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CNE Experte Franz Sitzmann antwortet:

1. zu den Injektionsstellen:
2. 1.1 Ich entnehme aus Thiemes Pflege (Sitzmann, 2012): als „Injektionsstellen … eignen sich alle
Körperregionen mit ausgeprägter Subkutis. Vier Applikationsorte (Abb. 26.12) sind für
subkutane Injektionen besonders geeignet:
3. • Bauchhaut zwischen Spina iliaca anterior superior und Bauchnabel, wobei 2 cm um den Nabel
injektionsfrei bleiben sollten,
4. • Außenseite und vordere Fläche der Oberschenkel, wobei eine Handbreite über dem Knie
injektionsfrei bleiben soll,
5. • Außenseite der Oberarme,
6. • Region ober- und unterhalb des Schulterblattes (hier kann der Patient selbst allerdings keine
Injektion durchführen).
7. Für die Injektion von Antikoagulanzien wird von den Herstellern überwiegend die Injektion in die
Bauchhaut, alternativ in den Oberschenkel festgelegt.
8. Praxistipp: Bei der Auswahl des geeigneten Applikationsortes ist die zu erwartende
Resorptionszeit des injizierten Medikamentes ein wichtiges Kriterium. Daher sind die
beigepackten Fachinformationen zu beachten.

1.2 In Pflege heute (Lauster, 2014) heißt es auf Seite 635 zu den Injektionsorten: „Alle Körperregionen
mit ausgeprägtem Unterhaut(fett)gewebe sind zur subkutanen Injektion geeignet. Bevorzugt werden:

Die Bauchdecke um den Bauchnabel (um den Nabel 2 cm frei lassen) und dabei besonders der Bereich
unterhalb des Bauchnabels, da dort mehr Fläche zur Verfügung steht und das subkutane Fettgewebe
stärker ausgeprägt ist …“.

In der Abbildung werden die Injektionsorte unterteilt in erste und zweite Wahl. Der Bereich unterhalb
des Bachnabels wurde als erste Wahl eingezeichnet, der über dem Bauchnabel als zweite Wahl.

Zwischenfazit:

Der Injektionsort unterhalb des Bauchnabels mit Freilassen von 2 cm um den Nabel wird gewöhnlich
bevorzugt als Injektionsort für subkutane Injektionen betrachtet.

2. Zur subkutanen Injektion in die Linea alba


3. Der straffe Bindegewebsstreifen senkrecht in der Mitte des Bauches, der durch die Vereinigung
der flächenhaften Sehnen („Sehnenplatten“) der seitlichen Bauchmuskeln entsteht, wird als
Linea alba (lat. für „weiße Linie“) bezeichnet. Als Linea nigra (lat. für „schwarze Linie“) oder
gleichfalls Linea fusca (lat. für „braune Linie“) wird eine in der Schwangerschaft vorkommende
dunkle Verfärbung der Linea alba bezeichnet. Als Ursache dieser ungefährlichen Pigmentstörung
wird die erhöhte Produktion des melanozytenstimulierenden Hormons angenommen. Nach
Rücksprache mit einer langjährig erfahrenen Hebamme kann die Linea alba im Sinne einer
physiologischen Rektusdiastase bei einer normalen Schwangerschaft etwa ab dem fünften
Schwangerschaftsmonat vermehrt schmerzempfindlich sein und wird aus diesem Grund als
Injektionsort ausgeschlossen.

Zwischenfazit:

Während der Schwangerschaft sollte aus Gründen einer eventuell erhöhten Schmerzsensibilität nicht in
den Bereich der Linea alba injiziert werden.

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