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03 Schweissen V302 PDF
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Kapitel 3: Schweißen
Fachhochschule München
Fachbereich 06 – Feinwerk- und Mikrotechnik
Inhalt
3 Schweißen.............................................................................................................................4
3.1 Einleitung ........................................................................................................................4
3.2 Übersicht über Schweißverfahren ..................................................................................5
Schmelzschweißverfahren .......................................................................................................6
3.3 Gasschmelzschweißen (Autogenschweißen).................................................................6
3.3.1 Prinzip ......................................................................................................................6
3.3.2 Brennschneiden .......................................................................................................8
3.4 Elektrisches Lichtbogenschweißen.................................................................................9
3.4.1 Prinzip ......................................................................................................................9
3.4.2 Arbeitsschutz beim Gas- und Lichtbogenschweißen .............................................10
3.5 Unterpulverschweißen ..................................................................................................10
3.6 Schutzgasschweißen (MIG, MAG, WIG, Plasma-Schweißen) .....................................11
3.6.1 WIG Wolfram-Inertgasschweißen ..........................................................................12
3.6.2 MIG (Metall-Inert-Gas) / MAG (Metall-Aktiv-Gas) Schweißen ...............................12
3.6.3 Plasma- und Mikroplasmaschweißen ....................................................................13
3.6.4 Plasmaschneiden...................................................................................................14
3.6.5 Wasserplasmaschneiden: ......................................................................................14
3.6.6 Schweißbare Werkstoffe mit Schutzgasverfahren .................................................15
3.7 Gestaltung von Schmelzschweißverbindungen............................................................16
3.7.1 Stumpfnaht:............................................................................................................16
3.7.2 Kehl- und sonstige Nähte.......................................................................................16
3.7.3 Aufbau von Schmelzschweißnähten ......................................................................17
3.8 Laserstrahlschweißen...................................................................................................18
3.8.1 Prinzip ....................................................................................................................18
3.8.2 Eingesetzte Laser: .................................................................................................19
3.8.3 Anwendung von Laserschweißen ..........................................................................20
3.8.4 Ausführung von Laserschweißverbindungen: ........................................................21
3.8.5 Laserschneiden......................................................................................................21
3.9 Elektronenstrahlschweißen...........................................................................................22
Pressschweißverfahren..........................................................................................................24
3.10 Punktschweißen: ........................................................................................................24
3.10.1 Prinzip ..................................................................................................................24
3.10.2 Geeignete Werkstoffe für Punktschweißen:.........................................................25
3.10.3 Gestaltungshinweise zu Punktschweißverbindungen ..........................................26
3.11 Buckelschweißen........................................................................................................27
3.12 Bolzenschweißen........................................................................................................28
3 Schweißen
3.1 Einleitung
Schweißen ist ein Verfahren zum Vereinigen von Werkstoffen wie Metall, Glas oder
thermoplastischen Kunststoffen unter Anwendung von Wärme oder Kraft oder von beiden mit
oder ohne Schweißzusatz. Es ergibt eine unlösbare Verbindung (stoffschlüssige
Verbindung).
Schweißen mit Zusatzwerkstoff ist in der Schweißnaht das Schweißgut, das wiederum
andere Werkstoffeigenschaften aufweist als die Grundwerkstoffe. Typischerweise ist die
Festigkeit des Schweißgutes höher als die des schwächeren Grundwerkstoffes.
Schmelzschweißverfahren
3.3 Gasschmelzschweißen (Autogenschweißen)
3.3.1 Prinzip
Acetylen ist explosiv und wird daher in Aceton gelöst gespeichert. Es ist erhältlich in 20l
Gasflaschen bis 18 bar. Die Löslichkeit ist 20 l Acetylen/1 l Aceton/bar in 20 l Gasflasche 15 l
Aceton: Æ 15 l·18 bar·20 l = 5400 l Gas in einer Flasche
Farbe der Flasche schwarz, oben gelb (früher nur gelb)
Sauerstoff in blauer Flasche bei 150 bis 200 bar
Vorteil: Nachteil:
- Einfach anwendbar - Breite Wärmeeinflußzone (WEZ)
- Leicht transportabel - Daher starker Verzug der Teile
- Billige Verbrauchsstoffe - Nur St (Cu mit Flussmittel)
- Grosse Spalte überbrückbar - Bei St ergibt zuviel O2 in der Flamme
eine raue Naht und
- Einfache Nahtvorbereitung
Schlackeneinschlüsse. Zuviel Acetylen
- Alle Schweißpositionen ergibt Aufkohlung Æ spröde Naht, Bruch.
3.3.2 Brennschneiden
zum Trennen von Grobblech
3.4.1 Prinzip
3.5 Unterpulverschweißen
- Kohlelichtbogenschweißen
1 Verbindungspartner
2 Elektrode
3 Pulverzuführung
4 Pulver
5 Schmelzbadsicherung (Kupfer)
Vorteil: Nachteil:
- Hohe Schweißleistung - nur w-Lage schweißbar
- Vollautomatisiert - nicht baustellentauglich
1 Werkstück
2 abschmelzende Elektrode
3 Schutzgaszuführung
Vorteil:
- gut mechanisierbar, geringer Verzug, wirtschaftlicher als WIG
- Fließverhalten des Schmelzbades kann beeinflusst werden
- Billigeres Schutzgas
- Sehr verbreitetes Verfahren; Kfz-Reparatur, Stahlrohrmöbel,
Stahlblechradiatoren, etc.
- hohe Produktivität, keine Schlacke
- Einseitiges Durchschweißen
- Tiefer Einbrand.
- Alle Schweißpositionen
3.6.4 Plasmaschneiden
- Wie Plasmaschweißen, aber es wird mehr Plasmagas (kein Schutzgas) und höhere
elektrische Energie aufgewendet.
- Plasmastrahl tritt mit so hoher thermischer und kinetischer Energie aus, dass das zu
schneidende Material schmilzt und aus der Schnittfuge ausgetrieben wird.
- Geeignet für alle elektrisch leitenden Materialien. Haupteinsatzgebiet bei Al, Cu,
Edelstahl, St ab 2mm Blechdicke.
Vorteil: durch geringe WEZ nur wenig Verzug
Plasmagas: Argon, zusätzlich als Schneidgas Wasserstoff, Stickstoff, Luft
3.6.5 Wasserplasmaschneiden:
3.7.1 Stumpfnaht:
- Bauteile stoßen stumpf gegeneinander
- Glatter, ungestörter Kraftfluss,
- geringe Kerbwirkung
- Hinsichtlich Festigkeit günstiger als Kehlnaht (besonders bei dynamischer
Beanspruchung)
- Gut prüfbar
- Stumpfnaht ist gegenüber Kehlnaht möglichst zu bevorzugen
I-Naht, einseitig
Mehrlagige Stumpfnaht:
Mehrlagige Kehlnaht:
3.8 Laserstrahlschweißen
3.8.1 Prinzip
Vorteil: Nachteil:
- Praktisch alle Metalle schweißbar, auch - Hoher Energieaufwand
magnetische Werkstoffe, Hartmetalle,
- Relativ kleine Blechdicken
Ferrite, Gläser
- Laserschutz
- Bei Stahl muss der C-Gehalt niedrig sein
- (nahezu) spaltfreie Schweißfuge
- Voraussetzung ist spaltfreie
erforderlich
Schweißfuge, auch Presssitze
schweißbar
- Durch eng begrenzte Erwärmung
entsteht schmale Naht, kleine WEZ,
geringer Verzug,
Präzisionsschweißungen sind möglich
- Schweißtiefe begrenzt auf 1 bis 2 mm,
max. 20mm bei St
Anwendungsbeispiele:
- Lithiumbatteriegehäuse, Endkappe X12CrNi188 vakuumdicht.
- Herzschrittmachergehäuse Titan vakuumdicht
- Schaltkreisgehäuse Al vakuumdicht
- Elektromotor-Blechpaket Si-Eisen 0,3 dick durch einige axiale Nähte am Umfang
fixiert. Die WEZ der Schweißnähte ist so klein, dass die Verschlechterung der
weichmagnetischen Eigenschaften vernachlässigbar ist.
- Glühlampe Lampendrähte W und Mo
- Uhren, Meßgeräte Feder auf Welle
CO2-Laser:
- λ = 10,6µm (IR)
- Hohe Leistung bis 20kW; als Dauerleistung meist weniger als 100 W, wegen der
abzuführenden Verlustwärme (Wirkungsgrad Laser ca. 3%)
- Fokusdurchmesser ab einige 1/10 mm
- Daraus ergibt sich eine Leistungsdichte von 106 W/cm²
- Eignung abhängig von Reflektivität der zu schweißenden Oberfläche
- Beim Schweißprozess wird Reflexion durch Plasmawolke verhindert, es bildet sich ein
Dampfkanal, der in das Werkstück eindringt und es aufschmilzt. Dies ist der
Tiefschweißeffekt.
- Bei geringer Leistung entsteht kein Plasma, keine Tiefschweißeffekt sondern nur geringe
Schweißtiefe. Einsatz für Oberflächenbearbeitung (Härten, Umschmelzen)
- Bei höherer Leistung hebt die Plasmawolke ab, der Strahl ist abgekoppelt, es wird kaum
noch Energie in das Werkstück eingekoppelt.
- Oft wird Schutzgas zur Vermeidung von Oxidation eingesetzt.
NdYAG-Laser:
- λ = 1,06 µm (nahes IR)
- Leistung bis 2kW kontinuierlich, 109 Watt Pulsleistung
- Kleine Bauweise
- Licht ist gut durch Glasfasern leitbar, daher sehr flexible Strahlführung möglich
- Wellenlänge wird von den meisten Metallen besser absorbiert
Excimer-Laser:
- λ = 200 bis 300 nm (UV)
- hauptsächlich für Oberflächenbehandlung (Härten, Legieren, Umschmelzen,
Abtragen, Beschriften, Ritzen, etc) vor allem von Kunststoffen angewendet
- Anwendung z.B. Abisolieren dünnster kunststoffisolierter Drähte, Durchkontaktierung
von Mehrlagenleiterplatten
Dioden-Laser:
- λ = 810 bis 910 nm (UV)
- für Anwendungen mit niedrigerer Energie
- sehr flexibel, durch kleine Bauweise
3.8.5 Laserschneiden
- Brennschneiden mit O2-Unterstützung
- Schnittfuge ist nur einige 1/10 mm breit.
- Durch sehr schmale WEZ kaum Verzug.
- Schnittkanten ohne Grat.
- Beim Schneiden von Kunststoffen entstehen giftige Dämpfe.
- Plexiglas ist mit CO2-Laser wie poliert schneidbar. (Kurzwelligere Laser ungeeignet,
weil Plexiglas lichtdurchlässig ist).
- Edelstahl, Al und andere NE-Metalle mit Hochdruck-Laserschneiden gratfrei und mit
hoher Schnittkantengüte schneidbar
3.9 Elektronenstrahlschweißen
1 Verbindungspartner;
2 Kathode (Elektronenquelle);
3 Anode;
4 magnetische Fokussierung;
5 Hochvakuum
Eigenschaft
- Schmelzschweißverfahren mit der geringsten Wärmeeinbringung.
- Extrem schlanke Nähte mit minimalem Verzug
- große konstruktive und werkstoffliche Freiheiten
- Hohe Schweißgeschwindigkeiten
- Schweißbare Blechdicken:
o 0,01 bis 250mm in St
o 150 mm in Al
o 80 mm in Cu
Funktionsweise
- Elektronen treten aus einer beheizten W-Elektrode
- Werden durch das hohle Zentrum einer Ringanode beschleunigt.
- Durch Fokussier und Ablenkspulen wird der Elektronenstrahl auf die Schweißnaht
gelenkt.
- Schweißen erfolgt im Vakuum (10-2 bis 10-4 bar) (Streuen des Elektronenstrahls an
Luft)
- Sehr hohe Energiedichte, bis 107 W/cm² im Brennfleck mit 0,1 bis 1 mm
Durchmesser.
- Strahlleistung 15 bis 60kW.
Vorteil: Nachteil:
- Sehr schmale Naht -> - Hohe Anlagekosten
- Sehr geringe WEZ - Grosse Spezialerfahrung notwendig
- Sehr geringer Verzug: - Anwendung im Vakuum
Präzisionsschweißung
- Exakte Nahtvorbereitung erforderlich
- Tiefschweißeffekt
- Mikroschweißen
- Verschiedenste Materialien fügbar
- Unabhängig von Reflektionsverhalten
des Werkstoffes
Pressschweißverfahren
3.10 Punktschweißen:
3.10.1 Prinzip
Für Verbindung von Blechteilen
a Werkstück
b Punktschweißelektrode
c Stromquelle
d Schweißpunkt
Vorteil: Nachteil:
- Kein Zusatzwerkstoff erforderlich - Schlechte dynamische Festigkeit
- Sehr wirtschaftlich
- Kopfzug vermeiden
-
- nicht mehr als drei Teile miteinander verschweißen
- Gesamtdicke der zu verschweißenden Bauteile < 15 mm
- Dickenunterschiede der Bauteile max 1:3
- in Kraftrichtung 2 bis 5 Schweißpunkte anordnen
- Verbindung möglichst auf Scherung beanspruchen
- Schweißpunkte bei biegebeanspruchten Teilen in der neutralen Faser positionieren
- auf Zugängigkeit der Schweißpunkte achten (Freiraum für Schweißzange)
3.11 Buckelschweißen
3.12 Bolzenschweißen
- Ist im Prinzip ein Punktschweißverfahren, jedoch ist nur ein Schweißpartner ein
Blech, der andere ist ein Bolzen o.ä.
- Bolzen- oder stiftförmige Teile werden durch einen Lichtbogen unter Anwendung
einer Kraft ohne Zusatzwerkstoff verschweißt
- Zwischen der Stirnfläche eines Bolzens und der Bauteiloberfläche eines Werkstückes
wird ein Lichtbogen erzeugt; beide Teile werden angeschmolzen, unter
geringfügigem Druck zusammengeführt und miteinander verbunden
3.13 Rollnahtschweißen
Rollnahtschweißen Folienstumpfnahtschweißen
a Werkstück,
b Rollenelektrode,
c Stromquelle,
d Schweißnaht,
e Kontaktfolie
3.14 Pressstumpfschweißen
Nur für runde Stäbe oder einfache Profile von unlegiertem St. Die Stoßflächen müssen
sauber und planparallel anliegen. Unter stetigem Druck wird Schweißfuge durch Stromfluss
erwärmt bis sich ein Wulst bildet.
3.15 Abbrennstumpfschweißen
3.16 Reibschweißen
- Pressschweissverfahren
- Die Erwärmung erfolgt durch mechanische Reibung durch eine Relativbewegung
zwischen einem rotierenden und einem feststehenden Fügeteil erzeugt
- Fügeteile werden dabei unter Kraft ohne Zusatzwerkstoff zusammengeführt
- Es entsteht ein typischer Schweißwulst.
- Nach ausreichender Wärmeeinbringung wird die Relativbewegung aufgehoben.
- Vergleichsweise niedrige Fügetemperatur
- Daher auch schwierig zu schweißende Werkstoffe und Werkstoffkombinationen
schweißbar
- Schmale WEZ
- Voraussetzung ist zumindest eine drehsymmetrische Rotationsebene.
- Gut geeignet für hoch-, niedrig- und unlegierte Stähle, Al, Cu.
- Auch unterschiedliche Werkstoffe miteinander sind schweißbar.
- Es können auch Stähle mit höherem C-Gehalt geschweißt werden, die mit anderen
Verfahren nicht geschweißt werden können.
- Fast beliebige Werkstoffe schweißbar: Aluminium, Blei, Hartmetall, Magnesium,
Nickelbasislegierungen, Wolfram, Zirkonoxid
- Bewährter Einsatz bei z.B. Keramik-Metall-Verbindungen
Vorteil:
- Sehr gut geeignet für Prototypen, kleine Stückzahlen und Apparatebau.
-
Anwendung:
- Schweißen komplizierter Verbindungen
- Gut geeignet zur Reparatur gebrochener Kunststoffteile
- Schweißzugabe (Rundstab) erforderlich
- Keine Haltewerkzeuge notwendig
- Für Teile bis 20 mm Dicke; Auch Nieten mit Heißluft ist gut möglich.
3.18 Heizelementschweißen
Ein Aufschmelzen des Kunststoffes erfolgt an der Kontaktfläche mit dem Heizelement.
Vorteile:
- Partikelfreies Schweißen von Kunststoff
- Die Schweißnaht ist hoch belastbar, selbst Grundmaterialfestigkeit kann bei
unverstärkten Materialien erreicht werden.
- Mit Konturheizelement sind 3-dimensionale Konturen problemlos realisierbar.
Anwendung:
- Teile mit Fügeflächen in zwei- und dreidimensionaler Ausrichtung
- partikelfreies Kunststoffschweißen gefordert
- Werkstoffe PMMA, PP, PVC, PMMA/ABS
3.19 Abkantschweißen
Zum Abkanten von Platten wird mit einem Keil eine V-Nut eingeschmolzen und unmittelbar
danach abgebogen. Dabei verschweißen die noch plastifizierten Nutwände.
3.20 Heißkeilschweißen
Wird auch Spiegelschweißen genannt, weil das Heizelement zur Vermeidung von Anhaften
spiegelblank poliert ist. Es ist auch Erwärmung durch Infrarotstrahlung möglich. Das
Heizelement wird herausgezogen und die Teile zusammengedrückt.
Vorteile:
- Hohe Festigkeit/Dichte
- Gute Automatisierbarkeit des Schweißprozesses
- Schweißzeiten von wenigen Sekunden
- Schweißen unterschiedlicher Kunststoffe möglich
- Schweißen einer durchgängigen Naht
- Auch für große Teile, die mit Ultraschall nicht mehr schweißbar sind, z.B. Schweißen
von Stoßfängern, Armaturentafeln, Leuchten, Hutablagen, Lüftungskanäle,
Luftfiltergehäuse, Motorsägegehäuse etc.
Anwendung:
- Kunststoffschweißen in der Serienfertigung
- Schweißen von spritzgegossenen, extrudierten oder blasgeformten Formteilen
- Verbinden unterschiedlicher Werkstoffe möglich, z.B. Kunststoff mit Holz
3.21 Wärmeimpulsschweißen
Bei Folien drückt das Heizelement (meist Heizdraht oder Heizband) beim Erwärmen und
Abkühlen auf die Naht. (Plastiktüten)
3.22 Laserstrahlschweißen
Wird häufig für Überlappschweißungen eingesetzt. Dabei wird der transparente Kunststoffteil
Da viele Kunststoffe im sichtbaren Bereich nicht absorbieren, sondern transparent sind oder
diffus reflektieren werden Pigmente zugesetzt, die die gewünschten
Absorptionseigenschaften erzeugen (schwarze Kurve im Bild oben).
3.23 Lichtstrahlschweißen
3.24 Ultraschallschweißen
3.24.1 Prinzip
- Reibschweißverfahren
- Erzeugen von Schwingungen hoher Frequenz durch magnetostriktive oder
piezoelektrische Wandler
- Leistungsbereich von US-Schweißgeräten von ca. 1OO W bis 4 kW
- Resonanzeinheit erzeugt in Achsrichtung eine stehende Dehnungswelle
- Amplitude an der Sonotrode zwischen 5 und 60 µm.
- Generator, Wandler, Booster und Sonotrode arbeiten in Resonanz.
- Die Arbeitsebene der Sonotrode liegt im Schwingungsbauch, die Befestigung in
einem Schwingungsknoten.
- Im allgemeinen ohne Zusatzwerkstoff
- Die Fügeteile werden durch gezieltes Umwandeln von Schallenergie in Wärme in der
Fügezone unter Druck plastifiziert.
Vorteile:
- Hohe Festigkeit/Dichte
- Kostengünstig
- Sehr kurze Zykluszeiten (wenige Sekunden)
- Gut automatisierbar
- Potenzial für große Losgrößen.
Anwendung:
- Für geometrisch kleine Formteile aus Kunststoff in der Serienfertigung, z. B. Schalter,
Ventile, Steckverbindungen
- Einbetten von Metallteilen, z. B. Lager, Gewindebuchsen mit Ultraschall
3.24.3 US-Kunststoffschweißen
- Schwingungsenergie wird in Fügerichtung zugeführt.
- Am besten sind harte, amorphe Kunststoffe schweißbar (Energie wird wegen
geringer innerer Dämpfung gut zur Schweißstelle weitergeleitet)
- Plastifizierung beginnt am Energierichtungsgeber
- Erwärmung erfolgt durch Absorption von mechanischer Schwingungsenergie und
durch Grenzflächenreibung an der Stoßstelle.
- Schweißzeit meist ca. 1 sec.
- Sehr viele Thermoplaste US-schweißbar
Gut geeignete Thermoplaste für US Schweißen:
Werkstoff Handelsname Anwendungsbeispiel
ABS Terluran Sprechkapsel von Telefon
ABS Novodur Annieten von verchromten ABS-Blenden bei Staubsauger
SAN Luran Befestigen von Kontaktfedern in Kunststoffgehäuse
PMMA Plexiglas Auslagen für Geschäftseinrichtungen
PS Polystyrol
PC Makrolon Befestigen des Wicklungsendes am Spulenkörper
POM Hostaform Deckel auf Federzylinder bei Toaster
PA Nylon Endlosschleife von Gewebefarbbändern, PA11 gut
schweißbar
PETP GF 30 Gehäuse für DIP-Schalter
3.25 Glasschweißverfahren
Glasschweißverbindungen sind hauptsächlich Pressschweißverbindungen
Die Schweißstelle wird durch Flamme oder Strahlungswärme erwärmt. Das Glas wird dabei
nur bis in den plastischen Zustand erwärmt.
Besonderheit: Glas ist spröde und lässt sich bei Raumtemperatur kaum verformen. Daher
können im allgemeinen nur Gläser mit möglichst gleichem Wärmeausdehnungskoeffizienten
verschweißt werden.
3.25.1 Flammenkranzschweißen
3.25.2 Strahlungsschweißen