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Вміст

1. Stilistik als philologische Wissenschaft, ihr Gegenstand und ihre Aufgaben.......................................1


2. Entwicklungswege der Linguostilistik...................................................................................................2
3. Der Begriff „Stil“. Der Funktionalstil und seine Klassifikation............................................................3
4. Stilistische Bedeutung der Wörter und Wendungen..............................................................................5
Stilistische Bedeutung....................................................................................................................................5
Absolute stilistische Bedeutung einer sprachlichen Einheit......................................................................6
5. Stilfärbung der Wörter und Wendungen................................................................................................8
6. Sprachnorm und Stilnorm....................................................................................................................10
7. Gattungsstile und Individualstil...........................................................................................................11
8. Stilzüge als stilnormende Organisationsprinzipien des Textes............................................................13
9. Der stilistisch differenzierte und undifferenzierte Wortbestand der deutschen Sprache.....................14
10. Stilgefärbte und charakterologische Lexik der deutschen Sprache.................................................14
Stilistisch undifferenzierter Wortbestand................................................................................................15
Stilistisch differenzierter Wortbestand....................................................................................................15
19.Wiederholung und ihre ArtenWiederholung als eine Art der stilistischen Verbindung...................16
20.Stilistische Wortfolge des deutschen Satzes: Anfangs- und Endstellung. Die Ausklammerung...........22
33) Der Vergleich und seine strukturellen Formen und stilistischen Leistungen........................................23
34) Die Metapher und ihre Abarten.............................................................................................................25
35) Die Metonymie und ihre Abarten..........................................................................................................26
36) Das Epitheton und seine Klassifikation.................................................................................................27
37) Die Periphrase und ihre Abarten...........................................................................................................28

1. Stilistik als philologische Wissenschaft, ihr Gegenstand und ihre Aufgaben.

Stilistik (Stillelire) ist die Wissenschaft von der Verwendungsweise und Ausdrucksgr.taltung der Sprache
in sämtlichen Kommunikationsbereichen und Kommunikationssituationen. Die Stilistik ist ein Zweig der
philologischen Wissenschaften. Sie verfügt über ein spezifisches Forschungsgebiet und besitzt ihre
Aufgaben. Stilistik ist die Lehre von sämtlichen Stilen einer Nationalsprache, von ihren Beziehungen
zueinander und ihren gegenseitigen Durchdringen. Sie untersucht die sprachlichen Verwendungsweisen
nicht nur auf dem Gebiet der schönen Literatur, sondern auch auf allen Gebieten des
Gesellschaftsleben. Untersucht werden die Stile mit allen ihren Untergruppen, den sogenannten
Gattungsstilen, sowie ihre individuelle Verwendung von einzelnen Persönligkeiten. Die Erforschung des
literarisch-künstlerischen Stils mit allen seinen Komponenten überschreitet den Rahmen der Stilistik, sie
gehört zu den Aufgaben der Literaturwissenschaft.
Der Gegenstand der Stilistik umfasst vier große Forschungsgebiete:
1. Lehre von der Verwendung der sprachlichen Ausdrucksmittel. Dazu gehört die Untersuchung aller dem
mündlichen und schriftlichen Verkehr zu Gebote stehenden Ausdrucksmittel und ihre Erklärung als
Bestandteile eines einheitlichen Sprachsystems. Ferner Analyse ihrer Verwendung in den verschiedenen
funktionalen Stilen.
2. Geschichte des Stils. Hierher gehört die Untersuchung der einzelnen Stiltypen in ihrer historischen
Entwicklung, d. h. Monographische Analyse einzelner Stile im Längsschnitt der Zeit.
3. Lehre von den Individualstilen. Hierher gehört die Untersuchung von Einzelstilen bedeutender
Wissenschaftler, Publizisten, Diplomaten … In diesem Teil der Stilistik soll gezeigt werden, wie der
Eizelstil grösser Meister auf die Sprach- und Stilnormen der Epoche Einfluss ausübt.
4. Lehre von den sprachlichen Individualstilen in der schönen Literatur. Hier grenzt die Stilistik mit der
Literaturwissenschaft

2. Entwicklungswege der Linguostilistik

Es gibt zwei Arten der Stilistik: die Linguostilistik, die der Sprachwissenschaft einverleibt ist, und die
literarische Stilistik, die in den Bereich der Literaturwissenschaft gehören soll.

Die 2 philologischen Disziplinen bilden zusammen die Wissenschaft von der Sprache. Das geschieht
aber mit verschiedenen Zieleinstellungen: Die Linguistik untersucht den gesamten Sprachbau als System;
die Literaturwissenschaft interessiert sich vor allem für die Sprache als Kunst. Der Stilistik
(Linguostilistik) obliegt es, die Verwendungsweisen der Sprache in sämtlichen funktionalen
Ausdruckssystemen unter dem paradigmatischen Aspekt zu ergründen sowie unter dem syntagmatischen
Aspekt in allen möglichen schriftlichen und mündlichen Textsorten. Die genannten Disziplinen bilden
das System der philologischen Wissenschaften – Philologie im tiefsten Sinne des Wortes.

Der Terminus Linguostilistik wird als präzisierendes Synonym zu Stilistik angenommen.

An die Grundsatzfragen der Stilistik kann man aus mikro- und makrostilistischer Sicht herangehen.

Die Mikrostilistik befasst sich vornehmlich mit der stilistischen Charakteristik sprachlicher
Grundeinheiten und unterschiedlicher Stilfiguren sowie mit ihren Verwendungsmöglichkeiten im
Kleinkontext oder erweiterten Kontext (übersatzmäßige Formen, Absätze, Absatzfolge)

Um die Stilwerte einzelner linguistischer Phänomene allseitig zu erfassen, muss man in manchen Fällen
sogar das Textganze zum Beweis heranziehen.

Aufgabe der Makrostilistik ist die Erforschung des Stils als Komplexerscheinung und
Organisationsprinzip von Ganzheitsstrukturen. Ihr Forschungsmaterial bilden grundsätzlich
abgeschlossene sprachliche Großeinheiten, wobei aber die Wechselbeziehung zwischen dem Ganzen und
seinen Teilen stets beachtet werden muss. Zur Makrostilistik zählen wir:

die Funktionalstilistik als Beschreibung der einzelnen Stil- und Subsysteme durch Registrierung der
qualitativen und quantitativen Anwendungsnormen in den kommunikativen Bereichen des
Gesellschaftsverkehrs (einschließlich der schönen Literatur) unter dem paradigmatischen Aspekt.

die funktionale Textstilistik, d.h. die Interprätation inhaltlich und formal abgeschlossener Texte aus
sämtlichen Sphären der Kommunikation (einschließlich Texte von Wortkunstwerken) unter dem
syntagmatischen Aspekt.

3. Der Begriff „Stil“. Der Funktionalstil und seine Klassifikation.

Dementsprechend hat jede Redeeinheit, jeder Text – sei er schriftlich oder mündlich, im offiziellen oder
im privaten Verkehr, im Bereich der Wissenschaft, Publizistik oder künstlerischen Literatur – den Stil,
unabhängig davon, ob darin stilistisch gefärbte oder stilistisch nullgefärbte Elemente aller
Sprachebenen (neutrale Lexik, Grammatik, Intonation) vorhanden sind. Alle sprachlichen Aussagen
zeigen Stil: sowohl das dichterische Kunstwerk als auch der achtlos geschriebene Zettel des Alltags;
dabei muss der Sender sich der stilistischen Eigenheit seiner Rede nicht immer bewusst sein. Die
Bezeichnung Stil enthält demnächst kein Werturteil. Gewiss interessiert uns vor allem die Stilleistung, die
auf bewusstes Suchen nach dem am meisten angemessenen, am besten passenden Ausdruck zurückgeht.

Es gibt verschiedene Arten vom Stil. Die Spezifik des Sprachverkehrs in verschiedenen Sphären der
menschlichen Tätigkeit bedingt also die Herausbildung der Funktionalstile. Der Funktionalstil ist eine
Abart der Nationalsprache, die in einem bestimmten Kommunikationsbereich zum Zweck der
angemessenen Realisierung seines typisierten Inhalts verwendet wird und über ihre eigenen spezifischen
Besonderheiten in der Lexik, Phraseologie, Syntax u.a. verfügt. (I. Arnold, E. Riesel / E. Schendels)..

· der Funktionalstil stellt ein organisiertes System von sprachlichen Mitteln dar;

· der beruht auf der Einheit seines typisierten Inhalts und der ihm zukommenden Ausdrucksform;

· der Inhalt hängt im allgemeinen vom betreffenden Kommunikationsbereich ab;

· die Ausdrucksform ist ein Ergebnis der zweckentsprechenden, auf die funktionale Angemessenheit und
auf den Inhalt orientierten Auswahl und Organisierung sprachlicher Mittel;

· die Funktionalstile bestehen aus einzelnen funktionalen Gattungsstilen.

Gattungsstil ist die Verwendungsweise sprachlicher Mittel innerhalb eines Funktionalstils;

Zum Beispiel, zum Funktionalstil des öffentlichen Lebens gehören folgende Gattungsstile: Amtstil, Stil
des Gerichtswesens, Stil des Diplomatenverkehrs, Stil des Handelsverkehrs.

Jeder Gattungsstil wird durch spezifische Stilzüge gekennzeichnet. Ein umfassendes System der
Gattungsstile und der ihnen zuzuordnenden obligatorischen bzw. fakultativen Stilzüge wird aber noch
erarbeitet. Die Stilklassifikation oder Stiltypologie ist das zentrale Problem der Funktionalstilistik. Wie
bekannt, beruht jede Klassifikation auf einer Verallgemeinerung, und da die Merkmale der
Sprachverwendung zahlreich und verschiedenartig sind, sind im Prinzip verschiedene Stilklassifikationen
möglich, abhängig davon, welche Seite oder welches Kriterium der Einteilung zugrunde gelegt wird.

Nach dem Kriterium ihrer sozialen Funktion, ihrer kommunikativen Aufgabe (der Stiltyp ist dadurch
bestimmt, in welchem Bereich der gesellschaftlichen Kommunikation die Sprache ihre Funktion als
Verständigungsmittel erfüllt) unterscheiden die Stilforscher folgende Funktionalstile der deutschen
Gegenwartssprache:

· Stil des öffentlichen Verkehrs (der sachlich-offizielle Stil, Direktivstil)

· Stil der Wissenschaft (der wissenschaftliche Stil, Erkenntnisstil)

· Stil der Presse und Publizistik (der Pressestil, der Zeitungsstil)

· Still der Alltagsrede (der Konversationsstil)

· Stil der schönen Literatur (der belletristische Stil, der künstlerische Stil)

Die Sprache erfüllt folgende Funktionen:

· kommunikative (die Hauptfunktion), d.h. man gebraucht die Sprache in erster Linie, um seine
Gedanken den anderen mitzuteilen, um sie mit anderen auszutauschen;

· voluntative, d.h. man gebraucht die Sprache, um seinen Willen durchzusetzen, um andere
Leute zu überzeugen, anzuspornen, zu einer bestimmten Handlung zu bewegen;

· emotive, d.h. man gebraucht die Sprache, um seine Gefühle den anderen mitzuteilen;

· kontaktive, d.h. man braucht die Sprache, um bloß mit anderen in Kontakt zu kommen;

· ästhetische, d.h. man gebraucht die Sprache, um ästhetischen Genuss zu bekommen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Spezifik jedes Funktionalstils durch die Besonderheiten
der sprachlichen Funktionen in jedem Kommunikationsbereich bedingt ist. Anders gesagt, ist jeder Stil
durch seine spezifische Verbindung der Hauptfunktion (der kommunikativen Funktion) mit anderen
Funktionen der Sprache gekennzeichnet; er besitzt also sein spezifisches Bündel von Funktionen.

Funktionen der Sprache

Funktionalstil kommunikative voluntative emotive kontaktive ästetische

Der Alltagsrede + + + + -

Der schönen Literatur + - + - +

Der Presse und Publizistik + + + - -

Des öffentlichen Verkehrs + + - - -

Die Wissenschaft + - - - -

Neben der funktional begründeten Stilklassifikation ist in der deutschen Stilistik noch ein Versuch der
Stiltypenbestimmung bekannt, und zwar auf dem Kriterium der Wortarten aufgebaute Klassifikation. Als
Hauptmerkmal des Stils betrachten die Stilforscher das vorwiegende Auftreten einer der drei
Hauptwortarten: des Substantivs, des Verbs, des Adjektivs. Sie begründen auf solche Weise drei
Stiltypen:

· der substantivische Stil (der Substantivstil, Nominalstil) bezeichnet Gegenstände, die im allgemeinen als
Realien der Wirklichkeit aufgefasst werden können; dementsprechend wird er auch als «realistischer Stil»
bezeichnet. Er verkörpert immer eine starke Komprimierung des Inhalts

· der Verbalstil drückt Tätigkeiten, Vorgänge aus und trägt somit die Idee des Prozesses, der Bewegung,
der Expression; man nennt ihn auch «expressionistischer Stil»

· der Adjektivstil ist Träger der Eigenschaften, Merkmale, wodurch verschiedene Eindrücke
(Impressionen) bewirkt werden; wird auch «impressionistischer Stil» genannt.

4. Stilistische Bedeutung der Wörter und Wendungen.

Wir unterscheiden zwei Arten der stilistischen Bedeutung:

1. Unter dem paradigmatischen Aspekt fällt sie mit der absoluten Stilfärbung der isolierten sprachlichen
Einheit im Sprachsystem zusammen.

2. Unter dem syntagmatischen Aspekt schwindet diese Deckungsgleichheit. In zusammenhängender Rede


wird der Begriff stilistische Bedeutung wesentlich komplizierter.
Die absolute stilistische Bedeutung (synonym: Stilfärbung, Markierung; Kolorierung, stilistische
Charakteristik) ist eine dem Sprachsystem innewohnende linguistische Erscheinung, die die qualitative
und quantitative Verwendung der sprachlichen Einheit im Kontext vorausbedingt. Sie fügt eine
zusätzliche, unentbehrliche Information zur lexischen und grammatischen Bedeutung hinzu.

Schema (Modell)

A) B) C)
funktionale Komponente normative Komponente expressive Komponente
derStilfärbung

A) Die funktionale Komponente der Stilfärbung gibt die kommunikative Sphäre an, in der eine
bestimmte sprachliche Gegebenheit sozusagen „beheimatet“ ist.

Die funktionale Stilfärbung bricht in einzelnen Sprachelementen durch: in bestimmten Wörtern und
Wendungen, Konstruktionen und Intonationsvarianten. In jedem Stil finden sich – nebst neutralen
Erscheinungen, die allen Verwendungsweisen der Sprache gemeinsam sind – bestimmte
funktionalstilistisch kolorierte Bestandteile. So gеhört z.B. die Präposition zwecks (mit Genitiv) zur
typischen Lexik des Amtsdeutsch und anderer Gattungsstile der Sachprosa (Gerichts-, Handelsstil,
diplomatischer Stil u.a.). Die Konstruktion zu + Partizip I, ebenso wie das erweiterte Attribut im
nominalen Rahmen tragen den Stempel der Sachprosa.

B) Die normative Komponente der Stilfärbung bedarf einer ausführlichen Erläuterung. Sie lässt sich als
eine Skala von Ausdrucksschattierungen veranschaulichen, deren Nullpunkt die normalsprachliche
(einfach-literarische) Basis bildet, die Grungnorm für sämtliche funktionale Stile der schriftlichen und
mündlichen Rede.

normative Schema Beispiele


Stilfärbungen
(Stilschichten) 1 2 3

Geschwollen Herr Professor


(geschraubt, gespreizt) mögen gütigst
gestatten...
Gewählt Angesicht, sich Herr Professor
(gehoben) vermählen, gestatten
Antlitz, sich gütigst...
verehelichen
Normalsprachlich Gesicht heiraten, Niemand Herr Professor,
(einfach-literarisch) sich verheiraten (war gekommen) erlauben Sie
(gütigst)...
Literarisch- jemand kriegen Kein Mensch,
umgangssprachlich keine Seele (war
gekommen)
Salopp- Fratze sich Kein Hund (war
umgangssprachlich kriegen gekommen)
Grob- Fresse Kein Aas
umgangssprachlich (war gekommen)
(vulgär)
Als Grundnorm bezeichnen wir die Stilfärbung, die in allen Stilen als Nullfärbung, als neutrale Basis
empfunden wird.

Wie leicht ersichtlich, bilden die einzelnen Punkte der normativen Stilfärbungsskala – seien sie durch
Wörter, Wortgruppen oder lexisch-grammatische Fügungen ausgedrückt – zwei- oder mehrgliedrige
synonymische Reihen. Die Glieder dieser Reihen enthalten mehr oder weniger gemeinsame lexisch-
semantische erkmale, unterscheiden sich aber durch ihre stilistische Charakteristik, d.h. durch ihre Lage
auf der stilistischen Höhenskala.

C) Die expressive Komponente der Stilfärbung kann unter dem paradigmatischen Aspekt nur als
Opposition expressiv/nicht expressiv verstanden werden – so ist z.B. richtig das schwache, merkmallose
Glied der Opposition, goldrichtig das starke, merkmalreiche.

Zwischen den drei Komponenten der absoluten stilistischen Bedeutung besteht ein enges
Wechselverhältnis: die Veränderung einer Komponente (vor allem der funktionalen) zieht in der Regel
eine Modifizierung der anderen nach sich.

Sind die drei Komponenten des isolierten Wortes nicht markiert, so weist das Schema auf
die Nullstufe, auf die allseitige stilistische Neutralität der sprachlichen Einheit hin. Demnach würde das
Stilfärbungsmodell der Präposition mit folgenderweise aussehen: neutral-neutral-neutral. (n-n-n).

Ist ein Wort oder eine phraseologische Fügung polysem, muss jeder einzelnen lexischen Bedeutung ihre
stilistische Charakteristik beigegeben werden. Betrachten wir dazu eine anschauliche Illustration – das
Lexem Mattscheibe:

1. leicht matte, aber durchsichtige Scheibe im Fotoapparat (n-n-n);


2. Neubedeutung – Bildschirm des Fernsehapparats (n-n-n);
3. eine Mattscheibe haben, d.h. geistig nicht aufnahmefähig sein, begriffsstutzig (Stil des
Alltagsrede – salopp-umg. – expressiv).

5. Stilfärbung der Wörter und Wendungen.

J. Scharnhorst versteht unter dem Begriff „Stilfärbung“ die besondere stilistische Prägung einer
sprachlichen Einheit, ihre Spezialisierung für bestimmte stilistische Aufgaben. Dieser Begriff bezieht sich
nach seiner Meinung insbesondere auf lexische Einheiten, (auf die Wörter) Die Stilfärbung nach E.
Riesel ist eine spezielle Ausdrucksschattierung, die die Hauptbedeutung des betreffenden Wortes
überlagert.

Dabei bestehen die beiden Stilforscher darauf, daß man zwei Arten der Stilfärbung unterscheiden muß:
die absolute Stilfärbung und die kontextuale Stilfärbung (für die erstere existiert noch die Bezeichnung
„normative Stilfärbung“). Was die absolute Stilfärbung anbetrifft, so ist sie vom Gebrauch im Kontext
abstrahiert und stellt eine geregelte Erscheinung im System der Sprache dar. Sie wird oft in
Wörterbüchern angegeben. Die kontextuale Stilfärbung ist dagegen, wovon die Benennung selbst zeugt,
immer kontextbedingt, d. h. an einen bestimmten Kontext gebunden.

Der Sprache sind mehrere normative (oder absolute) Stilfärbungen eigen, ihre Gesamtheit weist eine
bestimmte Gradation auf und kann am besten als eine Skala dargestellt werden, wie sie unten angeführt
ist. Das Aufbauprinzip dieser Skala wird daraus abgeleitet, daß sich im Rahmen des Wortschatzes
stilistisch nichtmarkierte und stilistisch markierte Wörter beobachten lassen.

Die nichtmarkierten Wörter gehören in die Mitte der Skala, zur Stufe „neutrale Stilfärbung" (oder auch
normalsprachliche Stilfärbung). Sie bedeutet Nullexpressivität und bildet den Ausgangspunkt für die
Betrachtung anderer Stilfärbungen (die Grundlage aller sprachlichen Äußerungen).
Die anderen Stufen oder Skalapunkte liegen über oder unter dem Nullpunkt: die erste Stufe in der
Richtung „nach oben“ ist „die gehobene Stilfärbung“. Sie ist in erster Linie für die schöne Literatur
(besonders Poesie) charakteristisch, dann für die offizielle, feierliche Ausdrucksweise (Ansprachen,
Gratulationen, Danksagungen usw.). Die oberste Stufe in dieser Richtung trägt den Sinn „die geschraubte
Stilfärbung". Sie ist für ungebräuchliche archaische Wörter und ,,geschwollene“ Ausdrücke
charakteristisch, für einige Höilichkeits- und Anredeformen usw. Man zieht sie meistenfalls zum Zweck
des speziellen Gebrauchs heran, besonders in der schönen Literatur.

Richtung Stilfärbung Beispiele


geschraubt zur in den heiligen Stand der das Angesicht
(geschwollen) ewigen Ruhe Ehe treten; den Bund fürs
eingehen Leben schließen
gehoben verscheiden die Ehe eingehen; sich das Antlitz
vermählen (der Gemahl,
die Gemahlin)
neutral sterben heiraten (der Gatte, die das Gesicht
Gattin)
literarisch- eingehen j-n zu seiner Frau (seinem
umgangs-spr. Mann) machen;
Hochzeit machen (halten)
salopp ins einen Mann, eine Frau die Fratze
Gras beißen kriegen
grob (vulgär) krepieren, die Fresse
verrecken

In der Richtung „nach unten“ vom Nullpunkt befindet sich im Allgemeinen „die gesenkte Lexik“. Sie ist
in ihrer Masse nicht einheitlich und erlaubt, mindestens drei Stufen auszugliedern. Die erste Stufe in der
Richtung „nach unten“ bedeutet „die literarisch-umgangssprachliche Stilfärbung, die zweite Stufe ist „die
saloppe (familiär-umgangssprachliche) Färbung“, die dritte Stufe trägt den Sinn „die grobe (vulgäre)
Stilfärbung“. Alle diese Färbungen kennzeichnen den sprachlichen Verkehr im Bereich der Alltagsrede,
wodurch sie auch in der schönen Literatur möglich sind.

Einer näheren Erläuterung bedarf weiter die k o n t e x t u-ä l e Stilfärbung. Sie unterscheidet sich von der
absoluten Stilfärbung durch folgendes: sie erscheint nicht bei isolierten Wörtern, sondern entsteht nur im
Kontext, unter dem Einfluß seiner thematischen und stilistischen Faktoren. Sie kann mit der absoluten
Stilfärbung einzelner Wörter zusammenfallen, wenn der Kontext es erlaubt, oder sie weicht von der
absoluten Stilfärbung ab und wirkt sogar in der entgegengesetzten Richtung (beeinflußt durch den
Kontext).

Der Kontext aber und die hinter ihm stehende Situation lassen die gehobene Stilfärbung nicht zu, deshalb
wirkt diese Mitteilung als etwas Scherzhaftes die Aussage passt Wir speisten zu Mittag in einer kleinen
Gaststätte nicht in ein alltägliches Gespräch, gerade wegen der gehobenen Stilfärbung des
Ausdrucks zu Mittag speisen: die Situation läßt es nicht zu.

6. Sprachnorm und Stilnorm.

Unter Sprach- und Stilnormen verstehen wir die Gesamtheit historisch veränderlicher, aber dennoch
über größere Zeitabschnitte hinaus stabil kodifizierter Gesetzmäßigkeiten, die die Beschaffenheit wie den
Gebrauch der sprachlichen Einheiten auf allen Ebenen bewerten und verbindliche Kriterien für
richtig/falsch, angemessen/unangemessen darstellen.

Die Norm ist ein Schnittpunkt zwischen linguistischen und außerlinguistischen Faktoren.

a) Beginnen wir mit der Zeit als außerlinguistischem Faktor.


Zur Illustration: absteigen – In welchem Hotel bist du abgestiegen? Das Verb absteigen wirkt heute in der
genannten Redewendung gehoben und wird daher nur in besonderen Kommunikationssituationen
verwendet (hingegen in der Alltagsrede: Wo hast du Unterkunft gefunden, ein Zimmer bekommen?).

b) Eine relevante Beziehung besteht zwischen Norm und Nation. Sprach- und Stilnormen sind nur
innerhalb eines national homogenen Sprachkollektivs gültig. Da die deutsche Gegenwartssprache die
nationalen Varianten des „deutschen Deutsch“, des Schweizer Deutsch und des österreichischen Deutsch
umfasst, müssen wir auch die entsprechenden Normen dieser unterschiedlichen sprachlichen
Ausprägungen als untereinander gleichberechtigt, als souverän anerkennen. So hat der Österreicher das
Recht, die Perfektformen ich bin gegessen, bin gestanden als nationale Norm zu wahren, ebenso wie für
den deutschsprachigen Schweizer etwa das Verb besammeln (versammeln) in allen finktionalen
Bereichen und Sprechsituationen literarisch einwandfrei ist (Z.B.: die Touristen besammeln sich im
Park).

c) Norm und Sprachschicht (sog. vertikale Gliederung). Wie bekannt, besitzen Literatursprache,
Umgangssprache und auch die territorialen Dialekte ihre eigenen Normen, allerdings mit qualitativen und
quantitativen Unterscheidungsmerkmalen. Auch die Wahl der Sprachschicht und damit ihrer Normen
hängt unmittelbar von außerlinguistischen Faktoren ab: nicht nur von der sozialen Herkunft, von der
Bildung, der beruflichen Zugehörigkeit und dem Alter der Gesprechspartner, sondern auch von nationalen
und territorialen Momenten.

d) Norm und kommunikativer bzw. stilistischer Gebrauchswert. Innerhalb eines zeitlich beschränkten
und national homogenen Normensystems lassen sich synchron zwei Gruppen unterscheiden: stilistisch
neutrale und stilistisch markierte Normen. Die ersteren betreffen die Basis des Sprachbaus und gelten für
sämtliche kommunikativen Sphären der Literatursprache und literarischen Umgangssprache, zum Teil
auch für die Ortsdialekte der Gegenwart. Sie lassen allerdings auf allen Ebenen einen gewissen Spielraum
für fakultative Varianten (z.B.: ´außerdem/außer´dem), die aber in kommunikativer und stilistischer
Hinsicht irrelevant sind.

Die zweite Gruppe, die stilistisch markierten Normen, umfassen sprachliche Einheiten, die infolge ihrer
absoluten, d.h. systemhaften Stilfärbung an bestimmte Verwendungsmöglichkeiten gebunden sind. Um
ihren Gebrauchswert in der Rede zu determinieren, muss man unbedingt ihre stilistische Charakteristik
(funktionelle, normative, expressive Komponente) im Auge haben. So zwingt z.B. die gehobene
Stilfärbung, die dem Substantiv Angesicht eignet, den Sprecher/Schreiber, dieses Lexem im passenden
Kontext zu verwenden, wie etwa: das teure Angesicht des Vaters/der Mutter, im Angesicht der
Gefahr. Hingegen würde die Formulierung Wasch dir doch dein Angesicht ab, auf der Wange hast du
Tintenflecke! der Situation nicht angemessen sein.

7. Gattungsstile und Individualstil.

Die Art und Weise, die wie sprachlichen Möglichkeiten in konkreter Rede gebraucht werden, bezeichnen
wir als Stil. Unter dem funktionalen Stil versteht man die historisch veränderliche funktional und
expressiv bedingte Verwendungsweise der Sprache auf einem bestimmten Gebiet menschlicher Tätigkeit.
E. Riesel und E. Schendels verstehen den Funktionalstil als 2 dialektische Seiten: den Sprach- und
Redestil. Die einzelnen f-en Stile schließen eine größere oder kleinere Anzahl von Abarten mit gewissen
Ausdrucksvarianten in sich ein. Diese Abarten der f-en Stile bezeichnen wir als Gattungsstile. Die
Gattungsstile stellen funktionale Verwendungsweisen der Sprache dar.

Es werden folgende Arten der funktionalen Stile unterschieden:

1. Stil der öffentlichen Rede


2. Stil der Wissenschaft
3. Stil der Presse und Publizistik
4. Stil der Alltagsrede
5. Stil der schönen Literatur
1. Der Stil der öffentlichen Rede

Die Texte aus dem öffentlichen Verkehr befriedigen das unmittelbare gesellschaftliche Bedürfnis nach
verlustloser Kommunikation. Grundfunktion dieses Stils ist die offizielle schriftliche und mündliche
Verständigung einerseits zwischen den Staatsämtern und Behörden untereinander und andererseits
zwischen öffentlichen Organisationen und dem Publikum.

Man unterscheidet die unmittelbare und mittelbare Direktive. Mittelbare - die politische Rede und
der Aufruf. Unmittelbare Direktive: Gesetze, Verordnungen, Anweisungen, Verträge und sonstige
Bekanntmachungen amtlichen Charakters, ferner Anträge und Gesuche an
Behörden, Gebrauchsanweisungen.

Eine besondere Rolle spielen in diesem Stil die sprachlichen Mittel des Veranlassens. (Modalverben,
Verben der Aufforderung (verordnen, verlangen), bestimmte unpersönliche Konstruktionen (ist
unzulässig, erforderlich), die Konstruktion mit haben + zu und sein + zu). Es wird eine große Anzahl von
Fachwörtern (Termini) gebraucht. Die Texte des Stils des öffentlichen Verkehrs sind meistens in Teile,
Paragrafen, Artikel, Punkte zergliedert.

Unter “Individualstil” verstehen wir demnach die individuelle Verwendung allgemeiner und besonderer
Gesetzmäβigkeiten, diktiert durch diesen oder jenen funktionalen Stil. Je nach der Spezifik des
betreffenden Redestils wird dabei der Eigenheit des Sprechenden (des Schreibenden) mehr oder weniger
Bewegungsfreiheit gelassen.

Im Stil des öffentlichen Verkehrs gibt es wenig Möglichkeit zum Durchbruch von Individualstilen. Um
jedwede persönliche Note im Geschäfts- und Handelsleben auszuschalten, wurde in Banken und Börsen,
im Postverkehr, Gerichtswesen u. ä. die Technik der genormten Vordrucke eingeführt (Formulare für
Geldüberweisungen, Vollmachtserklärungen, Bestätigungen, Gesuche aller Art usw.)..

Verhältnismäβig groβe Freiheit genieβt der Individualstil in der Publizistik Besondere Rechte und
Freiheiten besitzt der Jndividualstil des Schriftstellers,

8. Stilzüge als stilnormende Organisationsprinzipien des Textes.

STILZUG, der: inneres, qualitatives Wesensmerkmal eines Funktionalstils, Substils oder einer
beliebigen Textsorte, abgesehen von konkreten Texten sind Stilzüge stilbildende Gestaltungsnormen, die
durch außersprachliche Faktoren (Aussageabsicht, Kommunikationsbereich, Inhalt der Aussage, Adressat
u.a.) determiniert werden und ein bestimmtes System von sprachlichen Mitteln aller Ebenen zu ihrer
Aktualisierung nach sich ziehen. Es handelt sich also nach E.Riesel um ein Bindeglied zwischen
außersprachlichen Faktoren und zweckmäßiger sprachlicher Ausgestaltung, durch deren Verzahnung der
Stilcharakter der Aussage geprägt wird. Durch eine bestimmte Auswahl, Kombination und Anordnung
sprachlicher Mittel in konkreten Texten realisiert, erscheinen die Stilzüge als korrelierende
Redequalitäten.

W.Fleischer und G.Michel betrachten den Begriff "Stilzug" als eine Kategorie des Textes. "Stilzüge sind
die auf Häufigkeit, Verteilung und Verbindung der Stilelemente beruhenden charakteristischen
Besonderheiten eines Textes". Sie schlagen folgende Hierarchie von Stilzügen vor:

a) generelle Stilzüge der grundlegenden Funktionalstile;

b) spezielle Stilzüge der Genrestile;

c) originelle, nicht verallgemeinerungsfähige Stilzüge des jeweiligen Einzeltextes.


9. Der stilistisch differenzierte und undifferenzierte Wortbestand der deutschen Sprache.

Vom Standpunkt der Stilistik aus ist vor allem die funktionale Verwendung der verschiedenen
Wortschatzschichten von großem Interesse. Nach der Zugehörigkeit des gesamten Wortbestandes zu den
einzelnen schriftlichen und mündlichen Stilen der Nationalsprache unterscheidet man zwei große
Gruppen:

1. den stilistisch undifferenzierten Wortbestand (d.h. allgemeinverständliche und allgemeingebräuchliche


Wörter, die in verschiedenen kommunikativen Bereichen und Situationen von allen Deutschsprachigen
gleicherweise verstanden und verwendet werden);

2. den stilistisch differenzierten Wortbestand (d.h. Wörter und Wendungen, deren Verwendungsbereich
durch gewisse zeitliche, territoriale, berufliche, soziale und nationale Faktoren eingeengt ist). Sie werden
von manchen Gruppen der Sprachgemeinschaft nicht immer verstanden, geschweige den aktiv gebraucht.
Diese beiden Gruppen sind in ständigem Fluss.

Zu der ersten Gruppe gehört vor allem die mehr oder weniger stabile lexische Basis der Sprache.
Grundkriterium – Allgemeinverständlichkeit, Allgemeingebräuchlichkeit, vollständige Neutralität.
Dieser Wortschatz ist stilistisch undifferenziert, weil er in allen Stilen das sprachliche Fundament bildet.
Ohne seine Mithilfe kann keine geschlossene Äußerung zu Stande kommen.

Die Wörter des Grundwortbestandes sind in ihrer Verwendung unbegrenzt; dazu kommt, dass sie in
allen Redestilen das gleiche Gewicht, die gleiche Verbreitung haben. Bemerkenswert ist es, dass zu einem
beträchlichen Teil des Grundwortbestandes weder ideographische noch stilistische Synonyme gebildet
werden können. Numeralien wie zehn, der zehnte, zehnmal, Pronomen wie er, unser, nichts u.a.m. haben
keinerlei sinngleiche oder sinnähnliche Äquivalente, auch keine stilistischen Varianten. Substantive
wie der Tisch, der Mensch u.ä. können keine Synonyme bilden, weil sie zu allgemeine Begriffe
ausdrücken. Erst wenn sie in thematischen Reihen mit engerem Bedeutungsumfang präzisiert werden,
lassen sich – innerhalb dieser thematischen Reihen – Synonyme bilden
(Esstisch, Schreibtisch, Arbeitstisch). Die stilistisch undifferenzierte Gruppe bereichert sich durch
Zustrom aus der stilistisch differenzierten Gruppe. Es handelt sich um jene Wörter, die ihre enge
Wortschicht verlassen, um in den allgemeinen Gebrauch einzugehen. So sind z. B. die wichtigsten
Termini des Fernsehens, die einst als engspezialisierte wissenschaftliche Fachwörter entstanden sind, und
heute ihren terminologischen Charakter verloren haben: Fernsehempfang, Bildschirm,
Farbfernsehen. Die Übergänge zwischen den beiden Wortschatzgruppen lassen sich nur am
Sprachmaterial selbst nachweisen.

10. Stilgefärbte und charakterologische Lexik der deutschen Sprache.

Wir müssen hier zwei große Gruppen unterscheiden:

1. den stilistisch undifferenzierten Wortbestand (Allgemeinwortschatz) – d.h. Wörter und


Wendungen, die in sämtlichen kommunikativen Bereichen und Situationen von allen
Deutschsprachigen gleicherweise verstanden und gebraucht werden, und
2. den stilistisch differenzierten Wortbestand – d.h. Wörter und Wendungen, deren
Verwendungsmöglichkeiten durch bestimmte inner- und außerlinguistische Faktoren eingeengt
sind. Sie werden von manchen Gruppen der Sprachgemeinschaft nicht immer verstanden,
geschweige denn aktiv gebraucht.

Diese beiden Gruppen sind in ständigem Fluss, sei es, dass einzelne Lexeme und lexisch-semantische
Varianten aus dem stilistisch undifferenzierten Wortbestand in den differenzierten übergehen – sei es,
dass umgekehrt manche Ausdrücke aus einer engspezialisierten Gebrauchssphäre in den allgemeinen
Sprachusus abwandern.
Stilistisch undifferenzierter Wortbestand

Grundkriterium: Allgemeinverständlichkeit und Allgemeingebräuchlichkeit, vollständige Neutralität,


d.h. stilistisches Modell n – n – n (in jeder beliebigen funktionalen Sphäre verwendbar, normalsprachlich,
Nullexpressivität).

Ein beträchtlicher Teil des stilistisch undifferenzierten Wortschatzes weist keine unmittelbaren Synonyme
auf, weil sie Allgemeinbegriffe mit großem Bedeutungsumfang und geringer Bedeutungstiefe
ausdrücken. So lassen sich etwa zum Substantiv Tisch erst auf dem Umweg über thematische Reihen (1.
Esstische, 2. Schreibtische, 3. Arbeitstische, 4. Frisiertische u.a.) sinngleiche oder sinnähnliche
Äquivalente finden.

Sobald Fremdwörter geläufig werden, können auch sie dem stilistisch undifferenzierten Wortbestand
einverleibt werden (wie etwa: Elektrizität, interessant, phantasieren); dasselbe gilt für deutsch- oder
fremdsprachige Neologismen bestimmter Zeitabschnitte, die im öffentlichen Leben, in Presse und
schöner Literatur, im Alltagsverkehr und anderen kommunikativen Bereichen ihren Einzug gehalten
haben: VEB, Kosmonaut bzw. Astronaut, Farbfernsehen, pflegeleichtes, atmungsfreudiges Gewebe usw.
usf.

Stilistisch differenzierter Wortbestand

Grundkriterium: Die sprachlichen Einheiten dieser Gruppe sind aus inner- und außersprachlichen
Gründen nicht allen Deutschsprachigen gleicherweise verständlich, werden nicht von allen gleicherweise
gebraucht. Sie haben kein einheitliches stilistisches Modell. Hier lassen sich zwei Untergruppen
voneinander absondern:

1. die stilistisch vollständig oder partiell kolorierte Lexik, d.h. Wörter und Wendungen, deren
absolute Stilfärbung im Sprachsystem schon den Gebrauchswert in der Rede vorausbestimmt und
dadurch gewisse Schranken der Verbreitung errichtet, und
2. charakterologische Lexik, d.h. Wörter und Wendungen unterschiedlicher Stilfärbung, die nicht
allen Sprachbenutzern gleicherweise bekannt sind, da sie zeitliche, territoriale, berufliche, soziale
und nationale Gegebenheiten charakterisieren. Die stilistische Leistung dieser Ausdrücke besteht
in der Wiedergabe unterschiedlicher Kolorite.

Da die stilistisch kolorierte Lexik im wesentlichen schon zusammen mit dem Problem stilistische
Bedeutung behandelt wurde, gehen wir nun unmittelbar an die Besprechung der zweiten Untergruppe
heran.

Diese zweite Untergruppe der differenzierten Wortbestands verleiht der Aussage ein bestimmtes Kolorit,
sie versieht den schriftlichen und mündlichen Text mit den typischen Merkmalen einer bestimmten Zeit,
einer bestimmten Landschaft, einer bestimmten national homogenen Bevölkerungsgruppe und anderer
gesellschaftlicher Faktoren. Unter Kolorit verstehen wir die für konkrete Ereignisse, Sachverhalte und
Situationen charakteristische Atmosphere, die dank der sprachlichen Eigenart ihrer Wiedergabe fühlbar
wird. Wir müssen dabei zwischen bewusster Koloritzeichnung und dem natürlichen Kolorit der
Aussage unterscheiden.

Die Koloritzeichnung mit Hilfe charakterologischer Ausdrucksmittel ist Resultat einer gezielten Arbeit,
den realistischen Hintergrund, auf dem sich die Ereignisse abspielen, dem Empfänger klar vor Augen zu
führen. Im Gegensatz zu dieser bewussten sprachstilistischen Untermalung und Untermauerung steht das
natürliche Kolorit, das uns ohne Dazutun des Senders lebenswahre Abbilder einer bestimmten Epoche,
einer bestimmten Nation erkennen lässt. Der Sprecher/Schreiber berichtet Gegebenheiten, die er als
Zeitgenosse miterlebt und daher mit den ihm wohlvertrauten Bezeichnungen benennt.

Hier werden folgende Kolorite in ihrer sprachstilistischen Ausformung umgerissen werden:


1. typisierende Kolorite, denen gesellschaftliche Determinanten zugrunde liegen; sie stellen
unterschiedliche Fakten im Leben der Menschen realistisch-verallgemeinernd dar. Hierher
gehören:

a. das historische Kolorit, bedingt durch das grundlegende gesellschaftliche Moment – die Zeit;
b. das nationale Kolorit im engeren Sinn (betrifft die Unterscheidungsmerkmale der nationalen
Varianten innerhalb einer Sprache);
c. das nationale Kolorit im weiteren Sinn (betrifft die Spezifik verschiedener Nationalsprachen);
d. das soziale Kolorit: in der Rede bestimmter Bevölkerungsgruppen und Altersstufen; innerhalb
bestimmter funktionaler Sphären des Sprachverkehrs; berufliches Kolorit.

2. individualisierende Kolorite, die Einzelmenschen nach ihrer persönlichen Eigenart im Ganzen,


aber vor allem nach ihrer Sprechweise charakterisieren, wobei dem gesellschaftlichem Moment
eine wichtige Rolle zukommt.

Betrachten wir nun den Wortschatz, der sämtliche Kolorite sprachstilistisch aktualisiert. Es ist gleich
darauf aufmerksam gemacht, dass einige charakterologische Gruppen polyfunktional sind, d.h. dem
jeweiligen Text bald das eine, bald das andere Kolorit verleihen, bald die eine, bald die andere stilistische
Funktion ausüben. Im Folgenden wird daher gezeigt, dass ein und dieselbe charakterologische Gruppe
(Untergruppe) in unterschiedlichen Kontexten gleichzeitig mehrere Typen der genannten Kolorite und
mannigfache Stilwerte aufweisen kann.

19.Wiederholung und ihre ArtenWiederholung als eine Art der stilistischen Verbindung

Wie können wir Wörter, Wortgruppen, Sätze und Absätze verbinden?

 Eine weitere Gruppe von stilistischen Verbindungsmöglichkeiten zwischen Wörtern,


Wortgruppen, Sätzen und Absätzen bilden die verschiedenen Arten der Wiederholung.

 Die Wiederholung bezieht sich auf alle Spracheinheiten, dieselben Phoneme, Morpheme, Wörter,
Wortgruppen, Sätze können im Text mehrfach verwendet werden, um eine gewisse Stilwirkung
auszulösen.

 Wiederholt wird das, was semantisch und emotional besonders unterstrichen werden soll. Der
Ausdruckswert der Wiederholung ist immer der gleiche: höchste Eindringlichkeit

Rhetorische Darstellungsmittel

Mittel der Anschaulichkeit

 Beispiel Vergleich Metapher Erzählung

Mittel der Eindringlichkeit

 Wiederholung Verdeutlichung Zitat Ausruf

 Mittel, die anschaulich und ästhetisch wirken

 Wortspiel Anspielung Umschreibung Übertreibung Scheinwiderspruch

 Mittel, die kommunikativ wirken, d.h. die Zuhörer mit einbeziehen

 Rhetorische Frage Vorwegnahme Mitverstehen Einschub

Drei Arten der Wiederholung

Je nach den wiederholten Sprachelementen unterscheidet man

 lexikalische,
 grammatische

 phonetische Wiederholung.

Vier Arten Lexikalischer Wiederholung

wortwörtliche Wiederholung

variierte Wiederholung

synonymische Wiederholung

hypero-hyponymische Wiederholung

Wortwörtliche Wiederholung

 die wortwörtliche Wiederholung, bei der ein Wort, eine Wortgruppe oder ein Satz mehrmals in
vollständig gleicher Form wiederaufgenommen werden.

Vier Arten der wortwörtlichen Wiederholung

a) echte (wörtliche) Wiederholung, d.h. “grammatisch unveränderte, vermehrte Wiederholung von


Wörtern, Ausdrücken”. [Ивлева:103] Die Elemente werden ohne die geringste Veränderung
unmittelbar hintereinander gereiht: Aus. Aus. Aus. Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! Die
Blätter fallen und fallen.

b) Antwortwiederholung im Dialog: “Ist das Buch interessant?” – “Interessant, sogar sehr.”

c) erweiterte (präzisierende) Wiederholung: Ich habe Kopfschmerzen, abscheuliche Kopfschmerzen.

d) unterbrochene Wiederholung

Unterbrochene Wiederholung

 Anapher – Unter Anapher versteht man die Wiederholung desselben Wortes, oder derselben
Wortgruppe an der Spitze mehrerer aufeinanderfolgender Sätze: Da wurde sie bestürzt … Da
sprach sie …
 Epipher – Unter Epipher versteht man die Wiederholung des letzten Wortes oder der letzten
Wortgruppe am Ende mehrerer Sätze: Er tut das alles mit Anteil, er isst beflissen, trinkt
beflissen, liest beflissen.
 Rahmen- oder Ringwiederholung – Die Rahmenwiederholung (Ringwiederholung) besteht in
der Wiederkehr derselben Sprachelemente am Anfang und am Ende eines Satzes: Warum hast du
mich allein gelassen, warum?
 Anadiplose. – Anadiplose ist die Wiederholung eines Satzelementes, das am Ende des Satzes
steht, an der Spitze des nächsten Satzes.: Oder es war der Regen? Der Regen auf den dunkelroten
Ziegeln.
Variierte Wiederholung

Die variierte Wiederholung, bei der Wort, Wortgruppe oder Satz in irgendwie veränderter Form
wiederauftauchen:

 a) flektierte Wiederholung. Bei dieser Wiederholung entsteht irgendeine grammatische


Veränderung: ein Substantiv in einem anderen Kasus, ein Adjektiv in Steigerungsstufe und
a.m.: die Rose der Rose. In dem Garten ist ein Baum, auf dem Baum ist ein Nest, in dem Nest ist
ein Ei, in dem Ei ist …
 b) Wiederholung durch ein Reimwort (in der Literatur für Kleinkinder): Engel, Bengel, lass
mich leben, will dir meine Schwester geben.
 c) Wiederholung von Wörtern gleicher Stämme: einen Tanz tanzen, einen Traum träumen, ein
schweres Leben leben, helles Lachen lachen.
Synonymische Wiederholung

Synonymische Wiederholung, bei der nicht dasselbe Wort (Wortgruppe, Satz), verändert oder
unverändert, wiederkehrt, sondern ein sinngleicher oder sinnähnlicher Ausdruck.

 a) Pleonasmus (griech.: Überfluss) – Wiederholung eines Begriffs durch zwei verschiedene


grammatische Redeteile: ein alter Greis, ein armer Bettler. “Pleonasmus ist eine überflüssige
Häufung gleicher oder ähnlicher Bedeutungselemente in unterschiedlicher Redeteilen.“
[Ивлева: 73]
 b) Hier führt nur ein Schritt zur Tautlogie, als Tautologie bezeichnet man die Wiederholung des
Begriffs durch zwei gleiche grammatische Redeteile oder Dienstwörter: Hohn und Spott,
angst und bang, Pinkepinke, soso, Singsang, wortwörtlich immer und ewig, Feuer und
Flamme. Er hat es bereits schon gesagt. Wir versichern einander gegenseitig der
Zusammenarbeit. Pleonasmus und Tautologie werden heute nicht mehr streng geschieden.
Die synonymischen Wiederholungen – desgleichen auch Pleonasmus und Tautologie – kommen in
verschiedenen Stilarten vor; ihr stilistischer Ausdruckswert kann jedoch nur im einzelnen konkret
bestimmt werden. So verwendet die wissenschaftliche Prosa alle Fälle synonymischer Wiederholung zur
sachlichen Präzisierung. In der volkstümlichen Alltagsrede sind die Tautologien ein beliebtes
Verstärkungsmittel: Es war einmal ein alter, alter Greis.

Hypero-hyponymische Wiederholung

 a) Kompositum – Teil des Kompositums: Lehrerzimmer – Zimmer, Lehrerberuf – Beruf:


 b) Gattungsbegriff – Artbegriff: Vögel – Krähen, Spatz, Specht;
 c) Vielheit, Menge, Sammelname – Gegenstand: Stadt – Straßen;
 d) Teil – Ganzes: Baum – Stamm, Zweig, Laub, Krone.
II. Grammatische Wiederholung

Grammatische Wiederholung. Noch eine Gruppe von stilistischen Verbindungsmöglichkeiten zwischen


einzelnen Wörtern, Wortgruppen, Sätzen und Absätzen bilden Parallelismus und Antithese.

Parallelismus- Unter Parallelismus versteht man die symmetrische Stellung gleichartiger Satzglieder
oder ganzer Sätze, d. h. symmetrische Wiederholung der grammatischen Strukturen: Und keiner
weiß: wohin? Und alle fahren: mit. Der grammatische Parallelismus kann emotionale Expressivität zum
Ausdruck bringen, er schafft Symmetrie, Reim und Rhythmus, besonders in der Dichtung: Wie herrlich
leuchtet mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht der Flur! [Goethe]

Gegensatzfiguren

2. Als Gegenstück zum Parallelismus seien die sog. Gegensatzfiguren. Hierher gehören:
a) Die Antithese, auch Kontrast genannt. Eine Antithese entsteht durch Gegenüberstellung zweier
Begriffe, die auf einer logischen Ebene liegen: N. ist ein guter Dramatiker, aber ein mäßiger
Lyriker. Im Gegensatz zur logischen Antithese spricht man von einer „schiefen“ (unlogischen)
Antithese, wenn die Verbindungsebene zwischen den Polen der Gegenüberstellung fehlt. Auf
„schiefen“ Antithesen werden zahlreiche volkstümliche Scherze und geflügelte Worte aufgebaut:
„Spielen Sie Klavier?“ – „Nein, aber meine Großmutter schreibt Romane.“ Ebenso wie der
Parallelismus, spielt auch die Antithese eine wichtige Rolle im Stil der wissenschaftlichen Prosa. Sie
trägt zur logischen Gliederung des Gedankengehalts bei und bewirkt durch Schärfe und
Gegenüberstellung größere Klarheit und dadurch größere Überzeugungskraft: Während in
England und Frankreich das Emporkommne des Handels und der Industrie die Verkettung der
Interessen über das ganze Land zur Folge hatte, brachte Deutschland es nur zur Gruppierung der
Interessen nach Provinzen …
Chiasmusb) Der Chiasmus, benannt nach dem griechischen Buchstaben “Chi” (auch “Kreuzfigur”,
weil er formal durch lexikalische Kreuzstellung gekennzeichnet ist). Unter Chiasmus versteht man
Kreuzstellung von Satzgliedern. Formal erklärbar als zwei Antithesen, bei denen in der zweiten die
Reihenfolge der kontrastierenden Elemente umgekehrt ist, d.h der Chiasmus entsteht dadurch, dass zu
einer Antithese eine zweite hinzutritt, aber umgekehrten Inhalts: … dass in Bologna die
kleinsten Hunde und die größten Gelehrten, in Göttingen hingegen die kleinsten Gelehrten und die
größten Hunde zu finden sind [Heine 1]; Es gibt gute Reusenplätze und schlechte Fischer. Und es
gibt gute Fischer und schlechte Reusenplätze.[Ivleva: 30]. Im Stil des Alltagsverkehrs wird die
Kreuzfigur seltener gebraucht. Hingegen ist sie in der schönen Literatur ein beliebtes
Ausdrucksmittel:

Beispiel

Sein Urteil. Einst kam in Paris ein junger Virtuose zu Franz Liszt, um sein Urteil über die Manuskripte
einzuholen, die er dem Meister zur Beurteilung gegeben hatte.Franz Liszt reichte ihm die Partitur zurück:
«Ihre Tonschöpfungen enthalten wirklich viel Schönes und viel Neues.»
«Sie meinen also, verehrter Meister…», begann das junge «Talent» beglückt,doch Liszt unterbrach ihn:
«Nur schade, dass das Schöne nicht neu und das Neue nicht schön ist.» [zitiert nach Ivleva: 31]
In der schönen Literatur ist auch Chiasmus mit kämpferischem Sinn verbreitet: Brecht das Doppeljoch
entzwei! Brecht die Not der Sklaverei! Brecht die Sklaverei und Not! Brot ist Freiheit, Freiheit –
Brot [Herwegh]; oder mit lyrischer Stilfärbung: … ein Blumengarten von klingenden Strahlen und
strahlenden Klängen [Heine]; … das war kein Schnee, es waren Blumen, Schneeblumen,
Blumenschnee [Mann 2].
III. Phonetische Wiederholung

Jede Nationalsprache bildet mit der Zeit ihre besonderen Lautnachahmungs-traditionen aus. Das Sausen
und Heulen des Windes, das Rauschen des Wassers, das Zischen der Flamme wird im Deutschen
gewöhnlich durch die Zischlaute [s], [z], [∫], [ts] sowie durch die Sonorlaute [l], [r] wiedergegeben. Es
beruht auf nationaler Tradition und nicht auf Naturgegebenheit, wenn man im Deutschen ein lästiges Tier
oder Insekt mit ksch verscheucht, ein Kind mit pst zur Ruhe ermahnt, oder ein Pferd mit hü-hühott zum
Gehen antreibt. Nur auf Grund nationaler Tradition lässt es sich erklären, dass ein und derselbe
Hahnenruf in den verschiedenen Sprachen verschiedene lautliche Nachahmung findet, wie z.B. deutsch
– kikeriki!, französisch – cocerico!, spanisch – cacarear!, finnisch – kuchokicku! Usw.

 Alliteration ist der Gleichklang der anlautenden Konsonanten: über Stock und Stein, mit Mann
und Maus, zittern und zagen.
 Unter Assonanz versteht man den Gleichklang der inlautenden Vokale, gewöhnlich bei
Verschiedenheit der Konsonanten. (im Deutschen selten gebraucht): … oder man tändelt und
schäkert mit den lieben, zärtlichen Engelein …, von echtem Schrott und Korn.
Beim Endreim werden die auslautenden Konsonanten wiederholt: in Saus und Braus leben.
 An den Zwillingsformeln lassen sich zwei interessante phonetische Erscheinungen nachweisen:
erstens der Lautwechsel i – a, der in einer Unmenge von alten und neuen Wortpaaren
auftritt: singen und sagen; dies und das; klipp und klar; Sinn und Verstand. Zweitens sind die
Zwillingsformeln, falls sie ungleich lange Wörter enthalten, nach dem sog. Gesetz der
wachsenden Glieder geordnet [Riesel: 195], das heißt, zuerst steht das kürzere, dann das längere
Wort: Ross und Reiter; Lust und Liebe; nie und nimmer; Tun und Lassen. In allen diesen und
ähnlichen Formeln fällt die Hauptbetonung auf den zweiten Sinnträger. [näheres siehe Riesel,
Schendels: 193-204]
Funktionen Der Wiederholung

 1. Sie dient zur Hervorhebung bestimmter Teile der Kommunikation; im Stil der Wissenschaft,
des öffentlichen Verkehrs, der Publizistik kann das eine sachliche Hervorhebung eines Begriffs
sein, entweder als Thema der Darstellung oder als Zusammenfassung des Gesagten. Die
offiziellen Dokumente sind oft in Form des grammatischen Parallelismus mit mehrfacher
Wiederaufnahme derselben Wörter abgefasst.
 2. In anderen Funktionalstilen ist die Wiederholung Ausdruck der emotionalen, gefühlsmäßig
gefärbten Rede. Sie erhöht den Grad der emotionalen Expressivität: Ein alter, alter Mann = ein
sehr alter Mann.
 3. Die Wiederholung kann auch Ausdruck der Eintönigkeit sein, oft von Hoffnungslosigkeit,
Verzweiflung, Angst begleitet: Und die Uhr schlurft wie ein altes Weib auf Latschen davon
davondavon. Sie schlurft und schlurft und schlurft und keiner keiner hält sie auf [Borchert]
 4. Zur Wiederholung greift man beim Parodieren. In der Wiederholung kann sich die Grundlage
eines dichterischen Werkes offenbaren [näheres siehe Riesel, Schendels: 247-252].
Welche Art der Wiederholung wird in den Texten verwendet

 Für uns kommt keine dieser Optionen infrage. Wir wollen Multilateralismus, wir wollen fairen
Handel, wir stehen für eine regelbasierte Ordnung, weil wir wissen, dass es für uns alle das Beste
ist. Wir gehen den europäischen Weg. Als Europäerinnen und Europäer müssen wir aber
geschlossen auftreten. Denn nur, wenn wir untereinander eins sind, kann niemand einen Keil
zwischen uns treiben.
 Nur wenn wir die Kluft zwischen uns überwinden, können wir die Herausforderungen von heute
in die Erfolge von morgen ummünzen.
 Unter Multilateralismus (von lat. Multus „viel, zahlreich“; latus „Seite“) wird die
Zusammenarbeit mehrerer Staaten bei der Lösung von politischen, gesellschaftlichen oder
technischen Problemen verstanden, die grenzübergreifend sind.[1]
Das ist der europäische Weg: Wir sind ehrgeizig. Wir lassen keinen im Regen stehen. Und wir zeigen
Perspektiven auf.

20.Stilistische Wortfolge des deutschen Satzes: Anfangs- und Endstellung. Die Ausklammerung.

Gerade Wortfolge

Subjekt Verb 1 Mittelfeld Verb 2


Es ist heute draußen sehr warm.
Mittelfeld
TeKaMoLo + Objekte

Invertierte Wortfolge

• Vorfeld Verb 1 Subjekt Mittelfeld Verb 2

• Ausklammerung
• Bestimmte Wörter oder Satzteile treten dabei aus ihrer gewöhnlichen Stellung innerhalb des
Satzes hinter die Satzklammer (den Satzrahmen):

Beispiele:Es war eisig kalt in diesem Zimmer. (B. Kellermann.) Wir wollen Abschied nehmen unter
diesem Baum...» (Chr. Wolf, Nachdenken über Christa T

Funktion der Ausklammerung- Die Ausklammerung verleiht der Aussage eine expressive Färbung, sie
bedeutet im allgemeinen die Verlagerung des Ausdruckswertes in die Position hinter dem grammatischen
Satzende.

Beispiel:Man sieht sie oft an diesem runden Marmortisch in der Nische sitzen, mit verschiedenen Leuten.
(Chr. Wolf, Nachdenken über Christa T.) Der Papst hob wieder an, stöhnend... (A. Zweig, Der Spiegel
des großen Kaisers.)

Isolierung - Die Isolierung (absolute Absonderung, Parzellierung) ist mit der Ausklammerung verwandt:
die ausgeklammerten Satzteile bekommen eine relative Selbständigkeit und erscheinen in Form von
selbständigen Sätzen.

Obwohl die Isolierung in enger gedanklicher Beziehung zum vorhergehenden Satz stehen, befinden sie
sich außerhalb seiner Grenzen. Man erreicht dadurch ihre starke stilistische Hervorhebung:

Beispiel der Isolierung: Das Holz, ich muss ja das Holz haben. Für uns. Für morgen. (F. C. Weiskopf, Die
Reise nach Kanton.) Im Grauen des Tages aber fahren die stillen Wagen von den Lazaretten durch die
Vorstädte, immer bis zu den Friedhöfen. Mit Kisten beladen.' (B. Kellermann, Der 9. November.)

Funktion der Isolierung: Solche Isolierung ist Ausdruck einer stärkeren gedanklichen Unterbrechung, bei
welcher der sogenannte Pausenwert ausgenutzt wird. Die Aufmerksamkeit des Adressaten wird speziell
und absichtlich darauf gelenkt, was außerhalb der Satzeinheit steht

33) Der Vergleich und seine strukturellen Formen und stilistischen Leistungen.

• Der Vergleich verbindet zwei Wörter aus verschiedenen Begriffsbezirken und ruft durch die
bloße Nebeneinanderstellung sprachökonomisch eine Fülle von bildhaften Assoziationen hervor.

• Wird z. B. von einem Menschen gesagt, dass er wie ein Löwe kämpft, so werden die zwei
Substantive Mensch und Löwe zueinander in Beziehung gebracht; dies löst eine schnell
vorbeiziehende Serie von Einzelbildern aus und erweckt eine neue Vorstellung: mutiger, tapferer
Mensch. Obwohl es sich hier um einen gemeinsprachlichen, ja sogar stehenden Vergleich
handelt, ist seine Bildkraft doch noch nicht verblasst.

• Jeder Vergleich besitzt eine Vergleichsbasis (nach der traditionellen Terminologie: ''tertium
comparations'', d. h. das Dritte des Vergleichs; das Verbindende, das Gemeinsame zwischen den
beiden Komponenten des Vergleichs).

. Nach der pragmatischen Wirkung unterscheidet man:

a) rational präzisierende Vergleiche, d. h. Vergleiche aufgrund direkter (eigentlicher) Bedeutung, mit


rationaler, objektiv-präzisierender Aussageabsicht. Sie gehören zweifellos zu den Mitteln der
Bildhaftigkeit.

• So sagt die Mutter mit Stolz: Mein Sohn ist ebenso groß wie der Vater. Damit stellt sie objektiv
und wahrheitsgetreu fest, dass ihr Mann und der Junge von gleicher Größe sind. Rational-
präzisierende Vergleiche stecken oft in der eigentlichen Bedeutung adjektivischer und
substantivischer Kleinkontexte (Komposita): honigsüß, messerscharf, Kirschenmund, mit
Bienenfleiß (arbeiten). Die wissenschaftliche Prosa neigt zu sachlichen Vergleichen.

b) metaphorisch-hyperbolische Vergleiche, d. h. Vergleiche aufgrund metaphorischer,


uneigentlicher Bedeutung, meist hyperbolisch zugespitzt, emotional und subjektiv bewertend: Du
hast ja Nerven wie Stricke, sagt man bewundernd oder je nach der Situation auch gutmütig-spottend
zu jemand, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, also zu einem nervenstarken Menschen.
.Nach der Struktur unterscheidet man:

• a) einfache Vergleiche und b) erweiterte Vergleiche.

• Die einfachen Vergleiche bestehen aus einer Wortgruppe. Sie werden durch wie, als, als
ob eingeleitet: er ist so alt wie du; sie ist älter als mein Bruder; Du tust so, als ob du ein kleines
Kind wärest. Als knappste Form des Vergleichs darf man ein Kompositum ansehen, in dem der
Vergleich im Bestimmungswort eingeschlossen ist.

• Die erweiterten Vergleiche enthalten eine beliebige nähere Bestimmung des Begriffs, mit dem
verglichen wird: Alltagssprache ist ein bescheidenes Thema, das sich unter den anderen
Vortragsthemen ausnimmt wie ein Dackel in einer Versammlung von Bernhardinern. [Trier]

Nach der Häufigkeit und Verbreitung unterscheidet man:

• a) gemeinsprachliche Vergleiche und b) individuelle (okkasionelle) Vergleiche.

Die gemeinsprachlichen Vergleiche werden überall gebraucht.

In der schönen Literatur, in der Publizistik, manchmal auch im Alltagsverkehr stoßen wir oft auf
Einmalbildungen: Gerüchte waren wie ein Schwarm Krähen aufgeflogen. Der Flug der Krähen
gleicht einer Sonate, voll verblichener Akkorde und männlicher Schwermut. [Remarque] Der letzte
Vergleich ist auf rein subjektiver Basis aufgebaut, auf individuellen Phantasie- und Gefühlsvorstellungen.
Betrachten wir zwei Vergleiche über das Lachen eines Menschen: Er lachte sein sanftes gutturales
Lachen, das klang, als gluckste eine Quelle in seiner Brust. – Er lachte wie sechs Truthähne.
[Remarque]

Funktionen der Vergleiche

• Der stilistische Ausdruckswert der Vergleiche hängt von dem jeweiligen Kontext ab. Die
Vergleiche können vom Rational-Präzisierenden über das Hyperbolisch-Emotionale bis zum
Irrationalen führen. Die rational-präzisierenden Vergleiche verstärken Konkretheit,
Anschaulichkeit der Äußerung, bei metaphorisch-hyperbolischen Vergleichen treten Bildkraft,
Expressivität und subjektive Wertung in den Vordergrund. Dieses Stilistikum ist – in
eigentlicher oder uneigentlicher Bedeutung – mehr oder weniger in allen Bereichen des
gesellschaftlichen Sprachverkehrs verbreitet.

34) Die Metapher und ihre Abarten.

• Unter der Metapher versteht man die Übertragung der Namensbezeichnung von einem
Gegenstand auf einen anderen, von einer Erscheinung auf eine andere, unter der Voraussetzung,
dass ''eine äußere oder innere Ähnlichkeit … diese Übertragung rechtfertigt.'' [Riesel: 134]

• Im Hinblick auf die Wortart des metaphorisch gebrauchten Wortes unterscheidet man: verbale,
adjektivische und Nominalmetapher.

Nach der Häufigkeit und Verbreitung unterscheidet man:

• a) verblasste Metaphern: Feder als Schreibfeder oder Bestandteil einer Maschine;

• b) gemeinsprachliche Metaphern: Die Sirenen heulen bei Feueralarm auf (Vergleichsbasis –


Klangart), Am Sonntagmorgen hängen Trauben von Menschen an den Trittbrettern der
Ausflugszüge.

• Sie werden, zum Unterschied von den verblassten, noch durchweg als bildlicher Ausdruck
empfunden, obwohl sich auch bei ihnen der Verblassungsprozess schon mehr oder minder
spürbar macht;

• c) individuelle Metaphern: Auf deiner Wange steht endgültiger Abschied; An seine Stirn flog ein
Spinnennetz von Falten [Strittmatter].
Besondere Arten der Metapher

• Personifizierung, Synästhesie, Allegorie und Symbol (gleichfalls individuell oder


gemeinsprachlich).

• Die Personifizierung (Personifikation, Verlebendigung) ist die Übertragung menschlicher


Eigenschaften, Merkmale und Handlungen auf tierische und pflanzliche Organismen sowie auf
Nichtlebewesen, d.h. die Übertragung von Eigenschaften eines Lebewesens auf ein unbelebtes
Wesen: die Uhr schlägt, der Berg mit ruhigem Herzklopfen, die Blumen flüstern zärtlich, der
Wind singt.

• Allegorie – eine besondere Form der Personifizierung. Es handelt sich um körperhafte


Verbildlichung von Ideen und abstrakten Begriffen, von Naturgeschehen und Naturgewalten
(meist Verlebendigung in Menschengestalt). Manche traditionellen Allegorien sind tief in der
deutschen Sprache verankert.

• Symbol-Der Ausgangspunkt der Allegorisierung ist also ein abstrakter Begriff oder eine
verallgemeinerte Vorstellung, für die der Sender eine konkrete Einkleidung gesucht und gefunden
hat. Im Gegensatz zur Allegorie bildet den Ausgangspunkt zur Entstehung des Symbols ein
Gegenstand, eine Pflanze, ein Tier, seltener ein Mensch. Es können auch reale Vorgänge aus dem
Leben der Gesellschaft als Basis des Symbols benutzt werden:

• Die nächste Abart der Metapher ist die Synästhesie (griech.: Zusammenempfindung).

• Darunter versteht man die Verbindung von zwei verschiedenen Sinnesempfindungen, wobei eine
von ihnen übertragene Bedeutung annimmt: seidene Stimme. Hier wird die Vorstellung durch
Tast- und Gehörsempfindungen gebildet (Vergleichsbasis: Weichheit). In der Synästhesie kann
eine beliebige Vereinigung von Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten vor sich
gehen: helle/dunkle Töne, giftige/kalte/warme Farben; duftende Stimme.

35) Die Metonymie und ihre Abarten

 Unter Metonymie wird die Übertragung der Namenbezeichnung von einem Gegenstand auf einen
anderen auf Grund eines logischen Verhältnisses zwischen diesen Gegenständen verstanden. Im
Gegensatz zu der Metapher liegt hier keine Ähnlichkeit oder kein latenter Vergleich zugrunde.
Das Wort Metonymie bezeichnet eigentlich die Umbenennung (aus griech. Meta -
über und onoma - Name)

Typen der Metonymie

 Namensübertragung vom Raum auf die sich dort befindlichen Menschen: Stadt anstatt
Einwohner, Haus anstatt Bewohner, das Auditorium anstatt Zuhörer;

 Namensübertragung vom Behälter auf das, was sich darin befindet: Glas statt Bier, Flasche
statt Wein, Tasse statt Tee oder Kaffee;

 Namensübertragung von dem Stoff auf den Gegenstand, der daraus hergestellt
wird: Glas – ein Gefäß, nach dem Material bennant;

 Übertragung von der Bennenung des Ortes auf das, was dort hergestellt wird: Champagner,
Havanna;

 Namensübertragung auf Grund der Beziehung zwischen dem Ganzen und dessen Teil -
Synekdoche: er ist ein kluger Kopf (kluger Mensch);

 Übertragung von Namen des Schöpfers auf sein Werk: wir lesen Schiller, er hat einen Picasso
im Wohnzimmer;

 Namensübertragung von einem Körperteil auf ein Kleidungsstück: Kragen bedeutete


ursprünglich Hals;
36) Das Epitheton und seine Klassifikation.

 Epitheton ist jede Merkmalsbestimmung eines Substantivs, durch die der betreffende Begriff
entweder logisch-sachlich konkretisiert oder emotional eingeschätzt wird. Das Epipheton
erscheint in allen Redestilen.

 Grammatisch wird es durch adjektivisches und partizipiales Attribut ausgedruckt. Auch durch
Präpositionalattribut und Apposition.

 Mit ihrer Hilfe ensteht im Bewusstsein des Lesers die Vorstellung von Farbe, Form, Klang,
Geruch und anderen Sinnesempfindungen, aber auch eine logische Schlussfolgerung auf
wesentliche Merkmale und Eigenschaften.

Arten der Epitheta

Epitheta können nach dem Inhalt unterschieden werden:

 Konkretisierende (logisch-sachliche) Epitheta geben die sinnlich warnehmbaren Merkmale an


(die Vorstellung von Farbe, Form, Klang, Geruch und usw.): Auf dem Tisch stand eine hohe
grüne Vase;

 Bewertende (emotionale) Epitheta offenbaren die persönliche Einstellung des Sprechenden zum
Gegenstand der Darstellung: können als positiv bewertende: ein bildhübsches Mädchen oder
als negativ bewertende: diese schreckliche Stimme betrachtet werden;

Die Epitheta treten in verschiedenen Erscheinungsformen mit verschiedenen Ausdruckswerten auf:

 Stehende Epitheta bilden mit ihrem übergeordneten Begriff eine formelhafte Verbindung: grünes
Gras, kühler Brunnen, tiefes Tal, feines Liebchen, stolzer (grausamer) König.

 Unerwarteten Epitheta sind solche Beiwörter, die im Sprachgebrauch nicht üblich sind. Meist
beruhen sie auf übertragener Bedeutung (metaphorische Epitheta): abstrakte Beine,
mathematisches Gesicht, schlafende Schaufenster.

Es gibt auch folgende Typen der Epitheta:

 Lieblingsepitheta sind Epitheta, die zu einer bestimmten Zeit, innerhalb eines bestimmten
Kollektivs, von bestimmten sozialen Gruppen, von bestimmten literarischen Richtungen und
einzelnen Dichtern häufig gebraucht werden - so war in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der
Gebrauch des Epithetons fabelhaft in der Mode: ein fabelhaftes Buch, ein fabelhaftes Konzert,
eine fabelhafte Überraschung.

 Tautologische Epitheta sind solche Beiwörter, die von ihrem übergeordneten substantivischen
Begriff ein Merkmal hervorheben, das ohnehin schon in ihm selbst enthalten ist: ein weißer
Schimmel, ein Riese von ungeheuerer Gestalt, eine Tarnkape, die unsichtbar
macht. Tautologische Epitheta können fast in allen Stilarten vorkommen.

37) Die Periphrase und ihre Abarten.

Ersetzung der unmittelbaren Bezeichnung durch eine umschreibende, die in der Regel zur
Amplifikation des Textes führt

Arten der Periphrase

 Konventionelle – wiederholte, syntaktisch amplifizierende Bezeichnung eines Gegenstands, der


schon seine eigentliche Bezeichnung in der Sprache hat.

 Charakteristisch ist die feste Verbindung zwischen dem Gegenstand und Bezeichnung.

 Der Inhalt ist außerhalb des Kontextes verständlich.


 Die Goldene Stadt wappnet sich zur Schlacht. Die Schulen werden schließen, Rentner sollen
Lebensmittel und Medikamente horten“

Die Goldene Stadt – Prag. Diese Bezeichnung soll dem Leser bekannt sein.

Okkasionelle Periphrase:

Hat keine feste Verbindung mit dem Referenten.

Sie wird in einem bestimmten Text gebildet und „wohnt“ nur innerhalb seiner Grenzen

 „Was bleibt von Chiles Diktator Augusto Pinochet?

Das Regime hatte angekündigt, es werde „das marxistische Krebsgeschwür“ aus dem Volkskörper
schneiden…“

Augusto Pinochets Regime hat seine eigene Bezeichnung der sozialistischen Idee herausgefunden:
„das marxistische Krebsgeschwür“ – okkasionelle Periphrase.

 Logische Periphrase

 Bildet mit Hilfe von Lexemen mit wörtlicher Bedeutung

„ Deshalb müssen wir mit System arbeiten in alle Richtungen, um den Erfolg im Bereich der
Wirtschaft herbeizuführen“, so Putin. Seine Brandrede verpassten Millionen von Russen vor
schwarzen Bildschirmen. Doch das Volk glaubt auch so, dass der drahtige Mann im Kreml hart
arbeitet…“

Nach Putins Wahlen finden wir logische Periphrasen zu seiner Person: der drahtige Mann im Kreml

 Bildliche Periphrase

Zur Struktur der bildlichen Periphrase gehört entweder eine Metapher oder Metonymie.

„Wozu braucht ein knapp Elfjähriger drahtloses Gequassel? Ich will ein Handy! Nicht bittend,
bettelnd oder flehend: fordernd! Die meisten in meiner Klasse haben ein Handy… Am Ende hat er
sich zum elften Geburtstag von allen Verwandten und Bekannten Geld gewünscht und dieses
sündteuere Mountainbike gekauft, das alle in seiner Klasse und erst recht alle Freunden haben“

Das Handy bezeichnet durch zwei bildliche Periphrasen:

1. drahtloses Gequassel – okkasionelle metonymische Periphrase

2. dieses sündteuere Mountainbike – okkasionelle metaphorische Periphrase

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