Out-of-Box „Mogelpackung” Carvair ATL.

98 Hyundai
US-Panther „Fliegende Kanalfähre” Azera
im Dio in 1:144 Seite 16 Snap-Kit

2
Seite 44 Seite 16 Out-of-Box
Seite 78

Vereint Februar 2015 I € 7,00

mit A: € 7,70 I CH: sFr. 14,00

Das führende deutschsprachige Magazin für Plastikmodellbau

Messerschmitts Nachtjäger
Praxistipps Klebstoff: Highend-Tuning in 1:72

Material, Werkzeug,
Seite 22

Anwendung

So kleben Sie richtig

Außerdem für Sie gebaut:

USS HORNET
1:200er-Riesenmodell
zum Träumen Seite 84

Morane Saulnier 406

So entsteht aus zwei Kits
ein Modell in 1:72 Seite 10
 MODELLFAN
Editorial
Berthold Tacke

Sticky fingers?
Verantw. Redakteur

Wussten Sie eigentlich, dass sich bei unse-
ren britischen Freunden die sprichwörtlich
„klebrigen Finger“, denn das bedeutet „sti-
cky fingers“ übersetzt, auf den gemeinen
Langfinger beziehen und nicht auf einen
Modellbauer nach Ausübung seines gelieb-
ten Hobbys? Gemeint ist wohl die ungeheu-
re Haftkraft der Hände, die mit der Unwil-
ligkeit einhergeht zu bezahlen. Zumindest
was die Haftkraft der Hände anbelangt,
wenn es um den Gang entlang gut bestück-
ter Händlerregale in Läden und auf Ausstel-
lungen geht, gibt es eine Gemeinsamkeit
zwischen Langfingern und Modellbauern.
Letztere bezahlen freilich brav für das auch
bei ihnen auftretende Phänomen offensicht-
lich autonom agierender Finger. Das endet
dann regelmäßig in prall gefüllten Tüten,
die es daheim zur rechtfertigen gilt.
Und so hätte ich fast wie zufällig und un-
merklich sowohl auf das Schwerpunktthe-
ma unseres aktuellen Heftes, nämlich Kle-
ben und Klebstoff, sowie die aktuelle Glosse
„Wie sage ich es meiner Frau?“ (Seite 53)
hingeleitet. Schließlich sind Klebstoffe di-
rekt nach den Bausätzen die wichtigste Zu-
tat des Hobbys Plastikmodellbau und unse-
re Partnerinnen sind neben dem Hobby die
wichtigste Würze im Modellbauerleben. Al-
so Grund genug, beiden Themen in dieser
Ausgabe ein wenig Zeit und Aufmerksam-
keit zu widmen.
Und dass das Thema Klebstoff ein im
wahrsten Sinne des Wortes echter Evergreen
ist, dafür spricht, dass der älteste Klebstoff
der Welt, nämlich Birkenpech, zugleich
auch der vermutlich erste systematisch her-
gestellte Kunststoff der Menschheit ist. So
begleitet also nicht nur Klebstoff den Plastik-
modellbau von seinen Anfängen an, son-
dern auch die menschliche Zivilisation wid-
met sich seit vielen Tausenden von Jahren
der Herstellung von Klebstoffen; verblüf-
fend, nicht wahr?
Doch der aktuelle MODELLFAN hat noch
viel mehr zu bieten. Albert Tureczek stellte
sich zum Beispiel der Herausforderung, es
mit einem 1:72er-Nachtjäger hinsichtlich der
Detaillierung einem 1:48er-Modell gleichzu-
tun. Wolfgang Wurm nahm die Herausfor-
derung an, ein Riesenmodell der USS HOR-
NET ohne Verwendung von Fotoätzteilen
des Zurüstmarktes in ein Schmuckstück zu
verwandeln. Die neue Serie für Wiederein-
steiger, „Simple & Smart“, zeigt, wie man in
einfach nachzuvollziehenden Schritten aus
einer einfarbig dunkelgelben Lackierung ei-
nes Panther Ausf. D die attraktive Hülle für
ein 1:72er-Modell macht.
Schließlich wünscht Ihnen die gesamte
MODELLFAN-Redaktion noch für ganz lan-
ge Zeit ordentlich klebrige Finger, die von
der Ausübung des tollsten Hobbys der Welt
herrühren! Viel Spaß bei der Lektüre!
Ihr Berthold Tacke
Werden auch Sie Neuabonnent und wir
schenken Ihnen den kompletten Reprint der
ersten MODELLFAN-Ausgabe des Jahres 1973!
All unseren bisherigen Abonnenten haben
wir bereits mit der Augustausgabe dieses Stück
Modellbaugeschichte zukommen lassen.

Die aktuelle Umfrage auf www.modellfan.de

Halten Sie sich bezüglich der Entwicklung von Klebstoffen auf dem Laufenden
und sind Sie offen gegenüber neuen Produkten?
A) Ja, ich experimentiere gern, probiere alles aus, dessen ich habhaft werden kann, da ich allen technischen
t ab auf
Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen bin.
Stimmen Sie jetz
.de!
B) Klebstoffe sind schon interessant und vereinzelt kaufe ich schon mal neue Produkte, von denen ich gehört ha-
www.modellfan
be. Systematisch gehe ich dabei aber nicht vor.

C) Nein, ich habe bereits gute Erfahrungen und erziele zufriedenstellende Resultate mit Klebstoffen, die
ich seit Jahren verwende. Warum sollte ich etwas verbessern wollen, wo es nichts zu verbessern gibt?
Meine Devise: „Never change a winning team!“

Die Umfrage im letzten Heft – Sie haben abgestimmt

Nutzen Sie die Zeit rund um die Feiertage auch zum Modellbau?
Ja natürlich, endlich sind alle hektischen Jahresendgeschäfte erledigt und
die Mußestunden beginnen. Da kommt der Modellbau selbstverständlich 53 %
auch immer gern zum Zuge.
Ich nehme mir das immer wieder vor, doch die Umsetzung funktioniert nur
mittelprächtig; es kommt an diesen wenigen eigentlich recht ruhigen Tagen 39 %
dann doch noch viel dazwischen.
Nein, ich lege zwischen den Jahren auch im Hobby eine Ruhepause ein.
Außerdem würde meine Frau es nicht schätzen, wenn ich auch noch im 8%
„Urlaub“ meine Bausätze auspacken und zusammenkleben würde.

modellfan.de 2/2015 53
 Inhalt I Februar 2015

SERIE

Bundeswehr
aktuell

Bundeswehr aktuell: Panzerhaubitze 2000 Nach dem Revell-Modell aus 1999 widmet auch MENG diesem Großgerät
einen Bausatz. Der überzeugt neben feinen Details mit einer Einzelgliederkette, die ohne Klebstoff auskommt. SEITE 54
Flugzeuge Schwerpunkt
“
„richtig Kleben
TITEL Kitbash: Morane Saulnier 406 10 TITEL Nachtjagd: Messerschmitt Bf 110 22
Gibt es neben dem Scratchbau Alternativen, wenn man Die Qualität von Modellen des Maßstabs 1:72 hat im
Teile eines Bausatzes korrigieren möchte? Ja: Kitbash. vergangenen Jahrzehnt nochmals deutlich zugenommen.
Wir erklären, was es damit auf sich hat. Daher wagt unser Autor Albert Tureczek den Versuch, ein
Modell so zu tunen, dass es in puncto Detaillierung
einem 48er-Modell in nichts nachsteht.
TITEL Fliegende Kanalfähre: Carvair ATL.98 16
Die Möglichkeit, Autos zu transportieren, verleiht der Militär
ATL.98 ein besonderes Aussehen. Jürgen Petersen zeigt, TITEL Simple & Smart: Panther-Lackierung 40
was es beim Bau des Roden-Bausatzes zu beachten gilt. Die Lackierung und Bemalung eines Modells ist keine
„Raketenwissenschaft“. Mit einfachen Mitteln zum über-
zeugenden Finish.

TITEL Ardennenoffensive 1: „Ersatz M10“ 44

Dragon offeriert den von der Wehrmacht zur M10-Attrap-
pe umgebauten Panther. Der Bau brachte Frank Schulz
auch den Umgang mit olivgrüner Farbe näher.

Aus neuen Formen: Panzerhaubitze 2000 54

MENG liefert eine Neuheit der aktuellen Bundes-
wehr-Panzerhaubitze. Die glänzt nicht nur Schwerpunkt
“
mit einer durchdachten Einzelgliederkette. „richtig Kleben

4
Nachtjagd: Bf 110 Ein 72er-Modell so bauen, dass
man die Detaillierung eines 48er-Kits erreicht. SEITE 22 Panther mit Stern: „Ersatz M10“ Dragons M10-
Attrappe überzeugt Out-of-Box im Diorama. SEITE 44

Spagat gelungen: Hyundai Azera Academy

glänzt mit einen top detaillierten Snap Kit! SEITE 78 Flugzeugträger in 1:200: Die USS HORNET ist
ein Riesenmodell, das ein Pimping verträgt. SEITE 84
Rubriken
Ardennenoffensive 2: Sturmgeschütz III Ausf. G 62 MODELLFAN Editorial 3
Unter falscher Flagge MODELLFAN Bild des Monats 6
liefen zu Anfang der
MODELLFAN Panorama 8
Ardennenoffensive auch
einige StuG III. Harald Figuren im Fokus 30
Fitz dokumentiert den MODELLFAN packt aus 31
recht einfachen Umbau Fachgeschäfte 38
dazu.
Glosse: „Wie sag ich es meiner Frau“ 53
DPMV-Nachrichten 68
Zivilfahrzeuge und Motorräder
Ausstellung Telford Teil 2 92
TITEL Snap Kit Out-of-Box: Hyundai Azera 78
Academy gelingt der Spagat zwischen Snap Kit Vorschau und Impressum 98
und vorbildlicher Detaillierung. Klaus Hoffmann Schwerpunkt
“
setzt das Ganze glänzend in Farbe. „richtig Kleben
MODELLBAU
AKADEMIE
Schiffe Schwerpunkt
“
TITEL Carrier-Klassiker: USS HORNET in 1:200 84 Werkstatt Klebstoff-Allerlei „richtig Kleben 70
Wenn sich ein Modellbauer der Extraklasse wie Wolfgang Basics Achsverbindungen erstellen 74
Wurm eines Riesenmodells im für große Schiffe giganti-
Basics Figuren Kleidung verschmutzen 76
schen Maßstab 1:200 annimmt, dann kann das Ergebnis
nur atemberaubend sein und zum Schwelgen einladen.

modellfan.de 2/2015 5
 MODELLFAN

Bild des Monats

Foto: Berthold Tacke

6
 Mulberry Harbour
Ein französischer Modellbaufreund hat im
Maßstab 1:350 ein wahres Meisterwerk
geschaffen. Es zeigt die Anlandung von
schwerem Gerät an einem der legendären
Mulberry Harbours. Dieses Modell der mit viel
Ingenieurskunst ersonnenen beiden künstli-
chen Häfen im Bereich der Invasionsstrände
1944 wurde in Telford ausgestellt. MODELL-
FAN wird noch in diesem Jahr einen ausführli-
chen Bericht über die Entstehung des für
diesen kleinen Maßstab wirklich großen
Dioramas bringen. Genießen Sie jetzt schon
einmal die Vorfreude!

modellfan.de 2/2015 7
PANORAMA
Foto: He111P2
TOPADRESSE
Neues Nationales Militärmuseum eingeweiht
Am 11. Dezember eröffnete der niederländische König
Wilhelm Alexander das neue Nationale Militärmuseum der
Niederlande (Nationaal Militair Museum, abgekürzt NMM)
auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes Soester-
berg. In dem neu errichteten Museumskomplex wurden die
Bestände des ehemaligen Heeresmuseums in Delft mit den
Beständen des Luftwaffenmuseums Soesterberg zusam-
mengeführt. Im NMM werden unter anderem mit Fahr- und
Die Leserfrage
Kaum ein Fahrzeug der ehemaligen Deutschen Wehrmacht
war in so vielen verschiedenen Varianten auf allen Schauplät-
zen des Zweiten Weltkriegs präsent wie das Sd.Kfz.251, dass
es fast schon zu einem Sinnbild für die damals hochmoderne
mobile Kriegsführung wurde. Einige Ausführungen
haben dabei so große Bekanntheit erreicht, dass sie
schon seit langer Zeit von den meisten Herstellern
als Modell zu haben waren. Auf jeden Fall existier-
te mit diesen Kits eine Basis für viele Umbau-Ide-
en. MODELLFAN regte zu zahlreichen Projekten
an. So auch in diesem Fall.
In der MODELLFAN-Juliausgabe des Jahres
1981 fand sich die Skizze des Umbauvor-
schlages des langjährigen MODELLFAN-
Mitarbeiters Engbertus Bakker, der unseren
Leser Hero Silomon zu der Frage bewegte,
ob es dazu ein Vorbildfoto gäbe.
8
Die teilweise spektakuläre Prä-
sentation macht auch vor größten
Exponaten nicht halt. Als „Gate-
guard“ begrüßt den Besucher ein
niederländischer Leo1.
Fotos: Berthold Tacke
Flugzeugen, die in niederländischen Diensten standen oder
noch stehen, zahlreiche Großexponate ansprechend prä-
sentiert. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Aspekten
der niederländischen bewaffneten Kräfte, die auf teils sehr
originelle Art und Weise präsentiert werden, zu entdecken.
Öffnungszeiten: Di–So 10:00–17:00 Uhr. Eintritt: Erwach-
sene 9,75 €; Kinder von 4–12 Jahren 4,75 €. Adresse: Ver-
lengde Paltzerweg 1, 3768 MX Soest/Niederlande.
Im MODELLFAN 7/81 auf Seite 30 regte ein Umbauvor-
schlag unseren Leser Hero Silomon zum Nachbau an.
Trotz langer Suche fand Herr Silomon kein Vorbildfoto,
das diese Modellvariante des Sd.Kfz.251 belegen würde.
Auch wir von der MODELLFAN-Redaktion
haben unsere Archive bemüht und
konnten ebenso wenig ein Originalfoto
aufstöbern. Daher wenden wir uns an
Sie, unsere Leser. Wenn Sie also im Be-
sitz eines solchen Fotos sind, bitten wir
Sie, einen Scan oder eine gute Kopie an
die Redaktion zu schicken!
Redaktionsanschrift: MODELLFAN, In-
fanteriestraße 11a, 80797 München oder
redaktion@modellfan.de
Geburtstagsgruß
Im Dezember feierte die Interessenge-
meinschaft Plastikmodellbau 84 ihren
30. Geburtstag. Dass Modellbau auch
vor den süßen Seiten des Lebens nicht
Halt macht, beweist dieses Foto der
Geburtstagstorte. Auch für die kom-
menden 30 Jahre wünscht die MO-
DELLFAN-Redaktion den IP-lern noch
viel Spaß am Kleben.
Ein Geburtstags-
kuchen mit Modell-
baubezug.
Konkurs von White Ensign
WEM (White Ensign Models) aus Großbritannien hat En-
de November 2014 wegen Insolvenz das Geschäft einge-
stellt. Das betrifft zwar hauptsächlich das Schiffsressort,
aber eben nicht nur. Im Ressort „Schiffe“ warten wir die
Sachlage erst einmal ab und hoffen, dass die Kleinserien-
bausätze bald wieder zu beziehen sind. Die bedauerliche
Entwicklung hatte sich auf der Ausstellung in Telford noch
nicht abgezeichnet. Dort wurde ausgiebig über zukünftige
Projekte und weitere Planungen diskutiert.
Tipp der Redaktion
Alle Neuigkeiten von der Nürnberger
Spielwarenmesse und Modelle des
Jahres sehen Sie in der Märzausgabe
des MODELLFAN.
Die gesamte MODELLFAN-Redaktion
schwärmt wieder auf der anstehenden
Spielwarenmesse aus, um für Sie alle
Neuigkeiten aus Industrie und Han-
del aufzuspüren. Noch vor Ort erstel- Begehrte Auszeichnung:
len wir unseren großen Messereport, Auf der Messe erhalten
sodass wir Sie zeitnah auf dem Lau- Hersteller unseren Preis.
fenden halten können.
18.000
Mit einer Kraft von bis zu 18.000
Newton werden die Hälften
eines Spritzgusswerkzeugs
zusammengepresst.
Modellbau für die Kinder-
Krebshilfe
Oberstabsfeldwebel Helmut
Duntemann, Organisator und
Motor der Veranstaltung.
Unter dem Motto „Hilfe leisten, Hoffnung geben, dem Le-
ben zuliebe“ führten Oberstabsfeldwebel Helmut Dun-
temann und seine Unterstützer gemeinsam mit 400 Mo-
dellbaufreunden aus ganz Deutschland, Österreich, Frank-
reich, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz am
20. und 21. September 2014 die 16. Modellbauausstellung
zugunsten der Deutschen KinderKrebshilfe durch.
Die Veranstaltung fand wieder in Holzminden in der Pio-
nierkaserne am Solling statt. Auf rund 2800 Quadratme-
tern wurden den Besuchern zirka 35.000 Modelle präsen-
tiert. Dort konnte bewundert werden, wie die großen
Vorbilder in liebevoller Detailarbeit über Wochen und Mo-
nate nachgebaut wurden.
Fester Bestandteil dieser Ausstellung waren ebenfalls mehr
als 100 historische und aktuelle Fahrzeuge von Feuerwehr,
Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk, NATO-
Partnern und der Bundeswehr sowie Traktoren von damals
und heute, die im Außenbereich der Hallen aufgestellt wa-
ren. Über 12.000 Besucher kamen zu dieser Ausstellung.
Es ist uns eine große Freude, mitteilen zu können, dass in
diesem Rahmen eine Spendensumme von 56.000 Euro er-
zielt wurde. Dieser Betrag wurde durch Oberstleutnant
Lammersen und Oberstabsfeldwebel Duntemann am 1. De-
zember 2014 im Rahmen einer Feierstunde in Bonn an die
Deutsche KinderKrebshilfe übergeben. Das gesamte Spen-
denvolumen aller 16 auf Initiative des Oberstabsfeldwebel
Duntemann durchgeführten Modellbauausstellungen be-
trägt inzwischen 346.000 Euro!
Für die vertrauensvolle, ja, freundschaftliche Zusammenar-
beit und die Unterstützung aller Beteiligten für diesen gro-
ßen Erfolg möchten sich die Ausrichter noch einmal ganz
herzlich bedanken und hoffen, auch im nächsten Jahr bei
der 17. Modellbauausstellung am 26. und 27. September
2015 wieder auf zahlreiche Aussteller und Besucher zählen
zu können. 2015 findet die Modellbauausstellung zum
10. Mal am Bundeswehrstandort Holzminden statt.
9
 Morane Saulnier M.S.406 C.1 I Maßstab 1:72 I Bau mit Verfeinerungen

Um die MS.406 in diesem Zustand

präsentieren zu können, waren am
Kit einige Modifikationen notwendig.

Azurs M.S.406

Klein(serien)od mit
Luft nach oben
Einen Kit korrigieren, ohne alle Teile selbst neu anfertigen zu müssen … geht denn das?
Ja, die Lösung ist denkbar einfach, aber auch ein wenig kostspieliger als andere.
Von Jörg Schlegel

D er Name Azur steht im Modellbau-

sektor für eine französisch-tsche-
chische Koproduktion, wobei die
Franzosen die Recherche übernehmen und
die Tschechen den Formenbau. Herausge-
ses unverwechselbaren kleinen Jägers sehr
gut. Die Version C.1 ist die einzige, die in
Frankreich in Serie gebaut wurde, dennoch
gibt es einige Alternativteile. Außerdem sind
Resin- und Fotoätzteile enthalten sowie tolle
ebenfalls im recht ansprechenden Bausatz
befinden.

Fast schon Zwillingsbrüder

An den Oberflächen der Hauptbauteile fällt
kommen ist hier einer der wichtigsten fran- Decals für insgesamt vier Maschinen. Eine auf, dass hier die Fehler des gleichfalls in die-
zösischen Jäger des Zweiten Weltkrieges. davon ist mit den flammendämpfenden sem Maßstab erhältlichen Hasegawa-Modells
Der Azur-Bausatz trifft die Proportionen die- „Bronzavia“-Auspuffen ausgerüstet, die sich korrigiert wurden. Am Rumpf wurden die

10

Beulen hinter dem Cockpit ergänzt und die
Stoffstruktur am Seitenruder korrekterweise
eliminiert. Die Tragflächen besitzen vorbild-
gerechte erhabene Strukturen und einen
Fahrwerksschacht, der keinerlei Nacharbeit
bedarf. Ansonsten ist die Verwandtschaft mit
dem Hasegawa-Modell doch sehr frappie-
rend. Die Bauteile lassen sich untereinander
mit hervorragender Passgenauigkeit austau-
schen! Diese Option musste ich im Verlauf
des Baus eines korrekten Modells mehrfach
nutzen, sodass man im weitesten Sinn von ei-
nem Kitbash (s. Kasten S.12) sprechen kann.
Die Minuspunkte
Nicht verbessert wurde die waagerechte Dar-
stellung der Vergaserlufteinläufe beiderseits
des Rumpfes, die von vorn gesehen etwas
nach unten „hängen“ sollten. Die sehr
schön gestalteten Resin-Räder haben meiner
Meinung nach leider weniger mit dem Ori-
ginal zu tun als die Hasegawa-Teile. Richtig
modellfan.de 2/2015
1 Der Originalpropeller misst drei Meter im
Durchmesser, in unserem Maßstab wären
das 41,7 Millimeter, Azur (rechts) liegt ca. drei
Millimeter darunter. Links die Hasegawa-Luft-
schraube.
runde Fahrwerksbeine sind bei Kleinserien-
herstellern ja auch immer ein Problem und
schlecht zu überarbeiten. Was jedoch nicht
passieren sollte, ist, dass Maße wie für den
Propeller nicht richtig umgerechnet werden,
sondern stattdessen auf falsche Zeichnun-
gen zurückgegriffen wird. Hier wirkt sich
das so aus, dass beide angebotenen Props et-
wa drei Millimeter im Durchmesser zu klein
geraten sind. Hasegawas Luftschraube hat
2 Erhabene Strukturen lassen sich prima mit
Mr.Surfacer aus der Sprühdose aufbringen.
dagegen exakt das richtige Maß (1).
Erste Überarbeitungen
Da mir die Oberflächen am Rumpf etwas zu
„glattgebügelt“ erschienen und die kantige
Form nicht so recht herüberkam, schrägte
ich den Bereich unter der Kanzel leicht an
und begann, die horizontalen Gravuren dort,
wo sich beim Original eine Art Klavierband-
scharniere befanden, abzukleben. Danach
sprühte ich drei- bis viermal Gunze Primer
1000 auf. Nach dem Entfernen der Masken 3 Mit dem Nietrad wurden die Scharniere
nachgebildet.
11
 Morane Saulnier M.S.406 C.1 I Maßstab 1:72 I Bau mit Verfeinerungen
4 Die Cockpit-Seitenwände aus dem Bausatz
kommen etwas grob daher. Daher wurden
sie mit dem Fräsaufsatz entfernt.
7 Bevor die Lufteinläufe mit der Mikrosäge
eingesägt wurden, mussten sie mittels
Bohrer und Kugelfräser geöffnet werden.
fuhr ich mit einem Rändelrad direkt durch
die Gravuren, um die Scharniere anzudeu-
ten. Zum Schluss habe ich das Ganze mit fei-
ner Stahlwolle abgezogen und dann noch ei-
nige vertikale Nietenreihen aufgerollt (2, 3).
Im Rumpfinnenbereich sind seitlich einige
Strukturen angedeutet, die aber für eine ge-
öffnete Haube ein bisschen grob daherkom-
men. Hier wurde der Fräser angesetzt und
alles entfernt (4). Da ich mir außerdem vor-
genommen hatte, die Landeklappen ausge-
fahren darzustellen, und diese bis unter den
Rumpf reichen, war diesmal eine völlige Ab-
kehr von der Bauanleitung nötig.
Doch zunächst zum Cockpit: Die Grund-
baugruppe (Bodenplatte, Sitz, Schotts und
Steuerknüppel) steuert der Bausatz bei. Das
Modellbautechnik in Kürze: Kitbash
Kitbashing ist eine Technik, bei der ein neues
Modell aus der Nutzung von Teilen verschiede-
ner Bausätze entsteht. Auch Scratch-Projekte,
die ebenfalls Teile verschiedener bereits er-
hältlicher Bausätze verwenden, sind streng
genommen bereits eine Form von Kitbashing.
Gerade in der Filmindustrie war und ist Kitba-
shing immer noch eine sehr beliebte Methode,
schnell und günstig Konzeptmodelle für Stu-
dien, Trickaufnahmen und Spezialeffekte zu
erstellen. Diese Technik steht heutzutage un-
ter dem starken Konkurrenzdruck durch com-
putergenerierte Modelle.
Da man für das Kitbashing zumindest zwei,
möglicherweise aber auch mehrere Bausätze
12
5 Der Neuaufbau des Cockpits aus Rundmate-
rial, Sheet und Ätzteilen. Die dunkelgrauen
Teile stammen aus dem Bausatz.
8 Der Vergleich: links der unveränderte
Lufteinlauf, rechts bereits im nach unten
gebogenen Zustand.
Rohrgerüst habe ich aus 0,5 Millimeter di-
cken Gussästen neu aufgebaut. Ein älteres
eduard-Zoom-Set sowie die Bausatzätzteile
lieferten die Details (5). Das so fertiggestellte
Cockpit sollte dann später von unten in den
Rumpf eingeschoben werden (6).
Außerdem wurde die Spritzgusshaube durch
eine tiefgezogene von Falcon ersetzt. Die be-
reits zuvor genannten Vergaserlufteinläufe
habe ich mit einer feinen Säge eingeschnitten
und leicht nach unten gebogen, den entstan-
denen Spalt mit einem Gussast gefüllt und
verschliffen (7, 8). Am Seitenruder kann man
noch ein paar erhabene Anlenkungen und
den Ruderausgleich ergänzen (9).
Der übliche Weg, wie man ein Flugzeug zu-
sammenbaut, sollte hier verlassen werden.
Die beiden für den vorliegenden Kitbash
verwendeten Modelle.
verwendet, kann der finanzielle Aufwand bis-
weilen recht hoch sein. Auf der Habenseite
der Technik ist aber unbedingt zu verbuchen,
dass sie meist eine erhebliche Zeitersparnis
bedeutet.
6 Das fertig bemalte Cockpit wird – und das
ist schon ungewöhnlich – später von unten
in den Rumpf eingeschoben.
9 Am Seitenruder kann man einige erhabene
Anlenkungen und den Ruderausgleich
(oben) ergänzen.
Vor einigen Jahren belächelte ich noch einen
Freund, der zuerst die Flügel an die Rumpf-
hälften anklebte und dann den Rumpf ver-
schloss …
Progressiv-Basteln!
Jetzt war ich selbst so weit, und zwar aus
zwei Gründen: um am Übergang vom
Rumpf zur Tragfläche (Landeklappeninnen-
seite) freien Zugang zu haben und damit die
untere Tragflächenhälfte nicht beim Schlei-
fen stört. Diese Vorgehensweise setzte eine
saubere Trockenanpassung mit der unteren
Tragflächenhälfte voraus und war sehr span-
nend. Nach dem Verkleben der Rumpf- und
Tragflächenteile verspachtelte ich kleine
Ungenauigkeiten mit eingedicktem Mr.Sur-
facer 500. Jetzt schnitt ich aus 0,25-mm-
Plastik-Sheet kleine Dreiecke aus, die ent-
sprechend der Spantenverläufe an der
Unterseite befestigt wurden. Nachdem der
Kleber getrocknet war, ließ sich das Ganze
recht gut verschleifen (10, 11).
Detaillierungs-Sets sind out!
Zur Darstellung solch einfacher Landeklap-
pen sind nicht immer Ätzteile nötig. Relativ
schnell waren die Umrisse der Klappen in
Plastik-Sheet eingraviert und einige Dut-
zend dreieckige Streben ausgeschnitten, die
vorher ein 0,7-mm-Loch erhielten. Man
braucht hier gar nicht so penibel zu sein,
Hauptsache, die Spanten sind größer als die
Klappe und das Loch liegt knapp am Rand.
Die Teilchen habe ich sodann auf einen
Das selbst gefertigte Landeklappeninnenleben
macht etwas her und gehört mit zu den
auffälligsten Merkmalen der Morane Saulnier.

10 Abwechslung ins Flugzeug-Basteleiner-

lei bringt die Methode, Tragflächen
noch vor der „Rumpfhochzeit“ zu montieren.
11 Spachteln ist dennoch nötig. Rumpf-
details und die zusätzlich angebrachte
Schiene für die Haube sind hier gut zu sehen.
12 Plastik-Sheet und Rundmaterial bilden
das Ausgangsmaterial für die Lande-
klappen und deren Innenleben.

13 Die mit etwas Klebeband fixierten

Landeklappen wurden nach dem Trock-
nen in Form geschliffen.
14 Auch hier fallen Spachtel- und Schleif-
arbeiten an. Kleinere Ungenauigkeiten
ziehen sich durch das gesamte Projekt.
15 Der einteilige Kühler von Hasegawa er-
setzt das Azurkit-Teil mit seiner hässli-
chen mittleren Nahtstelle (s. Bilder 7, 8).

16 Die aluminiumfarbene Grundierung ver-

rät letzte Oberflächenfehler. Feines Git-
ter ziert nun das Loch neben dem Lufteinlauf.
17 Die Aerojournal-Farbtafel diente als
Referenz für die eigenen Farbversuche,
um die bestmögliche Farbauswahl zu erzielen.
18 Trittflächen werden mit einem Stück
Schaumstoff und Maskol unregelmäßig
zur Darstellung von Farbabplatzern maskiert.

modellfan.de 2/2015 13
 Morane Saulnier M.S.406 C.1 I Maßstab 1:72 I Bau mit Verfeinerungen
Das Vorbild: Morane Saulnier M.S.406
Die M.S.406 war der erste französische Jäger
mit Einziehfahrwerk und eine typische Kons-
truktion der 1930er-Jahre. Das Rumpfgerüst
war teils mit Stoff bespannt und mit Plymax,
einer Sperrholz-Aluminium-Kombination, be-
plankt, ebenso wie die Tragflächen. Der 12-Zy-
linder Hispano-Suiza leistete 860 PS und eig-
nete sich hervorragend für die Aufnahme einer
19 Der Rumpf von unten nach der Vorschat-
tierung beziehungsweise dem Presha-
ding. Die volle Wirkung zeigt sich erst später.
20-mm-Kanone, die durch die hohle Propeller-
nabe schoss. Ergänzt wurde die Bewaffnung
durch zwei 7,5-mm-MG im Flügel. Der Wasser-
Australische Truppen vor einer M.S.406 C1
der Groupe de Chasse I/7 in Syrien, 1941.
kühler war einziehbar gestaltet. Der erste Pro- Bild: Australian Armed Forces
totyp in Gestalt der M.S.405 flog im August
1935 das erste Mal. Nach 15 Vorserienmaschi- fehlenden Motorleistung jedoch nicht ge-
nen und nur wenigen Änderungen begann die wachsen und es kam zu hohen Verlusten. Die
Serienproduktion, die bis zum Fall Frankreichs Schweiz (siehe auch MODELLFAN 11/2014)
1079 Maschinen umfasste. Die M.S.406 ließ und Finnland waren die größten Betreiber des
sich gut fliegen und war sehr beliebt bei ihren Morane-Jägers außerhalb Frankreichs und
Piloten. Im Mai/Juni 1940, nach dem deut- rangen der Konstruktion durch den Einbau
schen Angriff, trug sie die Hauptlast der Luft- stärkerer Motoren doch noch recht gute Flug-
verteidigung. Der Bf 109 war sie aufgrund der leistungen ab.

20 Mit Patafix und Masking Tape wurden

Farbflächen abgeklebt. Patafix sorgt
für sanfte Farbgrenzen.
bei mir beliebte Glasfaserpinsel. Die reine
Arbeitszeit für die Klappen lag nur bei etwas
mehr als zwei Stunden und den Vergleich
mit Ätzteilen brauchen sie, denke ich, nicht
zu scheuen. Als Nächstes wurde dann der
Rumpf verschlossen und das untere Trag-
flächensegment angeklebt. Die entstande-
nen Spachtelstellen sind wohl am ehesten
auf meine Vorgehensweise zurückzuführen
(14–16).
Langsam wurde es jetzt Zeit, sich mit der
französischen Farbgebung zu beschäftigen.
Sonderheft „Camouflage and Markings
Nr. 1“. Laut Bauanleitung soll das Cockpit in
Neutral Grey lackiert gewesen sein.
Farbenrätsel
Die offiziellen französischen Innenseiten-
farben waren laut oben genanntem Heft al-
lerdings ein Nachtblau oder eine dem ame-
rikanischen Zinc Chromat Yellow ähnliche
Farbe namens Chamois. Zeitgenössische
Fotos zeigen aber weder eine besonders
dunkle noch eine sehr helle Farbe, wes-

21 Schwarzes Vorschattieren und das all-

seits beliebte UHU-Patafix-Prozedere
führen zum gewünschten Tarnverlauf.
Eine gute Quelle ist hier das Aerojournal halb ich hier der Anleitung folgte. Anders
sah es hinge-
gen mit den Au-
ßenfarben aus. Ei-
Plastikrundstab gleichen Durchmessers auf- genartigerweise geben
gefädelt und auf der Innenseite der Klappe Azur und Hasegawa hier
positioniert. Mit Flüssigkleber lassen sich bei allen vier Farben unter-
die Sachen anschließend pri- schiedliche Mr.Color-Farbtöne an.
ma verkleben und ausrich- Nachdem ich mir alle Farben besorgt
ten (12). Bei Ätzteilen ist hatte, bemalte ich damit eine weiße Pappe
hier auf jeden Fall mehr und verglich sie mit der Aerojournal-Farb-
Stress angesagt. Nach ei- tafel. Folgende Näpfe haben das Rennen
ner Trockenpause wurden gemacht: Nr. 307 FS36320 Gray für die
die Klappen verschliffen. Unterseite, Nr. 13 Neutral Grey, Nr. 303
Dabei ist es hilfreich, sie mit FS34102 Green und Nr. 41 Red Brown für
etwas Klebeband auf einer die Oberseiten. Braun und Grün wur-
glatten Unterlage zu befes- den mit Gelb und die Grautöne
tigen (13). Das Entgra-
ten übernimmt der

Die untere Antenne wurde während des

Fluges ausgeklappt. Der Bauchkühler hin-
gegen konnte im Flug eingezogen werden.

mit Weiß aufgehellt (17). Die Lackierung
habe ich mit der UHU-Patafix-Methode
und Vorschattierung realisiert. Zuvor war
auf den Trittbereichen der Tragfläche Al-
clad-Aluminium aufgetragen worden, das
mithilfe eines Schwämmchens und Mas-
kol abgedeckt wurde. Das Seitenruder
klebte ich zuvor trennscharf ab und grun-
dierte diese weiß (18–21).
Klasse Decals
Es wäre ein Frevel, die im Bausatz ange-
botenen Abziehbilder nicht zu verwenden.
Ich entschied mich für die Maschine von
Sgt./Chef Rene Morlot der GC III/7 von
1940. Die Markierungen können mit ein
wenig Gunze-Setter auch auf seidenmatter
Oberfläche aufgebracht werden, ohne dass
der Trägerfilm sichtbar wird. Wegen der aus-
gefahrenen Klappen gab es ein wenig mehr
Arbeit (22). Die Kokarde am Seitenruder
wurde schon vor dem Verkleben der Rumpf-
hälften auf ihre Größe untersucht und für
gut befunden. Es war nicht nötig, hier nach-
zulackieren (23).
Die Fahrwerksbeine habe ich aus Evergreen-
Material und Kanülen neu aufgebaut, die
Auf einen Blick: Morane-Saulnier M.S.406
Bauzeit ‰ ca. 60 Stunden
Kit A109 Maßstab 1:72 Hersteller Azur
Zubehör: Falcon: Clar Vax Canopies Nr. 26 France; Hasegawa: AP 19
M.S.406, eduard: Zoom Nr.SS143
Farben: Gunze Mr. Color: White Nr. 1, Tire Black Nr. 137, FS36320
Grey Nr. 307, Neutral Grey Nr. 13, FS34102 Green Nr. 303, Red Brown
Nr. 41
modellfan.de 2/2015
Der extreme Sturz der Räder ist
für die MS.406 typisch.
22 Die Landeklappen wurden zwecks
exakter Positionierung der Decals
provisorisch befestigt.
Streben etwas nachdetailliert und die Räder
23 Die Seitenruder-Decals sind etwas
größer bemessen, was das Aufbringen
erleichterte.
von Hasegawa verwendet (24), ebenso den
Propeller. Die fotogeätzten Antennen wur-
den mit Gunze Primer etwas „angedickt“.
Kanülen kamen auch bei den MG und dem
Staurohr zur Anwendung (25).
Kitbash bringt Vor- und Nachteile
Nun, Spaß hat das Projekt schon gemacht,
aber nur mit dem Hasegawa-Bausatz im Rü-
cken. Deshalb fällt mein Urteil etwas zwie-
gespalten aus. Zwar hat Azur Fehler älterer
Modelle korrigiert, um jedoch eigene neue
zu machen. Man sollte dem Modellbauer
24 Links die Bausatzteile und rechts der
Neubau beziehungsweise die Nachar-
beit und das originalgetreuere Hasegawa-Rad.
nicht zumuten, dass er für ein originalge-
treues Modell zwei Bausätze braucht.
Quellen:
Camouflage and Markings Nr. 1 French air force
1938–1945, C.-J. Ehrengardt, AeroEditions,
ISBN 2-9514567-1-9
Morane-Saulnier M.S.406 C1, Jakab, Miroslav
Snaijdr, 1. und 2. Teil
25
French Fighters in Action, Squadron/Signal Die lackierten Kleinteile, fertig zur
Nr. 180 Endmontage. Auf dem Bild fehlen noch
M.S.406, Monografie Lotnicze Nr. 28, Gaston
Bremsleitungen und das Kreiskornvisier.
Botquin
Jörg Schlegel, 1968 in der
Schwierigkeitsgrad ‰ mittel DDR geboren, ist mit Plasti-
cart- und KP-Modellen groß
Preis 17,95 € geworden. Der Maßstab 1:72
ist seitdem für den gelernten
Werkzeugmacher bindend. Seit
zirka 1992 baut er Flugzeug-
modelle des Zweiten Weltkrie-
ges mit besonderem Augen-
merk auf Form und Maßhaltigkeit. Er lebt in
Gera und ist langjähriges Mitglied des FFMC.
15
 Carvair Aviation Traders ATL.98 I Maßstab 1:144 I Baubericht

Rodens Carvair ATL.98

Die fliegende
Kanalfähre

Als weiteres Mitglied der

Douglas Commercial-Prop-
Familie gibt es von Roden
nun auch die aus der DC-4/
C-54 umgebaute ATL.98
Carvair als Modell. Beim
Wie das Original steht auch das Modell am Boden mit je nach Beladungszustand
leicht nach hinten geneigtem Rumpfheck. Bau gilt es einiges zu
beachten.
Von Jürgen Petersen

16

Als fliegender Auto-Transporter diente die Carvair ab
den 1960er-Jahren. Mehrere DC-4 beziehungsweise
C-54 wurden dementsprechend umgebaut.
P assagiere samt ihren Autos in einem
Flugzeug statt mit der Fähre von Eng-
land nach Frankreich und Irland zu
befördern, kann man schon als ausgefallene
Idee bezeichnen. So ein fliegender Auto-
Transporter ist dank Roden in 1:144 darstell-
bar. Sehen wir uns den Nachbau des ausge-
fallenen Originals mal näher an:
Alle Konturen sind gut wiedergegeben, die
Hinterkanten an Flügel und Leitwerk wun-
derbar scharf, die Oberflächendetails über-
zeugen. Die Rumpffenster werden mit
Schiebebildern dargestellt, was bei diesem
Maßstab kein Nachteil ist. Das Bugtor ist
nicht für eine geöffnete Position vorgesehen,
modellfan.de 2/2015
Reizvoll bei diesem Modell sind unter anderem
die dunkelblauen Tragflächen und Leitwerke.
somit entfallen natürlich auch etwaige Teile
für das Rumpfinnere (11). Das Cockpit wird
mit einem Klarteil abgedeckt.
Die Hauptkomponenten
Vor dem Zusammenfügen der Rumpfhälf-
ten ist der Bugfahrwerksschacht einzuset-
zen. Laut Bauanleitung sollen jetzt noch 20
Gramm Gewicht in die „Knollennase“. Da-
bei muss ich mich böse vertan haben, denn
mein Modell geriet sehr kopflastig. Dazu
zwei Absätze weiter eine Alternative.
Vor dem Zusammenbau der Tragflächen
wurden die Fahrwerksschächte eingesetzt.
Unter Umständen muss vorher innen durch
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Jürgen Petersen
das Einsetzen kleiner Plastik-Reststücke ei-
ne optimale Passung der Bauteile zueinan-
der gefunden werden (2). Der Spalt zwi-
schen Flügeloberseite und Rumpf ist mit
dünn ausgezogenen Gussästen zu verschlie-
ßen und sauber zu verschleifen (3). Über
dem markanten Bugbuckel entstand an der
Naht eine kleine Stufe. Dünnes Plastikmate-
rial beseitigte diesen Fehler (4).
Angepasste Cockpitfenster
Um die richtige Menge Ballast zu ermitteln,
empfehle ich, vor dem Einsetzen des Klarteils
und nach der Tragflächenmontage mit Zwei-
komponenten-Kleber versehene Gewichte in
die Cockpitöffnung einzuwerfen. Beim Ab-
wiegen die erst mal trocken eingesetzten Hö-
henleitwerke am Heck nicht vergessen.
Das Cockpit-Klarteil ist leider knapp einen
Millimeter zu schmal; so ergibt sich an den
Seiten eine kleine Stufe zum Rumpf hin.
Für die Korrektur das Klarteil mit einer fei-
nen Säge genau mittig durchtrennen, im
Dach einen kleinen Kunststoff-Keil einset-
zen und das Ganze wieder zusammen- und
ins Modell einbauen. Auf diese riskante
Operation verzichtete ich aber.
Höhenleitwerke und Motoren
Die Vorderkanten der Leitwerke liefen in ei-
nem Bogen nach vorn zum Rumpf hin aus,
während sie beim Modell rechtwinkelig an
den Rumpf stoßen. Hier trennte ich je eine
Ecke heraus, klebte größere 2-mm-Plastik-
ecken ein und feilte sie dem Vorbild entspre-
chend zurecht (5). Fest eingebaut werden die
Leitwerksflächen dann erst später, weil sie
sonst das Anbringen der Decals zu sehr be-
hindern würden.
Die Sternmotoren sind als einfache Schei-
ben mit aufgeprägter Struktur dargestellt,
zudem ist ihr Einbau in die zweiteiligen
Verkleidungen etwas schwierig, weil diese
innen keine eindeutigen Auflageringe auf-
weisen. Danach sind noch Kleinigkeiten zu
17
 Carvair Aviation Traders ATL.98 I Maßstab 1:144 I Baubericht

1 Der Bausatz bietet nicht die Option, die

große Klappe am Bug geöffnet darzustel-
len. Daher gibt es keine Innenraumdetails.
2 Den Übergang Rumpf/durchgehendes
Flügelunterteil innen gegebenenfalls mit
Plastikstücken stufenlos ausrichten.
3 Mit gezogenen Gussast-Resten Spalten
zwischen Rumpf und Tragfläche verschlie-
ßen. Gummibänder sorgen für die V-Form.

4 Die Rumpfnaht passte im Bereich des Bu-

ckels nicht perfekt. Ein 0,3-mm-Plastik-
streifen sorgt für einen sauberen Übergang.
5 Die Rumpfanschlüsse müssen im Bogen
auslaufen, hier mit 2-mm-Sheet-Stücken
dargestellt, die entsprechend ausgefeilt sind.
6 Der Decal-Bogen wurde kopiert, die Streifen
ausgeschnitten und am Modell befestigt,
um den Verlauf für die Farbgrenze zu prüfen.

7 Klebeband auf dem Rumpfbuckel verhindert,

dass die weiße Lackierung verschmutzt oder
verschrammt, liegt das Modell auf dem Rücken.
8 Die grauen statt schwarzen Fenster störten
und wurden ersetzt. Weiße und dunkelblaue
Decal-Streifen korrigieren die Wellenlinien.
9 Damit die Räder des Hauptfahrwerks nicht
zur Seite gedreht stehen, wird pro Seite je
eine korrekte neue Bohrung gesetzt.

erledigen. Die weitere Vorbereitung für die fert das Insignia White für die Rumpfober-
Bemalung wurde vor der Montage von Hö- seite. Vor dem Auftrag von Dunkelblau auf
henleitwerken, Motoren, Fahrwerken und die unteren Rumpfbereiche und Tragflächen
anderen Kleinteilen durchgeführt. (Humbrol 14 und 15 im Verhältnis eins zu
zwei) musste ich zunächst den Verlauf des
Fenster und Streifen hellblauen Streifens am Bug festlegen. Dazu
Der „Buckel“ hat links zwei und rechts drei kopierte ich den Decal-Bogen und befestigte
eingravierte Bullaugen. Diese bohrte ich mit die ausgeschnittenen Papierstreifen proviso-
einem 1,3-mm-Bohrer auf. Model Master lie- risch am Bug (66), markierte mit Bleistift die
Auf einen Blick: Aviation Traders ATL.98 Carvair
Kit 305 Maßstab 1:144 Hersteller Roden Preis 24,95 €
Bauzeit ‰ ca. 20 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ mittel
Zusätzlich verwendete Materialien: Plastic-Sheet, Spachtel
Farben: Model Master: Insignia White; Humbrol: Polished Alumini-
um 27002, Blau H-14, Nachtblau H-15; Revell Aqua Color: 08, 09;
Vallejo: 065, 067; Marabu: Seidenmattlack (Spraydose)
Unterkante der schmalen weißen Linie und
klebte sie am Modell entsprechend ab. Nun
konnte ich den Rest der Cavair in Dunkel-
blau lackieren (7). Vor dem Decal-Auftrag
wurden die Enteiser-Vorderkanten mit Re-
vell Aqua Color Mattschwarz bemalt.
Die Decals – ein Problem
Die Schiebebilder sind sehr dünn und zie-
hen sich in jede feine Gravur. Aber wo das
Decal das Modell erstmals berührte, da blieb
es. Mit noch so viel Wasser waren sie kaum
dazu zu bringen, die gewünschte Position
einzunehmen. Schlimmer noch – sie knit-
terten oder verzogen sich wie Kaugummi,
bis der hellblaue Streifen teils eine Wellenli-
nie bildete (8). Einige Teile konnte ich nur
noch unrettbar komplett wieder herunter-
reißen. Nur der Decal-Bogen aus einem
zweiten Bausatz ermöglichte den Weiterbau.
Mit schmalen weißen und dunkelblauen

18
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 Carvair Aviation Traders ATL.98 I Maßstab 1:144 I Baubericht
Mithilfe von schmalen weißen und dunkelblauen Schiebebildstreifen
ließen sich die hellblauen Rumpfbänder begradigen.
Der bucklige Rumpfbug und das größere Seitenleitwerk sind
äußerlich die wesentlichen Unterschiede zur DC-4.
Decal-Streifen aus meiner Restekiste begra-
digte ich die „Unsauberkeiten“.
Was mich hier wie auch bei anderen Roden-
Bausätzen stört, sind die grau statt schwarz
dargestellten Fenster. Da sie sowieso nicht
mehr sauber in einer Linie lagen, übermalte
ich sie mit Vallejo Hellblau und verwendete
für die eckigen Fenster im Heck schwarze
Rest-Decals und für die ovalen passende
aus dem Bausatz der C-54 von Minicraft.
Dem Modell Beine machen
Die Fahrwerksmontage gibt Rätsel auf. In
der Bauanleitung sieht es so aus, als säße die
Bugfahrwerksstrebe etwa fünf Millimeter
vor der Schacht-Hinterkante, aber hier fin-
det sich keine Bohrung. Ganz hinten ist eine
Stufe, bei genauem Hinsehen entdeckt man
dort eine unscharfe Mulde, die es wohl auf-
zubohren gilt. Das Strebenteil muss oben
ein Stück schmaler gearbeitet werden, damit
20
Das Vorbild: Aviation Traders ATL.98 Carvair
Die Carvair (Car Via Air) entstand aus dem
Wunsch, Passagiere mit ihren Autos per Flug-
zeug von Großbritannien nach Frankreich und
Irland zu befördern. Das erledigte schon die
Bristol 170 Freighter, aber die hohe Nachfrage
erforderte größere Flugzeuge. Ende der
1950er-Jahre trennten sich viele Fluggesell-
schaften von ihren Douglas DC-4, weshalb die
britische Firma Aviation Traders Ltd. dieses
Muster 1960 als Ausgangsbasis für einen Um-
bau heranzog. Dabei wurde das Cockpit um
2,08 Meter nach oben verlegt und der neue
voluminöse Bug erhielt ein großes einteiliges
Frachttor. Das Seitenleitwerk wurde vergrö-
ßert, der Kabinenboden tiefergelegt und die
Kabinenrückwand nach hinten versetzt, um
Platz für die 22 Passagiere und maximal fünf
Autos zu schaffen. Im Sommer 1961 gelang
der Erstflug, danach wurden weitere zwanzig
es in den Schacht passt. So sitzt die Kon-
struktion ganz von selbst in der leicht schräg
nach vorne zeigenden Stellung.
Fehlerkorrektur am Fahrwerk
Sowohl die Bauanleitung als auch die ent-
sprechenden Teile zeigen an den Hauptfahr-
werken einen eindeutigen Fehler: Die eigen-
tümlich gekröpften Streben müssen so
eingebaut werden, dass die Radachsen vor
und nicht hinter der Strebe liegen und an-
gedeutete Bohrungen im Schacht müssen
nachgebohrt werden. Beim probeweisen
Einsetzen der Hauptfahrwerksbeine stellte
ich zudem fest, dass beide Radgruppen stark
zur Seite gedreht sind. Damit die Räder wie-
der genau in Flug- beziehungsweise Roll-
richtung stehen, setzte ich jeweils eine neue
Bohrung pro Seite (9 9). Baut man die Teile
dagegen laut Bauanleitung ein, zeigen die
Räder in die richtige Richtung, aber das
Fahrwerk ist nicht originalgetreu eingebaut.
Auch die Einziehstreben Nr. 17G sind ver-
Carvair der Nationwide Air 1977 in Christchurch,
Neuseeland. Fotos: Phillip Capper
DC-4 in Carvairs umgebaut. Neben verschiede-
nen britischen Gesellschaften beschafften un-
ter anderem auch Aer Lingus, Aviaco und An-
sett-ANA diesen Typ. Nachdem der Flugbetrieb
über den Ärmelkanal eingestellt wurde, fanden
die Maschinen Abnehmer in der ganzen Welt.
2007 waren noch drei Carvairs im Einsatz.
 Alle Mühen sind vergessen, steht das fertige Modell vor
einem. Ein Überzug mit klarem Marabu-Seidenmattlack
M o d e l l b a u i n
!
beseitigt den unnatürlich starken Glanz.

Pe r fe k t i o n

kehrt eingezeichnet, die Seite mit dem Hy-

draulikzylinder gehört in den Fahrwerks-
schacht und nicht an die Fahrwerksstrebe.

Propeller zum Abschluss

Um ihre Lagerung zu verbessern, versah ich
die Propeller mit einer langen 1-mm-Achse,
durchbohrte die Motornachbildung und setz-
te in der Mitte der flügelseitigen Motorgon-
deln noch ein weiteres 1-mm-Loch. So sind
die Achsen zweifach gelagert, damit die Pro-
peller nicht schräg vor den Motoren „hän-
gen“. Die Cowlings und auch die Propeller
sind mit H27002 Polished Aluminium, ge-
mischt mit H127 Grau, gestrichen, wobei ich
für die Propeller noch etwas mehr Grau ein-
mischte. Die Enteiser an den Propellern mal-
te ich einfach mit einem dünnen schwarzen
Edding auf. Damit die Propeller nicht nach
vorn herausfallen, schnitt ich ein Stück run-
den Gussast ab, bohrte ein 1-mm-Loch so tief








wie möglich in ein Ende und trennte dann

von diesem Stück kleine Scheiben ab. Diese
schob ich von hinten auf die Propellerachsen
bis zum Motor. Den Abschluss bildete die Ver-

Jetzt am
siegelung mit Marabu-Klarlack seidenmatt.

Für den fortgeschrittenen Modellbauer

Kiosk!
liefert Roden einen durchaus zu empfehlen-
den Bausatz, bei dem allerdings die Schiebe-
bilder bei der Verarbeitung sehr zu wün-
schen übrig lassen. Möglich wäre daher ein
Lackieren der hellblauen Rumpfstreifen,
sinnvoll ein Gestalten der Fenster mit De-
cals aus anderen Kits oder der Sparebox.

Jürgen Petersen bekam als etwa Neunjähriger seinen

ersten Bausatz geschenkt, eine Boeing 727 von Revell
in 1:144. Das war vor über 40 Jahren. Ob seine Begeis-
terung für Flugzeuge Ursache für seine Modellbausucht
ist oder ob die Modelle sein Interesse für Flugzeuge ge-
weckt haben, kann er für sich nicht beantworten. Heu-
te baut er ausschließlich Zivilflugzeuge, vor allem in
1:72 und 1:144. Jürgen Petersen lebt in Hamburg und
ist Mitglied im Plastikmodellbauclub Lübeck.

modellfan.de 2/2015 Jetzt am Kiosk oder unter:

21
www.modellfan.de
 Bf 110 G-4 I Maßstab 1:72 I Baubericht

eduards G-4 Nachtjäger

Perfektion in 1:72
Schwerpunkt
“
„richtig Kleben

22
Ist es möglich, im Maßstab 1:72 den gleichen Detail-
lierungsgrad zu erzielen wie im Maßstab 1:48? Die
neue Bf 110-Serie von eduard motivierte unseren
Autor, sich dieser Herausforderung zu stellen.
Von Albert Tureczek
modellfan.de 2/2015
D ie Messerschmitt Bf 110 ist ein belieb-
tes Objekt der Flugzeug-Modellbauer.
Bei eduard hat wohl der Erfolg mit der
1:48er Bf 110-Reihe dazu angeregt, die Zerstö-
rer-Serie auch im kleineren Maßstab 1:72 auf-
zulegen. Und diese besitzt dabei fast die glei-
chen Ausbaumöglichkeiten. Es stellte sich nur
noch die Frage, ob man hinsichtlich Detaillie-
rung den Größenunterschied zwischen den
Maßstäben vergessen machen kann?
Basismontage
Der Zusammenbau gestaltet sich relativ ein-
fach. Der Bausatz besteht aus sieben Spritz-
rahmen mit grauen und einem mit Klar-
sichtsteilen. Die Verglasung ist in viele Teile
aufgebrochen, um verschiedene Öffnungspo-
sitionen wiederzugeben. Dazu gibt es Maskie-
rungsfolie und eine hervorragende Ätzplatine
mit farblich bedruckten Cockpit-Teilen. Hier
kann man auch gleich das separat erhältliche
eduard-Cockpit-Set zum Einsatz bringen. Die-
ses besteht aus neuen Sitzen, Cockpit-Konso-
len und der „Schräge Musik“-Bewaffnung (1).
Obwohl das eigentlich schon einen „Detail-
Overkill“ bedeutet und manche Teile wie Ar-
Der Einbau des Zurüstteilmotors bewirkt
schon auf den ersten Blick eine deutliche
Aufwertung des Modells. Ein Blick ins Cock-
pit und die modifizierte Hauptbewaffnung
stechen ebenfalls hervor.
23
 Bf 110 G-4 I Maßstab 1:72 I Baubericht
Das Modellvorbild wurde im Jahr 1945
von Hauptmann Wilhelm Johnen bei der
7. /NJG 6 geflogen.
maturenbrett, Sitzgurte sowie Fadenkreuze
doppelt vorhanden sind, ist diese Aufrüstung
dennoch eine enorme Verbesserung des
Cockpits. Die Einpassung des Cockpit-Moduls
ist nicht problemfrei und erfordert eine Men-
ge Nacharbeit. Trotzdem beschloss ich eine
weitere Aufwertung und tauschte die Läufe
der 20-mm-MG 151 durch Aluminium-Röhr-
chen von Albion Alloys aus. Auch besticht die
Detaillierung durch fein geätzte Pedale, die
Bespannung für den Hocker des Bordfun-
kers, fein gemachte und vorbemalte Sitzgurte
sowie Bordinstrumente (2). Leider bleibt dem
Auge des Betrachters viel von der ganzen
1 Das umfassende Cockpit-Set von eduard
inklusive der für Nachtjäger typischen
„Schräge Musik“-Bewaffnung.
2 Die dem Kit beiliegenden Fotoätzteile und
4 Das filigrane 72er-Cockpit sollte daher
während der nachfolgenden Arbeitsschrit-
te gut geschützt werden.
5 Das Cockpit kann wahlweise offen oder
24
Herrlichkeit nach der Fertigstellung des Mo-
dells verborgen (3–4). Das Cockpit muss we-
gen seiner Filigranität vor dem Weiterbauen
geschlossen montiert werden. Ich wollte aber
nachher eine geöffnete Maschine darstellen.
Also verwendete ich ein wenig Weißleim, um
die vielen Glasteile dicht aneinanderzuleimen
(5). Das barg natürlich eine spezielle Heraus-
forderung: Die Klebestellen mussten alle dicht
sein, um das Eindringen von Farbnebel beim
Airbrushen zu verhindern. Gleichzeitig muss-
ten die Teile später wieder voneinander gelöst
werden können, ohne zu brechen. Um die
Cockpit-Verglasung zu schützen, deckte ich
Masken. Links im Bild die Montagehilfe für
die Antennenanlage.
geschlossen dargestellt werden. Dafür
sorgen die zahlreichen eduard-Glasteile.
auch gleich die Scheiben mit dem beiliegen-
den Masken-Set ab. Zwecks besserer Authen-
tizität bemale ich oft meine Cockpitverstre-
bungen auch innen. Bei der Bf 110 ist das un-
erlässlich, weil später wegen der offenen
Kanzel viel eingesehen werden kann. Hierfür
lag aber leider keine Maske bei und so musste
alles in mühevoller Kleinarbeit unter Anwen-
dung eines neuen Skalpellblatts No. 11 und
Scotch Magic-Tape ausgeführt werden (6).
Hier ist der zirkular ausgeführte Gussast mit
den Klarsichtsteilen ein Vorteil (7). Die Idee
war, nur so wenige Teile wie möglich wieder
entfernbar anzubringen, da dort später die
3 Das Cockpit: Hierbei handelt es sich um
den bei Weitem zusätzlich am umfassends-
ten detaillierten Bereich des Nachtjägers.
6 Will man die Cockpitglasteile auch innen
lackieren, bleibt keine andere Wahl: Man
muss auch hier mühsam abkleben.
 Gewusst wie: Klebertipps von Albert Tureczek
Legende n
der Lüfte
Das wohldosierte Aufbringen von Klebstoff, auch Applizieren genannt, ist eine der
Grundvoraussetzungen für den sauberen Zusammenbau von Modellen. Albert Tureczek
nutzt dazu zwei von Flex-i-File stammende Produkte und stellt diese hier vor. Zum
einen handelt es sich um das Touch’N’Flow-System, bei dem ein langer hohler Glas-
stab mit einer feinen Nadelspitze als Applikator für den fast schon wasserdünnflüssi-
gen Kleber dient. Zum anderen nutzt er den Sekundenkleber-Applikator CA Applica-
tor. Dieser hilft, Sekundenkleber punktgenau an jede denkbare Stelle zu platzieren.

Touch’N’Flow Glasrohrapplikator, unten Den dünnflüssigen Touch’N’Flow-Kleber (und

liegend, und darüber der CA Applicator. nur den!) kann man mit dem Fläschchen …

… ins Glasrohr füllen oder dieses mit der hin- Dann die vordere Stahlnadel zuhalten und
teren Öffnung in die Kleberflasche stecken. den Applikator abwischen. Die Nadel …

Das neue
.
Heft ist da
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München

Jetzt am
… längs der gewünschten Klebenaht ziehen.
Der Kleber läuft durch Kapillarwirkung …
… aus dem Applikator. Das funktioniert auch
nach Gebrauch bei seiner Entleerung … Kiosk !

… in die Kleberflasche. Mit dünnem Stahl- Der CA Applicator ermöglicht den punktge-
draht lässt er sich reinigen. nauen Sekundenklebereinsatz.   
 
   
modellfan.de 2/2015 





25
 Bf 110 G-4 I Maßstab 1:72 I Baubericht
Leimstellen zu sehen sein dürften. Das brach-
te aber ein Problem beim Zwillings-MG des
Bordfunkers mit sich. Dieses würde die wei-
teren Arbeitsgänge niemals heil überstehen
und bekam deshalb ein Schützrohr überge-
stülpt. Das schnitt ich von einer Pinselschutz-
hülle ab und leimte es mit Kleenex und Mas-
kol an das MG.
Rumpf und Motoren
An den Tragflächen sind einige Löcher vorzu-
bohren, will man Außenlasten, wie in unse-
rem Fall die Abwurftanks, anbringen. Die
Querruder schnitt ich aus, um sie wieder et-
was angesteuert anzubringen (8). So verfuhr
ich auch bei den Rudern von Seiten- und Hö-
henleitwerk. Dort schnitt ich sogar die kleinen
Das Vorbild: Messerschmitt Bf 110
Die Bf 110 ist eines der bekanntesten Flugzeu-
ge des Zweiten Weltkriegs und war ursprüng-
lich als schwerer Jäger oder Zerstörer kon-
zipiert. Nach Anfangserfolgen im Blitzkrieg
deckte die Luftschlacht um England die we-
sentlichen Mängel der Maschine auf, wovon die
eingeschränkte Manövrierfähigkeit gegenüber
einmotorigen Jagdflugzeugen wohl das größte
Handicap war. Der Typ wurde in verbesserten
Versionen zur Unterstützung der Bodentruppen
26
Trimmklappen aus und montierte sie wieder,
einen Hauch verschoben und mit Anlenk-
seilen, die aus ultradünnem Draht hergestellt
sind. Das Ausschneiden mit einem scharfen
Skalpell wirft immer einen beidseitigen Grat
in der Plastikoberfläche auf, der nachher ver-
schliffen werden sollte. Nach dem Verschlei-
fen muss alles wieder sauber montiert wer-
den. Dabei sollte man sich Zeit lassen und
sehr präzise arbeiten, um die dünnen Teile
nicht zu verziehen oder zu beschädigen (9–
11). Bei der Montage der Motorgondeln in-
klusive der Ölkühler fallen die Komponenten
7 Die Anbringung an einem runden Spritz-
rahmen hilft beim Verarbeiten. Hier wird
gerade das Scheinwerferteil ausgebohrt.
beinahe von selbst ineinander (12). Ich ent-
schloss mich hier zum zusätzlichen Einbau
eines Triebwerkes und versah zudem die Öl-
kühler auf beiden Seiten mit Gittern. Dazu
Messerschmitt
Bf 110 G-4 als
britische Kriegs-
beute nach dem
Ende des Zweiten
Weltkriegs.
11 Das Heck wird durch die ausgelenkten
Ruder des Leitwerks belebt. Der Preis
dafür ist aber eine Menge Mehrarbeit.
Bild: Ian Duster
in der Zerstörerrolle mit großem Erfolg und auf
allen Schauplätzen eingesetzt. Die Sternstunde
der Bf 110 kam aber in der Rolle als Nachtjä-
ger, wo sich die Eigenschaft der Maschine,
schwere Waffen tragen zu können, auszahlte.
Die späten Versionen der G-2- und G-4-Reihe
waren ungeheuer effektiv und fast alle deut-
schen Nachtjagdasse, die sich großen Bomber-
strömen entgegenstemmten, sind sie irgend-
wann in ihrer Karriere geflogen. 15 Auch der Motor stammt von eduard.
Sein Einbau bedeutet Mehrarbeit. Doch
die Mühen lohnen sich unbedingt.

Das eingeschlagen dargestellte Sporn-
rad führt zu einen kleinen, aber trotz-
dem interessanten Blickpunkt beim
fertigen Modell.
wurden die Kühlerklappen ausgeschnitten,
geöffnet und mit Streben wieder angebracht.
Die gleiche Behandlung erfuhren auch die
beiden großen Ölkühler an der Flügelunter-
seite (13, 14). Der Motor von eduard ist aus Re-
sin. Sein Einbau gestaltete sich wieder schwie-
rig, weil hier viele Teile aneinander passen
mussten (15, 16). Zudem war meine G-4 mit
Eberspächer Flammdämpfern ausgerüstet,
die natürlich an den Motor und Flügel ange-
passt werden mussten. Die von mir verwen-
deten Eberspächer Flammdämpfer stammen
von OWL (17, 18) und passten ursprünglich
nicht besonders gut. Außerdem waren die
Rohre verzogen und mussten unter Verwen-
dung von heißem Wasser gerichtet werden.
Das Hauptfahrwerk ist gut umgesetzt und
kann unverändert verwendet werden. Die ei-
gentlich guten Bausatz-Räder wurden jedoch
gegen die weit besser gestalteten Brassin-Rä-
der von eduard ausgetauscht (19). Leider sieht
aber das Spornrad nicht sehr gut aus und es
gibt dafür auch keine Zubehör-Alternativen.
Daher ersetzte ich es durch einen kompletten
Eigenbau. Das Rad wurde dazu aus der
Spornradgabel ausgeschnitten und wiederver-
wendet, die neue Gabel entstand unter Ver-
wendung von Slide to fit-Rohren von Albion
Alloys sowie dicker Alufolie (20). Die Oberflä-
chenstruktur des eduard-Kits ist sehr gut, war
mir aber trotzdem noch zu glatt. Das glich ich
durch einige extra Nietreihen aus, wozu ich
ein Nietrad und Tamiya-Tape verwendete (21).
Dabei musste ich sehr sorgfältig und dezent
vorgehen, da man Nieten in diesem Maßstab
höchstens erahnen darf.
Bewaffnung
Viele Bf 110 G-4 hatten als Bugbewaffnung die
langsam schießenden, aber unheimlich effek-
tiven MK 108-Bordkanonen. Leider waren die-
se für den eduard-Kit nicht erhältlich. Da blieb

8 Die vorbereitenden Arbeiten umfassen

bereits das Austrennen der Landeklappen.
Sorgfalt beim Sägen macht sich bezahlt.
9 Am Seiten- und Höhenleitwerk wurden
sogar die kleinen Trimmklappen ausgesägt
und etwas ausgeschlagen wieder montiert.
10 Jedes Ausschneiden bewirkt einen
beidseitigen Grat in der Plastikober -
fläche, den man sauber verschleifen sollte.

12 Die Motor-
gondeln
passen sauber an
den Flügel und
weisen auch den
notwendigen Platz
für das Rad auf.
13 Ausschneiden der Ölkühlerklappen
sowie Einbau von Netzen und Streben.
Mühsam, aber sehr wirkungsvoll.
14 Fertig detailliert warten die Ölkühler
lediglich noch darauf, ihre passende
Lackierung zu erhalten.

16 Der Motorraum, bereit zur Aufnahme

des DB 605. Die hintere Trennwand ist
bereits montiert. Siehe auch die Tankdeckel!
17 Die am Modell benötigten vorbildge-
rechten Flammenvernichter stammen
von OWL.
18 Anpassen der Flammenvernichter. Das
Spornrad wird erst zum Schluss mon-
tiert, eine Kanüle dient so lange als „Krücke“.

modellfan.de 2/2015 27
 Bf 110 G-4 I Maßstab 1:72 I Baubericht
19 Die Resin-
Räder aus
der Brassin-Serie
besitzen die ge-
wohnte eduard-
Spitzenqualität
und toppen die
eigentlich guten
Bausatzräder
deutlich.
22 Erste Arbeiten zur Herstellung und
Einbau der MK 108 in Eigenregie oder,
wie wir neudeutsch sagen, scratch.
25 Die Rumpfspant-Decals sind von vorne
nach hinten durchnummeriert und alle
einzeln auf beiden Seiten anzubringen.
nur der Eigenbau. Die zwei etwas versetzt
montierten Mk 108 baute ich aus Evergreen-
Sheet-Streifen sowie Albion-Messingrohren
und -Profilen (22, 23). Für die elektrischen Ka-
bel und Druckschläuche verwendete ich Kup-
ferkabel in verschiedenen Stärken. Zwischen
den Mündungen ist in der Nase eine Zielka-
mera eingebaut. Im Modell fand sich dort ei-
ne angedeutete Vertiefung, die ich mit einer
blauen Linse ausfüllte. Dabei handelte es sich
um eine passende Leuchtdiode aus meiner
Grabbelkiste.
Voluminöse Geschütze
Die beiden Kanonen sind versetzt eingebaut,
haben aber die Mündungsenden auf gleicher
Höhe, weshalb die hintere einen etwas länge-
ren Lauf besaß. Da die Kanonen zudem rela-
tiv voluminös sind und ich die Waffenabde-
ckung abnehmbar gestalten wollte, musste
diese auf der Innenseite ziemlich ausgedünnt
28
20 Das neu angefertigte Spornrad ist
ebenfalls eine Eigenkomposition. Auch
hier half Albion Alloys’ Slide to fit-Material.
21 Nachgestalten der Oberfläche durch
die Bearbeitung mithilfe von Tape und
einem Nietrad. Nur nicht übertreiben!
23 Das Innere des Bugwaffenschachts und
die MK 108 wurden komplett selbst
gebaut. Im Vordergrund die hintere MK 108.
24 Grau-in-Grau-Tarnfarben, die – wie oft
bei Fischrümpfen zu sehen – von oben
nach unten von dunkel auf hell verlaufen.
26 Verrußungen um die Mündungen der
Waffen lassen sich gut mit Pastellkreide
auftragen.
27 Die Antennenstäbe des FuG220 sind
mit Slide to fit-Röhrchen aus dem
Sortiment von Albion Alloys neu aufgebaut.
werden. Auch waren noch die Durchlässe für mal auf die Acrylfarben der Vallejo Air-Serie.
die Kanonenläufe genau an die Haube anzu- Die RLM-Farbnummern, welche im Bauplan
passen. angegeben sind, kann man dort direkt im Sor-
Ich hatte mich auf die Maschine von Haupt- timent finden. Und die superfeine Pigmentie-
mann Wilhelm Johnen, 7. /NJG 6 aus dem rung der Farben kommt dem kleinen Maß-
Jahr 1945, festgelegt. Meine Farbwahl fiel dies- stab entgegen. Die Alterung habe ich mit
Auf einen Blick: Bf 110 G-4
Bauzeit ‰ ca. 120 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ schwer
Kit 7086 Maßstab 1:72 Hersteller eduard Preis 25,50 €
Zubehör: eduard: Bf 110 Brassin Wheels (672 013), Bf 110 Cockpit
(672 015), Bf 110 engine (672 005); NH Details: Luftwaffe Fuel
Filler Caps (A 72 001); OWL: Eberspächer Exhaust (R 72015);
MV Products: LS 19 Lenses; Albion Alloys: Slide to fit, alu SFT 5,
Brass SFT 3, Channel Brass 1 x 3 mm CC3, Phosphor bronze strip
PB 1M; Tactel Fibre
Farben: Vallejo: 301 Light rust; Vallejo Air: RLM 76/046, RLM
75/052, RLM 66; Humbrol: 34, 53, 60, 123, 128, 148, 191
Washes und Pastellkreiden durchgeführt.
Diese spielen hier eine besondere Rolle, da
der Grau-in-Grau-Ton der Nachtjagd-Tar-
nung (24) durch sehr viele Nuancen berei-
chert werden konnte. Die Bausatz-Decals sind
sehr umfangreich, doch ich denke, dass die
vielen Stencils unerlässlich für das Er-
scheinungsbild sind, und brachte alle
an, sogar die Spantennummern an den
Rumpfseiten (25). Die Verrußungen auf
den Unterseiten des Flugzeuges hinter
den Auspuffen und hinter den Mün-
dungsöffnungen der Maschinenka-
nonen bildeten den Abschluss der
Alterungsarbeiten (26).

Hirschgeweih und andere Details

Für die Radarantennen am Bug der G-4,
das sogenannte „Hirschgeweih“, hat eduard
verschiedene Konfigurationen beigelegt. So-
gar eine Montagehilfe dafür findet sich im Kit.
Ich verwendete sie allerdings nicht, weil ich
wieder einmal ganz andere Pläne hatte. Joh-
nens Maschine besaß das FuG 220 mit
schräg gestellten Antennen; eduard hat diese

insgesamt gut wiedergegeben. Aber Plastik ist

eben Plastik und ich entschied mich zur Ei-
genanfertigung. Dazu griff ich erneut auf das
Sortiment der Slide to fit-Röhrchen von Albi-
on Alloys zurück. Es war eine leichte Sache,
hier die richtigen Durchmesser zu finden, ab-
zulängen und ineinander zu verleimen. Die
Montage am Modell war aber ein Krampf, mit
oder ohne Montagehilfe. Ich verwendete
Weißleim und musste unzählige Male nach-
Der offene Bugwaffenschacht und der zusätzlich
eingebaute Motor lassen fast vergessen, dass es
sich hier um ein Modell im Maßstab 1:72 handelt.
mit einer Pinzette aus Draht und verleimte sie
an Ort und Stelle mit Sekundenkleber. Außer-
dem wurden Benzinleitungen aus Draht zwi-

28 Rechts im Bild: die nicht verwendeten

Plastikteile aus dem Bausatz.
justieren, bis die Antennenanlage endlich aus-
gerichtet war (27–29). Die diversen anderen
Antennen brachte ich nun ebenfalls an, wozu
schen Tank und Flügel montiert.

Klein ganz groß?!

ich Tactel-Mikrofiber und Draht verwendete.
Hier hat eduard auch die beiden Unterrump-
fantennen als Fotoätzteile beigelegt, die mir
aber zu flach waren und daher durch Draht er-
setzt wurden. Die kleine runde Peilantenne
auf dem Cockpitdach habe ich aus einem
Bronzestreifen von Albion Alloys gebogen
und angebracht.
Die einfahrbare Einstiegsleiter auf der Back-
bordseite war mir ebenfalls zu grob und ich
Die Bf 110 G-4 von eduard war eine Heraus-
forderung, der ich mich gerne gestellt habe.
Der vorliegende Bausatz ist mit Abstand die
beste Bf 110 im kleinen Maßstab. Man be-
kommt viel Modell fürs Geld und zahlreiche
Möglichkeiten, seine Bf 110 beliebig auf- oder
umzurüsten. Ob es mir tatsächlich gelungen
ist, den Unterschied zwischen einem 72er-Kit
gegenüber einem 48er-Modell vergessen zu
machen, mögen Sie beurteilen!

29 Die Antennen sind noch nicht ganz

ausgerichtet. Weißleim bietet dabei
etwas mehr Verarbeitungszeit.
fertigte eine neue aus Stahldraht und Profilen
(30). Das Staurohr an der Steuerbordtragflä-
che entstand neu aus Albion Alloys’ Aluröhr-
chen. Den Landescheinwerfer in der Vorder-
kante der Backbordtragfläche stellte ich mit
einer MV-Linse her. Das von eduard dafür vor-
gesehene massive Glasteil fräste ich hohl aus
und montierte es dann über die Linse. Die
Tankdeckel auf beiden Tragflächen wurden
aufgebohrt und durch Fotoätzteile von NH
Detail ersetzt. Die abwerfbaren Außentanks
Albert Tureczek, geboren
1959 in Salzburg/Österreich,
aufgewachsen in Österreich
und der Schweiz. 1979 in Zü-
rich zum Zahntechniker ausge-
bildet, seit 1980 wohnhaft in
Dänemark. Seine Modellbau-
Karriere startete er mit acht
Jahren. Seit 1990 Teilnahme an internationalen
Modellbau-Wettbewerben, wo es zu weit über
100 nationalen Meistertiteln in 14 Ländern

30 Unten im Bild die Einstiegsleiter,

welche durch eine selbst gebaute aus
Stahlprofilen ausgetauscht wurde.
sind an sich gut, aber ihre Verstrebungen viel
zu dick und klumpig und wurden dann durch
dünne Metallstreben ersetzt. Diese bog ich
reichte. Tureczek baut alles quer durch die
Sparten, modellbauerischer Schwerpunkt ist je-
doch der Flugzeugmodellbau.

modellfan.de 2/2015 29
 MODELLFAN
Figuren im Fokus
Alpine Miniatures
German Infantry with PzB 39
Art.-Nr.: 16027
1:16, Resin,
17 Teile, 1 Figur
sehr gute Passgenauigkeit
Die neue 1:16er-Figur aus dem Hause
Alpine überzeugt in der Modellierung
und im perfekten blasen- und verzugs-
freien Resin-Guss. Besonderer Eyecat-
cher ist die überdimensioniert wirken-
de, exakt recherchierte Panzerbüchse
39. Die Montage der Bauteile ist, nach
einem sorgfältigen Entfernen der
Angüsse, ein Kinderspiel und schnell
durchgeführt. Wie üblich liegen zwei
Kopfvarianten bei (Wahl zwischen
blankem Helm oder mit Tarnbezug).
Der Soldat trägt eine Tarnschlupfjacke
über seiner Uniform, die im typischen
Flecktarnmuster bemalt werden soll-
te. Hierfür gibt das Packungsbild von
Dr. Jin Kim eine gute Referenz.
Sehr empfehlenswert
British RAC AFV Crew-Set
Art.-Nr.: 35180
1:35, Resin,
13 Teile, 2 Figuren
sehr gute Passgenauigkeit
Die jahrelange
Durststrecke, be-
zogen auf Figu-
ren der briti-
schen Armee, ist
nun überwun-
den. Mittlerweile
gibt es zahlrei-
che Hersteller,
die sich dieses
30
Themas annehmen. Zu diesen gehört
nun auch Alpine, die mit dem RAC
AFV-Set zwei interessante britische
Panzermänner auf den Markt bringen.
Die beiden tragen die typischen Ove-
ralls und kommen mit je zwei Kopfva-
rianten – Helm oder Barett. Die Posen
sind in der gewohnt lässigen Alpine-
Art angelegt, Modellierung und Aus-
fertigung wie immer vorbildgerecht
und tadellos umgesetzt. Als Bema-
lungshilfe dient das Packungsbild oder
man sucht sich die passenden Unter-
lagen in Fachbüchern oder im Netz.
Sehr empfehlenswert
German Panzer Crew-Set
Art.-Nr.: 35183
1:35, Resin,
9 Teile, 2 Figuren
sehr gute Passgenauigkeit
Diese Neuvorstellung zeigt zwei deut-
sche Panzerfahrer in der bekannten
schwarzen Uniform. Die beiden Män-
ner machen gerade eine Pause und
stehen in entspannter Haltung auf ih-
rem Kettenfahrzeug. Besonders der
verwundete Soldat, der einen Arm in
einer Schlinge trägt und sich seine
Jacke über die Schultern geworfen
hat, begeistert. Auch bei diesen bei-
den Miniaturen gibt es nichts zu bean-
standen. Mit einer detailreichen Be-
malung werden die zwei zum echten
Hingucker auf jedem Panzermodell.
Sehr empfehlenswert
Corsar Rex / Scale2B
German Soldier
Art.-Nr.: CR-35085
1:35, Resin,
7 Teile, 1 Figur
sehr gute Passgenauigkeit
Die Firma Corsar Rex führt Figuren aus
verschiedensten Themenbereichen
und Maßstäben in ihrem Sortiment.
Die Miniaturen sind um Längen bes-
ser, als das jeweilige Packungsbild
verspricht. Im Vergleich zu Mitbewer-
bern können Modellierung und Aus-
fertigung dieser Figur bestehen. Der
Faltenwurf der Uniform ist hervorra-
gend umgesetzt worden und auch die
Proportionen und die Anatomie sind
absolut stimmig. Der Resinguss lässt
ebenfalls keinerlei Kritik zu und nicht
zuletzt der Zusammenbau der Figur
bereitet keine Schwierigkeiten. Eine
passende Malvorlage findet sich im
Internet oder in Fachbüchern.
Sehr empfehlenswert
German Soldier
Art.-Nr.: CR-48016
1:48, Resin,
7 Teile, 1 Figur
sehr gute Passgenauigkeit
Aus elf Teilen bestehend, kommt die-
ser Winzling im 48er-Maßstab daher
und kann seinem 35er-Bruder in al-
len Belangen das Wasser reichen.
Auch hier sind Modellierung und Aus-
führung als erstklassig zu betiteln.
von Joachim Goetz
Etwas Vorsicht
ist beim Ab-
trennen der
äußerst filig-
ranen Ausrüs-
tungsgegen-
stände sowie
der Waffen ge-
fordert, aber
mit etwas Geschick und einem schar-
fen Skalpell sollte dies erfolgreich
durchgeführt werden können. Eben-
falls eine ruhige Hand wird bei der
Bemalung vonnöten sein. Wer diese
Geduld aufbringt, wird mit einer ein-
drucksvollen und interessanten Mi-
niatur belohnt.
Sehr empfehlenswert
Zvezda
Soviet Front Guards
Art.-Nr.: 6144
1:72, Spritzkunststoff,
25 Teile, 4 Figuren + 1 Hund
gute Passgenauigkeit
Aus Russland erhielten wir ein Figu-
ren-Set aus der Reihe „Art of Tactical“
mit vier sowjetischen Grenzsoldaten
nebst deutschem Schäferhund. Die Fi-
guren sind in der üblichen sehr guten
Qualität produziert und finden sicher-
lich auch bei Nicht-Tabletopern hohen
Anklang. Die kleine Gruppe besteht
aus einem Offizier und drei Soldaten.
Eine Base mit Baumstumpf und Fahne
ist der Packung beigefügt.
Sehr empfehlenswert
MODELLFAN
packt aus
Flugzeug tionieren möchte, bekommt hiermit
eine gute Möglichkeit geboten.
eduard DBE HH
A3D-2 Bomb Bay for
Trumpeter-Kit
Art.-Nr.: 448764, 1:48
N, BS, CS, ÄT
Airpower87
UH-72 Lakota U.S. Army/
EC-145 DRF
Art.-Nr.: 224700401/
Drei Platinen, vollgestopft mit Struk- 200008001, 1:87
turblechen, fordern hier ein exaktes N, BS, KST, D
Arbeiten und jede Menge Geduld ist
gefragt, um den Bombenschacht fer-
tigzustellen. Entschädigt wird man
quasi mit einer Art Modell-im-Modell,
das seinesgleichen sucht.
ADC HHHHH
eduard
A3D-2 undercarriage Der übersichtliche Basis-Bausatz mit
Art.-Nr.: 48791, 1:48 32 Teilen stellt auch ungeübte Bast-
N, BS, CS, ler nicht vor große Herausforderun-
ÄT gen. Bauteile wie Inneneinrichtung
Wer das Fahr- und Rotorkopf sind teils stark verein-
werk und den facht wiedergegeben, was sicher auf
Fahrwerk- die Bedürfnisse der Zielgruppe zu-
schacht sei- rückzuführen ist. Die fein versenkten
ner A3D-2 su- Oberflächendetails und die saubere
pern möchte, Ausführung der Bauteile verdienen
ist mit dem Pluspunkte. Je nach Version kommen
Ätzteilset von eduard sehr gut bera- Wärmebildkamera, Suchscheinwerfer
ten. Bremsleitungen und Fahrwerks- und Rettungswinde zum Einbau. Sie
scheren werten ein Modell grundsätz- liegen jedem Bausatz bei. Erhältlich
lich enorm auf und sind in diesem Fall ist der Kit mit Decals für mehrere UH-
auch leicht zu verbauen. Das gilt auch 72A Lakota in der Medevac-Konfi-
für die Fahrwerksabdeckungen mit guration (Art.-Nr. 224700401), und
den toll gemachten Lochblechen, die für die Blaulichtfreunde gibt es eine
ebenfalls enthalten sind. Die filigra- Box mit Markierungen für eine Ma-
nen Felgen runden den Gesamtein- schine der DRF Luftrettung (Art.-Nr.
druck positiv ab. 200008001).
ADC HHHHH FTH HHH
L’arsenal Special Hobby
Munition AASM x 6 Avia C.2
Art.-Nr.: AC 48 60, 1:48 Art.-Nr.: SH 72310, 1:72
N, BS, CS, R N, BS, KST, RS, ÄT
Resin-Set der französischen Lenk- Auf zwei Spritzlingen finden sich über
bombe „Armanent Air-Sol Modulair“. 40 fein detaillierte Teile, in einer Ex-
Es beinhaltet 36 Teile, mit denen tratüte die sehr klare Cockpithaube
sechs Bomben gebaut werden kön- und die Gläser für die beiden Lande-
nen. Wer etwa seine Rafale aufmuni- scheinwerfer-Varianten, in einer wei-
teren Tüte sehr fein detaillierte
Resin-Teile für zwei Bomben plus
Bombenschlösser, unterschiedliche
Spinner, Räder und Weiteres. Darüber
hinaus gibt es Ätzteile unter anderem
für die Gurte und das Cockpit, zusam-
men mit einem Film für die Armatu-
ren und einem sauber gedruckten
Decal-Bogen. Alle drei Markierungen
der tschechoslowakischen Luftwaffe
aus den Jahren 1950 bis 1952 sind in
Silber gehalten, wovon zwei farben-
frohe gelbe Markierungen besitzen.
Insgesamt ein rundum gelungener
Bausatz.
HSS HHHHH
Academy / Academy Europe
USAAF B-29A „Old Battler“
Art.-Nr.: 12517, 1:72
WA, BS, KST, DN
Diesen Bausatz der B-29 mit 42 Zen-
timeter Länge und etwa 60 Zentime-
ter Spannweite gibt es mittlerweile
schon seit 1991. Zwischenzeitlich
wurden die Teile überarbeitet und es
kamen neue hinzu. In der vorliegen-
den Form wurde der Bausatz zuletzt
2007 geliefert und zeigt sich immer
noch auf der Höhe der Zeit mit feins-
ten Gravuren und vielen kleinen De-
tails sowie einem kompletten Innen-
leben des Rumpfes. Nun hat Academy
neue Decals für fünf Maschinen hin-
zugefügt, darunter auch für zwei Tan-
ker, die den Bau des beeindruckenden
Bombers in der frühen Tarnlackierung
in Olivgrün/Neutralgrau ermöglichen.
Mit dem großen Decal-Bogen können
die „Old Battler“, „Monsoon Goon“,
„Esso Express“, „Lady Boomerang“
und „Hump Happy Pappy“, alle 1944
in Indien stationiert, gebaut werden.
HSS HHHHH
AZmodel
Messerschmitt Bf 109G-2 Trop
Art.-Nr.: 7467, 1:72
N, FoV, BS, KST, DN
Im stabilen Faltkarton erwarten den
Modellbauer 82 Bauteile auf zwei
Gussrahmen. Diese sind frei von Gra-
ten, mit fein detaillierten Oberflächen-
details und mit nur einer winzigen
Sinkstelle an der rechten Rumpfseite.
Die Cockpitabdeckung ist glasklar,
verwehrt aber leider dennoch durch
ihre einteilige Ausführung ein wenig
den Einblick auf das sehr detaillierte
Cockpit. Das farbige, doppelseitig be-
druckte Faltblatt der Bauanleitung
erklärt alle Bauschritte exakt. Der
einwandfrei gedruckte Decal-Bogen
bietet dem Bastler umfangreiche
Stencils und die Möglichkeit, aus drei
verschiedenen Markierungsvarianten
auszuwählen.
WHK HHHH
Kitty Hawk
OV-10D Bronco
Art.-Nr.: KH32003, 1:32
N, BS, KST, ÄT, M, D
Maßstabsgerechte versenkte Gravu-
ren/Nieten, ein ansprechendes Cock-
pit mit Update-Potenzial sowie beide
Motoren mit der Möglichkeit, diese
durch geöffnete Wartungsklappen
auch am fertigen Modell noch be-
trachten zu können, zeichnen den
Kit aus. Sowohl die Klappe über der
FLIR-Kamera als auch die Zugangsde-
ckel für die MG am Mittelrumpfpylon
lassen sich samt Innenleben offen
darstellen. Als Außenlasten gibt es
verschiedene Zusatztanks, Bomben,

modellfan.de 2/2015 31
MODELLFAN
packt aus
unterschiedliche Raketen-Pods und
Sidewinder-Raketen. Ätzteile finden
sich für die Sitzgurte, diverse Ver-
schlüsse und Filter. Die separaten
Landeklappen, Quer- und Höhenru-
der erlauben eine lebendige Darstel-
lung. Gegen die Hecklastigkeit liegt
ausreichend Gewicht bei. Die Decals
sind sauber gedruckt und lassen
die Darstellung von drei attraktiven
Tarnschemata für das USMC sowie
für eine Maschine in Grün/Grau der
US Navy zu. Der Bausatz hat Sucht-
potenzial.
RSA HHHHH
eduard
AGM-12B Bullpop A
Art.-Nr. 648 163, 1:48
AGM-12C Bullpop B
Art.-Nr.: 648 164, 1:48
N, BS, CS, RS
Die von 1959 bis 1978 eingesetzte
amerikanische AGM-12 Bullpop war
die erste in Serie gebaute gelenkte
Luft-Boden-Rakete der Welt. Nun hat
eduard in der BRASSIN-Reihe mehre-
re Versionen dieser Lenkwaffe in 48-
facher Verkleinerung in Sets mit je
vier Raketen herausgebracht. Die
einzelnen Lenkwaffen setzen sich
jeweils aus neun sauber und sehr
detailliert gegossenen Resin-Teilen
zusammen und sind sehr begrüßens-
wertes Zubehör für alle Modellfreun-
de von US- und NATO-Flugzeugen aus
dieser Zeit.
CSW HHH
32
CMK
F-104 G/S underwings fuel tanks
Art.-Nr.: 4307, 1:48
N, BS, CS, R
Sehr gut detailliertes Set, bestehend
aus zwölf Resin-Teilen, unter denen
sich auch die passenden Außensta-
tionen befinden. Dank der guten Qua-
lität sollte der Zusammenbau keine
Probleme bereiten.
DBE HHH
eduard
Vought-F4U-1 Cockpit
Art.-Nr: 632039, 1:32
N, BS, RS, ÄT
Wieder schenkt
uns eduard-
BRASSIN einen
tollen Zurüst-
satz, um das
Cockpit der
bestimmt
nicht schlech-
ten Tamiya-
Corsair noch
besser darstellen zu können. Wie ge-
wohnt finden sich dabei feinste De-
tails. Einzig die Armaturenabdeckung
passt nicht zu der frühen Corsair. Da
sollte man Bildmaterial sichten.
HGM HHHHHH
HK Models / Axel’s Modellbau
Shop
Do 335 B-2 Zerstörer
Art.-Nr.: 01E07, 1:32
N, BS, KST, ÄT, M, D
Maßstabsgerechte Gravuren und Nie-
ten, die Darstellung beider Motoren
sowie die Möglichkeit, so ziemlich
jede Klappe geöffnet darstellen zu
können, lassen großes Bastelvergnü-
gen erahnen. Bei geöffneter Darstel-
lung entsteht bei entsprechender
Bemalung dann auch ohne weitere
Detaillierung des Innenlebens ein
wahrer Tummelplatz für den Betrach-
eduard
Spitfire MKII Inte-
rior S.A.
Art.-Nr.: 32818,
1:32
N, BS, CS, ÄT
ter. Ätzteile liegen lediglich für die Passend zur neuen
Sitzgurte und für ein Lüftergitter bei, Revell Spitfire bringt
erscheinen aber ausreichend. Gegen eduard dieses Set zum
die Hecklastigkeit finden sich zwei Aufpimpen des Cock-
Bleigewichte. Die sauber gedruckten pits. In der üblichen
Decals bieten Markierungen für die Machart sind zwei Pla-
einzigen beiden gebauten Maschinen tinen vorhanden, wovon eine selbst-
der deutschen Luftwaffe (RLM 81/ klebend und bedruckt ist.
82/76) sowie die Option als franzö- HGM HHHHH
sische Beutemaschine. Bei der Dar-
stellung des Tarnverlaufs weicht die eduard
Bauanleitung von vorhandenem Re-
ferenzmaterial ab. HK Models hat vor- La-5FN upgrade set
bildgetreu berücksichtigt, dass eine Art.-Nr.: 48823, 1:48
der beiden Maschinen mit verlän- N, BS, CS, ÄT
gerten Tragflächen ausgestattet war.
Definitiv ein Kandidat für das „Modell
des Jahres“!
RSA HHHHHH
eduard
Spitfire MKII landing flaps
Art.-Nr.: 32350, 1:32 Brauchbares Ätzteile-Set für das von
N, BS, CS, ÄT eduard in eigener Verpackung er-
Für Unerschrockene schienene Modell der La-5FN von
bietet eduard die- Zvezda. Ergänzend zu den Ätzteilen
sen Satz mit Lade- des eduard-Kits bietet es weitere Ein-
klappen. Wer die zelteile für das Cockpitinnere sowie
Arbeit nicht unter anderem Fahrwerksdetails, da-
scheut, bekommt runter maßstäblich dünne Fahrwerks-
damit wieder das klappen.
Handwerkszeug für CSW HHH
ein außergewöhnli-
ches Modell. Airpower87 / ArsenalM
HGM HHHHH
Eurofighter JG73 Laage
eduard Doppelsitzer/Einsitzer
Art.-Nr.: 221601011/
Spitfire MKII exterior 221601001, 1:87
Art.-Nr.: 32360, 1:32 N, BS, KST, D
N, BS, CS, ÄT Nachdem sich ArsenalM mit Militär-
Der Ätzteile-Satz fahrzeugen in 1:87 längst einen
macht es möglich, guten Namen gemacht hat, wird die
Fahrwerk, Kühler Reihe Airpower87 mit zwei Spritz-
und Klappen des guss-Eurofighter-Varianten ausge-
Modells von Revell baut. Die Qualität ist durchaus gut,
mit sinnvollen Tei- einzig die Klarsichtkanzeln sind bei
len aufzumöbeln. beiden Mustern schlierig und die
Dabei ist die Qua- Gravuren etwas breit geraten. Insge-
lität der Teile vor- samt fallen die Details etwas grob
bildlich. aus. Die Bausätze des Ein- und
HGM HHHHH Zweisitzers unterscheiden sich le-

diglich durch einen kleinen zusätz-
lichen Spritzling mit den jeweils spe-
zifischen Teilen.
HSS HH
G.W.H
F-15C MSIP II
Art.-Nr.: L4817, 1:48
N, FoV, BS, KST, ÄT, DN
Nachdem der Anbieter G.W.H bereits
vor einiger Zeit mit der Doppelsit-
zer-Variante D aufgetrumpft hat, er-
scheint nun die einsitzige C-Varian-
te dieses formschönen Klassikers.
Der mit über 220 Kunststoff-, vier
Klarsicht- sowie Ätzteilen bestück-
te Bausatz besticht durchweg mit
höchster Qualität. Fein versenkte
Gravuren, sehr gut dargestellte
Oberflächendetails und dezente Nie-
treihen zeichnen ihn aus. Der Luft-
einlauf des Triebwerksbereichs wird
komplett dargestellt. Die Decals
machen ebenfalls einen guten Ein-
druck und ermöglichen die Wahl zwi-
schen zwei verschiedenen Maschi-
nen der U.S. Nationalgarde. Die
mitgelieferten Raketen sind sehr
fein detailliert und filigran. Dieser
Bausatz kommt absolut ohne weite-
re Zurüst-Sets aus.
OPS HHHHH
modellfan.de 2/2015
Kinetic
Bae Sea Harrier FA2
Art.-Nr.: K48041, 1:48
N, BS, KST, ÄT
An acht Spritzlingen befinden sich
über 240 Teile, deren fein gravierte
Oberflächen einen sehr schönen Ein-
druck machen. Einteilige Schub-
düsen, hergestellt mittels „slide
mould“, lassen keine Wünsche offen.
Auch die Klarteile tragen ihren
Namen zu Recht und sind zahlreich
vorhanden; so lässt sich die Haube
geöffnet darstellen und auch an di-
verse Positionsleuchten hat Kinetic
gedacht. Etwas über 100 Teile des
Bausatzes benötigen die Außenlas-
ten. Vorhanden sind Sidewinder,
AMRAAM, Sea Eagle, natürlich die
Kanonenbehälter und neben den
Standardzusatztanks sogar die gro-
ßen Überführungstanks. Abgerun-
det werden die Optionen hier durch
die ebenfalls enthaltene Luftbetan-
kungssonde. Darstellungsmöglich-
keiten sind: geöffnete/geschlossene
Zusatzlufteinlässe, simultan beweg-
liche Schubdüsen sowie Seitenruder,
Landeklappen und Querruder frei
positionierbar. Der große Decal-Bo-
gen von Cartograph enthält neben
sämtlichen Wartungshinweisen eine
große Auswahl an Maschinen aller
Royal Navy-Staffeln, die mit der FA2
ausgerüstet waren, darunter auch
zwei farbenfrohe Sonderlackierun-
gen. Bleibt eigentlich nur zu hoffen,
dass Kinetic sich auch noch der
FRS.1 annimmt.
IDB HHHHH
Scalewarship
WW2 Starter Trolley
Art.-Nr.: ohne, 1:24
N, BS, CS, RS, ÄT
Eigentlich sonst mehr im maritimen
Bereich angesiedelt, bringt dieser
Hersteller ein wahres Kleinod für die
Flugzeugmodellbauer. Dieser klassi-
sche RAF-Starterwagen ist wie ge-
macht, um etwa auf einem Diorama
mit der fantastischen Airfix-Typhoon
zu stehen. Resin- und Ätzteile in
ihrer besten Form sind hier vertreten.
Wer den relativ hohen Preis nicht
scheut, bekommt ein klasse Flugfeld-
Accessoire.
HGM HHHHH
Schiffe
CMK
Diverse Zurüst-Sets für die
BISMARCK (Trumpeter)
Art.-Nr.: NS012 , NS 013, NS014,
NS015, NS016, NS017, NS018,
NS019, NS020, NS021, 1:200
N, BS, CS, RS, ÄT, M
CMK liefert insgesamt zehn Multime-
dia-Sets mit Resin-Teilen, geätzten
Platinen und gedrehten Rohren. Die
Zurüstsätze ersetzen nicht nur Bau-
teile aus dem Trumpeter-Bausatz,
sondern füllen auch die Lücken der
reinen Ätzteile-Sets von eduard,
etwa mit den gedrehten MS-Rohren
der Haupt- und Mittelartillerie mit-
samt den dazugehörigen Blastbags
und den seitlichen Entfernungsmes-
sern aus Resin (Art.-Nr. NS019,
NS020). Alternativ können die klei-
neren Sets verwendet werden, die
entweder nur die Blastbags (Art.-Nr.
NS012, NS2013) oder nur die Entfer-
nungsmesser (Art.-Nr. NS2021) be-
inhalten. Es können also nicht
gleichzeitig alle zehn CMK-Sets zum
Einsatz kommen! Mit dabei: je zwei
fein detaillierte 6-m-Kutter (Art.-Nr.
NS015) und 8-m-Kutter (Art.-Nr.
NS014). Dagegen sind die beiden Ara-
do Bordflugzeuge (Art.-Nr. NS018)
keine Verbesserung zum Original-
bausatz. Abgerundet wird das Ange-
bot durch unterschiedlich große
Schlauchtrommeln aus Resin mit-
samt der benötigten geätzten Auf-
steller (Art.-Nr. NS017), acht Minen-
suchgeräten und zehn Rettungsrin-
gen (Art.-Nr. NS016).
WKF HHHH
Flyhawk
WWII Heavy Cruiser
USS INDIANAPOLIS CA-35
Art.-Nr.: FH350116, 1:350
N, BS, CS, RS, ÄT, M
Das für den Academy-Bausatz gefer-
tigte Set beinhaltet neben 14 Foto-
ätzplatinen neun Messingdrehteile
als Ersatz für die Rohre der Haupt-
artillerie sowie Minibausätze zum
Austausch der 127- und 40-mm-Ge-
schütze. Zu den an den Spritzguss-
bausatz angepassten Teilen finden
sich auch viele generische Elemente
wie Oberdeckskisten, Floater Bas-
kets, Schotten verschiedener For-
men und anderes. Die ausführliche
Bauanleitung zeigt mehrfach Fotos
eines Testbaus mit den entsprechen-
den Abschnitten aus unterschied-
lichen Perspektiven. Erfahrung im
Umgang mit Ätzteilen ist allerdings
erforderlich.
SSG HHHHH
Orange Hobby
Schlepper ROWENGARTH
Art.-Nr.: N03-045-98, 1:350
N, BS, RS, ÄT, M, D
Nun gibt es den modernen Schlepper
auch in 1:350. Neben Ätzteilen und
Decals enthält der Kit zudem zwei
gedrehte Achsen für die Winden. Die
Baubeschreibung besteht aus klar
verständlichen Zeichnungen inklusi-
ve Farbangaben. Die ROWENGARTH
ist als Wasserlinienmodell konzipiert
33
MODELLFAN
packt aus
und eignet sich hervorragend für den
Einsatz in Dioramen.
TSH HHHH
Lindberg
HALF MOON, BRIG OF WAR
Art.-Nr.: HL208/12, HL203/12,
1:170
WA, BS, KST, D
Modellbau-Charme der 1960er-Jahre.
Lindbergs neuer Eigentümer Round2
bringt momentan reihenweise
Schiffsveteranen auf den Markt, unter
diesen auch die beiden 1:170er-Bau-
sätze der HALF MOON und BRIG OF
WAR. Ein wenig spielzeughaft, was
Form und Detaillierung angeht, bie-
ten die Schiffe dennoch einen leich-
ten Einstieg in den Segelschiffbau.
WKF H in das Loch im nächsten Kettenglied
Militär
ABER
Barrels for British
WWI Tank Mk.IV Male
Art.-Nr.: 35 L-155
N, BS, CS, M, ÄT
Universal-Austausch-Set
für die 6pdr-gun und Le-
wis MG in den entspre-
chenden Kunststoffbau-
sätzen. Die Ätzteile sind
zum Teil extrem filigran
und deshalb nur etwas für absolute
Bauexperten.
HSD HHH
Trumpeter / Faller
Russian 9P148 Konkurs
(BRDM-2 Spandrel)
Art.-Nr.: 05515, 1:35
FoV, BS, KST, ÄT, M
Ein eher unauffälliges Fahrzeug, das
durch die Detaillierung aus dem Rah-
men fällt. Trumpeter spendiert dem
BRDM-2 einen detaillierten Ansaug-
und Ausstoßschacht für den Wasser-
antrieb sowie eine Inneneinrichtung
für den Kampfraum mit Fahrerplatz.
Die ist durch die offen darstellbaren
Luken einigermaßen einsehbar. Auch
alle übrigen Details inklusive sinniger
34
Ätzteile und acht Reifen überzeugen,
ebenso der Bauplan. Decals und Fünf-
Seiten-Farbzeichnungen gibt es für
zwei Fahrzeuge.
HSD HHHHH
Hauler
BTR-70 (APC)
Art.-Nr.: HLR 87156, 1:87
N, BS, RS, ÄT
Sehr fein umgesetzt und nahezu per-
fekt gegossen zeigt sich der Resin-
Bausatz des BTR-70. Die wenigen
sehr filigranen Ätzteile sind nicht
ganz einfach zu handeln. Ein ordent-
licher Bauplan und Decals liegen bei,
Malangaben fehlen.
HSD HHH
IBG Models / Modellbau König
Diamond T 968 Cargo Truck
Art.-Nr.: 72019, 1:72
N, BS, KST, D
Highlight im kleinen Maßstab: Ein
detaillierter Rahmen mit Motor und
Kühler, eine ebensolche Fahrerkabi-
ne, offen darstellbare Motorraum-
klappen und Kabinentüren, vorge-
druckte Folienscheiben, eine Pritsche
mit Sitzbänken und Spriegeln, alles
verteilt auf drei Spritzgussrahmen,
dazu ein umfangreicher Bauplan und
Decals für zwei Bemalungsvorschläge
– was will man mehr?
HSD HHHHH
Easy Metal Links
M48 Patton Tank
Art.-Nr.: EML-35-011, 1:35
N, BS, CS, M
Hersteller EML
geht neue We-
ge der Einzel-
glieder-
Verbindung.
Jedes M48-
Kettenglied
verfügt auf
der einen
Seite über
einen kleinen angegossenen Pin, der
passt. Die gegenüberliegende Seite
wird dann wie üblich verstiftet. Die
benötigten kurzen MS-Stifte sind be-
reits abgelängt!
HSD HHH
ICM / Faller
Typ 2,5-32 KzS 8 –
WWII German Light Fire Truck
Art.-Nr.: 35403, 1:35
N, FoV, BS, KST, DN
ICM offeriert mit diesem Bausatz das
kleinste Fahrzeug der vom RLM ent-
wickelten Einheitslöschfahrzeuge und
zugleich den Vorgänger der Leichten
Löschgruppe (LLG). Der Bausatz ent-
spricht in seiner Art und Aufmachung
der ICM-üblichen Vorgehensweise,
Längs- und Querträger bilden zusam-
men mit Motor und Getriebe das
Fahrgestell, von anderen Bausätzen
bekannte Komponenten das Fahrer-
haus. Zwei von fünf Spritzästen bein-
halten den für die KzS typischen Auf-
bau mit Bänken in Fahrtrichtung für
sieben Feuerwehrleute und Einstieg
hinten. Die an beiden Seiten ange-
brachten Leitern, die nicht jenen der
LLG entsprechen, sind ebenso be-
rücksichtigt wie die darunter ange-
brachten Gerätekästen für Armatu-
ren. Das Fahrzeugmodell verfügt über
ein festes Segeltuchverdeck, eine
frühe Version ohne Verdeck ist nicht
möglich. Aufgrund des Fahrzeugtyps
empfiehlt sich eine Luftwaffenzu-
lassung statt jener der Feuerschutz-
polizei. Damit wäre auch statt des
üblichen schwarz-grünen Polizeian-
strichs ein luftwaffengrauer Anstrich
vorzunehmen.
LLR HHHH
Live Resin
Military robot Secutor II
Art.-Nr.: LRM35004, 1:35
N, BS, RS
Live Resin versucht sich an einer ei-
genen waffenstarrenden Roboter-
Konstruktion, und das mit Erfolg. Der
Bausatz ist gut durchdacht, erstklas-
sig umgesetzt und, wie üblich, in
beeindruckender Qualität in Resin
produziert. Der Bauplan wirkt etwas
verwirrend, zusätzliche Fotos finden
sich auf der Homepage. Die abgebil-
dete Figur liegt nicht bei.
HSD HHHHH
plusmodel
U.S. Motor Grader
Art.-Nr.: 426, 1:35
N, BS, RS, ÄT, M, D
Ob als Dioramen-Highlight (dieser
Grader wurde seit dem Zweiten Welt-
krieg bis nach Vietnam eingesetzt)
oder Einzelmodell – wer auf solche
Fahrzeugtypen steht, dürfte von dem
Kit begeistert sein. Es gilt, 236 Resin-
Teile plus einige Ätzteile und Draht
zu verbauen. Das Ergebnis ist ein
äußerst fein detailliertes Sonderfahr-
zeug. Hilfe beim Bau gibt nicht nur

das einfach gezeichnete, 28-seitige
Planheft, sondern auch die beiliegen-
de CD mit Dutzenden Detailbildern
der verschiedenen Baugruppen. De-
cals liegen für zwei Versionen in Oliv
Drab bei, aber auch der zivile Einsatz
ist möglich.
HSD HHHHH
Takom
Skoda 30,5 cm M1916
Siege Howitzer
Art.-Nr.: 2011, 1:35
N, BS, KST
Die 30,5-cm-M1916 Skoda Haubitze
ist nicht etwa ein Geschütz aus dem
Ersten Weltkrieg, sondern wurde im
Zweiten Weltkrieg von der Wehr-
macht eingesetzt. Das Modell be-
steht aus drei übersichtlichen
Spritzlingen, welche die Teile für
die Haubitze und den Bettungskas-
ten enthalten. Außerdem liegen
drei Granaten und ein Granatenwa-
gen bei. Während die Granaten eine
Längsteilung aufweisen, hat man
bei Takom das Rohr in der Länge in
drei Teile zerlegt, sodass hier keine
Naht zu verschleifen ist und auch
die Felder und Züge sehr fein wieder-
gegeben wurden. Bedingt durch die
übersichtliche Teilezahl, lässt sich
das Geschütz schnell bauen. Beim
Einbau in ein Diorama sollte man al-
lerdings beachten, dass der Bet-
tungskasten komplett eingegraben
wurde. Ätzteile und Decals liegen
dem Modell nicht bei, die Bauanlei-
tung ist gut und übersichtlich ge-
staltet.
FSU HHH
modellfan.de 2/2015
HobbyBoss / Glow2B
Soviet SS-23 Spider
Tactical Ballistic Missile
Art.-Nr.: 85505, 1:35
N, BS, KST, ÄT, M, D
HobbyBoss beeindruckt mit einem
ausgefallenen 8-Rad – dem OTR-23
OKA. Das Fahrzeugboden-Bauteil weist
eine Länge von 33, das Dachteil von
25 Zentimetern auf. Alle Details, auch
im Führerhaus und im offen darstell-
baren Raketencontainer, zeigen sich
gut detailliert. Das Fahrgestell lässt
sich in Fahr- und Startstellung bauen.
Das gilt natürlich auch für die Rakete
mit Startgestell. Die zeigt sich eben-
so gut detailliert mit oder ohne auf-
klappbar darstellbarer Sprengkopf-
Schutzhaube. Neben den gut 500
Plastikteilen inklusive Klarteilen gilt
es, 170 kleine Ätzteile und acht Vinyl-
reifen mithilfe des guten Bauplans zu
verarbeiten, ergänzt durch zwei Tarn-
vorschläge, wie immer ohne genaue
Zuordnung des Fahrzeugs. Insgesamt
top!
HSD HHHHH
ABER
Late muzzle brake used on
German 8,8 cm Barrel
Art.-Nr.: 16L-09, 1:16
N, BS, CS, M, ÄT
Eine genial umge-
setzte und leicht
zu bauende, auf-
schraubbare späte
Mündungsbremse,
etwa für die Tami-
ya- und Trumpe-
ter-Tiger I & II.
HSD HHH
ABER
Israeli Tank Tiran 5 Exclusive
Edition für Tamiya
Art.-Nr.: 35 K23, 1:35
N, BS, CS, ÄT, M
Rundum-Sorglos-Paket für den Ta-
miya-Bausatz. Fünf Platinen mit
Kettenabdeckungen, Staukisten, Lu-
kendetails, Abdeckgittern, Griffen,
Benzinleitungen, MG-Läufen und vie-
lem anderen, dazu Draht und ein erst-
klassiges mehrteiliges Kanonenrohr
fordern den erfahrenen Modellbauer.
Das Bauplanheft (etwas kleiner als
DIN A5) umfasst 28 Seiten mit pro-
fessionellen, unmissverständlichen
Zeichnungen. Insgesamt ein High-
light unter den Zurüst-Sets. Metall-
ketten gibt es etwa von Friulmodel.
HSD HHHHHH
ICM / Faller
WWI British Infantry Weapon
and Equipment
Art.-Nr.: 35683, 1:35
N, BS, CS, KST
Der doppelt beiliegende, sauber aus-
geführte Spritzling ermöglicht es, Fi-
guren und Fahrzeuge mit fein gestal-
tetem Equipment auszurüsten. Der
Bauplan ist mehr ein Bemalungsplan
mit umfangreichen Farbangaben.
Sehr willkommen.
HSD HH
Zivilfahrzeuge
ICM / Faller
Admiral Saloon
Art.-Nr.: 24023, 1:24
FoV, BS, KST, D
Konsequent nutzt ICM seinen For-
menbestand aus und erweitert die
Reihe der 24er-Modelle um die Opel
Admiral-Limousine. Dabei nutzt der
ukrainische Hersteller die Basis des
Cabriolets, sodass nur das Dachseg-
ment wirklich neu ist. Wie auch bei
der offenen Version soll das Modell
um den Innenraum herum gebaut und
schließlich das Dach aufgesetzt wer-
den – für die Lackierung sicher eine
Herausforderung. Decals liegen für
zwei zivile Fahrzeuge und zwei Stabs-
wagen der Wehrmacht/Luftwaffe bei.
KFH HHHH
AMT / Faller
‘70 ½ Baldwin Motion Camaro
Art.-Nr.: 24023, 1:24
WA, BS, KST, DN
Tuning ist nicht erst ein Kind der
Achtzigerjahre, auch in den Jahr-
zehnten davor haben fähige Schrau-
ber Hand angelegt. Ein Beispiel der
technischen und optischen Verfei-
nerung ist der Baldwin Motion Ca-
maro, der in der Mitte des 1970er-
Modelljahres erschien. Den Bausatz
hierzu hat Round2 aus den AMT-Be-
ständen jetzt wieder reaktiviert, bei
dieser Gelegenheit die Form überar-
beitet und dem Kit neue Decals mit
schwarzen und weißen Zierlinien
spendiert. Optionale Teile oder Aus-
führungen sind nicht möglich. An-
sonsten kann der Bausatz sein Alter
nicht verleugnen, frisches Schleif-
mittel und Geduld sollten vorhanden
sein. Als Gimmick liegt wieder ein
Kartonbausatz der verkleinerten Ori-
ginalschachtel bei.
KFH HHH
35
MODELLFAN
packt aus
Emhar / Pocketbond vorhandenen Sicherheitsgurte. Wie Panzer enthalten: AK4051 Milky Cof-
bei den Lotus-Modellen sind die fee, AK4052 Artillery Grey, AK4053
Bedford OLB LWB Tanker Reifen bedruckt und die Decals von Brown, AK4054 Green #1 und AK4055
Art.-Nr.: EM 2403, 1:24 Cartograph hergestellt. Eine tolle Green #2.
N, FoV, BS, KST, DN Ergänzung des Angebotes von F1- HSD HH
Fahrzeugen.
KFH HHHHH MAIM / Sockelshop

Tamiya / Dickie-Tamiya Gas Tank

Diese Variante auf dem langen Fahr-
gestell der Bedford O-Serie ist ein
Tankwagen für Kraftstoffe. Während
Kabine und Fahrgestell auf dem
hohen Niveau unverändert blieben,
hat Emhar beim Tankaufbau noch
nachgelegt: Optional ist der Tank mit
drei oder vier Kammern zu bauen,
zudem liegen zwei verschiedene
Domverschlüsse und Auslassventile
bei. Die Tankentleerung folgt beim
Original der Schwerkraft, entspre-
chend sind keine Pumpe oder ein
Pumpenschrank nachgebildet. Decals
gibt es auch hier für drei Varianten:
Dominion (mittelblaue Lackierung),
Cleveland (dunkelblau/rot) oder BDA
(dunkelgrün). Wer noch keinen der
Emhar-Bedford gebaut hat, findet
hier eine äußerst attraktive Variante.
KFH HHHHH
Ebbro / Carson-Model Sport
Tyrrell 003 1971 Monaco GP
Art.-Nr.: EMSF-1 / 007, 1:20
N, BS, KST, M, D
Bei dem Namen Tyrrell denkt man zu-
nächst an die sechsrädrigen F1-Renn-
wagen. Ebbro setzt aber mit dem 003
ein Frühwerk von Ken Tyrrell im Maß-
stab 1:20 um. Dieses entspricht in
jeglicher Hinsicht den F1-Modellen
von Tamiya. Für die beiden Versionen
der Fahrer Steward und Cevert liegen
unterschiedliche Verkleidungen bei.
Die von Steward genutzten filigranen
Rückspiegel sind aus Metall und be-
reits fertig montiert. Austauschen
sollte man die lediglich als Decals
Porsche 934 Turbo RSR Vaillant
Art.-Nr.: 24334, 1:24
NC, BS, KST, DN
Die Neuheit des letzten Jahres vari-
iert Tamiya mit einem neuen Decal-
Satz. Mit dem Porsche 934 in den Far-
ben des Heizungsherstellers Vaillant
fuhren die Kremer-Brüder Mitte der
1970er-Jahre auf die vorderen Plätze.
Gegenüber der ersten Version sind am
Bausatz keine Änderungen erfolgt,
auch die Ätzteile liegen weiterhin
bei. Zwar sind die Bauteile in einem
dem Original nahen Grün gespritzt,
aber für die unerlässliche Lackierung
liefern sowohl Tamiya wie auch Zero-
Paints die nötige und korrekte Farbe.
Eine schöne Ergänzung für die Samm-
lung der DRM-Fahrzeuge.
KFH HHH
Zubehör
AK interactive
WWI French Colors
Art.-Nr.: AK 4050
N, Farben
Diese Farbzusammenstellungen ma-
chen Sinn, nicht nur für den Wieder-
einsteiger oder Anfänger. Im Set sind
fünf Farbfläschchen mit je 17 Milli-
liter Acrylfarbe für französische WWI-
Art.-Nr.: MAIM 35180, 1:35
N, BS, RS
Der wuchtige Gastank besteht aus
einem einteiligen Behälter und zwei
Stützen. Der Resin-Guss ist einwand-
frei und benötigt lediglich die übli-
chen Versäuberungsmaßnahmen. Mit
ein paar Rostflecken und Schmutz-
spuren versehen, gibt der Tank einen
schönen Blickfang ab und füllt etwa
leere Ecken auf einem Diorama aus.
JGS HH
black dog
Destroyed HUMVEE Base
Art.-Nr.: D35018, 1:35
N, BS, RS
Die kleine Base mit den Maßen 7 x 8
Zentimeter zeigt einen ausgebrann-
ten HUMVEE. Das Fahrzeug ist aus
zehn sauber in Resin gefertigten Tei-
len problemlos zusammenzubauen.
Der Motor ist einsehbar, sodass man
sich hier maltechnisch richtig austo-
ben kann. Mit einem passende Holz-
sockel und einer sorgfältigen Bema-
lung erhält man ein ausdrucksvolles
Bewertung
H – übersichtlich, leicht, brauchbar
HH – übersichtlich, leicht, empfehlenswert
HHH – übersichtlich, leicht,
sehr empfehlenswert
HHHH – umfangreich, anspruchsvoll,
empfehlenswert
HHHHH – umfangreich, anspruchsvoll,
sehr empfehlenswert
HHHHHH – sehr umfangreich,
anspruchsvoll, hervorragend
Display für seine Figuren.
JGS HHH
AK interactive
WWI German Uniforms
Art.-Nr.: AK 3090
N, Farben
AK stellt für die einfachere Bemalung
von Figuren Farb-Sets aus jeweils drei
Acryl-Farbtönen (Fläschchen mit
Schraubverschluss, je 17 Milliliter)
zusammen. Neben der Grundfarbe
liegt je ein Ton zum Aufhellen und
einer zum Abdunkeln bei. Hier sind es
für deutsche WWI-Figuren die Töne
AK3091 Uniform Base, AK3092 Uni-
form Light und AK3093 Uniform Sha-
dows.
HSD HHH
Abkürzungen
ÄT – Ätzteile, AN – Aufkleber neu, BS – Bau-
satz, CS – Conversion Set, D – Decals, DN –
Decals neu, FM – Fertigmodell, FMZR – Fertig-
modell mit Zurüstteilen, FV – Farbvariante,
FoV – Formvariante, H – Holz, GK – Gießkera-
mik, KM – Kartonmodellbau, KST – Kunststoff
(Spritzguss), M – Metallteile, MF – Maskier-
folien, N – Neuheit (neues Werkzeug), NC
– Neuheit Conversion, NK – Neuheit Koope-
ration, NT – neue Teile, P – Papier, PS – Plas-
tik-Sheet, RS – Resin, VB – Vacu-Bausatz,
VT – Vacu-Teile, WA – Wiederauflage

36
 …
N

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CAL-FP003 US modern Fußstempel 13,99
CAL-FP006 Sowjetische Fußstempel WK II 13,99
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Neusilberbleche von 0,1 bis 0,8mm, RMA35242 FMTV Radsatz unbelastet 18,95
RMA35253 M1070 HET Antennensatz & Ätzteilhalter 13,50
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beidseitig m. Fotolack beschichtet,

mit Schutzfolie, Ätzanlagen, RMA35255 MTVR Radsatz 19,50
Belichtungsgeräte, Chemikalien, RMA35257 M109A6 Paladin Motorsatz (für AFV Club) 34,95
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 Simple & Smart I Maßstab 1:72 I Neue Serie für Einsteiger

Einfarbig, und doch mit

vielen Farbnuancen – der
Panther Ausf. D.

SIMPLE SMART
Neue Serie

Panther Ausf. D/Teil 2

Effektvoll lackieren
Sie glauben, dass effektvolle Lackierungen unheimlich schwer zu erstellen sind? Warum
Sie mit dieser Einschätzung schief liegen, demonstrieren wir am Beispiel des 1:72er-
Panther Ausführung D. In 15 Einzelschritten führen wir Sie zum toplackierten Modell.

W ir haben uns für einen ab 1943 üb-

lichen dunkelgelben Tarnanstrich
entschieden. Denn wir wollen de-
monstrieren, dass ein einfarbiger Fahrzeug-
anstrich keineswegs langweilig wirken muss.
Auch konzentrieren wir uns in der ersten Be-
Obwohl die Summe der insgesamt 15 Ar-
beitsschritte bereits eine gute Basis für ge-
hobene Lackierergebnisse darstellt, ist jeder
einzelne Arbeitsschritt für sich genommen
eigentlich recht einfach. Das Geheimnis
bringen. Toll an dieser Methode ist im Üb-
rigen auch, dass Sie selbst entscheiden, wel-
che Arbeitsschritte, von Grundierung und
Satinlacküberzug mal abgesehen, Sie über-
springen möchten. Sollten Sie also der Mei-
liegt vielmehr in der Abfolge und schließ- nung sein, dass Ihnen das eine oder andere
Fotos: Berthold Tacke

malungsanleitung bei Simple & Smart auf die
Arbeitsabfolge verschiedener Grundtechni-
ken. Jedem Arbeitsschritt sind die mit roten
Großbuchstaben zugeordneten Werkzeuge
und Farben, die auf der gegenüberliegenden
Seite aufgeführt sind, eindeutig zugewiesen.
lich der Summe der Effekte im Endergeb-
nis. Der Trick ist also, den Weg aus vielen
kleinen, einfach zu bewältigenden Schritten
zu gehen, um an das große Ziel zu gelan-
gen. Und genau das tun wir, indem wir Sie
in 15 Schritten zum fertig lackierten Modell
zu zeitraubend oder nicht wichtig genug ist,
können Sie abkürzen.
Wir empfehlen aber, einmal dem gesamten
Weg zu folgen, um für sich Lieblingstechni-
ken und besondere Effekte wählen zu kön-
nen. Viel Spaß beim Mitlackieren!

40
Verwendete Farben und Tools

A Vallejo Seidenmatt B Tamiya Masking Tape C Vallejo Model Air D Vallejo Model Air E Airbrush. Die Airbrush ist nur für den optio-
522 oder optional J. (optional Schritt 2). 027. 075. nalen Schritt 2 erforderlich.

F Tamiya TS-3-Spray- G Terpentin (White H Tracks Colour 47 Me I Decal-Weichmacher J Tamiya TS-79 Satin K Vallejo Model Wash
dose Dunkelgelb. Spirit). von AGAMA. von DACO mittel. Varnish oder A. 76.518 in Schwarz.

Schritt 1: Grundieren 10 Min.

L Wash for German M Streaking Grime

Dark Yellow A.MIG- A.MIG-1203 von
1000 von Ammo mig. Ammo mig Jimenez.

1 In zirka 30 Zentimeter Abstand mit der

Spraydose F mit mehreren dünnen Schich-
ten das Modell gleichmäßig grundieren.
2 Werkzeuge werden im Gussast ebenfalls
mit der Spraydose F grundiert. Achtung,
Sprühnebel! Ein vorne offener Karton hilft.

N 4er-Flachpinsel zum Verblenden.

O Feiner 000er-Rundpinsel für Details.

Der bemalte
Panther aus der
Vogelperspektive

P 6er-Rundpinsel für Washings, Schlamm etc.

modellfan.de 2/2015 41
 Simple & Smart I Maßstab 1:72 I Neue Serie für Einsteiger
Schritt 2: Stoßkanten aufhellen (optional)
Dieser Schritt ist optional für diejenigen,
die eine Airbrush E besitzen und benut-
zen möchten. Diese Technik dient zur le-
bendigen Oberflächengestaltung durch
Hervorhebung von Kanten und Blechstö-
ßen. Die Idee basiert darauf, mit einem
helleren Farbton C an der scharf maskier-
ten Grenze den Basisfarbton F aufzuhel-
len. Sollte Ihnen keine Airbrush zur Ver-
fügung stehen, bitte einfach zu Schritt 3
übergehen.
3 Durch die Farbkontraste heben sich die
Schürzensegmente sehr deutlich vonein-
ander ab.
Schritt 3: Decals
1 Bei den Decals möglichst dicht längs am
Gedruckten entlangschneiden.
Schritt 4: Klarlackauftrag und Kettenbemalung
1 Seidenmatter Klarlack und Kettenbema-
lung sind aufgetragen.
42
1 Technikvariante 1: mit Maskingtape B die
Schürzensegmente an deren Kontaktstel-
len abkleben.
4 Auch auf dem Deck der Fahrzeugwanne
heben die Kontraste einzelne Segmente
deutlich hervor.
2 Decals, bereit zum Aufbringen: Weichma-
cher I noch vor den Decals …
Die Bemalung der Ketten mit Tracks Co-
lour H oder ähnlichen Produkten erfordert
ein wenig Aufmerksamkeit und kann den-
noch mit einem 6er-Pinsel P vorgenom-
men werden. Wichtig ist, dass der Pinsel
eine saubere Spitze aufweist. Kleinere Un-
genauigkeiten können erstens noch leicht
durch sofortiges Wegwischen korrigiert
werden und zweitens wird eine starke Ver-
schmutzung mit getrocknetem Schlamm
kleinere Ungenauigkeiten verdecken. Als
Farbe für die Ketten ist grundsätzlich jeder
45
Min.
2 Technikvariante 2: Visitenkarte als Maske
an gewünschte Position halten und sacht
an der Pappkante längs lackieren.
5 Das Turmdeck zeigt jetzt durch diese
Variante der „Illusionsmalerei“ deutlich
mehr Struktur.
25
Min.
3 … am Modell auftragen, danach auf die
Decals wieder Weichmacher I auftragen.
25
Min.
sehr dunkle Braunton geeignet. Metall-
effekte beschert dann ein weicher 2B-Blei-
stift, dessen Mine vorsichtig über die Ket-
tenkanten gestreift wird.
Anschließend sichern wir die Farbbasis
des Modells mit einem Überzeug seiden-
matten Klarlacks (Satin Varnish). Hierbei
können wir entweder Airbrushlack ver-
wenden A oder wahlweise solchen in
Spraydosen wie etwa J. Diese Lackschicht
bildet nun die Grundlage der weiteren Al-
terungsschritte und schützt die Farbbasis.
 Schritt 5: Reifenbemalung und Wash
1 Dark Yellow Wash L von der Pinselspitze
vorsichtig in Ritzen, Rillen und an Kanten
sowie Schrauben und Bolzen laufen lassen.
Schritt 6: Highlights (optional)
1 Die Lasurtechnik: Farbe D wird mit Wasser
so stark verdünnt, dass sie nicht mehr
deckt. Mit dieser Lasur lassen sich dann …
Im Schritt 6 arbeiten wir mit der Lasur-
technik. Acrylfarbe, die heller als die Ba-
Schritt 7: Spurenverlauf Rost und Regen
1 Keine große Kunst: grob
die Positionierung wäh-
len, die Spuren M mit einem
feinen Pinsel P auftragen.
ritt 8 : aufsspur en verblenden
Sch rl
Ve
Das Verblenden ist ein direkter
1 Ein feiner Flachpinsel N bewirkt beim
Verblenden durch vertikales Verstreichen
und paralleles Ansetzen wahre Wunder.
modellfan.de 2/2015
2 Model Wash K von der 6er-Pinselspitze auf
die Gummibandage laufen lassen und
vorsichtig mit der Pinselspitze verstreichen.
2 … feine Übergänge erzeugen, indem Farbe
in mehreren Schichten mit passendem
Pinsel O + P an herausragenden Punkten …
sisfarbe des Modells sein muss, wird mit
Wasser stark verdünnt und in mehreren
(optional, wenn nicht,
dann weiter mit Schritt 9)
10 Min.
Gefährte von Schritt 7. Die dortigen
groben Spuren verblenden wir jetzt mit
einem Flachpinsel N sowie White Spirit
G durch vertikales Verstreichen und
Versetzen der Spuren, bis uns der Ef-
fekt gefällt.
Alles, was jetzt noch kommt, fällt in die
Kategorie „Detailbemalung“.
30
Min.
Das Washing ist eine der ein-
fachsten, aber auch effektvollsten
Bemalungstechniken. Wir bedienen uns
hier der sogenannten Pin-Wash-Tech-
nik. Dabei lassen wir ausschließlich die
Kapillarwirkung an Vertiefungen und er-
habenen Strukturen einer Modellober-
fläche für uns arbeiten. Ganz ähnlich
funktioniert das bei den Gummibanda-
gen der Laufrollen.
20
Min.
3 … der Modelloberfläche aufgetragen wird.
Winkelspiegeloberseite, Luken, Griffe etc.
haben ihre Highlights erhalten.
Schichten auf besonders erhabene Punk-
te der Modelloberfläche aufgetragen.
10 Min.
Schmutz- und Regenverlaufsspuren
beleben die Modelloberfläche auf sehr
einfache Art und Weise. Wichtig ist dabei,
nie zu vergessen, dass wir immer von
oben nach unten arbeiten. Man sollte mit
diesem Effekt zunächst auch nicht über-
treiben, denn schließlich können wir die-
sen Schritt so oft wiederholen, bis wir mit
dem Ergebnis zufrieden sind.
So, wir haben hier schon ein recht an-
sehnliches Zwischenergebnis erzielt. Im
dritten und letzten Teil unseres Panther-
Baus wenden wir uns der Wiedergabe
von Beschädigungen durch Bemalungs-
techniken, also der sogenannten Detailbe-
malung, sowie den letzten Handgriffen
zu, die aus einem einfachen Modell einen
Hingucker machen.
Im nächsten Heft:
Teil 3 Detailbemalung des Panther
Ausführung D in 1:72.
43
 Ersatz M10 I Maßstab 1:35 I Baubericht

Dragons „Ersatz M10“

Out-of-Box
Maßstab 1:35
Geschichte in einem einfachen Diorama
nachgestellt: ein „Ersatz M10“ der
Deutschen Wehrmacht und ein Beute-
Jeep während der Ardennen-Kämpfe.

44
 Fast jeder Hersteller führt mindestens einen Panther im Programm.
Dragon nutzt eine Lücke und offeriert die M10-Attrappe auf Basis des
Panther Ausf. G – eine interessante Variante, die unserem Autor den
Umgang mit olivgrüner Farbe näher brachte.
D er Dragon-Panther ist eines der bes-
ten Modelle dieses Herstellers und
ermöglicht den Bau eines ausgefalle-
nen Typs der Deutschen Wehrmacht aus
den Kämpfen in den Ardennen im Winter
1944/45. Der Smart Kit beinhaltet den kom-
pletten Panther Ausf. G, ergänzt durch ei-
nen neuen Spritzling mit Anbauteilen für
die Attrappe, einen neuen Turm, die separat
in einer tiefgezogenen Packung gesicherte
Turmverkleidung und neue Ätzteile. Die
neuen Bauteile passen perfekt und die hohe
Qualität wird besonders bei der superdün-
modellfan.de 2/2015
Von Frank Schulz
nen, leicht montierbaren Turmverkleidung
sichtbar. Allerdings sollte diesem Teil auch
die erste Aufmerksamkeit zuteil werden. In
meinem Bausatz war es völlig in sich ver-
dreht, was eine Verwendung unmöglich
machte und nur durch Austausch beim
Fachhändler zu beheben war.
Spaßfaktor Zusammenbau
Eines vorweg: Normalerweise vermerke ich
Fehler oder Änderungen von Details mit Rot
im Bauplan – der des Ersatz M10 erscheint
auch nach dem Zusammenbau noch jung-
fräulich! Für das Laufwerk liegen die kom-
pletten Drehstäbe bei, die in die Wanne ein-
zuführen sind. In diesem Bauabschnitt ist
Konzentration gefragt, denn es gibt verschie-
dene Drehstäbe, die zudem auf beiden Sei-
ten der Wanne an unterschiedlichen Positio-
nen sitzen.
Für die Abdeckungen des Vorgeleges liegen
zwei Varianten bei, ebenso für die daran je-
weils angebrachte Stützrolle. Die innen lie-
genden Doppellaufrollen habe ich zusam-
mengeklebt. Die inneren und äußeren
Laufrollen wurden zunächst nur zusam-
mengesteckt, um das Laufwerk für die
spätere Bemalung unproblematisch demon-
tieren zu können. Gleiches gilt für Antriebs-
und Leitrad. An Letzteren wurde jeweils der
Schwingarm nicht verklebt, um später wie
am Original die Kettenspannung genau an-
passen zu können.
Metall statt Plastik
Dem Bausatz liegt eine sehr gute Einzelglie-
derkette bei. Ich verwendete allerdings eine
Friulmodel-Gleiskette, die bereits zusam-
mengebaut in der Grabbelkiste lag. Sie war
somit nur die schnelle Lösung und verein-
fachte die spätere Bemalung (1). Allerdings
45
 Ersatz M10 I Maßstab 1:35 I Baubericht
Das Anpassen der zusätzlichen Verklei-
dungsbauteile am Heck geht nicht ganz
einfach von der Hand.

1 Die schon montierten Friul-Ketten fanden

sich in der Sparebox und erleichtern die Be-
malung. Die Bausatzketten sind gleichwertig.
2 Für die seitlichen Kettenabdeckungen
liegen zwei verschiedene Endstücke bei.
Eines ist auf Originalfotos nicht nachweisbar.
3 Auch für den Turmlüfter liegen zwei Varian-
ten bei. Gut zu erkennen ist das Fehlen der
typischen Kommandantenkuppel des Panthers.
Alle Fotos: Frank Schulz

4 Die Fahrzeuge unterschieden sich nur

durch die unterschiedliche Anbringung der
stählernen Aufstiegshilfen auf der Bugplatte.
5 Beim Zusammenfügen von Heckpanzerung
und Oberwanne ist Geduld erforderlich,
damit alles passt. Die Motorgrätings liegen bei.
6 Am Turmheck wurden zusätzliche Halterun-
gen für die Turmverkleidung angebracht.
Gut zu erkennen: die beiden Antennenfüße.

46
Der Dragon-Bausatz ist erstklassig
umgesetzt und ohne Probleme
Out-of-Box baubar.
war es eine unglaubliche Fummelei, die Ket-
te für die Bemalung ab- und danach wieder
anzuziehen, denn ich hatte die seitliche Ver-
kleidung nicht bedacht, die der Ersatz M10
im Gegensatz zum normalen Panther be-
saß. Diese führte dann auch im Bereich des
Antriebsrades zu großen Schwierigkeiten
bei der Kettendemontage und -montage.
Um dieses Problem zu vermeiden, ist es rat-
sam, den vorderen Teil der Verkleidung
F6/F7 abzutrennen und erst nach dem Auf-
ziehen der Ketten wieder anzukleben. Dies
dürfte auch bei der Verwendung der Bau-
satzkette hilfreich sein. Für die hinteren Ab-
schlussteile der seitlichen Verkleidungen lie-
Zusätzlich gebaut: Der Jeep als Dioramen-Beigabe
7 Eigentlich ist der Bausatz des Jeeps von
Tamiya schon Out-of-Box ordentlich
umgesetzt; hier wurde er zudem mit diver-
sen Ätzteilen von ABER aufgewertet.
modellfan.de 2/2015
gen optionale Teile bei. Im Bau-
plan ist allerdings nicht ver-
merkt, welche Variante für wel-
ches Fahrzeug sein soll, und ich
konnte beim besten Willen an-
hand der mir bekannten Fotos
nicht feststellen, ob es Originale in
Form der Teile F12/F14 wirklich ge-
geben hat (2).
Welche Ausführung?
Für den Turmlüfter liegen zwei Varianten
bei, wobei ich die Verwendung von Teil B36 ABER liefert einen sehr umfangreichen
empfehle (3). Beim Bau der Frontverklei- Ätzteilesatz, von dem am Jeep von Tamiya
dung muss man sich auf das zu bauende aber nur ein Teil verbaut ist.
8 Viele, aber nicht alle kleinen Details sind
durch Ätzteile ersetzt oder verfeinert.
Der Zurüstsatz ist extrem aufwendig ge-
9 Das Verdeck ist ein Resin-Bauteil der
Firma Trakz; es passt erstklassig auf den
Tamiya-Jeep und zeigt einen korrekten
macht, nicht alles daraus wurde verarbeitet. Faltenwurf, verdeckt aber auch Details.
47
 Ersatz M10 I Maßstab 1:35 I Baubericht
Resin-Figuren von Alpine, Royal Model
und Wolf kommen auf dem Diorama
zum Einsatz.
Fahrzeug festlegen. Der Bausatz enthält
zwei Decal-Optionen: Kennungen B4 und
B7 mit dem Unterschied der Anbringung
der Aufstiegshilfen auf der Frontverkleidung
(4). Der Zusammenbau von Oberwanne,
Unterwanne und Wannenheck ist im Heck-
bereich etwas fummelig und muss mit Auf-
merksamkeit durchgeführt werden, um
Spachtelarbeiten zu vermeiden (5). Das Ka-
nonenrohr ist einteilig und die Mündungs-
Das Vorbild: Das Unternehmen Greif und der Panther „Ersatz M10“
Das Unternehmen Greif war ein Kommando-
unternehmen im Zuge der Ardennenoffensive.
Unter dem Kommando von SS-Obersturmbann-
führer Otto Skorzeny sollte im Dezember 1944
hinter den amerikanischen Linien Verwirrung
gestiftet werden. Das Unternehmen „Greif“ be-
gann in den Morgenstunden des 16. Dezember
1944 zeitgleich mit der Ardennenoffensive. Die
Kampfeinheiten sollten Brücken und alliierte
Nachschublager in den Ardennen erobern und
bis zum Eintreffen der deutschen Frontverbän-
de halten, falsche Befehle an US-Verbände aus-
geben, Divisionsgefechtsstände ausschalten
und auf jede Art Verwirrung stiften. Um dieses
Ziel zu erreichen, verwendete man gegneri-
sches Material, Gerät und Uniformen. 3.000
Soldaten waren dafür eingeplant, doch bis No-
vember 1944 meldeten sich nur etwa 2.600
Freiwillige. Da die Soldaten in feindlichen Uni-
formen agierten, war abzusehen, dass sie im
Falle einer Gefangennahme durch alliierte Trup-
pen als Spione erschossen werden würden. Nur
48
bremse so geteilt, dass nur der vordere Teil
anzukleben ist. So entfallen Spachtelarbei-
ten. Ich entschied mich allerdings für ein
Metallrohr der Firma ABER, weil ich zu-
nächst mit dem Gedanken spielte, die Mün-
dungsbremse nicht zu montieren. Dann wä-
re deren Gewinde sichtbar, was am
Metallrohr wirklich erstklassig dargestellt ist.
Die Turmverkleidung passt sehr gut, muss
aber mit Bedacht ausgerichtet werden. Hier-
Ein als M10 getarnter, aufgegebener Panther
wird von amerikanischen Soldaten begut-
achtet. Bild: Archiv Frank Schulz
wenige der Freiwilligen sprachen fließend eng-
lisch oder gar amerikanisch. Diese Soldaten
sollten die Führung der Kampfeinheiten über-
nehmen und im Falle eines Aufeinandertreffens
mit Amerikanern als Sprecher fungieren. Um
zu sollte sich der Turm auf der Wanne befin-
den, damit später Turmverkleidung und
Oberwanne eine Flucht bilden. Zur besseren
Stabilität brachte ich an den hinteren unte-
ren Turmecken zusätzliche Halter aus Res-
ten von Ätzteilen an. Diese waren übrigens
auch am Original vorhanden.
Der Ersatz M10 verfügt über zwei Anten-
nenhalterungen – eine am gewohnten Platz
auf der linken Seite des Motordecks und ei-
Verwechslungen mit den Feindkräften zu ver-
meiden, trugen die Soldaten blaue oder violet-
te Schals und gaben sich den eigenen Truppen
bei Tage durch Abnehmen des Stahlhelms und
bei Nacht durch rot-blaue Leuchtzeichen zu er-
kennen. Die Fahrzeugausstattung der als Pan-
zerbrigade 150 bezeichneten Einheit kann als
abenteuerlich bezeichnet werden. Amerikani-
sches Material war nur in geringem Umfang
vorhanden; so gab es nur einen einsatzbereiten
Sherman. Daher wurden zehn bis zwölf Panther
mit dünnen Blechanbauten versehen, um die
Silhouette eines M10-Panzerjägers vorzutäu-
schen. Zum Einsatz kamen lediglich fünf Fahr-
zeuge. Auch mehrere Sturmgeschütze III wur-
den mit entsprechenden Anbauten versehen.
Alle Fahrzeuge wurden olivgrün gestrichen und
mit amerikanischen Hoheitsabzeichen verse-
hen. Der Erfolg des Kommandounternehmens
war allerdings gering und nur von kurzer Dauer.
Der erwünschte positive Einfluss auf den Aus-
gang der Ardennenoffensive blieb somit aus.

10 Es geht an die Bemalung: Die erste
Farbschicht nach lederbrauner Vorschat-
tierung tief liegender Bereiche ist Bronzegrün.
12 Oliv Drab wurde mit Weiß aufgehellt und
dünn auf die dem Licht zugewandten Be-
reiche gespritzt. Den Effekt nicht übertreiben.
14 Nach dem Auftragen von Glanzlack
ließen sich die Markierungen aus Decals
und Anreibesymbolen leicht aufbringen.
ne weitere auf dem Turmdach. Dies hat mei-
ner Meinung nach nichts mit einer erweiter-
ten Funkausstattung zu tun, sondern mit
der Tatsache, dass, wäre die Antenne auf
dem Motordeck verblieben, sie beim Drehen
des Turmes mit der neuen Verkleidung
Schaden genommen hätte. Ich verbaute des-
halb nur eine Antenne auf dem Turm (6).
Ersatzkettenglieder
Die Ätzteile beschränken sich auf die Lüfter-
grätings und die Halter für die Ersatzketten-
glieder, und das ist bei diesem Kit absolut
ausreichend. Allerdings sind die Siche-
rungsstifte für die Ersatzkettenglieder in der
geätzten und der Plastikvariante unbrauch-
bar, da sie nicht durch die Löcher der Halte-
rungen passen. Abhilfe schafft dünner Draht.
Schon einmal hatte ich den Jeep von Tamiya
als zusätzliches Fahrzeug in einem Diorama
verplant (77), damals allerdings mit vielen
modellfan.de 2/2015
Fundiert recherchiert,
packend erzählt!
11 Nach dem Auftrag von Oliv Drab zeigt
sich die erste Tiefenwirkung durch das
Verwenden der verschiedenen Farbtöne.
13 Vorstehende Details wie Deckel, Winkel-
spiegel und anderes wurden per Pinsel
mit nochmals aufgehelltem Oliv Drab bemalt.
15 Der Markt bietet viele ausgezeichnete
Fertigprodukte. Das Washing für die
Jetzt am
olive Farbe wurde allerdings selbst hergestellt. Kiosk!
handgemachten zusätzlichen Details aus
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München
verschiedenen Materialien. Diesmal verpass-
te ich dem Bausatz ein Ätzteileset von ABER
(8). Ein geschlossenes Verdeck von Trakz,
das ich vor einiger Zeit günstig auf einer
Ausstellung erstanden hatte, kam außerdem
zum Einsatz. Zusammen mit dem Fahrer
von Royal Model wird der Jeep zu einem or-
dentlichen Kostenfaktor. Abgesehen davon
verschlang der Bau mit den Ätzteilen (und
ich habe nur einen Teil des Sets verbaut) ei-
ne Menge Zeit. Im Nachhinein betrachtet
hätte ich mir allerdings durch das geschlos-
sene Verdeck einiges an Arbeit im Innen-
raum sparen können (9).
Grün Step-by-Step
Für die Bemalung wurde der Panther zu-
nächst in die Baugruppen Laufrollen, An-
triebs- und Leiträder, Ketten und Turm zer- Online blättern oder Testabo
legt. Als Grundierung und um die Tiefen zu mit Prämie bestellen unter:
www.militaer-und-
49
geschichte.de/abo
 Ersatz M10 I Maßstab 1:35 I Baubericht
Die umgestalteten Panther ähnelten
tatsächlich den amerikanischen M10,
alle neuen Details sind am Modell
korrekt dargestellt.

betonen, spritzte ich zunächst alle Teile mit Drab mit Weiß aufgehellt und nun nach der
Lederbraun von Revell, dem folgte ein erster Zenitial-Methode jeweils auf die Flächen
bronzegrüner Farbauftrag (10). aufgetragen, auf die von oben gesehen mehr
Eine erste Schicht Oliv Drab (Lifecolor) bil- Licht fällt (112). Auf einigen Bereichen führte
dete die nächste Lage. Sie fiel deutlich dün- ich diesen Vorgang nochmals mit weiter auf-
ner aus als die vorangegangenen und das gehellter Grundfarbe durch. Nach ausrei-
Modell zeigte erste Tiefeneffekte (11). Für ei- chender Trocknung wurden dann hervorste-
nen weiteren Farbauftrag wurde das Oliv hende Details wie Scharniere, Lüfter, Haken,
Auf einen Blick: Ersatz M10 und Jeep
Bauzeit ‰ ca. 50 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ mittel
Kit 6561 Maßstab 1:35 Hersteller Dragon Preis ca. 52,– €
Zubehör: ABER: 35 L04n German 7,5 cm gun barrel with
muzzle brake for Panther, R-16 late model shackle for Panther;
Friulmodel: ATL-08 Einzelgliederketten; Archer Fine Transfer:
AR 35048 Aufreibesymbole
Figuren: Alpine: 35010 WW2 US Tank Crew #2, 35034 US Tank
Crew Winter #2
Bolzen und anderes nochmals mit dem Pin-
sel und stark aufgehellter Grundfarbe akzen-
tuiert. Das Ergebnis sieht zunächst etwas
befremdlich aus, aber durch ein späteres
Washing wird der Kontrast egalisiert und
der gewünschte Effekt deutlich (13).
Zusammengesuchte Markierungen
Zunächst stand aber das Auftragen einer
Schicht Glanzlack an, um die Decals auf-
bringen zu können. Für die Fahrzeugken-
nungen an Front und Heck kamen die aus
dem Bausatz zum Einsatz. Bei den Sternen
beschlich mich die Angst, dass die mit ei-

Kit 35219 Maßstab 1:35 Hersteller Tamiya Preis 16,50 €

Zubehör: ABER: 35 057, JEEP, Willys MB; Trakz: TX 0096, US ¼ ton

4x4 Jeep Canvas Cover
Figuren: Royal Model: No. 660 US Jeep driver US Infantery (WWII);
Wolf: WSH 07, German s/SS Pz-Abt. 501
Farben: Revell Aqua Color: Farblos Glanz 01, Farblos Matt 02, Weiß
05, Schwarz 08, Bronzegrün 65, Rost 83, Lederbraun 84, Kakhibraun
86, Ocker 88; Lifecolor: Oliv Drab UA 222; Vallejo: Weiß 001, Schwarz 057, Panzer Dark Yellow;
MIG productions: Brown Wash, Dark Wash; Faber Castell Pitt Artist Pen: Cold Grey 233, Raw Umber
180, Warm Grey 274; Ölfarben: Weiß, Raw Umber, Chromgelb; Humbrol: 105 Marinegrün, 142 Matt Der Jeep wurde mit denselben Produkten
Field Drab (Farben und Hilfsmittel) und Arbeitsmethoden
erstellt wie der Dragon-Panther.

50
Die Friulmodel-Gleisketten
lagen in der Grabbelkiste
schon gebaut vor; die Bau-
kastenketten sind allerdings
gleichwertig umgesetzt.
nem Kreis versehenen später silbern könn-
ten. Daher verwendete ich für alle Sterne,
auch beim Jeep, Anreibesymbole von Ar-
cher. Abschließend versiegelte ich das kom-
plette Modell wie üblich mit Mattlack (14).
Entsprechende Washings für die verschiede-
nen Grundfarben gibt es fertig im Handel.
Ich habe für meine Standardfarben Sand-
gelb und Panzergrau solche Washings im
Haus. Für das amerikanische Oliv Drab fehl-
te mir ein entsprechendes Produkt. Damit
es mit der Bemalung weiter zügig voran-
ging, half hier nur das Selbstanmischen. Mit
mildem Terpentin von Schmincke und den
16 Nach dem Auftrag des ersten grünen
Washings wirken die verschiedenen
Farbtöne bereits deutlich homogener.
modellfan.de 2/2015
Farbtönen Marinegrün und Field Drab von
Humbrol fabrizierte ich ein entsprechendes
Washing und trug es flächig auf (15). Nach
dieser Behandlung wirkte die Oberfläche
schon sehr homogen, zeigte aber noch deut-
liche Kontraste (16).
Abtönen mit Ölfarben
Danach wurden die Flächen nochmals
durch das punktweise Auftragen und Auswi-
schen von Ölfarben in den Tönen, Weiß,
Gelb und Umbra aufgelockert. Für das Aus-
wischen sollte man mildes und hochwerti-
ges Terpentin verwenden und immer von
17 Zur Grundfarbe Olivgrün passende
Ölfarben in den Tönen Gelb, Weiß und
Umbra werden punktuell aufgetragen …
oben nach unten arbeiten. Die Details hob
ich danach erneut punktuell mit Dark Wash
von MIG hervor (17, 18).
Lackschäden und Abnutzungsspuren brach-
te ich allerdings nur sehr verhalten an, da
diese Fahrzeuge eine recht neue Lackierung
besaßen, als sie zum Einsatz kamen. Diese
Lackschäden wurden zunächst mit dunkel-
grauer und danach noch mit sandgelber
Acrylfarbe mittels Pinsel dargestellt (19).
Die Gleisketten grundierte ich zunächst mit
Schwarz und behandelte sie anschließend
mit einer Mischung aus Pigment Fixer so-
wie dunkel- und hellbraunen Pigmenten.
18 … und dann mit mildem Terpentin ver-
blendet. Dieser Vorgang wird „Fading“
genannt. Die Punkte sind senkrecht verwischt.
51

Die Schäkel und das Kanonenrohr
stammen von ABER; die Mündungs-
bremse lässt sich abdrehen.
Nach der Trocknung erhielten die Eisgreifer
der Friulmodel-Zinnketten einfach eine Be-
handlung mit einem feinen Schleifpad.
Vor der weiteren Verschmutzung baute ich
das Fahrwerk wieder komplett zusammen.
Hierbei kamen erneut Pigmente zum Ein-
satz, fixiert mit Pigment Fixer. Besonders im
Bereich der Unterwanne und der Laufrollen
brachte ich zunächst eine etwas größere
Menge Pigmente auf und egalisierte sie
nach der Trocknung leicht mit einem Bors-
tenpinsel. Den Abschluss bildete eine dünne
Schicht seidenmatten Klarlacks auf dem un-
19 Kratzer und Farbabplatzer sind mit
sandgelber und dunkelgrauer Acrylfarbe
dargestellt, Tiefen mit Dark Wash betont.
52
Ersatz M10 I Maßstab 1:35 I Baubericht
Die Benzinkanister verdeutlichen, dass
ein Tanken bevorsteht oder abgeschlos-
sen ist und bilden gleichzeitig einen
kleinen Blickfang vor dem Panzer.
teren Fahrzeugbereich, um leichte Feuchtig-
keit zu simulieren (20). Die Bemalung des
Jeeps verlief nach den gleichen Methoden
und mit denselben Farben und Pigmenten
wie beim Panther.
Figuren und Diorama
Die beiden amerikanischen Panzersoldaten
im Panther stammen von Alpine. Bei dem
Kommandanten änderte ich die Handhal-
tung etwas ab, da er ursprünglich eine MP
in den Händen hielt. Zudem musste der
Fahrer am Rücken etwas modifiziert wer-
20 An Laufwerk und Unterwanne kamen
Pigmente zum Einsatz, die zum Schluss
noch mit etwas Glanzlack versehen wurden.
den, damit er in die schmale Luke passte.
Bei dem Jeep-Fahrer handelt es sich um eine
neue Figur von Royal Model für den Tamiya-
Jeep. Die alte Wolf-Figur des Wehrmachtsol-
daten verdeutlicht die Szene noch besser als
deutsches Kommandounternehmen.
Das einfache Diorama kommt mit wenig
Zubehör aus und lenkt so das Augenmerk
vor allem auf die Fahrzeuge. Einige Benzin-
kanister, eine Munitionskiste, ein kaputtes
Benzinfass und ein Baumstumpf sorgen
neben einem Stück Kopfsteinpflaster für
das passende Umfeld zur Präsentation der
beiden Fahrzeuge. Grasbüschel von MiniNa-
tur, Pflanzen von Busch, Birkensamen als
Laub sowie eine alte Himbeerwurzel als
Strauch sorgen für die nötige Vegetation.
Frank Schulz Der Detaillierung
mit Legosteinen waren irgend-
wann Grenzen gesetzt, als
Frank Schulz im Alter von
knapp zehn Jahren beim Stö-
bern in der Spielwarenabtei-
lung auf eine Schachtel mit
einem Schiff stieß. Das ent-
haltene kleine Segelschiff aus
diversen weißen Plastikteilen, die verklebt wer-
den mussten, war der Anfang einer Leiden-
schaft, die den heute 47-jährigen zweifachen
Familienvater nicht mehr loslassen sollte. Nach
Schiffen, Autos, Flugzeugen und Zinnfiguren
verschreibt er sich seit fast 30 Jahren nur noch
dem Militärfahrzeug- und Dioramen-Modellbau
mit Schwerpunkt Wehrmacht. Hier baut das en-
gagierte Mitglied der Interessengemeinschaft
Militärfahrzeug Modellbau (IMM), was gefällt.
Glosse
Wie sage ich es meiner Frau?
Von Berthold Tacke
K ennen Sie das? Ein Albtraum lässt
Sie schweißgebadet aufwachen und
Sie stehen noch einige Zeit unter
dem Eindruck des gerade im Schlaf Durch-
lebten? So erging es mir vor Kurzem.
Ich träumte, dass die beste Lebensgefährtin
von allen nach meinem Ableben meine
Bausätze zu dem Preis verkauft hätte, den
ich ihr gegenüber jeweils auf ihre Nachfra-
ge hin, was das Geraffel denn schon wieder
gekostet habe, genannt hatte. Oh Gott, was
tat diese Frau da? Sie verramschte meine
Sammlung zum Schleuderpreis, und ich
konnte ihr nicht mehr in den Arm fallen.
Sie warf buchstäblich die Perlen meiner
modellbaubegeisterten Sammelleidenschaft
vor die Säue. Ich würde ihr aus dem Jenseits
ein Zeichen senden müssen, doch ach, wei-
ter kam ich nicht. Schon lag ich schweißge-
badet in meinem Bett und fühlte mich, trotz
der Tatsache, dass ich ja eigentlich nur ge-
träumt hatte, eine kurze Zeit lang sehr, ja,
wirklich sehr einsam.
Doch war ich wirklich einsam? Vielmehr
vermutete ich doch, dass einige von Ihnen
meine Verzweiflung sehr gut auch aus eige-
ner Erfahrung nachempfinden könnten.
Und daher fasste ich in jener kalten Dezem-
bernacht den Vorsatz, eine Strategie zu ent-
wickeln, die verhindern sollte, dass es zu-
künftig jemals zu jenen im wahrsten Sinne
des Wortes traumatischen Entwicklungen
kommen sollte.
Und jetzt, nach Wochen der Besinnung, des
Planens und Verwerfens, freue ich mich,
Ihnen die Früchte meiner zerebralen Po-
tenz vorstellen zu können. Die neue Wun-
derwaffe im Kampf des modellbaubegeis-
terten Mannes gegen das allzeit mäkelnde
Weib heißt: Zero Transparency Strategy
oder kurz ZTS.
Sie fußt auf drei Pfeilern:
1. Schweigen
2. Ein geeigneter Kofferraum
3. Testamentarische Willensbekundung
Zu Pfeiler eins: Es ist ein Fehler, mit seiner
Frau über Modellpreise zu sprechen. Das
modellfan.de 2/2015
führt unweigerlich dazu, dass man in die
Defensive gedrängt wird. Also: Preise sind
forthin kein Thema mehr!
Zu Pfeiler zwei und Kernstück der ZTS:
Preise können nur dann kein Thema mehr
sein, wenn die Holdeste gar nicht erst er-
fährt, dass neue Modelle die eigene Samm-
lung allmählich vervollständigen. Dazu be-
darf es eines – wohlgemerkt geeigneten –
eigenen Autos mit einem Kofferraum, in
dem die Modelle so lange lagern, bis die
Herzensdame mal nicht daheim ist. Dann
schlägt Ihre Stunde und Sie können die Mo-
delle ungesehen vom Auto ins Modellbau-
reich bringen. Wie Sie allerdings erklären,
dass das Modellbauzimmer mit den Jahren
irgendwie immer kleiner zu werden scheint,
ist die Achillesverse der ZTS. Hilfreich kön-
nen da plausible Vorwände sein, der Le-
bensgefährtin den Eintritt in den Hobby-
raum zu verweigern. Doch merke! Rechnen
Sie immer mit der investigativen Neugier
der Partnerin!
Warnung: Der nur vermeintlich sicherste
Weg, seine Eva aus dem Modellbauparadies
fernzuhalten, ist, darauf zu verweisen, dass
dort gerade ihr zugedachte Geburtstags-,
Valentinstags-, Oster-, Jahrestags- oder gar
Weihnachtsgeschenke lagern. Doch diese
Methode birgt das Risiko, zum Boomerang
zu mutieren, da der besagte starke investi-
gative Drang der besten Partnerin von allen
schließlich nicht zu unterschätzen ist. Den-
ken Sie sich also verdammt noch mal was
Besseres aus! Sie sind schließlich Modell-
bauer!
Zu Pfeiler 3 und dem Schlussstein der ZTS.
Klären Sie die beste Gattin und andere Erb-
nehmer in ihrem letzten Willen darüber
auf, wie Sie sich den Verbleib Ihrer gelieb-
ten Sammlung vorstellen, wenn Sie selbst
schon aktiv Jenseitserfahrungen sammeln.
Tipp: Verfassen Sie Ihren letzten Modell-
bauwillen unbedingt mit Orts- und Da-
tumsangabe von der ersten bis zur letzten
Zeile handschriftlich, damit er rechtlich
Bestand hat. Eine schöne Idee wäre doch,
Der Kofferraum dieses Autos ist in puncto ZTS
eher ungeeignet, weil sich der Inhalt vor den
Augen der Gattin nur schwer verbergen lässt.
Bild: Jbasic
die gesammelten Werke in eine Stiftung
einfließen zu lassen oder einem Verein Ih-
res Vertrauens zu vermachen. Sollte das
Testament nicht noch auf wundersame
Weise verschwinden, dann hätten Sie so
Ihre Sammlung auch noch über Ihr eige-
nes bedauerliches physisches Ende hinaus
bewahrt. Machen Sie im Testament Ihrer
Liebsten auch klar, dass es höchst unwahr-
scheinlich ist, beim Verticken der Modelle
auch nur ansatzweise den ursprünglichen
Kaufpreis zu realisieren; und das schon
gar nicht von einem Laien wie ihr! Sie
möchte doch bitte endlich beziehungs-
weise posthum verstehen, dass Modellbau
genauso wie ihr Drang, teure Designer-
pumps anzuhäufen, noch nie als sinnvolle
Geldanlage zu betrachten war.
Fazit: Ein großer Vorteil der ZTS ist es, im
Diesseits unnötigen, unproduktiven Kon-
flikten aus dem Weg zu gehen und unange-
nehme Streitgespräche ins Jenseits zu ver-
tagen. Auch besteht eine minimale Chance,
dass das Ergebnis Ihres Sammelns, Tuns
und Strebens sich nicht zwangsläufig fast
zeitgleich mit dem Ende Ihrer irdischen
Existenz in nichts auflöst. Also: Weiterhin
viel Spaß beim Sammeln und der ganz
nutzwertbefreiten Freude am Hobby!
53
 SERIE Panzerhaubitze 2000 I Maßstab 1:35 I Bau mit Korrekturen

Bundeswehr
aktuell

Schwerpunkt
“
„richtig Kleben
MENGs Panzerhaubitze 2000

PzH 2000 aus

neuen Formen
Nach Revells PzH 2000 aus 1999 widmet auch MENG diesem Typ einen Bausatz. Das im-
posante Modell ist nicht schwer fertigzustellen, lediglich Kleinigkeiten lohnt es beim
sonstigen Bau Out-of-Box zu ergänzen beziehungsweise zu verändern. Von Helge Schling

I n den letzten 15 Jahren hat sich im For-

menbau eine Menge getan, dafür ist der
Preis für den Revell-Bausatz unschlagbar
und die Qualität insgesamt gut. Der MENG-
Mitbewerber zeigt sich nun feiner detailliert
und glänzt mit einer durchdachten Einzel-
gliederkette. Ein gedrehtes Alu-Rohr lag be-
reits dem Revell-Bausatz bei. Für diesen sind
ebenfalls lieferbar eine Einzelgliederkette
von Bronco und ein eduard-Ätzteilesatz.
Der MENG-Bausatz enthält sogar Wahlteile
und Detailoptionen, welche die Unterschiede
zur niederländischen und griechischen Ver-
sion berücksichtigen (11). Decals liegen für
drei deutsche und je eine der oben genann-
ten Nationen bei. Aber der Reihe nach …
Nach eingehender Betrachtung des Kits
stand fest, dass hier Out-of-Box gebaut wer-
den sollte. Erst während der Arbeit zeigten
sich einige wenige Unzulänglichkeiten, die
leicht zu korrigieren waren, aber nicht unbe-
dingt nötig sind. Wie man die Montage der
Baugruppen beginnt, ist Geschmackssache.
Turm, Kanone und Wanne lassen sich kom-
plett getrennt bauen und bemalen. Da das
lange und schwere Kanonenrohr nach der
Montage hinderlich ist, sollten die drei Bau-
gruppen auch erst zum Finale zusammen-
finden. So lässt sich die Geschützbaugruppe
problemlos als allerletztes Teil einsetzen (2). Fotos, sofern nicht anders angegeben: Helge Schling

1 Hier sind Fixierpunkte für die niederländi-

sche/griechische Version weggeschliffen
beziehungsweise noch zu entfernen (rechts).
2 Das Kanonenrohr aus Alu liegt bei, die
Baugruppe sollte angesichts ihrer Größe
aber erst zum Schluss eingeklebt werden.
3 Bei vielen Bausätzen ist es inzwischen
üblich, die Schwingarme federnd zu lagern,
so auch in der Unterwanne der PzH 2000.

54

Die Räder verfügen über Polycap-Lager, die
breiten Stoßdämpfer sind etwas vereinfacht
dargestellt (wie üblich verdecken die Laufrol-
len etwaige Details) und die Schwingarme
lagern einfederbar in der Unterwanne (33).
Die Seitenschürzen können bedenkenlos an
der Wanne montiert werden (dann aber un-
bedingt zuerst die Antriebsräder aufste-
cken), die Laufrollen lassen sich auch später
anbringen, was die Bemalung erleichtert.
Sinnvoll ist die vor dem Turm einzuziehen-
de Trennwand, um das Turmgewicht mit
aufzunehmen. Turm- und Fahrerluken sind
4 Einige an markanten Stellen befindliche
Handgriffe sind angeformt dargestellt. Sie
sollten, wenn möglich, ersetzt werden.
modellfan.de 2/2015
offen darstellbar, die Hecktüren nicht, was
den Spaß aber nicht mindert. Auch die
Rohrhalterung verfügt dem Original ent-
sprechend über Drehlager.
Wahlteile mitgeliefert
Im Bauplan ist je nach zu bauender Länder-
version genau vermerkt, ob ein zusätzliches
oder alternatives Bauteil zu verwenden ist
oder etwa ein Detail oder eine Klebemarkie-
rung weggeschnitten/verschliffen werden
muss. Im Vergleich mit Fotos der Originale
scheint alles zu stimmen. Neben Internet-
5 Der Austausch gelingt recht leicht. Zuerst
die Griffe grob abschneiden, dabei, wenn
möglich, minimal Material stehen lassen.
MENG gibt die PzH 2000 präzise in 1:35
wieder. Der Kit überzeugt schon Out-of-Box
gebaut und bedarf nur geringer Korrekturen.
Fotos ist das 64-seitige „Militärfahrzeug
Spezial“ No 5025 von Tankograd hilfreich.
Der Bau des kompletten Modells geht pro-
blemlos von der Hand. Einige angeformte
Griffe lassen sich leicht durch Draht erset-
zen (4–6). Einzig an den Heckkästen hat
sich MENG einen kleinen Patzer erlaubt.
Egal, wie ich Ober- und Unterwanne auch
zusammendrückte (Baustufen 15, 16), innen
an jedem der beiden Heckkästen verblieb
ein deutlicher Spalt (7). Kein Problem, was
sich nicht mit zwei Streifen Evergreen-Pro-
filen lösen ließ, aber sicher ein vermeidbarer
6 So müssen keine neuen Markierungen für die
Bohrlöcher gesetzt werden. Der verwendete
Draht sollte nicht dicker als 0,5 Millimeter sein.
55
 Panzerhaubitze 2000 I Maßstab 1:35 I Bau mit Korrekturen
Konstruktionsfehler (8). Bei
dieser Gelegenheit ergänzte ich auch
gleich vier senkrechte „Schweißnähte“. Die
obere Innenkante des linken Kastens sollte
zudem angeschrägt werden (9).
Ein kleines Problem sind die geätzten Ha-
ken für den als Stahlseil zu verwendenden
Faden (Baustufe 9). Die sind teils schlicht zu
knapp dimensioniert; so passt nicht einmal
der beiliegende Faden ohne Quetschen in
die u-förmig gebogenen Ätzteile. Also
tauschte ich ihn gegen ein passend abge-
längtes Stück echten Stahlseils aus der Res-
tekiste, versah die Enden mit den Bausatz-
Gewusst wie: Welcher Klebstoff?
Für lange Klebenähte eignet sich dickflüssi-
ger Plastikklebstoff aus der Kanülenflasche.
Besonders dünnflüssiger Klebstoff fließt wie
von selbst zwischen die fixierten Bauteile.
56
Endstücken und formte den Stahldraht den
Halterungen entsprechend genau vor (110).
Dem Längenmaß im Bauplan sollte man
mit Vorsicht begegnen, lieber direkt an Wan-
ne und Halterung anpassen und dann ab-
längen. Da die Halterungen bereits montiert
waren, wurden das Stahlseil mit sanfter Ge-
walt in dieselben gequetscht und die Halte-
rungen an das Seil gedrückt und somit kon-
turgenau angepasst. Nach der Bemalung
Der Resin-Block dient zum Richten der Bug-
platte und wird mit Sekundenkleber fixiert.
Der Flüssigklebstoff verschweißt die beiden
Kunststoffteile. Alte Pinsel verwenden.
Nur wenige Details fehlen im Bausatz
wie die Zurrgurte des Gepäckkorbs, die
zweite Rundumkennleuchte oder die
Ketten der Nebelmittelwurfbecher.
fällt die abweichende Haken-
form nicht mehr auf. Und kurz noch
etwas zu den Ätzteilen: Die sind, bis eben
auf die Haken, sehr passgenau, aber was die
feinen Gitterstreben betrifft, etwas unsauber
geätzt. Trotzdem lohnt ein Austausch gegen
sicher noch auftauchende Aftermarket-Pro-
dukte kaum (11). Es bleibt dabei – das Modell
ist an sich ohne Wenn und Aber Out-of-Box
baubar. Eigentlich …
Ätzteil-Problem lösen
In der letzten Baustufe (23) geht es um die
Schutzabdeckung über dem Kanonenlager.
Die besteht im Original aus zwei rechtecki-
gen Platten mit flexiblem Material dazwi-
schen, damit sich die Konstruktion bei ent-
sprechender Rohrerhöhung nach hinten
Ist ein Ausrichten und Fixieren nötig, lassen
sich die Bauteile mit Klebeband sichern.
Auch flächige Bauteile lassen sich sehr gut
mit etwas dickerem Klebstoff verleimen.
 7 Trockenpassungen zeigten, dass in jedem
Fall an den Heckstaukästen innen jeweils
ein deutlicher Spalt verbleiben würde.
8 Hier lohnt wieder mal ein umfangreiches
Lager aus Evergreen-Profilen. Schnell war
ein Sheet-Streifen gefunden und eingepasst.
9 Die Innenkante des linken Staukastens
muss abgeschrägt werden, die fehlenden
Schweißnähte entstanden aus Rundprofilen.

10 Der beiliegende Faden sollte mit Meta-

lizer-Farben bemalt oder besser gegen
ein richtiges Stahlseil ausgetauscht werden.
11 Wichtige Ätzteile liegen bei, sie sind aber
im Bereich der Gitterstreben etwas un-
sauber geätzt. Ein Austausch ist nicht nötig.
12 Das Ätzteil für die Abdeckung über dem
Turmmaul brach bereits beim ersten
Biegeversuch, ein Neubau aus Sheet war nötig.

Alternative Technik: Einzelgliederketten ohne Klebstoff montieren

13 Die Einzelgliederketten liegen bei, eine

einteilige flexible Alternative nicht. 14 Zur Montage dient eine einfache, aber
perfekt funktionierende Lehre. 15 Ober- und Unterteil werden mittels zwei
Zapfen verbunden – ohne Klebstoff!

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modellfan.de 2/2015 57
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 Panzerhaubitze 2000 I Maßstab 1:35 I Bau mit Korrekturen
Die Hecktüren sind mangels jeglicher Inneneinrichtung nicht offen darstellbar, die Klarteile der
Rückleuchten schwächeln etwas in der Ausführung. Hier wären Austauschteile von SKP ideal.
schieben lässt. Der Bausatz liefert dafür ein
Ätzteil. Bereits beim ersten Biegeversuch
brach das angeätzte Zwischenstück nahezu
komplett durch. Statt lange über eine Repa-
ratur nachzudenken, entstand, wiederum
Das Vorbild: Panzerhaubitze 2000
Die Panzerhaubitze 2000 gilt derzeit als das
kampfstärkste Rohrartilleriesystem der Welt.
Vor ihrer Einführung prägten ausschließlich
amerikanische Fahrzeuge das Bild der Truppe.
Die NATO stand seinerzeit einer erdrückenden
Überlegenheit schwerer gezogener Haubitzen
und Panzerhaubitzen des Warschauer Paktes
gegenüber. 1973 wurde auch deshalb unter
Beteiligung von England, Deutschland und
Italien die Entwicklung einer neuen Panzer-
haubitze mit dem Rohr und der Mündungs-
bremse der FH 70 eingeleitet, die den Namen
PzH 155-1 oder SP 70 führte. Harte Erprobun-
gen mit den ersten fünf Prototypen fanden
bereits ab Ende 1973 bis 1976 statt. Trotz vie-
ler positiver Eigenschaften scheiterte das Pro-
jekt letztendlich wegen technischer Probleme
und der daraus resultierenden Verzögerungen.
Auch eine Weiterentwicklung auf der Proto-
typbasis wurde Mitte der 1980er-Jahre vor al-
lem wegen Schwierigkeiten mit dem Turm ein-
gestellt. Schließlich ging man das Thema
völlig neu an und beauftragte zwei Konsortien
mit dem Bau je eines Prototyps. Das Nordkon-
sortium bestand aus den Firmen MaK-Kiel und
Rheinmetall mit dem Auftraggeber Wegmann
und baute auf Komponenten des Leopard 1
mit sieben Laufrollen, das Südkonsortium mit
den Firmen Kuka, Porsche und ebenfalls
Rheinmetall unter dem Auftraggeber Krauss-
Maffei verwendete Leopard 2-Bauteile und ein
6-Rollen-Laufwerk. Letztendlich erhielt das
Nordkonsortium mit Wegmann als Generalun-
ternehmer den Zuschlag. Zwischen 1991 und
58
mit Flach- und Halbrundprofilen von Ever-
green und Bleifolie, eine neue Abdeckung,
die das gebrochene Ätzteil ersetzt (112).
Zwischendurch ging es an die Gleisketten.
Der Bauplan weist auf eine Montage ohne
PzH 2000 in der WTD41 in Trier. Foto: Sonaz
1993 wurden vier gleiche Prototypen gebaut
und bis 1995 erprobt. 1996 wurde der Ferti-
gungsvertrag über 185 PzH 2000 unterschrie-
ben, Mitte 1997 begann die Serienfertigung,
Anfang 1998 verließ das erste Serienfahrzeug
für die Erprobung die Produktionshalle. Die
Übergabe an die Truppe fand am 1. Juli 1998
statt. Besonders zu erwähnen ist neben den
insgesamt beeindruckenden technischen Da-
ten vor allem das mit Bodenstück 9,12 Meter
lange 155-mm-L52-Vielzugrohr mit 60 Zügen
und automatischer Munitionszuführungsanla-
ge. Es ist innen verchromt sowie lasergehärtet
und ermöglicht Schussweiten von 30 Kilome-
tern, mit Spezialmunition und erhöhter Ladung
sogar 40 Kilometern. Zudem werden beim
Schuss keine Erdsporne benötigt. Die Besat-
zung besteht aus fünf Soldaten, der 8-Zylinder-
1000-PS-Dieselmotor von MTU ermöglicht ei-
ne Geschwindigkeit von 62 km/h. Interessant
ist, dass die PzH 2000 trotz intensiver und
langwieriger Suche und zahlreicher Vorschläge
keinen der sonst üblichen Tiernamen erhielt.
Für den MG-Ring liegen Wahlteile bei (offener
oder geschlossener Ring); das Fla MG 3 ist, wie
der Antirutschbelag, erstklassig dargestellt.
Klebstoff hin! Das verlangt erst einmal nach
einem großen Fragezeichen, aber auch dem
Willen für einen Test. Auf den ersten Blick
sehen die Gleisketten-Einzelteile aus wie die
etwa von Bronco bekannten: viele kleine
Plastikteile, die es zu entgraten, zusammen-
zustecken, zu verkleben und zu bemalen
gilt. Also weniger ein Spaß – zumindest,
was die Bauzeit betrifft. Das war das gedach-
te Ergebnis des ersten Blicks …
Kettenmontage ganz einfach
Auf den zweiten genaueren fielen die weni-
gen vorhandenen Anspritzpunkte auf, die
zudem dünner und sinnvoller ausgeführt
sind, was deren Position am jeweiligen Bau-
teil betrifft (13). Die Zeit des Abschneidens
und Entgratens hielt sich also in Grenzen.
War noch die Sache mit dem „kein Kleb-
stoff“ zu prüfen. Dem Bausatz liegt eine
Montagelehre bei, in der sich die Einzelteile
zusammenfinden (14). Zwischen zwei Ober-
teile kommt jeweils das Teil mit zwei Bol-
zen, Mittelführung und Endverbindern,
darauf wird das Unterteil mit den Ketten-
polstern unter mäßiger Gewaltanwendung
gedrückt – fertig (15). Und tatsächlich: Das
hält! Bisher jedenfalls. MENG gelingt es so-
mit, eine funktionstüchtige Einzelgliederket-
te aus Spritzguss ohne Verwendung von
Klebstoff zu liefern. Natürlich reden wir hier
von einer solchen für ein Standmodell. Die
Torturen bei der nachfolgenden Lackierung
hat sie jedenfalls mit Bravour bestanden –
Glückwunsch! Zusätzlich liegen auch Ket-
tenpolster mit Eisgreifern als Wahlteile bei.
Kleine Ergänzungen
Auch das Aluminiumrohr lässt sich sehr
einfach mit den weiteren Kunststoffteilen
verbauen. Hier ist natürlich etwas Schleifar-
beit an Letzteren angesagt (16). Außerdem
wurden nach Fotos aus dem Tankograd-Heft
Details, soweit das möglich war, ergänzt (17).
Hier fehlte es MENG wohl an Unterlagen.
Vorne auf dem Gehäuse sitzt ein kleiner
Kasten, von dem zwei Kabel zum Vo-Mess-
16 Unter- und Oberteil des Wiegenkörpers
müssen sauber plan verschliffen wer-
den. Hilfreich ist eine große Schleifplatte.
19 Draht- und Schrumpfschlauch-Reste aus
der Grabbelkiste halfen beim Nachbau,
abgeschnittene „Ringe“ bilden die Stecker.
Gewusst wie: Bemalung der Schutzhülle
22 Die auffällige Schutzhülle der Mün-
dungsbremse wird weiß grundiert.
25 Die beiden seitlichen Streifen werden
mit Leuchtrot mittels Pinsel bemalt.
gerät führen. Diese Kabel fehlen. Sie lassen
sich leicht nach Fotos ergänzen, zusammen-
gestellt aus etwas Schrumpfschlauch und
Draht, eingesteckt in neu zu bohrende Lö-
cher (118–20). Gleichzeitig ergänzte ich auf
der Unterseite der Plane um den Rücklauf
die fehlende Verschnürung (21). Die feinen
Ketten an den Deckeln der Nebelmittelwurf-
modellfan.de 2/2015
17 Auf der Unterseite fehlen Details, etwa
eine Schweißnaht und eine kleine Platte,
hier halfen Fotos aus dem Tankograd-Heft.
20 Das Kabel ist etwas dick geraten. Dahin-
ter sitzt die neu gebaute Abdeckung,
die Sheet-Platten sind mit Bleifolie verbunden.
23 Revell bietet in der Serie der Aqua
Color-Farben auch Leuchtorange an.
26 Fummeligste Arbeit ist wegen der un-
präzisen Gravuren das Streifen-Malen.
becher fehlen leider ebenfalls, wie eigentlich
in allen Bausätzen, trotz beiliegender sons-
tiger Ätzteile. Passendes lag mir nicht vor, al-
so verzichtete ich erst mal darauf.
Schmankerl am vorderen Ende des Alu-Roh-
res ist die auffällige Mündungsbremse, die
sich wahlweise noch gegen eine mit aufge-
zogener Schutzhülle ersetzen lässt. Diese
18 Von dem kleinen angedeuteten Kasten
führen eigentlich zwei Kabel zum Vo-
Messgerät. Dafür sind zwei Löcher zu bohren.
21 Auf Fotos entdeckt und mit 0,4 Millime-
ter dünnem Kupferdraht nachgebildet:
die unter der Abdeckung sitzende Verschnürung.
24 Um den oberen Teil vor grüner Farbe
zu schützen, eignet sich Parafilm „M“.
27 Zum Abschattieren der Plane eignet
sich sehr gut braune Pastellkreide.
verleiht dem Ganzen natürlich einen opti-
schen Eyecatcher, denn sie besteht im Origi-
nal aus leuchtorangefarbenem Material, auf
das silberne Reflektorstreifen quer aufge-
näht sind. Maltechnisch ist schon die
Leuchtfarbe eine nicht ganz einfache Auf-
gabe. Das Auflackieren klappte mit Aqua
Color-Farben von Revell (weiß grundiert,
59
 Panzerhaubitze 2000 I Maßstab 1:35 I Bau mit Korrekturen
Leuchtorange aufgespritzt, Leuchtrot ge-
malt). Die Herausforderung bestand im Auf-
malen der silbernen Streifen (hier mit der
Ölfarbe Warmgrau). MENG hat es aus-
nahmsweise mit der präzisen Darstellung
der Konturen etwas grob umgesetzt – die
Gravuren laufen nicht so parallel und gleich-
mäßig, wie sie sollten. Aber: Nobody is per-
28 Slide Mold-Technik macht es möglich: Die
Mündungsschlitze sind ebenso offen dar-
gestellt wie das Rohr innen in Längsrichtung.
Gewusst wie: Erstellen von Klarteilen
31 Eine simple Form von 2 x 2 x 2 cm Um-
fang ermöglicht den Lampenabguss.
60
Die Halteklemmen der automa-
tischen Zurrgabel sind eben-
falls beweglich gestaltet.
fect, und so muss ich also über die leichten
Kantenausrutscher gnädig hinwegblicken.
Schattieren lassen sich die bunten Farben
mit dunkelbrauner Pastellkreide (2
22–27). Al-
ternativ liegt die normale und dank Slide-
Mold-Technik erstklassig gestaltete Mün-
dungsbremse bei (28). Hier sorgen wieder
bewegliche Formeinsätze für Detailtreue.
29 Die Darstellung des MG-Rings ist dank
Wahlteilen offen oder geschlossen mög-
lich. Die breiten Streifen schützen die Zapfen.
32 Als Gussmasse dient Zweikomponenten-
Klebstoff, fest nach etwa 15 Minuten.
Die Fahrerluke lässt sich öffnen, die Rückspie-
gel sind leider nur angeklappt zu montieren.
Kommen wir zum Turm. Der ist wiederum
rein Out-of-Box baubar. Wer die beiden Lu-
ken erst später einbauen will, muss die ent-
sprechenden Zapfen am Scharnier deutlich
kürzen, denn die Lager werden bereits vor-
her aufgeklebt. Der Antirutschbelag ist maß-
stäblich perfekt umgesetzt. Und allen vor-
herigen Unkenrufen zum Trotz: MENG hat
auch den klappbaren MG-Ring korrekt mit
Wahlteilen wiedergegeben (29).
Kleinigkeiten fehlen
Wer sonst noch etwas zu bemängeln sucht –
die Zurrgurte fürs Gepäck fehlen, lassen sich
aber mit Tape darstellen. Ich warte noch auf
die entsprechenden Ätzteile für die Klemm-
schnallen, daher gibt es auch noch keine
Gurte. Detailfanatiker mögen mir verzeihen.
30 Das MG 3 zeigt auch auf der Oberseite
präzise dargestellte Schlitze. Auch hier
wurde eine Form mit Schieber eingesetzt.
33 Links der Abguss der Rundumkenn-
leuchte, mittig die Rückleuchten.
 der dicken rechteckigen Klebezapfen nicht
wirklich. Damit wäre es aber mit der Kritik
auch schon getan. Insgesamt überzeugt der
Bausatz, wie schon vermerkt, auch komplett
Out-of-Box gebaut. Zudem dürfte der Zube-
hörmarkt noch einiges nachliefern. Wün-
schenswert wären ein gefüllter Staukorb am
Turm, eine Plane für die Halterung an der
Hecktür, vielleicht ein Klarteil-Ersatz von
SKP für Scheinwerfer und Rückleuchten

34 Auswerfermarken im sichtbaren Bereich

lassen sich verspachteln oder mit aus-
gestanztem Sheet füllen und verschleifen.
35 Auch hier fehlte am Wannenbug die mar-
kante Schweißnaht. Sie lässt sich mit
einem gravierten Streifen Sheet darstellen.
oder was auch immer. Figuren gibt es be-
reits von MR Modellbau, seinerzeit konzi-
piert für die Panzerhaubitze von Revell.

Dafür liegt neben dem ausgezeichneten Was gab es noch zu detaillieren, wenn man Die üblichen Farben
MG 3 auch noch ein FN MAG für die nieder- denn will? In der klappbaren Zurrgabel fin- Bemalt wurde natürlich im alternativlosen
ländische Version bei (330). Die zweite Rund- den sich zwei sichtbare Auswerfermarken. 3-Farben-Tarnlook, basierend auf NATO-
umkennleuchte fehlt, die eigentlich auf den Die ließen sich mittels Punsh&Die-Set und Grün von Revell (R65) mit Tarnflecken in
(vorhandenen) Halter vorne links auf dem dünnem Sheet füllen und verschleifen (34). Rotbraun und Schwarz aus dem „NATO Ar-
Bug gehört. Ich erstellte mir eine Miniform Zudem fehlt es, wie bei fast allen Panzer- mour Colors“-Set von Vallejo. Über die wei-
aus Silikon, in der ich das Bausatzklarteil der bausätzen, an der markanten Schweißnaht teren beiliegenden Tönungen zum Aufhel-
Rundumkennleuchte für den Turm abform- am Bug. Das ist wohl dem Formenbau ge- len lässt sich streiten, die Farben gefallen
te. Der Abguss besteht aus klarem Zweikom- schuldet. Ersatz schafft ein flaches Sheet- mir persönlich nicht. Meine Panzerhaubitze
ponenten-Klebstoff, Resin ist auch möglich. Profil von Evergreen, mit dem Messer als sollte sowieso „sauber“ sein (die Originale
Ein Stück eingegossener 0,5-mm-Draht und Schweißnaht graviert und mit Flüssigkleb- werden gut gepflegt), also kamen lediglich
ein gebohrtes Loch im Halter gewähren die stoff aufgeklebt (35). Bei den Glasteilen über- ein Pinwash und Trockenmalen mit diver-
sichere Steckverbindung (31–33). zeugen vor allem die Rückleuchten wegen sen Ölfarben zum Einsatz, dazu etwas Pas-
tellkreide. Dezent sollte man auch im Um-
Auf einen Blick: Panzerhaubitze 2000 gang mit Rost an den Gleisketten vorgehen.
Bauzeit ‰ ca. 70 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ mittel
Kit TS-012 Maßstab 1:35 Hersteller MENG Preis ca. 49,– € Helge Schling, Jahrgang
1959, lebt in Lippe und baut
Zusätzlich verwendete Materialien: Slaters: Rundprofile; Evergreen: Rechteck- seit fast 50 Jahren Modelle.
profile; UHU: 2-K-Klebstoff „UHU plus schnell fest 5-min transparent“; Humbrol:
An das Hobby wurde er durch
Liquid Poly; Revell: Contacta Clear; Tamiya: Masking Tape; ZAP: „ZAP-A-GAP
seinen Vater herangeführt, der
Medium“ Sekundenkleber; MXBON 105 Sekundenkleber; MS-Draht 0,5 mm
schon in den 1960er-Jahren
RC-Segelflug betrieb und alles
Farben: Lifecolor: UA206 Olivgrün, UA207 Schwarzgrau, UA735 Deep Cockpit; selbst baute. Dem RC-Modell-
Vallejo: 249 NATO Brown, 251 NATO Black; Revell: 65 NATO Green; Revell Aqua bau ist Schling daher auch
Color: 36125 Leuchtorange, 36130 Silber, 36332 Leuchtrot; Humbrol: 33 heute noch verbunden. Während der Zeit als
Schwarz, 116 US Dark Green, 117 US Light Green, 160 German Camouflage Red Industriemodellbauer kam er mehr durch Zufall
Brown; Matt Cote, Satin Cote; Model Master: Metalizer Aluminium & Stahlblau, an das Schreiben von Artikeln für MODELLFAN.
Versiegelung für Metalizer; AK interactive: AK087 „Engines and Metal Weathering Set“ – Engine Unter dem damaligen Redakteur Uwe Lacina
Glossy Finish; DEKA: Transparent Orange 02-10, Rot 02-20; Lukas: Ölfarben 0074 Kadmiumrot wurde er Ressortleiter Militär und ist seit 2003
dunkel, 2214 Citrus Terpentin; Schmincke: Ölfarben 11116 Deckweiß, 11224 Neapelgelb dunkel, dessen Nachfolger. Gebaut wird alles, was inte-
11226 Neapelgelb hell, 11710 Kaltgrau; Mr.Hobby: Mr.Mark Softer; Future Versiegeler ressiert und Spaß macht, bevorzugt Militär und
Literatur: Tankograd – Militärfahrzeug Spezial No 5025 – Panzerhaubitze 2000 Science-Fiction, gerne Bundeswehr-Fahrezeuge.
Vignetten für seine Modelle entstehen selten.

MODEL KIT №35365

T-34/76 (early
(early 1943
1943 production)
production)
WWII Soviet Medium Tank

modellfan.de 2/2015 SCALE

61
1:35
 StuG III Ausf. G May 1944 Mid-Late Production I Maßstab 1:35 I Umbaubericht

StuG III Ausf. G May 1944

Unter falscher
Flagge
Während der Ardennenoffensive
modifizierte die Deutsche Wehrmacht
eigene Fahrzeuge und tarnte sie entspre-
chend, um den Gegner zu täuschen. Ein
solcher Umbau lässt sich auch im Modell
recht einfach durchführen. Von Harald Fitz

Auf amerikanisch getrimmte Sturmge-

schütze der Wehrmacht aus der Ardennen-
Schlacht sind ein reizvolles Umbauthema.

62
1 Zuerst steht die Innenraumbemalung an.
Durch Auftupfen von dunkler Farbe und ver-
schiedene Washes ist der Innenraum gealtert.
2 Die Rohrstütze entstand im Eigenbau aus
Weißblech und Plastik. Die Arbeit ist nötig,
denn diese Baugruppe fehlt im Bausatz.
3 Eigentlich eine Stahlrohrkonstruktion,
reicht ein Konturkasten aus Sheet, da die-
ser sowieso mit Kupferblech verkleidet wird.

4 Die Muttern mit Bolzen wurden mit Sekun-

denkleber auf dem Kupferblech fixiert.
Schrauben/Nieten liefern diverse Hersteller.
5 0,1 Millimeter starke Messingfolie lässt sich
mit dem Bastelmesser schneiden. Die Schür-
zen sind provisorisch bis zum Lackieren fixiert.
6 Die dünnen Schürzen sind instabil, daher
dient ein horizontales Stützgestell aus Plas-
tikstreifen auf die Wannenseiten als Abstützung.

E s gibt Modelle, die optisch oder aus ge-

schichtlicher Sicht deutlich aus dem
üblichen Rahmen fallen. Dazu gehö-
ren sicher Wehrmachtfahrzeuge aus der Ar-
dennenoffensive. Warum gerade die?
Als eine der letzten großen Offensiven der
deutschen Wehrmacht ging die militärische
Operation, im englischen Sprachraum als
„Battle of the Bulge“ bekannt, in die Ge-
schichte des Zweiten Weltkriegs ein. Die
Rundstedt-Offensive, beginnend in den bel-
gischen Ardennen, hatte das Ziel, den Ha-
fen Antwerpen wieder in Besitz zu nehmen,
um einen der wichtigsten Versorgungs-
punkte der Alliierten auszuschalten.
Teil dieser Offensive war ein Kommando-
Unternehmen, bei dem deutsche Soldaten
in amerikanischen Uniformen und mit Beu-
tefahrzeugen den Feind verwirren und wich-
tige Knotenpunkte in Besitz nehmen soll-
ten. Da amerikanisches Beutematerial nicht
in ausreichenden Mengen zur Verfügung
stand, wurden mehrere Kampfpanzer Pan-
ther sowie Sturmgeschütze modifiziert und
durch angebaute Bleche dem Aussehen von
amerikanischen Fahrzeugen angenähert.

Ein amerikanisches Sturmgeschütz?!

Gelang es mit dem Panther noch recht gut,
ihn als M10-Jagdpanzer darzustellen, miss-
lang der Sturmgeschütz-Umbau im Grun-
de, denn es gab keine ähnlichen Fahrzeuge
bei den Alliierten. Mein modellbauerisches
Ziel war es, ein solches Sturmgeschütz der

modellfan.de 2/2015 63
 StuG III Ausf. G May 1944 Mid-Late Production I Maßstab 1:35 I Umbaubericht

Die Schürzen reichten weit nach unten.

Mit Sicherheit rissen sie oft bei Kontakt
mit dem Untergrund ab.

Panzerbrigade 150 nachzubauen. Bei den
Panzern handelte es sich, soweit fotogra-
fisch dokumentiert, um StuG III der Aus-
führung G. Es waren Fahrzeuge, die im
Frühsommer 1944 produziert worden wa-
ren, zu erkennen am noch fehlenden koaxia-
len MG in der Saukopfblende und den
schon seitlich aufschwingenden Luken des
Ladeschützen. Das markante Rundumfeuer-
MG war entweder werksseitig noch nicht
montiert (Lieferengpass) oder beim nach-
träglichen Umbau entfernt worden.
Welcher Bausatz eignet sich?
Als einziger Hersteller von Sturmgeschüt-
zen in dieser Ausführung kommt Dragon
infrage. Zwei Bausätze lassen sich als
Grundmodelle verwenden: Art.-Nr. 6412
oder 6593. Die Nummer 6412 ist eigentlich
der „korrektere“ Bausatz, das Rundumfeuer-
MG ist mit einer Platte verschlossen, es fehlt
jedoch die vordere Rohrabstützung. Num-
mer 6412 ist die Abschlussausführung, hier
müsste das MG entfernt und die Öffnung in
der Kanonenblende verschlossen werden.
Meine Wahl fiel auf den SmartKit 6412, das
ist aber eigentlich zweitrangig.
Wer schon ein Sturmgeschütz der SmartKit-
Serie von Dragon gebaut hat, weiß, dass
diese Bausätze hochdetailliert sind, es fehlt
praktisch an nichts. Sogar eine Teilinnenein-
richtung des Kampfraumes ist vorhanden.
Diese beinhaltet Motortrennwand, Fußbo-
den, Geschütz sowie Funkgeräte. Leider ist
am Ende davon nicht mehr viel zu sehen.
Genauer prüfen sollte man die Bauanlei-
tung auf die korrekte Bezeichnung der Bau-
teile. Das Modell lässt sich an sich Out-of-
Box komplett fertigbauen.
Der eigentliche Umbau
Ich habe die Kampfraumabdeckung erst
nach dem Lackieren des Innenraumes ein-
geklebt (11). Da die vordere Rohrstütze fehlt,
baute ich diese aus Weißblech und Plastik
neu auf (2). Die Fahrzeuge waren seitlich
komplett mit Schürzen verblendet, also er-
sparte ich mir die Montage der Stützrollen
und sicherte sie in der Grabbelkiste. Zudem
kam eine DS-Kette zum Einsatz. Diese ließ
sich auch ohne Stützrollen gut aufziehen

Stimmige Optik mit Zubehör

Alle Fotos: Harald Fitz

7-9 Decken aus Epoxid-Spachtel, Kanister, Wagenheber und ein paar Ersatzkettenglieder wirken realistisch. Die kleinen aufgeklebten
Ösen auf der Plane entstanden aus ausgestanzten und aufgebohrten Sheet-Stückchen, das Werkzeug stammt aus dem Bausatz.

64
 MODELLBAU-TE
ODELLBAU ECHNIKEN
CHNIKEN

Das Vorbild: Sturmgeschütz III

1936 begann die Entwicklung des sogenann-

ten „Sturmgeschützes“. Es handelte sich um
ein Fahrzeug mit einem in einer Kasematte
eingebauten 7,5-cm-Geschütz, das in der Lage
war, alle damaligen bekannten Panzerungen
zu durchschlagen. Bei einem Schwenkbereich
der Waffe von mindestens 30 Grad war eine
Mindestschussweite von 6.000 Metern gefor-
dert, das Fahrgestell basierte auf dem des
Panzer III. Die Daimler Benz AG war für die Alterung von Alterung von
(Teil
Militärfahrzeugen (T
Te
eil 1) (Teil
Militärfahrzeugen (Teil 2)
Te
Entwicklung zuständig. Die ersten fünf Sturm- 80 Seiten 80 Seiten
geschütze wurden Ende 1937 geliefert. Ur- StuG III Ausf. G im Museum in Bovington. Nr.. 502/113
Nr 502/113 16.95 € Nr.
Nr
r. 502/126 16.95 €
sprünglich als Unterstützungsfahrzeug für Foto: Harald Fitz
die Infanterie geplant und eingesetzt, stieß
man im Russlandfeldzug auf die schweren rus- Ausf. G, die zusätzlich mit einem Rundumfeu-
sischen Gegner KV-1 und T-34. Ab diesem er-MG sowie einem in die Kanonenblende ein-
Zeitpunkt wechselte die Rolle des Begleitfahr- gebauten zweiten MG ausgerüstet war. Die
zeugs in die einer mobilen, durchaus erfolg- Sturmgeschütze konnten allen alliierten Pan-
reichen Panzerabwehr. Die zu Beginn einge- zern bis in das Jahr 1944 Paroli bieten. Neben
baute 7,5-cm-L/24-Kanone der Ausf. A wurde dem normalen Sturmgeschütz gab es noch ei-
ab 1942 durch die leistungsstärkere 7,5-cm- ne weitere Variante mit einer 10,5-cm-Haubit- Alle Hefte lieferbar!
StuK 40 L/48, beginnend mit der Ausf. F/8, ze. Insgesamt wurden zirka 8.500 Sturmge-
ersetzt. Letzte Entwicklungsstufe war die schütze und 1.300 Sturmhaubitzen produziert.

und war zudem noch schnell fertiggestellt. Klappen gesprochen, auch auf den Fotos Alterung von Erstellung von
Gegenüber dem Originalfahrzeug wurden sind keine zu erkennen. So hätte das kom- Militärfahrzeugen (Teil
(T
Te
eil 3) Militär-Dioramen
128 Seiten 80 Seiten
bei den umgebauten Panzern dreiteilige Sei- plette Blechteil bei jedem Tankvorgang de- Nr.. 502/127
Nr 26.95 € Nr.
r. 502/112
Nr 502/112 16.95 €
tenschürzen angebaut. Auch eine Verklei- montiert werden müssen – sehr mühselig.
dung der Motorabdeckung entstand aus
dünnem Blech. Es gibt zu einem Fahrzeug
Die Motorverkleidung war auf einem Win-
kelrahmen aufgeschraubt. Da man diesen 1/3 Hoch
einen amerikanischen Intelligence-Bericht, beim fertigen Modell nicht sehen kann, er-
der die Umbauten detailliert beschreibt. setzte ich ihn einfach durch ein komplettes
Etwas unklar jedoch war mir die Verklei- Plastikgehäuse. Dieses wurde dann mit
dung der Motorabdeckung, befanden sich Kupferblech verkleidet. Durch den komplet-
darunter doch auch die Kraftstoffbehälter. ten Unterbau ließ sich das Kupferblech auch
Im Bericht wird nicht von zu öffnenden gut in Form bringen und verkleben (33, 4).

Die Bausatz-Abschleppseile sind

ausgetauscht, die neuen Metall-Litzen
einem Set mit Aufhängern für Bilder- Bemalung von Bemalung von
rahmen entnommen. Militärfahrzeugen (Teil
(T
Te
eil 1) Militärfahrzeugen (T
(Teil
Te
eil 2)
80 Seiten 80 Seiten
Nr.
Nr
r. 502/1
502/117
17 16.95 € Nr.
Nrr. 502/118
502/118 16.95 €

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 StuG III Ausf. G May 1944 Mid-Late Production I Maßstab 1:35 I Umbaubericht
10 Von rechts nach links: Die grüne Lackie-
rung entsteht aus Grundierung, Deck-
lack, Schutzfilm und einem ersten Washing.
13 Diorama Texture Paint ist ein fertig
angemischtes Hilfsmittel von Tamiya.
Es wird aufgetupft und trocknet schnell ab.
Die Schürzen schnitt ich aus 0,1 Millimeter
dünnem Messingblech. Dieses Material ließ
sich mit dem Bastelmesser gut bearbeiten
und nach dem Verlöten auch vorbildgetreu
verbiegen (55). Die jeweils drei Schürzenteile
wurden nach Fotos entsprechend angefer-
tigt und auf der Hinterseite mit einem
66
11 Mit einem kleinen Stück Schwamm wur-
den Beschädigungen des Lacks aufge-
bracht. Dabei mit sehr wenig Farbe arbeiten.
14 Heavy Chipping (alternativ: Haarspray)
als Grundlage für eine Schicht Light
Mud. So entstehen horizontale Kratzer.
schmalen Blechstreifen verlötet, um dem
Gebilde deutlich mehr Stabilität zu verlei-
hen. Schrauben aus einem Schraubenset
von MENG stellen die Verbindungen unter-
einander und zu den Kettenblechen dar.
Um die Stabilität der Seitenschürzen weiter
zu erhöhen, klebte ich ein horizontales
12 Vor der Montage der Schürzen müssen
die Verschmutzungen aufgetragen wer-
den. Hier eignen sich auch wieder Pigmente.
15 Die Antennen sind Drehteile von Schat-
ton. Oberflächen wie die Dachpanze-
rung erhielten eine Pigment-Staubschicht.
Stützgestell aus Plastikstreifen auf die Wan-
nenseiten, welches nach der Montage der
Schürzen nicht mehr zu sehen ist (6).
Kommen wir zu den zusätzlichen Details.
Auf den vorhandenen Fotos sind nicht viele
Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Aller-
dings wurden nur verlassene Fahrzeuge fo-
Auch in die Ketten wurden
Pigmente eingearbeitet, um
Lehm und Erde zu simulieren.
Da es kein ähnliches amerikanisches
Fahrzeug gab, dürfte der Tarneffekt
eher minimal gewesen sein.

tografiert. Sicherlich hatte das eine oder an- Die Bumper-Codes stammen aus einem Ab-
dere Ausrüstungsteil einen neuen Besitzer reibe-Set von Archer. Darüber lackierte ich
gefunden. Um den äußerlich recht glatten Seidenmattlack zum Schutz der Markierun-
Eindruck etwas aufzubrechen, ergänzte ich gen. Ein grau-brauner Filter brachte den
mehrere Decken aus Epoxid-Spachtel, Ka- Oberflächen mehr Plastizität (10). Khaki-Far-
nister und ein paar Ersatzglieder (77–9). be, mittels Schwamm aufgetragen (mit ganz
wenig Farbe benetzen), stellt Farbabplatzer
Aus Sandgelb wird Olivgrün und Beschädigungen dar (11).
Die Grundfarbe musste zwangsläufig Oliv-
grün sein. Von Lifecolor gibt es ein schönes Ab durchs Gelände
Set mit verschiedenen Varianten amerikani- Die bekannten Fotos der Sturmgeschütze
scher Olive Drab-Farben. Bevor es jedoch zeigen eine starke Verschmutzung von Un-
zum Einsatz kam, grundierte ich erst einmal terseite und Seitenschürzen. Gleiches wollte
alles mit Olive Green von Tamiya. Nach dem ich auch darstellen. Da die Seitenwände des
Trocknen spritzte ich Khaki Olive Drab dar- Panzers nach der Montage der Schürzen
über, konzentrierte die Farbe jedoch mehr nur mehr schlecht zugänglich gewesen wä-
im Zentrum der Flächen, sodass die Ränder ren, begann ich mit diesen. Strukturpaste
noch in der dunkleren Grundierungsfarbe von Tamiya und sienafarbene Pigmente stel-
durchscheinen. Preshading nennt man dies len groben Schlamm dar. Auch die Untersei-
auf Neudeutsch. te der Wanne sowie Antriebs- und Leiträder
Da sich die Markierungen auf weiße Sterne wurden mit den gleichen Materialien bear-
und Bumper-Codes reduzieren, sparte ich beitet (12, 13). Anschließend komplettierte
mir die erste Schicht Seidenmattlack. Sterne ich noch das Laufwerk und fixierte die Sei-
fand ich noch in meiner Decal-Restekiste. tenschürzen mit Sekundenkleber.
Auf einen Blick: StuG III Ausf. G May 1944 Mid-Late Production
Bauzeit ‰ ca. 30 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ mittel
Kit 6412 Maßstab 1:35 Hersteller Dragon/Cyber Hobby Preis ca. 52,– €
Zusätzlich verwendete Materialien: Schatton: 2-m-Staban-
tennen 3528; Archer Fine Transfers: US Bumper-Code AR35065W;
Sheet-Platten, Kunststoff-Profile, Kupferblech, 2-K-Putty
Farben: Tamiya: Olive Drab XF62, Diorama Texture Paint Dark
Earth 87109, Soil Effects; Lifecolor: Dust And Rust Diorama Set CS10, U.S. Olive Drab CS11,
Weathered Wood CS20, Black, Rubber Shades & Co CS27, Tracks Painting and Weathering SPG02;
Vallejo: Satin Varnish 26.528, White 70951; Vallejo Pigments: Natural Umber 73109, Green Earth,
73111; Wilder: Grey-Brown filter NL19, Dry European Mud GP08
Nun folgte meine schon übliche Prozedur
der Verschmutzung. Die erste Schicht be-
steht aus Worn Effects-Fluid, die zweite aus
Dark Mud von Vallejo. Wasser und ein rau-
er Pinsel brachen die Lackfläche wieder
auf. Nach Trocknung schützt eine Schicht
Mattlack die Oberflächen. Heavy Chipping
schaffte die Grundlage, die Schicht Light
Mud auch wieder teilweise abzutragen be-
ziehungsweise horizontale Kratzer einzu-
bringen (14). Erdfarbene Pigmente, aufgetra-
gen auf horizontalen Flächen an der Wanne
und auch auf dem Kampfraumdach, schlos-
sen das Verschmutzen ab (15).
Es hat Spaß gemacht, aus einem vorhande-
nen Bausatz mit wenig Aufwand etwas Be-
sonderes zu bauen. Die Grundlage von Dra-
gon war makellos, die Änderungen sind
relativ einfach umsetzbar. Natürlich verleiht
auch die US-Lackierung dem Modell etwas
Besonderes. So wird dies wohl nicht meine
letzte Sturmgeschütz-Variante bleiben.
Harald Fitz wohnt im badi-
schen Friesenheim und ist seit
seiner Jugend leidenschaftli-
cher Modellbauer. Es entstehen
vor allem Modelle im Maßstab
1:35 mit dem Schwerpunkt
Deutsche Wehrmacht. Aber
auch Ausflüge in andere The-
mengebiete sind Harald Fitz
nicht fremd, ebensowenig wie kleine und große
Umbauten. So darf es auch mal ein Sherman
oder ein modernes Fahrzeug sein. Das Thema
„Ardennenoffensive“ und der Bausatz von Dra-
gon regten ihn zum Umbau des hier gezeigten
Sturmgeschützes an. In sein aktuelles Beute-
schema fallen aber auch Bundeswehr-Fahrzeuge.

modellfan.de 2/2015 67

Nachrichten
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seiten ist der Deutsche Plastik-Modellbau-Verband e.V.
Aktionen zum Tag des Modellbaus
Der „Tag des Modellbaus“ ist ein Gemeinschafts-
projekt der Firmen Faller, Glow2B und Revell in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Plastik-Mo-
dellbau-Verband (DPMV e.V.). Mit über 12.000
kostenlos bereitgestellten Bausätzen und 1.000
weiteren Bastelartikeln sowie dem notwendigen
Werkzeug haben die beteiligten Firmen wieder
einmal unter Beweis gestellt, dass ihnen diese
bundesweite Aktion ein Herzensanliegen ist.
Danke hierfür an dieser Stelle für das Engage-
ment in Sachen „Nachwuchsförderung“!
TdM mit der IPMS
Gut besucht war der von der IPMS geplante „Tag des Modellbaus“ im „Pädagogium“ in Schwerin.
Die IPMS Deutschland hatte sich für ihren „Tag
des Modellbaus” in diesem Jahr das „Pädagogi-
um“ in Schwerin ausgesucht und an zwei Termi-
nen (24. Oktober und 19./20. November) erfolg-
reich mit vierten, fünften und sechsten Klassen
gearbeitet. Während zweier Schulstunden wurden
am ersten Projekttag von den 30 anwesenden
Schülern einer 4. Klasse, betreut durch zwei Mo-
dellbauer sowie zwei Lehrer und unterstützt von
einigen Eltern, hauptsächlich der von der Firma
Revell bereitgestellte ADAC-Rettungshubschrau-
ber sowie einige Faller-Häuser verbaut.
Während des zweiten Projekttages im November
mit fünften und sechsten Klassen war auffällig,
wie hoch die Disziplin und Lernbereitschaft bei
den beteiligten Schülern war: Zahlreiche Jugend-
68
Auch unsere Mitglieder sowie der Handel vor Ort
haben ganz entscheidend dazu beigetragen, den
neunten „Tag des Modellbaus“ zu einem Erfolg
werden zu lassen: Mehr als 150 Bastelaktionen
mit über 4.000 jugendlichen Nachwuchsbastlern
sprechen eine deutliche Sprache. Auch unsere
Mitgliedsvereine waren dieses Jahr wieder über-
aus aktiv und haben sehr viele Aktionen zum
„Tag des Modellbaus“ durchgeführt – einige
dieser Aktionen haben wir für unsere Leser he-
rausgesucht. Der Vorstand des DPMV
liche bauten zwei Bausätze in der Doppelstunde
und hatten viel Spaß dabei. Unterstützung wurde
kaum benötigt, und das, obwohl kaum Modell-
bauerfahrung vorhanden war.
Es wurde wieder zwischen Faller-Häusern und
EC135 ausgewählt. Wer fertig war, der baute noch
das andere Modell. Die ganze Aktion lief insge-
samt sehr ruhig ab und nach einer Doppelstunde
hatte jeder Schüler beide Modelle fertig. Wir sind
uns sicher, dass es bei manchem Schüler nicht
der letzte Bausatz gewesen ist. Für uns waren es
gelungene Tage mit fast 100 Kindern unter dem
Banner des „Tages des Modellbaus“. Ein Danke-
schön geht insbesondere an die Lehrer, die uns
diese Aktion ermöglichten!
Volker Helms/IPMS Deutschland e.V.
MODELLFAN
PMC Sachsen-
Anhalt e.V.
Der PMC Sachsen-Anhalt e.V. veranstaltete in
der KITA „Rappelkiste“ seinen TdM 2014.
Das Herbstfest der Hortkinder der KITA „Rappel-
kiste“ in Biederit wurde um die Aktion des PMC
Sachsen-Anhalt e.V. zum „Tag des Modelbaus“ be-
reichert. Gebaut wurde der ADAC-Hubschrauber.
Die Schüler aus den Klassen eins bis vier benötig-
ten bei der Montage des Modells nur wenig Hilfe.
Die Mädchen standen den interessierten Jungen in
keiner Weise nach. Bei den „Großen“ wurde schon
recht fachgerecht und nach Bauplan gearbeitet.
Die Aktion ist gleichzeitig Auftakt für weitere Bas-
telaktionen, vornehmlich mit Schülern aus den
Klassenstufen drei und vier.
Matthias Muth/PMC Sachsen-Anhalt e.V.
IG Plastikmodell-
bau Erzgebirge
Auch im Erzgebirge wurde zum „Tag des Mo-
dellbaus“ fleißig und erfolgreich gebastelt.
Der TdM 2014 wurde bei der IG Plastikmodellbau
Erzgebirge wieder im Jugend- und Freizeitzentrum
Brand-Erbisdorf mit Pädagogen der teilnehmenden
Hortgruppen durchgeführt. Diese waren so begeis-
tert von dem Angebot, dass kurzfristig und im
kommenden Jahr noch mehrere Veranstaltungen
folgen werden. Leider waren nicht genügend Sei-
tenschneider vorhanden. Auch suchen wir für die
Mädchen nach einer Alternative für die schon oft
gebauten Faller-Häuser. Ich hoffe auf weitere gute
Zusammenarbeit.
Andreas Köppe/IG Plastikmodellbau Erzgebirge
Kontakt zum DPMV Deutscher Plastik-Modellbau-Verband e.V.
Homepage: www.dpmv.de
E-Mail: info@dpmv.de
Bastelaktion in Sempach/Schweiz
Der perfekt geeignete Werkraum war für die Bastelaktion professionell vorbereitet.
Im Rahmen des Sempacher-Ferienpasses 2014
baute der Schiffsmodellbauclub Olten, Schweiz,
mit interessierten Kindern im Alter von elf bis 14
Jahren ein Patrouillenboot der US Navy, das
„Swift Boat“ von Revell im Maßstab 1:48, wel-
ches in Südvietnam 1965 zum Einsatz kam.
Jedes Kind baute unter fachkundiger Leitung ein
Patrouillenboot. Zuerst wurde das Unterschiff mit
den zwei Antriebseinheiten zusammengeklebt.
Nach dieser Arbeit konnte ein Mitglied unseres
Clubs mit dem Lackieren des Rumpfes in Grau be-
ginnen, damit genügend Zeit zum Trocknen blieb.
So konnten die Kinder zu Beginn des Nachmit-
tags schon mit dem Abkleben weitermachen. Ver-
nünftige Planung im Vorfeld einer solchen Aktion
zahlt sich also aus!
In der Zwischenzeit begannen die Kinder mit den
restlichen Bauarbeiten. Als Erstes war das Heck
dran, denn dieses wurde von Helfern lackiert, da
es einen zweiten Farbton bekam. Danach war der
Aufbau an der Reihe. Die Kinder machten auch
Erfolgreiche Bastelaktion: eine Flotte „Swift“-Patrouillenboote und ihre stolzen Erbauer.
Modellfan.de 2/2015
hier rasch Fortschritte. Eine große Herausforde-
rung war, dass der Geschützkranz nicht festge-
klebt wurde, damit sich das MG noch drehen lässt.
Während der Wartezeit auf die zu trocknenden
Teile begannen die jungen Modellbauer mit diver-
sen Malarbeiten an den verschiedenen Teilen,
welche noch auf das Deck mussten.
Interessant für uns Helfer war, wie die Jugendli-
chen von selbst sehr kreativ wurden und selbst-
ständig gewisse Teile zusätzlich mit Farbe ver-
schönerten. Uns Helfer erstaunte auch, wie ver-
tieft die Kinder in die Arbeit waren, sodass sie
sich nicht einmal eine Pause gönnten oder sogar
die Mittagspause vorzeitig abbrachen, um ja
nicht in Baurückstand zu geraten.
Am Nachmittag waren zuerst die Abklebearbeiten
von Rumpf und Heck dran. Hoch konzentriert
klebten die Kinder die Kanten ab. Danach waren
wieder die Helfer mit den Airbrush-Geräten an
der Reihe. Gespannt verfolgten die Kinder das
Handwerk unseres Airbrushers. Nach dem Trock-
Termine von
Modellbau-Clubs
Alle aktuellen Termine finden Sie auf:
www.modellfan.de
7./8. Februar 2015
8. Ausstellung der IG Plastikmodellbau
Erzgebirge, Haus des Gastes „Kaiserhof“,
Annaberger Straße 80, 08352 Raschau,
OT Markersbach.
Info: Daniel Weigel,
Tel. 0170/350 02 03
21./22. Februar 2015
Hamburger Tactica, Mengestraße 20,
21107 Hamburg.
Info: www.hamburger-tactica.de
7./8. März 2015
Ausstellung des PMC Südpfalz e.V.,
Fuchsbach-Halle, Bahnhofstraße 37,
D-67378 Zeiskam.
Info: www.pmcsuedpfalz.de
Für Lackierarbeiten brachte der Schiffsmo-
dellbauclub Olten eine Airbrush-Anlage mit.
nen des bemalten Unterschiffes und des Decks
konnte jedes Kind (unter Staunen) die Teile vom
Klebeband befreien. Nun stand noch das Zusam-
menfügen der einzelnen Teile zum Ganzen an.
Etwas mühsamer war das saubere Einkleben der
Glasscheiben. Damit die Gläser nicht milchig
wurden, verwendeten wir Ponal. Am Schluss wur-
den dann noch die Decals angebracht.
So konnten alle Kinder voller Stolz das selbst ge-
baute Patrouillenboot mit nach Hause nehmen
und den Eltern über das Erlebte berichten. Ein
herzlicher Dank geht an alle Kinder, die fleißig,
mit Freude und hoch konzentriert gebaut hatten,
und natürlich an das Helferteam. Ebenso vielen
Dank an Revell und den DPMV für die großartige
und großzügige Unterstützung!
Schiffsmodellbauclub Olten/Schweiz
69
 Die Modellbauakademie (MBA) liefert in Form von Kursen, Tipps, Werkzeugvor-
stellungen, Projekten und Basics Anregungen und Erfahrungen für Ihr Hobby.
Sammeln Sie diese Seiten und bauen Sie so Ihr eigenes kleines „MBA-Archiv“ auf!

Kompetent Know-how aufbauen: INHALT:

Modellbau
Werkzeug & Material: Klebstoffkunde S. 70

Die
Basics: Achsverbindungen erstellen S. 74
Figuren Basics: Kleidung verschmutzen S. 76

Akademie Schwerpunkt
„richtig Kleben
“

Kleine Klebstoffkunde
Klebstoff ist nicht gleich Klebstoff, denn für fast jedes Material gibt es das geeignete
Mittel. Eine erste Übersicht verschaffen wir Ihnen mit dieser kleinen Klebstoffkunde.
Denn das sollten Sie über den „besten Freund“ des Modellbauers wissen.
Von Helge Schling und Berthold Tacke

P arallel zur rasanten Entwicklung von

Modellbausätzen ist auch die Zeit an
den zur Verfügung stehenden Kleb-
stoffen nicht spurlos vorübergegangen. Das
zeigt sich unter anderem in einer riesigen
dieser „ist ein Klebstoff ein nichtmetalli-
scher Werkstoff, der Fügeteile durch Flä-
chenhaftung und innere Festigkeit verbin-
den kann“. Die überwiegende Mehrzahl der
Klebstoffe wird übrigens den organischen
anderes zu binden. Jeder von uns dürfte
ähnliche eigene Erlebnisse oder Geschich-
ten von Freunden und Bekannten kennen.

aktuellen Angebotsvielfalt. Allein die Zahl
der Plastik- und Sekundenkleber ist Legion,
sodass es wohl kaum jemanden geben dürf-
te, der alle Produkte aller Hersteller, die
allein in Deutschland auf dem Markt mit-
einander um die Kundengunst konkurrie-
ren, kennen kann. So ist man heute als
Modellbauer schon mal angesichts des be-
schriebenen „Produktüberangebots“ leicht
überfordert. Hilfreich und eine erste Ent-
wirrung des Knotens ist es daher, sich zu-
nächst drei Fragen zu beantworten. Ers-
tens: Was will ich kleben? Zweitens: Womit
soll ich es kleben? Also: Welcher Klebstoff
passt zum zu verklebenden Material? Drit-
tens: Wie bringe ich den Klebstoff möglichst
Verbindungen zugeordnet … das nur für
den Hobbychemiker, aber der weiß das si-
cher sowieso besser.
Damit wir hier aber nicht in einen fachchi-
nesischen Studiengang ausufern, konzen-
trieren wir uns auf den Plastikmodellbau
und die hier üblicherweise eingesetzten
Klebstoffvarianten.
Interessant ist, dass eine der heute im
Hobby besonders verbreiteten Klebstoff-
arten noch gar nicht so lange bekannt ist.
Im Vergleich zu dem bereits im Editorial
genannten Birkenpech – dem ersten syste-
matisch erzeugten Kunststoff der Mensch-
heit und dem wohl auch ältesten Klebstoff –
sind nämlich Sekundenkleber geradezu
Gefahrenpotenzial
Also ist Vorsicht im Umgang mit „unseren“
Klebstoffen angesagt? Auf jeden Fall! Übli-
cherweise dünsten bei jedem Klebstoff Lö-
sungsmittel aus. Diese sind – und das ist
hilfreich – meist deutlich zu riechen und in
einigen Fällen auch schon mal sehr aggres-
siv. Vorsicht ist aber nicht allein bei star-
kem, meist unangenehmem Geruch gebo-
ten, sondern auch bei den Mitteln, die nicht
riechen. Das Tragen einer entsprechenden
Schutzmaske wie beim Lackieren (mehr da-
zu im MBA-Band Modell und Farbe) ist
nicht unbedingt erforderlich, aber hilfreich.
Ausreichendes Lüften des Arbeitsraumes
sollte dagegen aber auf jeden Fall in puncto
des sicheren Umgangs mit Klebstoffen
Alle Fotos: Berthold Tacke

genau an die Klebestelle (applizieren)?
Was ist Klebstoff?
Klebstoff ist laut Fachleuten, die es wissen
müssen, grundsätzlich ein sogenannter
Prozesswerkstoff. Dafür gibt es natürlich
auch eine DIN, und zwar die EN 923. Nach
Neugeborene. Erste Erfahrungen damit
konnten Hobbyveteranen erst vor knapp
40 Jahren sammeln. An winzige Plastikfla-
schen aus den USA gekommen und man-
gels Warnhinweisen gelang es auf Anhieb
nicht nur einem Modellbauer, sich für Stun-
den mit einem eigenen Körperteil an ein
selbstverständlich sein. Ihre Gesundheit
wird es Ihnen danken.
1. Plastikklebstoff
Kommen wir aber wieder zum besonders
häufig verwendeten Klebstoff aus Tuben
oder Flaschen, ohne den im Plastikmodell-

70
 „Wundermaterial“: Cyanacrylat
Das Material Cyanacrylat wurde bereits
1942 in den USA für das Militär entwickelt.
Kodak wollte damit unzerbrechliche Ziel-

1 Revell Contacta in der Tube. Plastikkleber

aus der Tube, früher der wahre Platzhirsch,
hat stark an Beliebtheit eingebüßt.
optiken für Panzer herstellen, was aber
nicht so recht funktionierte. Den ersten aus
dieser Grundsubstanz entwickelten Sekun-
denkleber gab es bereits 1958, die unter-
schiedlichen Typen wurden anfangs aus-
schließlich in der Industrie eingesetzt.

gen auch sehr gut. Die Trocknungszeit des

4 Super dünnflüssiger
Sekundenkleber. 5 Sekundenkleber
mittlerer Viskosität.

Kunstoffklebers hängt davon ab, wie viel

aufgetragen wurde und wie dick- bezie-
hungsweise dünnflüssig er ist. Man spricht
hier auch von der Viskosität.
Üblicherweise trocknen sehr dünne Kleb-

2 Heute haben flüssigere Kleber wie Revells

Contacta das Zepter übernommen.
stoffe schon in einigen Sekunden, während
von der Konsistenz her sehr dicke Kleber –
also die mit der größeren Viskosität – dafür
einige Stunden benötigen. Die mit Plastik-
kleber erzeugten Klebeverbindungen soll-
ten, da das Plastik noch nicht gänzlich wie-
dererhärtet sein kann, noch eine Zeit lang
behutsam behandelt werden.
6 Aktivatorspray
beschleunigt die
Klebewirkung von
7 Selbst Weichplas-
tik hat mit Pattex
Plastix seinen Meister
Hauptnachteil des Plastikklebers ist, dass er, Sekundenkleber. gefunden.
wenn man zu viel davon auf das Polystyrol
aufträgt, dieses zu stark anlösen kann und Kleber ist ihre schnelle Trocknungszeit
dabei die Bauteile beschädigt. Man sollte und damit ihre nur kurze Verabeitungs-
den Plastikkleber außerdem nicht in Lö- zeit, die kaum Korrekturmöglichkeiten

3 Sehr dünnflüssiger Tamiya Plastikkleb-

stoff; hervorragend: der sehr feine Pinsel.
bau nichts geht – dem beliebten Plastikkleb-
stoff (meist Dichlormethan, so der Wissen-
schaftler).
Wir tragen diesen Klebstoff direkt aus der
Tube, mittels Zahnstocher, Kanüle oder Pin-
sel aus der Flasche oder Tube auf den Werk-
stoff Polystyrol (aus dem bestehen unsere
Bausätze in der Regel) und fügen die Teile
zusammen. Die von uns verarbeiteten ther-
moplastischen Kunststoffe werden hierbei
„kalt verschweißt“ (Diffusionskleben), weil
der Klebstoff die Klebeflächen der Plastiktei-
le anlöst und diese nach dem Zusammen-
drücken und Aushärten quasi verschweißt
sind. Daher halten diese Klebeverbindun-
Tipp: Sekundenkleber
Lässt man den (dann bewusst ein ganz
klein wenig üppiger aufgetragenen) Kleb-
stoff einen Augenblick reagieren und
drückt dann die Teile nochmals zusammen,
quillt üblicherweise etwas von dem ange-
lösten Kunststoff aus der Naht. Dieser kann
nach Trocknung leicht verschliffen werden
und dient somit quasi in einem Arbeits-
gang als Spachtel.
chern oder an Stellen einsetzen, die nicht
der Luft ausgesetzt sind, weil er sonst kaum
trocknen kann. Stattdessen wird er so lang-
sam, aber sicher das ihn umgebende Plastik
anlösen.
Plastikkleber ist in drei Viskositätsstufen
erhältlich:
1. Große Viskosität: In Tuben. War früher
die häufigste Form des Kunststoffkle-
bers. Die lange Trocknungszeit lässt viel
Zeit, die Bauteile richtig zu platzieren.
Mit einem Zahnstocher lassen sich
kleinste Klebermengen punktgenau po-
sitionieren (1).
2. Mittlere Viskosität: In Kunststofffläsch-
chen mit Metallkanülen. Die Kanülen
erlauben ein genaues Auftragen des Plas-
tikklebers. Dieser trocknet deutlich
schneller als Kunststoffkleber aus Tuben
(2). Allerdings neigen auch die Kanülen
dazu, sich durch abtrocknenden Kleber
zuzusetzen. Hier hilft ein feiner Stahl-
draht, der in die Kanüle eingeführt wer-
den kann, um störende Kleberreste zu
entfernen.
3. Niedrige Viskosität: Sehr dünnflüssig in
kleinen Glasflaschen. Meist werden die
Kleber mit einem feinen Pinsel oder mit
speziellen Applikatoren wie zum Beispiel
beim Touch’N’Flow-System (siehe S. 25)
aufgetragen. Kennzeichnend für diese
zulässt. Die zu verklebenden Teile benö-
tigen guten Kontakt. Ideal geeignet sind
sehr dünnflüssige Vertreter für Rumpf-
verklebungen, zum Beispiel bei Flugzeu-
gen und Schiffen. Dagegen eigenen sich
diese im wahrsten Sinne des Wortes
flüchtigen Vertreter ihrer Zunft nicht
zum Füllen von Spalten und Fugen(3).
2. Sekundenkleber
Cyanacrylat-Klebstoffe: Was für ein Wort, da
bleiben wir doch lieber bei dem landläufi-
gen Begriff „Sekundenkleber“! Auch das
Wort „Superkleber“ wird gern verwendet.
Sekundenkleber wird von sehr dünnflüssig
(4) über mittelviskos (5) bis hin zur Gel-
Form angeboten. Zudem gibt es für die
Kurios: Abseitig vielseitig
Kein Witz: Seit einigen Jahren werden spe-
zielle Sekundenkleber-Typen erfolgreich in
der Medizin eingesetzt – zum Verkleben
von Schnittwunden. Das feucht-warme
Hautklima löst die Verklebung mit der Zeit
wieder auf, während die Wunde gleichzeitig
abheilt. Und dank der Tatort-Ermittler vom
CSI wissen wir, dass sich mit den ausdüns-
tenden Dämpfen Fingerabdrücke gut dar-
stellen lassen.

modellfan.de 2/2015 71
 MODELLBAU AKADEMIE I Werkzeug & Material I Kleine Klebstoffkunde

tens ein milchigweißer Belag, der die Ober-

Werkzeugtipp: Applikator für Sekundenkleber
Einen Sekundenkleberaktivator selbst zu bau-
en, ist nicht schwer (aber Achtung: Verlet-
zungsgefahr! Beim Auftrennen des Nadelöhrs
eine Schutzbrille aufsetzen!). Sie nehmen eine
starke Näh- bzw. Stopfnadel und trennen mit
dem Trennscheibenaufsatz für die Minibohr-
maschine das Nadelöhr auf (8). Dann biegen
Sie die beiden Gabelenden mit einer Flachzan-
ge vorsichtig so weit aufeinander zu, bis ein
Tröpfchen Sekundenkleber hängen bleibt (9)
und bei leichtem Aufsetzen der Gabelenden
auf eine Oberfläche auch wieder in kleinen
Tröpfchen (10) abgegeben wird. Hier hilft nur
auszuprobieren, bis das erwünschte Verhalten
erreicht wird. Möchten Sie sich am spitzen
Nadelende des Applikators nicht unentwegt
stechen und diesen auch noch kontrollierter
führen können, dann nehmen Sie ein profilier-
tes Kunststoffstück (hier das Griffstück einer
Zahnraumzwischenbürste) und bohren ein
kleines Loch in dessen Kopfende. Dort ste-
cken Sie nun die spitze Nadelseite des Appli-
flächen benetzt (Stichwort Fingerabdrücke
und CSI). Hinweise dazu finden sich teils
auch auf den Verpackungen. Sekundenkle-
ber sollte aufgrund dieses Effekts auf keinen
Fall für das Festkleben von Cockpithauben
verwendet werden!
Sekundenkleber lässt sich für alle Kleinteile
einsetzen und ist ideal für die Montage von
Resin- und Fotoätzteilen geeignet. Bei der
Verklebung von Klarteilen sollte man unbe-
dingt auf den Kauf eines nicht weiß ausduns-
tenden (ausblühenden) Produktes achten.
Wenn man gleich winzige Spalten mitfüllen
will oder etwas Zeit zum Ausrichten benötigt,
kann ein Gel hilfreich sein. Ansonsten sollte

8 Der mithilfe einer Stopfnadel gefertigte

Sekundenkleberapplikator.
kators hinein. Fertig ist Ihr eigener Kunst-
stoffapplikator.
der Klebstoff für unsere Zwecke in der Regel
möglichst schnell anziehen/trocknen.
Auf jeden Fall ist immer und grundsätzlich
ein besonders sorgfältiger Umgang mit Se-
kundenklebern angesagt, da sich, wie bereits
erwähnt, sehr leicht Haut verkleben lässt.
Auch ein Spritzer in die Augen ist extrem
gefährlich! Zudem sind die Klebstoffe weder
resistent gegen Feuchtigkeit noch tempera-
turstabil. Daher können Sekundenkleber,
besonders wenn das Gebinde geöffnet wur-

9 Ein Sekundenklebertropfen im Appli-

kator …
unterschiedlichsten Werkstoffe auch jeweils
passende Spezialtypen, darunter solche für
die flexible Verklebung von Gummi und für
den Einsatz auf Styropor.
Gut informiert ist halb gewonnen
Letzteres ist mit „normalem“ Sekundenkle-
ber unmöglich, da sich das Styropor tatsäch-
lich in Sekundenschnelle auflöst. Hier zeigt
sich wieder einmal, dass man sich unbe-
dingt zuvor erkundigen muss, wie welcher
Kleber mit welchem/auf welches Material
reagiert. Die chemischen Hintergründe mö-
gen zwar recht interessant sein, doch ent-
scheidend ist vielmehr, dass man sich zuvor
grundlegend informiert. Meist liefern die
Hersteller auf Verpackungen schon die we-
sentlichen Hinweise.
Der eigentliche Klebevorgang läuft sehr
schnell ab, daher der landläufige Name Se-
kundenkleber. Je dünner übrigens der zu
verklebende Spalt zwischen den Bauteilen
ist, umso schneller folgt eine Reaktion und
umso besser hält die Klebestelle.
Sollen Spalte gefüllt werden, bietet der Fach-
handel Füllstoffe wie zum Beispiel Quarz-
mehl an. Das Pulver wird in den Spalt ge-
füllt und dann dünnflüssiger Klebstoff
eingeträufelt. Modellbauer nutzen auch
Backpulver, Resin-Schleifstaub oder Mehl
und anderes als Füllstoff. Die ausgehärtete
10 … reicht für mehrere kleine Sekun-
denkleberpunkte.
de und nicht absolut luftdicht wieder ver-
schlossen wird, unbrauchbar werden. Also
unbedingt darauf achten, dass Fläschchen
und Tuben dicht verschlossen sind.
Verbindung ist sehr hart, lässt sich aber be- Als Lösungsmittel ist Aceton (Gefahrenhin-
arbeiten. Ebenso gibt es sogenannte Be- weise unbedingt beachten!) geeignet. Auf
schleuniger/Aktivatoren (6), die auf stör- dieser Basis werden auch Spezialreiniger zur
risch reagierende Klebestellen aufgetragen Entfernung von Klebstoffflecken angeboten.
werden und den Klebstoff umgehend zum
Aushärten bringen. Das erspart viele graue 3. Weißleim/Holzleim
Haare in kniffligen Situationen. Weiß- und Holzleim gehören zu den Disper-
Von Pattex gibt es mittlerweile einen Kleb- sionsklebstoffen. Wir setzen sie besonders
stoff, der auch mit Kleber und Aktivator gern im Dioramenbau ein. In der Regel
arbeitet und ein über lange Jahre nur unbe- dient Wasser (Dispersionsmittel) als Träger
friedigend zu behebendes Problem gelöst für die Klebstoffanteile (Dispersion). Eine
hat. Mit ihm lassen sich die gerade im Maß- Dispersion ist ein Gemisch aus zwei Stoffen,
stab 1:72 häufig ver-
tretenen Weichplas-
tikfiguren endlich
kleben. Weichplastik
galt bis zur Einfüh-
rung von Pattex Plas-
tix als echter Problem-
fall. Figuren wurden
für den Umbau zer-
schnitten und muss-
ten dann meist gestif-
tet werden. Mit die-
sem Kleber geht es
leichter (7).
Nachteil einiger Se-
kundenkleber ist das
Ausblühen. Hierbei
bildet sich bei der 11
Reaktion des Aushär- geeignet.
Holz-/Weißleim ist gerade für
den Dioramenbau besonders 12 Auch spezielle Kanzel-
kleber sind eine Varian-
te von Dispersionsklebstoffen.

72

13 Zum Anmi-
schen bietet
dieser 2K-Kleber das
14 UV-aushärten-
der Kleber
lässt sich Schicht für
passende Gebinde. Schicht aufbauen.
15 Mit einer Heißklebepistole lassen sich
besonders gut größere Holz- und
Kartonstrukturen kleben.
die sich nicht oder kaum ineinander lösen
oder chemisch miteinander verbinden. Der
Wasseranteil liegt in der Regel bei 50 bis 70
Prozent in Gewichtsanteilen. Ist der Kleb-
stoff aufgetragen, zieht das enthaltene Dis-
persionsmittel in die Teile oder entweicht
durch Verdunstung. Dabei nähern sich die
verbleibenden Klebstoffanteile an und bil-
den einen Film. Dieser hält die zu verkle-
benden Teile fest zusammen.
Diese Klebstoffe sind nicht feuer- oder explo-
sionsgefährlich, zudem sind keine Lösungs-
mittel enthalten, die eventuell gesundheits-
gefährlich sein können. Allerdings benöti-
gen sie mehr Zeit zum Aushärten, außer es
wurden die Trocknung beschleunigende Zu-
satzstoffe mit eingebracht. Gerade mit
schnell abbindendem Holz-/Weißleim (zum
Beispiel der Holzleim Ponal Express) (11)
lassen sich besonders gut Pflanzen im Dio-
rama einbringen und Bodengründe in Ver-
bindung mit Streumaterial erstellen, aber
auch Klarsichtteile (12) (der Klebstoff trock-
net matt klar aus) oder Dioramenteile aus
keramischen Gießmassen montieren.
Für unsere Zwecke nicht ganz so entschei-
dend ist die Empfindlichkeit gegen Frost.
Allerdings kann es bei zu hoher Luftfeuch-
tigkeit und Temperatur schon mal, wenn
auch selten, zu Schimmelbildung im Kleb-
stoffbehälter kommen, da Leitungswasser
modellfan.de 2/2015
zur Herstellung verwendet wird. Daher las-
sen sich Werkzeuge und Hände, ist der
Klebstoff noch nicht an-/ausgetrocknet, sehr
leicht mit Wasser reinigen.
4. Zweikomponenten-Kleber
Bei Zweikomponenten-Klebstoffen (2K-Kleb-
stoffe) müssen zwei (oder mehr) Komponen-
ten gemischt und aufgetragen werden. Durch
eine chemische Reaktion zwischen den bei-
den Komponenten (in der Regel als Harz und
Härter oder A und B bezeichnet) wird eine
Verfestigung eingeleitet (13).
Die beiden Komponenten müssen in einem
genau vorgegebenen Mischverhältnis inten-
siv vermischt werden. Erst bei diesem Vor-
gang setzt die chemische Reaktion zum
Klebstoffpolymer ein. Nach dem Mischen ist
der Klebstoff eine gewisse Zeit verarbeit-
bar – diese Zeitspanne nennt man Topfzeit.
Sie kann von wenigen Minuten bis zu meh-
reren Stunden ausfallen, je nach Typ und
Verwendungszweck. Die im Modellbau ver-
wendeten Typen sind meist recht schnell
härtend (der Modellbauer an sich ist ja eher
etwas ungeduldig, wenn es ums Trocknen
und Aushärten geht), soll heißen, die Topf-
zeit liegt bei fünf bis 15 Minuten, die Aushär-
tezeit bei 30 Minuten bis zwei Stunden.
Während der chemischen Reaktion wird die
Masse zäher, die Viskosität nimmt stetig zu.
Je zäher die Masse vor dem Auftragen wird,
umso weniger ist sie in der Lage, eine gute
Verbindung zu gewährleisten, weil die zu
verklebenden Oberflächen nicht ordentlich
benetzt werden. Die eigentliche Aushärte-
zeit kann meist durch leichte Wärmeeinwir-
kung beschleunigt werden (auf die Heizung
stellen, mit niedriger Stufe mittels Fön be-
handeln). Daneben kann je nach Typ auch
die Festigkeit positiv beeinflusst werden.
Dementsprechend können niedrigere Tem-
peraturen die Aushärtezeit gegenteilig be-
einflussen.
Die Klebeeigenschaften fallen sehr unter-
schiedlich aus, deshalb sollte man immer
genau bedenken, welche Materialien man
verkleben möchte. So gibt es neben univer-
sell einsetzbaren Typen auch solche, die
zum Beispiel gleiche Werkstoffe wie Metalle
besonders gut untereinander verbinden. An-
dere, wie etwa Stabilit express, lösen sogar
einige Kunststofftypen wie ABS an, die Ver-
bindung der Werkstücke hält dadurch sehr
zuverlässig. UHU plus schnellfest (ein Epo-
xyd-Klebstoff) klebt alles Mögliche sehr gut,
aber nicht alle Kunststoffe. Da kann es
schon einmal vorkommen, dass sich der
Klebstoff mit der Zeit wieder ablöst. Daher
sollten immer die Packungshinweise zu Ma-
terialien und Verarbeitung genau beachtet
werden.
Im Plastikmodellbau empfiehlt sich ein 2K-
Klebstoff bei der Verarbeitung von Teilen,
die nicht aus Kunststoff bestehen, zum Bei-
spiel Holz und Metall. Gewichte in Flug-
zeugnasen lassen sich ebenso gut befestigen
wie Drahteinlagen zum Beispiel für Rumpf-
Flächenverbindungen, und auch im Diora-
menbau gibt es zahlreiche Einsatzmöglich-
keiten. Einschränkend sei darauf verwiesen,
dass es bei einer größeren Menge beim Aus-
härten zu einer gewissen Wärmeentwick-
lung kommen kann. Nicht nur bei der Ver-
arbeitung von Gießharzen zeigt sich das
deutlich. Gut geeignet ist 2K-Klebstoff auch
für die Montage von Gießkeramik.
5. Lichtaushärtende Klebstoffe
Klebstoffe, die durch mitgelieferte UV-Lam-
pen aushärten (14), kann man als Sonder-
form des Sekundenklebers betrachten. Die
UV-Lampen fungieren dabei wie das Aktiva-
torspray bei „gewöhnlichen“ Sekundenkle-
bern. Bondic ist der gegenwärtig wohl in
Modellbauerkreisen bekannteste Vertreter
dieser Gattung.
6. Heißklebepistolen
Mit Heißklebepistolen (15) wird eine Klebe-
masse geschmolzen und erhitzt in flüssiger
Form auf die Klebestelle aufgebracht. Die
zu verklebenden Komponenten werden
durch Erkalten und das damit einhergehen-
de Erstarren der Klebemasse miteinander
verbunden.
Unbedingt beachten!
Kein Arbeitsmaterial, das nicht irgendwie
zu verkleben, kein Problem, das nicht lös-
bar wäre … Natur und Chemie sei dank! Es
gibt Alleskleber, Kraft- und Kontaktkleber,
Papier-, Sekunden-, Montage- und Kon-
struktionskleber, Holz-, Zweikomponenten-
Kleber, Kunststoff- und Modellbaukleber,
Schmelzkleber, Klebepads und anderes.
Für alle Klebstoffe gelten Sicherheitsbestim-
mungen, die beachtet werden müssen.
Manch einem bereiten die Inhaltsstoffe ge-
sundheitliche Schwierigkeiten. Das kann
sich in Form von geröteten Augen oder
Hautstellen, aber auch von Atemproblemen
zeigen. Grundsätzlich ist Augenkontakt zu
vermeiden, was natürlich auch für Disper-
sionsklebstoffe gilt! Dass man sich nach
Hautkontakt gründlich und mit geeigneten
Mitteln wäscht, dürfte ebenso selbstver-
ständlich sein. Zudem sollte bei stärkeren
Reaktionen unbedingt ein Arzt aufgesucht
werden.
Also viel Spaß weiterhin mit chemischen
und nicht chemischen Keulen auf dem Bas-
teltisch, aber bitte unbedingt nach Anwei-
sung damit umgehen!
73

Achsverbindungen aus Draht erstellen
Stabile Zeiten
Rad-Achsverbindungen sind oft recht zerbrechlich ausgeführt. Ein kleiner Kniff beim
Verkleben hilft hier ungemein: das Setzen eines Metallstiftes.
N eben Spritzkunststoff ist Resin ein
oft verwendeter, universeller Werk-
stoff im Modellbau, aber auch zu-
gleich eine Herausforderung, da sich das
Material nicht wie übliches Plastik ver-
schmelzen lässt. Auch filigrane Plastikver-
bindungen brechen schon mal gerne.
Manchmal stellt die Verbindung Achse/Rad
eine Herausforderung dar, da die Verkle-
bung oft stumpf oder nur mit winzigen,
bruchgefährdeten Stiften vorgesehen ist.
Das sind stets regelrecht vorprogrammierte
Sollbruchstellen und Abhilfe ist gesucht.
Gleichermaßen verhält es sich mit „krum-
men“ und verbogenen Resin-Achsen, die ge-
richtet oder wegen zu vieler Luftblasen und
mangelhaftem Guss sogar ersetzt werden
74
Von Lothar Limprecht
müssen. Oder man möchte eine Vorderach-
se für die Präsentation drehbar gestalten.
Diese Herausforderungen lassen sich im
Prinzip alle auf ein und die selbe Weise lö-
sen: Es muss gebohrt, gestiftet, geklebt und
mal auch „gefillert“ werden.
Als Werkzeuge dienen vor allem Handboh-
rer oder eine Minibohrmaschine mit Ge-
schwindigkeitsregler. Ein Bohrfutter zur
Aufnahme von Bohrern von 0,5 bis 2,0 Mil-
limeter sollte vorhanden sein, und wer über
keinen Bohrständer verfügt, benötigt zu-
mindest eine halbwegs ruhige Hand.
Die Arbeit ist eigentlich ganz einfach: Ob
Rad, Felge oder Achse, zu allererst den Mit-
telpunkt ermitteln. Gutes Augenmaß oder
Ausmessen ist angesagt. Den Mittelpunkt
(2)
Umbau mit Draht:
eine bewegliche
Vorderachse am
Anhänger (1) und
stabilere Radachsen
am BMP (2).
(1)
ankörnen oder besser mit einem Handboh-
rer anbohren, sodass die Minibohrmaschine
mit der kleinsten möglichen Drehzahl nicht
abwandert. Ein einmal schief gebohrtes
Loch ist kaum noch auszugleichen.
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Lothar Limprecht
Was benötigt man sonst noch für die Um-
bauarbeit? Eine Zange beziehungsweise ei-
nen stabilen Seitenschneider zum Ablängen
und Draht. Für Achsen gut geeignet ist Mes-
singdraht mit 0,8 bis einem Millimeter
Durchmesser. Der lässt sich leicht ablängen
und bei Bedarf noch zurechtbiegen, falls das
aufnehmende Bohrloch doch etwas schief
gerät. Aber auch andere Achsen lassen sich
oft durch stabileren Draht ersetzen. Die
nachfolgende Bildfolge gibt einen kleinen
Eindruck der zu erzielenden Ergebnisse.
Resin-Räder sind zuerst von allen Angussstel- Hier ersetzt eine zentriert eingesetzte Schrau- Die Drehplatte der Vorderachse aufsetzen, die
len zu befreien. Dann bohrt man den Mittel- be, mit zähflüssigem oder gelartigem Sekun- Mutter aufschrauben, auf die Beweglichkeit
punkt der Felgen für die Achse genau auf. denkleber befestigt, einen Resin-Stift. achten und alles vorsichtig verkleben.

Die Vorderachse ist nach allen Seiten beweg- Hier dient ein durchgängiger Metallstift der Umbau für jedermann: Die volle Gestaltungs-
lich. Gleichermaßen ist die Deichsel mit Höhenbeweglichkeit der Deichsel. Die neuen möglichkeit des Anhängers ist dank des gerin-
Metallstiften höhenbeweglich gestaltbar. Achsen bestehen aus Evergreen-Rundmaterial. gen Aufwandes an Veränderungen gegeben.

Antriebs- und Leiträder sind oft besonderen Die Bohrungen sind weitgehend mittig. An Alle gestifteten Räder sind fluchtend ausge-
Belastungen durch die Ketten ausgesetzt. Hier der Achse weisen sie ein wenig Spiel zwecks richtet. Abstände lassen sich durch Plastik-
sind durchgehende Messingachsen gesetzt. besseren Ausrichtens bei der Montage auf. rundmaterial auf Maß bringen und ausrichten.

Die Ketten lassen sich nun präzise aufziehen Hier ist der Einbau von Metallachsen unerläss- Eine typische Sollbruchstelle ist der Lagerstift
und verkleben, hier mittels Gummiring zum lich. Reserverad und Ausleger-Achse werden der Waffe. Er besteht hier angesichts des
Aushärten der Klebeverbindung angedrückt. von 0,8-mm-MS-Draht gehalten. Foto: HSD geringen Gewichts aus Plastik. Foto: HSD

modellfan.de 2/2015 75
Realistisches Verschmutzen

Schlammschlachten
Was wäre ein Militärfahrzeug ohne Schlammspritzer, Staub und Dreck?! Nur damit ist
eine realistische Darstellung möglich. Was für das Fahrzeugmodell gilt, ist bei Figuren
ebenso wichtig und unterstreicht die Aussagekraft einer Miniatur. Von Joachim Goetz

B ei der Verschmutzung/Alterung ist es

unerheblich, mit welcher Epoche wir
uns beschäftigen. Ob römischer Le-
gionär, französischer Linieninfanterist oder
deutscher Wehrmachtssoldat, egal, in wel-
feinem Sand oder Straßenstaub, vermischt
mit Wasser, Weißleim oder Klarlack, zusam-
menstellen. Um etwa feuchte und frische
Erde zu simulieren, mischt man etwas glän-
zenden Klarlack unter, der nach dem Auf-
chem Maßstab – keiner wird am Ende des trocknen einen leichten Glanz beibehält, oh-
Einsatzes mit strahlend sauberen Unifor- ne künstlich zu wirken.
men und frisch geputzten Stiefeln oder San- Der Sturmtruppensol-
dalen ins Feldlager zurückkehren. dat aus dem Hause
Um diesen Verschmutzungseffekt realis- Andrea Miniaturen
tisch darzustellen, lassen sich einfa- aus der Zeit des Ers-
che Arbeitsschritte anwenden, die ten Weltkriegs im
man nach Ausprobieren und mit Maßstab 1:18 ist
etwas Übung leicht umsetzen ein gutes Beispiel
kann. Der Zubehörmarkt bietet für die Darstellung
allerlei Produkte, die sich zum Ver- von Schmutz auf
schmutzen hervorragend eignen, etwa einer Figur. Auch
„Schmutzfarben“ auf Acryl- oder Ölbasis, wenn sich die Ef-
feine Erdpigmente und Lehm- oder Erdfar- fekte an größeren
ben, die mit Bindemitteln vermengt sind Figuren leichter um-
und einfach mit dem Pinsel aufgetragen setzen lassen, so sind
werden können. Wer gerne „Selbstge- diese Vorgehensweisen
machtes“ ausprobieren will, der kann ebenso leicht auf andere
sich seine eigenen Mixturen aus Erde, Maßstäbe adaptierbar.

Alle Fotos: Joachim Goetz

76
Hier sind einige der gängigsten Hilfsmittel Die Basis ist eine komplett fertig bemalte Alle Details wurden vor dem Verschmutzungs-
aufgezeigt: Acrylfarben in Erdtönen, fertig Figur, an der schon diverse Schatten und durchgang bereits nach Vorlage bemalt und
angerührte Schmutzfarben und Pigmente. Abnutzungsspuren grob angelegt wurden. mit einem seidenmatten Klarlack versiegelt.

Feine Pigmente, die sich einfach mit einem Erdbraune Acrylfarbe, die wie auf Fahrzeugen
Pinsel aufbringen lassen, unterstreichen das in der Trockenmalweise angewendet wird,
originale Erscheinungsbild der Miniatur. erweckt den Eindruck von feuchter Erde.

Grobe Pigmente, auch vermischt mit feinem Darauf achten, dass die Verschmutzung immer
Sand, eignen sich als Lehmverschmutzungen. dem Bodenbereich angeglichen ist! Hier steht
Man sollte hierbei jedoch nicht übertreiben. der Recke auf staubigem Sandboden.

Extrem: Bei diesem GI wurde sogar echter Der feuchte und klebrige „Ardennenschlamm“ Mit wenigen Hilfsmitteln und dem gezielten
feiner Sand aus Südostasien verwendet. stammt aus dem heimischen Garten und Einsatz von Schlamm- und Dreckspritzern
Authentischer geht’s nicht mehr. wurde mit glänzendem Klarlack vermischt. wird aus der Figur eine lebensechte Miniatur.

modellfan.de 2/2015 77
 Hyundai Azera I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box

Academys Hyundai Azera

Gelungener
Schwerpunkt
Spagat
„richtig Kleben
“

Mit dem Hyundai Azera gelingt Academy der

Spagat zwischen einfachster Montage und
feiner Detaillierung. Bei Bau und Bemalung
Out-of-Box lassen sich noch Kleinigkeiten
optimieren. Von Klaus Hoffmann

78
M it dem Hyundai Azera bringt Aca-
demy die aktuelle Limousine des
koreanischen Automobilbauers im
Maßstab 1:24 auf den Markt. Der Hersteller
versucht mit dem Bausatz, eine einfache,
einsteigerfreundliche Konstruktion mit ei-
ner zeitgemäßen Detaillierung zu verbinden,
und das durchaus mit Erfolg. Der Hobby-
Einsteiger kann den Azera wirklich ohne
einen Tropfen Kleber und auch ohne Lackie-
rung zusammenbauen! Die Bauteile sind
durchweg als Steckverbindungen konstru-
iert und die Farbgebung der schwarzen und
verchromten Spritzlinge lässt auch ohne
Lack ein vorzeigbares Ergebnis entstehen.
Trotz Auslegung als Steckbausatz wurden
die Teile mit Tamiya Extra Thin und Sekun-
denkleber geklebt. Neben den üblichen De-
Hyundai Azera in Topausführung: ein
Snap-Kit-Bausatz mit perfekter Passform
und vielen Details, gebaut Out-of-Box.
modellfan.de 2/2015
cals liegt ein identischer Bogen mit Auf-
klebern bei, auch dies eine gute Idee, um
Hobby-Einsteigern das Leben zu erleichtern.
Der Azera läuft außerdem unter dem Na-
men „Grandeur“, der Kit lässt beide Namens-
gebungen zu. Ein paar Kompromisse sind
bei dieser Snap-Kit-Konstruktion allerdings
unvermeidbar, aber dazu später mehr (11).
Den Anfang machte die Karosserie. Diese ist
fast komplett in einem Stück gefertigt, ledig-
lich der Dacheinsatz und die Türgriffe wer-
den getrennt angebaut. Das erleichtert na-
türlich die Lackierung enorm, da keine
1 Anfängerfreundlich: Die Anzahl der Bautei-
le ist überschaubar, im Prinzip könnte man
auf die Bauanleitung sogar verzichten.
sichtbaren Klebestellen zu befürchten sind.
Die Spritzgussqualität ist insgesamt sehr
gut, lediglich ein paar feinen Formtrennnäh-
ten sollte man zu Leibe rücken. Auch gibt es
bei genauem Hinsehen leichte Sinkstellen
2 Grundiert wurde mit dem grauen Surface
Primer von Tamiya, der direkt aus der Sprüh-
dose aufgetragen wird und sich perfekt eignet.
3 Nachteil der Sprühdosen ist der feine, sich
verteilende Farbnebel. Also draußen lackie-
ren oder eine Sprühkabine (Karton) bauen.
4 Neben Schwarz aus der Sprühdose sorgen
Nassschliff (Micro-mesh-Schleifvlies) und
Politur (Tamiya) für ein glänzendes Finish.
79
 Hyundai Azera I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box
5 Der Innenraum ist ansprechend detailliert.
Lackiert wurde das „Leder“ mit einer Mi-
schung aus Seidenmatt- und Mattschwarz.
im Front- und Heckbereich sowie um die
Türgriffe. Bei Letzteren hatte ich nicht auf-
gepasst und bemerkte die kleinen Macken
erst nach dem Auftrag der ersten Lack-
schicht. Insgesamt ist das Problemchen aber
mit ein wenig Spachtel und Nachschleifen
Das Vorbild: Der Hyundai Azera (Grandeur)
Diese Großraum-Limousine wird von Hyundai
bereits seit 1986 produziert und basierte bis
1998 auf einer gemeinsamen Plattform mit
Mitsubishi. In Europa war der Wagen bis etwa
2010 erhältlich. Schon die damalige vierte Ge-
neration verfügte bereits ab Werk über eine
außergewöhnlich reichhaltige Ausstattung.
Mit der aktuellen fünften Generation ist der
Hyundai zwar in Europa leider nicht mehr
regulär erhältlich, bringt aber in Asien und
den USA durchaus respektable Absatzzahlen.
Der koreanische Wagen bietet, wie schon der
Vorgänger, eine sehr üppige Serien-Ausstat-
tung, verbunden mit Motoren bis fast 300 PS.
80
6 Die Felgen wurden mit Backofenreiniger
„entchromt“, weil deren Chrom einfach
unrealistisch wirkte (Vorsicht im Umgang).
schnell und mühelos beseitigt. Eigentlich ar-
beite ich mit der Airbrush, hier kamen aber
Spraydosen von Tamiya zur Anwendung.
Die Grundierung gelang wie auch die späte-
re Lackschicht aus der Sprühdose. Mein Fa-
vorit für diese Arbeit ist der Primer von Ta-
Hyundai 5G Grandeur (Azera). Foto: Chu
Die Bezeichnung „Azera“ trägt der Hyundai
nur in den USA. In Korea und Japan hat sich
dagegen der Name „Grandeur“ etabliert.
Das durchgehende rote Leuchten-
band am Heck ist ein Markenzei-
chen des neuen Azera.
7 Die anschließende Neulackierung mit Alu-
minium aus der Model Master-Reihe lässt
die Details feiner und realistischer erscheinen.
miya. Je nach Farbton verwende ich den wei-
ßen oder grauen Primer, bei schwarzem
Lack kommt natürlich nur Letzterer infrage,
um zum Beispiel ein Durchschimmern hel-
ler Kanten zu vermeiden (22).
Farbe aus der Spraydose
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Klaus Hoffmann
Beim Verwenden von Sprühdosen führen si-
cher wie so oft mehrere Möglichkeiten zum
Ziel. Für mich hat es sich bewährt, aus zirka
30 Zentimeter Abstand in mehreren dün-
nen Schichten zu sprühen (3). Bei kürzerer
Distanz wird die Farbschicht einfach zu
dick. Nach der sehr kurzen Trocknungszeit
wurde mit Schleifvlies von Micro-mesh in
immer feinerer Körnung nass geschliffen,
bis eine wirklich feine, saubere Oberfläche
entstand. Gerade bei schwarzem Lack
springt jede noch so kleine Unregelmäßig-
keit sofort gnadenlos ins Auge. Da ist eine
saubere Basis der Schlüssel zum Erfolg.
Nach erneutem Reinigen unter fließendem
Wasser zum Entfernen des Schleifstaubs
 Gewusst wie: Geeignete Klebstoffe
Trotz einer Auslegung als Steckbausatz
(Snap-Kit) wurden die Bauteile mit Tamiya
Extra Thin und Sekundenkleber verklebt.
war die Karosserie fertig für das endgültige
Schwarz. Auch hier kam Tamiya-Lack aus
der Sprühdose aus der TS-Serie zum Ein-
satz. Die Lacke sind zwar alles andere als ge-
ruchsfrei, aber extrem gutmütig in der
Handhabung, sehr widerstandsfähig und sie
trocknen ziemlich schnell sehr hart auf. Das
erleichtert die weiteren Schleifvorgänge.
Zwei bis drei dünne Lackschichten genüg-
ten, dann galt es, letzte Unebenheiten und
die fast unvermeidliche leichte „Orangen-
haut“ zu beseitigen. Dazu schliff ich nass
mit den Körnungen 3.600, 6.000 und
12.000, bis die Oberfläche schön glatt war.
Vorsicht ist an Kanten und erhabenen Stel-
len geboten, damit man nicht wieder bis zur
Die teils nachgefärbten Klarteil- und Chromeinsätze zeigen eine hervorragende Passgenauigkeit.
modellfan.de 2/2015
Bei Verwendung von Tamiya Extra Thin
genügt es, den extrem dünnflüssigen Kleb-
stoff in die Klebenaht fließen zu lassen.
Grundierung durchschleift! Im Anschluss
ging es an das Finish mit Tamiya-Polierpaste
in den Stufen „grob“ und „fein“ („coarse“
und „fine“) (44). Diese sollte man mit einem
weichen, fusselfreien Tuch Stück für Stück
auftragen und sofort mit einem weiteren,
sauberen Tuch wegpolieren. Lohn der Mühe
ist eine glatte, glänzende Oberfläche.
Feines Innenleben
Während der Trocknungszeit wurde das In-
nenleben in Angriff genommen. Ich ent-
schied mich auch hier für Schwarz, weil es
einfach am besten zum Außenlack passt. Al-
lerdings wurde kein reines Schwarz verwen-
det, sondern eine 1:1-Mischung von Tamiya
Zum kontrollierten Aufbringen des Sekun-
denklebers dient hier ein feiner Draht, in
einer alten Kanüle als „Griff“ fixiert.
XF69 Nato Black und X18 Seidenmatt
Schwarz. Das führt, mit der Airbrush auf-
getragen, zu einem schönen seidenmatten
Finish und gibt eine Lederausstattung für
meinen Geschmack recht gut wieder. Das
Interieur besteht nur aus wenigen Teilen,
die aber durch eine schöne Detaillierung be-
stechen und auch ohne Nacharbeiten ein
sehr passables Ergebnis bringen (55).
Chrom – aber wie?
Ein wenig Aufmerksamkeit verlangten noch
die Felgen, die mir in dem Bausatz-Chrom
offen gesagt nicht gefielen. Darum wurden
sie mit Backofenspray behandelt (Gefahren-/
Verarbeitungshinweise beachten!) (6), das
8 Die Chromteile wurden mattschwarz lackiert
und die erhabenen Stellen mit einem alko-
holgetränkten Lappen wieder freigewischt.
9 Der Alkohol greift das Chrom nicht an und
die so behandelten Bauteile erhalten
optisch mehr Tiefe und wirken realistisch.
81
 Hyundai Azera I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box
Materialverarbeitung: Bare-Metal Foil

10 Bare-Metal Foil ist eine hauchdünne,

selbsthaftende echte Metallfolie, die
es in verschiedenen Ausführungen gibt.
11 Sinnvolles Arbeitswerkzeug sind ein
Messer, eine Pinzette und Wattestäb-
chen, idealerweise mit einem Papierschaft.
12 Zuerst die Folie mit dem scharfen
Messer nicht zu knapp ausschneiden,
ohne dabei das Trägerpapier zu schneiden.

13 Das ausgeschnittene Stück Folie mit

einer spitzen Pinzette greifen und auf
die vorgesehene Stelle auflegen.
14 Mit dem Wattestäbchen wird die Folie
nun leicht angedrückt. Dabei Blasen
von innen nach außen ausstreichen.
15 Der angeschnittene Wattestäbchen-
Papierschaft eignet sich gut, um auch
feine Strukturen konturgenau zu belegen.

16 Mit dem Messer (unbedingt eine schar-

fe Klinge verwenden) die Folie sauber
zuschneiden, ohne den Lack zu beschädigen.
17 Wieder kommt die spitze Pinzette zum
Einsatz. Der „Überhang“ oben und un-
ten wird vorsichtig vom Modell abgezogen.
18 Das Ergebnis ist ein feiner Chromstrei-
fen. Wichtig ist ein sauberer Kontur-
schnitt. Das Material ist polierbar.

die Chromschicht nach einer Einwirkzeit
von etwa einer Stunde komplett entfernt.
Neu lackiert mit „Aluminium“ aus der Mo-
del Master-Metalizer-Reihe, rücken die Fel-
gen dem Vorbild ein Stück näher und wir-
ken weniger spielzeughaft (77).
Der Kühlergrill sowie die Auspuffteile und
Embleme erhielten eine Schicht Matt-
schwarz, ebenfalls mit der Airbrush aufge-
spritzt. Der Lack wurde sofort nach dem
Auftrag mit einem in Isopropanol getränk-
ten Lappen auf allen erhabenen Stellen weg-
gewischt, was den Teilen Tiefe verleiht und
deren Wirkung deutlich verbessert (8, 9).
Die Chromleisten um die Seitenfenster sind
mithilfe von Bare-Metal Chromfolie, einer
hauchdünnen selbstklebenden Metallfolie,
nachgebildet. Die genaue Anwendung zei-
gen die Bilder 10 bis 18.
Sorgenkind Klarteile
Das Sorgenkind des Bausatzes sind aus mei-
ner Sicht die Klarteile. Dem Konzept der ein-
fachen Montage geschuldet, sind sie sehr
dick und die Kanten wirken trotz Lackierung
an einigen Stellen einfach unschön. Ein kur-
zes Bad in Future als Klarlackersatz lässt sie
klarer wirken (19), was aber an der Material-
stärke auch nichts ändert (20). Die Ränder
von Front- und Heckscheibe wurden noch
gemäß Vorbildfotos schwarz lackiert. Zum
Abtönen des Panoramadachs ist „Smoke“
von Gunze eine gute Wahl (21).
Der eigentliche Zusammenbau ist dank der
durchdachten Konzeption eine Sache weni-
ger Minuten, man sollte aber dennoch sorg-
fältig den Sitz der Teile prüfen. Besonders
bei den Einsätzen für die Frontscheinwerfer
muss man ein wenig nachschleifen, da die
Teile sonst durch die Dicke der Lackschich-
ten zu stramm sitzen. Aber insgesamt ist die
Passgenauigkeit sehr gut und auch das nicht

82
Dank Steckbausatz-Konstruktion lässt
sich das Panoramadach gegen die
„blickdichte“ Version austauschen.

19 Die Klarteile wurden in Future getaucht.

Das lässt sie sauberer und transparenter
erscheinen, feinste Kratzer sind versiegelt.
20 Konstruktionsbedingt ein Schwach-
punkt: die sehr dicken und etwas klobig
wirkenden steckbaren Fenstereinsätze.
21 Das Dach kann alternativ als klares
Panorama-Dach eingesetzt werden und
lässt sich etwa mit „Smoke“ leicht einfärben.

immer einfache Aufsetzen der Karosserie Das einsteigerfreundliche Konzept des Aze- als auch dem erfahreneren Modellbauer ein-
auf das Fahrgestell verlief absolut unkritisch. ra geht meiner Meinung nach auf, denn es fach mal entspanntes Basteln erlaubt. Ich
Nach dem Anbringen der letzten Decals und gelingt hier, schöne Details mit einem einfa- bin gespannt, ob wir noch mehr Neuheiten
der Nummernschilder war die Arbeit bereits chen Bau zu verbinden. Aus meiner Sicht ist dieser Machart erwarten dürfen.
vollendet. Sieht man von der selbst aufer- der Azera ein durchaus empfehlenswerter
legten Zusatzarbeit an den Felgen ab, war Bausatz, der sowohl dem Einsteiger einen Klaus Hoffmann, Baujahr
hier tatsächlich ein Out-of-Box-Bau möglich. schnellen Erfolg ohne große Hürden liefert, 1964, lebt im Herzen des Saar-
lands. Das Hobby Modellbau
begann er bereits in jungen
Auf einen Blick: Hyundai Azera Jahren mit den damals überall
Bauzeit ‰ ca. 15 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ einfach erhältlichen Kits von Revell,
Airfix und Matchbox. Nach ei-
Kit 15121 Maßstab 1:24 Hersteller Academy Preis ca. 24,– € ner jahrelang zivil geprägten
Phase mit etlichen Sportwagen
Zusätzlich verwendete Materialien: Tamiya: Klebstoff Extra Thin, und Trucks kommt in den letzten 15 Jahren im-
Polierpasten Coarse und Fine; UHU: Sekundenkleber; Mr.Hobby mer mehr Abwechslung auf den Basteltisch. Ein
(ex Gunze): Mr.Mark Softer Weichmacher; Bare-Metal: Chrome Schwerpunkt sind dabei Militärmodelle in 1:35
Farben: Tamiya: X18 Seidenmatt Schwarz, XF64 Nato Black, TS26 und zuletzt der Flugzeugsektor in 1:48. Trotz-
Schwarz; Model Master Metalizer: Aluminium; Mr.Hobby: Smoke dem bleibt die Freude an den Hochglanzmodel-
len unverändert bestehen.

modellfan.de 2/2015 83
 Die HORNET von Merit I Maßstab 1:200 I Upgrade

Echte Handarbeit

Riesen-Hornisse
Selbst ist der Mann! In einer Zeit, in der es so viele Zu-
rüst-Sets wie noch nie gibt, zeigt unser Autor, wie man
auch ohne diese, dafür aber mit Ehrgeiz und Eigenleis-
tung, ein Modell der Spitzenklasse zaubert.
Von Wolfgang Wurm

N ach den ausgezeichneten Erfahrun-

gen mit der 1:200er-BISMARCK von
Trumpeter waren die Erwartungen an
die neue USS HORNET entsprechend hoch.
Doch folgte die Enttäuschung auf dem Fuß:
Die Qualität der HORNET konnte nicht annä-
hernd mit der der BISMARCK mithalten! Der
Eindruck drängte sich auf, dass Merit hier nur
eine aufgeblasene Version des 350er-Bausat-
zes von Trumpeter präsentierte (1). Zudem
schien vor allem der Rumpf im Bugbereich
nicht ganz korrekt. Er glich eher einem Öltan-
ker als dem schnittigen Original (2).
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Ich schob die Schachtel unter die Werk-
bank, um auf einen rettenden Zurüstsatz
zu warten. Aber so schnell die Ätzteile-
Hersteller bei der BISMARCK angesprun-
gen waren, so träge verhielten sie sich bei
der HORNET. Die Staubschicht auf dem
Karton wurde immer dicker. Irgendwann
hatte ich das Warten satt und wuchtete das
staubige Ding zurück auf den Basteltisch.
Bei mir setzte eine Art kindische Trotzreakti-
on ein, frei nach dem Motto: „Das probiere ich
jetzt selbst! So ein Riesenmodell lässt sich si-

84
 Die USS HORNET CV-8, vollgestellt
mit B-25-Bombern. Ursprünglich
nicht wirklich originalgetreu,
wurde das Modell ohne Ätzteil-
Zurüst-Sets fertig gebaut.

Highlights, Trends und Hintergründe im Plastik-Modellbau

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zum Schwelgen

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So baut der Details der
Experte Superlative

75 JAHRE AIRFIX
Die schönsten Deckelbilder im Porträt
MODELLBAU ALS BERUF
So gelingt der PROFIS EMPFEHLEN
Einstieg Tipps aus der Meister-
schmiede

Vom selben Autor:

Schiffsrümpfe altern, in
Modellbau Jahrbuch 2015

Ungewöhnliche
Perspektive auf die
Brücke mit den
zahlreichen Ret-
tungsflößen.

cher auch ohne das ganze Messing-Lametta

detaillieren; ich brauche keine zusätzlichen
teuren Ätzteile-Sets!“

Mächtig viel Plastik!

Es war ziemlich viel Kunststoff, der da aus
der Packung quoll: ein gigantischer einteili-
ger Rumpf, Hangardecks, Zwischenwände,
die Insel und nicht zuletzt das zweiteilige,

modellfan.de 2/2015 85
 Die HORNET von Merit I Maßstab 1:200 I Upgrade
transparente Flugdeck. Letzteres halte ich
für eine entbehrliche Idee, denn bedingt
durch die Plankenstruktur wäre das darun-
terliegende Hangardeck sowieso nur sche-
menhaft zu erkennen (3). Ein erstes „trocke-
nes“ Zusammenstecken ließ schon ahnen,
was für ein mächtiges (etwa 1,2 Meter lan-
ges) Stück Schiff da entstehen würde (4).
Die riesigen Teile sind halbwegs problemlos
zu verkleben, allerdings kam auch eine gro-
ße Tube Spachtelmasse für fugenlose Über-
gänge zum Einsatz! Zudem stieß ich auf
Konstruktionsfehler (5).
Abspecken
Schon zu Beginn wurde deutlich, dass sehr
viele Bauteile zu dickwandig beziehungswei-
se grob ausgefallen waren (6). Insbesondere
die Splitterschutzwände der Flakstände wa-
ren fast einen Millimeter stark. Das entsprä-
che am Original einer Panzerplatte von 20
Zentimetern (7)! Ein Austausch gegen selbst
gebaute Wände aus dünnerem Plastik-Sheet
erschien mir wegen der zahlreichen Rundun-
gen nur bei den einfacheren Bereichen
zweckmäßig. So entschied ich mich, alle
Wände mit Microfeile und Sandpapier hauch-
dünn abzuschleifen! Eine mühsame, lang-
wierige Arbeit, aber immerhin standen die
Schwalbennester nach wie vor perfekt in Reih
und Glied. Ich bezweifle sogar, dass ich das
mit gebogenen Ätzteilen so perfekt fluchtend
hinbekommen hätte. Zu diesem Zeitpunkt
86
kam, was kommen musste: Die ersten Zube-
hör-Sets erschienen auf dem Markt und nun
konnte ich frustriert im Internet die messing-
funkelnden HORNET-Modelle von Tetra Mo-
delworks und Konsorten studieren.
Zu spät!
Doch ich wurde nicht schwach! Jetzt kam
zum Trotz noch mein Ehrgeiz dazu und ich
nahm mir vor, die Zurüstsätze, wo immer
möglich, durch meiner eigenen Hände Arbeit
zu übertreffen!
Zugegeben, das ging nicht überall. Fotoge-
ätzte, durchbrochene Bodengitter für die Lauf-
stege würden kaum „mit Bordmitteln“ zu er-
zeugen sein. Zumindest schliff ich aber das
strukturierte Kunststoffteil hauchdünn und
konnte es mit entsprechender Bemalung
durchbrochen wirken lassen. An anderer Stel-
le konnte ich die Stärken meiner Eigenbauten
voll ausspielen: Splitterschutzwände standen
nicht einfach so als Blechplatten in der Ge-
gend herum, sondern waren auf der Innensei-
te in regelmäßigen Abständen mit Streben ab-
gestützt! Diese Rippen konstruierte ich aus
0,2-mm-Polystyrol und verlieh damit den
Wänden der unzähligen Flakstände Struktur
(8). Gleiches galt für Streben und Stützen der
überhängenden Laufgänge, Decks und Platt-
formen (9).
Jene Hangarwände, die außen bündig mit
dem Rumpf saßen, klebte ich schon sehr früh
an, verspachtelte und verschliff die Übergänge
Kurz vor dem Start war die
Atmosphäre auf der Brücke
sicherlich sehr angespannt.
sauber. Im Original bildeten sie bis unters
Flugdeck eine homogene verschweißte Wand
und nichts stört den realistischen Eindruck
mehr als ein Spalt zwischen den Bauteilen
(10)! Der mehr oder weniger kahle Hangar ist
ohnehin ein Kapitel für sich: Originalfotos zei-
gen außen wie innen ein Wirrwarr von Rohr-
leitungen, Flanschen, Kästen und unzählba-
ren Details.
Es wäre vermessen und unrealistisch, dieses
Chaos historisch exakt nachbauen zu wol-
len, zumal die fotografische Dokumentation
der HORNET äußerst dürftig war. Mir war
vielmehr wichtig, den feinstrukturierten Ge-
samteindruck rüberzubringen, und so de-
korierte ich die Hangarwände schamlos mit
– zugegebenermaßen erfundenen – Details
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Wolfgang Wurm
wie Rohrleitungen aus gezogenem Gussast
und Stahlträgern aus Evergreen-Profilen.
Dazu plünderte ich noch die Restekiste und
alte Ätzplatinen. Ich ließ meiner Phantasie
freien Lauf (11).
Der nackte Wahnsinn
Auch der riesige Rumpf stand kahl wie Kojaks
Hinterkopf auf dem Basteltisch; keine noch so
kleine Struktur, kein Blechstoß war zu finden.
Diese lieblos gestalteten Flächen mit Dreidi-
mensionalität zu füllen, war eine besondere
Herausforderung. Beim Betrachten von Ori-
ginalfotos erkannte ich sehr wohl eine starke
horizontale Gliederung in Form von überlap-
penden Blechstreifen. Ich stellte zwei erhabe-
   





1 Der direkte Vergleich der beiden Rümpfe
in den Maßstäben 1:350 und 1:200 zeigt
tatsächlich große Ähnlichkeiten!
3 Das Deck als Klarsichteil ist keine gute
Lösung, denn durch die Plankenstruktur
wäre darunter ohnehin nicht viel zu erkennen.
5 Ein Konstruktionsfehler: Damit der abge-
senkte Aufzug (grün) bündig passt, muss
das Hangardeck aufgeschnitten werden (rot).
7 Rechts das Bausatzteil, links die papier-
dünn geschliffenen Bordwände mit ge-
scratchten Streben aus 0,2-mm-Polystyrol.
ne Bänder mit Streifen von Klebeband dar. Sie
wurden dreimal mit Grundierung aus der
Spraydose gefüllert und jeweils leicht über-
schliffen (12).
Weniger bekannt dürfte die sogenannte Illu-
sionsmalerei sein, mit der sich eingedellte
Bleche, sich abzeichnende Spanten und mehr
allein durch das Aufmalen von Licht und
Schatten darstellen lassen (13). Ich habe die
Methode bereits bei meiner YAMATO vorge-
stellt (siehe MODELLFAN 2/2014) und auf
modellfan.de 2/2015

2 Etwas klobig wirkt besonders der Bug der
1:200er-Version. Auf alle Fälle entspricht
er wohl nicht dem schnittigen Original.
4 Die „trocken“ zusammengesteckten Groß-
teile lassen schon die Mächtigkeit des Mo-
dells erahnen: 1,2 Meter Länge!
6 Der dickwandige Flakturm am Bug und die
Flugdeckstützen sind zu ersetzen, die
Deckstruktur wurde eingeritzt.
8 Bei den halbkreisförmigen Schwalbennes-
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München
tern war die Schleifarbeit noch diffiziler,
aber der Vergleich spricht für sich!
besonderen Wunsch noch einmal im Modell-
bau Jahrbuch 2015 gezeigt.
Die Bemalung des Flugdecks Jetzt am
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So sehr ich sie bei Schlachtschiffen schätze, so
sehr empfinde ich Echtholzdecks bei Flug-
zeugträgern als kontraproduktiv: Denn so ein
Flugdeck besteht neben Holzplanken auch
aus unzähligen gelochten Metallbändern.
Nachdem ich mit einer feinen Drahtbürste ei-
ne leichte Holzmaserung in das Deck gekratzt
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 Die HORNET I Maßstab 1:200 I Upgrade
hatte, grundierte ich die späteren Metallstrei-
fen mit Schwarz. Mit dem Finger rieb ich
dann Grafitpulver – von einem Bleistift abge-
schabt – über die Metallteile: Das erzeugte ei-
ne extrem realistisch wirkende, schimmernde
Metalloberfläche (14). Zuletzt wurden diese
Metallbänder mit einem dünnen Maskier-
band abgeklebt und das Deck mit hellen Holz-
tönen lackiert. Nach dem Abziehen der Bän-
der kam der tolle Kontrast zwischen mattem
„Holz“ und metallisch schimmernden „Eisen-
bändern“ zur Geltung (15).
Ursprünglich hatte ich geplant, das Flugdeck
mit einer abblätternden blaugrauen Tarn-
bemalung zu versehen, zwischen der die
Holz-Eisen-Struktur sichtbar bliebe. Doch ich
brachte es nicht übers Herz, dieses wunder-
schöne Deck mit grauer Farbe zuzukleistern
– diese kleine künstlerische Freiheit sei mir
verziehen. Ersatzweise stellte ich mit Kreide
und schwarzbrauner Farbbrühe zumindest
den Reifenabrieb der Flugzeuge und einige
Ölflecken dar.
Meinen die das ernst?
Das Prädikat „Spielzeug“ verdienten zweifels-
ohne die beiden Bordkräne, deren rudimentä-
re Formgebung, eine massiv ausgegossene
„Gitterstruktur“ und die bereits angeformten
Haken besonders negativ auffielen. Ich muss-
te mir in Erinnerung rufen, dass es sich bei
der HORNET nicht um einen 1:700er-Bau-
satz handelte! Ich ging recht rigoros vor und
zerteilte die klobigen Kräne mit der Feinsäge
in zwei Hälften. Diese schliff ich dann papier-
dünn und klebte sie mit Distanzstreifen zu ei-
ner hohlen Form zusammen. Jetzt konnte
man wie im Original durch die dünnen
88
„Blechkanten“ der Krankonstruktion blicken.
Die ganze Operation nahm nur eine halbe
Stunde in Anspruch, aber die Wirkung war
verblüffend (16, 17).
Das Flugzeuggeschwader
Bevor ich den Hangar endgültig mit dem
Flugdeck verschloss, musste ich die Flugzeu-
ge, die ja auch den Hangar bevölkern sollten,
fertigen. Hier darf ich mal ein Kompliment an
Merit aussprechen, denn obwohl die kleinen
Flieger zur Gänze aus dem schwer zu bearbei-
tenden transparenten Kunststoff gespritzt wa-
ren (18), erwiesen sie sich als wahre Juwelen
und jeder für sich als Bausatz im Bausatz (19).
Für die Darstellung eines Trägergeschwaders
wäre es ein feiner Zug gewesen, die Tragflä-
chen zu trennen, um sie auch im eingeklapp-
ten Zustand einbauen zu können. Es blieb
mir nichts anderes übrig, als die Flächen der
Devastatoren und Hellcats mit der Feinsäge
Das Vorbild: USS HORNET
Die USS HORNET CV-8 war das jüngste Schiff
der drei Träger der Yorktown-Klasse. Ihre
Schwesterschiffe waren die USS YORKTOWN
und die USS ENTERPRISE. Die HORNET wurde
im Oktober 1941 in Dienst gestellt und er-
langte Berühmtheit durch den sogenannten
Doolittle-Raid, wobei das erste Mal das japa-
nische Mutterland direkt (durch amerikani-
sche Bomber) angegriffen wurde, was bis da-
hin als unmöglich galt. Dazu starteten in
einer waghalsigen Operation sechzehn B-25
Mitchell-Bomber der US Army von ihrem
Flugdeck, das für so große Flugzeuge natür-
lich gar nicht ausgelegt war. Der Angriff rich-
Wie Raubtiere vor dem
Sprung lauern die B 25
am Achterdeck.
abzutrennen, um sie einzuklappen. Dass die
Dauntless-Torpedobomber keine klappbaren
Tragflächen hatten, fand ich allerdings erst bei
einer Internetrecherche heraus, nachdem die
Amputation bereits vollzogen war. Aber dieser
kleine Kunstfehler ließ sich glücklicherweise
reparieren.
Nach der Detaillierung des Hangardecks mit
Flugzeugen, Personal und allerlei Ausrüs-
tungsgegenständen kam der point of no re-
turn: Das riesige Deck auf die Hangarwände
zu kleben, war nicht ganz einfach (20) .
Reif für die Insel
Bei der Insel (so nennt man die Aufbauten ei-
nes Trägers) darf man den Werkzeugbauern
ein großes Kompliment machen: Sie wurde
im Slide-Mold-Verfahren in nahezu einem
Stück hergestellt. Die vielen Laufgänge, die
Masten und Schornsteine ließen sich pro-
blemlos zusammenbauen. Natürlich habe ich
USS HORNET bei voller Fahrt.
Bild: Official U.S. Navy photograph 80-G-41197
tete keinen großen Schaden an, war aber
von enormer psychologischer Bedeutung.
Die HORNET wurde schließlich vor den Santa
Cruz-Inseln am 27. Oktober 1942 von japani-
schen Torpedobombern und Stukas versenkt.
9 Aus der Froschperspektive: Alle Laufgänge
und Decküberhänge mussten mit selbst
gefertigten Unterzügen abgestützt werden.
10 Sauber verspachtelter und verschliffe-
ner Übergang (Rot). Hauchdünne Un-
terzüge der Laufgänge aus Plastikkarte (Grün).
11 Die Hangarwände wurden mit einer
Vielzahl von scratch gebauten Apparatu-
ren und Rohrleitungen verfeinert.

12 Die im Original überlappenden Blech-

bahnen am Rumpf wurden mit Klebe-
band nachgebildet.
13 Die besondere Alterung des Rumpfes
wird nochmals im MODELLFAN Modell-
bau Jahrbuch 2015 erläutert.
14 Die schwarz lackierten Metallkompo-
nenten des Decks werden mit abge-
schabtem Grafit metallisiert.

15 Nach dem Lackieren mit Holztönen die

Abdeckstreifen abziehen. Voilá – es zeigt
sich ein wunderschöner Holz-Eisen-Kontrast.
16 Oben der rudimentär geformte Bausatz-
kran, unten die durch Halbieren und
Dünnerschleifen gewonnenen „Furniere“.
17 Mit Polystyrolstreifen werden die „Kran-
furniere“ wieder zu einem dreidimensio-
nalen Kasten zusammengefügt.

18 Die B 25-Staffel als transparente „Geis-

terflugzeuge“. Jedes Detail muss 16-
mal wiederholt werden – kein Spaß!
19 Die B 25 wirken auf Originalfotos sehr
abgenutzt, vermutlich hatte man nicht
die neuesten Exemplare ausgewählt.
20 Im achteren Teil des Hangars werden
Douglas TBD Dountless gewartet. Viel
sieht man nach Schließen des Decks nicht mehr.

21 Auch ohne Zubehör sammelt sich auf

der Insel viel Messing aus dem Bausatz
selbst und der heimischen Restekiste an.
22 Das Maskieren der Tarnflecken ist
mühsam, aber ich ziehe den Airbrush-
einsatz trotzdem dem des Pinsels vor.
23 Nach einem Washing werden die Blech-
stöße mit feiner Microbemalung ange-
deutet: Das belebt die glatten Flächen.

modellfan.de 2/2015 89
 Die HORNET I Maßstab 1:200 I Upgrade

24 Tipp: Statt mit dem Pinsel werden die

Bullaugen mit einem Fineliner schwarz
ausgefüllt. Dies ist wesentlich einfacher.

Nachdenklich
blicken die beiden
Piloten in eine
ungewisse Zu-
kunft. Ein gefähr-
licher Einsatz
steht bevor.

auch hier alle möglichen Register gezogen,

um die Relingwände auszudünnen und mit
wo sich beim original Schmutz und Rost
besonders ansammelten. Dazu nutzte ich Pas-
25 Abgeschabte Pastellkreide dient der
Darstellung von Rost und Schmutz an
den Übergängen von Decks zu Wänden.
Streben zu versehen. Merit legt für die Ra- tellkreidestaub (25).
darantennen und Schornsteingitter recht Die Verspannung der Masten war bei der
brauchbare Ätzteile bei, die den Zurüstsätzen HORNET – verglichen mit einer BISMARCK
kaum nachstehen. Die Masten verlangten al- oder der YAMATO – recht anspruchslos. Ein
lerdings eine starke Nachdetaillierung (Fuß- paar Antennen, ein paar Signalleinen – fertig.
pferde unter den Rahen etc.). Hier helfen Ori- Ich takelte das erste Mal mit dem Garn von
ginalfotos und der Griff in die Ätzteile- und Uschi van der Rosten, das ich uneinge-
Restekiste (21). schränkt empfehlen kann. Flexibel, hauch-
Die komplexe Tarnung des Schiffes bedingte dünn und perfekt zu kleben.
ein mühseliges Abkleben (22). Hier unterlief
mir ein folgenschwerer Schnitzer, denn nach
fertiggestellter Lackierung der Brücke wollte
ich noch eine Schicht matten Klarlacks aus
Das Geschwader fliegt ein …
Der absolute Höhepunkt des Baus war natür-
lich das „Boarding“ der Flugzeuge. Allerdings
26 Die weißen Linien auf dem Flugdeck
wurden extra für den Doolittle-Raid als
Starthilfe für die B25 angebracht.
der Dose aufbringen. Keine gute Idee! Der fehlten noch die speziell für den Doolittle-Raid
Lack griff eine der Tarnfarben an und verän- angebrachten weißen Decksmarkierungen können. Doch der Bausatz bietet eine solide
derte sie im Farbton. Wie auch immer: Ich (26). An den Bugkatapulten stationierte ich Basis und bei entsprechender Zuwendung
musste die ganze Prozedur des Tarnflecken- eine Alarmstaffel Grumman F6, wie durch kann ein wirklich atemberaubendes Modell
Aufklebens noch einmal durchziehen. Originalfotos belegt. Die 16 (!) Army-Bomber entstehen! Für mich habe ich hiermit den
drängten sich so weit wie möglich achtern, wo Beweis angetreten, auch ohne Zurüstteile aus-
Homogener Übergang es dementsprechend eng zuging. Sie alle wur- zukommen.
Bei der Alterung der Insel ging ich wie beim den mit Tauen aus gezogenem Gießast für die
Rumpf vor: Nach einem Washing wurden mit Reise über den Pazifik festgezurrt.
Microbemalung Blechstöße angedeutet (23) Wer aus der Merit-HORNET ein detailreiches Wolfgang Wurm, Stapellauf
und anschließend die Bullaugen mit einem Schmuckstück machen will, darf sich warm 1968, selbstständiger Indus-
triedesigner. Er lebt mit seiner
Faserstift geschwärzt (24). Besonders wichtig anziehen. Selbst bei Verwendung von Zurüst-
sehr modellbautoleranten Frau
war mir immer, einen homogenen Übergang Sets wird man auf umfangreiche Recherchen und drei fast erwachsenen
zwischen Aufbauten und Deck zu schaffen, und intensiven Scratchbau nicht verzichten Töchtern am Attersee in Ober-
österreich. Im Alter von 14
Jahren baute er eine TIRPITZ
Auf einen Blick: USS HORNET CV-8 in 1:700 – mit viel UHU aus
Bauzeit ‰ ca. 200 Stunden Schwierigkeitsgrad ‰ schwer der Tube und ohne Farbe. Es folgte eine 31-jäh-
rige Modellbau-Abstinenz, nur kurz unterbrochen
Kit 62001 Maßstab 1:200 Hersteller Merit Preis ca. 230,– € von einem Ausflug in die RC-Sparte. Als er je-
doch Weihnachten 2012 eine lange Schachtel
Zusätzlich verwendete Materialien: Polystyrol, Messingdraht und unterm Tannenbaum hervorzog, hatte ihn das
Ätzteilreste, Figuren von Preiser, Takelgarn von Uschi van der Rosten Virus erfasst: Gleich mit seinem ersten Schiff,
Farben: Revell, White Ensign, AK interactive, Pastellkreide der IWO JIMA, durfte er den Revell Scale Award
Literatur: Yorktown Class Aircraft Carriers, Roger Chesnau, Chatham 2013 nach Österreich entführen. Es folgten eine
Publishing 2005, ISBN 1 84832 227 1 BISMARCK in 1:200 und die YAMATO in 1:350.
Die HORNET ist nun sein viertes Schiff.

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 MODELLFAN Events

Telford Teil 2

Jugend baut!
Auf der weltweit größten Plastikmodellbaushow im englischen
Telford zeigten auch die ganz jungen Modellbauer im Wettbe-
werb, was in ihnen steckt. Und dies auf einem überraschend
hohen Niveau. Von Berthold Tacke
Fotos: Berthold Tacke

Sd.Kfz.6/3 5-Tonnen-Halbkette „Diana“. Diese

kuriose Selbstfahrlafette ist in Modellbauerkreisen
recht bekannt. In 1:35 schuf ein junger tschechischer
Modellbauer dieses Modell.

92
 B eim Rundgang durch den Wettbe-
werbssaal fiel mir recht schnell der er-
staunlich gut besetzte Jugendbereich
auf. Und gut ist hier sowohl quantitativ als
auch qualitativ zu verstehen. Sofort schoss
mir der schon fast beängstigende Gedanke
in den Kopf: „Wenn das Gezeigte schon am
Anfang einer Modellbauerkarriere erreicht
wird, was werden wir von diesen Jugendli-
chen dann erst in zehn Jahren zu erwarten
haben?“
Nun, dieser Jugendwettbewerb wies große
Klasse auf und – seien wir ehrlich – machte
daher auch Mut, denn die Teilnehmer stel-
len das Versprechen auf eine modellbaue-
risch große Zukunft dar. Einige „Jungspun-
de“ haben in Telford bereits eine erste
„Duftmarke“ gesetzt und werden uns sicher
noch viel Freude und einigen etablierten
Wettbewerbs-Platzhirschen schon jetzt eini-
ges Kopfzerbrechen bereiten.
Außerdem zeigen die Jugendkategorien des
Wettbewerbs in Telford, dass auch Jugendli-
che danach streben, sich mit anderen Mo-
dellbauern ihres Alters zu messen. Nur so
viel sei verraten: Die Jury hat den aufstre-
benden Talenten nichts geschenkt. Das ist
auch gut so! Schließlich ist das die beste Vor-
bereitung auf die baldige Teilnahme und auf
den reibungslosen Übergang in die Erwach-
senen-Kategorien. Vielleicht sollten wir alle,
mich eingeschlossen, die Jugendkategorien
in Modellbauwettbewerben deutlich ernster
nehmen? Fordern und fördern scheint die
wohl beste Maxime zu sein, um Jugendliche
so weit voranzubringen, wie Sie auf den
kommenden Fotos sehen werden.

Das Prachtstück in den Händen seines Erbauers.

modellfan.de 2/2015 93
 MODELLFAN Events

Hasegawas Lotus 79, nachdetailliert und mit neuen Decals versehen. Dieser Chevy Bel Air in 1:2
4 „glänzt“ durch seine toll
en Rostef fekte.

Dieser 1:25er-Humber
Super Snipe wird ge-
rade auf den Haken
genommen. Figuren,
Straße, Farbgebung
… alles passt in
dieser kleinen Szene.

Dieser VW Bulli zeigt

eine Verarbeitungs-
qualität, die nicht
verrät, dass der Mo-
dellbauer noch keine
16 Jahre alt ist.

94
 Skodas RSO in 1:35.
Stark, wie der jugendliche
Modellbauer schon mit
Pigmenten und Schlamm-
effekten umgeht.

d ausreichend
ts panntem „Beifahrer“ un
WC56 mit en
1:35er-Dodge
Prov iant an Bord.
flüssigem

1:35er-Maultier mit reichlich Matsch im Laufwerksbereich.

Aufgerüsteter 1:20er-Eb
bro-Kit des Lotus 49.
Der D9R-Dozer von Meng in 1:35 war auch im Jugendbereich vertreten.

modellfan.de 2/2015 95
 MODELLFAN Events

Prag 1945: T-34/85 Mo

dell 1944 in 1:72 mit
eduard-Ätzteilen, Werkz
eugen von RB Extra
Tech und Kanonenrohr
von RB Model.

Merkava Mk. 3D von Meng in 1:35 und Meng Pick-up, Libanon 2006.

Ostukraine-Diorama in 1:3
mit ukrainischem T-72B 5
sowie erbeutetem BMP2.

T-55 in 1:35 mit Inneneinrichtung und Motor von CMK sowie Ketten von
Friulmodel.

72er-Republic P-47
D Thunderbolt. Ki
ätzteilen verfeiner t von Academy, mi
ZSU 23 4M Shilka in 1:35 von Cyber Hobby mit eduard t. t eduard Foto-
Ätzteilen und Rohren von RB Model.

96
 Polnische
1:72er-Karas.

72er-Saab Draken in österr

eichischem Sonderanstrich.

Komplett getakelte 1:140er-, Out-of-Box gebaute CUTTY SARK

des englischen Traditionsherstellers Airfix.

Auch dieser talentierte deut-

sche Nachwuchsmodellbauer
hat sich mit seiner 1:700er-
ADMIRAL NAKHIMOV und dem
Akula U-Boot in die Siegerlis-
ten eingeschrieben.

Airfix 1:350er-ILLUSTRIOUS
mit Figuren von eduard und
Tamiya. Handläufe sind
sämtlich aus Zubehörsätzen
ergänzt.

modellfan.de 2/2015 97
Vorschau

Neues von der Nürnberger Spielwarenmesse 2015

Auch wenn die Zahl der ausstellenden Firmen in Nürnberg überschaubarer wird, scheint die Men-
ge interessanter Neuheiten insgesamt anzusteigen. Begleiten Sie unsere Mitarbeiter auf der Su-
che nach den ultimativen Messeankündigungen. MODELLFAN berichtet wieder ausführlich über
alle Sparten und Maßstäbe sowie die vor Ort vertretenen Firmen.

Modell des Jahres 2015

Auch 201 5 prämiert MODELLFAN, das seit 40 J ahren
führende deutschsprachige Magazin für Plastikmodell-
bau, wieder herausragende Leistungen der Hersteller
mit der begehrten Auszeichnung „Modell des J ahres“
und präsentiert die Preisträger in Wort und Bild.

Außerdem im Heft:
Ferdinand von Dragon im Maßstab 1:35
Der Ferdinand gilt als Ausnahmepanzer der
Wehrmacht. Wie man das Modell von Dragon
perfekt detailliert und bemalt, lesen Sie in der
Messeausgabe von MODELLFAN.

Junkers Ju 88 G-6 als Umbau des

Revell-Kits in 1:32
Mit dem Bausatz der J u 88 A-1 von Revell als
Basis und dem Resin-Umbausatz für die J u 88
G-6 von AIMS baute sich Kay Koglin seinen J u
88-Nachtjäger. Was dabei zu beachten ist, schil-
dert er in der nächsten MODELLFAN-Ausgabe.

Lieber Leser,
Sie haben Freunde, die sich ebenso
für Miniaturen und Modelle begeistern
wie Sie? Dann empfehlen Sie uns
doch weiter! Wir freuen uns über
jeden neuen Leser.
Ihr Helge Schling,
Redaktion MODELLFAN
Hinweis § 86/86a StGB: Modelle von Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und
Figuren aus der Zeit des Dritten Reiches sind im MODELLFAN immer ohne Ha-
kenkreuz oder sonstige verfassungsfeindliche Symbole abgebildet, unabhän-
gig davon, ob die Vorbilder Hakenkreuze oder betreffende Symbole trugen
oder nicht. Im Einklang mit der deutschen Gesetzeslage sind diese Zeichen
auf Fotos der Originale aber belassen. Soweit solche Fotos im MODELLFAN
veröffentlicht werden, dienen sie zur Berichterstattung über Vorgänge des
Zeitgeschehens und dokumentieren die militärhistorische und wissenschaft-
liche Forschung (§ 86 und § 86a StGB). Wer solche Abbildungen aus diesem
Heft kopiert und sie propagandistisch im Sinne § 86 und § 86a StGB verwen-
det, macht sich strafbar! Redaktion und Verlag distanzieren sich ausdrücklich
von jeglicher nationalsozialistischen Gesinnung.

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