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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Fachoberschule und Berufsoberschule, BwR, Jahrgangsstufe 12 (FOS) bzw. 12


(BOS)

Bewertung von Forderungen


Stand: 09.07.2018

Jahrgangsstufen 12 (FOS Lernbereich 12.3 Jahresabschlussarbeiten durchführen)


12 (BOS Lernbereich 12.7 Jahresabschlussarbeiten durchführen und das
Gesamtergebnis einer Unternehmung ermitteln)

Fach/Fächer Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen

Übergreifende Bildungs-
und Erziehungsziele

Zeitrahmen 135 Minuten

Benötigtes Material Kontenplan, Infomaterial, gestufte Hilfen

Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- bewerten ausgewählte Positionen des Umlaufvermögens nach HGB und berücksichtigen dabei
die Bewertungsgrundsätze des HGB.
- führen die zur Bewertung von Vermögen (und Fremdkapital) notwendigen Berechnungen und
Buchungen durch

Inhalte zu den Kompetenzen:


- Unterscheidung der Forderungen in uneinbringliche, zweifelhalte und sichere Forderungen
- Ermittlung des Bilanzansatzes unter Berücksichtigung der EWB und PWB

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Fachoberschule und Berufsoberschule, BwR, Jahrgangsstufe 12 (FOS) bzw. 12
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Aufgabe
Sie sind Mitarbeiter in der Steuerkanzlei HUBER & KOLLEGEN und erhalten folgende E-Mail:

Sehr geehrter Herr Fröhlich,

der Jahresabschluss unserer Mandanten rückt immer näher und ich bitte Sie diesen für die
SPIELLAND AG zu übernehmen.

Hier sind noch ein paar Unklarheiten bei den Forderungen.

Ich habe Ihnen aus dem Buchhaltungsprogramm die aktuellen Daten sowie Rechnungen angefügt.
Ein paar Kunden haben Zahlungsschwierigkeiten. Die können wir wohl abschreiben...

Dies habe ich in einer Notiz jeweils vermerkt.

Bitte ermitteln Sie den Bilanzansatz zum 31.12. für das Konto 2400.

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

J. Huber, Steuerberater

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Anlage 1 zur Müller OHG:

Notiz zur Müller OHG:


Seit 15.11. ist ein Insol-
Anlage 2 zur Komm AG: venzverfahren eröffnet
Geschätzte Ausfallquote:
Offener Rechnungsbetrag 60 %
zum 31.12.: 9.520,00 €
Mahnstufe: 3
Zahlungseingang: Nein
Geschätzter Ausfall: 70 %,
da in der Branche über
anstehendes Insolvenzver-
fahren gesprochen wird

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Anlage 3 zur Tech AG:

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Anlage 4 zur Meyer GmbH:

Notiz zur Müller OHG:

Seit 15.11. ist ein


Insolvenzverfahren eröffnet

Geschätzte Ausfallquote: 60%

Notiz zur Meyer GmbH:

Am 30.12. wurde das


Insolvenzverfahren
abgeschlossen

Die Forderungen sind


uneinbringlich

Anlage 5:

Aus dem Buchführungsprogramm erhalten Sie außerdem folgende Daten:

Mandant: Spielland AG Kontoname: Forderungen


Geschäftsjahr: 20xy Kontonummer: 2400
Gebucht bis: 27.12. Saldo alt: 911.911,22 €
Saldo neu: 977.942,00 €
Datum: Gegenkonto: Buchungstext: Soll: Haben:
01.01. 3670 6.000,00 €
01.01. 3680 12.000,00 €

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Lösung der Aufgabe


Müller OHG und Komm AG (Anlage 1 + 2): Zweifelhalte Forderungen

Kunde: Forderung Forderungen Dubios in % Dubios in €


brutto in € netto in € Ausfall in % Ausfall in €
Müller OHG 8.092,00 6.800,00 60 4.080,00
Komm AG 9.520,00 8.000,00 70 5.600,00
Benötigte EWB (SB): 9.680,00

Vorhandene EWB (AB): 6.000,00 €


Benötigte EWB (SB): 9.680,00 €
Erhöhung: 3.680,00 €

Tech AG (Anlage 3): Sichere Forderungen

Meyer GmbH (Anlage 4): Uneinbringliche Forderungen

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PWB:

Bestand an Forderungen zum 27.12. 977.942,00 €


+ alle Zugänge (Tech) 3.570,00 €

- alle Abgänge (Meyer) 11.900,00 €


= SB an Forderungen vor WB 969.612,00 €
- zweifelhafte Forderung (Müller) 8.092,00 €

- zweifelhafte Forderung (Komm) 9.520,00 €


= sichere Forderung brutto 952.000,00 €
- 19 % USt. 15.200,00 €
= sichere Forderung netto 800.000,00 €
davon 1 % 8.000,00 €

Vorhandene PWB (AB): 12.000,00 €


Benötigte PWB (SB): 8.000,00 €
Herabsetzung: 4.000,00 €

Ermittlung des Bilanzansatzes (= SB) des Kontos 2400 zum 31.12.:

SB an Forderungen vor WB 969.612,00 €


- benötigte EWB (= SB) 9.680,00 €

- benötigte PWB (= SB) 8.000,00 €


= Bilanzansatz der Forderungen zum
951.932,00 €
31.12. (= SB)

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Informationstext: Einteilung der Forderungen


UNEINBRINGLICHE ZWEIFELHALFTE (= DUBIOSE) SICHERE (= EINWANDFREIE)
FORDERUNGEN FORDERUNGEN FORDERUNGEN
Der Forderungsausfall steht bereits fest. Mögliche Zweifelhafte Forderungen unterliegen einem speziel- Bei den einwandfreien Forderungen wird mit einem
Gründe für uneinbringliche Forderungen sind: len Ausfallrisiko, wodurch der Zahlungseingang unsi- Zahlungseingang in voller Höhe gerechnet. Es bleibt
cher wird. Mögliche Gründe für zweifelhafte Forde- allerdings ein bestimmtes Restrisiko bestehen. Um
 Bei erfolgloser Pfändung rungen sind z. B. dieses allgemeine Ausfallrisiko abzudecken, kann
 Nach Abschluss eines Insolvenzverfahrens  Nach wiederholt erfolglosen Mahnungen eine Pauschalwertberichtigung (PWB) durchge-
führt werden.
 Nach eidesstattlicher Versicherung  Mahnbescheid
 Verzichtserklärung (Forderungsverzicht)  Eröffnung des Insolvenzverfahrens
 Kunde bittet um Stundung der Forderung
 Zahlungseinstellung
 Sonstige Informationen über einen mögli-
chen Zahlungsausfall vorliegen
Buchhalterische Behandlung während des Jahres: Buchhalterische Behandlung während des Jahres: Buchhalterische Behandlung während des Jahres:
Forderung wird gleich bei Bekanntwerden der Un- Während des Jahres nur kennzeichnen. Pauschalwertberichtigung (PWB) am Jahresende
einbringlichkeit voll abgeschrieben (auch während und ohne USt. der noch nicht bewerteten Nettoforde-
Einzelwertberichtigung (EWB) am Jahresende und
des Geschäftsjahres). rung.
ohne USt. in Höhe des geschätzten Nettoausfalls
über das Wertberichtigungskonto 3670. Hier wird von Erfahrungswerten (Delkrederesatz)
aus der Vergangenheit ausgegangen und über das
Konto 3680 abgeschrieben.

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Einzelwertberichtigung (EWB) bei zweifelhalten Forderungen


Die zweifelhaften Forderungen werden erst am 31.12. erfasst und verbucht, während des Jahres wer-
den diese nur gekennzeichnet. Bei den zweifelhalten Forderungen wird eine Einzelwertberichtigung
durchgeführt (Konto 3670 EWB). Die Bilanzdarstellung von dem Konto 3670 EWB ist verboten. Dieses
Konto wird mit den vorbereitenden Abschlussbuchungen über das Konto 2400 Forderungen abge-
schlossen.
Da eine USt.-Korrektur nur vorgenommen werden darf, wenn es sich um eine uneinbringliche Forde-
rung handelt, ist die EWB immer vom Nettowert vorzunehmen.
Für die vorbereitenden Abschlussbuchungen zum 31.12. muss zuerst der Schlussbestand von 3670
EWB für das aktuelle Geschäftsjahr ermittelt werden:

Beispiel: Am 01.09. meldet unser Kunde 1 ein Insolvenzverfahren an. Es wird mit einer Ausfallquote
von 65 % gerechnet. Offener Forderungsbestand: 5.950,00 € brutto.
Kunde Forderung Forderung Dubios in % Dubios in €
brutto in € netto in € Ausfall in % Ausfall in €
Kunde 1 5.950,00 5.000,00 65 3.250,00
Kunde 2
Σ Σ = Benötigte EWB (= SB): 3.250,00

Je nach dem, ob der AB oder der SB des Kontos 3670 EWB höher ist, kann es zu einer Erhöhung
(= Aufwandsbuchung und somit Gewinnminimierung) oder zu einer Herabsetzung (= Ertragsbuchung
und somit Gewinnsteigerung) kommen. Somit muss als nächstes die benötigte EWB (= SB) und der
bereits vorhandene EWB (= AB) verglichen werden:
Fall 1: Der AB der EWB liegt bei 3.000,00 € Fall 2: Der AB der EWB liegt bei 4.000,00 €
Vorhandene EWB (AB): 3.000,00 € Vorhandene EWB (AB): 4.000,00 €
Benötigte EWB (SB): 3.250,00 € Benötigte EWB (SB): 3.250,00 €
Erhöhung 250,00 € Herabsetzung 750,00 €

Verbuchen der Erhöhung der EWB als Aufwand: Verbuchen der Herabsetzung der EWB als Ertrag:
6952 an 3670 250,00 € 3670 an 5450 750,00 €

Das Konto 3670 EWB wird nicht extra in der Bilanz ausgewiesen, sondern über das Forderungskonto
2400 abgeschlossen:
3670 an 2400 3.250,00 €

Das Konto 2400 Forderungen wird wie gewohnt über das Schlussbilanzkonto 8010 abgeschlossen.
Im darauf folgenden Geschäftsjahr ist somit der AB von 3670 EWB 3.250,00 € und wird mit folgenden
Buchungssatz eröffnet:
2400 an 3670 3.250,00 €

Neue Konten:
(3670) Einzelwertberichtigung
(6952) Einstellung in Einzelwertberichtigungen
(5450) Erträge aus der Auflösung oder Herabsetzung von Wertberichtigung auf Forderungen

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Pauschalwertberichtigung (PWB) bei sicheren Forderungen


Die Pauschalwertberichtigung (Konto 3680 PWB) deckt das allgemeine Risiko der einwandfreien
(= sichere) Forderungen ab. Der Gesetzgeber erlaubt 1 % von den sicheren Forderungen (netto) als
pauschale Wertberichtigung. Möchte aufgrund von Erfahrungswerten ein Unternehmen einen Pau-
schalsatz über 1 %, so müssen entsprechende Belege dies bestätigen. Dieser sogenannte Del-
krederesatz in Höhe von z. B. 1 % wird immer von den einwandfreien Forderungen netto berechnet.
Die Bilanzdarstellung von dem Konto 3680 PWB ist ebenfalls verboten und wird auch über das Konto
2400 Forderungen abgeschlossen.
Fortführung des Beispiel: Am 29.12. weist das Konto 2400 einen Bestand in Höhe von 129.950,00 €
aus. Am 30.12. zahlt ein Kunde eine Rechnung in Höhe von 5.000,00 € brutto auf Ziel. Der Del-
krederesatz liegt bei 1 %.
Für die vorbereitenden Abschlussbuchungen zum 31.12. müssen zuerst die sicheren Forderungen
netto berechnet werden:
Forderungsbestand brutto zum 29.12. 129.950,00 €
+ alle Zugänge auf dem Konto 2400

- alle Abgänge auf dem Konto 2400 5.000,00 €

= SB Forderungen vor EWB und PWB 124.950,00 €

- zweifelhafte Forderungen (brutto) 5.950,00 €

= sichere Forderung (brutto) 119.000,00 €

- 19 % USt. 19.000,00 €

= sichere Forderung (netto) 100.000,00 €


1.000,00 €
davon 1 % Delkrederesatz
= Benötigte PWB (= SB)

Hinweis zum Schema:


Zugänge auf dem Konto 2400 sind neue Forderungen z. B. durch den Verkauf von FE auf Ziel
Abgänge auf dem Konto 2400 sind Zahlungseingänge der Kunden aber auch uneinbringlichen Forderungen
Fall 1: Der AB der PWB liegt bei 300,00 € Fall 2: Der AB der PWB liegt bei 1.400,00 €
Vorhandene PWB (AB): 300,00 € Vorhandene PWB (AB): 1.400,00 €
Benötigte PWB (SB): 1.000,00 € Benötigte PWB (SB): 1.000,00 €
Erhöhung 700,00 € Herabsetzung 400,00 €

Verbuchen der Erhöhung der PWB als Aufwand: Verbuchen der Herabsetzung der PWB als Ertrag:
6953 an 3680 700,00 € 3680 an 5450 400,00 €

Abschluss des Kontos 3680 PWB:


3680 an 2400 1.000,00 €
Neue Konten:
(3680) Pauschalwertberichtigung
(6953) Einstellung in Pauschalwertberichtigungen
(5450) Erträge aus der Auflösung oder Herabsetzung von Wertberichtigung auf Forderungen

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Einzelwertberichtigung (EWB) bei zweifelhalten Forderungen


Die zweifelhaften Forderungen werden erst am 31.12. erfasst und verbucht, während des Jahres wer-
den diese nur gekennzeichnet. Bei den zweifelhalten Forderungen wird eine Einzelwertberichtigung
durchgeführt (Konto 3670 EWB). Die Bilanzdarstellung von dem Konto 3670 EWB ist verboten. Dieses
Konto wird mit den vorbereitenden Abschlussbuchungen über das Konto 2400 Forderungen abge-
schlossen.
Da eine USt.-Korrektur nur vorgenommen werden darf, wenn es sich um eine uneinbringliche Forde-
rung handelt, ist die EWB immer vom Nettowert vorzunehmen.
Für die vorbereitenden Abschlussbuchungen zum 31.12. muss zuerst der Schlussbestand von 3670
EWB für das aktuelle Geschäftsjahr ermittelt werden:

Kunde Forderung Forderung Dubios in % Dubios in €


brutto in € netto in € Ausfall in % Ausfall in €
Kunde 1
Kunde 2
Σ Σ = Benötigte EWB (= SB):

Je nach dem, ob der AB oder der SB des Kontos 3670 EWB höher ist, kann es zu einer Erhöhung
(= Aufwandsbuchung und somit Gewinnminimierung) oder zu einer Herabsetzung (= Ertragsbuchung
und somit Gewinnsteigerung) kommen. Somit muss als nächstes die benötigte EWB (= SB) und der
bereits vorhandene EWB (= AB) verglichen werden:

Fall 1: AB < SB Fall 2: AB > SB


Vorhandene EWB (AB): Vorhandene EWB (AB):
Benötigte EWB (SB): vgl. Tabelle Benötigte EWB (SB): vgl. Tabelle
Erhöhung Differenz Herabsetzung Differenz

Verbuchen der Erhöhung der EWB als Aufwand: Verbuchen der Herabsetzung der EWB als Ertrag:
6952 an 3670 3670 an 5450

Das Konto 3670 EWB wird nicht extra in der Bilanz ausgewiesen, sondern über das Forderungskonto
2400 abgeschlossen:
3670 an 2400

Das Konto 2400 Forderungen wird wie gewohnt über das Schlussbilanzkonto 8010 abgeschlossen.
Im darauf folgenden Geschäftsjahr wird der AB von 3670 EWB mit folgenden Buchungssatz eröffnet:
2400 an 3670

Neue Konten:
(3670) Einzelwertberichtigung
(6952) Einstellung in Einzelwertberichtigungen
(5450) Erträge aus der Auflösung oder Herabsetzung von Wertberichtigung auf Forderungen

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Pauschalwertberichtigung (PWB) bei sicheren Forderungen


Die Pauschalwertberichtigung (Konto 3680 PWB) deckt das allgemeine Risiko der einwandfreien
(= sichere) Forderungen ab. Der Gesetzgeber erlaubt 1 % von den sicheren Forderungen (netto) als
pauschale Wertberichtigung. Möchte aufgrund von Erfahrungswerten ein Unternehmen einen Pau-
schalsatz über 1 %, so müssen entsprechende Belege dies bestätigen. Dieser sogenannte Del-
krederesatz in Höhe von z. B. 1 % wird immer von den einwandfreien Forderungen netto berechnet.
Die Bilanzdarstellung von dem Konto 3680 PWB ist ebenfalls verboten und wird auch über das Konto
2400 Forderungen abgeschlossen.

Für die vorbereitenden Abschlussbuchungen zum 31.12. müssen zuerst die sicheren Forderungen
netto berechnet werden:
Bestand der Forderungen (Kontostand 2400) brutto
+ alle Zugänge auf dem Konto 2400

- alle Abgänge auf dem Konto 2400


= SB Forderungen vor EWB und PWB

- zweifelhafte Forderungen (brutto)


= sichere Forderung (brutto)

- 19 % USt.
= sichere Forderung (netto)
davon 1 % Delkrederesatz = Benötigte PWB (= SB)

Hinweis zum Schema:


Zugänge auf dem Konto 2400 sind neue Forderungen z. B. durch den Verkauf von FE auf Ziel
Abgänge auf dem Konto 2400 sind Zahlungseingänge der Kunden aber auch uneinbringlichen Forde-
rungen

Fall 1: AB < SB Fall 2: Der AB > SB


Vorhandene PWB (AB): Vorhandene PWB (AB):
Benötigte PWB (SB): vgl. Schema Benötigte PWB (SB): vgl. Schema
Erhöhung Differenz Herabsetzung Differenz

Verbuchen der Erhöhung der PWB als Aufwand: Verbuchen der Herabsetzung der PWB als Ertrag:
6953 an 3680 3680 an 5450

Abschluss des Kontos 3680 PWB:


3680 an 2400
Neue Konten:
(3680) Pauschalwertberichtigung
(6953) Einstellung in Pauschalwertberichtigungen
(5450) Erträge aus der Auflösung oder Herabsetzung von Wertberichtigung auf Forderungen

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Gestufte Hilfe I

1. Informieren Sie sich über die Einteilung der Forderungen sowie die Einzel- und Pauschalwert-
berichtigung mit Hilfe der Informationstexte.
2. Tauschen Sie sich mit Ihrem Banknachbarn über das neu erworbene Wissen aus.
3. Ordnen Sie die Anlagen der E-Mail den Forderungsarten zu.
4. Ermitteln Sie den Schlussbestand von dem Konto 3670 Einzelwertberichtigung.
5. Ermitteln Sie den Schlussbestand von dem Konto 3680 Pauschalwertberichtigung.
6. Ermitteln Sie den Bilanzansatz für das Konto 2400 Forderungen zum 31.12.
7. Präsentieren Sie Ihr Ergebnis der Klasse.

Gestufte Hilfe II
Der Bilanzansatz des Kontos 2400 Forderungen wird wie folgt ermittelt:

SB Forderungen vor EWB und PWB

- benötigte EWB (= SB)

- benötigte PWB (= SB)

SB 2400 zum 31.12. = Bilanzansatz

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Quellen- und Literaturangaben


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Hinweise zum Unterricht


Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe sowie die Anlagen zur Aufgabe. Aus der E-Mail
werden die Begriffe „Forderungen“ und „abschreiben“ aufgegriffen.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich als erstes über die Einteilung der Forderungen und die
buchhalterische Behandlung dieser. Sie lesen zuerst alleine die Informationstexte („think“) und tau-
schen sich anschließend mit ihrem Banknachbarn über das gerade gelesene aus („pare“). Gemein-
sam mit Banknachbarn ordnen Sie die Firmen aus der Anlage der E-Mail der jeweiligen Forderungsart
zu und ermitteln den Schlussstand der Forderungen mit allen dazu notwendigen Schritten (EWB,
PWB). Die Lösung wird kurz präsentiert („share“).
Als gestufte Hilfe I stehen die genauen Arbeitsaufträge zur Verfügung. Für leistungsstärkere Schüle-
rinnen und Schüler kann der Informationstext auch ohne Beispiel ausgeteilt werden (Beispiel jeweils
blau markiert).
Zur Ermittlung des Bilanzansatzes der Forderungen steht hier die gestufte Hilfe II zur Verfügung.
Als Visualisierungshilfe bei der Einteilung der Forderungen bieten sich drei Smileys an: ein lachender
Smiley für sichere Forderungen, ein neutraler Smiley für zweifelhafte Forderungen und ein trauriger
Smiley für uneinbringliche Forderungen. Der Informationstext kann durch die Smileys entsprechend
angepasst werden.
Als Sozialform empfiehlt sich bei diesem Themengebiet Einzelarbeit, maximal Partnerarbeit.

Anregung zum weiteren Lernen


z. B. Verknüpfung mit Buchführung (FOS 11/BOS 10, Lernbereich 4)

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