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Antimaterie

Was ist Antimaterie?


Antimaterie ist eigentlich nicht viel außergewöhnlicher als gewöhnliche Materie. Das, was Antimaterie
besonders macht, ist dass sie aus Antiteilchen besteht. Anti-Atome haben Atomhüllen aus Positronen und
Atomkerne aus Antiprotonen und gegebenfalls Antineutronen. Die Ladungswerte der Elementarteilchen
sind in den Anti-Atomen also umgepolt.

Quarks
Eigentlich ändern die Protonen, Elektronen und Neutronen gar nicht, sondern die Quarks, aus denen
diese Elementarteilchen aufgebaut sind. Von den Quarks gibt es auch wieder verschiedene Sorten mit
bestimmten Eigenschaften.
Name Symbol Ladung Masse
(e) (MeV)
Up-Quark u +2/3 2,3
Down- d -1/3 4,8
Quark
Charm- c +2/3 1275 ± 25
Quark
Strange- s -1/3 95 ± 5
Quark
Top-Quark t +2/3 173070 ±
890
Bottom- b -1/3 4180 ± 30
Quark
Wenn man ganz bestimmte der Eigenschaften dieser Quarks, wie die elektrische Ladung umkippt, wird
aus einem Quark ein Antiquark. Normale Materie besteht also aus Quarks und Antimaterie aus
Antiquarks. Unsere Welt besteht eigentlich nur aus Up-Quarks, Down-Quarks und Elektronen. Die
anderen Quarks sind instabil und zerfallen nach kurzer Zeit.
Antiprotonen, Antineutronen und Positronen
Die Protone bestehen also aus zwei Up-Quarks und aus einem Down-Quark, wobei die Elektrische
Ladung des Protons +1 ergibt (da +2/3 +2/3 -1/3 = +3/3 = +1). Das Antiproton besteht aber aus zwei Anti-
Up-Quarks und aus einem Anti-Down-Quark, sodass die Elektrische Ladung im Antiproton -1 ergibt (da -
2/3 -2/3 + 1/3 = -3/3 = -1).
Das Neutron ist aus einem Up-Quark und zwei Down-Quarks aufgebaut. Das Teilchen bestizt also keine
Ladung (denn +2/3 -1/3 -1/3 = 0/3 = 0). AntiNeutrone dagegen sind aus einem Anti-Up-Quark und zwei
Anti-Down-Quarks aufgebaut. Das Teilchen bestitzt also ebenfalls keine Ladung, unterscheidet sich in der
Aufbau aber trotzdem vom Neutron.

Die Herstellung von Antimaterie


Die Herstellung von Antimaterie ist kein chemischer, sondern ein rein physikalischer Prozess. Man kann
die Antimaterie also auch nicht in einem konventionellen Chemielabor herstellen, aber in
Teilchenbeschleuniger. In diese Teilchenbeschleuniger werden Elementarteilchen mit Hilfe von
elektrische Felder auf sehr hohe Geschwindigkeiten beschleunigt und schlieβlich zur Kollision gebracht.
Mit etwas Glück entstehen bei diesem Prozess Antiteilchen.
Wenn dies gelungen ist, können die Physiker beobachten, dass immer gleich viel Materie wie Antimaterie
entsteht.

Die Annihilation
Trifft Antimaterie auf Materie, vernichten sich die beiden
Teilchen gegenseitig, indem sie in reine Energie zerstrahlen.
In diesem Fall besteht diese Energie aus Photonen, also
Lichtteilchen.
Das Universum und seine gesamte Energie waren vor etwa
13,8 Milliarden Jahren in einem unendlich kleinen Punkt
konzentriert. Doch dann wuchs das Universum beim Urknall
explosionsartig und alle Materie und Antimaterie, sowie
Energie die es jemals geben wird entstand. Eigentlich hätte
dabei gleich viel Materie wie Antimaterie enstehen müssen
und weil sich Materie und Antimaterie vernichten, müsste es
uns eigentlich gar nicht geben. Daraus hat man eine Theorie
entwickelt, die besagt, dass es ein Ungleichgewicht zwischen
der Materie und Antimaterie gegeben haben muss. Auf eine
Milliarde Antimaterie-Teilchen kamen ungefähr eine Milliarde und eine Materie-Teilchen. Dieser winziger
Überschuss an Materie, der nicht durch de Annihilation vernichtet wurde, macht heute die ganze Materie
unseres Universums aus.

Kann Antimaterie gespeichert werden?


Antimaterie kann nicht gespeichert werden, weil es natürlich sofort unter Freisetzung enormer
Energiemengen vernichtet werden würde, wenn es auf normale Materie treffen würde.
Die einzige Möglichkeit Antimaterie zu speichern, wäre, indem man elektromagnetische Feldern ganz
geschick richten würde, sodass die Antimaterie in einer Art Falle gehalten werden würde. Diese Falle
müsste natürlich unter eine idealen Vakuum stehen.
Das funktioniert aber nur mit geladenen Teilchen, da nur sie auf elektromagnetische Felder reagieren. Es
ist also theoretisch möglich, Antimaterie zu speichern.
Kann aus Antimaterie Energie gewonnen werden?
Da bei der Verschmelzung von Materie und Antimaterie enorme Mengen an Energie frei wird, könnte man
dies doch eigentlich wirtschaftlich nutzen können.
Wir haben aber überhaupt keine Antimaterie zur Verfügung. Noch auf der Erde, noch im Universum hat
man gröβere Mengen gefunden, die man benutzen könnte. Jedenfalls hat man im Universum keine
ganzen Antiatome gefunden, sondern nur die Elementarteilchen.
Doch selbst wenn sie zur Verfügung stehen würde, könnte man die Antimaterie immer noch nicht
transportieren, lagern, zur Fusionskammer führen usw. Und wenn die Antimaterie dabei mit normaler
Materie in berührung kommen würde, würde es gewaltig knallen.
Auch würde es keinen Sinn machen, die Antimaterie in Teilchenbeschleuniger herzustellen, weil die dafür
benötigte Energie weit über das hinausgeht, was die Teilchenfusion an Energie wieder freisetzen würde.
Auβerdem wurden in 30 Jahren nur eine Milliardstel eines grammes hergestellt, was einfach nur
ungefährlich ist.

Antimaterie als Waffe


Wenn es möglich wäre, Antimaterie zu kontrollieren, könnte man daraus auch Waffen bauen. Diese
Antimaterienwaffen hätten solch eine gewaltige Kraft, die man sich eigentlich gar nicht vorstellen könnte.
Eine Atombombe würde neben eine Antibombe aussehen wie ein Schneeball, der von einer dreijärigen
geworfen wird.
Eine Antimaterienbombe mit nur 5 Kilo Materie und 5 Kilo antimaterie würde eine Explosion von 43
Magatonnen TNT entsprechen. Die Gröβte Atombombe, die jemals gebaut und getestet wurde erzeugte
daneben mit seine 27 Tonnen eine Exlosion, die 50 Megatonnen TNT erzeugen würden. Hochgerechnet
auf ein Gewicht von 27 Tonnen würde eine Antimateriebombe also eine Explosion von 116 Megatonnen
erzeugen, was 116.000.000 Tonnen, oder 116.000.000.000 Kilo TNT entspricht. Diese Bombe wäre dann
etwa 3.600 mal so stark wie die Atombomben, die auf Heroshima und Nagasaki abgeworfen wurden,
zusammen.

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