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Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
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Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 Summe
maximale 10 12 10 18 20 16 14 100
Punktzahl
erreichte
Punktzahl
Note:
Datum:
Unterschrift(en) des/der Prüfer(s)
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbrei-
tung sowie der Übersetzung und des Nachdrucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil dieses
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versität reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Klausur zum Modul „Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der BWL“ – September 2010 2
Bearbeitungshinweise:
– Tragen Sie Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer auf dem Deckblatt ein.
– Benutzen Sie zur Beantwortung der Fragen und zur Bearbeitung der Aufga-
ben nur die mit einem Rahmen kenntlich gemachten Lösungsfelder direkt
im Anschluss an die jeweilige Aufgabenstellung. Nur die dort angegebenen
Antworten können bei der Bewertung berücksichtigt werden.
– Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. Bei jeder Aufgabe ist die maxi-
male Punktzahl am Rande vermerkt. Insgesamt können 100 Punkte erzielt
werden. Bei Aufgaben in Form des Antwort-Wahl-Verfahrens wird jede
einzelne Antwort bzw. jeder in sich geschlossene Antwortzusammenhang
einzeln bewertet und bepunktet. Negativpunkte werden nicht vergeben. Eine
nicht vorgenommene Antwort-Wahl wird wie eine fehlerhafte Wahl gewer-
tet. Abhängig von der Anzahl richtig gewählter Antworten innerhalb einer
Aufgabe bzw. innerhalb eines in sich geschlossenen Antwortzusammen-
hangs kann ein Teil der für die Aufgabe vorgesehenen Gesamtpunkte in
Form von Zusatzpunkten vergeben werden.
Aufgabe 1 9 Punkte
Nachfolgend finden Sie 8 kursiv gedruckte Aussagen (A – G). Die nicht kursiv
gedruckten Angaben dienen dazu, den Hintergrund der kursiv gedruckten Aussa-
gen zu verdeutlichen und sind nicht unmittelbar Gegenstand Ihrer Antwort. Mar-
kieren Sie die in den folgenden Teilaufgaben präsentierten Aussagen mit
A Die Rücklagen einer AG geben den Betrag an Zahlungsmitteln an, den die
Gesellschaft für unvorhergesehene Belastungsfälle „zurückgelegt“ hat.
B In der Insolvenz einer GmbH haften die Gesellschafter in dem Ausmaß mit
ihrem Privatvermögen für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, wie im
Gesellschaftsvertrag eine Nachschusspflicht vorgesehen ist.
D Der Bilanzgewinn der X-AG ist durch Vorstand und Aufsichtsrat in ord-
nungsgemäßer Weise auf 3 Mio. Euro festgelegt worden. Die anderen Ge-
winnrücklagen betragen 2 Mio. Euro. Dann dürfen höchstens 3 Mio. Euro
ausgeschüttet werden.
E OTTO ist Kommanditist der Y-KG. Er verfügt über ein Privatvermögen von
5 Mio. Euro. Für die gesamten Bankschulden der Y-KG in Höhe von 1 Mio.
Euro hat OTTO durch eine selbstschuldnerische Bürgschaft die volle per-
sönliche Haftung übernommen. Damit befindet sich OTTO in ökonomischer
Hinsicht letztlich in der gleichen Haftungssituation als wenn er seine Einla-
ge bei der Y-KG um 1 Mio. Euro erhöht hätte.
H Die A-Bank hatte der X-AG lange Zeit ein unbesichertes, zinsgünstiges
Darlehen in Aussicht gestellt. Bei den konkreten Kreditverhandlungen wer-
den von der A-Bank jedoch Kreditsicherheiten gefordert. Diese nicht antizi-
pierbare Verhaltensänderung bezeichnet man als "moral hazard".
Klausur zum Modul „Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der BWL“ – September 2010 4
Aufgabe 2 14 Punkte
(1) Material für 5 Mio. Euro wurde gegen bar eingekauft und zu 80% ver-
braucht.
(2) Fertigprodukte wurden für 8 Mio. Euro verkauft und ausgeliefert, allerdings
teilweise auf Ziel, so dass noch ein Betrag von 2 Mio. Euro aussteht.
(3) Der gesamte Lohnaufwand der Periode betrug 3 Mio. Euro. Davon waren
jedoch nur 60% zahlungswirksam.
(4) Bei der Kredit-Bank wurde ein Darlehen in Höhe von 1 Mio. Euro aufge-
nommen und von der Bank im vollen Nennwert ausgezahlt.
(5) Aktien im Nominalwert von 2 Mio. Euro wurden zu einem Kurs von 150%
des Nennwertes ausgegeben und voll eingezahlt.
(8) An die Sorglos-Bank wurde eine Gesamtzahlung in Höhe von 4 Mio. Euro
geleistet; davon entfielen 60% auf Zinsen und 40% auf Tilgungen.
– durch (1) bis (8) alle Transaktionen des betrachteten Geschäftsjahres voll-
ständig angegeben sind und
a) Geben Sie bitte in nachfolgender Tabelle an, mit welchen Beträgen sich die (8 P.)
Vorgänge (1) bis (8) jeweils unmittelbar im Betrachtungszeitpunkt auf In-
nenfinanzierung (IF) und Außenfinanzierung (AF) bei der GLÜCKLICH-
AG auswirken! Geben Sie bei der Innenfinanzierung zudem das Vorzeichen
an!
IF AF
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
Summe
b) Geben Sie durch das Eintragen der jeweiligen Beträge in das nachfolgende (6 P.)
Schema einen systematischen Überblick über Mittelherkunft und Mittel-
verwendung im betrachteten Geschäftsjahr!
Mittelherkunft Mittelverwendung
Schuldentilgung
Innenfinanzierung
Ausschüttungen
Aufgabe 3: 10 Punkte
Die AUF & LOS AG weist folgende Eigenkapitalstruktur auf (Angaben in Mio.
Euro):
Gezeichnetes Kapital 25
Kapitalrücklagen 20
Gewinnrücklagen 50
Im Umlauf befinden sich 5 Mio. Stückaktien. Im ersten Quartal lag der Börsen-
kurs einer Aktie bei allgemein ruhigem Börsenklima ziemlich konstant bei 15
Euro/Aktie. Anfang April wurde die Absicht der AG bekannt, per 1.5. unter Aus-
nutzung eines genehmigten Kapitals eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 5:1 zu
einem Emissionskurs von 12 Euro/Aktie durchzuführen und dabei den Altaktionä-
ren das Bezugsrecht einzuräumen. Die jungen Aktien sollen in jeder Hinsicht die
gleiche Ausstattung haben wie die Altaktien. Nach Bekanntwerden der oben ge-
nannten Absicht steigt der Börsenkurs – bei immer noch sehr ruhigem Börsenkli-
ma – auf 18 Euro/Aktie und verbleibt zunächst konstant bei diesem Wert.
a) Bestimmen Sie die Höhe des Emissionserlöses und den (rechnerischen) (6 P.)
Wert eines Bezugsrechts!
Klausur zum Modul „Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der BWL“ – September 2010 7
b) Im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen wird auch von dem sog. "Ver- (4 P.)
wässerungseffekt" gesprochen. Von welchen beiden Faktoren hängt die
Stärke dieses Effektes in welcher Weise ab?
Faktor 1:
Faktor 2:
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Aufgabe 4 18 Punkte
a) Bei einem Annuitätendarlehen mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem (4 P.)
vereinbarten Zinssatz von 8% p. a. handelt es sich um ein Darlehen,
b) Ein Anleger will zu Beginn eines Jahres (t = 0) 1.000 Euro für mehrere Jah- (4 P.)
re anlegen. Wenn der Zinsfuß genau 8% beträgt und der Anleger am Ende
des vierten Jahres (t = 4) über ein Endguthaben von genau 1.080 Euro ver-
fügen will, kann er zum Ende des dritten Jahres (t = 3) einen Be-
trag X abheben, für den gilt:
• X = 240 Euro
c) Ein Unternehmen, das aktuell und in den kommenden vier Jahren jederzeit (10 P.)
über Bankguthaben verfügt, hat die Möglichkeit eine Investition durchzu-
führen, die
Für c gilt 60 < c < 130. Das Unternehmen rechnet mit einem Kalkulations-
zinsfuß von 8%.
• EW > 0
• EW < 170
• e* < c
• K > – 70
• r* < 12%
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Aufgabe 5 20 Punkte
e0 e1 e2 e3
a2 – 500 + 90 + 560 –
a3 – 500 + 90 + 90 +524
a) Eines dieser Projekte führt für jeden positiven Kalkulationszins immer zu (6 P.)
einem niedrigeren Endvermögen als eines der anderen und kann folglich
aufgrund von Dominanzüberlegungen ausgesondert werden. Um welches
Projekt handelt es sich? Begründen Sie Ihre Einschätzung!
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b) Berechnen Sie für die verbleibenden beiden Projekte jeweils Kapitalwert (8 P.)
und äquivalente Annuität! Für welches Projekt sollte sich ein Investor ent-
scheiden, der in den Zeitpunkten t = 1, 2 und 3 eine maximale Entnahme in
konstanter Höhe anstrebt?
c) Ermitteln Sie anschließend für die beiden verbleibenden Projekte den kriti- (6 P.)
schen Kalkulationszins bei dessen Über- oder Unterschreitung die relative
Vorteilhaftigkeit zwischen den Projekten wechselt!
Klausur zum Modul „Finanzierungs- und entscheidungstheoretische Grundlagen der BWL“ – September 2010 12
Aufgabe 6 16 Punkte
μ A = 10 σA = 9
μB = 6 σB = 6 .
Bestimmen Sie für die folgenden drei Fälle die Höhe der Geldbeträge, die ein ri-
sikoscheuer Investor
– mindestens bzw.
– höchstens
• Fall A: Die Renditen der Wertpapiere A und B sind zu 100% positiv korre-
liert ( ρAB = +1 ).
• Fall B: Die Renditen der Wertpapiere A und B sind zu 100% negativ korre-
liert ( ρAB = −1 ).
Tragen Sie die Mindest- und Höchstbeträge jeweils in die dafür vorgesehenen
Antwortfelder auf der nachfolgenden Seite ein!
Fall A:
x min
A = x max
A =
Fall B:
x min
A = x max
A =
Fall C:
x min
A = x max
A =
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Aufgabe 7 14 Punkte
a) Verdeutlichen Sie bitte in graphischer Weise sowohl für das μ-σ-Prinzip als (8 P.)
auch für das Bernoulli-Prinzip folgende drei Risikoeinstellungen:
– Risikoaversion
– Risikoneutralität
– Risikofreude
μ-σ-Prinzip :
Bernoulli-Prinzip :
b) Geben Sie jeweils an, ob Sie folgende Aussagen für richtig (R) oder (6 P.)
falsch (F) halten!
Finanzmathematische Tabellen
−T
1 − q
Tabelle III: Rentenbarwertfaktoren RBF ( T, r ) =
r
Zinssatz
Periode 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,12 0,15 0,20
1 0,9615 0,9524 0,9434 0,9346 0,9259 0,9174 0,9091 0,8929 0,8696 0,8333
2 1,8861 1,8594 1,8334 1,8080 1,7833 1,7591 1,7355 1,6901 1,6257 1,5278
3 2,7751 2,7232 2,6730 2,6243 2,5771 2,5313 2,4869 2,4018 2,2832 2,1065
4 3,6299 3,5460 3,4651 3,3872 3,3121 3,2397 3,1699 3,0373 2,8550 2,5887
5 4,4518 4,3295 4,2124 4,1002 3,9927 3,8897 3,7908 3,6048 3,3522 2,9906
6 5,2421 5,0757 4,9173 4,7665 4,6229 4,4859 4,3553 4,1114 3,7845 3,3255
7 6,0021 5,7864 5,5824 5,3893 5,2064 5,0330 4,8684 4,5638 4,1604 3,6046
8 6,7327 6,4632 6,2098 5,9713 5,7466 5,5348 5,3349 4,9676 4,4873 3,8372
9 7,4353 7,1078 6,8017 6,5152 6,2469 5,9952 5,7590 5,3282 4,7716 4,0310
10 8,1109 7,7217 7,3601 7,0236 6,7101 6,4177 6,1446 5,6502 5,0188 4,1925
11 8,7605 8,3064 7,8869 7,4987 7,1390 6,8052 6,4951 5,9377 5,2337 4,3271
12 9,3851 8,8633 8,3838 7,9427 7,5361 7,1607 6,8137 6,1944 5,4206 4,4392
13 9,9856 9,3936 8,8527 8,3577 7,9038 7,4869 7,1034 6,4235 5,5831 4,5327
14 10,5631 9,8986 9,2950 8,7455 8,2442 7,7862 7,3667 6,6282 5,7245 4,6106
15 11,1184 10,3797 9,7122 9,1079 8,5595 8,0607 7,6061 6,8109 5,8474 4,6755
16 11,6523 10,8378 10,1059 9,4466 8,8514 8,3126 7,8237 6,9740 5,9542 4,7296
17 12,1657 11,2741 10,4773 9,7632 9,1216 8,5436 8,0216 7,1196 6,0472 4,7746
18 12,6593 11,6896 10,8276 10,0591 9,3719 8,7556 8,2014 7,2497 6,1280 4,8122
19 13,1339 12,0853 11,1581 10,3356 9,6036 8,9501 8,3649 7,3658 6,1982 4,8435
20 13,5903 12,4622 11,4699 10,5940 9,8181 9,1285 8,5136 7,4694 6,2593 4,8696
30 17,2920 15,3725 13,7648 12,4090 11,2578 10,2737 9,4269 8,0552 6,5660 4,9789
40 19,7928 17,1591 15,0463 13,3317 11,9246 10,7574 9,7791 8,2438 6,6418 4,9966
50 21,4822 18,2559 15,7619 13,8007 12,2335 10,9617 9,9148 8,3045 6,6605 4,9995
r
Tabelle IV: Annuitätenfaktoren ANF ( T, r ) =
−T
1−q
Zinssatz
Periode 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,12 0,15 0,20
1 1,0400 1,0500 1,0600 1,0700 1,0800 1,0900 1,1000 1,1200 1,1500 1,2000
2 0,5302 0,5378 0,5454 0,5531 0,5608 0,5685 0,5762 0,5917 0,6151 0,6545
3 0,3603 0,3672 0,3741 0,3811 0,3880 0,3951 0,4021 0,4163 0,4380 0,4747
4 0,2755 0,2820 0,2886 0,2952 0,3019 0,3087 0,3155 0,3292 0,3503 0,3863
5 0,2246 0,2310 0,2374 0,2439 0,2505 0,2571 0,2638 0,2774 0,2983 0,3344
6 0,1908 0,1970 0,2034 0,2098 0,2163 0,2229 0,2296 0,2432 0,2642 0,3007
7 0,1666 0,1728 0,1791 0,1856 0,1921 0,1987 0,2054 0,2191 0,2404 0,2774
8 0,1485 0,1547 0,1610 0,1675 0,1740 0,1807 0,1874 0,2013 0,2229 0,2606
9 0,1345 0,1407 0,1470 0,1535 0,1601 0,1668 0,1736 0,1877 0,2096 0,2481
10 0,1233 0,1295 0,1359 0,1424 0,1490 0,1558 0,1627 0,1770 0,1993 0,2385
11 0,1141 0,1204 0,1268 0,1334 0,1401 0,1469 0,1540 0,1684 0,1911 0,2311
12 0,1066 0,1128 0,1193 0,1259 0,1327 0,1397 0,1468 0,1614 0,1845 0,2253
13 0,1001 0,1065 0,1130 0,1197 0,1265 0,1336 0,1408 0,1557 0,1791 0,2206
14 0,0947 0,1010 0,1076 0,1143 0,1213 0,1284 0,1357 0,1509 0,1747 0,2169
15 0,0899 0,0963 0,1030 0,1098 0,1168 0,1241 0,1315 0,1468 0,1710 0,2139
16 0,0858 0,0923 0,0990 0,1059 0,1130 0,1203 0,1278 0,1434 0,1679 0,2114
17 0,0822 0,0887 0,0954 0,1024 0,1096 0,1170 0,1247 0,1405 0,1654 0,2094
18 0,0790 0,0855 0,0924 0,0994 0,1067 0,1142 0,1219 0,1379 0,1632 0,2078
19 0,0761 0,0827 0,0896 0,0968 0,1041 0,1117 0,1195 0,1358 0,1613 0,2065
20 0,0736 0,0802 0,0872 0,0944 0,1019 0,1095 0,1175 0,1339 0,1598 0,2054
30 0,0578 0,0651 0,0726 0,0806 0,0888 0,0973 0,1061 0,1241 0,1523 0,2008
40 0,0505 0,0583 0,0665 0,0750 0,0839 0,0930 0,1023 0,1213 0,1506 0,2001
50 0,0466 0,0548 0,0634 0,0725 0,0817 0,0912 0,1009 0,1204 0,1501 0,2000