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Physik

Aufgaben und Lösungen Teil 1

Quelle: https://pixabay.com/photos/base-jump-jump-base-jumper-leaping-1600668/ (Abgerufen am 29. 7. 2019)


Inhaltsverzeichnis
Aufgabenauswahl .................................................................................................................................................... 4
1 Fluidstatik ....................................................................................................................................................... 5
1.1 Druck und rechnen mit Zehnerpotenzen ................................................................................................ 5
1.2 Prinzip von Pascal ................................................................................................................................. 6
1.3 Schweredruck ........................................................................................................................................ 7
1.4 Auftrieb.................................................................................................................................................. 9
2 Thermodynamik ............................................................................................................................................ 12
2.1 Längen und Flächenausdehnung .......................................................................................................... 12
2.2 Volumenausdehnung ........................................................................................................................... 13
2.3 Ideale Gase, Gasgesetz ........................................................................................................................ 14
2.4 Gasgesetz mit Massenänderung ........................................................................................................... 16
2.5 Wärme, spezifische Wärmekapazität ................................................................................................... 17
2.6 Zustandsänderungen, Phasenübergänge .............................................................................................. 20
3 Kinematik: Geradlinige gleichförmige Bewegung ........................................................................................ 23
3.1 Geschwindigkeiten und Strecken ........................................................................................................ 23
3.2 Kreuzen und Überholen ....................................................................................................................... 26
3.3 Überlagerte Bewegungen..................................................................................................................... 27
4 Kinematik: Gleichmässig beschleunigte Bewegungen.................................................................................. 29
4.1 Beschleunigungen und Strecken .......................................................................................................... 29
4.2 Interpretation von Diagrammen ........................................................................................................... 30
4.3 Weitere Aufgaben zur beschleunigten Bewegung ............................................................................... 31
4.4 Freier Fall und senkrechter Wurf (ohne Luftwiderstand) .................................................................... 33
4.5 Der waagrechte Wurf........................................................................................................................... 35
4.6 Kreisbewegungen ................................................................................................................................ 36
1 Lösungen: Fluidstatik .................................................................................................................................... 38
1.1 Lösungen: Drücke und 10er Potenzen ................................................................................................. 38
1.2 Lösungen: Prinzip von Pascal .............................................................................................................. 38
1.3 Lösungen: Schweredruck..................................................................................................................... 39
1.4 Lösungen: Auftrieb .............................................................................................................................. 40
2 Lösungen: Thermodynamik .......................................................................................................................... 44
2.1 Lösungen: Ausdehnungen bei Temperaturänderungen ........................................................................ 44
2.2 Lösung: Volumenausdehnung ............................................................................................................. 45
2.3 Lösungen: Ideale Gase, Gasgesetz ...................................................................................................... 45
2.4 Lösungen: Gasgesetz mit Massenänderung ......................................................................................... 46
2.5 Lösungen: Wärme, spezifische Wärmekapazität ................................................................................. 47
2.6 Lösungen: Zustandsänderungen, Phasenübergänge............................................................................. 49
3 Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewegungen ............................................................ 52
3.1 Lösungen: Geschwindigkeiten und Strecken ....................................................................................... 52
3.2 Lösungen: Keuzen und Überholen ...................................................................................................... 53

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3.3 Lösungen: Überlagerte Bewegungen ................................................................................................... 55
4 Lösungen Beschleunigte Bewegungen .......................................................................................................... 57
4.1 Lösungen: Beschleunigungen und Strecken ........................................................................................ 57
4.2 Lösungen: Interpretation von Diagrammen ......................................................................................... 58
4.3 Lösungen: Weitere Aufgaben beschleunigte Bewegung ..................................................................... 59
4.4 Lösungen: Freier Fall und senkrechter Wurf ....................................................................................... 61
4.5 Lösungen: Der waagrechte Wurf ......................................................................................................... 63
4.6 Lösungen Kreisbewegungen ................................................................................................................ 64

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Aufgabenauswahl
* Kernaufgaben sind mit einem * markiert und diese sollten Sie lösen können. Mit dem Verständnis dieser
Aufgaben können Sie in einem Lerntest mindestens genügende Noten (oder besser) erreichen.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

1 Fluidstatik
1.1 Druck und rechnen mit Zehnerpotenzen

1) * Neben der offiziellen SI-Einheit für den Druck (Pascal) ist in der Tech-
nik die Einheit bar gebräuchlich. Ein Autoreifen wird je nach Belastung
auf 2.0 bis 2.8 bar (relativ gegenüber dem Luftdruck) gepumpt. Der Rei-
fendruck wird als „Überdruck“ in Bezug auf den Luftdruck (Atmosphä-
rendruck) gemessen; d.h. ein Reifendruck von 2.1 bar bedeutet einen ab-
soluten Druck von 3.1 bar (Luftdruck ca. 1 bar, genauer 1,013 bar [wet-
terabhängig]). Rechnen Sie um:
a) 2.5 bar in die Einheit von kPa
b) 1025 hPa (Hochdruckgebiet) in Pa (Pascal) und bar
c) 1 hPa in mbar
d) 1 Pa in bar
2) * Fragt man die Schüler(innen), wie gross die Dichte von Wasser ist,
kommt schnell die Antwort: „1“. Welche Einheit ist damit gemeint?
….vielleicht „Pfund pro cubic inch; „Gramm pro Kubik-Fuss“; „Tonnen
kg
pro Hektoliter“? Die Dichte von Wasser wird oft mit 𝜌 = 1.0 3 ange-
dm
geben. Rechnen Sie die Dichte in die Einheiten:
a) g/cm3
b) kg/m3 um (kg/m3 ist die „offizielle“ SI-Einheit)
Wenn Sie noch weitere Übung brauchen: Gehen Sie online zum Ge-
ogebra Buch Physik. Öffnen Sie die Seite Dichte im Kapitel Fluid-
statik.
3) Ein Radfahrer (mit Fahrrad) hat eine Gewichtskraft von 800 N. Etwa
60% der Gewichtskraft lasten auf dem Hinterrad.
Im Hinterreifen herrscht ein relativer Druck von 6.0 bar.
a) Berechnen Sie die Kontakt-Fläche zwischen Hinter-Reifen und
Fahrbahn.
b) MTB-Reifen werden auf nur 1,5 bis 3 bar gepumpt. Welche Konse-
quenzen hat das?
4) * Berechnen Sie den Druck in Pa und bar.
a) Eine Frau (m= 55 kg) steht auf beiden Füssen, je 100 cm 2
b) Eine Frau (m = 55 kg) balanciert ausschliesslich auf den beiden spit-
zen Absätzen ihrer „High Heels“ mit je ¼ cm2 Absatzfläche.
c) Ein Winterwanderer (80 kg) steht auf einem Schneeschuh von
980 cm2
5) Der Aussendurchmesser einer typischen Injektionsnadel beträgt ca.
0.4 mm.
a) Kreuzen Sie die richtige Aussage an: je spitzer die Nadel umso:
❑ grösser die Kraft auf die Haut.
❑ grösser der Druck auf die Haut.
b) Berechnen Sie den Druck an der Einstichstelle der Haut, wenn die
Pflegefachfrau die Nadel mit einer Kraft von 7 N gegen den Arm
des Patienten presst.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

1.2 Prinzip von Pascal

6) * Ein reibungsfreier, beweglicher Kolben (wird hier als Scheibe darge-


stellt) teilt ein zylinderförmiges Gasvolumen in zwei Bereiche mit unter-
schiedlichem Druck. p1 ist der Gasdruck der linken Hälfte (gelb), p2 je-
ner in der rechten Hälfte (blau).
a) In welcher Richtung bewegt sich der Kolben?
p1 = 1.0 bar, p2 = 1’200 hPa
b) Berechnen Sie die resultierende Kraft auf den Kolben,
Druck siehe Teilaufgabe a), Kolbendurchmesser: d = 12 cm
7) * Die Skizze zeigt das Prinzip einer hydraulischen Hebeeinrichtung
(Wagenheber). Die Kolbendurchmesser betragen links 32 mm und
rechts 12 mm.
a) Welcher Druck herrscht in der Hydraulikflüssigkeit, wenn der Kol-
ben links mit einer Masse von 1600 kg (typisch für ein Auto) belas-
tet wird?
Der Kolben rechts wird arretiert, d.h. ist blockiert.
b) Wie gross muss die Kraft Frechts sein, wenn auf dem Kolben links ein
Auto mit der Masse 1600 kg steht? Die Masse der Kolben wird ver-
nachlässigt.
c) Welche Grösse ändert sich beim Wagenheber?
d) Der Kolben links wird um 1 cm nach oben angehoben. Um welche
Strecke muss sich der Kolben rechts nach unten bewegen?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

1.3 Schweredruck

8) *Die Abbildung rechts zeigt eine selbergebaute Vogeltränke. Zum


Füllen der Tränke wird das volle Glas umgedreht und den Teller
montiert. Das Wasser so kann ungehindert in den Teller laufen, läuft
aber nicht über. Wieso läuft nicht alles Wasser aus? Bei einer
Giesskanne läuft alles Wasser aus.
9) Ein Eimer voll Wasser hat zwei gleich grosse Öffnungen A und B.
Wasser kann einmal aus der Öffnung A unten am Boden des Eimers
auslaufen oder durch ein Überlaufrohr B. Das Überlaufrohr endet auf
gleicher Höhe wie das Loch A. Der Wasserpegel ist höher als der Start
des Überlaufrohrs.
Wenn man alle Reibungseffekte vernachlässigen und mit Daumen auf
die Löcher drücken würde, welche Aussage ist korrekt:
a) Auf die Öffnung A wirkt eine kleinere Kraft auf den Daumen als auf
die Öffnung B.
b) Auf die Öffnung B wirkt eine kleinere Kraft auf den Daumen als auf
die Öffnung A.
c) Auf beide Öffnungen wirkt die gleiche Kraft.
10) * Luftdruckmessungen mit dem Torricelli-Rohr.
Der italienische Physiker E. Torricelli (1608…1647) untersuchte den
Luftdruck. Er füllte ein einseitig offenes Rohr vollständig mit
Quecksilber drehte es um und tauchte das offene Ende in ein mit
Quecksilber gefülltes Becken. Oben im Glasrohr herrscht Vakuum.
Die Höhe der Quecksilbersäule variiert mit dem Luftdruck.
Bei „Normaldruck“ ist die Quecksilbersäule 760 mm hoch. Berechnen
Sie diesen Druck in bar und hPa.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

11) Gehen Sie online zum Geogebra Buch Physik. Öffnen Sie die Seite
Schweredruck im Kapitel Fluidstatik. Wann fällt der Deckel herunter?
Beantworten Sie diese Frage, indem Sie folgende Begriffe verwenden:
Schweredruck, Gewichtskraft, Durchmesser und Füllhöhe.
12) Die Erde besitzt eine Atmosphäre. Wir können angenehm bis ca.
3000müM atmen jedoch weiter oben wird es mühsamer.
a) Welche vertikale Ausdehnung (Höhe) hätte die Lufthülle der Erde,
wenn sie bei einem Druck von 1.0 bar auf Meereshöhe über die
ganze Höhe eine konstante Dichte von 1.2 kg/m3 besässe?
b) Gehen Sie online zum Geogebra Buch Physik. Öffnen Sie die Seite
Barometrische Höhenformel im Kapitel Fluidstatik. Betrachten Sie
die blaue Kurve und verschieben Sie die Regler sinnvoll. Ab wel-
cher Höhe sind Sie in der Todeszone?
13) * Der Schweredruck in Wasser:
a) Wie tief muss man in Süsswasser (Dichte 1.0 kg/dm 3) tauchen, da-
mit der Druck um 1.0 bar zunimmt?
b) Sie tauchen 3 m in die Tiefe. Berechnen Sie die Kraft, die die 3 m
hohe „Wassersäule“ auf das Trommelfell (Fläche von 0.5 cm2) aus-
übt.
c) Schauen Sie das Video „Volumenänderung unter Druck beim Tau-
chen“ an. Mit welchem Problem sind die Taucher konfrontiert?
Wieso passiert uns nichts, wenn wir auf einen Berg gehen, der
2000 m höher liegt?
14) Eine Heizungsanlage hat einen zylinderförmigen Speicher (Durchmesser
1.0 m) und ein Expansionsgefäss, welches oben offen ist. Speicher und
Expansionsgefäss sind mit Wasser gefüllt und hydraulisch verbunden.
Die Wärmeerzeugung und die Heizkörper sind nicht gezeichnet. Abmes-
sungen: b = 2.00 m, h = 6.50 m
a) Wie gross ist die Kraft auf den Boden des Speichers?
b) Wie gross ist die Kraft auf den Deckel des Speichers?
c) Welche Gewichtskraft müssen die „Füsse“ des Speichers tragen?
Der Metallspeicher hat eine Masse von 700 kg.
d) Welchen Zusammenhang hat das Masse des Speicherinhaltes mit
den in a) ermittelten Kräften?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

1.4 Auftrieb

15) *In einem Plastiksack befinden sich fünfzig Liter Meerwasser, welche
eine Masse von 51 kg aufweisen. Der Plastiksack wird an einem Seil ins
Meerwasser runtergelassen bis dieser vollständig im Meer eingetaucht
ist. Mit welcher Kraft muss man am Seil ziehen, damit der Sack nicht
versinkt.
a) 0N
b) 500 N
c) 981 N
d) Man muss ihn runterdrücken
16) In einer Badewanne, randvoll mit eiskaltem Wasser, schwimmt ein klei-
ner Eisbrocke.
a) Wenn der nun schmilzt, wird das Wasser in der Wanne:
i) sinken
ii) über den Rand hinausschwappen
iii) genau gleichbleiben
b) Wieso wird der Meeresspiegel steigen, wenn Eisberge schmelzen?
17) * Zwei gleich grosse Bechergläser sind bis zum Rand mit Wasser gefüllt.
In einem Glas schwimmt ein Stück Holz. Würde man die Gläser auf eine
Waage stellen, was würde diese anzeigen?
18) *Ein Schüler kommt zum Lehrer und zeigt ihm seine Rechnung (Auf-
gabe: Ein Holzblock schwimmt). Finden Sie den Fehler in der Rech-
nung? Korrigieren Sie ihn.

𝐹𝐺,𝐻𝑜𝑙𝑧 = 𝐹𝐴,𝐻𝑜𝑙𝑧
𝑚𝐻𝑜𝑙𝑧 ∙ 𝑔 = 𝜌𝐻𝑜𝑙𝑧 ∙ 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡𝑒𝑠 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑔

19) Wie konnte Archimedes sicher sein, dass die Krone von König Hiero
nicht aus Gold war? Begründen Sie ihre Aussage mit physikalischen Be-
griffen und nutzen Sie die folgenden Abbildungen:

An Luft: In Wasser:

20) * Eine leichte hohle Glaskugel mit einem Volumen von 10 cm3 und ein
Gegengewicht FG1 befinden sich an Luft im Gleichgewicht. Taucht man
die Kugel (nur die Kugel) ganz in eine unbekannte Flüssigkeit, so muss
ein zusätzliches Gewicht von FG2 = 0.126 N aufgelegt werden, um das
Gleichgewicht wieder herzustellen.
a) Auf welcher Seite der Waage muss FG2 aufgelegt werden?
b) Skizzieren Sie die Kräfte, welche auf die eingetauchte Glaskugel
einwirken.
c) Unterscheidet sich das Kräftediagramm in b) im Vergleich zu einem
Kräftediagramm, indem ein Körper schwebt?
d) Wie gross ist die Dichte der Flüssigkeit?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

21) Welcher Prozentsatz eines Eisberges „schaut“ aus dem Meerwasser


(Dichte 1025 kg/m3) heraus?
Hinweis: Die „Abkürzung“ wäre, die Dichte von Eis durch die Dichte
von Meerwasser zu dividieren … = 0,89… und dann die die 11 Prozent
zu „erraten“. Bei einer solchen „Herleitung“ bleibt aber das physikali-
sche Verständnis auf der Strecke. Versuchen Sie deshalb, eine Gleichung
aufzustellen wie bei einem Schiff oder einem Stück Holz, das ja auch
schwimmt. Auftriebskraft = Gewichtskraft, anschliessend ersetzen Sie
die Masse des Eises durch ....versuchen Sie es selbst.

22) *Ein Salzbrocken (NaCl) hat eine Gewichtskraft von FG = 0.66 N. Wenn
er vollständig in Spiritus eingetaucht ist, reduziert sich die Gewichtskraft
auf noch 0.42 N.
Dichte von Spiritus: Spiritus = 0.80 g/cm3.
a) Wie gross ist die Auftriebskraft?
b) Berechnen Sie die Dichte des Salzstücks.
c) Weshalb wird der Versuch mit Spiritus und nicht mit Wasser ausge-
führt?
23) * Ein Korkzapfen wird in 70 cm Tiefe unter Wasser mit einem Faden
(blau) festgehalten.
Daten: gepresster Kork hat eine Dichte von 450 kg/m3. Das Volumen des
Zapfens beträgt 18.1 cm3)
a) Zeichnen Sie die alle Kräfte, die auf den Korkzapfen wirken ein und
benennen diese.
b) Berechnen Sie die Kraft im Faden.
c) Wie ändert sich das Resultat von b), wenn der Korkzapfen in dop-
pelter Tiefe festgehalten wird?
d) Der Faden ist gerissen und der Korken würde stehend im Wasser
schwimmen, wie viele cm des Korken sind eingetaucht? Der Durch-
messer des Korken beträgt 26mm.
24) *Im Meerwasser (Dichte  = 1.02 kg/dm3) schwimmt ein rechteckiger
Ponton mit einer Grundfläche von 2.5 m x 6.0 m. Er ist 1.20 m hoch und
hat eine Masse von 3.0 Tonnen (= 3000 kg).
a) Wie tief taucht der leere Ponton ins Wasser ein?
b) Welche Masse kann zugeladen werden, wenn der Rand des Pontons
noch 30 cm über die Wasserlinie hinausragen soll?
25) * Welche Fläche müsste eine 15 cm dicke Eisscholle aus Süsswasser im
Meerwasser (Dichte 1025 kg/m3; der Salzgehalt erhöht die Dichte)
schwimmend mindestens aufweisen, damit sie ein Eisbär
(mEisbär = 400 kg) gerade noch tragen kann? Die Wasseroberfläche und
die Oberfläche der Eisscholle sind auf gleicher Höhe (Eisscholle also
gerade voll eingetaucht).
26) Eine Segeljacht (siehe Abbildung rechts) hat eine Masse ohne Kielballast
von 5.0 Tonnen. Der Rumpf allein (violett eingefärbt) verdrängt 21.8 m3
Meerwasser.
Der Kiel (türkisblau) verdrängt noch zusätzlich Meerwasser. Welche
Masse hat der (zum grössten Teil aus Blei gefertigte) Kiel, wenn seine
Dichte Kiel = 11'200 kg/m3 beträgt? Die Dichte von Meerwasser beträgt
Meer = 1'025 kg/m3.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen: Fluidstatik

27) Ein würfelförmiger Holzkörper mit 40cm Kantenlänge wird als Boje be-
nutzt und taucht ohne Kette 16cm tief in Süsswasser ein.
Befestigt man die Ankerkette (𝜌𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 = 7.80 𝑘𝑔/𝑑𝑚3 ) so taucht die
Boje bis zur Hälfte ein.
a) Welche Gewichtskraft besitzt der Holzwürfel
b) Welche Masse hat die Kette?
28) *Ein heliumgefüllter Kinderballon mBallonhülle = 1.8g schwebt auf kon-
stanter Höhe in der Luft. Berechnen Sie das Volumen des Ballons.
Gegeben: He = 0.1785 kg/m3 Luft = 1.293 kg/m3
29) Zwei Knaben wollen Nachbars Katze (mKatze = 3.4 kg) das Fliegen bei-
bringen. Dazu befestigen sie die Katze an Ballonen (Inhalt 15 dm 3,
mBallonhülle = 3 g) die mit Helium (He) gefüllt sind. Luftdichte 1.20 kg/m 3.
Wie viele Ballone sind mindestens notwendig, um die Katze in der Luft
schweben zu lassen?
30) * Ein Heissluftballon enthält 2800 m3 eines (im wesentlichen) Luft-Koh-
lendioxid-Wasserdampf-Gemischs (Temperatur 48°C, Dichte 0.95
kg/m3) und schwebt in der Luft von 18°C und der Dichte 1.15 kg/m 3.
Ballonkorb und Hülle haben zusammen eine Masse von 300 kg.
Welche maximale Nutzlast kann der Ballon tragen, wenn er auf konstan-
ter Höhe fährt?

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

2 Thermodynamik
2.1 Längen und Flächenausdehnung

Hinweis für die thermischen Eigenschaften von Eisen und Stahl: Für Stahl
verwenden wir in unserer Aufgabensammlung die Werte (Längenausdeh-
nungskoeffizient und spezifische Wärmekapazität) von Eisen (Fe). Ausnah-
men wie z. B. Chromstahl werden speziell vermerkt.
1) * Ein Glas Ethanol (Alkohol) hat eine Temperatur von 𝜗 = 20°C und
wird um 25 K abgekühlt.
Welche Endtemperatur in °C und K besitzt die Flüssigkeit?
2) * Eine Metallplatte mit einem Loch in der Mitte wird erhitzt, bis sich das
Metall um ein Prozent ausdehnt. Der Lochdurchmesser
a) wird grösser b) wird kleiner c) ändert sich nicht
3) Eine (Schrauben-)Mutter sitzt sehr fest auf einer Schraube. Womit kann
man sie am wahrscheinlichsten lösen?
a) durch Abkühlen
b) durch Erhitzen
c) durch beides
d) weder noch
4) * Ein Stahlreifen von 400 mm Durchmesser wird von 35°C auf 180°C
erwärmt. Welchen Durchmesser hat er nun?
5) Eine Eisenbahnschiene aus Eisen hat bei 18°C eine Länge von exakt
32.0 m.
Welche Längenunterschiede in mm hat sie bei –30°C bzw. +50°C?
6) * Auf einen Stahlzylinder von 500 mm Durchmesser (blau in der Skizze
rechts) wird ein Chromstahlring (rot) mit 0.08 mm «Spiel» (Doppelpfeil)
geschoben. Wie viel mm Spiel hat dieser Ring auf dem Zylinder, wenn
die Temperatur von beiden Körpern (Ring und Zylinder) um 100 K zu-
nimmt?
7) In Paris erklärt ein Touristenführer, der Eiffelturm sei exakt 300.125 m
hoch.
a) Überlegen Sie sich, ob die 3 Nachkommastellen sinnvoll sind!
b) Welche Effekte beeinflussen die Höhe des Eiffelturms?
c) Wie stark dürfte die Temperatur maximal ändern, um eine Höhenan-
gabe in mm zu rechtfertigen?
d) Wie viele Dezimalstellen dürfen Sie maximal angeben, wenn die
Höhe Sommer und Winter gleich sein soll? 50 K Maximale Tempe-
raturdifferenz Sommer – Winter

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

2.2 Volumenausdehnung

8) * Der Benzintank eines Autos hat ein Fassungsvermögen von 55 Litern


(= 55 dm3). Bei einer Temperatur von 20°C wird er vollständig gefüllt.
Was passiert, wenn das Auto an der Sonne steht und sich das Benzin auf
34°C erwärmt? Volumenausdehnungskoeffizient von Benzin siehe For-
melsammlung, Seite 19.
a) Zuerst vereinfacht: Berechnen Sie die Volumenausdehnung des
Benzins, der Tank dehne sich nicht aus.
b) Was ändert, wenn der Tank aus Aluminium dieselbe Temperaturän-
derung mitmacht? Begründen Sie Ihre Aussage mit einer Rechnung.
9) Ein mit Heizöl gefülltes Stahlfass hat bei 20°C ein Fassungsvermögen
von exakt 200 Litern (= 200 dm3). Bei der Lagerung und beim Transport
ist mit einer Erwärmung auf 35°C zu rechnen.
a) Auf welches Volumen dehnt sich das Stahlfass bei 35°C aus?
b) Wie viele Liter Heizöl dürfen bei -5°C höchstens eingefüllt werden,
um das Fass bei 35°C vollständig auszufüllen? (die Luft im Fass
vernachlässigen wir hier)
10) In einem Messzylinder sind 100 cm3 Alkohol (Ethanol) bei 19°C. Wel-
ches Alkoholvolumen zeigt die Messskala an, wenn Messzylinder
(𝛼𝑃𝑦𝑟𝑒𝑥 = 3.2 ⋅ 10−6 K −1 ) und Inhalt auf 28°C erwärmt werden?
11) * In einem Rundkolben aus Glas befinden sich 250 ml Wasser von 20°C.
Das angeschlossene Steigrohr hat eine Querschnittsfläche von 6.7 mm2.
Nun wird der Kolben in ein Wärmebad getaucht und Sie beobachten eine
Volumenänderung als Steigen bzw. Fallen des Flüssigkeitsspiegels im
Rohr.
a) Bestimmen Sie die Volumenänderung der Flüssigkeit in ml bzw.
mm im Steigrohr,
wenn die Temperatur auf 30°C ansteigt.
b) Wie lautet das Resultat, wenn Sie die Ausdehnung von Glas mit ein-
beziehen?
Hitzefestes Pyrex-Glas: 𝛼𝑃𝑦𝑟𝑒𝑥 = 3.2 ⋅ 10−6 K −1 .
c) Was müssen Sie beachten, wenn Sie dieselbe Rechnung für eine
Temperatur von 4°C machen?
12) * Die Heizöllieferung
Wenn Sie den abgebildeten Ausschnitt aus einem Lieferschein
(siehe rechts) betrachten, sind Heizöllieferungen offenbar eine Heizöl EL
komplizierte Sache.
Temperaturmittel 23.8 °C
a) Weshalb werden so viele Angaben benötigt? Menge bei Abgabetemperatur 1420 l
Was bedeutet hier das Wort „Menge“?
Menge bei 15 °C 1409 l
b) Wie gross ist die Dichte des gelieferten Heizöls? Summierzähler 524058886 l
c) Berechnen Sie den Ausdehnungskoeffizienten von Heizöl. Dichte bei 15°C 850.96 g/l
d) Bei welcher Temperatur hätte das Heizöl der Qualität „extra-
Abgabe Masse 1199 kg
leicht“) eine Dichte von 860 kg/m3?

13) * Quecksilber hat bei 20°C eine Dichte  von 13’546 kg/m3.
Hinweis: Die Masse bleibt bei Erwärmung konstant!
a) Wie gross ist die Dichte von Quecksilber bei 100°C?
b) Wie gross ist die Dichte von Quecksilber bei 15°C
c) Bei welcher Temperatur beträgt die Dichte  exakt 13.6 g/cm3?

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

2.3 Ideale Gase, Gasgesetz

14) *Eine Menge Luft ist eingeschlossen. Wenn das Volumen abnimmt,
dann ist die Temperatur der Luft:
 gestiegen
 gefallen
 das lässt sich nicht sagen
15) * In einem geschlossenen Behälter (konst. Volumen) befindet sich ein
Gas bei 20°C unter einem absoluten Druck von 𝑝1 = 1.0 bar. Bei wel-
cher Temperatur T2 übt das Gas den doppelten Druck aus?
16) * Berechnen Sie die fehlenden Werte in der folgenden Tabelle:

1 (°C) 2 (°C) p1 (abs.) p2 (abs.) V1 V2

a) 20 20 1.3 bar 3.5 bar 0.5 m3 ?

b) 39 65 760 mbar 760 mbar ? 340 cm3

c) -18 9 1003 hPa 1.04 bar 5.08 m3 ?

d) 77 17 1.86 bar 1.54 bar ? 531 dm3

e) 30 180 0.924 bar ? 9 m3 12.6 m3

17) In einer Stahlflasche befindet sich Stickstoff (N2, 78% der „Luft“ beste-
hen aus N2) unter einem absoluten Druck von 100 bar bei einer Tempera-
tur von 10°C. Durch Temperaturerhöhung erhöhte sich bei konstant blei-
bendem Volumen der Druck um 5’000 hPa. Wie gross war die Tempera-
turerhöhung?
18) In der Alp-Hütte ist es mit -5°C eisig kalt, Luftdruck 920 hPa. Deshalb
heizt Franz sofort ein und erreicht eine Raumtemperatur von 20°C. Wie
viel Luft entweicht aus der Hütte, wenn der Innenraum der Hütte 120 m 3
misst.
19) Die Zylinder eines Dieselmotors werden mit einem Gasgemisch gefüllt,
das als ideales Gas behandelt werden soll (T1 = 10°C; p1 = 1.0 bar). Da-
nach wird das anfängliche Volumen V1 = 2.5 dm3 durch den Kolben
schnell auf ein Verhältnis von 18:1 komprimiert (zusammengepresst).
Dadurch stellt sich im Treibstoff-Gemisch ein Druck von 50 bar ein. Be-
rechne die Temperatur (in °C) nach dem Verdichten im Zylinder. Nach
der Zündung werden dann Temperaturen bis zu 2000°C erreicht.
20) * Eine Luftmenge von 15 dm3 ist bei 17°C in einem Zylinder einge-
schlossen. Der reibungsfrei bewegliche Kolben hat eine Fläche von 150
cm2. Um wie viele cm wird er verschoben, wenn die Luft auf 127°C er-
wärmt wird?
Tipp: Überlegen Sie, was die Bezeichnung „reibungsfrei“ beweglicher
Kolben für die Druckverhältnisse links und rechts des Kolbens bedeutet.
21) * Ein Behälter gefüllt mit 2.4 m3 Erdgas, wird mit einem Überdruck von
+600 Pa gelagert. Der Atmosphärendruck beträgt 1032 hPa und die
Raumtemperatur beträgt 24°C.
a) Welches Volumen hat das Erdgas bei Normbedingung?
b) Welche Masse hat das Gas?

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

22) Sie öffnen die Kühlschranktür relativ lange, weil Sie etwas suchen. Dann
schliessen Sie die Türe wieder. Nach einiger Zeit hat das Gerät wieder
seine Normaltemperatur von 5°C erreicht.
a) Schätze den Unterdruck ab. Rauminhalt 175 Liter, Raumtemp.
20°C
b) Welche Kraft brauchen Sie zum Öffnen der Türe, wenn der Kühl-
schrank absolut dicht ist? Türe: 50 cm x 80 cm
23) * Die Dichte von Gasen ändert sich mit Temperatur und Druck.
a) Bei welchen Bedingungen (Temperatur, Druck) sind die Gasdichten
in der Formelsammlung angegeben?
b) Wie gross ist die Dichte der Luft bei 950 hPa und 20°C? Tipp: Neh-
men Sie 1m3 bei Normbedingungen, dann kennen sie die Masse
24) Wie verändert sich die Dichte der Luft in einem Heissluftballon, wenn
die Temperatur von 20°C auf 60°C erwärmt wird?
Dichte der Luft: 1.19 kg/m3 bei 20°C und 1.0 bar
Annahme: konstanter Druck von 1.0 bar und V0 = 1.0 m3.

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

2.4 Gasgesetz mit Massenänderung

25) * Ein Kugelspeicher für Gas mit einem Fassungsvermögen von 5‘500 m 3
ist mit Erdgas (Normdichte 0.83 kg/m3) gefüllt. Bei 25°C steht das Gas
unter einem relativen Druck von 5.0 bar. Es wird Gas entnommen. Mess-
werte nach der Gasentnahme: 18°C und 2.5 bar relativ.
(Bild Marzili, Sept. 2008)
a) Welches Gasvolumen (bei Normbedingung) wurde entnommen?
b) Welche Masse hat diese Gasmenge?
26) * Ein Taucher führt eine Flasche (12 Liter Inhalt) mit, welche mit kom-
primierter Luft (200 bar absolut) gefüllt ist.
a) Welche Luftmasse ist das, wenn die Flasche beim Füllen 27°C
warm ist?
b) Ein Taucher benötigt unabhängig vom Umgebungsdruck 25 Liter
Atemluft pro Minute, in 15 Metern Tiefe hat seine Atemluft einen
absoluten Druck von 2.5 bar und dies bei einer Temperatur von
15°C.
Wie lange kann er tauchen, wenn der End-Druck in der Flasche
noch 5.0 bar (absoluter Druck) betragen soll?
27) Für Wetterballons in grossen Höhen werden sehr grosse Plastikhüllen
benutzt. Auf Bodenhöhe ist die Hülle nur teilweise mit Helium gefüllt,
sodass der Auftrieb gerade zum Steigen genügt. Während der Ballon
steigt, gestattet die weniger dichte Luftumgebung dem Heliumgas, sich
auszudehnen, wodurch der Ballon sich mehr aufbläht. Während er immer
noch weiter steigt, nimmt die Auftriebskraft des Ballons:
a) zu
b) ab
c) bleibt gleich

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

2.5 Wärme, spezifische Wärmekapazität

1) Heisse Tomate: Zum Mittagessen erhalten Sie ein Tofu-Plätzli, Reis und
eine heisse Tomate. Warum ist es am wahrscheinlichsten, dass Sie sich
den Mund an der Tomate verbrennen?
2) * Heisser Sand: Weshalb „verbrennt“ man sich an einem Sandstrand bei
praller Mittagssonne im Hochsommer die Füsse im Sand (Asphalt), wäh-
rend das Wasser (Kinder-Planschbecken) „nur“ angenehm warm ist? Die
Sonne bestrahlt doch Sand/Asphalt und Meerwasser/Planschbecken
gleich lang und gleich intensiv.
3) *Im gossen Bild unten sehen sie einen Ausschnitt aus der Europakarte
des Schweizer Weltatlas, die beiden kleinen Klimadiagramme unterhalb
zeigen den mittleren Temperaturverlauf und mittleren Niederschlagsver-
lauf des Jahres in Plymouth (England) und Alexandrow Gai (Russland).
Beide Städte befinden sich auf dem 50° N Breitengrad.
a) Beschreiben Sie die klimatischen Bedingungen in Plymouth und in
Alexandrow Gai.
b) Nutzen Sie physikalische Begriffe aus dem Unterricht, um die Un-
terschiede des Klimas in Plymouth und Alexandrow Gai zu erklären.

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

4) * Berechnen Sie folgende Wärmeenergien


a) Ein Werkstück aus Chromstahl (m = 3.60 kg) soll von 20°C auf
30°C erwärmt werden.
b) 3.6 Liter Wasser (3.6 kg) sollen von 20°C auf 30°C erwärmt wer-
den.
c) 3.6 kg Eis sollen von -10°C auf 0°C erwärmt werden.
d) Vergleichen Sie diese drei Energiemengen.
5) * Wie viele Liter Wasser können mit der Energie von 1 kWh von 10 auf
60°C erwärmt werden?
Tipps: →Formelsammlung, Seite 4, oben, 1 Liter entspricht 1 kg und die
Ausdehnung vom Wasser vernachlässigen wir in diesem Kapitel immer.
6) Im Warmwasserspeicher werden 120 Liter Wasser von 13°C in 4 Stun-
den auf 65°C erwärmt.
Welche Leistung ist erforderlich, wenn der Wirkungsgrad 90% beträgt?
Der Warmwasserspeicher wird nicht berücksichtigt.
7) Repetition Gasgesetz: Die Energielieferanten z.B. das EWB verkaufen
Erdgas nach verbrauchten kWh (= Energieeinheit). Gemessen wird je-
doch das Gasvolumen in m3. Diesen scheinbaren Widerspruch können
Sie hier auflösen. Es werden 1.0 m3 Gas bei 22°C und einem Luftdruck
von 950 hPa verbrannt.
a) Berechnen Sie das Volumen bei Normbedingung.
b) Welche Wärmemenge wird frei? Der Heizwert (Energie pro Volu-
men) bei Normbedingungen beträgt 9.31 kWh/m 3 für Erdgas.
8) * Ein Mikrowellenherd hat eine elektrische Leistung von 1200 W. Wie
lange dauert es, um eine Tasse mit 2.5 dl Wasser von 20°C auf 97°C zu
erwärmen, wenn 50 % der elektrischen Leistung zum Erwärmen des
Wassers genutzt werden. Tasse wird hier nicht berücksichtigt
9) * „Duschen statt baden heisst Energie sparen!“ Stimmt das? Annahmen:
a) 7 Minuten Duschen, Durchfluss 12 Liter pro Minute. Das kalte Was-
ser wird von 15°C auf 40°C aufgewärmt. Welche Heizenergie benö-
tigen Sie zum Duschen?
b) Ein Vollbad mit 250 Liter Inhalt wird ebenfalls mit 40°C genossen.
Wie gross ist die entsprechende Energiemenge? Vergleichen Sie mit
Teilaufgabe a)
c) Welche Heizleistung wird für das Duschen benötigt, wenn die
Warmwassermenge direkt – ohne Speicher – erwärmt wird?
10) Ein Liter Wasser wird von 15°C auf 96°C erwärmt.
a) Kommentieren Sie die beiden Diagramme (Leistung und Kochzeit
beachten).
b) Wie gross ist die Energieersparnis, wenn Sie einen elektrischen
Wasserkocher statt einer Pfanne auf einer Gusskochplatte verwen-
den?
c) Warum schneidet die Gusskochplatte viel schlechter ab? Berechnen
Sie die benötigten Energien zur Erwärmung des Wassers, der Pfanne
(0.8 kg mit Deckel, c1= 700 J/(kgK)) und der Gusskochplatte (ca. 2
kg, c2= 550 J/(kgK)) um 80 K und vergleichen Sie die benötigten
Energiemengen. Wie steht’s mit den Wärmeverlusten?

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

11) Solare Schwimmbadaufheizung: Das Badewasser wird durch schwarze


Kunststoffschläuche Absorber (1) gepumpt, erwärmt sich dabei unter
Sonneneinstrahlung und fliesst in das Becken zurück. Weil die Tempera-
tur-Differenzen zwischen Absorber und Umgebungstemperatur gering
sind, sind auch die Wärmeverluste klein. So kann auf eine Glasabde-
ckung und eine Isolierung verzichtet werden.
Ein Becken von 50 m Länge, 12 m Breite und 2.5 m Tiefe soll an einem
sonnigen Tag um ein Δ𝑇 = 1K erwärmt werden.
a) Sonneneinstrahlung: 6 Stunden Sonnenschein mit durchschnittlich
500 W/m2 in der Kollektorebene. Etwa 60% werden für die Was-
sererwärmung genutzt. Wie gross muss die Absorberfläche mindes-
tens sein, um diese Erwärmung zu ermöglichen?
b) Wie gross ist die Erwärmung T nach dem Absorber, wenn 55 Liter
Wasser in der Stunde umgewälzt werden (pro m 2 Absorberfläche)?
12) Muss der Wasserspeicher so gross sein?
Im Keller eines Niedrigenergie-Einfamilienhauses steht ein Wassertank
mit 2000 Liter Inhalt. Hier wird das von den Sonnenkollektoren er-
wärmte Wasser mit einer maximalen Temperatur von 80°C gespeichert.
a) Wie lange kann man mit der gespeicherten Wärme ein Haus heizen?
Ein Minergie-Haus muss bei –8°C Aussentemperatur mit ca. 3 kW
beheizt werden, bei 0°C mit 2 kW; 16 h Betriebszeit pro Tag. Weil
die Heizung nur 30°C benötigt, kann der Speicher auf 30°C abge-
kühlt werden.
b) Würde sich der Speicher nicht wesentlich kleiner bauen lassen,
wenn man an Stelle von Wasser z. B. Steine als Speichermedium
verwenden würde? Berechnen Sie das Volumen eines Energiespei-
cher aus Steinen, damit er 120 kWh Wärme speichern kann.
Spezifische Wärmekapazität von Stein ca. 800 J/(kg K), Dichte
1.6 Tonnen/m3.
c) Vergleichen Sie Wasser- und Gesteinsspeicher. Ist ein Speicher aus
Gestein Ihrer Meinung nach vernünftig? Welche physikaliche Grös-
sen müssen Sie in Betracht ziehen?
13) * 10 Liter heisses Wasser von 85°C werden mit 50 Liter kaltem Wasser
von 14°C gemischt. Welche Mischungstemperatur stellt sich ein?
Tipp: Wie immer in diesem Kapitel: gehen wir davon aus, dass 1 Liter
einer Masse von 1 kg entspricht (gilt streng genommen nur für 4°C
„warmem“ Wasser) und Wärmeverluste an die Umgebung werden ver-
nachlässigt.
14) Auf welche Temperatur müssen 4.5 kg Wasser erwärmt werden, wenn
sie mit 8 kg Wasser von 14°C zusammen eine Mischungstemperatur von
34°C ergeben sollen?
15) * Es sollen 200 Liter Badewasser von 40°C vorbereitet werden. Zur Ver-
fügung stehen heisses Wasser von 60°C und kaltes Wasser von 16°C.
a) Wie viel heisses Wasser wird benötigt?
b) Was müsste man in der Realität noch berücksichtigen, und wie
müsste die Menge des heissen Wassers angepasst werden? Mehr
oder weniger als in der Teilaufgabe a)?
16) * Ein Transistor hat eine Wärmekapazität von 𝐶 = 27 J/K (gilt genau
für diesen Transistortyp, anstatt pro kg, siehe Kasten rechts) Durch einen
Stromimpuls wird dem Transistor eine Wärmemenge von 100 J zuge-
führt.
Um wie viele Kelvin steigt die Gehäusetemperatur an?

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

17) * Für die Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität von neuen fes-
ten oder flüssigen Stoffen werden diese in ein spezielles Gefäss (Kalori-
meter genannt) gegeben. Mit einem Mischversuchs, Zugabe von war-
mem Wasser, kann man die Wärmekapazität des neuen Stoffs bestimmt
werden. Damit die Messung funktioniert, muss man vom Kalorimeter die
Energieaufnahme, d.h. die Wärmekapazität exakt kennen. Diese soll nun
bestimmt werden:
Das Kalorimeter enthält 80 g Wasser von 16°C; auch das Kalorimeter
selbst ist zu Beginn 16°C warm.
Anschliessend werden 130 g Wasser von 75°C dazu gemischt. Die Mi-
schungstemperatur (= End-Temperatur) beträgt 49°C. Berechnen Sie die
Wärmekapazität des Kalorimeters (Tipp: Kasten rechts lesen).
18) Ein Werkstück von m1 = 0.8 kg mit der spezifischen Wärmekapazität
c1 = 386 J/(kg K) von 100°C wird in ein mit Wasser (1.3 kg, 20°C) ge-
fülltes Kalorimetergefäss (mKal. = 0.32 kg; cKal. = 0.896 kJ/(kg K); 20°C)
gebracht.
a) Stellen Sie die Energiebilanz auf.
Bei einem Kalorimeter gibt man
b) Welche Mischungstemperatur stellt sich ein? Einheiten beachten! oft die Wärmekapazität multipli-
c) Das Kalorimeter wird für die Ermittlung der spezifischen Wärme ziert mit der Masse an, da die
eines unbekannten Werkstückes verwendet. Überlegen Sie sich, ob Masse des Kalorimeters sich nicht
das Material aus dem das Kalorimeters besteht, besser einen tiefen ändert. Für das Produkt verwendet
oder hohen Wert für die spezifische Wärmekapazität aufweisen man ein grosses C:
sollte. Begründen Sie Ihre Überlegung. 𝐶 = 𝑚𝐾𝑎𝑙𝑜𝑟𝑖 ∙ 𝑐𝐾𝑎𝑙𝑜𝑟𝑖
19) * Ein Kalorimetergefäss (C = 58 J/K) ist mit einer unbekannten Flüssig-
keit von 500 g gefüllt. Nun wird ein Kupferwürfel von 200 g mit einer
Temperatur von 100°C eingelegt. Die Flüssigkeit erwärmt sich dabei von
20.0 auf 25.0°C. Berechnen Sie die spezifische Wärmekapazität der
Flüssigkeit.

2.6 Zustandsänderungen, Phasenübergänge

20) Auf Meereshöhe kocht Wasser bei 100°C und friert bei 0°C zu Eis. Un-
ter höherem Druck kocht Wasser bei einer…. richtige Antwort ankreu-
zen. Hinweis: Das Druck-Temperatur-Diagramm des Wassers (→Zu-
standsdiagramm von H2O; Bild rechts) hilft Ihnen beim Beantwor-
ten der multiple-choice Frage.

 tieferen Temperatur und Eis schmilzt bei einer tieferen Temperatur


 tieferen Temperatur und Eis schmilzt bei einer höheren Temperatur
 höheren Temperatur und Eis schmilzt bei einer höheren Temperatur
 höheren Temperatur und Eis schmilzt bei einer tieferen Temperatur
21) Schnee schmelzen. Wenn in der Alphütte auf 1500 m über Meer das
Wasser eingefroren ist, muss man Schnee schmelzen. Dann benötigt der
Kochherd viel Holz, bis dampfendes Teewasser bereit ist.
a) Beschreiben Sie, was die zugeführte Wärme im Schnee bewirkt.
b) Während sich der Pulverschnee von –12°C in siedendes Teewasser
von 96°C verwandelt, überlegen Sie sich, wie eine idealisierte Tem-
peraturkurve als Funktion der Zeit aussieht. Halten Sie die vereinfa-
chenden Annahmen fest.
22) Berechnen Sie die Heizleistung eines Kochherds, wenn er in 18 Minuten
1.6 kg Schnee von zu Beginn -12°C in heisses Teewasser von 96°C er-
wärmt?
23) * Ermitteln Sie in der folgenden Tabelle die fehlenden Werte:

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

Wasser Eis Mischtemp.

m1 (kg) 1 (°C) m2 (kg) 2 (°C) in °C

a) 12.0 25 ? -3 14

b) ? 25 0.8 -6 6

24) * Ein Eiswürfel von 0°C und 20 g Masse wird in einen Becher mit 2 dl
Fruchtsaft (wie Wasser) von 20°C gegeben.
a) Welche Wärme Q entzieht der Eiswürfel dem Saft für das Schmelzen?
b) Welche Mischtemperatur stellt sich ein, nachdem alles Eis geschmol-
zen ist?
Hinweis: ein Wärmeaustausch mit der Umgebung (Luft, Trinkglas) wird
der Einfachheit halber nicht berücksichtigt, hätte aber sicher einen
messbaren Einfluss auf die Misch- oder Endtemperatur.
25) *Physiklehrpersonen sehen oft folgende Rechnung, wenn es darum geht
die Masse von Eiswürfelchen zu berechnen, um ein Getränk von 30°C
auf 5°C abzukühlen:
𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑐𝐸𝑖𝑠 (5°𝐶 − (−10°𝐶)) + 𝑚𝐺𝑒𝑡𝑟ä𝑛𝑘 ∙ 𝑐𝐺𝑒𝑡𝑟ä𝑛𝑘 (5°𝐶 − 30°𝐶) +
𝑚𝐺𝑒𝑓ä𝑠𝑠 ∙ 𝑐𝐺𝑒𝑓ä𝑠𝑠 (5°𝐶 − 30°𝐶) = 0
a) Welche Fehler wurden hier gemacht?
b) Verbessern Sie die Gleichung
26) (anspruchsvoller) 1.5 kg Eis von -10°C werden in 2.0 kg Wasser von
12°C gelegt.
Geben Sie genau an, in welchem Zustand sich die Mischung nach dem
Energieausgleich befindet (wie viel Eis ist geschmolzen?).
Bemerkung: stellt man eine Energiegleichung auf und lässt den Rechner
nach der gesuchten Endtemperatur auflösen, ergibt sich ein negativer
Wert. Was bedeutet das?
27) Ein Bergsteiger hat bei einer Bergtour 1.8 kg Schweiss verdunstet.
a) Erklären Sie, weshalb der menschliche Körper durch Schwitzen
überschüssige Wärme abgeben kann.
b) Welche Wärme(enerige) wurde seinem Körper dadurch entzogen?
c) Rechnen Sie diese Wärmeenergie in kWh um (Tipp: →Formel-
sammlung, Seite 4, oben rechts)!
28) * Heisse Schokolade
Hatten Sie im Restaurant auch schon den Eindruck, dass die heisse Scho-
kolade etwas wässrig sei? Eine mögliche Ursache könnte das Verfahren
sein, mit dem die kalte Milch in Gaststätten erhitzt wird: Man leitet heis-
sen Wasserdampf in die kalte Milch, wo er kondensiert. Wie viel Wasser
gelangt so in die heisse Schokolade und welche prozentuale Verdünnung
(Wasser im Milch-Wassergemisch) entsteht dabei?
Dabei werden 3 dl = 0,3 kg Milch aus dem Kühlschrank (TMilch=5°C) auf
auf 60°C erhitzt. Spezifische Wärmekapazität von Milch ist
3.9 kJ/(kg K).
29) Welche Masse an Eis von –12°C benötigen Sie, um 3 dl Mineralwasser
von 25°C auf 4°C abzukühlen?
a) ohne Trinkglas.
b) mit Berücksichtigung des Trinkglases von 200 g. Was für eine
Grösse benötigen Sie noch…?
30) * Für eine Kunsteisbahn werden 50 Tonnen Eis benötigt.

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BMS gibb Physik 1. Teil Lösungen: Thermodynamik

a) Welche Energie wird dem Wasser (0°C) entzogen, wenn es zu Eis


von –10°C gefroren wird?
Diese Energie fällt als Abwärme an!
«Hinweis: Bei der Kunsteisbahn KaWeDe in Bern profitieren die
Flamingos des nahegelegenen Tierparks Dählhölzli von der Ab-
wärme im Winter.»
b) Wie viele Liter Wasser könnte man mit dieser Energie von 15°C auf
40°C erwärmen?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewegungen

3 Kinematik: Geradlinige gleichförmige Bewegung


3.1 Geschwindigkeiten und Strecken

1) * Wie lange benötigt das Licht von der Sonne bis zur Erde (1.5 ⋅ 1011 m)
bzw. vom Mond (380‘000 km) bis zur Erde? Die Lichtgeschwindigkeit
finden Sie in der Formelsammlung S. 20)
2) Zum Nachdenken:
a) Von «unserer» Sonne einmal abgesehen, befindet sich der, der Erde
nächstgelegene Stern [V645 Centauri], 4,2 Lichtjahre von uns ent-
fernt. ... in km wären das … Reisezeit für ein Raumschiff … ?
b) Was für Informationen liefert das Licht von sehr entfernten Objek-
ten in der Astronomie….Galaxien, die mehrere Miliarden Lichtjahre
entfernt sind ?
3) * Wie viel Zeit spart ein Autofahrer, wenn er eine Strecke von 100 km
mit 120 km/h statt mit nur 80 km/h zurücklegen kann?
4) Das Feuerwerk auf dem Gurten wird von der Münsterplattform aus beo-
bachtet. Ich sehe das Licht einer explodierenden Rakete. Wie lange dau-
ert es, bis ich den Knall höre?
Folgende Angaben gelten: Schallgeschwindigkeit c = 340 m/s, horizon-
tale Distanz ca. 3'200 m. Der Höhenunterschied Beobachter Rakete be-
trägt ca. 350 m.
5) * Sie fahren 10 km mit 25 km/h einem Fluss entlang. Dann geht es ohne
Pause mit 10 km/h über eine Strecke von 5 km bergauf.
a) Zeichnen Sie das s-t-Diagramm.
b) Wie gross ist die Durchschnittsgeschwindigkeit über die gesamte
Strecke?
6) * Ein Mann geht gemütlich zur Bushaltestelle, die 600 m legt er mit 1
m/s zurück. Er wartet an der Haltestelle und merkt dort nach 100 s, dass
sein Abo fehlt. Mit der dreifachen Geschwindigkeit rennt er nachhause
und wieder zur Bushaltestelle.
a) Zeichnen Sie das s-t Diagramm
b) und das v-t-Diagramm.
7) * Negative Geschwindigkeiten?
Welche Bedeutung haben negative Geschwindigkeiten auf einer geradli-
nigen Bahn?
❑ das Fahrzeug fährt rückwärts
❑ bezeichnet die Gegenrichtung
❑ sind nur mit einem Koordinatensystem bestimmt.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewegungen

8) * Gegeben ist das Weg-Zeit-Diagramm (s-t-Diagramm) eines geradlinig


bewegten Körpers.
a) Beschreiben Sie die Bewegung in Worten.
b) Wie gross ist die mittlere Geschwindigkeit in den beiden Zeitinter-
vallen [1s, 3s] und [6s, 8s] in m/s und km/h?
c) In welchem Zeitintervall ist die Geschwindigkeit positiv, in wel-
chem negativ?
d) Zu welchem Zeitpunkt die Momentangeschwindigkeit v = 0? Über-
legen Sie sich welche Bedeutung die Steigung im s-t Diagramm hat.
e) Bestimmen Sie mit Hilfe der Tangentensteigung die Momentange-
schwindigkeit für den Moment/Zeitpunkt t = 3s bzw. t = 7s.
f) In welchem Moment ist die Momentangeschwindigkeit maximal
(positiv) bzw. minimal (negativ)? Wie gross sind diese Werte in m/s
und km/h?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewegungen

9) Im s-t-Diagramm unten sind die Bewegungen von zwei Körpern ge-


zeichnet.

500
s [m]
K1
400

300

200
K2
100

0
-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
-100
t [s]
-200

-300

-400

a) Wie gross ist die Geschwindigkeit von K1?


b) Wann und wo kreuzen sich K1 und K2? Wann und wo findet ein
Überholvorgang statt? Tipp: Aus dem Diagramm herauslesen ge-
nügt.
c) Wann haben die beiden Körper dieselbe Momentangeschwindig-
keit?
d) In welchem Zeitintervall sind die mittleren Geschwindigkeiten der
beiden Körper gleich?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewegungen

3.2 Kreuzen und Überholen

10) An einem mit konstant 110 km/h fahrenden Zug fährt in entgegengesetz-
ter Richtung ein 250 m langer Zug vorbei, der eine Geschwindigkeit von
konstant 50 km/h hat. Wie lange sieht ein Beobachter im ersten Zug den
zweiten Zug an sich vorbeifahren?
11) * Ein PW (v1 = 120 km/h) überholt einen mit v2 = 80 km/h fahrenden
LKW.

a) Wie lange dauert der Überholvorgang, wenn der PW total 90 m


mehr als der LKW zurücklegen muss? (siehe Skizze oben)?
b) Zeichnen Sie in einem s-t-Diagramm mit geeignetem Massstab den
Graphen von LKW und PKW. Für t = 0 sei die PW-Front bei
s = 0 m und die LKW-Front bei s = +50 m.
c) Dem überholenden PKW kommt ein Auto mit v 3 = 100 km/h entge-
gen. Bei welchem Abstand w (Mindestsichtweite) von diesem Auto
darf der PKW nicht zum Überholen ansetzen?

12) * Analysieren Sie das untenstehende s-t-Diagramm (→Achsen, Einhei-


ten, blaue und rote „Kurven“).
a) Beschreiben Sie die beiden Bewegungen in Worten. Berechnen Sie
v für Objekt 1 und 2.
b) Berechnen Sie die beiden Geradengleichungen (falls Sie die linearen
Funktionen noch nicht kennen, gehen Sie zu Teilaufgabe c weiter)
Gerade 2 ab 15 Minuten.
c) Berechnen Sie Ort und Zeitpunkt der Kreuzung.
Zum Überlegen: Was genau trifft für den Moment zu, wo sich die
beiden Objekte kreuzen? Es werden zwei Grössen gleichgesetzt, was
kann hier gleichgesetzt werden?

s in m

t in min

13) * Eine Läuferin startet in A mit 10.8 km/h. Gleichzeitig startet ein Rad-
fahrer in 15 km Entfernung und fährt konstant mit 25.2 km/h in die Ge-
genrichtung. (sie werden sich kreuzen).
a) Zeichnen Sie das s-t-Diagramm (Weg-Zeit-Diagramm).
b) Wann (Zeit seit dem Start der Läuferin) und wo (Entfernung vom
Startpunkt A) kreuzen sich die beiden?
c) Wie oben, aber der Radfahrer startet 5 Minuten später. Wann und
wo kreuzen sie sich?
d) Beide bewegen sich in die gleiche Richtung: der Radfahrer startet 10
Minuten nach der Läuferin. Wann und wo wird sie vom Radfahrer
eingeholt?

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3.3 Überlagerte Bewegungen

14) * Gegenwind! „Normalerweise fahre ich den 4.3 km langen Schulweg


mit 18 km/h. Wegen Gegenwind schaffte ich heute nur 12 km/h. Auf der
Rückfahrt hingegen erreichte ich 24 km/h. Weil ich einmal 6 km/h
schneller und einmal 6 km/h langsamer als normal gefahren bin,
brauchte ich für beide Wege zusammen genau gleich viel Zeit wie
sonst.“
Stimmt diese Behauptung? Berechnen Sie die Fahrzeiten!
15) Um 08.15 Uhr startet ein Transportflugzeug für eine Strecke von 780
km. Nach 40 Minuten kommt starker Gegenwind auf, der bis zum Ziel
anhält und die Geschwindigkeit über Grund um 36 km/h reduziert. Das
Ziel wird um 09.10 Uhr erreicht. Berechnen Sie die beiden Geschwindig-
keiten.
16) Die Flugzeiten in den USA sind für westwärts fliegende Flugzeuge gene-
rell länger als für ostwärts fliegende Airliner (→Weltatlas). Ein Flugzeug
(Eigengeschwindigkeit 864 km/h) erreicht sein Ziel mit Rückenwind in 5
h. Fliegt es mit derselben Eigengeschwindigkeit bei Gegenwind zurück,
so benötigt es 6 h für dieselbe Strecke. Wie hoch ist die Windgeschwin-
digkeit, wie lange ist die Strecke?
17) * Die Ortschaften A und B liegen 10.8 km voneinander entfernt am Ufer
eines Flusses
Ein Ausflugsboot benötigt von A nach B 1.5 Stunden, von B nach A
zwei Stunden.
a) Berechnen Sie die Eigengeschwindigkeit des Schiffes und die Ge-
schwindigkeit der Strömung.
b) Wie gross ist die mittlere Geschwindigkeit für Hin- und Rückweg
über die gesamte Strecke?
18) * Addieren Sie die beiden Geschwindigkeitsvektoren (siehe Abbildung
rechts) grafisch und rechnerisch. v1 = 25 m/s, v2 = 40 m/s.
19) * Welche Angabe der Vektorkoordinaten (polare oder kartesische) ist
sinnvoll, wenn man:
a) wissen will, wie schnell man in der X-Richtung ist?
b) wissen will, welche Richtung man fährt?
c) wissen will, welche absolute Geschwindigkeit vorliegt?
20) Ein Flugzeug landet mit 270 km/h und nähert sich der Piste unter einem
Gleitwinkel von 3°. Zerlegen Sie die Geschwindigkeit in eine horizon-
tale und eine vertikale Komponente.
21) Die maximal erlaubte Sinkgeschwindigkeit (vz) eines Verkehrsflugzeu-
ges liegt bei 10 m/s.
Welchen Gleitwinkel hat das Flugzeug bei einer Landegeschwindigkeit
von 270 km/h mit der maximalen Sinkgeschwindigkeit v z = 10 m/s?
22) Ein Flugzeug, das sich mit 900 km/h im Horizontalflug bewegt, befindet
sich momentan senkrecht über einem Beobachter.
Unter welchem Winkel zur Vertikalen hört ein Beobachter in diesem Au-
genblick den Motorenlärm? (Schallgeschwindigkeit c = 340 m/s)
Tipp machen Sie eine Skizze: Wo war das Flugzeug, als der Lärm von Tipp:
den Turbinen abgegeben wurden, den wir jetzt hören! Dieses Geogebra applet
23) * Ein Schwimmer überquert einen 50 m breiten Fluss. Die Richtung sei- könnte helfen die Geschwin-
ner Geschwindigkeit steht immer senkrecht zum Ufer und beträgt digkeiten entlang zwei Di-
0.6 m/s. Die Fliessgeschwindigkeit wird überall auf dem Fluss als kon- mensionen besser zu verste-
stant angenommen und beträgt 1.2 m/s. hen z.B. Boot auf Fluss.
a) Wie lange dauert die Flussüberquerung?

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b) Unter welchem Winkel in Bezug auf die Uferlinie überquert der


Schwimmer den Fluss?
c) Berechnen Sie den Betrag dieser Geschwindigkeit (Bezugssystem
Ufer) B P1 P2
d) Welche Distanz wird der Schwimmer flussabwärts getrieben?
Fluss
24) *Ein 60 m breiter Fluss fliesst mit 1.2 m/s. Boot 1 erreicht im ruhenden
Wasser 2.8 m/s, die Bootsachse zeigt 90° vom Ufer weg. Boot 2 erreicht
im ruhenden Wasser 4.0 m/s und der Winkel zwischen den Längsachsen 60 m
der beiden Boote beträgt 25°. Die beiden Boote starten bei A und über- Boot 1 Boot 2
queren den Fluss. Boot 1 kommt in P1 an, das Boot 2 in P2.
a) Wie viel Zeit benötigen die beiden Boote für die Flussüberquerung?
b) Wo kommen die beiden Boote an? Berechnen Sie die Distanzen A
B-P1 bzw. B-P2.
25) * Zwei gleich schnelle Schwimmer „A“ und „B“ erreichen im ruhenden
Wasser 1.6 m/s und schwimmen über einen 30 m breiten Fluss. A
schwimmt immer senkrecht zum Ufer, wird durch die Strömung von 1.2 B
m/s flussabwärts abgetrieben. „B“ schwimmt schräg aufwärts, so dass er
trotz Strömung genau gegenüber ankommt. Fluss

a) Skizzieren Sie die Blick- und die tatsächliche Bewegungsrichtung


der beiden Schwimmer (z.B. die Blickrichtung mit gepunktetem
Pfeil, die Bewegungsrichtung mit „normalem“ Pfeil).
„A“
b) Wie lange dauert die Flussüberquerung für die beiden Schwimmer? „B“
c) Weshalb erreicht der Schwimmer A das gegenüberliegende Ufer
schneller?
A
d) Mit welchen Geschwindigkeiten bewegen sich A und B über Grund?
e) Welche Geschwindigkeiten sieht ein Beobachter in einem treiben-
den Boot?
f) Unter welchem Winkel in Bezug auf die Uferlinie bewegen sich die
Schwimmer A bzw. B?
26) Ein Turboprop Propellerflugzeug (Eigengeschwindigkeit 500 km/h, d.h.
ohne Einfluss vom Wind) fliegt ein Ziel in 800 km Entfernung an. Start
und Ziel liegen auf einer Ost-West Linie. Der Nordwind erreicht 80
km/h.
a) In welche Richtung zeigt die Flugzeugachse?
b) Wie lange dauert der Flug?
27) * Ein Flugzeug mit einer Eigengeschwindigkeit von 350 km/h (bei
Windstille) hat seine Flugzeuglängsachse genau nach Süden eingestellt.
Bei Westwind (bläst von West nach Ost) wird das Flugzeug abgelenkt
und auch etwas schneller, nämlich 360 km/h (über Grund).
a) Skizzieren Sie die Eigengeschwindigkeit, Windgeschwindigkeit und
tatsächliche Geschwindigkeit des Flugzeugs.
b) Berechnen Sie die Windgeschwindigkeit. Um welchen Winkel
weicht die Bewegungsrichtung des Flugzeuges von der Nord-Süd-
Richtung ab?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

4 Kinematik: Gleichmässig beschleunigte Bewegungen


4.1 Beschleunigungen und Strecken

1) *Ein Auto beschleunigt von 0 - 100 km/h in 5s. Welche Strecke (Be-
schleunigungsstrecke) legt das Auto zurück?
a) Verbessern Sie die folgende Lösung:
∆𝑠 = 27.8 m/s ∙ 5s = 139 m
b) Skizzieren Sie das v-t Diagramm
2) Ein Auto beschleunigt konstant in 10 s von null auf 100 km/h.
a) Wie gross ist die Beschleunigung?
b) Wie gross ist die Beschleunigungsstrecke?
c) Welche Zeit benötigt es für die erste Hälfte der Strecke?
3) * Ein Auto fährt mit 90 km/h und kann mit 8.0 m/s2 abbremsen (gleich-
bedeutend mit „verzögern“).
a) Wie lang ist die Bremsstrecke ohne Reaktionsweg?
b) Nach welcher Beshcleunigungsstrecke ist die Geschwindigkeit noch
halb so gross? Tipp: Ein v-t-Diagramm ist hilfreich
4) Ein Airbus A320 beschleunigt beim Start mit 2.8 m/s2 und hebt mit ca.
280 km/h von der Piste ab.
a) Wie lang ist die benötigte Startbahn?
b) Welche Geschwindigkeit wird nach 100 m erreicht?
5) Berechnen Sie die durchschnittliche Beschleunigung eines Geschosses,
das in einem 120 mm langen Pistolenlauf eine End-Geschwindigkeit von
350 m/s erreicht (Armeepistole SIG P 210, 9mm).
6) * Ein Skispringer erreicht auf der 120 m langen Anlaufspur eine Ab-
sprunggeschwindigkeit von 90 km/h. Tipp: v-t Diagramm skizzieren und
die mittlere Geschwindigkeit einzeichnen.
a) Wie lang ist die Zeitdauer des Anlaufs?
b) Wie hoch ist die Beschleunigung? (vereinfacht gehen wir davon aus,
dass die Beschleunigung konstant sei)
7) * Ein Zug durchfährt eine Strecke von 100 km. Beim Anfahren beschleu-
nigt der Zug in drei Minuten auf seine Reisegeschwindigkeit von
90 km/h. 2.0 km vor dem Ziel wird mit der gleichmässigen Abbremsung
begonnen.
Tipp: Ein v-t-Diagramm ist hilfreich…
a) Wie gross ist die Beschleunigung beim Anfahren und welche Stre-
cke wird dabei zurückgelegt?
b) Berechnen Sie die Verzögerung am Ziel und die Bremszeit.
c) Wie lange dauert die gesamte Fahrzeit und wie hoch ist die Durch-
schnittsgeschwindigkeit?
8) Ein Bus beschleunigt mit 1.5 m/s2 auf 13 m/s, fährt konstant weiter und
bremst vor der nächsten Haltestelle mit 1.0 m/s2 bis auf null. Wie lange
dauert die Fahrt für eine Strecke von 800 m?
9) * Ein Auto beschleunigt konstant aus dem Stillstand und legt in den ers-
ten drei Sekunden 25 m zurück.
a) Wie gross ist der zurückgelegte Weg in der fünften Sekunde
[4.0; 5.0] s? (Dies ist die Schreibweise für das Intervall 4 - 5s)

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

b) In welcher Zeit erreicht das Auto eine Geschwindigkeit von 100


km/h?
10) Ein Auto beschleunigt konstant aus dem Stillstand während 3.0 s mit
6.0 m/s2 und dann nochmals mit 4.0 m/s2 auf 28 m/s.
a) Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit?
b) Welche Strecke wird zurückgelegt?
11) Ein Auto fährt mit 20 km/h, und bremst innerhalb von drei Meter bis
zum Stillstand ab. Bei einem zweiten Bremsversuch fährt nun das Auto
40 km/h schnell (ansonsten gleiche Bedingungen). Welche Bremsstrecke
Tipp:
wird das Auto haben?
Dieses Geogebra applet
☐6m ☐8m ☐9m ☐12m ☐15m könnte helfen den Zu-
sammenhang von s-t und
4.2 Interpretation von Diagrammen v-t Diagramme zu verste-
hen
12) *Welche Diagramme zeigen die gleiche Bewegung?
Erfinden Sie zu jedem Paar ein Alltagsbeispiel.

13) * Im nebenstehenden v-t-Diagramm ist eine Bewegung mit


vier Abschnitten skizziert.
a) Beschreiben Sie den Bewegungsablauf mit
Worten.
b) Zeichnen Sie das a-t-Diagramm.
c) Berechnen Sie die vier Teilstrecken.
d) Wie hoch ist die Durchschnittsgeschwindigkeit in den
Intervallen [0; 17]s bzw. [0; 32.5]s?

Seite 30
BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

14) * Im v-t-Diagramm rechts sind drei geradlinige Bewegungen 15


gegeben. v [m/s]
10
a) Notieren Sie die jeweiligen Geschwindigkeits-Zeit Ge-
setze v(t) 5

b) Skizzieren Sie die s-t-Diagramme. 0


0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
15) Das s-t Diagramm auf der rechten Seite zu unten zeigt zwei -5
Bewegungen.
-10 t [s]
a) Zeichnen Sie die zugehörigen v-t-Diagramme
-15
b) Berechnen Sie die verschiedenen Beschleunigungen.
-20
c) Notieren Sie die Funktionsgleichung s(t) für die Parabel.
Tipp: mit Tangenten arbeiten.

4.3 Weitere Aufgaben zur beschleunigten Bewegung 20


s [m]
16) * Weltrekordlauf 100 m, WM Berlin, 2009: 15
Sieger: Usain Bolt mit der Gesamtzeit: ttotal= 9.58 s. Annahme:
Der Läufer verlässt die Startblöcke mit der gemessenen Reak- 10
tionszeit von tR = 0,15 s und erreicht seine Endgeschwindig-
keit von vMAX =12.3 m/s mit konstanter Beschleunigung. Dann 5
t [s]
rennt er mit konstanter Geschwindigkeit weiter. Skizzieren Sie
0
ein v-t-Diagramm.
0 1 2 3 4 5 6
a) Nach welcher Strecke hat er die Endgeschwindigkeit er- -5
reicht?
-10
b) Wie gross ist die Beschleunigung a?
17) Beim Weltrekordlauf von Usain Bolt (siehe oben) wurden die folgenden
Abschnittszeiten registriert:
Reaktionszeit 0.146 s, (20 m; 2.89 s), (40 m; 4.64 s), (60 m; 6.31 s),
(80 m; 7.92 s),
(100 m; 9.58 s).
a) Zeichnen Sie das s-t- und das v-t-Diagramm.
b) Wie gross ist die Startbeschleunigung und welche Endgeschwindig-
keit wird erreicht?
18) * Luca fährt auf seinem Fahrrad mit konstanten 21.6 km/h an Sarah vor-
bei. Nach 3.0 Sekunden startet sie mit ihrem Roller und erreicht eine Tipp:
(konstante) Beschleunigung von a = 4.0 m/s2. Mit diesem Geogebra app-
let können Sie die Dia-
a) Wieviel Zeit benötigt Sarah, um Luca einzuholen? Welche Strecke gramme zur Luca und Sa-
hat sie dabei zurückgelegt? rah Aufgabe simulieren,
b) Welche Geschwindigkeit hat sie zum Zeitpunkt des Überholens? versuchen Sie es mal aus...
19) Zwei Fahrzeuge starten vom selben Ort aus. Fahrzeug 1 beschleunigt mit
a1 = 6.3 m/s2.
Fahrzeug 2 startet 0.65 s später und beschleunigt mit a2 =7.5 m/s2
a) Nach welcher Strecke und wann (in Bezug auf die Fahrzeit von
Auto 1) holt das zweite Fahrzeug das erste ein?
b) Wie gross sind die beiden Geschwindigkeiten zum Zeitpunkt, wenn
Auto 2 das erste Auto eingeholt hat?
20) Ein Lastwagen fährt konstant mit 90 km/h. Ein PW fährt dahinter be-
schleunigt von 90 km/h aus mit 2.5 m/s2.
a) Welche Zeit und Strecke benötigt er zum Überholen, wenn er relativ
zum Lastwagen 100 m mehr zurücklegen soll?
b) Wie schnell ist das Auto am Ende des Überholvorganges?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

21) * Bei plötzlich auftretender Gefahr verstreicht in der Regel eine Reakti-
onszeit von einer Sekunde, in der das Auto ungebremst weiterfährt. Dann
erst beginnt die Vollbremsung.
a) Ein PW fährt mit 50 km/h. Die Anhaltestrecke auf trockener Strasse
beträgt total 30m (inkl. Reaktionszeit von 1s).
Wie gross ist die erreichte Verzögerung?
b) Mit welcher Geschwindigkeit fährt ein anderer PW (v = 60 km/h) in
ein Hindernis, wenn das Hindernis in 30 m Entfernung auftaucht?
(ansonsten gleiche Strassenverhältnissen wie a)
22) Verkehrsmeldung: Wegen starkem Bodennebel beträgt die Sichtweite
nur 50 m. Ist es unter diesen Umständen verantwortbar, mit 50 km/h zu
fahren? Rechnen Sie mit einer Reaktionszeit von 0.8 s und einer Verzö-
gerung von 4.5 m/s2. Tipp: negative Beschleunigung.

23) Wie schnell ist ein Fahrer nach 25 m, wenn er mit 60 km/h unterwegs
ist? Reaktionszeit 0.8 s, Verzögerung 4.5 m/s2
24) * Bei der Kolonnenfahrt gilt als Faustregel, der Abstand in m zum Vor-
dermann sollte mindestens halb so gross sein wie die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs in km/h.
a) Wie nah kommt man bei diesem Abstand dem Vordermann, wenn
dieser eine Vollbremsung
(|𝑎| = 8m/s 2 ) durchführen muss und man selbst nach 1.0 s Reakti-
onszeit mit gleicher Verzögerung bremst?
Berechnung für 100 km/h, 120 km/h und 150 km/h.
b) Wie endet die Fahrt, wenn der Fahrzeugabstand bei 120 km/h nur
30m beträgt?
c) Wie endet die Fahrt, wenn der hintere Fahrer die Situation falsch
einschätzt und sein Fahrzeug nur mit |𝑎| = 6m/s 2 verzögert? An-
sonsten verwenden Sie die Angaben von b).

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

4.4 Freier Fall und senkrechter Wurf (ohne Luftwiderstand)

25) Vielleicht kennen Sie das Experiment: Ein Kollege hält einen Massstab
am oberen Ende. Sie selbst halten Daumen und Zeigefinger bei der Null-
Marke – bereit festzuhalten, sobald der Kollege den Massstab loslässt.
Erklären Sie, wie Sie mit diesem Versuch Ihre Reaktionszeit (Signal
vom Hirn zu den – Fingermuskeln) bestimmen können und berechnen
Sie diese.
26) * Um die Folgen eines Unfalls zu zeigen, lässt eine Versicherungs-
gesellschaft ein Auto im freien Fall auf den Boden aufschlagen.
Aus welcher Höhe muss es fallen, damit es mit 50 km/h bzw. 100 km/h
am Boden auftrifft?
27) Ein Gleitschirmspringer setzt heute elegant und mühelos am Boden auf.
Das war nicht immer so! Die alten runden Fallschirme setzten mit
8.0 m/s auf dem Boden auf. Aus welcher Höhe müssen Sie runter
springen, um diese Geschwindigkeit zu erreichen?
28) Nach welcher Fallhöhe könnte ein Mensch die Schallgeschwindigkeit
vSchall = 340 m/s erreicht haben, wenn es keinen Luftwiderstand gäbe?
Oder ein Mensch? Felix Baumgartner, Sprung aus ca. 40 km Höhe
29) * Untersuchen Sie den Freien Fall mit verschiedenen
Anfangsgeschwindigkeiten: 0 m/s, 10 m/s nach oben, 10 m/s nach unten.
Lösen Sie die unten stehenden Fragen jeweils für die drei verschiedenen
Anfangsgeschwindigkeiten:
a) Berechnen Sie die momentane Geschwindigkeit für t = 1.0, 2.0 und
3.0 s.
b) Welche Strecke fällt der Stein in der zweiten Sekunde [1.0; 2.0] s?
Skizzieren Sie das v-t- Diagramm und das s-t Diagramm (bzw. das
h-t-Diagramm).
c) Mit welcher Geschwindigkeit schlägt ein frei fallender Körper am
Boden auf, nachdem er 10 m bzw. 100 m gefallen ist?
d) Leiten Sie eine Formel her für 𝑣(ℎ).
30) * Ein Blumentopf fällt von einem Fenstersims. Bei der Familie Huber
rast er mit 10.5 m/s am Fenster vorbei. Drei Etagen weiter unten (im
1. Stock) ist seine Geschwindigkeit auf 16.6 m/s angestiegen.
a) Wie hoch ist eine Etage?
b) Aus welchem Stock ist der Blumentopf gefallen?
31) * Von einer 40 m hohen Brücke wird ein Stein mit 15 m/s senkrecht
nach oben geworfen.
a) Welche maximale Höhe erreicht er?
b) Nach welcher Zeit ist der Stein wieder auf der Abwurfhöhe?
c) Mit welcher Geschwindigkeit schlägt der Stein auf dem Wasser auf?
32) Ein senkrecht geworfener Stein hat in 20 m Höhe die Geschwindigkeit
von 8 m/s.
a) Berechnen Sie die Anfangsgeschwindigkeit.
b) Wie gross ist die Flugzeit von 20 m nach oben bis zurück zum Start-
punkt (Höhe 0 m)?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

33) Eine Dreierseilschaft befindet sich in einer vertikalen Wand. Der Erste
löst einen Stein aus, welcher die Strecke zwischen dem 2. und 3.
Bergsteiger (12 m Abstand) in genau einer Sekunde passiert.
a) Wie gross ist der Abstand zwischen dem 1. und 2. Kletterer?
b) Wie gross ist die Geschwindigkeit beim zweiten bzw. dritten
Kletterer?
34) *Ein Stein wird mit einer Geschwindigkeit von 20 m/s senkrecht nach
oben geworfen. Gleichzeitig wird aus 20 m Höhe ein zweiter Stein frei
fallen gelassen.
a) Zeichnen Sie das v-t-Diagramm und das s-t-Diagramm.
b) In welcher Höhe treffen sich die beiden Steine?
c) Wie schnell sind sie beim Zusammentreffen?
35) Um die Tiefe eines Schachtes zu bestimmen, lässt man einen Stein
fallen. 1.6 s nach dem Loslassen hört man den Aufschlag im Wasser.
a) Wie tief ist der Schacht, wenn die Laufzeit des Schalls vernachläs-
sigt wird?
b) Wie tief ist der Schacht, wenn die Schallgeschwindigkeit mit
340 m/s berücksichtigt wird?

Seite 34
BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

4.5 Der waagrechte Wurf

36) Ein Ball wird horizontal mit 20 m/s geworfen und fällt 10 m nach unten.
a) Berechnen Sie die Fallzeit
b) Berechnen Sie die horizontale Wurfdistanz?
37) * Eine Kugel wird horizontal über eine Tischplatte hinausgestossen, so
dass sie 2.4 m von der Tischkante entfernt auf den 80 cm tiefer liegenden
Boden auftrifft.
Tipp: Eine Skizze könnte von Vorteil sein.
a) Berechnen Sie die Fallzeit.
b) Berechnen Sie die horizontale Anfangsgeschwindigkeit 𝑣𝑥,0 .
c) Berechnen Sie die Aufprallgeschwindigkeit.
d) Berechnen Sie den Winkel zur Horizontalen, unter dem die Kugel
auf den Boden auftrifft.
38) Von einer defekten Schleifscheibe bricht ein Stück ab. Es fliegt horizon-
tal weg (1.2 m über Boden) und schlägt erst nach 20 m am Boden auf.
a) Wie gross ist die Horizontalgeschwindigkeit?
b) Unter welchem Winkel trifft das Stück am Boden auf?
39) Im Film springen Helden von einer Brücke auf einen fahrenden Lastwa-
gen. Ein Stuntman muss alles bis ins kleinste Detail planen. Wo muss
sich die Landefläche des Lastwagens (40 km/h) zur Zeit des Absprungs
befinden, wenn der Stuntman 2.5 m höher mit 8.0 m/s waagrecht los-
springt?
40) * Für die Dreharbeiten eines James Bond Filmes (Tomorrow never dies)
wird ein Sprung eines Motorrades vom Flachdach eines Hauses auf ein
tiefer liegendes Flachdach geplant. Der Höhenunterschied beträgt 3.0 m,
das Motorrad fährt mit 64.8 km/h über die Kante.
a) Welche Entfernung dürfen die Häuser höchstens haben?
b) Mit welcher Aufprallgeschwindigkeit muss gerechnet werden?
c) Unter welchem Winkel endet die Flugbahn?
41) *Weltrekordversuch im LKW-Springen: Bei dem Stunt fliegt der Laster
über einen fahrenden Formel-1-Renner“ Folgende Fakten nehmen wir
an: LKW 16 Tonnen, Geschwindigkeit 112 km/h, Flugweite 25.5 m. Wie
hoch muss die Rampe sein?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

4.6 Kreisbewegungen

42) Der Minutenzeiger einer grossen Bahnhofsuhr sei 1.00 m lang, der Stun-
denzeiger 60 cm.
a) Wie gross sind die Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Zeiger-
spitzen?
b) Wie gross sind die beiden Winkelgeschwindigkeiten?
43) *Plattenspieler bieten heutzutage meist zwei mögliche Drehzahlen an:
33 und 45 rpm. Die Einheit rpm (rotations/rounds per minute) gibt die
Drehzahl, also die Anzahl Umdrehungen pro Minute, an. Neben den
grösseren Langspielplatten, welche mit 33 rpm abgespielt werden, gibt
es die kleineren Singles. Eine Single (siehe Abbildung rechts dreht sich
mit konstant 45 rpm. Wie gross ist die Umfangsgeschwindigkeit des
Tonabnehmers beim ersten Lied (Radius 14.5 cm) und beim letzten Lied
(Radius 6.5 cm)?.)
44) Ein Automotor dreht mit 6’000 Umdrehungen pro Minute. Wie gross ist
die:
a) Winkelgeschwindigkeit 𝜔
b) Periode T
c) Frequenz f
45) * Ein Propeller (Durchmesser 3 Meter) rotiert mit 1‘200 Umdrehungen
pro Minute. Wie gross ist:
a) die Winkelgeschwindigkeit
b) die Frequenz in Hz?
c) Wie gross ist die Geschwindigkeit des äussersten Punkts dieses Pro-
pellers?
46) * Eine 2.0 MW Windturbine erreicht die Nennleistung bei einer Windge-
schwindigkeit von 11 m/s. Der Rotordurchmesser beträgt 100 m. Wie
hoch darf die maximale Drehzahl sein, damit die Umfanggeschwindig-
keit der Rotorspitze 300 m/s nicht überschreitet? Schallgeschwindigkeit
c = 340 m/s.
47) Ein Auto fährt mit 120 km/h, der Reifen hat einem Durchmesser von 62
cm. Wie gross sind:
a) die Drehfrequenz f?
b) die Drehzahl (1/min)
c) Wie manche Umdrehung macht ein Reifen auf einer Strecke von 10
km?
48) Der Erdradius beträgt ca. 6’370 km (wegen der Abplattung der Erde va-
riiert der Radius, wird durch die Rotation der Erde verursacht).
a) Wie gross ist die Umfangsgeschwindigkeit am Äquator?
b) Wie gross ist die Umfangsgeschwindigkeit am Nordpol?
c) Wie gross ist die Umfangsgeschwindigkeit in Bern (geografische
Breite: 47°)?
d) Weshalb spüren wir nichts von dieser Geschwindigkeit?

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BMS gibb Physik 1. Teil Zu den Lösungen Beschleunigte Bewegungen

49) * Die Internationale Raumstation ISS kreist in einer Höhe von rund
400 Kilometern um die Erde. Da aber auch hier noch Reste der Erdat-
mosphäre vorhanden sind, verliert die ISS ständig langsam an Höhe und
ihr Orbit (Umlaufbahn) muss deswegen regelmäßig angehoben werden
(→Lagekontrolldüsen). Für eine Abschätzung nehmen wir folgendes an:
Die internationale Raumstation ISS umkreist die Erde in einer Höhe von
ca. 400 km (Juni 2018) und benötigt ca. 90 Minuten für eine Erdumrun-
dung. Berechnen Sie:
a) die Frequenz
b) die Bahngeschwindigkeit der Raumstation.

50) * Der Mond bewegt sich auf einer fast kreisförmigen Bahn um die Erde,
der Bahnradius beträgt 𝑟 = 3.844 ⋅ 108 m, die Umlaufzeit T = 27.3 Tage
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit des Mondes um die Erde.
b) Wie gross ist die Winkelgeschwindigkeit
c) die Frequenz (in Hz)?
51) Ein Auto fährt mit 180 km/h, der Reifen hat einen Aussendurchmesser
von 62 cm.
a) Wie gross ist die Beschleunigung, die auf einen eingeklemmten
Stein aussen am Rad wirkt?
52) * Die Erde dreht sich in 23h 56 Minuten (23h 56‘) einmal um die eigene
Achse.
a) Welche Beschleunigung wird benötigt, um einen Körper am Äqua-
tor (R = 6’378 km) auf der Erde zu halten? Wie viele Prozent von
der Fallbeschleunigung sind das (an den Polen 9.83 m/s2)?
b) Wie schnell (T = ?) müsste sich die Erde drehen, damit die Zentripe-
talbeschleunigung und die Fallbeschleunigung (am Äquator) gerade
gleich gross sind?
53) Ein Eimer ist mit Wasser gefüllt, und wird in einem vertikalen Kreis ge-
schwungen. Der Radius von der Wasseroberfläche bis zum Drehzentrum
beträgt ca. 80 cm.
a) Wie gross muss die Geschwindigkeit des Eimers sein?
b) die Frequenz des Eimers mindestens ein?
54) Ein Wagen durchfährt eine kreisförmige, vertikale Schlaufenbahn (Loo-
ping) mit Radius r. Die Reibung wird vernachlässigt. Der Start ohne An-
fangsgeschwindigkeit befindet sich auf der Höhe h 0. Wie gross muss h0
mindestens sein, damit der Wagen die Kreisbahn oben immer berührt?

Seite 37
BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Fluidstatik

1 Lösungen: Fluidstatik
1.1 Lösungen: Drücke und 10er Potenzen

1) Tipp siehe: Zehnerpotenzen und SI-Vorsätze →Formelsammlung, Seite 20, un-


ten
a) p = 2.5 bar = 2.5 ⋅ 105 Pa = 250'000 Pa = 250 kPa
b) 1025 hPa =102’500 Pa = 1.025 bar
c) 1 hPa = 1 mbar
d) 1 Pa = 0,00001 bar = 10−5 bar
kg g kg
2) Dichte von Wasser: 𝜌𝐻2𝑂 = 1.0 = 1.0 = 1000
dm3 cm3 m3

3) Fahrrad: 6 bar Überdruck (siehe Hinweis bei der Aufgabenstellung)


a) Kontakt-Fläche zwischen Reifen und Fahrbahn A = 8.0 cm2
b) Die Fläche wird in etwa 2-mal (bei 3 bar) bis 4-mal (bei 1.5 bar) grösser; je
geringer der Druck, umso «platter» der Reifen… die Konsequenzen sind bes-
sere Dämpfung und mehr «Grip», also mehr Haftung am Boden.
4) Druck der Schuhe auf den Boden:
a) Frau → p = 0,27 bar
b) High Heels → p = 108 bar
c) Schneeschuh →p = 0.08 bar
5) Injektionsspritze
a) je spitzer die Nadel, umso grösser der Druck auf die Haut
b) p = 557 bar

1.2 Lösungen: Prinzip von Pascal

6) Kolben
a) nach links, da rechts ein grösserer Druck herrscht
b) Fläche A = 0,0113 m2; Kraft F = 226 N
7) Hebeeinrichtung
a) hydraulischer Wagenheber: 𝑝 = 1600kg ⋅ 𝑔/((0.016m)2 ⋅ 𝜋) ≈ 1.95 ⋅
107 Pa = 195 bar
b) identischer Druck, Kraft rechts:
𝐹 = 𝑝 ⋅ 𝐴 ≈ 1.95 ⋅ 107 Pa ⋅ (0.006m)2 ⋅ 𝜋 ≈ 2.21kN
das entspricht der Gewichtskraft einer Masse von ca. 225 kg
c) Überall herrscht der gleiche Druck, jedoch ändern sich die Kräfte, die
hydraulische Presse ist ein Kraftwandler.
d) Die kleinere Kraft am Kolben rechts wird mit dem entsprechend grösse-
ren Weg „erkauft“! Da die Flüssigkeit nahezu inkompressibel ist (sie lässt
sich kaum zusammendrücken), bleibt das Volumen der „verschobenen“
Flüssigkeitsmenge gleich: Weg rechts = 7.1 cm

Seite 38
BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Fluidstatik

1.3 Lösungen: Schweredruck

8) Vogeltränke: Bei der Vogeltränke ist der Wasserbehälter oben geschlossen. Bei
der Giesskanne nicht.
Der Luftdruck in der Vogeltränke ist kleiner als der Umgebungsdruck. Er
nimmt ab, wenn Wasser herausfliesst (grösseres Gasvolumen aber gleiche
Menge an Gas).
Der Umgebungsdruck drückt auf die Wasseroberfläche. Der Luftdruck im Was-
serbehälter und der Schweredruck des Wassers drücken dagegen.
𝑝𝑈𝑚𝑔𝑒𝑏𝑢𝑛𝑔𝑠𝑑𝑟𝑢𝑐𝑘
= 𝑝𝑆𝑐ℎ𝑤𝑒𝑟𝑒𝑑𝑟𝑢𝑐𝑘 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 + 𝑝𝐿𝑢𝑓𝑡𝑑𝑟𝑢𝑐𝑘 𝑖𝑚 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟𝑏𝑒ℎä𝑙𝑡𝑒𝑟
Wenn dann die Vögel trinken, nimmt der Schweredruck des Wassers ab und der
Luftdruck drückt Luft-Bläschen hinein. (Das Vakuum zieht nicht!!!)
9) Auf gleicher Höhe haben wir den gleichen Druck (Schweredruck). Da beide
Öffnungen die gleiche Fläche haben, braucht es dieselbe Kraft, um entgegenzu-
drücken. Antwort c) ist korrekt.
10) Das Quecksilberbarometer kann auch so aussehen wie auf dem Bild rechts.
Dichte von Quecksilber bei 20°C 𝜌𝐻𝑔 = 13′546 kg/m3
Schweredruck: 𝑝 = 𝜌 ⋅ 𝑔 ⋅ ℎ = 1010 hPa = 1.01 bar.
11) Der Deckel fällt herunter beim Heraufziehen, wenn der Schweredruck kleiner
als die Gewichtskraft des Deckels ist. Der Druck (so auch der Schweredruck) ist
ungerichtet, drückt also in alle Richtungen (auf der gleichen Eintauchtiefe)
gleich fest. Er ist unabhängig von dem Durchmesser.
12) Atmosphäre: ℎ = 8′495 m (falls die Luft-Dichte konstant wäre…was ja nicht
stimmt)
Tatsächlich nimmt der Druck mit der Höhe exponentiell ab: 𝑝(ℎ) = 𝑝0 ⋅ 𝑒 −ℎ/𝐻
(Barometerformel)dabei ist p0 der Druck auf Meereshöhe und H = 8’005 m,
In 8495 m Höhe beträgt der Luftdruck also nur noch 0.35 bar (Vergleich Mt.
Everest 8848 m ü.M.)
13) Schweredruck in Süsswasser :
a) Δℎ ≅ 10.2 m
b) Δ𝐹 ≅ 1.5 N
14) Heizungsanlage:
a) Boden: Δℎ = 6.5 m, 𝐹 = 50.1 kN entspricht 5.1 Tonnen!
b) Deckel: Δℎ = 4.5 m 𝐹 = 34.7 kN entspricht 3.5 Tonnen!
c) Der Boden muss für eine Kraft von 50.1 kN am Speicher befestigt wer-
den, die Füsse hingegen tragen den Speicher plus Inhalt: 2270 kg∙9,81
m/s2
d) Gleichung für die Kräfte: Gewichtskraft = Kraft auf Boden – Kraft auf
den Deckel. (oder Vektoraddition, Kräfte und ihre Richtungen mit Pfeilen
darstellen)

Seite 39
BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Fluidstatik

1.4 Lösungen: Auftrieb

15) Lösung a) ist korrekt. Der Plastiksack schwebt. Er verdrängt genau so viel Was-
ser wie er schwer ist (ist ja auch das gleiche drinnen wie aussen). Das gilt für
die Annahme, dass der Plastiksack keine Masse hat und drinnen keine Luftbläs-
chen sind.
16) Eisbrocken in Badewanne
a) Lösung iii) ist korrekt. Der Eisberg schwimmt, d.h. er verdrängt genau so
viel Wasser wie er schwer ist. Wenn er schmilzt schrumpft er und ist wie-
der Wasser, welches genau in das Volumen passt, welches er verdrängt
hatte.
b) Wie bei a) ersichtlich, das Schmelzen der schwimmenden Eisbrocken im
Meer tragen nicht dazu bei, dass der Meeresspiegel steigt.
Nach dem Bericht des IPCC zum Ozean und zur Kryosphäre von 2019 ist
der Anstieg in der Periode 2006-2015 vor allem durch das Schmelzen von
Eis in Grönland (0,77 mm/Jahr), der Antarktis (0,43 mm/Jahr) und der
sämtlichen anderen Gletscher der Erde (0,61 mm/Jahr) erklärbar. Das
macht in der Summe 1,81 mm/Jahr aus, dieser Effekt wird «Eustatischer
Meeresspiegelanstieg» genannt.

Ein weiterer Effekt ist, dass wärmeres Wasser sich ausdehnt (komm spä-
ter bei Wärmelehre). Dieser Effekt «Sterischer Meeresspiegelanstieg»
genannt macht 1,4 mm im Jahr aus. Weitere Infos hier
17) Die Waage zeigt den gleichen Wert an. Wenn das Holz schwimmt, gilt Ge-
wichtskraft = Auftriebskraft und diese ist nach Archimedes gleich dem Gewicht
der (durch das Holzstück) verdrängten (und aus dem Becher geflossenen) Flüs-
sigkeit (gilt für jede Flüssigkeit).
18) Der Fehler ist, dass nicht die Dichte vom Holz genommen werden darf. Der
Auftrieb ist abhängig vom Wasser (Medium) das man verdrängt, also auch die
Dichte von Wasser verwenden!
𝑚𝐻𝑜𝑙𝑧 ∙ 𝑔 = 𝜌𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡𝑒𝑠 𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑔
19) Offensichtlich ist die Krone im Wasser «leichter» als das Goldstück. (An der
Luft sind beide gleich schwer).
Das «Leichterwerden» kommt vom Auftrieb. Der Auftrieb der Krone ist grös-
ser, weil die Krone mehr Volumen hat, d.h. mehr Wasser verdrängt als das
Goldstück. Somit muss der Krone ein leichteres Metall beigemischt worden
sein. Fazit: Die Krone besteht nicht nur aus Gold…sehr wahrscheinlich wurde
Silber beigemischt…Gold und Silber kann man gut mischen.

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20) Hohle Glaskugel


a) Auf der Seite der Glaskugel, da diese nun Auftrieb in der Flüssigkeit hat.
b) Die Auftriebskraft der Glaskugel nach oben und gleich lang die Ge-
wichtskraft der Glaskugel und FG2 nach unten.
c) Die Situation ist identisch zu «Schwimmen». FA = FG
d) FA = 0.126 N
FA = FG
𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝑚 ∙ 𝑔
Dichte der Flüssigkeit = 1’284 kg/m3
21) Nur ca. 11% eines Eisberges «schauen» aus dem Meerwasser heraus … die
«Titanic» lässt grüssen!
22) Salzbrocken in Spiritus:
a) F𝐴 = 0.66 N − 0.42 N = 0.24 N
b) 𝜌𝑆𝑎𝑙𝑧 = 𝑚𝑆𝑎𝑙𝑧 /𝑉𝑆𝑎𝑙𝑧
Man muss also die Masse und das Volumen herausfinden.
𝑚𝑆𝑎𝑙𝑧 = 𝐹𝐺 / 𝑔 = 67.3g
Nun kann man mit der Auftriebskraft das Volumen des eingetauchten
Salzbrocken bestimmen:
F𝐴 = 0.24 N = 𝜌𝑆𝑝𝑖𝑟𝑖𝑡𝑢𝑠 ⋅ 𝑉 ⋅ 𝑔
V = 30.6 cm3
Dichte von Salz: 𝜌𝑆𝑎𝑙𝑧 = m/V= 2'200 kg/m3
c) Salz würde sich in Wasser auflösen!
23) Korkzapfen
Lösungsvideo: https://nanoo.tv/link/v/QbuwKcBJ
a) Kraft nach unten:
FG Kork = 𝑚𝐾𝑜𝑘 ∙ 𝑔 = 𝑉𝐾𝑜𝑟𝑘 ∙ 𝜌𝐾𝑜𝑟𝑘
𝑁 𝑘𝑔
FG Kork = 9.81 ∙ 450 3 ∙ 18.1 ∙ 10−6 𝑚3 = 80 mN (milli Newton)
𝑘𝑔 𝑚
Nach oben Auftriebskraft
F𝐴 = 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔
𝑘𝑔 𝑁
F𝐴 = 18.1 ∙ 10−6 𝑚3 ∙ 1000 ∙ 9.81 = 178 mN
𝑚3 𝑘𝑔

b) FFaden = FA – FG Kork = 97.7 mN


Tipp: Wir notieren die gerundeten Werte, rechnen aber immer mit den
ungerundeten Werten weiter. Siehe d) dort setzten wir
für FG = 0.07990245N anstatt die gerundeten 80mN ein
c) Die Auftriebskraft und die Gewichtskraft sind unabhängig von der Ein-
tauchtiefe, darum ändert sich die Fadenkraft bei konst. Korkvolumen
nicht.
d) Der Korken schwimmt: FA = FG
𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝐹𝐺
𝐴 ∙ ℎ ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝐹𝐺
𝑟 2 ∙ 𝜋 ∙ ℎ ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝐹𝐺

d.h. der Korken würde nur 1.5 cm eintauchen, d.h. er würde sehr wahr-
scheinlich kippen, da ein Korken eine Höhe von ca. 4cm aufweist.

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24) Ponton:
a) Der Ponton schwimmt: FG = FA
𝑚 ∙ 𝑔 = 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝑔
3000 kg ⋅ 𝑔 = 1020 kg/m3 ⋅ 15 m2 ⋅ Δℎ ⋅ 𝑔
Eintauchtiefe 19.6 cm,
b) gesamte Tragkraft:
𝐹𝑇𝑟𝑎𝑔𝑘𝑟𝑎𝑓𝑡 = 𝐹𝐴𝑢𝑓𝑡𝑟𝑖𝑒𝑏 − 𝐹𝐺,𝑃𝑜𝑛𝑡𝑜𝑛
𝐹𝐴𝑢𝑓𝑡𝑟𝑖𝑒𝑏 = 0.90 m ⋅ 15 m2 ⋅ 1020 kg/m3 ⋅ 𝑔 = 135 kN
𝐹𝐺,𝑃𝑜𝑛𝑡𝑜𝑛 = 29.4 kN
𝐹𝑇𝑟𝑎𝑔𝑘𝑟𝑎𝑓𝑡 = 105.7 kN was einer Masse von 10.8 Tonnen entspricht.
25) Eisscholle Tipps:
Schwimmen bedeutet:
𝐹𝐴 = 𝐹𝐺,𝐸𝑖𝑠 + 𝐹𝐺,𝐸𝑖𝑠𝑏ä𝑟
𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑔 + 𝑚𝐸𝑖𝑠𝑏ä𝑟 ∙ 𝑔
Das Volumen der Eisscholle wird mit (unbekannte) Fläche A mal Dicke der
Scholle (0.15 m) ersetzt.
𝐴 ∙ ℎ ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑔 + 𝑚𝐸𝑖𝑠𝑏ä𝑟 ∙ 𝑔

Die Masse der Eisscholle = Dichte von Eis mal Volumen


𝐴 ∙ ℎ ∙ 𝜌𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 ∙ 𝑔 = 𝜌𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 ∙ 𝑔 + 𝑚𝐸𝑖𝑠𝑏ä𝑟 ∙ 𝑔
Nun muss zum zweiten mal 𝑉𝑉𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑡 durch 𝐴 ∙ ℎ ersetzt werden

𝐴 ⋅ 0.15 m ⋅ 1025 kg/m3 ⋅ 𝑔 = 917 kg/m3 ∙ 𝐴 ⋅ 0.15 m ∙ 𝑔 + 400 kg ⋅ 𝑔


Fläche A > 24.7 m2, entspricht ca. 5 x 5 m

Lösungsvideo: https://www.nanoo.tv/link/v/hhTHoKnb
26) Segeljacht: Grundlage: FGewicht = FAuftrieb,
𝑚𝐾𝑖𝑒𝑙 = ρ𝐾𝑖𝑒𝑙 ⋅ 𝑉𝐾𝑖𝑒𝑙 , der Kielballast erfährt ebenfalls eine Auftriebskraft:
(𝜌𝐾𝑖𝑒𝑙 ⋅ 𝑉𝐾𝑖𝑒𝑙 + 5′000 kg) ∙ g = ((𝑉𝐾𝑖𝑒𝑙 + 21.8𝑚3 ) ⋅ 1′025 kg/m3 ) ∙ 𝑔 nach
dem Kielvolumen auflösen: VKiel = 1.705 m3, der Kielballast hat eine Masse von
19'092 kg, ca. 19.1 Tonnen
27) Schwierigere Aufgabe: Zwei Auftriebsgleichungen zuerst nur das Holz, dann
mit Kette
a) 𝑉𝐻𝑜𝑙𝑧,𝑒𝑖𝑛𝑔𝑒𝑡𝑎𝑢𝑐ℎ𝑡 ∙ 𝜌𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑔 = 𝑚𝐻𝑜𝑙𝑧 ∙ 𝑔
0.16 ∙ 0.4 ∙ 0.4 m3 ∙ 1000 ∙ kg/m3 ∙ 9.81𝑁/𝑘𝑔 = 𝐹𝑔,𝐻𝑜𝑙𝑧
𝐹𝑔,𝐻𝑜𝑙𝑧 = 251𝑁
b) Jetzt wissen wir die Gewichtskraft vom Holzwürfel und können die Rech-
nung mit Kette durchführen:
𝑉𝐻𝑜𝑙𝑧,𝑒𝑖𝑛𝑔𝑒𝑡𝑎𝑢𝑐ℎ𝑡 ∙ 𝜌𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑔 + 𝑉𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 ∙ 𝜌𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 ∙ 𝑔
= 𝐹𝑔,𝐻𝑜𝑙𝑧 + 𝑉𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 ∙ 𝜌𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 ∙ 𝑔

0.5 ∙ (0.4 m)3 ∙ 1000 ∙ kg/m3 ∙ 9.81𝑁/𝑘𝑔 + 𝑉𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 ∙ 1000 ∙ kg/m3


∙ 9.81𝑁/𝑘𝑔 = 251𝑁 + 𝑉𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 ∙ 7800 ∙ kg/m3 ∙ 9.81𝑁/𝑘𝑔

𝑉𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 = 0.94𝑑𝑚3 , 𝑚𝐾𝑒𝑡𝑡𝑒 = 7.34 𝑘𝑔


28) Kinderballon Drei Tipps:
1. Der Ballon schwebt: FA = FG(Ballon) + FG(He)
2. Die Gewichtskraft umfasst sowohl das Gewicht des Ballons als auch jenes
des Heliums im Ballon.
3. Masse des Heliums = Dichte von Helium x Volumen des Ballons.
FA = FG(Ballon) + FG(He)
LuftVg = mBallong + mHeliumg
LuftVg = mBallon g+ HeliumVg
𝑚𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛
V= = 1,6210−3 m3 = 1,62 dm3 = 1,62 Liter
(𝜌𝐿𝑢𝑓𝑡 −𝐻𝑒𝑙𝑖𝑢𝑚 )

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29) Wir berechnen zuerst die Tragkraft eines Ballons:


𝐹𝑇𝑟𝑎𝑔𝑘𝑟𝑎𝑓𝑡 = 𝐹𝐴𝑢𝑓𝑡𝑟𝑖𝑒𝑏 − 𝐹𝐺,𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛 − 𝐹𝐺,𝐻𝑒𝑙𝑖𝑢𝑚
0.177 N – 0.026 N – 0.029 N = 0.121 N.
Für einer Masse von 3.4 kg (entspricht 33.4 N) benötigt man also (33.4 N /
0.121 N) = 276 Ballone mit 4.1 m3 Gasvolumen
30) Heissluftballon analoge Überlegungen wie oben,
𝐹𝐴𝑢𝑓𝑡𝑟𝑖𝑒𝑏 = 𝐹𝐺,𝑁𝑢𝑡𝑧𝑙𝑎𝑠𝑡 + 𝐹𝐺,𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛 + 𝐹𝐺,𝐻𝑒𝑖𝑠𝑠𝑙𝑢𝑓𝑡
31.6 kN = FGNutzlast + 2.94 kN + 26.1 kN,
Nutzlast 2.55 kN oder 260 kg

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2 Lösungen: Thermodynamik
2.1 Lösungen: Ausdehnungen bei Temperaturänderungen

1) Temperatur 𝜗 = −5 °C oder 268 K; Temperaturdifferenzen werden in K (Kel-


vin) angegeben! Werden nur Differenzen von Temperaturen betrachtet (Erwär-
mung um…. Grad; Abkühlung um …. Grad, so spielt es keine Rolle, ob man in
K oder °C, rechnet, da die Schrittweite bei beiden Skalen gleich ist.
2) Loch in der Metallplatte: Korrekte Lösung ist a)
Das Loch ist zwar nichts, wird aber trotzdem grösser. Jede Dimension (hier
sind es 2, nämlich „Länge und Breite“) des Rings dehnt sich proportional aus.
Um die Dehnung zu veranschaulichen, machen wir eine Abbildung des Rings
und vergrössern diese um ein Prozent. Alles auf der Abbildung ist dann grösser,
auch das Loch. Man kann leicht sehen, dass das Loch bei der Ausdehnung grös-
ser wird, wenn man ein quadratisches Loch in einem quadratischen Stück Me-
tall betrachtet.

Trennen Sie das Metall in quadratische Segmente auf, erhitzen und dehnen Sie
diese, und setzen Sie die Teile wieder zusammen. Das leere Loch dehnt sich
genauso stark wie das massive Metall. Das gilt für jeden Behälter!
3) FESTSITZENDE MUTTER Die Antwort ist: b)
Schauen Sie die Lösung oben an. Die Schraube und Mutter sind nicht vollstän-
dig in Kontakt miteinander, sondern haben einen kleinen Abstand (siehe Abbil-
dung). Bei einer sehr festen Mutter ist das Problem wahrscheinlich, dass der
Spalt zu klein ist. Wie kann er vergrössert werden? Wärme macht alles grösser.
Die Mutter dehnt sich, die Schraube dehnt sich und, was am wichtigsten ist, der
Abstand dazwischen dehnt sich ebenfalls.
4) Stahl: 𝛼𝑆𝑡𝑎ℎ𝑙 = 12 ⋅ 10−6 K −1 ; Δ𝑇 = 145 K; neu d = 400.7 mm.
5) Eisenbahnschiene bei –30°C: – 18.4 mm und bei +50°C: +12.3 mm
6) Der Spalt zwischen Stahlzylinder und Chromstahlring nimmt im heissen Zu-
stand von 0.08 mm auf 0.28 mm zu.
7) Eiffelturm:
a) Die dritte Nachkommastelle entspricht hier einem Millimeter. Das scheint
unglaublich exakt zu sein. Siehe Lösung d).
Tipp drei Nachkommastellen anzugeben ist keine gute Regel. Man kann
z.B. die Eifellturmhöhe auch in cm = 30012,5 cm oder in mm 300125mm
angeben, da macht die «3 Nachkommastellen-Regel» dann keinen Sinn
mehr…
b) Temperaturdifferenzen (Winter/Sommer; Tag/Nacht), Temperaturschich-
tung (oben /unten), Wind, Erschütterungen.
c) ein Δ𝑇 = 0.28K bewirkt bereits eine Höhenänderung von 1 mm.
d) Ein Δ𝑇 = 50K bewirkt eine Höhenänderung vonΔℎ = 0.18m. Eine De-
zimalstelle als Toleranz ist sinnvoll: ℎ ≈ 300.1m ± 0.1m

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2.2 Lösung: Volumenausdehnung

8) Benzintank:
a) Volumenzunahme ΔVBenzin = 0.82 Liter laufen über!
b) Alutank γAl = 3 ⋅ αAl = 71.4 ⋅ 10−6 K −1 , ΔVTank = 0.055 Liter,
effektiv 0.765 l laufen aus.
9) Heizoel und Stahlfass:
a) Volumen bei 35°C: γStahl = 3 ⋅ αStahl = 36 ⋅ 10−6 K −1 ; V =
200.108 dm3 (bzw. Liter)
b) Zwei verschiedene Ausdehnungskoeffizienten für Stahl und Heizöl!
V35°C = 200.108 dm3 = V−5°C ⋅ (1 + γHeizöl ⋅ 40K)
auflösen: → V−5°C = 193.0 dm3
10) Ethanol: γ = 1.1 ⋅ 10−3 K −1 , V1 = 0.99 cm3, Glas γPyrex = 3 ⋅ αPyrex : V2 =
0.0086 cm3, also vernachlässigbar klein. Anzeige des Messzylinders: 100.98
cm3
11) Rundkolben und Wasser
a) Rundkolben: Δ𝑉 = 250ml ⋅ 10K ⋅ 2.1 ⋅ 10−4 K −1 = 0.525 ml =
525 mm3
Δℎ = 78 mm.
b) Δ𝑉𝐺𝑙𝑎𝑠 = 250ml ⋅ 10 K ⋅ 3 ⋅ 3.2 ⋅ 10−6 K −1 = 0.024 ml
Δℎ𝑒𝑓𝑓𝑒𝑘𝑡𝑖𝑣 = 74.8 mm.
c) Die Dichte von Wasser ändert sich nicht gleichmässig mit der Temperatur
12) Heizöl:
a) Hier wird Menge für das Volumen in Liter verwendet.
Das Volumen ändert sich mit der Temperatur, darum wird die Masse in
kg verrechnet.
844.4kg
b) Dichte 𝜌 =
m3

c) 𝛾𝐻𝑒𝑖𝑧ö𝑙 = 8.9 ⋅ 10−4 K −1


d) Δ𝑇 = −12K, bei 𝜗 = 3°C
13) Quecksilber, Dichte 𝜌 = 𝑚/𝑉, die Masse m bleibt konstant, die Dichte ist um-
gekehrt proportional zum Volumen;
a) Dichte: 𝜌100°𝐶 = 13′352 kg/m3
b) Dichte: 𝜌15°𝐶 = 13′558 kg/m3
c) Δ𝑇 = −21.8K, Temperatur ϑ = −1.8°C

2.3 Lösungen: Ideale Gase, Gasgesetz

14) Lösung c): das lässt sich nicht sagen;


Es gibt drei unabhängige Grössen in der Gasgleichung!
Beispiel 1: wird der Druck konstant gehalten, muss die Temperatur tiefer sein.
Beispiel 2: wird die Luft komprimiert, wird Arbeit am Gas verrichtet (die Mole-
küle bewegen sich schneller) und die Temperatur steigt an (z.B. Velopumpe)!
Es müssen drei Grössen bekannt sein: p, V und T!
15) T2 = 586 K = 313°C
Tipp: Die Temperaturen im Gasgesetz immer in K (Kelvin) einsetzen!
16) Fehlende Werte in der Tabelle:
a) V2 = 0.186 m3
b) V1 = 314 cm3

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c) V2 = 5.40 m3
d) V1 = 531 dm3 ungefähr wie V2
e) p2 = 0.987 bar
17) Flasche mit Stickstoff, konstantes Volumen, Temperatur 297 K, Erhöhung:
Δ𝑇 = 14K
18) Hütte: Es ist anzunehmen, dass der Luftdruck innerhalb und ausserhalb der
Hütte gleich ist. Wir berechnen die Volumenausdehnung von 120 m 3 Luft von -
5°C auf 20°C. Diese Überlegung geht davon aus, dass die Luft beim Entwei-
chen 20°C hat, was nicht ganz genau ist, da sie während des Erwärmungspro-
𝑝⋅120m3 𝑝⋅𝑉2
zesses ständig entweicht. = , 𝑉2 = 131.2m3 , Differenz 11.2 m3
268K 293K

19) Dieselmotor: T = 786 K = 513°C


Temperaturen im Gasgesetz immer in K einsetzen!
𝑝⋅15dm3 𝑝⋅𝑉
20) Zylinder: = 2 V2 = 20.69 dm3, Δ𝑉 = 5690 cm3 , Δ𝑙 = 38 cm
290K 400K
Verschiebung um 38 cm.
21) Erdgas:
1038hPa⋅2.4m3 1013hPa⋅𝑉
2
a) =
297K 273K
Volumen bei Normbedingungen: VNorm = 2.26 m3
b) 𝑚𝐸𝑟𝑑𝑔𝑎𝑠 = 𝜌𝐸𝑟𝑑𝑔𝑎𝑠 ∙ 𝑉𝑁𝑜𝑟𝑚,𝐸𝑟𝑑𝑔𝑎𝑠 = 0.83𝑘𝑔/𝑚3 ∙ 2.26𝑚3 = 1.88𝑘𝑔
22) Kühlschrank:
a) Druck ca. 950 hPa oder ca. 50 hPa Unterdruck.
b) Kraft auf die Türe: F = 2 kN. Dank dem Hebelgesetz wird nur die Hälfte
am Türgriff benötigt
23) Dichte von Gasen:
a) Immer bei 273 K und bei p = 101'300 Pa (= 1013 hPa = 1.013 bar)
b) Annahme: V1 = 1.0 m3, Masse m = 1.293 kg, V2 = 1.144 m3, Dichte
𝜌 = 1.13 kg/m3
kg
24) Heissluftballon: Dichte bei 1 bar und 20°C: 𝜌 = 1.19 , Volumenzunahme bei
m3
1.0m3 𝑉2 3 1.19kg
konstantem Druck: = V2 = 1.137 m . Dichte bei 60°C: 𝜌 = =
293K 333K 1.137m3
kg
1.05
m3

2.4 Lösungen: Gasgesetz mit Massenänderung

25) Gas Kugelspeicher


6.0 bar⋅5500 m3⋅273.15K
a) 𝑉𝑁1 = ≈ 29′ 840m3
298.15 K⋅1.013bar
3.5 bar⋅5500 m3⋅273.15K
𝑉𝑁2 = ≈ 17′825 m3
291.15 K⋅1.013bar
Differenz: VNorm ≈ 12'015 m3
b) Mit der Dichte (bei Standardbedingungen) von 0.83 kg/m 3: Masse Gas
m = 9’972 kg
26) Taucher:
200 bar⋅12 dm3 1.013 bar⋅𝑉1
a) = V1 = 2'156 dm3, m = 2.79 kg Luft.
300 K 273 K
5 bar⋅12 dm3 1.013 bar⋅𝑉2
b) Endvolumen: = V2 = 56.2 dm3
288 K 273 K
2.5 bar⋅25 dm3 1.013 bar⋅𝑉3
Atemluft: = V3 = 58.5 dm3 Normliter/Minute
288 K 273 K
Damit kann der Taucher maximal 35 Minuten (abgerundet) tauchen.

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27) Ballon: Die Auftriebskraft bleibt gleich!


Zuerst das einfache: Die Gewichtskraft ist immer gleich gross.
Aber die Auftriebskraft bleibt auch gleich gross: Wenn der Luftdruck sich z.B.
in grosser Höhe halbiert, dann verdoppelt sich das Volumen des Ballons. Halber
Luftdruck heisst auch die Dichte der verdrängten Luft ist halb so gross.
𝐹𝐴 = 𝐹𝐺
2 ∙ 𝑉𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛 ∙ 0.5 ∙ 𝜌𝐿𝑢𝑓𝑡 ∙ 𝑔 = 𝑚𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛 ∙ 𝑔
Wie sieht es aus mit dem Einfluss der Temperatur? In grosser Höhe hat die Luft
eine tiefere Temperatur, dann nimmt das Volumen des Ballons ab. Die Luft-
dichte nimmt aber genau um diesen Faktor wieder zu. Die Gewichtskraft der
verdrängten Luft bleibt immer gleich: 𝑉𝐵𝑎𝑙𝑙𝑜𝑛 ∙ 𝜌𝐿𝑢𝑓𝑡 ∙ 𝑔 = 𝑘𝑜𝑛𝑠𝑡𝑎𝑛𝑡 somit ver-
ändert sich die Auftriebskraft nicht.
Was aber passiert, ist, dass sich die Ballonhülle irgendeinmal nicht mehr weiter
ausdehnen kann, die Ballondehnung ist begrenzt. Der Ballon steigt so weit hin-
auf, bis die zu dünne Atmosphäre dem maximal ausgedehnten Ballon zu wenig
auftrieb gibt, der Ballon hat seine grösstmögliche Höhe erreicht (Ballongleich-
gewicht).

2.5 Lösungen: Wärme, spezifische Wärmekapazität


1) Die Tomate hat den höchsten Wassergehalt mit der hohen spez. Wärmekapazi-
tät von 𝑐 = 4.2kJ/(kg ⋅ K) und kann damit relativ viel Wärme speichern, die sie
dann der Zunge wieder abgeben kann...
2) Der Sand (wie Quarz 𝑐 ≈ 800J/(kg ⋅ K)) hat eine deutlich kleinere spez. Wär-
mekapazität als Wasser mit 4182 J/(kgK).
Ein Kilogramm Wasser braucht für eine Erwärmung von 1 °C eine Wärme-
menge von 4182 J. Beim Sand sind es nur 800J.
Vereinfacht betrachtet gilt am Tag: Wenn Wasser und Sand gleich viel Energie
aufnehmen (pro Kilogramm), dann erwärmt sich der Sand viel stärker als das
Wasser.
In der Nacht ist es umgekehrt, wenn beide Stoffe gleich viel Energie abgeben,
dann kühlt sich der Sand stärker ab.
Das ist der Grund dass, in der Wüste die Nächte oft sehr kalt sind und in mariti-
men Klimata die Nächte angenehm warm bleiben. Auch liegen Weinbaugebiete
liegen oft in der Nähe von grossen Wassermassen, Meer (Bordeaux), Seen oder
Flüssen.
3) Klimaunterschiede 50°N-Breitengrad
a) Die jährlichen Temperaturschwankungen in Plymouth (von ca. 8°C bis
ca. 18°C) und Alexandrow Gai (von ca. -11°C bis ca. 23°C) unterschei-
den sich stark.
b) Plymouth liegt an der Küste Nordenglands, hingegen Alexandrow Gai ist
weit entfernt von einer grossen Wassermasse. Wasser kann sehr viel mehr
Wärme speichern als der Boden (in der Sahara sind die Nächte kalt) dies
nennen wir: Wärmekapazität.
Zudem profitiert Plymouth vom Golfstrom. Dieser transportiert eine rie-
sige Menge an Energie von der Karibik und Florida nach Nordengland)
die Wärmeleistung vom Golfstrom beträgt: 1.5 ∙ 1015 𝑊 (1.5 Peta-Watt)
4) Wärme 𝑄 = 𝑚 ⋅ 𝑐 ⋅ Δ𝑇 , um 10 K erwärmen
a) Chromstahl: Wärmeenergie Q = 18.4 kJ
b) Wärmeenergie Wasser: Q = 151 kJ
c) Wärmeenergie Eis: Q = 75.6 kJ
d) Wasser hat die höchste spez. Wärmekapazität, darum ist auch Q am
höchsten.

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5) 1kWh = 3.6MJ = 𝑚 ⋅ 4.182kJ/(kg ⋅ K) ⋅ 50K es können ca. 17 kg (Liter) er-


wärmt werden.
zugeführteWärme 𝑚⋅𝑐⋅Δ𝑇 𝑃𝑊ä𝑟𝑚𝑒
6) Leistung 𝑃 = = = 1.81 kW 𝑃𝑒𝑙 = = 2.01 kW
benötigteZeit Δ𝑡 90%

7) Erdgas (Gasgesetz):
950 hPa⋅1.0m3 1013hPa⋅𝑉2
= ,
295K 273K

a) VNorm = 0.868 m3,


b) Heizwert 8.08 kWh (man darf das Gas als Energie verkaufen, da man das
Volumen auf Normbedingung umrechnet und somit der Energieinhalt be-
kannt ist)
8) Mikrowellenherd: von 1200W Leistung sind nur 600W nutzbar (Wirkungsgrad
von 50%).
Q
P = umformen nach ∆t:
∆t
Q 𝑚⋅𝑐⋅Δ𝑇 0.25 kg⋅4182 J/(kgK)⋅77K
∆t = = = = 134 𝑠
P P 600 𝑊

9) „Duschen statt baden – Energie sparen!“


a) benötigte Wassermenge: 84 Liter (7 Min. Duschen), benötigte Wärme Q
= 8.78 MJ
b) Wärme Q = 26.1 MJ → Baden benötigt dreimal mehr Wasser bzw. Ener-
gie!
c) Leistung P = 20.9 kW!
10) Die zur Erwärmung eines Stoffes benötigte Energie ist 𝑄 = 𝑚 ⋅ 𝑐 ⋅ Δ𝑇
Gesamtsumme elektrisch: 780 kJ

Masse Wärme Q Anteile

Wasser 1 Liter 1.0 kg 335 kJ 43 %

Pfannenmasse 0.8 kg 45 kJ 6%
mit Deckel

Gusskochplatte 2.0 kg 88 kJ 11 %

Zwischensumme 468 kJ

Folgerung: Ver- 312 kJ 40 %


luste

Summe 780 kJ

11) Solare Schwimmbadaufheizung


a) Wassers im Bassin: m = 1500 Tonnen, Wärmeenergie Q = 6’270 MJ;
1 m2 Sonnenkollektor liefert in 6 Stunden ca. 6,48 MJ Energie, es braucht
also ca. 970m2 Kollektorfläche oder 1.6 Mal die Schwimmbadfläche.
b) Annahme: 1 m2 und Zeit t = 1 h. Q = 1.08 MJ, Erwärmung von 55 kg
Wasser: 𝛥𝑇 = 4.7 𝐾
12) Wasserspeicher Minergie-Haus: Berechnung bei 0°C Aussentemperatur und
2 kW Leistungsbedarf.
a) Q = 32 kWh/Tag = 115 MJ/Tag (16 h Heizbetrieb dank Nachtabsenkung)
Energie-Speicherinhalt bei T = 50 K: Q = 418 MJ, die Energie reicht für
3.6 Tage.

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b) cStein = 800 J/(kg K), Q = 432 MJ, T = 50K; ca. 10.8 Tonnen Stein,
Dichte von Gestein (Kies) 1600 kg/m3, Volumen 6.75 m3.
c) Ein Steinspeicher muss mindestens das dreifache Volumen aufweisen
und ist daher ungünstig. Steinspeicher werden fürs Kühlen oder Heizen
mit Luft eingesetzt: Kanäle oder Zwischenräume im Stein dienen dem
Wärmetransport. Ein Steinspeicher könnte höher aufgeheizt werden, dann
sind aber die Verluste grösser.
13) Mischung von Wasser: Mischtemperatur TMisch = 25.8°C
14) Die Masse von 4.5 kg Wasser muss zu Beginn auf TBeginn = 69,6°C erwärmt
werden
15) Badewasser: 2 Gleichungen, 2 Unbekannte
a) mkalt + mheiss = 200 kg in die Mischrechnung einsetzen:
mheiss = 109 kg heisses Wasser, mkalt = 91 kg kaltes Wasser
b) Die Badewanne selber müsste thermisch noch mitberücksichtigt werden
(und die Luft, an die vom 60°C warmem Wasser auch noch Wärme abge-
geben wird). mheiss = mehr als 109 kg heisses Wasser
16) 𝑄 = (𝑚 ⋅ 𝑐) ⋅ Δ𝑇 , 100J = 27J/K ⋅ Δ𝑇 , die Temperatur steigt um 3.7 K

17) Wärmekapazität des Kalorimeters 𝑚 ⋅ 𝑐 = 93,8 J/K, Einheit beachten (ohne kg


im Nenner). Die Wärmekapazität des Kalorimeters ist nicht das gleiche, wie die
spezifische Wärmekapazität des Materials, aus dem das Kalorimeter besteht.
Die unterschiedlichen Einheiten von J/K, bzw. J/(kg⋅K) weisen darauf hin!
18) Mischtemperatur ermitteln, Energiebilanz:
kJ kJ kJ
a) 0.80kg⋅0.386 (TMisch -100°)+1.3kg⋅4,182∙ (TMisch -20°)+0.32kg∙0.896∙ (TMisch -20°)=0
kg⋅K kg⋅K kg⋅K

b) Mischtemperatur TMisch = 24.1°C


c) Das Material des K.-meters sollte einen möglichst tiefen Wert für «c»
aufweisen, um selber wenig Wärmeenergie aufzunehmen. Die Messung
wird dadurch möglichst wenig durch das (notwendige) Gefäss des K.-me-
ters beeinflusst. Bei 49a) wurde offensichtlich Al als Material gewählt.
Blei oder Wolfram haben tiefere c-Werte. Aber: Preis; Verarbeitung, Gif-
tigkeit, Gewicht,…
J
19) Die spezifische Wärmekapazität der Flüssigkeit beträgt:𝑐𝐹𝑙ü𝑠𝑠𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 = 2182
kg⋅K

2.6 Lösungen: Zustandsänderungen, Phasenübergänge

20) Lösung d): Im Dampfkochtopf kocht Wasser erst bei ca. 120°C. Eis schmilzt
bei grossem Druck bereits bei Minustemperaturen (Bsp. Schlittschuh fahren;
Wasserfilm unter Metallkufe, ca. 70 bar Druck)
Eine einfache Erklärung: Wenn Eis schmilzt nimmt das Volumen ab und der
Druck hilft bei der Verdichtung. Umgekehrt nimmt das Volumen beim Ver-
dampfen zu und der Druck (z.B. im Dampfkochtopf) behindert die Ausdehnung,
das heisst, die Wassermoleküle benötigen eine grössere Energie (höhere Tempe-
ratur, ca. 120°C) um sich von der Wasseroberfläche zu lösen und so Wasser-
dampf zu bilden („kochen“).

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21) Schnee schmelzen


a) Der Schnee wird bis zum Schmelzpunkt erwärmt und dann ge-
schmolzen (Zustandsänderung); das Schmelzwasser wird bis zum
Siedepunkt erwärmt.
b) Annahmen. Der Schnee verhalte sich wie reines Wasser, die Masse
sei konstant, es gehe keine Wärme verloren (keine Verluste), kon-
stante Leistung, d.h. die Zeitachse entspricht dann auch der Energie-
achse.
22) Zuerst muss der Schnee (thermisch wie Eis betrachtet) von -12°C auf 0°C
erwärmt werden, dann geschmolzen und dann das Schmelzwasser von 0°C
auf 96°C erhitzen werden.
zugeführteWärme 1.22⋅106 J
Leistung 𝑃 = = = 1.13 kW (typische Kochplatte
benötigteZeit 18⋅60s
1 – 2 kW)
23) Wasser / Eis Gemische:
a) m2 = 1.38 kg
b) m1= 3.74 kg
24) Eiswürfel und Saft
a) Wärmeentzug Qs = 6.68 kJ
b) Mischtemperatur  = 10.9°C
25) Typische Fehler bei Mischrechnungen:
a) Das Eis macht einen Phasenübergang durch. Die Wärmekapazität von Eis
und Wasser sind unterschiedlich und das Schmelzen des Eises wurde ver-
gessen! Es gibt da keine Abkürzung, um schneller auf das Resultat zu
kommen, wir würden es ihnen schon mitteilen 😉
b) Es braucht drei Terme, um die Aufgenommene Wärme des Eises korrekt
zu berechnen (blau, grün, orange). Beachten Sie auch die ausgeschriebe-
nen Temperaturunterschiede, bis zum Schmelzpunkt 0°C oder vom
Schmelzpunkt bis zur Mischtemperatur. Zudem ist die Wärmekapazität
von geschmolzenem Eis = Wasser:
𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑐𝐸𝑖𝑠 (0°𝐶 − (−10°𝐶)) + 𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ L𝑓 + 𝑚𝐸𝑖𝑠 ∙ 𝑐𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟 (5°𝐶 − 0°C)
+ 𝑚𝐺𝑒𝑡𝑟ä𝑛𝑘 ∙ 𝑐𝐺𝑒𝑡𝑟ä𝑛𝑘 (5°𝐶 − 30°𝐶) + 𝑚𝐺𝑒𝑓ä𝑠𝑠 ∙ 𝑐𝐺𝑒𝑓ä𝑠𝑠 (5°𝐶 − 30°𝐶) = 0
26) Wenn Sie die Energiebilanz aufgestellt haben und als Lösung eine negative
Mischtemperatur erhalten haben, bedeutet dies, dass es zu wenig Energie im
System hat, um alles Eis zu schmelzen.
Lösung: Schrittweises Berechnen.
Eis von -10°C auf 0°C erwärmen: dazu sind 31.5 kJ nötig.
Wasser auf 0°C abkühlen: 100.4 kJ (mehr Energie kann das Wasser nicht abge-
ben, ohne selbst zu gefrieren!)
Es bleiben 68,9 kJ Wärmeenergie, damit können 0.206 kg Eis geschmolzen
werden.
Es bleiben 2.2 kg Eiswasser bei 0°C (2 kg + 0.206 kg geschmolzenes Eis) und
ein ca. 1.3 kg „Mini-Eisberg“ (auch bei 0°C).
27) Schwitzender Bergsteiger
a) Die Schweissperlen auf der Haut verdunsten. D.h. bei ca. Körpertempera-
tur 36°C ändern die Schweissperlen (hauptsächlich Wasser) den Aggre-
gatszustand. Die Energie wird von Haut entnommen, in Form von Ver-
dampfungswärme. Bei Flüssigkeiten mit tiefem Siedepunkt wie Sprit,
Aceton ist dieser Kühleffekt stark ausgepräg (Kältespray).
b) Q = 4.06 MJ
c) Q = 1.13kWh (ein handelsüblicher Haartrockner läuft damit ca. 1 Stunde
lang)

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BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Thermodynamik

28) Heisse Schokolade


0.3 kg = (3 dl) Milch
kJ
0.3kg ⋅ 3.9 ⋅ (60 − 5)K = 64.35kJ =
kg ⋅ K
kJ
(𝑐𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟𝑡 ⋅ 40K + 2256 ) ⋅ 𝑚Dampf
kg
Dampfmenge: 26.6 g
26.6 𝑔
Verdünnung beträgt: ≈ 8%
326.6 𝑔

29) Eiswürfel:
a) mEis = 0,07 kg (70 g) Eis,
b) mit Berücksichtigung des Glases mEis= 0,079 kg (79 g) Eis.
30) Kunsteisbahn:
a) Es müssen Q= 17,7 GJ (=17,7109J) Wärme entzogen werden
b) Die entzogene Wärme reicht aus, um ca. 170 m3 Wasser zu erwärmen.
Bei jeder Kältemaschine entsteht Abwärme, weshalb eine Kombination
mit einem Hallenbad sinnvoll wäre.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Kinematik: Geradlinige gleichförmige Bewegung

3 Lösungen Kinematik: Geradlinige und gleichförmige Bewe-


gungen
3.1 Lösungen: Geschwindigkeiten und Strecken

1) 𝑠 = 𝑐 ⋅ 𝑡, 𝑐 = 3 ⋅ 108 m/s, zur Sonne: ca. 500 s oder 8.3 Minuten, zum Mond:
1.27 Sekunden
2) Reisen zur nächsten Stern?
a) Könnte man mit annähernder Lichtgeschwindigkeit reisen (physikalisch
nicht möglich, jedenfalls zur Zeit nicht) hätte man mind. 4.2 Jahre… Zur
Info: Apollo 10 war das schnellste Raumschiff mit 11 ⋅ 103 m/s, d.h. ca.
30'000 mal langsamer! siehe auch Rekorde im All
b) Die Informationen, die man aus dem Licht von weit entfernten Sternen
entnehmen kann sind vollzählig: Die Geschwindigkeit relativ zu uns (Rot-
verschiebung (Dopplereffekt), man kann Transite von Monden beobach-
ten, man kann sogar die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre
bestimmen…
3) t = s /v Der Autofahrer benötigt: 50 bzw. 75 Minuten, spart also 25 Min.

4) Feuerwerk: Distanz 3.2 km horizontal, t = 9.4 s, Höhendifferenz 350 m, mit


 Pythagoras ist die Diagonale nur 19 m länger, also benötigt der Schall
ca. 0.056 s länger. s-t-Diagramm
s [km]
5) Gerade Fahrt und Berg 16
a) siehe das s-t Diagramm rechts 14
12
b) Für die ersten 10 km werden 24 Minuten und für die Bergfahrt 10
30 Minuten benötigt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit berech- 8
net sich korrekt mit der Gesamtzeit: 6
𝑣 = 15km/54min = 16. 6̅km/h . 4
2 t [min]
6) Mann an der Bushaltestelle: 0
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60
700
s-t-Diagramm
600
500
400
300
200
100
0
0 300 600 900 1200

v-t-Diagramm
4
3
2
1
0
-1 0 300 600 900 1200
-2
-3
-4

7) Negative Geschwindigkeiten sind nur sinnvoll, wenn ein Koordinatensystem


gegeben ist. Dann bedeuten Sie eine Bewegung in der Gegenrichtung (siehe
Bsp. oben). D.h. alle Aussagen sind korrekt.

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BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Kinematik: Geradlinige gleichförmige Bewegung

8) Diagramm lesen:
a) Ein Objekt steht in 10m Entfernung vom Ursprung.
Nach 1s bewegt sich das Objekt, es erhält eine Ge-
schwindigkeit, welches es zwischen der 2 bis ca. 3s
beibehält. Nach 3s bis ca. zur 5s wird das Objekt
langsamer und dann plötzlich schneller bis zur 6s,
wo das Objekt nun 60m entfernt ist. Bei 60m Entfer-
nung steht das Objekt sehr kurz still und kehrt um.
Mit einer sehr hohen Geschwindigkeit bewegt sich
das Objekt nun zum Ursprung zurück. Bei 8s bewegt
sich das Objekt beim Ursprung hindurch.
40𝑚−10𝑚 𝑚
b) 𝑣̅1𝑠 𝑏𝑖𝑠 3𝑠 = = 15 ≈ 54 𝑘𝑚/ℎ
3𝑠−1𝑠 𝑠
0𝑚−60𝑚 𝑚
𝑣̅6𝑠 𝑏𝑖𝑠 8𝑠 = = −30 ≈ −108 𝑘𝑚/ℎ,
8𝑠−6𝑠 𝑠
negative Geschwindigkeiten bedeuten: Richtung Ur-
sprung zurück
c) vpositiv bei t = [1.1s, 6s], vnegativ bei t = [6s, 8s]
d) v = 0 m/s bei t = [0 , 1]s und bei 6.0s
e) Momentangeschwindigkeit bei 3s und 7s: Tangenten einzeichnen, ein
möglichst grosses und gut ablesbares Steigungsdreieck auswählen und
dann die Tangentensteigung abschätzen, (+/- 10% ist alles okay), siehe
Abb. oben rechts:
40𝑚 − 0𝑚 𝑚 62.5𝑘𝑚
𝑣3𝑠 ≈ = 17.4 ≈
3𝑠 − 0.7𝑠 𝑠 ℎ
0𝑚 − 40𝑚 𝑚 −120 𝑘𝑚
𝑣7𝑠 ≈ = −33 ≈
8.2𝑠 − 7.0𝑠 𝑠 ℎ
f) 𝑣𝑚𝑎𝑥. 𝑝𝑜𝑠𝑖𝑡𝑖𝑣 bei ca. t = 2.5s, v2.5s ≈ 23.5 m/s≈ 85 km/h
𝑣𝑚𝑎𝑥. 𝑛𝑒𝑔𝑎𝑡𝑖𝑣 ab t = 7.2s bis 8s, v7.5s ≈ -40 m/s≈ -144 km/h
9) s-t-Diagramm mit zwei Bewegungen
a) Geschwindigkeit von K1: v1 = 40 m/s = 144 km/h.
b) Kreuzen bei 10s und 300 m, überholen bei -1.7 s, -170 m
c) Die Tangente an die Kurve 2 muss parallel zur Geraden 1 sein. t  5 s
d) Zwischen überholen und kreuzen, von –1.7 s bis 10 s oder z.B. von 1 s bis
ca. 8s

3.2 Lösungen: Keuzen und Überholen


10) Zwei Züge, relative Geschwindigkeit:
v1 + v2 = 160 km/h, t = 5.625 s
300
PKW überholt LKW
11) PW überholt LKW:
250
a) v1 = 33.3 m/s, 200
v2 = 22.2 m/s, Differenz 11.1 m/s
Strecke: 90m = Δ𝑡 ⋅ Δ𝑣, Δ𝑡 = 8.10s 150

b) siehe Diagramm rechts 100


50
c) in 8.1 s legt PW1 270 m und
PW2 225 m zurück, also muss die Sichtweite mindestens 0
495 m betragen. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
12) Diagramme: rote und blaue Kurven:
a) Objekt 1 (rot) hat eine konstante Geschwindigkeit von 2.56 m/s oder
9.2 km/h (z.B. Jogger), Objekt 2 (blau) wartet 15 Minuten bei 10 km und
kommt dann Objekt 1 mit 6.67 m/s oder 24 km/h entgegen (z.B. Fahrrad).

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Das Minuszeichen bei der Geschwindigkeit bedeutet eine


Richtungsangabe.
b) Zuerst das Orts-Zeitgesetz anwenden:
𝑠1 (t) = 2.56m/s ⋅ 𝑡 ,
𝑠2 (t) = 16km − 6. 6̅m/s ⋅ 𝑡,
Lösung: Beide sind zur gleichen Zeit t am gleichen Ort (Mathematik:
Gleichseztungsverfahren)
𝑠1 (t) = 𝑠2 (𝑡),
2.56m/s ⋅ 𝑡 = 16′000m − 6. 6̅m/s ⋅ 𝑡,
nach t auflösen: t = 1733 s = 28.9 min
c) Ort: 4'444 m vom Start von 1 entfernt, Objekt 2 ist also 5'556 m gefahren.
13) Läuferin 3.0 m/s und Radfahrer 7.0 m/s
a) Siehe Diagramm rechts
s [m] s-t-Diagramm
15000
b) t = 1’500 s = 25 min, 12000
4.5 km Distanz zu A, 10.5 km zu B 9000
c) Strecke der Läuferin in 5 min: 900 m, Gleichungen: 6000
𝑠1 = 900m + 3.0m/s ⋅ 𝑡′ und 𝑠2 = 15′00m − 7.0m/s ⋅ 𝑡′, 3000 t [min]
gleichsetzen: 0
Zeit t’ = 1410 s, plus 300 s, t = 1710 s, 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
5’130 m Distanz zu A
d) gleiche Richtung: 𝑠1 = 1′800m + 3.0m/s ⋅ 𝑡′′𝑠2 = +7.0m/s ⋅ 𝑡′′,
Zeit t“ = 450 s oder
t = 1050 s, 3’150 m vom Start entfernt.

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3.3 Lösungen: Überlagerte Bewegungen

14) Gegenwind: t1 = 1290 s, Rückenwind:


t2 = 645 s, Summe 1935s, also 215 Sekunden länger. Die Aussage ist falsch,
weil die Fahrt mit der tieferen Geschwindigkeit länger dauert und deshalb stär-
ker gewichtet werden muss!
15) Transportflugzeug: Gleichung für die zurückgelegten Strecken aufstellen:
𝑣1 ⋅ 2/3h + (𝑣1 − 36km/h) ⋅ 1/4h = 780km → v1 = 861 km/h =239 m/s;
v2 = 825 km/h =229 m/s
16) Flugzeug mit Rücken- bzw. Gegenwind: (864km/h + 𝑤) ⋅ 5h =
(864km/h − 𝑤) ⋅ 6h = 𝑠
Wind 78.5 km/h, Strecke 4'713 km
17) Ausflugsboot auf Fluss;
abwärts: v = 7.2 km/h = vBoot + vFluss,
aufwärts: v = 5.4 km/h = vBoot - vFluss
Addition der beiden Gleichungen ergibt: 2 ⋅ 𝑣Boot = 12.6km/h
vBoot = 6.3 km/h, vFluss = 0.9 km/h,
Mittelwert, Durchschnitt: 𝑣̅ = 2 ⋅ 10.8km/3.5h = 6.17km/h
Die mittlere Geschwindigkeit ist kleiner als die Bootsgeschwindigkeit!
18) Vektoren grafisch addieren: v1 oder v2 verschieben und die Summe zeichnen,
Parallelogramm oder Dreieck
rechnerisch mit kartesischen Koordinaten:
v1x = 21.7 m/s v1y = 12.5 m/s
v2x = -28.3 m/s v2y = 28.3 m/s
vx = -6.6 m/s vy = 40.8 m/s
6.6m 40.8m 41.3m
Summe: (− ; )=( ; 99.2°)
s s s

19) Koordinatenangabe:
a) Kartesische Koordinaten geben Ihnen die Geschwindigkeit in X und Y
Richtung an
b) Polarkoordinaten.
c) Polarkoordinaten, der Betrag entspricht der Hypotenuse.
20) Landung eines Flugzeuges:
75.0m 74.9m −3.93m
Beim Landeanflug: ( ; ∡ − 3.0°) = ( ; )
s s s

21) Maximaler Gleitwinkel ergibt sich mit 𝛽 = arcsin(10/75) = 7.7°


22) Schallgeschwindigkeit mit Skizze, siehe rechts Gegeben sind zwei Geschwin-
digkeiten in horizontaler bzw. vertikaler Richtung:
𝛼 = arcsin(250/340) = 47.3°
23) Schwimmer überquert Fluss:
a) 𝐵𝑟𝑒𝑖𝑡𝑒 𝑣𝑜𝑚 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠 = 50m = 𝑣Schwimmer ∙ 𝑡, → t = 83.3 s
(Weshalb spielt die Flussgeschwindigkeit für die Überquerung des Flus-
ses keine Rolle? Da er senkrecht schwimmt…)
b) Winkel 𝛼 = arctan(0.6/1.2) = 26.6° Winkel in Bezug auf die Uferlinie
c) v = 1.34 m/s (Pythagoras). Tipp Geogebra nutzen und Vektoren von kar-
1.2m 0.60m
tesischen in Polarkoordinaten umrechnen: ( ; )=
s s
1.34m
( ; ∡26.6°)
s
1.2m
d) Distanz flussabwärts ⋅ 83.3s = 100m
s

24) Boot 1 und Boot 2:


a) Die Vektordarstellung anwenden!
(2.8m/s; ∡90°) = (0; 2.8)m/s in 21,4 s über den Fluss.

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(4.0m/s; ∡65°) = (1.690; 3.625)m/s in 16.6 s über den Fluss.


Boot 2 hat mit 3.625 m/s die grössere Geschwindigkeit vy senkrecht zum
Ufer!
Boot 1 wird während 21,4 s mit der Flussgeschwindigkeit „abgedrif-
tet“→25,7 m
b) Boot 2 wird während 16.6 s mit (Flussgeschwindigkeit + 1,69m/s) „abge-
driftet“ “→47,8 m
25) Zwei Schwimmer A und B
a) 2 Skizzen siehe rechts; rot = Kurs über Grund
gestrichelt = Blickrichtung vom Schwimmer
2
Pythagoras: (1.6m/s)2 − (1.2m/s)2 = 𝑣𝑒𝑓𝑓.𝐵 veffB = vy = 1.058 m/s VFluss
,
b) 𝑡𝐴 = 30𝑚/1.6𝑚/𝑠 = 18.75𝑠, 𝑡𝐵 = 30𝑚/1.058𝑚/𝑠 = 28.4𝑠
c) Die Komponente rechtwinklig zum Ufer wird für Schwimmer A
nicht verringert, deshalb erreicht A das gegenüberliegende Ufer am
schnellsten und deshalb vor Schwimmer B. VB 

d) Geschwindigkeit über Grund: 𝑣𝐴 = (1.2; 1.6)m/s = (2.0m/s; ∡53.1°);
d.h. Schwimmer A bewegt sich mit 2.0 m/s schräg vom Ufer weg, Winkel
zur Uferlinie = 53.1°.
Schwimmer B wird durch den Fluss teilweise abgebremst (siehe entspre-
chende Skizze) und bewegt sich mit 1.058 m/s senkrecht vom Ufer weg.
e) Ein Beobachter in einem treibenden Boot sieht die gestrichelt dargestell-
ten Bewegungen.
Die beiden Schwimmer sind gleich schnell, je 1.6 m/s. Die Flussbewe-
gung „fällt weg“.
f) Winkel zwischen Bewegungsrichtung und Uferlinie:

Für Schwimmer A (Winkel „alpha“) = arctan (1.2/1.6) = 36.9° (zum Lot


gemessen) oder arcsinus (1.6/2.0) = 53.1°(zur Uferlinie gemessen).
Für Schwimmer B sind es logischerweise 90°.

Hinweis: Die Winkel 𝛼 = 36.9° und 𝛽 = 48.6° (Skizze oben rechts) sind
nicht gleich! Man kann das Dreieck nicht einfach spiegeln, Die Hypote-
nuse für A ist Vsumme für B ist es VB.
26) Turboprop:
a) nördliche Abweichung von der Ost-West-Richtung: 𝛼 =
arcsin(80/500) = 9.21°;
2
b) Geschwindigkeit: (500km/h)2 − (80km/h)2 = 𝑣OstWest
Reisegeschwindigkeit: ca. 494 km/h, Reisezeit 1.62 h
27) Flugzeug nach Süden:
350 
a) Skizze der Geschwindigkeitsvektoren siehe rechts km/h 360 km/h
2
b) (360km/h)2 − (350km/h)2 = 𝑣𝑊𝑖𝑛𝑑
,
Wind ca. 84 km/h, Winkel 𝛼 = arccos(350/360) = 13.5

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4 Lösungen Beschleunigte Bewegungen


4.1 Lösungen: Beschleunigungen und Strecken

1) Typischer Fehler:
a) 27.8 m/s ist die Endgeschwindigkeit! das Auto fährt aber im Durch-
schnitt mit 13.9 m/s. Die Strecke, die das Auto zurücklegt, beträgt nur
die Hälfte 69.5 m.
b) Das v-t Diagramm ist rechts dargestellt. Beachten Sie, dass die Strecke
durch die grüne Fläche dargestellt werden kann. Die mittlere Geschwin-
digkeit von 13.9 m/s ist rot gestrichelt eingezeichnet und wird mit v̅ ge-
kennzeichnet.
2) Auto:
a) Definition 𝑎 = Δ𝑣/Δ𝑡 = 2. 7̅m/s 2 ,
1
b) 𝑠 = 𝑎 ⋅ 𝑡 2 = 139m oder mittlere Geschwindigkeit (50 km/h) mal Zeit
2
(10 s)
1
c) 𝑠 = 𝑎 ⋅ 𝑡 2 = 69.4m, Zeit t = 7.07 s (oder 𝑡 = 10s/√2)
2

3) Auto bremst auf null ab:


a) ∆t = 3.125 s,
∆s = 39.1 m.
b) Tipp mit mittlerer Geschwindigkeit die Strecke berechnen, (siehe v-t Dia-
gramm rechts):
𝑚
25 +12.5 𝑚/𝑠
𝑠
∆𝑠 = ∙ 1.56𝑠 = 29.3 m
2

4) Airbus:
77.7m 𝑣⋅Δ𝑡
a) Δ𝑣 = 𝑎 ⋅ Δ𝑡 = , Zeit t = 27.8 s, Strecke Δ𝑠 = = 1080
s 2
1
b) nach 100 m: 𝑠 = 𝑎 ⋅ 𝑡 2 = 100m, Zeit t = 8.45 s, v = 23.66 m/s =
2
85 km/h
5) Pistole: 𝑚𝑖𝑡 𝑎 = 𝑣 2 /(2 ∙ 𝑠) (→ Formelsammlung S. 6, zuunterst)
folgt a  510'000 m/s 2 (gerundet)
D.h. die Pistolenkugel würde pro Sekunde 510'000 m/s schneller, wobei die Ku-
gel nur sehr kurz im Lauf ist, nur 69 ms lang.
6) Skispringer
𝑣⋅Δ𝑡
a) Δ𝑠 = = 120m, Zeit t = 9.6 s
2
Weshalb diese 2 im Nenner? Tipp: Skizzieren Sie das v-t Diagramm und
schraffieren Sie die Fläche unter der Kurve. (Tipp: mittlere Geschwindig-
keit)
Δ𝑣
b) 𝑎= = 2.60m/s 2
Δ𝑡

7) Zug 100 km: Skizze v-t-Diagramm mit drei Zeitabschnitten, zerlegen Sie die
Aufgabe in Teilaufgaben.
a) mittlere Geschwindigkeit t1: 45 km/h in 3 min: v
Strecke s = 2250 m, Beschleunigung: a = 0.139 m/s2
b) Zeit t2 bis t3, v = 45 km/h wie oben, s = 2 km
Zeit t3 – t2 = 160 s, a = -0.156 m/s2 t
c) Reststrecke von t1 bis t2: 95.75 km bei 25 m/s
ergibt eine Zeit von 3830 s, Gesamtzeit t3 = 4170 s, t1 t2 t3
Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 86 km/h

Seite 57
BMS gibb Physik 1. Teil Zurück zu den Aufgaben: Kinematik: Gleichmässig beschleunigte Bewegungen

8) Bus: beschleunigen t1 = 8.67 s, Strecke s1 = 56.3 m, abbremsen t3 = 13 s, Stre-


cke s3 = 84.5 m, restliche Strecke s2 = 659.2 m, t2 = 50.7 s, total 72.4s,
mittlere Geschwindigkeit: 𝑣 = 11.05m/s = 39.8km/h
9) Auto: mittlere Geschwindigkeit nach 3.0 s 𝑣̅ = 25m/3.0s = 8.33m/s, die End-
geschwindigkeit ist doppelt so hoch 𝑣𝐸𝑛𝑑 = 16. 6̅m/s
𝑣 −0 1
𝑎 = 𝐸𝑛𝑑 = 5. 5̅m/s 2 oder 25m = 𝑎 ⋅ (3.0s)2
Δ𝑡 2

a) 𝑣(4s) = 22. 2̅m/s, 𝑣(5s) = 27. 7̅m/s, 𝑣̅ = 25 𝑚/𝑠


Δ𝑠 = 𝑣̅ ⋅ Δ𝑡 = 25.0m
1
Variante: 𝑠(4s) = 𝑎 ⋅ (4s)2 = 44. 4̅m ,
2
1
𝑠(5s) = 𝑎 ⋅ (5s) = 69. 4̅mΔ𝑠 = 𝑠(5s) − 𝑠(4s) = 25.0m
2
2
b) 𝑣 = 𝑎 ∙ 𝑡 = 27.7 ̅𝑚 /𝑠, 𝑡 = 5𝑠 (ein stark beschleunigendes Auto!)
10) Beschleunigtes Fahrzeug: Strecken s1 = 27 m, v1 = 18 m/s,
Endgeschwindigkeit 28 m/s = 100.8 km/h, Δ𝑡 = Δ𝑣/𝑎2 = 2.5s,
𝑣1−2 ⋅ Δ𝑡 = 0.5 ⋅ (18 + 28)m/s ⋅ 2.5s = 57.5m,
𝑠2 = ̅̅̅̅̅̅
Gesamtstrecke 84.5 m
Durchschnittsgeschwindigkeit:
𝑣̅ = Δ𝑠/Δ𝑡 = 84.5m/5.5s = 15.4m/s = 55.3km/h
11) Die Anfangsgeschwindigkeit ist doppelt so hoch, der Bremsweg vervierfacht
sich (quadratisch)! 12m ist korrekt.
Tipp: 𝑣 2 = 𝑣02 + 2𝑎 ∙ ∆𝑠

4.2 Lösungen: Interpretation von Diagrammen

12) Folgende Paare zeigen die gleiche Bewegung:


a) und f), könnte ein beschleunigendes Fahrzeug ein
b) und d), könnte ein Fahrzeug sein, dass zuerst gleich schnell weiterfährt
und dann abrupt bremst
c) und e), könnte ein Ball sein, dann man senkrecht nach oben wirft.
13) v-t Diagramm
a) Antwort in Textform:
1. Abschnitt: konstante Geschwindigkeit 25 m/s, s1 = 250 m, a = 0
2. Abschnitt: abbremsen auf 15 m/s, a2 = -1.43 m/s2 s2 = 140 m,
3. Abschnitt: konstante Geschwindigkeit 25 m/s, s3 = 195 m, a = 0
4. Abschnitt: abbremsen auf 0 m/s, a4 = -6.0 m/s2, s4 = 18.75 m,
b) Diagramm besteht nur aus horizontalen Linien. Werte siehe oben.
c) Die Fläche unter der Kurve ist ein Mass für die Strecke. Resultate siehe
oben.
d) 𝑣(0−17s) = 390m/17s = 22.9m/s, 𝑣(0−32.5s) = 603.8m/32.5s =
18.6m/s
14) Daten aus dem v-t-Diagramm:
Blau:
v(t) = 5 m/s,
Im s(t) Diagramm entspricht diese Bewegung einer Gerade mit der Steigung
von 5 m/s.
Rot:
𝑣(𝑡) = 10m/s − 2.5m/s 2 ⋅ 𝑡,
Im s(t) Diagramm entspricht diese Bewegung einer Parabel nach unten offen,
Maximum bei 4 s.
Grün:
𝑣(𝑡) = −10m/s + 2.0m/s 2 ⋅ 𝑡,

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Im s(t) Diagramm entspricht diese Bewegung einer Parabel nach oben offen,
Minimum bei 5 s.
15) Daten aus dem s-t-Diagramm:
Abschnitt 1:
𝑠 = 15m − 2.5m/s ⋅ 𝑡, a = 0,
Abschnitt 2:
s = 10 m, v = 0 und a = 0, v = 0, a = 0
Abschnitt 3:
𝑠 = 50m − 10m/s ⋅ 𝑡, a = 0,

Parabel:
Tangente zeichnen 𝑣(0s) = 10m/s,
𝑣(2.5s) = 0m/s, 𝑣(5s) = −10m/s,

Punkte im v-t-Diagramm einzeichnen, drei Punkte auf einer abfallenden Gera-


den mit a = -4 m/s2.
𝑣(𝑡) = 10m/s − 4.0m/s 2 ⋅ 𝑡
𝑠1 (𝑡) = 5.0m + 10m/s ⋅ 𝑡 − 0.5 ⋅ 4.0m/s 2 ⋅ 𝑡 2
v
4.3 Lösungen: Weitere Aufgaben beschleunigte Bewegung

16) Weltrekordlauf effektive Laufzeit: tL = 9.43 s.


a) Lösungsidee: Beschleunigungsstrecke (Dreieck) plus Strecke mit
max. Geschwindigeit (Rechteck) = 100m
Variable: Beschleunigungszeit tB t
1
𝑠 = 12.3 m/s ⋅ 𝑡B + 12.3 m/s ∙ (𝑡L − 𝑡B ) = 100m
2

𝑡B = 2.60 s, tB tL
Beschleunigungsstrecke: 16 m
12.3𝑚/𝑠
b) Beschleunigung: 𝑎 = = 4.73m/s 2
2.60𝑠

17) Abschnittszeiten 100 m WR-Lauf:


a) Beachten Sie die beiden Diagramme rechts
b) Die mittleren Geschwindigkeiten sind berechnet mit:
𝑣̅ = Δ𝑠/Δ𝑡
Startbeschleunigung ca. 3.96 m/s2,
berechnet mit 40 m in (4.64 - 0.146) s.
Endgeschwindigkeit ca. 12.0 m/s,
Maximalwert ca. 12.4 m/s. (Nur wenig Abweichung zur vorhe-
rigen Aufgabe)
18) Sarah holt Luca ein:
a) sLuca(t) = 𝑣𝐿 ∙ 𝑡𝐿
1
sSarah(t) = 𝑎𝑆 ∙ 𝑡𝑆2
2

tS = tL – 3 Sekunden;
Sarah startet 3s nach dem Vorbeifahren von Luca. Wie lange
Luca auch fährt: Sarah fährt bis zum Zeitpunkt des Einholens
sicher 3s weniger lang als L., deshalb ein Minus. Somit gilt:
sLuca(t) = sSarah(t)
1
𝑣𝐿 ∙ 𝑡𝐿 = 𝑎𝑆 ∙ 𝑡𝑆2
2
1
𝑣𝐿 ∙ 𝑡𝐿 = 𝑎𝑆 ∙ (𝑡𝐿 − 3)2
2
tL = 1,146s und 7,854s
physikalisch sinnvoll ist nur tLuca= 7,854s d.h. tSarah = 4,854s
Sarah legt somit 47,1 m zurück
b) Beim Einholen von Luca ist Sarah19,4 m/s (ca. 70 km/h) schnell.

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19) Zwei Fahrzeuge: Auto 2 startet 0.65 s nach Auto 1


a) Auto 1:
1
s1(t1)= ∙ 𝑎1 ∙ 𝑡12
2
Auto 2:
1
s2(t2)= ∙ 𝑎2 ∙ 𝑡22
2

Überholen bedeutet: s1(t) = s2(t)


1 1
∙ 6,3 ∙ 𝑡12 = ∙ 7,5 ∙ 𝑡22 (einsetzen von -0.65s für t2)
2 2
1 1
∙ 6,3 ∙ 𝑡12 = ∙ 7.5 ∙ (𝑡1 − 0,65)2
2 2
𝑡1 = 7,7858s (t1 =0,339 s ist unmöglich)

𝑡1 in s(t) eingesetzt liefert: 191 m


Kontrolle 𝑡2 = 𝑡1 − 0.65𝑠 = 7,1358s
in s(t2) eingesetzt gibt ebenfalls 191m (muss ja auch; Auto 2 holt Auto 1
ein!).
b) v(1) = 𝑎1 ∙ 𝑡1 = 49,1 m/s = 177 km/h
v(2) = 𝑎2 ∙ 𝑡2 = 53,5m/s = 193 km/h
20) Überholvorgang:
a) Rechnung mit Differenzstrecke möglich:
1
100m = ⋅ 𝑎 ⋅ 𝑡 2 ,
2
Zeit t = 8.94 s,
Strecke LKW: 224 m,
Strecke PW: 324 m,
b) Endgeschwindigkeit: 47.4 m/s = 170 km/h
21) Anhalteweg:
a) Reaktionsweg: s0 = 13.9 m, Bremsstrecke 16.1 m,
Verzögerung a = -5.99 m/s2
b) Reaktionsweg: s0 = 16.7 m, Bremsstrecke 13.3 m,
𝑣 2 = 𝑣02 + 2 ⋅ 𝑎 ⋅ Δ𝑠
𝑣 2 = (16. 6̅m/s)2 − 2 ⋅ 5.99m/s 2 ⋅ 13. 3̅m
v = 10.9 m/s = 39 km/h
Der reine Bremsweg (ohne Reaktionszeit) nimmt mit der Geschwindig-
keit im Quadrat zu!
22) s0 = 11.11 m,
𝑣 2 = 𝑣02 + 2 ⋅ 𝑎 ⋅ Δ𝑠
Bremsstrecke 21.4 m, zusammen 32.5 m.
Weil Sie auf die halbe Sichtweite anhalten müssen, ist das zu schnell.
𝑣2
23) 0.8s ⋅ 𝑣0 + 0 = 25m
2⋅𝑎
nach v0 aufgelöst: 11.83 m/s oder 42.6 km/h.
s0 = 13.3 m,
Rest 11.67 m,
𝑣 2 = 𝑣02 + 2 ⋅ 𝑎 ⋅ Δ𝑠 = (16. 6̅m/s)2 − 2 ⋅ 4.5m/s 2 ⋅ 11. 6̅m
v = 13.1 m/s = 47 km/h

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24) Kolonnenfahrt:
a) Fahrzeug 1:𝑎 = Δ𝑣/Δ𝑡
Δ𝑡 = 33.3m/s/8.0m/s 2 = 4.16s
Bremsstrecke: Δ𝑠 = 𝑣̅ ⋅ Δ𝑡 = 69. 4̅m zusammen mit
60 m Abstand: total 129.4 m.
Fahrzeug 2:
𝑠2 = 33. 3̅m + 69. 4̅m = 102. 7̅m
Abstand 120 km/h: 26.7 m
Abstand 100 km/h: 22.2 m
Abstand 150 km/h: 33.3 m
b) Fahrzeug 1 legt 99.4 m zurück.
Fahrzeug 2 rollt ungebremst 33.3 m, darum ist die ver-
fügbare Bremsstrecke auf 66.1 m verkürzt. Gleichung
𝑣 2 = 𝑣02 + 2 ⋅ 𝑎 ⋅ Δ𝑠 =
ohne Zeit:
(33. 3̅m/s)2 − 2 ⋅ 8m/s 2 ⋅ 66. 1̅m
Auffahrunfall mit 𝑣 = 7.3m/s = 26km/h

c) Wie b) aber mit einer kleineren Verzögerung:


𝑣 2 = (33. 3̅m/s)2 − 12m/s 2 ⋅ 66. 1̅m,
schlimmer Auffahrunfall mit 𝑣 = 17.8m/s = 64km/h

4.4 Lösungen: Freier Fall und senkrechter Wurf


1
25) Experiment Reaktionszeit: Mit der Fallhöhe ℎ = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 kann die Zeit be-
2
rechnet werden.
Beispiel h = -0.20 m ergibt eine Reaktionszeit von 0.20 s.
26) Fallhöhe für 50 km/h. h = 9.83 m
Fallhöhe für 100 km/h. h = 39.3 m,
d.h. 4-Mal so hoch!
27) Gleitschirm: 𝑣(𝑡) = −𝑔 ⋅ 𝑡 = −8.0m/s
Fallzeit 0.8155 s, Sprunghöhe 3.26 m.
28) Theoretische Fallhöhe 5’892 m.
Die Schallgeschwindigkeit kann im freien Fall mit Luftwiderstand
nicht erreicht werden, wenn die Luftdicht zu hoch ist! (→Felix
Baumgartner, Sprung aus ca. 40 km Höhe, dort kann es klappen,
das die Luftdichte sehr klein ist).
29) Verschiedene Anfangsgeschwindigkeiten:
a) 𝑣(𝑡) = 𝑣0 − 𝑔 ⋅ 𝑡 die Zeit einsetzen 𝑡 = {1; 2; 3s}
v0 = 0 m/s:
{−9.81; −19.6; −29.4} m
𝑣1 =
s

v0 = +10 m/s:
{0.19; −9.62; −19.4} m
𝑣2 =
s

v0 = -10 m/s:
{−19.8; −29.6; −39.4}m
𝑣3 =
s
b) Höhe h:
ℎ1 (𝑡) = 0m − 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 ,
ℎ2 (𝑡) = 0m + 10m/s ⋅ t − 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2
ℎ3 (𝑡) = 0m − 10m/s ⋅ t − 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 ,

In der zweiten Sekunde muss der Weg mit


Δℎ = ℎ(2s) − ℎ(1s) berechnet werden.

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b1) -14.7 m,
b2) -4.7 m,
b3) -24.7 m
c) Fallhöhe 10 m:
v = 14 m/s = 50 km/h
100 m fallen:
44.3 m/s = 159 km/h,
d) 𝑣 2 = 𝑣02 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (ℎ − ℎ0 ) nur für v0 = 0 gilt: |𝑣| = √2 ⋅ 𝑔 ⋅ |ℎ|
30) Blumentopf:
a) 𝑣1 = 0 − 𝑔 ⋅ 𝑡 = −10.5m/s,
t1 = 1.07 s,
h1 = -5.6 m,
𝑣2 = 𝑣1 − 𝑔 ⋅ 𝑡2 = −16.6m/s,
t2 = 0.622 s,
(−10.5− 16.6)m/s
ℎ2 = 𝑣̅ ⋅ 𝑡2 = ⋅ 0.622s = −8.4m (für 3 Etagen)
2

b) Eine Etage ist 2.8 m hoch, Start im 6. Stock,


Familie Huber im 4. Stock.
31) Brücke senkrechter Wurf
a) Steigzeit t = 1.529 s
max. Höhe h = (40 + 11.5) m
b) doppelte Steigzeit t = 3.06 s (Auf gleicher Höhe gleich schnell, Parabel
ist spiegelsymmetrisch)
c) 𝑣 2 = 𝑣02 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (ℎ − ℎ0 ) = (15m/s)2 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (−40m)
Geschwindigkeit 31.8 m/s = 114 km/h.
32) Stein senkrechter Wurf
a) ℎ(𝑡) = 20m + 8.0m/s ⋅ 𝑡 − 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2
nach h = 0 m auflösen:
t1 = -1.36 s
Anfangsgeschwindigkeit bei h = 0 m:
𝑣(−1.36𝑠) = 8.0m/s − 𝑔 ⋅ 𝑡 = 21.4m/s

Variante:
𝑣 2 = 𝑣02 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (ℎ − ℎ0 ) nach v0 auflösen: v0 = 21.4 m/s
b) Orts-Zeit Gesetz:
ℎ(𝑡) = 20m + 8.0m/s ⋅ 𝑡 − 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2
zwei Lösungen für t
𝑡 = {−1.36s; +2.99s} sinnvoll nur t = 2.99 s
33) Drei Bergsteiger:
a) h = 12 m in einer Sekunde,
also beträgt die mittlere Geschwindigkeit 12 m/s.
Beschleunigung von 0 auf 12 in t = 1.22 s,
Bergsteiger 1 bei 0 s,
Bergsteiger 2: t2 = t – 0.5 s = 0.72 s,
Fallhöhe für 0.72 s: h = -2.55 m,
bei Bergsteiger 3: t3 = t2 +1.0 s = 1.72 s,
b) Momentangeschwindigkeiten mit den Zeiten
t2 und t3 berechnen:
v2 = -7.09 m/s, v3 = -16.9 m/s

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34) Zwei Steine:


a) Siehe Diagramme rechts
1
b) ℎ1 (𝑡) = 20.0m/s ⋅ 𝑡 − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2
2
1
ℎ2 (𝑡) = 20.0m − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 .
2
gleich setzen und nach t auflösen:
Sie treffen sich nach exakt 1.00 s,
d.h. in ca. 15.1 m Höhe
c) v1 = +10.2 m/s, v2 = -9.81 m/s
35) Tiefe eines Schachtes:
1
a) ℎ1 (𝑡) = 0m − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2
2
Tiefe -12.56 m
b) mit Schall: 0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ (1.6 s − 𝑡1 )2 = 340m/s ⋅ 𝑡1
zwei Lösungen: 𝑡 = {0.0353s; 72.5s}
Zeit für den Schall: 0.0353 s, Tiefe: -12.01 m.

4.5 Lösungen: Der waagrechte Wurf


36) Ball horizontal geworfen:
1
a) Fallzeit: −10m = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 → t = 1.43 s,
2
horizontal: 𝑠𝑥 = 𝑣𝑥 ⋅ 𝑡 = 28.6m (=Wurfdistanz)
b) vy = -14.1 m/s, vx = 20 m/s
Winkel 𝛼 =arctan(-14.1/20)= -35°
37) Kugel über Tischplatte:
1
a) Fallzeit t: −0.80m = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 → t = 0.4038 s,
2

b) vx = 5.94 m/s;
vx
c) vy = -3.96 m/s,
Betrag vEnd = 7,14 m/s; vy
d) Winkel α = -33.7°, arctan(vy/vx)
Tipp: kartesische in Polarkoordinaten umrechnen,
𝑣⃗ = (5.94; −3.96)m/s,
𝑣⃗ =7,14 m/s; ∡ − 33,7° [Polarkoordinaten]
38) Schleifscheibe:
1
a) Fallzeit bestimmen: −1.20m = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 , t = 0.495 s,
2
vx = 40.4 m/s = 146 km/h,
b) vy = -4.85 m/s,
Vektor: 𝑣⃗ = (40.4; −4.85)m/s = (40.7m/s, ∡ − 6.85°)
39) Stuntman:
1
Fallzeit t: −2.50m = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 , t = 0.714 s,
2
Strecke horizontal: 5.71 m, in dieser Zeit legt der Lastwagen 7.93 m zurück, zur
Zeit des Absprungs muss sich der Lastwagen 2.22 m hinter der Absprungkante
befinden.
40) James Bond:
1
a) −3.0m = − ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 2 ,
2
t = 0.782 s,
Strecke horizontal maximal 14.08 m.

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(18.0;−7.67)m
b) Vektor: 𝑣⃗ = =
s
19.6m
→( , ∡ − 23.1°)
s
c) Siehe b) mit 19.6 m/s
𝑠 25.5m
41) LKW Sprung: Δ𝑡 = = = 0.8196s
𝑣 31.1m/s
2
Fallhöhe: Δℎ = −0.5 ⋅ 𝑔 ⋅ 𝑡 = −3.3m
In nebenstehender Foto ist die Rampe allerdings mit knapp zwei Metern weni-
ger hoch. Es ist also wesentlich, dass die Rampe ansteigt und es keine Fahrt mit
einem waagrechten Start war.

4.6 Lösungen Kreisbewegungen

42) Uhr:
a) Umfang U = 6.28 m bzw. 3.77 m, Zeiten: 60 min, 12 Stunden
vmin = 0.00175 m/s = 1.75 mm/s,
vh = 8.73 10-5 m/s = 0.087 mm/s
b) Minutenzeiger: 6°/min, Stundenzeiger: 0.5°/min
43) Schallplatte:
fsingle = 45/60s = 0.75 Hz
𝑣 =𝜔∙𝑟 = 2∙𝜋∙𝑓∙𝑟
𝑣14.5𝑐𝑚 = 0.68 m/s
𝑣6.5𝑐𝑚 = 0.31 m/s
44) Automotor
a) 6’000 1/min = 100 Hz
b) 𝜔 = 628s −1
c) T = 10 ms
45) Propeller f
a) 𝜔 = 125.7s −1
b) f = 20 Hz,
c) 𝑣 = 𝜔 ⋅ 𝑟 = 189m/s = 679km/h
46) Windturbine: 𝑣 = 𝜔 ⋅ 𝑟 = 300m/s, 𝜔 = 6.0s −1, f = 0.955 Hz
oder maximal 57 Umdrehungen pro Minute.
47) Auto:
a) 𝑣 = 𝜔 ⋅ 𝑟 = 33. 3̅m/s = 120km/h
𝜔 = 107.5s −1 f = 17.1 Hz,
1
b) n = 1’027
𝑚𝑖𝑛

c) Anzahl Umdrehungen: Strecke dividiert durch Radumfang→ 5’134 Um-


drehungen.
48) Rotation der Erde:
a) Umfangsgeschwindigkeit am Äquator:
𝑣 = 2𝜋 ⋅ 𝑅𝐸𝑟𝑑𝑒 /24h = 463m/s = 1668km/h
b) Die Bahngeschwindigkeit am Nordpol ist null, weil der Radius 0 ist!
1
𝜔𝐸𝑟𝑑𝑒 = 7.27 ⋅ 10−5
𝑠

c) Bern: 𝑅′ = 𝑅𝐸𝑟𝑑𝑒 ⋅ cos(47°) = 4350km


km
𝑣 = 2𝜋 ⋅ 𝑅′/24h = 317m/s = 1142
h

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d) Die Erdatmosphäre bewegt sich mit der Erde mit! Darum „spüren“ wir
diese Geschwindigkeit nicht!
49) Raumstation ISS:
a) f = 1/5400 s = 0.185 mHz,
m
b) Geschwindigkeit 𝑣 = 2𝜋 ⋅ 𝑅/90min = 7′877
s

50) Der Mond:


m km
a) 𝑣 = 2𝜋 ⋅ 𝑟/27.3d = 1024 = 3686
s h
−6 −1
b) Winkelgeschwindigkeit 𝜔 = 2.66 ⋅ 10 s
1
c) Frequenz 𝑓 = 4.24 ⋅ 10−7 Hz = 4.24 ⋅ 10−7
𝑠

51) Autoreifen: 𝑎 = 𝑣 2 /𝑟 = 8065m/s 2 oder 822 Mal die Erdbeschleunigung!


52) Erde:
a) 𝑎 = 𝑣 2 /𝑅𝐸𝑟𝑑𝑒 = 0.0339m/s 2 oder ca. 0.35 % der Fallbeschleunigung g.
Hinweis: die Differenz 𝑔𝑁𝑜𝑟𝑑𝑝𝑜𝑙 − 𝑔ä𝑞𝑢𝑎𝑡𝑜𝑟 ≈ 0.05 m/s 2 ist in derselben
Grössenordnung.
𝑣2 m
b) es müsste gelten: 𝑎 = = 𝑔 = 9,78 2 nach v auflösen: v = 7‘898m/s, T
𝑟 s
= 5074 s =1.41 h (die Erde müsste sich 17 mal schneller als jetzt drehen,
damit man/frau am Äquator „schwerelos“ wäre).
53) Eimer oben:
a) 𝑎 = 𝑣 2 /𝑟 ≥ 𝑔 nach v auflösen: v > 2.8 m/s,
b) T < 1.8 s, f > 0.56 Hz
54) Looping: oben muss gelten:
𝑎 = 𝑣 2 /𝑟 ≥ 𝑔
oder
𝑣2 ≥ 𝑔 ⋅ 𝑟
zudem gilt:
𝑣 2 = 𝑣02 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (ℎ − ℎ0 )
mit ℎ = 2 ⋅ 𝑟 und 𝑣0 = 0 einsetzen:
𝑔 ⋅ 𝑟 = 0 − 2 ⋅ 𝑔 ⋅ (2 ⋅ 𝑟 − ℎ0 ) nach h0 auflösen:
Lösung: ℎ0 = 2.5 ⋅ 𝑟 oder mindestens 0.5 Radien höher als der höchste Punkt
im Kreis.
Hinweis: wir wissen nicht, wie lange die Bewegung dauert, die Bewegung ist
sicher nicht gleichmässig beschleunigt.

*********************************
Ende der Aufgabenserie 1:
Wir gratulieren! Sie haben durchgehalten!
***********************************

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