Umschlag Lösungsband 06.08.

2002 13:15 Uhr Seite 1

Lösungen

NEUE BERUFE
NEUE BERUFE

Automobiltechnik
kompakt
ISBN 3-14-22 2535- 8

9 783142 225357
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 1

Dietrich Kruse

NEUE BERUFE
Automobiltechnik kompakt

Lösungen
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 2

1. Auflage Druck 5 4 3 2 1
Herstellungsjahr 2005 2004 2003 2002 Dieses Papier wurde
aus chlorfrei gebleichtem
Alle Drucke dieser Auflage können im Unterricht parallel verwendet werden.
Zellstoff hergestellt
© Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig 2002
http://www.westermann.de

Verlagslektorat: Dr. Jürgen Ehnert

Herstellung: DTP-Service Decker, Vechelde
Druck und Bindung: westermann druck GmbH, Braunschweig

ISBN 3-14 - 22 2535-8

Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 3

Inhaltsverzeichnis

1. Baugruppen von Kraftfahrzeugen

Keine Aufgaben im Buch

2. Motor
Aufgaben Seite 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Aufgaben Seite 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Aufgaben Seite 24 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Aufgaben Seite 25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Aufgaben Seite 30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Aufgaben Seite 32 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Aufgaben Seite 34 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

3. Kraftübertragung
Aufgaben Seite 37 ............................ 10
Aufgaben Seite 40 ............................ 10
Aufgaben Seite 43 ............................ 10
Aufgaben Seite 45 ............................ 11

4. Fahrwerk
Aufgaben Seite 48 ............................ 12
Aufgaben Seite 51 ............................ 12
Aufgaben Seite 54 ............................ 13
Aufgaben Seite 59 ............................ 13
Aufgaben Seite 62 ............................ 14
Aufgaben Seite 64 ............................ 14

5. Karosserie
Aufgaben Seite 68 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

6. Elektrische Anlage
Aufgaben Seite 71 ............................ 16
Aufgaben Seite 73 ............................ 16
Aufgaben Seite 74 ............................ 17
Aufgaben Seite 75 ............................ 17
Aufgaben Seite 78 ............................ 17
Aufgaben Seite 83 ............................ 18
Aufgaben Seite 84 ............................ 19
Aufgaben Seite 86 ............................ 19
Aufgaben Seite 90 ............................ 20
Aufgaben Seite 91 ............................ 20
Aufgaben Seite 93 ............................ 21
Aufgaben Seite 95 ............................ 21

7. Nutzfahrzeugtechnik
Aufgaben Seite 102 ........................... 23
Aufgaben Seite 106 ........................... 23
Aufgaben Seite 107 ........................... 24
Aufgaben Seite 108 ........................... 24
Aufgaben Seite 110 ........................... 24
Aufgaben Seite 114 ........................... 25
Aufgaben Seite 115 ........................... 25
Aufgaben Seite 116 ........................... 26
Aufgaben Seite 118 ........................... 26
Aufgaben Seite 119 ........................... 26
Aufgaben Seite 120 ........................... 27
Aufgaben Seite 121 ........................... 27
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Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 5

2 Motor

Aufgaben Seite 8 6. Nennen Sie die vier Takte des Ottomotors und
beschreiben Sie stichpunktartig die wesentlichen
Vorgänge.
1. Nennen Sie die Baugruppen von Kraftfahrzeugen.
1. Takt (Ansaugen)
Motor,
Der Kolben bewegt sich von OT nach UT. Das Einlass-
Kraftübertragung, ventil ist offen. Durch den erzeugten Unterdruck wird
Fahrwerk, das Kraftstoff-Luft-Gemisch angesaugt.
Karosserie,
2. Takt (Verdichten)
Elektrische Anlage.
Der Kolben bewegt sich von UT nach OT. Einlass- und
Auslassventil sind geschlossen. Der Druck steigt. Das
2. Nennen Sie alle wesentlichen Gemisch wird verdichtet.
Bauelemente des Hubkolbenmotors. 3. Takt (Arbeiten)
Motorgehäuse mit den Zylindern, Das Gemisch wird durch die Zündkerze entzündet.
Kurbeltrieb mit Kurbelwelle, Pleuelstange, Kolben und Durch den hohen Explosionsdruck bewegt sich der Kol-
Schwungrad, ben von OT nach UT.
Zylinderkopf mit den Verdichtungsräumen, 4. Takt (Ausstoßen)
Motorsteuerung mit Nockenwelle, Kipphebeln, Ein- Der Kolben bewegt sich von UT nach OT. Die Abgase
und Auslassventilen, Ventilfedern gelangen durch das geöffnete Auslassventil über die
Hilfseinrichtungen wie z. B. Einspritzanlage, Genera- Abgasanlage ins Freie.
tor, Starter, Ölpumpe, Kühlmittelpumpe

7. Erklären Sie den Begriff „Ventilüberschneidung“.

3. Beschreiben Sie den Begriff „Kolbenhub“.
Am Ende des Ausstoßtaktes öffnet das Einlassventil
Der Kolbenhub s ist der Weg, den der Kolben zwischen kurz bevor das Auslassventil schließt. Durch diese
dem oberen Totpunkt (OT) und dem unteren Totpunkt „Ventilüberschneidung“ wird der Sog der ausströmen-
(UT) zurücklegt. den Abgase ausgenutzt, um Frischgase durch das Ein-
lassventil in den Verbrennungsraum gelangen zu las-
sen. Dadurch wird ein nahezu vollständiges Entweichen
4. Berechnen Sie den Hubraum eines 4-Zylinder- der Abgase auch aus dem Verdichtungsraum und eine
motors in cm3 mit einem Hub von 76 mm und bessere Füllung mit Kraftstoff-Luft-Gemisch erreicht.
einem Kolbendurchmesser von 88 mm.
d2 · π
Vh = ·s·z
4
(8,8 cm)2 · 3,14
Vh = · 7,6 cm · 4
4
Aufgaben Seite 17
Vh = 1848 cm3
1. Nennen Sie die Aufgaben
von Benzineinspritzanlagen.
5. Skizzieren Sie einen V-Motor.
Benzineinspritzanlagen haben die Aufgabe, den Kraft-
4
stoff fein zerstäubt in die angesaugte Luft einzuspritzen
3 8
und die Kraftstoffmenge so zu dosieren, dass für jeden
2 7 Betriebszustand des Motors die optimale Gemisch-
1 6 zusammensetzung und Gemischmenge bereitgestellt
5
werden.

2. Erklären Sie den Begriff „Luftverhältnis“.

Das Luftverhältnis ist das Verhältnis zwischen der tat-
V-Motor sächlich dem Kraftstoff zugeführten Luftmasse und
dem theoretischen Luftbedarf.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 6
6 2 Motor
3. Was bedeutet „fettes Gemisch“ und unter
welchen Bedingungen wird es vom Ottomotor
benötigt?
Fettes Gemisch (λ < 1) liegt vor, wenn Luftmangel oder
Kraftstoffüberschuss herrscht.
Fettes Gemisch wird beim Kaltstart, in der Warmlauf-
phase und bei Volllast benötigt.
4. Warum ist der Kraftstoffverbrauch von
Ottomotoren mit direkter Benzineinspritzung
relativ gering?
Der Kraftstoffverbrauch von Ottomotoren mit Direktein-
spritzung ist relativ gering, weil sie im Teillastbetrieb mit
magerem Gemisch (hoher Luftüberschuss; λ > 1) be-
trieben werden können.
5. Wodurch unterscheiden sich Zentraleinspritz-
anlagen von Einzeleinspritzanlagen?
Die Zylinder von Motoren mit Zentraleinspritzanlagen
werden durch ein zentrales Einspritzventil oberhalb der
Drosselklappe mit Kraftstoff versorgt.
Einzeleinspritzanlagen verfügen jeweils über ein Ein-
spritzventil je Zylinder. Der Kraftstoff wird hier direkt vor
das Einlassventil des Zylinders eingespritzt.
6. Nennen Sie die Aufgaben der Bauteile des
Kraftstoffsystems.
Die Kraftstoffförderpumpe hat die Aufgabe, den Kraft-
stoff aus dem Kraftstoffbehälter zu saugen und zu den
Einspritzventilen zu fördern.
Der Kraftstofffilter hält Verunreinigungen aus dem
Kraftstoff zurück, welche die Funktion der Einspritzven-
tile und des Kraftstoffdruckreglers beeinträchtigen
könnten.
Die Einspritzventile haben die Aufgabe, den Kraftstoff
zu dosieren und fein zerstäubt in das Saugrohr zu sprit-
zen.
Der Kraftstoffdruckregler hat die Aufgabe, den Kraft-
stoffdruck (Systemdruck) konstant zu halten.
7. Welche Informationen benötigt das Steuergerät
zur Berechnung der Einspritzmenge?
Das Steuergerät benötigt in seiner Grundfunktion fol-
gende Informationen zur Berechnung der Einspritzmen-
ge:
zugeführte Luftmasse,
Motortemperatur,
Drosselklappenstellung,
Motordrehzahl und Kurbelwinkelstellung.
8. Beschreiben Sie die Aufgabe der
Leerlaufregelung.
Die Leerlaufregelung hat die Aufgabe, die Leerlaufdreh-
zahl des Motors durch einen Leerlaufsteller den jeweili-
gen Betriebsbedingungen anzupassen.
9. Nennen Sie die Aufgaben der Zündanlage.
Die Zündanlage hat folgende Aufgaben:
Erzeugung der elektrischen Energie für die Entste-
hung eines Zündfunkens an den Zündkerzen,
Verstellung des Zündzeitpunktes zur Anpassung an
die Betriebsbedingungen des Motors,
Verteilung der Zündspannung auf die einzelnen Zylin-
der.
10. Was versteht man unter einer Motronic?
Eine Motronic ist eine kombinierte Einspritz- und Zünd-
anlage (Motormanagementsystem). Einspritzung und
Zündung werden durch ein gemeinsames Steuergerät
organisiert. Die erforderlichen Betriebsdaten werden
von gemeinsamen Sensoren erfasst.
11. Wie können die Zündfunken auf die einzelnen
Zylinder verteilt werden?
Die Verteilung der Zündfunken auf die einzelnen Zylin-
der kann erfolgen durch einen
Zündverteiler (rotierende Hochspannungsverteilung)
oder durch
Einzel- oder Mehrfunken-Zündspulen (ruhende Hoch-
spannungsverteilung).
12. Welche Bedeutung hat der Wärmewert einer
Zündkerze?
Der Wärmewert einer Zündkerze ist ein Maß für ihre
thermische Belastbarkeit. Er ist auf den jeweiligen Mo-
tor abgestimmt und muss so gewählt werden, dass die
Zündkerze ihre Selbstreinigungstemperatur erreicht. Sie
darf aber nicht so heiß werden, dass sich das Gemisch
an der glühenden Zündkerzenelektrode vorzeitig ent-
zünden kann.
13. Welche Aufgabe hat die Klopfregelung?
Die Klopfregelung hat die Aufgabe, den Zündzeitpunkt
und damit den Druck im Verbrennungsraum so zu
regeln, dass die Verbrennung möglichst nahe an der
Klopfgrenze verläuft. Eine Verstellung des Zündzeit-
punktes nach >spät< bewirkt einen geringeren Verbren-
nungsdruck und damit eine geringere Klopfneigung.
14. Welche Aufgaben haben Abgaskatalysator
und Lambda-Sonde?
Der Abgaskatalysator hat die Aufgabe, die Schadstoffe
im Abgas in unschädliche Gase umzuwandeln. Voraus-
setzung für eine nahezu vollständige Schadstoffbeseiti-
gung ist der Betrieb des Motors mit ausgeglichener Ge-
mischzusammensetzung (l = 1).
Die Lambda-Sonde erfasst den Restsauerstoffgehalt
als Maß für die Gemischzusammensetzung. Sie sendet
ein entsprechendes Spannungssignal zum Steuergerät.
Das Steuergerät verändert die Öffnungszeiten der Ein-
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 7
2 Motor
spritzventile und damit die Gemischzusammensetzung
bis die Lambda-Sonde wieder ein ausgeglichenes Ge-
misch (l = 1) meldet.
15. Beschreiben Sie die Aufgabe und die
Wirkungsweise der Abgasrückführung.
Die Abgasrückführung hat die Aufgabe, den Anteil an
Stickoxiden im Abgas zu reduzieren. Dies wird durch ei-
ne Vermischung von Abgasen mit dem Kraftstoff-Luft-
Gemisch erreicht.
Das Steuergerät betätigt unter bestimmten Betriebsbe-
dingungen ein Magnetventil, das eine Verbindung vom
Auslasskanal zum Saugrohr herstellt.

Aufgaben Seite 24
1. Nennen Sie die vier Takte des Dieselmotors und
beschreiben Sie die wesentlichen Vorgänge in
Stichpunkten.
1. Takt (ansaugen)
Der Kolben bewegt sich von OT nach UT. Das Einlass-
ventil ist offen. Durch den erzeugten Unterdruck wird
Luft angesaugt.
2. Takt (verdichten)
Der Kolben bewegt sich von UT nach OT. Einlass- und
Auslassventil sind geschlossen. Der Druck steigt. Die
Luft wird verdichtet. Kurz vor OT wird Kraftstoff unter
hohem Druck in den Verbrennungsraum gespritzt, wo er
sich mit der Luft vermischt und verdampft.
3. Takt (arbeiten)
Kurz vor OT entzündet sich das Kraftstoff-Luft-Gemisch
von selbst. Durch den hohen Explosionsdruck bewegt
sich der Kolben von OT nach UT.
4. Takt (ausstoßen)
Der Kolben bewegt sich von UT nach OT. Die Abgase
gelangen durch das geöffnete Auslassventil über die
Abgasanlage ins Freie.
2. Beschreiben Sie den Unterschied zwischen
direkter und indirekter Dieseleinspritzung.
Bei der direkten Einspritzung wird der Kraftstoff „di-
rekt“ in den Verbrennungsraum eingespritzt.
Bei der indirekten Einspritzung wird der Kraftstoff in
eine Nebenkammer (Vorkammer oder Wirbelkammer)
eingespritzt, die mit dem Hauptverbrennungsraum über
einen Kanal verbunden ist. Die Verbrennung beginnt in
der Nebenkammer und wird im Hauptverbrennungs-
raum fortgesetzt. Dieselmotoren mit indirekter Einsprit-
zung benötigen Kaltstarthilfen (z. B. elektrische Glüh-
kerzen).
7
3. Welche Aufgabe hat das Versorgungssystem
der Common-Rail-Einspritzung?
Das Versorgungssystem hat die Aufgabe, den Kraftstoff
vom Kraftstoffbehälter zur Hochdruckpumpe zu för-
dern.
4. Nennen Sie die Bauelemente des Hochdruck-
systems der Common-Rail-Einspritzung und
beschreiben Sie deren Aufgaben.
Das Hochdrucksystem besteht aus folgenden Bauele-
menten:
Hochdruckpumpe,
Rail,
Druckregelventil,
Injektoren.
Die Hochdruckpumpe verdichtet den Kraftstoff und
leitet ihn in den Hochdruckspeicher (Rail) und die damit
verbundenen Injektoren.
Das Rail hat die Aufgabe den Kraftstoff unter hohem
Druck zu speichern.
Das Druckregelventil hat die Aufgabe, den Druck im
Rail abhängig vom Lastzustand des Motors einzustel-
len.
Die Injektoren haben die Aufgabe, den Kraftstoff fein
zerstäubt in den Verbrennungsraum zu spritzen.
5. Welche Informationen benötigt das Steuergerät
zur Berechnung der Einspritzmenge?
Das Steuergerät benötigt für die Berechnung der Ein-
spritzmenge in seiner Grundfunktion Informationen
über:
zugeführte Luftmasse,
Motordrehzahl und Kurbelwinkelstellung,
Motortemperatur,
Ansauglufttemperatur,
Raildruck und
Fahrpedalstellung.
6. Welches ist das kennzeichnende Merkmal
des Pumpe-Düse-Einspritzsystems?
Das Pumpe-Düse-Einspritzsystem hat für jeden Zylin-
der eine separate Einspritzeinheit. In jeder Einheit sind
Pumpe, Einspritzdüse und Steuereinheit (Magnetventil)
zusammengefasst.
7. Wie können bei Dieselmotoren Rußpartikel
aus dem Abgas zurückgehalten werden?
Rußpartikel können in speziellen Rußfiltern zurückge-
halten und durch Nachverbrennung unschädlich ge-
macht werden.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 8
8 2 Motor
8. Warum werden für Dieselmotoren Starthilfen
verwendet?
Dieselmotoren haben bei niedrigen Temperaturen eine
geringe Startwilligkeit. Ursache ist die geringe Tempera-
tur am Ende des Verdichtungstaktes. Starthilfen haben
die Aufgabe den Verbrennungsraum vorzuwärmen, um
die Startwilligkeit zu verbessern.
9. Beschreiben Sie die Wirkungsweise
der Starthilfen.
Glühkerzen bestehen aus einem stromdurchflossenen
Glühwendel. Der Strom wird von einem Steuergerät ein-
geschaltet. Die Startbereitschaft des Motors wird durch
das Verlöschen einer Kontrolllampe angezeigt.
Flammglühkerzen heizen die angesaugte Luft im
Saugrohr mit einer offenen Flamme auf. Während des
Motorstarts wird Kraftstoff mit Luft gemischt und durch
die Glühkerze entzündet.

Aufgaben Seite 25
1. Aus welchem Grundstoff werden Kraftstoffe
für Otto- und Dieselmotoren überwiegend
gewonnen?
Kraftstoffe für Otto- und Dieselmotoren bestehen aus
Kohlenwasserstoffverbindungen und werden überwie-
gend aus Erdöl gewonnen.
2. Wie unterscheidet sich Normalbenzin von
Superbenzin?
Superbenzin hat eine höhere Oktanzahl und damit eine
höhere Klopffestigkeit als Normalbenzin.
3. Was wird durch die Oktanzahl festgelegt?
Durch die Oktanzahl wird die Klopffestigkeit von Kraft-
stoffen festgelegt. Je höher die Oktanzahl, desto höher
ist die Zündtemperatur.
4. Was sagt die Cetanzahl aus?
Die Cetanzahl ist ein Maß für die Zündwilligkeit von Die-
selkraftstoffen.
5. Warum ist Biodieselkraftstoff besonders
umweltfreundlich?
Biodieselkraftstoff wird aus Rapsöl, also aus einem
nachwachsenden Rohstoff, hergestellt. Bei der Ver-
brennung von Biodieselkraftstoff entsteht nur soviel kli-
maschädigendes Kohlendioxid, wie beim Wachstum
der Pflanze aufgenommen wurde.

Aufgaben Seite 30
1. Nennen Sie die Bauelemente des Kurbeltriebs
und beschreiben Sie deren Aufgaben.
Der Kurbeltrieb besteht aus folgenden Bauelementen:
Kolben,
Pleuel und
Kurbelwelle mit Schwungrad.
Der Kolben hat die Aufgabe, die durch die Verbrennung
entstandenen Kräfte an das Pleuel weiterzuleiten und
den Verbrennungsraum beweglich an der Zylinderlauf-
bahn abzudichten. Die Abdichtung erfolgt im Wesent-
lichen durch die Kolbenringe.
Das Pleuel stellt die Verbindung zwischen Kolben und
Kurbelwelle her.
Die Kurbelwelle dreht in ihren Hauptlagern und leitet
das erzeugte Drehmoment an das Schwungrad, wel-
ches durch seine träge Masse eine gleichförmige Dreh-
bewegung der Kurbelwelle bewirkt.
2. Welche Aufgabe hat die Motorsteuerung?
Erklären Sie die Abkürzung „ohc“.
Die Motorsteuerung hat die Aufgabe, das Einströmen
der Frischgase und das Ausströmen der Abgase aus
dem Verbrennungsraum zu steuern.
ohc: overhead camshaft (über dem Kopf liegende No-
ckenwelle)
3. Welche Aufgabe haben die Nockenwelle
und die Ventilfeder?
Die Nockenwelle hat die Aufgabe, die Ventile zu öffnen.
Durch die Federkraft der Ventilfedern werden die Venti-
le geschlossen.
4. Erklären Sie die zwei Grundprinzipien
der Schalldämpfung.
Die Schallenergie wird durch
Absorption und
Reflexion der Schallwellen gemindert.
Bei der Absorption werden die Schallwellen an schall-
absorbierenden Werkstoffen durch Reibung in Wärme
umgewandelt.
Die Schallenergie wird durch Reflexion, ähnlich einem
abklingenden Echo, an den festen Wänden innerhalb
des Schalldämpfers verringert.
5. Beschreiben Sie Aufgabe und Wirkungsweise
des Abgasturboladers.
Der Abgasturbolader hat die Aufgabe, eine bessere Ge-
mischfüllung des Zylinders zu erreichen.
Der Abgasturbolader besteht im Wesentlichen aus ei-
nem Turbinenrad und einem Verdichterrad. Beide Räder
sind über eine Welle miteinander verbunden. Das Turbi-
nenrad wird durch die ausströmenden Abgase angetrie-
ben. Die Drehbewegung wird über die Welle auf das
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 9
2 Motor
Verdichterrad übertragen. Das Verdichterrad erzeugt
den Ladedruck.

Aufgaben Seite 32
1. Beschreiben Sie die Wirkungsweise der
Druckumlaufschmierung.
Eine Ölpumpe fördert mit einem Druck von etwa 5 bar
das Motoröl aus einer Ölwanne zunächst durch einen
Ölfilter. Anschließend gelangt das Öl durch Ölleitungen
oder durch das Innere von Kurbelwelle, Nockenwelle
oder Pleuel zu den Lagerstellen.
Die Trockensumpfschmierung ist eine Sonderbauform
der Druckumlaufschmierung. Ein separater Ölbehälter
neben dem Motor ersetzt die Ölwanne, um die Motor-
bauhöhe zu verringern.
2. Welche Aufgaben haben das Umgehungsventil
und das Druckbegrenzungsventil?
Das Umgehungsventil öffnet bei verstopftem Filter und
ermöglicht die Motorschmierung mit ungefiltertem Öl.
Das Druckbegrenzungsventil öffnet bei einem Öldruck
von etwa 5 bar. Es verhindert dadurch einen zu hohen
Öldruck.
3. Erklären Sie die Angaben auf der Ölverpackung
von Abb. 1 bezüglich des Temperatureinsatz-
bereichs und der Ölqualität.
Der Temperatureinsatzbereich wird für Otto- und Die-
selmotoren durch die SAE-Viskositätsklassen festge-
legt.
SAE 15W-40: Einsatzbereich von –20 °C bis +40 °C
Die Ölqualität wird durch die API und ACEA-Leistungs-
klassen für Otto- und Dieselmotoren jeweils getrennt
festgelegt.
Ottomotoren: API SH und ACEA A2-96
Dieselmotoren: API CF und ACEA B2-96
9

Aufgaben Seite 34
1. Beschreiben Sie das Grundprinzip der Flüssig-
keitskühlung und die Aufgaben ihrer Bauelemen-
te.
Verbrennungswärme wird über die Motorbauteile an die
Kühlflüssigkeit abgeleitet. Die so erwärmte Kühlflüs-
sigkeit strömt zum Kühler, der die Wärme an die Umge-
bungsluft abführt.
Der Thermostat bestimmt die Kühlflüssigkeitsmenge,
die durch den Kühler fließt und damit die Betriebstem-
peratur des Motors.
Die Kühlmittelpumpe hat die Aufgabe, die Kühlflüssig-
keit durch das System zu pumpen, um den Kühlflüssig-
keitskreislauf in Bewegung zu halten.
Der Lüfter hat die Aufgabe, die erwärmte Luft zwischen
den Kühlrippen des Kühlers auszutauschen, um die
Kühlleistung des Kühlers (besonders im Stand) zu stei-
gern.
Im Ausgleichsbehälter wird die Volumenänderung
ausgeglichen, die durch die Temperaturänderung des
Kühlmittels entsteht.
2. Beschreiben Sie die möglichen Folgen eines
defekten Thermostats.
Ein defekter Thermostat kann dazu führen, dass einer
der beiden Kühlkreisläufe ausfällt.
Kleiner Kühlkreislauf ausgefallen: Die gesamte Kühl-
flüssigkeit fließt auch bei kaltem Motor durch den Küh-
ler. Der Motor erreicht seine Betriebstemperatur nicht.
Die Motortemperatur ändert sich je nach Motorbelas-
tung und Außentemperatur.
Großer Kühlkreislauf ausgefallen: Es fließt keine Kühl-
flüssigkeit durch den Kühler. Der Motor wird zu heiß. Es
besteht die Gefahr von Motorschäden durch Überhit-
zung.
3. Was ist ein Kühlmodul?
Motorkühler, Kühler für Automatikgetriebeöl, Ladeluft-
kühler und Kondensator der Klimaanlage sind zu einer
Baueinheit (Kühlmodul) zusammengefasst.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 10
10
3 Kraftübertragung

Aufgaben Seite 37
1. Nennen Sie die Antriebsarten von
Kraftfahrzeugen.
Hinterradantrieb: Standardantrieb, Heckmotorantrieb,
Mittelmotorantrieb, Unterflurantrieb
Vorderradantrieb und
Allradantrieb.
2. Wozu wird eine Kupplung im Kraftfahrzeug
benötigt?
Eine Kupplung wird für das Anfahren und für das Schal-
ten der Gänge benötigt.
3. Nennen Sie die Arten der Reibungskupplungen.
Für welche Fahrzeuge werden sie verwendet?
Membranfederkupplungen werden überwiegend für
Personenwagen verwendet.
Schraubenfederkupplungen werden meist in schwere
Nutzkraftwagen eingebaut.
4. Warum müssen Reibungskupplungen mit
Nachstellvorrichtungen ausgerüstet sein?
Reibungskupplungen müssen mit Nachstellvorrichtun-
gen ausgerüstet sein, weil sich durch den Verschleiß
der Kupplungsbeläge die Lage der Membranfeder und
damit der Pedalweg ändert.

Aufgaben Seite 40
1. Warum werden für Kraftfahrzeuge mit
Hubkolbenmotoren Getriebe benötigt?
Hubkolbenmotoren können das erforderliche Drehmo-
ment nur in einem eingeschränkten Drehzahlbereich
bereitstellen. Sie können im Stand kein Drehmoment
abgeben und ihre Drehrichtung nicht umkehren.
Getriebe haben deshalb die Aufgabe, den Hubkolben-
motor an die Erfordernisse des Kraftfahrzeugs anzu-
passen.
2. Wovon hängt die Drehzahl- und Drehmoment-
übersetzung im Schaltgetriebe ab?
Die Drehzahl- und Drehmomentübersetzung hängt vom
Durchmesser und von den Zähnezahlen der jeweils im
Eingriff befindlichen Zahnradpaare ab.
3. Wie werden die Gänge bei einem
Schaltmuffengetriebe geschaltet?
Die Gänge werden geschaltet, indem die Gangräder
über Schaltmuffen mit der Hauptwelle drehfest verbun-
den werden.
4. Was bewirkt der Rückwärtsgang im
Schaltmuffengetriebe?
Der Rückwärtsgang eines Schaltgetriebes bewirkt die
Drehrichtungsumkehr des getriebenen Zahnrades durch
Zwischenschaltung eines zusätzlichen Zahnrades.
5. Welche Aufgabe hat die Synchronisation bei
einem Schaltmuffengetriebe?
Das Schalten in eine andere Fahrstufe ist nur möglich,
wenn die Hauptwelle und die Gangräder die gleiche
Drehzahl aufweisen.
Die Synchronisation hat die Aufgabe, durch Reibungs-
kupplungen einen Gleichlauf zwischen Gangrad und
Hauptwelle zu erreichen.

Aufgaben Seite 43
1. Beschreiben Sie die grundsätzliche Wirkungs-
weise eines automatisierten Schaltgetriebes.
Automatisierte Schaltgetriebe arbeiten in ihrer Grund-
funktion wie handgeschaltete Schaltgetriebe.
Die Betätigung der Kupplung und der Schaltmuffen er-
folgt jedoch durch hydraulische Stellzylinder. Eine elek-
tronische Steuerung erfasst alle für den Schaltvorgang
erforderlichen Einflussgrößen, wie z. B. Fahrgeschwin-
digkeit und Drosselklappenstellung. Das Steuergerät
betätigt dann über Magnetventile die hydraulischen
Stellzylinder der Gangschaltung und der Kupplung.
2. Nennen Sie die Baugruppen eines Automatik-
getriebes und beschreiben Sie deren Aufgaben.
Baugruppen eines Automatikgetriebes:
hydrodynamischer Drehmomentwandler,
Planetengetriebe und
elektronische Steuerung.
Der hydrodynamische Drehmomentwandler dient der
Drehmomenterhöhung und zum Anfahren.
Das Planetengetriebe hat die Aufgabe, die unter-
schiedlichen Übersetzungen zu schalten.
Die elektronische Steuerung errechnet die Schalt-
punkte des Automatikgetriebes.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 11
3 Kraftübertragung
3. Wodurch werden die Schaltpunkte eines
Automatikgetriebes beeinflusst?
Die Schaltpunkte werden in der Grundfunktion durch
folgende Betriebsdaten beeinflusst:
Fahrgeschwindigkeit,
Drosselklappenstellung,
Wählhebelstellung und
Kickdown.
Je nach Ausstattungsumfang können zusätzliche Ein-
flussgrößen bzw. Fahrprogramme die Schaltpunkte
beeinflussen: z. B. Winterprogramm, Sportprogramm,
Motortemperatur, Fahrereingriff (Tiptronic).
4. Wie wird die Übersetzungsänderung bei
stufenlosen Automatikgetrieben erreicht?
Die Übersetzungsänderung wird bei stufenlosen Auto-
matikgetrieben durch zwei Kegelscheibenpaare er-
reicht, die durch ein Schubgliederband oder eine Kette
miteinander verbunden sind. Eine elektronische Steue-
rung bewirkt durch Verschiebung jeweils einer Kegel-
scheibe ihren wirksamen Durchmesser und damit die
Übersetzungsänderung.

Aufgaben Seite 45
1. Nennen Sie die Aufgaben von Achsgetrieben.
Achsgetriebe haben die Aufgabe, das Drehmoment
vom Getriebe zu den Antriebsrädern weiterzuleiten und
11
gleichzeitig die Getriebeausgangsdrehzahl abzusenken
sowie das Antriebsmoment zu steigern.
2. Was sind Hypoidgetriebe?
Hypoidgetriebe sind Kegelradgetriebe mit versetzten
Achsen. Der Achsversatz bewirkt eine größere Laufruhe
und eine höhere Belastbarkeit, weil immer mehrere
Zähne gleichzeitig im Eingriff sind.
3. Welche Aufgaben haben Ausgleichsgetriebe?
Ausgleichsgetriebe haben die Aufgabe, unterschiedli-
che Raddrehzahlen der Antriebsräder zu ermöglichen
und das Drehmoment auch bei unterschiedlichen Rad-
drehzahlen zu gleichen Teilen auf die Antriebsräder zu
verteilen.
4. Welche Aufgabe haben Ausgleichssperren?
Ausgleichssperren können die Wirkung des Ausgleichs-
getriebes aufheben, indem, z. B. durch Klauenkupplun-
gen oder Reibungskupplungen, eine feste Verbindung
zwischen dem Ausgleichsgehäuse und einer Antriebs-
welle hergestellt wird. Die Betätigung der Ausgleichs-
sperren kann manuell oder automatisch erfolgen.
5. Warum werden für die Kraftübertragung auf die
Antriebsräder Gelenkwellen benötigt?
Gelenkwellen werden im Kraftfahrzeug für die Drehmo-
mentübertragung vom Getriebe zu den Antriebsrädern
benötigt. Sie gleichen die Längen- und Winkeländerun-
gen aus, die durch Einfederung bzw. durch Lenkbewe-
gungen der Antriebsräder entstehen.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr
12
4 Fahrwerk

Aufgaben Seite 48
1. Beschreiben Sie Nicken, Gieren, Wanken.
Nicken beschreibt eine Fahrzeugbewegung um seine
Querachse.
Gieren beschreibt eine Fahrzeugbewegung um seine
Hochachse.
Wanken beschreibt eine Fahrzeugbewegung um seine
Längsachse.
2. Welchen grundsätzlichen Vorteil haben Einzel-
radaufhängungen gegenüber Starrachsen?
Einzelradaufhängungen haben gegenüber Starrachsen
den Vorteil, dass die beiden Räder einer Achse Ein- und
Ausfederbewegungen ausführen können ohne sich
gegenseitig zu beeinflussen. Dadurch wird die Boden-
haftung der Räder auf unebener Fahrbahn verbessert.
3. Welchen Vorteil hat die Schräglenkerachse
gegenüber der Längslenkerachse?
Die Schräglenkerachse hat gegenüber der Längslenker-
achse den Vorteil, dass auch bei Schrägstellung des
Fahrzeugaufbaus infolge Kurvenfahrt die Räder annä-
hernd gerade stehen. Dadurch wird eine bessere Sei-
tenführung der Räder und ein gleichmäßigerer Reifen-
verschleiß erreicht.
4. Was bedeutet „negativer Sturz“?
Das Rad ist oben nach innen geneigt.
5. Wo wird die Spurweite bei Fahrzeugen mit
Zwillingsrädern gemessen?
Bei Zwillingsrädern wird die Spurweite von der Mitte ei-
nes Zwillingsrades bis zur Mitte des gegenüberliegen-
den Zwillingsrades gemessen.
6. Was bedeutet „negativer Lenkrollhalbmesser“?
Der Lenkrollhalbmesser ist der Abstand zwischen den
Schnittpunkten der verlängerten Lenkachse und der
Radmittelebene, gemessen auf der Fahrbahnebene.
Er wird als negativer Lenkrollhalbmesser bezeichnet,
wenn der Abstand außerhalb der Spurweite liegt.
Seite 12

Aufgaben Seite 51
1. Skizzieren Sie eine lineare und eine progressive
Federkennlinie.
progressive Kennlinie
Federkraft F
lineare Kennlinie
Federweg s
2. Wie kann die Progressivität bei Schraubenfedern
erreicht werden?
Eine progressive Kennlinie wird erreicht durch
veränderliche Wicklungssteigung,
ungleichmäßigen Federdurchmesser,
Verwendung von Draht mit unterschiedlichem Durch-
messer oder
durch Verwendung einer Zusatzfeder.
3. Welche Aufgaben haben Stabilisatoren?
Stabilisatoren haben die Aufgabe, der Seitenneigung
des Fahrzeugaufbaus bei Kurvenfahrt entgegenzuwir-
ken.
4. Welche Aufgabe haben Schwingungsdämpfer?
Schwingungsdämpfer haben die Aufgabe, die durch
Fahrbahnunebenheiten verursachten Schwingungen
der Karosserie und der Räder schneller abklingen zu
lassen.
5. Welche Aufgabe hat der Volumenausgleich
bei Schwingungsdämpfern?
Der Volumenausgleich hat die Aufgabe, das durch Wär-
medehnung entstandene zusätzliche Ölvolumen sowie
das verdrängte Öl der Kolbenstange aufzunehmen.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr
4 Fahrwerk

Aufgaben Seite 54
1. Welche Aufgabe hat das Lenktrapez?
Das Lenktrapez bewirkt einen größeren Einschlagwinkel
des kurveninneren Rades gegenüber dem kurvenäuße-
ren Rad. Dadurch wird erreicht, dass die Vorderräder
ohne seitliche Gleitbewegung abrollen können.
2. Was bedeutet „Spurdifferenzwinkel“?
Der Spurdifferenzwinkel ist der Unterschied zwischen
dem inneren und dem äußeren Lenkwinkel.
3. Beschreiben Sie den Unterschied zwischen einer
hydraulischen und einer elektrischen Servolen-
kung.
Bei der hydraulischen Servolenkung wird die Lenk-
kraftunterstützung durch einen Hydraulikzylinder er-
zeugt, der mit der Zahnstange des Lenkgetriebes ver-
bunden ist. Die Druckerzeugung erfolgt durch eine
Hydraulikpumpe.
Die Hilfskraft der elektrischen Servolenkung wird von
einem Elektromotor erzeugt, der über ein Getriebe die
Kraft auf die Lenksäule oder auf die Zahnstange über-
trägt.
4. Erklären Sie den Begriff „Schräglaufwinkel“.
Der Schräglaufwinkel ergibt sich bei Kurvenfahrt und
bezeichnet den Winkel, der sich aus der Differenz von
Radebene und Bewegungsrichtung des Rades bildet.
5. Wodurch kann das Eigenlenkverhalten eines
Fahrzeugs beeinflusst werden?
Das Eigenlenkverhalten wird z. B. beeinflusst durch
Abstimmung von Federung, Radaufhängung und Rad-
stellung,
Gewichtsverteilung, Beladung,
Antriebsart,
Verhalten des Fahrers (z. B. Beschleunigung oder Ab-
bremsen bei Kurvenfahrt).
6. Was bedeutet „Untersteuern“?
Untersteuerndes Fahrverhalten liegt vor, wenn bei Kur-
venfahrt die Schräglaufwinkel an der Vorderachse grö-
ßer sind als an der Hinterachse. Das Fahrzeug schiebt
über die Vorderräder nach außen.

Aufgaben Seite 59
1. Welche Bremsanlagen müssen in
Personenwagen vorhanden sein?
In Personenwagen müssen folgende Bremsanlagen
vorhanden sein:
Seite 13
13
Betriebsbremsanlage,
Feststellbremsanlage und
Hilfsbremsanlage.
2. Welche Aufgabe haben Radbremszylinder?
Die Radbremszylinder haben die Aufgabe, die Spann-
kraft von hydraulisch betätigten Trommelbremsen zu er-
zeugen.
3. Warum müssen Trommelbremsen nachgestellt
werden?
Trommelbremsen müssen nachgestellt werden, weil
sich mit zunehmendem Belagverschleiß der Abstand
der Bremsbeläge zur Bremstrommel vergrößert.
4. Was bedeutet Selbstverstärkung?
Beim Bremsen entsteht durch die Reibkraft Fr am
Bremsbelag mit dem Hebelarm r 2 ein zusätzliches
Drehmoment M2. Je nach Drehrichtung der Bremstrom-
mel oder Anordnung der Bremsbacken ist es dem Dreh-
moment M1 gleich- oder gegengerichtet.
Bei auflaufenden Bremsbacken sind M1 und M2 gleich-
gerichtet (M1 + M2). Dadurch entsteht eine größere
Bremswirkung durch Selbstverstärkung.
5. Was versteht man unter Bremsfading?
Unter Bremsfading versteht man das Nachlassen der
Bremswirkung infolge Erwärmung.
6. Welche Scheibenbremsarten werden über-
wiegend verwendet? Wodurch unterscheiden
sie sich?
Es werden überwiegend Festsattelbremsen und Faust-
sattelbremsen verwendet.
Die Festsattelbremse hat zwei oder vier Kolben, die
sich paarweise gegenüberstehen.
Die Faustsattelbremse hat nur einen Kolben. Beim
Bremsvorgang wird durch das verschiebbare Gehäuse
die Kolbenkraft auf den gegenüberliegenden Bremsbe-
lag übertragen. Der Kolben ist auf der dem Rad abge-
wendeten Seite der Bremsscheibe angeordnet.
7. Beschreiben Sie die Wirkungsweise des
Tandem-Hauptzylinders.
Jeder Kolben des Tandem- Hauptbremszylinders hat
einen eigenen Druckraum, der mit jeweils einem der
beiden Bremskreise verbunden ist. Bei Ausfall eines
Bremskreises, z. B. durch Bremsflüssigkeitsverlust, be-
wegt sich der Kolben des defekten Kreises zum An-
schlag bzw. gegen den zweiten Kolben. Im intakten
Bremskreis kann auf Grund der getrennten Druckräume
weiterhin Druck aufgebaut werden.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 14
14
8. Wodurch wird beim Bremskraftverstärker die
Fußkraft des Fahrers unterstützt?
Der Druckunterschied zwischen der Umgebungsluft
und dem vom Motor erzeugten Unterdruck bewirkt an
einer Membran eine Kraft, welche die Fußkraft des Fah-
rers beim Bremsen unterstützt.

Aufgaben Seite 62
1. Nennen Sie die Aufgabe des ABS.
Das Antiblockiersystem (ABS) hat die Aufgabe, wäh-
rend des Bremsens ein Blockieren der Räder zu verhin-
dern, um gleichzeitig die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs
zu erhalten.
2. Nennen Sie die Regelphasen des ABS.
Regelphasen: Druckaufbau, Druckabbau, Druck halten.
3. Welche Aufgabe hat die Sicherheitslampe?
Die Sicherheitslampe signalisiert dem Fahrer eine Fehl-
funktion im System. Sie wird vom Steuergerät einge-
schaltet. Die Bremsanlage steht dann ohne ABS- Funk-
tion zur Verfügung.
4. Beschreiben Sie die Aufgabe der Raddrehzahl-
sensoren.
Die Raddrehzahlsensoren haben die Aufgabe, die Dreh-
zahl der einzelnen Räder zu erfassen und als Span-
nungssignal zum Steuergerät zu senden. Bei Blockier-
neigung eines oder mehrerer Räder wird vom
Steuergerät die Bremsdruckregelung aktiviert.
5. Welche Aufgabe hat die ASR?
Die Antriebsschlupfregelung hat die Aufgabe, das
Durchdrehen der Antriebsräder beim Anfahren zu ver-
hindern. Dadurch bleiben Lenkfähigkeit und Fahrstabi-
lität insbesondere auf glatter Fahrbahn und beim Be-
schleunigen in Kurven erhalten.
6. Beschreiben Sie den Motor- und den
Bremseneingriff.
Beim Motoreingriff kann durch einen Datenaustausch
des ESP-Steuergerätes mit dem Motorsteuergerät das
Motormoment und damit das Antriebsmoment durch
folgende Maßnahmen reduziert werden:
Drosselklappe schließen,
Zündzeitpunkt nach spät verstellen,
Einspritzventile abschalten.
Beim Bremseneingriff wird durch die ABS/ASR-Hy-
draulikeinheit das durchdrehende Rad abgebremst.
Durch die Wirkung des Ausgleichsgetriebes wird das
Antriebsmoment auf das gegenüberliegende Antriebs-
rad übertragen.
4 Fahrwerk
7. Welche Aufgabe hat die ASR-Kontrolllampe?
Die ASR-Kontrolllampe leuchtet, wenn die ASR in Be-
trieb ist, um dem Fahrer anzuzeigen, dass sich das
Fahrzeug im physikalischen Grenzbereich befindet.
8. Wodurch wird beim ESP das unkontrollierte
Unter- und Übersteuern verhindert?
Zeigt das Fahrzeug eine Tendenz zum Untersteuern,
so wird das kurveninnere Hinterrad abgebremst. Beim
Übersteuern wird das kurvenäußere Vorderrad abge-
bremst.

Aufgaben Seite 64
1. Welche Aufgabe hat das Tiefbett einer
Tiefbettfelge?
Das Tiefbett ermöglicht bei Scheibenrädern die Monta-
ge des Reifens, weil sich der Wulst des Reifens nur
dann über das Felgenhorn ziehen lässt, wenn sich die
gegenüberliegende Seite im Tiefbett befindet.
2. Erklären Sie die Felgenbezeichnung 5J X 13 H.
5J X 13 H:
5 : Die Maulweite beträgt 5 Inch.
J : Es handelt sich um eine Felge mit J-Horn.
13 : Der Außendurchmesser der Felge beträgt 13 Inch.
H : Es handelt sich um eine unsymmetrische
Felge mit einem Hump.
3. Welche Aufgabe hat beim Radialreifen der
Gürtel?
Der Gürtel aus Stahl- oder Textilfasern befindet sich
zwischen Unterbau und Lauffläche. Er verleiht dem Rei-
fen die Festigkeit. Durch den Gürtel wird die Verfor-
mung der Lauffläche und damit der Rollwiderstand und
der Profilverschleiß verringert.
4. Erklären Sie die Reifenbezeichnung
165/60 R 13 88 S.
165/60 R 13 88 S:
165 : Die Reifenbreite beträgt 165 mm.
/60 : Das Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite
beträgt 60 %.
R : Es handelt sich um einen Radialreifen.
13 : Der Reifeninnendurchmesser beträgt 13 Inch.
88 : Die max. Reifentragfähigkeit beträgt 560 kg.
S : Die zulässige Höchstgeschwindigkeit des
Reifens beträgt 180 km/h.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 15

15

5 Karosserie

Aufgaben Seite 68 3. Welche Aufgaben haben die Sicherheits-

Fahrgastzelle und die Knautschzonen?

1. Was ist eine selbsttragende Karosserie?
Wie wird sie gegen Korrosion geschützt?
Die Komponenten einer selbsttragenden Karosserie,
wie z. B. A-, B- und C-Säulen, Dachrahmen und Motor-
träger sowie die Bodengruppe sind miteinander ver-
schweißt und bilden eine Einheit. Dadurch ergibt sich
eine verwindungssteife Karosseriestruktur mit geringem
Gewicht.
Der Korrosionsschutz für Karosseriebleche wird im We-
sentlichen durch die Lackierung erreicht. Stahlbleche
können vor dem Lackieren durch das galvanische Auf-
tragen einer Schutzschicht aus Zink zusätzlich ge-
schützt werden.
2. Von welchen Größen hängt der Luftwiderstand
ab?
Der Luftwiderstand FL ist abhängig von
der Luftdichte ρ,
der Fahrzeuggeschwindigkeit v,
der Stirnfläche A des Fahrzeugs und
der Luftwiderstandszahl cw
ρ Gasgenerator bereitgestellt, dessen Treibsatz vom
FL = · v 2 · A · cw
2
Die Sicherheits-Fahrgastzelle bildet den Überlebens-
raum der Insassen und soll sich bei einem Aufprall
möglichst nicht verformen.
Die weicheren Knautschzonen umgeben die Sicher-
heits-Fahrgastzelle. Sie sollen sich bei einem Aufprall
so verformen, das die Insassen möglichst wenig belas-
tet werden.
4. Wodurch unterscheiden sich VSG und ESG?
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) wird durch eine
Wärmebehandlung vorgespannt, wodurch beim Glas-
bruch kleine Glaskrümel ohne scharfe Kanten entste-
hen. Die Beschädigung der Scheibe führt zu starker Be-
einträchtigung der Durchsicht.
Verbundsicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei Glas-
scheiben, die durch eine Zwischenlage aus Kunststoff-
folie miteinander verklebt sind. Dadurch wird ein Durch-
schlagen der Scheibe vermieden.
5. Beschreiben Sie die Wirkungsweise des Airbags.
Airbags werden bei einem Unfall in etwa 150 ms mit
Gas gefüllt. Die erforderliche Gasmenge wird von einem
Auslösesteuergerät elektrisch gezündet wird. Die Un-
fallsituation erkennt das Steuergerät aus den Daten
mehrerer Sensoren, welche die Verzögerung des Fahr-
zeugs erfassen.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 16

16

6 Elektrische Anlage

Aufgaben Seite 71
Aufgaben Seite 73

1. Was beschreibt das Ohmsche Gesetz?
Das Ohmsche Gesetz beschreibt den Zusammenhang
zwischen Strom, Spannung und Widerstand in einem
geschlossenen Stromkreis.
2. Skizzieren Sie einen einfachen Stromkreis
und zeichnen Sie eine Sicherung, sowie ein
Spannungs- und ein Strommessgerät ein.
1. Welche Aufgabe hat die Batterie im Kfz?
Die Batterie hat die Aufgabe, einen Teil der vom Gene-
rator erzeugten Energie zu speichern.
Die gespeicherte Energie wird benötigt, um beim Star-
ten des Verbrennungsmotors den Starter mit Strom zu
versorgen, sowie den Betrieb einiger Verbraucher (z. B.
Warnblinkanlage) auch bei stehendem Motor zu ermög-
lichen.

Strommessgerät
2. Aus welchen Bauelementen besteht eine
Glühlampe Batterie?

A Eine Batterie besteht aus einzelnen Batteriezellen, die

den Grundbaustein einer Batterie bilden. Eine Batterie-
zelle besteht aus
Sicherung
der positiven Elektrode (Pluspol),
Spannungs-
der negativen Elektrode (Minuspol) und

+
messgerät
V dem Elektrolyten.
Batterie
–
3. Beschreiben Sie das Laden einer Batterie.
Während des Ladens einer Batterie fließt ein Ladestrom
vom Minuspol durch den Elektrolyten zum Pluspol der
Batterie. Der Ladestrom bewirkt eine chemische Reak-
tion der Bleiverbindungen mit dem Elektrolyten, wo-
3. Skizzieren Sie die Stromkreise eines Relais. durch der Säureanteil des Elektrolyten im Verhältnis
Zeichnen Sie in den Arbeitsstromkreis eine in zum Wasseranteil steigt. Da die Dichte von Säure grö-
Durchlassrichtung gepolte Diode ein. ßer ist als die Dichte von Wasser, nimmt die Gesamt-
dichte des Elektrolyten zu.
Relaiskontakt
Lampe Diode
4. Wie kann der Ladezustand einer Batterie geprüft
werden?
Relais
Der Ladezustand einer Batterie kann durch Messung
Licht-
der Dichte des Elektrolyten (Säuredichte) ermittelt wer-
schalter den.
+
Batterie
–
5. Welche Informationen können aus der Batterie-
kennzeichnung entnommen werden?
Aus der Batteriekennzeichnung können folgende Anga-
ben entnommen werden:
4. Welche Aufgabe haben Transistoren?
Nennspannung,
Transistoren haben die Aufgabe, mit kleinen Steuerströ- Nennkapazität,
men große Arbeitsströme zu schalten.
Kälteprüfstrom.
Die Typnummer enthält verschlüsselte Angaben, z. B.
über Form und Befestigung der Batterie.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 17
6 Elektrische Anlage
6. Welcher Unterschied besteht zwischen „War-
tungsfrei nach DIN“ und „Absolut wartungsfrei“?
Batterien mit der Bezeichnung „Wartungsfrei nach
DIN“ haben Verschlussstopfen, die das Kontrollieren
des Säurestandes und gegebenenfalls das Nachfüllen
von destilliertem Wasser ermöglichen.
Batterien mit der Bezeichnung „Absolut wartungsfrei“
haben keine sichtbaren Verschlussstopfen. Durch be-
stimmte Plattenwerkstoffe oder durch die Verwendung
des Elektrolyten als zähflüssiges Gel (Gelbatterie) ist
der Wasserverbrauch sehr gering, so dass über die
gesamte Lebensdauer der Batterie kein destilliertes
Wasser nachgefüllt werden muss.

Aufgaben Seite 74
1. Beschreiben Sie die Spannungserzeugung durch
elektromagnetische Induktion. Wovon ist die
Höhe der Spannung abhängig?
Die Spannungserzeugung durch den Generator erfolgt
nach dem Grundprinzip der elektromagnetischen In-
duktion.
Die Änderung eines Magnetfeldes in einem elektrischen
Leiter (z. B. durch Bewegung eines Magneten in einer
Spule) bewirkt eine Bewegung der freien Elektronen im
Spulendraht. An einem Drahtende der Spule entsteht
dadurch ein Elektronenüberschuss und damit eine elek-
trische Spannung gegenüber dem anderen Drahtende.
Die Spannung bleibt solange erhalten, wie die Bewe-
gung des Magneten und damit die Änderung seines
Magnetfeldes anhält.
Die Höhe der erzeugten Spannung ist abhängig von
der Stärke des Magnetfeldes,
der Windungszahl der Spule und
der Zeit, in der das Magnetfeld aufgebaut wird, bzw.
der Geschwindigkeit, mit der das Magnetfeld bewegt
wird.
2. Wie wird im Drehstromgenerator die Spannung
erzeugt?
Im Drehstromgenerator wird ein Magnetfeld durch ei-
nen drehbaren Elektromagneten (Läufer) aufgebaut.
Durch die Drehbewegung des Läufers mit seinem Mag-
netfeld wird in drei Spulen, die sich jeweils im Gehäuse
(Ständer) des Drehstromgenerators befinden, eine
Wechselspannung induziert.
3. Warum benötigt ein Drehstromgenerator einen
Gleichrichter und eine Spannungsregelung?
Der Drehstromgenerator benötigt einen Gleichrichter
zur Umwandlung der Wechselspannung in eine Gleich-
spannung, weil das Bordnetz des Fahrzeugs mit Gleich-
spannung betrieben werden muss (z. B. zum Laden der
Batterie).
17
Die Spannungsregelung wird benötigt, um die Bord-
spannung auch bei unterschiedlichen Generatordreh-
zahlen konstant zu halten.
Ohne Spannungsregelung würde z. B. eine erhöhte
Läuferdrehzahl zu einer erhöhten Spannung führen, weil
mit steigender Drehzahl auch das Magnetfeld des Läu-
fers schneller bewegt wird.

Aufgaben Seite 75
1. Warum benötigen Hubkolbenmotoren einen
Starter?
Hubkolbenmotoren benötigen einen Starter, weil sie aus
dem Stand heraus nicht selbsttätig anlaufen können.
2. Aus welchen Bauelementen besteht ein Starter?
Er besteht aus folgenden Bauelementen:
Elektromotor,
Einrückrelais mit Einspurmechanik und
Zahnrad (Ritzel) mit Rollenfreilauf.
3. Beschreiben Sie den Startvorgang.
Durch Betätigung des Startschalters (z. B. mit dem
Zündschlüssel) wird das Startrelais mit Strom versorgt.
Das Startrelais schaltet eine elektrische Verbindung von
der Batterie zum Elektromotor und bewegt gleichzeitig
über einen Hebel das Ritzel, bis es in das Zahnrad der
Schwungscheibe eingreift.
Nach dem Anspringen des Motors verhindert ein Frei-
lauf, wenn der Startvorgang nicht abgeschaltet wird, ein
weiteres Mitdrehen des Starters. Durch eine Feder wird
das Ritzel des Starters nach dem Startvorgang in seine
Ausgangsposition zurückgezogen.

Aufgaben Seite 78
1. Beschreiben Sie die Wirkungsweise von
Glühlampen.
Das Licht in einer Glühlampe entsteht durch einen
Wolframdraht (Glühwendel), der von einem Strom
durchflossen wird, und sich dadurch bis zur Weißglut
(etwa 3 000 °C) erwärmt. Die Glühwendel befindet sich
in einem luftleeren Glaskolben, um eine Verbrennung
der Glühwendel infolge der hohen Temperaturen zu ver-
hindern.
Halogenlampen sind Glühlampen, deren Glaskolben
mit einem Edelgas (z. B. Neon, Krypton) und Zusätzen
von Halogenen (z. B. Brom, Jod) gefüllt sind.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 18

18 6 Elektrische Anlage

2. Wodurch wird die Kolbenschwärzung von
Halogenlampen verändert?
Eine Schwärzung des Glaskolbens von Halogenlampen
wird durch ihre Gasfüllung verhindert. Die Halogene in
der Gasfüllung bewirken, dass verdampftes Wolfram in
einem chemischen Kreisprozess zur Glühwendel zu-
rückgeführt wird und sich deshalb nicht am Glaskolben
anlagern kann.
3. Wodurch unterscheiden sich Gasentladungs-
lampen von Glühlampen?
Das Licht der Glühlampe entsteht durch eine strom-
durchflossene Glühwendel.
Gasentladungslampen besitzen keine Glühwendel. In
ihrem Glaskolben befindet sich eine Mischung aus Xe-
non (Edelgas) und Metallsalzen sowie zwei Elektroden
in einem Abstand von 4,2 mm. Die Lichtwirkung ent-
steht, wenn ein Strom in Form eines Lichtbogens zwi-
schen den Elektroden durch das Gasgemisch fließt. In
Folge der hohen Temperaturen verdampfen die Metall-
salze und geben dabei Licht ab.
4. Wie entsteht beim Reflexionsscheinwerfer mit
Zweifadenglühlampe das asymmetrische
Abblendlicht?
Das asymmetrische Abblendlicht wird durch die seit-
liche Neigung der Abdeckkappe in der Halogenlampe
erreicht. Dadurch wird der rechte Fahrbahnrand besser
ausgeleuchtet, ohne den Gegenverkehr zu blenden.
Die Eingabe erfolgt durch Sensoren. Sie haben die Auf-
gabe, physikalische Größen in elektrische Signale um-
zuwandeln und über Datenleitungen zum elektroni-
schen Steuergerät zu senden.
Das Steuergerät verarbeitet die Signale der Sensoren
mit Hilfe von gespeicherten Kennfeldern und Rechen-
verfahren. Die Ergebnisse der Verarbeitung führen zum
Ansteuern der Aktoren.
Die Aktoren erhalten die elektrischen Signale des Steu-
ergerätes, um damit bestimmte Vorgänge auszulösen,
z. B. das Einschalten von Elektromotoren für Antriebe,
oder die Betätigung von Ventilen zum Steuern von Ga-
sen oder Flüssigkeiten.
2. Erläutern Sie den Unterschied zwischen
Steuerungs- und Regelungssystemen.
Steuerungssysteme sind durch einen offenen Wir-
kungsablauf gekennzeichnet. Sie bilden eine Steuerket-
te. Es erfolgt keine Rückwirkung zum Steuergerät.
Regelungssysteme sind durch einen geschlossenen
Wirkungsablauf gekennzeichnet. Sie bilden einen Re-
gelkreis. Im Gegensatz zur Steuerung wird das beein-
flusste System durch Sensoren kontrolliert und gegebe-
nenfalls durch das Steuergerät verändert.
3. Erstellen Sie eine Tabelle mit Sensoren,
die überwiegend in elektronischen Systemen
verwendet werden, mit ihren Aufgaben und
Anwendungsbeispielen.
Sensoren Anwendung

5. Wodurch unterscheidet sich ein Projektions- Drehzahl: Motordrehzahl:

scheinwerfer von einem Reflexionsscheinwerfer? Benzin- und Dieseleinspritz-
Induktivgeber, anlagen
Projektionsscheinwerfer haben gegenüber konventio-
Hallgeber Raddrehzahl:
nellen Scheinwerfern eine kleinere Lichtaustrittsfläche
ABS, ASR, ESP, Tempomat
bei größerer Lichtausbeute.
Der Reflektor des Projektionsscheinwerfers hat die Temperatur: Kühlmitteltemperatur,
Form eines Ellipsoiden. Ansauglufttemperatur:
Die von der Lichtquelle abgegebenen Lichtstrahlen NTC-Widerstand Benzin- und Dieseleinspritz-
werden vom Reflektor zur Linse gelenkt. Die Linse bün- (Negativ Temperatur- anlagen,
delt das Licht und projiziert ein nahezu paralleles Strah- Coeffizient) Außen- oder Innentemperatur:
lenbündel auf die Straße. Klimaanlagen, Bordcomputer
Zwischen Reflektor und Linse ist eine Blende angeord- Positionen, Drosselklappenwinkel, Fahr-
net. Sie verhindert einen Lichtaustritt nach schräg oben Winkelstellungen: pedalstellung:
und bewirkt durch eine Neigung an der Oberkante von Benzin- und Dieseleinspritz-
etwa 15° das asymmetrische Abblendlicht. Potentiometer anlagen, Automatikgetriebe

Druck: Saugrohrdruck:
Benzineinspritzanlagen
Drucksensor

Aufgaben Seite 83 Bedienung von Bedienschalter:

Systemen, Pedal- Automatikgetriebe, Bordcomputer
1. Erläutern Sie das EVA-Prinzip. stellungen: Bremsschalter:
ABS, Automatikgetriebe,
Alle elektronischen Systeme im Kraftfahrzeug arbeiten Tempomat
nach einem gemeinsamen Grundprinzip der Informa- Schalter Drosselklappenschalter:
tionsverarbeitung, dem EVA-Prinzip (Eingabe, Verar- Benzineinspritzanlagen
beitung, Ausgabe).
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 19

6 Elektrische Anlage 19

Sensoren Anwendung Aktoren Anwendung

Luftmasse: Erfassung der angesaugten optische Signali- Kontrollleuchten:

Luftmasse: sierung: z. B. ABS, Einspritzanlagen,
Luftmassenmesser Benzin- und Dieseleinspritz- Automatikgetriebe, Airbag
anlagen Glühlampen,
Leuchtdioden, Display:
Körperschall: Erfassung von klopfender Displays Bordcomputer, Navigations-
Verbrennung: system
Klopfsensor Kombinierte Benzineinspritz-
und Zündanlagen (Motronic) Erzeugung von Zündanlage:
Hochspannung Erzeugung der Zündspannung
Sauerstoff: Erfassung des Sauerstoff- durch die Zündspule
gehalts im Abgas:
Lambda-Sonde Benzineinspritzanlagen Transformatoren Xenonscheinwerfer:
Erzeugung der Zünd- und
Betriebsspannung
4. Beschreiben Sie die Wirkungsweise des
induktiven Drehzahlsensors.
2. Beschreiben Sie die Wirkungsweise von
Der induktive Drehzahlsensor arbeitet nach dem Prinzip Magnetventilen.
der elektromagnetischen Induktion.
Magnetventile bestehen aus einem Elektromagneten,
Er besteht aus einem Dauermagneten, dessen Magnet- dessen Magnetanker mit einem Ventil verbunden ist.
feld von einem Weicheisenkern gebündelt wird und eine
Wird vom Steuergerät der Strom durch die Spule des
Spule durchdringt.
Elektromagneten eingeschaltet, entsteht ein magneti-
Ein mit Zähnen versehenes Impulsgeberrad rotiert mit sches Feld. Der Magnetanker wird gegen die Kraft der
der Welle (z. B. Kurbelwelle), deren Drehzahl erfasst Feder angezogen und öffnet dadurch das Ventil.
werden soll. Die Zähne bewegen sich durch das Mag-
Wird der Strom vom Steuergerät abgeschaltet, schließt
netfeld des Dauermagneten. Dadurch wird das Magnet-
das Ventil, indem die Feder den Magnetanker in seine
feld verändert und in der Spule eine Wechselspannung
Ausgangsposition zurückdrückt.
erzeugt. Die Frequenz der Wechselspannung wird als
Maß für die Drehzahl vom Steuergerät erfasst.
3. Welche Aufgabe haben
Rückmeldepotentiometer?
Bei Verwendung von Elektromotoren als Stellmotoren
(z. B. für Lüftungsklappen) werden diese häufig mit ei-

Aufgaben Seite 84 nem Rückmeldepotentiometer versehen, um dem
Steuergerät die Lage des angetriebenen Bauteils durch
ein entsprechendes Spannungssignal zu signalisieren.
1. Erstellen Sie eine Tabelle mit Aktoren,
die überwiegend in elektronischen Systemen
der Kfz-Technik verwendet werden, mit ihren
Aufgaben und Anwendungsbeispielen.

Aktoren Anwendung

Aufgaben Seite 86
Steuerung von Flüssigkeiten:
Gas- und Flüssig- Einspritzmenge bei Benzin- und
keitsströmen: Dieselmotoren, 1. Aus welchen Bauelementen bestehen Steuer-
Druckregelung Hydraulik-ABS, geräte für den Einsatz in Kraftfahrzeugen?
Magnetventile Gangschaltung Automatikgetriebe Steuergeräte für den Einsatz in Kraftfahrzeugen beste-
Gase: hen aus folgenden Bauelementen:
Tankentlüftung, Abgasrückführung, Impulsformer (IF),
Druckregelung, Pneumatik-ABS Analog-Digital-Wandler (A/D-Wandler),
Antrieb von Kraftstoffpumpe:
Mikrocomputersystem und den
mechanischen Einspritzanlagen für Otto- und Endstufen.
Systemen: Dieselmotoren

Stellmotoren: 2. Welche Aufgabe hat der Mikroprozessor?

Elektromotoren Fensterheber, Sitzverstellung,
Schiebedach, Drosselklappe, Der Mikroprozessor (CPU) hat die Aufgabe, die vom Be-
Klimaanlage triebsdatenspeicher (RAM) zwischengespeicherten Ein-
gangssignale (Istwerte) zu verarbeiten.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr
20
3. Welche Aufgabe hat ein Analog-Digital-Wandler?
Der Analog-Digital-Wandler ist dem Mikrocomputersys-
tem vorgeschaltet. Er hat die Aufgabe, analoge Signale
in digitale Signale umzuwandeln, weil der Mikrocompu-
ter des Steuergerätes nur digitale Signale verarbeiten
kann.
4. Warum sind Steuergeräte in Kraftfahrzeugen
vernetzt?
Die Steuergeräte der elektronischen Systeme sind über-
wiegend durch Datenleitungen miteinander vernetzt,
um einen Informationsaustausch zwischen den Steuer-
geräten zu ermöglichen. Dadurch werden die Einzelsys-
teme besser ausgenutzt, sowie die Anzahl der Sensoren
und damit der Umfang der Verkabelung begrenzt.
5. Welche Vorteile hat die serielle Datenübertra-
gung mit CAN-Bussystem gegenüber der
konventionellen Datenübertragung?
Die serielle Datenübertragung mit CAN-Bus-System
(CAN: Controller Area Network) ermöglicht gegenüber
der konventionellen Datenübertragung einen Datenaus-
tausch mit höherer Geschwindigkeit bei gleichzeitiger
Reduzierung von Leitungen und Steckverbindungen.

Aufgaben Seite 90
1. Wovon hängt ein behagliches Innenraumklima im
Wesentlichen ab?
Das Innenraumklima ist im Wesentlichen abhängig:
vom Luftdurchsatz,
von der Innenraumtemperatur,
von der Luftfeuchtigkeit und
von der Luftqualität.
Ein behagliches Innenraumklima erfordert, in Abhängig-
keit von der Außentemperatur, einen unterschied-
lichen Luftdurchsatz und eine unterschiedliche Innen-
raumtemperatur.
2. Erläutern Sie jeweils mit einer Skizze die
wasserseitig gesteuerte und die luftseitig
gesteuerte Innenraumheizung.
luftseitige wasserseitige
Temperatursteuerung Temperatursteuerung
Seite 20
6 Elektrische Anlage
Die luftseitige Temperatursteuerung erfolgt durch ei-
ne stufenlos verstellbare Luftklappe, die eine Aufteilung
des Luftstroms bewirkt. Ein Teil der Luft strömt durch
den Wärmetauscher und wird anschließend wieder mit
dem anderen Teil der Luft vermischt.
Bei der kühlmittelseitigen Temperatursteuerung
strömt die gesamte Luftmenge durch den Wärmetau-
scher. Die Temperatureinstellung erfolgt durch ein Ven-
til, welches die Kühlflüssigkeitsmenge verändert, die
durch den Wärmetauscher fließt.
3. Wodurch unterscheiden sich gesteuerte von
elektronisch geregelten Klimaanlagen?
Bei gesteuerten Klimaanlagen erfolgt die Veränderung
von Temperatur, Luftverteilung und Gebläseeinstellung
von Hand durch den Fahrer.
Elektronisch geregelte Klimaanlagen erfordern weni-
ger Bedienungsaufwand. Je nach Ausstattung des elek-
tronischen Regelungssystems muss vom Fahrer meist
nur die gewünschte Innenraumtemperatur mit dem Soll-
wertsteller vorgewählt werden.
Neben Gebläsedrehzahl und Lufttemperatur werden
vom elektronischen Steuergerät die Luftklappen für
Luftverteilung, Frischluft- bzw. Umluftbetrieb durch
Elektromotoren verstellt.
4. Nennen Sie die am Kältemittelkreislauf beteilig-
ten Bauelemente in der Reihenfolge der Durch-
flussrichtung des Kältemittels.
Kompressor, Kondensator, Flüssigkeitsbehälter, Expan-
sionsventil, Verdampfer, Kompressor.
5. Nennen Sie die Eigenschaften des Kältemittels.
Das Kältemittel R134a (Tetraflourethan, CH2F-CF3) hat
einen Siedepunkt von –29,8 °C bei einem Umgebungs-
druck von 1 bar. Als Gas ist es unsichtbar, als Flüssig-
keit ist es farblos.

Aufgaben Seite 91
1. Nennen Sie die zwei Systeme der elektrischen
Fensterheber.
Fensterheber mit Seilzuggetriebe
Fensterheber mit Schneckengetriebe
2. Skizzieren Sie ein Seitenfenster und kennzeich-
nen Sie den Bereich, in dem ein Einklemmschutz
nach StVZO wirksam sein muss.
4 mm
200 mm Schutzbereich
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 21
6 Elektrische Anlage
3. Beschreiben Sie die Wirkungsweise des
Einklemmschutzes.
Der Einklemmschutz wird durch eine elektronische
Steuerung erreicht. Auf der Ankerwelle des Elektromo-
tors ist ein Hallsensor angeordnet, der die Position und
die Drehzahl der Welle an das elektronische Steuergerät
meldet.
Wird während des Schließens des Fensters ein Absin-
ken der Motordrehzahl erkannt (z. B. durch einen einge-
klemmten Körperteil), wird die Drehrichtung des Motors
umgekehrt, um das Fenster wieder zu öffnen.
Vor dem Einfahren in die Fensterdichtung wird der Ein-
klemmschutz automatisch abgeschaltet, damit das
Fenster sicher schließen kann. Hierzu wird vom Steuer-
gerät die Position des Fensters über die Anzahl der ab-
gegebenen Impulse des Hallgebers ermittelt.
4. Welche Aufgabe haben Türsteuergeräte?
Türsteuergeräte sind in Fahrzeugen mit vernetzten Kom-
fortsystemen eingebaut.
Sie haben die Aufgabe, neben der Steuerung des Fen-
sterhebers die Funktionen der Zentralverriegelung und
der Außenspiegelverstellung zu übernehmen. Die Tür-
steuergeräte sind über das CAN-Bussystem unterein-
ander und mit dem Steuergerät der Zentralverriegelung
vernetzt.

Aufgaben Seite 93
1. Beschreiben Sie die grundsätzliche Wirkungs-
weise einer elektronischen Wegfahrsicherung.
Eine elektronische Wegfahrsicherung besteht aus ei-
nem Steuergerät, welches mit dem Motorsteuergerät
(Motronic, EDC) verbunden ist. Durch einen elektro-
nisch kodierten Eingriff wird das Motorsteuergerät
blockiert. Darüber hinaus können auch zusätzliche Bau-
elemente, die den Motorstart verhindern (z. B. Starter,
Kraftstoffpumpe) einbezogen werden.
2. Mit welchen Systemen können Wegfahr-
sicherungen aktiviert werden?
Wegfahrsicherungen können mit folgenden Systemen
aktiviert werden:
Transponder,
Handsender,
Codetastatur oder
Chipkarte.
21
3. Welche Warnsignale von Diebstahlwarnanlagen
sind zulässig?
Es sind folgende Warnsignale zulässig:
getaktete Schallsignale von max. 30 s,
Blinksignale der Fahrtrichtungsanzeiger max. 5 min
oder
Blinken des Abblendlichts max. 30 s.
4. Welche Bereiche können von einer Diebstahl-
warnanlage überwacht werden?
Je nach Systemumfang können folgende Bereiche vom
System überwacht werden:
Türen, Motorhaube, Kofferraum;
Innenraum,
Radio,
Rad- und Abschleppschutz und
Zündung, Startsperre.
5. Wodurch wird das Warnsignal beim Öffnen einer
Tür ausgelöst?
Das Warnsignal beim Öffnen einer Tür wird durch einen
Kontaktschalter ausgelöst.
6. Beschreiben Sie die Wirkungsweise des
Ultraschallinnenraumschutzes.
Ein Ultraschallsender sendet Ultraschallwellen mit einer
Frequenz von 20 kHz durch den Innenraum des Fahr-
zeugs. Diese werden von einem Detektor empfangen
und ausgewertet. Durch Bewegungen im Innenraum
(z. B. Hineingreifen oder Bruch einer Scheibe) verän-
dern sich die vom Detektor empfangenen Ultraschall-
wellen, was zur Alarmauslösung führt.

Aufgaben Seite 95
1. Welche Aufgaben haben Fahrerinformations-
systeme?
Die Aufgabe der Fahrerinformationssysteme besteht
darin, den Fahrer über fahrzeugbezogene Daten (z. B.
Kraftstoffverbrauch) zu informieren, sowie in Kommuni-
kations- und Komfortanwendungen (z. B. Radio, Navi-
gationssystem).
2. Welche Daten benötigt der Bordcomputer für die
Berechnung des Momentanverbrauchs?
Für die Berechnung des momentanen Kraftstoffver-
brauchs benötigt der Bordcomputer die Daten über die
Wegstrecke und die eingespritzte Kraftstoffmenge. Die-
se Informationen erhält der Bordcomputer vom ABS
(Wegstrecke) und von der Motronic (Öffnungszeit der
Einspritzventile).
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 22

22 6 Elektrische Anlage

3. Wodurch werden defekte Glühlampen vom
Bordcomputer erfasst?
Die Information über defekte Glühlampen wird meist
von einem separaten Lampenkontrollmodul erfasst und
an den Bordcomputer weitergeleitet.
4. Aus welchen Komponenten besteht ein
Navigationssystem?
Navigationssysteme bestehen aus folgenden Kompo-
nenten:
GPS-Antenne,
Radio-Lautsprecher,
Schalter für Rückfahrleuchten,
ABS-Raddrehzahlsensoren,
Navigationscomputer mit integrierten Bedientasten, Dis-
play, GPS-Empfänger, CD-ROM Laufwerk und Drehwin-
kelsensor.
5. Wie berechnet der Navigationscomputer seine
Position auf der Erde?
Der Navigationscomputer empfängt die Signale (Identi-
fizierungscode, Position, Uhrzeit) von mindestens drei
Satelliten über die GPS-Antenne und den GPS-Emp-
fänger.
Aus der Übertragungszeit der Daten bis zur Erde kann
der Navigationscomputer die Entfernung zu den Satelli-
ten und damit seine Position auf der Erde berechnen.
6. Wie erfolgt die Berechnung der Streckenführung
durch das Navigationssystem?
Nachdem über die Bedientasten das Fahrtziel eingege-
ben wurde, wird vom Computer die Position des Fahrt-
ziels mit Hilfe der Straßenkarte auf der CD-ROM be-
stimmt.
Durch Vergleich von empfangenen Satellitendaten mit
den Daten der Straßenkarte auf der CD-ROM wird vom
Navigationscomputer zunächst die Position des Fahr-
zeugs ermittelt. Anschließend wird das Streckenprofil
(Wegstrecke und Fahrtrichtung) errechnet und auf dem
Display angezeigt.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 23
7 Nutzfahrzeugtechnik
7 Nutzfahrzeugtechnik

Aufgaben Seite 102
1. Welche Nutzkraftwagen und Anhängefahrzeuge
werden unterschieden?
Es werden unterschieden:
Kraftomnibusse (KOM): z. B. Linienbusse, Reisebusse
Lastkraftwagen (Lkw): z. B. Vielzwecklastkraftwagen,
Transporter, Speziallastkraftwagen
Zugmaschinen: Anhängerzugmaschinen, Sattelzug-
maschinen, Traktoren
Anhänger: z. B. Gelenkdeichselanhänger, Zentralachs-
anhänger, Sattelanhänger
2. Für welche Transporte werden Normalaufbauten
überwiegend verwendet?
Normalaufbauten werden überwiegend für den Trans-
port von verpackter und palettierter Ware verwendet.
3. Wie erfolgen bei der Reiheneinspritzpumpe die
Druckerzeugung und die Kraftstoffzumessung?
Die Druckerzeugung erfolgt für jeden einzelnen Zylin-
der durch jeweils ein Pumpenelement. Es besteht aus
dem Pumpenkolben und dem Pumpenzylinder. Auf
dem Weg nach OT wird die Zulaufbohrung durch den
Pumpenkolben verschlossen und der Kraftstoff durch
die Druckleitung zur Einspritzdüse gedrückt.
Die Kraftstoffzumessung erfolgt durch Verdrehen des
Pumpenkolbens mit der Regelstange. Der Einspritzvor-
gang wird vor dem OT des Pumpenkolbens unterbro-
chen, wenn die schräge Steuerkante die Steuerbohrung
erreicht.
4. Welche Aufgabe hat die Handpumpe?
Die Handpumpe hat die Aufgabe, die Einspritzanlage zu
füllen und zu entlüften, z. B. nach einem Filterwechsel
oder wenn aus dem entleerten Kraftstoffbehälter Luft
angesaugt wurde.
5. Welche Aufgaben haben die Drehzahlregelung
und die Spritzverstellung?
Die Drehzahlregelung hat die Aufgabe, die Leerlauf-
drehzahl konstant zu halten und die Höchstdrehzahl zu
begrenzen.
Die Spritzverstellung hat die Aufgabe, den Einspritz-
zeitpunkt mit steigender Motordrehzahl nach „früh“ zu
verstellen.
23
6. Beschreiben Sie die Wirkungsweise einer
Einspritzdüse (Lochdüse).
Der von der Einspritzpumpe erzeugte Kraftstoffdruck
gelangt durch den Zulaufkanal in die Druckkammer der
Einspritzdüse. Durch den Kraftstoffdruck wird die Dü-
sennadel an der Druckschulter gegen die Kraft der
Druckfeder angehoben. Die Einspritzdüse öffnet, und
der Kraftstoff gelangt durch die Spritzlöcher fein zer-
stäubt in den Verbrennungsraum.

Aufgaben Seite 106
1. Erläutern Sie die Bezeichnung 6 X 4.
6 X 4: Es handelt sich um ein Fahrzeug mit 6 Rädern,
davon sind 4 Räder angetrieben.
2. Welche Kupplungen werden in Nutzfahrzeuge
überwiegend eingebaut?
In Nutzkraftwagen werden überwiegend Membranfeder-
kupplungen eingebaut.
Für Fahrzeuge mit Motorleistungen ab etwa 300 kW
werden häufig Zweischeiben-Trockenkupplungen mit
Schraubenfedern verwendet.
3. Welche Aufgabe haben Vor- und Nachschalt-
getriebe?
Vor- und Nachschaltgetriebe haben die Aufgabe, die
Anzahl der Übersetzungen des Grundgetriebes jeweils
zu verdoppeln. Sie werden überwiegend für schwere
Nutzfahrzeuge benötigt.
4. Beschreiben Sie den grundsätzlichen Unter-
schied zwischen einer mechanisch/pneumati-
schen und einer elektropneumatischen Schalt-
betätigung.
Mechanisch/pneumatische Schaltbetätigung:
Das Getriebe wird vom Fahrer mit dem Schalthebel be-
tätigt. Der Schaltvorgang wird pneumatisch unterstützt.
Elektropneumatische Schaltbetätigung:
Das Schalten der einzelnen Gänge erfolgt durch druck-
luftbetätigte Schaltzylinder. Diese werden vom Steuer-
gerät nach Auswertung der verschiedenen Sensorsig-
nale über Magnetventile betätigt. Eine mechanische
Verbindung zwischen Schalthebel und Getriebe ist bei
elektropneumatischen Schaltsystemen nicht vorhan-
den.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 24
24
5. Welche Aufgabe hat das Verteilergetriebe?
Das Verteilergetriebe hat die Aufgabe, in Fahrzeugen
mit Allradantrieb das vom Schaltgetriebe abgegebene
Drehmoment auf die Hinterachse und die Vorderachse
zu übertragen.
6. Welche Vorteile haben Außenplanetenachsen?
Das Antriebsmoment von Außenplanetenachsen wird
erst am Rad erzeugt. Das hat den Vorteil, dass die Be-
lastung des Antriebsstrangs bis zum Planetengetriebe
reduziert wird.
Auf Grund der geringeren Drehmomentübersetzung
kann im Achsantrieb ein kleineres Tellerrad und damit
ein kleineres Hinterachsgehäuse verwendet werden.
Der Platzbedarf der Hinterachse wird dadurch beim
Einfedern verringert und die Bodenfreiheit vergrößert.

Aufgaben Seite 107
1. Warum werden Nutzkraftwagen meist in
Rahmenbauweise gefertigt?
Die Rahmenbauweise ermöglicht die Montage unter-
schiedlicher Transportbehälter, die keinen tragenden
Bestandteil des Fahrzeugs bilden können.
2. Welche Aufgabe hat der Rahmen?
Der Rahmen ist das tragende Grundgerüst des Fahr-
zeugs. Alle weiteren Baugruppen, z. B. Radaufhän-
gung, Federung und Aufbau sind mit dem Rahmen ver-
schraubt.
3. Beschreiben Sie den Vorteil der Gitterrohrbau-
weise in Omnibussen.
Durch die Gitterrohrbauweise wird eine große Verwin-
dungssteifigkeit bei geringem Gewicht erreicht. Kraft-
omnibusse haben geschlossene Aufbauten. Auf einen
Rahmen kann hier häufig verzichtet werden, weil der
Aufbau selbst eine tragende Funktion übernehmen
kann.

Aufgaben Seite 108
1. Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile von
Starrachsen.
Gegenüber Einzelradaufhängungen haben Starrachsen
den Vorteil, das bei Federbewegungen des Fahrzeug-
aufbaus keine Spur- oder Sturzveränderungen auftreten
können.
7 Nutzfahrzeugtechnik
Nachteilig ist ihr hohes Gewicht, und die damit verbun-
dene unzureichende Bodenhaftung auf unebener Fahr-
bahn. Außerdem wird durch Ein- oder Ausfederbewe-
gungen eines einzelnen Rades immer die Radstellung
des gegenüberliegenden Rades beeinflusst.
2. Welche Aufgabe haben Liftachsen?
Liftachsen sind antriebslose Hinterachsen, die bei un-
beladenem Fahrzeug pneumatisch angehoben werden
können, um den Rollwiderstand und den Reifenver-
schleiß zu reduzieren.
3. Beschreiben Sie den Aufbau einer Lenkung für
einen Nutzkraftwagen.
Der Achsschenkel von Nutzfahrzeuglenkungen ist ga-
belförmig an der starren Vorderachse angeordnet, um
die Schwenkbewegung der Vorderräder ausführen zu
können.
Eine einteilige Spurstange bildet mit dem Achskörper
und den Spurstangenhebeln das Lenktrapez. Es wer-
den überwiegend hydraulisch unterstützte Kugelumlauf-
lenkgetriebe verwendet.

Aufgaben Seite 110
1. Nennen Sie zwei Vorteile der Blattfeder
gegenüber der Schraubenfeder.
Die Blattfeder verbindet die Starrachse mit dem Rah-
men. Zusätzliche Verbindungselemente zum Rahmen
sind deshalb meist nicht erforderlich.
Durch die Reibung zwischen den einzelnen Federblät-
tern während der Federbewegung entsteht eine Eigen-
dämpfung, die das Schwingungsdämpfersystem des
Fahrzeugs unterstützt.
2. Welche Aufgabe haben Zwischenlagen in
Blattfedern?
Die Zwischenlagen haben die Aufgabe, Geräusche
während der Federbewegung zu verringern.
3. Wodurch werden die Federungseigenschaften
von Blattfedern bestimmt?
Die Federungseigenschaften von Blattfedern werden
bestimmt durch
den Querschnitt der einzelnen Federblätter,
die Länge der einzelnen Federblätter und
die Anzahl der Federlagen.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 25
7 Nutzfahrzeugtechnik
4. Aus welchen Bauelementen besteht ein
Luftfederungssystem?
Das Luftfederungssystem besteht im Wesentlichen aus
der Druckluftversorgungsanlage,
den Federelementen und
dem System der Niveauregulierung.
5. Welche Vorteile hat eine Luftfederung mit
Niveauregulierung gegenüber Blattfedern?
Die Luftfederung mit Niveauregulierung hat folgende
Vorteile:
höherer Fahrkomfort,
die Laderaumhöhe kann vergrößert werden, weil die
Nutzlast keinen zusätzlichen Federweg verursacht,
die Handhabung von Wechselaufbauten sowie
die Be- und Entladung an Laderampen wird vereinfacht.

Aufgaben Seite 114
1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer
Hilfskraft- und einer Fremdkraftbremse.
Bei einer Hilfskraftbremse werden die erforderlichen
Spannkräfte an den Radbremsen durch die Fußkraft
des Fahrers mit Unterstützung eines Bremskraftverstär-
kers aufgebracht.
Bei einer Fremdkraftbremse werden die erforderlichen
Spannkräfte an den Radbremsen durch gespeicherte
Druckluft, die von einem Luftpresser erzeugt wird, auf-
gebracht.
2. Welche Aufgabe haben Luftpresser, Druckregler,
Lufttrockner und Mehrkreisschutzventil?
Der Luftpresser hat die Aufgabe, Luft anzusaugen und
zu verdichten. Die verdichtete Luft strömt in die Vorrats-
behälter, wo sie gespeichert wird.
Der Druckregler hat die Aufgabe, einen möglichst kon-
stanten Systemdruck von etwa 10 bar sicherzustellen.
Der Lufttrockner hat die Aufgabe, die geförderte Luft
zu reinigen und zu entwässern.
Das Mehrkreisschutzventil hat die Aufgabe, bei hohem
Druckverlust eines Kreises, z. B. durch eine defekte
Bremsleitung, den Druck in den anderen Kreisen zu er-
halten. Es ermöglicht gleichzeitig die weitere Befüllung
der Druckluftbehälter für die unbeschädigten Kreise.
3. Welche Aufgabe hat der automatisch
lastabhängige Bremskraftregler?
Der automatisch lastabhängige Bremskraftregler (ALB)
hat die Aufgabe, den Bremsdruck selbsttätig dem Bela-
dungszustand des Fahrzeugs anzupassen.
25
4. Wodurch wird bei einer Feststellbremse mit
Kombizylinder die Bremskraft erzeugt?
In einer Feststellbremse mit Kombizylinder wird die
Bremskraft durch die Spannkraft einer Feder erzeugt.
5. Welche Aufgabe hat das Anhängerbremsventil?
Das Anhängerbremsventil leitet den Bremsvorgang
des Anhängers ein. Es hat die Aufgabe, entsprechend
der Bremspedalstellung und dem Steuerdruck in der
Bremsleitung, eine Verbindung vom Vorratsbehälter des
Anhängers zu den Membranzylindern herzustellen.
6. Welche Vorteile hat ein elektronisch geregeltes
Bremssystem gegenüber einer herkömmlichen
Druckluftbremsanlage?
Das elektronisch geregelte Bremssystem hat gegen-
über der herkömmlichen Druckluftbremsanlage folgen-
de Vorteile:
Die Funktionen von ABS und ASR sind im System inte-
griert.
Die Bremszylinder werden schneller, gleichmäßiger und
gleichzeitig angesteuert. Das hat gleichmäßigen Ver-
schleiß der Bremsbeläge und kürzere Bremswege zur
Folge.
Die Verringerung der Strömungszeiten für Druckaufbau
und Druckabbau verkürzt die Reaktionszeiten des
Bremssystems.

Aufgaben Seite 115
1. Beschreiben Sie die Wirkungsweise der
Motorbremse.
Die Motorbremse nutzt zum Bremsen die Drosselwir-
kung des Ansaugens (1. Takt) und Ausstoßens (4. Takt)
aus. Zur Erhöhung der Bremswirkung wird das Auspuff-
rohr durch eine Drosselklappe (Auspuffklappe) nahezu
verschlossen, und die Einspritzung wird abgestellt.
2. Wodurch kann die Wirkung der Motorbremse
verstärkt werden?
Die Wirkung der Motorbremse kann durch den Einbau
eines zusätzlichen Auslassventils (Konstantdrossel) ge-
steigert werden.
Das zusätzliche Ventil wird mit Betätigung der Motor-
bremse geöffnet. Die komprimierte Luft kann während
des Verdichtens teilweise in den Auslasskanal strömen.
Der Expansionsdruck im 3. Takt wird dadurch vermin-
dert.
3. Wie erfolgt die Abbremsung der Antriebsräder
durch den Retarder?
Der Retarder bewirkt die Abbremsung der Getriebeaus-
gangswelle und damit der Antriebsräder.
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 26
26
Hydrodynamische Retarder nutzen zum Abbremsen die
innere Reibungskraft von Öl aus.
Elektrodynamische Retarder nutzen die Bremswirkung
von gegeneinander wirkenden Magnetfeldern aus.

Aufgaben Seite 116
1. Beschreiben Sie die Betätigung von
Trommelbremsen für Nutzkraftwagen.
Die Betätigung der Bremsbacken von Trommelbremsen
erfolgt über S-Nocken oder Spreizkeile.
S-Nockenbetätigte Trommelbremsen werden vom
Membranzylinder über ein Gestänge betätigt. Die Nach-
stellung erfolgt manuell oder über eine im Bremsge-
stänge integrierte automatische Nachstellung.
Spreizkeilbetätigte Trommelbremsen haben meist eine
integrierte Nachstellvorrichtung. Der Spreizkeil wird
direkt vom Membranzylinder betätigt. Über die Rollen
und Rollenstößel werden die Bremsbacken ausein-
andergedrückt.
2. Welche Vorteile haben Scheibenbremsen
gegenüber Trommelbremsen?
Die Scheibenbremse hat gegenüber der Trommelbrem-
se folgende Vorteile:
bessere Dosierbarkeit,
höhere thermische Belastbarkeit,
gleichmäßigere Bremswirkung,
geringere Masse und
einfacherer Belagwechsel.
3. Warum müssen pneumatisch betätigte
Scheibenbremsen mit einer zusätzlichen
inneren Übersetzung ausgestattet sein?
Eine zusätzliche innere Übersetzung ist erforderlich,
weil Scheibenbremsen keine Selbstverstärkung aufwei-
sen und im Gegensatz zu hydraulischen Bremsen nur
ein relativ geringer Bremsdruck von etwa 10 bar zur
Verfügung steht.

Aufgaben Seite 118
1. Aus welchen Bauteilen bestehen Räder?
Räder bestehen aus dem Radkörper (Radscheibe) zur
Befestigung des Rades und der Felge zur Aufnahme
des Reifens.
7 Nutzfahrzeugtechnik
2. Aus welchem Grund kann eine ungeteilte Felge
nur als Tiefbettfelge ausgeführt sein?
Ungeteilte Felgen müssen als Tiefbettfelgen ausgeführt
sein, weil sonst eine Reifenmontage nicht möglich ist.
3. Was ist eine Schrägschulterfelge?
Schrägschulterfelgen sind geteilte (Flachbettfelgen)
oder ungeteilte Felgen (Tiefbettfelgen) mit einer Felgen-
schulterneigung von 5°.
4. Welche Bedeutung hat die Felgenbezeichnung
8 X 20?
Felgenbezeichnung 8 X 20:
Es handelt sich um eine Tiefbettfelge (x) mit einer Maul-
weite von 8 Inch und einem Felgendurchmesser von
20 Inch.
5. Wodurch unterscheidet sich ein Nkw-Radial-
reifen von einem Pkw-Radialreifen?
Im Gegensatz zu Pkw-Radialreifen besteht bei Nkw-Ra-
dialreifen nicht nur der Gürtel aus Stahlfäden, sondern
auch die Karkasse. Man spricht dann vom Ganzstahl-
reifen. Seine Eigenschaften entsprechen denen der
Pkw-Radialreifen.
6. Erklären Sie die Reifenbezeichnung
285/80 R 22.5 156 k.
Reifenbezeichnung 285/80 R 22.5 156k
285 : Reifenbreite 285 mm
/80 : Das Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite
beträgt 80%.
R : Es handelt sich um einen Radialreifen
(Gürtelreifen).
22.5 : Der Nenndurchmesser der Steilschulterfelge
beträgt 22 Inch.
156 : Die max. Tragfähigkeit beträgt 400 kg
k : Der Reifen ist für eine Höchstgeschwindigkeit
von 110 km/h zugelassen.

Aufgaben Seite 119
1. Nennen Sie die Arbeitsschritte für das An- und
Abkuppeln eines Anhängers.
Arbeitsschritte für das Ankuppeln eines Anhängers:
Anhänger gegen Wegrollen sichern;
Zugöse des Anhängers mit Höheneinstellvorrichtung
einstellen;
Membranzylinder des Anhängers (Betriebsbremse) ent-
lüften;
Automobil - Lösungsband 06.08.2002 13:25 Uhr Seite 27
7 Nutzfahrzeugtechnik
Anhängerkupplung öffnen;
Zugwagen rückwärts heranfahren bis die Zugöse des
Anhängers gegen den Lösehebel drückt;
Kontrollstift überprüfen;
Verbindungen zum Anhänger herstellen und kontrollie-
ren (Bremsleitungen, elektrische Leitungen).
Arbeitsschritte für das Abkuppeln eines Anhängers:
Anhänger gegen Wegrollen sichern;
Verbindungsschläuche und Leitungen lösen;
Höheneinstellvorrichtung feststellen;
Kupplung öffnen durch hochdrücken des Handhebels;
Zugwagen vorfahren.
2. Welche Sicherheitsregeln sind beim An- und
Abkuppeln eines Anhängers zu beachten?
Sicherheitsregeln für das An- und Abkuppeln:
Der Anhänger muss gegen Wegrollen gesichert werden
(Feststellbremse, (Unterlegkeile).
Die Höheneinstellvorrichtung des Anhängers muss ver-
wendet werden.
Die Kontrolleinrichtung (z. B. Kontrollstift) der Anhän-
gerkupplung muss überprüft werden.
Während des Heranfahrens des Zugwagens dürfen sich
keine Personen zwischen den Fahrzeugen aufhalten.
Der Vorratsschlauch der Druckluftbremse muss immer
zuletzt gelöst bzw. befestigt werden.

Aufgaben Seite 120
1. Nennen Sie die Arbeitsschritte für das
An- und Abkuppeln eines Sattelanhängers.
Arbeitsschritte für das Ankuppeln eines Sattelan-
hängers:
Anhänger gegen Wegrollen sichern;
mit der Stützwinde des Sattelanhängers oder mit der
Luftfederung der Zugmaschine die richtige Höhe ein-
stellen;
Sattelkupplung öffnen;
Zugwagen rückwärts heranfahren bis der Königszapfen
in die Sattelkupplung eingleitet und diese automatisch
verschließt;
27
Verschluss kontrollieren;
Verbindungen zum Sattelanhänger herstellen (Bremslei-
tungen, elektrische Leitungen) und auf Funktion kon-
trollieren;
Stützwinden hochfahren.
Arbeitsschritte für das Abkuppeln eines Sattelan-
hängers:
Sattelanhänger gegen Wegrollen sichern;
Verbindungsschläuche und Leitungen lösen;
Stützwinde ausfahren;
Sattelkupplung öffnen;
Verbindungsschläuche und Leitungen lösen;
Zugwagen vorfahren.
2. Wodurch kann das sichere Verschließen der
Sattelkupplung kontrolliert werden?
Eine Verschlusskontrolle der Sattelkupplung erfolgt
durch das Einhängen eines Karabinerhakens oder durch
das Einrasten einer Sicherungsklappe.

Aufgaben Seite 121
1. Für welche Fahrzeuge sind EU-Kontrollgeräte
vorgeschrieben?
EU-Kontrollgeräte sind für folgende Fahrzeuge vorge-
schrieben:
Lastkraftwagen zur gewerblichen Güterbeförderung
einschließlich Anhänger oder Sattelanhänger mit einer
zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 t sowie
Kraftomnibusse für die Beförderung von mehr als 8
Fahrgästen.
2. Welche Daten werden vom EU-Kontrollgerät
aufgezeichnet?
Ein EU-Kontrollgerät, das die gesetzlichen Mindestan-
forderungen erfüllt, ermöglicht die Aufzeichnung folgen-
der Daten auf einer Diagrammscheibe:
Geschwindigkeit,
gefahrene Kilometer,
Zeit.
Umschlag Lösungsband 06.08.2002 13:15 Uhr Seite 1

Lösungen

NEUE BERUFE
NEUE BERUFE

Automobiltechnik
kompakt
ISBN 3-14-22 2535- 8

9 783142 225357