Grundsatz: Vertragsfreiheit (OR 19) => Vertragsparteien sind frei...
o Ob sie überhaupt einen Vertrag abschliessen wollen o Was für einen Vertrag und mit welchem Inhalt sie ihn abschliessen wollen o Mit wem sie einen Vertrag abschliessen wollen
Vertragsinhalte können sein...
o Geben/Übergeben einer Sache oder Geld o Arbeitsleistung o Unterlassen o Dulden
Art von Verträgen:
o Veräusserungsverträge Kaufvertrag, Tauschvertrag, Schenkung o Verträge auf Arbeitsleistung Arbeitsvertrag, Werkvertrag, Auftrag, Verlagsvertrag o Verträge auf Gebrauchsüberlassung Mietvertrag, Pachtvertrag, Leasingvertrag, Gebrauchsleihe, Darlehensvertrag, Kreditvertrag o Aufbewahrungs- und Sicherungsverträge Hinterlegungsvertrag, Lagergeschäft, Bürgschaftsvertrag, Pfandvertrag o OR oder Spezialgesetze => wichtigsten Verträge o Ansonsten wird nach ähnlichen Verträgen entschieden
Grenzen der Vertragsfreiheit (20 OR)
Nichtige Verträge => Sie haben zu keinem Zeitpunkt bestanden und sind schon im vornerein ungültig Die Verträge dürfen geschlossen werden, haben aber keinen Rechtsschutz o Unmögliche Verträge Die Leistung kann nach den Gesetzen der Natur nicht erbracht werden Unmöglichkeit muss bereits bei Vertragsabschluss bestanden haben Z.B. Verkauf eines Stück Landes auf dem Mond, Verkauf eines bereits zerstörten Gemäldes o Widerrechtliche Verträge Der Vertrag verstösst gegen ein bestehendes Gesetz Z.B. Vertrag über Teilung eines Diebesgutes, Kaufvertrag für Drogen o Verstoss gegen die guten Sitten Der Vertrag ist unsittlich (sittenwidrig) Z.B. Vereinbarung von Schmier- und Schweigegeldern, Verpflichtung nicht zu heiraten Anfechtbare Verträge => Der abgegebene Wille entspricht nicht dem inneren Willen (Willensmangel) => Sind nur dann nicht rechtsgültig wenn sich die benachteiligte Partei wehrt, ansonsten bleibt der Vertrag rechtsgültig => Innert Jahresfrist seit Entdeckung des Mangels anfechtbar o Wesentlicher Irrtum Der Irrtum ist dann wesentlich, wenn er so gross (schwerwiegend) ist, dass der Vertrag ansonsten nicht zustande gekommen wäre, hätte der Irrende davon gewusst Ist der Irrtum unwesentlich, kann der Vertrag nicht angefochten werden. Z.B. wenn man sich im Motiv oder Beweggrund geirrt hat. Auch blosse (offensichtliche) Rechnungsfehler hindern die Verbindlichkeit eines Vertrags nicht, sind aber zu berichtigen. Erklärungsirrtum Eine Partei irrt sich in der Art des Vertrags Eine Partei irrt sich in der Sache oder Person Grundlagenirrtum Eine Partei irrt sich im Sachverhalt oder wesentlichen Punkt o Absichtliche Täuschung Vorspiegelung falscher Tatsachen oder Verschweigen von Tatsachen o Drohung (widerrechtliche Furchterregung) Eine Partei wird zum Vertragsabschluss gezwungen o Übervorteilung Die Notlage, Leichtsinn und Unerfahrenheit eines Beteiligten wird zum eigenen Vorteil ausgenutzt