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Arbeitsblatt Physik (BrG) Dynamik

2.4. Zwergenrennen: Von der Kinematik zum Kraftbegriff

Theorie
Während es in der Kinematik um die Beschreibung von Bewegungen geht, befasst sich die Dynamik
mit deren Ursachen. Die zentralen Begriffe der Dynamik heissen Kraft, Arbeit und Energie. Der geni-
ale Physiker und Mathematiker Isaac Newton (1642-1727) formulierte im Jahre 1687 die Grundbe-
griffe der Dynamik. Zusätzlich zu den Grundgrössen Ort und Zeit kommt in der Dynamik die Masse
(Grundeinheit kg) als fundamentale Eigenschaft der Materie hinzu.
Das erste Newton'sche Axiom (=Grundgesetz) ist das Trägheitsgesetz: Ein jeder Körper verharrt im
Zustand der geradlinig gleichförmigen Bewegung, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt.
Wenn also keine Kraft auf einen Körper einwirkt, so wird sich dieser mit der vorhandenen Geschwin-
digkeit weiterbewegen. Er wird weder langsamer noch schneller. Wenn er still steht, wird er stehen
bleiben.
Was geschieht, wenn eine Kraft vorhanden ist? Das zweite Newton'sche Gesetz ist das Kraftgesetz:
𝐹 = 𝑚𝑎
Hier ist 𝑚 die Masse (in kg) und 𝑎 die Beschleunigung (in m/s2) eines Körpers. 𝐹 ist die Kraft, die auf
ihn einwirkt. Die Einheit der Kraft ist [𝐹] = [𝑚] ∙ [𝑎] = 𝑘𝑔 ∙ 𝑚/𝑠 2 = 𝑁 = Newton.
Das Kraftgesetz kann so formuliert werden: Damit einem Körper der Masse 𝑚 die Beschleunigung 𝑎
erteilt werden kann, ist die Kraft der Grösse 𝐹 erforderlich. Mit der obigen Formel können wir also be-
rechnen, wieviel Kraft nötig ist, um einen Gegenstand zu beschleunigen. Die Formel macht aber noch
keine Aussage darüber, woher diese Kraft kommt.
Beispiel 1: Wenn ein 10 t schweres Tram mit 1.5 m/s2 beschleunigt werden soll, ist dafür eine Kraft
von 𝐹 = 𝑚𝑎 = 10′ 000𝑘𝑔 ∙ 1.5 𝑚⁄𝑠 2 = 15′ 000 𝑁 erforderlich.
Beispiel 2: Wenn eine Kraft von 80 N auf einen Golfball von 45 g Masse einwirkt, erfährt der Ball eine
Beschleunigung von 𝑎 = 𝐹/𝑚 = 80 𝑁 / 0.045 𝑘𝑔 = 1778 𝑚/𝑠 2 .

Aufgabe
Die sieben Zwerge machen ein Wettrennen über die 10 m lange Strecke von ihrem Gartenzaun bis
zur nächsten Walderdbeere. Hier der Bericht von Schneewittchen aus unserer Sportredaktion:

1) Kuno legt eine sensationelle Zeit von 14 s vor.


2) Adalbert schafft die Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3 km/h.
3) Bonifaz, der Zwerg unter den Zwergen, bekam einen Meter Vorsprung und legte im Durchschnitt
45 cm pro Sekunde zurück.
4) Rupold beschleunigte während der ersten 2 Sekunden mit a = 0.5 m/s 2, um anschliessend mit
der erreichten Geschwindigkeit bis zum Ziel zu laufen.
5) Eberhard wandte dieselbe Taktik an, wobei er allerdings die ersten 2 Meter innert 5 Sekunden
gleichmässig beschleunigt zurücklegte.
6) Fat Freddy, der mit 700 g schwerste Teilnehmer des Rennens, musste für seinen 1.8 s dauern-
den Beschleunigungsvorgang eine Kraft von 0.28 N aufwenden. Auch er vermochte die erreichte
Geschwindigkeit bis zum Ziel beizubehalten.
7) Gundolf, der Strohhalm beschleunigte seine 300 g auf den ersten 1.5 m mit 0.1 N, begann aber 2
m vor dem Ziel, gleichmässig abzubremsen, bis er exakt auf der Ziellinie zum Stillstand kam.

Der Hauptpreis wurde von der Königin hinter den sieben Bergen zur Verfügung ge-
stellt. Wer gewinnt wohl den roten Apfel? Helfen sie Schneewittchen beim Aufstellen
der Rangliste.

Rangliste:
1) Rupold 11 s
2) Adalbert 12 s
3) Gundolf 13.5 s
4) Kuno 14 s
5) Fat Freddy 14.8 s
6) Eberhard 15 s
7) Bonifaz 20 s

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