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PHYSIK
oder
Name: _____________________
–2–
BE Ph 11
1–1
1. B
Bestimmu
ung von ellektrischeen Feldsttärken miithilfe ein
ner Poten
ntialsondee
Imm elektrischen Feld
d eines Plaattenkondeensators wurden
w
ddie nebensttehend abg
gebildetenn Äquipotentiallinieen
bis exxperimenttell ermitteelt.
4 a)) Zeichneen Sie in die
d Abbilddung die elektrische
e en
Feldlinnien durch die Punktte A, B, C und D ein
n.
A
Aus dem Versuchspr
V rotokoll siind die miithilfe eineer
P
Potentialsoonde gemeessenen W Werte ϕA = 3,0 V und d
ϕB = 12,0 V des elek ktrischen P Potentials ϕ in den Punkten
P
A und B beekannt. Fü ür die negaativ geladeene Kondeensa-
toorplatte giilt die Festtlegung ϕ = 0.
3 b) Geben Sie die Messwerte
M aan, die Siee im Versuuchsprotokkoll für daas Potential
ϕC im Punkt
P nd ϕD im P
C un Punkt D sowie
s für die
d am Koondensatorr anliegennde
Spannuung U0 erw
warten.
7 c)) Im hom
mogenen Bereich
B dees elektriscchen Feldees wird m
mit x der Ab
bstand einnes
Punktes von der negativ geeladenen Platte
P bezeeichnet. Z
Zeichnen Sie
S das x-ϕ ϕ-
Δϕ
Diagram
mm. Erläu
utern Sie aanhand dees Diagram
mms, dass alle Quotienten
Δx
mit dem
m Betrag E0 der elekktrischen Feldstärke
F e des hom
mogenen Feeldes überr-
einstim
mmen, und
d berechneen Sie E0.
4 dd) Erläuteern Sie, wiie unter Eiinsatz der Potentialssonde der Betrag deer elektri-
schen Feldstärke
F in einem Punkt dess Randfeld des (z. B. PPunkt C) näherungss-
weise bestimmt
b werden
w kaann. Beachhten Sie hiierbei, dasss das Feld
d in einer
kleinenn Umgebun ng eines ssolchen Puunktes ann
nähernd hoomogen isst.
2. D
Der Ringb
beschleun
niger „Laarge Hadrron Collid
der“ (LH
HC)
VVorbeschleeunigte Prrotonen treeten mit deer Anfang gsenergie E min = 0,450 TeV inn
dden ringförrmigen Beeschleunigger LHC ein.
e Im LH HC werdenn die Proto onen durchh
hhochfrequeente elektrrische Feldder in der Zeit Δt = 20,0 min weiter auff die End--
ennergie Emaax = 4,00 TeV
T beschhleunigt. Hierbei
H wiird vereinffachend an ngenom-
mmen, dass die
d Teilch hen durch eein homog genes Mag gnetfeld sttets auf deer gleichenn
KKreisbahn mit Radiu us r = 4,244 km gehallten werdeen.
8 a)) Zeigen Sie, dass für ein Prroton mit Anfangsen
A nergie Eminin der Loreentzfaktor
γ = 4800 beträgt, und
u weiseen Sie rechhnerisch nach, dass sich ein Proton
P be-
LHC näherrungsweise mit Lichhtgeschwiindigkeit c
reits beeim Eintrittt in den L
bewegtt.
(Forttsetzung nächste
n Seeite)
–3–
V
Vereinfachhend wird im Folgennden für die
d Geschw windigkeitt der Proto
onen wäh--
reend der geesamten Zeit Δt die Näherung
g v = c verrwendet.
6 b) Die Fluussdichte B des Maggnetfeldess steigt in der Zeit Δ
Δt vom Weert Bmin koon-
tinuierllich auf deen Wert Bmmax an. Zeigen Sie, dass
d für didie Energiee E eines
Protonss näherung gsweise E = r·e·c·BB gilt, und berechnenn Sie Bmaxx.
6 c)) Berechnnen Sie diie Anzahl der Umläu ufe bis zumm Erreicheen von Emax
m und die
Energiee, die einem
m Proton ppro Umlau uf durchscchnittlich zzugeführt wird. Gehhen
Sie dabbei von derr vereinfacchenden Annahme
A aus,
a dass eein Proton Energie, die d
ihm einnmal zugefführt wurdde, nicht wieder
w abgibt. [zuur Kontrollle: 263 keeV]
T
Tatsächlichh gibt ein kreisendes
k s Proton elektromag
e gnetische Strahlung g ab.
F
Für die Eneergie ES der
d sogenannnten Syn nchrotronsstrahlung, die ein Teeilchen
(L
Ladung q,, Ruheenerrgie E0) mmit konstan
nt angenommmener E Energie E während
w
4
q2 E
eiines Umlaaufs abstraahlt, gilt ddie Beziehu
ung E S = ⋅ .
3ε 0 r E 0
BE Ph 11
1–2
1. A
Abgasrein
nigung miit einem E
Elektrofilter
MMit einem Elektrofillter werdenn Rußpar--
tiikel aus deem Abgas von Kohllekraftwerr-
kken entfernnt. Nebensstehend istt ein we-
seentliches Element
E d Filters im Quer-
des
scchnitt darggestellt. Die
D negativv geladeneen
SSprühkathooden sind parallele D Drähte, diie
jeeweils denn gleichen Abstand zzu einer
positiv gelaadenen Plaatte (Anodde) haben.
4 a)) Zeichneen Sie in die
d obige AAbbildungg das elek
ktrische Feeldlinienbiild zwischhen
den Sprrühkathodden und deer Anode ein.
e
4 b) Im Abggas sind sttets in geriinger Zahll freie Elektronen vvorhanden.. Begründden
Sie, waarum diesee Elektronnen in der Nähe
N der Drähte beesonders sttark be-
schleunnigt werdeen. Beschrreiben Sie die Folgeeprozesse, die dazu führen, daass
aus denn Nahbereichen der Drähte seehr viele Elektronen
E n herausstrrömen.
DDie von deen Kathodeen „abgespprühten“ Elektronen
E n bewirkeen, dass die Rußpartti-
kkel negativv geladen und
u daher von der Anode
A ang
gezogen w werden. Diies hat im
FFilter einenn elektrischen Stromm der konsstanten Strromstärkee 1,2 A zurr Folge. Prro
SStunde werrden aus demd Abgass 10 t Ruß ß herausgeefiltert. Einn Rußparttikel besitzzt
-155
imm Mittel die
d Masse 7,7 · 10 kg und diie Ladung g q.
5 c)) Berechhnen Sie diie Ladungg q. [zu 3,3 · 10-15 C]
ur Kontroolle: q = −3
Inn einem veereinfachtten Modelll werden die d Sprühk kathoden durch eine negativ
geladene Platte ersettzt, so dasss ein Platttenkondennsator vorlliegt. Fern
ner tragen
allle Rußparrtikel bereeits die Laadung q, wenn
w sie in
n x-Richtuung mit deer einheitlii-
chhen Geschhwindigkeeit vx = 5,66 m/s mit dem Abgaas einström men. Die ana den Plaat-
teen anliegende Spann nung beträägt U = 20 0 kV, der Plattenabs
P stand ist d = 20 cm.
5 dd) Zeigen Sie rechn
nerisch, daass die auff die Rußppartikel wiirkende Grravitationss-
kraft im
m Vergleicch zur elekktrischen Kraft
K vern
nachlässiggbar ist.
U
Um die Bewegung derd Rußparrtikel zu beschreibe
b n, ist nebeen der elek
ktrischen
K
Kraft auch eine Reib
bungskraftt zu berück
ksichtigen
n.
4 e)) Begrünnden Sie, dass
d die im m Abgas mitgeführt
m en Rußpar artikel einee Reibungs-
kraft inn positive y-Richtun
y ng erfahren
n, jedoch keine
k in xx-Richtung g.
3 f)) Erkläreen Sie, dasss sich diee Rußpartik
kel nach kurzer
k Zeitt in negatiiver
y-Richttung mit einer
e konsttanten Geschwindig gkeit vy beewegen.
4 g) Berechhnen Sie diie für einee vollständ
dige Reinigung des AAbgases erforderlic
e che
Mindesstlänge derr Kondenssatorplatteen, wenn v y = −0,666 m/s ist.
(Forrtsetzung nächste
n Seeite)
–5–
2. R
Rotierend
de Spule im Erdmaagnetfeld
d
EEine rechteeckige Spu ule mit N WWindungeen und den n Seitenlänngen
a und b ist auf eine Rotationsac
R chse monttiert, die in
n senkrechhter
PPosition in eine Bohrrmaschinee eingespan nnt ist. Diee Drehzahhl, mit
dder die Spuule im Erdm magnetfelld der Flusssdichte BErde = 49 µµT ro-
tiiert, beträggt 300 Um
mdrehungenn pro Minu ute. Für deen magnetti-
scchen Flusss durch diee Spule gillt Φ(t)
= a·b·B
a 1·cos(
ω
(ωt), wobeei
ddie Winkelgeschwind digkeit unnd B1 einee Komponeente von B Erde
siind.
5 a)) Die maagnetischen n Feldlinieen treten unter
u einem
m Winkel von 66° gegenüber
g
der Horrizontalen in den Erd
rdboden ein. Beschri
iften Sie
zu
zunächst
diie entspre--
chendenn Pfeile in
n obiger AAbbildung mitm BErde und B1 ssowie B2 , der anderren
Kompoonente von n BErde . B
Berechnen Sie dann B1. [zur K Kontrolle: B1 = 20 µT]
µ
7 b) Zeigen Sie, dass für den Sccheitelwerrt U0 der an
a den Schhleifringenn messbarren
Induktiionsspannuung Uind(tt) die Beziiehung U0 = N·a·b·B
B1·ω gilt. Zeichnen
Z S
Sie
unter der Annahm me, dass ddieser Scheitelwert 1,0 mV beeträgt, denn zeitlichenn
Verlauff von Uind(t)
( für t = 0 bis t = 0,40
0 s.
5 c)) Geben Sie sinnvoolle Wertee für a, b und
u N an, so dass deer in Teilaaufgabe 2bb
gezeichhnete Grap
ph von Uinnd(t) tatsäcchlich beobachtet w
werden kannn.
3. K
Kapazitiver Beschlleunigunggssensor
BBeschleuniigungssensoren werrden z. B. in
SSmartphonnes eingeseetzt. Das nnebenste-
hhende Senssormodell besitzt zw wei kamm m-
föörmige Elektroden mitm jeweills drei Ste-
gen, die ineeinander greifen,
g ohhne sich zu u
berühren. Benachbar
B rte Stege sstellen im
BBereich, inn dem sie sich
s überlaappen, ei-
nnen luftgeffüllten Plattenkondeensator derr Kapazitäät C mit Pllattenabstaand d = 1,,0
μμm dar. Deer untere Kamm
K ist am Gehäu use montieert, der obbere an ein
ner Platte
d Masse m. Diese ist über vier Federn
(IIsolator) der n mit dem Gehäuse verbundenn.
5 a)) Schätzeen Sie anhhand der A
Abbildung die Kapazität C sow
wie die Gesamtkapaa-
zität dees Sensors als Summ
me aller Kapazitäten
K n vom Weert C ab.
5 b) Im Labborexperimment bildett ein Senssor dieser Bauart
B gem meinsam mit einer
d Indukttivität L eiinen elektrromagnetiischen Schhwingkreis. Nun wird
Spule der
das Gehhäuse in positive
p z-R
Richtung beschleun nigt. Erkläären Sie, wie
w sich
hierdurrch die An
nfangsfreqquenz der Schwingu
S ung veränddert.
4 c)) Eine Beeschleunig
gung kannn erst ab einer Mind
destauslenkkung des oberen
o
Kammss registrierrt werden . Geben Sie zwei Veränderunngen im Seensoraufbau
60 an, um kleinere Beschleun
B nigungen als
a bislang
g messen zzu könnenn.
–6–
BE Ph 12
2–1
1. In
nterferen
nz von Neeutronen am makrroskopischen Dopp
pelspalt
Imm Jahr 19994 gelang es den Phhysikern Gähler
G undd Zeilingerr, die Interferenz voon
NNeutronen an einem mit bloßeem Auge erkennbare
e en Doppellspalt zu demonstrie
d e-
reen. Der Dooppelspaltt besaß deen Spaltmiittenabstan
nd b = 0,1 26 mm. DieD Beobacch-
tuungsebenee befand siich im Abbstand a = 5,00 m zu ur Doppelsspaltebenee; ein Deteek-
toor zählte dort
d in verschiedeneen Position nen währeend eines bbestimmteen Zeitraum ms
ddie jeweils einfallend
den Neutrronen. Bei der Detek ktion konnnten nur Auftreffste
A el-
leen unterschieden weerden, derren Abstannd mindesttens 10 μm m betrug.
6 a)) Zeigen Sie rechnnerisch, daass bei diesem Expeeriment daas Maximu um 1. Ord-
nung niicht vom Maximum
M m 0. Ordnu ung hätte unterschie
u eden werdeen könnenn,
falls Neeutronen der
d Geschw windigkeiit 2,7 km/ss verwenddet worden
n wären.
U
Um langsam mere Neuutronen zu erhalten, wurden diese durchh Moderattion in
fllüssigem Deuterium
D m auf die m
mittlere Geeschwindiigkeit 0,800 km/s abg
gebremst.
6 b) Betrachhten Sie eiin Neutronn mit Anfa
fangsgeschhwindigkeeit 2,7 km//s. Nehmeen
Sie an, dass die kinetische
k Energie eines
e Neuttrons bei j edem Stoß
ß mit eineem
Deuteriium-Kern um 30 % abnimmt. Berechneen Sie, wiie viele Stöße mindees-
tens nöötig sind, damit
d die N
Neutronenngeschwinndigkeit unnter 0,80 km/s
k liegt.
AAus den moderierten
m n Neutroneen wurden
n
NNeutronen ausgefilteert, deren GGeschwinn-
ddigkeiten inn einer sch
hmalen Baandbreite
uum 0,21 km m/s lagen. Das Diaggramm zeiigt
ddas Interferrenzmusteer bei Verwwendung
ddieser Neuttronen.
7 c)) Entnehhmen Sie demd Diagrramm den
Abstannd der Max xima dritteer Ordnun
ng.
Bestätiggen Sie auusgehend hhiervon deen
angegebenen Geschwindiggkeitswertt
für die ausgefilteerten Neuttronen.
4 dd) Erläuteern Sie ein
nen möglicchen Grun nd, weshalb für die M
Minima im
m Diagram
mm
eine Neeutronenan nzahl deuttlich über Null vorliiegt.
2. P
Potentialtopf und quantenp
q physikalissches Mod
dell zum Wassersttoffatom
B
Betrachtet wird zunäächst ein eeindimensiionaler unnendlich hooher Poten ntialtopf der
d
Breite . Für
B F das Inn Topfes (0 < x < ) isst Epot (x) = 0 festgeelegt. Die
nere des T
2 2π
Wellenfunkktion ψ n (x)
W ( = ⋅ sin x beschreeibt den n--ten Quanttenzustand d
λ
n
(nn = 1, 2, 3,…) einess im Topf gebunden nen Elektroons. Hierbbei bezeich hnet λn diee
W
Wellenlängge des Eleektrons.
(Forttsetzung nächste
n Seeite)
–7–
3. N
Neudatierrung des Pekingme
P enschen
AArchäologeen fanden in einer H Höhle in der
d Nähe vonv Pekingg das Stein nwerkzeugg
eiines Urmeenschen. Eine
E Unterrsuchung dieses d Weerkzeugs mmit der Aluminium--
BBeryllium--Methode ergab, dasss der Pek kingmensch vor wessentlich län ngerer Zeiit
gelebt habeen muss alls die bis ddahin angenommen nen halbe MMillion Jaahre. An der
OOberflächee von Stein nen entstehen durch h die kosm
mische Straahlung stäändig neuee
26
KKerne der radioaktiv
r ven Isotopee Al (Haalbwertszeeit T1/2, Al = 7,17 · 10 05 a) und
100 6
Be (T1/2, Be
B = 1,51 · 10 a). Be ei anhalten
nder Bestrrahlung steellt sich eiin konstann-
N (t)
tees Verhälttnis k(t) = Al dder Anzahhl der Kern
ne beider IIsotope ein n. Für die
N Be (t)
UUmgebungg der Höhlle geht maan davon aus, a dass zuz Lebzeitten des Pek kingmen-
scchen (t = 0)0 das Verrhältnis 6,9 betrug. Bei der Untersuchuung (t = tH) erhieltenn
ddie Archäoologen für das gefunndene Steinwerkzeu ug das Verrhältnis k(ttH) = 4,72.
5 a)) Das Steeinwerkzeeug war inn der Höhle von der kosmischhen Strahlu ung abge-
schirmtt. Erklärenn Sie, waruum dies fü
ür die Anwwendung oobiger Meethode we-
sentlichh ist und weshalb
w deer Wert voon k(t) abg
genommenn hat.
7 b) Leiten Sie die Beeziehung kk(t) = k(00) ⋅ e( λ Be −λλ Al )⋅t her uund berechnen Sie
60 mit dieser das Allter tH des Steinwerk
kzeugs.
–8–
BE Ph 12 – 2
1. Photoeffekt
An einer Universität findet am Tag der offenen Tür ein Experimentalvortrag
zum Photoeffekt statt. Die Besucher erhalten ein Handout, auf dem folgende Da-
ten zum Versuchsmaterial notiert sind: drei Laser gleicher Strahlungsleistung
mit den Wellenlängen 670 nm, 532 nm und 405 nm, drei Photozellen mit Be-
schriftungen „Cs: W = 2,14 eV“, „Cu: W = 4,48 eV“ und „Pt: W = 5,32 eV“.
4 a) Die Referentin stellt zu Beginn die Frage: „Welchen Laser und welche Pho-
tozelle würden Sie aus unserem Versuchsmaterial wählen, damit die Ver-
suchsbedingungen für ein Einsetzen des Photoeffekts am günstigsten sind?“
Beantworten Sie die Frage und begründen Sie Ihre Antwort kurz, ohne eine
Rechnung durchzuführen.
Die Referentin verwendet die Cs-Photozelle im Versuchsaufbau.
7 b) Ein Besucher meldet sich zu Wort: „Rufen alle drei Laser bei der
Cs-Photozelle einen Photoeffekt hervor?“ Referentin: „Nein, einer der Laser
ist hierfür ungeeignet.“ Der Besucher erwidert: „Aber Sie könnten doch
mehrere Exemplare dieses Lasers verwenden und damit die Strahlungs-
leistung ausreichend erhöhen.“ Bestätigen Sie rechnerisch die Antwort der
Referentin und erläutern Sie, dass auch dann kein Photoeffekt eintritt, wenn
der Vorschlag des Besuchers umgesetzt wird.
Zur Messung des maximalen Photostroms legt die Referentin eine ausreichend
große Gleichspannung an die Cs-Photozelle an. Sie demonstriert, dass zwei der
drei Laser in etwa den gleichen maximalen Photostrom erzeugen.
4 c) Fertigen Sie eine Skizze des Versuchsaufbaus an.
5 d) Tritt der Photoeffekt ein, so lösen nicht unbedingt alle Photonen Elektronen
aus. Die Referentin fragt: „Bei welchem Laser – dem kurzwelligeren oder
langwelligeren – ist der Anteil der Photonen, die Elektronen aus der Cs-
Kathode auslösen, größer?“ Beantworten Sie diese Frage mit Begründung.
2. Radioisotop mit Halo-Neutron (Universität Mainz, 2008)
Im Jahre 2008 konnte experimentell gezeigt werden, dass eines der Neutronen
im Beryllium-Kern 11Be einen ungewöhnlich großen mittleren Abstand von den
restlichen Nukleonen besitzt. Der mittlere Abstand rH des sogenannten Halo-
Neutrons zum kompakten 10Be-Rumpfkern beträgt 7 Femtometer.
3 a) Berechnen Sie mithilfe der Näherungsformel aus der Formelsammlung den
Radius rK des 10Be-Rumpfkerns und vergleichen Sie rK mit dem Abstand rH.
11
6 b) Be zerfällt in der Regel über einen β−-Zerfall. Geben Sie die zugehörige
Zerfallsgleichung an und beschreiben Sie den β−-Zerfall im Quark-Modell.
(Fortsetzung nächste Seite)
–9–
8 c) Vergleichen Sie die starke Kraft mit der Coulomb-Kraft bezüglich dreier
grundlegender Eigenschaften. Erklären Sie ausgehend hiervon, weshalb
Kerne mit einem Halo-Neutron ungewöhnlich sind. Begründen Sie ferner,
dass ein Halo-Proton bei gleichem mittleren Abstand zum Rumpfkern noch
schwächer an diesen gebunden sein müsste.
3. Technetium-99 in der Strahlendiagnostik
Ein Herstellungsprozess von Technetium-99, einem der bedeutendsten Radio-
pharmaka, beginnt mit dem Beschuss eines 235U-Kerns mit einem Neutron. Bei
einer Spaltung wird neben 135Sn auch 99Mo erzeugt.
Gegebene Atommassen: m(135Sn) = 134,93473 u; m(99Mo) = 98,90771 u
6 a) Stellen Sie die Reaktionsgleichung der beschriebenen Kernspaltung auf.
Berechnen Sie die bei dieser Spaltung frei werdende Energie Q.
Das extrahierte 99Mo zerfällt in das Technetium-Isotop 99mTc (der Buchstabe m
kennzeichnet einen angeregten Zustand des Kerns mit vergleichsweise großer
Lebensdauer). Nach Kopplung von 99mTc-Atomen an organische Moleküle und
intravenöser Injektion werden diese über den Blutkreislauf ins Gehirn transpor-
tiert. 99mTc emittiert beim Übergang in den stabilen Grundzustand γ-Strahlung
der Energie 141 keV. Der Radiologe kann diese γ-Strahlung registrieren und
Rückschlüsse auf die Durchblutung des Gehirns ziehen.
4 b) Nach 2,0 Stunden sind von den zu Beginn vorhandenen 99mTc-Kernen
20,6 % in den Grundzustand übergegangen. Berechnen Sie die Halbwertszeit
von 99mTc mithilfe des Zerfallsgesetzes. [zur Kontrolle: T1/2 = 6,0 h]
Technetium wird über die Nieren rasch wieder ausgeschieden. Nach einer
biologischen Halbwertszeit von 4,0 Stunden hat die Hälfte des aufgenommenen
99m
Tc den Körper wieder verlassen.
5 c) Berechnen Sie den Anteil an 99mTc-Kernen, der im Körper 12,0 Stunden
nach der Injektion noch vorliegt. Hierbei kann modellhaft angenommen
werden, dass radioaktiver Zerfall und biologische Ausscheidung von 99mTc
nicht gleichzeitig ablaufen, sondern nacheinander für jeweils 12,0 Stunden.
Einem Patienten der Masse 80 kg werden für eine Untersuchung 2,56 Nano-
gramm 99mTc (Atommasse m(99mTc) = 98,90625 u) verabreicht.
4 d) Zeigen Sie, dass die Anfangsaktivität 5,0 · 108 Bq beträgt.
4 e) Der Patient berechnet die Äquivalentdosis H, die er innerhalb von 12,0
Stunden nach der Injektion aufnimmt, wie folgt:
E 141 keV ⋅ 5,0 ⋅ 108 Bq ⋅ 12,0 ⋅ 3600 s
H = q ⋅ D = 1⋅ = = 6,1 mSv .
m 80 kg
Erläutern Sie anhand von zwei Werten in der Rechnung, dass der tatsäch-
60 liche Wert für die Äquivalentdosis kleiner ist.
– 10 –
BE Ph 112 – Astrrophysik
k1
1. D
Das Sternbild Centtaurus
EEines der auffälligste
a en Sternbiilder des Südhimme
S els ist Cenntaurus. In diesem isst
α Centauri der hellste Stern. EEr besitzt die
d scheinb
bare Helliggkeit m = − 0,27 unnd
hhat die Enttfernung 4,34 Lj. Seeine Eigen
nbewegungg µ beträggt 1° pro Jaahrtausendd.
4 a)) Begrünnden Sie ohne Rechnnung mith hilfe der Definition
D dder absolu
uten Helligg-
keit, waarum für α Centaurii die absollute Hellig
gkeit einenn größerenn Wert alss
die scheinbare Helligkeit
H hhat.
5 b) Berechhnen Sie diie Leuchtkkraft von α Centaurii in Vielfaachen der Sonnen-
leuchtkkraft.
4 c)) Bestim
mmen Sie die
d Parallaaxe p von α Centaurri und verggleichen Sie
S diese mit
m
seiner Eigenbew
E egung µ.
7 dd) Erläuteern Sie zun
nächst allggemein, wie
w sich diee parallakttische Bew
wegung unnd
die Eiggenbewegu ung eines Sterns untterscheideen. Begrünnden Sie dann,
d
weshalbb α Centau uri, geradee wegen seiner
s großßen Eigenb
nbewegung g, einer deer
ersten Sterne
S warr, bei dem
m eine Paraallaxenbesstimmung versucht wurde.
Imm Sternbilld Centaurrus befinddet sich au
uch das nebbelhafte O
Objekt ω Centauri,
C d
das
dder größte Kugelsterrnhaufen dder Milchsstraße ist. ω Centaurri besitzt ein
e Alter von
v
uungefähr 122 Milliard
den Jahrenn.
5 e)) Zeichneen Sie ein
ne schemattische Seittenansichtt der Milchhstraße un
nd geben Sie
S
die Gröößenordnuungen der wichtigsteen Distanzzen an. Trragen Sie auch
a den
Bereichh der Kugeelsternhauufen ein.
4 f)) Schätzeen Sie dass Alter tH ddes Univerrsums mitthilfe der H
Hubble-K
Konstantenn ab
und beuurteilen Siie kurz daas Alter dees Kugelsternhaufenns ω Centaauri im
Vergleiich zu tH.
EEin weiterees nebelhaaftes Objekkt im Sterrn-
bild Centauurus ist diee Galaxie Centaurus A.
UUm das Zeentrum dieeser Galaxxie rotiert
WWasserstofff. Bei einer spektrooskopischeen
UUntersuchuung des In nnenbereicchs der Gaa-
laaxie konntte die Rad dialgeschwwindigkeit v
ddieses Gasees, mit derr es sich aaus unsererr
SSicht entferrnt, für veerschiedenne Winkelaab-
sttände d zuum galaktiischen Zenntrum (d = 0)
bestimmt werden.
w Im
m nebensteehenden Dia-
D
gramm wirrd die Abh hängigkeitt von v und d
graphisch dargestellt
d t.
BE Ph 112 – Astrrophysik
k2
1. S
Sterne im Zentralb
bereich deer Galaxiis
Imm Zentrum m der Galaaxis befinddet sich 2,,77 · 104 Lj
L von S12
uuns entfernnt ein Schwwarzes Looch. Seit 1992 werdeen
BBahnen vonn Sternen um das S chwarze Loch L vermmes- S114
seen. Nebennstehend siind die ellliptischen Bahnen derd
SSterne S12 und S14 maßstabsggetreu abg gebildet. Die
D
DDarstellungg ist so gewählt, dasss die beid
den Bahneebenen
mmit der Zeiicheneben ne übereinsstimmen.
0,20′′
DDer Stern S14
S benötigt 47,3 Jaahre für eiinen Umlaauf.
DDie numeriische Exzeentrizität sseiner Bahhn beträgt 0,96,
ddie große Halbachse
H 1 · 103 AE.
der Bahnn aS14 = 2,1 Schwarzes Loch
4 dd) Die starrk exzentrrische Bahhn von S14 erinnert an die Baahnen von n Kometenn in
unseremm Sonnensystem. W Wählen Siee selbst ein nen Periheelabstand, den typi-
scherw
weise ein Komet
K besiitzt, und vergleichen
v n Sie dannn den Sterrn S14 mitt
dem anngenommeenen Kom meten bezü üglich der Geschwin
G ndigkeit vmax
m .
Argummentieren Sie
S dazu m mit der obeen gegeben nen Formeel.
2. M
Mira - „diie Wundeersame“
M
Mira im Stternbild Walfisch
W errhielt ihren
n Namen aufgrund
a iihrer perio
odischen
H
Helligkeitssschwankuungen. Diee scheinbaare Helligk keit des „w
wundersam men“ Sternns
scchwankt imm sichtbarren Spektrralbereichh innerhalb
b von 11 MMonaten zwischen
z
*
2 und 10, die
d relativee Leuchtkrraft L = L/L
L ⨀ insgesamt zwiischen 840 00 und
9400. Die mittlere
m Oberflächen
O ntemperattur von Mira beträgtt 3,00 · 10 03 K.
(Forttsetzung nächste
n Seiite)
– 13 –