Ausgabe 18 / 2018

4. Jahrgang

»Erledige die Dinge, bevor sie dich erledigen.«

 Ausgabe 18 • 2018
2 Inhalt & Vorwort
3 Impressum
4 Die Weltspringer
Splittermond Peter Menke
8 Die Wissmann-Truppe in Ostafrika
Space : 1889 Dennis Koselowsky
11 Das Auge der Zeit
Numenera Mháire Stritter, Nicolas Mendrek
22 Der Segen der Erneuerer
Numenera Stefan Urabl
24 Firnheim
Malmsturm Denis Bökenkröger
46 Bodenpläne
Christoph Plötz
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
»Erledige die Dinge, bevor sie dich erledigen.« – Mark
Leiblein, Namestorm
Spielhilfe Dieses Zitat zum Thema Organisation(en) hätte ich
während der letzten Monate gerne abgeändert: Erledige die Dinge, bevor
sie sich erledigt haben.
Spielhilfe
Die Arbeit am Magazin ist meist eine schöne Tätigkeit. Man darf die
Texte schon vor allen anderen lesen, hat das Vergnügen sie ins rechte
Abenteuer-Szenario Licht zu setzen und ihnen einen Rahmen zu geben, in dem sie dann glän-
zen können.
Abenteuer-Szenario Auch die Beiträge zu diesem Magazin haben alle das Potential zu glän-
zen und den Lesenden, denjenigen, welche die Abenteuer spielen, viel
Freude zu bringen.
Spielhilfe
Es hat aber noch nie so lange gedauert, ausreichend viel Inhalt für ein
Magazin zu bekommen. Über Wochen hinweg war das Magazin mit zwei
Bilder
Beiträgen sehr leer. Dann tröpfelten weitere Artikel herein, Beiträge, die
eigentlich gar nicht zum Thema beitragen wollten, sondern schlichtweg
gerade zur Verfügung standen, fertig geworden waren. So konnte dann
doch noch ein Magazin zusammen kommen. Doch ohne ausreichend
Beiträge wird es kein Magazin mehr geben – ohne Schreiben, kein Lesen.
Peter Horstmann
Bild auf der Seite: »Tabuin«, René Littek, 2004 2
 Ausgabe 18 • 2018 Impressum

Impressum Die Urheberrechte der einzelnen Artikel liegen bei den jeweiligen
Autoren. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wä-
ren rein zufällig und unbeabsichtigt.
Herausgeber Das Magazin Uhrwerk! erscheint bis zu vier Mal im Jahr. Es kann
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50829 Köln magazin@uhrwerk-verlag.de

Redaktion
Patric Götz, Peter Horstmann

Satz
Peter Horstmann

Cover
Uhrwerk Verlag

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Grafiken und Fotos: Denis Bökenkröger, Nicolas Mendrek, Chri-

stop Plötz, Mháire Stritter sowie weitere Künstler aus den Publi-
kationen des Uhrwerk Verlages
Texte: Denis Bökenkröger, Dennis Koselowsky, Nicolas Men-
drek, Peter Menke, Mháire Stritter, Stefan Urabl

© 2018 Uhrwerk Verlag

Nachdruck von Artikeln (auch auszugsweise) oder eine on-
line-Verwertung nur mit vorheriger Genehmigung des Herausge-
bers sowie der jeweiligen Autoren.
Bild auf der Seite: »Mathematiker«, Holger Kirste, 2015 • Space 1889 – Der Mars, S. 178 3
 Ausgabe 18 • 2018
Die Weltspringer
Skizze eines lorakischen Geheimbundes
von Peter Menke
Übersicht
Die »Weltspringer« sind ein elitärer Kreis
von jungen Mitgliedern der Oberschicht von
Ultia, die sich ihren tristen und eintönigen
Alltag im Diesseits mit dem waghalsigen Be-
such von bisher unbekannten und unerforsch-
ten Feenwelten vertreiben. Ein unbekannter
Gönner versorgt die Weltspringer über Mit-
telsmänner mit den nötigen finanziellen Mit-
teln und Informationen über mögliche Portale
in neue Feenwelten, er verlangt im Gegenzug
eine ausführliche Dokumentation der Reise
mitsamt all ihrer Begebenheiten – und unbe-
dingtes Stillschweigen.
Während dieser im Verborgenen agieren-
de Geheimbund am Anfang noch Wert auf
das Abenteuer und die Freude an der Erfor-
schung des Unbekannten legte, beginnt die
Gruppe inzwischen zu einer Versammlung
leichtsinniger Hitzköpfe zu werden, die
Neulinge in riskanten Aufnahmeritualen
gefährden, miteinander konkurrieren und
sich gegenseitig zu immer größeren und
unvernünftigeren Risiken herausfordern.
Die Weltspringer
Die Weltspringer
Der Geheimbund
Blickt man nachts in die Salons, Bibliotheken
und Sälen der elitären Anwesen von Ultia (mit
minimaler Anpassung kann dies auch jede an-
dere Großstadt oder Metropole in der Zivili-
sation sein), so kann es geschehen, dass man
eine Gruppe von etwa einem Dutzend junger
Leute aus dem Adel und den anderen oberen
Schichten der Stadt antrifft, die in Sesseln
sitzend philosophieren, mit der Lektüre alter
Werke beschäftigt sind oder über exotischen
Landkarten brüten. Genauso könnte man aber
die gleiche Gruppe aber auch beobachten, wie
sie sich mit professioneller Forschungsausrü-
stung gerade aufmacht, unter einem Wasser-
fall hindurchzutreten, sich in einen staubigen
alten Brunnenschacht abzuseilen oder sich bei
Sonnenuntergang auf einer kleinen Lichtung
dreimal linksherum im Kreis zu drehen – um
dann mit einem kleinen Knall zu verschwin-
den! Immer jedoch fällt ein Anstecker in Form
einer Heckenrose auf, den jede der Personen
an ihrer Kleidung trägt...
Das sind die Weltspringer, ein seit etwa
zwanzig Jahren existierender Geheimbund,
der es sich zur Aufgabe gemacht hat, bisher
unbekannten Feenwelten ihre Geheimnisse
zu entlocken. Die jungen Frauen und Männer
erforschen das Aussehen, die Beschaffenheit,
das Klima und die Vegetation der besuchten
Welt, nehmen ihre Bewohner unter die Lupe
und recherchieren akribisch, was die Eigen-
schaften und Bedingungen der Portale sind,
die die Feenwelt mit dem Diesseits und mit
anderen Feenwelten verbinden. Dabei gehen
sie aber nicht im Auftrag einer Forschungs-
einrichtung, einer Glaubensorganisation oder
eines Herrschers vor, sondern agieren (so se-
hen sie es zumindest) nur für sich selbst.
Mitglieder des Bundes kommen aus allen
kulturschaffenden Rassen, allerdings sind be-
sonders Gnome gern gesehene Mitglieder, da
ihre natürliche Affinität zur magischen Domä-
ne eine große Hilfe für die Reisen darstellt.
Der Gönner
Es gibt eine Person, die die Weltspringer bei
ihren Unternehmungen unterstützt, die sich
selbst aber im Hintergrund hält. Die Mitglieder
des Bunds nennen diese Person »den Gönner«
oder »den Rauchgrauen Freund«. Langjährige
Mitglieder behaupten, der Gönner sei selbst
einmal ein Weltspringer gewesen, der es sich
nun nicht mehr erlauben kann, in Feenwelten
zu springen, der der Gruppe aber gewogen ge-
blieben ist und sie nun unterstützt.
Immer wieder gelangen auf mysteriösen
Wegen Informationen in den Besitz des Ge-
heimbunds, die von neuen, bisher unbe-
kannten Welten künden: Landkarten mit teil-
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 Ausgabe 18 • 2018
weise unverständlichen Symbolen, schwere
Folianten mit unklaren Hinweisen in alter-
tümlicher Sprache, wundersame Artefakte,
die Portale in wundersame Welten öffnen
können, wenn man herausfinden kann, wie
sie aktiviert werden. Manchmal gelangen
auch Briefe des Rauchgrauen Freunds in ei-
nen der Treffpunkte des Bundes, in denen er
konkrete Hinweise und Aufforderungen zum
Besuch bestimmter Welten gibt.
Auch wenn darüber nicht offen gesprochen
wird, gibt es eine stillschweigende Überein-
kunft, dass solche Aufträge des Gönners mit
höchster Priorität bearbeitet werden; denn
ohne das Geld des Freunds können selbst die
reichen Adeligen und Händlerskinder nicht
dauerhaft solch schwierige Vorhaben finan-
zieren. Liegt einmal kein solcher Auftrag vor,
suchen die Weltspringer sich ihr nächstes Ziel
selbst aus (ein Umstand, der teilweise zu den
jüngsten Veränderungen der Gemeinschaft
geführt hat; siehe unten).
Ein Weltsprung
Geht ein Teil der Vereinigung auf eine
Reise in eine Feenwelt, so bemüht sich die
Reisegruppe um Unauffälligkeit. Gleich-
zeitig steht durch die Unterstützung des
Gönners eine hervorragende Ausrüstung
zur Verfügung. Je nach den Anforde-
rungen (wenn überhaupt so viel bekannt
Die Weltspringer
ist) werden besondere Artefakte mitgeführt
oder Feenwesen aus anderen Welten über
Pakte verpflichtet, die in der jeweiligen Welt
mit ihren besonderen Eigenschaften helfen
können.
Ein Sprung hat – zumindest nach der tradi-
tionellen Satzung des Bundes – ein konkretes
Ziel, auf das diszipliniert hingearbeitet wird,
und nach dessen Erreichen unverzüglich der
Heimweg angetreten wird. Dies kann etwa
bedeuten, bestimmte Fakten über eine Fe-
enwelt zu beschaffen, mit ihren Bewohnern
bestimmte Nachrichten auszutauschen oder
mehr über weitere Portale in der bereisten
Feenwelt herauszufinden – vorrangig über
solche, die nicht ins Diesseits, sondern in wei-
tere Feenwelten (oder sogar an andere Orte?)
führen. Würde man langjährige Mitglieder
fragen, so würden sie die Vermutung bestäti-
gen, dass es eines der Ziele des Gönners zu
sein scheint, Informationen über die Verbin-
dungen zwischen den Feenwelten zusammen-
zutragen. Darauf deuten die Aufträge hin, in
denen man (wenn man lange genug aufmerk-
sam beobachtet) ein solches Muster erkennen
kann: Von den Weltspringern wurden im Lauf
ihrer Geschichte zwar nur ein oder zwei Dut-
zend Welten erkundet, aber sicherlich um die
hundert Übergänge zwischen ihnen, und noch
einige weitere Portale, von denen man bisher
nicht weiß, wohin sie führen.
Leider gibt es im Bestand des Bundes kein
systematisches Dokumentationssystem aller
Erkundungen, lediglich einzelne, nicht mit-
einander verbundene Aufzeichnungen. Der
Grund dafür ist, dass es angeblich Unglück
bringe, wenn die Informationen so festgehal-
ten werden, dass andere sie lesen können. An-
dere munkeln, der Rauchgraue Freund wolle
nicht, dass irgendjemand außer ihm die Ge-
samtheit der Informationen besitzt.
Zwist in der Gemeinschaft
In den letzten Jahren gab es eine allmäh-
liche Veränderung in der Gemeinschaft der
Weltspringer. Allmählich wurde das diszipli-
nierte, unauffällige Vorgehen im Dienste des
Gönners abgelöst von einer Wettkampfkultur,
in der plötzlich das oberste Ziel war, zu den
besten Springern zu gehören, die spektaku-
lärsten Welten zu bereisen und die waghal-
sigsten Portalübergänge zu passieren. Neu-
linge werden in den letzten Jahren erst nach
demütigenden Ritualen aufgenommen, und
eine Art Ältestenrat (wenn man bei gerade
erwachsen gewordenen Jünglingen von so
etwas sprechen kann) hat sich etabliert, der
relativ willkürlich in seinen Augen unwür-
dige Mitglieder ausschließt. Auch läuft die
Gemeinschaft Gefahr, durch die unvernünf-
tigen Sprünge von der Öffentlichkeit bemerkt
zu werden.
Noch hat sich der Gönner nicht wegen die-
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ser besorgniserregenden Entwicklung ein-
geschaltet, aber es kann sicherlich nicht in
seinem Sinne sein, dass dieser Zustand für
längere Zeit anhält.
Hintergründe für den
Spielleiter
Die Informationen, die bis zu diesem Punkt
gegeben wurden, lassen sich von einer Grup-
pe im Spiel allmählich beschaffen. Ab hier
erhalten Sie als Spielleiter weitere Hinweise
zu den selbst den Weltspringern unbekannten
Hintergründen und einige Ideen für Szenari-
en, in denen Sie die Weltspringer auftauchen
lassen können.
Wer ist der Rauchgraue Freund?
Beim Gönner handelt es sich nicht um ein
ehemaliges Mitglied des Geheimbunds, son-
dern um einen Menschen namens Ikhan
Apurio, der vor längerer Zeit nach einem
Überfall auf einem Mondpfad die verzwei-
felte Flucht durch mehrere Feenwelten
antreten musste, bis er in einer abgeschie-
denen, idyllischen Welt Zuflucht fand.
Seine Frau war bei diesem Überfall ent-
führt worden, und kaum hatte Ikhan eine
Die Weltspringer
sichere Basis gefunden, setzte er alles daran,
um sie wiederzufinden. Sein Gastgeber in der
Idylle (ein Feenfürst) bestärkte ihn darin, sein
Wissen um das Bereisen der Feenwelten dazu
zu nutzen, mehr über die Weltenübergänge
herauszufinden, um so irgendwann den Auf-
enthaltsort seiner Frau herauszufinden.
Nachdem Ikhan mit freundlicher Genehmi-
gung des Gastgebers einen Stützpunkt in der
Mitte der Idylle gebaut hatte (die er von nun an
Ikhanasia nannte), bereiste er viele Welten und
dokumentierte akribisch, was er über sie he-
rausfand. Und ganz allmählich veränderte sich
seine Hauptmotivation: Obwohl er seine Frau
immer noch schmerzlich vermisste, wurde die
Erforschung der Feenwelten zu seiner Lebens-
aufgabe, der er sich viele Jahre widmete.
Nachdem er dann zufällig drei aus Ultia
stammenden jungen Leuten bei einer Reise
durch eine Feenwelt voller giftiger Sümpfe
begegnete und feststellte, dass diese sich sehr
gut schlugen, entwickelte er den Plan, diese
Gruppe ohne deren Wissen in seinen Dienst
zu stellen, indem er ihre Reisen förderte und
ihnen Ratschläge und Hinweise zu weiteren
erforschbaren Welten gab. Nach und nach
entstand so der Bund der Weltspringer, deren
heutige Mitglieder völlig im Dunkeln tappen,
was den Gönner und seinen Ursprung angeht.
Ikhan hat so seit einigen Jahren einen steten
Zufluss von Informationen, die er mit Fund-
stücken aus von ihm bereisten Feenwelten
und den Erträgen einiger geschickter Pakte
finanziert. Seine Frau hat er immer noch nicht
finden können, jedoch bereiten die jüngsten
Entwicklungen in den Reihen der Weltsprin-
ger ihm allmählich Sorgen.
Gleichzeitig scheint sein Gastgeber, der ei-
gentliche Herr von Ikhanasia, auch irgendwie
seine Hände im Spiel zu haben, wenn es um
das Wissen über fremde Feenwelten geht. Ver-
folgt er seinen eigenen, geheimen Plan und
benutzt Ikhan als Spielstein, so wie es Ikhan
mit den Weltspringern tut?
Szenarioideen
■ Eine Adelige beauftragt die Abenteurer,
einen Angriff auf ihren heranwachsenden
Sohn zu untersuchen. Dieser sei nachts auf
dem Heimweg von einer Taverne verprügelt
worden – vermutlich von seltsamen Freun-
den, mit denen er sich in letzter Zeit umgibt.
Jedoch tauchen schnell Ungereimtheiten an
dieser Geschichte auf, vielleicht seltsame
magische Effekte, die sich nicht durch eine
profane Auseinandersetzung nach einigen
Humpen Bier erklären lassen. Irgendwann
stoßen die Abenteurer auf die Weltspringer
als eine mögliche Erklärung für das Ge-
schehnis – aber was ist wirklich geschehen?
War es ein bösartiges Aufnahmeritual oder
ein misslungener Sprung? Fest steht nur:
Mutter darf nicht die Wahrheit erfahren!
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■ B
 ei einer Reise auf einem der Mondpfade
werden die Abenteurer Zeugen, wie sich
ein Teil der Reisegruppe davonzustehlen
versucht und offensichtlich unvernünftige
Dinge plant. Je nach Gesinnung könnte die
Gruppe neugierig sein oder die Fehlgänger
wieder auf den Weg der Vernunft führen
wollen. Wie auch immer: Durch eine Ver-
kettung von unglücklichen Umständen ge-
raten auch die Abenteurer in die benach-
barte, weitaus gefährlichere Feenwelt, zu
der die Weltspringer soeben ein verbor-
genes Portal aufgestoßen haben. Sollen sie
sich offenbaren und sich von den Fremden
helfen lassen? Oder wollen sie auf eigene
Faust nach Hause gelangen?
■ Eine junge Albin tritt verzweifelt an die
Abenteurer heran und offenbart, dass sie
etwas sehr Unvernünftiges getan hat. Sie
ist mit ihrem Geliebten in eine Feenwelt
gereist (dass beide Weltspringer sind, ver-
schweigt sie), musste diesen dann aber dort
zurücklassen – in der Gefangenschaft der
Weltherrscherin oder in einer tückischen
Falle, oder vielleicht hat sie ihn auch nur
wegen der verwirrenden Beschaffenheit
der Welt aus den Augen verloren und
konnte ihn nicht wiederfinden. Wenn die
Abenteurer sich zur Hilfe bereit erklären
und den verlorenen Geliebten finden,
wird dieser deutlich geschwätziger sein
Die Weltspringer
als die Albin und wird den Abenteurern ge-
nug Informationen über den Geheimbund
liefern, dass diese – einmal neugierig ge-
worden – sich diese Vereinigung genauer
ansehen können.
■E
 ine zwielichtige Gestalt benötigt eine ge-
wisse Sache aus einer Feenwelt, und die
Abenteurer sollen diese Sache gegen eine
fürstliche Belohnung beschaffen. Die Ge-
stalt gibt ihnen den Hinweis, dass sie einer
bestimmten Reisegruppe in die gewünschte
Welt folgen können, deren genaue Reiserou-
te er ebenfalls nennen kann. Sie sollen sich
nur nicht erwischen lassen! Aber wollen die
Abenteurer sich für den schnöden Mammon
in ungewisse Gefahren in fremden Welten
begeben, aus denen sie allein vielleicht gar
nicht mehr herausfinden? Wäre es nicht
sinnvoller, sich mit dieser Reisegruppe zu-
sammenzutun?
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 Ausgabe 18 • 2018
Unter der Flagge Sansibars –
Die Wissmann-Truppe in Ostafrika
von Dennis Koselowsky
„Ich bin nicht der kaiserliche Hofkriegsrat in
Wien, und Sie sind tausende von Meilen entfernt;
stehen Sie auf eigenen Füßen. Ich gebe Ihnen nur
immer wieder den Auftrag: Siegen Sie!“ – Reichs-
kanzler Otto von Bismarck an Reichskommis-
sar Hermann von Wissmann
Vorgeschichte und
Hintergrund
Hauptmann und Reichskommissar Hermann
von Wissmann leitet seit 1888 eine Schutztrup-
pe, die in Ostafrika auf dem Festland gegen-
über von Sansibar operiert. Eine bewaffnete
Kolonialtruppe wurde nötig, um deutsche Inte-
ressen und Einflussgebiete der Deutsch-Ostafri-
kanischen Gesellschaft (DOAG) zu schützen,
die seit 1885 in Ostafrika unter kaiserlichem
Schutzbrief eine Präsenz hat. Gleichzeitig
soll sie dem Entsatz des Deutschen Edu-
ard Schnitzer (auch Emin Pascha) dienen,
der als Gouverneur der anglo-ägyptischen
Provinz Äquatoria seit dem erfolgreichen
Die Wissmann-Truppe
Aufstand der Mahdisten im Sudan abgeschnit-
ten wurde und in einer ausweglosen Lage
scheint. Diverse Expeditionen, u. a. Morgan St-
anley in belgischen Diensten, werden geplant
oder befinden sich auf dem Weg zu Schnitzers
Außenposten, um ihn zu retten.
Die DOAG hat seit Ende 1888 die Kontrolle
über ihre vertraglich verbrieften Hoheitsrechte
in Ostafrika verloren, da sich der Küstenbe-
reich beginnend in Pangani in offenem Aufruhr
befindet. Das Hissen der DOAG-Flagge neben
der des Sultans soll einer der Auslöser gewesen
sein. Zu zahlreichen Agenten ist jeglicher Kon-
takt abgerissen. Nur noch Bagamoyo und Dar
es Salaam sind in fester Hand der DOAG. Die
renommierten Forscher Hans Meyer und Oscar
Baumann sind in feindliche Hände geraten.
Sultan Bana Heri und Buschiri bin Salim sind
die wichtigsten Identifikationsfiguren des Wi-
derstandes gegen die DOAG und ihren Herr-
schaftsanspruch. Omanische Araber, Afrikaner
und suahelisprachige Schirazi (auch Mbwera)
wollen die DOAG mit allen Mitteln wieder ver-
treiben. Die Wissmann-Truppe soll die Sicher-
heit und Ordnung in dem fraglichen Küsten-
abschnitt wieder herstellen und gleichzeitig in
Zusammenarbeit mit der kaiserlichen Marine
unter Konteradmiral Karl August Deinhard der
Sklaverei in der Region Einhalt gebieten.
Zwei Antisklaverei-Komitees und jetzt auch
die Zentrumspartei unterstützen die Aktionen
des Deutschen Reiches in Afrika, um „Kultur
und Gesittung nach Afrika zu tragen“, wie es
in einer Thronrede des Kaisers hieß. Mit Hil-
fe der Briten unter Admiral Sir Edmund Robert
Fremantle liegt die gesamte Region unter einer
Seeblockade, die die Sklavenaus- und Kriegs-
materialeinfuhr verhindern soll. Der jetzige
Sultan von Sansibar Chalifa ibn Said unter-
stützt diese Bemühungen ausdrücklich.
Kolonialpolitische und abolitionistische An-
sprüche der Großmächte vermengen sich vor
Ostafrika zu einer mächtigen Triebfeder. Briga-
degeneral und Commander-in-Chief William
Lloyd Matthews leitet die europäisch geformte
Armee Sansibars und unterbindet Sklavenhan-
del im Landesinneren. Den deutschen Macht-
zuwachs konnte er bisher nicht verhindern.
Seine Armee besteht aus Arabern, Persern und
Afrikanern und er verfügt über 1.300 Mann mit
modernen britischen Gewehren.
Von Wissmann untersteht dem direkten
Kommando des Reichskanzlers Bismarck und
hat aufgrund seiner Kommandoführung schon
mehrfach Kritik einstecken müssen. Das gel-
tende Kriegsrecht gestattet ihm weitgehende
Befugnisse und ein hartes Vorgehen gegen
Aufrührer und vermeintliche Sklavenhändler.
Auch der deutsche Generalkonsul auf Sansibar,
Gustav Michahelles, ist einer seiner Kritiker.
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 Ausgabe 18 • 2018 Die Wissmann-Truppe

Ferner gerät er regelmäßig mit Konteradmiral Deinhard aneinander, da es Kompetenzstreitig-

keiten bei gemeinsam geführten Landeoperationen zwischen den beiden gibt. Bismarck hat ihm
untersagt die deutsche Kriegsflagge zu verwenden, so dass nun alles unter dem Banner Sansibars
geschehen muss. Unter dem Eindruck eines kaiserlichen Kreuzergeschwaders, angeleitet von der
SMS Leipzig, hat der vormalige Sultan von Sansibar Barghasch ibn Said sein festländisches Ein-
flussgebiet in einem Küsten- und Zollvertrag an die DOAG verpachtet und deren weitere Ge-
bietserwerbungen zuvor anerkannt. Von Wissmann muss nunmehr mit beurlaubten deutschen
Soldaten und afrikanischen Askaris die Ansprüche und Investitionen der DOAG verteidigen. Hier
spielen auch deutsche Befürchtungen eine Rolle, dass Großbritannien (z. B. die Imperial British
East Africa Company bei Mombasa) und Portugal (Portugiesisch-Ostafrika) dem Reich zuvor kom-
men und ihre Interessengebiete auf Kosten deutscher Ambitionen erweitern könnten.

Zusammensetzung der
Wissmann-Truppe
Das Führungspersonal wird aus 61 beurlaubten deutsche Offizieren und Unteroffizieren gebildet.
Diese wurden kurzfristig angeworben und über Aden eingeschifft. Ein Sanitätsdetachement und
Beamte sind ebenfalls vor Ort. Weitere ärztliche Versorgung gibt es auf den kaiserlichen Schiffen
vor der Küste Sansibars. Dazu kommen Versorger, Zahlmeister, Feuerwerker und Waffenmeister.
In Aden und Alexandria wurden 40 somalische Matrosen und 600 sudanesische Infanteristen aus
zuvor aufgelösten anglo-ägyptischen Regimentern angeworben.
Die Sudanesen waren für den Khediven nach deutschem Muster ausgebildet worden. Die Fa-
milien der Soldaten waren ebenfalls mit an Bord. Zu den Angeworbenen zählen auch einige
ägyptisch-osmanische Offiziere, unter ihnen Griechen und Armenier. In Portugiesisch-Ostaf-
rika wurden noch einmal 100 Zulus bzw. Ngoni, verpflichtet, die durch viel Kampfeseifer aber
wenig Disziplin auffallen.
Die Marine hat zusätzlich auf ihren Fregatten Marineinfanteristen an Bord, um auszuhel-
fen. Ehemalige Askaris der DOAG und bantusprachige Wanyamwezi wurden mit übernom-
men und verfügen über ausgezeichnete Sprach- und Ortskenntnisse. Eine kleine osmanische
„Kriegsbilder aus dem Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika“ von Hugold von Behr, F.A. Brockhaus, Leipzig 1891 9
Der Urheber dieses Werks, Rudolf Hellgrewe (1860–1935), ist 1935 gestorben; es ist daher gemeinfrei:
 Ausgabe 18 • 2018
Abteilung stellt die Feldgendarmerie und sorgt
für Disziplin. Unterschiedlicher Sold unter den
Askaris führt immer wieder zu blutigen Strei-
tigkeiten.
Ausrüstung und Ausstattung
Als Truppentransporter dienen fünf Dampf-
schiffe (u. a. die Martha, Vulkan und München),
die unter deutscher Handelsflagge laufen. An
persönlicher Bewaffnung haben die Soldaten
veraltete Mauser M71-Gewehre erhalten. Über
Maschinengewehre vom Typ Maxim verfügt
nur die Marine. Es stehen leichte Feldgeschütze
zur Verfügung (4,7cm Krupp-Schnellfeuerka-
nonen). Soldaten der Truppe erhalten ein Rei-
segeld von 1.500 Mark und einen mtl. Sold von
500 Mark.
Ränge in der Wissmann-Truppe
für Askaris
Ombascha (Gefreiter), Schausch (Unteroffi-
zier), Betschausch (Sergeant, Unterfeldwebel),
Sol (Feldwebel) und Effendi (Offizier)
Weitere Mitglieder der
Wissmann-Truppe
Die Truppe wurde durch versprengte
DOAG-Agenten, wie Emil von Zelewski,
verstärkt. Von Zelewski ist der Stations-
Die Wissmann-Truppe
leiter von Bagamoyo und hat den Rang eines
Premierleutnants. Hans von Ramsay ist Sekon-
deleutnant und ebenfalls Kolonialoffizier mit
Afrikaerfahrung. Er war zuvor bei der DOAG
tätig und dann als eigenständiger Pflanzer in
Witu beheimatet. Weitere Offiziere der Trup-
pe mit Ortskenntnis sind Frhr. Karl von Gra-
venreuth, Eugen Krenzler, Frhr. Ernst Albrecht
von Eberstein, Dr. Schmidt und Rochus Schmidt.
Der Afrikaforscher Eugen Wolf ist der kauf-
männische Berater der Truppe. Leutnant End
leitet eine Kerntruppe, die aus deutschen Un-
teroffizieren besteht. Ein Übersetzer und Tau-
sendsassa von den Komoren, namens Ali, hat
sich als unentbehrlich bei der Truppe gezeigt.
Er spricht die lokalen Sprachen und dazu Eng-
lisch und Französisch. Die Kolonialtruppe
wird von zahlreichen Dolmetschern begleitet,
um die vielen Kontingente zu verstehen. Für
die Sudanesen, die aber auch Französisch und
Deutsch verstehen, ist Arabisch vonnöten, für
die Zulus übersetzt der Portugiese José in ihrer
Sprache, wobei nur von Wissmann und einige
Leutnants Portugiesisch verstehen, für die So-
malis wird auf Somali übersetzt, Suaheli und
andere Bantusprachen können viele der deut-
schen Forscher und DOAG-Agenten und dane-
ben wird Osmanisch und Griechisch gespro-
chen. Korvettenkapitän Hirschberg führt stets
das Marinekorps auf Landungsmission. Das
medizinische Personal wird von Stabsarzt Dr.
Schmelzkopf angeleitet, der selbst im ersten Ge-
fecht einen Prellschuss erhielt. Die Schwestern
Auguste Herzer und Antonie Bäumlein organi-
sieren zusammen mit Dr. Kohlstock das Lazarett
Bagamoyos. Dysenterie und Schlaflosigkeit im
tropischen Klima sind die Haupterkrankungen
Ostafrikas; viele Soldaten schlucken Morphium.
Feuerkampf und Fortbewegung
Einige Offiziere sind beritten. Daneben gibt es
keine zusätzlichen Zugpferde für die Artillerie.
Diesen wären auch nicht von Nutzen, da es nur
schmale Fußwege gibt. Einheimische Trainsol-
daten müssen die Geschütze per Hand ziehen.
Die tropische Sonne sticht und das feuchtheiße
Klima zermürbt den Marschierenden. Die Sei-
tensicherung ist auf dem Marsch nur schwer-
lich möglich, da dichter Bewuchs die Sicherung
behindert. Es gibt viel üppiges Grün, Busch-
werk, Kokospalmen, Bananen- und Mangobäu-
me und Ananaspflanzen. Teilweise gibt es Sa-
vanne und kultivierte Maniok- und Maisfelder,
die schneller durchschritten werden können.
Leichtes Hügelland ist auch vorhanden. Durch
die oftmals dichte Vegetation kann der Feuer-
kampf oft erst auf 300m eröffnet werden. Nach
einem einleitenden Feuer durch die Schüt-
zen und Begleitartillerie schließt sich ein mit
Schwung vorgetragener Bajonettangriff an.
Im Gefecht als hinderlich gelten die strahlend
weißen Kolonialuniformen der Deutschen, die
vorzügliche Ziele abgeben.
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 Ausgabe 18 • 2018
Das Auge der Zeit
von Mháire Stritter,
mit Hilfe von Nicolas Mendrek
Dieses Abenteuer ist für ein Let’s Play auf
Orkenspalter TV geschrieben worden. Diese
ausführliche Version als spielbares Abenteu-
er wurde dank der Patreons von Orkenspalter
TV freigeschalten und für sie erstellt und auf-
bereitet. Viel Spaß in der Zeitschleife!
Kurzzusammenfassung
Die Charaktere werden mitten in ein
Zeitreiseabenteuer geworfen: Nach dem Ab-
sturz eines „Sterns“ kommt eine mysteriöse
Frau namens Iya auf die Helden zu und be-
hauptet, sie seien ohne es zu wissen in einer
Zeitschleife gefangen, die um eine nahe Klave
(Eine Forschungseinrichtung und zugleich ein
Dorf in der Ferne, also dem dünner besiedel-
ten Bereich der „Zivilisation“ des im Grund-
buch beschriebenen Bereichs der Welt von
Numenera) zentriert ist. Mittels eines Arte-
fakts dieser Frau können sie sich ab sofort
an alles erinnern, was in der Zeitschleife
passiert und so gemeinsam mit ihr ver-
suchen, die Anomalie zu beenden. Alle
ca. 60 Minuten werden sie wieder in der
Zeit zurückgeworfen, während gleich-
Das Auge der Zeit
zeitig eine KI aus dem Orbit versucht, eine
„Anomalie“ zu eliminieren – und das ganze
betroffene Dorf gleich mit. Alle Stunde ver-
geht es in einer Explosion, wenn ein Satellit
darin einschlägt. Die Spieler können für Iya
ein Artefakt bergen, mit dem sie die von ihr
selbst geschaffene Zeitschleife durchbrechen
will, doch das verhindert letztlich nicht den
Untergang des Dorfes, sondern sorgt nur da-
für, dass die Zeit stehen bleibt und die SCs mit
der KI verhandeln können. Ihre Ermittlungen
ergeben, dass eine temporale Anomalie, die
unter dem Dorf gefunden wurde, und die Iya
in ihrer Brust trägt, um ihren Alterungspro-
zess aufzuheben, der Grund ist, warum die KI
die Klave vernichten will. Die SCs müssen in
der Zeit zu einem Punkt vor Einsetzen der An-
omalie in Iyas Körper zurückreisen und ver-
hindern, dass die Anomalie benutzt wird.
Wo soll das Abenteuer spielen?
Der Schauplatz des Abenteuers ist egal, es
kann überall verortet werden, idealerwei-
se aber in der Ferne oder in einer eher dünn
besiedelten Zone der Heimfeste. In unserem
Let’s Play fand es in der Ferne nahe der Zün-
gelnden Felder, westlich der Uhr von Kala,
statt.
Absturz des Satelliten –
Einstieg ins Abenteuer
Eines Morgens, als die Charaktere gera-
de ihr Lager zusammenpacken, sehen sie am
Himmel plötzlich eine Flammenspur. Hinter
einem nahen Hügel schlägt ein abstürzender
Himmelskörper ein. Die Abenteurer spüren
deutlich eine Druckwelle und sehen kurz da-
nach eine Rauchwolke aufsteigen. Eine selt-
same, zuckende Energie liegt in der Luft.
Charaktere mit Wissen über die Numenera
können vermuten (eine Probe mit Schwierig-
keit 3), dass ein Satellit aus dem Orbit – ein
künstlicher Stern am Himmel, der Teil der Da-
tasphäre ist - abgestürzt sein kann. Es kann
gut sein, dass im Wrack des Konstrukts seltene
Numenera zu finden sind, was eine Motivati-
on sein kann, sich die Sache näher anzusehen.
Die Charaktere müssen ca. eine halbe Stunde
marschieren, um die Hügelkette zu überwin-
den, sehen dann aber hinter dieser keinen Ein-
schlagkrater sondern eine kleine Siedlung. So-
bald sie diese erblicken, nähert sich vom Dorf
aus auch schon eine Frau mittleren Alters.
11
 Ausgabe 18 • 2018
Erste Begegnung
mit Iya
Die Frau hält zielsicher au die Helden zu,
schwenkt mehrere Phiolen und ruft:
„Ich glaube, ich habe die Lösung für das
erste Problem gefunden!“
Die Frau kommt näher und drückt jedem der
Charaktere eine kleine Phiole in die Hand, in
der eine blau leuchtende Flüssigkeit mit win-
zigen Kristallkörpern hin und her wabert. Die
Abenteurer sind vermutlich irritiert. Dann
fährt die Dame (ihr Name ist Iya) fort:
„Ich kenne euch schon und ich kann es euch
beweisen.“
Sie plaudert ungefragt über jeden der Cha-
raktere ein privates Detail aus, dass dieser nur
engen Vertrauten mitgeteilt hat. Sollte es zu
den Charakteren noch kein solches Detail ge-
ben, etwa weil dies eure erste Sitzung ist, kann
die SL einfach etwas Harmloses erfinden, das
keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat
(„deine Schwester heißt so und so und ihre
Augen sind unterschiedlich farbig“, „Deine
Haarfarbe ist gar nicht echt!“, „Mindestens
einmal im Monat betrinkst du dich, wenn
dir klar wird, dass dich keiner mag.“ ) oder
ihr habt vorher ein paar solche Dinge un-
ter vier Augen abgesprochen. Sie fährt
fort:
Das Auge der Zeit
„Das nächste Mal könnt ihr euch erinnern,
wenn ihr das hier einatmet.“ Sie zeigt auf die
Phiolen. „Das letzte Mal habt ihr mir gesagt,
dass ihr das wollt. Wir haben lange an dieser
Lösung gearbeitet.“
Die Charaktere werden wahrscheinlich Fra-
gen haben. Hier sind mögliche Antworten.
• Was geht hier vor? – Wir sind alle in ei-
ner Zeitschleife gefangen und wir arbeiten
schon seit einer Weile daran, aus ihr auszu-
brechen. Alle 60 Minuten springt die Zeit
wieder zurück. Ich bin die einzige, die sich
daran erinnern kann. Ihr seid zufällig in den
Einflussbereich der Verschiebung gelaufen
und wolltet mir helfen, das Problem zu be-
heben.
• Wer seid ihr eigentlich? – Ich bin eine Ae-
onpriesterin und Forscherin und nicht nur
Mutter vieler Angehöriger, sondern auch
Anführerin dieser Klave.
• Wie oft ist das bereits passiert? – Etwa 20
Mal bei der ersten Begegnung.
• Welches Datum haben wir denn? – Das Da-
tum hat sich nicht verändert, jedoch sind seit
dem Morgen für die Charaktere theoretisch
bereits über 120 Stunden vergangen, was sie
jedoch nicht bemerkt haben.
• Was ist genau in der Phiole? – Es sind Nano-
geister, die mit temporaler Energie aufgela-
den sind. Sie werden euch ermöglichen, euch
zu erinnern.
• S ind wir die einzigen, die sich dann erinnern
werden und warum? - Die Phiolen funktio-
nieren bei den anderen im Dorf nicht, sie wa-
ren zu nahe am Epizentrum der Anomalie.
Bei den Charakteren kann es jedoch funkti-
onieren, da sie erst nachträglich dazukamen.
•W  arum seid ihr nicht betroffen? – Sie knöpft
ein wenig ihr Hemd auf und zeigt ein Ar-
tefakt, das in ihr Brustbein eingelassen ist.
Es leuchtet ähnlich blau wie die Phiolen. Sie
erklärt, dass sie sich von Anfang an erinnern
konnte (soweit sie weiß), da sie dieses Arte-
fakt trägt, an dem sie schon lange geforscht
und gearbeitet hat.
•W  as ist mit dem Meteoriten/Satelliten/Ding
aus dem All passiert? – Der ist noch nicht
auf das Dorf gestürzt. Das wird noch passie-
ren. Die Zeitschleife endet jedes Mal damit.
•A  ber wir haben doch gesehen, wie das Ding
abgestürzt ist!? – Nein, das wird erst passie-
ren. Ihr seid jetzt in der Zeit davor.
•W  as ist das für ein Dorf? – In der Klave for-
schen sie und ihre Kollegen an temporalen
Effekten. Die Klave wurde erreichtet, weil
dort eine entsprechende Anlage aus einer
der vergangenen Welten gefunden wurde.
Dort wurde bereits früher an temporalen
Anomalien geforscht.
•W  ie viel Zeit vergeht in jeder Schleife? –
Nicht ganz eine Stunde.
•W  ie viele Wiederholungen, bis die Schleife
in sich zusammenbricht? – Das ist unklar,
12
 Ausgabe 18 • 2018
aber keine weiteren zwanzig mehr, so viel
ist sicher.
• Wenn wir die Zeitschleife beenden, wird
das Dorf dann nicht von dem Stein aus dem
All vernichtet? – Ja, es geht darum, die Kla-
ve zu evakuieren, bevor dies geschieht. Ich
habe das direkt zu Anfang versucht, aber je-
des Mal sprang die Zeit wieder eine Stunde
zurück und wir sind in der letzten Stunde
vor dem Aufprall gefangen. Wir müssen die
Schleife durchbrechen – mit genug Puffer,
um alle aus dem Dorf zu schaffen.
• Die Charaktere geben einen dummen/lu-
stigen Spruch von sich – „Das letzte Mal, als
ihr das gesagt habt, ist er/sie (zeigt auf einen
der SCs) ziemlich hässlich gestorben.“ (Auf
Details kann sie nicht eingehen)
• Wird Iya mit dem konfrontiert, was ihr Sohn
über sie erzählt (erst später möglich) – Sie
kann sich nicht vorstellen, dass es einen Zu-
sammenhang zwischen ihrer Operation und
der Zeitschleife gibt und solange die SCs un-
ter Zeitdruck stehen, geht sie nicht weiter
darauf ein.
Sie berichtet weiter, dass sie das Artefakt
früh am Morgen eingesetzt bekommen
hat. Dann kam es zu dem Absturz. Sie
glaubt, dass sie beim Versuch, diesen zu
verhindern, die Zeitschleife erzeugt hat.
Sie hat bereits die ersten Risse in diesem
geschlossenen Kreislauf erkannt und
Das Auge der Zeit
glaubt, dass die Schleife bald in sich zusam-
menbrechen wird, was aber damit verbunden
ist, dass die Klave und damit all ihre Verwand-
ten von dem Meteor vernichtet werden. Die
Charaktere haben sich angeblich bereit er-
klärt, ihr zu helfen, die Schleife zu durchbre-
chen und das Dorf zu evakuieren.
Der Plan ist folgender: Die Charaktere sollen
helfen, eine zweite, mächtigere Anomalie (die
derjenigen ähnelt, die Iya in der Brust trägt)
aus den unterirdischen Labors zu holen. Diese
soll in einen Apparat eingesetzt werden, den
Iya erarbeitet hat. Wird dieser dann in Betrieb
genommen, sollte er die Zeitschleife aufheben
und alle wieder zu etwas mehr als einer Stun-
de vor den Einsturz versetzen. Dann müssen
alle die Klave verlassen.
Eigentlich ist es nicht gefährlich, in die La-
bors einzudringen und das Artefakt zu holen,
aber inzwischen sind Risse im Raum-Zeit-Kon-
tinuum entstanden und „Dinge“ könnten dort
erscheinen.
Wenn die Charaktere die Phiolen
einatmen/sich weigern.
„Es kribbelt ein wenig, es riecht stark nach
Minze, aber ansonsten spürt ihr keinen wei-
teren Effekt“. Ab jetzt können die SCs sich
an alles erinnern, was in der Folge passiert.
Das ist natürlich das, was passieren muss. An-
Iya
• Aufrechter Gang, scharfe helle Augen, pragmatische
Kleidung und Frisur
• Spricht sehr schnell, da immer unter Zeitdruck
• Seltsam blaues Artefakt in der Brust (Brust (Analyse
über Wissen zu Numenera möglich, Schwierigkeit 5:
Eine stabile und starke Zeit-Anomalie die die Rich-
tung und den Fluss von Zeit verändern und sogar
umkehren kann, steter hoher Energieausstoß, offen-
bar um zugleich die Schleife aufrecht und Iyas Alter
niedrig zu halten)
• Ca. Mitte 40
dernfalls wiederholt sich die Szene im näch-
sten Durchlauf und die Spieler müssen leider
entweder so tun, als hätten sie alles verges-
sen, was sie dazwischen erlebt haben – oder
du kannst bei einer Verweigerung auch direkt
wieder an den Anfang der nächsten Schleife
springen und Iya etwas genervter auftreten
lassen als zuvor, um zu simulieren, dass zwar
Dinge passiert sind, aber die Spieler sich nicht
daran erinnern.
Wenn die Charaktere mit Iya
in die Klave kommen
Sobald die Gruppe das Dorf erreicht, wird Iya
von ihrer Familie und ihren Kollegen begrüßt.
Sie sind verwirrt darüber, dass Iya die Klave so
eilig verlassen hat und fragen nach einer Er-
klärung, aber Iya vertröstet sie auf später.
13
 Ausgabe 18 • 2018
Regeln der Zeitschleife
• Alle Stunde springt die Zeit wieder zurück, kurz be-
vor der Meteorit einschlägt.
• Die Charaktere landen immer an dem Ort, von dem
aus sie den Absturz des Satelliten gesehen haben.
• Die Risse im Raum-Zeit-Kontinuum verstärken sich
mit jedem Durchgang – diese zeigen sich als flim-
mernde Bilder in der Luft, die teils denselben Ort,
nur zu einer anderen Zeit (bei Nacht/Regen, ver-
sengt nach Einschlag des Satelliten) oder gar andere
Orte in der Nähe.
• Das heißt:
• Die Spieler haben 10 Durchgänge Zeit, bevor die
Schleife von alleine in sich einstürzt und sie vom
Meteoriten erschlagen werden.
• Du kannst eine echte Stoppuhr benutzen, um den
Zeitdruck darzustellen, diese sollte aber nur maxi-
mal 25 Minuten lang laufen, bevor die Schleife neu
beginnt, da Ingame-Ereignisse wie Laufwege weg-
fallen.
• Iya wird immer genervter und zum Ende hin sogar
panisch, weil ihre ganze Familie und Arbeit bedroht
sind …
• Bei Neubeginn der Zeitschleife sind alle verlorenen
Punkte und benutzten Cypher wieder da. Erfah-
rungspunkte bleiben.
Sie führt die Gruppe zu einem weißen
Kuppelhaus im Dorfzentrum, das Haupt-
gebäude, das zugleich auch ihre Wohn-
statt und ihr Labor ist.
Das Auge der Zeit
Begegnung mit Iyas Sohn
Iyas Sohn Tirel wird irgendwann (ab dem
zweiten oder dritten Durchgang) auf die SCs
zukommen, um sich darüber zu beschweren,
dass sie seine kranke und geschwächte Mutter
offenbar zu sehr beanspruchen. Das sollte spä-
testens im dritten Durchgang passieren.
Ein Mann von etwa 50 Jahren kommt mit
wütender Miene auf euch zu. „Was habt ihr
mit meiner Mutter zu schaffen? Wir haben ihr
eben erst die Anomalie eingesetzt und sie ver-
jüngt. Sie ist in keinem Zustand, um hier wild
durch die Gegend zu springen.“
Iyas Klave
• Das Dorf besteht aus ca. 20 runden, kuppelförmigen
weißen Gebäuden, die alle sowohl als Wohn- als
auch als Arbeitsräume dienen.
• Iyas eigenes Haus ist das Hauptgebäude und ihr La-
bor.
• Die meisten Einwohner sind mit Iya verwandt oder
wurden von ihr persönlich ausgewählt.
• Unter anderem leben hier Iyas drei Kinder: Tirel (m),
Ayoun (w), Eski (w)
• Von ihren elf Enkeln sind die ältesten und schon er-
wachsenen Kamru (m), Naskel (m), Amiri (w) und
Yoln (m)
• Alle tragen pragmatische Kleidung und nicht die Ro-
ben vieler Aeonpriester. Alle zeigen großen Respekt
gegenüber Iya und behandeln sie, ob tatsächlich
verwandt oder nicht, wie eine geliebte Mutter oder
Großmuter.
Iyas Sohn ist vor allem verwirrt und kann
die folgenden Informationen vermitteln:
• Iya ist eigentlich sehr alt. Ihr wurde gera-
de eine temporale Anomalie aus der Anlage
unter der Klave eingesetzt, um sie zu verjün-
gen. Das war die einzige Chance, sie vor dem
nahenden Tod zu retten.
• Sie selbst hat an dieser Technik geforscht,
bisher wurde sie nie eingesetzt.
• Seine Mutter braucht Ruhe, die SCs sollen sie
nicht belasten.
Sollte für die SCs zu früh alles zu glatt gehen,
kannst du Iyas Sohn jederzeit als Hindernis
aufbauen. Letztlich müssen die SCs gegen ihn
in seine Form als Dimensionale Larve kämp-
fen, zu der die Nähe der Anomalien ihn mit
der Zeit macht. Dies bietet sich idealerweise
an, wenn der erste Durchgang zu gelingen
scheint und alles bislang sehr glatt gelaufen
ist. Seine Attacke kann dann zu der Verzöge-
rung führen, die zum Fehlschlag und Rückset-
zen zum Anfang der Zeitschleife führt.
Gegner: Dimensionale Larven
Wesen, die sich zu lange in der Nähe von
zeitlichen Anomalien aufhalten, laufen Ge-
fahr, sich in Dimensionale Larven zu ver-
wandeln. Diese armen Kreaturen spalten sich
in verschiedene Versionen ihrer selbst auf
und handeln irrational und aggressiv, wäh-
14
 Ausgabe 18 • 2018
rend weiter Echos ihres normalen Verhaltens
durchdringen. Die Dorfbewohner laufen al-
lesamt Gefahr, sich zu verwandeln, während
Iya durch die ihr eingesetzte Anomalie ge-
schützt ist. Das sollte auch für die SCs gelten,
wobei du natürlich entscheiden kannst, dass
die eingeatmete Substanz aus der Phiole sie
nur teilweise vor dem Effekt schützt. Wenn du
also gemein sein möchtest und die Spieler zu
gut vorankommen, kann sich auch einer der
Charaktere verwandeln. Dann sollten die an-
deren SCs aber zusehen, die Zeitschleife neu
zu triggern. Wird die Zeit zurückgesetzt, sind
die Dimensionalen Larven verschwunden.
Sollten die SCs Iya die Anomalie aus der un-
terirdischen Anlage übergeben, kann ihr Sohn
sich in eine Larve verwandeln und die Spieler
angreifen.
Dimensionale Larve 5 (15)
Gesundheit: 15 Zugefügter Schaden: 3
Rüstung: 2 Soziale Interaktion als
Stufe 1
Dimensionale Larven bestehen aus sich überla-
gernden Versionen einer einzelnen Person und
können so von einer Runde zur nächsten ihre
Bewaffnung und Taktik ändern.
Kann sich als Aktion an einen beliebigen Ort im
Sichtfeld teleportieren.
Das Auge der Zeit
Wenn die Charaktere das
Hauptgebäude betreten
Der Gruppe bietet sich folgender Anblick:
Innen ist das Haus gänzlich in weiß gehalten
und sehr pragmatisch eingerichtet. Die mei-
sten Gegenstände hier scheinen direkt aus
dem Boden zu wachsen. In die Kuppelwän-
de sind durchsichtige Blasen eingelassen, die
Licht ins Innere lassen. Überall liegen Werk-
zeuge und geschliffene Kristalle herum, ma-
gische bzw. technische Gerätschaften, mit de-
nen die Charaktere auf den ersten Blick nichts
anfangen können.
Das Gebäude ist in mehrere Räume einge-
teilt, die wegen der Kuppelform seltsam ge-
schnitten sind. In einem der Räume führt eine
mit einem Geländer umfasste Luke tiefer in
die Erde. Daneben steht eine kompliziert wir-
kende Apparatur, an der offenbar gerade gear-
beitet wird, Werkzeug liegt daneben und die
Innereien des Mechanismus quellen heraus.
Wenn Iya bei den Charakteren ist, erklärt
sie, dass dies der Apparat ist, an dem sie ge-
rade arbeitet und der die Zeitschleife auflösen
soll. Für diesen Apparat benötigt sie noch das
erwähnte Artefakt aus dem Keller, das die SCs
besorgen sollen. Für genauere Erklärungen ist
keine Zeit.
Iya erklärt den Charakteren, dass sie in den
Keller hinabsteigen müssen, um die Anomalie
zu bergen, die in die Maschine eingesetzt wer-
den muss. Wenn man sie nur mit dem bloßen
Auge betrachtet, sieht sie aus wie ein blaues
Leuchten um ein leeres Zentrum. Die Anoma-
lien werden in Behältern aufbewahrt, die die
Formen von Mehrfachhelices haben und aus
Kristall bestehen. Die SCs sollen dem Gang im
Keller folgen und bei der zweiten Kreuzung
rechts abbiegen. Dort sollen sie einen Raum
vorfinden, in dem sich mehrere Anomalien
befinden. „Ihr müsst sie erst unten loskoppeln
und dann oben, ansonsten könnte es einen
unangenehmen Effekt geben“.
Wiederholungen der Zeitschleife
und Abkürzungen
Im zweiten Durchgang ist Iya erleichtert,
dass ihre Phiolen gewirkt haben. Die SCs und
Iya müssen sich nicht mit weiterer Exposition
aufhalten sondern können direkt zur Unter-
irdischen Anlage reisen, um die Anomalie zu
holen. Die NSCs in der Klave reagieren natür-
lich genauso auf Iya und die SCs wie beim er-
sten Durchgang. Im zweiten Durchgang wer-
den bereits mehr Risse im Raum-Zeit-Gefüge
deutlich.
In weiteren Durchgängen kannst du den Ab-
lauf noch weiter beschleunigen und das, was
passiert, immer simpler zusammenfassen. Im
dritten Durchgang sind die Risse im Universum
15
 Ausgabe 18 • 2018
größer und deutlicher: Für ein paar Sekunden
herrscht plötzlich eine völlig falsche Jahreszeit
oder Nacht. Spätestens in diesem Durchgang
sollten die SCs auf Iyas Sohn treffen.
In weiteren Durchläufen öffnen sich so viele
Risse, dass die Spieler diese benutzen können,
um schneller zu reisen: Sie sehen Orte hinter
den Rissen, sie die bereits kennen, und kön-
nen so von einem Raum zu nächsten springen,
ohne aufwändig dorthin laufen zu müssen.
Nach 10 Durchläufen haben die SCs spä-
testens verloren und das Raum-Zeit-Gefüge
bricht in sich zusammen.
Iya macht sich daran, an der Apparatur zu
arbeiten und drängt die Charaktere, in den
Keller zu gehen.
Die unterirdische Anlage
1 Falltür mit Leiter
Über diese Leiter erreichen die SCs die Anlage
vom Hauptgebäude aus kommend.
2 Tunnel
Dieser Tunnel ist kreisrund geformt und
komplett weiß. Die Oberfläche wirkt
schwammartig und organisch. Die klei-
nen Poren in der Oberfläche sind hart und
scharfkantig. Der Tunnel wird von einer
Das Auge der Zeit
Lichtquelle erleuchtet, die nicht auszumachen
ist – er scheint von sich selbst aus diffus zu
leuchten, das Licht wirft keine Schatten. Er
führt von der Leiter aus nur in eine Richtung:
Nach Norden.
3 Kreuzung
Hier sollten die Charaktere von der Leiter aus
geradeaus gehen
4 Raum der Zygoten
Dieser Raum hat für die Helden zunächst kei-
ne weitere Bewandtnis. Er ist seltsam orga-
nisch geformt und in Boden, Decke und Wän-
de sind ein gutes dutzend Linsen eingelassen,
durch die man in Flüssigkeitsbehälter schaut.
In diesen schwimmt jeweils der noch sehr jun-
ge Embryo verschiedenster Kreaturen, durch
die Linse zur guten Sichtbarkeit vergrößert.
Hier können bizarre Formen mit ungeraden
Anzahlen an Gliedmaßen, kurios leuchtenden
oder pulsierenden Proto-Organen oder sich
stets wandelnder Form ausgemacht werden.
Solange diese Lebewesen hinter den Linsen
bleiben, werden sie sich nie weiter entwi-
ckeln. Neugierige Helden können nach Ab-
schluss des Abenteuers Linsen zerschlagen
(Kraft-Probe mit Schwierigkeit 7), worauf die
Kreatur dahinter in wenigen Sekunden er-
wachsen wird und nahezu beliebig aus den
Wesen des Grundregelwerks und Bestiariums
ausgesucht werden kann.
5 Ergosphären-Observatorium
Dieser ovale Raum wird beherrscht von einem
frei schwebenden Ring aus mattgrauem Me-
tall, der ein Bild des Alls zeigt, das um schwach
leuchtende „Notizen“ auf dem „Bildschirm“
ergänzt wird. Zu sehen ist ein leuchtender
Ring mit einem verschmierten Lichtstreifen
davor, der links deutlich heller ist als rechts.
Die Notizen weisen darauf hin, dass sich „Der
Raum in einer Zone am Äquator über den Er-
eignishorizont hinaus so schnell bewegt, dass
man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen
müsse, um still zu stehen“. Vermutlich kön-
nen die wenigsten Charaktere etwas damit
anfangen, aber eine Probe auf Wissen zu den
Numenera mit Schwierigkeit 9 ergibt, dass
hier die Ergosphäre eines supermassiven, ge-
ladenen und sich drehenden schwarzen Lochs
beschrieben wird, das offenbar beobachtet
wird. Ob der Ring auch ein Portal darstellen
könnte, was das alles heißt und was es für die
Helden bedeuten kann, überlassen wir Ihnen
(und Google, das Thema ist spannend). Für
das Abenteuer selber hat der Raum keine Be-
deutung und ihn zu untersuchen verbraucht
wertvolle Zeit.
6 Tunnel mit Glasscheiben
Dieses Teilstück des Tunnels besitzt immer
wieder ovale Öffnungen in den Wänden, in
denen sich milchige Glasscheiben befinden.
Hinter einer dieser Öffnungen erblicken die
16
 Ausgabe 18 • 2018 Das Auge der Zeit

SCs eine weite, offene Ebene, in der ein Weizen-

feld im Sonnenschein liegt. Die Öffnung wirkt
wie ein ganz normales Glasfenster, aber es ist
räumlich natürlich völlig unmöglich, dass hinter
diesem Fenster die Oberfläche liegt und auch die
Sonne steht falsch. Hinter einem weiteren Fen-
ster können die SCs nicht viel erkennen: Dahinter
liegt scheinbar ein trüber Wassertank, durch den
immer wieder Fische in allen Größen und For-
men schwimmen. Das Fenster scheint den Blick
auf den Grund eines Ozeans freizugeben. Weitere
Fenster zeigen: Eine leblose, staubige Landschaft
in grellem Licht, weite Flächen aus einer grünen,
glasartigen Substanz mit Sternen am Himmel,
einen gigantischen Bau emsiger, blauer Insekten
und eine wirbelnde Wolke aus violetten Gasen im
All.
Wem in diesem Gang eine Probe auf Wahrneh-
mung gegen 15 gelingt, der erkennt verborgen am
Rand des Fensters, das das Weizenfeld zeigt, zwei
Wesen, die aussehen wie sehr große Tausendfüß-
ler. Sie sind von einem blauen Leuchten umgeben
und schlängeln sich gerade durch die Landschaft.
Kurz darauf sind sie hinter einer Hügelkette ver-
schwunden. Es handelt sich um Zeitfresser, was
die SCs jetzt aber noch nicht erkennen können.
Sollten die SCs einen der Zeitfresser bereits
auch außerhalb derselben Schleife besiegt
haben, erkennen sie nur noch einen davon.
Werden die Kreaturen noch länger beobach-
tet, können die SCs sehen, wie ihre Fühler
blau aufleuchten, worauf sie sich einige Dut-
17
 Ausgabe 18 • 2018
zend Meter teleportieren. Warten sie zu lange,
teleportiert sich einer der beiden direkt in den
Tunnel.
Untersuchen die SCs die Fenster mit pas-
senden Numenera, können sie heraus-
finden, dass es sich um eingeschlossene
Raum-Zeit-Anomalien handelt. Über ihren
Zweck oder Ursprung können sie zunächst
nur mutmaßen.
Sollten die SCs diesen Raum von (9) aus mit
einer Anomalie betreten (zumindest beim er-
sten Versuch und maximal zwei Mal, danach
sind die beiden Kreaturen aus dem „Fenster“
erledigt, für die Regeln der Zeitschleife nicht
so gelten wie für alle anderen), werden sie
hier von einem Zeitfresser angegriffen. Zeit-
fresser werden von Zeitlichen Anomalien an-
gelockt und dieses Exemplar hätte gern jene,
die im Besitz der SCs ist. Es ist an den SCs, ob
sie sich zum Kampf stellen oder fliehen. Al-
lerdings nimmt der Zeitfresser den Großteil
des Tunnels ein, so dass es nicht einfach ist,
sich an ihm vorbeizudrücken. (Geschwindig-
keits-Probe mit Schwierigkeit 7, um an dem
massigen, insektoiden Körper vorbeizukom-
men und die Anomalie dabei nicht zu ver-
lieren. Wer nur daran vorbei will, muss nur
eine Probe mit Schwierigkeit 5 schaffen.)
Das Auge der Zeit
Zeitfresser 4 (12)
Gesundheit: 18 Zugefügter Schaden: 5
Rüstung: 1 Wahrnehmung als
Stufe 5
Die Zeitfresser teleportieren sich gierig immer wie-
der zu der entnommenen Anomalie und verfolgen
so auch jeweils den Charakter, der sie trägt. Das
kündigt sich immer dadurch an, dass sie ihre blau
leuchtenden Fühler aneinanderschlagen. Dieses
Verhalten soll die SCs auf die Idee bringen, dass
sie die Fühler der Kreaturen zu einem ähnlichen
Zweck nutzen können.
Die Fühler des Zeitfresser leuchten nämlich auch
nach seine Tod noch blau. Sie können abgetrennt
und untersucht werden. Ein fähiger Nano kann sie
als Teleportationsartefakt nutzen, um sich direkt
in den Helices-Raum zu teleportieren (dafür ist
eine Probe auf Numenera mit Schwierigkeit 4 nö-
tig). Die Fühler bleiben den SCs auch in der näch-
sten Schleife erhalten, für sie gelten die Regeln der
Zeitschleife nicht bzw. anders, da die Zeitfresser
sich außerhalb des normalen Zeitstroms bewegen.
7 Kreuzung
Hier sollten die Charaktere rechts abbiegen.
8 Helices-Raum
Die SCs gelangen in einen großen Kuppelför-
migen Raum. Mehrere Stahlsäulen erheben
sich darin, die keinem erkennbaren Muster
Zeitverlust im Keller
Wie messen? Konsequenzen?
Wo anders langlaufen: Schlecht
Mit Zeitfresser kämpfen: Schlecht
Zu lange Fenster begutachten: Schlecht
in ihrer Anordnung folgen. Jede Säule besitzt
eine Öffnung in der Mitte, in der jeweils eine
der Kristall-Helices ruht. In jeder dieser Spira-
len scheint ein blau leuchtender Gegenstand
eingeschlossen zu sein, doch die SCs können
ihn nicht nur ausmachen – auch wenn es phy-
sikalisch möglich sein sollte, durch die Arme
einer Helix zum Zentrum des Objekts zu bli-
cken, gelingt es nicht. Zu sehen ist nur das
blaue Leuchten. Oben und unten werden die
Helices von kleinen Greifhändchen im Stahl-
träger festgehalten. Eine der Säulen ist leer
(diese Anomalie wurde kurz vor Beginn der
Zeitschleife entfernt und Iya eingesetzt).
Wenn die SCs eine der Anomalien mitneh-
men wollen, müssen sie erst die untere und
dann die obere Klammer lösen. Dafür müssen
sie dieses Vorgehen ansagen und eine Pro-
be auf Geschwindigkeit mit Schwierigkeit 2
schaffen. Wenn du es schwerer machen willst,
müssen sie für jede der Klammern eine Probe
ablegen.
Misslingt diese Probe, stürzt die Helix auf
den Boden und zerbirst. Die Anomalie wird
18
 Ausgabe 18 • 2018
ausgelöst und die Zeitschleife beginnt von
vorne.
9 Der Raum der ewigen Musik
Dieser längliche Raum ist von einem hellen,
summenden Ton durchdrungen. Wer sich lan-
ge hier aufhält, bemerkt, wie sich die Tonhö-
he plötzlich ändert. Wer ganze Tage in dem
Raum verbringt, erkennt, dass hier ein extrem
langsames, komplexes Musikstück läuft. Wer
Monate lang mitverzeichnet, was gespielt
wird, kann eine beeindruckende mathema-
tische Ordnung darin erkennen, die einige
Zeittheoreme beschreibt und verschiedenste
Forschungen befeuern könnte.
10 langer Tunnel
Der Tunnel führt hier einige Kilometer weiter.
Die SCs können ihn nicht rechtzeitig durch-
schreiten, bevor die Zeitschleife wieder von
vorne beginnt. Sollen sie nach Abschluss des
Abenteuers wieder hierher kommen wollen,
kannst du die Anlage von hier aus frei erwei-
tern.
Wenn die Charaktere mit der
Anomalie zu Iya zurückkehren.
Iya braucht noch einige Minuten, um die
Anomalie einzusetzen. Wenn die SCs also
auf den letzten Drücker zu ihr zurückkeh-
ren, ist es zu spät: Während die Anomalie
eingebaut wird, beginnt die Zeitschleife
Das Auge der Zeit
von Neuem. Du entscheidest im Einzelfall, ob
dies der Fall ist oder nicht. Aber du kannst als
Richtlinie nehmen, wie lange die SCs mit Iya
und untereinander diskutiert haben und wie
lange sie sich in der unterirdischen Anlage
aufgehalten haben. Du solltest auf jeden Fall
verhindern, dass die SCs den Plot direkt im
ersten Durchgang lösen, da sonst der Reiz des
Abenteuers verloren geht.
Zeitmanagement und Zeitverlust
Eine Uhr auf dem Tisch liegen zu haben hilft natür-
lich, den Druck auf die Spieler darzustellen. Es emp-
fiehlt sich aber auch, den Fluss der Zeit an die drama-
turgischen Gegebenheiten anzupassen. Die SL kann
sich notieren, wenn die Spieler z.B. einen Kampf aus-
fechten müssen, länger diskutieren, einen der nicht
notwendigen Räume der Anlage untersuchen oder
sich anderweitig ablenken lassen. Bei drei solchen
„Markern“ läuft die Zeit ab und die Schleife endet.
Bei der Uhr-Methode lässt sich das darstellen, indem
die SL (gerne demonstrativ) für jede solche Aktion
ein paar Minuten vom Countdown abzieht. Es sollte
immer der Eindruck von leichter Hektik entstehen
und vor allem nicht alles beim ersten Durchlauf di-
rekt funktionieren. Auch sehr kurze Durchgänge, bei
denen die Helden sterben oder eine Anomalie fallen
lassen, können sehr gut in den Ablauf des Abenteu-
ers passen. Insgesamt sollten es um die drei oder vier
volle Durchläufe plus etwaige kürzere sein, um das
Abenteuer rund abzuschließen.
Sollten die SCs rechtzeitig kommen, ist Iya
bereit, die Anomalie entgegenzunehmen und
sich ans Werk zu machen. Das ist allerdings
auch die perfekte Gelegenheit, ihren Sohn
auftauchen zu lassen und dessen Verwand-
lung in eine Dimensionale Larve auszulösen,
um so ein weiteres Hindernis für die SCs zu
erschaffen. Iya ist sich bewusst, dass das We-
sen nicht mehr ihr Sohn ist und dass es ohne
Belang ist, was damit geschieht.
Anhalten der Zeit
Die Anomalie in Iyas Apparat einsetzen
Um den Apparat fertig zu stellen, braucht
Iya die Hilfe der Spieler. Diese müssen die
Anomalie selbst in den Apparat einsetzen und
dafür eine erneute Geschwindigkeits-Probe
mit Schwierigkeit 2 bestehen.
Sobald das passiert, friert die Zeit in der ge-
samten Zone ein. Nur die SCs und Iya können
sich noch frei bewegen. Iya ist darüber ver-
wundert. Sie war davon ausgegangen, dass
ihre Apparatur die Zeitschleife durchbrechen,
nicht aber die Zeit einfrieren würde.
Die SCs vernehmen eine durchdringende,
maschinenhafte Stimme von oben: „Offene
Anomalie entdeckt! Normaler Ablauf der
Zeit wird in Kürze wiederhergestellt“. Die-
se Nachricht wiederholt sich, Iya kann da-
19
 Ausgabe 18 • 2018
mit nichts anfangen. Schauen die SCs nach
draußen, sehen sie das Objekt, das am Ende
der Zeitschleife immer wieder auf die Klave
stürzt. Es hängt einige Dutzend Meter über
dem Ort am Himmel und hat die Form einer
schimmernden Metallkugel mit zahllosen,
winzigen Öffnungen. Die Stimme kommt ein-
deutig von diesem Objekt.
Jetzt haben die SCs Zeit, Iya mit der Pro-
blematik zu konfrontieren. Ihnen kann klar
werden, dass Iya die „Offene Anomalie“ ist
und sie davon überzeugen, dass die Vernich-
tung der Klave nur abgewendet werden kann,
wenn ihre Operation verhindert wird, sie sich
also im Grunde für ihr Dorf opfert, indem sie
auf ihre Verjüngung verzichtet. Iya ist für gute
Argumentation empfänglich, sträubt sich aber
natürlich zunächst gegen dieses Vorgehen.
Die SCs können auch mit der Kugel am
Himmel kommunizieren. Die mechanische
Stimme kann ihre Fragen beantworten, ist
aber nicht an die Denkmuster von Menschen
gewohnt. Sie äußert sich in simplen, für sie
selbstverständlichen Fakten. Ihr einziger
Existenzgrund ist, aus dem Orbit die Erde
zu beobachten und auf schwere Brüche im
Raum-Zeit-Kontinuum zu reagieren. Da
alle anderen Bestandteile dieses Überwa-
chungssystems mittlerweile ausgefallen
sind, blieb ihr für den Fall von Iyas Ano-
malie nur die letzte Lösung, selbst einen
kontrollierten Absturz auszulösen und
Das Auge der Zeit
beim Aufprall die Anomalie in der Explosion
„aufzulösen“. Vermutlich werden die SCs das
nicht klar herausfinden können, der Hinter-
grund soll nur als Basis für die Aussagen der
SL bieten.
Hier sind außerdem mögliche Antworten
auf die naheliegendsten Fragen:
• Was willst du hier?/Warum willst du diesen
Ort vernichten? - Anomalie muss vernichtet
werden.
• Kannst du nicht woanders landen? - Nein.
Anomalie muss vernichtet werden.
• Was ist das für eine Anomalie? - Gefährliche
Raum-Zeit-Anomalie. Befindet sich (exakte
Angabe, wo Iya gerade steht)
• Wie lange existiert diese Anomalie? - Seit 60
Minuten (oder genauer bzw. nach Rückfrage,
welches Zeitmesssystem verwendet wird)
• Wie kann die Anomalie vernichtet werden
(Ausser durch dich?)? - Nicht öffnen.
Der letzte Punkt bezieht sich darauf, dass die
erste Anomalie, die Iya eingesetzt wurde, nicht
aus den Stahlträgern entfernt werden darf.
Diese (bzw. die Helices) schirmen die Anoma-
lie ab, so dass die Risse im Raum-Zeit-Konti-
nuum verhindert werden. Sobald die Anoma-
lie entfernt wird, geraten Ereignisse in Gang,
die dafür sorgen, dass die Kugel abstürzt. Sie
wurde darauf programmiert, solche Anoma-
lien zu neutralisieren. Die Kugel kann sich
bereit erklären, die SCs durch die Zeit zurück-
zuschicken, kurz bevor die erste Anomalie ge-
öffnet wurde. Es muss ihnen gelingen, dies zu
verhindern.
Ankunft vor der
Zeitschleife
Die SCs werden wieder an den Rand der
Klave versetzt (es sei denn sie haben explizit
darum gebeten, von der KI auch an einen an-
deren Ort versetzt zu werden) und kommen
dieses Mal etwa eine Stunde vor Beginn der
Zeitschleife an. Um Zeit abzukürzen, können
sie entweder Risse in der Raumzeit nutzen
oder die Fühler eines Zeitfressers aus Phase
3b.
Sie sehen, wie Leute im Dorf Festivitäten
vorbereiten und Dekoration aufhängen. Wenn
die SCs panisch ins Dorf gestürmt kommt,
wird sich ihnen Iyas Sohn oder ein anderen
Anwohner in den Weg stellen und sie zur
Rede stellen. Man kennt sie hier nicht und ist
Fremden gegenüber misstrauisch.
Während die SCs zur Rede gestellt werden,
können sie im Hintergrund sehen, wie Iya,
die nun eine sehr alte Frau mit schlohwei-
ßem Haar ist, auf eine Gehhilfe gestützt in das
Hauptgebäude gebracht wird. Die SCs müssen
20
 Ausgabe 18 • 2018 Das Auge der Zeit

die Dörfler überzeugen, dass sie im Wohle des

Dorfes handeln, z.B. könnten sie dabei bewei-
sen, dass sie Dinge wissen, die sie ohne die
Zeitreise nicht wissen könnte.
Das dauert weitere kostbare Minuten. Sollte
es ihnen gelingen, die Dorfbewohner zu über-
zeugen, machen sie den Weg frei. „Wir glau-
ben euch, beeilt euch. Einer von Iyas Enkeln
öffnet gerade da unten die Anomalie.“
Jetzt können die SCs wieder in die unterir-
dische Anlage stürmen und Iya und ihre Enkel
am Öffnen der Anomalie hindern. Hier kannst
du weitere Geschwindigkeits-Proben verlan-
gen, wobei ein Scheitern nicht dazu führen
sollte, dass die Mission verloren ist, denn ab
hier gibt es keine zweite Chancen mehr.

Ende des Abenteuers

Mit etwas Überzeugungsarbeit können die
SCs die Klavenbewohner davon überzeugen,
die Anlage zu versiegeln, womit das Abenteu-
er abgeschlossen ist. Die Wissenschaftler des
Dorfes werden die SCs aber weiter über jedes
Detail der KI aus dem All ausfragen.
Die SCs erhalten jeweils zwei Erfahrungs-
punkte für den Abschluss des Abenteuers.

21
 Ausgabe 18 • 2018
Der Segen der Erneuerer
von Stefan Urabl
Akt 1: Ein seltsames
Paradies
Während einer Wanderung durch gebirgi-
ges Gelände wird die Gruppe von einem ge-
waltigen Unwetter überrascht und gezwun-
gen, sich in eine Höhle zurückzuziehen. Der
Sturm hält fast die ganze Nacht an und pau-
senlos zucken Blitze zu vom Himmel. Wenn
sie die Höhle erforschen, werden sie bald
feststellen, dass es sich eigentlich um einen
Tunnel handelt, der in ein abgeschottetes Tal
führt.
Spätestens bei Sonnenaufgang, wenn sich
das Unwetter verzogen hat, werden sie auch
ein kleines Bauerndorf mit Feldern im Tal
entdecken. Auffällig ist ein großer, silberner
Monolith im Zentrum des Dorfes.
Wenn sich die Gruppe dem Dorf nähert,
werden sie von dem Bauern Maluf, einem
Empfohlener Ort: Beliebig
Empfohlener Rang: 1-2
Spieldauer: 1 Abend
Der Segen der Erneuerer
bärtigen, großgewachsenen Mann begrüßt
und seiner Frau Hela und den beiden Jungen
Kindern Tales und Risanna vorgestellt und in
ihr Haus eingeladen.
Die Gastfreundschaft ist tatsächlich echt
und herzlich, aber natürlich ist nicht alles so,
wie es scheint und das wird auch bald den
Spielercharakteren auffallen.
Die überaus freundlichen Dorfbewohner
benehmen sich in vielen Bereichen seltsam,
manche ihrer Verhaltensweisen sind regel-
recht verstörend.
Einige Beispiele
• Sie essen nur, wenn sie darauf aufmerksam
gemacht werden, das es Zeit dazu wäre, dann
allerdings mit völlig übertriebenem Eifer.
• Sie legen sich komplett angezogen und mit
Schuhen ins Bett.
• Ein junger Mann hütete in einem Gehege
einige große Insekten. Wenn er nach dem
Nutzen der Insekten gefragt wird antwortet
er nur „sie sind da und ich hüte sie“.
• Sie züchten Pflanzen auf den Feldern (und
das recht erfolgreich), verwerten sie aber of-
fenbar nicht
• Kinder werfen sich in perfekter Präzision
einen Ball im Kreis zu. Wenn aber jemand
mitspielen will, kommen sie aus dem Takt.
Tatsächlich sind die Einwohner menschlich
erscheinende Automaten. Ihnen selbst ist die-
ser Umstand aber nicht bewusst oder sie se-
hen es nicht als ungewöhnlich an.
Sie versuchen sich wie Menschen zu beneh-
men, machen dabei aber Fehler., was zu den
beschriebenen Seltsamkeiten führt.
Die Bewohner müssen sich jeden Tag an
einem Gerät aufladen, dem silbernen Obelis-
ken im Zentrum des Dorfes. Sie selbst sehen
diesen Vorgang als Gebet an die Erneuerer,
über die sie ansonsten nichts sagen. Aber bei
Nachfrage bestätigen sie, dass Blitze meist in
den Obelisken einschlagen (Im Dorf sind auch
keine Blitzschäden bemerkbar)
Akt 2: Das Schweigen
der Erneuerer
Wenn die Spielercharaktere eine Zeitlang
im Dorf waren und erste Theorien zum Wesen
ihrer Gastgeber anstellen, kommt es zu einem
folgenschweren Ereignis.
Eines der Kinder fällt mitten im Spiel plötz-
lich um und rührt sich nicht mehr. Atmung ist
22
 Ausgabe 18 • 2018
keine festzustellen.
Die anderen Kinder und eventuell herbei-
geholte Erwachsene wissen keinen besseren
Rat, als das Kind zum Obelisk der Erneuerer
zu bringen, auf dass sie ihm wieder Leben ein-
hauchen (was sie nicht tun).
Kurz darauf stürzt aber der nächste Dorf-
bewohner zu Boden und bald darauf folgen
weitere. Panik und Unverständnis breitet sich
aus. Die Dorfbewohner sind nicht flexibel ge-
nug mit der Situation umzugehen und ver-
sammeln sich nur flehend um den Obelisken.
Wenn die Spielercharaktere den Obelisken
und den umliegenden Platz untersuchen, wer-
den sie schon bald feststellen, dass sich un-
ter nur wenigen Zentimetern Erde unter dem
ganzen Platz eine metallische Platte befindet.
Offenbar ist der Obelist nur die Spitze einer
unterirdischen Anlage.
Sie können sich entweder nach unten durch
graben (was je nach verfügbaren Cyphern,
Artefakten und Fähigkeiten leicht oder ex-
trem aufwendig sein kann) oder nach einem
Durchgang suchen.
Der Durchgang befindet sich im Brunnen
des Dorfes. In knapp vier Metern Tiefe, di-
rekt über der Wasseroberfläche, liegt eine
Zugangsklappe zu der Anlage.
Wenn die Spielercharaktere in die An-
lage eindringen, werden ihnen sofort die
Der Segen der Erneuerer
seltsamen Lichtverhältnisse und ein Brum-
men knapp an der Grenze des Hörbahren auf-
fallen. Sie betreten einen Raum von etwa 30
Metern Durchmesser, in dessen Mitte sich der
Obelisk befindet, der durch die Decke stößt.
Um den Obelisten befinden sich die Urheber
der ganzen Missere: Sechs Plasmare (Halbkör-
perliche Wesen mit schwarzer Haut, die sich
von Energiequellen ernähren, Stufe 3, mehr
Details findet sich im Bestiarium). Die Plas-
mare sind bei dem Unwetter durch den Obe-
lisken eingedrungen und entziehen ihm jetzt
die Energie.
Die Plasmare können entweder mit Waffen-
gewalt vertrieben werden oder mit Verhand-
lungsgeschick überzeugt werden, die Kraft
des Obelisken mit den Dorfbewohnern zu tei-
len (Wenn sie sich etwas zurücknehmen, ist
genug für alle da). Eine Unterhaltung mit den
Plasmaren ist durchaus möglich, die Wesen
sind aber durch die ergiebige Nahrungsquel-
le wie im Rausch und es ist nicht leicht, ihre
Aufmerksamkeit zu erringen.
Wie auch immer, wenn die Plasmare ihre
Energieaufnahme reduzieren, erwachen die
Bewohner des Dorfes langsam aus ihrem To-
desschlaf und preisen die Erneuerer – Und
ihre Gesandten.
23
 Ausgabe 18 • 2018
Firnheim
eine Art Sandbox für Malmsturm
von Denis Bökenkröger
Einleitung
„Mein“ Firnheim liegt tief im Norden der
Welt von Malmsturm, etwa südwestlich von
Grimwerk, in der Gegend von Iallerbrund, in
der Nähe der Westgrenze des Hodminforstes.
Aber nun ist es ganz dein und es benötigt nur
ein wenig Kälte und Berge, damit es Gletscher
geben kann. Dieser ganz besondere Gletscher
in der Nähe von Firnehim ‒ der Somarbreen ‒
hat eine seltene Eigenschaft: Offenbar bringt
er nicht nur Eis und kristallklares Wasser vom
Berg hinab, sondern auch oft genug merkwür-
dige Artefakte aus einer fernen Vergangen-
heit zurück ans Tageslicht, Relikte aus einer
seit vielen Jahrhunderten begrabenen Stadt,
die während der großen Zeit des Imperiums
unterging.
Vom Gefühl her könnt ihr es ein wenig
an einem Goldsucher-Western im kalten,
schmutzigen Norden anlehnen ‒ jeder
kann hier sein Glück machen, die mei-
sten aber scheitern und fallen dem rauen
Leben oder nicht zuletzt auch den ande-
Firnheim
ren Glücksrittern zum Opfer. Die ganz nor-
malen menschlichen Begierden können unter
diesen Bedingungen nur zu leicht zu einem
unmenschlichen Hunger wachsen, die lang
verborgene Mächte aus ihrem jahrhunderte-
langen Schlummer wecken …
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Firnheim
für sich allein gut spielbar ist, aber ich habe
von Anfang an darauf geachtet, dass ihr das
Szenario gut in eine laufende Kampagne im
Norden einbauen könnt. Hinter den Kulissen
ist genug Raum für widerwärtige Schurken,
die hier ihre Strippen ziehen ‒ und viele, viele
Chancen, die Spieler mit merkwürdigen Arte-
fakten aus der Vergangenheit zu versehen …
Eine mögliche Handlung
Wir haben schon erwähnt, dass der Glet-
scher über Firnheim Artefakte aus längst ver-
gangenen Zeiten zutage bringt, tatsächlich
haben diese ihren Ursprung in einer alten
Stadt, deren Name längst vergessen wurde.
Der Grund für den Untergang dieser Stadt aus
einer sagenhaften Vorzeit des Imperiums war
möglicherweise ein ganz bestimmter Kult,
der die Leidenschaften seiner Anhänger bis
zu einem zerstörerischen Malmsturm aufsta-
chelte, der das Schicksal der Stadt besiegelte.
Vielleicht, vielleicht ist jener Kult nicht voll-
ständig untergegangen …
I
Mabrun, Gattin von Karnulf, dem Fürsten
der Siedlung, weiß von den Gerüchten um die
zahlreichen Liebschaften ihres Mannes. Sie
geht auch nicht zu Unrecht davon aus, dass
viele der Geschichten wahr sind. Insgeheim
verdächtigt sie die meisten Frauen in ihrer
Umkreis, es auf ihren Mann und damit auch
ihren eigenen Status abgesehen zu haben. Tat-
sächlich wird sie von den Firnheimern nicht
besonders gemocht, obwohl sie im Schatten
ihres Mannes eine ganze Reihe wichtiger
Funktionen ausübt: Sie ist die überlegte Pla-
nerin, die den Laden am Laufen hält, er hinge-
gen ist das Gesicht von Firnheim und dessen
Gründer. Mabrun fühlt sich nicht ganz zu Un-
recht unfair behandelt.
II
Mabrun wandert oft allein umher, auch gern
während der Nächte, die Karnulf im Bronze-
kessel verbringt. Dabei entdeckte sie vor eini-
gen Wochen eine Grotte in den Bergen, nahe
dem Gletscher, die wohl im letzten Winter
freigelegt worden ist. Dort fand sie eine Sta-
tue des Skor’laxx, eines längst vergessenen
lebenden Gottes, und ein Amulett an einer
dicken silbrigen Kette zu dessen Füßen. Skor’
laxx spricht zu ihr, als sie das Schmuckstück
24
 Ausgabe 18 • 2018
anlegt. Er verspricht ihr, dass sie bekommen
wird, was sie will, und das sind vor allem der
Respekt und die Treue ihres Mannes, die An-
erkennung der Firnheimer. Skor’laxx lebt nun
in dem Amulett um Mabruns Hals und spricht
mit ihr. Er braucht nur ein Opfer, nur eine
Seele, um wieder stark zu werden, um wieder
zu leben …
III
Mabrun erwürgt die Blinde Edda, eine au-
ßerhalb der Siedlung lebende Murmlerin. Die-
se Tat bringt die Geister in Aufruhr und die
starken Emotionen des Todeskampfes sorgen
dafür, dass die Gräser mitten im Winter zu
wachsen begonnen. Skor’laxx’ Statue beginnt
sich zu erwärmen und in Mabruns Geist hört
sie seine angenehme, schmeichelnde Stimme.
IV
Aufkommende Gerüchte und der Verdacht,
dass aufgebrachte Geister hinter dem Tod
von Edda stecken. Vielleicht ist die Schürferei
nach Artefakten nicht richtig? Sollten manche
Dinge nicht besser nie wieder ans Tageslicht
kommen? Hinter den Todesfällen stecken
keineswegs Wesen aus der Geisterwelt,
tatsächlich fühlten die Geister diese Be-
drohung als allererste … und darum sind
sie unruhig.
Firnheim
V fekter Gestalt mit tiefschwarzen Augen … und
Ankunft der Helden, die der Sache auf den
Grund gehen sollen. Am Abend Auftritt
des Barden Ormund im Bronzekessel ‒ die
Schankmaid Finella macht ihm schöne Au-
gen. Er kann einiges über die Stadt berichten,
bis er sich entschuldigt. Finella „entführt“ ihn
mit dem Ziel ihres Schlafgemaches …
VI
Ormund wird am Wegesrand südlich von
Firnheim gefunden, erwürgt. Finella schwört
darauf, dass sie ihn zwar hatte, aber er dann
noch mit einem anderen Mädchen mitgegan-
gen sei. Das ist ihr ja noch nie passiert!
VII
Skor’laxx verlangt eine junge Seele voller
Lebenskraft, eine die vermisst und geliebt
wird, jemanden mit Leidenschaft und Energie.
Mabrun hasst Finella die Leise ‒ eine allseits
bekannte Schönheit und Hure im Bronzekessel
‒ auch, weil ihr Mann Kunde bei ihr war und
keinen Hehl daraus machte, wie sehr er ihre
Gesellschaft der seiner Frau vorzog. Skor’laxx
verschleiert ihre Gestalt und getarnt als einer
ihrer Freier erwürgt sie nach einem langen
Todeskampf die arglose Finella.
VIII
Skor’laxx’ Statue erwacht zu Leben ‒ und
zwar in Gestalt eines nackten Jünglings per-
er gibt Mabrun die Liebesnacht ihres Lebens.
Angst und Schrecken und Kummer und Lust
geben ihm endlich wieder Macht … und viel-
leicht eine Chance, seinen seit langem verges-
senen Kult wiederauferstehen zu lassen.
IX
Mabrun plant den Tod von Anskilda oder
dem verhassten Skalorn; sie überlegt, deren
Tode Karnulf in die Schuhe zu schieben. Viel-
leicht merkt sie allmählich, das sie zum Werk-
zeug eines Dæmon geworden ist…
Dies ist natürlich nur ein möglicher Handlungs-
verlauf von vielen. Wenn die Geschichte aber
ins Stocken gerät, kann man einfach einen die-
ser Schritte passieren lassen.
Charaktere I:
Die Obersten
Fürst Karnulf ist gleichzeitig der mehr oder
weniger unfreiwillige Gründer von Firnheim
und der herrschende Fürst. Den Titel hat er
sich nicht ausgesucht, aber widerstrebend
übernommen, als er von den anderen so ange-
sprochen wurde. Die Machtverhältnisse sind
25
 Ausgabe 18 • 2018
allerdings nicht so einfach, wie sie auf den er-
sten Blick aussehen …
Fürst Karnulf
Der alternde Fürst mit großen
Problemen und grosser Leidenschaft
„Der alte Karnulf war mal ein richtiger Held,
musst du wissen. Jetzt ist er ’n bisch’n fett ge-
worden und ’n bisch’n viel säuft er wohl auch
und ach, der macht von allem zu viel, da red’
ich mal lieber nich’ weiter von. Ich sag ja im-
mer, pass bloss auf, dass deine Träume nicht in
Erfüllung gehen. Dann wirst du wie der Alte.
Aber er tut sein Bestes, das muss ich sagen.“ ‒
Stimmen aus Firnheim
Karnulf hat die Schätze des Gletschers mit
seinen Freunden entdeckt und wurde in dem
Bestreben, die Beute zu bergen, zum Fürsten
einer aufstrebenden Siedlung. Er ist durch
seinen Anteil an den Grabungen reich und
auch ziemlich feist geworden, aber er träumt
immer noch von seiner verlorenen Freiheit.
Trotz seiner ruppigen Art und seines geho-
benen Alters hat er nie Probleme gehabt,
auf seine Kosten zu kommen ‒ sehr zum
Leidwesen seiner Frau Mabrun, denn er
beschränkt sich keineswegs allein auf die
eher sporadische und wenig leidenschaft-
lich erledigte eheliche Pflichterfüllung.
Firnheim
ART Haupt-NSC (Höchstwert +5, Hervorragend)
ASPEKTE Rastloser Fürst mit dem Herz eines Eroberers ‒ Konzept
Einer muss es ja machen
Allem kann ich widerstehen, außer der Versuchung
Ich bin nur so ein bisschen eingerostet
Ein Aspekt nach Wahl
FERTIGKEITEN +5 Kämpfen, +5 Kontakte, +4 Statur, +4 Charisma, +3 Ressourcen, +3 Täuschen,
+2 Nachforschen, +2 Lenken, +1 Empathie +1 Provozieren
STRESS Körperlich: Geistig: Arkan:
KONSEQUENZEN 1 leichte, 1 mittlere, 1 schwere
STUNTS Flammender Anführer. Wenn Karnulf vor seinen Verbündeten spricht, um
deren Herzen zu entflammen, erhält er +2 auf Charisma beim Erschaffen eines
Vorteils.
Loyale Berater. (2 Stunts) Als Fürst von Firnheim ist Karnulf auf die Hilfe
loyaler Berater angewiesen. Zweimal pro Szene kann die Spielleitung einen sol-
chen Berater in die Szene einführen. Der Berater wird wie ein Getreuer behan-
delt.
Ein Stunt nach Wahl der Spielleitung
Trotz seiner allseits bekannten Schwächen tigen Haar, welches sich schwer über die
gibt Karnulf sich Mühe, den Frieden zu wah- Schultern und seinen inzwischen beträcht-
ren und ein guter Anführer zu sein. Für viele lichen Bauch legt. Er ist nach wie vor ein ge-
in Firnheim ist er auch genau das, auch wenn fährlicher Kämpfer, auch wenn die Gicht ihn
die Präsenz der Söldner der waismärkischen manchmal arg plagt, vor allem in den Knien.
Roten Axt mit Argwohn betrachtet wird. Bis- Er hat einen Sohn mit Birrun, der Schmiedin
her kann sich Karnulf allerdings auf das Ver- … einer ehemaligen Abenteurerin, die damals
trauen seiner Leute verlassen. die jüngste in seiner Gruppe von Eidgæn-
Der Fürst ist ein Mann Anfang 50 mit einem gern war. Er hat Probleme, mit seinem Sohn
grau melierten roten Bart und langem, zot- Skarlorn zu reden, und weicht seiner Rolle als
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 Ausgabe 18 • 2018
Vater aus Unsicherheit und diplomatischen
Gründen lieber weiträumig aus, weil seine
Frau seinen in der Stadt sehr beliebten Sproß
bekanntermaßen hasst.
Um sein kompliziertes Leben noch ein wenig
schwieriger zu gestalten, hat Karnulf eine be-
sonders vertrauensvolle Beziehung zu Basge-
rd, dem Klankrämer … natürlich könnte er sich
niemals wirklich eingestehen, neben seinen
vielen, vielen reichlich ausgelebten Vorlieben
für eine große Anzahl von Frauen auch noch
auf einen nicht unbedingt mächtig attraktiven
Mann zu stehen. Er würde immer sagen, dass
Basgerd und er zusammen Eidgænger waren
und sie so etwas wie Alte Kameraden sind und
dass so eine Verbindung niemand außer ih-
nen beiden verstehen könnte. Dass sein Herz
schneller schlägt, wenn Basgerd auch nur in
der Nähe ist, sollte besser niemand merken. In
jedem Fall erzählt Karnulf Basgerd viel mehr
als irgendwem sonst.
Mabrun Eisfeuer
Die umtriebige Frau
im Schatten des Fürsten
„Mir egal, ob sie die Frau vom Fürsten ist.
Die ist nicht von hier und das wird sich nie
ändern.” ‒ Stimmen aus Firnheim
Firnheim
ART Haupt-NSC (Höchstwert +4, Großartig)
ASPEKTE Die ehrgeizige Gattin im Schatten des Fürsten ‒ Konzept
Von Außen kühl
Unheimlich gut erhalten
Ein weiterer Aspekt
Noch ein weiterer Aspekt
FERTIGKEITEN +4 Wille, +4 Empathie, +3 Kontakte, +3 Täuschen, +2 Ressourcen, +2 Provozie-
ren, +1 Athletik, +1 Heimlichkeit
STRESS Körperlich: Geistig: Arkan:
KONSEQUENZEN 1 leichte, 1 mittlere, 1 schwere
STUNTS Firnheims leitende Hand. Mabrun ist gut darin, die Bewohner Firnheims unter
Kontrolle zu halten. Wenn sie sich innerhalb ihres Herrschaftsbereiches von Firn-
heim aufhält, erhält sie +2 auf Provozieren beim Überwinden .
Geist aus Stahl. Wenn jemand versucht, ihr auf magische Weise Geheimnisse zu
entlocken, erhält sie +2 auf Wille beim Verteidigen .
Gefäß des Skor’laxx. Einmal pro Szene kann Mabrun unter Einsatz eines Fate-
Punktes Skor’laxx willentlich ihren Körper übernehmen lassen. Dieser nimmt
dann eine menschliche Gestalt an, die aber immer aufgrund der Eitelkeit des
Skor’laxx für jeden Betrachter außerordentlich schön aussehen wird. Mabrun
kann jederzeit versuchen, die Kontrolle wieder an sich reißen, und ist bei vollem
Bewusstsein
Ein Stunt nach Wahl der Spielleitung
Die schöne Gattin des Fürsten zieht seit Jah- te und sonst wenig Schmuck; sie soll nur we-
ren viele bewundernde Blicke auf sich. Deut- nige Jahre jünger als Karnulf sein, doch sieht
lich weniger wird wahrgenommen, wie viel man ihr die Jahre kaum an. Ihre hellblauen
sie sonst noch leisten kann. Augen gaben ihr ihren Beinamen.
Mabrun ist hochgewachsen, von heller Haut
und Haar. Sie trägt eine schwere silberne Ket- • Die Leute sagen, dass Karnulf die Siedlung
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 Ausgabe 18 • 2018
nicht ohne sie halten könnte ‒ wenn er im
Bronzekessel zecht, organisiert sie die Ord-
nung (mit Hilfe der Roten Axt) und regelt
die Vergabe von Schürfrechten. Der ein-
zige Preis für das Schürfrecht ist übrigens,
dass man gefundene Artefakte bei Mabrun
sichten und katalogisieren lässt und diese
stets ein Erstkaufsrecht hat.
• Sie ist nicht ganz Herrin ihrer Sinne, denn sie
wird vom Lebenden Gott Skor’laxx begleitet,
der in dem Amulett an ihrer silbernen Ket-
te lebt. Sie trägt den prächtigen Anhänger
meist versteckt unter ihren Kleidung.
Skor’laxx, der Jüngling mit den
Obsidianaugen
Verführer der Ungeliebten,
Bettgefährte der Vergessenen
Skor’laxx ist eigentlich nur eine Art Inkubus,
ein Dæmon niederen Ranges. Seinen Weg auf
diese Welt fand er, als ihn ein Dæmonologe
in seine Dienste zwang, um eine gelangweilte,
sadistische Angehörige des imperialen
Adels in jedweder Hinsicht zu befriedigen.
Beide profitierten, doch sie verstarb nach
einigen sehr umtriebigen Jahren unter
unbekannten Umständen während einer
mehrtägigen Orgie. Skor’laxx spürte sehr
deutlich, dass der Tod seiner Herrin ihn …
Firnheim
ART Haupt-NSC (Höchstwert +6, Episch)
ASPEKTE Einsamer Verführer der Ungeliebten ‒ Konzept
Der vergessene Gott deiner geheimsten Sehnsüchte!
Ein Körper wie aus Alabaster
Hände wie Klingen
Mein Kult soll wiederkehren, damit ich leben kann
FERTIGKEITEN +6 Täuschen, +5 Wille, +5 Kämpfen, +4 Athletik +4 Charisma, +3 Provozieren, +3
Gelehrsamkeit, +2 Empathie, +2 Wahrnehmen, +1 Kontake, +1 Fernkampf
STRESS Körperlich: Geistig: Arkan:
KONSEQUENZEN 1 leichte, 1 mittlere, 1 schwere
1 leichte geistige
STUNTS Klingenhände. Die Arme des Jünglings werden lautlos und überraschend zu
Klingen. Er hat automatisch die Initiative in der ersten Kampfrunde.
Funke der Leidenschaft. Wenn Skor’laxx in seiner Höhle ist und versucht,
Anwesende in enormer Lust füreinander entbrennen zu lassen, erhält er +2 auf
Charisma beim Erschaffen eines Vorteils .
Herr seiner Halle. Skor’laxx erscheint in seinem Reich jeder besuchenden Per-
son wie ein besonders attraktiver Sexualpartner oder in anderer Weise emotional
wichtige Person. Er geht dabei schlau vor und versucht Gedanken zu lesen …
oder die Erfahrungen von Mabrun, die er im Amulett begleitet. Jeder Charakter,
der Skor’laxx’ Halle betritt, erhält automatisch den Situationsaspekt VERZAU-
BERT VON SKOR’LAXX (ohne freie Einsätze). Um diesen Aspekt loszuwerden,
ist nach Maßgabe der Spielleitung entweder eine Überwinden-Aktion mit einer
passenden Fertigkeit (z. B. Wille oder Empathie ) oder ein Wettstreit notwendig.
Designer Note: Der Stunt Herr seiner Halle Stunt kann mit Funke der Leidenschaft
kombiniert werden, um den Aspekt VERZAUBERT VON SKOR’LAXX mit freien
Einsätzen aufzuladen.
Emotionaler Vampir. Für jeden Mord in seinem Namen erhält er einen freien
Einsatz für seinen Konzept-Aspekt.
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 Ausgabe 18 • 2018
nährte. Er entwickelte Machtgelüste und wur-
de kurze Zeit Mittelpunkt eines Kultes, der so
abstoßende Riten entwickelte, die selbst im
Imperium dieser Zeit nicht geduldet wurden.
Zur Strafe wurde er in eine Statue gebannt
und vergessen. Jahrhunderte vergingen.
Skor’laxx war zu den goldenen Zeiten des
Imperiums eigentlich nur eine offensichtlich
sehr, sehr gut gelungene Statue, die so sehr als
Glücksbringer und Liebesgott verehrt wur-
de, dass sie irgendwann zu Leben erwachte.
Allerdings starb die uralte Stadt unter dem
Eis und ebenso wie all ihre Bewohner wur-
de Skor’laxx vergessen, doch er starb nicht;
er schlummerte lediglich und sein Hunger
auf Emotionen wuchs bis ins Unermessliche
… ohne Hoffnung, jemals gestillt zu werden.
Doch da fand Mabrun ihn in seinem Grab …
Tatsächlich lebt er vampirisch von den tiefen
und leidenschaftlichen Gefühlen im Dorf und
hat keineswegs die Macht, Mabrun die Zu-
neigung der anderen zu verschaffen. Angst
und Schrecken und Kummer und Lust hinge-
gen geben ihm Macht … und vielleicht eine
Chance, seinen lange vergessenen Kult
wieder auferstehen zu lassen … wirklich
daran interessiert, potentielle Jünger ster-
ben zu lassen ist er nicht …
Firnheim
Charaktere II:
Der Bronzekessel
Das einzige und beste Haus am Platz schließt
niemals, ebensowenig wie der Fluss der Mün-
zen in Lemprs Säckel abreißt. Man kann über
ihn sagen, was man will, aber er weiß Ruhe zu
wahren. Man sagt, dass man für Gold im Kessel
alles bekommen kann, was man sich vorstel-
len kann, und vielleicht auch noch ein paar
Dinge, die man sich nicht vorstellen kann.
Der lahme Lempr
Wirt des Bronzekessels,
ehemaliger Eidgænger
ASPEKTE Ich will hier keinen Ärger
‒ Konzept
Au, mein Bein!
Zuviel Gerede ist schlecht
fürs Geschäft!
„Lempr? Das ist der Dicke mit der Glatze hinter
der Theke da. Der hat hier das Sagen, schon im-
mer. Der hat den Laden ja auch selbst gebaut,
und das hat sich gelohnt. Manche sagen ja, dass
der seine Hände noch in ganz anderen Geschäf-
ten hat, aber da sag ich nichts zu.“ ‒ Stimmen
aus Firnheim
Lempr ist ein glatzköpfiger Mann in den mitt-
leren Jahren mit einem beachtlichen Wal-
rossbart, der deutlich humpelt und sich häufig
über sein wehes Bein beklagt, welches ihm
angeblich beträchtliche Schmerzen verurs-
acht. Wenn man ihn länger befragt, könnte er
Karnulf für seine Verletzung verantwortlich
machen ‒ und damit auch für das Ende seiner
vielversprechenden Abenteurerkarriere. Die
beiden waren zusammen mit Birrun Eidgæn-
ger.
• Lempr erzählt gern Geschichten, aber hält
sich mit Gerüchten und Tratsch zurück, was
nicht bedeutet, dass er nicht hervorragend
Bescheid wüsste. Er hat auch gute Verbin-
dungen zur Roten Axt, speziell zu Haupt-
mann Propulus.
• Der Wirt ist einer der reicheren Bürger von
Firnheim und das nicht zuletzt aufgrund der
Nebeneinkünfte seiner Schankmägde, bei
denen er immer seinen Anteil einstreicht.
Anskilda, die Schankmaid
Lemprs beste Kraft
„Ah, Anskilda … ich kann nicht behaupten, ich
hätte es nicht probiert, Freund! Mit Worten und
mit Münzen. Beim ersten Versuch hat sie wohl
einfach weggehört, beim zweiten hat sie mir ei-
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 Ausgabe 18 • 2018
nen Krug über dem Kopf ausgeleert. Aber das
ist eine gute Seele und sie hat so viel Kraft im
Herzen wie sie im Arm hat. Keiner hier sagt ein
schlechtes Wort über sie.“ ‒ Stimmen aus Firn-
heim
ASPEKTE Hart arbeitendes Mädchen
mit weichem Herz und
harten Prinzipien ‒ Kon-
zept
Ein offenes Ohr für Alle
Ein bisschen Glitzer Glit-
zer zu viel
Ein Mädchen Mitte 20. Sie hat dicke rot-blon-
de Zöpfe und man sieht ihr ihre Kraft an …
was sie aber nicht weniger hübsch macht. Sie
wird von den meisten Stammgästen im Kessel
aufgrund ihrer ehrlichen Art sehr respektiert
‒ wenn Fremde das nicht bemerken, werden
sie in aller Regel schnell klar und nachhaltig
darauf hingewiesen ‒ manchmal mit Fäusten
oder einem Krug, der komplett versehentlich
auf ihren Köpfen entleert wird. Sogar Mabrun
mag sie und sieht sie zu Recht als eine ihrer
wenigen ehrlichen Vertrauten.
• Anskilda ist schon lange bei Lempr an-
gestellt und schätzt die Tatsache, dass er
ein wenig auf sie aufpasst. Lempr weiß
aber auch, was er an Anskilda hat ‒ sie
Firnheim
macht den Gästen keine schönen Au-
gen, sondern sie arbeitet einfach hart
und bleibt dennoch herzlich und freund-
lich. Ihre Gesellschaft für die Nacht ge-
winnt niemand einfach mit klingenden
Münzen ‒ eine Tatsache, die auch Lem-
pr selbst nach einiger Zeit akzeptieren
musste.
• Anskilda ist sich völlig im Klaren darüber,
dass die anderen Mädchen und einige Jungs
im Kessel ihre Dienste anbieten ‒ sie mag es
nicht, aber sie akzeptiert es.
• Finella ist Anskildas beste Freundin und sie
weiß daher so einiges über Affären mit wich-
tigen Leuten. Sie hat auch eine Ahnung, dass
Karnulf in die jüngere Schankmaid verliebt
ist … sie befürchtet, dass Finella ein gefähr-
liches Spiel begonnen hat und unvorsichtig
geworden ist
• Sie weiß, dass der Klankrämer Basgerd und
der Fürst einen guten Draht zueinander ha-
ben, und auch über die Tatsache, dass er mit
Karnulf, Birrun und Lempr einst Seite an
Seite zusammen gekämpft hat, weiß sie be-
scheid.
Finella die Leise
Die Schönste im Bronzekessel
„Sie sagt ja nicht viel, aber wie sie durch den
Kessel schwebt, das hat was! Das Lächeln! Sie ist
so selten und so zart wie eine Rose im Winter …
ja, genau. Aber wenn du ihr ein bisschen Gold
zeigst …“ ‒ Stimmen aus Firnheim
ASPEKTE Die Schönste im Bronze-
kessel ‒ Konzept
Geheimnisse sind mein
Geschäft und Schönheit
meine Währung
Finella ist sehr zierlich und hat Schwierig-
keiten damit, mehr als einen Krug zu tragen,
aber dafür ist sie sehr hübsch und verdient
viel mehr in ihrem Zweitjob ‒ sie ist die wohl-
habendste Person im Kessel ‒ Lempr ausge-
nommen ‒ und sie hat so viele Bewunderer
wie Neider in Firnheim
• Sie ist nicht sonderlich wählerisch und emp-
fänglich für gut formulierte Schmeicheleien
… für einen schönen Mann verzichtet sie
auch schon einmal auf die üblichen Gebüh-
ren, aber da muss dieser schon etwas zu bie-
ten haben: Finella ist sich ihres Marktwertes
sehr bewusst. Dieser Ormund zum Beispiel,
das wäre jemand …
30
 Ausgabe 18 • 2018
• Die Schankmaid Anskilda mag Finella und
ist ‒ ohne dass es letzterer bewusst ist ‒ ihre
einzige echte Freundin. Sie macht sich große
Sorgen, dass Finella eines Tages ihre Vorlie-
be für das Spiel mit dem Feuer teuer bezah-
len muss …
• Finella hat seit eine Weile einen Dauerkun-
den, weswegen sie nicht mehr viel Zeit für
andere Kunden hat. Dabei handelt es sich
um Fürst Karnulf selbst und die verschwie-
gene, aber geschäftstüchtige Finella erhöht
beständig die Preise. Karnulf hat immer be-
reitwillig gezahlt und Finella geht davon aus,
dass der ältere Mann ihr komplett verfallen
ist. Sie weiß durchaus, dass sie hier mit dem
Feuer spielt, aber genau das reizt sie um so
mehr …
• Auch Hauptmann Propulus von der Roten
Axt geht zu Finella, allerdings zahlt er nicht
‒ seiner Ansicht nach ist das Teil seiner
Abmachungen mit Lempr. Finella ist nicht
glücklich über diese Vorgänge, scheint aber
bisher zu schweigen.
Finella ist im vorgeschlagenen Ablauf der
Geschehnisse eines der bedauernswerten To-
desopfer und ‒ lebend oder tot ‒ eine Figur,
die die Leben vieler Charaktere beeinflusst.
Firnheim
Skalorn Birrunson
Der Sohn des Fürsten,
nicht der Sohn seiner Frau
ASPEKTE Ich will mehr sein als nur
der Sohn des Fürsten ‒
Konzept
Mein Herz schlägt für
Finella
„Jaja, der da hinten. Schau nicht hin, sonst sieht
er dich noch! Das ist der Sohn vom Fürsten. Mit
Birrun! Wenn ich es dir doch sage! Der sieht im-
mer so aus wie ein geprügelter Hund, aber das
versteh’ ich ja …“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Ein junger Mann, eher ein leiser Mann um
die 20, der lange rote Zöpfe trägt, dazu einem
lang ausgewachsenen Schnauzbart ‒ schon
sein Aussehen verrät die Verwandtschaft zu
seinem Vater Fürst Karnulf, der einst mit sei-
ner Mutter Birrun gemeinsam Eidgænger war.
Er wird zum Spott gern „Birrunson“ genannt.
• Kein zahlender Kunde von Finella der Lei-
sen, die er indes heimlich aus tiefstem Her-
zen liebt … natürlich hat sie davon keine
Ahnung. Er hat dafür keine Ahnung von der
nicht einfachen Beziehung zwischen Finella
und seinem Vater.
• Skarlorn weiß um die Abneigung von Mab-
run gegen ihn, er wünscht sich jedoch we-
nigstens ein winziges Zeichen der Anerken-
nung von ihr, nicht zuletzt um das Verhältnis
zu seinem Vater zu verbessern
• Er ahnt, dass er früher oder später Nach-
folger seines Vater werden könnte, wenn
dieser seinen Lebensstil noch länger in der
gewohnten Weise weiterführt. Er ist selber
meistens im Bronzekessel zu finden …
Ormund, der Barde
Reisender Sänger von umstrittenen Ruf
ASPEKTE Die funkelndste Stimme
nördlich des Nebelmeers ‒
Konzept
Meine Stimme betört
selbst die Stolzesten
Heute hier, morgen da
„Oh. Ormund. Ja, Ormund, den kenne ich nur
zu gut und die gute Hälfte meiner Freundinnen
auch.“ ‒ Stimmen aus Firnheim.
Ormund ist weithin bekannt als wandernder
Barde von beachtlichem Talent. Er muss sich
selten darum sorgen, Zuhörer zu finden. Al-
lerdings hat er auch noch eine andere Reputa-
31
 Ausgabe 18 • 2018
tion, nämlich die als ein notorischer Verfüh-
rer. Das macht ihm nicht nur Freunde.
Falls dem vorgeschlagenen Verlauf der Ereig-
nisse gefolgt wird, überlebt Ormund tragischer-
weise nicht lange.
Charaktere III:
Händler und Jäger
In Firnheim leben noch eine ganze Reihe an-
derer Leute. Einige davon sind nur einige Zeit
im Jahr vor Ort und ziehen im Sommer weiter.
Basgerd, der Krämer
Der bekannte Klankrämer und Reisende
„Basgerd? Der Mann kommt ein bisschen zu
weit herum, wenn ihr mich fragt. Schleppt ko-
misches Zeug mit sich herum und erzählt wil-
deres Zeug. Aber er hat den besten Salzfisch,
unten vom Nebelmeer, da kannst du nichts
gegen sagen. Für mich ist der in Ordnung.“
‒ Stimmen aus Firnheim
Basgerd ist ein hagerer Bursche in den
mittleren Jahren, mit Knubbelnase und
auffälligem kugelrundem Bauch. Er trägt
Firnheim
eine einen alten Schlapphut mit einer langen
Feder daran. Den Hohlweg bereist er mit sei-
nem Ochsenkarren ‒ der Ochse heißt Nummer
Sieben ‒ seit vielen Jahren und er hat so ei-
niges erlebt … und überlebt. Seine Heimat ist
Firnheim.
ASPEKTE Weitgereister Klanlkrä-
mer ‒ Konzept
Den Namen kenn‘ ich
doch!
Wenn ich es nicht auf La-
ger habe, weiß ich, wo ich
es herbekomme.
• Basgerd steht Fürst Karnulf sehr nahe. Man-
che sagen, der Fürst und der Klankrämer
seien wie ein altes Liebespaar. In vielen Ge-
rüchten steckt ein Körnchen Wahrheit …
Birrun Rothaar
Die Schmiedemeisterin vor Ort
„Die Beste mit dem Schmiedehammer weit und
breit. Wenn du was anderes behauptest, wirst
du es ihr beweisen müssen. Stell’ dich gut mit
ihr. Pass auf mit Fragen über ihre Vergangen-
heit, red’ lieber über alte, rostige Waffen. Starr
ihren Arm nicht so dämlich an. So, mehr Hilfe
gibt’s nicht.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
ASPEKTE Ein starker Arm und ein
aufrechter Geist ‒ Konzept
Wild und leidenschaftlich
Eine kraftvolle Erscheinung, die die meisten
Männer von Firnheim überragt. Birrun trägt
ihr namengebenden rotes Haar lang, von
einem eisernen Stirnreif zusammengehalten.
Sie hat sich nach ihrer Zeit mit Karnulf nie
wieder einen Mann genommen ‒ jedenfalls re-
den sie so hinter ihrem Rücken.
• Birrun sammelt ungewöhnliche Waffen
und ist in ihrem Handwerk weit und breit
die Beste. Ihre Werkstatt ist vollgestopft mit
dem alten Kram, viel davon stammt aus dem
Gletscher.
• Die Schmiedin hat ihre Zeit als jüngste der
Eidgænger um Karnulf und Lempr teuer be-
zahlt ‒ ihre linke Hand und Teile ihres Un-
terarmes fehlen und sind durch eine reich
verzierte Prothese aus Metall ersetzt wor-
den. Sie kann so durchaus meisterhafte Ar-
beit erledigen, denn sie kann auch dort auch
anstelle der Hand z. B. eine Zange einsetzen.
Ohne ihren Lehrling Mattis wäre sie aber
stark beeinträchtigt.
• Birrun hält sich bevorzugt aus dem Intrigen-
spiel rund um Mabrun heraus, was ihr aber
nicht immer gelingt. Sie kennt ihr eigenes
Temperament nur zu gut und weiß genau,
dass sie ihrem Sohn Skarlorn unter Umstän-
32
 Ausgabe 18 • 2018
den schaden könnte. Mabrun tut ihr insge-
heim leid, denn sie kennt die Untreue ihres
Mannes aus eigener Erfahrung.
• Sie sorgt sich um ihre Freundin Finella, die
ihr nach ihrem Geschmack zu sorglos agiert
und ihre Vernarrtheit in Karnulf nicht unter
Kontrolle hat ‒ jedenfalls ist das die Sicht-
weise von Birrun.
• Birrun hält Distanz zu Fürst Karnulf, es be-
steht aber großer, meist wortloser gegensei-
tiger Respekt.
Der hungrige Vuntbert
Alter Fallensteller
ASPEKTE Meine Heimat sind die Hü-
gel und Berge ‒ Konzept
Diese alten Augen sehen
mehr als ihr glaubt
„Vuntbert? Der soll man wieder bei mir vorbei
kommen, der hat einfach die besten Felle. Der
bekommt auch die besten Preise, wenn er denn
mal wieder hier ist. Kann mich nicht erin-
nern, mal mit ihm gesprochen zu haben. Der
sagt einfach nicht viel, aber ich glaube, der
weiß eine Menge über das Leben da drau-
ßen.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Vuntbert ist ein hagerer alter Jäger und
Firnheim
Fallensteller, der meistens außerhalb des
Wehrdorfes lagert. Er ist ein guter Freund von
Basgerd und war dasselbe auch für die vor
kurzem verstorbene Blinde Edda. Vermutlich
nennt man ihn den „hungrigen Vuntbert“ weil
man ihm sein hartes Leben in seinem wetter-
zerfurchten Gesicht und aus seiner dünnen,
drahtigen Erscheinung ablesen kann.
Charaktere IV:
Die Rote Axt
„Du kannst ja gegen die Axt sagen, was du
willst, aber die verstehen ihr Handwerk. Ein
bisschen viele Fragen stellen die ja, das stimmt
schon, sicher. Aber wer soll denn hier sonst für
Ordnung sorgen? Ja, da bist du still. Ach, und
wenn du nun doch was gegen die Axt sagen
willst: Sag es leise, verstehst du?“ ‒ Stimmen
aus Firnheim
Die berüchtigte Söldnerkompanie hat in der
Nähe ein eigenes Lager. Die Kommandantin
Visera ist nur selten in Firnheim zu sehen,
dafür um so öfter ihr Hauptmann Propulus,
der für die Leitung des Wachdienstes zustän-
dig ist. Die Männer und Frauen der Axt sind
skrupellose Halsabschneider, aber auch pro-
fessionell ausgebildet ‒ die Hände schmutzig
machen sich aber vor allem angeworbene
Heuerlinge aus der Umgebung.
„Manchmal ist irgendeine Art Ordnung bes-
ser als gar keine Ordnung.“ ‒ Sätze dieser Art
redet sich Fürst Karnulf ein, seitdem er diesen
Handel zu erstaunlich günstigen Konditionen
eingegangen ist …
Visera verlangt tatsächlich nur wenig Geld
von Karnulf, dafür aber behalten ihre Leute
die Straßen und die Vorkommnisse in Firn-
heim ‒ insbesondere die Schürferei nach Arte-
fakten und den Handel mit ihnen gut im Auge.
Manch einer wundert sich, ob sie insgeheim
etwas ganz anderes vorhaben könnten.
Die Rote Axt ist beileibe kein chaotischer Hau-
fen, sondern eine mittelgroße, schlagkräftige
Truppe von Veteranen. Sie haben schon oft
Seite an Seite gekämpft und sind so loyal, wie
es nur zuverlässige Zahlungen mit Gold be-
wirken.
Visera die Graue
Söldner-Kommandantin mit kühlem Kopf
und finsterer Vergangenheit
„Ich kann sie irgendwie immer noch sehen ‒ die
schlanke Gestalt hoch auf ihrem grauen Ross,
die Augenklappe ‒ fast jedesmal wenn ich die
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 Ausgabe 18 • 2018
nur die Augen schließe. Als sie in das Dorf ein-
gefallen sind. Sie hat einfach zugesehen und
keine Regung war in ihrem Gesicht.“ ‒ Stim-
men aus Firnheim
Visera arbeitet für verschiedene Auftragge-
ber, die für die eine oder andere Information
aus dem Norden gutes Gold zahlen. Unnötige
Fragen zu stellen ‒ das schadet nur dem Ge-
schäft. Viseras Leute sind weithin gefürchtet,
weil man ihnen nachsagt, dass sie für einen
Aufpreis eine besonders widerliche Massaker
verübten. Die Kommandantin zeigt sich zwar
nicht begeistert über ihrem Ruf, aber am Ende
zählt eben nur das Geschäft.
Ihre Männer und Frauen werden gut behan-
delt und sind tatsächlich überaus loyal zu ihr;
für die echte Drecksarbeit heuert Visera so
ziemlich jeden an, der für wenige Münzen zu
bluten oder sogar zu sterben bereit ist. Mei-
stens tun diese Leute genau das in kürzester
Zeit ‒ erst bluten, dann sterben.
Die einäugige Visera ist eine beeindruckende
Erscheinung ‒ ihren immer noch kraft-
vollen Körper zieren die Narben vieler, vie-
ler Scharmützel; ihr zerfurchtes Gesicht
und die grauen, kurz geschorenen Haare
sind die einzigen Hinweise auf ihr geho-
benes Alter.
Firnheim
ART Haupt-NSC (Höchstwert +5, Hervorragend)
ASPEKTE Kaltblütige Hauptfrau der Roten Axt ‒ Konzept
Lieber Gold im Beutel als Blut an der Klinge
Die Dämlichkeit dieser Barbaren geht mir auf die Nerven
Gefürchtete ausländische Schlächterin
Ein Aspekt nach Wahl
FERTIGKEITEN +5 Kämpfen, +5 Wille, +4 Statur, +4 Athletik, +3 Charisma, +3 Empathie,
+2 Kontakte, +2 Ressourcen, +1 Lenken +1 Täuschen
STRESS Körperlich: Geistig: Arkan:
KONSEQUENZEN 1 leichte, 1 mittlere, 1 schwere
1 leichte geistige
STUNTS Expertin auf dem Schlachtfeld. Visera ist eine erfahrene Kommandantin. Zu Be-
ginn eines körperlichen Konflikts erhält sie automatisch einen Situationsaspekt
mit einem freien Einsatz, der ein taktisches Manöver beschreibt.
Flammende Anführerin. Wenn Visera vor ihren Verbündeten ‒ den Söldnern der
Roten Axt ‒ spricht, um deren Herzen zu entflammen, erhält sie +2 auf Charisma
beim Erschaffen eines Vorteils .
Sphragilithenseele. Visera verfügt über einen derart unbeugsamen Willen, dass
selbst körperlich wirkende Magie ihr kaum etwas anhaben vermag. Auch wenn
sie körperlich mittels Magie angegriffen wird, kann sie sich mit Wille dagegen
verteidigen.
Ein Stunt nach Wahl der Spielleitung
Visera kann die große Gegenspielerin der Hel- kompetenten Abenteuer beobachten und an je-
den sein oder ihnen tatsächlich in einer ver- mand viel, viel Gemeineres weiterleiten … und
zweifelten Situation gegen Skor’laxx mit ihren ob man sie wirklich zu Recht „Die Schlächterin
Leuten die Haut retten. Sie kann aber auch für aus der Waismark“ nennt, ist auch noch nicht
deinen Kampagnen-Oberbösling arbeiten und gesagt. Auf jeden Fall kann sie eine Menge Är-
hier in Firnheim alle Artefakte, alle seltsamen ger bedeuten.
34
 Ausgabe 18 • 2018
Heuerlinge der Roten Axt
Der typische feige Scherge,
der glaubt zur Roten Axt zu gehören
„… tja, ich bin nun bei der Roten Axt. Da staunt
ihr, was? Die Runde geht
auf mich!“ ‒ Stimmen aus Firnheim
ART Namenloser NSC
(Durchschnittlich)
ASPEKTE Für ein paar Kupfer mehr
‒ Konzept
FERTIGKEITEN +1 Athletik, +1 Kämpfen
STRESS Ist bei einem Treffer direkt
ausgeschaltet
Leute aus den umliegenden Dörfern, die eine
grundlegende Kampfausbildung erfahren ha-
ben ‒ jedenfalls hat man ihnen das so gesagt.
Sie können ein Kurzschwert am richtigen
Ende halten und mit ihren Uniformen im
Bronzekessel angeben, aber das war es auch
schon fast. Sie treten in Gruppen auf, so wie
es inkompetente Feiglinge eben tun.
Söldner der Roten Axt
Erfahrene Leute, die ihre Klinge schon
lange für Visera schwingen
Firnheim
ART Namenloser NSC
(Höchstwert +2, Or-
dentlich)
ASPEKTE Meine Klinge gehört der
Roten Axt … und die zahlt
gut ‒ Konzept
Wir sorgen hier für Ord-
nung … und halten die
Augen offen
FERTIGKEITEN +1 Athletik, +1 Fern-
kampf, +2 Kämpfen, +1
Provozieren
STRESS
„Wir sind vielleicht nicht die besten Soldaten, die
es gibt. Aber wir sterben und überleben zusam-
men und wir bekommen unseren Sold pünktlich.
Das ist auf Dauer mehr wert als die längste Aus-
bildung. Wir haben unser Lehrgeld mit Blut be-
zahlt, Rekrut.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Erfahrene Mietklingen, die schon lange für
Visera kämpfen.
Leutnant Hedin
Porpulus‘ Adjutant und Buchhalter
„Hedin? Keine Ahnung, wie die Kommandantin
an den gekommen ist. Kein echter Söldner und
mag er noch so gut mit dem Schwert sein, wenn
du mich fragst. Der hantiert eh mehr mit Buch
und Feder herum. Aber er ist eine ehrliche Haut,
habe ich gehört.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
ART Namenloser NSC
(Höchstwert +4, Gut)
ASPEKTE Ein verdammt guter Sol-
dat ‒ Konzept
Pedanterie ist meine zwei-
te Natur
Meine Familie ist die Axt
FERTIGKEITEN +4 Kämpfen, +3 Wille, +2
Empathie, +1 Nachfor-
schen
STRESS Körperlich:
Geistig:
Arkan:
KONSEQUENZEN 1 leichte
STUNTS Lügensinn. Hedin bekommt
+2 auf Empathie , um im Ge-
spräch Lügen zu erkennen
oder zu durchschauen, egal,
ob sie gegen ihn oder andere
in seiner unmittelbaren ge-
richtet sind.
35
 Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Hedin ist ein junger und gewissenhafter ART Neben-NSC

Mann. Zwar ist er im Herzen mehr Buchhal-
ter als Kämpfer, was aber nicht bedeutet dass
er kein tapferer Soldat ist. Er spricht leise und
überlegt, was ihn ganz offensichtlich zu einem
Außenseiter macht.
Kommandantin Visera indes vertraut ihm.
• Die Machenschaften des Hauptmanns Pro-
pulus sind ein mehr oder weniger offenes KONSEQUENZEN 1 leichte
Geheimnis und Hedin ein Dorn im Auge. Er
sammelt insgeheim Beweismittel.
(Höchstwert +4, Gut)
ASPEKTE Der Hauptmann der Wache ‒ Konzept
Du sagst Söldner, ich sage Geschäftsmann
Lemprs bevorzugter Gast
FERTIGKEITEN
+4 Kämpfen, +3 Täuschen, +2 Wille, +1 Kontakte
STRESS Körperlich: Geistig: Arkan:
STUNTS Lügen über Lügen. Propulus bekommt einen Bonus von +2, um einen Vorteil mit
Täuschung gegen eine Person zu erschaffen, die seinen Lügen in dieser Spielsit-
zung schon einmal geglaubt hat.

Hauptmann Propulus
Viseras Nummer Eins
„Wenn einer hier weiß, wie man am Leben
bleibt und noch gutes Geld macht, dann ja
wohl der Hauptmann. Setz dich mal zu ihm
und hör dirseine Geschichten an ‒ er hört nicht
auf, solange du zahlst und lächelst. Du solltest
mit dem Lächeln besser nicht so bald aufhören,
Freund.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Der Hauptmann ist ein geschäftstüchtiger
Bursche, der vor allem seinen eigenen In-
teressen nachgeht. Seine Rolle als Befehls-
haber der Firnheimer Wache hat sich auf
verschiedenen Ebenen als sehr lukrativ
erwiesen: Er erpresst seinen Anteil an
den Einkünften des Bronzekessels von
Lempr und sorgt auch sonst für sein eigenes Auskommen neben seiner eigentlichen Aufgabe.
Das bedeutet nicht, dass er den Wachdienst nachlässig führt. Er lässt seine Leute nur für ein paar
Münzen oder Gesellschaft auf seinem Lager wegschauen.
Propulus ist der dienstälteste Soldat und die Kommandantin und er selbst haben sich schon
mehrmals gegenseitig das Leben gerettet, dennoch hat Propulus irgendwie das Gefühl, dass
Visera ihm misstraut.
Die Örtlichkeiten
Firnheim
• Goldgräberstimmung
• Schlamm, Schlamm, Schlamm
„Du kannst nach Firnheim gehen und an einem Tag dein Glück machen. Ich hab’s gesehen, mehr als
einmal. Hab’ auch gesehen, wie sie mal einen in Scherben vom Gletscher geholt haben. Genau ‒ in
36
 Ausgabe 18 • 2018
Scherben. So, den nächsten zahlst aber du!“ ‒
Stimmen aus Firnheim
Eine kleine, schnell wachsende Ortschaft am
Fuße eines mittelgroßen Gletschers, gelegen
im Norden der Welt von Malmsturm. Ialler-
brund liegt in der Nähe, der Hodminforst nicht
weit im Osten der Siedlung. Es gibt Firnheim
erst seit etwa zwei Dutzend Wintern. Die mei-
sten Bewohner leben von den Schürfern, die
unter dem Gletscher nach Artefakten, Edel-
steinen und kostbaren Metallen suchen. Fürst
Karnulf selbst hat mit seinen Eidgængern die
Besonderheiten des Somarbreen entdeckt und
sich hier niedergelassen.
Es gibt niedrige Gebäude aus Fachwerk und
Lehm, die mit Torf geheizt werden. Die mei-
sten Schürfer aber hausen zu jeder Zeit des
Jahres in Zelten, was besonders unangenehm
ist, weil es keine befestigten Wege gibt: Zu fast
jeder Zeit des Jahres hat man mit Schlamm zu
tun.
Die Wache wird neben den wenigen Männern
des Fürsten von den Söldnern der Roten Axt
gestellt, was man nur mit Zähneknirschen
hinnimmt. Es ist allerdings unzweifelhaft,
dass die vielen Glücksritter mit ihren vie-
len Streitigkeiten um die besten Plätze
unter dem Gletscher ohne die Mietklin-
gen kaum zu bewältigen wären.
Firnheim
Es gibt eine Taverne mit Zimmern, einige an-
sässige Händler und auch einige Handelskara-
wanen machen inzwischen in Firnheim halt.
In jeder Woche entstehen neue Bretterbuden
und Wagen mit neuen Krämern, die nicht sel-
ten von weit her kommen.
Der Bronzekessel
• Frag‘ besser nicht, was in der Suppe ist
„Es gibt da so ein paar Leute, die sagen, dass im
Kessel alles un’ jeder käuflich ist. Ich sag dir,
Anskilda hinter der Theke is’ es jedenfalls nicht.
Das hat mir meinen letzten Schneidezahn ge-
kostet. Schau mal ‒ hier!“ ‒ Stimmen aus Firn-
heim
Die Taverne des lahmen Lempr ist das ein-
zige zweistöckige Gebäude von Firnheim. Es
wurde buchstäblich um einen etwa drei Meter
breiten und zwei Meter hohen Kessel gebaut.
Einmal angeheizt brauchte es nur erstaunlich
wenig Holz, um das seltsame Artefakt in Gang
zu halten und gleichzeitig das kreisrunde Ge-
bäude zu heizen, und so hat Lempr einmal
vor etwa 20 Jahren eine Suppe angesetzt und
immer nur neue Zutaten dazu gekippt, wenn
es notwendig war. Manche sagen, dass in der
undefinierbaren, stark riechenden Brühe auch
schon ein paar unliebsame Angestellte ver-
schwunden sind, aber das sind bestimmt nur
Geschichten.
Es gibt Leute, die sagen, dass die Frostfrei-
heit von Firnheim irgendwie mit dem Kessel
zu tun haben könnte. Natürlich sind das alles
wirre Ideen von Fremden oder Spinnern oder
fremden Spinnern, auf die hier niemand etwas
gibt.
Der Somarbreen
• Am Ende kommt jedes Geheimnis an Licht
„Der Gletscher beschenkt uns mit Schätzen und
nimmt sich die Seelen, die er braucht. Fremder ‒
du wirst es verstehen lernen, wenn du bleibst.“ ‒
Stimmen aus Firnheim
Der mittelgroße Gletscher mündet in einen
eiskalten See mit auffällig klarem Wasser. Das
Eis bringt Reste von Machina, imperiale Ar-
tefakte und bisweilen auch magische Gegen-
stände aus einer vergangenen Zeit ans Licht.
Jedes Mal, wenn der Gletscher kalb, geht ein
lauter Ruf durch die Reihen der Schürfer ‒ der
erste am Wasser bekommt die beste Beute.
Es ist manchmal trotz des Eises merkwür-
dig warm, sagen einige Schürfer ‒ vor allem,
bevor etwas besonders Kostbares gefunden
wird. Aber vielleicht schlugen da einfach ihre
37
 Ausgabe 18 • 2018
Herzen schneller. Aber der Boden in Firnheim
ist auch noch nie durchgefroren, solange die
Siedlung besteht … merkwürdig, vor allem
aber angenehm, trotz all dem Modder.
Der Kristallsee
• Kaltes, klares Wasser
• Da unten ist doch was, oder?
„Nur weil du glaubst, dass du alles bis zum
Grund sehen kannst, muss das nicht wahr sein.
Wirst schon sehen.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Man kann an vielen Tagen bis auf den Grund
sehen, was den Fischern sehr gefällt. Manch-
mal sieht man tief drunten Umrisse. Dazu gibt
es viele, viele wilde Geschichten.
Das Herz des Waldes
• Würdevolle Ruhe
Die Leute hier berichten von einem Ort in den
östlichen Wäldern, an dem die Bäume erstaun-
lich viel älter und größer sind. Sie erzählen
auch von einer eigentümlichen Stille und
dass die Geister hier ganz nah sind. Ich wer-
de herausfinden, ob etwas Wahres an den
Geschichten ist, und mich wieder melden.
(Aus den Notizen eines toten Fremden) ‒
Schriften aus Firnheim
Firnheim
Dieser Hain wird von Geldern als Sepulter ge-
nutzt, aber vielleicht hat er ganz eigene Ge-
heimnisse … und die Geister hier wissen ei-
niges …
Ruinen im Wald
• Uralte Ruinen unter knorrigen Wurzeln
Jäger erzählen mir Geschichten über Reste von
Mauern, tief im Wald. Die Ruinen lägen in ei-
ner Senke und niemand sei jemals von dort zu-
rückgekehrt. Ich darf wohl zurecht fragen, wer
wohl trotzdem zurückgekehrt ist und von ihnen
erzählt hat. Dieser Eintrag ist nur der Vollstän-
digkeit willen erfolgt. Einstufung: Nicht weiter
verfolgen. ‒ Stimmen aus Firnheim
Eine längst vergessene, teilweise verschüttete
und von Vegetation überwucherte Tempelan-
lage, in einer Senke gelegen. Die Wände des
zentralen Tempels sind mit Basreliefs bedeckt,
die dem aufmerksamen Beobachter einiges
über die Geschichte des Tempels und der ihn
umgebenden Siedlung berichten könnten.
Nichts an diesen Kunstwerken davon erinnert
auch nur ansatzweise an irgendetwas aus dem
Norden, vielmehr könnte jemand, der sich
auskennt, sich an das alte Imperium erinnert
fühlen …
Die Reliefs zeigen in einer Abfolge von Szenen
• wie einer Statue eines Jünglings Früchte dar-
gebracht werden
• wie eine junge Frau die Statue küsst
• wie sich Liebende vor der Statue küssen
• wie sich Liebende vereinen
• wie dasselbe sehr viel mehr Menschen tun
• Wie der Jüngling im Begriffe ist, einen Schritt
von seinem Podest zu machen
• Orgien, Orgien, Orgien
• Sehr, sehr, sehr phantasievolle Orgien
• Ein Priester mit einem auffallenden Amulett
an einer Kette um den Hals, der seine Hände
um den Hals eines geschmückten, knienden
Menschen legt, während andere Gestalten
sich in einer interessanten Vielzahl mitei-
nander in Ekstase vergnügen, während der
Jüngling über die Szene wacht
In der zentralen Kammer gibt es ein Podest,
davor eine tiefes dreieckiges Basin. Auf dem
Boden verstreut zahlreiche Skelette, einige da-
von sind für Betrachter der Reliefs als Ange-
hörige der Priesterschaft zu erkennen.
Ich habe hier einen kleinen Dungeon impro-
visiert; dabei könnten die forschenden Spieler
auch selbst eigene Räume erschaffen. Ein wis-
senschaftlich veranlagter Charakter könnte si-
cher einige interessante Erkenntnisse haben, vor
allem aber sollte man herausfinden könnten,
dass es sich hier um eine Kultstätte derselben
38
 Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

ART Namenloser NSC Uralter Bronzewächter

(Höchstwert +3, Hervor-
Unsterblicher Wächter des Allerheiligsten
ragend)
ASPEKTE Ein mechanischer Haupt- ART Neben-NSC
mann aus einer anderen
(Höchstwert +4, Gut)
Zeit ‒ Konzept
Hart wie Bronze
ASPEKTE Mechanische Wächter
aus einer anderen Zeit ‒
Geistlose Mechaniken
Konzept
FERTIGKEITEN + 3 Kämpfen, +2 Statur, Hart wie Bronze
+1 Kontakte
Geistlose Mechaniken
STRESS
FERTIGKEITEN + 4 Kämpfen, +3 Statur,
+2 Kontakte, +1 Wille

• Möglicherweise gibt es irgendwo eine Art STRESS Körperlich:

Wesenheit handelt, die sich in Firnheim erhebt.
Vielleicht spukt es? Man könnte hier sicher ge-
nug über Skor’laxx herausfinden, um auf die
Spur von Mabrun zu kommen.
Bronzewächter
Unsterblicher Wächter des Allerheiligsten
Unten im Wasserbassin befinden sich me-
chanische Kämpfer, die einem nackten
Menschen nachempfunden sind. Es gibt
sie in weiblichen und männlichen Versi-
onen.
Steuereinheit, vielleicht ist auch die älteste
Einheit der Schlüssel zum Ausschalten der Geistig:
Wächter
• Mehr als zwei oder drei dieser hartnäckigen Arkan:
Gestalten können wirklich stressen und die
SCs zu einer kreativen Problemlösung anre-
gen. KONSEQUENZEN 1 leichte 1 mittlere
STUNTS Bronzene Defensive.
Es können so viele Bronzewächter auftauchen, Die Panzerung des ural-
wie die SL es für sinnvoll erhält. Vielleicht wer- ten Bronzewächters ist
den sie von dem einzelnen uralten Bronzewäch- unglaublich hart. Wenn
ter kontrolliert und vielleicht ist der Sieg über der uralte Bronzewächter
ihn (oder sie) der Schlüsse zum Ausschalten der mit einer Schnitt- oder
restlichen Wächter. Stichwaffe angegriffen
wird, erhält er +2 auf
Kämpfen beim Verteidi-
gen.

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 Ausgabe 18 • 2018
„Klick Klick. Wrrrrr.“ ‒ Stimmen aus den Ru-
inen
Diese mechanische Ungeheuerlichkeit hat
eine Patina, die die anderen Wächter nicht
haben. Die einzelnen Teile sind reich mit Gra-
vuren verziert und die Gestalt ist um einiges
größer als die mannshohen anderen Wächter.
Sie scheint die anderen Wächter zu kontrol-
lieren.
Die Kluft des Skor’laxx
• Nichts lebt hier, außer dem Hunger – das
Unleben wird alles verzehren
• Hallende Decken und spröde Tropfsteine –
Dröhnende Hallen, fallende Steine
„Da in den Ebenen ist ein Ort, an dem das Gras
und jedes andere Leben angestoßen ist, kreis-
rund wie mit einem tödlichen Zirkel gezogen.“
‒ Stimmen aus Firnheim
• Diese Höhle wurde in einem der letzten war-
men Sommer aufgetan, sicherlich war sie
einmal vom Gletscher bedeckt.
• Kreisrund um den Eingang ist das Gras
und jedwede Vegetation abgestorben,
auch Geister spüren die Gefahr, verzehrt
zu werden.
• Skor’laxx ist hier, sollte das Amulett im
Besitz von Mabrun zerstört werden.
Firnheim
Die Konfrontation mit Skor’laxx wird vermut- Truppe von Söldnern wohlgeordnete jeden-
lich direkt in einem Handgemenge beginnen falls ‒ Lager durch Palisaden geschützt. Auch
‒ sobald die SCs ihn ausmachen können. Viel Wachtürme gibt es, wie es sich gehört.
eher als direkt zu agieren wird Skor’laxx aber
seine durch die Morde erlangten Fate-Punkte
einsetzen und seine Aspekte verwenden,
um den SCs Informationen anzubieten. Das Anhang
könnte über Illusionen oder andere Sinnestäu-
schungen geschehen. Er kann in seiner Kluft 1. Begegnungen in der Wildnis
die Erinnerungen und aktuellen Gedanken 2. Begegnungen und Ereignisse in Firnheim
der SCs lesen, was ihm dabei helfen könnte, 3. Merkwürdige Schätze
sie auf seine Seite zu bringen. Vielleicht weiß 4. Das Personal und dessen Verbindungen
er auch einige Geheimnisse, die eure eigene 5. Eine Karte der Umgebung von Firnheim
Kampagne weiter bringen könnten. 6. Die Kluft des Skor’laxx (Karte)
Feldlager der Roten Axt
• Militärische Ordnung
• Befestigtes Lager
• Gut Bewacht
„Dort ist alles wie mit einem Winkel gezogen
gerade, jeder trägt Uniform und die meisten sind
sauber. Ich gehe immer etwas schneller, wenn
ich das Lager nur aus der Ferne sehe. Mehr sage
ich dazu nicht.“ ‒ Stimmen aus Firnheim
Visera und ihre Kompanie haben ihre Zelte
etwas eine halbe Stunde Fußmarsch von Firn-
heim aufgeschlagen. Tatsächlich haben sie in-
zwischen auch einige Holzhütten gebaut und
das für die Verhältnisse eine hartgesottenen
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Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Begegnungen in der Wildnis

Eine sichere Stelle zum Es ist merkwürdig still Lagernde Soldaten der Ein prächtiger Helm liegt Schattenhafte Gestalten
Rasten. Jemand hat schon hier. Einem der Charak- Roten Axt. Sie lachen so auf einem Felsvorsprung, winden sich wie im Tanz
eine Feuerstelle angelegt tere fällt auf, dass sie laut, wie es nur Betrun- halb von Moos bewach- oder im Liebesakt. Sie be-
und einen Topf hinter- nicht einmal ihre eigenen kene tun. sen. Die Stimme seiner deuten den SC, es ihnen
lassen. Schritte hören. Besitzer ist nur für den gleich zu tun …
Träger zu hören …
Eine Hirschkuh schaut Ein enormes Schne- Prächtige Formationen Eine mächtige Eule dreht
einem der Charaktere di- ckenhaus von der Höhe von blaugraue Kristallen den Kopf zu den Spie-
rekt in die Augen, bevor eines Mannes. Was auch erheben sich aus dem lern. Eine übermensch-
sie verschwindet. immer darin lebte, ist Boden. Darin sind vor liche Intelligenz funkelt
nun elend vertrocknet. Angst verzerrte Ge- in ihren Augen, als alle
Es hatte feingliedrige sichter zu sehen. gleichzeitig ihre Stimme
Hände. hören.
Jemand hat ein Stück Eine halb vermoderte Ein unberührter Bach-
scharlachroten Stoff wie Kiste, in der sich einige lauf. Wer sich ‒ etwa
eine Fahne aufgehängt. reich verzierte Flaschen zum trinken ‒ herab
Sie reagiert nicht auf den befinden. beugt, hört das Lachen
Wind. junger Mädchen. Nie-
mand ist zu sehen.
Eine verlassene Hütte Eine mächtige, mit
aus Mammutknochen Runen verzierte Axt, die
und Tierfellen. jemand fest in einem
Baumstumpf gehauen
hat.
Ein alter Fallensteller
grüßt freundlich und
wird bereitwillig über die
Gegend berichten. Er hat
keinen Schatten.

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Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Begegnungen und Ereignisse in Firnheim

Für einen Moment klart Ein kleiner Junge zieht Zwei schlanke Gestalten Basgerd, der Krämer hat Soldaten mit einer roten
es auf und die warme eine bronzene Kugel mit schwarzen Schleiern hier seinen Stand und Axt auf ihren Tuniken
Sonne scheint auf hinter sich her, die immer vor den Augen gehen handelt mit Artefakten, und den Schilden mar-
Firnheim. Trotz all dem wieder meterhoch hüpft. still vorbei. Sie hinter- Kram und Gerüchten aus schieren vorbei. Die Leute
Modder und der harten Selbstständig. lassen keine Spuren im Firnheim und der Umge- reden währenddessen
Arbeit lächeln einige der Schlamm. bung. leiser.
Passanten.
Eine hochgewach- Zwei Krieger halten Zwei zerlumpte Gestal- Ein junger Mann mit
sene blonde Frau geht einen Dritten in ihrer ten versuchen einen beachtlichem Schnauz-
vorbei. Jemand zischt Mitte und schleifen ihn Bollerwagen mit kaum bart und Schwert lehnt
leise: „Mabrun Eisfeuer. mehr mit, als dass sie identifizierbaren Arte- tief in Gedanken an einer
Den Namen hat sie mit ihn stützen. Es ist Fürst fakten aus dem Schlamm Hauswand und starrt
Recht!“ Karnulf. zu ziehen. zum Kupferkessel.
Es ist erstaunlich warm. Zwei Frauen kommen Eine Frau liegt reglos an
Die Spielercharaktere schwankend vom Glet- einer Häuserecke. Es ist
brechen in Schweiß aus, scher hinab. Sie sind bis nicht gleich ersichtlich,
die Firnheimer reagieren auf die Haare leuchtend ob sie tot ist oder nur an
routiniert. rot eingefärbt ‒ auch die Ort und Stelle einge-
Augen. schlafen ist.
Eine Horde Kinder be- Ein Bäcker kommt die
wirtet einen der Spieler- Straße entlang und
charaktere mit Lehm- reicht den SCs ein wenig
klumpen und flüchtet warmes Brot. „Aufs
kichernd zwischen die Haus!“ sagt er und geht
Häuser. weiter.
Ein Fischer erzählt einer
kleinen Menge, dass
etwas tief unten im
Kristallsee lauert. Sie
lachen ihn aus.
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Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Merkwürdige Schätze

Die gut erhaltene, Leiche Ein merkwürdig schwe- Eine kleine Statue einer Eine kleine Schatulle, in Ein Stab von einer
eines Mannes in langen res Rad, zu klein, um an Katze aus einem so der sich Schnee befin- Schrittlänge, bestehend
Roben. Ein Speer steckt einen Wagen zu gehören. schwarzen Material, det, der darin niemals aus messingfarbenen
in seiner Brust. dass es kaum die Sonne schmilzt. Ringen. Er riecht nach
reflektiert. Frühlingsblumen.
Ein Helm mit einem Ein fast völlig schmuck- Zwei Dolche, in deren Eine Kugel von der
einzigen Horn auf der loses Schwert ‒ abgese- Schneiden die Zähne ei- Größe eines Kindskopfes.
Stirn. Der Träger hört hen von einer Runenin- ner unbekannten Kreatur Wer sie aufnimmt, hört
eine Stimme in einer schrift. Etwas summt in eingearbeitet wurden. eine geisterhafte Musik.
unbekannten Sprache der Klinge.
wispern …
Die Hand eines mensch- Eine wasserdichte Kiste Ein unscheinbares
lichen Skeletts, allerdings mit einem dicken Folian- Kästchen mit einem Ring
aus einem unbekannten ten darin, gebunden in darin, besetzt mit einem
Metall. der Haut eines unbe- Mondstein. Der Träger
kannten Wesens. wechselt bei Mondlicht
das Geschlecht bis zum
Neumond.
Eine schwere Axt, ver- Eine mannsgroße dicke
krustet mit Blut, das sich Platte eines unerhört
einfach nicht abwaschen harten, hellen Metalls.
lässt.
Ein Amulett mit dem
Bild einer jungen Frau
darauf. Sie scheint den
SC anzulächeln und …
zwinkert.

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Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Das Personal und dessen Verbindungen

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 Ausgabe 18 • 2018 Firnheim

Eine Karte der Umgebung

von Firnheim
Hier sind absichtlich einige „weiße Flecken“ gelassen worden, die
von den Spielern mit Leben und Aspekten gefüllt werden können. Ei-
nige wichtige Orte wie die Kluft des Skor’laxx sind absichtlich nicht
eingetragen, damit die Karte als Handout für die Spieler verwendet
werden kann; ein paar Details wie der „Kringel“ im Südosten sind
absichtlich nicht von mir beschrieben worden. Mal sehen, was den
Spielern dazu so einfällt …

Die Kluft des Skor’laxx

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 Ausgabe 18 • 2018 Bodenpläne

Bodenpläne

Auch diese Ausgabe bringt wieder

Pläne von Christop Plötz.

• Alter Baum
• Bauernkate
• Lagerplatz + Karre
• Baum mit Hügel
• Lichtung
• Wald
• Bunker
• Tropische Inseln

Wie immer sind die Bilder als Down-

load auf der Seite zu finden.

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Ausgabe 18 • 2018 Bodenpläne

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