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Dokumentation 61
Museum in Katowice
Architekten:
Riegler Riewe Architekten, Graz
Florian Riegler, Roger Riewe
Mitarbeiter:
Paulina Kostyra-Dzierżęga, Mikolaj
Szubert-Tecl, Anna Zbieranek, Markus
Probst, Nicole Lam, Lavinia Floricel,
Minoru Suzuki, Bettina Tóth, Bartlomiej
Grzanka, Tomasz Kabelis-Szostakowski,
Dorota Żurek, Pawel Skóra
Tragwerksplaner: Lageplan
Firma Inżynierska Statyk, Katowice Maßstab 1:15 000
Site plan
Fotos: Paolo Rosselli, Wojciech Kryński scale 1:15 000
Wie in vielen Städten Oberschlesiens ist die sollten auch Konferenz- und Seminarräume die die unterirdischen Räume belichten.
Vergangenheit der rund 310 000 Einwohner Platz finden. Nach außen hin tritt der ge Zwischen den streng orthogonal ausgerich-
zählenden Stadt Katowice eng mit dem samte Komplex ausschließlich durch ver- teten Glasquadern nimmt der einzig schräg
Steinkohlebergbau verknüpft. Als identitäts- schieden große, orthogonale Glaskörper in gestellte, etwas abseits stehende Baukörper
stiftendes kulturhistorisches Erbe der Regi- Erscheinung, die sich harmonisch in das eine Sonderstellung ein. Von einer Rampe
on hat er markante künstliche Landschaften, Ensemble der bestehenden historischen im ersten Untergeschoss erschlossen,
Industrieanlagen und Gebäude hinterlas- Gebäude einfügen und das Areal nachts nimmt der quadratische Raum die Wechsel-
sen, die heute brach liegen. Das besondere effektvoll zum Leuchten bringen. In dem ausstellung auf. Durch die massiven, mit
an der Situation in Katowice ist, dass sich größten Riegel mit vier Geschossen ist die kleinen, quadratischen Öffnungen perforier-
die 1994 aufgegebene Kohlegrube in un Museumsverwaltung untergebracht; gleich- ten Betonwände sowie eine Lichtkassetten-
mittelbarer Nähe des Stadtzentrums befin- zeitig erreicht man von hier aus die unten decke entfaltet auch dieser Raum eine ein-
det. Mit dem Neubau des bereits 1924 ge- liegenden Konferenzräume. drucksvolle Wirkung.
gründeten Schlesischen Museums bot sich Der Eingang zum Museum befindet sich in Die historischen Bestandsgebäude aus ro-
die Chance, dieses große, bislang vernach- dem flacheren Pendant stirnseitig gegen- tem Ziegelmauerwerk sind in die neue Muse-
lässigte Areal mitten in der Stadt neu zu be- über. Vom Foyer führt eine Treppe und wei- umsnutzung einbezogen: In der ehemaligen
leben. ter unten eine gewaltige Rampenanlage in Waschkaue (Umkleide für die Bergleute) ist
Im Bewusstsein der Bedeutung des ehema- die zwei Hauptausstellungsebenen im zwei- das polnische Bühnenbildzentrum unterge-
ligen Zechengeländes basiert das architek- ten und vierten Untergeschoss. Fünf Glas- bracht, im Maschinenhaus ein Restaurant.
tonische Konzept auf der Idee, das umfang- boxen, die sich durch die Decken zu drü- Durch den Anbau eines Treppenturms mit
reiche Raumprogramm weitgehend »unter cken scheinen, bringen hier nicht nur Ta- Aufzug wird der bestehende Förderturm
Tage« umzusetzen. Neben Ausstellungsräu- geslicht nach unten, sondern setzen auch ebenfalls für Besucher zugänglich und bietet
men für Dauer- und Wechselausstellungen spannende räumliche Akzente. Im Konfe- einen fantastischen Ausblick – nicht nur über
mit Exponaten aus den Bereichen Kunst, renzbereich sind es wiederum drei Patios, das ehemalige Zechengelände, sondern
Archäologie, Ethnografie und Geschichte quasi die Negativabdrücke der Lichtboxen, über die ganze Stadt Katowice. JL
62 Museum in Katowice 2015 ¥ 1/2 ∂
Schnitte • Grundrisse
Maßstab 1:1500
aa
2 3
a 1 4 5 a
6
7
c c
7
7
Erdgeschoss / Ground floor
b
9 10 1
11
7
1 1
12 12
7
12 12 7
1 12 8
7 1
1 1
1 Luftraum 1 Void
2 Aussichtsturm 2 Viewing tower
(ehem. Förderturm) (former shaft tower)
3 Restaurant (ehem. 3 Restaurant (former
Maschinenhaus) machine hall)
4 Eingang Museum 4 Museum entrance
5 Eingang Konferenz 5 Conference and ad-
und Verwaltung ministration entrance
6 Kantine Verwaltung 6 Canteen for
7 Patio administration
8 Wechselausstellung 7 Patio
9 Technik 8 Temporary exhibition
10 Tiefgarage 9 Building services
11 Küche 10 Underground garage
12 Glasbox 11 Kitchen bb
13 Dauerausstellung 12 Glass box
14 Seminar-/ 13 Permanent exhibition
Konferenzräume 14 Seminar/Conference
15 Foyer (Konferenz) 15 Foyer (Conference)
16 Auditorium 16 Auditorium
17 Lager 17 Storage
www.detail.de
15
7
12 12
14 7
12 12 7
13 16
15
9
17 17 17
Schnitt
Maßstab 1:1500
Section
scale 1:1500
cc
Like many of the cities of Upper Silesia, Kato- the idea that the spaces stipulated in the ar- system of large ramps link the museum levels.
wice’s past is closely intertwined with the chitectural brief be situated to a great extent The five glass boxes, which appear to pene-
hard-coal mining industry. This aspect of the below ground. In addition to rooms for per- trate the ceilings, bring daylight to the under-
region’s technological and cultural heritage is manent and temporary exhibitions on topics in ground spaces, but also give them distinctive
manifest in distinctive artificial landscapes, in- art, archaeology, ethnography and history, accents. Likewise, in the conference zone,
dustrial installations and buildings, many of space was required for conference and semi- three patios – the imprints, so to speak, of the
which are at present derelict. What makes the nar facilities. The complex’s outward appear- glass boxes – supply light to the subterranean
situation in Katowice special is the coal mine’s ance is determined exclusively by the orthog- spaces. Amid the museum’s orthogonal con-
close proximity to the city centre. onal glazed structures of varying sizes that are ceptual system, the ramps – as sole oblique
This new intervention at the Silesian Museum, harmonically integrated in the ensemble of ex- element – take on special significance. A
which was established back in 1924, offered isting historic buildings. The largest volume – square space on the first underground level
the opportunity to reinvigorate this large, ne- a four-storey structure – contains the museum accommodates temporary exhibitions. Its
glected site – the coal mine was abandoned administration. In addition, it provides access massive concrete walls are perforated by
in 1994 – in the heart of the city. Conscious of to the conference rooms below. small square openings, creating a forceful ef-
the significance of the grounds of the former The entrance to the museum is located in the fect. The red brick buildings pre-dating this
mine, the architects based their concept on neighbouring low-slung volume; stairs and a project are incorporated in the new museum.
∂ 2015 ¥ 1/2 Dokumentation 65
Schnitt
Maßstab 1:50 1
2
Section
scale 1:50
Schnitt Maßstab 1:20
1 1 Begrünung 1
Substrat 32 mm
Filtervlies
Schüttung Blähton bis 85 mm
Trennlage Folie dampfdurchlässig
Wärmedämmung XPS 130 mm
Abdichtung PVC
Trennlage PP
Ausgleichsschicht Leichbeton im
Gefälle 30 – 500 mm
Stahlbetondecke 340 mm
Installationszwischenraum
abgehängte Decke Streckmetall
verzinkt
2 Isolierverglasung VSG 2≈ 6 mm +
SZR 16 mm + ESG gehärtet 12 mm
3 Pfosten Aluminiumprofil ¡ 185/50 mm
4 Bodenbelag Kautschuk geklebt 5 mm
Estrich 55 mm
Trennlage PE-Folie zweilagig
Trittschalldämmung 40 mm
Stahlbetondecke 340 mm
Installationszwischenraum
abgehängte Decke Streckmetall
verzinkt
5 Riegel Aluminiumprofil ¡ 189,5/50 mm
6 Abdeckleiste Aluminium
7 ESG 6 mm + SZR 14 mm + ESG
2 gehärtet dunkelgrau emailliert 4 mm 2
Wärmedämmung Mineralwolle 200 mm
Randdämmung Mineralwolle 30 mm
8 Betonplatten 500/500/50 mm,
3 3
im Splitbett verlegt
Section scale 1:20
8
68 Museum in Katowice 2015 ¥ 1/2 ∂
1
Schnitt Section
Maßstab 1:20 scale 1:20
8
7
9
Der Paragrafen-Dschungel der Bauordnung.
Experimente im Brandschutz.
Live zum Anfassen.
Für Leute, die Fehler vermeiden wollen.
matchbox ist das kreative Event, das Insiderwissen im 23. April 2015, 10:00 bis 17:00 Uhr
vorbeugenden Brandschutz vermittelt und Architekten, Einlass ab 8:00 Uhr
Fachplaner, Bauherren, Sachverständige und interessierte
Feuerwache Gelnhausen-Mitte
Fachbesucher zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken
Cassebeerstraße 11, 63571 Gelnhausen
zusammenbringt. Wir erklären das Warum hinter den
materiellen Anforderungen der Bauordnung – und das Weitere Infos und Tickets:
live in Experimenten zum Anfassen. http://matchbox.hhpberlin.de
research
detail.de/research
DETAIL - research LAB
19. bis 24. Januar 2015 | ICM, München
Über die gesamte Dauer der BAU 2015 realisiert und betreut DETAIL
research die Begegnungs- und Präsentationsfläche DETAIL
research Lab im Internationalen Congress Center „Tür an Tür“ mit
der Weltleitmesse.
WACHSTUM ZUKUNFT
UMFELD MODELLE BAUWESEN
ENERGIE FORSCHUNG VERÄNDERUNG
PHASE WANDEL HERAUSFORDERUNG
KONZEPT PLANUNG MATERIAL
ENTWICKLUNG PROZESSE OBJEKT
BAUSTOFFE TECHNOLOGIEN
ZIELE NACHHALTIGKEIT
VERARBEITUNG
FluidSolids®