stellt man sich die Frage, wer demgemäß heute oder
in der Geschichte überhaupt noch als Muslim gesehen werden könnte.
Gleichzeitig sieht man sich aber als großer Gegner des Ghuluww.
Andere versuchen lächerlich und krampfhaft jede noch so kleine Detail-
frage herauszukramen, um dann jeden, der nicht exakt ihre Meinung
teilt oder ihren Wissensstand darüber hat, als Mubtadiʿ zu diffamieren.
Sie merken nicht, dass sie selbst auf einem Bidʿah-Manhaj sind, den die
Salaf so nicht vertraten.
Demgegenüber wäre ein ehrlicher Ansatz, zu sagen: Wir alle heute –
ja, sogar der große saudische Schaikh im Fatwa-Gremium und sogar der
große Muhaddith – wissen nicht alles und leiden teilweise unter groben
Missverständnissen über viele Angelegenheiten des Islam.
Anstatt die ganze Zeit hervorzuheben, wer der Wissendste ist, wer den
wissendsten Schaikh hat, wer die meisten Lehrerlaubnisse hat, wer der
beste Sunnī ist und alle anderen als Mubtadiʿah, Khawārij oder Dhāhi-
riyyah zu beschimpfen … wäre es da nicht besser, sich die Realität heute
einfach einzugestehen und mit einer gewissen Besonnenheit seinen Dīn
zu lernen?
Es gibt sicher vieles, was wir noch zu lernen haben, und es gibt sicher
Dinge wo wir falsch liegen.

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Beispiele für die Übertreibung im Takfīr

Jeder von uns wird Meinungen und Sichtweisen überdenken und teil-
weise auch ändern müssen. Das kann man – insbesondere in der heuti-
gen Situation – als unerlässlich betrachten. Wer anderes behauptet, er-
zählt Geschichten und ist unaufrichtig – wie die meisten Menschen
heute.
In der Regel sieht so jemand noch nicht einmal, wie unglaublich wenig
er von den Masā’il, den Büchern, den Gelehrten, der Geschichte und
den heutigen Entwicklungen in der islamischen Szene weltweit verstan-
den hat.

Wir nehmen unsere Zuflucht bei Allah vor den Fitan,


was davon sichtbar ist und was davon verborgen ist.
ْ َ َ ْ َ ُ َُ
‫َت َما ظ َه َر يمن َها َو َما َب َط َن‬
‫هلل يمن ال يف ي‬
‫نعوذ بيا ي‬

… und zu allem von mir Gesagten sei angemerkt:


… und Allah weiß es am besten.

‫واهلل أعلم‬
ّ ‫نبينا‬ ّ
ّ ‫وصىل اهلل لَع‬
‫حممد وآَل وصحبه ومن وااله‬
ّ ‫واحلمد هلل‬
‫رب العاملني‬


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