Sie sind auf Seite 1von 5

Wissenschaft

Научный стиль - один из функциональных стилей литературного языка (см.), обслуживющий сферу науки.
Языковые особенности Н.с. объясняются предназначенностью научных текстов для передачи объективной, как
бы обезличенной, информации о природе, человеке и обществе. Н.с. должен обеспечить ясность, точность,
объективность, недвусмысленность, логичность и доказательность изложения, воспроизводимость излагаемых
экспериментальных научных результатов длугими учеными, полноту информации и т.п.
Караулов, Ю.Н. (гл. ред.). Русский язык. Энциклопедия. Изд.-ие 2-ое, перераб. и доп. Москва: Дрофа, 1997,
260.
Stil der Wissenschaft. Beim Stil der Wissenschaft sind jene Stilmerkmale in den Mittelpunkt zu stellen, die mit dem
Wesen wissenschaftlicher Tätigkeit eng verbunden sind. Dies sind Formulierungsqualitäten, die mit der Erkenntnis, der
objektiven Wahrheit im Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung zusammenhängen, in den vielfältigen Substilen
und Textsorten der Wissenschaft allerdings ihre z.T. sehr unterschiedliche Ausprägung finden. (...) Innerhalb eines
Ganztextes aus dem Bereich der Wissenschaft kann es wesentliche stilistische Unterschiede zwischen den Teiltexten
geben, die durch spezielle Funktionen, Kommunikationsgegenstände und -verfahren bedingt sind, (...).
In diesem Zusammenhang ist auch das Verhältnis von Fachsprache (...), Fachtext und Stil der Wissenschaft zu
berücksichtigen, die wir nicht als identisch verstehen. "...Da Fachsprachen zu den konstitutiven Faktoren von
Soziolekten gehören, aber auch auf Dialekte und Funktionalstile einwirken können, sind sie ein integratives Moment,
kaum aber einige eigene Komponente (neben Dialekt, Soziolekt und Stil) ..." (...). Damit lässt sich sagen, dass das
Merkmal des Fachsprachlichen, der Fachlichkeit, zwar nicht auf den Funktionalstil der Wissenschaft zu beschränken
ist, jedoch zu den Wesensmerkmalen dieses Stiltyps gehört. Im einzelnen kann dieses Genremerkmal in spezielleren
Stilqualitäten in Erscheinung treten. Zum Kernbereich gejören:
- die Verwendung der fachsprachlichen Lexik und fachsprachlicher grammatischer Konstruktionen (...);
- die sprachlich explizite Wiedergabe logischer Zusammenhänge (...);
- die Verwendung expressiver Mittel zur logisch oder/und emotionalen Hervorhebung von Sachverhalten bei der
Vermittlung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse...;
- die rationale Bezugnahme auf textergänzende nichtverbale Darstellungen wie Abhandlungen, Tabellen, Landkarten,
Demonstrationsgeräte usw.
Michel, G. Kleine Enzyklopädie. Deutsche Sprache. Kap. 3.3. Grundzüge der Stilistik. Leipzig: Bibliographisches
Institut, 1983, 486f.
Amtsverkehr
Официально-деловой стиль - один из функциональных стилей литературного языка (см. Стиль),
обслуживющий сферу письменных официально-деловых отношений. В соответствии с их характером принято
различать три подстиля: канцелярско-деловой, юридический, дипломатический. О.-д. с. функционирует в
форме разных жанров, обобщающих типовые ситуации официально-делового общения. (...) В процессе
развития лит. языка в О.-д. с. идет процесс выработки таких качеств лит. речи, как точность, логичность,
краткость, происходит - как и в научном стиле - оттачивание способов формулирования мысли (гл. обр., в
области синтаксиса). При этом высокий уровень стандардизации делает О.-д. с. в восприятии говорящих
символом стандартности в речи.
Amtsstil: Funktionalstil des öffentlichen Lebens zur Übermittlung amtlicher (offizieller) Informationen. Der A. ist
durch folgende Stilzüge gekennzeichnet: 1. Unpersönlichkeit und Objektivität, 2. gedrängte Kürze, 3.
Klarheit. Mangels überzeugender Beweise wurde die Angeklagte freigesprochen. Wegen verschiedener Auswüchse
(schwerfällige Konstruktionen, Häufung analytischer Verbindungen, Schwulst) wird der Terminus A. häufig mit
pejorativer Färbung (Bürokratenstil) verwendet. 
Conrad; R. (Hrsg.). Lexikon sprachwissenschaftlicher Termini. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1985, 24f.
Stil des Amtsverkehrs. Für den Stil des Amtsverkehrs (des amtlichen, dienstlichen, teils öfffentlichen, tails aber auch
nichtöffentlichen Verkehrs) ist das Merkmal des Offiziellen dominierend. Es ergibt sich aus der gesellschaftlichen
Tätigkeitsshpäre, dem Kommunikationsgegenstand, dem Charakter der Partnerbeziehung u.a.m. und wird in
bestimmten Formulierungqualitäten reflektiert. Wie alle Stilmerkmale findet es seinen konkreten Ausdruck in
vielfältigen sprachlichen Erscheinungsformen (Stilelementen). Kenzeichnend ist ein hoher Grad an Genormtheit bis
hin zu strenger Standardisierung in der Verwendung bestimmter Mittel und Formulierungen.
Michel, G. Kleine Enzyklopädie. Deutsche Sprache. Kap. 3.3. Grundzüge der Stilistik. Leipzig: Bibliographisches
Institut, 1983, 485.
Journalismus/Publizistik
Публистический стиль (от лат. publicus - общественный) - исторически сложившаяся разновидность
литературного языка, обслуживющая широкую сферу общественных отношений: политических,
экономических, культурных, спортивных, повседневного быта и др. П. с. используется в общественно-
политической лит-ре, периодической печати (газеты, журналы), радио. и телепередачах, документальном кино,
нек-рых видах ораторской речи (напр., в политическом красноречии).
Отбор и организацию языковых средств П. с. определяют его основные функции - информативная и
воздействующая, а также эктралингвистические факторы - массовость адресата и оперативность средств
массовой информации. Для П. с. характерны чередовани стандарта и экспресси, логического и образного,
оценочного и доказательного, экономия языковых средств, доходчивость, лаконичность, последовательность
изложения при информативной насыщенности.
Караулов, Ю.Н. (гл. ред.). Русский язык. Энциклопедия. Изд.-ие 2-ое, перераб. и доп. Москва: Дрофа, 1997,
399.
Stil des Journalismus. Beim Stil des Journalismus orientieren wir uns nicht an Texten, die rein äußerlich in der Presse
oder anderen Massenmedien zu finden sind - dort finden wir auch Texte, die eindeutig dem Funktionalbereich der
Wissenschaft und des Amtsverkehrs zugeordnet werden können -, wir orientieren uns vielmehr an Textsorten, die sich
als typische, relativ eigenständige journalistische Genres herausgebildet haben und sprachstilistisch speziell von
Journalisten beherrscht werden müssen, z.B. die Nachricht, der Leitartikel, der Kommentar, die Reportage, das
Interview. Journalistische Tätigkeit schließt als wesentliche Merkmale aktuelle Information, Massenwirksamkeit und
Parteilichkeit ein; es handelt sich im Kernbereich um Massenkommunikation, und sie trägt - in Abhängigkeit von der
Gesellschaftsordnung und vom politischen System - in einem besonderen Maße zur ideologischen
Bewusstseinsentwicklung und der öffentlichen Meinungsbildung bei. Diese Merkmale bestimmen auch die stilistische
Beschaffenheit journalistischer Texte, wie bei anderen Funktionalstilen natürlich stets nach Maßgabe der für das
konkrete Genre geltenden Normen. (...)
Michel, G. Kleine Enzyklopädie. Deutsche Sprache. Kap. 3.3. Grundzüge der Stilistik. Leipzig: Bibliographisches
Institut, 1983, 487.
Alltagsverkehr/Alltagssprache
Под разговорно-бытовым, или просто разговорным, стилем понимают обычно особенности и колорит устно-
разговорной речи носителей литературного языка; вместе с тем разговорный стиль проявляется и в
письменной форме (записки, частные письма). (...) Общими экстралингвистическими признаками,
обусловливающими формирование этого стиля, являются: неофициальность и непринужденность общения;
непосредственное участие говорящих в разговоре; неподготовленность речи, а потому атоматизм;
преобладающая устная форма общения, и при этом обычно диалогическая (хотя возможен и устный монолог).
Наиболее обычная область такого общения - бытовая, обиходная.
Кожина, М.Н. Стилистика русского языка. М.: Просвещение, 1977, 207.
Alltagsrede od. Alltagssprache: Kommunikation des nichtoffiziellen Alltagsverkehrs zur Übermittlung persönlicher
oder sachlicher Informationen sowie zur Äußerung von Sprecher-Einstellungen zu Personen und Sachverhalten. In der
Funktionalstilistik wird die A. als besonderer s. Funktionalstil (Stil der A.) gekennzeichnet. Charakteristisch für die A.
sind die folgenden Stilzüge: Ungezwungenheit und Lockerheit, Subjektivität und Expressivität, Konkretheit und
Bildhaftigkeit, Ausdrucksfuelle (Redundanz) und Ausdrucksökonomie (situationsbedingte Ersparungen). Die - meist
dialogisch geprägte - A. ist in hohem Grade von der Gesprächssituation abhängig; daneben spielen Bildungsgrad und
sozialer Status der Kommunikationspartner eine bedeutende Rolle: Ne, wissen's die Mayern hat sich schon wieder
solche Dinger gekauft! - Die Gleichsetzung von A. und Umgangssprache muss als fragwürdig angesehen werden.
Während die Umgangssprache das vermittelnde Zwischenglied zwischen der Mundart und der Gemeinsprache
darstellt, bezeichnet die A. die nichtoffizielle Form der Sprachverwendung.
Conrad; R. (Hrsg.). Lexikon sprachwissenschaftlicher Termini. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, 1985, 22.
Stil des Alltagsverkehrs. Beim Stil des Alltagsverkehrs ist die Hauptfunktion die 'ungezwungen-lockere
Verständigung der Menschen im privaten Umgang' und über die private Sphäre hinaus im 'Nichtdienstlichen' (Riesel
1970, 63). Häufig wird in diesem Zusammenhang auch der Ausdruck Umgangssprache (...) verwendet, worin die enge
Verflechtung soziolektaler (sozialer), und funktionalstilistischer Differenzierung zum Ausdruck kommt. (...) Während
wir jedoch den Begriff Umgangssprache diachronisch als Ausgleichsprodukt von Mundart und Literatursprache und
synchronisch als Existenzform de deutschen Sprache und damit systembezogen auffassen, bestimmen wir den Stil des
Alltagsverkehrs (Alltagsstil) vorrangig situationsbezogen. (...) 
Unter dem Aspekt des Typischen und Dominierenden zählen wir nach Riesel (1970) folgende Erscheinungen zum
Kernbereich des Alltagsstils:
- Ungezwungenheit und Lockerheit der Rede als grundlegendes Stilmerkmal (z.B. Schwammwörter, Flickwörter,
Lieblingswörter, Modewörter, Vulgarismen, Dialektismen usw., Satzabbrüche, Konstruktionswechsel, Nachträge,
Isolierungen;
- Polarität von Ausrucksökonomie und Ausdrucksfülle, von Sparsamkeit und Überfluss des sprachlichen Aufwands im
Verhältnis zum Informationsgehalt der Äußerung (ausgeprägte Situationsbezogenheit und damit verbundene elliptische
Auslassungen, Verkürzungen, elliptische Bildungen einerseits und unkontrollierte bzw. tolerierte Redundanz in Form
von Wiederholungen vieler Art, Einschaltungen, weitschweifige Umschreibungen usw. andererseits);
- Tendenz zur Emotionalität der Rede (durch Verwendung expressiver Mittel der Übertreibung, der Bildhaftigkeit, der
Komik usw.).
Michel, G. Kleine Enzyklopädie. Deutsche Sprache. Kap. 3.3. Grundzüge der Stilistik. Leipzig: Bibliographisches
Institut, 1983, 488.
Stil der schönen Literatur

Dieser Stil stellt eine ganz besondere Verwendungsweise der Sprache dar und seine gesellschaftliche Funktion besteht aus
zwei Teilen: die ästhetische und die kommunikative, sie fließen ineinander. Die schöne Literatur ist berufen, die Wirklichkeit
in künstlerischer Form widerzuspiegeln, zu den wichtigsten Fragen des Lebens Stellung zu nehmen, die Menschen zu
erziehen.
Im funktionalen Stil der schönen Literatur können alle anderen Stile vorkommen (wenn z. B. die Rede von den
Wissenschaftlern ist oder ein Gesuch vom Helden eingereicht wird, die Journalisten tätig sind usw.). Das gehört zur Spezifik
des Stils. Die andere Besonderheit des Stils besteht darin, dass es der einzige Stil ist, in dem alle Redearten vertreten sind:
Autorensprache, direkte, indirekte, erzählte und erlebte Rede.
Das Spezifische des Stils ist Bildkraft, die in sich die Begriffe Bildlichkeit und Bildhaftigkeiteinschließt. Die Bildhaftigkeit
wird durch die treffende Wortwahl erreicht, die Bildlichkeit entsteht dank dem Gebrauch der Tropen, die für den
funktionalen Stil der schönen Literatur einen sehr wesentlichen Stilzug bedeuten. Die höchste Variabilität des Ausdrucks ist
die auffälligste Besonderheit dieses Stils:
Die Wintersonne stand nur als armer Schein, milchig und matt hinter Wolkenschichten über der engen Stadt. Nass und zugig
war’s in den giebeligen Gassen, und manchmal fiel eine Art von weichem Hagel, nicht Eis, nicht Schnee. Die Schule war
aus. Über den gepflasterten Hof und heraus aus der Gatterpforte strömten die Scharen der Befreiten, teilten sich und
enteilten nach rechts und links. (Th. Mann. Tonio Kröger)
Stil der Alltagsrede
Die gesellschaftliche Funktion dieses Stils ist die sprachliche Gestaltung des alltäglichen Sprachverkehrs in der nicht
offiziellen Sphäre der gesellschaftlichen Kommunikation. Die Kommunikation wird mündlich realisiert.
Die Alltagssprache ist ein ganz besonderes stilistisch homogenes funktionales System, das von der Literatursprache
abgesondert ist. Die Literatursprache kann sich so stark von der Umgangssprache unterscheiden, dass man von zwei
verschiedenen Sprachen sprechen muss. Jedoch ist die Grenze zwischen der Literatursprache und Umgangssprache nicht
scharf, verschwommen. Die Umgangssprache liegt nicht außerhalb der Literatursprache.
Zwei Abarten der Nationalsprache werden gemeint. Nicht zufällig ist die Alltagslexik stilistisch so charakterisiert: salopp,
grob, vulgär. Die Stilfärbung literarisch-umgangssprachlich ist die Brücke zwischen der Literatur- und Alltagssprache. Als
Realisierungsformen der Alltagssprache gelten Meinungsaustausch privater Natur, Urteile über die Geschehnisse und
Vorgänge in der Welt und in der nächsten Umgebung.
Für die Umgangssprache sind die besonderen Bedingungen charakteristisch. Im alltäglichen Verkehr ist das der unmittelbare
Kontakt zwischen Gesprächspartnern. Der Dialog ist hier die Hauptform des Redeverlaufs. Der Sprachverkehr zwischen den
Partnern erfolgt direkt, ohne dass der Äußerung ein längeres Nachdenken vorausgeht und deshalb ist die Lexik nicht im
voraus gewählt. Der Charakter der Äußerung hat nichts offizielles an sich. Eine große Rolle spielt die Sprechsituation und die
nicht sprachlichen Mittel: Mimik, Gestik, die Reaktion des Gesprächspartners. Solche sprachlich nicht lexikalischen Mittel
wie emotionelle Information, Betonung, Pausen, Sprechtempo, Rhythmus spielen nicht die letzte Rolle bei der
Verwirklichung des alltäglichen Sprachverkehrs.
Die stilprägenden (stilbildenden) Züge der Alltagsrede sind: Ungezwungenheit, Lockerheit, Konkretheit, emotionale
Expressivität, Subjektivität und Knappheit des Ausdrucks.
Die stilistischen Elemente ergeben sich aus den Besonderheiten der Stilzüge. Für umgangssprachliche Lexik sind
mannigfache Schattierungen der expressiven Stilfärbung (oft gesenkter) typisch (spinnen, Birne – Kopf, Fresse – Fratze,
auch Mundartwörter, Modewörter(fantastisch, kolossal, prima), Schimpfwörter (Vollidiot), Groblexik, Flickwörter,
Modalwörter, Partikeln, spezielle fragenartige Ausdrücke, die keine eigentliche Fragefunktion erfüllen: Nicht wahr?
Stimmt! Charakteristisch für die Alltagsrede sind Schwammwörter, d. h. Wörter ohne konkrete Bedeutung, die als Ersetzung
anderer Wörter dienen. Sie sind bequem, weil man bei ihrem Gebrauch nicht auszuwählen braucht, sie sind immer bei der
Hand: Ding, Sache, Zeug (YD. Devkin 1973).
Die Umgangssprache zeichnet sich nicht nur durch die Expressivität der Lexik, sondern auch der Syntax aus: Bevorzugung
elliptischer, unvollständiger Sätze, eingliedriger Sätze verschiedenen Typs, Wiederholung von Wörtern, Anakoluth,
folgewidrige Satzfügung, Lockerung und Störung der syntaktischen Verbindung zwischen den Teilen einer Aussage. Das ist
allgemeine Tendenz zur Auflockerung des Satzbaus in der Umgangssprache. Nebensätze werden oft als gewöhnliche
Hauptsätze gestaltet, womit eine allgemeine Tendenz zur Vermeidung der Hypotaxe erkennbar ist. Relativ selten werden
Passivsätze gebraucht. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Alltagsrede immer persönlich gefärbt ist. Die Morphologie
weist bestimmte Besonderheiten auf: Pluralformen auf -s (Mädels, Jungs), Ersatz der Genitivform durch die präpositionale
Form (der Vorschlag vom Vater). Eigenartig ist auch der Gebrauch der Zeitformen: sehr oft Perfekt statt Präteritum, das
Futurum wird selten gebraucht usw.
Die Alltagssprache ist bildlich. Bewertende Epiteta, bildhafte Vergleiche, Methaphern, Methonymien, Hyperbeln sind oft
anzutreffen. Sie dienen meistens zum Ausdruck der emotionellen Einschätzung des subjektiven Verhaltens.
Die Umgangssprache erfüllt außer ihrer direkten Funktion als Verkehrsmittel auch noch andere Funktionen: in der schönen
Literatur dient sie zur Schaffung vom sprachlichen Porträts, zur realistischen Darstellung des Lebens in einem bestimmten
sozialen Milieu und als stilisierendes Mittel im erzählenden Teil eines Buches. Durch die Gegenüberstellung der gesenkten
und gehobenen Lexik kann ein komischer Effekt erzielt werden.
Stil der Presse und Publizistik
Die soziale Funktion dieses Stils ist die Informierung und Beeinflussung (Agitation und Propaganda). Der Zeitungsstil
informiert die Massen über alles Neue, über aktuelle Ereignisse in der Politik, im Gesellschaftsleben in aller Welt. Hierzu
gehören beliebige aktuelle Gegenwartsfragen, die jeden interessieren: politische, ökonomische, moralische, philosophische,
Fragen der Kultur und Erziehung und des Alltagslebens.
Der publizistische Stil ist der Stil der sozialpolitischen Literatur, der politischen Ansprachen, Versammlungsreden usw. Den
Leser/Hörer zu beeinflussen, bei ihm eine bestimmte Meinung zu gestalten, ihn für sich zu gewinnen ist die Funktion der
Publizistik.
Der Zeitungsstil zeichnet sich vor allem durch die Aktualität der Thematik (daher die Benennung die «Tagespresse») aus.
Die stilistischen Elemente hängen mit den aufgezählten Stilzügen zusammen.
Das Vorhandensein der Lexika aus allen anderen funktionalen Stilen: aus dem wissenschaftlichen, offiziell-sachlichen,
umgangssprachlichen und dem Stil der schönen Literatur, was durch die Vielfalt der Themen und Genres bedingt ist:
• Realienbezeichnungen (Namen, Titel, Orte, Zeitangaben)
• Sozial-politische Lexik und Phraseologie
• Gesellschaftlich-politische Termini
• Neologismen aller Art (semantische Neologismen und Neuprägungen), die in der Zeitung oft zum ersten Mal erscheinen.
Die Zetungssprache ist selbst sprachschöpferisch.
• Modewörter
• Schlagwörter. Besonders in den Überschriften sind sie aktuell, da sie sofort auffallen und Interesse bei dem Leser wecken.
• Fremdwörter und Entlehnungen, Anglo-Amerikanismen, die deutsche Sprache überfluten, erscheinen oft zuerst in den
Zeitungen.
• Emotional gefärbte Lexik, oft umgangssprachliche Lexik gehört zum Pressestil.
Was die syntaktische Seite des Zeitungsstils betrifft, so muss man in erster Linie zahlreiche sprachliche Klischees und
Schablonen erwähnen. In der Zeitungssprache wimmelt es von Schablonen – von ganzen kleineren Sätzen.
Die Zeitung greift oft zur Inversion, besonders in den Überschriften und Schlagzeilen, um logisch zu betonende Worte in den
Vordergrund zu rücken.
Die elliptischen Sätze besonders in den Überschriften und Schlagzeilen fesseln die Aufmerksamkeit des Lesers.
Die Frage- und Ausrufesätze sind in der Zeitung emotional gefärbt, besonders rhetorische Fragen. Genitivische Ketten, das
Auslassen des Artikels und der Hilfsverben erklärt sich als Sprachökonomie, was für die Zeitungssprache sehr wichtig ist.
Stil der Wissenschaft
Die gesellschaftliche Funktion des wissenschaftlichen Stils besteht in der Vermittlung von Erkenntnissen, Gesetzen,
Erörterung von Problemen, in der Erklärung der Erscheinungen der Umwelt exakt und erschöpfend, in der Darlegung von
Tatsachen und Beweisen, Erschließung der historischen Gesetzmäßigkeiten.
Der wissenschaftliche Stil gehört zu den «Buchstilen» der Literatursprache. Die stilbildenden Züge dafür sind: die Logik –
sein obligatorischer Stilzug, mit dem andere charakteristische Merkmale verbunden sind – die Klarheit, die Folgerichtigkeit;
die Sachbezogenheit und Präzision, die unmittelbar mit genauen Definitionen verbunden ist; die Abstraktion; die logische
Expressivität; das Fehlen der emotionalen Expressivität; die Objektivität.
Die Logik dominiert in diesem Stil im Aufbau und in der Aufgliederung der Texte, in Arten der Verbindung zwischen
einzelnen Teilen des Textes, im Charakter der Schlussfolgerungen usw.
Jede Aussage im wissenschaftlichen Stil ist gut durchdacht, trägt immer monologischen Charakter, die sprachlichen Mittel
sind streng ausgewählt. Es liegt die Tendenz zur normierten Sprache vor.
Entstehung und Entwicklung des wissenschaftlichen Stils hängen mit der Entwicklung verschiedener Wissenszweige
zusammen. Der wissenschaftliche Stil umfasst verschiedene Zweige der Wissenschaft: Naturwissenschaften,
Gesellschaftswissenschaften, exakte Wissenschaften. Er gestaltet sich als Ganzes, mit stark ausgeprägten Besonderheiten.
Der wissenschaftliche Stil hat verschiedene Genres der Äußerung. Das sind: Monographie, wissenschaftlicher Beitrag,
Referat, Lehrbuch usw. Der Charakter der Aussage ist anders in physikalischen, chemischen, mathematischen,
philosophischen, philologischen, geschichtlichen Texten. Hier hat Stilistik mit den Subtexten oder Substilen oder Textsorten
zu tun.
Stilistische Elemente des wissenschaftlichen Stils sind:
– Auswahl der Lexik, die man oft als trocken zu bezeichnen pflegt. Wissenschaftliche Texte enthalten spezielle,
funktionalgebundene Lexik: Termini, terminologische Wortverbindungen, Realienbezeichnungen. Ihre Verwendung dient
der präzisen Vermittlung des wissenschaftlichen Inhalts. Viele wissenschaftliche Termini sind Fremdwörter,
Internationalismen.
– abstrakte Lexik, abstrakte Substantive, die zur Bezeichnung abstrakter, wissenschaftlicher Begriffe dienen.
– Strukturell treten als eine wissenschaftliche Charakteristik des wissenschaftlichen Stils Komposita auf; zusammengesetzte
Substantive stehen im Dienst der Präzision, auf solche Weise offenbart sich die Tendenz zur Sprachökonomie, zahlreiche
Substantive mit dem Suffix -ung und Sprachformen prägen den Stil der Wissenschaft.
– Das Vorherrschen substantivischer Termini gehört zu den Hauptmerkmalen der lexikalischen Ebene der wissenschaftlichen
Abhandlung, aber weitgehend werden auch Adjektive gebraucht, die einen Begriff durch Hinweis auf seine Merkmale
präzisieren und auf solche Weise eine terminologische Funktion erfüllen.
– Die Syntax des wissenschaftlichen Textes ist strukturell komplizierter.
– Was die Morphologie betrifft, so wird aus allen Varianten knappere Form gewählt (auch aus den Gründen der
Sprachökonomie).
– Die Tendenz zur Nominalisierung tritt deutlich auf.
– Passivsätze (zweigliedriges Passiv) werden im Dienst der Unpersönlichkeit gebraucht, die charakteristisch für den
wissenschaftlichen Stil ist.

Das könnte Ihnen auch gefallen