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Technische Richtlinien 2022 Info 4

Inhaltsverzeichnis 4.9 Zweigeschossige Bauweise 12


4.9.1 Bauanfrage 12
1. Vorbemerkungen 2 4.9.2 Auflagen zur Standflächenüberbauung,
1.1 Hausordnung/Auszug aus der Hausordnung 2 Sicherheitsabstände, Höhe der Standinnenräume 12
1.2 Öffnungszeiten 2 4.9.3 Nutzlasten/Lastannahmen 12
1.2.1 Auf- und Abbauzeiten 2 4.9.4 Rettungswege/Treppen 13
1.2.2 Veranstaltungslaufzeit 2 4.9.5 Baumaterialien 13
1.3 Verantwortungsvoller Umgang mit Energie 2 4.9.6 Obergeschoss 13
5. Betriebssicherheit, Technische Sicherheitsbestimmungen,
2. Verkehr im Messegelände, Rettungswege,
Technische Vorschriften, Technische Versorgung 13
Sicherheitseinrichtungen 2
5.1 Allgemeine Vorschriften 13
2.1 Verkehrsordnung 2
5.1.1 Schäden 13
2.2 Rettungswege 3 5.1.2 Koordination von Arbeiten auf dem Ausstellungsgelände 13
2.2.1 Feuerwehrbewegungszonen, Hydranten 3 5.2 Einsatz von Arbeitsmitteln 13
2.2.2 Notausgänge, Notausstiege, Hallengänge 3 5.2.1 Explosionsfähige Gemische 14
2.3 Sicherheitseinrichtungen 3 5.2.2 Einrichtungen zum Auffangen von Holzstaub und -spänen 14
2.4 Standnummerierung 3 5.3 Elektroinstallation 14
5.3.1 Anschlüsse 14
2.5 Bewachung 3
5.3.2 Standinstallation 14
2.6 Notfallräumung 4 5.3.3 Montage- und Betriebsvorschriften 14
5.3.4 Sicherheitsmaßnahmen 14
3. Technische Daten und Ausstattung der Hallen und des
5.3.5 Sicherheitsbeleuchtung 15
Freigeländes 4
3.1 Hallendaten 4 5.4 Wasser- und Abwasserinstallation 15
3.1.1 Allgemeine Beleuchtung, Stromart, Spannung 4 5.4.1 Anschlüsse 15
3.1.2 Druckluft-, Elektro- und Wasserversorgung 4 5.4.2 Einsatz von wasserführenden Anlagen und Gerätschaften 15
3.1.3 Kommunikationseinrichtungen 4 5.5 Druckluft-/Gasinstallation 15
3.1.4 Sprinkleranlagen 4 5.5.1 Druckluft 15
3.1.5 Heizung, Lüftung 4 5.5.1.1 Anschlüsse 15
3.1.6 Störungen 4 5.5.1.2 Standinstallationen 15
5.5.1.3 Montage- und Betriebsvorschriften 15
3.2 Freigelände 4
5.5.1.4 Druckluftbehälter 15
4. Standbaubestimmungen 4 5.5.1.5 Kompressoren 15
4.1 Standsicherheit 4 5.5.2 Gas 15
4.2 Standbaufreigabe 4 5.6 Maschinen, Druckbehälter, Abgasanlagen 16
4.2.1 Prüfung und Freigabe freigabepflichtiger Bauten 5 5.6.1 Lärmemission 16
4.2.2 Fahrzeuge und Container 5 5.6.2 Produktsicherheit 16
4.2.3 Änderung nicht vorschriftsmäßiger Bauteile 5 5.6.2.1 Schutzvorrichtungen 16
4.2.4 Haftungsumfang 5 5.6.2.2 Prüfverfahren 16
5.6.2.3 Voraussetzung zur Inbetriebnahme 16
4.3 Bauhöhen 5
5.6.3 Druckbehälter 16
4.4 Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen 5 5.6.3.1 Abnahmebescheinigung 16
4.4.1 Brandschutz 5 5.6.3.2 Prüfung 16
4.4.1.1 Standbau- und Dekorationsmaterialien 5 5.6.3.3 Mietgeräte 16
4.4.1.2 Ausstellung von Kraftfahrzeugen 6 5.6.3.4 Überwachung 16
4.4.1.3 Explosionsgefährliche Stoffe, Munition 6 5.6.4 Abgase und Dämpfe 16
4.4.1.4 Pyrotechnik 6 5.6.5 Abgasanlagen 16
4.4.1.5 Ballone 6 5.7 Verwendung von Druckgasen, Flüssiggasen und
4.4.1.6 Flugobjekte 7 brennbaren Flüssigkeiten, Brennpasten und anderen
4.4.1.7 Nebelmaschinen 7 Brennstoffen 16
4.4.1.8 Aschebehälter, Aschenbecher, Rauchverbot 7 5.7.1 Druck-, und Flüssiggasanlagen 16
4.4.1.9 Abfall-, Wertstoff-, Reststoffbehälter 7 5.7.1.1 Freigabe für Druckgasflaschen 16
4.4.1.10 Spritzpistolen, Lösungsmittel 7 5.7.1.2 Verwendung von Flüssiggas 17
4.4.1.11 Trennschleifarbeiten und alle Arbeiten mit offener Flamme 7 5.7.1.3 Einrichtung und Unterhaltung 17
4.4.1.12 Leergut/Lagerung von Materialien 7 5.7.2 Brennbare Flüssigkeiten 17
4.4.1.13 Feuerlöscher 7 5.7.3 Offenes Feuer, Brennpasten und andere Brennstoffe 17
4.4.2 Standüberdachung 8
5.8 Gefahrstoffe 17
4.4.3 Glas und Acrylglas 8
4.4.4 Aufenthaltsräume/Gefangene Räume 8 5.9 Szenenflächen 17
5.10 Strahlenschutz 17
4.5 Ausgänge, Rettungswege, Türen 8
5.10.1 Radioaktive Stoffe 17
4.5.1 Ausgänge und Rettungswege 8
5.10.2 Röntgenanlagen und Störstrahler 18
4.5.2 Türen 8
5.10.3 Laseranlagen 18
4.6 Podeste, Leitern, Treppen und Stege 9 5.10.4 LED 18
4.7 Standgestaltung 9 5.11 Hochfrequenzgeräte, Funkanlagen, Elektromagnetische
4.7.1 Erscheinungsbild 9 Verträglichkeit und Oberschwingungen 18
4.7.2 Prüfung der Mietfläche 9 5.12 Kräne, Stapler, Leergut 18
4.7.3 Eingriffe in die Bausubstanz 9 5.12.1 Ausstellung von schweren und sperrigen Exponaten und
4.7.4 Hallenböden 9 Maschinen 18
4.7.5 Abhängungen von der Hallendecke 10 5.12.2 Ausstellung und/oder Betrieb von Kränen, Hebezeugen,
4.7.5.1 Bereitstellung von Abhängepunkten 10 Baumaschinen und anderen Arbeitsmitteln 19
4.7.5.2 Anbringung von Gegenständen an den Abhängepunkten 10 5.13 Musikalische Wiedergaben 19
4.7.5.3 Verwendung von Traversensystemen 10
5.14 Getränkeschankanlagen 19
4.7.5.4 Verwendung von Hebezeugen 11
4.7.5.5 Elektrokettenzüge 11 5.15 Umgang mit Lebensmitteln 19
4.7.5.6 Handkettenzüge 11 5.15.1 Anforderung an die Stand- bzw. Küchenausstattung 19
4.7.6 Standbegrenzungswände 11 5.15.2 Kochgeräte und Verfahren zur Speisenzubereitung 19
4.7.7 Werbemittel/Präsentationen 11 5.15.3 Grillen 20
4.7.8 Barrierefreiheit 11 6. Umweltschutz 20
4.8 Freigelände 11 6.1 Abfallwirtschaft 20
4.8.1 Standbaufreigabe/Genehmigungspflichtige Standbauten 12 6.1.1 Abfallentsorgung 20
4.8.2 Verankerungen im Boden 12 6.1.2 Gefährliche Abfälle 20
4.8.3 Witterungsbedingte Lasten 12 6.1.3 Mitgebrachte Abfälle 20
4.8.3.1 Windlasten 12 6.2 Wasser, Abwasser, Bodenschutz 20
Master 2022/001

4.8.3.2 Windlasten für Fliegende Bauten 12 6.2.1 Öl-/Fettabscheider 20


4.8.3.3 Schneelasten 12 6.2.2 Reinigung/Reinigungsmittel 20
4.8.4 Warnungen bei Unwetter 12 6.3 Umweltschäden 20
4.8.5 Ausgänge/Rettungswege 12
4.8.6 Glas 12 1
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

1. Vorbemerkungen 6. Den Anordnungen des von der NürnbergMesse bestellten Veran-


Die NürnbergMesse GmbH, nachfolgend NürnbergMesse genannt, hat staltungsleiters, des Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik
für die stattfindenden Veranstaltungen Richtlinien erlassen mit dem und des Ordnungsdienstleiters ist in jedem Fall Folge zu leisten.
Ziel, allen Ausstellern/Veranstaltern optimale Gelegenheit zu geben, Gleiches gilt für die Anordnungen der Sicherheitsbehörden wie
ihre Exponate darzustellen und ihre Besucher und Interessenten Feuerwehr und Ordnungsamt.
anzusprechen. Sie sind bindend für alle Aussteller, beauftragte Nach- Messe-Notruf (Security Control Unit):
unternehmer und Veranstalter. Gleichzeitig enthalten diese Richtli-
 7000 (intern; Kurzwahl über die Hallentelefone)
nien Sicherheitsbestimmungen, die im Interesse der Aussteller und
 0911 / 8606 7000
Besucher ein Höchstmaß an Sicherheit bei der technischen und
gestalterischen Ausrüstung der Veranstaltung bieten sollen. Mit den Bitte beachten Sie die aktuell gültige Version der Hausordnung. Diese
zuständigen Ämtern sind die Bauordnungs-, Brandschutz- und ist bindend für das gesamte Gelände der NürnbergMesse. Einzusehen
sonstigen Sicherheitsbestimmungen abgestimmt. Die NürnbergMesse ist diese in den Aushängen vor Ort oder unter
behält sich vor, die Einhaltung dieser Bestimmungen zu prüfen. https://www.nuernbergmesse.de/de/ausstellerrichtlinien.
Außerdem sind die gesetzlichen Bestimmungen in der jeweils 1.2 Öffnungszeiten
gültigen Fassung zu beachten. 1.2.1 Auf- und Abbauzeiten
Soweit in den technischen Richtlinien der Begriff „Standbau“ dem Die Auf- und Abbauzeiten variieren messespezifisch und werden im
allgemeinen Sprachgebrauch folgend verwendet wird, handelt es Vorfeld bekanntgegeben.
sich hierbei nicht um eine bauliche Anlage im Sinne des Baugesetz- Aus Gründen der allgemeinen Sicherheit im Messegelände bleiben
buchs. Der Messestandbau in den Ausstellungshallen ist rechtlich die Hallen und das Messegelände insgesamt außerhalb dieser Zeiten
eine sogenannte „Einrichtung“ in einer Versammlungsstätte. verschlossen.
Die Durchführung einer Veranstaltung/die Inbetriebnahme eines Bis zum Ende der für jede Veranstaltung bekannt gegebenen Abbau-
Ausstellungsstandes kann im Interesse aller Veranstaltungsteilnehmer zeit hat der Aussteller sämtliches Standbaumaterial, sämtliche
untersagt werden, wenn vorgefundene Mängel bis zu Beginn der Ausstellungsstücke und -gegenstände und auch sein gesamtes
Veranstaltung nicht beseitigt worden sind. Weitere Forderungen zur sonstiges Ausstellungsgut rückstandlos zu entfernen und den
Sicherheit und zum Standbau, die sich darüber hinaus ergeben sollten, ursprünglichen Zustand der Ausstellungsfläche wiederherzustellen.
bleiben vorbehalten. Die NürnbergMesse ist berechtigt, Ausstellungsgut, das sich nach
Der Begriff „Halle“ kann im weiteren Verlauf der technischen Richtli- Ende der Abbauzeit noch auf den Ständen, den Gangflächen, den
nien für vergleichbare Gebäude wie zum Beispiel Kongresszentren Foyers oder den Ladehöfen befindet, auf Kosten und Gefahr des
(NCC Mitte, NCC West, NCC Ost), Eingangsbereiche und auch Hallen- Ausstellers von den ansässigen Speditionen (ServicePartner) abtrans-
übergänge genutzt werden. portieren und einlagern zu lassen oder auf seine Kosten zu
Die Auftragsformulare für Leistungen werden in der Regel mit der entsorgen.
Zulassung versandt; diese sind auszufüllen und termingerecht zurück- 1.2.2 Veranstaltungslaufzeit
zusenden, da bei verspäteter Einsendung die NürnbergMesse keine Während der Veranstaltungslaufzeit werden die Hallen eine Stunde
Gewähr für eine ordnungs- und fristgemäße Erledigung übernehmen vor Messebeginn geöffnet und eine Stunde nach Messeschluss ver-
kann. schlossen, soweit nicht messespezifisch (Info 1) andere Zeiten bekannt
Außerdem behält sich die NürnbergMesse vor, bei verspätet einge- gegeben werden. Aussteller, die in begründeten Einzelfällen über
sandten Bestellungen einen Preisaufschlag entsprechend der Angaben diesen Zeitpunkt hinaus auf ihrem Stand tätig sein müssen, bedürfen
im Online AusstellerShop (OAS) auf die Entgelte zu erheben. Zur einer besonderen schriftlichen Erlaubnis der NürnbergMesse.
Information gehen den Ausstellern gegebenenfalls weitere Rund-
1.3 Verantwortungsvoller Umgang mit Energie
schreiben über Einzelheiten der Vorbereitung und Durchführung der
Energieeffizienz ist ein wichtiger Kennwert der NürnbergMesse. Wir
Veranstaltung zu. Diese Technischen Richtlinien sind mit den Messe-
haben das erklärte Ziel, im Bereich Energieeffizienz einen Spitzenplatz
gesellschaften:
unter den europäischen Messegesellschaften einzunehmen. Deshalb
Deutsche Messe AG Hannover verpflichten wir uns, alle notwendigen Ressourcen zur Erreichung
Koelnmesse GmbH dieses Ziels zur Verfügung zu stellen.
Leipziger Messe GmbH Unsere Energieeffizienzprogramme müssen durch eine ganzheitliche
Messe Berlin GmbH Sicht, ständige Verbesserung, technische Entwicklung und Ressourcen-
Messe Düsseldorf GmbH effizienz gekennzeichnet sein. Das Energiemanagement wird von uns
Messe Frankfurt Venue GmbH kontinuierlich geprüft, bewertet und bei Bedarf verbessert.
Messe München GmbH Wir verpflichten uns zur Einhaltung aller geltenden gesetzlichen
NürnbergMesse GmbH Anforderungen. Weiterhin verpflichten wir uns, Energieverschwen-
Landesmesse Stuttgart GmbH dung überall und zu jedem Zeitpunkt zu verhindern und den Einsatz
abgestimmt und in ein einheitliches Gliederungsschema gefasst. neuester umwelt- und sicherheitsgerechten, sowie energiesparenden
Baurecht ist Landesrecht. Dadurch und aufgrund unterschiedlicher Technik, die wirtschaftlich vertretbar ist, einzusetzen.
baulicher Gegebenheiten der einzelnen Messeplätze unterscheiden Was kann der Aussteller hierzu beitragen?
sich die jeweiligen Ausführungsbestimmungen. Im Übrigen behält • Bei ausreichendem Tages- oder Hallenlicht die Beleuchtung auf
sich die NürnbergMesse Änderungen vor. Der deutsche Text ist dem Messestand ausschalten.
verbindlich. • Beim Verlassen des Standes am Abend die Beleuchtung
1.1 Hausordnung/Auszug aus der Hausordnung ausschalten.
Der NürnbergMesse steht für die Mietsache und das Gelände das • Drucker, Kopierer und Computer abschalten und nicht im Stand-by
alleinige Hausrecht zu, soweit es nicht kraft Gesetz dem Mieter Betrieb belassen.
zusteht. Bei der Ausübung des Hausrechts werden die berechtigten • Verwendung von energiesparenden LED-Leuchten und energiespa-
Belange des Mieters berücksichtigt. renden Geräten (z.B. Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A+++)
1. Das Hausrecht gegenüber dem Mieter und allen Dritten wird von • Hallentüren und Hallentore wenn möglich wieder schließen, bzw.
dem durch die NürnbergMesse beauftragten Personal ausgeübt, geschlossen halten (auch im Sommer Kühlenergie sparen).
dessen Anordnungen unbedingt Folge zu leisten ist und dem ein 2. Verkehr im Messegelände, Rettungswege, Sicherheitseinrich-
jederzeitiges Zutrittsrecht zur Mietsache zu gewähren ist. tungen
2. Die NürnbergMesse hat das Recht, bei Verstößen gegen die Haus- 2.1 Verkehrsordnung
ordnung oder bei störendem Verhalten die betreffenden Um einen reibungslosen Verkehrsablauf während der Auf- und
Personen vom Messegelände und von den Messe-eigenen Park- Abbauzeit und der Veranstaltungsdauer zu ermöglichen, sind
plätzen zu verweisen und ihre Eintrittsausweise entschädigungslos verkehrsordnende und verkehrslenkende Regeln einschließlich der
einzuziehen, sowie Kraftfahrzeuge auf Kosten und Gefahr der Anweisungen des Ordnungspersonals unbedingt zu beachten.
Eigentümer abschleppen zu lassen. Im gesamten Messegelände und auf messeeigenen Parkplätzen gelten
3. Die NürnbergMesse hat das Recht, Laderäume von Kraftfahr- die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung entsprechend. Die im
zeugen und von Personen mitgeführte Behältnisse im Bedarfsfall Messegelände zugelassene Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h.
zu kontrollieren. Die Services zwischen den Hallen sind unterkellert und dürfen nicht
4. Bei Diebstahl von Ausstellungsgegenständen wird die jeweilige außerhalb der geradlinigen Fahrspuren befahren werden.
Person vom Gelände verwiesen. Es ergeht eine polizeiliche Gesperrte Flächen und Wege dürfen nicht befahren werden und auf
Anzeige. Die NürnbergMesse behält sich vor, von ihrem Recht
Master 2022/001

Fußgänger ist größtmögliche Rücksicht zu nehmen.


Gebrauch zu machen, die jeweilige Person bis zur Feststellung der Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge, Auflieger, Container, Behälter
Personalien durch die Polizei auf dem Messegelände festzuhalten. und Leergut jeder Art können auf Kosten und Gefahr des Besitzers
5. Die Veranstaltungsbesucher haben mit Ende der täglichen Veran- entfernt werden.
2 staltungszeiten das Messegelände zu verlassen. Die entsprechenden Informationen sind zu beachten:
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

1. Verkehrs- und Parkregelung: Für den Standbau benötigte Materialien oder zur sofortigen Aufstellung
Das Parken von Fahrzeugen aller Art in unmittelbarer Nähe der auf der Standfläche angelieferte Exponate dürfen in der Aufbau- und
Hallen, vor allem in den Ladehöfen und vor den Ausgängen, ist Abbauphase kurzzeitig im Randbereich des Hallengangs abgestellt
während der Dauer der Messe unzulässig. Während der Auf- und werden, wenn hierdurch die aus Sicherheitsgründen geforderten
Abbautage dürfen Fahrzeuge nur zum Be- bzw. Entladen an Gangbreiten nicht unterschritten und logistische Belange ausreichend
ausgewiesenen Stellen halten. Nach Beendigung dieser Arbeiten berücksichtigt werden.
sind die Fahrzeuge, um gegebenenfalls die Feuerwehr nicht zu Dies wird als erfüllt angesehen, wenn entlang der Standgrenze zum
behindern, sofort zu entfernen und können während des Auf- Hallengang ein Streifen von maximal 0,90 m zum Abstellen genutzt
und Abbaus auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt wird. Unabhängig von der Breite des Hallenganges und der abgestellten
werden. Die Einfahrt in die Ladehöfe ist während des Auf- und Güter ist zwingend ein Durchgang in einer Mindestbreite von 1,20 m
Abbaus ausschließlich gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von frei zu halten. Flächen vor Notausgängen und die Kreuzungsbereiche
EUR 100 (Ausnahme: LKW ab 7,5 t beim Abbau) möglich. Die der Hallengänge sind hiervon ausgenommen und müssen jederzeit in
Kaution wird bei rechtzeitiger Ausfahrt aus den Ladehöfen inner- voller Breite freigehalten werden. Die Hallengänge dürfen nicht zur
halb der nachfolgend genannten Fristen zurückerstattet. Errichtung von Montageplätzen oder zur Aufstellung von Maschinen
Die Park- oder Einfahrtserlaubnis ist deutlich sichtbar hinter der (z.B. Holzbearbeitungsmaschinen, Werkbänke usw.) genutzt werden.
Windschutzscheibe des entsprechenden Fahrzeuges anzubringen Auf Verlangen der NürnbergMesse kann auch aus logistischen
und vollständig auszufüllen. Gründen die sofortige Räumung des Hallengangs gefordert werden.
2. Für den Aufbau gilt: Den Anweisungen des Sicherheitsdienstes ist Folge zu leisten!
1 Stunde Aufenthalt zur Be- und Entladung für Pkw und Fahr-
2.3 Sicherheitseinrichtungen
zeuge bis 2,8 t.
Sprinkleranlagen, Druckknopfmelder, Feuerlöscher, Oberflur-, Unter-
2 Stunden Aufenthalt zur Be- und Entladung für Fahrzeuge mit
flur- oder Wandhydranten, Rauchmelder, Feuerschutzabschlüsse,
mehr als 2,8 t.
selbstschließende Türen und Tore, andere Sicherheitseinrichtungen,
3. Für den Abbau gilt:
deren Hinweiszeichen und die grünen Notausgangskennzeichen
Am letzten Veranstaltungstag ist die Einfahrt von Fahrzeugen in
müssen jederzeit zugänglich und sichtbar sein; sie dürfen nicht zuge-
die Ladehöfe von 13:00 Uhr bis ca. 1 Stunde nach Messeende
stellt oder zugebaut werden.
wegen der Leergutzustellung durch die Messespediteure nicht
möglich. Eingefahren werden kann unter Berücksichtigung der 2.4 Standnummerierung
unten genannten maximalen Aufenthaltsdauer: Alle Stände werden vom Veranstalter, soweit technisch möglich, mit
 ab 1 Stunde nach Messeende für Pkw und Fahrzeuge bis 2,8 t. Standnummern in einheitlicher Form gekennzeichnet.
 ab 2 Stunden nach Messeende für Fahrzeuge von 2,8 t bis 7,5 t. Die Standnummerierungen sind während der gesamten Laufzeit der
 ab 3 Stunden nach Messeende für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 t. Veranstaltung sichtbar am Stand zu belassen und dürfen nicht
4. Die Aufenthaltsdauer: entfernt werden.
 1 Stunde Aufenthalt zur Be- und Entladung für Pkw und Fahr- 2.5 Bewachung
zeuge bis 2,8 t. Die allgemeine Überwachung der Messehallen und des Freigeländes
 2 Stunden Aufenthalt zur Be- und Entladung für Fahrzeuge von während der Laufzeit der Messe erfolgt durch die NürnbergMesse.
2,8 t bis 7,5 t. Während der Auf- und Abbauzeiten besteht eine allgemeine
 3 Stunden Aufenthalt (Verlängerung möglich) zur Be- und Entla- Aufsicht. Die NürnbergMesse ist berechtigt, die zur Kontrolle und
dung für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 t. Bewachung erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
Die angegebene Einfahrtszeiten können je nach Veranstaltung Eine Bewachung des Standes muss im Bedarfsfall der Aussteller über
abweichen und werden an den Einfahrtstoren oder durch die den Online AusstellerShop (OAS) selbst beauftragen. Standwachen
dürfen ausschließlich nur durch die von der NürnbergMesse beauf-
Messeleitung bekannt gegeben.
tragte Bewachungsgesellschaft gestellt werden.
Während des Auf- und Abbaus ist die Einfahrt in die Hallen
nicht gestattet. Abweichungen hiervon sind im Vorfeld mit der Informationen zum Thema Diebstahl:
NürnbergMesse abzustimmen und freigabepflichtig. In den Hallen Diebstähle sind im Messezentrum Nürnberg vergleichsweise selten.
dürfen Fahrzeuge nur in Schrittgeschwindigkeit (maximal 6 km/h) Um den guten Ruf des Messeplatzes Nürnberg zu erhalten, sind
ständige Anstrengungen zur Diebstahlverhütung erforderlich. Die
bewegt werden.
NürnbergMesse trägt dem durch Kontrollen und Bewachung Rech-
Das Befahren der Hallen mit Elektro-Kleinstfahrzeugen (z.B. E-Roller,
nung. Diese Bewachung bezieht sich jedoch nicht auf die einzelnen
E-Scooter, Segways, etc.) ist nicht gestattet. Bei der Nutzung im Stände. Der Zutritt zu den Hallen während des Auf- und Abbaus ist
Gelände der NürnbergMesse müssen diese Fahrzeuge alle Vorausset- zudem nur mit gesonderten Ausweisen möglich.
zungen zur Teilnahmen im öffentlichen Straßenverkehr erfüllen. Dies Die Sicherheitsmitarbeiter prüfen stichprobenartig die Berechtigung
umfasst zum Beispiel eine allgemeine Betriebserlaubnis/Einzelbetriebs- der beim Auf- und Abbau tätigen Personen. Geben Sie deshalb dem
erlaubnis, einen gültigen Versicherungsschutz und ein Kennzeichen/ für den Auf- und Abbau Ihres Standes Verantwortlichen eine
Versicherungsplakette. Bescheinigung mit, aus der hervorgeht, welchen Stand das Team
Die Anwesenheitszeiten der ServicePartner können von den allge- auf- oder abbauen soll.
meinen Auf- und Abbauzeiten abweichen. Bitte unterstützen Sie diese Bemühungen durch die Beachtung
2.2 Rettungswege folgender Hinweise:
 Aufbau:
2.2.1 Feuerwehrbewegungszonen, Hydranten Sobald nach dem Standaufbau Exponate angeliefert worden sind,
Die notwendigen und die durch Halteverbotszeichen gekennzeich- sollten Sie Ihren Stand nicht unbeaufsichtigt lassen. Nach dem
neten Anfahrtswege und Bewegungszonen für die Feuerwehr Ende des Aufbaus sind die Hallen zwar verschlossen und bewacht,
müssen ständig freigehalten werden. Fahrzeuge und Gegenstände, generell ist jedoch eine zusätzliche Standwache, auch für die
die auf den Rettungswegen und den Sicherheitsflächen abgestellt Nächte während der Veranstaltung, zu empfehlen. Auf jeden Fall
sind, können auf Kosten und Gefahr des Besitzers entfernt werden. sollten Sie wertvolle Güter nachts verschließen. Die ServicePartner
Gekennzeichnete Feuerlöscheinrichtungen in den Hallen und im Frei- bieten Ihnen verschließbare Mietschränke und Vitrinen an. Auch die
gelände dürfen nicht verbaut, unkenntlich oder unzugänglich Kabine des Mietstandes kann mit einer verschließbaren Tür ausge-
gemacht werden. Die Hydranten dürfen nicht für Auffüllzwecke (z.B. rüstet werden (auf den jeweiligen Vordrucken zu bestellen).
Behälter, Becken) verwendet werden.  Abbau:
2.2.2 Notausgänge, Notausstiege, Hallengänge Verlassen Sie Ihren Stand erst, nachdem wertvolle Exponate verladen
Die Flucht- und Rettungswege sind jederzeit freizuhalten (siehe 2.6). oder dem Spediteur übergeben worden sind. Sollte dies aus beson-
Die Türen im Zuge von Flucht- und Rettungswegen müssen von deren Gründen nicht möglich sein, bestellen Sie bitte eine Stand-
innen leicht in voller Breite geöffnet werden können. Flucht- und wache ab Veranstaltungsende bis zum Beginn Ihres Standabbaus.
Rettungswege, Ausgangstüren und Notausstiege und deren Kenn-  Öffnungszeiten:
zeichnung dürfen nicht verbaut, überbaut, versperrt, verhängt oder Diebstähle ereignen sich meist während der Laufzeit. Lassen Sie Ihren
unkenntlich gemacht werden. Stand deshalb niemals unbesetzt, auch nicht wäh-rend der Mittags-
Die Flucht- und Rettungswege in den Hallen dürfen zu keinem Zeit- zeit. Ihre persönlichen Dinge sollten Sie wegschließen. Diebstahlge-
fährdete Exponate sollten speziell gesichert werden, z.B. mit dünnen
punkt durch abgestellte oder in den Gang hineinragende Gegen-
Ketten, Perlonfäden oder in verschlossenen Vitrinen.
stände eingeengt werden.
Die NürnbergMesse ist im Fall von Zuwiderhandlungen berechtigt, Die Messeleitung und der Exhibitor Service beraten Sie gerne. Die
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NürnbergMesse behält sich vor, einzelnen Ausstellern besondere


auf Kosten und Gefahr des Verursachers Abhilfe zu schaffen.
Auflagen zur Diebstahlverhütung zu machen. Bitte prüfen Sie auch
Ihre Diebstahlversicherung. Der Abschluss einer Ausstellungsversiche-
rung wird empfohlen. Die NürnbergMesse dankt für Ihre Mithilfe.
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Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

2.6 Notfallräumung 3.2 Freigelände


Aus Sicherheitsgründen kann die Schließung von Räumen oder Das Freigelände der NürnbergMesse besteht aus gepflasterten bzw.
Gebäuden und deren Räumung von der NürnbergMesse oder den asphaltierten Verkehrsflächen sowie unebenen, zumeist unverdich-
zuständigen Behörden angeordnet werden. Die Personen, die sich in teten Schotterrasenflächen oder gewachsenen Rasenflächen.
diesen Räumen oder Gebäuden aufhalten, haben dieser Aufforderung Das Freigelände hat bei Dunkelheit während der veranstaltungsbezo-
(ggf. als Sprachdurchsage oder von ausgewiesenen Evakuierungshel- genen Öffnungszeiten eine allgemeine Straßen- und Wegebeleuch-
fern) unbedingt Folge zu leisten und sich über die ausgeschilderten tung. Notwendige Versorgungsanschlüsse sind in unregelmäßigen
Notausgänge ins Freie zu begeben. Aussteller haben Ihre Mitarbeiter Abständen vorhanden.
über dieses Verfahren zu informieren oder gegebenenfalls eigene Beachten Sie Punkt 4.8 Freigelände bei Ihren Planungen.
Räumungspläne zu erstellen und diese mit Aushang auf Ihrem Stand Generell sind Grabungen und Bodenverankerungen (z.B. Erdnägel) im
bekannt zu machen. Bei Standbauten im Freigelände ist für diesen Freigelände nicht zulässig.
Fall eine Betriebseinstellung vorzusehen und zu organisieren. Jeder Falls sie davon abweichen, haften Sie generell für alle Schäden und
Aussteller trägt dafür Sorge, dass seine Standfläche/Veranstaltungsbe- Folgen bei Beschädigungen von Rohrleitungen und Kabeln (auch
reich im Ereignisfall unverzüglich geräumt wird. wenn Ihnen hierzu eine gesonderte Freigabe der NürnbergMesse
3. Technische Daten und Ausstattung der Hallen und des Freigeländes vorliegt). Im Freigelände aufgebrachtes Material muss restlos entfernt
3.1 Hallendaten und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden.
Aufgrund der unterschiedlichen Hallen sind diese Angaben gesondert 4. Standbaubestimmungen
aufgeführt (siehe Merkblatt „Technische Daten Hallen“, i4.1).
4.1 Standsicherheit
3.1.1 Allgemeine Beleuchtung, Stromart, Spannung Ausstellungsstände einschließlich Einrichtungen und Exponate sowie
Die Allgemeinbeleuchtung zur Veranstaltungslaufzeit in den Hallen Werbeträger sind so standsicher zu errichten, dass die öffentliche
hat mind. 300 Lux gemessen 1 m über dem Hallenfußboden.
Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben und Gesundheit, nicht
Während Auf- und Abbau ist durch den Aussteller/Standbauer für
gefährdet werden.
eine ausreichende Grundhelligkeit auf der Standfläche zu sorgen.
Für die Standsicherheit aller Bauten und Exponate ist der Aussteller
Vorhandene Stromart und Spannung auf dem Messegelände: verantwortlich und gegebenenfalls nachweispflichtig. Dies gilt auch
 Netzart: TN-S während des Auf- und Abbaus.
 1-Phasen-Wechselstrom 230 Volt/50 Hz Gefährdungen auf angrenzende Flucht- und Rettungswege oder
 3-Phasen-Wechselstrom 400 Volt/50 Hz benachbarte Standflächen müssen durch eine entsprechende Vorpla-
Die Anschlüsse bis 63 Ampere werden durch RCD-Schutzeinrich- nung und eine umsichtige Ausführung der Arbeiten vor Ort ausge-
tungen geschützt.
schlossen werden.
Toleranzwerte nach DIN EN 50160.
Die Tragfähigkeit sämtlicher Bauteile und Materialien muss gewähr-
3.1.2 Druckluft-, Elektro-, und Wasserversorgung leistet sein. Die Gesamtstabilität ist durch ausreichend tragfähige
Die Druckluft-, Elektro- und Wasserversorgung der Stände erfolgt in Materialien und kraftschlüssige Verbindungen zu gewährleisten.
den Hallen 1 – 12, 3A, 3C, 4A und 7A in der Regel aus den Versor- Holzspanwerkstoffe, wie z.B. Spanplatten oder Faserplatten gem.
gungskanälen oder -schächten des Hallenbodens. DIN EN 312-1 (P1, P2 und P3) dürfen nicht für statisch tragende
In Hallen mit Stützen im Ausstellungsbereich (Halle 3, 10.0, 10.1, 11, Standbauten verwendet werden.
12) kann die Elektroversorgung zusätzlich über Anschlusskästen
erfolgen, die sich an den Hallenstützen befinden. Stehende, bauliche Elemente bzw. Sonderkonstruktionen (z.B. frei-
stehende Wände, hohe Exponate, hohe dekorative Elemente, LED-
3.1.3 Kommunikationseinrichtungen Wände), die umkippen können, müssen mindestens für eine hori-
Die Versorgung der Stände mit Telefon-, Telefax-, Daten- und zontal wirkende Ersatzflächenlast qh bemessen werden:
Antennenanschlüssen erfolgt in allen Hallen aus den Versorgungska-  qh1 = 0,125 kN/m2 (0 < h < 4,0 m)
nälen oder -schächten des Hallenbodens gegen Auftrag an den  qh2 = 0,063 kN/m2 (h > 4,0 m)
zuständigen ServicePartner (weitere Richtlinien und Bedingungen – Bezugsfläche ist dabei die jeweilige Ansichtsfläche.
siehe Online AusstellerShop (OAS) unter Punkt Communication). Die dazu erstellten Nachweise (prüffähige statische Berechnungen)
Die Einrichtung eines WLAN/WiFi ist Ausstellern nur nach ausdrück- sind auf Verlangen der NürnbergMesse vorzulegen.
licher schriftlicher Freigabe durch den Exhibitor Service gestattet Die NürnbergMesse behält sich vor, in begründeten Fällen vor Ort
(weitere Richtlinien und Bedingungen – siehe Online AusstellerShop eine kostenpflichtige Überprüfung der Standsicherheit durch einen
(OAS) unter Punkt Communication). Statiker vornehmen zu lassen.
Die Installation von Beacons auf der eigenen Standfläche ist generell Eine Stabilisierung gegen Nachbarstände bzw. vorhandener Bau-
anmeldepflichtig und bedarf der schriftlichen Freigabe des Exhibitor substanz ist nicht gestattet.
Service (connectivity.services@nuernbergmesse.de). Die Sendeleistung Ebenso ist eine Absicherung durch Abhängungen von der Hallen-
muss soweit reduziert werden, dass die ausgespielten Kampagnen decke nicht zulässig.
nur auf der Standfläche verfügbar sind. Die NürnbergMesse behält
sich das Recht vor, die Beacons deinstallieren zu lassen, sollte es zu 4.2 Standbaufreigabe
Störungen mir anderen Services, wie z.B. WLAN/WiFi, kommen oder Ausgehend davon, dass die Technischen Richtlinien der jeweiligen
die Beacons außerhalb Ihrer Standfläche installiert sind bzw. andere, Veranstaltung (siehe Info 1) bei der Gestaltung und Ausführung des
in den Technischen Richtlinien genannte Punkte, nicht umgesetzt Standes eingehalten werden, ist es bei eingeschossigen Standbauten
wurden. Die Kosten für die Deinstallation trägt der Verursacher. in den Hallen nicht erforderlich, Zeichnungen zur Prüfung und Frei-
gabe einzureichen. Auf Wunsch bietet die NürnbergMesse dem
3.1.4 Sprinkleranlagen Aussteller an, die eingereichten Standbaupläne zu prüfen. Alternativ
Die Hallen 1 – 12 sowie 3A und 3C sind, mit Ausnahme von Halle behält sich die NürnbergMesse vor auf eine Checkliste zu verweisen,
4A und 7A, mit Sprinkleranlagen ausgestattet. Diese müssen aus die Ihnen eine Überprüfung der Gestaltung und Ausführung des
brandschutz- und versicherungstechnischen Gründen einen Sicher- Standes ermöglicht. Darüber hinaus sind alle anderen Standbauten,
heitsabstand von mind. 1 m zu der Standobergrenze, Exponaten
mobile Stände, Sonderbauten und -konstruktionen freigabepflichtig,
oder Dekorationen haben. In Servicebauten, Eingangsbereichen, den
siehe 4.2.1 und 4.2.3.
Kongresszentren, sowie auch in geschlossenen Räumen (z.B. Konfe-
renzräume) gilt ein Sicherheitsabstand von mind. 0,90 m. Ansprechpartner für die technische Freigabe bei der NürnbergMesse:
In der Nähe von Sprinklerdüsen dürfen keine Wärmeerzeuger aufge- Abteilung Veranstaltungstechnik
stellt werden, da sich die Sprinklerdüsen in der Regel bei ca. 68°C veranstaltungstechnik@nuernbergmesse.de
öffnen und infolge dessen automatisch Löschwasser austritt. Dies ist Termine für eine technische Freigabe:
auch zwingend bei der Verwendung von stark fokussierenden und Bitte rechnen Sie insbesondere bei aufwendigen Freigabeverfahren,
hitzeerzeugender Lichtquellen zu beachten! die u.a. einer zusätzlichen behördlichen oder gutachterlichen Geneh-
migung bedürfen, mit einer Bearbeitungszeit von bis zu 42 Tage,
3.1.5 Heizung, Lüftung
nachdem die vollständigen Unterlagen bei der NürnbergMesse einge-
Die Hallen sind mit Lüftungsanlagen und Heizungen ausgestattet.
gangen sind. Eine Bearbeitung innerhalb von 14 Tagen ist nur in
Geheizt, gelüftet und gekühlt wird bei Bedarf während der Veranstal-
tungslaufzeit. Teilweise kann es hierbei zu stärkeren Luftbewegungen Ausnahmefällen, bei vollständigen Unterlagen und geringer Komple-
am Messestand kommen. xität möglich. Diese Frist gilt für die Erteilung der Freigabe und stellt
nicht den Veranstaltungstermin dar. Im Folgenden wird von „termin-
3.1.6 Störungen gerecht“ gesprochen.
Bei Störungen der technischen Versorgung ist unverzüglich die
Master 2022/001

Bitte reichen Sie sämtliche Unterlagen zur Prüfung und Freigabe nur
Messeleitung zu informieren. Für Verluste und Schäden, die durch in elektronischer Form (.pdf) ein.
diese Störungen und auf Grund leichter Fahrlässigkeit entstehen,
haftet die NürnbergMesse nicht.
4
221

Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

Definition „technische Freigabe“: Jegliche Schadensersatzansprüche, welche Infolge von Abhanden-


Auch wenn die technische Freigabe der NürnbergMesse vorliegt, kommens, Beschädigung oder Beeinträchtigung der eingesen-
entbindet dies grundsätzlich nicht von der Einhaltung der techni- deten Entwürfe, Modelle oder sonstige Unterlage gegen die
schen Richtlinien, es sei denn, wenn eine Abweichung von den tech- NürnbergMesse oder ihre Nachunternehmer, gleich auf welchen
nischen Richtlinien ausdrücklich Teil der technischen Freigabe war. Rechtsgrund sie beruhen können, sind bei fahrlässigen Handeln
4.2.1 Prüfung und Freigabe freigabepflichtiger Bauten oder Unterlassen ausgeschlossen.
Vermaßte Standpläne, mindestens im Maßstab 1:100, mit Grund- 4.3 Bauhöhen
rissen, Ansichten und ggf. Bestuhlungspläne müssen termingerecht Die veranstaltungsspezifischen Bauhöhen entnehmen Sie den
(siehe 4.2) der NürnbergMesse zur Freigabe vorgelegt werden. Erst Anmeldeunterlagen sowie der Info 1.
mit dem Freigabevermerk ist der Standbau freigegeben. Durch Ein- und Aufbauten darf die Wirkung der Sprinkleranlage
Für die Freigabe von: nicht beeinträchtigt werden. Informationen zu den notwendigen
- mehrgeschossigen Standbauten Sicherheitsabständen sind unter Punkt 3.1.4 Sprinkleranlange
- Bauten im Freigelände (z.B. Fliegende Bauten). Beachten Sie Punkt zu finden.
4.8 Freigelände. 4.4 Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen
- Sonderkonstruktionen (Showtrucks, Promotionfahrzeuge, Promo-
4.4.1 Brandschutz
tionanhänger, Kletterwände, Fahrgeschäfte, Container, bewegte
Die Hallen sind mit Brandmelde- bzw. automatischen Feuerlösch-
Bauteile etc.)
anlagen ausgestattet. Sollten diese Brandschutzanlagen in ihrer
- Kino- oder Zuschauerräumen mit mehr als 100 m2
Funktion durch Standaufbauten, Freisetzung von Gasen, Aktionen
- Szenenflächen
mit Feuer, Rauch- und Temperaturentwicklung eingeschränkt
- Podestflächen und begehbare Aufbauten ab einer Höhe von 0,20 m
werden, so sind entsprechende Kompensationsmaßnahmen
- LED-Wänden/Video-Wänden und deren Unterkonstruktionen oder
notwendig, welche im Vorfeld mit der NürnbergMesse (siehe 4.2)
Anschlagmaterialien
abzustimmen sind.
werden folgende Unterlagen in elektronischer Form (pdf) terminge- Sicherheitseinrichtungen wie Feuerlöscher, Feuermelder,
recht (siehe 4.2) in deutscher Sprache benötigt: Hydranten und deren Hinweisschilder und die Notausgangspikto-
a) geprüfte oder prüffähige statische Berechnung nach deutschen gramme der Halle dürfen nicht zugebaut bzw. verdeckt werden.
Normen Sofern es sich um eine anordnungspflichtige Veranstaltung im
b) Baubeschreibung mit Angaben zu den verwendeten Materialien Sinne der Gewerbeordnung handelt, ist das Ordnungsamt der Stadt
(ggf. mit entsprechenden Zertifikaten) Nürnberg zuständig. Die technische Abnahme der Veranstaltung
c) Standbauzeichnungen im Maßstab 1:100 (Grundrisse, Ansichten, erfolgt durch einen Vertreter der Feuerwehr Nürnberg, einen
Schnitte), Konstruktionsdetails in größerem Maßstab Vertreter des Ordnungsamtes, einen Vertreter des Betreibers
d) Rettungswegplan mit Nachweis der Rettungsweglängen und (Verantwortlicher für Veranstaltungstechnik) und gegebenenfalls
-breiten des Veranstalters.
e) Bei Vorlage eines Prüfbuchs/einer Typenprüfung entfallen die Den Ausstellern wird empfohlen, sich bereits im Vorfeld in allen
Punkte a), b), c). brandschutztechnischen Zweifelsfällen an die Fachabteilung
f) Bestuhlungspläne, ggf. Flucht- und Rettungswegplan (Kino- und Veranstaltungstechnik (siehe Ansprechpartner unter 4.2) zu
Zuschauerräume) wenden.
Bei LED-Wänden/Video-Wänden entfallen die Punkte d) und f) Gewerbeaufsichts- und Ordnungsbehörden, Polizei und Feuerwehr,
Die Kosten des Freigabeverfahrens werden dem Aussteller/Stand- der Brandschutzbeauftragte, der Veranstaltungsleiter, der Ordnungs-
bauer in Rechnung gestellt. dienstleiter oder der Verantwortliche für Veranstaltungstechnik der
4.2.2 Fahrzeuge und Container NürnbergMesse sowie Vertreter der NürnbergMesse (Fachabteilung
Fahrzeuge und Container sind als Ausstellungsstände in den Hallen Veranstaltungstechnik) und Beauftragte des Veranstalters sind
sowie im ganzen Messegelände inklusive der Parkplätze anmelde- berechtigt, Weisungen im Rahmen der Sicherheitsbestimmungen
pflichtig und bedürfen einer schriftlichen Freigabe. zu geben. Ihren Vertretern ist jederzeit Zutritt zu den Sicherheits-
Bei der Aufstellung von Fahrzeugen, Containern und Zelten etc. vorrichtungen und technischen Einrichtungen zu gewähren.
innerhalb der Hallen, kann es je nach Nutzung, Beschaffenheit und 4.4.1.1 Standbau- und Dekorationsmaterialien
Standort erforderlich werden, diese mit einer Sicherheitsbeleuchtung, Generell dürfen an Messeständen keinerlei leichtentflammbare,
Sprinkleranlage, Rauch-/Wärmedifferentialmelder (aufgeschaltet auf brennend abtropfende, toxische Gase oder stark rauchbildende
die Brandmeldeanlage der NürnbergMesse) oder Feuerlöschern Materialien verbaut werden. Dieses Verbot umfasst auch thermo-
auszustatten. Weiterführende Informationen sind unter 4.4.2 zu plastische Kunststoffe, wie zum Beispiel Polystyrol-Hartschaum
finden. (PU-Schäume, Styropor, Styrodur, EPS, XPS, etc.), und PVC.
Show- und Bühnentrucks im Außenbereich mit ausfahrbaren oder Die genannten Materialien dürfen auch nicht in Unterkonstruk-
unterbaufähigen Aufliegerteilen, Anbauten oder Bühnenelementen tionen, Dämmungen oder als Füllmaterial eingesetzt werden.
fallen gegebenenfalls in den Geltungsbereich der sog. „Fliegenden An tragende Konstruktionsteile können im Einzelfall aus Gründen
Bauten“ und sind zusätzlich bei der zuständigen Behörde anzuzeigen der Sicherheit besondere Anforderungen gestellt werden (z.B.
und durch diese zu überprüfen. nichtbrennbar).
4.2.3 Änderung nicht vorschriftsgemäßer Bauteile Statisch notwendige bzw. lasttragende Befestigungen dürfen nur
Standbauten, die nicht freigegeben sind, den Technischen Richtlinien mit nichtbrennbaren Befestigungsmitteln ausgeführt werden.
oder den Gesetzen nicht entsprechen, müssen gegebenenfalls durch Dekorationsmaterialien, Ausschmückungen, Ausstattungen, sowie
den Aussteller/Messebauer geändert oder beseitigt werden. auch Bodenbeläge, Banner und Vorhänge müssen als mindestens
Bei nicht fristgerechter Ausführung ist die NürnbergMesse berechtigt, schwerentflammbar (Klasse B1) und nicht brennend abtropfend,
auf Kosten und Gefahr des Ausstellers selbst Änderungen vorzu- gemäß DIN 4102-1 mit begrenzter Rauchentwicklung bzw. gemäß
nehmen. EN 13501-1 als mindestens Klasse B/C – s2, d0 eingestuft sein.
Aus wichtigem Grund, insbesondere bei gravierenden Sicherheits- Ein Prüfzeugnis über die Baustoffklasse, das Brand-, Rauch- und
mängeln, kann auch die teilweise oder vollständige Schließung eines Abtropfverhalten des eingesetzten Materials ist am Messestand
Standes angeordnet werden. Die NürnbergMesse ist jederzeit bereits während des Aufbaus vorzuhalten. Des Weiteren sind
berechtigt, im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht notwendige Musterstücke der eingesetzten Materialien für eine Brandprobe
Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen und die dadurch entstehenden vor Ort bereitzuhalten.
Kosten dem Verursacher/Aussteller in Rechnung zu stellen. In Einzelfällen und Teilbereichen dürfen normalentflammbare
Dekorationsmaterialien verwendet werden, wenn diese durch den
4.2.4 Haftungsumfang Einbau (z.B. Vitrinen) ausreichend gegen Entflammen geschützt
Sofern der Aussteller bzw. der vom ihm beauftragter Standbauer die sind.
vorstehenden Standbaubestimmungen nicht einhält, haftet er für Abgeschnittene Bäume und Pflanzen dürfen nur in grünem
sämtliche Schäden, die aus der Verletzung der Standbaubestim- Zustand zu Dekorationszwecken verwendet werden. Wenn
mungen resultieren. während der Dauer der Veranstaltung festgestellt wird, dass
Ferner hat der Aussteller bzw. der vom ihm beauftragter Standbauer Bäume und Pflanzen austrocknen und dadurch leicht entflammbar
die NürnbergMesse von sämtlichen Ansprüchen Dritter freizustellen,
Master 2022/001

werden (DIN 4102 B3), sind sie zu entfernen. Bäume müssen bis
die aufgrund der Verletzung der vorstehenden Standbaubestim- etwa 0,50 m über dem Boden astfrei sein. Laub- und Nadelge-
mungen geltend gemacht werden. hölze dürfen nur mit feuchtem Wurzelballen verwendet werden.

5
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

Natürliche Materialien mit faserigen, harz- oder ölhaltigen Verbrennungsmotoren dürfen in den Hallen nicht in Betrieb vorge-
Oberflächen, wie zum Beispiel Palmen, Birken, Bambus, führt werden.
Reet, Heu, Stroh, Rindenmulch, Holzschnitzel, Torf oder Kraftstoffe dürfen nicht am Stand gelagert werden. Das Betanken
ähnliche Materialien genügen nicht den vorgenannten von Fahrzeugen in der Halle ist verboten.
Anforderungen und sind nicht zugelassen. Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb
Saugfähige natürliche Materialien aus Naturfasern, wie z.B. Jute- Der Tank muss auch bei Hybridfahrzeugen weitgehend leer und
säcke, Web- und Wirkwaren oder ähnliche Gewebe, entsprechen abgeschlossen sein. Bei Fahrzeugen mit Elektromotoren sind die
in der Regel nicht der Eigenschaft „schwer entflammbar“ und Antriebsbatterien per Sicherheitsklemmschalter (Hauptschalter)
dürfen nur unter der Vorgabe einer geeigneten Brandschutzim- oder Servicestecker gemäß den Herstellervorgaben vom Traktions-
prägnierung eingesetzt werden. netz zu trennen. Hochvoltbatterien müssen spannungsfrei sein
Bau- und Dekorationsmaterialien, wie z.B. Holzpaletten, Holz- und sich in einem unkritischen Zustand befinden.
kisten oder Körbe, die durch ihre Bauart und Oberflächengestal- Falls dies nicht möglich ist, ist das Fahrzeug auf eine andere,
tung eine hohe Brandlast bilden, sind generell nicht zugelassen. sichere Art spannungsfrei zu schalten und gegen Wiederein-
Etwaige Brandschutzmaßnahmen, wie z.B. Bearbeitung der Ober- schalten zu sichern. Dies kann beispielweise durch unterbrechen
flächen und zusätzliche Brandschutzbeschichtungen sind im der HV-Interlock-Line erreicht werden.
Vorfeld über den Vordruck P2 anzumelden und mit der Fachab- Die Spannungsfreiheit muss nachgewiesen werden und durch den
teilung „Veranstaltungstechnik“ abzustimmen. Aussteller vor Ort erläutert werden können. Des Weiteren sind
Weitere Anforderungen an die Materialien Glas und Acrylglas sind technische Datenblätter bezüglich der Hochvoltbatterien vorzu-
unter 4.4.3 zu finden. legen.
Die Eigenschaft „schwer entflammbar“ kann nachträglich nur bei Ladevorgänge sind in den Messehallen nicht gestattet.
einem Teil dieser Stoffe durch Behandlung mit einem zugelas- Fahrzeuge mit Gasantrieb
senen Flammschutzmittel erreicht werden. Die Bestätigung über Bei Fahrzeugen mit Gasantrieb muss der Druckbehälter weitgehend
die Schwerentflammbarkeit bzw. über die vorschriftsmäßig durch- entleert sein. Es ist darauf zu achten, dass ein niedriger Restdruck
geführte Imprägnierung ist zur jederzeitigen Einsichtnahme an den in der Höhe von maximal 1/10 des maximalen Tankdrucks im
Ständen bereitzuhalten. Normalbetrieb im Behälter verbleibt.
Eine Flammschutzimprägnierung kann bei unserem ServicePartner Ein Mindestdruck von 5 bar im Behälter ist zu gewährleisten und
Messebau Wörnlein GmbH oder Messebau Mesomondo GmbH durch eine funktionsfähige Druckanzeige nachzuweisen. Zusätzlich
bestellt werden. beachte Punkt 5.7.
Flammschutzimprägnierung: Fahrzeuge mit Brennstoffzellen oder alternativen Antriebsarten
Messebau Wörnlein GmbH Fahrzeuge mit Brennstoffzellen oder anderen Antriebsarten werden
Messezentrum 1 gesondert betrachtet.
90471 Nürnberg Generell ist aber zu beachten, dass der Tankinhalt auf das für das
T +49 9 11 81 74 49-0 Ein- und Ausfahren notwendige Maß zu reduzieren ist (die Reserve-
F +49 9 11 81 74 49-25 leuchte der Tankanzeige muss aktiv sein).
info@woernlein.de
www.woernlein.de 4.4.1.3 Explosionsgefährliche Stoffe, Munition
Explosionsgefährliche Stoffe unterliegen dem Sprengstoffgesetz in
Messebau Mesomondo GmbH der jeweils gültigen Fassung und dürfen auf Messen und Ausstel-
Messezentrum 1 lungen nicht ausgestellt oder verwendet werden. Dies gilt auch für
90471 Nürnberg Munition im Sinne des Waffengesetzes und pyrotechnische
T +49 9 11 40 08 35-0 Gegenstände.
F +49 9 11 40 08 35-29
info@mesomondo.de 4.4.1.4 Pyrotechnik
www.mesomondo.de Pyrotechnische Vorführungen sind genehmigungspflichtig und
bedürfen der Freigabe der NürnbergMesse (Fachabteilung Veran-
Haftung kann für die Imprägnierung nur übernommen werden, staltungstechnik, siehe Ansprechpartner unter 4.2). Es besteht
wenn es sich bei dem zu imprägnierenden Material um eine saug- kein Anspruch auf Freigabe seitens der NürnbergMesse.
fähige Naturfaser handelt. Bei einem Einsatz von pyrotechnischen Effekten auf dem Gelände
4.4.1.2 Ausstellung von Kraftfahrzeugen der NürnbergMesse ist durch den Aussteller/Veranstalter bis max.
Die Ausstellung von Kraftfahrzeugen ist bei der NürnbergMesse 28 Tage vor dem tatsächlichen Veranstaltungstag eine Genehmi-
(Fachabteilung „Veranstaltungstechnik“) über den Vordruck P2 gung des zuständigen Ordnungsamtes, des Gewerbeaufsichts-
anzumelden und muss freigegeben werden. Hierzu ist die Anzahl amtes und der Feuerwehr Nürnberg einzuholen. Der genehmigte
der Fahrzeuge sowie die Angabe des/der Fahrzeugtyp(-en) erfor- Antrag ist der NürnbergMesse bis spätestens 14 Tage vor Beginn
derlich. der Veranstaltung in Kopie vorzulegen. Die Zulassung der Artikel
Für alle Kraftfahrzeuge sind geeignete Handfeuerlöscher (nach EN kann der jeweiligen Verpackungseinheit entnommen werden.
3) in ausreichender Anzahl am Messestand vorzuhalten. Die Darüber hinaus müssen auf der Verpackung Verwendungshin-
NürnbergMesse GmbH behält sich ergänzende Maßnahmen vor. weise in deutscher Sprache aufgedruckt sein. Pyrotechnische
Ein unbeabsichtigtes oder mutwilliges Bewegen von Fahrzeugen Gegenstände ohne Konformitätsnachweis oder Feuerwerkskörper
(z.B. Fahraktionen) auf der Standfläche oder im Hallengang ist der Kategorien II, III oder IV sind nicht zugelassen.
während der Messelaufzeit nicht gestattet und sogenannte Pyrotechnische Gegenstände dürfen nur verwendet werden, wenn
Keyless-Systeme (Sender) sind außerhalb der Reichweite aufzube- diese ein CE-Zeichen und eine Registriernummer besitzen. Das
wahren. bisherige BAM-Zulassungszeichen hat zum 3.7.2017 seine Gültig-
Fahrzeuge sind so zu platzieren, dass keine Fahrzeugteile, keit verloren.
Anbauten, Fahrzeugtüren oder andere bewegliche Komponenten Es sind der NürnbergMesse Nachweise über den Inhaber des
in die Hallengänge hineinragen. Fahrzeuge von außen gegen Erlaubnisscheins und des Befähigungsscheins vorzulegen (siehe
Wegrollen sichern auf einem statisch geeigneten Untergrund Merkblatt i4.5 „Pyrotechnik/feuergefährliche Handlung“).
(Hallenboden, Messeboden, Podest, etc.) abstellen. 4.4.1.5 Ballone
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren Die Verwendung von mit Sicherheitsgas gefüllten Ballone in den
Der Tankinhalt der Fahrzeuge ist auf das für das Ein- und Hallen und im Freigelände bedarf der Freigabe der NürnbergMesse.
Ausfahren notwendige Maß zu reduzieren (die Reserveleuchte der Sofern die Verwendung von Ballone durch die NürnbergMesse
Tankanzeige muss aktiv sein); der Tankdeckel ist zu verschließen. freigegeben wurde, dürfen diese nur mit nicht brennbaren und
Eine Versorgung der Ausstellungsfahrzeuge über die Starterbat- ungiftigen Gasen befüllt werden und müssen innerhalb den Stand-
terie ist möglich, wenn sichergestellt ist, dass keine gefährlichen grenzen statisch fest verankert werden. Hierbei ist des Weiteren
Gase produziert werden (z.B. bei Gelbatterien, wenn die Kontakte die maximale Bauhöhe der jeweiligen Veranstaltung zu beachten.
berührungssicher gestaltet sind und der Anlasser dauerhaft von In Abhängigkeit von der Ballongröße, der Platzierung und der
der Batterie getrennt ist). Montageart sind die Brandschutzanforderungen gemäß Punkt
In Abhängigkeit der Veranstaltung und des Aufstellortes (z.B. 4.4.1.1 zu beachten.
Foyerflächen, Eingangsbereiche, Feuerwehrdurchfahrten oder Das Verteilen gasgefüllter Ballone ist grundsätzlich nicht gestattet.
Master 2022/001

Versammlungsräumen) können weitere Sicherheitsmaßnahmen,


wie unter anderem eine Inertisierung des Treibstofftanks, das
Abklemmen der Batterie und/oder das Aufstellen von Sicherheits-
wachen erforderlich sein.
6
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

4.4.1.6 Flugobjekte 4.4.1.10 Spritzpistolen, Lösungsmittel


Die Verwendung von Flugobjekten (z.B. Drohnen, Quadrocoptern, Der Gebrauch von Spritzpistolen sowie die Verwendung lösungs-
Helikoptern, Luftschiffen, etc.) ist in den Hallen und im Freigelände mittelhaltiger Stoffe und Farben ist in allen Hallen verboten.
grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen bedürfen der vorherigen Die Verwendung von
schriftlichen Genehmigung der zuständigen Behörden und der • brennbaren Flüssigkeiten, auch zu Reinigungszwecken, sowie
schriftlichen Freigabe der NürnbergMesse (siehe Ansprechpartner • giftige Dämpfe freisetzende Materialien sowie
unter 4.2). • umweltschädlichen Stoffen
Sofern die Verwendung des Flugobjekts durch die NürnbergMesse ist verboten.
freigegeben wurde, sind die Anforderungen gemäß der Verord-
nung zur Regelung des Betriebs von unbemannten Flugge- 4.4.1.11 Trennschleifarbeiten und alle Arbeiten mit offener Flamme
räten des Luftfahrt-Bundesamt (in der Fassung, vom 30. März 2017, Schweiß-, Schneid-, Löt-, Auftau- und Trennschleifarbeiten müssen
bzw. in der jeweils gültigen Fassung) wie auch der Schutz von vor Arbeitsbeginn angezeigt und schriftlich bei der NürnbergMesse
Persönlichkeits- und Urheberrechten Dritter zwingend zu beachten. beantragt werden. Die Freigabe der Arbeiten erteilt die
Dies schließt im speziellen den Nachweis einer entsprechenden NürnbergMesse Fachabteilung Veranstaltungstechnik (siehe
Halter-Haftpflichtversicherung und des notwendigen Kenntnisnach- Ansprechpartner unter 4.2) mit der Arbeitserlaubnis für „Arbeiten
weises mit ein. Im Einzelfall bedarf die Nutzung des Luftraums der mit Staub- oder Rauchentwicklung, Schweiß- und Heißarbeiten“.
Erlaubnis der zuständigen Luftfahrtbehörde. Bei den Arbeiten ist die Umgebung gegen Gefahren ausreichend
Des Weiteren müssen alle Flugobjekte mit einer Startmasse von abzuschirmen. Geeignete Feuerlöscher und VdS zugelassene Brand-
mehr als 0,25 kg an sichtbarer Stelle dauerhaft und feuerfest mit decken sind in unmittelbarer Nähe einsatzbereit zu halten. Des
dem Namen und der Anschrift des Eigentümers gekennzeichnet Weiteren ist die Bestellung eines Brandpostens über den Online
werden. AusstellerShop (OAS) gegen Entgelt notwendig.
Es ist zu beachten, dass sich das Gelände der NürnbergMesse inner- Aufgrund des besonderen Gefährdungspotentials bei Auf- und
halb der Kontrollzone des AIRPORT NÜRNBERG befindet, so dass Abbau ist es zu empfehlen die Standkonzeption so auszuführen,
hier ein generelles Flugverbot herrscht. dass solche gefährlichen Arbeiten vermieden werden oder zumin-
Der freie Betrieb von Flugobjekten ist grundsätzlich über dest außerhalb der Halle ausgeführt werden können.
Menschenansammlungen, wie auch in einem seitlichen Abstand Nur durch eine frühzeitige Anmeldung bei der Fachabteilung
kleiner 100 m, verboten. Hiervon abweichend können allseitig Veranstaltungstechnik (siehe Ansprechpartner unter 4.2) kann eine
abschließende bauliche Trennungen zwischen dem Flugbereich und termingerechte Erteilung der Arbeitserlaubnis ermöglicht werden.
frei zugänglichen Bereichen erforderlich sein um Flugobjekte nach Feuergefährliche Handlungen oder Heißarbeiten während der
Freigabe durch die NürnbergMesse vorzuführen oder zu betreiben. Veranstaltungslaufzeit bedürfen einer schriftlichen Freigabe der
Notwendige Maßnahmen sind mit dem oben genannten Ansprech- NürnbergMesse (Fachabteilung Veranstaltungstechnik, siehe
partner im Vorfeld abzustimmen und bedürfen einer Freigabe. Ansprechpartner unter 4.2) und sind nur zulässig, wenn diese für
4.4.1.7 Nebelmaschinen die Präsentation von Exponaten zwingend erforderlich sind.
Der Einsatz von Nebelmaschinen oder Hazern ist mit der NürnbergMesse Es besteht kein Anspruch auf Freigabe seitens der NürnbergMesse.
(Fachabteilung Veranstaltungstechnik, siehe Ansprechpartner unter 4.4.1.12 Leergut/Lagerung von Materialien
4.2) abzustimmen. Kosten für Ersatzmaßnahmen bei Außerbetriebsetzung Die Lagerung von Voll- und Leergut jeglicher Art (z.B. Verpa-
von Brandschutzeinrichtungen werden durch die NürnbergMesse an ckungen und Packmittel), Abfällen oder Reststoffen innerhalb und
den Veranstalter bzw. dem Verursacher weiterverrechnet; ebenso außerhalb des Standes, in der Halle und in den Ladehöfen ist
wie Kosten für einen Feuerwehreinsatz und den Folgekosten, verboten. Dies umfasst auch die Lagerung unter Bühnen, Podesten
resultierend aus der Veranstaltungsunterbrechung oder des Veran- Tribünen, Treppenanlagen oder hinter Standbauwänden.
staltungsabbruchs bei Auslösung der Brandmeldeanlage ohne Anfallendes Leergut ist unverzüglich zu entfernen. Für den Abtrans-
vorherige Abstimmung mit der NürnbergMesse. Weitere Informa- port und die Einlagerung können Sie über den Online AusstellerShop
tionen entnehmen Sie dem Merkblatt i4.6 „Verwendung von (OAS) die ServicePartner der NürnbergMesse gegen Entgelt beauf-
Nebelgeräten“. tragen.
Generell muss gewährleistet werden, dass benachbarte Messestände Die NürnbergMesse ist berechtigt, falls der Aussteller einer Auffor-
durch den Einsatz der Nebelmaschinen oder Hazern nicht beein- derung zur Beseitigung wiederrechtlicher Lagerung, bzw. der
trächtigt werden. Aufforderung zur unverzüglichen Entfernung anfallenden Abfällen,
4.4.1.8 Aschebehälter, Aschenbecher, Rauchverbot Reststoffen, Voll- oder Leerguts nicht nachkommt, die Entfernung
In allen Gebäuden der NürnbergMesse, den Ständen und den Leer- auf Kosten und Gefahr des Ausstellers zu veranlassen.
räumen herrscht ein generelles Rauchverbot während dem 4.4.1.13 Feuerlöscher
Aufbau, der Messelaufzeit und dem Abbau. Auf Messestände/Veranstaltungsflächen größer 100 m² muss
Sofern für den Stand oder Standteile im Außengelände das Rauch- während des Auf- und Abbaus und während der Laufzeit der
verbot aufgehoben wird, muss für die Bereitstellung einer ausrei- Veranstaltung mindestens ein Feuerlöscher nach DIN EN 3 (siehe
chenden Zahl von Aschenbechern oder Aschebehältern aus nicht Merkblatt i4.7 Feuerlöscher) mit mindestens 10 Löschmittelein-
brennbarem Material und für deren regelmäßige Entleerung Sorge heiten (LE) vorgehalten werden.
getragen werden. Es dürfen ausschließlich Wasser oder Schaumlöscher mit aktuellem
4.4.1.9 Abfall-, Wertstoff-, Reststoffbehälter Prüfsiegel verwendet werden. Pulverlöscher sind lediglich bei
In den Ständen dürfen ausschließlich Wertstoff- und Reststoffbe- Vorführungen mit brennbaren Gasen zugelassen.
hälter aus nicht brennbaren Materialien aufgestellt werden. Diese Reinigungskosten auf Grund der Verwendung von Pulverlöscher
Behälter in den Ständen sind regelmäßig, spätestens jeden Abend werden dem Verursacher in Rechnung gestellt.
nach Messeschluss zu entleeren. Fallen größere Mengen brenn- Generell ist für Elektroverteilungen ab einer Gesamtleistung von 6
barer Abfälle an, sind diese mehrmals am Tage zu entsorgen. KW ist ein Feuerlöscher vorzuhalten. Um die einfache Handhabung
Feuergefährliche Abfälle oder leicht brennbare Stoffe und Abfälle der Feuerlöscher zu gewährleisten, empfehlen wir bei der Auswahl
wie Hobelspäne, Holzreste, Sägemehl und dergleichen sind in der Löscher ein Gewicht von 12 kg pro Löscher nicht zu über-
verschlossenen Behältern aufzubewahren. Fallen die genannten schreiten.
Abfälle bei Produktvorführungen an, muss sichergestellt werden, Auf Messeständen mit Küchen und Lagerbereiche, sind entspre-
dass diese direkt nach der Vorführung in geschlossenen Behältern chend geeignete Feuerlöscher (Küchen: Klasse A, B, F; Lagerbe-
gelagert werden. Die Arbeitsbereiche müssen so gestaltet werden, reiche: Klasse A, B) vorzuhalten.
dass die Abfälle nicht auf Verkehrsflächen anfallen. Bei Holzbear- Bei zweigeschossigen Ständen ist zusätzlich im Obergeschoss an
beitung während der Messelaufzeit und/oder der Nutzung jedem Treppenabgang ein Feuerlöscher vorzuhalten.
von Absauganlagen oder Silos beachten Sie die Punkte 5.2, Alle Feuerlöscher sind an gut sichtbaren und ständig zugänglichen
5.2.1 und 5.2.2. Standorten kippsicher zu platzieren und gemäß ASR A1.3 zu kenn-
Die Nutzung der oben genannten Abfälle zu Dekorationszwecken zeichnen.
ist untersagt. Es besteht die Möglichkeit, geeignete und geprüfte Feuerlöscher
Für die Entsorgung können Sie über den Online AusstellerShop (OAS) über unseren ServicePartner Fa. Wörnlein anzumieten (siehe
die ServicePartner der NürnbergMesse gegen Entgelt beauftragen. 4.4.1.1). Die NürnbergMesse behält sich vor, benutzte oder
Master 2022/001

beschädigte Feuerlöscher, die Wandhydranten entnommen


wurden, in Rechnung zu stellen.

7
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

4.4.2 Standüberdachung Acrylglas muss mindestens die Anforderungen nach DIN 4102, B1
Um den Sprinklerschutz nicht zu beeinträchtigen, müssen in den oder DIN EN 13501, B/C – s2, d0 erfüllen und darf nicht brennend
Hallen die Stände nach oben hin grundsätzlich offen sein. Decken abtropfen. Zusätzlich darf das Acrylglas lediglich eine begrenzte
sind als offen zu betrachten, wenn nicht mehr als 30 % (CEA 4001 S) Rauchentwicklung aufweisen (s1 oder s2 nach DIN EN 13501).
der Fläche, bezogen auf den einzelnen m2 der Deckenfläche, 4.4.4 Aufenthaltsräume/Gefangene Räume
geschlossen ist. Dies gilt auch für Besprechungs-, Bewirtungs- und
Alle für Besucher zugänglichen allseits umschlossene Aufent-
Aufenthaltsräume.
halts- und Zuschauerräume (z.B: Kabinen, Besprechungsräume,
Sprinklertaugliche Decken mit einer Maschenweite im ungespannten
Zustand von mindestens 2 x 4 mm, bzw. 3 x 3 mm, und einer Büros, und dergleichen), die keine optische und akustische
Stegbreite von maximal 1 mm sind bis 30 m² Feldgröße zuge- Verbindung zur Halle haben, sind mit einer optischen und akusti-
lassen. Einzelne Felder sind addierbar. Die Gewebeplane ist hori- schen Warnanlage auszurüsten, um eine jederzeitige Alarmierung
zontal und ausschließlich einlagig zu verspannen. Ein Durchhängen in diesen Räumen zu gewährleisten.
der Gewebeplane ist zu vermeiden. Alternativ kann die Sprinkler- Alternativ können für Besucher zugängliche allseits umschlos-
tauglichkeit durch ein gültiges VdS-Zertifikat nachgewiesen sene Räume (z.B: Kabinen, Besprechungsräume, Büros, und
werden. dergleichen), die eine akustische Verbindung zur Halle haben,
Generell dürfen 30 m² geschlossene Deckenfläche in ebenen mit einer Sichtverbindung über den Messestand in die Halle ausge-
Ständen nicht überschritten werden. Ab 30 m² müssen Sprinkler, stattet werden.
in rauchüberwachten Hallen (H4A, H7A, H11) Rauch- oder Wärme- Die Sichtverbindung ist so auszubilden, dass während dem Aufent-
differentialmelder in geeigneter Anzahl durch den zuständigen halt im geschlossene Raum die freie Sicht im Sitzen, wie auch im
ServicePartner installiert werden. In Einzelfällen sind Abweichungen Stehen, gewährleistet ist. Als Sichtfeldgröße wird ein Fenster mit den
möglich. Abmessungen von 0,20 m x 0,80 m (Breite x Höhe) empfohlen. Die
Mehrere bis zu 30 m² große geschlossene Deckenfelder innerhalb Verwendung von kleinen Fensterausschnitten auf Kopfhöhe (z.B.
eines Messestands sind möglich, sofern ein Mindestabstand von sog. Bullaugen) erfüllen nicht die genannten Anforderungen und
3,00 m zwischen den einzelnen Deckenfeldern eingehalten wird. sind somit nicht zulässig. Wenn die Sicht über den Stand in die
Um durch Addition mehrerer Deckenfelder die maximale Größe der
Halle nicht möglich ist (Sichtbehinderung durch Einbauten, Wände,
Fläche von 30 m² nicht zu überschreiten, ist zu den Standgrenzen
Exponate etc.), muss eine technische Kompensationsmaßnahme
hin ein Abstand von mindestens 1,50 m einzuhalten. Die Verringe-
rung des 1,50 m-Abstandes (z.B. zu Gängen und Hallenwänden) ist vorgesehen werden.
durch die Fachabteilung Veranstaltungstechnik (siehe Ansprech- Dies schließt auch Ausstellungsflächen mit ein, wo in Teilbereichen
partner unter 4.2) freizugeben. Falls die genannten Mindestab- durch Exponate, Ein- oder Aufbauten keine freie Sicht in die Halle
stände – auch stand-übergreifend – nicht beachtet werden und es möglich ist.
durch die Addition der geschlossenen Deckenfläche zu einer Über- Technische Kompensationsmaßnahmen sind im Vorfeld bei der
schreitung der maximal zulässigen Fläche kommen sollte, trägt der NürnbergMesse (Fachabteilung Veranstaltungstechnik, siehe
Verursacher die Kosten für notwendige Kompensationsmanahmen. Ansprechpartner unter 4.2) anzumelden und durch diese freizu-
Dies betrifft auch explizit betroffene Nachbarstände! geben.
Die Deckenflächen, wie auch Sprinklergazen und Gewebe, müssen als Bei allseits umschlossenen Räumen ist zu beachten, dass auch bei
mindestens schwerentflammbar (Klasse B1) und nicht bren- Netzausfall eine ausreichende Helligkeit zur sicheren Orientierung
nend abtropfend, gemäß DIN 4102-1 mit begrenzter Rauchent- gewährleistet sein muss. Gegebenenfalls ist eine geeignete Sicher-
wicklung bzw. gemäß EN 13501-1 als mindestens Klasse B/C – s2, d0 heitsbeleuchtung vorzusehen (siehe Punkt 5.3.5).
eingestuft sein. Aufenthalts- und Zuschauerräume bedürfen einer besonderen Frei-
Ein Prüfzeugnis über die Baustoffklasse, das Brand-, Rauch- und gabe, wenn sie mehr als 100 m2 Grundfläche haben oder mehr
Abtropfverhalten des eingesetzten Materials, bzw. das VdS-Zertifikat, als 200 Personen fassen (siehe Punkt 4.2.1).
ist am Messestand bereits während des Aufbaus vorzuhalten. Des Bestuhlungen sind gemäß §10 VStättV zu stellen und gemäß §32
Weiteren sind Musterstücke der eingesetzten Materialien für eine
in einem Flucht- und Rettungswegplan einzuzeichnen.
Brandprobe vor Ort bereitzuhalten.
Räume und Bereiche mit erhöhter Brandgefahr (z.B. Küchen, Die Anordnung gefangener Räume (Räume, die ausschließlich
Lager, Garderoben, Technikräume, etc.) müssen grundsätzlich über andere Räume verlassen werden können) ist nicht gestattet.
nach oben geöffnet sein. In Ausnahmefällen müssen Sprinkler, in 4.5 Ausgänge, Rettungswege, Türen
rauchüberwachten Hallen VdS zertifizierte Rauch- oder Wärmedif- 4.5.1 Ausgänge und Rettungswege
ferentialmelder durch den zuständigen ServicePartner installiert Die Entfernung von jeder Stelle auf einer Ausstellungsfläche bis
werden.
zu einem notwendigen Hallengang darf nicht mehr als 20 m, in
Bei allseits umschlossenen Räumen, Zelten, Containern, Fahrzeugen
und dergleichen mit geschlossenen Deckenflächen kann es je nach der Lauflinie gemessen, betragen (§7 VStättV). Dies gilt auch für
Nutzung und Beschaffenheit erforderlich sein, diese mit einer Sprin- eine mehrgeschossige Bauweise.
kleranlage, Rauch- oder Wärmedifferentialmeldern auszustatten, auch Aufenthaltsräume mit mehr als 100 m2 Grundfläche müssen jeweils
wenn die Deckenfläche weniger als 30 m² beträgt. Des Weiteren ist zu mindestens zwei möglichst weit auseinander und entgegengesetzt
gewährleisten, dass diese umschlossenen Räume mit einer geeigneten liegende Ausgänge zu Rettungswegen haben.
Sicherheitsbeleuchtung (siehe Punkt 5.3.5) ausgestattet werden. Solche Anzahl und lichte Breite von Rettungswegen (Ausgänge, Flure) sind
Einbauten und Räume sind im Vorfeld durch die NürnbergMesse mindestens, wie folgt vorzusehen:
(Fachabteilung Veranstaltungstechnik, siehe Ansprechpartner unter - bis 100 m² Raumfläche und weniger als 100 Personen:
4.2) zu prüfen und freizugeben. Allseits umschlossene Aufenthalts-
1 Rettungsweg (0,90 m breit)
und Zuschauerräume, die keine optische und akustische Verbindung in
- über 100 m² Raumfläche und weniger als 200 Personen:
die Halle haben, sind mit entsprechenden Warnanlagen auszustatten
(siehe Punkt 4.4.4). 2 Rettungswege (je 0,90 m breit)
Weitere Informationen bezüglich sprinklertauglichen Deckenstoffen - über 100 m² Raumfläche und mehr als 200 Personen:
sind im Merkblatt „Einbau sprinklertauglicher Deckenstoffe“, i4.2 zu Mind. 2 Rettungswege (je 1,20 m breit)
finden. Die Staffelungen der Rettungswegbreiten sind nur in 0,60 m
Für zweigeschossige Bauweise siehe auch Punkt 4.9.2. Schritten pro 100 Personen zulässig.
4.4.3 Glas und Acrylglas Die Flucht- und Rettungswege sind nach ASR A1.3, bzw. DIN EN
Es darf nur für den Einsatzzweck geeignetes Sicherheitsglas ver- ISO 7010, DIN EN 1838 und DIN 4844-1 dauerhaft zu kennzeichnen.
wendet werden. Die Türen dieser Ausgänge müssen während der Veranstaltung von
Für Konstruktionen aus Glas (Böden, Brüstungen, Fassaden und innen in Fluchtrichtung jederzeit geöffnet werden können und
Decken) beachten Sie bitte das Merkblatt i4.8 „Glas im Standbau“. dürfen nicht in den Hallengang hineinragen. Es ist in jedem Fall
Entsprechende statische Nachweise und Datenblätter des Sicher- eine entsprechende Nische vorzusehen.
heitsglases sind am Stand vorzuhalten. 4.5.2 Türen
Kanten von Glasscheiben müssen so bearbeitet oder geschützt Die Verwendung von Pendeltüren, Drehtüren, Codiertüren, Schie-
sein, dass eine Verletzungsgefahr mit an Sicherheit grenzender betüren, Falttüren sowie sonstige Zugangssperren in Rettungs-
Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist. Ganzglasbauteile sind in wegen ist nicht möglich.
Augenhöhe deutlich wahrnehmbar zu markieren. Türen und Türanlagen in Flucht- und Rettungswegen müssen
Wandscheiben oder Stützen aus Glas müssen konstruktiv so jederzeit leichtgängig von innen in Fluchtrichtung und voller Breite
gestaltet werden, dass diese lastfrei sind. D.h. Dachkonstruktionen
Master 2022/001

geöffnet werden können und dürfen keine Schwellen oder Stolper-


oder ähnliche Auskragungen müssen auf Stützen oder Wänden
stellen haben.
aufliegen und standsicher errichtet werden, ohne dass die Lasten
Fluchttüren dürfen Rettungswege oder Hallengänge nicht beein-
über eingesetzte Glasscheiben oder Glasstützen (auch Glasvitrinen)
trächtigen oder verengen.
abgetragen werden.
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Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

4.6 Podeste, Leitern, Treppen und Stege Doppelböden oder Hebeböden an frei zugänglichen Standecken,
Allgemein begehbare Flächen, die unmittelbar an mehr als 0,20 m speziell bei spitz zulaufenden Standflächen, vermeiden werden.
tiefer liegende Flächen angrenzen, sind mit Brüstungen zu Produkte, die in ausbeuterischer Kinderarbeit im Sinne der ILO-
umwehren. Diese müssen mindestens 1,10 m hoch sein und aus Konvention 182 hergestellt werden, dürfen nicht zur Gestaltung
einem Obergurt, Mittelgurt und einem Untergurt bestehen (Maximal- und Ausstattung des Standes verwendet werden.
abstand 0,35 m). Die Umwehrungen sind so auszuführen, dass 4.7.2 Prüfung der Mietfläche
nichts darauf abgestellt werden, und somit nichts auf tiefer Die Mietfläche wird von der NürnbergMesse gekennzeichnet.
liegende Bereiche herabfallen kann. Der Abstand der Geländerteile Jeder Aussteller ist verpflichtet, sich vor Ort über Lage, Maße und
in einer Richtung darf nicht mehr als 0,12 m betragen. etwaige Einbauten zu informieren.
Für ein Podest ist ein prüffähiger statischer Nachweis mit Nutz- Der Aussteller muss mit geringfügigen Abweichungen in der Stand-
lasten gemäß DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12 Tabelle 6.1DE [Kat. C] abmessung rechnen. Diese ergeben sich aus der Stärke der Stand-
wie folgt zu erbringen und termingerecht (siehe 4.2) bei der begrenzungswände und können in Front und Tiefe bis zu 5 cm
NürnbergMesse einzureichen: betragen. Eckpunkte sind markiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit
• qk ≥ 3,0 kN/m² Lotrechte Nutzlast bei eingeschränkter Nutzung der Maße kann nicht übernommen werden. Die Versorgungs-
durch Fachbesucher. punkte innerhalb der Standfläche müssen zugänglich bleiben.
• qk ≥ 5,0 kN/m² Lotrechte Nutzlast bei frei begehbaren Flächen, Pfeiler, Wandvorsprünge, Standbegrenzungswände und Feuerlö-
bzw. einer uneingeschränkten Nutzung. scheinrichtungen sind Bestandteile der zugeteilten Standfläche.
• qk = 1,0 kN/m Horizontale Nutzlast in Holmhöhe der Brüstung. Den zugesandten Hallenplänen ist das Versorgungsraster für
• H = ∑qk/20 qk = lotrechte Nutzlast Strom, Druckluft, Wasser und Telekommunikation zu entnehmen.
Zur Erzielung einer ausreichenden Längs- und Die Versorgungsschächte dürfen vom Aussteller nicht geöffnet
Quersteifigkeit ist in oberster Fußbodenhöhe oder durch Standaufbauten verstellt werden.
eine Horizontallast H anzusetzen. Die Standgrenzen sind unbedingt einzuhalten, auch Beleuchtungs-
Treppen und Treppenpodeste müssen immer für eine Nutzlast körper oder Schilder dürfen nicht über die Standgrenzen in Hallen-
(Kat. T2): qk = 5,0 kN/m2 ausgelegt werden. gänge hinausragen. Maschinen und andere Exponate sind so zu
Für die Prüfung und Abnahme dieser Sonderkonstruktion platzieren, dass für die Präsentation ausreichend Platz auf der
entstehen Kosten, die an den Aussteller/Messebauer weiterver- eigenen Standfläche zur Verfügung steht. Hierbei sind notwendige
rechnet werden. Sicherheitsabsperrungen oder Einhausungen zu berücksichtigen.
Einstufig begehbare Podeste dürfen höchstens 0,20 m hoch sein. Jeder Aussteller/Standbauer ist verpflichtet sich vor Aufbaubeginn
Unter Podesten und Podien darf kein Lager entstehen. Sie sind von dem ordnungsgemäßen Zustand seiner Standfläche zu über-
brandlastfrei auszuführen. Hohlraumbereiche von Podesten, deren zeugen. Eventuelle Beschädigungen sind unverzüglich vor Beginn
Höhe geringer als 0,20 m ist, können vom Überwachungsschutz des Standaufbaus dem Facility-Service anzuzeigen. Alle nicht proto-
der Brandmeldeanlage ausgenommen werden. Hohlraumbereiche kollierten Mängel werden nach Beendigung der Veranstaltung auf
von Podesten mit einer Höhe von mehr als 0,20 m, die eine auto- Kosten des Ausstellers beseitigt.
matisch betriebene Drehscheibe, oder eine Anhäufung von Kabeln 4.7.3 Eingriffe in die Bausubstanz
und/oder Elektroverteilern aufweisen, sind mittels VdS zertifizierter Hallenteile und technische Einrichtungen dürfen nicht beschädigt,
Rauchmelder zu überwachen. Die Installation muss durch den verschmutzt oder auf andere Art verändert werden (z.B. Bohren,
ServicePartner der NürnbergMesse erfolgen. Nageln, Schrauben, Kleben). Auch das Streichen, Tapezieren und
Bewegte Teile, wie z.B. Rolltreppen oder Drehbühne bedürfen der Bekleben ist nicht gestattet.
vorherigen Freigabe der NürnbergMesse, Fachabteilung Veranstal- Hallenteile und technische Einrichtungen dürfen weder durch Stand-
tungstechnik (siehe Ansprechpartner unter 4.2). aufbauten noch durch Exponate belastet werden. Hallensäulen/
Alle Treppenanlagen sind nach DIN 18065 auszuführen und Hallenstützen können aber innerhalb der Standfläche ohne Beschädi-
müssen eine lichte Breite von mindestens 1,20 m aufweisen. gung derselben im Rahmen der zulässigen Bauhöhe umbaut werden.
Notwendige Treppen und dem allgemeinen Besucherverkehr Installationen an den Hallensäulen, Wänden und technischen Ein-
dienende Treppen müssen geschlossene Trittstufen haben. Die richtungen müssen frei zugänglich sein. Gegebenenfalls sind ent-
Steigungshöhe der Treppen darf nicht mehr als 0,19 m, die sprechende Revisionsöffnungen bauseitig vorzusehen.
Auftrittsbreite nicht weniger als 0,26 m betragen. Bei der Ermitt- Bei notwendigen Bodenverankerungen Punkt 4.7.4 beachten.
lung der Auftrittsbreite ist zu beachten, dass sogenannte Unter- 4.7.4 Hallenböden
schneidungen (z.B. bei Setzstufen) nicht addiert werden können. Teppiche und andere Fußbodenbeläge sind unfallsicher zu verlegen
Des Weiteren muss bei der Gestaltung der Unterschneidung darauf und dürfen nicht über die Standgrenzen hinausragen. Bodenbeläge
geachtet werden, dass beim Abwärtsgehen kein Hängebleiben der in den Ausstellungsständen dürfen nur mit Klebebändern fixiert
Ferse erfolgt. werden, welche wieder rückstandsfrei zu entfernen sind.
Bei Treppen ist nach 18 Stufen ein Zwischenpodest vorzusehen. Generell müssen alle eingesetzten Materialien wieder rückstandslos
Die Podesttiefe sollte einem Mehrfachen des Schrittmaßes entspre- entfernt werden.
chen. Dabei sollte eine ungerade Anzahl von Schritten zugrunde Substanzen wie Öl, Fette, Farben und Ähnliches müssen sofort vom
gelegt werden. Fußboden entfernt werden. Der Hallenfußboden darf weder gestri-
Treppen dürfen nicht unmittelbar hinter einer Tür beginnen. chen noch beklebt werden.
Zwischen Treppe und Tür ist ein ausreichender Treppenabsatz Die NürnbergMesse behält sich vor, die Beseitigung von Beschä-
(Mindesttiefe 1,0 m) anzuordnen. digungen und Verschmutzungen des Hallenbodens an den Verur-
sacher weiter zu verrechnen.
Wendel- bzw. Spindeltreppen im Verlauf von Flucht- und
Teppiche und andere Fußbodenbeläge in den Ausstellungsbe-
Rettungswegen sind nicht zulässig.
reichen müssen nach DIN 4102 B1 bzw. entsprechend EN 13501-1
Treppen müssen auf beiden Seiten mit Handläufen ausgerüstet Klasse Cfl mindestens schwerentflammbar sein. Ein Prüfzeugnis
sein. Treppen mit einer Breite von mehr als 2,40 m benötigen (Zertifikat) über die Baustoffklasse des eingesetzten Materials ist am
Zwischenhandläufe. Die Handläufe sind durchgehend und griffsi- Messestand bereitzuhalten.
cher zu gestalten. Die Handläufe sind so auszuführen, dass keine Beim Einsatz von Hochflorteppich oder Bodenbelägen aus Kunst-
Unfallgefahr von ihnen ausgeht und ein sicheres Umgreifen rasen das Brand- und Rauchverhalten (gem. EN 13501) in Verbin-
möglich ist. Handlaufanfänge sind so zu gestalten, dass man nicht dung mit den Vorgaben zur Verlegung und Montage beachten, da
an ihnen hängen bleiben kann oder von ihnen abgleiten kann. diese Bodenbeläge in der Regel nicht den Brandschutzanforderun-
Leitern, Treppen und Stege müssen den Unfallverhütungsvorschriften gen entsprechen. Bodenbeläge dürfen auf Grund ihres Brand- und
nach DGUV Information 208-016 entsprechen. Abtropfverhaltens nicht an Wänden oder über Personen installiert
4.7 Standgestaltung werden. Weitere Anforderungen in Bezug auf das geforderte
Brandverhalten entnehmen Sie den Punkt 4.4.1.1.
4.7.1 Erscheinungsbild Bei der Verwendung von losem Material oder Schüttgut (Erde, Sand,
Für die Gestaltung des Standes ist der Aussteller zuständig. Hierbei organisches Material, etc.) ist der Hallenboden abzudecken und
sind die typischen Ausstellungskriterien der Veranstaltung zu berück- gegen Verschmutzungen und Flüssigkeiten zu sichern. Staubent-
sichtigen. Wände, die an Besuchergänge grenzen, sollen durch den wicklung und- verteilung ist mit geeigneten Mitteln entgegenzuwir-
Einbau von Vitrinen, Nischen, Displays u.ä. aufgelockert werden. ken. Während dem Messebetrieb ist zu gewährleisten, dass kein
Nähere Informationen und Vorgaben entnehmen Sie den Teilnah- loses Material auf Verkehrsflächen gelangt.
mebedingungen der jeweiligen Veranstaltung. Frei zugängliche Podeste, Doppel- oder Hebeböden mit einer
Standrückseiten über 2,50 m Höhe, die an Nachbarstände grenzen, Höhe von maximal 0,20 m müssen ausreichend tragfähig ausge-
Master 2022/001

sind einfarbig, neutral, hell und frei von Installationen zu halten, um führt werden. Es ist eine lotrechte Nutzlast von mind. 5,0 kN/m²
den Nachbarstand in dessen Gestaltung nicht zu beeinträchtigen. nachzuweisen. Diese hochgelegenen Flächen müssen fugendicht
Einbauten und Aufbauten an Ecken der Standfläche, die an Besu- und allseitig umschlossen errichtet werden. Weitere Anforderungen
chergänge grenzen, sind so zu gestalten, dass keine Gefahr von an begehbare Aufbauten sind unter Punkt 4.6 zu finden.
Ihnen ausgeht. Hierbei müssen Stolperstellen durch Podeste, 9
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

Verankerungen und Befestigung von Standbauten im Hallenboden Jeder Abhängepunkt der Hallen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 12
sind nicht gestattet. Befestigungen von Exponaten durch Boden- kann mit maximal 25 kg (0,25 kN) lotrecht, rein statisch belastet
verankerungen sind nur in begründeten Ausnahmefällen und mit werden. In den Hallen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 12 darf der
schriftlicher Erlaubnis der NürnbergMesse möglich. Ein Anspruch Abstand zwischen Abhängepunkten 1,00 m nicht unterschreiten.
auf das Einbringen und die Nutzung von Bodenverankerungen In den Hallen 3A, 3C, 4A, 7A und 11 können die vorhandenen
besteht nicht. Der Anmeldung sind fristgerecht (siehe Punkt 4.2) Abhängepunkte mit maximal 240 kg (2,4 kN) lotrecht, rein
maßstäbliche Pläne mit Angabe der Lage, Verankerungsart, Lastan- statisch belastet werden.
gaben am Anker und Bohrungsdurchmesser sowie Anzahl der Ver- Höhere Lasten in den Hallen sind nur auf Anfrage möglich und be-
ankerungen beizufügen. Der Aussteller hat den schriftlichen Nach- dürfen einer schriftlichen Freigabe durch die NürnbergMesse. Liegt
weis zu erbringen, dass das Exponat auch im Betrieb standsicher der bestellte Abhängepunkt nicht unterhalb eines vorhandenen
ist. Zugkräfte am Anker sind nicht zulässig. Die Anzahl der Veran- Abhängepunktes oder unter den Trägern des Hallendachtrag-
kerungen ist auf die unbedingt notwendige Menge zu begrenzen. werkes, wird der Abhängepunkt durch den Einbau eines Pre-Riggs
Die NürnbergMesse behält sich das Recht vor, die zur Verankerung gewährleistet. Das Ende jedes Abhängepunktes (Übergabepunkt)
zu verwendenden Materialien vorzuschreiben. Bei Verwendung von ist gemäß dem Bestellformular beim zuständigen ServicePartner im
nicht zulässigen Materialien, oder bei Einbringung von Bodenveran-
Vorfeld anzugeben. Schrägzüge, sogenannte „Bridle“, an Abhänge-
kerungen ohne schriftliche Freigabe der NürnbergMesse, werden
punkten der Halle sind auf dem Gelände der NürnbergMesse unzu-
diese auf Kosten (Reparaturkostenpauschale von EUR 250 – Netto-
preis pro Bodenverankerung) und Gefahr des Ausstellers durch die lässig.
NürnbergMesse beseitigt. Eingebrachte Schwerlastanker, Schrau- Bei komplexen Systemen (statisch unbestimmten Systemen; i.d.R.
ben oder Ankerbolzen müssen vom Aussteller oder deren Beauf- mehr als Einfeldträger) muss ein Lastenplan eingereicht werden, der
tragten beim Abbau entfernt werden, hierbei ist darauf zu achten, neben der Gesamtlast und der Lasten an den Hängepunkten
dass Ankerbolzen ausgedreht werden müssen und nicht bündig (Auflagerkräfte) auch alle Einzel- und Streckenlasten abbildet.
abgetrennt werden dürfen. Bei Nichtbeachtung haftet der Ausstel- Die NürnbergMesse behält sich vor, bei statisch unbestimmten
ler für Folgeschäden. Die NürnbergMesse ist berechtigt, nicht ent- Systemen die Installation von Lasterfassungssystemen zu verlangen.
fernte Schwerlastanker, Schrauben oder Bolzen auf Kosten und Die Lasterfassungssysteme sind ausschließlich durch die SPIE SAG
Gefahr des Ausstellers zu entfernen. Standbauten, die nicht freige- GmbH zu liefern, zu installieren und zu betreiben. Lasterfassungs-
geben wurden, den Technischen Richtlinien oder den aktuellen systeme sind kostenpflichtig und werden dem Besteller in Rechnung
Stand der Technik nicht entsprechen, müssen gegebenenfalls geän- gestellt.
dert oder beseitigt werden. Bei nicht fristgerechter Ausführung ist Wir weisen darauf hin, dass durch den Einsatz von Lastmesszellen,
die NürnbergMesse berechtigt, auf Kosten des Ausstellers selbst die maximale Abhängehöhe um bis zu 50 cm reduziert werden kann.
Änderungen vorzunehmen bzw. den Betrieb oder Nutzung der Aus technischen oder organisatorischen Gründen kann es vorkom
Exponate zu untersagen. men, dass Abhängepunkte über dem Messestand bereits für Nach-
Die Nutzung der Spartenkanäle und Bodenschächten ist ausschließ- folgeveranstaltungen vorbereitet oder installiert werden. Der
lich den zuständigen ServicePartnern der NürnbergMesse vorbehal- Aussteller/Messebauer hat keinen Anspruch auf Entfernung dieser
ten. Abhängepunkte und darf diese nicht nutzen oder verändern.
4.7.5 Abhängungen von der Hallendecke 4.7.5.2 Anbringung von Gegenständen an den Abhängepunkten
Abhängungen sind an den dafür vorgesehenen technischen Einrich- Die abzuhängenden Gegenstände (Beleuchtungsträger, Schein-
tungen möglich und nach DGUV Vorschrift 17 und den geltenden werfer, Beamer, Lautsprecher, etc.) dürfen nur von ausstellerei-
Standards der Veranstaltungstechnik (IGVW SQ P1 bis SQ P5 mit genen Fachkräften, von zugelassenen Fachfirmen oder dem
SQ Q1, SQ Q2 und SQ O2) auszuführen (siehe Merkblatt „Abhän- ServicePartner nach geltenden Rechtsnormen und dem Stand der
gungen, Traversen, Hebezeuge“, i4.9). Dies gilt auch für Abhän- Technik entsprechend angebracht werden. Bei der Auswahl der
gungen von Pre-Riggs, aufgeständerten Traversensystemen (z.B. qualifizierten Fachkräfte vor Ort, bzw. der aufsichtsführenden
Ground-Support), Stativen und sonstigen Konstruktionen. Person (Koordinator), sind die Vorgaben der aktuellen Richtlinien
4.7.5.1 Bereitstellung von Abhängepunkten gemäß der DGUV Vorschrift 17, der DGUV Information 215-310
Die Bereitstellung von Abhängepunkten sowie die Änderung von und gemäß IGVW SQ Q2 und SQ O2 zu beachten. Der Nachweis
Abhängekonstruktionen werden ausschließlich von der NürnbergMesse der notwendigen Qualifikation ist mitzuführen.
ausgeführt. Die NürnbergMesse wird hierzu ServicePartner heran- Bei der Installation von sogenannten Stromschienensystemen sind
ziehen. Dem Aussteller werden, sofern es die baulichen Vorausset- die zugehörigen Scheinwerfer, bzw. deren Zubehörteile, ebenfalls
zungen zulassen, die Abhängepunkte an der gewünschten Position gemäß dem aktuellen Stand der Technik (DGUV Information
in dem Luftraum oberhalb der Standfläche zur Verfügung gestellt. 215-313) mit einer ausreichend dimensionierten Sekundärsicherung
Die Anzahl der möglichen Abhängepunkte in den Hallen ist abhängig zu versehen.
von der Standgröße und dem Raster der Hallendecke. Weitere Informationen über zugelassene und nicht zugelassene
Die Bereitstellung von Abhängepunkten kann nicht in allen Anschlag-, Trag-, Lastaufnahme- und Verbindungsmittel sowie
Bereichen garantiert werden. Dies betrifft vorrangig die Randbe- Seilendverbindungen und Hebezeugen entnehmen Sie dem Merk-
reiche folgender Hallen: blatt „Abhängungen, Traversen, Hebezeuge“, i4.9.
• Halle 3A und 3C: Aus Sicherheitsgründen sind darüber hinaus folgende Bestim-
Über den Ausstellungsflächen im Bereich der Ladehoftore mit mungen zu beachten.
einer begrenzten Bauhöhe können keine Abhängepunkte bereit-
Grundsätzlich nicht zulässig sind:
gestellt werden. In diesen Bereichen sind auch zwingend die
- Absicherungen von Standbauteilen oder Exponaten (Standbauteile
notwendigen Mindestabstände zu den Sprinklerköpfen zu
bzw. Exponate müssen selbständig sicher stehen)
berücksichtigen (siehe Punkt 3.1.4).
- abgehängte Konstruktionen mit einer starren bzw. kraftschlüs-
Informationen zur reduzierten Traglast der Hängepunkte in den
sigen Verbindung zum Hallenboden
Randbereichen der Hallen 3A und 3C können beim zuständigen
ServicePartner eingeholt werden. (aufgestellte Konstruktionen, die zusätzlich durch Abhängungen
• Halle 4A, 7A und 11.0: eine Verbindung in das Dachtragwerk aufweisen)
Über den Ausstellungsflächen im Bereich der Ladehoftore mit - Schrägzug bei Abhängungen
einer begrenzten Bauhöhe stehen nur vereinzelt Hängepunkt mit 4.7.5.3 Verwendung von Traversensystemen
einer reduzierten Traglast zur Verfügung. Die Einleitung von Bei der Verwendung von Traversen, Konstruktionen aus Traversen
dynamische Lasten und die Verwendung von Hebezeugen ist und Traversensystemen sind die Anforderungen und Durchführungs-
hier nicht möglich. Weitere Informationen können beim zustän- anweisungen der DGUV Vorschrift 17, der DGUV Information
digen ServicePartner eingeholt werden. 215-313 und des Qualitätsstandards IGVW SQ P1 anzuwenden.
Vorgeschriebene Bau- und Werbehöhen sind zu beachten. Abhän- Dies ist unabhängig von der Art der Verwendung der Traversen,
gungen inkl. der Installationen sind so auszuführen, dass unter Konstruktionen aus Traversen, oder Traversensystemen. Dies kann
ihnen eine lichte Höhe von mindestens 2,50 m bestehen bleibt. eine abgehangene, bzw. eine geflogene, oder auch eine gestän-
Die NürnbergMesse prüft anhand der eingereichten Unterlagen die derte Traverse bzw. Traversenkonstruktion sein.
Realisierbarkeit der gewünschten Abhängepunkte und behält sich Bei der Verwendung von Traversen, Konstruktionen aus Traversen
vor, die eingebrachten Lasten sowie die verwendete Konstruktion und Traversensystemen im Freien kommen die Festlegungen für
durch einen Statiker prüfen zu lassen. Die Prüfung ist kostenpflichtig „Fliegende Bauten“ (Richtlinie über den Bau und Betrieb Fliegender
und wird dem Aussteller bzw. dem Besteller der Abhängepunkte Bauten - FlBauR) zur Anwendung. Weiterführend ist der Qualitäts-
in Rechnung gestellt. standard IGVW SQ P5 und die DIN EN 13814 (Sicherheit von Fahr-
Master 2022/001

geschäften und Vergnügungsanlagen) zu beachten.

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Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

Für Traversenkonstruktionen, welche nicht den Lastfall eines 4.7.7 Werbemittel/Präsentationen


Einfeldträgers (Träger/Traverse auf zwei Stützen oder an zwei Stand- und Exponatbeschriftung, Firmen- und Markenzeichen
Hängepunkten) erfüllen, kann ein statischer Nachweis zu Lasten dürfen die vorgeschriebene Bauhöhe nicht überschreiten. Sie
des Ausstellers angefordert werden. sollen ein ansprechendes Bild ergeben.
Die Datenblätter der verwendeten Traversen sind mitzuführen. Präsentationen, optische, sich langsam bewegende und akustische
Bei der Verwendung von Fliegenden Bauten ist die Ausführungs- Werbemittel sowie musikalische Wiedergaben sind erlaubt, sofern
genehmigung (Baubuch) mitzuführen. sie den Nachbarn nicht belästigen, nicht zu Stauungen auf den
Leitfähige Teile sind durch einen zusätzlichen Potentialausgleich in Gängen führen und die messeeigenen Ausrufanlagen in den
die Maßnahmen zum Schutz bei direktem Berühren mit einzube- Hallen nicht übertönen. Die Lautstärke darf 70 dB(A) an der
ziehen (siehe auch Punkt 5.3.3). Standgrenze nicht überschreiten. Bei der Montage von Lautspre-
4.7.5.4 Verwendung von Hebezeugen chern und Beschallungsanlagen ist die Ausrichtung dieser auf die
eigene Standfläche verpflichtend. Die NürnbergMesse kann bei
Die Verwendung von Hebezeugen (Elektrokettenzüge, Handket-
Verstößen gegen diese Regelung einschreiten und gegebenenfalls
tenzüge, etc.) ist nur in den Hallen 3A, 3C, 4A, 7A ,11 und mit
Stilllegung verlangen.
vorheriger Freigabe durch die NürnbergMesse möglich.
Bei Showveranstaltungen sind die Berufsgenossenschaftlichen
Die Verwendung von Hebezeugen (Elektrokettenzüge,
Vorschriften „Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szeni-
Handkettenzüge, etc.) in den Hallen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9,
sche Darstellung“ (DGUV Vorschrift 17) zu beachten.
10 und 12 ist strikt untersagt! Shows oder Produktpräsentationen mit Showeinlagen müssen bei
Bei der Verwendung von Hebezeugen sind die Anforderungen und der NürnbergMesse, Fachabteilung Veranstaltungstechnik (siehe
Durchführungsanweisungen der DGUV Vorschrift 17, der DGUV Ansprechpartner unter 4.2) angemeldet werden. Hierbei ist nach-
Information 215-313 und des Qualitätsstandards IGVW SQ P2 zuweisen, dass auf der Standfläche ausreichend Zuschauerraum
anzuwenden. vorgehalten wird. Es muss sichergestellt werden, dass es durch die
Eine geeignete Seilendverbindung (z.B. Aufhängering oder Seil- Vorführungen/Werbemaßnahmen zu keinen Behinderungen,
schloss) ist vorzusehen. Sogenannte Drahtseilhalter (Seilhalter, Störungen oder Stauungen auf den Gängen führt. Nachbarstände
Slider) sind ausschließlich für ruhende statische Lasten ausgelegt und Mitaussteller dürfen durch die Vorführungen nicht beein-
und dürfen nicht in Verbindung mit Hebezeugen eingesetzt werden. trächtigt werden.
Drahtseilhalter müssen mindestens paarweise eingesetzt werden, Die NürnbergMesse ist berechtigt, trotz einer bereits erteilten Frei-
d.h. die so abgehängten Objekte müssen mindestens an zwei gabe Vorführungen einzuschränken oder zu untersagen, wenn
Drahtseilen befestigt sein, um die Drehung der Last um die eigene diese zu einer Gefährdung von Besuchern oder Ausstellern führen.
Achse am Drahtseil zu verhindern. Drahtseilhalter dürfen nicht in Des Weiteren können Vorführungen auch auf Grund von opti-
der Sicherungskette der Sekundärsicherung gegen Absturz verbaut schen oder akustischen Beeinträchtigungen des laufenden Messe-/
werden. Veranstaltungsbetriebs, der Emission von Stoffen (Schmutz, Staub,
Bei allen Hebezeugen als auch Hebebändern (Polyesterrund- Dampf, Rauch, Gerüche) oder auf Grund von Erschütterungen
schlingen) sind gemäß dem aktuellen Stand der Technik Sekundär- eingeschränkt oder untersagt werden.
sicherungen vorzusehen. Die Verteilung von Drucksachen und der Einsatz von Werbemitteln
Eine Verwendung von Hebezeugen muss bei dem Bestellvorgang sind nur auf der eigenen Standfläche zulässig. Werbevorrichtungen
der Hängepunkte zwingend angegeben werden! innerhalb der Ausstellungsstände dürfen nicht in die Gänge
4.7.5.5 Elektrokettenzüge hineinragen oder außerhalb der vorgeschriebenen Bauhöhe ange-
Elektrokettenzüge dürfen nur in den Hallen mit Schwerlastabhän- bracht werden. Werbung, die gegen die gesetzlichen Vorschriften
gungen (Halle 3A, 3C, 4A, 7A und Halle 11) verwendet werden. oder die guten Sitten verstößt, ist nicht gestattet. Werbeverpa-
Die Verwendung dieser Hebezeuge ist an die Anforderungen für ckungen oder Werbematerial von Unternehmen, die nicht zur
Elektrokettenzüge in der Veranstaltungstechnik (IGVW SQ P2) Veranstaltung gemeldet sind, dürfen nicht aufgestellt werden.
gebunden. Exponate dürfen außerhalb der Standgrenze nicht aufgestellt
werden. Mögliche Werbeangebote finden Sie im Online AusstellerShop
Das Eigengewicht der Elektrokettenzüge und der Dynamikbei-
(OAS) unter Punkt Marketingleistungen.
werte sind entsprechend im Lastenplan zu berücksichtigen um
eine Überlastung der Anschlagpunkte und des Anschlagmaterials 4.7.8 Barrierefreiheit
zu verhindern. Bei der Gestaltung der Stände soll auf Barrierefreiheit geachtet wer-
Der Unternehmer hat die Kettenzüge einer jährlichen Prüfung zu den. Stände und deren Einrichtungen sollten auch für Menschen
unterziehen. Das Prüfsiegel ist sichtbar an den Hebezeugen anzu- mit Mobilitätseinschränkungen ohne fremde Hilfe zugänglich und
bringen und die Prüfdokumente sind immer vor Ort bereitzuhalten. nutzbar sein.
Diese Prüfung ersetzt nicht die erforderliche Prüfung durch einen Wir empfehlen entsprechende Rampen vorzusehen, die eine maxi-
Sachverständigen alle 4 Jahre. male Steigung von 6 % aufweisen sowie eine Mindestbreite von
1,20 m haben und mit einem rutschsicheren Bodenbelag versehen
4.7.5.6 Handkettenzüge sind. Türen benötigen eine lichte Durchgangsbreite von mindestens
Handkettenzüge dürfen nur in Verbindung mit Schwerlastabhän- 0,9 m. Bewegungs- und Verkehrsflächen müssen mind. 1,5 m
gungen (Halle 3A, 3C, 4A, 7A und Halle 11) verwendet werden. breit sein.
Handkettenzüge dürfen nur bei statisch bestimmten Systemen
eingesetzt werden, d.h. eine Streckenlast an zwei Zügen oder eine 4.8 Freigelände
Flächenlast an drei Zügen. Der Einsatz von Handkettenzügen für Das Freigelände der NürnbergMesse besteht aus gepflasterten
komplexe Systeme ist nicht erlaubt. bzw. asphaltierten Verkehrsflächen sowie unebenen, zumeist
Der Trag- und Lasthaken des Hebezeugs muss sich in einer unverdichteten Schotterrasenflächen oder gewachsenen Rasenflä-
lotrechten Geraden über dem Schwerpunkt der Last befinden. Ein chen.
Umschlingen der Last mit der Lastkette (Tragmittel) oder das Das Freigelände hat bei Dunkelheit während der veranstaltungsbe-
Führen der Lastkette über Kanten ist nicht zulässig. zogenen Öffnungszeiten eine allgemeine Straßen- und Wegebe-
Lasten müssen immer mit allen angeschlagenen Handkettenzügen leuchtung. Notwendige Versorgungsanschlüsse sind in unregelmä-
gleichzeitig verfahren werden. D.h. es müssen immer so viele Per- ßigen Abständen vorhanden.
sonen gleichzeitig anheben, wie sich Handkettenzüge im Einsatz Die allgemeinen Bestimmungen der technischen Richtlinien für
befinden. Dabei ist auf ein gleichmäßiges Anheben/Absenken zu den Standbau gelten auch sinngemäß für Stände im Freigelände.
achten. Weitere ergänzende Hinweise können dem Merkblatt i4.14
Das Eigengewicht der Handkettenzüge und der Dynamikbeiwerte Standbauten im Freigelände entnommen werden.
sind entsprechend im Lastenplan zu berücksichtigen um eine Verantwortliche Person
Überlastung der Anschlagpunkte zu verhindern. Mit der Anmeldung, spätestens bis zum Aufbaubeginn, ist eine
4.7.6 Standbegrenzungswände technisch verantwortliche Person namentlich und mit Mobil-
Die Standbegrenzungswände sind, sofern geordert, Hartfaser- Telefonnummer zu benennen, die während allen Veranstaltungs-
wände oder kunststoffbeschichtete Wände. Zur Anbringung von phasen (Aufbau/Laufzeit/Abbau) durchgängig erreichbar ist und
schweren Gegenständen sind diese nicht geeignet; sie haben die erforderlichen Maßnahmen bei Unwetterwarnungen oder
keinerlei Stützfunktion während des Auf- und Abbaus. Gegebe- Störungen zur Betriebseinstellung unverzüglich einleiten und
nenfalls ist der zusätzliche Aufbau von kostenpflichtigen Stüt- durchführen kann.
Master 2022/001

zwänden erforderlich. Das Entfernen dieser Stützwände kann nur


durch den Veranstalter angeordnet werden.

11
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

4.8.1 Standbaufreigabe/Genehmigungspflichtige Standbauten 4.8.5 Ausgänge/Rettungswege


Standbauten und Sonderkonstruktionen im Freigelände sind nach Die Rettungsweglänge von jedem Besucherplatz bis zum nächsten
Art und Umfang prüf- und genehmigungspflichtig durch die Ausgang ins Freie darf nicht mehr als 30 m Lauflinie betragen.
zuständige Behörde. Des Weiteren ist grundsätzlich eine schrift- Die Breite der Rettungswege ist nach der größtmöglichen Perso-
liche Freigabe durch die NürnbergMesse (Fachabteilung Veranstal- nenzahl zu bemessen. Die lichte Breite eines jeden Teiles von
tungstechnik) erforderlich. Hierzu sind termingerecht (siehe 4.2) Rettungswegen muss mindestens 1,20 m betragen.
eine geprüfte oder prüffähige Statik (Standsicherheitsnachweis), Die lichte Breite von Rettungswegen muss für die darauf angewie-
vermaßte Grundrisse und Ansichten der Aufbauten und der senen Personen dimensioniert werden:
Ausgestaltungen zur Prüfung und Freigabe einzureichen.  1,20 m je 200 Personen in Räumen
 1,20 m je 600 Personen im Freien.
Art und Umfang der genehmigungs- und freigabepflichtigen
Staffelungen sind nur in Schritten von 0,60 m zulässig.
Standbauten wird im Merkblatt i4.14 Standbauten im Freige-
lände definiert. Ein geprüfter/prüffähiger Standsicherheitsnach- Räume mit mehr als 100 m² Grundfläche müssen jeweils mindes-
weis ist dazu in jedem Fall zu erbringen. tens zwei möglichst entgegengesetzt gelegene Ausgänge haben.
Zu den genehmigungs- und freigabepflichtigen Standbauten im Die lichte Breite der Ausgänge muss der Rettungswegbreite
entsprechen.
Messe-Freigelände gehören alle baulichen Anlagen, die als regu-
Die notwendigen Ausgänge müssen mit entsprechenden Notaus-
läre Fliegende Bauten, nach Art. 72 BayBO mit gültiger gangspiktogrammen dauerhaft und gut sichtbar gekennzeichnet
Ausführungsgenehmigung bzw. in ihrer Bauart und -weise werden. Weitere Anforderungen an die Kennzeichnung der
dementsprechend vergleichbar einzustufen sind, sowie alle Flucht- und Rettungswege sind unter 4.5.1 zu finden.
sonstigen begehbaren und/oder überdachten, raumbildenden
bzw. freistehenden Standbauanlagen (z.B. Zelte, Bühnen, Show- 4.8.6 Glas
Es darf nur für den Einsatzzweck geeignetes Sicherheitsglas
trucks, etc.).
verwendet werden. Weiterführende Informationen zur Verwen-
Zusätzlich sind bei der Aufstellung und dem Betrieb nicht orts- dung von Glas und Acrylglas sind unter dem Punkt 4.4.3 zu finden.
fester Bühnen und Bühnenüberdachungen die Vorgaben des
Qualitätsstandards IGVW SQ P5 zu beachten. 4.9 Zweigeschossige Bauweise
Die Anzeige bei der Behörde ist der NürnbergMesse bis spätestens 4.9.1 Bauanfrage
14 Tage vor Beginn der Veranstaltung in Kopie vorzulegen. Für Eine mehrgeschossige Bauweise ist nur mit der Zustimmung der
Rückfragen steht die NürnbergMesse in den Ausstellungshallen möglich. Die Anfrage
muss unmittelbar nach der Standzulassung und termingerecht
Bauaufsicht Süd (siehe 4.2) erfolgen. Der erforderliche Antrag (Vordruck P1.1) ist
Bauhof 5 bei der jeweiligen Messeleitung erhältlich.
90402 Nürnberg In den Hallen 10.1, 11.1 und 12.2 ist eine zweigeschossige
Bauweise nicht möglich.
T +49 9 11 2 31-43 71 zur Verfügung.
4.9.2 Auflagen zur Standflächenüberbauung, Sicherheitsabstände,
Die Kosten für die notwendige Abnahme des Fliegenden Baus
Höhe der Standinnenräume
durch die zuständige Behörde werden dem Aussteller/Standbauer
Die maximale Aufbauhöhe entnehmen Sie dem Merkblatt „Hallen-
in Rechnung gestellt. daten auf einen Blick“.
4.8.2 Verankerungen im Boden Die lichten Höhen von Innenräumen bei mehrgeschossiger Bauweise
Generell sind Grabungen und Bodenverankerungen (z.B. Erdnägel) müssen im Erd- und in den Obergeschossen mindestens 2,30 m
im Freigelände verboten. betragen.
Falls sie davon abweichen, haften Sie generell für alle Schäden Aus Gründen des Brandschutzes ist der Einbau einer Sprinkleran-
und Folgen bei Beschädigungen von Rohrleitungen und Kabeln lage durch den zuständigen ServicePartner BSS erforderlich.
(auch wenn Ihnen hierzu eine gesonderte Freigabe und Erlaubnis Abweichend hiervon müssen in den Hallen 4A, 7A und 11 Rauch-
der NürnbergMesse vorliegt). oder Wärmedifferentialmelder durch den zuständigen Service-
Im Freigelände aufgebrachtes Material muss restlos entfernt und Partner SPIE SAG GmbH als Alternative zu einer Sprinkleranlage
der ursprüngliche Zustand ist wiederherzustellen. installiert werden.
Standbauten an den Standgrenzen zu den Nachbarn sind oberhalb
4.8.3 Witterungsbedingte Lasten 2,50 m einfarbig, neutral und hell zu gestalten.
4.8.3.1 Windlasten 4.9.3 Nutzlasten/Lastannahmen
Grundsätzlich sind alle Standbauten im Freigelände für die auftre- Für die Geschossdecke eines mehrgeschossigen Messestandes
tenden Windbelastungen, gemäß Eurocode 1: DIN EN 1991-1-4 innerhalb einer Messehalle sind nach Eurocode 1: DIN EN 1991-1-1/
unter Berücksichtigung der standortbezogenen Windzone zu NA:2010-12 Tabelle 6.1DE [Kat. C] als lotrechte Nutzlast anzu-
bemessen. setzen:
4.8.3.2 Windlasten für Fliegende Bauten  Bei eingeschränkter Nutzung durch Fachbesucher oder Stand-
Falls es sich bauordnungsrechtlich um einen Fliegenden Bau nach personal für Besprechungen und Kundenbetreuung, d.h.
Art. 72 BayBO handelt, können die Windlasten, gem. DIN EN Möblierung mit Tischen und Stühlen in freier Anordnung oder in
13814, 5.3.3.4 (für Veranstaltungsanlagen) bzw. DIN EN 13782, abgeteilten Besprechungsbüros: qk = 3,0 kN/m2 (Kat. C1).
6.4.2.2 (für Zelte) in Verbindung mit der „BayBO - Liste der als  Bei uneingeschränkter Nutzung als frei zugängliche Ausstel-
Technische Baubestimmungen eingeführten Technischen Regeln“ lungs- und Versammlungsfläche oder Verkaufsraum ohne, oder
angesetzt werden. mit dichter Bestuhlung: qk = 5,0 kN/m2 (Kat. C3).
Falls ein Betriebslastfall, gem. DIN EN 13814, 5.3.3.4 in Anspruch Die jeweilige Nutzungsvariante ist deutlich erkennbar in die zur
genommen wird, ist die geforderte Betriebseinstellung ab einer Freigabe eingereichten Pläne einzutragen.
Windgeschwindigkeit von v10 = 15 m/s (auch in Einzelböen) Treppen und Treppenpodeste müssen immer für eine Nutzlast
durch den Aussteller/Standbetreiber organisatorisch sicherzu- (Kat. T2): qk = 5,0 kN/m2 ausgelegt werden.
stellen. Zur Erzielung einer ausreichenden Längs- und Quersteifigkeit
bei mehrgeschossigen Messeständen, Podesten oder Tribünen ist
4.8.3.3 Schneelasten
in oberster Fußbodenhöhe eine Horizontallast von H = ∑qk/20 (qk
Für Standbaumaßnahmen in der schneefreien Periode (April - Okt.)
= lotrechte Nutzlast) anzusetzen.
müssen keine Schneelasten berücksichtigt werden. Bei Standbau- Für Brüstungen und Geländer ist nach Eurocode 1: DIN EN 1991-
maßnahmen in der Winterzeit (Nov. - März) sind die regulären 1-1/NA:2010-12 Tabelle 6.12DE eine horizontale Nutzlast von
Schneelasten nach Eurocode 1: DIN EN 1991-1-3/NA für alle qk = 1,0 kN/m in Holmhöhe (Höhe mind. 1,10 m) anzusetzen. Die
tragenden Überdachungen nachweislich unter Berücksichtigung absturzsichernde Funktion von Außenwänden in den Oberge-
der standortbezogenen Schneelastzone zu berücksichtigen. schossen ist entsprechend nachzuweisen.
4.8.4 Warnungen bei Unwetter Für die Standsicherheit von Standbauten ist zur Erzielung einer
Der Standbetreiber ist verpflichtet, die Wetterprognosen zu ausreichenden Kipp- und Gleitsicherheit eine horizontalen
beachten und bei Unwetterwarnungen die erforderlichen Siche- Ersatzflächenlast qh = 0,125 kN/m2 (siehe Punkt 4.1) zu
rungsmaßnahmen bis hin zum Abbau oder Betriebseinstellung zu berücksichtigen.
ergreifen. Darüber hinaus ergeht eine generelle Unwetterwarnung Es ist nachzuweisen, dass die zulässige Belastung des Hallenbo-
durch die Messegesellschaft an die benannte verantwortliche dens z.B. durch Einzelstützen nicht überschritten wird (siehe Punkt
Person des Standbetreibers im Freigelände gemäß Punkt 4.8. Bei 3.1. Hallendaten). Bei Bedarf sind unterhalb der Stützen lastvertei-
lende Bodenplatten vorzusehen. Versorgungsschächte und
Master 2022/001

mobilen Einrichtungen (wie z.B. kleinen Exponate, Möbeln, Sonnen-


schirmen, kleinen Werbeaufstellern, etc.) ist vom Aussteller/Stand- Schachtdeckel sind mit entsprechenden Bodenplatten zu über-
betreiber sicherzustellen, dass diese im Falle entsprechenden spannen, so dass hier keine Belastungen auftreten.
Unwetterwarnungen jederzeit kurzfristig zurückgebaut und ausrei- Bei dem Standsicherheitsnachweis ist zu berücksichtigen, dass
chend gesichert werden. Verankerungen im Hallenboden nicht möglich sind.
12
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

4.9.4 Rettungswege/Treppen Alle Aufenthalts- und Zuschauerräume, die allseits umschlossen


Im Obergeschoss eines mehrgeschossigen Ausstellungsstandes darf sind, müssen mit einer Sichtverbindung in die Halle ausgestattet
die Entfernung bis zum nächsten notwendigen Hallengang von werden. Weitere Anforderungen entnehmen Sie Punkt 4.4.4.
jeder zugänglichen Stelle aus höchstens 20 m Lauflinie betragen. Zusätzlich zu den bereits im Erdgeschoss vorhandenen Feuerlö-
Eine Rettungswegführung durch Funktionsräume (z.B. Küche, schern ist im Obergeschoss mind. ein Feuerlöscher (entsprechend
Lager) ist nicht zulässig. EN3) pro Treppenabgang gut sichtbar und griffbereit anzuordnen
Anzahl und lichte Breite von Rettungswegen (Ausgänge, (siehe Punkt 4.4.1.13).
Flure) sind mindestens wie folgt vorzusehen: 5. Betriebssicherheit, Technische Sicherheitsbestimmungen,
- bis 100 m2 und weniger als 100 Personen: Technische Vorschriften, Technische Versorgung
1 Rettungsweg (0,90 m breit) 5.1 Allgemeine Vorschriften
- über 100 m2 und weniger als 200 Personen: Die Auf- und Abbauarbeiten dürfen nur im Rahmen der arbeits-
mindestens 2 Rettungswege (je 0,90 m breit) und gewerberechtlichen Bestimmungen durchgeführt werden.
- über 100 m2 und mehr als 200 Personen: Der Aussteller/Standbauer/Kunde ist für die Betriebssicherheit und
mindestens 2 Rettungswege (je 1,20 m breit) die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorchriften
Die Staffelungen der Rettungswegbreiten sind nur in 0,60 m auf seiner Standfläche/in seinem Veranstaltungsbereich verant-
Schritten pro 100 Personen zulässig. wortlich.
Beträgt die Obergeschossfläche mehr als 100 m2, werden mindes- 5.1.1 Schäden
tens zwei Treppen benötigt. Die Treppen sind entgegengesetzt Jede durch Aussteller oder deren Beauftragte verursachte Beschä-
anzuordnen. digung im Messegelände, seinen Gebäuden oder Einrichtungen,
Alle Treppenanlagen sind nach DIN 18065 auszuführen und wird nach Beendigung der Veranstaltung auf Kosten des Ausstel-
müssen eine lichte Breite von mindestens 1,20 m aufweisen. lers durch die NürnbergMesse beseitigt.
Notwendige Treppen und dem allgemeinen Besucherverkehr Nach dem Abbau ist der ursprüngliche Zustand der Ausstellungs-
dienende Treppen müssen geschlossene Trittstufen haben. flächen wiederherzustellen und sämtliche Schäden sind dem
Wendel- bzw. Spindeltreppen sind nicht zulässig. Veranstalter zu melden.
Die Steigungshöhe der Treppen darf nicht mehr als 0,19 m, die
Nicht abgebaute Stände oder nicht abtransportierte Ausstellungs-
Auftrittsbreite nicht weniger als 0,26 m betragen. Bei der Ermitt-
güter können nach dem Ende des offiziellen Abbaus auf Kosten
lung der Auftrittsbreite ist zu beachten, dass sogenannte Unter-
und Gefahr des Ausstellers entfernt und beim Messespediteur
schneidungen (z.B. bei Setzstufen) nicht berücksichtigt werden
eingelagert werden oder auf Kosten des Ausstellers entsorgt
können. Des Weiteren muss bei der Gestaltung der Unterschnei-
werden.
dung darauf geachtet werden, dass beim Abwärtsgehen kein
Hängebleiben der Ferse erfolgt. 5.1.2 Koordination von Arbeiten auf dem Ausstellungsgelände
Bei Treppen ist nach 18 Stufen ein Zwischenpodest vorzusehen. Müssen gleichzeitig Arbeiten von Beschäftigen unterschiedlicher
Die Podesttiefe sollte einem Mehrfachen des Schrittmaßes Unternehmen am Ausstellungsstand/im Veranstaltungsbereich
entsprechen. Dabei sollte eine ungerade Anzahl von Schritten (insbesondere in der Auf- und Abbauphase) ausgeführt werden,
zugrunde gelegt werden. erfolgt bei möglichen gegenseitigen Gefährdungen eine Koordi-
Treppen dürfen nicht unmittelbar hinter einer Tür beginnen. nation gemäß Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG und der DGUV
Zwischen Treppe und Tür ist ein ausreichender Treppenabsatz Vorschrift 1 (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) durch den
(Mindesttiefe 1,0 m) anzuordnen. Standbauleiter.
Wendel- bzw. Spindeltreppen sind nicht zulässig. Dies gilt insbesondere auch bei Arbeiten von Dienstleistern der
Handläufe müssen griffsicher sein und sind endlos auszuführen. Messegesellschaft am Messestand.
Der Seitenabstand der Handläufe zu benachbarten Bauteilen muss Weiterführend sind die notwendigen Maßnahmen zur Verbesse-
mindestens 0,05 m betragen. rung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeit-
Treppen müssen auf beiden Seiten mit Handläufen ausgerüstet nehmer am Arbeitsplatz gemäß der aktuell gültigen europäischen
sein. Treppen mit einer Breite von mehr als 2,40 m benötigen Richtlinie EG-RL 89/391/EWG zu beachten und bei den Arbeiten
Zwischenhandläufe. Die lichte Durchgangshöhe muss mindestens auf dem Ausstellungsgelände umzusetzen.
2,00 m betragen. Das Betreten des Messegeländes kann während des Auf-, Um-
Bedingt durch die Bauweise von mehrgeschossigen Ausstellungs- und Abbaus mit Gefahren verbunden sein, die das Tragen geeig-
ständen kann die in der Halle vorhandene allgemeine Sicherheits- neter persönlicher Schutzausrüstung (PSA) erforderlich
beleuchtung bei einem Netzausfall ggf. nicht in allen Bereichen machen. Durch den Aussteller ist für seinen Beschäftigten und
des Standes wirken. Um in diesen umschlossenen Bereichen ein Auftragnehmer eigenverantwortlich eine Risikobeurteilung zu
sicheres Zurechtfinden bis zu allgemeinen Verkehrsflächen zu erstellen und über Gefahren, Kompensationsmaßnahmen und
gewährleisten, ist die Installation einer zusätzlichen eigenen Sicher- geeignete persönliche Schutzausrüstungen (PSA) zu informieren.
heitsbeleuchtung notwendig (siehe Punkt 5.3.5) und im Vorfeld mit Die Umsetzung und Kontrolle der festgelegten Maßnahmen
der NürnbergMesse (siehe Punkt 4.2) abzustimmen. obliegt dem Aussteller.
Die Flucht- und Rettungswege sind nach ASR A1.3, bzw. 5.2 Einsatz von Arbeitsmitteln
DIN EN ISO 7010, DIN EN 1838 und DIN 4844-1 dauerhaft zu Der Einsatz von Bolzenschuss-, Bolzenschubgeräten oder Ketten-
kennzeichnen. Die Türen dieser Ausgänge müssen während der sägen ist verboten.
Veranstaltung von innen in Fluchtrichtung jederzeit geöffnet Der Einsatz von Holzbearbeitungsmaschinen ohne Späneabsau-
werden können und dürfen nicht in den Hallengang hineinragen. gung ist nicht zulässig.
Es ist in jedem Fall eine entsprechende Nische vorzusehen. Generell sind alle Arten der Holzbearbeitung während der Veran-
4.9.5 Baumaterialien staltungsdurchführung bei der NürnbergMesse (siehe Punkt 4.2)
Bei zweigeschossigen Ständen sind die tragenden Bauteile, Decken anzuzeigen und bedürfen einer schriftlichen Freigabe. Bei sämt-
des Erdgeschosses und der Fußboden des Obergeschosses aus lichen Vorführungen im Rahmen der Holzbearbeitung muss der
mindestens schwer entflammbaren Baustoffen (nach DIN 4102 Besucherschutz durch geeignete Schutzeinhausungen (siehe auch
oder EN 13501-1) oder feuerhemmenden Bauteilen zu erstellen. Punkt 5.6.2.1) gewährleistet werden. Des Weiteren ist durch
Weitere Anforderungen an Standbau- und Dekorationsmaterialien geeignete Maßnahmen der Brandschutz zu gewährleisten.
entnehmen Sie Punkt 4.4.1.1. Standüberdachungen sind gemäß Bei der Auswahl und dem Betrieb elektrischer Anlagen und
Punkt 4.4.2 auszuführen. Arbeitsmittel sind die Vorgaben der DGUV Information 203-006
4.9.6 Obergeschoss zu beachten.
Im Obergeschoss sind im Bereich der Brüstungen, falls erforder- Angemietete Hubarbeitsbühnen dürfen ausschließlich von hierzu
lich, auf dem Fußboden Abrollsicherungen von mind. 5 cm Höhe befähigten Personen über 18 Jahren bedient werden. Die Befähi-
anzubringen. gung nach IPAF oder DGUV Grundsatz 308-008 muss nachge-
Brüstungen sind entsprechend Punkt 4.6 und Punkt 4.9.3 wiesen sein. Die Fahrerlaubnis ist jederzeit mitzuführen.
auszuführen. Um ein Abstellen von Gegenständen und die Gefahr Sicherheits- und Haftungsgründe erfordern, dass Hubarbeitsbühnen
des Herabfallens auszuschließen, sind Handläufe/obere Brüstungs- ausschließlich über unseren ServicePartner SPIE SAG GmbH angefor-
abschlüsse entsprechend auszuführen. dert werden.
Die absturzsichernde Funktion von Außenwänden im Oberge- Der Einsatz von Kranen und Gabelstaplern ist den Vertragsspedi-
Master 2022/001

schoss ist sicherzustellen und in den statischen Berechnungen teuren der NürnbergMesse vorbehalten.
nachzuweisen.
Sollten Decken über Obergeschossen geschlossen ausgeführt
werden, gelten die Anforderungen des Punktes 4.4.2 Standüber-
dachung. 13
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.2.1 Explosionsfähige Gemische Anschlüsse, Maschinen und Geräte, die nicht den Bestimmungen
Beim Umgang mit entzündbaren Gefahrenstoffen (z.B. Flüssig- entsprechen oder deren Verbrauch höher ist als angemeldet, sind
keiten, Gase, Stäube, etc.) kann es zur Bildung explosionsfähiger unzulässig. Diese können von der NürnbergMesse auf Kosten und
Gemische kommen. Gefahr des Ausstellers vom Stand entfernt und in Verwahrung
Bei Anlagen, Aufbauten, Exponate oder Vorführungen mit derar- genommen werden.
tigen Gefahrenstoffen ist daher die Erstellung eines Explosions- 5.3.3 Montage- und Betriebsvorschriften
schutzdokumentes zwingend erforderlich. Die gesamte elektrische Einrichtung ist nach den neuesten Sicher-
Die Erstellung eines Explosionsschutzdokumentes ist Aufgabe des heitsvorschriften des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) und der
Ausstellers. Das vollständige Explosionsschutzdokument ist durch berufsgenossenschaftlichen Verordnungen (DGUV Vorschrift 3)
den Aussteller fristgerecht (siehe Punkt 4.2) bei der NürnbergMesse auszuführen.
im Vorfeld zur Freigabe vorzulegen. Es findet vor Ort eine kosten- Besonders zu beachten sind VDE 0100, VDE 0100-706,
pflichtige Prüfung der Explosionssicherheit vor Inbetriebnahme der VDE 0100-718, VDE 0108, VDE 0128, VDE 0100-560 und die
Anlage (vor Messebeginn) statt. VDE 0100-711 (IEC-Norm 60364-7-711). Der Aussteller übernimmt
Liegt kein Explosionsschutzdokument vor oder werden im Rahmen die volle Haftung für Schäden, die durch fehlerhafte Elektroinstal-
der Überprüfung vor Ort Mängel festgestellt, kann der Betrieb der lationen an Hallen und Gebäudeteilen der NürnbergMesse sowie
Anlage/der Vorführung nicht freigegeben werden. an Messeständen und Exponaten von Mitausstellern entstehen
Detaillierte Informationen zum Explosionsschutzdokument und der können.
Prüfung der Explosionssicherheit entnehmen sie bitte dem Merk- Für alle Stromkreise ist grundsätzlich die Schutzmaßnahme RCD-
blatt i4.15 Explosionsfähige Gemische. Schutzschaltung vorgeschrieben.
5.2.2 Einrichtungen zum Auffangen von Holzstaub und -spänen Für Steckdosen und Lichtstromkreise ist ein RCD mit einem maxi-
Einrichtungen zum Absaugen und Lagern von Staub, Spänen oder malen Fehlerauslösestrom von 30 mA vorgeschrieben. Bei Sonder-
Schnitzeln von Holz oder Holzwerkstoffen (z.B. Silos) sind gemäß maschinen und Geräten (Frequenzumrichter) kann eine andere
GefStoffV vor Inbetriebnahme unter Berücksichtigung der vorge- geeignete Schutzmaßnahme angewandt werden. Verantwortlich
sehenen Betriebsweise durch eine nach BetrSichV zur Prüfung hierfür ist der Aussteller.
befähigten Person auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hinsicht- Der Anteil von hoch- oder niederfrequenten, in das Netz abgege-
lich der Montage, der Installation, der Aufstellungsbedingungen benen Störungen darf die in VDE 0160 und VDE 0838 (ISO 50
und der sicheren Funktion zu prüfen. 006) und EN 61000-2-4 angegebenen Werte nicht überschreiten.
Generell sind solche Einrichtungen im Vorfeld bei der NürnbergMesse Kabel und Leitungen mit massiven Leitern müssen fest verlegt und
fristgerecht (siehe Punkt 4.2) zur Freigabe anzuzeigen. fest angeschlossen, flexible Leitungen müssen zugentlastet sein.
Der Betreiber der Anlage ist für die Gewährleistung der Betriebssi- Während des Auf- und Abbaus müssen alle genutzten Leitungen
cherheit bei der Inbetriebnahme verantwortlich (siehe Punkt 5). mind. H07RNF oder mindestens gleichwertig sein. Leitungen wie
Der Betreiber/Aussteller hat im Vorfeld eine Gefährdungsbeur- H05 oder ähnlich dürfen nur in Bereichen mit geringster mechani-
teilung in Form eines Explosionsschutzdokumentes (gemäß scher Beanspruchung Verwendung finden (VDE 0298). Es dürfen
GefStoffV, BetrSichV, TRGS 720 bis 725 und TRGS 727) zu nur Leitungen mit einem Mindestquerschnitt von 1,5 mm² Cu
erstellen und der Anmeldung beizulegen (siehe Merkblatt i4.15 verwendet werden. Leitfähige Bauteile sind in die Maßnahmen
Explosionsfähige Gemische). zum Schutz bei indirektem Berühren mit einzubeziehen (Stander-
Werden während dem Messebetrieb Holzbearbeitungsmaschinen dung, bzw. Potenzialausgleich).
vorgeführt, so dass mit einem erhöhten Aufkommen von Stäuben Die Sekundärleitungen (sämtliche Leitungen ab dem bereitge-
oder Spänen zu rechnen ist, sind zusätzlich die Vorgaben der stellten Elektroanschluss) sind gegen Kurzschluss und Überlast mit
DGUV Information 209-083 und 209-045 in Bezug auf die Instal- geeigneten Leitungsschutzschaltern zu schützen.
lation von automatischen Funkenlöschanlagen zu beachten. In Niedervoltanlagen dürfen nur mit Sicherheitstransformatoren nach
begründeten Ausnahmefällen (z.B. eingeschränkte Vorführung der DIN EN 61558 (VDE 0570) oder gleichwertig betrieben werden.
Anlage), kann die Installation der Funkenlöschanlage nach einer Die Transformatoren müssen für die Montage auf brennbaren Un-
schriftlichen Freigabe durch die NürnbergMesse (siehe Punkt 4.2) terlagen geeignet sein und primär und sekundär mit Thermoschutz
entfallen. und Kurzschluss-/Überlastschutz versehen sein.
In Niedervoltbeleuchtungsanlagen sind blanke elektrische Leiter
5.3 Elektroinstallation und Klemmen unzulässig, auch Seilsysteme müssen vollständig
5.3.1 Anschlüsse isoliert sein.
Jeder Stand, der mit elektrischer Energie versorgt werden soll, Alle Klemmverbindungen müssen in einer geschlossenen Dose
erhält auf Bestellungen einen oder mehrere Anschlüsse, die enden. Flexible Leitungen (auch Flachleitungen) dürfen nicht unge-
ausschließlich durch den zuständigen ServicePartner der schützt gegen mechanische Belastungen unter Bodenbelägen
NürnbergMesse ausgeführt werden. Den Bestellungen mit Form- verlegt werden.
blatt ist die Grundrissskizze beizufügen, aus der die gewünschte Die im Ausstellungsstand vorhandene Elektroinstallation darf für
Platzierung der Anschlüsse ersichtlich ist. Der Stromverbrauch wird die Veranstaltung erst in Betrieb genommen werden, wenn Sie
bei Anschlüssen bis 40 kW pauschal und über 40 kW durch durch eine befähigte Person abgenommen und freigegeben ist.
Messung ermittelt und verrechnet. Ein Abnahmeprotokoll muss am Stand vorgehalten werden.
Die Stromversorgung steht ab Aufbaubeginn bis Abbauende zur 5.3.4 Sicherheitsmaßnahmen
Verfügung. Nach Absprache mit dem zuständigen ServicePartner Zum besonderen Schutz sind alle Wärme erzeugenden und
können Zu- und Abschaltzeiten vereinbart werden. Der Aussteller Wärme entwickelnden Elektrogeräte (Kochplatten, Scheinwerfer,
ist verpflichtet, seinen Anschlusspunkt gegen Beschädigung und Transformatoren, Kaffeemaschinen usw.) auf nicht brennbaren,
Unfall zu schützen. wärmebeständigen, asbestfreien Unterlagen zu montieren.
Aus sicherheits- und brandschutztechnischen Gründen sind am Entsprechend der Wärmeentwicklung ist ein ausreichend großer
Ende eines jeden Veranstaltungstages beim Verlassen des Standes Abstand zu brennbaren Materialien sicherzustellen.
alle elektrischen Verbraucher abzuschalten. Hiervon ausge- Beleuchtungskörper dürfen ausschließlich an nicht brennbaren
nommen können sicherheitstechnische Anlagen, Notbeleuchtung, Dekorationen o.Ä. angebracht werden.
Kühlschränke und Server im Betrieb bleiben. Strahler, Scheinwerfer, Stromschienenscheinwerfer und deren
Die Verwendung von Generatoren auf Ständen ist nicht gestattet. Versorgungskonstruktionen wie Stromschienen, Switchboxen o.Ä.
5.3.2 Standinstallation sind einzeln mit Sicherungsseilen nach aktueller Norm zu sichern.
Elektroinstallationsarbeiten innerhalb der Stände können nach Stromschienen müssen mit Schutzkappen ausgestattet sein. Eine
Bestellung vom zuständigen ServicePartner der NürnbergMesse Befestigung der Stromschiene mit Kabelbindern ist nicht zulässig.
ausgeführt werden. Bei Halogenleuchtmitteln sind nur Scheinwerfer mit Schutz-
Innerhalb der Stände, d.h. ab dem Übergabepunkt, können Instal- scheiben zulässig. Des Weiteren ist ein entsprechender Splitter-
lationen von ausstellereigenen Elektrofachkräften oder von zuge- schutz gemäß Herstellervorgabe bei Linsenscheinwerfern einzu-
lassenen Fachfirmen entsprechend den VDE-Vorschriften und in setzen (z.B. bei Tageslichtscheinwerfern mit wechselbaren Linsen,
Europa geltenden Vorschriften sowie dem Stand der Technik oder bei PAR-Scheinwerfern mit Halogenleuchtmittel).
entsprechend ausgeführt werden. Werden bei der Installation Bei der Verwendung von UV-Strahlern dürfen keine Gefährdungen
innerhalb des Standes Klemm- oder Schraubverbindungen einge- durch eine erhöhte Strahlenbelastung entstehen. Bei Entladungs-
setzt, ist durch die ausführende Elektrofachkraft eine Überprüfung lampen sind entsprechende UV-Filter gemäß den Herstellervor-
der errichteten Anlage vorzunehmen. Im Anschluss ist eine schrift- gaben zu verwenden. UV-Strahler, der Typen UV-B und UV-C
liche Dokumentation der Prüfung (Messprotokolle und Errich- dürfen nur bestimmungsgemäß in dafür vorgesehenen Geräten
Master 2022/001

tungsbescheinigungen) zu erstellen und zur Einsichtnahme am betrieben werden, wenn sichergestellt ist, dass keine Strahlung
Stand vorzuhalten. Des Weiteren sind auch die gültigen Prüfproto- ungeschützt austreten kann.
kolle aller elektrischen Betriebsmittel gemäß DGUV Vorschrift 3 Eigenmächtige Veränderungen an der Hallenbeleuchtung, wie z.B.
vorzuhalten. das Entfernen einzelner Leuchtstoffröhren, sind untersagt.
14
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.3.5 Sicherheitsbeleuchtung Die bezogene Druckluftmenge ist mit den Bereitstellungsgebühren


Stände, in denen durch die Besonderheit ihrer Bauweise die abgegolten.
vorhandene allgemeine Sicherheitsbeleuchtung des Gebäudes Die Druckluft steht während des offiziellen Auf- und Abbaus zur
nicht wirksam ist, bedürfen einer zusätzlichen eigenen Sicherheits- Verfügung. Während der Veranstaltung wird Druckluft täglich von
beleuchtung in Anlehnung an VDE 0100-718 und DIN EN 50172. 8:00 Uhr bis Ende der Veranstaltung bereitgestellt. Aus Sicher-
Sie ist so anzulegen, dass ein sicheres Zurechtfinden bis zu den heitsgründen wird die Druckluftversorgung in den übrigen Zeiten
allgemeinen Rettungswegen gewährleistet ist. abgeschaltet.
5.4 Wasser- und Abwasserinstallation Außerhalb der genannten Zeiten kann die Druckluft nach
Jeder Stand, der mit Wasser/Abwasser versorgt werden soll, erhält Absprache gegen Aufwand zur Verfügung gestellt werden.
auf Bestellung einen oder mehrere Anschlüsse in aktueller Norm. 5.5.1.1 Anschlüsse
Die Installation dieser Anschlüsse kann ausschließlich durch den Bei der Bereitstellung von Druckluftanschlüssen sind Nennweiten
zuständigen ServicePartner der NürnbergMesse durchgeführt bis zu 1 Zoll möglich.
werden. Den Bestellungen mit Formblatt ist eine Grundrissskizze Die Führung der Anschlüsse erfolgt aus den Versorgungs-
beizufügen, aus der die gewünschte Platzierung der Anschlüsse schächten im Hallenboden innerhalb der Standfläche (Position
ersichtlich ist. gemäß dem Hallenplan). Innerhalb des Standes werden die
Alle Installationen innerhalb der Stände müssen den aktuell Leitungen auf dem Hallenboden verlegt, so dass die Führung
geltenden Richtlinien und dem Stand der Technik (siehe z.B. Trink- dieser im Vorfeld mit dem zuständigen ServicePartner abzu-
wasserverordnung und DIN 1988) entsprechen, so dass durch die stimmen ist und ggf. die Aufbauhöhe zu beachten ist.
Installation und Betrieb eines Anschlusses eine nachhaltige Beein- 5.5.1.2 Standinstallationen
flussung der Trinkwasserqualität ausgeschlossen wird. Die Installation der Druckluftleitungen ab Hauptanschluss und
Die NürnbergMesse behält sich stichprobenartige Kontrollen der Anschlüsse an die Exponate innerhalb der Stände dürfen Fach-
Anlagen vor. kräfte des Ausstellers ausführen, wenn die gültigen Vorschriften
Durchlaufkühlanlagen dürfen nicht direkt an die Trinkwasserver- eingehalten werden. Alternativ können die Arbeiten nach Bestel-
sorgung angeschlossen werden. lung vom zuständigen ServicePartner der NürnbergMesse oder
Eine Wasserentnahme aus den Hydranten oder sonstigen Feuer- von externen Fachkräften ausgeführt werden.
löschanlagen ist verboten. Die Verantwortung für die Selbstinstallation trägt der Aussteller.
Die Wasserversorgung wird am letzten Laufzeittag aus Sicherheits-
gründen – in der Regel eine Stunde nach Messeschluss! – einge- 5.5.1.3 Montage- und Betriebsvorschriften
stellt. Zum Schutz der Exponate empfehlen wir die Installation von Fein-
Chemisch verunreinigte Abwässer, Speise- und Fettreste dürfen filter, Wasserabscheider, Druckminderventil und Sicherheitsventil.
nicht in das Abwassersystem eingeleitet werden. Diese Stoffe sind Die verwendeten Schläuche und Armaturen müssen für einen
fachgerecht zu entsorgen. Betriebsdruck von mind. 10 bar ausgelegt sein und vor mechani-
Weitere Informationen, Richtlinien und Bedingungen – siehe schen Belastungen geschützt werden.
Online AusstellerShop (OAS) unter Punkt Wasser- und Abwasser- Die Schläuche müssen so verlegt und befestigt werden, dass sie
anschluss. – insbesondere an den Verbindungsstellen – im Havariefall
geringstmögliche Bewegungsfreiheit haben.
5.4.1 Anschlüsse
Bei der Ausführung des Wasseranschlusses wird die Zuflussleitung 5.5.1.4 Druckluftbehälter
in der Regel mit einem ½ Zoll Schlauch und die Abflussleitung mit Druckluftkessel/Behälter sind zum Betrieb der Exponate aufgrund
einem 50 mm Rohr (DN 50) installiert. des großvolumigen Versorgungsnetzes in der Regel nicht erforder-
Die Führung der Anschlüsse erfolgt aus den Versorgungs- lich.
schächten im Hallenboden innerhalb der Standfläche (Position Druckluftbehälter müssen generell für einen Betriebsdruck von
gemäß dem Hallenplan). Innerhalb des Standes werden die mind. 10 bar ausgelegt und mit geprüften und zugelassenen
Leitungen auf dem Hallenboden verlegt, so dass die Führung der Armaturen gem. Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Rohrleitungen im Vorfeld mit dem zuständigen ServicePartner versehen sein.
abzustimmen ist und ggf. die Aufbauhöhe der Rohre und Das Prüfbuch über die vorgeschriebene Erstprüfung bzw. 5 oder
Leitungen zu beachten ist. 10-jährige wiederkehrende Prüfungen sind im Stand vorzuhalten.
Eine Verlegung von Leitungen, die Fremdstände überqueren muss Vor der Inbetriebnahme des Luftsammelbehälters ist die Abnahme
vermieden werden und bedarf im Ausnahmefall der vorherigen durch eine befähigte Person (gemäß TRBS 1203 Teil 2) zu proto-
schriftlichen Freigabe der NürnbergMesse (siehe Punkt 4.2). Die kollieren und der Beleg im Stand vorzuhalten.
Leitungen müssen verkehrssicher verlegt und abgedeckt werden. 5.5.1.5 Kompressoren
Die Kosten hat hierfür der Aussteller zu tragen. Eigene Kompressoren sind aus Betriebssicherheitsgründen nicht
Eine Verlegung von Leitungen in den Hallengängen ist nicht gestattet. Dies umfasst auch die Verwendung von Klein- oder
möglich! Beistellkompressoren.
5.4.2 Einsatz von wasserführenden Anlagen und Gerätschaften Unter bestimmten Voraussetzungen und der schriftlichen Freigabe
Beim Einsatz von Wasser, z.B. in Wasserbecken, Brunnen oder in der NürnbergMesse (siehe Punkt 4.2) können Kompressoren
Wasserwand- und Luftbefeuchtungs- sowie in sonstigen Sprühsys- eingesetzt werden.
temen, die am Stand eingesetzt werden, ist der hygienisch Ausnahmen von dem oben genannten Verwendungsverbot sind
einwandfreie Zustand zu gewährleisten. gemäß den folgenden Fällen möglich:
Daher ist bei dem Einsatz solcher Systeme grundsätzlich ein geeig-  Der Kompressor ist ein Bauteil des Exponats
neter Infektionsschutz des Umlaufwassers vorzunehmen.  Der Kompressor ist ihr Exponat
Auf Verlangen der NürnbergMesse ist darüber ein Nachweis zu  Der Kompressor ist ein Bestandteil des Exponats und wird
erbringen. zusammen mit diesem vertrieben
Die Verwendung der oben genannten Systeme ist auf die Stand- Generell dürfen nur Kompressoren eingesetzt werden, die gemäß
fläche zu begrenzen. Hallengänge oder Mitaussteller dürfen sich der jeweils gültigen BetrSichV und TRBS 1203 (Teil 2) durch eine
nicht im Wirkungsbereich der Anlagen oder Gerätschaften befähigte Person auf Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit
befinden. geprüft wurden.
Für Wasserschäden und damit verbundenen Folgeschäden haftet Die Geräuschentwicklung darf Aussteller und Besucher nicht
der Aussteller. belästigen und 70 dB (A) an der Standgrenze nicht überschreiten.
Eine EG-Konformitätserklärung des Herstellers des Kompressors ist
5.5 Druckluft-/Gasinstallation im Stand vorzuhalten.
5.5.1 Druckluft Für die fachgerechte Entsorgung von ölhaltigem Kondensat,
Jeder Stand, der mit Druckluft (max. 7.5 bar) versorgt werden soll, Altöl und ölhaltigen Feststoffen ist der Aussteller verantwortlich.
erhält auf Bestellung einen oder mehrere Anschlüsse in der benö- Nachweise hierüber sind am Stand vorzuhalten.
tigten Größe. Der Übergabepunkt besteht immer aus Kugelhahn 5.5.2 Gas
oder Schnellversorgungskupplung. Aus dem Hallennetz der NürnbergMesse ist eine Versorgung mit
Die Installation dieser Anschlüsse darf nur von dem zuständigen Gas/Erdgas nicht möglich.
Master 2022/001

ServicePartner der NürnbergMesse durchgeführt werden. Bei der Verwendung von technischen Gasen siehe Punkt 5.7.
Den Bestellungen mit Formblatt ist die Grundrissskizze mit den
gewünschten Anschlusspunkten beizugeben.

15
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.6 Maschinen-, Druckbehälter-, Abgasanlagen 5.6.3.2 Prüfung


5.6.1 Lärmemission Ergänzend zur Vorlage einer Bescheinigung über die Bau- und
Der Betrieb lärmverursachender Maschinen und Geräten soll im Wasserdruckprüfung (EG-Konformitätserklärung sowie notwen-
Interesse aller Aussteller und Besucher möglichst eingeschränkt dige Unterlagen in deutscher oder englischer Sprache) muss eine
bleiben. Die Geräusche an der Standgrenze dürfen 70 dB(A) nicht Abnahme durch eine befähigte Person oder eine zugelassene
überschreiten und die Maßnahmen zur Vermeidung von Gehörge- Überwachungsstelle vor Ort erfolgen.
fährdungen des Publikums gemäß DIN 15905 (Teil 5) sind zu Druckbehälter und Druckanlagen sind vor der Erstinbetriebnahme,
beachten. nach prüfpflichtigen Änderungen und danach wiederkehrend
Die Messeleitung kann Vorführzeiten für lärmverursachende durch die oben genannten Personen zu überprüfen. Erfolgt die
Maschinen und Geräte vorgeben, so dass eine dauerhafte Lärmbe- Montage der Druckanlage vor Ort auf dem Messegelände, ist
lästigung der Mitaussteller und Besucher vermieden wird. Des diese Anlage im Anschluss wie vor der Erstinbetriebnahme zu
Weiteren kann bei Vorführungen mit entsprechender Lärmemis- überprüfen.
sion das kostenfreie Bereitstellen von geeigneten Gehörschutz 5.6.3.3 Mietgeräte
seitens des Ausstellers angeordnet werden. Der Aussteller muss Da die Beurteilung von Druckbehältern ohne EG-Konformitätser-
eindeutig durch Beschilderungen auf die Lärmemission und den klärung während der relativ kurzen Messeaufbauzeit nicht durch-
entsprechenden Gehörschutz hinweisen. geführt werden kann, ist der Benutzung von geprüften Mietbehäl-
Das Betreiben von Maschinen und Anlagen mit Schwungmasse- tern der Vorzug zu geben.
kräften ist nur zulässig, sofern keine Übertragung auf Gebäude-
5.6.3.4 Überwachung
teile stattfindet. Zur Ermittlung und Einhaltung der zulässigen
Die erforderlichen Abnahmebescheinigungen sind während der
Erschütterungsimmissionen gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz
(BImSchG) kann die DIN 4150-2 herangezogen werden. Veranstaltung auf dem Messestand für das Gewerbeaufsichtsamt
bereitzuhalten.
5.6.2 Produktsicherheit Auskünfte erteilt die zuständige Aufsichtsbehörde.
Alle ausgestellten Produkte, überwachungsbedürftigen Anlagen,
technischen Arbeitsmittel, Medizinprodukte und Verbraucherpro- 5.6.4 Abgase und Dämpfe
dukte müssen den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes Von Exponaten und Geräten abgegebene brennbare, gesundheits-
(ProdSG) sowie den jeweiligen harmonisierten Vorschriften der EU schädliche, ölhaltige oder die Allgemeinheit belästigende Dämpfe,
entsprechen. Gase, Aerosole und Stäube dürfen nicht in die Hallen eingeleitet
Technische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte, die diesen werden.
Anforderungen nicht entsprechen, müssen ein gut sichtbares Sie müssen über entsprechende Rohrleitungen nach Vorgaben des
Schild tragen, das darauf hinweist, dass sie nicht den Anforde- Bundesimmissionsschutzgesetzes ins Freie abgeführt werden.
rungen des o.g. Gesetzes entsprechen und erst erworben werden Von den Kochgeräten abgegebene Dämpfe oder Gerüche dürfen
können, wenn die Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anfor- nicht in die Halle abgegeben werden. Stattdessen müssen sie über
derungen hergestellt worden ist. eine Abluftanlage aus der Halle herausgeführt werden oder durch
Für technische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte, die das CE- den Einsatz von geeigneten Aktivkohle- und Aerosolabscheidern
Zeichen führen, muss die entsprechende Konformitätserklärung gereinigt werden.
des Herstellers am Stand vorliegen. 5.6.5 Abgasanlagen
Bei Vorführungen sind die erforderlichen Vorkehrungen zum Zur Ableitung brennbarer, gesundheitsgefährdender oder die
Schutz von Personen durch das Standpersonal zu treffen. Wir
Allgemeinheit belästigender Dämpfe und Gase ist die Montage
verweisen zudem auf das Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) und
einer Abgasleitung in Verbindung mit einer Abgasöffnung
die Produktsicherheitsverordnungen (ProdSV).
notwendig.
5.6.2.1 Schutzvorrichtungen Die Rauchgasabzüge werden ausschließlich durch die zuständigen
Maschinen- und Apparateteile dürfen nur mit allen Schutzvorrich- ServicePartner der NürnbergMesse mit eigenem Material, soweit
tungen in Betrieb genommen werden. Die normalen Schutzvor- technisch möglich, bis ins Freie montiert. Die Anschlüsse an den
richtungen können durch eine sichere Abdeckung aus Sicherheits- Exponaten sind von dem Aussteller herzustellen. Die Anschlüsse
glas oder einem ähnlichen transparenten Material ersetzt werden, müssen den gültigen Vorschriften und Regeln der Technik
sofern damit die gleiche Sicherheit gewährleistet wird. entsprechen.
Werden Geräte nicht in Betrieb genommen und sind zuverlässig
Rauch- und abgasführende Rohre sind nur aus nicht brennbaren
gegen Inbetriebnahme gesichert, können die Schutzvorrichtungen
Materialien zugelassen. Der Abstand von Abgasleitungen zu
abgenommen werden, um dem Besucher die Bauart und Ausfüh-
brennbaren Stoffen oder ähnlichem muss mind. 0,50 m betragen
rung der abgedeckten Teile erkennbar zu machen. Die Schutzvor-
und gegebenenfalls mit einem Schutz- oder Mantelrohr umgeben
richtungen müssen dann neben der Maschine sichtbar aufgestellt
bleiben. sein.
Verletzungsgefahren müssen auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Abgasanlagen sind generell von der NürnbergMesse schriftlich
freizugeben.
5.6.2.2 Prüfverfahren
Die ausgestellten technischen Arbeitsmittel werden hinsichtlich 5.7 Verwendung von Druckgasen, Flüssiggasen und brennbaren
ihrer unfallschutz- und sicherheitstechnischen Ausführung von der Flüssigkeiten, Brennpasten und anderen Brennstoffen
zuständigen Aufsichtsbehörde gegebenenfalls gemeinsam mit den 5.7.1 Druck- und Flüssiggasanlagen
zuständigen berufsgenossenschaftlichen Fachausschüssen besich- Die Lagerung und Verwendung von Druck- und Flüssiggas in den
tigt und auf die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen hin Messehallen und im Gelände ist ohne schriftliche Freigabe der
überprüft. NürnbergMesse verboten.
Zur Überprüfung der CE-Kennzeichnung durch das Amt ist es
5.7.1.1 Freigabe für Druckgasflaschen
geboten, die EG-Konformitätserklärung bzw. Herstellererklärung,
Die Lagerung und Verwendung von Flüssiggas oder anderer
wie auch die Betriebsanleitung in deutscher Sprache auf dem
Messestand zur Einsichtnahme bereitzuhalten. In Zweifelsfällen brennbarer und nichtbrennbarer Gase in Druckgasflaschen, Druck-
sollen sich Aussteller frühzeitig vor Messebeginn mit dem zustän- gaspackungen oder Tanks sind ohne schriftliche Freigabe der
digen Amt in Verbindung setzen. NürnbergMesse gemäß Vordruck P2 (siehe Punkt 4.2) verboten.
Entsprechend den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften sind
5.6.2.3 Voraussetzung zur Inbetriebnahme Druckgasflaschen gegen Stoß, Umfallen, Zugriff Unbefugter sowie
Darüber hinaus ist die NürnbergMesse berechtigt, jederzeit den vor Erwärmung zu schützen. Toxische Gase dürfen nicht
Betrieb von Maschinen, Anlagen, Apparaten und Geräten zu
verwendet werden.
untersagen, wenn nach ihrer Ansicht durch den Betrieb Gefahren
Bei der Nutzung von technischen Gasen ist die Bevorratung am
für Personen und Sachen, eine Beeinträchtigung von anderen
Stand auf die geringste mögliche Menge zu beschränken, die
Ausstellern oder des geordneten Messebetriebs zu befürchten sind.
unmittelbar für den Arbeitsprozess notwendig ist. Gegebenenfalls
5.6.3 Druckbehälter ist der Behälter auch mehrmals täglich zu erneuern.
5.6.3.1 Abnahmebescheinigung Die Lagerung der Gasflasche am Messestand im Rahmen des
Druckbehälter dürfen auf dem Stand nur betrieben werden, wenn Tagesbedarfs ist nur während der Messelaufzeit möglich.
die gemäß aktuell gültiger Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) Während des Auf- und Abbaus, wie auch nachts, sind technische
geforderten Prüfungen durchgeführt wurden. Gase (bzw. Druckgasbehälter) generell außerhalb der Hallen zu
Master 2022/001

Die darüber ausgestellten Prüfnachweise sind am Ausstellungsort lagern.


(Standfläche) beim Druckbehälter aufzubewahren und auf Verlangen
der zuständigen Aufsichtsbehörde oder der NürnbergMesse vorzu-
legen.
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Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

Gasflaschen müssen über zugelassene Sicherheitsventile verfügen 5.8 Gefahrstoffe


und bei Betriebsschluss verschlossen werden. Der Einsatz und die Verwendung von asbesthaltigen Baustoffen,
In den Hallen darf pro Stand nur eine einzelne Flasche brenn- asbesthaltigen Erzeugnissen sowie anderen Gefahrstoffen oder
barer technischer Gase bis zum Füllgewicht von max. 5 kg gefahrstoffhaltigen Baustoffen sind verboten.
verwendet werden. Nichtbrennbare technische Gase sind auf Grundlage hierfür ist das Gesetz zum Schutz vor gefährlichen
max. 11 kg beschränkt. Es darf sich nur eine angeschlossene Stoffen (Chem. Gesetz), in der jeweils gültigen Fassung, in Verbin-
Gebrauchsflasche am Stand befinden. dung mit der Chemikalien-Verbotsverordnung (Chem.VerbotsV)
Ist zum Betreiben eines Exponates eine größere Menge techni- sowie der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV).
schen Gases erforderlich, wird die NürnbergMesse gemeinsam mit Generelle muss der Einsatz als Gefahrenstoff deklarierter oder
dem Aussteller, den zuständigen Aufsichtsbehörden und den gekennzeichneter Stoffe fristgerecht bei der NürnbergMesse (siehe
ServicePartnern eine Möglichkeit zur Lagerung außerhalb der Halle Punkt 4.2) angemeldet werden. Zur Prüfung und Freigabe ist es
finden. zwingen notwendig der Anmeldung eine Stoffliste mit den
Neben der aktuell gültigen Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sind entsprechenden Sicherheitsdatenblättern und Betriebsanwei-
die TRGS 510 und die TRGS 800 zu beachten. Eine farbliche Kenn- sungen wie auch eine Gefährdungsbeurteilung beizufügen.
zeichnung der Druckgasflaschen nach DIN EN 1089 ist erforderlich. Bei dem Umgang und der Verwendung von Gefahrenstoffen in
5.7.1.2 Verwendung von Flüssiggas Verbindung mit Exponaten ist durch den Aussteller zu gewähr-
Bei Verwendung von brennbarem Flüssiggas darf maximal leisten, dass dies keine Gefährdungen mit sich bringt. Basierend
eine Druckgasflasche bis zu 5 kg Inhalt je Ausstellungsstand auf der Gefahrenstoffverordnung ist die Erstellung einer Gefähr-
nach schriftlicher Freigabe durch die NürnbergMesse aufgestellt dungsbeurteilung durch den Aussteller im Vorfeld zwingend
werden. notwendig. Die ermittelten und festgelegten Schutzmaßnahmen
Leitungen zum Betriebsgerät und zur Zuführungsleitung sind in sind am Messestand umzusetzen und das Personal vor Ort ist
festen Rohrleitungen bzw. flexiblen metallarmierten Schläuchen zu entsprechend der Gefährdungsbeurteilung zu unterweisen. Die
verlegen. Gefährdungsbeurteilung und die Sicherheitsdatenblätter der
Das Betriebsgerät ist mit ausreichend Abstand zu Wärmequellen Gefahrenstoffe sind am Messestand dauerhaft vorzuhalten und
standsicher auf einer großen und nicht brennbaren Unterlage gut sichtbar auszuhängen.
aufzustellen. Offene Feuerstellen und heiße Oberflächen müssen 5.9 Szenenflächen
von Rettungswegen (z.B. Hallengänge) einen Mindestabstand von Szenenflächen sind definierte Flächen für künstlerische, artistische
1,5 m aufweisen und wirkungsvoll abgegrenzt werden. oder andere Darbietungen oder Vorführungen.
Für bestimmte Einzelfälle wird eine Gaswarnanlage gefordert. Für Szenenflächen mit mehr als 50 m2 sind „Verantwortliche für
Eine Abnahmebescheinigung der Flüssigkeitsanlage ist durch eine Veranstaltungstechnik“ gemäß BayVStättV §39 in Verbindung mit
befähigte Person anzufertigen und der NürnbergMesse vorzu- BayVStättV §40 zu bestellen. Komplexe technische Ein- und
legen. Das vorgeschriebene Merkblatt über die Bedienung der Aufbauten können auch bei kleineren Szenenflächen die Anwe-
Anlage muss an gut sichtbarer Stelle aufgehängt werden. senheit eines „Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik“ gemäß
5.7.1.3 Einrichtung und Unterhaltung BayVStättV §39 in Verbindung mit BayVStättV §40 bedingen. Der
Für die Einrichtung und Unterhaltung von Flüssiggasanlagen sind „Verantwortliche für Veranstaltungstechnik“, welcher zu Auf- und
die „Technischen Regeln Flüssiggas“ DVFG-TRF 2012 (Heraus- Abbau, Proben sowie zum Vorführbetrieb vor Ort ist, ist der
geber: DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. NürnbergMesse zu benennen (Ansprechpartner siehe Punkt 4.2).
und DVFG Deutscher Verband Flüssiggase e.V.), die DGUV Alle bühnen- und produktionstechnischen Aufbauten sind gemäß
Vorschrift 79 sowie die DGUV Vorschrift 80 „Verwendung von dem aktuellen Stand der Technik zu errichten (DGUV Vorschrift 17).
Flüssiggas“ zu beachten. Szenische Effekte (z.B. Wind, Nebel, Pyrotechnik, feuergefährliche
Beachte Punkt 5.7.1.1. Handlungen, Kerzen, etc.) sind mind. 28 Tage vor der Veranstal-
Mit dem Antrag auf Freigabe muss der Betreiber der Anlage ein tung bei der NürnbergMesse anzumelden.
Explosionsschutzdokument gemäß den § 3 und § 5 der Beachten Sie Punkt 4.2.1, da gewisse Aufbauten (z.B. Podeste,
Betriebssicherheitsverordnung erstellen und vorlegen. Die Gesamt- Tribünen, LED-Wände, etc.) einer Prüfung und Freigabe durch die
anlage ist gemäß DGUV-Grundsatz 310-005 vor der Inbetrieb- NürnbergMesse unterliegen. Unter Umständen sind Hohlraumbe-
nahme durch einen Sachkundigen (befähigte Person) zu reiche unter Bühnen und Podesten mittels VdS zertifizierter Rauch-
prüfen. Der Sachkundige ist vom Aussteller direkt zu beauftragen. melder zu überwachen (siehe Punkt 4.6).
In Abhängigkeit der Veranstaltungsart und der Gefährdung durch
5.7.2 Brennbare Flüssigkeiten technische Aufbauten ist entsprechend qualifiziertes Personal
Die Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten ist grundsätzlich (Bühnen- und Studiofachkräfte) zu benennen.
verboten. Bei musikalischen, akustischen oder szenischen Darbietungen darf
Betriebsbedingte Ausnahmen sind mit der NürnbergMesse über der Geräuschpegel an der Standgrenze 70 dB (A) nicht über-
den Vordruck P2 frühzeitig abzustimmen (siehe Punkt 4.2), eine schreiten. Eine Gehörgefährdung von Besuchern auf der Stand-
schriftliche Freigabe ist erforderlich. fläche muss ausgeschlossen werden. Weitere Informationen
Die DGUV Regel 113-001, die TRGS 510 und korrespondierende bezüglich musikalischer Wiedergabe, Präsentationen, akustischer
Schriften, sowie Hinweise des Sicherheitsdatenblatts sind einzu- oder optischer Vorführungen am Messestand sind unter 4.7.7 und
halten. Da brennbare Flüssigkeiten in der Regel auch als Gefahr- 5.13 zu finden.
stoffe deklariert sind, sind die Vorgaben gemäß Punkt 5.8 zu
beachten. 5.10 Strahlenschutz
Die vorgehaltenen brennbaren Flüssigkeiten dürfen die unmittelbar Informationen zum Strahlenschutz können bei der DGUV und dem
für den Arbeitsprozess notwendige Menge nicht überschreiten. zuständigen Gewerbeaufsichtsamt eingeholt werden.
Befüllungen sind anzuzeigen und dürfen ausschließlich unter 5.10.1 Radioaktive Stoffe
Einhaltung der sicherheitstechnischen Vorschriften außerhalb der Der Umgang mit radioaktiven Stoffen ist genehmigungspflichtig
Besucherzeiten stattfinden. und zusätzlich durch die NürnbergMesse freizugeben. Es besteht
Entleerte Behältnisse sind unverzüglich aus der Halle zu entfernen. kein Anspruch auf Freigabe seitens der NürnbergMesse.
Die Lagerung entzündlicher und/oder explosionsfähiger Reini- Die Genehmigung ist nach der Strahlenschutzverordnung
gungsmittel in der Halle ist verboten. (StrlSchV) beim Landesamt für Umweltschutz zu beantragen und
Das Rauchverbot ist strikt umzusetzen. termingerecht (siehe 4.2) der NürnbergMesse vorzulegen.
Es müssen geeignete Löschmittel für Flüssigkeitsbrände in hinrei- Soweit bereits eine Genehmigung vorhanden ist, ist nachzuweisen,
chendem Umfang bereitgestellt werden. Siehe Punkt 4.4.1.13. dass der beabsichtigte Umgang mit radioaktiven Stoffen auf dem
Zu Ausstellungszwecken wird der Einsatz von Dummys vorge- Messegelände rechtlich abgedeckt ist.
schrieben.
5.7.3 Offenes Feuer, Brennpasten und andere Brennstoffe
Heiz- und Kochgeräte, die mit Holz, Kohle, Gas, brennbaren Flüs-
sigkeiten oder Brennpasten betrieben werden, sind in den Hallen
nicht zulässig.
Master 2022/001

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Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.10.2 Röntgenanlagen und Störstrahler 5.11 Hochfrequenzgeräte, Funkanlagen, Elektromagnetische


Der Betrieb von Röntgenanlagen und Störstrahlern ist genehmi- Verträglichkeit und Oberschwingungen
gungspflichtig und zusätzlich durch die NürnbergMesse freizu- Der Betrieb von Hochfrequenzgeräten und Funkanlagen ist gemäß
geben. dem Telekommunikationsgesetz bei der Bundesnetzagentur
Es ist die aktuell gültige Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) und meldepflichtig und bedarf der Freigabe durch die NürnbergMesse.
das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) zu beachten. Der Betrieb von Die genutzten Frequenzbänder und die Sendeleistung sind anzu-
Röntgenanlagen und Störstrahlern ist genehmigungs- oder anzei- geben, um eine gleichmäßige Verteilung von Frequenzen zu errei-
gepflichtig gemäß StrlSchG. Die zuständige Behörde für den chen und gegenseitige Beeinflussungen nach Möglichkeit auszu-
Ausstellungsort ist das Gewerbeaufsichtsamt Nürnberg. Der schließen.
Antrag ist termingerecht (siehe 4.2) schriftlich einzureichen (siehe Der Betrieb von Hochfrequenzgeräten und Funkanlagen ist nur
Merkblatt i4.11). dann gestattet, wenn sie den Bestimmungen des Telekommuni-
Röntgeneinrichtungen und genehmigungsbedürftige Störstrahler kationsgesetzes (TKG) sowie des Gesetzes über elektromagnetische
müssen durch einen Sachverständigen am Aufstellungsort im Verträglichkeit von Geräten (EMVG) entsprechen.
Messegelände überprüft werden. Das Prüfprotokoll ist der Werden Exponate ausgestellt oder Standdekorationen benutzt, bei
Behörde und der NürnbergMesse vorzulegen. denen elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder
Bei Störstrahlern, welche gemäß dem aktuellen Prüfprotoll zur Anwendung kommen, so sind die Festlegungen der 26.
ausdrücklich für den ortsveränderlichen Vorführbetrieb außerhalb Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutz-
von Röntgenräumen zugelassen sind, entfällt die Überprüfung gesetzes (26. BImSchV), sowie die DGUV Vorschrift 15 und die
nach dem Errichten auf dem Ausstellungsstand. DGUV Regel 103-013 einzuhalten.
Die Anwesenheit eines Strahlenschutzbeauftragten während dem Quellen starker Magnetfelder sind der NürnbergMesse mit Ortsan-
Betrieb ist durch den Aussteller zu gewährleisten. gabe auf dem jeweiligen Stand mitzuteilen.
Die Genehmigung der Behörde, bzw. die Anzeigebestätigung der
Die Elektroinstallationen der Exponate und der Ausstellungsstände
Röntgenanlage, das Prüfprotokoll und Fachkundenachweis des
sind so auszuführen, dass unzulässig hohe Netzrückwirkungen
Strahlenschutzbeauftragten ist am Stand vorzuhalten.
durch Strom-Oberschwingungen in das Messe-Versorgungsnetz
5.10.3 Laseranlagen vermieden werden (siehe auch Punkt 5.3.3).
Der Betrieb von Laseranlagen ist genehmigungspflichtig und durch
die NürnbergMesse Fachabteilung Veranstaltungstechnik der Bundesnetzagentur
NürnbergMesse freizugeben (siehe Merkblatt i4.10 „Betrieb von Außenstelle Nürnberg
Lasern“). Der Betrieb von Laseranlagen ist gem. §5 Unfallverhü- Breslauer Straße 396, 90471 Nürnberg
tungsvorschrift „Laserstrahlung“ DGUV Vorschrift 11 und 12 bei T +49 9 11 9 80-40
der zuständigen Behörde anzuzeigen. Der Anzeige sind die schrift- F +49 9 11 9 80-41 80
liche Bestellung eines Laserschutzbeauftragten für den Betrieb der poststelle@bnetza.de
Lasereinrichtung und der Nachweis einer entsprechenden Haft- www.bnetza.de
pflichtversicherung beizufügen. Des Weiteren ist durch den 5.12 Kräne, Stapler, Leergut
Aussteller für das Vorführen und Betreiben der Laseranlage Der Betrieb von eigenen Kränen und Staplern im Messegelände ist
eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen und der NürnbergMesse nicht gestattet. Es dürfen nur Geräte der im Gelände verpflichteten
im Vorfeld vorzulegen. ServicePartner betrieben werden.
Die Anforderungen der Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher Die zuständigen ServicePartner üben im Messegelände das alleinige
optischer Strahlung 2006/25 EG/OStrV, der TROS Laser, der DIN Speditionsrecht aus, d.h. Verbringen von Exponaten, Standauf-
EN 60825-1, der DIN EN 12254 sowie bei Showlasern die bauten usw. in den Stand inkl. Gestellung eventueller Hilfsgeräte
Anforderungen der DIN 56912 zu beachten. Für Showlaser- sowie Zollabfertigung zur temporären bzw. definitiven Einfuhr. Für
anlagen sind zusätzlich die Hinweise gemäß DGUV Information die erteilten Aufträge gelten die Allgemeinen Deutschen Spediteur-
203-036 und 203-037 zu berücksichtigen. bedingungen (ADSp), neueste Fassung, und der Speditionstarif für
Geräte/Anlagen der Klassen 3R, 3B oder 4 müssen generell vor Messen und Ausstellungen der NürnbergMesse.
Inbetriebnahme von einem öffentlich bestellten und vereidigten Eine Haftung der NürnbergMesse für alle Risiken, die sich aus der
Sachverständigen auf ihre sicherheitstechnische Unbedenklichkeit Tätigkeit der Speditionsfirmen ergeben können, ist ausgeschlossen.
vor Ort geprüft worden sein. Eine Kopie des Prüfberichtes ist der Die Lagerung von Leergut, Vollgut oder brennbaren Materialien
NürnbergMesse auszuhändigen. jeglicher Art (z.B. Verpackungen, Packmittel, Cases) auf den
Falls Änderungen an der Laseranlage nach der erfolgten Überprü- Ständen und Gängen oder auf nicht freigegebenen Freiflächen ist
fung durch den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverstän- verboten. Anfallendes Leergut ist unverzüglich durch die im
digen vorgenommen werden, erlischt die Betriebserlaubnis. Die Messegelände zugelassenen Spediteure an die vorgesehene Lager-
NürnbergMesse ist dann berechtigt, die Stromversorgung des stelle für Leergut zu verbringen.
Standes abzuschalten oder die Laseranlage einzuziehen und Es ist grundsätzlich verboten, Feuerwehrzufahrten, Wandhydranten,
sicherzustellen. Brandschutztore und Fluchtwege mit Voll-/Leergut oder Abfall zu
Bei der Justierung und dem Betrieb der Laseranlage muss durch verstellen (siehe Punkt 2.). Die Messegesellschaft behält sich das
technische oder organisatorische Maßnahmen sichergestellt Recht vor, unbefugt abgestelltes Voll-/Leergut von zugelassenen
werden, dass Personen keiner Laserstrahlung oberhalb der Spediteuren auf Rechnung des Ausstellers abtransportieren zu
maximal zulässigen Bestrahlung (MZB-Werte) ausgesetzt werden. lassen.
Die festgelegten Schutzmaßnahmen gemäß der im Vorfeld
5.12.1 Ausstellung von schweren und sperrigen Exponaten und
erstellten Gefährdungsbeurteilung sind zu beachten. Ein Laser-
Maschinen
schutzbeauftragter ist vom Aussteller zu stellen und schriftlich zu
Um im Auf- und Abbaubetrieb einen reibungslosen Transport von
benennen.
Bei der Vorführung von Lasereinrichtungen muss sichergestellt schweren und sperrigen Stückgut zu gewährleisten, ist eine früh-
werden, dass keine unkontrollierte reflektierte Strahlung auftreten zeitige Abstimmung mit den zuständigen Speditionen (Service-
kann und der Laserbereich, bzw. der Projektionsbereich, nicht von Partner) notwendig.
Personen zugänglich ist. Wenn Ihr Stückgut die Abmessungen von 3,00 m x 2,50 m x
Die für den Arbeitsschutz zuständige Behörde ist das Gewerbeauf- 4,00 m oder ein Gesamtgewicht von 5,0 t überschreitet ist
sichtsamt Nürnberg (siehe Merkblatt i4.10). zwingend eine Anmeldung beim zuständigen ServicePartner der
Speditionen mindestens 28 Tage im Vorfeld notwendig.
5.10.4 LED Gegebenenfalls muss die Anlieferung am ersten Aufbautag, oder
Der Betrieb von energiestarken oder lichtstarken LED-Anlagen, in Sonderfällen, bereits während eines vorgezogenen Aufbaus,
bzw. Scheinwerfern der Risikogruppe 2 und 3 ist bei der erfolgen. Dies ist im Vorfeld mit der NürnbergMesse abzu-
NürnbergMesse, Fachabteilung Veranstaltungstechnik, fristgerecht stimmen.
anzumelden (siehe Punkt 4.2). Bei der Aufstellung der Exponate sind die maximal zulässigen
LED-Wände/Video Wände und deren Standsicherheit müssen Bodenbelastungen in den Hallen zu beachten. Um eine zu hohe
generell durch die NürnbergMesse geprüft und freigegeben werden Bodenpressung zu vermeiden, sind Punktlasten über lastvertei-
(siehe Punkt 4.2.1). lende Bodenplatten zu verteilen, so dass die maximal zulässige
Geeignete Löschmittel sind in unmittelbarer Nähe von allen LED- Flächenbelastung nicht überschritten wird. Versorgungsschächte
Master 2022/001

Anlagen einsatzbereit zu halten. Durch den Betrieb von licht-


und Schachtdeckel sind mit entsprechenden Bodenplatten zu
starken LED-Scheinwerfern oder LED-Wänden dürfen Mitaussteller
überspannen, so dass hier keine Belastungen auftreten.
nicht belästigt werden. Bei Präsentationen wie auch bei musikali-
Falls Bodenverankerungen zur sicheren Vorführung Ihrer Exponate
scher Wiedergabe beachten Sie Punkt 4.7.7.
18 benötigt werden, beachten Sie die Vorgaben unter Punkt 4.7.4.
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.12.2 Ausstellung und/oder Betrieb von Kränen, Hebezeugen, 5.15 Umgang mit Lebensmitteln
Baumaschinen und anderen Arbeitsmitteln Bei der Abgabe von Kostproben zum Verzehr an Ort und Stelle
Generell sind alle Exponate und Geräte so zu platzieren, dass sind die aktuell gültigen gesetzlichen Bestimmungen und Normen
keine Anbauten, Ausleger oder andere bewegliche Komponenten nach dem Stand der Technik zu beachten, insbesondere die
aus der Standfläche hinausragen oder hinausschwenken können. Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV; Verordnung (EU)
Dies betrifft auch den Luftraum über den Hallengängen und Nach- Nr. 852/2004) und die Lebensmittel-Informationsverordnung
barständen. (LMIV; Verordnung (EU) Nr. 1169/2011).
Alle Arbeitsgeräte oder Baumaschinen müssen gemäß der Betr- Für Rückfragen steht die
SichV aktuell geprüft sein und es dürfen keine ungesicherten
Stadt Nürnberg
Lasten über Personen angehoben werden. Weitere Informa-
Ordnungsamt
tionen bzgl. Lasten über Personen bei Veranstaltungen entnehmen
Abteilung Lebensmittelüberwachung
Sie der DGUV Information 215-313 „Lasten über Personen“.
Innerer Laufer Platz 3, 90403 Nürnberg
Des Weiteren muss durch technische oder organisatorische
T +49 9 11 2 31-25 24
Maßnahmen gewährleistet werden, dass bei einem Versagen
F +49 9 11 2 31-30 70
eines Hydrauliksystems oder eines Seilantriebs kein unkontrol-
lebensmittelueberwachung@stadt.nuernberg.de
liertes Absenken von Anbauteilen der Geräte/Lasten möglich
www.ordnungsamt.nuernberg.de
ist. Dies kann z.B. durch eine Absperrung des Gefahrenbereichs,
durch die Verwendung von Schlauchbruchsicherungen oder durch zur Verfügung.
eine mechanische Verriegelung zur Abstützung der Hydraulikzy- Handverkäufe von Speisen und Getränken, auf der Veranstaltung
linder erfolgen. selbst (einschließlich Barverkauf), sind nicht gestattet.
Das Bedienen der Arbeitsmittel darf nur durch geschultes Personal 5.15.1 Anforderung an die Stand- bzw. Küchenausstattung
des Ausstellers erfolgen. Die Vorgaben der DGUV Regel 100-500 Folgende Anforderungen sind bei einer Küchenausstattung zwin-
„Betreiben von Arbeitsmitteln“ sind zu beachten. gend zu beachten:
Falls die ausgestellten Geräte/Arbeitsmittel mit einem Verbren- - Eine Handwaschgelegenheit mit fließenden Wasser (Warm- und
nungsmotor oder einen alternativen Antriebssystem (z.B. Elektro-/ Kaltwasser), mit Flüssigseife und Einweghandtüchern ist vorzu-
Hybridantrieb, Gasantrieb, Brennstoffzelle) ausgestattet sind, sind sehen.
zwingend die Vorgaben gemäß Punkt 4.4.1.2 zu beachten. - Geschirr- und Glasreinigung mit fließenden Kalt- und Warmwasser
Bei der Platzierung der Geräte Arbeitsmittel ist auf die maximal und/oder Verwendung einer Spülmaschine ist vorzusehen.
zulässige Bodenbelastung der Halle zu achten. Versorgungs- - Wischfeste Bodenbeläge, abwaschbare Wandverkleidungen und
schächte und Schachtdeckel sind mit entsprechenden Boden- Abstellflächen im Arbeitsbereich der Speisenzubereitung und im
platten zu überspannen, so dass hier keine Belastungen auftreten. Lagerbereich der Speisen vorhalten.
Für die Standsicherheit und den sicheren Betrieb aller Exponate ist der Die Böden im Arbeitsbereich müssen rutschsicher, eben und flüs-
Aussteller verantwortlich und nachweispflichtig. sigkeitsdicht ausgeführt werden
Die NürnbergMesse behält sich vor, in begründeten Fällen vor Ort - Wirksamen Spuck- bzw. Hustenschutz im Bereich der Speisen-
eine kostenpflichtige Überprüfung durch eine befähigte Person ausgabe anbringen.
vornehmen zu lassen. - Funktionstüchtige Kühleinrichtungen für leicht verderbliche
5.13 Musikalische Wiedergaben Lebensmittel vorhalten.
Für musikalische Wiedergaben aller Art ist nach den gesetzlichen - Wirksame Abluftanlagen oder Dunstessen mit Aktivkohlefilter
Bestimmungen (§15 Urheberrechtsgesetz - UrhG) die Erlaubnis installieren, wenn bei der Zubereitung oder Warmhaltung von
der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Speisen mit Dämpfen oder Geruchsentwicklung zu rechnen ist.
Vervielfältigungsrechte (GEMA) erforderlich. Nicht angemeldete - Geeignete Handfeuerlöscher (gem. EN3; Schaumlöscher oder
Musikwiedergaben können Schadensersatzansprüche der GEMA Fettbrandlöscher) sind in ausreichender Menge bereitzustellen.
zur Folge haben (§97 Urheberrechtsgesetz - UrhG). Anmeldungen Für jeden Kochbereich ist mindestens ein Fettbrandlöscher
und Anfragen sind zu richten an: (Brandklasse F nach DIN EN2) und eine Löschdecke bereitzu-
halten.
GEMA
KundenCenter 5.15.2 Kochgeräte und Verfahren zur Speisenzubereitung
11506 Berlin Kochgeräte (z.B. Fritteusen, Fettbackgeräte, Großpfannen u.a.)
T +49 3 05 88 58-9 99 dürfen nur elektrisch, unter Aufsicht und nach Anmeldung bei der
kontakt@gema.de NürnbergMesse in den Messehallen betrieben werden.
www.gema.de Nach Veranstaltungsende (täglich) müssen die Kochgeräte über
Akustische und optische Vorführungen bedürfen auch der Freigabe einen Hauptschalter stromlos geschaltet werden. Der Haupt-
der NürnbergMesse. Die Freigabe wird unter der Voraussetzung schalter muss eindeutig als NOT-AUS-Schalter gekennzeichnet
erteilt, dass die Lautstärke an der Standgrenze 70 dB(A) nicht werden.
übersteigt und die Maßnahmen zur Vermeidung von Gehörgefähr- Kochgeräte dürfen nicht im Bereich von Verkehrswegen auf dem
dungen des Publikums gemäß DIN 15905 (Teil 5) beachten werden. Stand oder unmittelbar abgrenzend an die Hallengänge aufgestellt
Ferner ist nachzuweisen, dass auf der Standfläche ausreichend werden. Ein Mindestabstand von 1,50 m ist einzuhalten.
Zuschauerraum vorgehalten wird. Es muss sichergestellt werden, Fritteusen oder vergleichbare Geräte dürfen nicht im Oberge-
dass es durch die Vorführungen/Werbemaßnahmen zu keinen schoss mehrgeschossiger Stände betrieben werden. Bei Fritteusen
Behinderungen, Störungen oder Stauungen auf den Gängen führt. ist aus Gründen des Brandschutzes zwingend eine nicht brennbare
Nachbarstände und Mitaussteller dürfen durch die Vorführungen Überdachung vorzusehen, so dass bei einem Fettbrand keine
nicht beeinträchtigt werden und es muss eine Gesundheitsgefahr/ Wechselwirkung mit der hallenseitigen Sprinkleranlage auftritt.
Gehörgefährdung für Besucher oder Beschäftigte ausgeschlossen Die maximale Füllmenge liegt bei 40 l (die Füllmenge benachbarter
werden. Geräte ist zu addieren). Bei Überschreitung der maximalen Füll-
Bei wiederholter Nichtbeachtung dieser Vorschriften kann die menge ist bereits im Vorfeld Rücksprache mit der NürnbergMesse
Stromzufuhr zum Stand des Ausstellers ohne Rücksicht auf den zu halten.
damit verbundenen Ausfall der Standversorgung unterbrochen Bei der Verwendung von Druckdämpfern, Heißumluftöfen, Heiß-
werden. Ein Anspruch des Ausstellers auf Ersatz des durch die luftdämpfern oder ähnlichen Geräten mit Heißdampf, wie zum
Unterbrechung der Stromzufuhr entstehenden mittel- oder Beispiel Kombidämpfern oder Konvektomaten, ist eine geeignete
unmittelbaren Schadens besteht nicht. Die Beweislast für die Abluftanlage, bzw. eine Kondensationshaube über dem Gerät
Einhaltung der Vorschriften liegt beim Aussteller. vorzusehen. Alternativ können auch Geräte mit integrierten
Absaugeinrichtungen eingesetzt werden. Generell muss gewähr-
5.14 Getränkeschankanlagen leistet sein, dass keine heißen Dämpfe, Dünste oder Schwaden in
Für die Errichtung und den Betrieb von Getränkeschankanlagen die Halle entweichen. Weiterführend sind die Vorgaben der DGUV
auf dem Stand sind die Betriebssicherheitsverordnung, die DGUV Regel 110-002 zu beachten.
Regel 110-007 und die DIN 6650-6 zu beachten. In überdachten Bereichen oder mehrgeschossigen Standbauten,
Die technische und lebensmittelhygienische Unbedenklichkeit die mit einer temporären Sprinkleranlage, Rauch- oder Wärmedif-
muss durch den Aussteller nachweisbar sein und wird ggf. von ferentialmeldern ausgestattet sind, ist der Einsatz der oben
Ordnungsamt überprüft. Daraus resultiert eine Dokumentations- genannten Geräte im Vorfeld mit der NürnbergMesse (Punkt 4.2)
pflicht in Bezug auf die genannte Überwachungs- und Sorgfalts- abzustimmen. Sämtliche Fehlalarme, die durch den Umgang mit
pflicht zur technischen und lebensmittelhygienische Unbedenklich- Kochgeräten entstehen, werden dem Verursacher in Rechnung
keit der gesamten Anlage seitens des Ausstellers. gestellt.
Master 2022/001

Ferner ist die Verordnung (EG) Nr. 852/2004 des Europäischen


Parlaments und Rates vom 29. April 2004 über Lebensmittel-
hygiene zu beachten.
Druckgasbehälter sind über den Vordruck P2 bei der NürnbergMesse
anzumelden (siehe Punkt 5.7). 19
Technische Richtlinien 2022 (Fortsetzung) Info 4

5.15.3 Grillen 6.2 Wasser, Abwasser, Bodenschutz


Das Grillen in den Hallen und im Freigelände ist nur nach vorhe- 6.2.1 Öl-/Fettabscheider
riger schriftlicher Freigabe durch die NürnbergMesse gestattet. Die Einleitungen in das Wassernetz dürfen die üblichen Schad-
In den Hallen darf nach der schriftlichen Freigabe ausschließlich stoffmengen für Haushalte nicht übersteigen.
elektrisch gegrillt werden. Die Grilldünste sind über entsprechende Sollen öl-/fetthaltige Abwässer eingeleitet werden, welche diese
Abzüge ins Freie zu leiten. Mengen überschreiten, ist der Einsatz von Öl-/Fettabscheidern
6. Umweltschutz notwendig. Diese müssen den allgemein anerkannten Regeln der
Die NürnbergMesse hat sich grundsätzlich dem vorsorgenden Technik entsprechen.
Schutz der Umwelt verpflichtet. Als Vertragspartner der Beim Einsatz mobiler Gastronomie ist darauf zu achten, dass Fette
NürnbergMesse ist der Aussteller verpflichtet, dafür zu sorgen, und Öle gesondert aufgefangen und einer getrennten Entsorgung
dass sämtliche den Umweltschutz betreffenden Bestimmungen zugeführt werden.
und Vorgaben auch von seinen Auftragnehmern (z.B. Stand- 6.2.2 Reinigung/Reinigungsmittel
bauern) verbindlich eingehalten werden. Reinigungsarbeiten sind grundsätzlich mit biologisch abbaubaren
6.1 Abfallwirtschaft Produkten durchzuführen. Werden Produkte verwendet, die als
Grundlage für alle folgenden Regelungen sind die aktuell gültigen Gefahrstoff gekennzeichnet sind, ist Punkt 5.8 zu beachten.
Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG), die dazugehö- Die NürnbergMesse sorgt für die Reinigung der Verkehrsflächen
rigen Ausführungsbestimmungen und Verordnungen, insbesondere und der sonstigen Flächen auf dem Messegelände, soweit diese
die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV), sowie die „Länderge- nicht Ausstellern oder sonstigen Dritten überlassen wurden.
setze“ und „kommunalen Satzungen“. Die Reinigung des Messestandes obliegt dem Aussteller und muss
Die Stadt Nürnberg hat eine für Aussteller und Veranstalter täglich vor Messe-/Veranstaltungsbeginn beendet werden.
verbindliche Abfallwirtschaftssatzung erlassen, die Abfallvermei- Über den Online AusstellerShop (OAS) kann der offizielle Service-
dung und Mülltrennung regelt. Partner der NürnbergMesse zur Standreinigung beauftragt werden.
Der Aussteller ist verantwortlich für die ordnungsgemäße und 6.3 Umweltschäden
umweltverträgliche Entsorgung der Abfälle, die bei Aufbau, Lauf- Umweltschäden/Verunreinigungen (z.B. durch Benzin, Öl,
zeit und Abbau seines Standes durch ihn oder seinen Auftragneh- Lösungsmittel, Farbe) sind unverzüglich der NürnbergMesse zu
mern (z.B.: Standbauer, Caterer etc.) anfallen. Der Aussteller ist melden.
Erzeuger dieser Abfälle. Die NürnbergMesse veranlasst die ordnungsgemäße Beseitigung
Die technische Abwicklung der Entsorgung zur Verwertung und zu Lasten des Verursachers.
Beseitigung obliegt allein der NürnbergMesse bzw. dem von ihr
benannten ServicePartner.
6.1.1 Abfallentsorgung
Nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft sind Abfälle während
des Aufbaus, der Laufzeit und des Abbaus auf Messeplätzen in
erster Linie zu vermeiden. Aussteller und deren Vertragspartner
sind verpflichtet, in jeder Phase der Veranstaltung wirkungsvoll
hierzu beizutragen. Dieses Ziel muss bereits bei der Planung und
in Koordination aller Beteiligten verfolgt werden. Dies betrifft
insbesondere Verpackungsmaterial, Werbemittel, Teppichböden,
Einwegstandausstattung, Leergutbehälter, Paletten und Einwegge-
schirr.
Generell sind für Standbau und -betrieb wiederverwendbare und
die Umwelt möglichst wenig belastende Materialien einzusetzen.
Für die ordnungsgemäße und umweltverträgliche Entsorgung von
unvermeidbar anfallendem Müll ist jeder Aussteller selbst verant-
wortlich.
Zur Abfallentsorgung stehen dem Aussteller folgende Möglich-
keiten zur Verfügung:
1. Die Abfälle werden in eigener Regie und auf eigene Kosten
außerhalb des Messegeländes entsorgt.
2. Über den Online AusstellerShop (OAS) kann der offizielle Service-
Partner der NürnbergMesse beauftragt werden, die sachge-
rechte Abfallentsorgung gegen Gebühr vorzunehmen.
Eine Entsorgung in Müllcontainer oder in sonstige Einrichtungen
des Messegeländes Nürnberg ist ausdrücklich untersagt. Die
Aussteller sind verpflichtet, ihre Standflächen nach Beendigung
der Veranstaltung gereinigt zu übergeben. Dies gilt insbesondere
für Rückstände auf dem Hallenboden (z.B. Klebebandreste o.Ä.).
Siehe hierzu auch Punkt 4.7.4. Sofern bis zum Rücksendetermin
kein ausgefüllter und unterschriebener Bestellvordruck vorliegt,
geht die NürnbergMesse von einer Abfallentsorgung in Eigenregie
aus. Mit der Entsorgung von Abfällen, die in diesem Fall nicht oder
nicht vollständig beseitigt werden, beauftragt die NürnbergMesse
den offiziellen ServicePartner auf Kosten des jeweiligen Ausstellers.
Abfälle und zurückgelassene Materialien, die in den Hallen
verbleiben, werden ohne Prüfung des Wertes zu Lasten des
Ausstellers nach m3 geschätzt und gemäß dem erhöhten offi-
ziellen Preisspiegel entsorgt.
Die Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Entsorgung aller Abfälle
ist auch den vom Aussteller beauftragten Subunternehmern, den
Messebauern und sonstigen am Stand beteiligten Partnern aufzu-
erlegen. Arbeiten Sie mit uns zusammen! Denken Sie an die Umwelt!
6.1.2 Gefährliche Abfälle
Der Aussteller und seine Vertragspartner (z.B. Standbauer) sind
verpflichtet, Abfälle, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge in
besonderem Maße gesundheits-, luft-, oder wassergefährdend,
explosibel oder brennbar sind (z.B. Batterien, Lacke, Lösungs-
mittel, Schmierstoffe, Farben etc.), der NürnbergMesse zu melden
und deren ordnungsgemäße Entsorgung durch den zuständigen
ServicePartner zu veranlassen.
6.1.3 Mitgebrachte Abfälle
Master 2022/001

Materialien und Abfälle, die nicht im Zusammenhang mit Veran-


staltungslaufzeit, dem Auf- oder Abbau entstehen, dürfen nicht
auf das Gelände gebracht werden.
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