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2 Kranium 3
3.2 Kaumuskeln 9
3.5 Halsfaszie 11
3.5.1 Lamina superficialis fasciae cervicalis 12
3.5.2 Lamina praetrachealis fasciae cervicalis 12
3.5.3 Lamina praevertebralis fasciae cervicalis 12
4.1 Nase 14
4.1.1 Histologischer Aufbau der Nase 16
4.1.2 Innervation und Blutversorgung der Nase 16
4.2 Nasennebenhöhlen 16
4.3 Zähne 18
4.4 Zunge 20
4.4.1 Innervation der Zunge 21
4.6 Palatum 23
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VII Inhaltsverzeichnis
4.8 Pharynx 23
4.9 Larynx 26
4.9.1 Larynxmuskeln 27
4.9.2 Innervation und Blutversorgung des Larynx 28
5 Hirnnerven 31
5.13 Zusammenfassung 43
6 Halsnerven 44
6.1 Rami ventrales der zervikalen Spinalnerven 44
8.2 Venen/Sinus 52
IMPP-Bilder 54
Index 56
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Knochen des Schädels 11
Os parietale
Os nasale
Os sphenoidal
Os
zygomaticum
Maxilla
Mandibula
Viscerokranium Neurokranium
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2 I Entwicklung und Wachstum
1.1.1 Suturen und Fontanellen die anderen beiden imponieren vor allem bei
Kinder haben zusätzlich zu den knöchernen Aufsicht auf den Schädel:
auch bindegewebige Strukturen am Schädel, die • der Fonticulus anterior und
z.B. der Anpassung des kindlichen Schädels an • der Fonticulus posterior.
den Geburtskanal dienen. Zudem kann eine Vor-
wölbung der Fontanellen z.B. auf einen Makro- Os frontale
oder Hydrocephalus hindeuten.
Suturen sind beim Kind noch reines kollagenes Sutura frontalis
Bindegewebe. Man unterscheidet: Os Sutura
• die Sutura frontalis, parietale coronalis
• die Sutura coronalis,
Fonticulus
• die Sutura sagittalis und anterior
• die Sutura lambdoidea Fonticulus
posterior Sutura
Im Laufe der Entwicklung bilden sie sich zu Syn-
sagittalis
desmosomen aus.
Sutura lambdoidea
MERKE:
Bei Suturen treffen zwei Schädelknochen aufeinan-
der. Das S hat zwei Biegungen-> hier treffen zwei Abb. 3: Schädel des Neugeborenen, Ansicht von oben
Knochen aufeinander.
Dies sind die Stellen am Schädel, an denen minde-
Neben den Suturen finden sich noch vier Fon- stens drei Knochen aufeinander treffen. Insbeson-
tanellen (= Fonticuli). Zwei davon befinden sich dere der Fonticulus anterior und der Fonticulus
lateral am Schädel: posterior sind in der Geburtshilfe bedeutsam und
• die Fontanella mastoidea und werden gerne im Vergleich zueinander gesehen:
• die Fontanella sphenoidalis, • Die vordere Fontanelle (= Fonticulus anterior)
des Kopfes beim Kind ist viereckig, größer als
Fonticulus
die hintere und verknöchert erst nach ca. 36
anterior
Monaten (3. Lebensjahr).
• Die Hinterhauptsfontanelle (= Fonticulus pos-
terior) hat eine dreieckige Kontur, ist kleiner
als die vordere Fontanelle und verschließt
sich bereits im 3. Lebensmonat. Sie dient als
Ausgangspunkt für die Palpation der Sagittal-
und Lambdanaht.
Beim Schädel des Neugeborenen ist bei Schädella-
ge unter der Geburt die Richtung der Sagittalnaht
Sutura (= Sutura sagittalis) an der Lage der großen und
lambdoidea kleinen Fontanelle bestimmbar und damit die
Fonticulus Fonticulus Lage des kindlichen Kopfes im mütterlichen Be-
mastoideus Sutura squamosa sphenoidalis cken. Diese Sagittalnaht (= zwischen den beiden
Ossa parietalia gelegen) zwischen den Fontanel-
len verschließt sich erst mit dem 30. Lebensjahr.
Abb. 2: Schädel des Neugeborenen, Ansicht von lateral
Übrigens ...
Das Os frontale hat ebenfalls eine Sagittalnaht
(= Sutura frontalis). Von deren Nahträndern aus
erfolgt das appositionelle Wachstum
der Knochen des Schädeldaches.
Basics Mündliche I3
2 Kranium
•
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41 Kranium
AN/N. ethmoidalis anterior und posterior in den Die Fissura orbitalis superior stellt ebenfalls eine
jeweiligen Foramina ethmoidale anterius und poste- Verbindung zwischen mittlerer Schädelgrube
rius dient. Zu guter Letzt findet man hier auch den und Orbita dar. Weitere Durchtrittstellen im Be-
ersten Hirnnerven in Form der Filae olfactoriae reich der mittleren Schädelgrube sind das Fo-
(s. S. 31). ramen rotundum für den N. maxillaris (V2 =
In der mittleren Schädelgrube findet man die mei- "roter Max") und das Foramen ovale für den N.
sten Durchtrittstellen an der Basis cranii. Zunächst mandibularis (V3 = "ovale Mandel"). Die letz-
imponiert hier der Canalis opticus als Kanal für ten beiden wichtigen Strukturen, die man bei
den Nervus opticus und die A ophthalmica. Er Auisicht auf die mittlere Schädelgrube entdeckt,
stellt eine Verbindung der mittleren Schädelgrube sind das Foramen spinosum für die A menin-
zur Orbita dar. Der Canalis opticus liegt in der Ala gea media (häufig gefragt!) und das Foramen
minor des Os sphenoidale. Lateral hiervon liegt die lacerum (für den N. petrosus major/profundus).
Fissura orbitalis superior, durch die neben der V
ophthalmica superior die Hirnnerven drei, vier, der Übrigens ...
erste Ast des fünften und der sechste Hirnnerv zie- Auf Abbildung 4 nicht zu sehen, jedoch eine
hen. Kurzer Merkspruch hierfür: Oh Super: 3,4,9,6 Verbindung zwischen Fossa pterygopalatinaj
(N. occulomotorius, N. trochlearis, N. ophtalmicus, infratemporalis und der Orbita ist die Fissura
orbitalis inferior, durch die die V. ophthalmi-
VI des N. trigeminus und N. abducens)!
ca inferior, die A. und V. infraorbitalis. der N.
Os frontale
Lamina cribrosa,
Os ethmoidale
Fossa
cranii
Canalis
anterior
opticus
Fissura orbitalis
superior
Os sphenoidale
Fossa
cranii Foramen rotundum
media ~:, Os parietale
Foramen ovale
,L-- Os temporale
Foramen spinosum
Foramen lacerum
PorusJMeatus acusticus
Fossa internus
cranii
posterior
Foramen jugulare
Canalis hypoglossi
Foramen magnum
Os occipitale
Maxilla
Os zygomaticum
Os sphenoidale Os palatinum
Vomer
Os temporale
Fossa pterygoidea
Foramen ovale
Foramen spinosum
Processus styloideus
Foramen lacerum
Canalis caroticus
Fossa jugularis
Foramen mastoideum
Foramen magnum
Durchtrittsstellen
Os parietale für Vv. emissariae
Os occipitale
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61 Kranium
<.~',.,,," K _V,"
i
Durchtrittstelle: ~imiß\ill~
N. oculomotorius (; IIIJ
N. trochlearis (; IVJ
Fissura orbitalis superior N. ophthalmicus (V1J
N. abducens (VIJ
V. ophthalmica sup.
N. mandibularis (V3J
Foramen ovale
A. meningea accessoria
R. meningeus nervi V3
Foramen spinosum
A/V. meningea media
V. jugularis interna
Hintere Schädelgrube
N. glossopharyngeus (IXJ
; Fossa cranii posterior Foramen jugulare
N. vagus (XJ
N. accessorius (XIJ
Medulla oblongata
A. vertebralis
Foramen magnum A. spinalis
N. cervicalis 1
Radix spinalis des N. accessorius (;XIJ
Aus diesem Kapitel sind Fragen zu den Durchtritt- anhört, ist es gar nicht so schlimm, Wiec. (
steIlen an der Schädelbasis in beinahe jedem der man vielleicht denken mag. Denn 11"
letzten Physika gestellt worden. Man sollte sich da- fasst man sämtliche Muskeln in ein- 1
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8 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
M. levator. . ~1
.•. -1[;
labii supenons -
M. orbicularis oris
M. zygomaticus
minor
M. zygomaticus
major
M. orbicularis oris.
M. mentaJis
M.
Platysma
M. pterygoideus lateralis
M. pterygoideus medialis
Abb. 6: Kaumuskeln
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10 I Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
Zungenbeinmuskeln M. mylohyoideus
(Innervation:
Bei der Zungenmuskulatur unterscheidet man N. mylohyoideus
die Zungenbinnen- von der Zungenaußenmus- des N. mandibularis
kulatur, die allesamt vom Nervus hypoglossus des N. trigeminus)
M. palatoglossus
U: Gaumenaponeurose
A: hinterer oberer Zungenbereich
Fkt: Verengung des Isthmus faucium
(Schlund-/Rachenenge) :~
M. genioglossus M. hyoglossus
U: Spina mentalis mandibulae U: Corpus und Cornu majus des Os hyoideum
A: Os hyoideum. Aponeurosis linguae A: Zunge und Aponeurosis linguae
Fkt: "Zungenherausstrecker" .....•zieht Fkt: Zieht den Zungengrund nach unten und hinten
die Zunge nach unten und ventral
Innervation: erster Spinalnerv (C1), dessen Fasern über den
N. hypoglossus (= Hirnnerv XII) zum Muskel gelangen
Abb. 7: Zungenaußenmuskulatur
Mm. scaleni 111
Os
( kann. Die "vordere" Skalenuslücke liegt - auch
wenn sie keine echte Lücke ist - vor dem M.
hyoideum
scalenus anterior; Durch sie zieht NUR die V.
subclavia. Die hintere und echte Skalenuslücke
M. befindet sich zwischen dem M. scalenus anteri-
omo-
or und medius; Durch sie ziehen die A. brachialis
hyoideus
M. und der Plexus brachialis.
M. thyro-
sterno- hyoideus
hyoideus 3.5 Halsfaszie
Die Halsfaszie wird Fascia cervicalis genannt
M.
und teilt sich in drei Blätter auf (s. Abb. 10, S.
sterno-
thyroideus 12):
• die Lamina superficialis,
• die Lamina praetrachealis und
• die Lamina praevertebralis.
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121 Kopf- und Halsmuskeln, Faszien
M. sternocleido-
N. vagus (X) mastoideus
N. phrenicus - : I: '"
N. laryngeus
recurrens ~ Mm. scaleni
tiefe
Halsmuskulatur
Lamina praevertebralis,
fasciae cervicalis
Fasciae Ligamentum
M. trapezius
nuchae nuchae
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141 Kopf- und Halseingeweide
• die Lamina superficialis fasciae cervicalis. fast keinem Physikum und lassen sich 0" ( 'I>
Sinus frontalis
Concha nasalis
superior
Meatus nasalis
superior
Concha nasalis
media
Meatus nasalis
medius Tonsilla
Concha nasalis fP/I pharyngealis
Inferior [adenoidea]
Meatus naso-
pharyngeus
Vestibulum nasi
Ostium pharyngeum
tubae auditivae
Lingula
Pars nasalis
pharyngis
[Epipharynx]
Den Bereich bis zum Limen nasi nennt man auch Die drei Nasengänge, die zu den Nasenneben-
Vestibulum (= Vorhof) nasi, den restlichen Be- höhlen führen (= Meatus nasi superior, medius
reich Cavum nasi (s. Abb. 14, S. 16). und inferior) liegen unterhalb des bogenartigen
Das Septum nasi besteht aus einer Pars ossea Randes der drei Conchaenasales (s.Abb.12, S.14):
(= Teil des Os ethrnoidale und des Vorner) und
einer Pars intercartilaginea (= hyaliner Knorpel). • Der Meatus nasi superior liegt unterhalb der
Die Verbindung zur Außenwelt stellen die Aper- Concha nasalis superior. Hier münden die
turae piriformis (= Nasenlöcher) und die zum Cellulae ethrnoidales posteriores (= hintere
Nasenrachenraum die Choanen her. Siebbeinzellen).
Die knöcherne Struktur der lateralen Nasen- • Der Meatus nasi medius ist klinisch besonders
wand setzt sich zusammen aus: wichtig. Er liegt unterhalb der mittleren Na-
• Os frontale, senrnuschel, wo sich auch der Hiatus semilu-
• Os nasale, naris befindet und dient als Mündungsstelle
• Os ethrnoidale (mit Concha nasalis superior für die Cellulae ethrnoidales anteriores, den
und media), Sinus frontalis und den Sinus maxillaris.
• Os lacrirnale, • In den Meatus nasi inferior mündet der Trä-
• Concha nasalis inferior, nennasengang (= Ductus nasolacrimalis). Der
• Maxilla und Ductus nasolacrimalis geht aus dem Saccus
• Os palatinum. lacrirnalis hervor, hat topographische Bezie-
hungen zur Maxilla, mündet in den Meatus
Os ethmoidale nasi inferior und besitzt an seiner Mündung
(mit Concha nasalis
eine klappenartige Schleirnhautfalte.
superior und media)
Os frontale
Übrigens ...
• Zum Zeitpunkt der Geburt kann der Ductus na-
solacrimalis gegen das Nasenlumen verschtos-
sen sein .
• Eine Sonderstellung nimmt der Ausführungs-
gang des Sinus sphenoidalis ein [5. Abb. 12,
S. 14): Er mündet oberhalb des Hinterrandes
des Meatus nasi superior in seinen eigenen Re-
cessus, den Recessus sphenoethmoidalis. Hier
befindet sich auch die Verbindung zur Fossa
Os sphenoid ale sphenopalatina [über das Foramen sphenopa-
latinurn].
Os palatinum
MERKE:
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161 Kopf- und Halseingeweide
4.1.1 Histologischer Aufbau der Nase den N. ethmoidalis anterior) und im dorsalen
Bezüglich des histologischen Aufbaus wird die Bereich von Ästen des N. maxillaris versorgt.
Nase wiederum in die zwei Abschnitte Vestibulum 2. Die sekretorische Innervation der Glandulae
und Cavitas nasi unterteilt (s. Abb. 14): nasales erfolgt über den N. petrosus major
• Im Vestibulum nasi findet man mehr- (fördert die Sekretion) aus dem parasympa-
schichtiges, verhorntes Plattenepithel ~IL; ( thischen Ganglion pterygopalatinum und
(= Schutz nach außen), mit apokrinen dem sympathischen N. petrosus profundus
Drüsen, Talg- und Schweißdrüsen so- (hemmt die Sekretion).
wie Borstenhaaren. o •• 3. Sensorisch versorgen die Nn. olfactorii (= N.I)
• Die Cavitas na si wird nach mikro- die Regio olfactoria.
skopischen Gesichtspunkten noch weiter m Die Blutversorgung der Nase rührt aus zwei un-
zwei Bereiche untergliedert: terschiedlichen Quellen. Vor allem der ventrale
1. Regio respiratoria, die im Bereich der un- und obere Bereich der Nase wird aus Ästen der A
teren und mittleren Nasenrnuschel liegt. carotis interna gespeist, während der Rest aus der
Hier findet man mehrreihiges Zylinderepi- A carotis externa (v.a. über die Asphenopalatina,
thel mit Kinozilien, Becherzellen, Glandulae s. Abb. 15) versorgt wird.
nasales und dem Plexus cavernosi concha-
rum.
2. Regio olfactoria, die sich im Bereich der
oberen Nasenrnuschel befindet. Die Riech-
schleimhaut ist durch mehrreihiges Zylin-
derepithel mit Glandulae olfactoriae (= Bow-
man-Drüsen), Riech-, Stütz- und rundlichen
Basalzellen gekennzeichnet.
Cavitas nasi
Regio olfactoria
Vestibulum
nasi
Übrigens ...
Wird Riechschleimhaut verletzt [z. B. bei Ope-
rationen) ist sie nicht für immer beeinträchtigt.
da sich laufend neue Sinneszellen differenzieren.
Diese Zellen sind Abkömmlinge von rundlichen
Basalzellen des olfaktorischen Epithels.
= Stirnhöhle
Sinus frontal~is~~~~~Jb~~;;~
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181 Kopf- und Halseingeweide
F9
~----r+----
epitheliale
Zahnleiste
••
Zahnpapille Zahnsäckchen •
Alveolaranlage
~~
~
(U-förmig)
~ ~
Odontoblasten innen: 1 Osteoblasten
~ Zementoblasten
8. Entwicklungswoche:
10 Zahnknospen ~
~
(Milchzahnanlage ) Prädentin ( Zahnalveole
Zement
~ ~
glockenförmige
Eindellung ins ~
Mesenchym außen:
(Zahnknospe = Periodontium
Schmelzorgan )
t
Ersatz-
zahnleiste 1
inneres
1
äußeres
~
Schmelzepithel Schmelzepithel
~ Schmelzpulpa
Dentes Stratum intermedium
permanentes ~
Adamantoblasten
Schmelz
(Tomes Fasern)
Zahnschmelz
Dentin
Praedentin
Odontoblasten
Zahnpulpa
Ektoderm Oberflächenepithel --,;;r---I--Zahnpapille
Mesenchym
...".----,f- Zahnknospe =
Schmelzorgan
Der Halteapparat eines Zahnes setzt sich zusam-
men aus dem Periodontium (= Wurzelhaut), der
Substantia ossea (= Zement), dem angrenzen-
den Alveolarknochen und der Gingiva (= Zahn-
fleisch).
Reste der
.,-j---- Zahnleiste
o
inneres
Schmelzepithel
,;;::,,:;(~:e'~,"'1
Schmelzpulpa
äußeres
Schmelzepithel
~~~~~t;P/r- Zahnpapille
-- ~=---- Zahnsäckchen
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20 I Kopf- und Halseingeweide
4.4 Zunge ~
Neben der bereits angesprochenen \. (
11
Zungenmuskulatur (s. 3.3, S.10 f.) Epiglottis des Larynx
werden im Schriftlichen noch ger-
ne die Zungenpapillen mitsamt ih-
ren Qualitäten abgefragt:
Die Oberfläche der Zunge besteht aus mehr-
schichtigem Plattenepithel. Im Bereich des .}J~ Sulcus
Dorsum linguae besitzt sie eine Aponeuro- terminalis
se. Der Sulcus terminalis liegt an der Grenze
Papillae
zwischen Radix linguae und Corpus linguae
vallatae
(s. Abb. 20). Die Zungenpapillen sind vor dem
Sulcus terminalis auf den vorderen 2/3 der Zun-
ge ausgebildet. Sie liegen in der Schleimhaut des '":::J
C.
Zungenrückens und dienen der Tast und Ge- o
o
schmacksempfindung. Alle Zungenpapillen ha-
ben einen Bindegewebskern mit sensiblen Ner- Papillae
filiformes
venendigungen.
Insgesamt werden vier Arten von Papillen unter-
schieden:
1 Entlang des Sulcus terminalis sind die sie- Apex
1 Die motorische Innervation der Zungenbin- Man kann sie daher außer Acht lassen, l
nenmuskulatur (s. 3.3, S. 10 f.) sowie eines sollte aber im Hinterkopf behalten, dass
Teils der infrahyalen und Unterzungenmus- sie wie alle Drüsen im Kopf- und Halsbe-
kulatur erfolgt durch den N. hypoglossus reich vorn N. facialis innerviert werden. Alle,
(= XII). mit einer Ausnahme: Die Glandula parotidea
2 Die sensorische Innervation erfolgt für wird vorn N. glossopharyngeus innerviert.
die vorderen 2/3 der Zunge (= u.a. der Ge-
schmacksknospen des Zungenrückens)
durch den N. intermediofacialis über die
Chorda tympani. Das hintere 1/3 der Zunge
wird durch den N. glossopharyngeus ver-
sorgt. Der Terminationskern für die Rezep-
torentelder "Geschmacksrezeptoren im vor-
deren und hinteren Teil der Zunge" ist der
Nucleus solitarius.
3 Die sensible Innervation der Zunge erfolgt
auf den vorderen 2/3 durch den . lingualis
(= ein Ast des . mandibularis des N. trige-
minus), während das hintere 1/3 durch den
N. glossopharyngeus innerviert wird.
05\
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221 Kopf- und Halseingeweide
/
N. facialis
M. masseter
Glandula
parotidea
Frenulum
linguae
Ductus
parotideus
Gandula
sublinqualis
M. mylohyoideus
Man unterscheidet vier wichtige Drüsen im in die A. maxillaris und A. temporalis super-
Kopf-Halsbereich (s.Abb. 22): fieialis auf. Die Parotis grenzt zudem nach
1 Die Glandula parotidea (= Parotis) liegt prä- hinten an den M. sternocleidomastoideus.
aurikulär und reicht bis in die Fossa retro- illre parasympathische Innervation erfolgt
mandibularis. Sie ist eine rein seröse Drüse durch den N. glossopharyngeus (Kern
und wird von zwei Faszienblättern umhüllt = Nucleus salivatorius inferi-
(= Parotisloge). Der Ductus parotideus ent-
wickelt sich vom Mundhöhlenepithel aus
or). Da alle anderen Drüsen
im Kopf-Halsbereich vom
A
und verlässt die Drüse am Vorderrand. An- Nervus (intermedio)facialis
schließend zieht er lateral des Kaumuskels innerviert werden, stellt die
M. masseter in der Regio buccalis mund- Innervation der Parotis eine
wärts, durchbohrt dabei den mimischen gern gefragte Ausnahme dar! ~
Muskel M. buccinator und mündet im Ve- 2 Die Glandula submandi-
stibulum oris gegenüber dem zweiten obe- bularis ist eine sero-muköse Drüse, die im
ren Molaren. Klinisch kann es zur Parotitis Trigonum submandibulare liegt. Die Drü-
(= Mumps) mit der Gefahr des Übergriffs se zieht c-förmig um den Hinterrand des
auf andere drüsige Organe kommen. In der Mundbodenmuskels M. mylohyoideus
Parotis verlaufen u.a. der N. glossopharyn- herum, so dass sich Anteile der Drüse so-
geus und der N. intermediofaeialis sowie wohl unterhalb als auch oberhalb des M.
die A. carotis externa; letztere teilt sich hier mylohyoideus befinden (s. Abb. 22). Auf
Speichel- und Tränendrüsen I 23
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241 Kopf- und Halseingeweide
Sinus frontalis
Ostium pharyngeum
tubae auditivae
(inci. Torus tubarius)
Tonsilla
pharyngealis
Fascia
pharyngo-
.p..•.~.___ basiliaris
/
·ßlU"~\l1I~e~
••• lIll.... •
(Palatum
molle
Aditus laryngis
Cartilago
thyroidea
Plica vocalis
Trachea
Ösophagus Wirbelsäule
Epipharynx
sensible Innervation v.a.
N. maxillaris
Cavitas nasi
Lingula --------5'T:ic
Os hyoideum Hypopharynx
sensible Innervation
v.a. N. X
Ösophagus
Wirbelsäule
Trachea ~-!!_~
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261 Kopf- und Halseingeweide
.""~Äi~; Recessus
Larynx piriformis
Plica nervi
laryngei
.h·.: Ösophagus
Cartilago corniculata
Cartilago arytaenoidea
ligamentum vocale
ligamentum cricothyroideum
Der Aditus laryngis wird durch die Epiglottis Betrachtet man einen Horizontalsehnitt des
vom Zungengrund getrennt. Der Ventriculus la- Larynx und der Rima glottis, so lassen sich
ryngis ist eine seitliche Ausbuchtung der Cavitas zwei Anteile der Stimmritze unterscheiden
laryngis zwischen Plica vestibularis und Plica (s.Abb. 28):
vocalis. Die Cavitas infraglottica wird vom Co- • die Pars intereartilaginea und
nus elasticus begrenzt. • die Pars intermembranacea.
4.9.1 Larynxmuskeln
M. arytaenoideus transversus
Die Larynxmuskeln lassen sich in zwei Gruppen Cartilago
einteilen: arytaenoidea
Rimaglottis
• Die erste Gruppe umfasst alle Muskeln, in de- Cartilago Pars intercartilaginea
nen kein "ary" vorkommt, also den M. vocalis cricoidea
und den M. cricothyroideus. Diese Muskeln
werden auch Spannmuskeln genannt.
• Die zweite Gruppe der Larynxmuskeln sind
die, in denen ein "ary" vorkommt, z.B. der
M. ericoarytaenoideus posterior/lateralis, der
M. thyroarytaenoideus, der M. arytaenoideus
transversus/obliquus und der M. aryepiglot-
tieus. Diese Muskeln werden auch Stellmus-
keln genarmt.
Larynxmuskeln
Stimmritzen- Stimmritzen-
öffner schließer
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281 Kopf- und Halseingeweide
Der vordere Teil der Rima glottis (= Pars inter- Arteriell versorgen zwei Gefäße den Larynx mit
membranacea) wird beiderseits von den Plicae Blut: Die A. laryngea superior stammt aus der A.
vocales begrenzt und durch die vorne erwähnten thyroidea superior, einem direkten Abgang der
Muskeln verschlossen. Ein Verschluss der Pars A. carotis externa und übernimmt die Versor-
intercartilaginea der Stimmritze erfolgt durch gung der kranialen Abschnitte des Larynx. Die
Kontraktion des M. arytaenoideus transversus. arterielle Versorgung des kaudalen Abschnitts
Bei Flüstersprache bleibt die Pars intercartilagi- stellt die A. laryngea inferior sicher, die ihr
nea jedoch geöffnet. Blut aus der A. thyroidea inferior, einem Ast des
Truncus thyreocervicalis aus der A. subclavia,
4.9.2 Innervation und Blutversorgung des bezieht. Beide laryngealen Gefäße anastomosie-
Larynx ren untereinander.
Der Larynx wird aus Ästen des zehnten Hirnner-
ven - dem N. vagus (= N.laryngeus superior und
inferior) - sensibel und motorisch innerviert. Hier-
bei übernimmt der N .laryngeus superior die sen-
sible Innervation des supraglottischen Bereichs A. thyroidea superior
N. laryngeus superior
(= Bereich oberhalb der Stimmritze) über einen
R. internus /
Ramus internus und innerviert den M. cricothy-
roideus motorisch über den Ramus externus. Der
A. laryngea
\ ~ IR. externus
N. laryngeus inferior (= Recurrens) verläuft zu-
nächst mit den restlichen Anteilen des N. vagus
in den Thorax - hier macht er links einen Bogen
um die Aorta, rechts um die A. subclavia, bevor A. thyroidea
er zurück zum Larynx zieht und dort sensibel inferior
den infraglottischen Bereich und alle restlichen
inneren Kehlkopfmuskeln (den M. cricoaryta-
N. laryngeus
enoideus lateralis, den M. cricoarytaenoideus inferior =
posterior, den M. thyroarytaenoideus, den M. N. laryngeus
vocalis und den M. arytaenoideus transversus) recurrens
motorisch innerviert.
A. subciavia
MERKE
A. carotis communis
Bei einer Schädigung des Nervus~(
laryngeus inferior (= Nervus larynge- " Abb. 30: Arterien und Nerven der Glandula thyroidea
us recurrens) klagt der Patient über
Heiserkeit.
4.1 0 Glandula thyroidea und
parathyroidea
Bei der Glandula thyroidea handelt es sich um
eine endokrine Hormondrüse (produziert T4
und T3) entodermalen Ursprungs. Man unter-
scheidet einen Lobus dexter von einem Lobus
sinister, die über einen Isthmus miteinander in
Verbindung stehen Der Isthmus liegt vor der
Trachea. Gelegentlich findet sich auch ein Lobus
pyramidalis.
Glandula thyroidea und parathyroidea 129
Cartilago thyroidea
= Larynx
Lobus pyramidalis
V. jugulariu~s _
interna
V. jugularis interna
A. carotis
communis
N.
Trachea
: . . Beide Blutströme
• es auf der Zunge
anastomosieren
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30 I Kopf- und Halseingeweide
• die Glandula submandibularis und sublingualis - wie Während die vorderen 2/3 vorwiegend sensorisch
alle Drüsen im Kopf- und Halsbereich-vom N. facia- durch die Chorda tympani - einem Ast des N. facialis
lis versorgt werden, während die Parotis die einzige - innerviert sind, wird das hintere 1/3 durch den N.
Drüse ist, die der N. glossopharyngeus innerviert. glossopharyngeus versorgt.
• der Pharynx in drei Etagen eingeteilt wird; hierbei
ist insbesondere der Epipharynx zu beachten, mit Was wissen Sie über Speicheldrüsen: ihre Funkti-
seiner Öffnung zur Ohrtrompete. Im Pharynx wirft on, Lage, Ausführungsgänge und Mündungen in die
die knorpelige Grundstruktur den Torus tubarius Mundhöhle sowie über ihre Innervation?
auf. Motorisch wird der Pharynx durch den N. IX 3 besonders wichtige Speicheldrüsen im Kopf- und
und X versorgt, sensibel durch den N. V, IX und X. Halsbereich:
• man beim Larynx Spann- von Stellmuskeln unter- • Glandula parotis,
scheidet. • Glandula submandibularis und
• der M. vocalis und M. cricothyroideus die einzigen • Glandula sublingualis.
Spannmuskeln sind und alle anderen [= alle, in de- Die Parotis liegt präaurikulär und retromandibulär. Sie
nen EIN .arv" vorkommt) Stellmuskeln sind. besitzt neben einer derben Faszie einen Ausführungs-
gang, den Ductus parotideus. Dieser verlässt die Drü-
se am Vorderrand und zieht mundwärts. Auf seinem
Weg passiert der Ductus den Kaumuskel M. masse-
ter lateral und durchbohrt den mimischen Muskel M.
Os ethmoidale
(Lamina cribrosa)
Filae olfactoriae
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321 Hirnnerven
5.2 Nervus opticus [= 11.Hirnnerv] fen die Axone der Ganglienzellen der Retina. Hier
Der Nervus opticus ist ein Teil des Zwischenhirns (= befinden sich auch die ersten Myelinscheiden der
Diencephalon). Seine primären Sinneszellen liegen Sehbahn, Die Orbita verlässt der zweite Hirnnerv
in der Retina im Stratum neuroepitheliale retinae als durch den Canalis opticus, durch den auch die A.
Stäbchen und Zapfen. Diese Sinneszellen ragen in ophthalmica hindurchzieht. Der Canalis opticus
eine Schicht aus Pigmentepithelzellen hinein (s. Abb. liegt in der Ala minor des Os sphenoidale (mittlere
34). Durch Phagozytose der Endabschnitte der Au- Schädelgrube). Im Bereich der Sella turcica treffen
ßenglieder der Stäbchen- und Zapfenzellen führen die Nervi optid beider Seiten aufeinander und bil-
diese Epithelzellen zur Regeneration des Retinals. den das Chiasma opticum. Es liegt über dem Corpus
Die von den Stäbchen und Zapfen wahrgenommen ossis sphenoidalis, grenzt an den Hypophysenstiel
Informationen werden über bipolare Ganglienzel- und wird über die A. carotis intema versorgt. Das
len im Stratum ganglionare retinae auf multipolare Chiasma opticum enthält u.a. die sich kreuzenden
Ganglienzellen im Stratum ganglionare nervi optici Fasern aus den nasalen Retinahälften. während die
umgeschaltet und über den Nervus opticus weiter- temporalen weiterhin ipsilateral fortlaufen. Über
geleitet. Der verläuft innerhalb des Anulus tendine- den Tractus opticus erreichen die Informationen
us communis der Augenmuskeln und ist von Dura dann das Corpus geniculatum laterale des Thala-
mater umgeben. Der N. opticus enthält markhaltige mus (hier liegen vorwiegend die Ursprungsperi-
Nervenfasem und Oligodendrozyten. In ihm verlau- karya der Radiatio optica), bevor sie über die Radiatia
optica (= Sehstrahlung) das Occipitalhirn erreichen,
Gesichtsfeld
• \ Ganglion ciliare
N. oculomotorius
Corpus geniculatum
laterale (Ursprungsperikarya)
Lobus occipitalis
Stäbchen
Bipolarzelle
Zapfen
r-----------------~I ~I
------------------~I ~I
----------~
Stratum neuro- Stratum Stratum
ganglionare N. opticus
epitheliale retinae ganglionare
retinae (ab Discus n. optici)
nervi optici
1 Pigmentephitel
Lamina choroidocapillaris
Abb. 34: Nervus opticus, Beginn in der Retina Hierbei befindet er sich innerhalb des Anulus
tendineus communis der Augenmuskeln. Über
Übrigens ... den Ramus superior und inferior innerviert er
• Ein Ausfall der rechten Hälfte/eine Einschrän- motorisch fast alle Augenmuskeln (= M. rectus
kung des rechten Gesichtsfeldes tritt auf bei superior/inferior/medialis, M. obliquus inferior,
einer vollständigen Schädigung/Unterbrechung
M.levator palpebrae), außer dem M. rectus late-
des linken T ractus opticus.
ralis und dem M. obliquus superior .
• Im visuellen System ist eine retinotope Gliede-
rung nachweisbar im Nervus opticus, T ractus
opticus, dem Corpus geniculatum laterale und Übrigens ...
der primären Sehrinde. • Nach Durchtrennung des dritten Hirnnervens fin-
det man u.a. Paresen des M. rectus medialis, des
M. levator palpebrae superioris, des M. rectus
superior und des M. rectus inferior.
5.3 Nervus oculomotorius
• Ein herabhängendes Oberlid [= Ptosis] kann durch
[= 11I.Hirnnerv) eine Schädigung des Halssympathikus (Homer Syn-
Die zwei Hinmervenkerne des Nervus oculomo- drom] oder des Nervus oculomotorius verursacht
torius liegen im Mesencephalon. Neben dem rein sein.
somatomotorischen Nudeus nervi oculomotorii M. levator palpebrae
(N 111)
(= Augenbewegung), gibt es noch den parasym-
patischen Nudeus oculomotorius accessorius M. obliquus M. rectus
inferior superior
(= Edinger Westphal). Die Nudei oculomotorii acoes- (N 111) (N 111)
@
sorii beider Seiten stehen mit den udei praetectales
(= Area praetectalis) in Verbindung. Der Hirnnerv [> <J
verlässt mitsamt seinen somatomotorischen und pa-
temporal nasal (medial)
rasympathischen Fasern den Himstamrn im Bereich
der Fossa interpeduncularis mesencephali. Unmit-
M. rectus
lateralis
<J [> M. rectus
medialis
telbar nach seinem Austritt aus dem Gehirn verläuft (NVI) (N 111)
bita ein, wo er sich in zwei Rami (= Äste) aufteilt: (senkt das Auge in Adduktionsstellung)
• den Ramus superior und
• den Ramus inferior. Abb. 35: Augenmuskelinnervation durch die Hirnnerven
111,IV, VI und Einfluss auf die Sehachse
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341 Hirnnerven
Sehr gerne wird im Schriftlichen nach der Blick- 5.4 Nervus trochlearis
heburig- und Senkung gefragt. Daher jetzt bitte (= IV. Hirnnerv)
die Inputkanäle auf vollen Empfang stellen: Der vierte Hirnnerv hat rein somatomotorische
Qualitäten und sein Hirnnervenkern - der Nucleus
MERKE nervi trochlearis - ist im Mesencephalon lokalisiert.
Von den genannten Muskeln schwenken Der N. trochlearis ist der einzige Hirnnerv, der den
der M. rectus superior und der M. obli- Hirnstamm dorsal verlässt: er tritt im Bereich der
quus inferior (s. IMPP-Bild 3 im Anhang Vierhügelplatte - der Lamina tecti - aus und zieht
S. 55) die Sehachse nach oben (= u.a. durch die Cisterna ambiens. Anschließend ver-
Blickhebung), während der M. rectus läuft er streckenweise in/an der Wand des Sinus
inferior und der M. obliquus superior die cavernosus und schließlich mitsamt dem dritten,
Blickachse senken (= Blicksenkung, s. Pfei~ sechsten und einem Ast des fünften Hirnnerven
spitzen in Abb. 35, S. 33). (Remember: "Oh super: 3,4,51,6) sowie der V oph-
thalmica superior durch die Fissura orbitalis superi-
Neben seiner motorischen Innervation dienen die or in die Orbita. Dort innerviert er den M. obliquus
parasympathischen Fasern des N. oculomotorius superior, der das Auge nach auswärts unten rollt
der Steuerung von Akkomodation und Pupillen- (= Blicksenkung. s. Pfeilspitzen in Abb. 35, S. 33).
reflex. Die präganglionären parasympathischen
Fasern des dritten Hirnnerven gelangen mit dem
Nerven in die Orbita, wo sie im retrobulbär liegen- 5.5 Nervus trigeminus (= V. Hirnnerv)
den Ganglion ciliare auf postganglionäre parasym- Der N. trigeminus ist der größte Hirnnerv und
patische Fasern umgeschaltet werden. Anschlie- besitzt folglich viele Funktionen und entspre-
ßend gelangen sie als Nervi ciliares breves zum M. chend viele Kerne.
ciliaris und zum M. sphincter pupillae, wo sie für
den Pupillenreflex (über den N. nasociliaris und die Übrigens ...
Nn. ciliares longi) und die Akkomodation sorgen In jedem Gebiet des Hirnstamms befindet sich
(s. 7.2.1, S. 47). ein Kern des fünften Hirnnerven der passender
Nucleus Weise auch nach diesem Bereich benannt ist:
oculomotorius • Nucleus mesencephalicus,
accessorius
• Nucleus pontinus,
• Nucleus spinalis sowie zusätzlich der
• Nucleus motorius.
Nd. mesencephalicus
(propriozeptiv für
Kaumuskulatur)
N. trigeminus,
Ganglion trigeminale
Nervi Ganglion
ciliares ciliare
breves N. oculomotorius (111)
MERKE
Nel.
Bei einer Nervenschädigung (u.a. durch Einklem- motorius
mung des Uncus parahippocampalis im Tentorium-
schlitz durch Druck) kommt es zu einer Fehlstellung Nel.
pontinus
des Bulbus oculi und zu einer Weitstellung der
Pupille (= fehlende Akkomodation).
Daher ist bei Belichtung des kranken Auges eine
konsensuelle Pupillenverengung des gegenüberlie-
genden gesunden Auges möglich. Wird jedoch das Nel. und Tractus spinalis
(somatoafferent I sensibel)
gesunde Auge belichtet, so zeigt das geschädigte
Auge KEINE konsensuelle Pupillenverengung. Abb. 37: Kerne des N. trigeminus im Hirnstamm
Nervus trigeminus (= V. Hirnnerv) 135 I
Als größter Hirnnerv verlässt der N. trigeminus 5.5.2 Nervus maxillaris (= V2)
den Hirnstamm auf der lateralen Seite der Pons Der N. maxillaris ist der zweite Ast des fünften
(= seitlicher Bereich der Brücke), zieht in das Hirnnerven und versorgt sensibel über Rami ten-
Ganglion trigeminale auf der Vorderfläche der torii einen Teil der Meningen, bevor er durch das
Felsenbeinpyramide und teilt sich anschließend Foramen rotundum (Remember: "roter Max") die
in seine drei Äste auf: Schädelbasis verlässt. In der Fossa pterygopalatin.a
• Nervus ophthalmicus (= VI) (= Flügelgaumengrube) zweigt er sich dann in sei-
• Nervus maxillaris (= V2) ne Äste auf (= Nervi ganglionares und nach dem
ervus mandibularis (= V3) Ganglion: ervi nasales/palatini, den .infraorbi-
talis, den . zygomaticus und den Rami alveolares
5.5.1 Nervus ophthalmicus (= V1) sup., post.,med. undant.). Der N. maxillaris besitzt
Der ersteAst des fünften Hirnnerven/seine Äste zie- sensible Fasern zur Versorgung der Schleimhaut
hen durch die Fissura orbitalis superior (Remem- der Nasenmuscheln. der hinteren Siebbeinzellen
ber: "Oh super: 3,4,5"6) in die Orbita und zweigen (= Cellulae ethmoidales posteriores), des Gau-
sich dort auf. SeineÄste (= . nasociliaris, . fron- mens, der Nasenhöhle, der Wange, der Oberkie-
talis, .lacrimalis) versorgen sensibel (= somato-af- ferzähne und des Oberkiefers sowie der Haut
ferent) die oberen Nasennebenhöhlen und die Na- vom Unterlid bis zur Oberlippe, der Kieferhöhle
senscheidewand, die Cornea (Cornealreflex),den und der vorderen Schläfenregion (s. Abb. 38).
medialen Augenwinkel mit Haut und Konjunktiva,
die Stirnhaut und das Oberlid (s.Abb. 38). Übrigens ...
Den zugehörigen Trigeminusdruckpunkt bildet
Übrigens ... der N. infraorbitalis im Foramen infraorbitale.
Ein Ast des N. ophthalmicus bzw. des N. fronta· Dieser N. infraorbitalis verläuft im Dach
lis ist der Nervus supraorbitalis, der im Bereich [: obere Wand] der Kieferhöhle und wird von
der Incisura supraorbitalis einen Trigeminus- einer gleichnamigen Arterie begleitet. Äste von
druckpunkt bildet. ihm verlaufen zu Zähnen des Oberkiefers und er
versorgt die Gesichtshaut unterhalb des Auges.
MERKE
Der Cornealreflex wurde in den letzten Examina Versorgungsgebiet des
gerne abqefraqtl N. ophthalmicus (V1)
N. maxillaris (V2)
Versorgungsgebiet des
N. maxillaris (V2)
Versorgungsgebiet des
Abb. 38: Äste des N. trigeminus N. mandibularis (V3) N. mandibularis (V3)
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361 Hirnnerven
5.5.3 Nervus mandibularis [= V3] talis superior in die Orbita ein (Remember: "Oh
Der dritte Ast des fünften Hirnnerven besitzt so- super: 3,4,51,6).Dort verläuft er innerhalb des
wohl sensible als auch motorische Funktionen. Er Anulus tendineus communis der Augenmuskeln
zieht durch das Foramen ovale (Remember:"ovale und innerviert den M. rectus lateralis (s.Abb. 35,
Mandel") in die Fossainfratemporalisund versorgt S.33).Neigt ein Patient den Kopf bei Schädigung
motorisch die gesamte Kaumuskulatur. den Venter des Hirnnerven zur erkrankten Seite, so verrin-
anterior des M. digastricus, den M. tensor veli pa- gert sich die Doppelbildwahrnehmung.
latini und den M. tensor tympani (gerne gefragt!)
sowie den Mundbodenmuskel M. mylohyoideus. Übrigens ...
Der N. abducens zieht mitten durch den Sinus
Übrigens ... cavernosus und läuft daher - z. B. bei einer
• Eine Lähmung der Radix motoria des N. eitrigen Thrombophlebitis im Sinus cavernosus -
trigeminus betrifft u.a. den M. masseter, den Gefahr, geschädigt zu werden.
M. temporalis, den M. mylohyoideus und den
Venter anterior des M. digastricus. Klagt ein
Patient z.B. über Motilitatsstörungen im Bereich
des Kiefergelenks und des Kauapparats und
5.7 Nervus [intermedio)facialis
fühlt sich nicht so sehr beim Kauen selbst, als [= VII. Hirnnerv)
vielmehr beim Sprechen und Singen behindert, Der siebte Hirnnerv ist zugleich der zweite Kie-
kann es sich um eine Störung des propriozepti- menbogennerv. Er umfasst den eigentlichen
ven Systems der Kaumuskulatur handeln. Nervus facialis als motorischen Anteil und den
• Die Perikaryen der Neurone des Trigeminus- ervus interrnedius, in dem sensible und para-
systems, die die Kaumuskulatur innervieren,
sympathische Fasern verlaufen.
befinden sich im ipsilateralen Nucleus motorius
Das Kemgebiet des Nervus (intermedio)facialis
nervi trigemini. Die Zellkörper propriozeptiver
Afferenzen aus der Kaumuskulatur findet man im
liegt in der Pons und beinhaltet drei wichtige
Nucleus mesencephalicus nervi trigemini. Kerne:
• Eine Alkoholinjektion in das Ganglion trigeminale 1 als somatomotorischen Kern den Nucleus
kann über das Foramen ovale (durch das der nervi facialis,
N. mandibularis, V3, tritt] zur Behandlung einer 2 den Nucleus salivatorius superior als para-
Trigeminusneuralgie vorgenommen werden. sympathischen Kern und
3 den Nucleus solitarius (= sensorisch = spe-
Sensibel versorgt der N. mandibularis den rest- ziell viscerosensibel = Geschmackskern) als
lichen Bereich des Gesichts: Neben dem Bereich Einmündungsgebiet der viscerosensiblen
des Kiefergelenks, sind dies Teile der Hirnhäu- Fasern aus den vorderen 2/3 der Zunge über
te, des Ohrs (= Ohrmuschel, äußerer Gehörgang, die Chorda tympani.
Trommelfell),der Unterkiefer mitsamt Unterkie- Daneben ist der Nervus (intermedio)facialis an
ferzähnen, die vorderen zwei Drittel der Zunge der peripheren Geschmacksleitung beteiligt und
und der Wange, die Schleimhaut der Mundhöhle führt über die Chorda tympani sensorische Fa-
und einen Teilder Gingiva (s. Abb. 38, S. 35). sern von den Geschmacksrezeptoren der Zunge.
Die Chorda tympani führt zudem parasympa-
Übrigens ... thische Fasern und ist in ihrer Verlaufsstrecke
Der zugehörige Trigeminusdruckpunkt ist der N. durch die Paukenhöhle von Mucosa überzogen.
mentalis im gleichnamigen Foramen. Sie legt sich von hinten her dem N. lingualis an
und verläuft durch die Fossa infratemporalis.
Im Bereich der Pons verläuft der siebte Hirnnerv
5.6 Nervus abducens um Anteile des Nucleus nervi abducentis herum
[= VI. Hirnnerv) und bildet das innere Fazialisknie, bevor er den
Der rein somatomotorische Hirnnervenkern des Hirnstanun im Kleinhirnbrückenwinkel verlässt.
sechsten Hirnnerven befindet sich in der Pons Das äußere Fazialisknie befindet sich im Canalis
(= Nucleus nervi abducentis).Der Nerv verlässt facialisossis petrosi. Nachdem der Nerv den Him-
den Hirnstanun zwischen der Pons und den Py- stamm verlassen hat, verläuft er im Porus/Meatus
ramiden und tritt dann durch die Fissura orbi- acusticus internus (zusanunen mit dem VllI.
Nervus intermediofacialis (= VII. Hirnnerv) 137
Hirnnerven und der A.N. labyrinthi), bis er durch die Glandula sublingualis und die Glandulae lin-
das Foramen stylomastoideum die Schädelbasis guales innervieren, werden dagegen im Ganglion
verlässt und dann retromandibulär weiter zieht. submandibulare verschaltet. Hier erfolgt die Um-
Somatomotorisch versorgt der Nervus facialis die schalturig der präganglionären parasympathischen
gesamte Gesichtsmuskulatur (= mimische Mus- Fasern, die mit der Chorda tympani verlaufen, auf
keln, s. 3.1, ab S. 7 und Abb. 5 auf S. 8). Außer- die postganglionären parasympathischen Fasern,
dem ist er zuständig für die motorische Innerva- Die Chorda tympani dient zudem der sensorischen
tion der beiden suprahyalen Zungenbeinmuskeln Versorgung der vorderen zwei Drittel der Zunge
(s. 3.3 und Abb. 8, S. 10), des Venter posterior des (= Geschmacksknospen des Zungenrückens). Beim
Musculus digastricus und des M. stylohyoideus Ausfall des . facialis karm es zu Fazialisparesen
sowie des Ohrmuskels M. stapedius. kommen. Hierbei unterscheidet man die periphere
von der zentralen Facialisparese.
Übrigens ...
Bei einem Ausfall des Nervus facialis kann der N. facialis
N. petrosus major
Patient das Auge nicht mehr richtig schließen.
Der fehlende Lidschlag und das ständig geöff-
nete Auge führen zur Schädigung der Cornea
durch Austrocknung.
N.
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381 Hirnnerven
N. vestibulocochlearis (VIII)
Medulla oblongata
Nuciei
cochlea res
Nuciei
vestibulares
Pedurculus
cerebellaris
inferior
Abb. 41: Nervus vestibulocochlearis
Nervus vagus (= X. Hirnnerv) 139
halb der Pons und lateral der Olive ins Gehirn ein. 5.10 Nervus vagus [= X. Hirnnerv)
Seine Funktionen sind das Hören und das Gleich- Die Kerne des zehnten Hirnnervs liegen in der Me-
gewichtsempfinden. dulla oblongata. Zusammen mit dem Nervus glos-
sopharyngeus besitzt er als somatomotorischen
Kern den Nudeus ambiguus (sehr, sehr häufig ge-
5.9 Nervus glossopharyngeus fragt!!!; somatomotorisch = speziell visceroefferent
[= IX. Hirnnerv) = branchiomotorisch) und als sensorischen Kern
Das Kerngebiet des neunten Hirnnerven liegt in den udeus solitarius. Der Nervus vagus ist somit
der Medulla oblongata. ebenfalls an der peripheren Geschmacksleitung
Hier lassen sich vier Kerne unterscheiden: beteiligt. Seine parasympathischen Fasern haben
• Als rein somatomotorischen Kern teilt sich ihren Ursprung im Nudeus dorsalis nervi vagi.
der neunte Hirnnerv den Nucleus ambiguus Der Vagus tritt unterhalb der Pons hinter der Olive
mit dem zehnten und elften Hirnnerven (sehr, aus dem Himstamm aus und verläuft im Sulcus
sehr häufig gefragt!!!; somatomotorisch = spe- lateralis posterior, bevor er durch das Foramen ju-
ziell visceroefferent = branchiomotorisch). gulare die Schädelbasis verlässt. Hier besitzt er ein
• Zudem existiert der Nucleus spinalis nervi Ganglion superius und inferius (= nodosum). Die
trigemini, in dem somatosensible Fasern aus Ganglien sind aus pseudounipolaren Nervenzel-
Ohr und Rachen enden. len aufgebaut. Weiter zieht der Nerv im Spatium
• Der Nucleus salivatorius inferior dient der pa- latero-/parapharyngeum zusammen mit dem IX.,
rasympathischen Innervation der Parotis und XI. und XIl. Hirnnerven und liegt daher auch mit
• der Nucleus solitarius, in dem sensorische Fa- der A. carotis interna und der V.jugularis intema,
sern des hinteren Drittels der Zunge enden. die ebenfalls im Spatium latero-/parapharyngeum
Von den einzelnen Kernen ausgehend verbünden verlaufen, in einer gemeinsamen Bindegewebs-
sich die Fasern zum eigentlichen N. glossopharyn- scheide. Im Kopf- und Halsbereich gibt der Nervus
geus. Dieser verlässt den Himstamm unterhalb vagus den ervus laryngeus superior und inferior
der Pons im Sulcus lateralis posterior und zieht (= Recurrens) ab, die vornehmlich der Innervation
(zusammen mit N. X und XI) durch das Foramen des Larynx dienen (s. 4.9.2und Abb. 30, S. 28 sowie
jugulare. Im weiteren Verlauf zieht er durch das Abb. 31, S.29).Der Nervus laryngeus superior bildet
Spatium latero-/parapharyngeum zusammen mit sich im 4. Branchialbogen (= Kiemenbogen) und ver-
dem X., XI. und XII. Hirnnerven. Zu den Funkti- sorgt am Larynx den M. cricothyroideus (= äußerer
onen des neunten Hirnnerven gehören: Spanner des Stimmbandes), den Aditus laryngis und
• Somatomotorische Innervation der Pharynx- die supraglottische Schleimhaut, Der N. laryngeus
muskulatur (= Schlund-lRachenmuskulatur) inferior (recurrens) verläuft zunächst mit dem rest-
und Innervation des M.levator veli palatini. lichen N. vagus in den Thorax - hier macht er links
• Ausgehend vom Nucleus spinalis nervi tri- einen Bogen um die Aorta, rechts um die A. sub da-
gemini: sensible Versorgung von Anteilen via, bevor er zurück zum Larynx zieht und dort sen-
des Ohrs und Rachens, so z.B. des Mittelohrs sibel den infraglottischen Bereich und alle restlichen
(= Paukenhöhle), des inneren Trommelfells und inneren Kehlkopfmuskeln motorisch irmerviert.
der Tuba auditiva, der Gaumenmandel, Teile
der Zunge und der Pars oralis pharyngis. Übrigens ...
• Viscerosensible Versorgung des Glomus ca- • Der N. Vagus zieht zunächst Richtung Thorax: links
roticum und der Pressorezeptoren im Sinus befindet er sich in der Ösophaqo- Trachealrinne.
während er rechts lateral der Trachea in wechseln-
caroticum. Im . glossopharyngeus verlaufen
der Lagebeziehung zur A thyroidea inferior verläuft
daher chemorezeptive Afferenzen des Glo-
• Bei Aneurysmen im Bereich des Aortenbogens
mus caroticum zum Nucleus solitarius. oder nach Schilddrüsen operationen kann es zu
• Sensorische Versorgung des hinteren Drittels Schädigungen des Recurrens kommen. Oie Pati-
der Zunge. Somit ist der N. glossopharyngeus enten klagen dann über Heiserkeit
an der peripheren Geschmacksleihmg beteili-
gt. Zudem versorgt er die Glandula parotidea
über das Ganglion oticum mit parasympa-
thischen Fasern.
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40 I Hirnnerven
Plexus ösophagealis
~A\A .4 (mit Ösophagus durch
das Zwerchfell)
Auch zur Versorgung der Meningen der hinteren des Nervus vagus. Seine Kerne befinden sich im
Schädelgrube, des Gehörgangs und des Pharynx Bereich der Medulla oblongata. Neben der Radix
(mit Uvula) gibt der N. vagus einzelne Äste ab. Im spinalis nervi accessorii aus den oberen zervikalen
Thoraxbereich versorgt er Herz (= gibt Vagus-Fasern Segmenten, hat er noch eine Radix cranialis mit dem
an den Plexus cardiacus ab und führt so zu einer ucleus ambiguus als Ausgangspunkt. Sein Hirn-
Bradykardie aufgrund der Beeinflussung des Sinus-
knotens), Trachea und Ösophagus mit Rarni, die im
hinteren Mediastinurn verlaufen. Anschließend pas-
siert er gemeinsam mit dem Ösophagus als Truncus
vagalis anterior und posterior und dem linken N.
phrenicus im Hiatus oesophageus das ZwerchfelL
Im Abdomen angekommen, versorgt er parasympa-
thisch und sensibel alle Bauchorgane bis zum Can-
non-Boehm-Punkt an der linken Kolonflexur.
M. trapezius
austritt erfolgt unterhalb der Pons im Sulcus lateralis 5.12 Nervus hypoglossus
posterior bis C6. Die Radix spinalis zieht dann zu- (= XII. Hirnnerv]
nächst durch das Foramen magnum in die Schädel- Der N. hypoglossus ist eigentlich ein Spinalnerv.
höhle hinein, wo sie sich mit der Radix cranialis zum Sein motorisches Kemgebiet liegt in Form des Nu-
eigentlichen Nervus accessorius verbindet. Dieser deus nervi hypoglossi in der Medulla oblongata.
verlässt die Schädelhöhle durch das Foramen jugu- Der XII. Hirnnerv verlässt den Himstarnm ven-
lare, um sich um die somatomotorische Innervation tral der Olive im Suleus lateralis anterior und
des M. trapezius und des M. stemocleidomastoide- tritt durch den Canalis hypoglossi in der hin-
us zu kümmern. In seinem Verlauf findet man ihn teren Schädelgrube aus der Schädelhöhle aus. Er
im Spatium latero-/parapharyngeum, wo er zusam- dient der Innervation der Zungenmuskulatur.
men mit dem IX.,X.,und XII.Hirrmerven verläuft.
Übrigens ...
Übrigens ... Bei einem Ausfall des Nervus hypoglossus einer
Beim Funktionsausfall des XI. Hirnnerven kann der Seite weicht die Zunge beim Herausstrecken
Betroffene oft den Arm nicht über die Horizontale zur kranken Seite hin ab (= rechts Defekt. Folge:
heben und daher auch seine Haare nicht kämmen Zunge weicht nach rechts ab).
(so wird das immer wieder gerne im Schriftlichen
gefragt ...). Eine Verletzung des N. accessorius tritt
v.a. nach Operationen im Trigonum colli laterale
5.13 Zusammenfassung
(= laterales Halsdreieck) auf. In dieser Regio colli Auf der folgenden Abbildung findet sich eine
lateralis (= Regio cervicalis lateralis) liegen zudem Zusammenfassung der Thematik:
Äste des Plexus cervicalis. der N. occipitalis minor
und die A. subclavia.
!--.\~~__-~t----------Nucleus nervi
oculomotorii
Ganglion
~~'\-&o-_- --N. trochlearis (IV)
trigerninale ""\T~:\-- ~Nucleus nervi
trochlearis
Nucleus nervi
abducentis
Nucleus nervi
facialis
Nucleus motorius
nervi trigemeni
N. facialis (VII)
N. intermedius -
-===~~~~~~S~ ~l::tk:\::::-::.\ '+it1'f----------- Nuclei
vestibula res
Nucleus + Tractus
N. hYP09IOSS/ solitarius
Nucleus dorsalis
N. vagus (X) nervi vagi
Nucleus nervi
N. accessorius (XI) hypoglossi
Nucleus ambiguus
Nudeus nervi accessorii (motor. Kern der Hirn-
nerven IX. X. XI)!
Abb. 44: Hirnstamm und Hirnnervenkerne
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441 Halsnerven
C
deren Austrittsstellen kalen Bereich den Plexus cervicalis (f' ( \
• Der NcI. ambiguus ist der motorische Kern der und einige wichtige dorsale Ner- 11
Hirnnerven IX,X und XI. ven, die sich per Merkspruch aber •
• Der NcI. solitarius ist der Geschmackskern = visce- schnell behalten lassen.
rosensibel = sensorisch
M.occipito-frontalis
Nervus
occipitalis
major
Nervus
M. sernispinalis
occipitalis
capitis
tertius
M.obliquus
M. semispinalis capitis superior
capitis
Nervus
suboccipitalis
M. rectus capitis
post. major
M.obliquus
capitis inferior
M. semispinalis cervicis
M. semispinalis capitis
M. trapezius
M. splenius capitis
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461 Vegetative Innervation von Kopf und Hals
Was wissen Sie über den Plexus cervicalis? In diesen Ganglien befinden sich:
Nervengeflecht, dass am Hinterrand des M. sterno- 1. präganglionäre parasympathische Fasern,
cleidomastoideus durch die Lamina superficialis fas- die organnah auf das zweite postganglio-
ciae cervicalis hindurchtritt. näre Neuron verschaltet werden,
Teilt sich in 4 Äste auf: 2. postganglionäre sympathische Fasern, die
• N. occipitalis minor, bereits organfern im Grenzstrang verschaltet
• N. auricularis major, wurden und durch das parasympathische
• N. transversus colli, Ganglion lediglich hindurchziehen. ohne
• Nn. supraclaviculares. verschaltet zu werden,
3. sensible Fasern, die nicht verschaltet wer-
Wofür dient der Plexus? den und die sich auf dem Weg zum ZNS
Er dient der sensiblen Innervation von lateralen An- dem jeweiligen Ganglion anlagern.
teilen des Gesichts und des lateralen Hinterkopfs bis Wie in Abschnitt 4.5 (s. S. 21ff.)bereits erwähnt,
nach kaudal in den Bereich der Clavicula. werden alle wesentlichen Drüsen im Kopf- und
Halsbereich durch parasympathische Fasern in-
nerviert, die im Nervus (intermedio)facialis ver-
laufen. Die Ausnahme bildet die Parotis, die vom
N. glossopharyngeus versorgt wird.
Parasympathische Ganglien im Kopf- und Halsbereich 147
M. ciliaris
(Akkomodation)
Ganglion ciliare
(retrobulbär) M. sphincter pupillae
nerv i oculomotorii (Pupillenrefiex)
oculomotorius accessorius
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481 Vegetative Innervation von Kopf und Hals
N.{intermedioHacialis (NVII)
N. petrosus major
Tränendrüse
1 Nasen- und
Nasenneben-
höhlendrüse
Ganglion Gaumendrüsen
pterygopalatinum
Abb. 48: Übersicht Ganglion pterygopalatinum haben und mit dem N. (intermedio)facialisüber
die Chorda tympani zum Mundboden gelangen
Übrigens ... (s. 5.7, S. 36ff.),werden hier (= organnah) auf das
Die Fossa pterygopalatina hat Verbindung zur zweite postganglionäre parasympathische Neuron
Fossa cranii media (Foramen rotundum). zur Ca- verschaltet.Sie versorgen die Glandula submandi-
vitas nasi (Foramen sphenopalatinum). zum Ca-
bularis, die Glandula sublingualis und die Glan-
vum oris (Canalis petrosus major) und zur Fossa
dulae linguales.
infratemporalis (Fissura pterygomaxillaris).
N.(intermedio)facialis (NVII)
Chorda tympani
Glandulae
sublinguales
1 Glandula
submandibularis
Glandulae
Ganglion
linguales
submandibulare
N. glossopharyngeus (IX)
Ganglion
oticum
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50 I Arterien und Venen
• die A. thyroidea inferior, die dorsal der A. ca- • Die A. carotis interna (s. IMPP-Bild 2
rotis communis und des . vagus und medi- im Anhang S. 54) zweigt sich erst im
al des M. scalenus anterior verläuft und der Schädel in ihre Äste auf. Sie bildet bei
Versorgung der unteren Anteile der Glandula der Aufzweigungsstelle der A. carotis
thyroidea und des Larynx dient (über die A. communis den hinteren Ast der A. caro-
laryngea inferior), tis communis und verläuft ohne Astabgabe
• die A. cervicalis ascendens, zur Schädelbasis, zieht durch den Canalis
• die A. suprascapularis und caroticus in die Schädelhöhle, dann entlang
• die A. transversa cervicis. des Sinus cavernosus, wo sie das Karotissi-
Der Truncus costocervicalis verfügt über zwei phon (= S-Schleife) bildet und gibt schließlich
Hauptabgänge, die A. cervicalis profunda und in der mittleren Schädelgrube als Äste die A.
die A. intercostalis suprema. ophthalmica (direkter Ast hiervon ist die A.
centralis retinae), die A. cerebri media und an-
8.1.2 A. carotis communis terior sowie die A. communicans posterior ab.
Die A. carotis communis stammt auf der linken • Die A. carotis externa hingegen verläuft unter
Seite aus dem Aortenbogen, während sie auf der dem Venter posterior des M. digastricus und
rechten Seite ein Ast des Truncus brachiocepha- dem M. stylohyoideus in die Fossa retroman-
licus ist. dibularis und gibt auf ihrem Weg folgende
Ohne Verzweigungen zieht sie gemeinsam mit Äste ab:
der V. jugularis interna in der Vagina carotica - die A. thyroidea superior (versorgt die Glan-
durch den Halsbereich am Vorderrand des M. dula Thyroidea und die oberen Anteile des
sternocleidomastoideus. Erst in Höhe des Carti- Larynx),
lago thyroidea (= in Höhe des vierten Halswir- - die A. lingualis (aus der die A. profunda lin-
bels) befindet sich das Trigonum caroticum, das guae hervorgeht),
vom M. sternocleidomastoideus, dem Venter - die A. facialis,
superior des M. omohyoideus und dem Venter - die A. pharyngea ascendens,
posterior des M. digastricus begrenzt wird. Hier - den Ramus sternocleidomastoideus,
liegt der Sinus caroticus und die Arterie, die sich - die A. occipitalis,
an dieser Stelle in die A. carotis interna und ex- - die A. auricularis posterior
terna teilt. und als ihre Endäste:
- die A. temporalis superficialis und
A. maxillaris - die A. maxillaris.
Übrigens ...
Oie A. maxillaris beginnt in der Parotisloge und
A. carotis zieht durch die Fossa infratemporalis, wo sie in
interna topographischer Beziehung zum M. ptervqoide-
us lateralis steht. Sie versorgt als Endast der
A. carotis externa Zähne, Gaumen, Dura mater
und gibt als Ast die A. meningea media ab. Die-
se gelangt durch das Foramen spinosum in die
mittlere Schädelgrube und verläuft hier epidural.
Äste der A. maxillaris sind u. a. die A. alveolaris
inf., die A. meningea media, die A. buccalis und
die A. palatina descendens.
Äste der A. facialis sind u. a. die A. palatina aso
cendens, die A. submentalis sowie die A. labialis
sup. und inf.
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521 Arterien und Venen
I "gi ~Conftuens
sinuum
•
Sinus petrosus
inferior
Aus diesem Kapitel werden häufig die A. subclavia
und A. carotis communis plus Äste sowie die Sinus
im Physikum geprüft. Man sollte sich daher unbe-
Sinus transversus V. jugularis interna dingt merken, dass
• das Blut für Kopf und Hals aus der A. subclavia und
Abb. 54: Sinus durae matris [seitlicher Querschnitt) A. carotis communis sowie deren Ästen stammt
und diese benennen können.
Vom Confluens sinuum aus gelangt das Blut nach • die Sinus durae matris die venösen Abflussleiter
lateral über den jeweiligen Sinus transversus in sind.
den Sinus sigrnoideus (topographische Bezie-
Basics Mündliche I 53
Nodi Iymphatici
parotidei
superficiales
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541 IMPP·Bilder
Angeschnitten sind
die Orbita mit Bulbus
oculi und Nervus op-
tieus, die Nasenhöhle
und Nasennebenhöh-
len (hier gut zu sehen
der Sinus sphenoida-
lis) und ein Teil des
Großhirns. Markiert
ist die A. carotis inter-
na, die für die Versor-
gung u.a. der Augen
und Nasenhöhle Arte-
rien abgibt.
IMPP-Bild 3: präparierte Orbita mit Bulbus oculi und Augenmuskeln an einer Leiche
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