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Baustatik II – SS 2019

4. Verschiebungsgrößenverfahren

4.3 Elementsteifigkeitsmatrizen und Elementlastvektoren


4.3.1 Elementsteifigkeitsmatrizen
4.3.2 Elementlastvektoren

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Definition: Flexibilität und Steifigkeit

Verschiebungsgröße Es gilt:
Flexibiltät (Nachgiebigkeit)   1
Einheitskraftgröße Steifigkeit k 
Flexibilität 
Kraftgröße 1
Steifigkeit k  Flexibilität  
Einheitsverschiebungsgröße Steifigkeit k

l , EI F F
w k
 1
1
3 3
l l 1
w F  F   w
3EI 3EI k
3EI 3EI 1
F  3 w  k w k 3 k
l l 
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Stabendkraftgrößen und Stabendverschiebungsgrößen

p
n

Qk
Qi

Knotenkraftgrößenvektor, Knotenverschiebungsgrößenvektor,
Stabendkraftgrößenvektor Stabendverschiebungsgrößenvektor
 Ni   ui 
  Elementsteifigkeitsbeziehung  
Q  wi 
 i
 Mi 
 s  k d  i 
s  d  
N
 k   uk 
Q  k: Elementsteifigkeitsmatrix w 
 k   k 
Mk   k 
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Vorzeichenkonventionen für die Stabendkraftgrößen

Beachte:

Am Stabanfangsknoten immer Vorzeichenunterschied in den Schnittgrößen!

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Baustatik II – SS 2019

4. Verschiebungsgrößenverfahren

4.3.1 Elementsteifigkeitsmatrizen

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Elementsteifigkeitsmatrix und Elementlastvektor
 Die Elementsteifigkeitsmatrix k stellt die Beziehung zwischen dem Knotenschnittgrößenvektor s
und dem Knotenverschiebungsvektor d eines unbelasteten Stabs dar.
 Jede Spalte der Elementsteifigkeitsmatrix k gibt die Knotenschnittgrößen infolge einer
Einheitsverschiebungsgröße wieder.
 Die Belastung innerhalb eines Elements (Elementlast) wird durch den Elementlastvektor s0
berücksichtigt.

Qk

s  k d  s 0

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Herleitung der Elementsteifigkeitsmatrix

2 Möglichkeiten für die Herleitung der Elementsteifigkeitsmatrix k


 1. Möglichkeit: Durch die Lösung der Differentialgleichungen (TM II)
 2. Möglichkeit: Durch die Anwendung der Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

1. Möglichkeit: Durch die Lösung der Differentialgleichungen (TM II)


Differentialgleichungen für Biegung und Normalkraft:

Biegung: Zug/Druck:

EIw IV  p (x) EAu  n(x)

Homogene Lösung: wh , uh Partikuläre Lösung: w p , u p

k s0
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Herleitung der Elementsteifigkeitsmatrix durch die Differentialgleichungen (TM)

Ausführliche
Herleitungen

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Herleitung der Elementsteifigkeitsmatrix durch die Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

2. Möglichkeit: Durch die Anwendung der Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Knoteneinheitsverschiebungen

Grundformeln
Stabendkraftgrößen

Spalte von k

Jede Spalte der Elementsteifigkeitsmatrix k gibt die Knotenschnittgrößen infolge einer


Einheitsverschiebungsgröße wieder!

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Herleitung der Elementsteifigkeitsmatrix durch die Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Grundelement I:

i k
l

Einheitsverschiebungszustände: Lastvektor:

Qi 0 Q i0

0
0 0
Qk
Q 0 Q k0

s  k  d  s0
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Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Beachte:
V = Q = Querkraft

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Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Beachte:
V = Q = Querkraft

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Elementsteifigkeitsmatrix (GE I)
Grundelement I:

i k
l

Einheitsverschiebungszustände: Lastvektor:

Qi Q i0

Qk
Q Q k0

s 
Die Elementsteifigkeitsmatrix k ist symmetrisch!
k kij  k ji  d  s0
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Stabendmomente (GE I)

Biegemomente:

EI  wi  wk

Mi   4i  2 k  6  0
 M i
l  l 
EI  wi  wk 
Mk   i
2  4 k  6   M 0
k
l  l 

Stabdrehwinkel: i k uk
l
wk
wi  wk wi
  wi  wk
l ui 

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Bemerkungen zur Elementsteifigkeitsmatrix

 Die Determinante der Elementsteifigkeitsmatrix k ist gleich 0. Die Elementsteifigkeitsmatrix k ist


daher singulär und nicht invertierbar. Die Flexibilitätsmatrix  = k-1 existiert also nicht!
 Grund dafür: Das Element ist kinematisch und hat Starrkörperbewegungen, da das Element noch
nicht gelagert ist!
 Festhaltungen bzw. Lagerungen sind erforderlich, um die Starrkörperbewegungen zu verhindern.
M i , i M k , k
N i , ui

wi  0 uk  wk  0

 N i   EA 0

0   ui 
   l  
   4 EI
 
2 EI 
 Mi    0  i 
   l 
l  
   2 EI

4 EI   
M   0  
 k   l l  k

sred  kred  d red
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Bemerkungen zur Elementsteifigkeitsmatrix

 ui   l 0 0
  Ni 
   EA  
   l
 
l 
 i    0   Mi 
   3EI 
6 EI  
   l

l  
   0   
 k   6 EI 3EI   M k 

d red  -1
kred  sred


 Die Determinante der reduzierten Elementsteifigkeitsmatrix kred ist nicht gleich 0. Die
reduzierte Elementsteifigkeitsmatrix kred ist daher regulär und invertierbar. Die
Flexibilitätsmatrix  kann also bestimmt werden!
 Grund dafür: Das Element ist nicht mehr kinematisch und hat keine
Starrkörperbewegungen mehr, da das Element gelagert ist!

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Elementsteifigkeitsmatrix (GE II)
Grundelement II:

i k
l

Einheitsverschiebungszustände: Lastvektor:

Qi Q i0

Qk Q k0

s  k  d  s0
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Stabendmomente (GE II)

Biegemomente:


EI  wi  wk 
Mi   3i  3  0
 M i
l  l  (Der Drehwinkel wird aus Mk=0 eliminiert!)
Mk  0

Stabdrehwinkel: i k uk
l
wk
wi  wk wi
  wi  wk
l ui 

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Fachwerkstab und Federelement

Fachwerkstab

N i , ui i EA, l k N k , uk  N i  EA  1 1  ui 
     
N
 k l  1 1   u k 

Federelement

Fi , ui i
c k Fk , uk  Fi   1 1  ui 
   c  u 
F
 k   1 1  k 

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Baustatik II – SS 2019

4. Verschiebungsgrößenverfahren

4.3.2 Elementlastvektoren

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Herleitung des Elementlastvektors

2 Möglichkeiten für die Herleitung des Elementlastvektors s0


 1. Möglichkeit: Durch die Lösung der Differentialgleichungen (TM II)
 2. Möglichkeit: Durch die Anwendung der Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

1. Möglichkeit: Durch die Lösung der Differentialgleichungen (TM II)


Differentialgleichungen für Biegung und Normalkraft:

Biegung: Zug/Druck:

EIw IV  p (x) EAu  n(x)

Homogene Lösung: wh , uh Partikuläre Lösung: w p , u p

k s0
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Herleitung des Elementlastvektors durch die Differentialgleichungen (TM)

Ausführliche
Herleitungen

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Herleitung des Elementlastvektors durch die Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

2. Möglichkeit: Durch die Anwendung der Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Belastungen

Grundformeln
Stabendkraftgrößen

s0

Die Wirkung der Belastung innerhalb eines Elements wird durch den Elementlastvektor s0
berücksichtigt.

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Lastvektoren für konstante Streckenlast

 n0 l 
 
 2 
pl
 N i0    0 
p0  0  2 
M i0 M k0  Q i   p0 l 2 
 M i0   
Grundelement I N i0 N k0 0
s  0  12 
i l n0 k N
 k 

n l
0 

Qi0 Qk0  Q0   2 
 k0   p 0 l 
 M k    
 2 
 p0 l 2 
 
 12 

 n0 l 
 
 2 
5p l
 N i0    0 
 0  8 
M i0 p0 M k0  i   p0 l 2 
Q
 M 0   
s 0   i0    8 
Grundelement II N i0 N k0
i l n0 k  N k    n0 l 
 Q0   2 
Qi0 Qk0  0 k  
 3 p0 l 
 M k  
 8 
 
 0 
 

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Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Beachte:
V = Q = Querkraft

LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK 25 UNIVERSITÄT SIEGEN


Grundformeln für die Stabendkraftgrößen

Beachte:
V = Q = Querkraft

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