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W&G anwenden und verstehen

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
PR O FIL

E
Wirtschaft und Gesellschaft
5. Auflage

3. Semester
Lösungen zu Theorie und Aufgaben

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9 Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Verluste auf Forderungen

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

E  9.1 Umgang mit ausstehenden Kundenforderungen


1. Erfolgreiche Betreibung verbuchen

Z wischen der Mode AG, Pfäffikon, und der Kleiderboutique A. Knecht, Uster, findet der im Journal aufge-
führte Geschäftsverkehr statt.
Bilden Sie die Buchungssätze aus Sicht der Mode AG.
Datum Geschäftsverkehr Buchungssatz Betrag
Soll Haben
20. Januar Rechnung an A. Knecht für gelieferte Kleider Forderungen LL Handelserlöse 11 000.00
CHF 11 000, 30 Tage netto, 10 Tage 2 % Skonto

20. März Eingeschriebene Mahnung mit Betreibungs- Keine Buchung


androhung und einer Nachfrist von 10 Tagen

10. April Beim Betreibungsamt Uster wird für das Gut- Forderungen LL Kasse 103.30
haben von CHF 11 000 ein Betreibungsbe-
gehren eingereicht. Barzahlung der Betrei-
bungsgebühren von CHF 103.30.

30. Mai Zahlungseingang aufs Bankkonto aufgrund


der Abrechnung des Betreibungsamts Uster:
Rechnungsbetrag 11 000.00
Betreibungsgebühren 103.30 Bankguthaben Forderungen LL 11 103.30
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Verzugszinsen 75.00 Bankguthaben
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Finanzertrag 75.00

2. Abschreibung von Kundenforderungen verbuchen

Die Mode AG liefert der Boutique Baloise, Inhaber A. Stöckli, am 1. März 20_ 1 Waren im Wert von
CHF 28 000. Am 2. April 20_1 mahnt die Mode AG die Boutique Baloise, weil die Rechnung noch nicht be-
glichen worden ist.
Am 13. Mai 20_1 muss die Boutique Baloise Konkurs anmelden. Dieser ist am 22. November 20_1 abge-
schlossen und die Mode AG erhält einen Verlustschein über CHF 28 000.
a) Führen Sie Journal und Hauptbuch der Mode AG für diese Buchungstatsachen.
Datum Text Buchungssatz Betrag
Soll Haben
1. 3. 20_1 Warenlieferung auf Rechnung Forderungen LL Handelserlöse 28 000

2. 4. 20_1 Mahnung Keine Buchung

13. 5. 20_1 Konkursanmeldung Keine Buchung

22.11. 20_1 Forderung Baloise, Verlustschein Verluste Forderungen LL 28 000


­Forderungen

S Forderungen LL H S Handelserlöse H S Verluste Forderungen H

28 000 28 000
28 000 28 000

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Verluste auf Forderungen

b) Die Mode AG weist einen Handelserlös von CHF 28 000 aus, obwohl der Kunde die Rechnung
gar nie bezahlt hat. Wird der Gewinn so nicht verfälscht?
Die Verbuchung des Verlustscheins als Minusertrag (Verluste Forderungen)
neutralisiert den Erlös aus Warenverkäufen.

3. Unerwartete Zahlungen nach bereits erfolgter Abschreibung verbuchen

Angenommen, die Boutique Baloise leistet wider Erwarten am 20. Dezember 20_1 eine Teilzahlung
von CHF 5000 aufs Bankkonto.
a) Wie lautet die Buchung bei der Mode AG?
Datum Buchungstatsache Buchungssatz Betrag
Soll Haben
20.12. 20_1 Nachträgliche Teilzahlung Bankguthaben Verluste 5000
­Forderungen

b) Wie wäre die Buchung, wenn die Zahlung erst im nächsten Jahr, am 29. November 20_2, eintreffen
würde?
Datum Buchungstatsache Buchungssatz Betrag
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verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
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29.11. 20_2 Nachträgliche Teilzahlung Bankguthaben Ausserordent­ 5000
licher Ertrag

W  9.1 Umgang mit ausstehenden Kundenforderungen


4. Buchungssätze bilden und Konten führen

Bilden Sie die Buchungssätze für das Beratungsbüro L. Hauser und tragen Sie die erforderlichen Beträge
in die Konten «Forderungen LL», «Dienstleistungserlöse» und «Verluste Forderungen» ein (Beträge auf
ganze CHF gerundet).
1. Versand von Rechnungen an diverse Kunden CHF 28 000
2. Diverse Kundenzahlungen auf Bank CHF 21 000, Skontoabzüge CHF 800
3. Die Forderung von CHF 870 gegenüber dem Kunden Beat Bienz ist als nicht einbringbar abzuschreiben.
4. Gegen den Kunden Cäsar Frey, der seit einem Jahr CHF 3000 schuldet, wird die Betreibung eingeleitet.
Die Betreibungsgebühr von CHF 73 wird dem Betreibungsamt überwiesen.
5. Gegen Cäsar Frey wird das Pfändungsbegehren eingereicht. Die Gebühr von CHF 45 wird bar beglichen.
6. Das Betreibungsamt überweist aus der Pfändung von Cäsar Frey CHF 1200 aufs Bankkonto. Die Restforderung wird
abgeschrieben.
7. Zwei Monate später überweist Cäsar Frey unerwartet CHF 1000 auf das Bankkonto.
8. Abschluss der Konten (ohne Buchungssätze)
9. W iedereröffnung (ohne Buchungssatz)
10. Ende Monat werden diverse Rechnungen im Gesamtbetrag von CHF 8900 an Kunden ausgestellt.

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

11. Die Rechnung im Betrag von CHF 4000 der Blank AG wurde wegen deren offensichtlichen Finanzproblemen vor zwei
Jahren abgeschrieben. Unterdessen haben sich die Probleme vermindert und die Blank AG überweist die Hälfte des
Rechnungsbetrags auf das Bankkonto.
12. Das Betreibungsamt überweist den mittels Zahlungsbefehl eingegangenen Betrag der Schuldnerin Crivelli GmbH.
Fälliges Guthaben CHF 1500
Kostenvorschuss CHF 73
Verzugszinsen CHF 67
Überweisung aufs Bankkonto CHF 1640

Nr. Buchungssatz Forderungen LL Dienstleistungs­ Verluste


erlöse ­Forderungen
Soll Haben Soll Haben Soll Haben Soll Haben

1 Forderungen LL Dienstleis­ 28 000 28 000


tungserlöse

2 Bankguthaben Forderungen LL 21 000


Dienstleis­ Forderungen LL 800 800
tungserlöse

3 Verluste Forderungen LL 870 870


­Forderungen

4 Forderungen LL Bankguthaben 73
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5 Forderungen LL Kasse 45

6 Bankguthaben Forderungen LL 1 200


Verluste Forderungen LL 1 918 1 918
­­Forderungen

7 Bankguthaben Verluste 1 000


­Forderungen

8 SBi SER SER


2 330 27 200 1 788

28 118 28 118 28 000 28 000 2 788 2 788

9 Eröffnung 2 330

10 Forderungen LL Dienstleis­ 8 900 8 900


tungserlöse

11 Bankguthaben Ausserordent­
licher Ertrag

12 Bankguthaben Forderungen LL 1 573


Bankguthaben Finanzertrag

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Verluste auf Forderungen

5. Buchungssätze in der Debitorenbuchhaltung

Verbuchen Sie den Geschäftsverkehr der Treuhand GmbH in Zusammenhang mit Kundenforderungen.
Es stehen folgende Konten zur Auswahl:
Bilanzkonten Erfolgskonten
Kasse Verbindlichkeiten LL Personalaufwand Dienstleistungserlöse

Forderungen LL Bankverbindlichkeiten Verwaltungsaufwand Verluste Forderungen

Büromaschinen Eigenkapital Sonstiger Betriebsaufwand Ausserordentlicher Ertrag

Abschreibungen

Nr. Geschäftsverkehr Soll Haben Betrag


1 Rechnung für Steuererklärung an Kunde M. Frit- Forderungen LL Dienstleistungserlöse 3 000.00
schi über CHF 3000

2 Mahnung an Kunde Beat Egli nach Ablauf der Keine Buchung


­Zahlungsfrist

3 Beat Egli wird wegen einer fälligen Forderung von Forderungen LL Kasse 103.30
CHF 10 500 betrieben. Die Einleitung des Verfah-
rens kostet CHF 103.30 und wird in bar bezahlt.

4 Der Kunde Jürgen Klohn bezahlt seine vor Jahren Bankverbind­ Ausserordent­ 960.00
­abgeschriebene Schuld© von
2023 CHF
Verlag900 plusW&G
SKV AG: CHFanwenden
60 lichkeiten lichermitErtrag
und verstehen, E-Profil, 3. Semester Lösungen
Persönliches
­Betreibungskosten (auch Exemplar vonauf
abgeschrieben) Nicolle
dasRuiz Paez, 8172 Niederglatt
Bankkonto.

5 Mahnung an Kundin Myrtha Sutter für die offene Keine Buchung


Rechnung von CHF 758

6 Aus der Betreibung gegen Beat Egli (vgl. 3) wer- Bankverbindl. Forderungen LL 8 000.00
den CHF 8000 auf das Bankkonto überwiesen.
Der Rest ist abzuschreiben.
Verluste Ford. Forderungen LL 2 603.30

7 Myrtha Sutter (vgl. 5) begleicht ihre offene Kasse Forderungen LL 758.00


­Rechnung in bar.

8 Aldo Klein kann die bereits verbuchte Rechnung Büromaschinen Forderungen LL 2 500.00
von CHF 8000 nicht bezahlen. Es wird ein Drucker
im Wert von CHF 2500 in Zahlung genommen.
Verluste Forderungen LL 5 500.00
Der Rest gilt als verloren. ­Forderungen

9 Beat Egli (vgl. 2, 3 und 6) kommt noch im selben Bankverbind­ Verluste 2 603.30
Jahr unverhofft zu Geld. Er begleicht seine Rest- lichkeiten ­Forderungen
schuld nachträglich aufs Bankkonto.

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10 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

6. Aus Buchungssatz Buchungstatsachen und Erfolgswirksamkeit bestimmen

Bestimmen Sie den Grund für die folgenden Buchungen aus der Debitorenbuchhaltung und zeigen Sie,
wie diese sich auf den Erfolg auswirken. Setzen Sie für Zunahme +, für Abnahme – und für keine Wir-
kung 0 ein. Wenn zwei Buchungssätze angegeben sind, hängen sie zusammen.
Nr. Buchungssatz Buchungstatsache Auswirkung
auf Erfolg
1 Forderungen LL / Handelserlöse Rechnung für Handelswarenlieferung +

2 Forderungen LL / Kasse Zahlung Kostenvorschuss 0


für Betreibung

3 Bankguthaben / Forderungen LL Kunde zahlt Rechnung aufs Bankkonto 0


Handelserlöse / Forderungen LL Sein Skontoabzug –

4 Bankguthaben / Verluste Forderungen Zahlung einer bereits abgeschriebenen +


Forderung
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5 Verluste Forderungen / Forderungen LL Abschreibung einer uneinbringlichen –


Forderung

6 Bankguthaben / Forderungen LL Begleichung einer eingetriebenen 0


Bankguthaben / Finanzertrag ­Forderung
Verzugszinsen +

7 Bankguthaben / Forderungen LL Teilzahlung (z. B. Konkursdividende) 0


Verluste Forderungen / Forderungen LL
Abschreibung der Restforderung –

8 Bankguthaben / Ausserordentlicher Ertrag Bankgutschrift für Begleichung +


einer abgeschriebenen Forderung
(Vorjahr oder früher)

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10 Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Abschreibungen

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Abschreibungen

E 10.1 Berechnung der jährlichen Abschreibung


1. Ursachen für Wertverminderungen bei Aktiven

a) Nennen Sie die Ursachen, aus welchen die folgenden Vermögenspositionen im Laufe der Zeit an Wert
verlieren.
b) Geben Sie an, ob der Wertverlust eher langsam oder eher rasch eintritt.
Vermögensposition (Aktivum) Ursache für Wertverlust Wertverlust erfolgt eher
rasch langsam
Geschäftswagen Abnutzung, Alterung, Unfall, Modetrend, x
 
technischer Fortschritt
Computeranlage Technologischer Fortschritt x
 

Kundenforderungen Zahlungsunfähige Kunden x


 

Geschäftsliegenschaft Abnutzung, Trends  x


Patente Ablauf des Patentschutzes  x


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Produktionsmaschine Abnützung, technischer Fortschritt,
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 x

­Korrosion
Schwimmbecken Sportbad Alterung durch Sonne, Witterung und  x

­chloriertes Wasser
Bestand an Legehennen in einer Nur etwa zwei Jahre für Zucht zu ­gebrauchen x
 
­Lege­batterie

Löwe im Zoo Alter, Krankheit  x


Bankguthaben in Euro Abwertung  x


Warenvorrat Rost, falsche Lagerung, Mode x


 

Kiesgrube Abbau  x

Büromaterial Verbrauch x
 

c) Bei welchen dieser Vermögensteile wird man die Wertverminderung im Konto «Abschreibungen»
­verbuchen?
Grundsätzlich beim Anlagevermögen, hier Geschäftswagen, Computeranlagen,
Geschäftsliegenschaft, Patente, Produktionsmaschine, Schwimmbecken, Kiesgrube
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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

2. Bestimmung Anschaffungswert, Verbuchung lineare Abschreibung

Die Maschinen AG liefert der Zenta GmbH eine Maschine zum Katalogpreis von CHF 190 000 mit 15 % Ra­
batt. Für die Installation verrechnet die Maschinen AG zusätzlich CHF 7500. Die Rechnung wird sofort per
Banküberweisung bezahlt. Für den Transport schickt der Spediteur eine Rechnung über CHF 7000.
a) Berechnen Sie den Anschaffungswert der Maschine.

Katalogpreis 100 % CHF 190 000


.  /. Rabatt − 15 % − CHF 28 500
= Nettopreis 85 % CHF 161 500
+ Installation durch Maschinen AG CHF 7 500
+ Transportkosten CHF 7 000
= Anschaffungswert CHF 176 000

b) Wie viel muss jährlich abgeschrieben werden, wenn die Zenta GmbH die Investition gleichmässig
auf die geplante Nutzungsdauer von 8 Jahren verteilen möchte?

176 000
Jährliche Abschreibung = = CHF 22 000
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c) Bilden Sie die Buchungssätze für den Kauf sowie für die Abschreibung Ende Jahr.
Buchungstatsache Soll Haben Betrag in CHF

Zahlung an Maschinen AG Maschinen u. Apparate Bankguthaben 169 000

Rechnung Spediteur Maschinen u. Apparate Verbindlichkeiten LL 7 000

Abschreibung Abschreibungen Maschinen u. Apparate 22 000

d) Bestimmen Sie den Buchwert dieser Maschine nach einem Jahr und nach zwei Jahren.

Anschaffungswert CHF 176 000


.  /. erste Abschreibung − CHF 22 000
= Buchwert nach einem Jahr CHF 154 000
.  /. zweite Abschreibung − CHF 22 000
= Buchwert nach zwei Jahren CHF 132 000

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Abschreibungen

3. Abschreibungsbeträge nach linearer und degressiver Methode bestimmen

Eine Versicherungsgesellschaft kauft Anfang Jahr neue Büroeinrichtungen für CHF 488 000. Die Liefer-
und Installa­tionskosten werden vom Lieferanten zusätzlich mit CHF 12 000 in Rechnung gestellt.
a) Verbuchen Sie die Rechnung.
Soll Haben Betrag

Mobiliar und Einrichtungen Verbindlichkeiten LL 500 000

b) Es wird mit einer Nutzungsdauer von fünf Jahren gerechnet. Tragen Sie die Werte
in die Tabelle ein, wenn linear abgeschrieben wird.
Jahr Buchwert Anfang Jahr Abschreibungsbetrag Buchwert Ende Jahr

1 500 000 100 000 400 000


2 400 000 100 000 300 000
3 300 000 100 000 200 000
4 200 000 100 000 100 000
5 100 000 100 000 0

c) Tragen Sie die Werte in die Verlag


© 2023 Tabelle ein,
SKV AG: wenn
W&G mitund
anwenden % degressiv
40verstehen, E-Profil, 3.abgeschrieben
Semester mit Lösungenwird.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Jahr Buchwert Anfang Jahr Abschreibungsbetrag Buchwert Ende Jahr

1 500 000 200 000 300 000


2 300 000 120 000 180 000
3 180 000 72 000 108 000
4 108 000 43 200 64 800
5 64 800 25 920 38 880

d) Ab welchem Jahr ist der Abschreibungsbetrag bei degressiver Abschreibung kleiner als bei linearer?
Im 3. Jahr schreibt man nach der degressiven Methode CHF 28 000 weniger ab.

e) Wie hoch ist der Buchwert am Ende der Nutzungsdauer bei der degressiven Methode
und wie kommt man trotzdem auf null?
Der Buchwert wäre nach Abschreibung CHF 38 880. Um auf null zu kommen, muss
man im letzten Jahr die ganzen CHF 64 800 abschreiben.

f) Wieso wählt man bei der degressiven Abschreibung normalerweise den doppelten Abschreibungssatz?
Bei der degressiven Abschreibung wird in Prozenten des Buchwerts gerechnet.
Da dieser jedes Jahr kleiner wird, wäre der Abschreibungsbetrag sonst zu gering.

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

4. Kontenführung bei degressiver Abschreibung

a) Führen Sie die beiden Konten «Maschinen» und «Abschreibungen» aufgrund der folgenden Angaben:
Nr. Buchungstatsache Maschinen Abschreibungen
1 Anfangsbestand CHF 160 550 160 550
2 Kauf einer neuen Maschine auf Kredit für 89 000
CHF 89 000

3 Der Spediteur schickt die Rechnung für 450


den Transport der neuen Maschine,
CHF 450.

4 Abzug von 3 % Skonto und Zahlung der 2 670


Rechnung des Maschinenlieferanten
5 Verkauf einer alten Maschine zum Buch­ 11 330
wert von CHF 11 330
6 30 % degressive Abschreibung vom 70 800 70 800
­Buchwert (CHF 236 000)
7 Abschluss (Saldo) SBi 165 200 SER 70 800

250 000 250 000 70 800 70 800

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b) Bezeichnen Sie die Saldi Exemplar
Persönliches mit SBivon
(Saldo Bilanzkonto)
Nicolle Ruiz bzw. SER (Saldo Erfolgskonto).
Paez, 8172 Niederglatt

c) Bestimmen Sie den Anschaffungswert der neuen Maschine.

Kaufpreis Maschine CHF 89 000


.  /. 3 % Skonto − CHF 2 670
+ Transportkosten CHF 450
= Anschaffungswert    CHF 86 780

d) Wie hoch ist der Buchwert aller Maschinen beim Rechnungsabschluss?


Buchwert = Saldo Maschinen CHF 165 200

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Abschreibungen

W 10.1 Berechnung der jährlichen Abschreibung


5. Kauf von Anlage verbuchen, Anschaffungswert und Buchwerte bestimmen

Der Garagebetreiber A. Hegglin erhält am 10. Januar 20_5 gegen Rechnung eine Hebebühne (Konto
«Werkstatteinrichtung») für CHF 8000 abzüglich 10 % Rabatt und 2 % Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen.
Für den Transport bezahlt er mit der Maestro-Karte zusätzlich CHF 230 und für die Montage ebenfalls mit
der Maestro-Karte nochmals CHF 114. Pünktlich am 20. Januar überweist er nach Abzug von 2 % Skonto
den offenen Rechnungsbetrag für die Hebebühne per Bank.
a) Nennen Sie die Buchungssätze mit Text am 10. Januar und 20. Januar für die Anschaffung der Hebebühne.
Datum Text Soll Haben Betrag
10. 1. Rechnung Hebebühne, netto Werkstatt­ Verbindlichkeiten LL 7200
einrichtung
Maestro-Karten-Zahlung Werkstatt­ Bankguthaben 230
Transport Hebebühne einrichtung
Maestro-Karten-Zahlung Werkstatt­ Bankguthaben 114
Montage Hebebühne einrichtung
20. 1. Skontoabzug Verbindlichkeiten LL Werkstatt­ 144
einrichtung
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Zahlung Hebebühne Verbindlichkeiten
Persönliches Exemplar von LL Bankguthaben
Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 7056

b) Wie hoch ist der Anschaffungswert der Hebebühne?

Nettopreis CHF 7056


+ Transport CHF 230
+ Montage CHF 114
= Anschaffungswert CHF 7400

c) Wie hoch ist der Buchwert der Hebebühne am 31. 12. 20_9, wenn sie jährlich degressiv mit
30 % abgeschrieben wird? (Ergänzen Sie die Tabelle, die Abschreibungsbeträge sind auf den
­nächsten Zehner aufzurunden.)
Jahr Buchwert Anfang Jahr Abschreibungsbetrag Buchwert Ende Jahr

20_5 7400 2220 5180

20_6 5180 1560 3620

20_7 3620 1090 2530

20_8 2530 760 1770

20_9 1770 540 1230

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

d) Wie hoch wäre der Buchwert am 31. 12. 20_9, wenn linear mit 15 % abgeschrieben würde?

Lineare Abschreibung vom Anschaffungswert 5 × 15 % = 75 %


 Restwert (Buchwert) 25 % von CHF 7400 = CHF 1850
oder CHF 7400 – CHF 5550 = CHF 1850

6. Berechnungen zu linearer und degressiver Abschreibung

a) Der Buchwert des Anfang 20_3 angeschafften Fahrzeugs beträgt Ende 20_5 CHF 14 000.
Wie hoch war der Anschaffungswert, wenn linear abgeschrieben und mit einer Nutzungsdauer
von fünf Jahren gerechnet wurde?

100 %
Jährliche Abschreibung: = 20 % pro Jahr
5 Jahre

Bis 20_5 wurden dreimal 20 % = 60 % abgeschrieben:


Buchwert 40 % = CHF 14 000
Anschaffungswert 100 % = CHF 35 000
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

b) Der Buchwert eines Anfang 20_3 angeschafften Fahrzeugs beträgt Ende 20_5 nach
Abschreibung CHF 4536. Berechnen Sie den Anschaffungswert, wenn degressiv mit jährlich
40 % abgeschrieben wurde.

Buchwerte:
Ende 20_5 CHF 4 536 60 %
Anfang 20_5 CHF 7 560 100 %
Ende 20_4 CHF 7 560 60 %
Anfang 20_4 CHF 12 600 100 %
Ende 20_3 CHF 12 600 60 %
Anfang 20_3 CHF 21 000 100 %

oder
4536
Anschaffungswert = = CHF 21 000
0,6 × 0,6 × 0,6

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 29
Abschreibungen

c) Eine Wirtschaftsschule erneuert sämtliche IT-Einrichtungen für den Betrag von CHF 23 800.
1) Welchen Betrag muss sie jährlich für die Abschreibung ins Budget (geplante Erfolgsrechnung)
nehmen, wenn sie mit einer Nutzungsdauer von fünf Jahren rechnet und linear abschreibt?
Die Budgetzahlen werden jeweils auf CHF 100 genau aufgeführt.

23 800
= CHF 4760  Sie muss CHF 4800 Abschreibung IT-Anlage ins Budget nehmen.
5


2) Mit wie viel muss sie das Budget belasten, wenn sie damit rechnet, dass die Anlage
nach fünf Jahren noch für CHF 3000 verkauft werden kann?

(23 800 − 3000)


= CHF 4160  In diesem Fall muss sie CHF 4200 ins Budget nehmen.
5

3) Mit wie viel müsste das Budget jährlich belastet werden, wenn damit gerechnet wird,
dass die Entsorgung nach fünf Jahren etwa CHF 3000 kostet?

(23 800 + 3000)© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
= CHF
Persönliches 5360
Exemplar von  In diesem
Nicolle FallNiederglatt
Ruiz Paez, 8172 werden jährlich CHF 5400 belastet.
5

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

E 10.2 Verbuchung der Abschreibung


7. Vergleich direkte und indirekte Abschreibung über drei Jahre

Die Kirchgemeinde Oberdorf schafft Anfang 20_1 eine neue Computeranlage an. Es wird linear mit 20 %
abgeschrieben.
Tragen Sie die folgenden Buchungstatsachen in die vorgegebenen Konten ein und übertragen Sie jeweils
per 31. 12. die Saldi in die Bilanz respektive Erfolgsrechnung.
a) Nach der direkten Methode
b) Nach der indirekten Methode
Buchungstatsachen Jahr 20_1
1. Rechnung für neue PC und Drucker CHF 28 910
2. Rechnung für das Einrichten der neuen PC CHF 1090
3. Abschreibung 20 % vom Anschaffungswert
4. Rechnungsabschluss

Buchungstatsachen Jahr 20_2


1. Eröffnung
2. Anschaffung zusätzlicher Multifunktionsgeräte für CHF 1400
3. Abschreibung CHF 6280
4. Rechnungsabschluss

Buchungstatsachen Jahr 20_3


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1. Eröffnung Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

2. Anschaffung eines zusätzlichen PC für CHF 3500


3. Abschreibung CHF 6980
4. Rechnungsabschluss

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Abschreibungen

a) Direkte Methode
Jahr 20_1
IT-Anlagen Abschreibungen

1) 28 910

2) 1 090 3) 6 000 3) 6 000

SBi 24 000 SER 6 000

30 000 30 000 6 000 6 000

a Bilanz per 31. 12 . 20_1 p A Erfolgsrechnung 20_1 E

IT-Anlagen 24 000 Abschreibungen 6 000

Jahr 20_2
IT-Anlagen Abschreibungen

AB 24 000 3) 6 280 3) 6 280

2) 1400 S Bi 19 120 SER 6 280


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25 400 25 400 6 280 6 280

a Bilanz per 31. 12 . 20_2 p A Erfolgsrechnung 20_2 E

IT-Anlagen 19 120 Abschreibungen 6 280

Jahr 20_3
IT-Anlagen Abschreibungen

AB 19 120 3) 6 980 3) 6 980

2) 3 500

SBi 15 640 SER 6 980

22 620 22 620 6 980 6 980

a Bilanz per 31. 12 . 20_3 p A Erfolgsrechnung 20_3 E

IT-Anlagen 15 640 Abschreibungen 6 980

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32 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

b) Indirekte Methode
Jahr 20_1
IT-Anlagen Wertberichtigung IT-Anlage Abschreibungen

1) 28 910 3) 6 000 3) 6 000

2) 1 090

SBi 30 000 SBi 6 000 SER 6 000

30 000 30 000 6 000 6 000 6 000 6 000

a Bilanz per 31. 12 . 20_1 p A Erfolgsrechnung 20_1 E

IT-Anlagen 30 000
.  /. WB – 6 000 24 000 Abschreibungen 6 000

Jahr 20_2
IT-Anlagen Wertberichtigung IT-Anlage Abschreibungen

AB 30 000 AB 6 000

2) 1 400 3) 6 280 3) 6 280


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
S Bi 31 400 S Bi 12 280 SER 6 280

31 400 31 400 12 280 12 280 6 280 6 280

a Bilanz per 31. 12 . 20_2 p A Erfolgsrechnung 20_2 E

IT-Anlagen 31 400
.  /. WB –12 280 19 120 Abschreibungen 6 280

Jahr 20_3
IT-Anlagen Wertberichtigung IT-Anlage Abschreibungen

AB 31 400 AB 12 280

2) 3 500 3) 6 980 3) 6 980

SBi 34 900 SBi 19 260 SER 6 980

34 900 34 900 19 260 19 260 6 980 6 980

a Bilanz per 31. 12 . 20_3 p A Erfolgsrechnung 20_3 E

IT-Anlagen 34 900
.  /. WB –19 260 15 640 Abschreibungen 6 980

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 33
Abschreibungen

8 . Direkte und indirekte Abschreibung mit Ausscheidung einer Maschine

Die Produktions AG verfügt über eine Förderanlage, die vor acht Jahren für 900 angeschafft wurde.
Der Buchwert beträgt noch 10 (Zahlen in CHF 1000).
Führen Sie für die folgenden Buchungstatsachen die vorgegebenen Konten nach der
a) direkten Methode und
b) der indirekten Methode.
1. Eröffnung
2. Rechnung für eine neue Förderanlage inkl. Montage für 1000
3. Barverkauf der alten Förderanlage zum Buchwert
4. Jährliche Abschreibung der Anlage 200
5. Abschluss der Konten und Wiedereröffnung

a) Direkte Methode
Förderanlage Abschreibungen

AB 10 3) 10
2) 1000 4) 200 4) 200
SBi 800 SER 200

1010 1010 200 200


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AB 800 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

b) Indirekte Methode
Förderanlage Wertberichtigung Förderanlage Abschreibungen

AB 900 3) 10 AB 890


2) 1000 3) 890 3) 890
4) 200 4) 200
SBi 1000 SBi 200 SER 200

1900 1900 1090 1090 200 200

AB 1000 AB 200

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34 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

9. Indirekte Abschreibung

a) Nennen Sie die Buchungssätze mit Beträgen zu den folgenden Buchungstatsachen und führen Sie die
Konten «Abfüllanlage» und «Wertberichtigung Abfüllanlage».
Anfangsbestände: «Abfüllanlage» CHF 41 000, «Wertberichtigung Abfüllanlage» CHF 37 000
1. Verkauf der alten Abfüllanlage gegen Barzahlung für CHF 4 000
2. Kauf einer neuen Abfüllanlage bei A. Munz auf Kredit CHF 52 000
3. Rechnungseingang von Gut GmbH für die Montage der Abfüllanlage CHF 1 200
4. Zahlung der Abfüllanlage, nach Abzug von 10 % Rabatt, Banküberweisung
5. Abschreibung 15 % auf dem Anschaffungswert der neuen Abfüllanlage (52 000 − 5200 + 1200)
6. Abschluss der Konten

Nr. Soll Haben Betrag Abfüllanlage WB Abfüllanlage

Eröffnung 41 000 41 000 37 000

1 Kasse Abfüllanlage 4 000 4 000

WB Abfüllanlage Abfüllanlage 37 000 37 000 37 000

2 Abfüllanlage Verbindlichkeiten LL 52 000 52 000

3 Abfüllanlage Verbindlichkeiten LL 1 200 1 200


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
4 Verbindlichkeiten LL Bankguthaben 46 800

Verbindlichkeiten LL Anfüllanlage 5 200 5 200

5 Abschreibungen WB Abfüllanlage 7 200 7 200

6 Bilanz Abfüllanlage 48 000 48 000

WB Abfüllanlage Bilanz 7 200 7 200

94 200 94 200 44 200 44 200

b) Bestimmen Sie den Anschaffungswert der Abfüllanlage.


Saldo Abfüllanlage CHF 48 000

c) Übertragen Sie die Saldi in die Bilanz und bestimmen Sie den Buchwert der Abfüllanlage.
Aktiven Bilanz Passiven

Abfüllanlage 48 000

.  /. WB Abfüllanlage − 7200 40 800

Buchwert: CHF 40 800

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 35
Abschreibungen

W 10.2 Verbuchung der Abschreibung


10. Direkte und indirekte Abschreibung mit Austausch einer Maschine

Bilden Sie die Buchungssätze für nachfolgende Buchungstatsachen und führen Sie die gegebenen
­ onten nach der
K
a) direkten Methode und
b) der indirekten Methode.
1. Anfang Jahr beträgt der Anschaffungswert der Maschinen CHF 215 000 und die bisherigen Wertberichtigungen
CHF 130 000.
2. Die Maschine K 567 (Anschaffungswert CHF 15 000) wird durch eine neue ersetzt und zum Buchwert von CHF 1000
beim Lieferanten an Zahlung gegeben. Die Rechnung des Lieferanten lautet:
Bruttopreis Maschine WDF 20005 CHF 20 000
.  /. 15 % Rabatt − CHF 3 000
= Nettopreis CHF 17 000
.  /. Gutschrift für alte Maschine K 567 − CHF 1 000
= Unser Guthaben netto, zahlbar per 30. Juni CHF 16 000
3. Ende Jahr werden die alten noch vorhandenen Maschinen mit 20 % vom Anschaffungswert abgeschrieben, die neue
entsprechend für ein halbes Jahr mit dem halben Prozentsatz.
4. Abschluss der Konten

a) Direkte Methode
Nr. Soll ©Haben
2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden undMaschinen Abschreibungen
verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
1 Eröffnung 85 000

2 Maschinen Verbindlich­ 17 000


keiten LL

Verbindlich­ Maschinen 1 000


keiten LL

3 Abschreibungen Maschinen 41 700 41 700

4 Abschluss SBi 59 300 SER 41 700

102 000 102 000 41 700 41 700

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36 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Berechnung Abschreibungsbetrag

Anschaffungswert Anfang Jahr CHF 215 000


.  /. Ausscheidung alte Maschine – CHF 15 000
Anschaffungswert verbleibende Maschinen CHF 200 000  20 % = CHF 40 000
Anschaffungswert neue Maschine CHF 17 000  10 % = CHF 1 700
Abschreibungen total CHF 41 700

b) Indirekte Methode
Nr. Soll Haben Maschinen Wertberichtigung Abschreibungen

1 Eröffnung 215 000 130 000

2 Maschinen Verbindlich­ 17 000


keiten LL

Verbindlich­ Maschinen 1 000


keiten LL

Wert­ Maschinen 14 000 14 000


berichtigung

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3 Abschrei­ Wert­
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
41 700 41 700
bungen berichtigung

4 Abschluss SBi 217 000 SBi 157 700 SER 41 700

232 000 232 000 171 700 171 700 41 700 41 700

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 37
Abschreibungen

11. Fahrzeugtausch, indirekte Abschreibung

Der Buchwert eines Fahrzeugs beträgt Anfang 20_5 CHF 16 380, die jährliche Abschreibung
CHF 5460 oder 20 % vom Anschaffungswert.

a) In welchem Jahr und für welchen Betrag wurde das Fahrzeug gekauft?

Abschreibung 20 % CHF 5 460

Anschaffungswert 100 % CHF 27 300


.  /. Buchwert Anfang Jahr − CHF 16 380
= Bisherige Abschreibungen CHF 10 920

 Es wurde zweimal abgeschrieben. Also wurde das Fahrzeug vor zwei Jahren,
im Jahr 20_3, für CHF 27 300 gekauft.

b) Eröffnen Sie die Konten der Anlagenbuchhaltung per 1.1. 20_5 und buchen Sie folgenden Fahrzeug­
tausch: Mitte des laufenden Jahres wird das Fahrzeug gegen ein neues zum Anschaffungspreis
von CHF 35 000 eingetauscht. Dabei wird das alte zum Buchwert an Zahlung gegeben.
Fahrzeug Wertberichtigung Fahrzeug
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AB 27 300 16 380
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
10 920 AB 10 920
35 000 10 920
Saldo 35 000 0

62 300 62 300 10 920 10 920

c) Wie lauten die Buchungssätze für diesen Tausch, wenn der Aufpreis per Bank überwiesen wird?
Tragen Sie die Beträge in die obigen Konten ein und kontrollieren Sie, ob der momentane Saldo im
Konto «Fahrzeug» dem Anschaffungswert des neuen Fahrzeugs entspricht.
Soll Haben Betrag

Fahrzeug Bankguthaben 35 000

Bankguthaben Fahrzeug 16 380

Wertberichtigung Fahrzeug 10 920

d) Einen Monat später trifft die Rechnung für den Fahrzeugtransport in die Schweiz ein.
Der Rechnungsbetrag lautet auf EUR 625. Bilden Sie den Buchungssatz, wenn der Euro
jeweils mit folgenden Kursen gebucht wird: Kauf CHF 1.13, Verkauf CHF 1.18.
Soll Haben Betrag

Fahrzeug Verbindlichkeiten LL 737.50

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38 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

12. Indirekte Abschreibung, Buchungssätze, Kontenführung

Anfang Jahr beträgt der Buchwert des Maschinenparks der Produktions AG CHF 65 000 und der Anschaf­
fungswert CHF 210 000. Es wird linear und indirekt abgeschrieben.
a) Eröffnen Sie die Konten.
b) Bilden Sie die Buchungssätze und führen Sie die Konten «Maschinen» und «WB Maschinen» für die
folgenden Buchungstatsachen:
1. Verkauf einer Maschine zum Buchwert von CHF 3000 (kumulierte Abschreibung 27 000) gegen Rechnung
2. Rechnung der Service AG für diverse Reparaturen an Maschinen CHF 756
3. Eine neue Maschine wird bei der Bertschi AG zu folgenden Bedingungen angeschafft: Bruttopreis
CHF 35 000, 10 % Rabatt, Zusatzkosten für Installation pauschal CHF 300, 2 % Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen
4. Zahlung der Rechnung der Bertschi AG unter Abzug von 2 % Skonto per E-Banking
5. Die Kohler AG liefert eine neue Spezialmaschine zum Preis von CHF 10 636. Die alte, deren Anschaffungspreis
CHF 8000 war, kann mit CHF 1000 (entspricht Buchwert) an Zahlung gegeben werden. Die Zahlung erfolgt sofort
mit E-Banking.
6. Jährliche Abschreibung 15 % vom Anschaffungswert CHF 213 800
7. Abschluss der Konten

Nr. Soll Haben Betrag Maschinen WB Maschinen


Eröffnung 210 000 145 000
1 WB Maschine Maschinen 27 000 27 000 27 000
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Forderungen LL Maschinen 3 000 3 000

2 Unterhalt und Verbindlich­ 756


Reparaturen keiten LL

3 Maschinen Verbindlich­ 31 800 31 800


keiten LL

4 Verbindlich­ Bankguthaben 31 164


keiten LL

Verbindlich­ Maschinen 636 636


keiten LL

5 WB Maschinen Maschinen 7 000 7 000 7 000

Maschinen Bankguthaben 10 636 10 636

Bankguthaben Maschinen 1 000 1 000

6 Abschreibungen WB Maschinen 32 070 32 070

7 Abschluss SBi 213 800 SER 143 070

254 436 254 436 177 070 177 070

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Abschreibungen

13. Wechsel von direkter zu indirekter Abschreibungsmethode

Eine Anfang 20_1 gekaufte Lagereinrichtung wurde jährlich um 10 % des Anschaffungswerts abgeschrie­
ben. Stand des Kontos am Ende des laufenden Jahres 20_3:
Datum Buchungstatsache Lagereinrichtung

1. 1. 20_3 Eröffnung AB 520 000

31. 12. 20_3 Abschreibungen 65 000

a) Berechnen Sie den Anschaffungswert der Lagereinrichtung im Jahr 20_1.

Jährliche Abschreibung 10 % = CHF 65 000


Anschaffungswert 100 % = CHF 650 000

b) Künftig soll die Lagereinrichtung indirekt abgeschrieben werden. Eröffnen Sie die Konten «Lager­
einrichtung» und «Wertberichtigung Lagereinrichtung» für Anfang 20_4 nach Umstellung.
Lagereinrichtung Wertberichtigung Lagereinrichtung

AB 650 000 AB 195 000


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
c) Wie lautet der Buchungssatz für die Umstellung?
Soll Haben Betrag

Lagereinrichtung Wertberichtigung Lagereinrichtung 195 000

d) Bestimmen Sie für diese Lagereinrichtung für Anfang 20_4

– den Buchwert: CHF 455 000


– die kumulierten Abschreibungen: CHF 195 000

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40 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

14. Abschreibungsmethode und Verbuchungsart erkennen

Kreuzen Sie an, für welche Abschreibungsmethode bzw. welche Verbuchungsart die folgenden Merkmale­
zutreffen. Mehrfachantworten kommen vor.
Nr. Merkmal

de­gressiv
indirekt
direkt

linear
1 Abschreibung vom Buchwert    x

2 Höherer Abschreibungsbetrag in früheren Nutzungsjahren    x


3 Die Summe der bisherigen Abschreibungen ist in der Bilanz erkennbar.  x


  

4 Der Buchwert ist nach abgelaufener Nutzungsdauer nicht null.    x


5 Bei einer Nutzungsdauer von fünf Jahren beträgt der Abschreibungssatz 20 %.   x


 

6 Der Buchwert ist in den entsprechenden Konten nicht unmittelbar ablesbar.  x


  

7 Berechnungsart der jährlichen Abschreibung   x


 x

8 Die jährliche Wertverminderung wird in den Konten «Abschreibungen» und x   


«Anlagen» gebucht.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
9 Der Anschaffungswert der Anlagen ist in der Bilanz nicht erkennbar. x
   

10 Methode zum Verbuchen der Wertverminderung x


 x
  

11 Abschreibung vom Anschaffungswert   x


 

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Abschreibungen

15. Vermischte Buchungssätze mit MWST

Ergänzen Sie das Journal für die ausgewählten Buchungstatsachen aus einem Handelsunternehmen. Die
MWST muss nur verbucht werden, wenn sie erwähnt wird. Die Anlagen werden nach der indirekten Me­
thode abgeschrieben.
Die Fahrzeuge werden direkt und degressiv mit 30 % und die Einrichtungen indirekt und linear mit 20 %
abgeschrieben.
Nr. Text Soll Haben Betrag
1 Rechnungen an Kunden für Waren­ Forderungen LL Handelserlöse 5 000
lieferung im Wert von CHF 5000
­zuzüglich 7,7 % MWST
Forderungen LL Geschuldete MWST 385

2 Für das Spedieren der Ware (vgl. 1) wer­ Handelserlöse Kasse 55


den auf der Post CHF 55 bar ­bezahlt.

3 Anschaffung eines neuen Lieferwagens Fahrzeuge Verbindlichkeiten LL 45 000


zum Preis von CHF 45 000 zzgl. 7,7 %
MWST auf Kredit. Der alte (Anschaf­
Vorsteuer Inv, üBA Verbindlichkeiten LL 3 465
fungswert CHF 25000) wird zum Verbindlichkeiten LL Fahrzeuge 2 000
­Gegenwert von CHF 2000 an Zahlung
genommen.
4 Die Bank schreibt CHF ©6370
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gut für den Bankguthaben a. o. Ertrag 6 370
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Eingang einer vor zwei Jahren ­bereits
abgeschriebenen Forderung.

5 Kauf von Ware auf Kredit zum Preis von Handelswaren­ Verbindlichkeiten LL 20 000
CHF 21 540 inkl. MWST aufwand
Vorsteuer Ma, Wa, Di Verbindlichkeiten LL 1 540

6 Alte Verkaufsgestelle (Anschaffungs­ Bankguthaben Einrichtungen 1 500


wert CHF 12 000) werden zum Buchwert
von CHF 1500 verkauft. Die Zahlung er­
WB Einrichtungen Einrichtungen 10 500
folgt aufs Bankkonto.

7 Eine uneinbringliche Kundenforderung Verluste Forderungen LL 5 700


von CHF 5700 wird abgeschrieben. ­Forderungen

8 Abschreibung der Einrichtungen: Abschreibungen WB Einrichtungen 11 600


Anschaffungswert CHF 58 000
Buchwert CHF 12 000

9 Abschreibung der Fahrzeuge: Abschreibungen Fahrzeuge 4 800


Anschaffungswert CHF 64 000
Buchwert CHF 16 000

10 Das Warenlager weist einen Wert von Handelswaren­ Handelswaren 2 000


CHF 23 000 auf (Vorjahr CHF 25 000). aufwand

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42 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
11 Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Rechnungsabgrenzungen

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 43
Rechnungsabgrenzungen

E 11.1 Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen


1. Erfolgsrechnung abgrenzen

Die Privatschule QV-Förderung erstellt nach dem ersten Rechnungsjahr 20_1 eine provisorische Erfolgs-
rechnung. Der Inhaber, Beat Hotz, wundert sich, dass das erste Jahr mit einem Gewinn abschliesst, ob-
schon er mit einem Verlust gerechnet hat. Dies muss vor allem daran liegen, dass Schulgelder für Kurse,
die erst nächstes Jahr abgehalten werden, bereits als Ertrag gebucht worden sind. Er beauftragt Sie, gemäss
unten stehenden Angaben die Erfolgsrechnung auf das Rechnungsjahr 20_1 zu begrenzen.
a) Tragen Sie die notwendigen Rechnungsabgrenzungen ein und berechnen Sie die definitiven
­Aufwände und Erträge und den tatsächlichen Erfolg (Kurzzahlen).
1. Von den bereits erhaltenen Schulgeldern betreffen 490 mehrere Förderkurse, die erst im Februar des nächsten
Jahres ­beginnen.
2. Mit den Lehrpersonen wurden 20_1 erteilte Privatstunden im Betrag von 13 noch nicht abgerechnet.
3. Der Jahreszins von 60 für das am 31. August 20_1 aufgenommene Passivdarlehen wird erst am 31. August 20_2
zur Zahlung fällig.
4. Die im März abgeschlossene Haftpflichtversicherung (vorausbezahlte Jahresprämie 12) läuft noch bis zum
­3 0. April 20_2.

Erfolgsrechnung 20_1 (vereinfachte Zahlen)


Aufwand provi­ Ab­ definitiv Ertrag provi­ Ab­ definitiv
sorisch grenzung sorisch grenzung
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Lohnaufwand + 13 von Nicolle
Persönliches Exemplar
1267 1280Ruiz Paez,Schulgeldertrag
8172 Niederglatt 1530 – 490 1040

Raumaufwand 91 91
Versicherungs- –4 8
12
aufwand

Werbung 32 32
Sonstiger Be- 23
23
triebsaufwand

Finanzaufwand + 20 20

Abschreibungen 60 60

Gewinn 45 Verlust 474

1530 1514 1530 1514

b) Halten Sie fest, wie die korrekte Abgrenzung von Aufwand und Ertrag das Jahresergebnis beeinflusst hat.
Durch die periodengerechte Erfassung von Aufwand und Ertrag resultiert ein Verlust
statt ein Gewinn.

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54 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

2. Aufwand und Ertrag abgrenzen

Die Schreinerei Sennhauser wurde Anfang Jahr gegründet. Ende Jahr überlegt sich A. Sennhauser, welche
Beträge für die Berechnung des Jahreserfolgs noch zu berücksichtigen sind oder zurückgebucht werden
müssen.
Bestimmen Sie, ob es sich Ende Jahr um die Berichtigung eines Aufwands oder eines Ertrags handelt und
anschliessend, auf welcher Seite und welcher Betrag noch nachgebucht oder zurückgebucht werden
muss.
Nr. Buchungstatsache Aufwand Ertrag
+ – – +
noch zu zu viel zu viel noch zu
­buchen ­gebucht ­gebucht ­buchen
1 Im Dezember wurden beim Kunden P. Mäder neue 3400
­Regale für CHF 3400 montiert. Die Rechnung wird
aber erst im Januar verschickt.
2 Die Reparatur an einer Fräsmaschine wurde Ende 1200
­November ausgeführt, aber die Rechnung ist noch
nicht eingetroffen. Der Kostenvoranschlag belief
sich auf CHF 1200.
3 Der Schreinergehilfe gibt seine Spesenabrechnung 450
im Betrag von CHF 450 erst im Januar ein.
4 Um die Maschinen zu finanzieren, hat A. Sennhauser 3000
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Ende März von seinem Vater
Persönliches ein von
Exemplar Darlehen in Paez,
Nicolle Ruiz der Höhe
8172 Niederglatt
von CHF 100 000 erhalten. Die beiden haben verein-
bart, dass der Zins von 4 % jeweils jährlich per Ende
März zu überweisen ist.
5 Die Fahrzeugversicherung über CHF 1800 wurde per 1200
31. 8. für ein Jahr in Rechnung gestellt und bezahlt.

6 Die Miete für das Lagergebäude hat A. Sennhauser 2000


am 30. November für drei Monate mit CHF 3000
voraus­bezahlt.
7 Die Hotelübernachtungen für die Teilnahme an 840
einer Fachmesse vom 3. 2. bis 5. 2. hat die Schreinerei
bereits per 12. 12. mit CHF 840 beglichen.
8 Einem Kunden wird im Januar ein Umsatzbonus im 2000
Betrag von CHF 2000 ausbezahlt.
9 Folgende Rechnungsbeträge an Kunden wurden im
laufenden Jahr verbucht und im Dezember noch
­bezahlt:
Honorar für die Planung einer neuen Lagereinrichtung
(Installation nächstes Jahr) CHF 2400
Vorauszahlung für eine Küchenmontage im Januar
5000
CHF 5000

10 An einem begehbaren Kleiderschrank müssen im 1500


­Januar noch Garantiearbeiten im Wert von CHF 1500
aus­geführt werden. Ertragsminderung

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 55
Rechnungsabgrenzungen

3. Aus Buchungstatsache richtige Abgrenzungsbuchung ableiten

a) Bestimmen Sie bei den folgenden Buchungstatsachen am Ende des Geschäftsjahres,


„„ ob ein Aufwands- oder ein Ertragskonto betroffen ist,

„„ ob dieses zu- oder abnehmen muss,

„„ ob dieses Konto im Soll oder im Haben zu- oder abnimmt,

„„ was der Grund für Ihren Entscheid ist,

„„ welches Gegenkonto («Aktive Rechnungsabgrenzungen» [a RA] oder «Passive Rechnungs-

abgrenzungen» [pRA]) betroffen ist.


b) Bilden Sie anschliessend den Buchungssatz, der sich nun wie von selbst ergibt.
Nr. Text Erfolgs­ Grund Buchungssatz
konto

Gegen­
Haben

konto
Soll

1 Für das neue Jahr voraus- –A Zu viel Aufwand aRA aRA / Raumaufwand
bezahlte Miete
2 Bereits einkassierte Schul- –E Zu viel Ertrag pRA Dienstleistungserlöse
gelder einer Fahrschule für (Schulgeldertrag) / pRA
Theoriekurs im Februar
3 Eine Rechnung der Werbe +A Zu wenig Aufwand pRA Werbeaufwand / pRA
AG für Kataloge des Weih-
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nachtsgeschäftes ist noch
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
ausstehend.
4 Das Konto Versicherungs- – A Zu viel Aufwand aRA aRA / Versicherungs­
aufwand enthält einen aufwand
­Betrag, der für das nächste
Jahr vorausbezahlt worden
ist.
5 Die Steuern für das abge- +A Zu wenig Aufwand pRA Steueraufwand / pRA
laufene Geschäftsjahr
­werden sich voraussichtlich
auf CHF 75 000 belaufen.
Die Rechnung kommt erst
im nächsten Jahr.
6 Die Neugestaltung der + E Zu wenig Ertrag aRA aRA /
Homepage eines Kunden Dienstleistungserlöse
soll im Februar abgeschlos-
sen werden. Die bis Ende
Dezember erfolgten Arbei-
ten sind noch zu berück-
sichtigen.
7 Die Spesenabrechnung des +A Zu wenig Aufwand pRA Übriger Personal­
Aussendienstmitarbeiters aufwand / pRA
ist noch ausstehend.
8 Der Hypothekarzins wird Keine Abgrenzung Finanzaufwand / Bankg.
halbjährlich jeweils per notwendig
30.6. und 31. 12. belastet.

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56 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Nr. Text Erfolgs­ Grund Buchungssatz


konto

Gegen­
Haben

konto
Soll
9 Die Reparaturrechnung +A Zu wenig Aufwand pRA Fahrzeugaufwand / pRA
eines Transportfahrzeugs
ist noch ausstehend.
10 Von Kunden noch nicht –E Zu viel Ertrag pRA Handelserlöse / pRA
eingelöste Geschenk­
gutscheine
11 Der Darlehenszins wird +A Zu wenig Aufwand pRA Finanzaufwand / pRA
­jeweils nachschüssig für ein
Jahr am 15. September be-
lastet.
12 Diverse Mitarbeitende + E Zu wenig Ertrag aRA aRA / Handelserlöse
haben im Dezember Waren (Produktionserlöse)
bezogen, die erst im
­Januar in Rechnung ge­
stellt ­werden.
13 Im September wurden bei – A Zu viel Aufwand aRA aRA / Übriger
den SBB für die Aussen- Personalaufwand
dienstmitarbeitenden
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­General-Abonnemente
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
­angeschafft.
14 Die Rechnung für das +A Zu wenig Aufwand pRA Übriger
­betriebliche Weihnachts­ Personalaufwand / pRA
essen ist noch ausstehend.

c) Bestimmen Sie aus diesen Beispielen eine allgemeine Regel für das Verbuchen von zeitlichen
­Abgrenzungen, indem Sie folgende Darstellung vervollständigen:
Rechnungs­ Abgrenzung Grund Folge Buchungssatz
jahr hat aRA / pRA? − A/− E/ allgemein
+ A / + E?

Zu viel Aufwand gebucht –A aRA  /Aufwand

Guthaben aRA
Zu wenig Ertrag gebucht +E aRA / Ertrag

Zu wenig Aufwand gebucht +A Aufwand / pRA


Schuld pRA
Zu viel Ertrag gebucht –E Ertrag / pRA

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Rechnungsabgrenzungen

4. Aufwands- oder Ertragsnachträge für periodische Zahlungen verbuchen

Erwin Hofer nimmt bei seinem Geschäftsfreund Urs Hürlimann am 31. 3. 20_1 ein Darlehen im Betrag
von CHF 120 000 auf. Der Jahreszins von 5 % wird jährlich am 31. 3. per Bank bezahlt.
a) Zeichnen Sie auf der Zeitachse ein, für welche Zeit der Zins im Rechnungsjahr 20 _ 1 noch berück-
sichtigt werden muss und berechnen Sie den per 31. 12. aufgelaufenen Zins.
Zeitachse

31.12.20_0 31.3. 31.12.20_1 / 1.1.20_2

Aufgelaufener Zins 120 000 × 5 × 9


9 Monate Z= = CHF 4500
100 × 12

b) Ergänzen Sie das Journal von Erwin Hofer mit den notwendigen Buchungssätzen und führen Sie
die beim Abschluss notwendigen Konten. Sie sind Ende Jahr abzuschliessen und Anfang Jahr wieder
zu eröffnen.
Journal von Erwin Hofer
Datum Text Soll Haben Betrag
31. 3. 20_1 Darlehensaufnahme Bankguthaben Passivdarlehen 120 000
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
31. 12. 20_1 Aufgelaufener Zins Finanzaufwand pRA 4 500

31. 12. 20_1 Abschluss pRA Bilanz 4 500


Erfolgsrechnung Finanzaufwand 4 500

1. 1. 20_2 Eröffnung Bilanz pRA 4 500

1. 1. 20_2 Rückbuchung pRA Finanzaufwand 4 500

31. 3. 20_2 Banküberweisung Finanzaufwand Bankguthaben 6 000


­Jahreszins

Rechnungsjahr 20_1
Finanzaufwand Passive Rechnungsabgrenzungen
31. 12.) 4500 31. 12.) 4500

SER 4500 SBi 4500

4500 4500 4500 4500

Rechnungsjahr 20_2
Finanzaufwand Passive Rechnungsabgrenzungen
1. 1.) 4500 1. 1.) 4500 AB 4500

31. 3.) 6000

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58 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

c) Welchen Einfluss auf den Erfolg des Jahres 20_1 hat die Rechnungsabgrenzungsbuchung?
Der Erfolg nimmt um den aufgelaufenen Zins von CHF 4500 ab.

d) Welchen Einfluss hat die Rechnungsabgrenzungsbuchung auf die Bilanz?


Die kurzfristigen Verbindlichkeiten nehmen zu.

e) Was hat die Rückbuchung Anfang Jahr im Aufwandskonto bewirkt?


Es wurde eine Aufwandsminderung von CHF 4500 gebucht, damit am 31. 3. die
Zahlung des gesamten Jahreszinses von CHF 6000 als Aufwand gebucht werden
kann, davon werden aber nur CHF 1500 dem laufenden Jahr belastet.

f) Wie bucht der Darlehensgeber Urs Hürlimann?


Journal von Urs Hürlimann
Datum Text Soll Haben Betrag
31. 3. 20_1 Darlehens­ Aktivdarlehen Bankguthaben 120 000
überweisung

31. 12. 20_1 Aufgelaufener Zins aRA Finanzertrag 4 500


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31. 12. 20_1 Abschluss Bilanz aRA
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
4 500
Finanzertrag Erfolgsrechnung 4 500

1. 1. 20_2 Eröffnung aRA Bilanz 4 500

1. 1. 20_2 Rückbuchung Finanzertrag aRA 4 500

31. 3. 20_2 Banküberweisung Bankguthaben Finanzertrag 6 000


Jahreszins

Rechnungsjahr 20_1
Finanzertrag Aktive Rechnungsabgrenzungen
31. 12.) 4500 31. 12.) 4500

SER 4500 SBi 4500

4500 4500 4500 4500

Rechnungsjahr 20_2
Finanzertrag Aktive Rechnungsabgrenzungen
AB 4500
1. 1.) 4500 1. 1.) 4500

31. 3.) 6000

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Rechnungsabgrenzungen

5. Buchungssätze für typische Rechnungsabgrenzungen bilden

a) Bilden Sie die Buchungssätze für die Rechnungsabgrenzungen des Transportunternehmens


Trans GmbH in Bern.
Nr. Buchungstatsachen per 31.12 Soll Haben Betrag
1 Am 15. November wurde die Januarmiete aRA Raumaufwand 1980
von CHF 1980 bereits per Bank überwiesen
und als Aufwand verbucht.
2 Die Versicherungsprämie für die Haftpflicht- aRA Versicherungs­ 80
versicherung von jährlich CHF 480 wird aufwand
­jeweils halbjährlich für die Laufzeit ab 28. 2.
und 31. 8. im Voraus bezahlt.
3 Der Jahreszins für das Y. Leemann g ­ ewährte aRA Finanzertrag 400
Darlehen in der Höhe von CHF 20 000
­beträgt 3 % und ist jeweils am 30. 4. fällig.
4 Für eine im Dezember erfolgte Reparatur an Fahrzeugaufwand pRA 550
einem Fahrzeug ist die Rechnung der Garage
noch ausstehend. Gemäss telefonischer
­Auskunft wird die Rechnung auf CHF 550
lauten.
5 Kunde Bertarelli hat einen Auftrag für drei Dienstleistungs­ pRA 1220
gleich grosse Teiltransporte erteilt. Die erlöse
­Rechnung von CHF 3660 © 2023
für Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
den gesamten
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Auftrag hat der Kunde bereits per Bank­
überweisung beglichen. Der dritte Transport
wird erst im Februar ausgeführt.
6 Ab CHF 10 000 Jahresumsatz gewährt die aRA Werbeaufwand 240
Werbeagentur jeweils einen Umsatzbonus (Aufwands­
von 2 %. Das Auftragsvolumen der Trans minderung)
GmbH beträgt CHF 12 000. Die Gutschrift
­erfolgt erst im neuen Jahr.

b) Nennen Sie die Buchungssätze für die Rückbuchung der Buchungen Nr. 1 und Nr. 3 am 1. 1.
im neuen Rechnungsjahr und erläutern Sie die unterschiedliche Wirkung der beiden Buchungen.
Rück­buchung Soll Haben Betrag

Nr. 1 Raumaufwand aRA 1980

Nr. 3 Finanzertrag aRA 400

Bei Nr. 1 wird der im alten Jahr bereits bezahlte Raumaufwand ins neue Jahr übertragen.
Bei Nr. 3 wird jener Teil des Jahreszinses (8 Monate), der noch zum Vorjahr gehörte als
Ertragsminderung gebucht, damit der im April eingehende Jahreszins (12 Monate) voll
im Ertrag gebucht werden kann und nur derjenige Teil, der ins neue Jahr gehört
(4 Monate) übrig bleibt.

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60 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

W 11.1 Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen


6. Rechnungsabgrenzung mit Kontenführung

Führen Sie das Rechnungsabgrenzungskonto sowie die Konten «Darlehen» und «Finanzaufwand»
für folgende Buchungstatsachen:
Jahr 20_1
30. 04. Aufnahme eines Darlehens für CHF 120 000 zu 6 % (Bankgiro)
31. 12. Abgrenzung des Zinses und Abschluss der Konten, der Saldo ist mit SBi beziehungsweise mit SER zu bezeichnen.

Jahr 20_2
01. 01. W iedereröffnung der Konten und Auflösung der Rechnungsabgrenzung
30. 04. Der Jahreszins wird per Bank überwiesen und zusätzlich CHF 20 000 als Teilrückzahlung des Darlehens.
31. 12. Abgrenzung des Zinses und Abschluss der Konten

Jahr 20_3
01. 01. W iedereröffnung der Konten und Auflösung der Rechnungsabgrenzung
30. 04. Der Jahreszins wird per Bank überwiesen.

Rechnungsjahr 20_1
Darlehen Finanzaufwand Passive Rechnungsabgrenzungen

30.4.)120 000 31.12.) 4 800 31.12.) 4 800


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SBi 120 000 S ER 4 800
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt S
Bi 4 800

120 000 120 000 4 800 4 800 4 800 4 800

Rechnungsjahr 20_2
Darlehen Finanzaufwand Passive Rechnungsabgrenzungen

AB 120 000 AB 4 800

1.1.) 4 800 1.1.) 4 800

30.4.) 20 000 30.4.) 7 200


31.12.) 4 000 31.12.) 4 000

SBi 100 000 SER 6 400 SBi 4 000

120 000 120 000 11 200 11 200 8 800 8 800

Rechnungsjahr 20_3
Darlehen Finanzaufwand Passive Rechnungsabgrenzungen

AB 100 000 AB 4 000

1.1.) 4 000 1.1.) 4 000

30.4.) 6 000

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Rechnungsabgrenzungen

7. Buchungssätze zur Rechnungsabgrenzung bilden

Bilden Sie die am Jahresende notwendigen Buchungssätze für die Buchungstatsachen eines Warenhan-
delsbetriebs und setzen Sie auch die entsprechenden Beträge ein.
Neben den üblichen Bestandeskonten sind ausschliesslich folgende Erfolgskonten zu verwenden:
Aufwand: Handelswarenaufwand, Lohnaufwand, übriger Personalaufwand, Raumaufwand, Fahrzeug-
aufwand, Versicherungsaufwand, Finanzaufwand
Ertrag: Handelserlöse, Finanzertrag
Nr. Buchungstatsache Soll Haben Betrag
1 Ein Aktivdarlehen in der Höhe von aRA Finanzertrag 500
CHF 30 000 wird von A. Petermann zu 5 %
verzinst. Der Zins ist jeweils per Ende Februar
und August für das abgelaufene Halbjahr
­fällig. Der aufgelaufene Zins ist zu buchen.
2 Per 31. 12. schreibt die Bank noch CHF 5600 Bankguthaben Forderungen LL 5600
für eine seit Langem fällige Kundenrechnung
gut.
3 Die Rechnung für die Autoreparatur steht Fahrzeugaufwand pRA 960
noch aus. Der Kostenvoranschlag lautete auf
CHF 960.

4 Im Dezember wurde ein Teil des Warenlagers aRA Handelswaren­ 9800


durch einen Brand beschädigt.
© 2023 VerlagDieSKV
Versiche-
AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3.aufwand
Semester mit Lösungen
rung hat die Übernahme der Schadensumme
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
von CHF 9800 zugesichert.
5 Die Heizkostenabrechnung weist per Ende aRA Raumaufwand 340
Jahr ein Guthaben von CHF 340 aus. Das
Gut­haben wird mit der Januarmiete ver­
rechnet.
6 Die Spesenabrechnung des Aussendienstmit- Übriger Personal­ pRA 1340
arbeiters für das vierte Quartal lautet auf aufwand
CHF 1340. Die Zahlung erfolgt im Januar.

7 Den Stammkunden mit einer Kundenkarte Handelserlöse pRA 780


wird auf ihren Einkäufen nachträglich 2 %
Rabatt gewährt, wenn ihre Einkaufssumme
mehr als CHF 500 betrug. Die noch nicht
­eingelösten Rabatte per Ende Jahr belaufen
sich auf CHF 780.
8 Das Warenlager weist per Ende Jahr einen Handelswaren­ Handelswaren­ 5900
Einstandswert von CHF 56 900 aus. aufwand
(Vorjahr CHF 51 000)
9 Die jährliche Versicherungsprämie von aRA Versicherungs­ 1700
CHF 2400 wurde pünktlich am Verfalldatum aufwand
15. September per Bank überwiesen.

10 Ein Warenlieferant hat Ende Jahr den aRA Handelswaren­ 600


­Umsatzbonus von CHF 600 noch nicht aufwand
­gutgeschrieben.

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

8 . Diverse Rechnungsabgrenzungsbuchungen

Nennen Sie die Buchungssätze eines Warenhändlers per 31. 12. 20_8.
1. Die Dezembermiete von CHF 1850 wurde versehentlich noch nicht bezahlt.
2. In den im Dezember 20_8 verbuchten Löhnen steckt ein Lohnvorschuss von CHF 500.
3. Eine Zinsgutschrift für das 4. Quartal 20_8 in Höhe von CHF 300 ist noch ausstehend.
4. Die Jahresmiete für das Lager beträgt CHF 12 000. Sie wird laut Mietvertrag jeweils Ende Februar und August
hälftig vorausbezahlt.
5. Die Aushilfslöhne im Betrag von CHF 2000 für die Inventur (29. bis 31. 12. 20_8) werden erst am 10. 1. 20_9
­ausbezahlt.
6. Der Halbjahreszins für das Passivdarlehen wird am 30. Dezember per Bank bezahlt. Darlehensschuld
von CHF 40 000 zu 6 %, fällig jeweils am 31. 12. und 30. 6.
7. Das Konto «Versicherungsaufwand» enthält einen Betrag von CHF 980, welcher für das nächste Jahr
vorausbezahlt worden ist.
8. Eine Rechnung des Reklameateliers für Kataloge des Weihnachtsgeschäftes ist noch ausstehend.
Der Kostenvoranschlag lautete auf CHF 5200.
9. Die Stromrechnung für die Monate November und Dezember steht noch aus. Im Durchschnitt betrugen
solche Zweimonatsrechnungen jeweils CHF 1500.
10. Noch nicht erhaltene Prämienrückvergütung der Versicherungsgesellschaft für guten Schadenverlauf.
Laut dem Versicherungsinspektor beträgt diese CHF 2100.
11. Diverse Mitarbeitende haben im Dezember Waren für insgesamt CHF 6000 bezogen, welche erst im Januar
fakturiert werden.
12. Im September wurde Büromaterial
© 2023 im W&G
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von CHF und3400 eingekauft.
verstehen, Davon sind
E-Profil, 3. Semester Ende Jahr noch Materialien
mit Lösungen
Persönliches
im Wert von CHF 3000 Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
vorhanden.

Nr. Soll Haben Betrag

1 Raumaufwand pRA 1850

2 aRA Lohnaufwand 500

3 aRA Finanzertrag 300

4 aRA Raumaufwand 2000

5 Lohnaufwand pRA 2000

6 Finanzaufwand Bankguthaben 1200

7 aRA Versicherungsaufwand 980

8 Werbeaufwand pRA 5200

9 Energie- und Entsorgungsaufwand pRA 1500

10 aRA Versicherungsaufwand 2100

11 aRA Handelserlöse 6000

12 aRA Verwaltungsaufwand 3000

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Rechnungsabgrenzungen

9. Buchungstatsachen für gegebene Buchungssätze formulieren

Bestimmen Sie jeweils eine Buchungstatsache, die zu den folgenden Buchungssätzen passt.
Nr. Buchungssatz Buchungstatsache

Bsp. aRA / Finanzertrag Abgrenzung aufgelaufener Zins auf Aktivdarlehen

1 Lohnaufwand / aRA Rückbuchung Abgrenzung vorausbezahlter Lohn

2 aRA / Verwaltungsaufwand Beim Abschluss noch vorhandenes Büromaterial

3 Verwaltungsaufwand / pRA Ausstehende Telefonrechnung

4 pRA / Energieaufwand Rückbuchung der Abgrenzung für die Stromrechnung

5 aRA / Raumaufwand Abgrenzung vorausbezahlte Miete oder Nebenkosten

6 aRA / Handelswarenaufwand Noch nicht abgerechneter Umsatzbonus eines Lieferanten

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7 Lohnaufwand / pRA Noch nicht beglichene Überstunden

8 pRA / Finanzaufwand Rückbuchung bei Abschluss aufgelaufener Zins auf Passivdarlehen

9 Übriger Personal­ Ausstehende Spesenabrechnung von Mitarbeitenden


aufwand / pRA

10 Versicherungsaufwand / aRA Rückbuchung Abgrenzung vorausbezahlte Versicherungsprämie

11 Schulgelderlöse / pRA Abgrenzung vorausbezahlte Schulgelder

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64 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

E 11.2 Rückstellungen
10. Prozessrückstellung über zwei Jahre verbuchen

Führen Sie für folgende Buchungstatsachen die Konten «Prozessaufwand» und «Rückstellung» und geben
Sie die entsprechenden Buchungssätze an.
Rechnungsjahr 1
Ein Kunde der Profi Heizungen AG macht einen aus deren Sicht viel zu hohen Schadenersatzanspruch. Da
man sich nicht einigen kann, läuft ein Zivilverfahren. Ende Jahr werden Anwaltskosten von CHF 50 000
per Bank überwiesen. Beim Jahresabschluss wird damit gerechnet, dass im kommenden Jahr nochmals
CHF 30 000 Anwaltskosten und im ungünstigen Fall CHF 25 000 Schadenersatz bezahlt werden müssen.

a) Buchen Sie die Anwaltskosten, die Bildung der Rückstellung und den Abschluss der Konten.
Buchungssatz Prozessaufwand Rückstellung

Prozessaufwand Bankguthaben 50 000

Prozessaufwand Rückstellung 55 000 55 000

Erfolgsrechnung Prozessaufwand SER 105 000

Rückstellung Bilanz SBi 55 000


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105 000
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105 000 55 000 55 000

Rechnungsjahr 2
Der Prozess hat im Oktober stattgefunden. Der Schadenersatzanspruch wurde vom Richter auf CHF 15 000
angesetzt und sofort per Bank bezahlt. Die Honorarrechnung des Anwalts lautet auf CHF 20 000.
b) Buchen Sie die Eröffnung, die Banküberweisung, die Rechnung des Anwalts und die Auflösung
der restlichen Rückstellung.
Buchungssatz Prozessaufwand Rückstellung

Bilanz Rückstellung 55 000

Rückstellung Bankguthaben 15 000

Rückstellung Verbindlichkeiten LL 20 000

Rückstellung a. o. Ertrag 20 000

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Rechnungsabgrenzungen

11. Verbindlichkeiten LL , passive Rechnungsabgrenzungen und Rückstellungen unterscheiden

Gegeben sind folgende Buchungstatsachen, welche vor dem Abschluss noch gebucht werden müssen.
a) Kreuzen Sie für die Nachträge an, welches Passivkonto betroffen ist.
b) Nennen Sie anschliessend den entsprechenden Buchungssatz.
Nr. Buchungstatsache Buchungssatz

abgrenzungen
Verbindlich­

Rechnungs­

stellungen
keiten LL

­Passive

Rück­
1 Aufgelaufener Zins auf der Darlehens-  x  Finanzaufwand / pRA
schuld
2 Auf den in der abgelaufenen Rech-   x
 Sonstiger Betriebsaufwand /
nungsperiode ­erbrachten Leistungen Rückstellungen
sind in den kommenden Jahren noch
Garantiearbeiten zu erbringen.
3 Ausstehende Rechnung für die  x  Fahrzeugaufwand / pRA
­Servicearbeiten an einem Geschäfts-
wagen ­gemäss Kostenvoranschlag
4 Anstehende Reparatur an einem    x Fahrzeugaufwand / Rückstellungen
­Geschäftswagen, die wegen eines
Selbstunfalls nötig ist. ©Die Kosten sind
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noch ungewiss. Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

5 Für einen hängigen Prozess werden   x


 Verwaltungsaufwand /
Kosten geschätzt.  ­Rückstellungen
6 Verschiedenen Kunden werden im  x  Handelserlöse (Produktions­
kommenden Jahr auf ihren Waren­ erlöse) / pRA
bezügen während der laufenden Rech-
nungsperiode noch Mengen­rabatte
gut­geschrieben (Umsatzbonus).
7 Aufgelaufene, aber noch nicht fällige  x  Raumaufwand / pRA
Miete für zwei Garagen
8 Rechnung für den Kauf von Büro­ x
   Verwaltungsaufwand /
material Verbindlich­keiten LL
9 Ausstehende Rechnung für eine  x  Werbeaufwand / pRA
Weihnachtswerbeaktion gemäss
­Offerte
10 Rechnung für Strom trifft ein. x
   Energie- und Entsorgungsaufwand /
Verbindlich­keiten LL
11 In einem hängigen Verfahren muss   x
 Verwaltungsaufwand /
mit Schaden­ersatzzahlungen gerech- Rückstellungen
net ­werden.
12 In drei Jahren ist eine Generalrevision   x
 Unterhalt, Reparaturen, Ersatz /
des Maschinenparks geplant. Ein Drit- Rückstellungen
tel der Kosten soll dem Rechnungs-
jahr b
­ elastet werden.
13 Rechnung für Telefonspesen x
   Verwaltungsaufwand /
Verbindlichkeiten LL
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66 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

W 11.2 Rückstellungen
12. Aussagen zur Rechnungsabgrenzung beurteilen

Kreuzen Sie an, ob die Aussagen richtig oder falsch sind, und begründen Sie Ihren Entscheid.
R F Aussage

x
  a) Wenn Rückstellungen gebildet werden, dann verändert sich der Erfolg.

Das Gegenkonto bei der Bildung von Rückstellungen ist ein ­Aufwandskonto;
mehr Aufwand bedeutet weniger Gewinn oder mehr Verlust.

 x b) Rückstellungen gehören zum Eigenkapital einer Aktiengesellschaft.

Rückstellungen sind eine potenzielle Schuld gegenüber Dritten und damit


­Fremdkapital.

 x c) Wenn bei der Abgrenzung im Konto «aRA» im Soll gebucht wird, dann sinkt der Gewinn.

Der Gewinn steigt, da der Gegeneintrag im Erfolgskonto im Haben erfolgt: in einem


Aufwandskonto (– A) beziehungsweise einem Ertragskonto (+ E).

 x d) Rückstellungen werden Anfang Jahr normalerweise mit der Umkehrbuchung aufgelöst.

Gilt nur für aktive und passive Rechnungsabgrenzungen. Rückstellungen bleiben bis
zur definitiven Auflösung stehen.
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x
 
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
e) Eine vor zwei Jahren gebildete Rückstellung wird mit der Buchung «Rückstellungen / Ausser­
ordentlicher Ertrag» aufgelöst.

Diese Auflösung erhöht den Erfolg und muss als periodenfremd erkenntlich sein, da
der Betrag nicht in der Rechnungsperiode erwirtschaftet wurde.

 x f) Rückstellungen gehören zum langfristigen Fremdkapital.

Rückstellungen können auch kurzfristiges Fremdkapital sein, wenn sie für ­weniger
als zwölf Monate gebildet werden.

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Rechnungsabgrenzungen

13. Diverse Abschlussbuchungen eines Transportunternehmens

Erfassen Sie die Buchungstatsachen des Transportunternehmens Lindauer per 31. Dezember (Jahresabschluss).
Zusätzlich zum Kontenrahmen KMU steht das Konto «Prozessaufwand» zur Verfügung.
Nr. Geschäftsfall Soll Haben CHF
1 Wegen fahrlässiger Verkehrsbehinderung Ausserordent­ Rückstellungen 50 000
wird nächstes Jahr mit einer Busse von licher Aufwand
CHF 50 000 ­gerechnet.

2 Nach der dritten Mahnung für ein Guthaben Forderungen LL Bankguthaben 73


von CHF 6890 wird die Betreibung eingelei-
tet und der Kostenvorschuss von CHF 73 an
das Betreibungsamt per Bank überwiesen.
3 Am 31. März wurde ein Darlehen in der Höhe aRA Finanzertrag 4 500
von CHF 100 000 zu 6 % gewährt (schon
­verbucht). Die Zinszahlung erfolgt jährlich,
im Nachhinein, immer am 31. 3. Der aufge-
laufene Zins ist noch zu buchen.
4 Eingang Rechnung der Druckerei Rupan für Werbeaufwand Verbindlich­ 750
den Druck der Weihnachtskarten im Betrag keiten LL
von CHF 750.
5 Ein Lastwagen wurde Anfang Dezember Fahrzeugaufwand pRA 690
­repariert. Die Rechnung ist Ende Dezember
© 2023
noch nicht eingetroffen. Verlag Telefon­
Gemäss SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
gespräch mit Garagist Waller wird sie sich
auf CHF 690 belaufen.
6 Für einen Prozess wegen Beamtenbeste- Prozessaufwand Rückstellungen 300 000
chung wird eine Rückstellung in der Höhe
von CHF 300 000 gebildet.
7 Per 31. Mai wurde die Versicherungsprämie aRA Fahrzeugaufwand 1 000
über CHF 2400 für den Fahrzeugpark für ein
Jahr im Voraus bezahlt.
8 Die Rechnung für ein Stelleninserat ist noch Übriger pRA 560
­ausstehend. Es wird mit Kosten von CHF 560 ­Personalaufwand
­gerechnet.
9 Für einen fahrlässig verschuldeten Transport­ Rückstellungen Bankguthaben 20 000
schaden wurden im Vorjahr sicherheitshalber
Rückstellungen von insgesamt CHF 20 000
Ausserordent­ Bankguthaben 1 000
gebildet. Der mit dem Geschädigten ausge- licher Aufwand
handelte Schadenanspruch von CHF 21 000 (evtl. Sonstiger
wird nun per Bank beglichen. Betriebsaufwand)
10 Der Bestechungsprozess (Nr. 6) ist Rückstellungen Bankguthaben 280 000
­abgeschlossen. Folgende Bankzahlungen
werden vorgenommen:
Rückstellungen Ausserordent­ 20 000
licher Ertrag
CHF 20 000 als Anwaltshonorar, CHF 30 000
als Prozessentschädigung und CHF 230 000
als Busse
Verbuchen Sie die Überweisungen und die
­Auflösung der Rückstellungen.
11 Fahrgutscheine im Wert von CHF 500 Dienst­leistungs­ pRA 500
­wurden Ende Jahr noch nicht eingelöst. erlöse
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12 Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

Lohnabrechnung

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Lohnabrechnung

E 12.1 Vom Bruttolohn zum Nettolohn


1. Lohnabrechnung lesen und verstehen

a) Geben Sie an, für welche Sozialversicherungsprämien die folgenden Abkürzungen in einer Lohn­
abrechnung stehen:
Abkürzung Steht für den Beitrag an folgende Sozialversicherung
AHV-Beitrag Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) / Invalidenversicherung (IV) /
­Erwerbsersatzordnung (EO)

ALV-Beitrag Arbeitslosenversicherung bis zu einer Lohnhöhe von CHF 12 350 pro Monat

ALV2-Beitrag Arbeitslosenversicherung für den Lohn über CHF 12 350 pro Monat
­(Solidaritätsbeitrag)

PK-Beitrag Pensionskasse (BVG)

BVG -Abzug Pensionskasse (BVG)

NBU -Prämie Nichtberufsunfallversicherung


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Spesen Ersatz für Auslagen

b) Ergänzen Sie die folgende Aufstellung und tragen Sie die Bezeichnungen in die Grafik ein.
Beschreibung Begriff

Lohn gemäss Arbeitsvertrag Bruttolohn

Ausbezahlter Lohn Nettolohn

Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn Abzüge für Sozialversicherungen

Lohnabrechnung

Abzüge für Sozialversicherungen

Bruttolohn
Nettolohn

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74 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

2. Lohnabrechnung ergänzen

a) Bestimmen Sie die Prozentsätze und deren Berechnungsbasis und ergänzen Sie die Lohnabrechnung
von Dirk Baumann entsprechend.
b) Berechnen Sie den Nettolohn sowie die Auszahlung per 25. 4. 20_1.

Lohnabrechnung April 20_1

Dirk Baumann Basis Prozent Betrag

Bruttolohn 6300.00

AHV-/ IV-/ EO -Beitrag 6300.00 5,275 % 332.35

ALV-Beitrag 6300.00 1,10 % 69.30

PK-Beitrag 4226.25 8,50 % 359.25

NBU -Prämie 6300.00 0,80 % 50.40

TOTAL ABZÜGE 811.30

NETTOLOHN 5488.70

Spesen April 153.60


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Total Auszahlung 5642.30
Graubündner Kantonalbank CH xx xxxx xxxx xxxx xxxx x Valuta 25. 4. 20_1

c) Ermitteln Sie den «versicherten Lohn» von CHF 4226.25 als Basis für den PK-Beitrag gemäss
­folgender Berechnung:

Bruttolohn 6300.00
.  /. Koordinationsabzug −2073.75
= «Versicherter Lohn» (BVG) 4226.25

d) Wieso wird der Beitrag an die Pensionskasse nicht in Prozenten des Bruttolohns berechnet?
In der 2. Säule (Pensionskasse) ist nur derjenige Teil des Lohns versichert, der nicht
schon durch die 1. Säule abgesichert ist. Aus diesem Grund wird vom Bruttolohn der
Koordinationsabzug vorgenommen.

e) Wie wird der Koordinationsabzug berechnet?


Der Koordinationsabzug entspricht 7⁄8 der einfachen AHV-Maximalrente.

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Lohnabrechnung

3. Basis für die Lohnabzüge berechnen und Lohnabrechnung erstellen

Françoise Hochstrasser ist Leiterin der Buchhaltung in einem Dienstleistungs­unternehmen.


Ihr Jahresgehalt (Bruttolohn) beträgt CHF 84 480 (12 Monatsgehälter).
Weitere Informationen:
„„ NBU -Prämie 0,6 % des Bruttolohns
„„ Prämie Pensionskasse total 16 % für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, gemäss BVG zu gleichen Teilen
„„ Der Koordinationsabzug beträgt CHF 24 885 pro Jahr.

a) Berechnen Sie den für die Sozialversicherungsprämien massgebenden Bruttolohn pro Monat.

Jahreslohn CHF 84 480


Bruttolohn monatlich CHF 7 040

b) Berechnen Sie den in der 2. Säule versicherten Monatslohn von Frau Hochstrasser.
Der Koordinationsabzug beträgt CHF 24 885 pro Jahr.

Jahreslohn CHF 84 480


.  /. Koordinationsabzug − CHF 24 885
= «Versicherter Lohn» CHF 59 595 ÷ 12 = CHF 4966.25 pro Monat
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

c) Erstellen Sie die August-Lohnabrechnung für Frau Françoise Hochstrasser.

Frau
Françoise Hochstrasser
Hauptstrasse 25
5070 Frick

Lohnabrechnung August 20_1

Basis Prozent Betrag

Bruttolohn 7040.00

AHV-Beitrag 7040.00 5,275 % 371.35


ALV-Beitrag 7040.00 1,10 % 77.45
PK-Beitrag 4966.25 8,00 % 397.30
NBU 7040.00 0,60 % 42.25
Total Abzüge 888.35

Nettolohn 6151.65

Auszahlungsbetrag 6151.65
Die Auszahlung erfolgt per 29. August 20_1 auf das Konto Nr. 50 -345.70, NAB Frick.

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Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge

W 12.1 Vom Bruttolohn zum Nettolohn


4. Beispiele zur Berechnung des auszuzahlenden Lohns mit ALV-Obergrenze

Gegeben sind vier Beispiele von Lohnabrechnungen. In allen vier Fällen wird das 13. Gehalt im Dezember
bezahlt. Für die Arbeitnehmerabzüge gilt:
AHV und ALV gemäss Gesetz NBU 1,2 % BVG 7,5 % Koordinationsabzug CHF 2073.75

a) Vervollständigen Sie in der folgenden Tabelle als Erstes die Spalte «Basis / Prozent».
b) Berechnen Sie danach den Auszahlungsbetrag für die Beispiele 1 bis 4.
Position Basis / Prozent Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4
Juni Juli September Dezember
Monatslohn 4 800.00 9 000.00 13 000.00 4 490.00

Überstundenvergütung – 900.00 – 1 120.00

13. Monatslohn – – – 4 490.00

Basis AHV-Beitrag Bruttolohn 4 800.00 9 900.00 13 000.00 10 100.00

Basis PK-Beitrag Versicherter Lohn 2 726.25 7 826.25 10 926.25 8 026.25


(BVG)
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Basis ALV- und Bruttolohn bis 4 800.00 9 900.00 12 350.00 10 100.00
NBU -Beitrag CHF 12 350
Basis ALV2-Beitrag Bruttolohn über – – 650.00 –
CHF 12 350
Abzüge:
AHV-Beitrag 5,275 % 253.20 522.25 685.75 532.80

ALV-Beitrag 1,10 % 52.80 108.90 135.85 111.10

ALV2-Beitrag 0,50 % – – 3.25 –

BVG -Abzug 7,50 % 204.45 586.95 819.45 601.95

NBU 1,20 % 57.60 118.80 148.20 121.20

Total Abzüge 568.05 1 336.90 1 792.50 1 367.05

Nettolohn 4 231.95 8 563.10 11 207.50 8 732.95

Spesen 235.70 0 0 0

Auszahlungsbetrag 4 467.65 8 563.10 11 207.50 8 732.95

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Lohnabrechnung

5. Lohnabrechnung erstellen

Almir Bravik arbeitet als Personalsachbearbeiter in der schweizerischen Tochterfirma


eines britischen Grossunternehmens.
Gemäss Arbeitsvertrag gelten die folgenden Bedingungen:
„„ Der 13. Monatslohn wird jeweils anteilmässig jeden Monat direkt ausbezahlt.

„„ Monatslohn CHF 6120 (exklusive 13. Monatslohn)

„„ Prämie Pensionskasse: total 18 %, der Arbeitgeber übernimmt davon zwei Drittel.

„„ NBU -Prämie: total 2 %, der Arbeitgeber übernimmt davon die Hälfte.

„„ Almir Bravik erhält monatlich zusätzlich CHF 300 Spesenersatz.

„„ Koordinationsabzug CHF 2073. 75

a) Ergänzen Sie als Erstes auf der Lohnabrechnung die Felder «Basis» und «Prozent».
b) Erstellen Sie die Lohnabrechnung für den Monat Februar 20_1.

Monat: Februar 20_1

Basis Prozent Betrag

Monatslohn 6120.00

Anteil 13. Monatslohn 510.00

Bruttolohn 6630.00
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AHV-Beitrag 6630.00 5,275 % 349.75

ALV-Beitrag 6630.00 1,10 % 72.95

Beitrag Pensionskasse (PK ) 4556.25 6,00 % 273.40

Prämie Nichtberufsunfall (NBU) 6630.00 1,00 % 66.30

Total Abzüge 762.40

Nettolohn 5867.60

Spesenauszahlung 300.00

Auszahlungsbetrag 6167.60
(Banküberweisung)

c) Verbuchen Sie die Überweisung des Nettolohns und der Spesen.

Nettolohn Lohnaufwand / Bankguthaben 5867.60


Spesen Übriger Personalaufwand / Bankguthaben 300.00

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7 Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Personalwesen

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 79
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

E  7.1 Planung des Personalbedarfs und Rekrutierung


1. Ziel des Personalmanagements

Formen Sie aus den folgenden Satzteilen und Wörtern die Zielsetzung für gutes Personalmanagement.

im Unternehmen behalten Weiterentwicklung ermöglichen


Leistung fair honorieren richtige Anzahl Mitarbeitende
passende Qualifikationen beschäftigen

Die richtige Anzahl Mitarbeitende mit den passenden Qualifikationen beschäftigen,


ihre Leistung fair honorieren, ihnen Weiterentwicklung ermöglichen und sie so im Unter-
nehmen behalten.

2. Elemente des Personalmanagements

Bringen Sie die folgenden Sätze aus Sicht eines Unternehmens in die logisch richtige Abfolge. Notieren
Sie dazu die Begriffe in Klammern in die Kästchen.
a) Das Unternehmen entlässt Mitarbeitende in Chur, weil diese Filiale wegen schlechten
Umsatzzahlen geschlossen wird. (Personalaustritt)
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b) Zwei Monate vorPersönliches
Eröffnung einer
Exemplar neuen
von Nicolle RuizFiliale in Niederglatt
Paez, 8172 Chur sucht das Unternehmen per Inserat
in der lokalen Presse nach einem Filialleiter resp. einer Filialleiterin. (Personalbedarf)
c) Die Stellenbeschreibung wird mit den Bewerberinnen und Bewerbern besprochen. Sie ist Bestand­
teil des Arbeitsvertrags und Grundlage der Zielvereinbarung für das erste Jahr. (Personalbeurteilung)
d) Es melden sich 50 interessierte Personen, von welchen 30 eine Bewerbung einschicken. Fünf Perso­
nen werden zum Gespräch eingeladen. (Personalrekrutierung)
e) Lohn bezahlt das Unternehmen im branchenüblichen Rahmen, wobei ein Teil des Lohns umsatz­
bezogen als Provision ausbezahlt wird. (Personalhonorierung)
f) Vor Eröffnung der Filiale wird im Hauptgeschäft in Basel eine Einführung durchgeführt. Nebst
der Schulung in firmeneigener Software soll die Unternehmensphilosophie vermittelt werden.
(Personalentwicklung)
g) Vorausgesetzt die Zusammenarbeit gestaltet sich erfreulich, ist vorgesehen, dass eine Weiterbildung
in Unternehmensführung finanziell unterstützt wird. (Personalentwicklung)
Ablauf Elemente des Personalmanagements

Schritt 1 b) Personalbedarf

Schritt 2 d) Personalrekrutierung

Schritt 3 e) Personalhonorierung oder c) Personalbeurteilung

Schritt 4 c) Personalbeurteilung oder e) Personalhonorierung

Schritt 5 f) Personalentwicklung

Schritt 6 g) Personalentwicklung

Schritt 7 a) Personalaustritt

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 89
Personalwesen

3. Planung des Personalbestands und Rekrutierung

Vervollständigen Sie die folgende Struktur, indem Sie die Felder, welche mit einem «?» versehen sind, mit
den passenden Stichworten ausfüllen.
Personal­planung
Ziele:

? Richtige ­Anzahl
? Richtige ­Qualifikation

Personalrekrutierung

? Kurzfristiger Bedarf ? Langfristiger Bedarf

Interne Suche ? Externe Suche Interne Suche ? Externe Suche

Mitarbeitende leisten ? Angestellte mit ?Mitarbeitende über- ? Rekrutierung neuer


Mehrarbeit. ­befristeten Arbeits- nehmen neue Auf­ Mitarbeitenden auf
Definition

verträgen gaben oder intern eine dem Arbeitsmarkt


neue Stelle.

? Bedarf kann rasch gedeckt ? ?


– Keine Einarbei- werden. – Kostengünstiger – Grössere Auswahl
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tungszeit und meist schneller
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt – Neues Know-how
– Kennt Kundschaft – Kürzere Einarbei- von aussen
tungszeit – Struktur der
Vorteile

– Kleineres Selek­ ­Mitarbeitenden


tionsrisiko ­beeinflussbar
– Motivierend, weil
­interne Aufstiegs-
möglichkeit

„„ Überbelastung der ? ? ?
­Mitarbeitenden – Benötigt Einfüh- – Übergangene Mit­ – Suche ist aufwendig
„„ Eventuell demotivierend
rung ins Unterneh- arbeitende sind und teuer.
men unter Umständen – Grössere Gefahr
– Temporärkräfte unzufrieden. einer Fehlbesetzung
Nachteile

identifizieren sich – Eine andere Stelle


eventuell nicht aus- muss wieder be-
reichend. setzt werden.
– Relativ teuer – Kein neues Blut von
aussen

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90 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

4. Ablauf bei externer Rekrutierung

Ergänzen Sie die folgende Grafik.


a) Zählen Sie die Bestandteile einer Stellenbeschreibung auf.
b) Zählen Sie auf, welche Unterlagen bei einer Bewerbung eingereicht werden müssen.
Vorbereitung
Stelleninserat aufgrund einer Stellenbeschreibung a) Bestandteile einer Stellenbeschreibung:
Aufgaben, Verantwortung, Kompetenzen,
organisatorische Eingliederung, Stell­
vertreter- und Unterschriftsregelung

Bewerbungsunterlagen auf Vollständigkeit prüfen b) Unterlagen für eine Bewerbung:


Bewerbungsbrief (Motivationsschreiben),
Lebenslauf, Zeugnisse, R
­ eferenzen

Einladung zum

Interview (Vorstellungsgespräch) Begriff ? Assessment-Center


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

?Ein Gespräch zwischen Firmenvertretern Defini- Auswahlverfahren, bei dem Beobachter einen oder
und Bewerber, Bewerberin tion mehrere Bewerber in berufspraxisnahen Situationen
nach bestimmten Eignungskriterien bewerten

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 91
Personalwesen

W  7.1 Planung des Personalbedarfs und Rekrutierung


5. Ziele des Personalmanagements

Notieren Sie jeweils zwei Gründe, weshalb ein Unternehmen folgende Ziele verfolgt.
a) Mitarbeitende sollen die richtige Qualifikation haben für die Stelle, die sie besetzen.
– Überqualifizierte Mitarbeitende sind unterfordert und nicht ausgelastet,
weshalb sie möglicherweise eine passendere Herausforderung suchen.
– Unterqualifizierte Mitarbeitende fühlen sich überfordert, sind den Anforderungen
nicht gewachsen und bringen nicht die erwünschte Leistung.

b) Mitarbeitende sollen die Anstellungsbedingungen und die Entlöhnung als fair empfinden.
– Nur zufriedene Mitarbeitende arbeiten motiviert und produktiv.
– Nur zufriedene Mitarbeitende identifizieren sich mit dem Unternehmen und
verbreiten ein gutes Image.

c) Mitarbeitende sollen sich weiterentwickeln können, damit sie daran interessiert sind,
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im Unternehmen zu bleiben.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

– Personalrekrutierung ist aufwendig und teuer, weshalb es besser ist,


wenn Mitarbeitende länger bleiben.
– Die Anforderungen an eine Stelle verändern sich, weshalb Mitarbeitende sich
weiterentwickeln sollen.

d) Das Unternehmen will ein gutes Image als Arbeitgeber haben.


– Interessierte melden sich von selbst.
– Man kann die Besten auswählen.

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92 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

6. Personalrekrutierung

Nachfolgend sind Situationen beschrieben, bei welchen ein Personalbedarf entsteht. Leiten Sie für Nr. 1
und 2 jeweils eine oder zwei sinnvolle Massnahmen ab und kreuzen Sie an, wie der Bedarf gedeckt wird.
Für Nr. 3 suchen Sie nach einer passenden Situation.
Nr. Situation Massnahme Kurzfristiger Langfristiger
­Personalbedarf ­Personalbedarf
Interne Externe Interne Externe
Suche Suche Suche Suche
1 In der Abteilung C ist eine Mitarbeitende der Abtei- x   
­Mitarbeiterin krank. Sie wird lung C teilen die Arbeit
­voraussichtlich einen Monat unter sich auf und über-
fehlen.
brücken den Ausfall.

2 Die Abteilungsleiterin verlässt 1) Intern wird nach einem   x


 
auf eigenen Wunsch das Unter­ möglichen Nachfolger /
nehmen. Ihre Kündigungsfrist einer möglichen
beträgt sechs Monate.
­Nachfolgerin gesucht.

2) Die Stelle wird extern    x



ausgeschrieben, und es
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wird auf dem Arbeits-
markt gesucht.

3 Bsp. kurz vor Weihnachten Befristeter Einsatz einer  x


  
gibt es wesentlich mehr ­temporären Arbeitskraft
Arbeit, die nach kurzer
Einführung von jeder Per-
son erledigt werden kann.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 93
Personalwesen

E  7.2 Betreuung während des Anstellungsverhältnisses


7. Personaladministration

Umschreiben Sie, was die folgenden Begriffe im Rahmen der Personaladministration beinhalten, und
geben Sie Beispiele an.
Begriff Umschreibung, Beispiel
Lohnwesen Lohnabrechnungen werden erstellt und verbucht, Lohnzahlungen werden
­veranlasst.

Präsenz- und Die Arbeitszeit (z. B. Stempeluhren) und die Absenzen (z. B. Arzt­zeugnisse)
­Fehlzeiten werden kontrolliert.

Ferien Die Anzahl verbrauchter Ferientage wird kontrolliert.

Personaldossiers Alle relevanten Dokumente werden gesammelt (z. B. Bewerbungsunterlagen,


Protokolle zu Jahresgesprächen).

Korrespondenz Briefe und Dokumente werden verfasst (z. B. Stelleninserate, Absagen,


­Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, Zeugnisse, Kündigungen).

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
8 . Lohnarten

a) Ordnen Sie folgende Lohnarten der jeweils richtigen Beschreibung zu.

Zeitlohn Provision Naturallohn Gratifikation


Akkordlohn Prämienlohn Erfolgsbeteiligung

Beschreibung Lohnart
Lohn, der mit einer grösseren Anzahl gefertigter Stück zunimmt. Akkordlohn

Vergütung, die freiwillig aus einem Sonderanlass ausbezahlt wird. Gratifikation

Nicht geldwerte Vergütung Naturallohn

Vertraglich vereinbarter Monatslohn Zeitlohn

Entschädigung, die bezahlt wird, wenn der Mitarbeitende das vertraglich Provision
vereinbarte Ziel erreicht.

Vertraglich vereinbarte Beteiligung am gesamthaft erwirtschafteten Erfolgsbeteiligung


­Gewinn oder Umsatz

Lohn bestehend aus einer Entschädigung für die zeitliche Anwesenheit Prämienlohn
und für das Erreichen vertraglich vereinbarter Ziele

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94 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

b) Nennen Sie die Fachbegriffe für die im Folgenden beschriebenen Lohnarten. Begründen Sie Ihre
Antworten.

1) Philipp Nüsseler erhält als Lernender im 2. Lehrjahr einen Bruttolohn von CHF 1050 pro Monat.

Zeitlohn, weil er jeden Monat gleich viel Lohn erhält


2) Zum 50. Jubiläum des Unternehmens erhalten alle 150 Mitarbeitenden CHF 100 geschenkt.

Gratifikation, da es eine einmalige Zahlung ist und vom Arbeitgeber freiwillig


bezahlt wird


3) Das Team, in welchem Stephanie Mäder als Lernende arbeitet, hat die Umsatzziele erreicht.
Auch Stephanie Mäder erhält CHF 50 zusätzlich zum Lohn ausbezahlt.
Prämienlohn, weil bei Zielerreichung ein Leistungsanteil ausbezahlt wird


4) Die Hauswartsfamilie wohnt vergünstigt in der Dienstwohnung in einem Nebengebäude.

Naturallohn, denn es wird kein Geld ausbezahlt, aber es ist ein sog. geldwerter
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Vorteil Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt


5) Bauer Norbert Engler bezahlt bei der Kirschenernte nach kg geerntete Früchte. Jeden Abend
rechnet er mit den Pflückerinnen und Pflückern ab.
Akkordlohn, weil je mehr kg Kirschen geerntet, desto mehr Lohn.
Die Lohnhöhe ist allein von der Leistung abhängig.


6) Die Unternehmungsführung erhält sie, wenn die im Voraus festgelegten Gewinnziele am
­Jahresende erreicht worden sind.
Erfolgs-, Gewinnbeteiligung, da Auszahlung an das erzielte Geschäftsergebnis
gebunden ist und da Ziel im Voraus festgelegt ist


7) Jedes Jahr erhalten alle Angestellten einen Gutschein über CHF 50 für den Einkauf unter­
nehmenseigener Produkte.
Naturallohn, denn die Mitarbeitenden erhalten Waren und kein Geld.
Der Gutschein wird jedes Jahr ausgehändigt.


8) Zum 10 -jährigen Dienstjubiläum erhalten die Angestellten eine Goldmünze geschenkt.

Gratifikation, da es ein Geschenk ist, das freiwillig gemacht wird. Es ist einmalig.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 95
Personalwesen


9) Die Bankangestellten erhalten ihn jeweils am 25. des Monats auf das Bankkonto
­gutgeschrieben.
Zeitlohn, weil der Monatslohn umschrieben wird

10) Das Geschäft bezahlt das Handy-Abonnement, welches eine Flatrate beinhaltet.
Das Smartphone darf auch privat genutzt werden.
Naturallohn, da kein Geld ausbezahlt, aber es stellt einen geldwerten Vorteil dar

11) Nach massiven Umsatz- und Gewinneinbussen im letzten Jahr fehlt dieses Entgelt.

Erfolgsbeteiligung, da die Auszahlung vom erzielten Geschäftsergebnis


abhänig ist

12) Ein Maurer erhält ihn je Quadratmeter korrekt gemauertes Stück Wand.

Akkordlohn, weil das einen Bezug zur Leistung umschreibt

13) Nebst dem Monatslohn erhält das Verkaufspersonal jeden Monat eine Vergütung, wenn die
vorgegebenen Umsatzziele erreicht worden sind.
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Zeitlohn und Prämienlohn,
Persönliches Exemplarweil zumRuizMonatslohn
von Nicolle eine Zulage bezahlt wird, wenn das
Paez, 8172 Niederglatt

vereinbarte Umsatzziel erreicht ist

c) Ordnen Sie die Begriffe: «Zeitlohn» und «Akkordlohn» den folgenden Grafiken zu. Begründen Sie
Ihre Wahl.

Lohnhöhe Lohnhöhe

Leistung Leistung

Begründung Begründung

Akkordlohn, da der Lohn mit zunehmender Zeitlohn, da der Lohn unabhängig von
­Leistung steigt der Leistung gleich hoch bleibt

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96 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

d) Bestimmen Sie für die folgenden Lohnarten, wonach sich die Höhe des Lohns richtet
(= Bemessungsgrundlage).
Lohnart Bemessungsgrundlage
Zeitlohn Zeitliche Anwesenheit (Präsenz)

Akkordlohn Anzahl gefertigte Stücke z. B. je Stunde

Provision Wert oder Anzahl selbst herbeigeführter Geschäfte wie Umsatz,


­Vertragsabschlüsse usw.

Prämie Erreichen eines bestimmten im Voraus festgelegten Ziels wie Umsatz,


­Gewinn durch einen Einzelnen

Erfolgsbeteiligung Erreichen eines bestimmten Geschäftsergebnisses


(Gewinn-, ­Umsatzhöhe)

Gratifikation Ereignis oder bestimmter Anlass

e) Notieren Sie zu jeder der folgenden Situationen einen Vorteil der Lohnart für die Arbeitnehmenden.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Situation Vorteil Arbeitnehmende
Marco Stilo arbeitet als Krankenpfleger – Er hat einen gesicherten Lohn, in der Höhe fest
im Spital. Er wird im Monatslohn bezahlt. ­vereinbart.
– Er kann seine Arbeit in Ruhe und mit Sorgfalt erledigen.

Petra Steiner arbeitet als Flachmalerin bei – Sie kann die Höhe des Lohns direkt beeinflussen.
der Peter Roth GmbH. Für die Arbeit, – Sie weiss genau, ob sie rasch genug arbeitet.
­welche sie jetzt ausführt, ist eine Sollzeit
vereinbart. Unterschreitet sie diese,
steigt der Lohn, weil sie mehr leisten kann.

Maria Sharap ist Versicherungsmaklerin. – Sicheres Grundeinkommen


Sie erhält nebst einem Monatslohn – Direkt beeinflussbare Lohnhöhe durch die Provision
für jeden abgeschlossenen Versicherungs­
vertrag eine Prämie ausbezahlt.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 97
Personalwesen

f) In einem Vereinssekretariat müssen 12 000 Kuverts mit einem Protokoll der Vereinsversammlung, der
Jahresrechnung und einem Einzahlungsschein bestückt, zugeklebt und mit Adresse versehen werden.
Mit dieser Arbeit wird eine externe Person beauftragt. Soll diese Arbeit im Zeit- oder Leistungslohn
bezahlt werden?
Nennen Sie Vor- und Nachteile der beiden Lohnarten aus Sicht des Vereins.
Lohnart Vorteile Nachteile
Zeitlohn Person arbeitet ohne Druck. Person hat kein Interesse die Arbeit
in möglichst wenig Zeit zu erledigen.
 Es kostet mehr.

Leistungslohn – Die Person ist interessiert Die sorgfältige Ausführung könnte


daran möglichst wenig Zeit zu leiden.
­verwenden.
– Die Arbeit ist rascher erledigt.

Welcher Leistungslohn wäre für diese Arbeit anwendbar?


Akkordlohn

Schlagen Sie je eine Massnahme vor, die sich eignet, um die Nachteile von Zeit- und Leistungslohn
zu beheben. © 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Lohnart Massnahme
Massnahme Zeitlohn Eine Zeitvorgabe machen

Massnahme Leistungslohn Die Kuverts nicht zukleben lassen und mitteilen, dass Stichprobeweise
Kontrollen gemacht werden.

9. «Angemessene» Löhne aus der Sicht verschiedener Anspruchsgruppen

a) Formulieren Sie für die folgenden Anspruchsgruppen deren Erwartung an gerechte Löhne,
und begründen Sie deren Standpunkt.
Anspruchs- Forderung Begründung
gruppe
Mitarbeitende Im Vergleich zur Konkurrenz Es demotiviert, wenn bei Konkurrenzunternehmen
mindestens gleichwertige für gleiche Arbeit mehr bezahlt wird.
Löhne, leistungsgerechte Mehr Geld im Portemonnaie erlaubt einen höheren
Löhne Lebensstandard.

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98 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Anspruchs- Forderung Begründung


gruppe
Konkurrenz Im Vergleich tiefere oder Es besteht die Gefahr, dass eigene Mitarbeitende
gleich hohe Löhne wegen des höheren Lohns abgeworben werden.

Gewerkschaften Hohe Löhne Diejenigen, welche die Leistung ­erbringen, sollen


dafür auch ­möglichst viel erhalten.

Eigenkapital­ Zur Konkurrenz vergleich- Eine hohe Lohnsumme wirkt sich negativ auf die
gebende bare, eher niedrigere Löhne Rendite des eingesetzten ­Kapitals aus.

Staat Mindestens existenzsi- Werden tiefe Löhne bezahlt, muss der Staat sozial
chernde Löhne schwächere Mit­glieder der Gesellschaft selbst
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
­finanziell unterstützen.

Öffentlichkeit, Hohe Löhne Hohe Löhne weisen auf einen attraktiven Arbeit­
poten­zielle Mitar­ geber, dessen Unter­nehmen gut läuft.
beitende

b) Gemäss Bundesverfassung muss für gleichartige Arbeit der gleiche Lohn bezahlt werden. Dies ist
auch als ein Gebot der «Gerechtigkeit» zu sehen.
Nennen Sie das Kriterium, mit dessen Hilfe man die Gleichartigkeit oder Unterschiedlichkeit von Ar­
beiten feststellt.
Anforderungen an die Arbeit

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 99
Personalwesen

10. Lohnbestandteile

Ordnen Sie die folgenden Faktoren den Lohnbestandteilen «Anforderungen an den Arbeitsplatz», «Sozi­
aler Anteil» und «Individuell beobachtete Leistung» zu.

Alter Zuverlässigkeit und Sorgfalt


Ausbildungsanforderungen Verantwortung
Menge und Qualität der Arbeit Familienstand
Führungsaufgaben Arbeitsbedingungen
Verhalten und Teamfähigkeit

Lohnbestandteil Faktoren
Arbeitsplatzanteil Ausbildungsanforderungen
Arbeitsbedingungen
Verantwortung
Führungsaufgaben

Sozialer Anteil Alter


Familienstand

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Leistungsanteil Zuverlässigkeit und Sorgfalt
Menge und Qualität der Arbeit
Verhalten und Teamfähigkeit

11. Personalbeurteilung

Stellenbeschreibung

Aufgaben:
„„ Akquisition von Neukunden
„„ Pflege der bestehenden Kundenbeziehungen

„„ Beantworten und Erledigen von Interessenten- und Kundenanfragen *

„„ Ausarbeiten von Offerten *

„„ Nachfassen von Offerten *

„„ Produkte- und Lösungsvorführungen für potenzielle und bestehende Kunden *

„„ Führen der Interessenten- und Kundenkartei (mittels E-Sales)

„„ Tägliches Führen einer Pendenzen- und Terminkontrolle (mittels E-Sales)

„„ Mithilfe bei der Durchführung von Verkaufsförderungsmassnahmen *

„„ Mithilfe (teilweise Organisation) bei der Vorbereitung / Durchführung von Ausstellungen *

„„ Einhaltung der vom Marketing erarbeiteten Verkaufspreise und -konditionen *

* c)
a) Formulieren Sie die ersten drei Aufgaben der Stellenbeschreibung so, dass eine individuelle
­Zielvereinbarung entsteht, welche als Grundlage für ein Mitarbeitergespräch dienen kann.
Der Beurteilungszeitraum beträgt sechs Monate.

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100 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Zielvereinbarung:
– Akquisition von 15 – 18 Neukunden
– Persönlicher Kontakt zu allen bestehenden Kunden
– Interessenten- und Kundenanfragen innerhalb von zwei Tagen beantworten und
erledigen

Erklären Sie allgemein, was bei der Formulierung von Leistungszielen beachtet werden muss.
Die Ziele müssen beeinflussbar, wesentlich, erreichbar und messbar sein, damit ein Soll-
Wert gegeben ist, mit dem die Leistung der Mitarbeitenden verglichen werden kann.

b) Erklären Sie allgemein, wer die Beurteilung der Zielerreichung vornimmt und wie Mitarbeitende
­erfahren, wie gut sie die Ziele erreicht haben.
Im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs beurteilt die vorgesetzte Person die
Zielerreichung.

Es wird nicht nur beurteilt, ob die Ziele der Leistungsvereinbarung erreicht worden sind.
Nennen Sie zwei©weitere Beurteilungsgegenstände.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Erbrachte Leistung
Verhalten

c) Markieren Sie in der Stellenbeschreibung die Aufgaben, die sich dazu eignen, nicht allein
von den Vorgesetzten beurteilt zu werden. Begründen Sie Ihre Wahl.
– Beantworten und Erledigen von Interessenten- und Kundenanfragen
– Ausarbeiten von Offerten
– Nachfassen von Offerten
– Produkte- und Lösungsvorführungen für potenzielle und bestehende Kunden
Dazu können Kunden befragt werden, die beurteilen können, ob sie mit der Beratung
und den Vorführungen zufrieden waren.
– Mithilfe bei der Durchführung von Verkaufsförderungsmassnahmen
– Mithilfe (teilweise Organisation) bei der Vorbereitung / Durchführung von
Ausstellungen
– Einhaltung der vom Marketing erarbeiteten Verkaufspreise und -konditionen.
Dazu können Kolleginnen und Kollegen der gleichen Hierarchiestufe befragt werden,
die beurteilen, ob tatsächlich mitgeholfen und organisiert wurde.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 101
Personalwesen

d) Schlagen Sie vor, wie vorgegangen werden soll, wenn Mitarbeitende gute Leistungen erbringen,
aber die gesetzten Ziele nicht erreicht haben.
Im Gespräch sollen die Ursachen bestimmt werden und es soll abgeklärt werden, ob
ein Weiterbildungsbedarf besteht.
Die Ziele werden neu gesetzt und allenfalls auch Konsequenzen angesprochen, die
ergriffen werden, wenn die Ziele erneut nicht erreicht werden sollten.

12. Personalentwicklung

Erklären Sie, weshalb Personalentwicklung sowohl für Mitarbeitende wie auch für Unternehmen eine
sogenannte Win-win-Situation darstellen, d. h. eine Situation, von welcher beide Seiten profitieren.
Mit Personalentwicklung ist gemeint, dass Mitarbeitende zusätzliche Kompetenzen
erwerben oder Stärken ausbauen resp. an Schwächen arbeiten.
Dies geschieht im Betrieb oder mittels Weiter- und Fortbildung oder Umschulung.
Für den Mitarbeitenden besteht der Gewinn in der persönlichen Bereicherung, aber
auch in der Chance, auch künftig
© 2023 Verlag SKV ins Mitarbeiterportfolio
AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, zu passen.
3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Das Unternehmen erreicht damit, dass die Kompetenzen der Mitarbeitenden
ausgebaut und auf die Zukunft hin ausreichend sind.

W  7.2 Betreuung während des Anstellungsverhältnisses


13. Lohnarten

a) Zählen Sie auf, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit ein Akkordlohn bezahlt
­werden kann.
– Die Leistung muss exakt messbar sein.
– Der / die Mitarbeitende steuert selbst die Leistungsmenge oder die Zeit,
die er oder sie für eine bestimmte Arbeit benötigt.
– Es muss immer genug Arbeit vorhanden sein.
– Es muss eine Arbeit sein, bei der die Unfallgefahr nicht stark ansteigt, wenn sie
rasch erledigt wird.

b) Erklären Sie, weshalb ein Chirurg nicht im Akkordlohn bezahlt werden sollte.
Das Ziel seiner Arbeit ist nicht das Tempo oder die Anzahl Operationen je Tag,
sondern die Qualität und das Gelingen der Operationen.
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102 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

c) Eine Mitarbeitende leistete im Monat Oktober folgende Akkordarbeiten:


480 Stück zu je 14 Minuten Zeitgutschrift
200 Stück zu je 21 Minuten Zeitgutschrift
170 Stück zu je 8 Minuten Zeitgutschrift
Der Lohnansatz beträgt CHF 18 pro Stunde.
Berechnen Sie den Bruttolohn für den Monat Oktober.

480 × 14 Min. = 6 720 Min.


200 × 21 Min. = 4 200 Min.
170 × 8 Min. = 1 360 Min.
Total = 12 280 Min. oder 204 Std. 40 Min. × CHF 18 je Std. = CHF 3 684

d) Bei Coiffeure Benitissimo erhalten die Angestellten Coiffeure und Coiffeusen einen Monatslohn und
Ende Monat jeweils individuell Provisionen. Im Dezember verteilen sie der Kundschaft Gutscheine
für 20 % Rabatt auf Leistungen, welche die Kundschaft im Januar bezieht.
Michelle Klauser bedient im Januar ausschliesslich Kundschaft, die Gutscheine einlöst. Ende Januar
staunt sie nicht schlecht, als die Chefin ihr 20 % von der Provision abzieht. Sie ist der Ansicht, dass
das nicht korrekt ist. Erklären Sie, weshalb sich Michelle Klauser irrt.
Provisionen sind auf
© 2023 Geschäfte
Verlag (Umsatz,
SKV AG: W&G anwenden Vertragsabschlüsse)
und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungengeschuldet, die eine
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Mitarbeitende selbst schafft. Wenn die Kundschaft Gutscheine einlöst, gilt nur
80 % des Umsatzes als selbst geschaffen.

e) Notieren Sie zu jeder der folgenden Situationen einen Vorteil der Lohnart für den Arbeitgebenden.
Situation Vorteil Arbeitgebende
Das Pflegefachpersonal eines Privatspitals «Einfache» Lohnabrechnung
erhält Monatslöhne ausbezahlt.

Zu speziellen Anlässen bezahlt das Unter­ Freiwillig, in der Höhe variabel gestaltbare Belohnungen
nehmen Gratifikationen.

Für jeweils 50 positive Rückmeldungen Das Verhalten des Personals ist direkt beeinflussbar.
von Kunden erhält das Verkaufspersonal
eine Provision ausbezahlt.

Das Unternehmen erlaubt den privaten Es gibt keine Lohnzahlung, wirkt aber motivierend.
­Gebrauch der Geschäftsfahrzeuge.

Die Mitarbeitenden erhalten mehr Lohn, je Mitarbeitende sind motiviert rascher zu arbeiten. ­
mehr Kirschen sie in einer Stunde ernten. Die Leistungsstarken fühlen sich belohnt.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 103
Personalwesen

14. Personalrekrutierung und Lohnarten

Ein Unternehmen, welches zahnmedizinische Produkte herstellt und diese direkt an Zahnärztinnen und
Zahnärzte absetzt, will neu die Westschweiz bearbeiten.
Dafür wird eine neue Aussendienstmitarbeiterin oder ein neuer Aussendienstmitarbeiter angestellt.
Bei der Rekrutierung soll ausser auf einwandfreie Sprachkenntnisse auch auf Kenntnisse im Medizinal­
bereich, auf Berufserfahrung als Aussendienstmitarbeitende/-r sowie auf Zuverlässigkeit, Entscheidungs­
freudigkeit und Selbstständigkeit geachtet werden.
Dazu muss die Person ein gewinnendes äusseres Erscheinungsbild abgeben, sicher auftreten und eine
gute Gesprächskultur im Interview beweisen.
Sie muss pünktlich und entsprechend der ihr mit der Einladung zugestellten Unterlagen gut vorbereitet
kommen.
a) Es gehen 30 Bewerbungen ein. Sie erhalten den Auftrag, die Bewerbungen zu sortieren und un­
vollständige Bewerbungsunterlagen wegzulegen. Zählen Sie auf, was vollständige Bewerbungsunter­
lagen beinhalten müssen.
Bewerbungsbrief (Motivationsschreiben)
Lebenslauf
Zeugnisse (Nachweis von Berufserfahrung und Sprachkenntnissen)
Referenzen
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
b) Unvollständige Bewerbungen werden mit einem Absagebrief zurückgeschickt. In welcher Abteilung
wird diese Arbeit erledigt?
Personaladministration

c) Nachdem die Vorgesetzte fünf Bewerbungen ausgesucht hat, sollen die Bewerberinnen und
­Bewerber zum Interview eingeladen werden. Sie bereiten die Briefe und die Unterlagen vor. Zählen
Sie auf, welche Dokumente Sie beilegen.
Leitbild des Unternehmens, Organigramm
Produktinformationen / Prospekte (laut Einleitung sollen die Personen vorbereitet
kommen)

d) Ihre Vorgesetzte möchte wissen, wie Sie sich den Ablauf des Interviews vorstellen. Zählen Sie einen
Ablauf auf, bei welchem die Personen, die «sprechen», abwechseln.
Vorstellen des Unternehmens (es reden Vertreter des Unternehmens)
Nähere Auskünfte vom Kandidaten, von der Kandidatin erhalten
Vorstellen des Jobs mit den Aufgaben und Erwartungen, der Honorierung,
den Arbeitsbedingungen (es reden Vertreter des Unternehmens)

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104 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

e) Die Hauptaufgabe besteht darin, alle Zahnärztinnen und Zahnärzte in den drei Kantonen zu besuchen,
das Unternehmen und die Produkte vorzustellen, eine Kundenbeziehung aufzubauen und die Pro­
dukte zu verkaufen. Alle Zahnärztinnen und Zahnärzte sollen möglichst rasch ein erstes Mal besucht
werden. Bestellungen und Tätigkeitsberichte werden per Internet «nach Basel in die Zentrale ge­
schickt». Der vertragliche Lohnvorschlag des Unternehmens lautet wie folgt:
Grundlohn CHF 3600 monatlich
Zusätzlich für jeden fünften Arztbesuch pro Tag CHF 200 Prämie und 5 % Provision je CHF 2500 Tages­
umsatz.
1) Bestimmen Sie die Lohnarten in diesem Vorschlag.

Zeitlohn von brutto CHF 3600


Leistungslöhne:
– Prämienlohn bei mindestens fünf Besuchen je Tag
– Provisionslohn bei Tagesumsatz von mindestens CHF 2500

2) Erklären Sie, welche Ziele mit den beiden Leistungslohnbestandteilen verfolgt werden.

– Prämie: Möglichst rasch sollen alle Zahnärzte und Zahnärztinnen ein erstes
Mal besucht werden.
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– Provision:Persönliches
Es sollen möglichst
Exemplar viele
von Nicolle Ruiz Paez, Produkte
8172 Niederglatt verkauft werden.

3) Erklären Sie, weshalb auch ein Zeitlohn bezahlt wird.

– Nicht alle Arbeiten sind leistungsbezogen, so z. B. die Erfassung des Kunden-


stamms, die Eingabe der Bestellungen und das Berichtschreiben.
– Für den Mitarbeitenden, die Mitarbeitende gibt es eine soziale Sicherheit.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 105
Personalwesen

15. Personalbeurteilung

Schildern Sie, wie in Ihrem Lehrbetrieb die Personalbeurteilung abläuft, oder wie Sie es gern haben möch­
ten. Gehen Sie folgenden Leitfragen nach:
„„ Findet ein Beurteilungsgespräch mit Zielvereinbarung statt?

„„ Wie oft?

„„ Wer führt es durch?

„„ Wie lange dauert es?

„„ Werden Dokumente erstellt?

„„ Waren Sie zufrieden mit dem Ablauf?

– Wenn ja, was hat Ihnen gut gefallen?


– Wenn nein, was würden Sie anders machen?
Individuelle Lösung

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

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106 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

E  7.3 Personalaustritte
16. Austrittsgründe

a) Vervollständigen Sie die folgende Darstellung mit den fehlenden Austrittsgründen.


Austrittsgründe

Austrittsgründe

Grund beim Mitarbeitenden Gegenseitiges Einvernehmen Grund bei den Arbeitgebenden

Tod des Mitarbeitenden Kündigung Kündigung

Pensionierung
(Alter)

b) In der Übersicht von a) fehlt ein Austrittsgrund. Nennen Sie ihn und e­ rklären Sie, weshalb er oben
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fehlt.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Beendigung durch Ablauf des Vertrags bei befristeten Arbeitsverhältnissen.


Die Beendigung erfolgt automatisch, ohne Handlung oder Eintritt eines speziellen
Ereignisses.

17. Personalaustritte

Ergänzen Sie die folgende Tabelle mit den zutreffenden Austrittsgründen.


Ereignis Austrittsgrund
Petra Berger verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch Kündigung durch Arbeitnehmerin
per 31. 5.

Mirko Savic sucht nach der Lehre eine neue Stelle. Ablauf des Arbeitsvertrags

Marthe Kleiner feiert ihren 64. Geburtstag. Pensionierung

Roger Gschwind wird dabei erwischt, wie er für CHF 100 Kündigung durch Arbeitgeber
­Briefmarken entwendet.

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8 Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Risiken, Versicherungen und


Vorsorge

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 109
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

E  8.1 Risiken
1. Risiken erkennen

Beschreiben Sie mögliche Risiken, die auftreten können, wenn Daniel Peterhans mit Freunden im Auto
von Basel nach Zürich fährt:
Daniel verursacht einen Autounfall und beschädigt ein anderes Auto, dessen Lenker wird
verletzt und Daniel selbst muss ins Spital. Sein Auto ist auch beschädigt. Mitfahrer von
Daniel werden beim Unfall verletzt. Andere Risiken sind denkbar, wie z. B. eine Panne, die
die Weiterfahrt verunmöglicht, oder Ähnliches.

2. Umgang mit Risiken

Führen Sie die Risikoanalyse für Daniel Peterhans durch, der mit dem Auto von Basel nach Zürich fährt.
Ergänzen Sie die leeren Felder:
Risikoanalyse Beispiel Daniel Peterhans

Risiko erkennen Daniel weiss, dass er unterwegs eine Panne haben oder in einen Unfall verwickelt
© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
werden kann oder sogar selbst einen Unfall verursachen kann.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Risiko vermeiden Daniel fährt nicht nach Zürich.

Risiko vermindern Daniel lässt seinen Wagen regelmässig kontrollieren (Service), er fährt vorsichtig und
hält sich an die Höchstgeschwindigkeitsvorschriften.

Möglichen Schaden Daniel schliesst eine Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung ab für Schäden, welche er


überwälzen anderen Personen oder Sachen zufügt, und eine Vollkaskoversicherung für Schäden am
­eigenen Fahrzeug, wenn er der Unfallverursacher ist.

Risiko selbst tragen Daniel fährt mit dem Wagen nach Zürich und nimmt in Kauf, dass er den Risi­
ken ausgesetzt ist und er durch einen Unfall auch Schaden erleiden kann, der
«nicht mit Geld ersetzt werden kann».

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122 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

3. Finanzieller Schaden

Notieren Sie, welche finanziellen Folgen aus folgenden Situationen entstehen, und bestimmen Sie, wer
oder was geschädigt wird.
P = Versicherte Person wird geschädigt.
S = Gegenstände der versicherten Person werden beschädigt oder gestohlen.
V = Es entstehen Ansprüche auf das Vermögen der versicherten Person.
Situation Finanzieller Schaden Wer oder was nimmt
Schaden?
P S V
Ein Gewitter verursacht eine Überschwem- Kosten für die Ersatzanschaffung  x
 
mung in einer Wohnung. Es entstehen
­Schäden an Teppichen, Möbeln und anderen
­beweglichen ­Gegenständen.

Hagel verursacht Schäden am eigenen Kosten für das Ausbeulen  x


 
­Fahrzeug.

Fabio Sticca verursacht einen Autounfall, Kosten für Reparaturen am eigenen  x


 
bei dem sein Wagen an der Seite beschädigt Fahrzeug
wird.

Beim Unfall, den Fabio Sticca verursacht, Kosten für Reparaturen und medi­   x

wird auch ein anderes Auto beschädigt und zinische Behandlung
die Fahrerin erleidet Knochenbrüche.
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Petra Eugsters Hund beisst den Nachbarn. Kosten für medizinische Behandlung   x

Benni Schuster erkrankt an einer Grippe. Behandlungskosten x


  

Fränzi Meier stürzt im Bürogebäude Behandlungskosten, evtl. Lohnausfall x


  
eine Treppe hinunter und bricht sich das
Hand­gelenk.

Am Sonntag bricht sich Beat Huber Behandlungskosten, evtl. Lohnausfall x


  
das Handgelenk, als er beim Mountainbike-
fahren stürzt.

Bea Kleins Eltern kommen bei einem Bestattungskosten, finanzielle Not x


  
­Auto­unfall ums Leben. der Hinterlassenen

Florian Breuer verliert seinen ­Arbeitsplatz, Verlust des Einkommens x


  
weil das Unternehmen die Produktion
­reduziert.

Martin Heimer geht mit 65 Jahren in Pension. Verlust des Einkommens x


  

Nach einem Arbeitsunfall kann Laura Bagutti Kosten für Wiedereingliederung durch x
  
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Umschulung
an dieser Stelle ein­gesetzt werden.

Claudia Fortunato, Bankfachfrau, wird Mutter. Vorübergehender Einkommensverlust x


  

Ernesto Grassi besucht einen Vorübergehender Einkommensverlust x


  
­W iederholungskurs des Militärs.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 123
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

4. Funktionsweise von Versicherungen

Beschreiben Sie in ganzen Sätzen die Funktionsweise von Versicherungen, indem Sie die nachfolgenden,
alphabetisch geordneten Fachbegriffe in einen logischen Zusammenhang bringen.
Finanzieller Schaden, Gefahrengemeinschaft, Gesetz der grossen Zahl, Leistungen, Prämien, Risiko,
Risiko­ausgleich, Versicherungsgeber, Versicherungsnehmer
Innerhalb einer Gefahrengemeinschaft erleiden immer nur einzelne Mitglieder einen
finanziellen Schaden, verursacht durch irgendein gemeinsames Risiko. Nach dem Gesetz
der grossen Zahl führen die Prämien aller Versicherungsnehmer zu einem Risikoausgleich.
Die Versicherungsgeber erbringen im Schadenfall die Leistungen.

W  8.1 Risiken
5. Umgang mit Risiken

Jessica Filosi geht Snowboard fahren. Ergänzen Sie links die Schritte im Umgang mit Risiken.
Beispiel Jessica Filosi © 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
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Risiko selbst tragen Jessica geht Snowboard fahren und «übernimmt» damit alle übrigen Risiken selbst.

Risiko vermindern Jessica zieht Rücken- und Kopfschutz an, fährt vorsichtig und rücksichtsvoll und
nimmt das Board mit ins Restaurant.

Risiko erkennen Jessica merkt, dass sie andere Personen oder sich selbst verletzen kann. Sie weiss
auch, dass das Board gestohlen werden könnte.

Risiko vermeiden Jessica geht nicht Snowboard fahren.

Risiko überwälzen Jessica schliesst eine Privathaftpflichtversicherung ab für Schäden, welche sie anderen
­Personen zufügt, eine Nichtbetriebsunfallversicherung für Schäden, die sie selbst
­erleidet bei einem Unfall, und eine Diebstahlversicherung für das Snowboard.

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124 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

6. Leistungskürzung

Folgende Frage stellt ein Leser in einem Ratgeber:

Ein Bekannter von mir hat eine Autokollision mit Perso- Gewichtspromillen festgestellt. Wie reagiert seine Motor-
nen- und Sachschäden verursacht. Beim Alkoholtest durch fahrzeug-Versicherung?
die Polizei wurde eine Blutalkoholkonzentration von 0,7

a) Zur Beurteilung des Sachverhalts erhalten Sie folgende Zusatzinformationen:

Gemäss den gesetzlichen Bestimmungen ist grundsätzlich destens 0,5 Gewichtspromillen festgestellt oder eine Al-
die Leistungspflicht des Versicherers eingeschränkt, wenn koholmenge im Körper nachgewiesen wird, die zu einer
der Versicherungsnehmer, Versicherte oder Anspruchsbe- Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,5 Gewichts-
rechtigte ein Schadenereignis grobfahrlässig herbeiführt. promillen führt. Für Neulenker mit dem Führerausweis auf
Bei Alkohol am Steuer ist eine grobe Fahrlässigkeit dann Probe gilt eine Nulltoleranz resp. ein gesetzlicher Grenz-
erwiesen, wenn eine Blutalkoholkonzentration von min- wert von 0,1 Promillen.

Beantworten Sie die Frage des Lesers aufgrund des Sachverhalts und der Zusatzinformationen.
Verursacht ein Lenker unter Alkoholeinfluss einen Unfall, so gilt dies als grobfahr-
lässiges Handeln, wenn die Blutalkoholkonzentration 0,5 Gewichtspromillen
übersteigt. Die Leistungspflicht des Versicherers ist dann grundsätzlich eingeschränkt.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Dies ist hier der Fall.

b) Sie lesen nun die Antwort des Schweizerischen Versicherungsverbands:

Wurde ein Schadenfall in angetrunkenem Zustand verur- des grobfahrlässigen Verhaltens aufgrund der Bestimmun-
sacht, so ist gemäss Strassenverkehrsgesetz der Haftpflicht- gen des Versicherungsvertragsrechtes vorgenommen – bei
Versicherer verpflichtet, Rückgriff zu nehmen. Bei der Be- der Bemessung der Kürzung wird ebenfalls allen Umstän-
messung des Regresses wird der Schwere des Verschuldens den Rechnung getragen. Alkohol am Steuer kann also
und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der betreffen- beim fehlbaren Lenker – nebst Führerausweisentzug, einer
den Person Rechnung getragen. Für die anderen Branchen hohen Busse und anderen Unannehmlichkeiten – zu sehr
der Motorfahrzeug-Versicherung (z. B. Kasko) ist eine Leis- hohen finanziellen Belastungen führen.
tungskürzung nicht gesetzliche Pflicht. Sie wird aber wegen

Quelle: www.med.svv.ch

1) Erklären Sie, was mit Regress genau gemeint ist.

Regress bedeutet Rückgriff auf den Schadenverursacher. Die Versicherung


hat dem Geschädigten Geld bezahlt, das sie dann vom Schadenverursacher,
ihrem Versicherten, zurückfordert.

2) Zählen Sie die rechtlichen Konsequenzen auf, die im geschilderten Fall auf den Verursacher
des Schadens zukommen.
Führerausweisentzug, Busse, Rückgriff durch den Versicherer

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 125
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

3) Bei welchem Risiko muss der Versicherer aufgrund des Strassenverkehrsgesetzes Rückgriff n
­ ehmen?
Bei welchem Risiko kann er Regress nehmen aufgrund der vertraglichen Bestimmungen?
Risiko

Regress gemäss StVG Eigenes Vermögen kommt zu Schaden

Regress gemäss Vertrag Gegenstände kommen zu Schaden

7. Aussagen beurteilen

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind. Falsche Aussagen korrigieren Sie auf
der Zeile darunter.
R F Aussage

x
  Wenn von Risiken die Rede ist, geht es im Zusammenhang mit Versicherungen um Gefahren, denen
man ausgesetzt ist.

 x
 Es können nur Personen oder Gegenstände zu Schaden kommen.

Auch das ©eigene Vermögen


2023 Verlag kann
SKV AG: W&G zu Schaden
anwenden und verstehen,kommen.
E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

x
  Kosten, Wertverminderung von Sachwerten oder Zahlungen von Geldforderungen sind typische Bei-
spiele für finanzielle Schäden.

 x
 Beim Umgang mit Risiken werden vier Schritte unterschieden: Risiko vermeiden, Risiko vermindern,
mögliche Schäden überwälzen oder Risiko selbst tragen.

Es sind fünf Schritte. Es fehlt «Risiko erkennen und bewerten».

 x
 Versicherungen funktionieren nach dem Prinzip, dass im Voraus Prämien bezahlt werden, die bei
Schadenfreiheit zurückerstattet werden.

Versicherungen funktionieren nach dem Prinzip des Risikoausgleichs. D. h., dass


­diejenigen, die keine Schäden erleiden, für diejenigen bezahlen, die wegen Schäden
Leistungen beziehen müssen.

 x
 Der Risikoausgleich funktioniert sehr gut, wenn es wenige Versicherte gibt und von ihnen viele einen
Schaden erleiden.

Es braucht viele Versicherte und möglichst wenig Geschädigte.

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Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

R F Aussage

x
  Versicherungsprämien steigen, wenn die Höhe der Leistungen an geschädigte Versicherte stark steigt,
aber die Zahl der Versicherten gleich gross bleibt.

 x
 Versicherer sind immer verpflichtet, die Leistungen zu bezahlen, wenn ein Schaden eintritt.

Es gibt zwei Situationen (Wagnis und Regress), in denen die Versicherer die
­Leistungen kürzen resp. vom Versicherten zurückverlangen.

x
  Regress nehmen bedeutet, dass die Versicherer vom Schadenverursacher, der ihr Versicherter ist, Geld
zurückfordern.

E  8.2 Arten von Versicherungen


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
8 . Risiken und Versicherungen

a) Verbinden Sie jede Versicherung mittels Linie mit der jeweiligen Leistung, die sie im Schadenfall
­erbringt.

Leistung

Zahlung von Taggeldern zum Ausgleich von


Versicherung ­Erwerbsausfall

Alters- und Hinterlassenen­ Zahlung des Verdienstausfalls während ­Militär


versicherung (AHV ) oder Mutterschaft

Arbeitslosenversicherung (ALV ) Beheben oder Mindern der gesundheit­lichen


und wirtschaftlichen Folgen von U
­ nfällen
Berufliche Vorsorge (BV )
Monatliche Rentenzahlung bei Erwerbs­ausfall
Erwerbsersatzordnung (EO)
durch Pensionierung
Invalidenversicherung (IV )
Monatliche Rentenzahlung bei Erwerbs­ausfall
Krankenversicherung durch Pensionierung

Lebensversicherung Kapital im Todesfall oder bei Erleben

Unfallversicherung Monatliche Rentenzahlung sowie (wenn immer


möglich) berufliche Eingliederungsmassnahmen

Kosten, die durch Krankheit entstanden sind

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 127
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

b) Bei den Kranken- und den Unfallversicherungen gibt es jeweils zwei Arten. Notieren Sie die Namen
und welche Leistung die Versicherung im Schadenfall erbringt.
Name Leistung

Grundversicherung Zahlung der Kosten entstanden durch Krankheit gemäss


­Gesetz

Zusatzversicherung Zahlung zusätzlicher Kosten entstanden durch Krankheit


­gemäss Vertrag

Berufsunfallversicherung Beheben oder Mindern der gesundheitlichen und wirtschaft­


lichen Folgen von Unfällen bei der Arbeit sowie Berufskrank­
heiten

Nichtberufsunfallversicherung Beheben oder Mindern der gesundheitlichen und wirtschaft­


lichen Folgen von Unfällen in der Freizeit und auf dem Arbeits­
weg

c) Nennen Sie die Versicherungen aus a) und b), für die keine Versicherungspflicht (kein Obligatorium)
besteht.
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– Zusatzversicherung derExemplar
Persönliches Krankenversicherung
von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

– Nichtberufsunfallversicherung für Personen mit weniger als 8 Stunden Erwerbs-


arbeit pro Woche beim gleichen Arbeitgeber
– Lebensversicherung

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Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

9. Risiken – Versicherungen

Geben Sie zu jedem Risiko an, welche Versicherung dafür Leistungen erbringt. Kreuzen Sie an, wer oder
was zu Schaden kommt und ob ein mögliches Ereignis obligatorisch versichert werden muss.
P = Versicherte Person kommt zu Schaden.
S = Gegenstand (Sache) der versicherten Person kommt zu Schaden.
V = Vermögen der versicherten Person kommt zu Schaden.
Risiko Versicherung Schaden für Obligatorium
P S V Ja Nein
Mutterschaft Erwerbsersatzordnung (EO) x
   x
 

Krankheit Krankenversicherung x
   x
 

Schäden am eigenen Fahrzeug, Teilkaskoversicherung  x


   x

­entstanden durch Hagel.

Erwerbsausfall wegen Alter – Alters- und Hinterlassenen­ x


   x
 
versicherung (AHV)
– Berufliche Vorsorge (BV)

Unfall während der Erwerbs­arbeit Berufsunfallversicherung x


   x
 
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x x
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Schäden an Teppichen, Möbeln und Hausrat- / Mobiliarversiche­     
anderen beweglichen ­Gegenständen rung

Sachbeschädigung von fremdem Privathaftpflichtversicherung   x


  x

­Eigentum

Hundebiss an Drittperson Privathaftpflichtversicherung   x


 x
 x

( je nach Kanton obligatorisch)

Invalidität Invalidenversicherung (IV) x


   x
 

Schäden am fremden Fahrzeug Motorfahrzeug-Haftpflicht­   x


 x
 
durch Unfall versicherung

Eigenes Ableben Todesfall-Risikoversicherung x


    x

Schäden am eigenen Fahrzeug Vollkaskoversicherung  x


   x

durch Unfall

Unfall in der Freizeit Nichtberufsunfallversicherung x


   x
 
(ab 8 Std. Wochenarbeitszeit
obligatorisch)*

Militärdienst Erwerbsersatzordnung (EO) x


   x
 

* Ab 8 Std. Wochenarbeitszeit beim gleichen Arbeitgebenden von diesem zu versichern, andernfalls müssen Freizeitunfälle
freiweillig bei der Krankenkasse versichert werden.

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Risiken, Versicherungen und Vorsorge

10. Kostenbeteiligung Krankenkasse berechnen

a) Sachverhalt:
Nico Klein, 30 -jährig, hat einen Spitalaufenthalt hinter sich. Das Spital hat der Krankenkasse
3000 Franken in Rechnung gestellt. Die Leistungen sind von der Grundversicherung anerkannt.
Die Krankenkasse schickt dem Versicherten, der dieses Jahr eine Franchise von 500 Franken
­vereinbart hat, folgende Abrechnung mit Einzahlungsschein:

Kosten Spitalaufenthalt: CHF 3000

Franchise aus obligatorischer Krankenpflegeversicherung CHF 500


Selbstbehalt 10 % aus obligatorischer Krankenpflegeversicherung CHF 250
Spitalkostenbeitrag: 7 Tage CHF 105

Total zu Ihren Lasten CHF 855

Weisen Sie die Korrektheit der Abrechnung der Krankenkasse rechnerisch nach.
Betrag

Franchise CHF 500 werden voll in Rechnung gestellt.

Selbstbehalt CHF 3000 − CHF 500 = CHF 2500 × 10 % = CHF 250

Spitalkosten 7 שCHF 15 =SKV


2023 Verlag CHF 105anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
AG: W&G
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b) Nico Klein muss im selben Jahr wegen einer langwierigen Erkrankung zum Arzt. Auch hier schickt
der Arzt die ­Rechnung direkt der Krankenkasse, welche Nico folgende Abrechnung sendet.

Ärztliche Leistungen ambulant CHF 740


Medikamente CHF 50
Laboranalysen CHF 30

Franchise aus obligatorischer Krankenpflegeversicherung CHF 0


Selbstbehalt CHF 82

Total zu Ihren Lasten CHF 82

Weisen Sie die Korrektheit der Abrechnung der Krankenkasse rechnerisch nach.
Betrag

Franchise Bereits bezahlt mit der Spitalrechnung

Selbstbehalt CHF 820 × 10% = CHF 82

c) Berechnen Sie, mit welchem Betrag sich Nico Klein dieses Jahr noch max. an weiteren Kosten
­beteiligen muss.
Der jährliche maximale Selbstbehalt beträgt 700 Franken. Da Nico Klein bisher
332 Franken Selbstbehalt bezahlt hat, bleiben noch max. 368 Franken, die selbst
bezahlt werden müssten.
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130 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

d) Welches Ziel verfolgt der Gesetzgeber mit Franchise und Selbstbehalt für die Versicherten?
Die Versicherten sollen daran interessiert sein, möglichst wenig Kosten zu
verursachen, da sie eben einen Teil davon selbst tragen müssen. Franchise und
Selbstbehalt sollen ein Anreiz sein, wenig Kosten zu verursachen.

11. Verschiedene Versicherungen im Sachverhalt

Sachverhalt:
Rolf Springer parkt sein Auto beim Bahnhofkiosk in Burgdorf, um Zeitschriften zu kaufen. Da er die Hand-
bremse zu wenig angezogen hat, rollt sein Auto auf der abschüssigen Strasse langsam gegen die Garten-
wirtschaft des Bahnhofrestaurants. Die Gäste sehen das Auto kommen und können sich rechtzeitig in Si-
cherheit bringen. Eine unbeteiligte Passantin verstaucht sich den Fuss, als sie durch einen Misstritt über
den Randstein tritt und fällt. Folgende Schäden sind entstanden:
„„ Blechschaden am Auto von Rolf Springer

„„ Verstauchter Fuss der Passantin (Arztkosten und drei Tage Arbeitsausfall)

„„ Sachschaden am Mobiliar des Bahnhofrestaurants

a) Nennen Sie die Versicherung, welche die folgenden Schäden deckt.


1) Sachschaden am Mobiliar des Bahnhofrestaurants

Motorfahrzeughaftpflicht
© 2023 Verlag SKV AG: W&G von RolfundSpringer
anwenden verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
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2) Arztkosten und Arbeitsausfall der Passantin

Nichtberufsunfallversicherung oder Krankenversicherung der Passantin

3) Schaden am Auto von Rolf Springer

Vollkaskoversicherung

b) In bestimmten Fällen bezahlt eine Versicherung einen Schaden, fordert das Geld anschliessend
vom Versicherten ganz oder teilweise zurück. Nennen Sie den Fachausdruck für dieses Vorgehen.
Regress (Rückgriff)

c) Rolf Springer befürchtet, dass künftig seine Versicherungsprämien der Motorfahrzeug-Haftpflichtver-


sicherung aufgrund des Bonus-Malus-Systems steigen werden. Nennen Sie zwei Ziele, welche die Ver-
sicherungsgesellschaft mit diesem System verfolgt.
Prämienfestsetzung nach dem Verursacherprinzip
Mehr Eigenverantwortung der Versicherungsnehmer
Anreiz schaffen zu mehr Sorgfalt beim Fahren

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 131
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

d) Nennen Sie zwei Versicherungen, ohne AHV, IV, EO und ALV, welche Rolf Springer unabhängig
vom obigen Sachverhalt obligatorisch abschliessen muss.
Berufsunfallversicherung, Krankenversicherung

12. Versicherungstechnische Begriffe

Ordnen Sie die folgenden Begriffe den Sachverhalten zu und erläutern Sie den gewählten Fachbegriff.
Es werden nicht alle Begriffe benötigt.
Franchise, Selbstbehalt, Überversicherung, Unterversicherung, Doppelversicherung, Zeitwert, Neuwert,
Bonus-Malus-System
Sachverhalt Begriff Erläuterung
Nach einer Schaden­ Bonus-Malus-­ Es geht um ein Prämienberechnungssystem, bei
meldung muss Claudia System ­welchem die Schadenverursacher durch höhere Prä­
Senn im nächsten Jahr 5 % mien bestraft werden.
mehr Prämie bezahlen.

Der versicherte Wert der Unterversicherung Die Schadenzahlung liegt unter dem effektiven
Einrichtungsgegenstände Schaden. D. h., der tatsächliche Wert der Gegen­
beträgt CHF 160 000. stände
© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden ist höher
und verstehen, E-Profil,als der versicherte
3. Semester mit Lösungen Wert.
Bei einem Schaden von Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
CHF 100 000 erhält der Versicherungsleistung: 80 000 = x %
­Versicherte CHF 80 000 Schaden effektiv: 100 000 = 100 %
ausbezahlt.
(Der tatsächliche Wert liegt bei CHF 200 000).

Bis zu CHF 2500 Krank- Franchise Der Versicherte bezahlt bis zu CHF 2500 pro Jahr
heitskosten zahlt Peter selbst, unabhängig von der Anzahl Schadenfälle.
­Aellig jedes Jahr selbst.

Claudia Rüter ist Jung­ Selbstbehalt Die Versicherte bezahlt bei jedem Schadenereignis
lenkerin. Bei Schäden, die CHF 500.
sie bei der Versicherung
­anmeldet, ­bezahlt sie
­jeweils CHF 500 selbst.

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132 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Sachverhalt Begriff Erläuterung


Petra Kern macht eine Doppelversicherung Das Risiko «Unfall» ist bei zwei Versicherungen
Lehre als Kauffrau. Bei ihrer gleichzeitig versichert, denn beim Arbeitgeber ist
Krankenkasse hat sie das Petra Kern obligatorisch für Berufs- und Nicht­
Unfallrisiko eingeschlossen.
berufsunfälle versichert. Im Schadenfall zahlt nur
eine Versicherung.

Daniele Carpas gestohlenes Neuwert (Wieder­ Die Leistung von CHF 850 entspricht dem damali­
dreijähriges Fahrrad taucht beschaffungspreis) gen Neuwert, ohne dass Abschreibungen (Wert­
nicht mehr auf. Dank der verminderungen) berücksichtigt worden sind.
Quittung des Kaufs für
CHF 850 erhält er diesen
Betrag vom Versicherer
überwiesen.

13. Hausratversicherung

Familie Tobler hat eine übliche Hausratversicherung abgeschlossen. Die Versicherungssumme beträgt
CHF 160 000. Nach einem Schadenereignis schätzt der Versicherungsexperte den heutigen Wert des ge-
samtem Hausrates auf CHF 80 000 (Zeitwert) und den Wiederbeschaffungswert (Neuwert, Ersatzwert) auf
CHF 200 000.
© 2023
Auszug aus dem Artikel 69 Verlag
VVG:SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
1 Soweit der Vertrag oder dieses Gesetz nichts anderes bestimmt, haftet der Versicherer für den Schaden nur bis auf Höhe
der Versicherungssumme.
2 Erreicht die Versicherungssumme den Ersatzwert nicht, so ist der Schaden, wenn nichts anderes vereinbart ist, in dem

Verhältnis zu ersetzen, in dem die Versicherungssumme zum Ersatzwerte steht.

a) Nennen Sie zwei konkrete Gegenstände, die durch eine Hausratversicherung versichert sind.
Sofa, Fernseher usw.

b) Nennen Sie drei Risiken, die durch eine Hausratversicherung gedeckt sind.
Feuer, Wasser, Diebstahl, Bruch

c) Berechnen Sie die Entschädigung gemäss VVG, wenn durch ein versichertes Ereignis
der gesamte Hausrat beschädigt wird.
CHF 160 000 (gemäss Abs. 1 Art. 69 VVG)

d) Berechnen Sie die Entschädigung gemäss VVG, wenn durch ein versichertes Ereignis
ein Schaden von CHF 60 000 entsteht.

CHF 160 000 × 100 %


= 80 % von CHF 60 000 = CHF 48 000 (gemäss Art. 69 Abs. 2 VVG)
CHF 200 000

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 133
Risiken, Versicherungen und Vorsorge

W  8.2 Arten von Versicherungen


14. Leistungen – Versicherungen

Ordnen Sie den folgenden Leistungen die passende Versicherung und wo möglich den Versicherungsneh-
mer zu.
a) Howard Gross erhält vom Versicherer CHF 100 000, als er 60 Jahre alt wird.
Lebensversicherung: Erlebensfallversicherung

b) Familie Bieri erhält vom Versicherer CHF 40 000 ausbezahlt, nachdem ein Wasserschaden
ihre Teppiche und Bilder zerstört hatte.
Mobiliar- / Hausratversicherung

c) Peter Kerner verursacht einen Selbstunfall mit dem Motorrad. Der Schaden an seiner Maschine
­beträgt CHF 4800. Diesen Betrag erhält er vom Versicherer ausbezahlt. Der Gartenzaun von Familie
Humbold wird beim Unfall beschädigt. Der Versicherer bezahlt CHF 1800 für die Reparatur.
Vollkaskoversicherung von Peter Kerner: CHF 4800
Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung von Peter Kerner: CHF 1800 für Zaun

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d) Raffaella Curtos Fahrrad wird in der Stadt gestohlen. Sie erhält CHF 600 vom Versicherer ausbezahlt.
Mobiliar- / Hausratversicherung

e) Nico Estermanns Hund springt eine Nachbarin an, welche dabei stürzt und sich das Handgelenk
bricht. Die Entschädigung für Heilungs- und Erwerbsausfall, welche sie erstattet erhält, beträgt
­insgesamt CHF 8900.
Privathaftpflichtversicherung von Nico Estermann

f) Miro Krakic hat plötzlich starke Bauchschmerzen. In der Folge bezahlt der Versicherer die Kosten
der medizinischen Behandlung und einer Blinddarmoperation.
Krankenversicherung

g) Als Heidi Kummerer stirbt, erhalten ihr Ehemann und die beiden Kinder vom Versicherer
CHF 150 000 ausbezahlt.

Lebensversicherung: Todesfall-Risikoversicherung

h) Nach ihrer ordentlichen Pensionierung erhält Inge Meister zwei Renten ausbezahlt. Insgesamt
erhält sie so CHF 3700 je Monat.
AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung)
BV (Berufliche Vorsorge)

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134 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

i) Günter Meidinger erhält während maximal 260 Tagen Taggeld aufgrund der Kündigung durch
­seinen Arbeitgeber.
Arbeitslosenversicherung

j) Katia Covac hat Tochter Sabrina geboren. Sie erhält während 14 Wochen CHF 90 ausbezahlt.
EO (Erwerbsersatzordnung)

k) Bei einem Unfall verliert Claudio Brescha einen Arm. Damit er an einem anderen Arbeitsplatz
­erwerbstätig sein kann, werden Umschulungskurse bezahlt.
IV (Invalidenversicherung)
UV (Unfallversicherung)

l) Während einer Knieoperation belegt Sabine Nauer im Spital ein Einzelzimmer. Diese Kosten
­werden von der Versicherung übernommen.
Zusatzversicherung Krankenkasse

m) Zyntia Berger, 21-jährig, Sportstudentin, verunfallt in den Ferien bei einer Wanderung. Sie stürzt
15 Meter in die Tiefe und erleidet Knochenbrüche. Medizinische Behandlung und Rehabilitations-
massnahmen werden von der Versicherung übernommen.
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Nichtberufsunfallversicherung (Krankenkasse
Persönliches Exemplar von Nicolle mit Zusatz Unfall)
Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

n) Ein Marder beisst bei René Voglers Auto die Schläuche des Kühlers durch. Die Rechnung
für die Reparatur wird von der Versicherung bezahlt.
Teilkaskoversicherung

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Risiken, Versicherungen und Vorsorge

15. Risikoanalyse und Versicherungsvorschlag

Sachverhalt:
Kristina und Bojan Matusek wohnen mit ihren Kindern Maria (4 Jahre) und Tim (8 Jahre) sowie
dem Schäferhund Roy in einer gemieteten 4 -Zimmer-Woh­nung.
Bojan arbeitet als Maler beim örtlichen Malergeschäft Coloria AG. Kristina arbeitete früher
als Kindergärtnerin, zurzeit kümmert sie sich um den Haushalt und die Familie.
Für das Familienauto haben sie einen Einstellhallenplatz gemietet.
Die Freizeit verbringt die Familie grösstenteils in den Bergen. Vater Bojan ist ein begeisterter
­Gleitschirmflieger, Mutter Kristina klettert schon seit ihrer Jugend; auch die Kinder sind sportbegeistert.
Notieren Sie die Lösungen für die Teilaufgaben a), b) und c) in der Tabelle, die nach c) abgebildet ist.

Teil I Risikoanalyse
Sie arbeiten als Versicherungsberaterin resp. -berater und betreuen die Familie Matusek. Bevor Sie
der Familie konkrete Versicherungsvorschläge unterbreiten, führen Sie eine Risikoanalyse durch.
a) Nennen Sie vier freiwillig zu versichernde Risiken, welchen die Familie Matusek im Alltag ausgesetzt ist.
b) Begründen Sie in Stichworten, weshalb die Familie dem jeweiligen Risiko ausgesetzt ist.

Teil II Versicherungsvorschlag
c) Aufgrund der von Ihnen erstellten Risikoanalyse entschliesst sich Familie Matusek, die Risiken
zu versichern. Nennen©Sie
2023für jedes
Verlag Risiko
SKV AG: die entsprechende
W&G anwenden Versicherung
und verstehen, E-Profil, mit dem konkreten
3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
­Fachbegriff.

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136 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

Das erste Beispiel dient Ihnen als Anhaltspunkt und darf nicht weiter verwendet werden.
a) Risiko b) Begründung c) Versicherung
Tod eines Ehegatten Beide sind Extremsportler und auch sonst den allgemeinen Risikoerlebens­
Gefahren ausgesetzt. versicherung

Beschädigung oder Feuer, Wasser, Diebstahl oder Elementarereignisse Hausrat- /


Verlust des eigenen können zu Schäden an der eigenen Wohnungs­ Mobiliarversicherung
Mobiliars einrichtung führen.

Beschädigung oder Feuer, Elementarereignisse, Schneerutsch, Dieb­ Teilkasko­


Verlust des eigenen stahl, Kollision mit Tieren oder Marderverbiss versicherung
Fahrzeugs ­können zu Schäden am eigenen Familienauto führen.
Selbstverschuldete Kollisionsereignisse können zu Vollkasko­
Schäden am eigenen Fahrzeug führen. versicherung
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Schäden an Dritten, Sie wohnen in einer Mietwohnung, in der es zu Privathaftpflicht­


Haftpflicht­ ­Schäden ­kommen kann, für die die Familie gegen­ versicherung
ansprüche Dritter über dem Vermieter aufkommen muss.
Sie haben einen Schäferhund, der Dritte verletzen
oder Eigentum Dritter beschädigen kann.

Unfall und einherge­ Kristina Matusek arbeitet zurzeit nicht und auch Nichtberufsunfall­
hende Behandlungs­ die Kinder können verunfallen. Dadurch können versicherung
kosten und Einkom­ Arzt- und Spitalkosten entstehen.
mensausfall Da die Eltern Extremsport­arten ausüben, sind sie
einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt.

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Risiken, Versicherungen und Vorsorge

d) Nennen Sie mindestens vier weitere bisher nicht aufgeführte obligatorische Versicherungen, bei
welchen die Familie versichert ist.
e) Notieren Sie die Leistungen für diese Versicherungen.
d) Versicherung e) Leistungen

Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung Bezahlt im Falle eines verschuldeten Fahrzeug­


unfalles (Familienauto) die Kosten für die
­Schäden an Drittpersonen, Fahrzeugen und
­anderen Sachen.

Krankenversicherung Behandlungs- und Spitalkosten bei Krankheit

Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) Altersrente bei Pensionierung

Berufliche Vorsorge (BV) Kapitalbezug oder Altersrente bei Pensionierung

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Invalidenversicherung (IV) Kosten für Wiedereingliederung ins Berufsleben


Rente bei Invalidität

Erwerbsersatzordnung (EO) Erwerbsausfall bei Militärdienst


Erwerbsausfall bei Mutterschaft

Arbeitslosenversicherung (ALV) Kosten für Umschulung


Taggelder

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Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

E  8.3 Vorsorge
16. Drei-Säulen-System

a) Ergänzen Sie die Übersicht über den Aufbau der Altersvorsorge in der Schweiz.
Drei-Säulen-System
1. Säule 2 . Säule 3. Säule

Existenzsicherung Fortsetzung der gewohnten Lebens- Individuelle Bedürfnisse


haltung

Staatliche Vorsorge Berufliche Vorsorge Private Vorsorge

Obligatorisch Obligatorisch Freiwillig

Ausgleichskassen Pensionskassen und Versicherungsgesell­schaften


Versicherungsgesellschaften und ­Banken

Umlageverfahren Kapitaldeckungsverfahren Kapitaldeckungsverfahren


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AHV Ergänzungs­ Obligatorische Überobli­ Gebundene Freie


IV leistungen Berufsvor­ gatorische ­Vorsorge: ­Vorsorge:
sorge ­Vorsorge Säule 3a Säule 3b

b) Zählen Sie die Kriterien auf, mit welchen man die Vorsorgeversicherungen vergleichen kann.
Name der Versicherung, Ziel, Obligatorium, Träger, Bestandteile, Leistungen,
Finanzierungsverfahren

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Risiken, Versicherungen und Vorsorge

W  8.3 Vorsorge
17. Vorsorgesystem

a) Beantworten Sie folgende Fragen zum Vorsorgesystem.


Frage Antwort
Wie heisst das Vorsorgesystem der Schweiz auch? 3 -Säulen-System

Welche Vorsorgeversicherungen sind für Arbeitnehmende AHV, IV, EO, berufliche Vorsorge
obligatorisch?

Wer bezahlt Beiträge für die obligatorischen Vorsorge­ Arbeitnehmende und Arbeitgebende je zur
versicherungen? Hälfte

Wie heisst das steuerlich begünstigte Sparen für die Säule-3a-Sparen


­private Vorsorge?
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In welcher Form wird die AHV an die Versicherten (Monatliche) Rente


­ausbezahlt?

Welche Vorsorgeversicherung hat zum Ziel, dass im Alter 2. Säule, berufliche Vorsorge (zusammen mit
der gewohnte Lebensstandard fortgesetzt werden kann? der 1. Säule)

Wer sind die Träger der einzelnen Vorsorgesäulen? 1. Säule: Ausgleichskasse


2. Säule: Pensionskassen
3. Säule: Banken und Versicherungen

b) Ergänzen Sie die Übersicht über die Finanzierung der 1. und 2. Säule der Altersvorsorge.
Säule 1. (AHV, IV ) 2 . (BV )

Finanzierungsverfahren Umlageverfahren Kapitaldeckungsverfahren

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Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge

c) Erläutern Sie das Prinzip der beiden Finanzierungsarten.


1. Säule 2 . Säule

Umlageverfahren bedeutet, dass die Beiträge Kapitaldeckungsverfahren bedeutet, dass jeder


sogleich für R
­ entenzahlungen verwendet für sich ein Vermögen ­anspart.
­werden.

d) Nennen Sie das Finanzierungsverfahren für die 3. Säule.


Kapitaldeckungsverfahren

e) Erklären Sie den Unterschied zwischen dem privaten Sparen mit Säule 3a und 3b.
Die Säule 3a ist bis zu einem festgelegten Höchstbetrag steuerbegünstigt.

18 . Vorsorge

a) Der Vater der Familie Matusek (vgl. Aufgabe 15) verunglückt tödlich mit dem Gleitschirm.
Nennen Sie die Renten, mit denen Kristina Matusek und ihre beiden Kinder rechnen können.
Kristina Matusek:
– Witwenrente© 2023
ausVerlag
derSKV
1.AG:
Säule = AHVund(weil
W&G anwenden Kristina
verstehen, Matusek
E-Profil, 3. Semester Kinder hat)
mit Lösungen
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– Witwenrente aus der 2. Säule = PK (weil Kristina Matusek für den Unterhalt von
Kindern aufkommen muss)
Maria und Tim:
– Jedes Kind hat Anspruch auf eine Waisenrente aus der 1. Säule = AHV, bis zum
18. Geburtstag oder Abschluss der Ausbildung (spätestens bis zum
25. Geburtstag)
– Je eine Waisenrente aus der 2. Säule = Pensionskasse

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Risiken, Versicherungen und Vorsorge

b) Was bedeuten die Abkürzungen und welche Risiken werden durch diese Versicherungen gedeckt?
Füllen Sie die folgende Tabelle aus, indem Sie die Versicherung (mit ganzem Namen) bezeichnen und
das zu deckende Risiko bzw. die zu deckenden Risiken kurz beschreiben. Als Beispiel ist die Tabelle für
die ALV schon ausgefüllt.
Abkürzung Bezeichnung Risiko
ALV Arbeitslosenversicherung Einkommensverlust infolge Arbeitslosigkeit
AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung Einkommensausfall als Folge von
Alter und Tod

BV Berufliche Vorsorge Einkommensausfall als Folge von


Alter und Tod

c) Notieren Sie, ob es sich bei der AHV um eine Personen-, Vermögens- oder um eine
­Sachversicherung handelt.
Personenversicherung

d) Notieren Sie, mit welchem Verfahren die AHV finanziert wird. Beschreiben Sie die Funktionsweise
dieser Finanzierung in einem vollständigen Satz.
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Finanzierung durchPersönliches
Umlageverfahren.
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Die Beiträge der heute berufstätigen Generation werden zur Finanzierung der
aktuellen Renten verwendet.

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10 Recht und Staat

Mietvertrag

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Mietvertrag

E 10.1 Vertragsarten und deren Wesensmerkmale


1. Merkmale von Miete, Pacht und Leasing

Ergänzen Sie die fehlenden rechtlichen Merkmale von Miete, Pacht und Leasing in der nachstehenden
Darstellung.
Merkmal Mietvertrag Pachtvertrag Leasingvertrag
Vertragsparteien Mieter, Pächter, Leasingnehmer,
Vermieter Verpächter Leasinggeber
Vertragsform Formfrei Formfrei Qualifizierte Schriftlichkeit

Gesetzliches Widerrufsrecht Nein Nein Schriftlich bis 14 Tage


nach Vertrags­
abschluss
Zentraler Vertrags­ Gebrauchsüberlassung Gebrauchsüberlassung Gebrauchsüberlassung
gegenstand einer Sache mit oder eines fertigen Be­ einer Sache mit oder ohne
ohne wirtschaftliche triebs mit wirtschaft­ wirtschaftliche Nutzung
Nutzung licher Nutzung
Vertragsdauer Befristet oder unbefristet Befristet oder Befristet
unbefristet
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Vergütung Mietzins Pachtzins Leasingrate
(Entschädigung)

Unterhalt der Sache Laufender durch den Laufender durch den Durch den Leasing­
Mieter, ausserordent­ ­Pächter, ausserordentlicher nehmer
licher durch den durch den Verpächter
­Vermieter
Eigentumsübertragung bei Nicht vorgesehen Nicht vorgesehen Kann vereinbart werden
Vertragsende

2. Abgrenzung von Miete, Pacht und Leasing

Beantworten Sie die folgenden Fragen zu Miete, Pacht und Leasing.


a) Worin unterscheidet sich der zentrale Vertragsgegenstand des Mietvertrags vom Pachtvertrag?
Miete: Gebrauchsüberlassung einer Sache mit oder ohne wirtschaftliche Nutzung
Pacht: Gebrauchsüberlassung eines fertigen Betriebs mit wirtschaftlicher Nutzung

b) Welche beiden zentralen Vertragsgegenstände haben Miete, Pacht und Leasing gemeinsam?
1) Die Gebrauchsüberlassung einer Sache …
2) erfolgt gegen Entgelt (Entschädigung).
c) Welche Vertragspartei bezieht beim Pachtvertrag gemäss Gesetz die «Früchte oder Erträgnisse»?
Der Pächter
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Recht und Staat

d) Worin unterscheidet sich der Unterhalt der überlassenen Mietsache vom Unterhalt der Leasingsache?
Mietsache: Der Mieter ist für den laufenden Unterhalt und der Vermieter für die
Beseitigung grösserer Mängel verantwortlich.
Leasingsache: Der Leasingnehmer ist für jeglichen Unterhalt verantwortlich.

e) Welcher Gebrauchsüberlassungsvertrag verpflichtet den Besitzer zur nachhaltigen Nutzung der Sache?
Der Pachtvertrag

W 10.1 Vertragsarten und deren Wesensmerkmale


3. Abgrenzung von Miete, Pacht und Leasing

Nennen Sie für jeden Sachverhalt die zutreffende Vertragsart der Gebrauchsüberlassung (Miete, Pacht
oder Leasing).
Sachverhalt Vertragsart
Diese Vertragsart ist nicht im OR geregelt. Leasing

Sie überweisen für Ihre Wohnung den Zins an den Hauseigentümer. Miete
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Sie leihen sich am Bahnhof gegen Bezahlung ein Fahrrad aus. Miete

Sie lassen unter der Woche einen Kollegen für CHF 100 im Monat im Gästezimmer Ihrer Miete
eigenen Wohnung übernachten.

Sie übernehmen und führen ein Restaurant mit halbjährlicher Zinszahlung. Der Vertragsabschluss Pacht
mit dem Eigentümer erfolgte formlos.

Per vereinbartem Vertragsende werden Sie die überlassene Sache gegen Bezahlung Leasing
von CHF 5000 zum Eigentum übernehmen.

4. Sachverhalt zum Leasingvertrag

Peter Sonderegger hat als Leasingnehmer mit der Dorfgarage FLITZER AG einen Vertrag für einen neuen
FIAT PUNTO abgeschlossen. Die vereinbarte monatliche Leasingrate beträgt CHF 160 bei einer Vertrags­
dauer von sechs Jahren.
a) Welche Form schreibt das Gesetz für den Vertrag zwingend vor? Wie heisst das massgebende Gesetz?
Qualifizierte Schriftlichkeit (vorgeschriebene Inhalte) im Konsumkreditgesetz (KKG)

b) Innert welcher Frist hätte Peter Sonderegger vom Vertrag zurücktreten können?
Bis 14 Tage nach Vertragsabschluss

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Mietvertrag

c) Zählen Sie drei verschiedenartige Inhalte auf, die der Vertrag zwingend enthalten muss:
– die Anzahl, Höhe und Fälligkeit der Leasingraten, die Höhe einer allfälligen Kaution
– den Hinweis auf allenfalls verlangte Versicherungsverträge
– den effektiven Jahreszins
– den Hinweis auf das schriftliche Widerrufsrecht während 14 Tagen seit Vertrags-
abschluss
– Tabelle über zusätzliche Kosten einer vorzeitigen Vertragsauflösung durch den
Leasingnehmer und Restwert der Leasingsache zu diesem Zeitpunkt

d) Aus welchen Gründen wird Peter Sondereggers finanzielle Belastung für den FIAT PUNTO
über die ­monatlichen CHF 160 für die Leasingrate hinausgehen?
Versicherungsprämie, Motorfahrzeugsteuer, Unterhalt und Reparaturen, evtl.
Kaution, evtl. Austrittszahlung bei vorzeitiger Rückgabe des Wagens

e) Weshalb ist die FLITZER AG gesetzlich verpflichtet, den Vertragsabschluss mit Peter Sonderegger
der schweizerischen Informationsstelle für Konsumkredit zu melden?
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Wenn dadurch eine drohende Überschuldung des Leasingnehmers festgestellt wird,
darf der Vertrag nicht abgeschlossen werden.

E 10.2 Pflichten beim Mietvertrag


5. Pflichten beim Mietvertrag – Übersicht

Ergänzen Sie die folgende Übersicht mit den entsprechenden Fachbegriffen.


Pflichten beim Mietvertrag

Übergabe der Mietsache


Vermieter

Ausserordentlicher Unterhalt

Pflichten
beim Mietvertrag Zahlung des Mietzinses

Mieter Sorgfalt und Rücksichtnahme

Laufender Unterhalt

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Recht und Staat

6. Abschluss beim Mietvertrag – Aussagen

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.
Falsche Aussagen korrigieren Sie auf der Zeile darunter.
R F Aussage

x
  Gemäss Gesetz können Mietverträge formfrei, also z. B. mündlich, abgeschlossen werden.
In der Praxis üblich sind jedoch schriftliche Standardmietverträge.

 x
 Nach dem Vertragsabschluss hat der Mieter ein 14 -tägiges gesetzliches Widerrufsrecht.

Grundsätzlich kein Rücktrittsrecht

x
  Der Mietvertrag kann über eine bestimmte oder unbestimmte Dauer abgeschlossen werden.

 x
 Eine Besonderheit des Mietrechts sind verschiedene Schutzbestimmungen zugunsten
des Vermieters von Wohn- und Geschäftsräumen.

Zugunsten des Mieters

 x
 Gemäss OR kann der Vermieter von Wohnräumen eine Kaution von bis zu sechs
Monatsmietzinsen verlangen.

Maximal
© 2023drei
VerlagMonatsmieten
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7. Pflichten beim Mietvertrag

Kreuzen Sie jeweils an, ob es sich um eine Pflicht des Mieters und / oder des Vermieters handelt.
Pflicht Mieter Vermieter
Termingerechte Übergabe der Sache im tauglichen Zustand  x

Mietzins des Vormieters bekanntgeben  x


Auf Verlangen ein Mietzinsdepot hinterlegen x


 

Nebenkosten übernehmen, wenn ein «Nettomietzins» vereinbart wurde x


 

Nebenkosten übernehmen, wenn diesbezüglich nichts vereinbart wurde  x


Sorgfalt und Rücksichtnahme im Zusammenhang mit der Mietsache x


 

Kleinere Reparaturen übernehmen x


 

Erneuerungen und Ersatz nach Ablauf der Lebensdauer  x


Ordentliche Kündigungsfristen einhalten x


 x

Mietzins einem angemessenen Niveau anpassen  x


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Mietvertrag

W 10.2 Pflichten beim Mietvertrag


8 . Zahlungsverzug – Sachverhalt

Der langjährige Wohnungsmieter Anton Streitberger ist mit den fälligen Mietzinszahlungen für die Mo­
nate Juni und Juli im Rückstand. In der Folge übergibt ihm die Vermieterin Antonietta Eugster am 10. Au­
gust 2018 einen Brief, der die rechtlichen Möglichkeiten der Vermieterin festhält.
a) Zählen Sie zum Zahlungsrückstand des Mieters die Tatbestandselemente des ersten Satzes
in Art. 257d Abs. 1 OR auf.
– (Miet-)Sache ist übernommen
– Mietzinse oder Nebenkosten sind fällig
– Mieter hat Zahlungsrückstand

b) Überlegen Sie gemäss Art. 257d Abs. 1 OR, wie die Vermieterin Antonietta Eugster den Brief
­formulieren muss. Geben Sie in vollständigen Sätzen den rechtlich wesentlichen Wortlaut wieder.

10. August 2018


Guten Tag Herr Streitberger
Der Mietzins für den Monat
© 2023 Juni
Verlag SKV undanwenden
AG: W&G den Monat Juli
und verstehen, ist3. leider
E-Profil, bis
Semester mit heute nicht
Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

bei mir eingegangen. Zahlen Sie die fällige Miete bis spätestens am
10. September 2018.
Andernfalls werde ich das bestehende Mietverhältnis auf den nächstmöglichen
Termin (31. Oktober 2018) kündigen.

Freundliche Grüsse
A. Eugster
[oder sinngemäss]

c) Mit welcher Massnahme hätte sich die Vermieterin im vorliegenden Fall gegen Zahlungsausfälle
des Mieters absichern können?
Mit einem Mietzinsdepot (Kaution von maximal drei Monatsmieten)

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160 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

9. Missbräuchliche oder angemessene Mietzinserhöhung

a) Kreuzen Sie bei allen Sachverhalten an, ob die jeweilige Mietzinserhöhung für eine Wohnung
­missbräuchlich oder angemessen ist. Begründen Sie alle Ihre Entscheide mit den Fakten gemäss
Sachverhalt oder naheliegenden Vermutungen.
Sachverhalt Miss- Ange­
bräuchlich messen
Die Erhöhung des Mietzinses erfolgt, nachdem dieser während 25 Jahren unverändert
­geblieben war.
 x

Vermutlich Anpassung an Kostensteigerung

Nach der Erhöhung liegt der Mietzins im Rahmen anderer vergleichbarer Mietwohnungen
im Quartier.
 x

Anpassung an quartierübliches Niveau

Die Erhöhung des Mietzinses erfolgt, nachdem der Vermieter die Küche und das Bad
­erneuert und im Wohnzimmer einen Ofen eingebaut hat.
 x

Durch Mehrleistungen des Vermieters ­gerechtfertigt

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Nach der Mietzinserhöhung beträgt der Gewinn des Vermieters das Vierfache
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des üblichen Hypothekarzinses.
x
 

Der Gewinn des Vermieters liegt deutlich über der ­Hypothekarbelastung.

b) Kreuzen Sie alle Vorgehensweisen im Zusammenhang mit Mietzinserhöhungen an,


die rechtlich zulässig sind.
Vorgehensweise Zulässig
Der Vermieter teilt sie dem Mieter 20 Tage vor Beginn der Kündigungsfrist telefonisch mit. 

Der Vermieter kündigt sie dem Mieter 20 Tage vor Beginn der Kündigungsfrist mit bewilligtem Formular an. x

Der Mieter richtet seine Anfechtungsklage an die kantonale Schlichtungsbehörde. x


Der Mieter richtet seine Anfechtungsklage direkt an den Vermieter. x


Der Mieter vermutet eine missbräuchliche Erhöhung und überweist die folgenden Mietzinsen 
auf ein Sperrkonto.

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Mietvertrag

10. Sorgfalt und Rücksichtnahme – Sachverhalt

Arthur Küng ist seit Jahren Mieter einer 4 -Zimmer-Wohnung in Stefan Leus Mehrfamilienhaus in Hinter­
kappelen. Nun herrscht «dicke Luft». Seit seiner Pensionierung vor einigen Monaten hat Arthur Küng ein
neues Hobby: Er experimentiert seit dem Besuch eines entsprechenden Volkshochschulkurses mit Chemi­
kalien. Die Experimente sind zwar ungefährlich, entwickeln aber regelmässig viel und übel riechenden
Rauch, welcher sich jeweils in der ganzen Liegenschaft verteilt und erst nach Tagen ganz entwichen ist.
Die übrige Mieterschaft hat sich schon mehrfach bei Arthur Küng und, nachdem dieser alle Vorhaltun­
gen «in den Wind» geschlagen hat, auch beim Vermieter Stefan Leu beklagt. Dieser fordert Arthur Küng
am 15. August per eingeschriebenen Brief auf, derartige Experimente in Zukunft zu unterlassen. Als schon
zwei Tage später wiederum «Rauchzeichen» aus Arthur Küngs Wohnung aufsteigen, platzt dem Vermie­
ter der Kragen. Er möchte nichts mehr mit einem derart uneinsichtigen Mieter zu tun haben.
a) Nennen Sie den massgebenden Gesetzesartikel inklusive Absatz und den vollständigen Tatbestand.
Gesetzesartikel: Art. 257f Abs. 3 OR

Tatbestand: Der Mieter eines Wohnraumes hat trotz schriftlicher Mahnung Sorgfalt

und Rücksichtnahme weiter verletzt. Die Fortsetzung des Mietverhältnisses


ist unzumutbar.

b) Auf welches Datum kann der Vermieter Stefan Leu den Mietvertrag mit Arthur Küng frühestens kün­
digen? Begründen Sie©Ihre Antwort.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Datum: 30. September

Begründung: Kündigung mit einer Frist von 30 Tagen

11. Mängel der Mietsache – Sachverhalt

Der Mieter Ruedi Rösli leidet seit Monaten unter der Tatsache, dass es täglich Stromausfälle in seiner Miet­
wohnung gibt. Ursache ist die vollkommen veraltete Elektroinstallation im Mietshaus. Der Vermieter wurde
schon beim ersten Auftreten der Probleme darauf hingewiesen, unternommen hat er aber nichts. Vom
Mietamt weiss Rösli, dass er das Recht hätte, zu kündigen.
a) Warum hat der Mieter Ruedi Rösli beim vorliegenden Mangel das Recht, fristlos zu kündigen?
Der Mangel stellt eine erhebliche Beeinträchtigung dar. Er ist unzumutbar.

b) Welche beiden Pflichten hat der Mieter Ruedi Rösli grundsätzlich bei derartigen Mängeln?
Er muss den Mangel dem Vermieter melden und notwendige Arbeiten in seiner
Wohnung dulden.

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162 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

c) Welche anderen gesetzlichen Möglichkeiten hat der Mieter Ruedi Rösli, um den Vermieter
unter Druck setzen zu können?
Mangel selbst beseitigen (auf Kosten des Vermieters)
Mietzinsreduktion verlangen, Schadenersatz verlangen,
Mietzins hinterlegen

d) Welchen rechtlichen Schritt muss der Mieter Ruedi Rösli vornehmen, bevor er im vorliegenden
Fall den Mietzins hinterlegen kann? Nennen Sie auch den massgebenden Gesetzesartikel.
Er muss vorher dem Vermieter eine schriftliche Nachfrist setzen und die Hinterlegung
ankündigen.
Art. 259g OR

e) Wer genau wird im amtlichen Verfahren zwischen Ruedi Rösli und seinem Vermieter den angemes­
senen Betrag festlegen, um welchen der Mietzins für die Dauer des Mangels herabgesetzt wird?
Der Richter der kantonalen Schlichtungsstelle (Gericht oder Mietamt)
f) In welchem Fall müsste der Mieter Ruedi Rösli eine mangelhafte Elektroinstallation auf eigene
­Kosten instand stellen lassen müssen?
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Wenn nur eine kleine Reparatur erforderlich wäre (bis CHF 200) oder wenn der Mieter
selbst den Mangel (egal ob erheblich oder klein) verursacht hätte.

E 10.3 Beendigung des Mietvertrags


12. Form der Kündigung

Bestimmen Sie für jeden Sachverhalt die genaue Form der Kündigung. Geben Sie jeweils auch den oder
die massgebenden Gesetzesartikel an.
a) In welcher Form muss der Mieter einer beweglichen Sache den unbefristeten Vertrag kündigen?
Form der Kündigung Gesetzesartikel

Formfreiheit / beliebige Form wählbar Art. 11 OR


Art. 16 OR

b) In welcher Form muss der Mieter eines Geschäftsraumes den unbefristeten Vertrag kündigen?
Form der Kündigung Gesetzesartikel

Einfache Schriftlichkeit Art. 266l OR

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Mietvertrag

c) In welcher Form muss die Mieterin einer Wohnung den unbefristeten Vertrag kündigen,
wenn es sich um die Familienwohnung eines Ehepaares handelt?
Form der Kündigung Gesetzesartikel

Einfache Schriftlichkeit und Art. 266l OR


Einverständnis des Ehegatten Art. 266m OR

d) In welcher Form muss der Vermieter einer Wohnung den unbefristeten Vertrag kündigen, wenn es
sich um die Familienwohnung einer eingetragenen (gleichgeschlechtlichen) Partnerschaft handelt?
Form der Kündigung Gesetzesartikel

Qualifizierte Schriftlichkeit und Art. 266l OR


separate Zustellung an beide Partner / -innen Art. 266n OR

e) In welcher Form muss der Vermieter eines Geschäftsraumes den befristeten Vertrag kündigen?
Form der Kündigung Gesetzesartikel

Keine Kündigung erforderlich Art. 266 OR

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13. Gesetzliche Kündigungsfristen und
Persönliches Exemplar von -termine
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a) Nennen Sie für alle Sachverhalte die gesetzliche Kündigungsfrist und den gesetzlichen
­Kündigungstermin.
Ordentliche Kündigung … Frist Termin

einer beweglichen Sache 3 Tage Beliebig

einer Wohnung 3 Monate Ortsgebrauch oder alle drei Monate seit Vertragsbeginn

eines möblierten Zimmers 2 Wochen Jeden Monat seit Vertragsbeginn

eines Geschäftsraumes 6 Monate Ortsgebrauch oder alle drei Monate seit Vertragsbeginn

b) Inwiefern sind die gesetzlichen Kündigungsfristen und -termine bei Mietverträgen abänderbar?
Es können längere Fristen und andere Termine vereinbart werden.

c) Kreuzen Sie alle Sachverhalte an, bei denen ein ausserordentliches Kündigungsrecht besteht.
Sachverhalt K
Der Mieter bezahlt den Mietzins nicht. x

Der Mieter verstösst geringfügig gegen die Sorgfaltspflicht. 

Der Vermieter beseitigt einen kleinen Mangel nicht. 

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164 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

Sachverhalt K
Der Mieter fällt ohne Sicherheiten in Konkurs. x

Der Mieter stirbt. x


Die Vermietung eines Konsumgutes erfolgt im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit. x


d) Welches sind die grundsätzlich geltenden Fristen und Termine bei einer ausserordentlichen
­Kündigung?
Die Kündigung kann unabhängig von einer anderslautenden Vereinbarung mit der
gesetzlichen Frist auf einen beliebigen Termin erfolgen, eventuell sogar fristlos.

e) Nennen Sie alle erforderlichen Tatbestandsmerkmale, bei denen ein Mieter die Mietsache
vorzeitig zurückgeben darf. Geben Sie auch den massgebenden Gesetzesartikel an.
Art. 264 OR :
Ein zahlungsfähiger Ersatzmieter übernimmt den Vertrag zu denselben Bedingungen
und dem Vermieter entstehen dadurch keine Nachteile.
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14. Missbräuchliche Kündigung und Erstreckung

a) Kreuzen Sie für alle Sachverhalte an, ob die Kündigung eines Wohn- oder Geschäftsraumes
durch den Vermieter missbräuchlich ist.
Kündigung … Miss-
bräuchlich
weil der Mieter die Beseitigung eines erheblichen Mangels verlangt. x

weil der Mieter die Mietsache vorsätzlich schwer beschädigt hat. 

weil der Mieter in Konkurs ist. 

weil der Vermieter dadurch eine Vertragsänderung durchsetzen will. x


während eines laufenden Schlichtungsverfahrens beim Mietamt. x


zwei Monate nachdem der Vermieter in einem Gerichtsverfahren gegen den Mieter unterlegen ist. x

weil der Vermieter dringenden Eigenbedarf geltend macht. 

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Mietvertrag

b) Nennen Sie die beiden erforderlichen Tatbestandsmerkmale, bei denen ein Mieter grundsätzlich
eine Erstreckung des Mietverhältnisses gemäss Art. 272 Abs. 1 OR geltend machen kann.
Die Beendigung des Mietverhältnisses hat für den Mieter oder seine Familie eine
Härte zur Folge und diese ist nicht durch die Interessen des Vermieters zu
rechtfertigen.

c) Wie genau muss der Mieter vorgehen, wenn er die Erstreckung einer ordentlichen oder die
­Anfechtung einer missbräuchlichen Kündigung bewirken will? Geben Sie auch den massgebenden
Gesetzesartikel an.
Der Mieter muss das Begehren innert 30 Tagen seit dem Empfang der Kündigung
bei der kantonalen Schlichtungsbehörde einreichen.
Art. 273 OR

W 10.3 Beendigung des Mietvertrags


15. Gesetzliche Kündigungsfristen
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Kreuzen Sie bei den folgenden Sachverhalten jeweils die gesetzliche Kündigungsfrist an.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Annahme: Alle Vertragsverhältnisse wurden unbefristet vereinbart.
Sachverhalt
2 Wochen

3 Monate

6 Monate
30 Tage
3 Tage

Peter Hänggi wohnt während der Woche bei seiner Tante zur Miete in einem möblier­  x
   
ten Zimmer. Nach Beendigung seiner Ausbildung braucht er das Zimmer nicht mehr.

Hubert Wanner mietet eine Garage für sein Auto. Er wird in vier Monaten umziehen  x
   
und informiert sich, wie lange die Kündigungsfrist dauert.

Bruno Brunner löst sein Geschäft auf und hat keine Verwendung mehr für seine     x

­gemieteten Geschäftsräume.

Patrizia Gerber vermietet ihre 3½-Zimmer-Wohnung seit drei Jahren an die Familie    x
 
Wächter. Sie will im neuen Jahr die Wohnung an ihren Enkel Patrick vermieten.

Karin Gutzwiller will als Clown verkleidet an die Fasnacht. Sie mietet ein Kostüm x
    
bei einem Verleih und will es vor Ostern zurückgeben.

Auch nach der schriftlichen Mahnung mit Nachfrist ist Serge Meier nicht in der   x
  
Lage, den Mietzins für seine Mietwohnung zu bezahlen. Der Vermieter will das
­Vertragsverhältnis so schnell wie möglich auflösen.

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Recht und Staat

16. Gesetzliche und vereinbarte Kündigungsfristen und -termine

Bestimmen Sie für die folgenden Sachverhalte das Datum der Vertragsauflösung. Ortsübliche Kündi­
gungstermine sind der 30. April und der 31. Oktober.
a) Paulo Cabral, Hobbysänger, mietet mit seinen Kollegen am 1. April einen möblierten Kellerraum zum
Üben. Betreffend Kündigungsfristen und -termine wurde nichts vereinbart. Nach vier Monaten trennt
sich Paulo von seinen Kollegen und möchte den Mietvertrag so bald wie möglich auflösen.
4 Monate plus 2 Wochen auf einmonatige Vertragsdauer = 31. August

b) Oliver Tschanz muss wegen eines neuen Arbeitsortes umziehen. Er kündigt seine Wohnung in Bümpliz
am 28. Februar. Betreffend Kündigungsfristen und -termine wurde nichts vereinbart.
3 Monate auf ortsüblichen Termin = 31. Oktober

c) Die Sarah Spreiter AG fusioniert mit der Piero Gross AG. Deshalb werden neue Geschäftsräumlichkei­
ten bezogen und die alten nach fünf Jahren aufgegeben. Ende November 2018 kündigt die Sarah
Spreiter AG den entsprechenden Mietvertrag. Betreffend Kündigungsfristen und -termine wurde nichts
vereinbart.
6 Monate auf ortsüblichen Termin = 31. Oktober 2019

d) Paulo Cabral hat seine Gesangskarriere nicht wie erwartet lancieren können. Sein teures Cabriolet
wurde inzwischen gepfändet,
© 2023 weshalb
Verlag SKV AG: W&G anwendener den seit dem
und verstehen, 1. 3.
E-Profil, August gemieteten
Semester mit Lösungen Einstellhallenplatz am
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
11. November nicht mehr braucht. Er kündigt den Mietvertrag am 25. November. Betreffend Kündi­
gungsfristen und -termine wurde nichts vereinbart.
2 Wochen auf einmonatige Vertragsdauer = 31. Dezember

e) Oliver Tschanz macht in Luzern ein Praktikum vom 1. Juli bis 30. November. Er mietet dort ein Fahrrad,
damit er sich besser fortbewegen kann. Der Mietvertrag wird auf die Dauer des Praktikums verein­
bart. Am 15. Juli kommt es zu einem abrupten Abbruch des Praktikums, weil Oliver immer völlig ver­
schwitzt und verspätet zur Arbeit erscheint. Das Velo braucht er nun nicht mehr.
30. November (vereinbarungsgemäss am Ende des Praktikums)

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11 Recht und Staat

Verträge auf Arbeitsleistung

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Verträge auf Arbeitsleistung

E 11.1 Vertragsarten und deren Wesensmerkmale


1. Abgrenzung Verträge auf Arbeitsleistung

Ergänzen Sie die unten abgebildete Übersicht, indem Sie in jeden leeren Kasten die entsprechenden Ge-
setzesartikel (jeweils den ersten Artikel im OR) und die passenden rechtlichen Begriffe bzw. Formulierun-
gen einsetzen.
Merkmal Werkvertrag Auftrag Einzelarbeitsvertrag
OR-Artikel Art. 363 OR Art. 394 OR Art. 319 OR

Vertragsparteien Unternehmer, Beauftragter, Arbeitnehmer,


Besteller Auftraggeber Arbeitgeber

(Vertrags-)Form Formfrei Formfrei Formfrei


(mit Ausnahmen)

Zentraler Vertragsgegen- Herstellung, Repara- Erbringung von Dienst- Arbeitsleistung im


stand tur, Änderung von Wer- leistungen Dienste des Arbeit­
ken (Sachen, Produk- gebers
ten)

Art der Erwerbstätigkeit Selbstständige Selbstständige Erwerbs­ Unselbstständige


­ E rwerbstätigkeit tätigkeit ­ Erwerbstätigkeit
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Haftung für Ergebnis Unternehmer haftet für Beauftragter haftet Arbeitnehmer haftet
der Arbeitsleistung erfolgreiche Ausführung nicht für erfolgreiche nicht für erfolgreiche
des Werks. Abwicklung des Auf- Arbeitsverrichtung.
trags.

2. Aussagen zu Verträgen auf Arbeitsleistung

Kreuzen Sie an, ob die unterstrichenen Teile der nachfolgenden Aussagen zu den Verträgen auf Arbeits-
leistung richtig oder falsch sind. Falsche Aussagen berichtigen Sie auf der leeren Zeile.
R F Aussage

x
  Ein Auftrag kann von den Vertragsparteien jederzeit und formlos gekündigt werden.

 x
 Für den rechtsgültigen Abschluss eines Werkvertrags ist die einfache Schriftlichkeit vorgeschrieben.

Ein Werkvertrag kann formfrei (in beliebiger Form) abgeschlossen werden.


 x
 Beim Werkvertrag geht es um die Besorgung von Dienstleistungen.

Es geht um die Herstellung, Änderung oder Reparatur eines Werks.


x
  Der Lehrvertrag gilt rechtlich als Arbeitsvertrag.

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Recht und Staat

R F Aussage

 x
 Im Zusammenhang mit einem Arbeitsvertrag spricht man von selbstständiger Erwerbstätigkeit.

Es handelt sich um unselbstständige Erwerbstätigkeit.


 x
 Die Vertragspartei, die beim Auftrag ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellt, wird rechtlich
Arbeit­nehmer genannt.

Sie wird rechtlich Beauftragter (Auftragnehmer) genannt.


 x
 Im Rahmen eines Werkvertrags wird eine bestehende, fertige Sache erworben.

Es wird eine noch zu erstellende Sache erworben.


 x
 Der Beauftragte haftet gegenüber dem Auftraggeber für die erfolgreiche Abwicklung des Auftrags.

Er haftet nur für die sorgfältige Besorgung (nicht für den Arbeitserfolg).
x
  Ein Einzelarbeitsvertrag kann im Grundsatz formfrei abgeschlossen werden.

W 11.1
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Vertragsarten und deren Wesensmerkmale
3. Sachverhalt zu Verträgen auf Arbeitsleistung

Familie Kramer bestellt am 14. April bei der Möbelschreinerei Odermatt einen Tisch, der genau in die Ess-
nische ihrer neuen Wohnung passt. Die Möbelschreinerei Odermatt verpflichtet sich vertraglich, den
Tisch gemäss den speziellen Kundenvorgaben anzufertigen und spätestens am 31. Mai gegen Barzahlung
von CHF 4500 auszuliefern.
Kreuzen Sie alle auf den oben beschriebenen Vertrag zutreffenden Begriffe an.
 Fahrniskauf x
 Formfreier Vertragsabschluss
x
 Selbstständige Erwerbstätigkeit x Werkvertrag

 Arbeitsvertrag  Dienstleistung
 Auftrag x
 Speziesware
x
 Fixgeschäft  Relativ zwingender Vertrag

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Verträge auf Arbeitsleistung

4. Unterscheidung Verträge

Geben Sie an, ob es sich bei den nachfolgenden Umschreibungen jeweils um einen Werkvertrag, einen
Auftrag, einen Arbeitsvertrag oder einen Kaufvertrag handelt.
Umschreibung Vertragsart
Ein Tennisclub verpflichtet für zwei Jahre einen Trainer. Arbeitsvertrag

Hermann Brunner wird von einem Transportunternehmen als Chauffeur eingestellt. Arbeitsvertrag

Ein Kunstmaler fertigt für einen Kunden eine Porträtzeichnung an. Werkvertrag

Die Post schliesst Lohnverhandlungen mit dem Personalverband durch einen Vertrag ab. Arbeitsvertrag

Ein Fotograf macht an einer Hochzeit Fotos. Werkvertrag

Ein Hauseigentümer beauftragt einen Treuhänder mit dem Verkauf seines Hauses. Auftrag

Raphael Roos erledigt für seine Freundin, Inhaberin eines Elektrofachgeschäfts, regelmässig Arbeitsvertrag
die anfallenden Büroarbeiten. Dafür bezahlt diese die Miete der gemeinsamen Wohnung.

Eine Schneiderin näht für eine Kundin ein Fasnachtskleid. Werkvertrag

Liliane Rohner reinigt jeden Donnerstagabend die Räumlichkeiten der Arztpraxis Dr. Schmid. Arbeitsvertrag
© 2023
Für einen Unterhaltungsabend wirdVerlag SKV AG: W&G
ein Komiker Auftrag
anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
engagiert.
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Petra Sommer kauft in einem Möbelgeschäft einen neuen Esstisch. Kaufvertrag

Petra Sommer lässt sich von einer Möbelschreinerei einen neuen Schrank nach Mass fertigen. Werkvertrag

Eine Autogarage repariert gemäss Kostenvoranschlag ein Unfallauto. Werkvertrag

Eine Bank kauft an der Börse für einen Kunden Aktien. Auftrag

Ein Tourist bestellt für die Fahrt zum Flughafen ein Taxi. Auftrag

Ein Arzt behandelt die Schnittwunde eines Kindes. Auftrag

Eine Werbeagentur gestaltet für einen Detailhändler gegen ein Honorar einen Werbeprospekt. Werkvertrag

Ein 18 -jähriger Schüler hilft dem Hauswart in den Ferien eine Woche beim Putzen des Arbeitsvertrag
S­ chulhauses und erhält dafür CHF 18 die Stunde.

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184 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

E 11.2 Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag


5. Pflichten der Vertragsparteien

Ergänzen Sie die folgende Grafik mit den wichtigsten Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Pflichten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Arbeitsleistung

Arbeitnehmer Sorgfalts- und Treuepflicht

Pflichten beim Überstundenarbeit


Einzelarbeitsvertrag

Lohnzahlung und Lohnfortzahlung


Arbeitgeber

Gewährung von Ferien

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6. Gesetzesartikel zu Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag

Zitieren Sie die OR -Artikel mit Absatz, in denen die unten beschriebenen arbeitsrechtlichen Regeln ent-
halten sind.
Arbeitsrechtliche Regel OR -Artikel mit Absatz
Der Arbeitnehmer darf keine Nebenbeschäftigungen gegen Entgelt ausüben, Art. 321a Abs. 3 OR
wenn er damit seinen Arbeitgeber konkurrenziert.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können schriftlich vereinbaren, dass Überstunden­ Art. 321c Abs. 3 OR.
arbeit nicht mit Freizeit oder Lohn abgegolten wird.

Einem Buchhalter dürfen im Monat Januar wegen des grossen Arbeitsanfalls Art. 329c Abs. 2 OR
während der Erstellung des Jahresabschlusses Ferien verweigert werden.

Wenn eine Arbeitnehmerin wegen eines Streiks des Flugpersonals nicht rechtzeitig Art. 324a Abs. 1 OR
von den Ferien zurückkehrt, besteht kein Recht auf Lohnfortzahlung für die dadurch
verpasste Arbeitszeit.

Fügt ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber wegen grober Fahrlässigkeit einen Art. 321e Abs. 1 OR
Schaden zu, wird dieser ersatzpflichtig.

Der Arbeitgeber kann verlangen, dass der Arbeitnehmer die vertraglich vereinbarte Art. 321d Abs. 1 u. 2 OR
­Arbeit im Geschäft und nicht zu Hause verrichtet.

Der Arbeitgeber darf Lohnvorschüsse nicht grundsätzlich verweigern. Art. 323 Abs. 4 OR

Bei Militärdienst besteht keine Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers, da die Art. 324b Abs. 1 OR
­Lohnzahlung durch eine obligatorische Versicherung abgedeckt ist.

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Verträge auf Arbeitsleistung

7. Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag in Zahlen

Ordnen Sie die folgenden Zahlen der richtigen Beschreibung zu. Fünf Zahlen sind einmal einzusetzen,
eine Zahl ist zweimal einzusetzen.
2  3    4  6  20  25

Beschreibung Zahl
So viel Prozent beträgt gemäss Gesetz der Lohnzuschlag, wenn die Überstundenarbeit ausbezahlt wird. 25

Bis zu diesem Altersjahr hat man fünf Wochen Ferien zugute. 20

Bei unverschuldeter Krankheit des Arbeitnehmers besteht im ersten Dienstjahr gemäss Gesetz der Anspruch 3
auf so viele Wochen Lohnfortzahlung.

Bei Teilzeitarbeit von wöchentlich drei Halbtagen hat eine 32-jährige Verkäuferin pro Jahr den gesetzlichen 6
Anspruch auf so viele Arbeitstage Ferien.

Während so vieler Monate besteht zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses gemäss Gesetz kein Recht auf 3
­Lohnfortzahlung.

Für das zweite Dienstjahr kann schriftlich eine Lohnfortzahlung von so vielen Monaten vereinbart werden. 4

So viele Ferienwochen müssen pro Jahr mindestens zusammenhängend genommen werden. 2

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W 11.2 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt


Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag
8 . Beurteilung Einzelarbeitsvertrag

Kreuzen Sie bei den nachstehenden Bestimmungen aus einem Einzelarbeitsvertrag diejenigen an, welche
gegen die entsprechenden Gesetzesvorschriften im Obligationenrecht verstossen. Gegen das Gesetz ver­
stossende Bestimmungen begründen Sie auf der leeren Zeile.
Widerrechtlich

 Für den Arbeitnehmer gilt die 5 -Tage-Woche von Montag bis Freitag. Die tägliche Arbeitszeit
beträgt 8½ Stunden und ist von 8 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 17.30 Uhr zu leisten.

x
 Überstunden sind auf Verlangen des Arbeitgebers jederzeit zu leisten. Die ersten zehn Überstunden
pro Monat werden nicht entschädigt. Die darüber hinausgehenden Überstunden werden mit
10 % Lohnzuschlag abgegolten.

Überstunden können nur verlangt werden, wenn sie notwendig sind, der Arbeitnehmer
sie zu leisten vermag und sie ihm zugemutet werden können.

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Recht und Staat

Widerrechtlich

 Der Lohn beträgt CHF 4800 monatlich und wird jeweils am 25. Kalendertag des betreffenden Monats
­ausbezahlt.

 Es wird vom Arbeitnehmer ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet. Insbesondere bei Kundenkontakten
­werden hohe Ansprüche an die Kleidung gestellt.

x
 Der Ferienanspruch des Arbeitnehmers beträgt pro Jahr sechs Wochen. Es darf maximal eine Woche auf
­einmal bezogen werden. Nicht bezogene Ferien können nicht ins nächste Jahr übertragen werden.
Diese werden mit 20 % Lohnzuschlag ausbezahlt.

Wenigstens zwei Ferienwochen müssen zusammenhängen.


Auszahlung der Ferien ist während der Dauer des Arbeitsverhältnisses nicht erlaubt.

x
 Nach der Probezeit besteht bei unverschuldeter krankheits- oder unfallbedingter Abwesenheit des
Arbeit­nehmers unabhängig von den Dienstjahren eine Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers von
generell einem Monat. Vorbehalten bleibt eine allfällige Versicherungsdeckung des Lohnausfalls.

Spätestens ab dem dritten Dienstjahr ist ein Monat Lohnfortzahlung zu wenig.


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
x
 Entgeltliche Nebenbeschäftigungen bei anderen Arbeitgebern sind dem Arbeitnehmer ausdrücklich
untersagt.

Entgeltliche Nebenbeschäftigungen sind nur untersagt, wenn der Arbeitnehmer


dadurch die Treuepflicht verletzt.

x
 Der Arbeitgeber kann die Lohnzahlung mit sofortiger Wirkung einstellen, wenn wegen schlechter
Auftragslage der Arbeitnehmer nicht benötigt wird.

Bei Arbeitsverhinderung aus Gründen, die beim Arbeitgeber liegen, besteht


die Lohnzahlungspflicht weiter.

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Verträge auf Arbeitsleistung

9. Sachverhalt zu Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag

Der 48 -jährige Ruedi Amstutz arbeitet seit 12 Jahren mit einem 100 %-Pensum als Chauffeur beim Trans-
portunternehmen InterTrans AG in Oftringen. In seinem seinerzeit mit der InterTrans AG abgeschlossenen
Einzelarbeitsvertrag gelten in allen Belangen die Minimalvorschriften des Obligationenrechts.
Von den unten aufgeführten acht Aussagen zu diesem Arbeitsverhältnis zwischen Ruedi Amstutz und der
InterTrans AG sind drei richtig. Kreuzen Sie diese an.
R Aussage

 Der Ferienanspruch von Ruedi Amstutz beträgt fünf Wochen.

 Bei Krankheit kann Ruedi Amstutz von der InterTrans AG eine Lohnfortzahlung von maximal zwei Monaten
geltend machen.

 Die InterTrans AG darf Ruedi Amstutz grundsätzlich nicht zur Leistung von Überstunden verpflichten.

x
 Die InterTrans AG zahlt den Lohn jeweils am Ende des betreffenden Arbeitsmonats an Ruedi Amstutz aus.

 Wenn Ruedi Amstutz knapp bei Kasse ist, hat er das Recht, die Auszahlung seines Monatslohns
­ausnahmsweise schon Mitte Monat zu verlangen.

x
 Wenn Ruedi Amstutz in seinen Ferien erkrankt, kann er für diese Krankheitstage Ferien nachbeziehen.

 Wenn Ruedi Amstutz eines Morgens wegen eines nächtlichen Partybesuchs verkatert ist, darf er einen
­befreundeten Chauffeur als Vertretung zur Arbeit bei der InterTrans AG schicken.

x
 Ruedi Amstutz darf in
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seiner Freizeit
Persönliches Exemplarfür
vonkein
Nicolleanderes
Ruiz Paez,Transportunternehmen
8172 Niederglatt in der Region gegen Lohn arbeiten.

10. Sachverhalt zu Pflichten beim Einzelarbeitsvertrag

Im Einzelarbeitsvertrag von Séverin Kammermann wird ein «Monatslohn von CHF 4800» erwähnt.
­Beantworten Sie dazu die folgenden Fragen.
a) Ist in dieser Formulierung ein 13. Monatslohn eingeschlossen? Die Antwort ist zu begründen.
Lösung
Antwort Nein

Begründung Der 13. Monatslohn muss speziell vereinbart werden.

b) Séverin Kammermann wurde kürzlich nach der vorsätzlichen Teilnahme an einer Schlägerei
derart schwer verletzt, dass er während dreier Monate arbeitsunfähig ist. Kann er gemäss Gesetz
vom Arbeitgeber für diese Zeit Lohnfortzahlung verlangen? Die Antwort ist zu begründen.
Lösung
Antwort Nein

Begründung Anspruch auf Lohnfortzahlung besteht bei Selbstverschulden nicht.

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188 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

c) Im letzten Sommer wurde Séverin Kammermann auf der Heimreise von den Ferien wegen eines
Streiks eine Woche aufgehalten. Konnte er damals von seinem Arbeitgeber Lohnfort­zahlung wegen
unverschuldeter Arbeitsverhinderung verlangen? Die Antwort ist zu begründen.
Lösung
Antwort Nein

Begründung Der Grund der (unverschuldeten) Arbeitsverhinderung lag nicht in der Person
von Séverin Kammermann.

E 11.3 Beendigung des Einzelarbeitsvertrags


11. Sachverhalte zur Beendigung des Einzelarbeitsvertrags

Weisen Sie die Ziffern der nachstehenden Rechtsbegriffe dem jeweils passenden, weiter unten
auf­geführten Sachverhalt zu. Jede Ziffer ist genau einmal einzusetzen.
1. Ablauf der Vertragsdauer 3. Gegenseitiges Einvernehmen 5. Missbräuchliche Kündigung
2. Fristlose Kündigung 4. Kündigung zur Unzeit 6. Ordentliche Kündigung

Sachverhalt Ziffer
Wegen ungenügender Leistungen seiner Mannschaft einigt sich ein Fussballtrainer mit seinem Club,
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den ­befristeten Einzelarbeitsvertrag gegen
Persönliches Exemplar eine Ruiz
von Nicolle Abfindung
Paez, 8172von CHF 250 000 vorzeitig aufzulösen.
Niederglatt

Einem Arbeitnehmer im fünften Dienstjahr wird am 22. März die Stelle wegen ungenügender Leistungen
6
auf Ende Mai gekündigt.

Als der Chef von der Schwangerschaft seiner Sekretärin erfährt, kündigt er ihr auf der Stelle. 4
Einem Mitarbeiter wird mit sofortiger Wirkung gekündigt, nachdem er zugegeben hat, aus der
2
Geschäftskasse CHF 500 gestohlen zu haben.

Das befristete Arbeitsverhältnis eines Skilehrers endet ohne Kündigung am 31. März. 1
Das Arbeitsverhältnis mit einem Buchhalter wird unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist
5
aufgelöst, da seine religiöse Ausrichtung das Arbeitsklima störe.

12. Kündigungstermine beim Einzelarbeitsvertrag

Bestimmen Sie für die folgenden Sachverhalte das Datum des letzten Arbeitstages (Kündigungstermin).
Es gelten in allen Belangen die Bestimmungen des Obligationenrechts.
Sachverhalt Datum
Dieter Meier kündigt am 2. April nach sechs Dienstjahren seinen unbefristeten Einzel­ 30. Juni
arbeitsvertrag.

Tina Hauser erhält am Freitag, 6. Oktober, während der Probezeit die Kündigung. 13. Oktober

Claude Auermann, seit Anfang August 2012 als Vermögensverwalter angestellt, hat Kun- 23. 6. 2018
dengelder unterschlagen und wird deshalb am 23. Juni 2018 fristlos entlassen.

Aufgrund einer Filialschliessung wird der Leiterin, die seit dem 1. Februar 2006 30. 4. 2018
im Betrieb arbeitet, am 7. Januar 2018 gekündigt.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 189
Verträge auf Arbeitsleistung

Sachverhalt Datum
Alex Ammann wurde von der ALLEGRO AG am 1. Juni 2018 befristet für ein Jahr 31. 5. 2019
­angestellt.

Gegenüber dem Mitarbeiter Ferdinand Muff wird nach zwanzig Dienstjahren 31. 3. 2019
am 6. Dezember 2018 die Kündigung ausgesprochen, da er als Gewerkschaftsmitglied (mit Entschädigung,
für die Arbeitgeberin nicht mehr tragbar sei. da missbräuchlich)

Christian Loder wurde am 1. Juni 2014 bei der Elmiger AG als Verkäufer eingestellt. 31. 12. 2018
Am 22. August 2018 wird ihm die Stelle ordentlich gekündigt. Am 12. September 2018
­erleidet Christian Loder einen Autounfall und kann sechs Wochen nicht mehr arbeiten.
(mit Unterbruch)

Benjamin Ambühl kündigt am 5. September 2018 nach nur fünf Monaten, weil ihm 31. 10. 2018
die Arbeit nicht gefällt. Am 20. September 2018 erkrankt Benjamin Ambühl schwer und
ist für wenigstens drei Monate arbeitsunfähig.
(kein Unterbruch)

W 11.3 Beendigung des Einzelarbeitsvertrags


13. Sachverhalt zur Beendigung des Einzelarbeitsvertrags

Marc Duss arbeitet seit sechs Jahren als Sachbearbeiter in der Verwaltung einer Grossmetzgerei. Am
7. März kündigt der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis mit ihm aus wirtschaftlichen Gründen auf den ge-
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mäss Gesetz nächstmöglichen Termin.
Persönliches ExemplarVom 21. Ruiz
von Nicolle April bis
Paez, 9.Niederglatt
8172 Mai weilt Marc Duss dann im obliga­torischen
Militärdienst.
a) An welchem Datum endet das Arbeitsverhältnis von Marc Duss (letzter Arbeitstag)?
Nennen Sie auch die beiden massgebenden Gesetzesartikel mit Absatz.
Lösung
Antwort 31. August
Die Kündigungsfrist von zwei Monaten beginnt erst vier Wochen
nach dem Militärdienst zu laufen (und Termin immer Ende Monat).

Gesetzesartikel Art. 335c Abs. 1 OR und Art. 336c Abs. 1 und 2 OR


mit Absatz
­(verlangt sind zwei)

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190 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

b) Wie wäre die Kündigung rechtlich zu beurteilen, wenn sie der Arbeitgeber am 28. März ausge­
sprochen hätte? Begründen Sie Ihre Antwort und nennen Sie auch den massgebenden Gesetzesartikel
mit Absatz.
Lösung
Antwort Kündigung wäre nichtig (Kündigung zur Unzeit)

Begründung Kündigung während laufender Sperrfrist

Gesetzesartikel Art. 336c Abs. 1 und 2 OR


mit Absatz

14. Aussagen zum Einzelarbeitsvertrag

Kreuzen Sie an, ob die unterstrichenen Teile der nachfolgenden Aussagen zum Einzelarbeitsvertrag
­richtig oder falsch sind. Falsche Aussagen berichtigen Sie auf der leeren Zeile.
R F Aussage

 x
 Eine Probezeit ist gemäss Schweizer Arbeitsrecht absolut zwingend vorzusehen.

… freiwillig (mit schriftlicher Vereinbarung kann darauf verzichtet werden).


 x
 © 2023 Verlag SKV AG:
Eine missbräuchliche W&G anwenden
Kündigung und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
ist nichtig.
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

… rechtsgültig (aber Entschädigung an Arbeitnehmer).


 x
 Einer schwangeren Frau im fünften Dienstjahr, deren Arbeitsleistung ein wenig ­
nachgelassen hat, darf die Stelle rechtsgültig gekündigt werden.

Kündigung ist nicht möglich wegen laufender Sperrfrist.


x
  Arbeitgeber und Arbeitnehmer können schriftlich eine generelle Kündigungsfrist
von vier Monaten vereinbaren.

x
  Ein befristeter Einzelarbeitsvertrag endet ohne Kündigung.

 x
 Mit dem Tod des Arbeitnehmers geht das Arbeitsverhältnis auf seine Erben über.

… wird das Arbeitsverhältnis aufgelöst.


 x
 Bei einer fristlosen Kündigung verzichtet der Arbeitgeber per sofort auf die Arbeitsleistung
des Arbeitnehmers, den Lohn hat er aber bis zum Ende der gesetzlichen oder vereinbarten
Kündigungsfrist weiterhin zu bezahlen.

Die Lohnzahlung wird ebenfalls per sofort eingestellt.


 x
 Kündigt ein Arbeitnehmer im dritten Dienstjahr am 15. März den Einzelarbeitsvertrag ordentlich auf
den gesetzlichen Kündigungstermin, dann ist zwei Monate später am 15. Mai sein letzter Arbeitstag.

Der letzte Arbeitstag ist der 31. Mai (immer Monatsende).

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Verträge auf Arbeitsleistung

15. Sachverhalt zum Einzelarbeitsvertrag

Lukas Marti arbeitet seit vier Jahren als Mechaniker bei der Maschinenfabrik Hunziker AG. In seinem un-
befristeten Einzelarbeitsvertrag wurden seinerzeit in allen Belangen die Regelungen des Obligationen-
rechts übernommen.
Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Sachverhalt.
a) Anfang Januar erwägt Lukas Marti einen Stellenwechsel. Auf wann kann er seine Stelle bei der
Auto Hunziker AG frühestens kündigen?
Lösung

Antwort Auf den 31. März

b) Wenn Lukas Marti am 7. Januar für längere Zeit krank würde, auf wann könnte ihm der Arbeitgeber
in diesem Fall frühestens kündigen?
Lösung

Antwort Auf den 30. Juni (90 Tage Sperrfrist)

c) Lukas Marti ist politisch aktiv und engagiert sich stark für Umweltanliegen in seiner Gemeinde. Sein
Chef hat diesbezüglich auch schon negative Bemerkungen gemacht. Welchen Anspruch könnte Lukas
Marti geltend machen,© wenn ihm der Arbeitgeber mit Verweis auf sein Umweltengagement die Stelle
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kündigen würde? Begründen Sie
Persönliches IhrevonAntwort,
Exemplar und8172
Nicolle Ruiz Paez, nennen Sie auch den massgebenden Gesetzesar-
Niederglatt

tikel.
Lösung
Anspruch Entschädigung vom Arbeitgeber (maximal sechs Monatslöhne)

Begründung Die Kündigung wäre missbräuchlich.

Gesetzesartikel OR 336a (336)

d) Welche rechtlichen Möglichkeiten hätte der Arbeitgeber, wenn Lukas Marti eines Morgens
­übernächtigt zur Arbeit erscheinen würde und seine Leistung deshalb ein wenig eingeschränkt
wäre? Markieren Sie die richtige(n) Auswahlantwort(en).
 Fristlose Kündigung
 Lohnzahlung verweigern
x
 Ordentliche Kündigung (mit gesetzlicher Kündigungsfrist)

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12 Recht und Staat

Steuerrecht

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Recht und Staat

E 12.1 Steuerrechtsverhältnis
1. Umschreibungen und Begriffe zum Steuerrechtsverhältnis

Ergänzen Sie in der folgenden Übersicht die fehlenden Umschreibungen bzw. Begriffe zum Steuerrechts-
verhältnis.
Umschreibung Begriff
Person, welche eine bestimmte Steuer zu bezahlen hat Steuersubjekt

Person, von deren Geld die Steuer letztendlich bezahlt wird Steuerträger

Das Recht des Kantons, Einkommenssteuern zu erheben Steuerhoheit

Der Gegenstand der Steuer wie z. B. das Einkommen oder Vermögen Steuerobjekt
einer natürlichen Person

Mass, welches in Prozenten angibt, wie hoch die Steuerbelastung ist Steuersatz (Steuertarif)

Der Steuersatz (Steuertarif) steigt mit zu­nehmendem Steuerprogression bei der Einkommenssteuer
Einkommen.

Einheitlicher Steuersatz (Steuertarif), welcher für alle Steuerpflichtigen Proportionaler Steuersatz


gilt ­(Steuertarif)
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Neben natürlichen Personen müssen auch juristische Personen Steuern Steuersubjekt
bezahlen.

W 12.1 Steuerrechtsverhältnis
2. Aussagen zum Schweizer Steuerrecht

Kreuzen Sie an, ob die nachfolgenden Aussagen zum Steuerrechtsverhältnis richtig oder falsch sind.
Falsche Aussagen berichtigen Sie auf der leeren Zeile.
R F Aussage

 x
 Das Steuersubjekt ist stets auch der Steuerträger.

Bezahlte Steuern werden z.T. auf andere Personen über­wälzt (vgl. Mehrwertsteuer
oder Verrechnungssteuer).

 x
 Bei einem proportionalen Steuersatz ist der Betrag der Vermögenssteuer
für alle steuerpflichtigen Personen gleich hoch.

Steuerbetrag steigt gleichmässig mit höherem Vermögen (nur der Steuer­satz


bleibt gleich).

 x
 Die Elemente des Steuerrechtsverhältnisses sind die Steuerhoheit, das Steuersubjekt
und der Steuersatz.

Zusätzlich gehört das Steuerobjekt zum Steuerrechtsver­hältnis.

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Steuerrecht

R F Aussage

 x Steuerhoheit haben in der Schweiz der Bund und die Kantone.

Zusätzlich haben die Gemeinden Steuerhoheit.

x
  Der Gewinn einer Aktiengesellschaft ist ein Steuerobjekt.

x
  Juristische Personen sind in der Schweiz Steuersubjekte.

 x Proportionale Steuersätze führen zu Steuerprogression.

Progressive Steuersätze führen zu Steuerprogression.

x
  Neben der Finanzierung des Staatshaushalts hat die Steuererhebung insbesondere
auch den Zweck der Umverteilung von Einkommen und Vermögen.

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E 12.2 Steuerarten
3. Vermischtes zu den Steuerarten

Bearbeiten Sie die nachstehenden Aufgaben zu den Steuerarten in der Schweiz.


a) Kreuzen Sie bei den unten aufgeführten Positionen (siehe auch nächste Seite) diejenigen an,
­w elche bei der Berechnung des steuerbaren Einkommens einer natürlichen Person entweder
­dazugezählt oder abgezogen werden.
x
 Lohneinkünfte
 Bankguthaben
 Steuerwert von Wertschriften
x
 Kosten der arbeitsbedingten auswärtigen Verpflegung
x Zins- und Dividendeneinkünfte

x Bezahlte Schuldzinsen

 Hypothekarschulden
x
 Invalidenrente
x Erträge aus der Vermietung der Ferienwohnung

 Amtlich geschätzter Wert der Ferienwohnung

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210 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

x
 Fahrspesen vom Wohn- zum Arbeitsort
x Gewinn des Einzelunternehmens

 Kaufpreis des neuen Autos

b) Neben der Einkommenssteuer werden natürliche Personen noch mit einer anderen direkten Steuer-
art belastet. Um welche handelt es sich dabei und an welche öffentlichen Gemeinwesen muss diese
bezahlt werden?
Steuerart: Vermögenssteuer
Öffentliche Gemeinwesen: Kantone und Gemeinden

c) Mit welchen direkten Steuern belastet der Staat juristische Personen wie z. B. AG oder GmbH?
Gewinnsteuer und Kapitalsteuer

d) Eine Person zahlt bei einem steuerbaren Einkommen von CHF 75 000 Einkommenssteuern in der Höhe
von CHF 15 000. Wie hoch wären die Einkommenssteuern der Person bei einem steuerbaren Einkom-
men von CHF 150 000 unter der Annahme, dass ein progressiver Steuersatz zur Anwendung kommt?
Nennen Sie einen möglichen CHF -Betrag.
Z. B. CHF 35 000, CHF 40 000 oder CHF 50 000 (mehr als CHF 30 000)
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
e) Was bezweckt der Staat mit der Steuerprogression?
Personen sollen nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit besteuert werden.

f) Die Verrechnungssteuer gilt im Gegensatz zur Einkommenssteuer rechtlich als indirekte Steuer.
Was unterscheidet indirekte von direkten Steuern? Nennen Sie zwei Unterscheidungsmerkmale.
Bei den indirekten Steuern wird die wirtschaftliche Leistungsfähig­keit der Personen
nicht berücksichtigt (es gelten für alle die glei­chen Steuersätze).
Bei den indirekten Steuern sind Steuersubjekt und Steuerträger nicht identisch.

g) Welche andere bedeutende indirekte Bundessteuer haben Privatpersonen neben der Verrechnungs-
steuer zu tragen?
Mehrwertsteuer

h) Welche Steuerarten werden von Privatpersonen auf Basis einer jährlich einzureichenden
Steuer­erklärung erhoben?
Einkommenssteuer und Vermögenssteuer

i) Wer ist Steuersubjekt für den Gewinn und das Eigenkapital eines Einzelunternehmens?
Geschäftsinhaber (Einzelunternehmer als natürliche Person)

j) Wer ist Steuersubjekt für den Gewinn und das Eigenkapital einer AG oder GmbH?
AG oder GmbH (als juristische Personen)
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Steuerrecht

4. Lückentext zum Schweizer Steuerrecht

Ergänzen Sie den nachfolgenden Lückentext zum Schweizer Steuerrecht. In jede Lücke kommt ein Wort.

An   direkten   Bundessteuern werden die   Einkommenssteuer   von natürlichen


Personen sowie die Gewinnsteuer von   juristischen   Personen erhoben.   Vermögens-
steuern   haben natürliche Personen nur an die Kantone und   Gemeinden   zu bezahlen.
Bei der Einkommenssteuer steigt die Steuerbelastung mit zunehmendem Einkommen   überpro-
portional (progressiv)   an, was als   Steuerprogression   bezeichnet wird. Im Ge-
gensatz zur Einkommenssteuer ist die Verrechnungssteuer eine   indirekte   Steuer, bei der für
alle Steuersubjekte ein   einheitlicher (proportionaler)   Steuersatz zur Anwendung kommt.

Privatpersonen in der Schweiz werden die Verrechnungssteuern   zurückerstattet  , falls sie


die mit der Steuer belasteten Einkünfte in ihrer   Steuererklärung   deklarieren. Man bezeich-

net die Verrechnungssteuer deshalb auch als   Sicherungssteuer  .

5. Fachbegriffe zum Schweizer Steuerrecht


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Kreuzen Sie zu den Aussagen jeweils
Persönliches den
Exemplar von (die) passenden
Nicolle Ruiz Fachbegriff(e) an. Pro Aussage sind kein, ein,
Paez, 8172 Niederglatt
zwei oder drei Kreuz(e) zu machen.
a) Diese Steuer erheben die Kantone und Gemeinden von den juristischen Personen.
x x
 Gewinnsteuer  Kapitalsteuer  Mehrwertsteuer

b) So bezeichnet man einen einheitlichen Steuersatz.


x
 progressiv  indirekt  proportional

c) Diese Steuer darf in der Schweiz nur der Bund erheben.


 Einkommenssteuer  Gewinnsteuer  Vermögenssteuer

d) So heisst das Steuerobjekt bei der Kapitalsteuer.


x
 Aktiven  Passiven  Eigenkapital

e) Diese Steuer können Unternehmen von der Umsatzsteuer abziehen.


x
 Gewinnsteuer  Vorsteuer  Verrechnungssteuer

f) Das stellt steuerrechtlich der Konsument bei der Mehrwertsteuer dar.


x
 Steuerträger  Steuersubjekt  Steuerobjekt

g) Diese Steuer wird vom Steuersubjekt in der Regel auf andere Personen überwälzt.
x x
 indirekte Steuer  Gewinnsteuer  Verrechnungssteuer

h) Diese Elemente gehören zum Steuerrechtsverhältnis.


x x
 Steuerhoheit  Steuerobjekt  Steuertarif x
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212 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

W 12.2 Steuerarten
6. Begriffe und Zahlen zum Schweizer Steuerrecht

Von den folgenden nummerierten 18 Begriffen und Prozentzahlen passen jeweils zwei zusammen.
­Bilden Sie entsprechend neun Paare, und tragen Sie deren Nummern unten in die leeren Kästen ein.

1) Gewinnsteuersatz Bund 2) 35 % 3) Exporte


4) 65 % 5) progressiv 6) Bund
7) Nettozins (ohne VST ) 8) direkte Steuer 9) Steuersubjekt
10) juristische Person 11) MWST-befreit 12) Steuerhoheit
13) Einkommenssteuersatz 14) 7,7 % 15) VST auf Dividenden
16) 8,5 % 17) Vermögenssteuer 18) MWST-Normalsatz

1) 16) 2) 15) 3) 11)

4) 7) 5) 13) 6) 12)

8) 17) 9) 10) 14) 18)

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7. Aussagen zur Doppelbesteuerung
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Von den folgenden sechs Aussagen zur Doppelbesteuerung sind drei richtig. Kreuzen Sie diese an.
R Aussage

 Die Problematik der Doppelbesteuerung betrifft alle Unternehmen in der Schweiz.

 Doppelbesteuerung bedeutet, dass Unternehmensgewinne zweimal mit der Gewinnsteuer von Bund,
­Kantonen und Gemeinden belastet werden.

 Die Doppelbesteuerung ist ein Vorteil für die juristischen Personen.

x
 Betroffen von der Doppelbesteuerung sind der Gewinn und das Eigenkapital einer AG oder GmbH.

x
 An private Aktionäre ausgeschüttete (versteuerte) Gewinne einer Aktiengesellschaft unterliegen
beim Aktionär einer nochmaligen Besteuerung, und zwar durch die Einkommenssteuer.

x
 Aktien sind Kapitalanteile einer AG und müssen privat als Vermögen versteuert werden.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 213
Steuerrecht

8 . Sachverhalt zur Mehrwertsteuer

Die KLEIDER AG, Gossau, kauft von der TUCH AG, Luzern, Stoffe im Wert von CHF 1500 (plus MWST ). Die
KLEIDER AG fertigt aus den gekauften Stoffen hochwertige Damenblusen und liefert diese für CHF 4500
(plus MWST ) an die Zürcher MODE AG, welche die Damenblusen ihrerseits in ihren Schweizer Modebou-
tiquen für CHF 8250 (plus MWST ) an eine anspruchsvolle Kundschaft verkauft.
Bearbeiten Sie die folgenden Aufgaben.
a) Berechnen Sie für die drei erwähnten Unternehmen je die aufgrund des Sachverhalts
an den Bund abzuliefernde Mehrwertsteuer.
TUCH AG: CHF 115.50 (1500 ÷ 100 × 7,7)
KLEIDER AG: CHF 231.00 (346.50 – 115.50)

MODE AG: CHF 288.75 (635.25 – 346.50)

b) Wie hoch ist der Mehrwertsteuerbetrag, den der Bund aufgrund des Sach­verhalts einnimmt,
und wer ist der Steuerträger?
Mehrwertsteuerbetrag: CHF 635.25 (115.50 + 231.00 + 288.75 oder 7,7 % von 8250)

Steuerträger: Kundschaft der MODE AG (Endkonsumentinnen)

c) Wie hoch wäre der Mehrwertsteuerbetrag,


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und verstehen, der
E-Profil, 3. Semester
MODEmitAG einnähme, falls diese
Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
alle D
­ amenblusen in ihren Filialen in Deutschland verkaufen würde? Die Antwort ist zu begründen.
Mehrwertsteuerbetrag: CHF 0

Begründung: Ausländischer Konsum (Export) unterliegt nicht der Schweizer

Mehrwertsteuer.

d) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zur Mehrwertsteuer an.


R Aussage

 Die Mehrwertsteuer ist eine direkte Bundessteuer.

x
 Verschenken Unternehmen Produkte, müssen sie darauf im Grundsatz keine Mehrwertsteuer bezahlen.

 Neben dem Bund erheben auch die Kantone und Gemeinden eine Mehrwertsteuer.

 Steuersubjekt bei der Mehrwertsteuer ist der Endkonsument.

 Die von einem Unternehmen dem Bund abzuliefernde Mehrwertsteuer entspricht immer
der ein­genommenen Umsatzsteuer.

x
 Das Entgelt für eine Blinddarmoperation ist von der Mehrwertsteuer ausgenommen.

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214 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

9. Berechnung der Einkommens- und Vermögenssteuer

Ein Ehepaar deklariert im Jahr 2017 in seiner Steuererklärung ein steuerbares Einkommen von CHF 95 000
und ein steuerbares Vermögen von CHF 210 000. Die einfache Steuer gemäss Grundtarif beträgt für das
Einkommen CHF 4210.55 und für das Vermögen CHF 149.70. Der Steuerfuss (Faktor) beträgt für den Kan-
ton 2,78, für die Gemeinde 1,65 und für die Kirche 0,1. Berechnen Sie für Kanton, Gemeinde und Kirche
die Einkommenssteuer und die Vermögenssteuer.

Kantonssteuer CHF 4 210.55 × 2,78 = CHF 11 705.35


Gemeindesteuer CHF 4 210.55 × 1,65 = CHF 6 947.40
Kirchensteuer CHF 4 210.55 × 0,1 = CHF 421.05
Total Einkommenssteuer (ohne direkte Bundessteuer) = CHF 19 073.80

Kantonssteuer CHF 149.70 × 2,78 = CHF 416.15


Gemeindesteuer CHF 149.70 × 1,65 = CHF 247.00
Kirchensteuer CHF 149.70 × 0,1 = CHF 14.95
Total Vermögenssteuer = CHF 678.10

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Steuerrecht

W 12.3 Steuererklärung einer Privatperson


10. Steuererklärung von Sarah Kuhn

Füllen Sie für Sarah Kuhn, 38 -jährige alleinstehende Aussendienstmitarbeiterin des Handelshauses W ­ ENGER
AG, die Steuererklärung aufgrund der nachstehend aufgeführten finanziellen Verhältnisse aus (verwen-
den Sie als Hilfsmittel die amtliche Wegleitung) oder die Angaben aus dem «Fall Steuererklärung» im
Theorieteil.
Gemäss Lohnausweis beträgt der jährliche Nettolohn von Sarah Kuhn CHF 68 250.
Sarah Kuhn ist beruflich als Aussendienstmitarbeiterin auf ihr Privatauto angewiesen und macht deshalb
für die 20 km von ihrem Wohn- zum Arbeitsort die Fahrkosten für das Privatfahrzeug geltend (sie rechnet
mit 220 Arbeitstagen und CHF 0.70 pro km). Die Mehrkosten für die berufsbedingte auswärtige Mittags-
verpflegung (ohne Verbilligung durch den Arbeitgeber) kann sie für 100 Arbeitstage zu CHF 15 geltend
machen. An den übrigen Arbeitstagen erhält sie vom Arbeitgeber eine entsprechende Spesenentschädi-
gung.
Im aktuellen Steuerjahr hat Sarah Kuhn zudem ein Weiterbildungs­seminar im Bereich Mediation besucht.
Die nicht vom Arbeitgeber gedeckten Kosten beliefen sich dabei auf CHF 1800.
An Wertschriften und Guthaben verfügt Sarah Kuhn Ende Jahr über die folgenden Positionen mit den
entsprechenden Jahreserträgen:
„„ Privatkonto bei der BANK AG mit Bestand CHF 26 752 und Jahreszins von CHF 82

(Bruttozins ohne Verrechnungssteuerabzug)


„„ Sparkonto bei der BANK AG mit Bestand CHF 48 927 und Jahreszins von CHF 389

(Bruttozins mit Verrechnungssteuerabzug)


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
„ „ 100 Anteilscheine des Anlagefonds MERITA mit Steuerwert von je CHF 285; als Gewinnanteil

hat der Anlagefonds im abgelaufenen Jahr CHF 15 (inklusive Verrechnungssteuer) pro Anteilschein
­ausgeschüttet.
Sarah Kuhn ist Alleineigentümerin der selbst bewohnten 3½-Zimmer-Eigen­tumswohnung mit Baujahr
1994. Sie hat die Wohnung vor sechs Jahren von ihrer Mutter geerbt. Für die Liegenschaft gelten die nach-
stehenden aktuellen Steuerdaten:
„„ Amtlicher Katasterwert: CHF 485 000

„ „ Aktueller Mietwert der Wohnung (Eigenmietwert) gemäss amtlicher Schätzung: CHF 18 240

„„ Die Unterhaltskosten werden mit dem Pauschalabzug abgedeckt.

„„ Sarah Kuhns private Schulden bestehen ausschliesslich aus einem Hypothekardarlehen der BANK AG

im Umfang von CHF 250 000. An Schuldzinsen wurden ihr im vergangenen Jahr insgesamt CHF 6250
(2½%) belastet.
Seit Jahren zahlt Sarah Kuhn Beiträge in die Säule 3a ein (staatlich anerkannte Selbstvorsorge).
Im letzten Jahr waren es CHF 5500.
Für Versicherungsprämien und Zinsen von Sparkapitalien kann Sarah Kuhn den Maximalabzug
beanspruchen. Das Auto ist vierjährig und hat CHF 48 000 gekostet.
Aufgrund der kantonalen Differenzen bei den gesetzlichen Bestimmungen zur
Einkommens- und zur Vermögenssteuer (sowie der entsprechend unterschiedlichen
Steuererklärungen bzw. Wegleitungen) gibt es keine einheitliche Musterlösung für die
Steuererklärung von Sarah Kuhn. Eine Lösungsvariante ist nachfolgend (in Kurzform)
abgebildet (Beträge in CHF).

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Recht und Staat

Einkommen

Haupterwerb Einzelperson 68 250

Wertschriftenertrag und Ertrag aus Guthaben

– Bruttozins Privatkonto 82

– Bruttozins Sparkonto 389

– Gewinnanteil Anlagefonds MERITA (100 × CHF 15) 1 500

– Vermögensverwaltungskosten (0,3 % von CHF 104 179) − 313 1 658

Nettoeinkünfte aus Liegenschaften

– Mietwert der selbstgenutzten Wohnung (70 % von CHF 18 240) 12 768

– Unterhaltskosten pauschal (20 % von CHF 12 768) − 2 554 10 214

Gesamteinkommen 80 122

Abzüge
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Berufsauslagen Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

– Kosten Privatfahrzeug (220 Tage × 20 km × 2 × CHF 0.70) 6 160

– Mehrkosten auswärtige Verpflegung (100 Tage × CHF 15) 1 500

– Übrige Kosten (3 % von CHF 68 250) 2 048

– Weiterbildungskosten 1 800 11 508

Private Schuldzinsen 6 250

Beiträge Säule 3a 5 500

Versicherungsprämien und Zinsen (Pauschale) 2 500

Total Abzüge 25 758

Steuerbares Einkommen (CHF 80 122 – CHF 25 758) 54 364

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 217
Steuerrecht

Vermögen

Wertschriften und Guthaben

– Privatkonto 26 752

– Sparkonto 48 927

– Anteilscheine Anlagefonds MERITA 28 500 104 179

Motorfahrzeuge (24 % von CHF 48 000) 11 520

Liegenschaften (75 % von CHF 485 000) 363 750

Gesamtvermögen 479 449

Gesamtschulden (Hypothekardarlehen) 250 000

Reinvermögen (CHF 479 449 – CHF 250 000) 229 449

Steuerfreier Betrag − 50 000

Steuerbares Vermögen 179 449


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218 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
13 Recht und Staat

Familienrecht

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Familienrecht

E 13.1 Konkubinat
1. Formen des Zusammenlebens

Vervollständigen Sie die folgende Übersicht.


Ehe Konkubinat Eingetragene
Partnerschaft
Unterschiedliches Geschlecht Unterschiedliches oder Gleiches Geschlecht
­gleiches Geschlecht
Vollständig im Zivilgesetzbuch Teilweise im Obligationenrecht Vollständig im Partnerschafts-
­geregelt geregelt gesetz geregelt

2. Begriff und Entstehung des Konkubinats

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.
Begründen Sie Ihren Entscheid auf der Zeile darunter.
R F Aussage

 x Zwischen einem Konkubinat und einer Wohngemeinschaft gibt es grundsätzlich keinen Unterschied.

Bei der Wohngemeinschaft fehlt die intime Beziehung.


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 x Das Konkubinat entsteht
Persönliches durch
Exemplar einenRuiz
von Nicolle Vertragsabschluss.
Paez, 8172 Niederglatt

Durch das Zusammenziehen eines Paares


x
  Das Konkubinat erfüllt die Voraussetzungen der einfachen Gesellschaft, weshalb die entsprechenden
Regeln fallweise zur Anwendung kommen.

Der gemeinsame Zweck ist der gemeinsame Haushalt.


 x Die einfache Gesellschaft ist im Zivilgesetzbuch geregelt.

Im OR
x
  Das Konkubinat und die Wohngemeinschaft können rechtlich entstehen, ohne dass dies den Parteien
bewusst ist.

Nur der gemeinsame Haushalt ist massgebend.

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234 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

3. Wirkungen und Auflösung des Konkubinats

Beantworten Sie für Konkubinatspaare die folgenden rechtlichen Fragen gemäss den Bestimmungen über
die einfache Gesellschaft. Nennen Sie auch den oder die jeweils massgebenden Gesetzesartikel.
Frage Antwort Artikel
Beiträge für die Gemeinschaft: Wer erbringt Vereinbarung der Partner gemäss Art. 531 OR
welche Geld-, Sach- oder Arbeitsleistung ihren ­jeweiligen Möglichkeiten und
­zugunsten der Lebensgemeinschaft? ­Bedürfnissen

Vertretung nach aussen: Wer darf Entschei­ Entscheidungen werden gemeinsam Art. 534 OR
dungen für die Gemeinschaft treffen und getroffen, Rechtsgeschäfte können
­entsprechende Verpflichtungen eingehen?
Art. 535 OR
mit oder ohne Mitwirkung des jeweili-
gen Partners abgewickelt werden.

Haftung für Schulden: Wer haftet für Für gemeinsame Verpflichtungen gilt Art. 544 OR
­gemeinsame und wer für individuelle die solidarische Haftung, für individu-
Verpflich­tungen? elle die persön­liche.

Aufteilung von Vermögenswerten: Wer Jeder je die Hälfte Art. 533 OR


­erhält welchen Anteil am Vermögenszuwachs
während einer Partnerschaft, wenn sie
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­aufgelöst wird? Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

W 13.1 Konkubinat
4. Sachverhalt zum Konkubinat

Erna Züllig und Remo Steuri, beide ledig, leben seit 25 Jahren zusammen in einer gemieteten 3 -Zimmer­
Wohnung in Latterbach. Da Remo als Kreditsachbearbeiter bei einer Regionalbank von Anfang an ein
sehr gutes Einkommen verdiente, konnte er während der gemeinsamen Zeit mit Erna CHF 200 000 spa­
ren. Erna Züllig gab schon bald ihre gelernte Tätigkeit im Verkauf auf, um sich voll dem gemeinsamen
Haushalt widmen zu können. Über all die Jahre führten Erna und Remo eine sehr glückliche Beziehung.
Doch das hat sich nun geändert: Remo ist frisch verliebt in Sereina Züllig, Ernas Cousine, die er an einem
Familienfest kennengelernt hat. Auch Sereina ist «hin und weg» von Remo. Beide möchten so schnell wie
möglich heiraten. Remo ist aus diesem Grund bereits aus der mit Erna gemeinsam gemieteten Wohnung
ausgezogen. Die Möbel, die er jeweils vom Lohn bezahlte, hat er alle mitgenommen. Darunter sind zu
Ernas Ärger auch Stücke, die sie damals selbst in die Beziehung eingebracht hatte.
a) Wann genau und durch welche Handlung ist das Konkubinat zwischen Erna Züllig und Remo Steuri
rechtlich entstanden?
Vor 25 Jahren mit dem Einzug in die 3 -Zimmer-Wohnung

b) Welches war während der Dauer des Konkubinats das gemeinsame Ziel von Erna und Remo,
durch das die Regeln der einfachen Gesellschaft zur Anwendung kommen können?
In der gemeinsamen Wohnung leben (und eine intime Beziehung führen)

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 235
Familienrecht

c) Durch welche Handlung ist das Konkubinat zwischen Erna Züllig und Remo Steuri wieder aufgelöst
worden?
Durch den Auszug von Remo aus der gemeinsamen Wohnung

d) Durch welche rechtliche Massnahme hätten Erna und Remo regeln können, wem welche Möbel­
stücke gehören?
Durch ein Inventar in einem Konkubinatsvertrag

e) Mit welcher Verteilung der Vermögenswerte darf Erna rechnen, wenn das Gericht im Rechtsstreit
die Regeln der Gewinnverteilung der einfachen Gesellschaft sinngemäss anwendet?
Erna hätte Anspruch auf den halben Wert der Möbel, weil Remo diese vom
laufenden Lohn gekauft hat (Vermögenszuwachs) und auf die halben Ersparnisse
(CHF 100 000 – ebenfalls Vermögenszuwachs).

f) Inwiefern muss Erna durch die Auflösung des Konkubinats mit beruflichen Nachteilen rechnen?
Sie hat nach jahrelangem Führen des Haushalts erschwerten Zugang zum Berufs-
leben und keine oder nur eine geringe berufliche Vorsorge (Pensionskasse).
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E 13.2 Ehe
5. Ehevoraussetzungen und Vorbereitungsverfahren

Umschreiben Sie die folgenden Fachbegriffe dem Beispiel entsprechend.


Fachbegriff Umschreibung
Ehefähigkeit Handlungsfähigkeit: Volljährigkeit und Urteilsfähigkeit

Ehehindernisse Verwandtschaft in gerader Linie, Geschwister, kein Nachweis des


­richtigen Zivilstandes

Vorbereitungsverfahren Prüfung der Ehevoraussetzungen durch den Zivilstandsbeamten

Zeitlich unbefristete Wenn bei der Eheschliessung eine der Ehevoraussetzungen nicht
­Ehe­ungültigkeit erfüllt war, bei Zwangsehen, bei Scheinehen und bei Eheschliessungen
­Minderjähriger im Ausland

Zeitlich befristete Bei vorübergehender Urteilsunfähigkeit, Irrtum oder absichtlicher


Eheungültigkeit Täuschung

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236 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

6. Wirkungen der Ehe – Lückentext

Vervollständigen Sie den Text zu den rechtlichen Folgen der Eheschliessung. In jede Lücke passt ein Wort
bzw. eine Zahl.

Die Ehegatten schulden einander gemäss Art.   159   ZGB Treue und   Beistand  ,
d. h., sie berücksichtigen nicht nur die persönlichen Bedürfnisse und Interessen, sondern auch jene

der   ehelichen   Gemeinschaft. Ehegatten beraten und unterstützen einander und sorgen für
gemeinsame   Kinder  . Im Grundsatz gilt, dass jede wichtige Entscheidung – mit oder ohne
rechtliche Folgen für die Eheleute –   gemeinsam   getroffen werden sollte.
Die Eheleute bestimmen, welchen ihrer Ledignamen ihre Kinder tragen sollen, und ob sie selbst ihren Le­

dignamen behalten wollen oder alle einen gemeinsamen   Familiennamen    tragen.

Die Eheschliessung und auch die Wahl des gemeinsamen Wohnsitzes haben grundsätzlich   keine  
Auswirkung auf die Bürgerrechte der Eheleute. Ausländerinnen bzw. Ausländer erlangen jedoch durch

die Ehe mit einem Schweizer bzw. einer Schweizerin die Möglichkeit einer   erleichterten   Ein­

bürgerung.
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Wer mit welchen Mitteln
Persönlichesfür denvonUnterhalt
Exemplar der
Nicolle Ruiz Paez, 8172Familie
Niederglattaufkommt, bestimmen die   Eheleute  
gemeinsam. Verzichtet ein Ehegatte zugunsten der Familie vollständig oder teilweise auf ein eigenes Er­

werbseinkommen, hat sie bzw. er Anspruch auf einen angemessenen   Geldbetrag   zur freien

Verfügung.

Jeder Ehepartner kann die Gemeinschaft nach aussen grundsätzlich   alleine   vertreten. Geht
eine entsprechende Verpflichtung aber über die laufenden Bedürfnisse der Gemeinschaft hinaus,

braucht ein Ehepartner die Zustimmung des anderen. Diese Zustimmung kann je nach den konkreten

­Umständen ausdrücklich oder   stillschweigend   erfolgen. Für alle gemeinsamen Verpflich­


tungen haften die Ehepartner   solidarisch  , für individuelle Verpflichtungen haften sie
  persönlich  .

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 237
Familienrecht

7. Wirkungen der Ehe – Aussagen

Entscheiden Sie, welche der folgenden Aussagen über die allgemeinen Wirkungen der Ehe gemäss Ge­
setz richtig oder falsch sind. Geben Sie auf der Zeile darunter jeweils an, auf welchen Gesetzes­artikel Sie
sich bei Ihrem Entscheid gestützt haben.
R F Aussage

 x
 Solange der erwerbstätige Ehemann seiner Frau genügend Geldmittel zur Führung des Haushalts
zur Verfügung stellt, ist er nicht verpflichtet, Auskunft über seine Einkünfte zu erteilen.

Art. 170 ZGB (Auskunftspflicht besteht bedingungslos)


x
  Die Ehefrau, die den Haushalt führt und die Kinder betreut, hat Anspruch auf einen Beitrag
zur freien Verfügung. Diesen Anspruch hat auch der Ehemann, wenn er den Haushalt führt und
die Kinder ­betreut.

Art. 164 ZGB


 x
 Die Ehefrau hat in ihrem Namen und für eigene Zwecke einen Personenwagen auf Kredit gekauft.
Später ist sie nicht in der Lage, den Kaufpreis zu bezahlen. Nun haftet der Ehegatte mit seinem
­privaten Vermögen für die Erfüllung dieses Vertrags.

Art. 166 Abs. 3 ZGB (persönliche Haftung)


x
  Jeder Ehegatte kann, ohne die Zustimmung des anderen einholen zu müssen, einen Mietvertrag
für eine Ferienwohnung abschliessen.
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Art. 162 (Persönliches
168) ZGB (Erlaubnis
Exemplar nur
von Nicolle Ruiz für8172
Paez, eheliche
NiederglattWohnung nötig)

x
  Der Ehemann, der im Grundbuch als Eigentümer eines Einfamilienhauses eingetragen ist, kann
sein Haus nur mit ausdrücklicher Zustimmung seiner Ehefrau verkaufen, falls die Familie in diesem
Haus lebt.

Art. 169 ZGB

8 . Eheschutz und Auflösung der Ehe

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind. Auf der Zeile darunter korrigieren Sie
die falschen Aussagen und nennen bei den richtigen den massgebenden Gesetzesartikel.
R F Aussage

x
  Zur Trennung kann es kommen, wenn das Wohl der Familie ernsthaft gefährdet ist.

Art. 175 ZGB


 x
 Eine Trennung ist nur im gegenseitigen Einvernehmen möglich.

Bei ernsthafter Gefährdung auch gegen den Willen des Ehepartners


 x
 Durch die Trennung werden wie bei der Scheidung alle ehelichen Rechte und Pflichten aufgehoben.

Sie bleiben bei der Trennung grundsätzlich bestehen.

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238 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

R F Aussage

 x
 Eine Ehe wird nur durch eine Scheidung endgültig aufgelöst.

Auch durch den Tod eines Ehepartners


 x
 Gesetzliche Erb- und Rentenansprüche gegenüber dem Ehepartner sind von der Scheidung
nicht ­betroffen.

Sie entfallen.
 x
 Durch die Scheidung entfallen sämtliche Ansprüche gegenüber dem Ehepartner.

Evtl. besteht ein Anspruch auf Unterhaltszahlungen.

9. Eheliche Güterstände

Vervollständigen Sie die Übersicht der ehelichen Güterstände.


Merkmal Errungenschafts­ Gütergemeinschaft Gütertrennung
beteiligung
Entstehung Ohne Vereinbarung Ehevertrag Ehevertrag, wichtige
(dispositiv) Gründe, Pfändung,
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Vermögens­ a) Eigengut a) Eigengut Zwei getrennte
bestandteile b) Errungenschaft b) Gesamtgut ­Vermögen

Nutzung und Jeder sein Eigengut Jeder sein Eigengut und Jeder sein Vermögen
­Verwaltung der und seine Errungen- ­gewöhnliche Nutzung des ­selbstständig
Vermögensbestand­ schaft selbstständig ­Gesamtgutes selbst-
teile während der
ständig, ausserordentliche
Ehe
Nutzung nur mit Einwilligung
des Ehepartners

Aufteilung der Tod oder Scheidung: Tod: Der überlebende Ehe­ Tod oder Scheidung:
Vermögensbestand­ Das Eigengut und je partner behält sein Eigengut
teile bei Auflösung
Die eigenen Vermö-
die Hälfte der beiden und die Hälfte des Gesamt­ gensbestandteile
der Ehe ­Errungenschaften gehen gutes, den Rest erhalten die gehen zurück an einen
an einen Partner bzw. Erben des Verstorbenen.
seine Erben. Partner bzw. an seine
Scheidung: wie Errungen- Erben.
schaftsbeteiligung

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 239
Familienrecht

W 13.2 Ehe
10. Ehevoraussetzungen und Vorbereitungsverfahren

Kreuzen Sie alle Sachverhalte an, bei denen eine zivilrechtliche Eheschliessung nicht möglich ist.
N = Eheschliessung nicht möglich
Sachverhalt N
Die Braut ist 15 Jahre alt. x

Der Bräutigam und die Braut sind beide Ausländer.



Eine Verlobung hat nie stattgefunden.

Die kirchliche Trauung hat noch nicht stattgefunden.

Der Bräutigam kann die Folgen der Eheschliessung nicht beurteilen. x

Die Braut liebt den Bräutigam mehr als umgekehrt.



Die Braut weigert sich, am Ehevorbereitungsverfahren teilzunehmen. x

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11. Eheungültigkeit Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Kreuzen Sie bei allen Sachverhalten an, ob eine befristete oder unbefristete Eheungültigkeit oder eine
gültige Ehe besteht.
BU = Befristete Ungültigkeit   UU = Unbefristete Ungültigkeit   GE = Gültige Ehe

Sachverhalt BU UU GE

Die Braut ist vorbestraft.   x


Der Bräutigam hat sich nach der Trauung betrunken.   x


Die Braut hat verheimlicht, dass sie bereits im Ausland verheiratet ist.  x
 

Der Bräutigam hat verheimlicht, dass er seit Jahren schwer alkoholabhängig ist. x
  

Es stellt sich heraus, dass die Brautleute denselben leiblichen Vater haben.  x
 

Die Braut (der deutschen Sprache nicht mächtig) meinte, dass es sich bei der Trauung x
  
­lediglich um ein Einbürgerungsverfahren handle. Heiraten wollte sie nicht.

Der Bräutigam hilft im Haushalt nicht so mit, wie sich die Braut das vorgestellt hatte.   x

Der Bräutigam fürchtete bei der Trauung um sein Leben, weil der Vater der Braut ihm  x
 
am ­Vorabend den Tod angedroht hatte, falls er nicht «ja» sagen würde.

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240 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

12. Wirkungen der Ehe

Kreuzen Sie bei allen Aussagen an, ob es Wirkungen (W) der Ehe sind.
Aussage W
Die Ehefrau behält ihr Kantons- und Gemeindebürgerrecht. x

Für sämtliche Ausgaben ist das Einverständnis des Ehepartners notwendig. 

Wichtige Entscheide, welche die Familie betreffen, sind grundsätzlich gemeinsam zu fällen. x

Können sich die Eheleute nicht einigen, so hat der Ehemann das letzte Wort. 

Die Kinder tragen immer den Ledignamen des Vaters. 

Die Ehefrau trägt den Ledignamen des Ehemannes, wenn sie will. x

Ohne andere Abmachung hat die Ehefrau den Haushalt zu besorgen, während der Ehemann 
für den Lohn ­verantwortlich ist.

Der Ehemann hat der Ehefrau über sein Einkommen Auskunft zu geben. x

Falls der Ehemann selbst über keine Ersparnisse verfügt und mit seinem Lohn einen gemeinsamen Kredit x

nicht mehr bezahlen kann (z. B. für eine Wohnwand), muss die Ehefrau den Rest unter Umständen alleine
­abbezahlen.
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13. Wirkungen der Ehe – Sachverhalt

Der Kochherd des Ehepaares Dupont funktioniert nicht mehr. Barbara Dupont beauftragt in der Folge auf
eigene Faust einen Fachmann, um den Herd reparieren zu lassen. Die Rechnung beläuft sich auf CHF 200.
Als Barbara Duponts Ehemann davon erfährt, ist er sehr verärgert. Er meint, dass er die Reparatur auch
selbst «zum Nulltarif» hätte vornehmen können, und weigert sich deshalb, die Rechnung zu begleichen.
Kreuzen Sie an, ob sich Barbara Duponts Ehemann weigern darf, die Kosten mitzutragen. Begründen Sie
Ihre Antwort und nennen Sie auch den massgebenden Gesetzesartikel inklusive Absatz.
x
 Der Ehemann muss die Kosten mittragen.
 Der Ehemann muss die Kosten nicht mittragen
Begründung: Die Reparatur im gemeinsamen Haushalt stellt ein laufendes Bedürfnis dar.

Entsprechend durfte Barbara Dupont ohne Einwilligung des Ehemannes handeln und ihn
dadurch solidarisch verpflichten.
Gesetzesartikel: Art. 166 Abs. 1 und 3 ZGB

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Familienrecht

14. Gesetzlicher Güterstand – Eigengut

Kreuzen Sie an, ob die jeweiligen Vermögensbestandteile im gesetzlichen Güterstand der Errungenschafts­
beteiligung (EB) und / oder bei der Gütergemeinschaft (GG) zum Eigengut gehören. Kein Kreuz, ein oder
zwei Kreuze können richtig sein.
Vermögensbestandteil EB GG

Bankguthaben des Mannes (während der Ehe gespart)  

Skiausrüstung der Frau x


 x

Sparguthaben des Mannes bei Eheschliessung x


 

Dividenden auf einem der Frau vererbten Aktienpaket  

Von der Frau in die Ehe eingebrachtes Bargeld von CHF 12 000 x
 

Gewinn eines vom Mann seit der Ehe geführten Treuhandbüros  

Briefmarkensammlung des Mannes aus den Jugendjahren x


 x

15. Eheliche Güterstände – Aussagen

Kreuzen Sie jeweils an, ob© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
eine Aussage auf die Errungenschaftsbeteiligung (EB), die Gütergemeinschaft
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
(GG) und / oder auf die Gütertrennung (GT ) zutrifft.
Aussage EB GG GT

Gilt, wenn nichts anderes abgemacht wurde = gesetzlicher Güterstand. x


  

Muss bei der Eheschliessung oder später mit beurkundetem Ehevertrag vereinbart werden.  x
 x

Nutzung und Verwaltung des Vermögens während der Ehe: jeder Ehepartner sein eigenes x
  x

selbstständig.

Nutzung und Verwaltung des Vermögens während der Ehe: jeder sein Eigengut selbstständig,  x
 
ausserordentliche Nutzung des restlichen Vermögens nur gemeinsam.

Aufteilung bei Auflösung der Ehe wegen Tod: Der überlebende Ehepartner nimmt sein x
  
­Eigengut und ½ der gesamten Errungenschaft.

Aufteilung bei Auflösung der Ehe wegen Tod: Als Eigengut gelten nur persönliche Sachen.  x
 

Aufteilung bei Auflösung der Ehe wegen Scheidung: Jeder nimmt sein Eigengut und x
 x
 
½ der gesamten Errungenschaft.

Aufteilung bei Auflösung der Ehe: Jeder Ehepartner behält sein Vermögen.   x

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242 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

E 13.3 Eingetragene Partnerschaft


16. Entstehung der eingetragenen Partnerschaft

Nennen Sie hinsichtlich der Entstehung alle rechtlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einge­
tragenen Partnerschaft im Vergleich zur Ehe.
Unterschiede
Eingetragene Partnerschaft Ehe

Gleiches Geschlecht Unterschiedliches Geschlecht

«in eingetragener Partnerschaft» «verheiratet» (Zivilstand)

Keine Trauzeugen Zwei Trauzeugen

Kein Ja-Wort Ja-Wort

Gemeinsamkeiten

Zivilstandsamt

Handlungsfähigkeit des Paares

Vorbereitungsverfahren
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Hindernisse

Unbefristete und befristete Ungültigkeitsgründe

17. Wirkungen und Auflösung der eingetragenen Partnerschaft

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Stichworte auf die eingetragene Partnerschaft (P) zutreffen.
Aussage P
Gegenseitige Treue und gegenseitiger Beistand x

Solidarische Haftung für gemeinsame Schulden x


Gegenseitige Auskunftspflicht über Einkommen x


Gegenseitiger Erb- und Rentenanspruch x


Anspruch auf Unterhaltszahlungen x


Ordentlicher Güterstand = Errungenschaftsbeteiligung 


Eheliches Scheidungsverfahren x

Adoption fremder Kinder zulässig, da leibliche Kinder naturgemäss nicht möglich 


Familienname auf Wunsch x

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Familienrecht

W 13.3 Eingetragene Partnerschaft


18 . Entstehung und Wirkungen der eingetragenen Partnerschaft – Sachverhalt

Sabine Bolliger und Alexandra Wenger leben seit Jahren in Thalwil im Konkubinat und möchten ihre Part­
nerschaft eintragen lassen. Sabine Bolliger ist Dentalhygienikerin in einer Vollzeitanstellung. Alexandra
Wenger arbeitet mit einem 20 %-Pensum im Sekretariat einer Hilfsorganisation und erledigt den gemein­
samen Haushalt.
a) Wo genau müssen die beiden Frauen ihr Begehren um Eintragung der Partnerschaft stellen?
Zivilstandsamt in Thalwil (gemeinsamer Wohnort)

b) Als die beiden Frauen zum Vorbereitungsverfahren erscheinen, weigert sich der Beamte, auf ihr
­Begehren einzutreten. Welche rechtlichen Tatsachen könnten zur Weigerung des Beamten geführt
haben?
Fehlende Handlungsfähigkeit, Verwandtschaft in direkter Linie, sie sind Geschwister
(leiblich oder durch Adoption), sie können den Nachweis des richtigen Zivilstandes
nicht erbringen

c) Wird sich durch die Eintragung der Partnerschaft etwas an der Tatsache ändern, wie die beiden
Frauen ihren gemeinsamen Haushalt
© 2023 Verlag SKV AG: und dessen und
W&G anwenden Unterhalt organisieren?
verstehen, E-Profil, 3. Semester mitBegründen
Lösungen Sie Ihre
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
­Antwort.
Nein, der Unterhalt der Gemeinschaft erfolgt (wie bei der Ehe) den Neigungen und
Fähigkeiten des Paares entsprechend. Es besteht kein rechtlicher Anlass, daran
etwas zu ändern.
d) Inwiefern ist die Eintragung der Partnerschaft insbesondere für Alexandra Wenger von Vorteil?
­Begründen Sie Ihre Antwort.
Bei Auflösung der Gemeinschaft hat sie evtl. Anspruch auf Unterhaltszahlungen,
da sie den Haushalt erledigt hat. Beim Tod von Sabine Bolliger wäre sie renten- und
erbberechtigt.

e) Welcher Güterstand wird durch die Eintragung der Partnerschaft begründet, wenn die beiden
Frauen diesbezüglich keine Vereinbarung treffen (gesetzlicher Güterstand)?
Gütertrennung

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244 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
14 Recht und Staat

Erbrecht

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 245
Recht und Staat

E 14.1 Gesetzliche Erbteilung


1. Lückentext zur gesetzlichen Erbteilung

Ergänzen Sie den Lückentext mit dem jeweils passenden Begriff. Jeder der alphabetisch aufgelisteten
Begriffe kommt höchstens einmal vor, zwei Begriffe kommen gar nicht vor.
Blutsverwandte eingetragene Erblasser geschiedene
gesetzlichen liquide Nachlass Schulden
überschuldet Willen

Wenn eine Person verstirbt, hinterlässt sie in der Regel nicht nur Verwandte und Bekannte, sondern auch

Vermögenswerte und allenfalls sogar   Schulden  . Hinterlassenschaften in Form von Geld- und

Sachwerten abzüglich allfälliger Verbindlichkeiten werden als   Nachlass  , Erbmasse oder Erb-

schaft bezeichnet. Es stellt sich in der Folge die Frage, wer Anspruch auf einen Teil der Erbschaft hat und

wie genau die Verteilung vorzunehmen ist.

Hat die verstorbene Person – sie heisst rechtlich   Erblasser   – ihren diesbezüglichen   Wil­

len   zu Lebzeiten nicht geäussert, z. B. weil der Tod unerwartet eingetreten ist, geht die Erbschaft
an die   gesetzlichen   Erben.
© 2023 Verlag SKV AG: Wer das
W&G anwenden ist, regelt
und verstehen, E-Profil,dispositiv
3. Semester mitdas Erbrecht im Zivilgesetzbuch:
Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
überlebende Ehepartner und   eingetragene   Partner,   Blutsverwandte   oder er-
satzweise auch der Staat.

Jede Person hat allerdings das Recht, eine Erbschaft abzulehnen. Sie wird dies insbesondere dann tun,

wenn die Erbschaft   überschuldet   ist (mehr Schulden als Vermögen).

2. Blutsverwandtschaft benennen

Benennen Sie direkt in der Grafik alle Personen aus der Sicht der Erblasserin und auch die Erblasserin
selbst. Ihr Ehemann ist als Beispiel bereits eingetragen.
Lösung  

Grossvater Grossmutter (vorverstorben)

Mutter Vater Tante


(vorverstorben)

Bruder Ehemann
Erb­
lasserin Tochter
Sohn Partner der Tochter

Enkel

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 257
Erbrecht

3. Stämme der Blutsverwandtschaft

Stellen Sie die beiden folgenden erbrechtlichen Sachverhalte mit den entsprechenden Symbolen dar. Jede
im Text erwähnte Person muss auch in der Grafik vorkommen.
a) Sachverhalt von Bernhard Grau
Bernhard Grau ist im Alter von 81 Jahren verstorben und hinterlässt seine Ehefrau Susanne sowie
seinen­Sohn Peter. Tochter Petra ist bereits vor Jahren gestorben. Sie hinterliess ihren Ehemann Leon
und ihren gemeinsamen Sohn Jonas. Bernhards Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Der Vater
wohnt bei Bernhards Schwester Karin.
Lösung

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

b) Sachverhalt von Ikarus Idakis


Der Erblasser Ikarus Idakis ist im Alter von 65 Jahren bei einem Flugzeugabsturz verstorben und hin-
terlässt seine Ehefrau Maria sowie seinen Sohn Remo. Tochter Ilaria ist bereits früher bei der Geburt
des letzten von insgesamt vier Söhnen gestorben. Sie hinterliess ihren Ehemann Ruben. Aus einer un-
ehelichen Beziehung des Erblassers mit Lara Piller ist Luisa hervorgegangen.
Lösung

4. Aussagen zur gesetzlichen Nachlassteilung

Vervollständigen Sie die folgenden Aussagen zur gesetzlichen Nachlassteilung.


a) Ein näherer Stamm schliesst …
entferntere Stämme aus.

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Recht und Staat

b) Der Stamm der Eltern erbt nur, wenn …


der Erblasser keine Nachkommen hinterlässt.

c) An erster Stelle innerhalb eines Stammes erben …


die Stammesoberhäupter.

d) Im 3. Stamm erben an erster Stelle …


die Grosseltern.

e) Anstelle vorverstorbener Personen erben …


deren Nachkommen.

f) Anstelle der Eltern erben im 2. Stamm …


die Geschwister des Erblassers.

g) Die gesetzliche Erbberechtigung der Blutsverwandtschaft endet mit dem …


3. Stamm (der Grosseltern).

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5. Gesetzliche Anteile von Partnern und Blutsverwandten
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

Geben Sie bei den drei nachfolgenden Verwandtschaftsverhältnissen an, wer welchen gesetzlichen An-
teil am Nachlass erbt. Tragen Sie die Bruchteile direkt in die Grafik ein.
Sachverhalt a)  

1 ⁄2

1 ⁄6 1 ⁄6 1 ⁄6

Sachverhalt b)  

1 ⁄3

1⁄9 1⁄9 1⁄9 1 ⁄6 1 ⁄6

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 259
Erbrecht

Sachverhalt c)

1⁄4 1⁄4 1⁄4

1 ⁄12 1 ⁄12 1 ⁄12

W 14.1 Gesetzliche Erbteilung


6. Sachverhalt von Manuel Weiss

Der Erblasser Manuel Weiss ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Margrit
sowie seine Tochter Eva. Seine zweite Tochter Ursula ist bereits gestorben. Sie hinterlässt ihren Freund
Beat und den gemeinsamen Sohn Reto. Aus einer unehelichen Beziehung des Erblassers mit Barbara
Staub ist Isabelle hervorgegangen. Der Nachlass von Manuel Weiss beträgt CHF 1 200 000.
Beantworten Sie die folgenden Fragen, bezogen auf den Sachverhalt.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
a) Nennen Sie die Namen aller Personen, die zum 1. Stamm der Blutsverwandtschaft von Manuel Weiss
gehören.
Eva, Ursula, Isabelle, Reto

b) Wer erbt welchen gesetzlichen Bruchteil und wie viele CHF, wenn der Erblasser keinen gültigen letz-
ten Willen geäussert hat, die Erbteilung also gemäss den gesetzlichen Bestimmungen erfolgt? Nen-
nen Sie da, wo es verlangt ist, auch den massgebenden Gesetzesartikel inklusive Absatz und allen-
falls Ziffer.
Person Bruchteil CHF ZGB -Artikel

Margrit 1
⁄2 600 000 462 Ziffer 1

Eva 1 ⁄6 200 000 457 Abs. 1 und 2

Ursula – –

Beat – –

Reto 1 ⁄6 200 000 457 Abs. 1 bis 3

Barbara – –

Isabelle 1 ⁄6 200 000

Total 6 ⁄6 1 200 000

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260 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

c) Welche Vermögensteilung musste der erbrechtlichen Teilung im Fall von Manuel Weiss vorausgehen,
damit sein Nachlass von CHF 1 200 000 bestimmt werden konnte?
Die eherechtliche Vermögensteilung gemäss Güterstand.

d) Unter welcher Voraussetzung hätte die Ehefrau Margrit den ganzen Nachlass beanspruchen können?
Wenn der Erblasser keine Nachkommen (und auch keine gesetzlichen Erben im Stamm
der Eltern) hinterlassen hätte

e) Welcher gesetzliche Erbe hätte den Nachlass angetreten, wenn der Erblasser niemanden hinter­
lassen hätte?
Der Staat (Wohnsitzkanton oder -gemeinde)

7. Sachverhalt von Klara Schwarz

Die Erblasserin Klara Schwarz hinterlässt ihren geschiedenen Ehepartner Alfred, ihre Mutter Violetta, ihre
beiden Söhne Max und Leo sowie ihren Bruder Klaus. Die Erblasserin hinterlässt ausserdem die uneheli-
che Tochter Irene aus der Beziehung mit Christian, ein Vermögen von CHF 2 000 000 und Schulden von
CHF 800 000. Ihr Vater Johann ist vor Jahren verstorben.

Lösen Sie die folgenden Aufgaben bezogen auf den Sachverhalt.


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
a) Stellen Sie den erbrechtlichen Sachverhalt von Klara Schwarz mit den entsprechenden Symbolen dar.
Jede im Text erwähnte Person muss auch in der Grafik vorkommen.
Lösung

b) Wie viele CHF beträgt der Nachlass von Klara Schwarz?


Vermögen – Schulden = CHF 1 200 000

c) Nennen Sie die Namen aller Personen, die zum 2. Stamm der Blutsverwandtschaft von
Klara Schwarz gehören.

Mutter Violetta, Vater Johann, Bruder Klaus

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 261
Erbrecht

d) Listen Sie unten alle gesetzlichen Erben mit ihrem Namen auf. Wer erbt welchen gesetzlichen Bruch-
teil und wie viele CHF, wenn die Erblasserin keinen gültigen letzten Willen geäussert hat?
Person Bruchteil CHF

Mutter Violetta – –

Sohn Max 1
⁄3 400 000

Sohn Leo 1 ⁄3 400 000

Bruder Klaus – –

Tochter Irene 1 ⁄3 400 000

Vater Johann – –

Total 3 ⁄3 1 200 000

e) Unter welcher Voraussetzung würde Alfred zu den gesetzlichen Erben zählen?


Wenn seine Ehe mit der Erblasserin nicht geschieden worden wäre.

8 . Sachverhalt von Giuseppe Frey


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Der Erblasser Giuseppe Frey hinterlässt seinen eingetragenen Partner Emil Metzler, seinen Vater Alberto,
seinen Bruder Vito und seine Grossmutter Rosalia. Der Nachlass beträgt CHF 80 000.
Lösen Sie die folgenden Aufgaben bezogen auf den Sachverhalt.
a) Listen Sie unten alle gesetzlichen Erben mit ihrem Namen auf. Wer erbt welchen gesetzlichen Bruch-
teil und wie viele CHF, wenn der Erblasser keinen gültigen letzten Willen geäussert hat? Nennen Sie
da, wo es verlangt ist, auch den massgebenden Gesetzesartikel inklusive Absatz und allenfalls Ziffer.
Person Bruchteil CHF ZGB -Artikel

Partner Emil 3 ⁄4 = 6 ⁄8 60 000 462 Ziffer 2

Vater Alberto 1 ⁄8 10 000 458 Abs. 1

Bruder Vito 1 ⁄8 10 000 458 Abs. 3

Grossmutter Rosalia – – 459 Abs. 1

Total 8
⁄8 80 000

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Recht und Staat

b) Wie sähe die Erbteilung aus, wenn der Erblasser nur seinen Partner Emil und seinen Bruder Vito
­hinterliesse?
Person Bruchteil CHF

Partner Emil 3
⁄4 60 000

Bruder Vito 1 ⁄4 20 000

Total 4 ⁄4 80 000

c) Wie sähe die Erbteilung aus, wenn der Erblasser nur seinen Partner Emil und seine Grossmutter
­Rosalia hinterliesse? Nennen Sie auch den massgebenden Gesetzesartikel inklusive Absatz und allen-
falls Ziffer.
Person Bruchteil CHF ZGB -Artikel

Partner Emil 1 ⁄1 80 000 462 Ziffer 3

Grossmutter Rosalia – –

E 14.2 Letztwillige Erbteilung


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9. Pflichtteile undPersönliches
verfügbarer Teil
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a) Geben Sie bei allen Personen an, welchen Anteil des gesetzlichen Erbanspruchs sie als Pflichtteil
­erhalten müssen. Wo es keinen Pflichtteil gibt, schreiben Sie eine Null hin.
Person Pflichtteil vom Person Pflichtteil vom
­gesetzlichen Anteil ­gesetzlichen Anteil

Ehepartner 1
⁄2 Mutter 1
⁄2

Eingetragener Partner 1
⁄2 Vater 1
⁄2

Sohn 3
⁄4 Schwester 0

Tochter 3
⁄4 Bruder 0

Adoptivtochter 3 ⁄4 Grossvater 0

b) Nennen Sie drei verschiedene Begriffe, mit denen der Teil des Nachlasses bezeichnet wird,
der über die Pflichtteile hinausgeht.
Verfügbarer / freier / disponibler Teil

c) Wem kann der Erblasser diesen Teil allgemein zukommen lassen?


Jeder natürlichen oder juristischen Person oder auch dem Staat

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Erbrecht

d) Zitieren Sie den Gesetzesartikel, der die Pflichtteile für Nachkommen, Eltern und Ehepartner bzw.
eingetragene Partner regelt.
Art. 471 ZGB

10. Pflichtteile und Enterbung

Kreuzen Sie alle Gründe an, aus denen der Erblasser ausnahmsweise seiner Ehefrau gar nichts, also auch
keinen Pflichtteil, zukommen lassen muss.
Kein Grund
­Erbanspruch

x
 Die Ehefrau hat freiwillig darauf verzichtet.

 Mit der Ehefrau wurde eine Nutzniessung vereinbart.

x
 Die Ehefrau ist kurz nach der Eheschliessung untergetaucht. Um das gemeinsame Kind kümmerte
sich seither der Erblasser.

x
 Die Ehe wurde kurz vor dem Ableben des Erblassers geschieden.

 Die Ehefrau wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Sie hatte
einen Fussgänger niedergefahren.
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11. Verfügungsarten und -formen

a) Kreuzen Sie alle Aussagen an, welche auf das Testament bzw. den Erbvertrag zutreffen. Pro Aussage
können kein, ein oder auch zwei Kreuze vorkommen.
Aussage Testament Erbvertrag
Einseitiges Rechtsgeschäft x
 

Vertrag  x

Formfrei möglich  

Mündlich möglich x
 

Mitwirkung der Erben erforderlich  x


Urkundsperson immer erforderlich  x


Widerruf ohne Weiteres möglich x


 

Handlungsfähigkeit des Erblassers x


 x

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Recht und Staat

b) Geben Sie für die drei verschiedenen Testamentsformen an, welche Vorschriften jeweils einzuhalten
sind. Geben Sie auf der zweiten Zeile auch den oder die jeweils massgebenden Gesetzesartikel (ohne
Absatz) an.
Öffentlich beurkundetes Eigenhändiges Mündliches
Testament Testament Testament

Mitwirkung von Urkundsperson Vollständige Handschriftlich­ Ausserordentliche Umstände


und zwei Zeugen keit mit Datum und Unter­ vor zwei Zeugen mit sofortiger
schrift anschliessender Beurkundung

Art. 499 ZGB Art. 505 ZGB Art. 506 ⁄ 507 ZGB

12. Ungültigkeits- und Herabsetzungsklage

Vergleichen Sie die Merkmale der Ungültigkeitsklage mit jenen der Herabsetzungsklage. Ergänzen Sie
entsprechend die jeweils fehlenden Inhalte in der Tabelle.
Merkmal Ungültigkeitsklage Herabsetzungsklage
Wer kann die Klage erheben? Erben oder andere Personen, deren Gesetzliche Erben
Interessen verletzt werden
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Welches sind die Voraussetzungen Der Erblasser war nicht verfü­ Der Pflichtteil einzelner oder mehrerer
für eine erfolgreiche Klage? gungsfähig, der Inhalt ist un­ gesetzlicher Erben wurde verletzt.
sittlich oder rechtswidrig oder
die Form mangelhaft.

Welches ist die Folge einer Die Verfügung wird vollständig Die Verfügung wird entspre­
erfolg­reichen Klage? ausser Kraft gesetzt, es gel­ chend korrigiert, es gelten
ten die gesetzlichen Anteile. Pflichtteile.

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Erbrecht

W 14.2 Letztwillige Erbteilung


13. Sachverhalt von Jonas Kästli

Der Erblasser Jonas Kästli ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Greta sowie
seine drei Töchter Nadine, Julia und Andrea. In Jonas Kästlis Testament wird verfügt, dass die gesetzlichen
Erben den Pflichtteil erhalten sollen und der Trachtenverein Oberland den ganzen freien Teil. Der Nach-
lass beträgt nach Abzug aller Verbindlichkeiten CHF 900 000.
Nehmen Sie die erbrechtliche Nachlassteilung gemäss Jonas Kästlis letztwilliger Verfügung vor. ­
Die gesetzlichen Anteile sind bereits eingetragen.
Person Gesetzlicher Anteil Davon Pflichtteil CHF

Ehefrau Greta 1
⁄2 x 1 ⁄2 = 1 ⁄4 = 2 ⁄8 225 000

Tochter Nadine 1 ⁄6 x 3 ⁄4 = 3 ⁄24 = 1 ⁄8 112 500

Tochter Julia 1 ⁄6 x 3 ⁄4 = 3 ⁄24 =1 ⁄8 112 500

Tochter Andrea 1 ⁄6 x 3 ⁄4 = 3 ⁄24 =1 ⁄8 112 500

Trachtenverein (freier Teil) – 3


⁄8 337 500

Total 6
⁄6 8
⁄8 900 000
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14. Sachverhalt von Renate Laubscher

Renate Laubscher lebt in eingetragener Partnerschaft mit Claudia Meyer. Sie hat testamentarisch verfügt,
dass ihre Blutsverwandtschaft (Mutter Heidi und Bruder Ives) und ihre Partnerin nur den Pflichtteil erben
sollen. Die freie Quote soll dem Schweizer Alpen-Club SAC zukommen.
a) Nehmen Sie die erbrechtliche Nachlassteilung gemäss Renate Laubschers letztem Willen vor.
Der Nachlass beträgt CHF 500 000.
Person Gesetzlicher Anteil Davon Pflichtteil CHF

Partnerin Claudia 3 ⁄4 x 1 ⁄2 = 3 ⁄8 = 6 ⁄16 187 500

Mutter Heidi 1 ⁄8 x 1 ⁄2 = 1 ⁄16 31 250

Bruder Ives 1
⁄8 – (kein Pflichtteil) –

SAC (freier Teil) – 9


⁄16 281 250

Total 8
⁄8 16
⁄16 500 000

b) Über welchen Teil könnte Renate Laubscher testamentarisch frei verfügen, wenn ihre Partnerschaft
mit Claudia Meyer nicht eingetragen wäre und sie ansonsten nur ihren Bruder Ives hinterliesse?
Über den ganzen Nachlass von CHF 500 000 (keine Pflichtteile)

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266 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

15. Sachverhalt von Sandro Etter

Sandro Etter hat testamentarisch verfügt, dass seine Partnerin Monika Willi, mit der er bis zu seinem Tod
im Konkubinat gelebt hat, den ganzen verfügbaren Teil seines Nachlasses erben soll. Sandro Etter hinter-
lässt neben seiner Partnerin den Sohn Werner aus der geschiedenen Ehe mit Viviane Zettel und seine
Mutter Martina. Der Nachlass beträgt CHF 700 000.
a) Nehmen Sie die erbrechtliche Nachlassteilung gemäss Sandro Etters letztem Willen vor.
Person Gesetzlicher Anteil CHF Davon Pflichtteil CHF

Werner 1
⁄1 700 000 3
⁄4 525 000

Viviane – – – –

Martina – – – –

Monika (freier Teil) – – – 175 000

b) Nehmen Sie die erbrechtliche Nachlassteilung gemäss Sandro Etters letztem Willen unter
der Annahme vor, dass sein Sohn Werner vorverstorben wäre.
Person Gesetzlicher Anteil CHF Davon Pflichtteil CHF

Viviane – – – –
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Martina 1
⁄1 700 000 1
⁄2 350 000

Monika (freier Teil) – – – 350 000

c) Nehmen Sie die erbrechtliche Nachlassteilung gemäss Sandro Etters letztem Willen unter der
­Annahme vor, dass die Ehe mit Viviane Zettel auch nach der Trennung nie geschieden worden wäre.
Person Gesetzlicher Anteil CHF Davon Pflichtteil CHF

Werner 1 ⁄2 350 000 3 ⁄4 262 500

Viviane 1 ⁄2 350 000 1 ⁄2 175 000

Martina – – – –

Monika (freier Teil) – – – 262 500

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 267
Erbrecht

16. Sachverhalt von Herbert Wild

Der Erblasser Herbert Wild hat das folgende Testament handschriftlich verfasst:

LETZTER WILLE VON HERBERT WILD:


Meine geliebte Ehefrau Wanda soll die Barschaft von CHF 50 000,
mein Sohn Armin die Beteiligungen im Wert von CHF 60 000 erhalten.
Meine Mutter Irma und der Züchterverein Hinterfultigen sollen sich
das Bankguthaben von CHF 90 000 teilen.

Affoltern, 20. Mai 2018


Herbert Wild

Lösen Sie alle folgenden Aufgaben bezogen auf den Sachverhalt.


a) Berechnen Sie den gesamten Nachlass von Herbert Wild.
CHF 200 000 © 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

b) Überprüfen Sie, ob die letztwillige Verfügung von Herbert Wild erbrechtlich korrekt ist, indem Sie
in der nachstehenden Tabelle alle erforderlichen Pflichtteile und den verfügbaren Teil berechnen.
Person Gesetzlicher Anteil CHF Davon Pflichtteil CHF

Ehefrau Wanda 1
⁄2 100 000 1
⁄2 50 000

Sohn Armin 1
⁄2 100 000 3
⁄4 75 000

Mutter Irma – – – –

Freier Teil – – – 75 000

c) Wessen Pflichtteil wird durch die Verfügung um wie viele CHF verletzt, und mit welcher Klage
­(Fachbegriff) kann sich die betreffende Person zur Wehr setzen? Nennen Sie auch den massgeben-
den Gesetzesartikel.
Der Sohn Armin erhält gemäss Testament CHF 15 000 zu wenig
(60 000 statt 75 000).
Er kann eine Herabsetzungsklage gemäss Art. 522 ZGB machen.

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268 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Recht und Staat

d) Geben Sie in der Tabelle unten für alle Personen an, wie viele CHF sie erben, nachdem die mangel-
hafte Verfügung durch die Klage gerichtlich korrigiert wurde.
Person CHF

Ehefrau Wanda 50 000

Sohn Armin 75 000

Mutter Irma 37 500

Züchterverein 37 500

e) Mit welcher Klage (Fachbegriff) hätten sich die gesetzlichen Erben zur Wehr setzen können, wenn
der Erblasser Herbert Wild vergessen hätte, sein Testament zu unterschreiben? Nennen Sie auch den
massgebenden Gesetzesartikel.
Ungültigkeitsklage wegen Formmangel / Art. 520 ZGB

f) Wer würde wie viele CHF erben, wenn die Klage gemäss Teilaufgabe e) erfolgreich war? Füllen Sie
die Tabelle unten entsprechend aus.
Person CHF

Ehefrau Wanda
© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
100 000
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Sohn Armin 100 000

Mutter Irma –

Züchterverein –

g) Wie nennt man die Verfügung, wenn der Züchterverein ohne Rechte und Pflichten eines Erben be-
günstigt wird?
Vermächtnis (Legat)

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 269
Erbrecht

17. Sachverhalt von Roland Schweizer

Roland Schweizer betreibt seit über 30 Jahren ein kleineres Baugeschäft in Liebefeld. Sein Sohn Moritz
arbeitet seit seiner Lehre als Vorarbeiter im Betrieb und soll diesen bald übernehmen. Aufgrund der Ver-
mögenslage zeichnet sich allerdings bereits jetzt ab, dass die Aktiven des Baugeschäfts von zirka
CHF 1,5 Millionen beim vorzeitigen Ableben von Roland Schweizer liquidiert werden müssen. Nur so könn-
ten Ida, der Ehefrau des Erblassers, und Anne-Marie, der Tochter, deren Pflichtteile ausbezahlt werden.
Lösen Sie alle folgenden Aufgaben bezogen auf den Sachverhalt.
a) Mit welcher erbrechtlichen Verfügung kann Roland Schweizer verhindern, dass die Nachlassteilung
zur Auflösung des Baugeschäfts führt? Begründen Sie Ihre Antwort.
Mit einem Erbvertrag, da die Pflichtteile der Ehefrau Ida und der Tochter Anne-Marie
(mindestens teilweise) betroffen sind.

b) In welcher Form muss die fragliche Verfügung errichtet werden? Nennen Sie auch den massgeben-
den Gesetzesartikel.
Öffentliche Beurkundung (Mitwirkung einer Urkundsperson) mit der Unterschrift
aller Vertragsschliessenden sowie jener zweier Zeugen gemäss Art. 512 ZGB
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

c) Welche konkrete Vereinbarung könnte das erbrechtliche Problem lösen?


Die Ehefrau und die Tochter erklären sich bereit, teilweise oder vollständig auf ihren
Pflichtteil zu verzichten. Oder sie erklären sich bereit, ihren Pflichtteil auf eine für
den Betrieb verkraftbare Weise – z. B. in jährlichen Raten – zu beziehen.

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
270 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
2 Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

Arbeitslosigkeit

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 271
Arbeitslosigkeit

E  2.1 Arten von Arbeitslosigkeit


1. Arbeitslosigkeit am konkreten Beispiel

Welche Art von Arbeitslosigkeit bedroht die Arbeitnehmenden in den folgenden Fällen?
Fall Art der Arbeitslosigkeit
Sabine Waltner arbeitet als Animateurin in einem Well­ Saisonale Arbeitslosigkeit
ness-Resort auf Mallorca.

Susann Gweller hat Ende Juni erfolgreich die Lehrabschluss­ Friktionelle Arbeitslosigkeit
prüfung als Kauffrau bestanden. Der Lehrvertrag endet Ende
Juli. Anfang Oktober kann sie ihre Traumstelle als Personal­
assistentin antreten.

Der Geschäftsinhaber kündigt seinem Mitarbeiter fristlos, Friktionelle Arbeitslosigkeit


weil dieser der arbeitsvertraglich geregelten Sorgfaltspflicht
nicht nachgekommen ist.

Der Geschäftsinhaber eines Präzisionsgeräteherstellers Strukturelle Arbeitslosigkeit


­kündigt seiner Mitarbeiterin, weil deren Arbeitsschritte
jetzt von einem Roboter erledigt werden.

Während der Belegschaftsversammlung teilt der Geschäfts­ Konjunkturelle Arbeitslosigkeit


führer mit, dass aufgrund der allgemeinen schlechten
­W irtschaftslage 5 % der Stellen ab­gebaut werden müssen.

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
2. Vorbeugungsmassnahmen gegen Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Was aber können Sie persönlich tun, um sich gegen die unterschied­
lichen Arten von Arbeitslosigkeit zu schützen? Ordnen Sie die nachfolgenden Kürzel der möglichen Vor­
beugungsmassnahmen dem jeweiligen Grund der Arbeitslosigkeit zu (Mehrfachnennung möglich).
A Ich bilde mich regelmässig weiter.
B Ich absolviere eine Berufsausbildung.
C Ich achte darauf, dass ich vielseitig einsetzbar bin.
Grund der Arbeitslosigkeit Vorbeugungsmassnahme(n)

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit B, C

Strukturelle Arbeitslosigkeit A, C

Saisonale Arbeitslosigkeit C

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276 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

3. Unterscheidung verschiedener Arten von Arbeitslosigkeit

Unterscheiden Sie die friktionelle und die saisonale Arbeitslosigkeit anhand aus­sagekräftiger Merkmale.
Friktionelle Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn jemand aufgrund eines Arbeitsplatzwechsels
für die Dauer von wenigen Wochen arbeitslos ist. Friktionelle Arbeitslosigkeit
ist branchenunabhängig.
Saisonale Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn Arbeitskräfte entlassen werden, weil aufgrund
jahreszeitlich ­bedingter Nachfrageschwankungen weniger oder keine Arbeitskräfte
mehr gebraucht werden. Saisonale Arbeitslosigkeit ist branchenbezogen.

4. Langzeitarbeitslosigkeit

Das SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) veröffentlicht monatlich aktuelle Zahlen zur Situation
auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Anteil der Langzeitarbeitslosen am Total der Arbeitslosen
in %
25

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
20

15

10

0
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Quelle: SECO

a) Beschreiben Sie die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit in den abgebildeten 18 Jahren in


drei Sätzen.
Der Anteil an Langzeitarbeitslosen bewegte sich in den abgebildeten 18 Jahren
zwischen 11% und 24 %. Anfang 2002 und 2009 waren anteilmässig weniger
Personen länger als ein Jahr von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Krisenjahr 2010
stieg dieser Anteil massiv an, nahm dann aber schnell wieder ab. Seither ist der
Anteil der Langzeitarbeitslosen relativ stabil und schwankt um die 16 %.

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 277
Arbeitslosigkeit

b) Im Januar 2018 waren 149 161 Arbeitslose registriert. Wie viele Menschen waren zu diesem Zeit­
punkt bereits länger als ein Jahr arbeitslos?
Ca. 15 % von 149 161 ≈ 22 375 Personen waren anfangs 2018 bereits länger als
ein Jahr arbeitslos.

W  2.1 Arten von Arbeitslosigkeit


5. Drohende Arbeitslosigkeit

Franz Habemeier hat eine Ausbildung zum Kommunikationstechniker absolviert und sich auf die Daten­
übertragung mittels Faxgeräten spezialisiert. Die Abteilung Fax-Kommunikation wird Ende des Jahres ge­
schlossen, da es kaum mehr Kunden in diesem Bereich gibt. Franz Habemeier möchte gerne in seinem
Beruf weiterarbeiten. Was kann er vor dem Hintergrund der anstehenden beruflichen Veränderung tun?
Beraten Sie Franz Habemeier.
Franz Habemeier droht strukturelle Arbeitslosigkeit aufgrund der technischen
Veränderungen in seinem Beruf. Da er gerne in seinem Beruf als Kommunikations-
techniker bleiben möchte, sollte er sich mittels Weiterbildungen in einem anderen
Kommunikationsbereich qualifizieren.
© 2023 Verlag SKV AG: W&GDarüber
anwenden undhinaus wäre3. es
verstehen, E-Profil, auch
Semester möglich,
mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

dass er zu einem Unternehmen wechselt, welches noch im Bereich Faxgeräte arbeitet.


Aufgrund der allgemeinen technischen Entwicklung wird das aber keine zukunfts­-
sichere Entscheidung sein.

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
278 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

6. Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die Persönlichkeit

Arbeitslosigkeit hat häufig auch sehr weitreichende Auswirkungen auf die Persönlichkeit und das Privat­
leben. Diese Auswirkungen sind umso gravierender, je länger die Arbeitslosigkeit andauert.
a) Ergänzen Sie das nachfolgende Feedbackdiagramm. Zeichnen Sie bei jedem Pfeil ein, ob es sich um
eine gleichgerichtete (+) oder entgegengerichtete Beziehung (–) handelt. Gleichgerichtet bedeutet: je
mehr, desto mehr / je weniger, desto w
­ eniger. Entgegengerichtet bedeutet: je mehr, desto w
­ eniger / je
weniger, desto mehr.
Teufelskreis der Arbeitslosigkeit

Selbstwertgefühl
Selbstwertgefühl

Dauer
Dauer
der Arbeitslosigkeit
+ der Arbeitslosigkeit

Soziale Isolation
Soziale Isolation

+ Einkommen
Soziale Einkommen
Soziale
Kontakte © 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Kontakte Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gefahr
Gefahr
der Erkrankung
der Erkrankung
+

+ Finanzielle Situation
Finanzielle Situation

Lebensstandard +

b) Fassen Sie in Worten zusammen, was das Feedbackdiagramm schematisch aufzeigt.


Die Dauer der Arbeitslosigkeit wirkt sich negativ auf die finanzielle
Situation, den Lebensstandard und die sozialen Kontakte aus.
Darunter leidet das Selbstwertgefühl, wodurch die soziale Isolation noch
stärker wird.
Psychische und körperliche Erkrankungen können die Folge sein.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 279
Arbeitslosigkeit

7. Langzeit- und Teilzeitarbeitslosigkeit

Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.
Falsche Aussagen korrigieren Sie auf der Zeile darunter.
R F Aussage

 x
 Ausgesteuerte Arbeitslose haben keinen Anspruch auf staatliche Unter­stützung.

Ausgesteuerte Arbeitslose erhalten Unterstützung


aus der staatlichen Fürsorge (Sozialhilfe).

 x
 Teilzeitarbeitslose sind jene Arbeitslose, die gerne in Teilzeit arbeiten möchten,
aber keine entsprechende Arbeitsstelle finden.

Teilzeitarbeitslose würden gerne Vollzeit arbeiten,


können aber nur eine Teilzeitstelle finden.

x
  Langzeitarbeitslose sind bereits seit einem Jahr und länger arbeitslos.

8 . Jugendarbeitslosigkeit

a) Diskutieren Sie in der ©Klasse,


2023 Verlagwelche Auswirkungen
SKV AG: W&G die nachfolgend
anwenden und verstehen, beschriebene
E-Profil, 3. Semester mit Lösungen Situation für die
­betroffenen jungen Leute hat.Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Persönliches

Jugendarbeitslosigkeit in Europa
Aktuell ist etwa ein Fünftel aller Jugendlichen in Europa Die Jugendarbeitslosenquoten in den südeuropäischen
arbeitslos. Obwohl sich die wirtschaftliche Lage zurzeit in Ländern liegen bei knapp unter 50 Prozent. Die osteuropä­
vielen europäischen Ländern von den Auswirkungen der ischen Beitrittsländer bewegen sich demgegenüber mit 10
Finanz- und Wirtschaftskrise zu erholen scheint, sind die bis 20 Prozent im Mittelfeld, während Deutschland mit nur
Jugendarbeitslosenquoten nach wie vor deutlich über dem knapp sieben Prozent am wenigsten betroffen ist. In allen
Ausgangsniveau vor der Krise. Dabei stehen die einzelnen Ländern sind jedoch Jugendliche beziehungsweise Unter-
Länder vor unterschiedlich grossen Herausforderungen: 25 -Jährige deutlich häufiger arbeitslos als Erwachsene.

Quelle: www.bpb.de, 23. Juni 2017

(Individuelle Antworten)
– Keine Perspektiven
– Kein Geld, beschränkte Möglichkeiten, am sozialen Leben teilzuhaben
– Keine Selbstständigkeit (bei Eltern wohnen)
– Schwindendes Selbstwertgefühl
– Schwindendes Vertrauen in politische Institutionen
– Auswanderung

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
280 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

b) Im internationalen Vergleich weist die Schweiz eine tiefe Jugendarbeitslosigkeit auf. Woran könnte
das liegen?
(Individuelle Antworten)
– Solides duales Bildungssystem mit einer guten Berufsbildung
– Massnahmen der Arbeitslosenversicherung für junge Erwachsene wie Beratung,
Vermittlung und arbeitsmarktliche Massnahmen zur raschen und dauerhaften
Eingliederung in den Arbeitsmarkt

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3 Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

Sozialer Ausgleich

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 283
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

E  3.1 Prinzip des sozialen Ausgleichs


1. Gründe für sozialen Ausgleich

Die Schweizer Stimmberechtigten haben in verschiedenen Abstimmungen der Altersvorsorge, der Invali-
denversicherung, dem Krankenkassenobligatorium, der Mutterschaftsversicherung und einem progressi-
ven Steuersystem zugestimmt. Das bedeutet, dass Mitmenschen in entsprechenden Lebenslagen durch
die Gemeinschaft finanziell unterstützt werden sollen und Einkommen innerhalb der Gemeinschaft um-
verteilt werden soll.
Was könnten die Gründe dafür sein, dass das Volk eingewilligt hat, auf Einkommen zu verzichten, damit
Schwächere unterstützt und bessergestellt werden können? Nennen Sie mindestens zwei Gründe.
1. Sinn für Gerechtigkeit:
Wenn es mir gut geht, kann ich etwas dafür tun, dass es anderen ebenfalls besser geht.
Es ist ungerecht, wenn wenige Menschen sehr viel und viele Menschen sehr wenig
haben.
2. Sinn für Sicherheit:
Auch ich kann einmal davon profitieren, dass die Gemeinschaft etwas für mich tut.
Ich werde sicherlich auch
© 2023 Verlag einmal alt
SKV AG: W&G und könnte
anwenden Gefahr
und verstehen, laufen,
E-Profil, 3. Semester mit finanzielle
Lösungen Unterstützung
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

zum Beispiel wegen Invalidität oder Arbeitslosigkeit zu benötigen.


3. Weitere Überlegungen:
Wenn ich von meinem Einkommen etwas an Bedürftige abgebe, dann verarmen Alte,
Invalide oder Arbeitslose nicht so stark. Dadurch kann Beschaffungskriminalität
eingedämmt werden und man braucht nicht so viel Angst zu haben, weil das Zusammen-
leben sicherer wird.

2. Instrumente des sozialen Ausgleichs

Nennen Sie das Instrument, welches für einen sozialen Ausgleich zwischen den genannten Bevölkerungs-
gruppen sorgt:
Ausgleich zwischen Instrument

jung alt Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)

arbeitsfähig nicht arbeitsfähig Invalidenversicherung (IV)

mit Erwerbseinkommen ohne Erwerbseinkommen Arbeitslosenversicherung (ALV)

gesund krank Krankenkassenobligatorium

reich arm Steuersystem (Steuerprogression)

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 293
Sozialer Ausgleich

3. Instrumente des sozialen Ausgleichs und deren Zweck

Erläutern Sie, welchen Zweck die nachfolgend aufgeführten Instrumente des sozialen Ausgleichs verfolgen.
Instrument Zweck
Kinderzulage Finanzielle Belastungen, die durch Kinder entstehen, sollen gegenüber
­kinderlosen Paaren ausgeglichen werden.

Waisenrente Waisenrente wird an Kinder von Verstorbenen bezahlt, wenn sie jünger als
18 Jahre alt oder noch in Ausbildung sind. Dann wird die Waisenrente bis zum
Alter von 25 Jahren gezahlt.
Mit der Waisenrente soll der Einkommensausfall durch den Tod eines Eltern-
teils oder beider Elternteile ausgeglichen werden.

Unfallversicherung Erwerbstätige Personen sind hier gegen die Folgen eines Berufsunfalls oder
(UVG) einer Berufskrankheit versichert. Im Bedarfsfall werden die Kosten für die Heil-
behandlung übernommen sowie ein Taggeld gezahlt. Im Falle einer dauerhaften
Erwerbsunfähigkeit wird eine Invalidenrente gezahlt. Es findet also ein Aus-
gleich zwischen den Erwerbstätigen und den zeitweise oder dauerhaft erwerbs-
unfähigen Arbeitnehmenden statt.

4. Anwendungsfälle für sozialen Ausgleich


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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Entscheiden Sie für die nachfolgenden Fälle, welches Instrument des sozialen Ausgleichs zur Anwendung
kommt.
Sachverhalt Grund für sozialen Ausgleich Instrument des so-
zialen Ausgleichs
Felix ist geschockt. Sein Arbeitgeber Wenn Felix nicht sofort wieder eine Arbeitslosen-
­präsentiert ihm die Kündigung. neue Arbeitsstelle findet, dann sollte versicherung
er beim Bestreiten seiner laufenden
Kosten unterstützt werden.

Fabian Lenz, Lernender, hat seinen Vater Fabian ist Waise und braucht finan­ Hinterlassenen-
bei einem Verkehrsunfall verloren. zielle Unterstützung, damit er seine versicherung
Lehre absolvieren kann.

Lydia Albers, 43, leidet an starkem Asthma. Lydia benötigt Medikamente / Therapie Kranken­
Sie ist arbeitsunfähig. und finanzielle Unterstützung für ihren versicherung
Lebensunterhalt. Invaliden­
versicherung

Der Ehemann von Elvira Sarber (73) ist im Das Ehepaar Sarber hat gemeinsam Alters­- und
Alter von 76 Jahren plötzlich verstorben. von der Rente von Herrn Sarber gelebt. Hinterlassenen­
Elvira ­Sarber hat sich um die Familie und Nach seinem Tod benötigt Elvira versicherung
den Haushalt gekümmert und hat nie ein ­Sarber weiterhin finanzielle Mittel, um
­eigenes ­Einkommen erwirtschaftet.
ihren Alltag zu bestreiten.

© 2023 Verlag SKV AG: W&G anwenden und verstehen, E-Profil, 3. Semester mit Lösungen
294 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

Sachverhalt Grund für sozialen Ausgleich Instrument des so-


zialen Ausgleichs
Gundula Sauer hat heute ihren letzten Arbeits- Nach ihrer Pensionierung hat Gundula Alters­
tag. Nach 41 Jahren sozialversicherungspflich- Sauer kein Erwerbseinkommen mehr. versicherung
tiger Beschäftigung verabschiedet sie sich in Sie hat 41 Jahre lang Beiträge an die
den Ruhestand. Sozialversicherung bezahlt.

Die alleinerziehende Mutter der 12-jährigen Die Mutter von Sandra soll vor Kranken­
Sandra Ohliger hat aufgrund ihres geringen den hohen Kosten der Operation versicherung
Einkommens eine Prämienverbilligung bei ­geschützt werden, auch wenn sie ihre
der Krankenkasse. Nun hat Sandra seit
(mit Prämien­
Prämien nicht zu 100% selbst bezah- reduktion)
einiger Zeit starke Bauchschmerzen. Der Arzt
len kann.
diagnostiziert eine Blinddarmentzündung
und ordnet eine Operation an.

W  3.1 Prinzip des sozialen Ausgleichs


5. Ziele des sozialen Ausgleichs

Notieren Sie, welches Ziel des sozialen Ausgleichs (soziale Sicherheit oder soziale Gerechtigkeit) mit den
nachfolgend beschriebenen Massnahmen erreicht werden soll. Begründen Sie Ihre Entscheidung.
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Massnahme Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez,
Ziel des8172 Niederglatt
sozialen Begründung
Ausgleichs
Damit Rentenbeziehende auch nach ihrer­Er- Soziale Rentenbeziehende sollen auch im Alter
werbstätigkeit noch Geld zur Verfügung ­Sicherheit finanziell abgesichert sein.
haben, wurde in der Schweiz das 3 -Säulen-
System der Altersvorsorge geschaffen.

Steuereinnahmen dienen zur Finanzierung Soziale Wer ein hohes Einkommen hat, kann
­öffentlicher Ausgaben, von denen alle profitie- ­Gerechtigkeit sich auch stärker an den Ausgaben
ren. Hohe Einkommen werden aber prozentual des Staates beteiligen und somit für
stärker belastet als niedrige Einkommen.
das Wohl der Allgemeinheit sorgen
(Steuerprogression).

Der 32-jährige Marc erhält seit drei Monaten Soziale Die finanziellen Leistungen aus der
Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung. ­Sicherheit ALV sollen dafür sorgen, dass Marcs
­Lebensunterhalt – wenn auch auf nied-
rigerem Niveau – gesichert bleibt.
Er kann sich auf die Suche nach einem
neuen Arbeitsplatz konzentrieren.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 295
Sozialer Ausgleich

Massnahme Ziel des sozialen Begründung


Ausgleichs
Sehr niedrige Einkommen werden nicht Soziale Wenn der Lebensunterhalt mit einem
­besteuert, sodass das Bestreiten des Lebens­ ­Sicherheit sehr kleinen Einkommen auch auf recht
unterhaltes – wenn auch auf niedrigem niedrigem Niveau bestritten werden
­Niveau – auf legalem Wege möglich bleibt.
kann, kann dadurch Kriminalität ver-
hindert werden.

Jedes Steuersubjekt beteiligt sich im Bereich Soziale Die betreffenden Steuersubjekte


der Einkommens- und Vermögenssteuer nach ­Gerechtigkeit ­werden nur so stark belastet, wie es
seiner individuellen wirtschaftlichen Belastbar- ihre wirtschaftliche Situation erlaubt.
keit.

Die Hinterbliebenenversicherung unterstützt Soziale Waisen haben damit einen gesicherten


Waisen finanziell, da durch den Tod eines ­Sicherheit Lebensunterhalt.
­Elternteils dessen entsprechendes Arbeits­
einkommen entfällt.

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Die Krankenversicherung übernimmt
Persönlichesdie Soziale
Exemplar von Nicolle Die Kosten im Krankheitsfall können
Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
­Kosten einer Heilbehandlung. ­Sicherheit enorm sein und das Einkommen bzw.
Vermögen eines Betroffenen weit
­übersteigen.

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296 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

E  3.2 Sozialer Ausgleich am Beispiel der AHV


6. 3 -Säulen-System
Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle zu den drei Säulen der Vorsorge in der Schweiz.
Art der Bezeichnung Merkmale
­Vorsorge
1. Säule Staatliche AHV / IV Obligatorisch für sozialversicherungspflichtige Arbeit­
Vorsorge nehmende

2 . Säule Berufliche Pensions- Obligatorisch ab 25 und ab einem bestimmten Einkommen


Vorsorge kasse (BVG)

3 . Säule Private Privates Freiwillig


­Vorsorge Sparen Gebundene Vorsorge, steuerbegünstigt
Freie Vorsorge: im eigenen Ermessen und nach eigenen
­finanziellen ­Möglichkeiten

7. 1. Säule (AHV / IV )
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Erklären Sie, wie sich die 1. Säule der Altersvorsorge finanziert, und machen Sie deutlich, wer sich an der
Finanzierung der AHV beteiligt.
Die 1. Säule finanziert sich nach dem Umlageverfahren. Dabei werden die Beträge, die
monatlich in die Ausgleichskasse eingezahlt werden, umgehend an die rentenberechtig-
ten Personen ausgezahlt. An der Finanzierung der 1. Säule beteiligen sich die
Arbeitnehmenden und die Arbeitgeber mit der Zahlung von Lohnprozenten sowie
der Staat durch die Verwendung von Steuergeldern.

8 . 3. Säule (private, freiwillige Vorsorge)

a) Warum ist neben der 1. und 2. Säule eine 3. Säule für die Vorsorge nötig?
Die 1. und 2. Säule decken insgesamt nur 60 % des letzten Arbeitseinkommens ab.
Dies reicht, um im Alter oder bei Invalidität finanziell abgesichert zu sein. Will man
sich aber etwas mehr leisten und den Lebensstandard wie während der Erwerbstätig-
keit beibehalten, muss man zusätzlich sparen. Dieses zusätzliche Sparen begünstigt
die 3. Säule.

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Sozialer Ausgleich

b) Machen Sie deutlich, warum die 2. Säule kein Instrument des sozialen Ausgleichs ist.
Die 2. Säule (BVG) wird im Kapitaldeckungsverfahren finanziert. Das bedeutet, dass
die angesparten Gelder auch nur der ansparenden Person ausgezahlt werden.
Eine Umlage auf alle rentenbeziehenden Personen findet nicht statt.

c) Nennen Sie eine weitere Säule der Vorsorge, die ebenfalls nicht zum sozialen Ausgleich beiträgt.
­Begründen Sie Ihre Nennung.
Die 3. Säule trägt nicht zum sozialen Ausgleich bei, da auch hier jeder für sich selbst
anspart.

9. AHV und sozialer Ausgleich

Erläutern Sie, auf welche Art die AHV zum sozialen Ausgleich beiträgt.
Stichwort Umlageverfahren:
Der arbeitsaktive Teil der Bevölkerung finanziert die Rente der aus Altersgründen
nicht mehr erwerbstätigen Menschen.
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Stichwort Minimal- / Maximalrente:
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Arbeitnehmende, die regelmässig ihren AHV-Beitrag bezahlten, haben Anspruch


auf eine Rente, unabhängig davon, wie hoch ihr Einkommen war. Die Minimalrente ist
in diesem Fall garantiert (CHF 14 220, Stand 2020). Die Maximalrente (CHF 28 440,
Stand 2020) erreicht, wer im Jahr durchschnittlich rund CHF 85 320 (Stand 2020)
verdient. Wer mehr verdient, bekommt nicht mehr, zahlt aber auf seinem ganzen
Einkommen AHV-Beiträge. Somit zahlt diese Person mehr, als sie jemals an Rente
erhalten wird. Das ist Umverteilung bzw. sozialer Ausgleich.

W  3.2 Sozialer Ausgleich am Beispiel der AHV


10. 3 -Säulen-System der Altersvorsorge

Ergänzen Sie die nachfolgende Tabellenstruktur mit den passenden Begriffen.


Private Vorsorge BVG AHV

Säule der Altersvorsorge 3 (a und b) 2 1

Finanzierungssystem Kapitaldeckungsverfahren Kapitaldeckungs­ Umlageverfahren


verfahren

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298 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

Private Vorsorge BVG AHV

Zweck Sicherung weiterer indivi­ Sicherung gewohnter Existenzsicherung


dueller Bedürfnisse Lebensstandard

Einzahler Arbeitnehmende, Arbeitnehmende und Arbeitnehmende und


Selbstständigerwerbende ­Arbeitgeber Arbeitgeber,
­Selbstständigerwerbende

Beitragserhebung Freiwillig Obligatorisch Obligatorisch

E  3.3 Herausforderungen des sozialen Ausgleichs


11. Parteipolitische Lösungsvorschläge zur Finanzierung der AHV

Politische Überzeugungen prägen die Diskussion um die Finanzierung der Sozialwerke.


Ergänzen Sie die nachfolgende Tabelle. Recherchieren Sie hierzu, welche hauptsächlichen Lösungsvor-
schläge die jeweiligen Parteien zur Finanzierungsproblematik der AHV haben.
Schildern Sie Ihre Meinung dazu, indem Sie den jeweiligen Lösungsvorschlag kommentieren und auf die
entsprechenden Auswirkungen auf die AHV eingehen.
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Partei Lösungsvorschlag Ihre Meinung zu diesem
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­Lösungsvorschlag
SVP Rentenalter für Männer und Frauen auf 65 Jahre setzen Individuelle Antwort der
Rentenzahlungen ins Ausland an dortige Kaufkraft ­Lernenden
­anpassen
Mehrwertsteuererhöhung zur Sanierung der AHV
­verwenden, keine weiteren Steuererhöhungen
FDP Rentenalter für Männer und Frauen auf 65 Jahre setzen
Schuldenbremse
Flexiblere Arbeitsmodelle ermöglichen

SP Flexibilisierung des Rentenalters


Erbschaftssteuer zur Finanzierung der AHV
Pensionierung nach 42 AHV-Beitragsjahren
Altersrente spätestens mit 65 Jahren

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Sozialer Ausgleich

12. Veränderungen der Altersstruktur in der Bevölkerung

Die nachfolgende Grafik zeigt den Altersaufbau der Bevölkerung sowie die Anzahl Einwohner für die
Jahre 1900 und 2017 nach Altersklassen. Demnach lebten in der Schweiz im Jahr 1900 rund 3,3 Mio. und
im Jahr 2017 fast 8,5 Mio. Menschen.
Altersaufbau der Bevölkerung

31. Dezember 1900 31. Dezember 2017


Alter Alter
99+ 99+
90 90

80 80

70 70

60 60

50 50

40 40

30 30

20 20

10 10
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Männer Frauen
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60 40 20 0 20 40 60 60 40 20 0 20 40 60
Anzahl Personen in 1000 Anzahl Personen in 1000

Quelle: BFS

a) Vergleichen Sie die Bevölkerungsstruktur in den Jahren 1900 und 2017 am Beispiel der genannten
Bevölkerungsgruppen und berechnen Sie den jeweiligen prozentualen Anteil.
Bevölkerungsgruppe Bevölkerungsstruktur 1900 Bevölkerungsstruktur 2017
Anzahl der Jungen und Jungen: ca. 30 000 Jungen: ca. 40 000
Mädchen im Alter von
10 Jahren Mädchen: ca. 30 000 Mädchen: ca. 40 000
gesamt: ca. 60 000 gesamt: ca. 80 000
in Prozenten: ca. 1,82 % in Prozenten: ca. 0,94 %
Anzahl der Männer und Männer: ca. 25 000 Männer: ca. 60 000
Frauen im Alter von
30 Jahren Frauen: ca. 25 000 Frauen: ca. 60 000
gesamt: ca. 50 000 gesamt: ca. 120 000
in Prozenten: ca. 1,52 % in Prozenten: ca. 1,41 %
Anzahl der Männer und Männer: ca. 6 000 Männer: ca. 40 000
Frauen im Alter von
70 Jahren Frauen: ca. 7 000 Frauen: ca. 43 000
gesamt: ca. 13 000 gesamt: ca. 83 000
in Prozenten: ca. 0,39 % in Prozenten: ca. 0,98 %

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300 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

b) Mit welcher Form würden Sie die Grafik für das Jahr 1900 beschreiben?
Die Grafik für das Jahr 1900 sieht wie ein Dreieck oder eine Pyramide aus.

c) Mit welcher Form kann die Grafik für das Jahr 2017 beschrieben werden?
Die Grafik für das Jahr 2017 gleicht einer Raute, der grafischen Form eines Drachens
bzw. einer Zwiebel.

d) Sie haben sich nun mit der Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung zwischen
den Jahren 1900 und 2017 auseinandergesetzt. Benennen Sie den Fachbegriff, mit dem eine
solche starke Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung bezeichnet wird.
Es handelt sich um den Fachbegriff «demografischer Wandel».

e) Interpretieren Sie die Resultate von a) in Bezug auf den sozialen Ausgleich zwischen Jungen und Alten.
Die Zahlen zeigen, dass immer weniger junge Menschen den Lebensabend von immer
mehr älteren Menschen finanzieren müssen. Die Solidarität zwischen den
Generationen wird dadurch strapaziert.
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt

13. Ursachen für den demografischen Wandel

Das Kernproblem der AHV ist der demografische Wandel und die daraus resultierende Überalterung der
Bevölkerung. Nennen Sie zwei Gründe, die zu dieser Überalterung führen.
– Aufgrund der immer besser werdenden medizinischen Versorgung werden die
Menschen immer älter.
– Die Geburtenraten gehen zurück – es werden immer weniger Kinder geboren.

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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt 301
Sozialer Ausgleich

W  3.3 Herausforderungen des sozialen Ausgleichs


14. Bevölkerungsentwicklung

Studieren Sie das folgende Liniendiagramm:


Entwicklung der Fruchtbarkeit (Fertilität)

Anzahl Kinder pro Frau


6

5,5

4,5

3,5

2,5 Welt

1,5 Schweiz

0,5
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Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
1950

1955

1960

1965

1970

1975

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010

2015
Quelle: Schweiz: BFS, Jahresdaten; Welt: United Nations Polulation Division, 5 -Jahres-Daten, geglättet

a) Welche Grössen werden in der Grafik verglichen?


In der Grafik wird die Fruchtbarkeitsrate weltweit derjenigen in der Schweiz für den
Zeitraum 1950 bis 2015 gegenübergestellt.

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302 Persönliches Exemplar von Nicolle Ruiz Paez, 8172 Niederglatt
Gesamtwirtschaftliche und
gesellschaftliche Zusammenhänge

b) Bestimmen Sie, ob die nachfolgenden Aussagen zur obigen Grafik richtig oder falsch sind.
Korrigieren Sie falsche Aussagen.
R F Aussage

x
  Die Fruchtbarkeitsrate gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Durchschnitt hat.

x
  Die Fruchtbarkeitsrate ist über den gesamten Zeitraum betrachtet weltweit stärker gesunken
als in der Schweiz.

 x
 Im Jahr 1978 lag die Fruchtbarkeitsrate in der Schweiz bei 2.

1978 lag die Fruchtbarkeitsrate bei 1,5.

 x
 Gegenüber der weltweiten Entwicklung kann die Entwicklung der Fruchtbarkeitsrate in der Schweiz
ab dem Jahr 1964 als relativ konstant bezeichnet werden.

Die Entwicklung der Fruchtbarkeitsrate ist in der Schweiz erst ab dem Jahr 1976
relativ stabil.
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c) Nennen Sie die wichtigsten vier Gründe und ein erläuterndes Stichwort für den Geburten-
rückgang weltweit.
Grund Stichwort

Empfängnisverhütung Antibabypille

Gesunkene Kindersterblichkeit Bessere Hygiene, medizinischer Fortschritt

Bessere Bildungschancen für Frauen Emanzipation der Frauen

Konsumdenken Mehr Wohlstand = weniger Kinder

d) Führen Sie mögliche Gründe auf, die in der Schweiz seit der Mitte der Achtzigerjahre zu einer
relativ stabilen Geburtenrate geführt haben könnten.
In den modernen Industrienationen wie der Schweiz ist die oben beschriebene
Entwicklung seit rund 35 Jahren weitgehend abgeschlossen. Aus diesem Grund sinkt
die Geburtenrate nicht mehr, z.T. ist sie sogar wieder leicht steigend.
Die Durchschnittslinie Welt enthält viele Länder, die in ihrer Entwicklung noch nicht
so weit sind.

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Sozialer Ausgleich

15. Folgen aus dem demografischen Wandel

Im Jahr 1948 finanzierten rund 6,5 Arbeitnehmende die Bezüge einer rentenbeziehenden Person; im Jahr
2016 waren es ungefähr 3,4 Beitragszahlende. Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels wer-
den im Jahr 2040 noch 2,2 Beschäftigte pro rentenbeziehende Person Beiträge in die Rentenkasse zahlen.
a) Begründen Sie, warum die aufgelistete Datenreihe im Jahr 1948 beginnt.
Im Jahr 1948 wurde die 1. Säule der Sozialversicherung in der Schweiz als
­Obligatorium eingeführt.

b) Erstellen Sie eine Grafik, aus welcher der obige Zusammenhang zwischen rentenbeziehenden
­Personen und Beitragszahlenden deutlich wird.
Anzahl Beitragszahlende pro rentenbeziehende Person

7
6
5 6,5
4
3
2 3,4
1 2,2
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Jahr 1948 Persönliches Exemplar von Nicolle RuizJahr 2016
Paez, 8172 Niederglatt Jahr 2040

c) Forschende gehen davon aus, dass sich das Verhältnis zwischen rentenbeziehenden Personen und
­Rentenbeitragszahlenden auch dann weiter verschlechtert hätte, wenn bis 2016 die Geburtenrate
nicht gesunken, sondern konstant geblieben wäre.
Notieren Sie eine Begründung, die diese Vermutung stützt.
Die Menschen werden immer älter. Dadurch steigt die Anzahl der Menschen im
Rentenalter, die immer länger Renten beziehen. Wenn durch eine gleichbleibende
Geburtenzahl eine konstante Anzahl von Beitragszahlenden vorhanden ist, so sinkt
doch die Anzahl der Beitragszahlenden pro rentenbeziehende Person, wenn die
Anzahl der Rentenbeziehenden aufgrund der höheren Lebenserwartung steigt.

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