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Steuerlehre
Die Fälle sind auf Basis der aktuellen Rechtslage zu lösen, auch wenn in den Sachverhalten aus
Vereinfachungsgründen andere Veranlagungszeiträume angegeben sind.
Einkommensteuer
b) Der deutsche Beamte B ist seit Jahren an der deutschen Botschaft in Südafrika tätig. Er
bezieht sein Gehalt aus Deutschland.
d) Der Angestellte D fährt täglich von seinem belgischen Wohnort zu seiner Arbeitsstätte in
Aachen.
f) Der Brite F unterhält in Leeds (GB) eine Metallwarenfabrik; zur Betreuung seiner in 02 in
Hamburg neu gegründeten Zweigniederlassung hielt er sich insgesamt 210 Tage in einem
renommierten Hamburger Hotel auf.
Sandra Stahl (S) ist als Komplementärin an der Stahl & Co. KG, Baustoffhandel mit Sitz in
Pyrmont, beteiligt. Kommanditist ist Philipp Petermann (P). Beide Gesellschafter sind am
Vermögen der Gesellschaft zu je 50 % beteiligt.
S erhält vorab als Komplementärin eine Tätigkeitsvergütung von € 5.000 und eine
Haftungsvergütung von € 2.000 monatlich.
P erhält für das ihm gehörende Betriebsgebäude, welches er der KG aufgrund eines
Mietvertrages zur Nutzung überlassen hat, € 50.000 jährlich. Die von ihm getragenen
Grundstückskosten einschl. AfA betrugen € 25.000.
Der Restgewinn bzw. -verlust wird den Gesellschaftern entsprechend ihrer Beteiligung
je zur Hälfte zugerechnet.
Die KG hat alle Aufwendungen zu Lasten der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht. Im
Wirtschaftsjahr 02 hat die KG einen handelsrechtlichen Gewinn von € 300.000 erzielt.
Aufgabe: Ermitteln Sie den steuerlichen Gewinn der Stahl & Co. KG sowie Art und Umfang
der Einkünfte ihrer Gesellschafter.
Sonja Stähler (S), ledig, wohnt in Dresden, ist Gesellschafterin der "Autohaus Sonja Stähler &
Co. KG" sowie der "Autoreparaturen Stähler GmbH" mit jeweils 40 % Beteiligung.
Aufgabe: Ermitteln Sie die Einkünfte aus den einzelnen Einkunftsarten, das im VZ 02 zu
versteuernde Einkommen, die tarifliche ESt und die verbleibende Steuerschuld
bzw. den Erstattungsbetrag.
a) Kosten für die Bewirtung (€ 1.000) von Anwaltskollegen und deren Ehefrauen in seinem
Hause anlässlich seines 50. Geburtstages. A erklärt hierzu, die Bewirtung sei ausschließlich
durch betriebliche Gründe veranlasst; ein privater Anlass, die Berufskollegen zu bewirten,
habe nicht bestanden.
b) Kosten für die Anschaffung von drei dunklen Anzügen (€ 600). A behauptet, er trage die
Anzüge ausschließlich bei beruflichen Anlässen; im Übrigen unterliege seine Kleidung –
bedingt durch die Art der Tätigkeit – einer erhöhten Abnutzung.
c) Mitgliedsbeiträge für den Tennisclub (€ 800). A weist dem Betriebsprüfer nach, dass durch
die Mitgliedschaft im Tennisclub seine beruflichen Interessen gefördert werden.
d) Geschenk im Wert von € 150 (Präsentkorb) für den kaufmännischen Leiter eines größeren
Unternehmens, anlässlich des Weihnachtsfestes. A macht geltend, dass ihn dieser häufig
als Rechtsbeistand verpflichtet hat und die Pflege guter Geschäftsbeziehungen seiner
Kanzlei zugutekomme.
e) € 25 (netto) für ein Blumengebinde anlässlich der Hochzeit eines Mandanten im Mai des
Jahres und 3 Flaschen Wein (Anschaffungskosten € 45 netto) für die gleiche Person zum
Weihnachtsfest.
f) Bußgeld von € 40. A bemerkt dazu, dass er mit erhöhter Geschwindigkeit von der Kanzlei zu
einem Mandanten gefahren sei, um einen wichtigen Gerichtstermin rechtzeitig
wahrzunehmen.
g) Ausgabe für die Anschaffung eines betrieblichen Pkw: € 20.000 zzgl. USt. Die
voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre.
h) Forderungsverlust von € 2.000. Nach Angaben des Stpfl. handelt es sich um den Ausfall
einer Forderung aufgrund der Insolvenz eines Mandanten; die rückständige
Honorarforderung ist mangels Masse nicht mehr einzutreiben.
i) Diebstahl einer Rechenmaschine € 100. Der Diebstahl erfolgte im November aus der Kanzlei
und konnte nicht aufgeklärt werden. Ein Versicherungsschutz bestand nicht. A hatte sie im
Vorjahr für € 150 zzgl. USt angeschafft und nach § 6 Abs. 2 EStG sofort abgeschrieben. Den
Teilwert bzw. Zeitwert zum Zeitpunkt des Diebstahls schätzt A auf € 100.
k) Rückstellungen für noch ausstehende Rechnungen von € 7.500 (A. hat noch im Dezember
02 Büromaterial geliefert bekommen, für das nur der Lieferschein vorliegt)
Frau Schall (ledig, keine Kinder), unterhält in Heidelberg, wo sie auch ihren Wohnsitz hat, eine
Arztpraxis mit vier Angestellten; ihren Gewinn ermittelt sie nach § 4 Abs. 3 EStG. Für den VZ
02 macht sie dem Finanzamt folgende Angaben:
€ 600 Beitrag für den Golfclub, da sie hier nachweislich eine Reihe von Privatpatienten
gewinnen konnte,
Pro Mitarbeiter € 50 als Weihnachtsgeschenk (insgesamt € 200),
€ 90 Bußgeld für zu schnelles Fahren, als sie zu einem dringenden Notfall gerufen
wurde,
Ausfall (Abschreibung) einer Honorarforderung von € 550, da der Patient
zwischenzeitlich verstorben ist und Erben nicht auffindbar sind,
Kauf Röntgengerät 01.03.02 (ND 7 Jahre): Anschaffungskosten € 70.000 (brutto),
Einkommensteuer -VZ 02 € 20.500 (für den Gewinn aus der Arztpraxis),
Tilgung Darlehen 02 (siehe oben) € 10.000,
die am 15.12.02 fällige Leasing-Rate für Dezember 02 von € 155 (brutto) für
Bürogeräte, die versehentlich erst am 15.01.03 überwiesen wurde.
Kauf von Regalen für € 166,60 (incl.19 % USt).
Die Büromiete für Januar 03 von € 1.850, die versehentlich bereits am 15.12.02 überwiesen
wurde, ist in den Betriebsausgaben nicht enthalten, da sie erst am 30.01.03 fällig war.
Ebenfalls nicht in den Betriebsausgaben sind die Zinsen 02 für das Darlehen enthalten, die in
Höhe von € 5.900 von der Bank am 03.01.03 abgebucht wurden
Aufgabe: Ermitteln Sie das zu versteuernde Einkommen, die tarifliche ESt sowie den Zahl-
bzw. Erstattungsbetrag für den VZ 02. Gehen Sie dabei auf jeden Sachverhalt ein,
auch wenn daraus keine steuerlichen Konsequenzen resultieren.
Der ledige X wohnt in Berlin und erzielt im Jahr 02 Einkünfte i.S.v. § 19 EStG in Höhe von
€ 100.000 aus seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der X-GmbH, an deren Stammkapital er
zugleich mit 15 % beteiligt ist. Darüber hinaus erzielt X in 02 folgende Einkünfte:
1. Von der X-GmbH erhält X am 20.03.02 für das Vorjahr eine Gewinnausschüttung
überwiesen, deren Betrag sich vor Abzug der Kapitalertragsteuer auf € 60.000 beläuft
2. X hat der X-GmbH ein Darlehen über € 100.000 zu einem Zinssatz von 7 % gegeben. Die
Zinsen für 02 werden am 28.12.02 gezahlt.
3. X hat seinem Neffen ein Darlehen zur Finanzierung einer Eigentumswohnung gegeben,
für das er in 02 Zinsen von € 2.000 erhält.
4. X hat am 15.03.02 € 1.500 auf ein Sparbuch bei der Z-Bank eingezahlt. Die auf das Jahr
02 entfallenden Zinsen betragen € 50 und werden am Jahresende 02 gutgeschrieben. X
hat einen Freistellungsauftrag über € 801 gestellt.
5. X verkauft am 15.12.02 für € 10.000 Genussscheine an der V-AG, die er am 09.01.02 für
€ 40.000 zzgl. € 80 Erwerbsnebenkosten erworben hatte. Die Verkaufsspesen belaufen
sich auf € 60. Die Genussscheine hält X in einem Depot der Z-Bank.
6. X verkauft am 25.10.02 Aktien der G-AG zu einem Preis von € 5.000, die er am 29.11.00
für € 1.000 (inkl. Nebenkosten) erworben hatte. Die Verkaufsspesen betragen € 40.
Bestimmen Sie die jeweils zutreffende Einkunftsart und prüfen Sie, ob der
jeweilige Ertrag nach den §§ 43, 43a EStG dem KapESt-Abzug unterliegt.
Soweit KapESt anfällt, ist zu klären, ob mit dem Abzug die Einkommensteuer
grundsätzlich nach § 32d EStG abgegolten ist. Sofern dies der Fall ist, erläutern Sie
bitte ggf. bestehende Wahlrechte und geben Sie eine Empfehlung zu ihrer
Ausübung ab.
Ändert sich an Ihrer Beurteilung etwas, wenn X anlässlich des Erwerbs der
Beteiligung an der X-GmbH ein Darlehen aufgenommen hat, für das er in 02
Zinsen in Höhe von € 40.000 zahlt?
Soweit keine KapESt anfällt, erläutern Sie die einkommensteuerliche Erfassung
der Einkünfte.
Die Eheleute Max Moritz (MM) und Rita Moritz (RM), wohnhaft in Berlin, haben ihrer
Steuerberaterin anlässlich der Erstellung der Einkommensteuererklärung 02 folgende
Angaben gemacht:
I. Frisiersalon:
MM führt einen kleinen Friseursalon mit mehreren Angestellten. Seinen Gewinn, den er durch
Betriebsvermögensvergleich ermittelt, betrug € 7.500. Diesen Gewinn hat er bisher nicht
entnommen, sondern auf seinem Kapitalkonto „stehen gelassen“.
Für seine Tätigkeit als Friseur hat er sich ein Gehalt von € 3.000 monatlich ausgezahlt.
Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge sind für ihn nicht abgeführt worden.
II. Eigentumswohnungen:
1. Für die Monate Januar bis September erhielt MM jeweils zum Monatsersten € 1.000
Miete überwiesen. Hiervon entfielen jeweils € 100 auf Betriebskosten.
2. Der Mieter kündigte den Mietvertrag zum 30.09.02. Wegen mangelhafter
Schönheitsreparaturen behielt MM die Mietkaution von € 2.400 € ein.
3. An Bewirtschaftungskosten (Müllabfuhr, Kanalisation, Wassergeld, Straßenreinigung,
Hausverwalter usw.) sind MM für die Monate Januar bis September insgesamt € 2.700
entstanden. Die Absetzung für Abnutzung für den gleichen Zeitraum beträgt € 4.500.
4. MM, der schon lange plante, sein Vermögen umzuschichten, gelang es, die Wohnung
zum 01.10.02 für € 330.000 zu veräußern. Für Zeitungsinserate und Maklergebühren
zahlte er € 5.000.
Rita M. hat Anfang 02 von ihrer Mutter eine Eigentumswohnung mit einem Verkehrswert von
€ 275.000 geerbt. Die Mieteinnahmen in 02 belaufen sich auf € 9.000. Auf der Wohnung lastet
noch eine Hypothek von € 75.000, für die in 02 € 5.000 Zinsen angefallen sind. Die jährlichen
Abschreibungen betragen € 5.500; die übrigen mit dem Grundstück zusammenhängenden
Kosten betragen € 2.500 (netto).
III. Schule:
RM ist Studienrätin für Französisch und Latein an einem Gymnasium und bezog in 02 einen
Bruttoarbeitslohn von € 49.000. An Lohnsteuer wurden ihr € 9.570 einbehalten. Fahrten
zwischen Wohnung und Schule sind nicht angefallen. Für Sprachaufenthalte in Frankreich
IV. Lottogewinn:
RM hat Anfang 02 € 30.000 im Lotto gewonnen, die ihr am 15.06.02 ausgezahlt wurden. Bei
ihrer Bank, der sie keinen Freistellungsauftrag erteilt hat, tätigt sie folgende Anlagen:
1. Die Hälfte des Gewinns, € 15.000, hat sie auf ein Sparbuch mit gesetzlicher
Kündigungsfrist eingezahlt. Die Bank hat ihr dafür am Jahresende 02 Zinsen von € 350
gutgeschrieben.
2. Weitere € 10.000 ihres Lottogewinns hat RM am 20. Juli 02 in Aktien angelegt. Davon
waren am 31.12.02 noch Aktien mit Anschaffungskosten von € 5.000 in ihrem Depot,
deren Kurswert bis zum 31.12.02 auf € 6.000 gestiegen ist.
Die übrigen Aktien mit den Anschaffungskosten von € 5.000 hat sie am 15. November 02 für
€ 7.000 verkauft. An Veräußerungskosten entstanden € 150 die ihr vom Erlös abgezogen
wurden. Nach Einbehaltung von 25 % KapESt wurden ihr € 1.387,50 auf ihrem Bankkonto
gutgeschrieben. (Der SolZ wird aus Vereinfachungsgründen außer Acht gelassen.) Den
Restbetrag ihres Lottogewinns von € 5.000 hat RM ihrem Bruder am 01.07.02 als Darlehen
gewährt. Im Hinblick auf das Verwandtschaftsverhältnis verzichtete RM auf Zinsen. Bei einer
Bank hätte der Bruder 8 % Zinsen zahlen müssen.
V. Bauplatz, Briefmarkensammlung:
RM hat im April 02 einen vor zwölf Jahren für € 20.000 erworbenen Bauplatz für € 30.000
verkauft. Als eifrige Briefmarkensammlerin hat sie ferner in 02 Briefmarken für € 400 gekauft
und für € 150 verkauft.
VI. Sonstiges:
Aufgabe: Ermitteln Sie das zu versteuernde Einkommen, die tarifliche ESt und die
Abschlusszahlung bzw. das Erstattungsguthaben für den VZ 02. Gehen Sie auch
auf die persönliche Steuerpflicht und die Veranlagungsart ein.
Die Eheleute Caroline und Christian Tomann, wohnhaft in Karlsruhe, legen für den VZ 02
folgende Bücher und Unterlagen vor:
Suche nach einer günstigen Geldanlage an der betreffenden OHG, die mit Antiquitäten
handelt, mit einer Kapitaleinlage von € 120.000 beteiligt. Im Vertrag war ihm eine dem
erwirtschafteten Ergebnis entsprechende prozentuale Gewinnbeteiligung, mindestens
jedoch eine zehnprozentige Verzinsung seiner Kapitaleinlage zugesichert worden. Eine
Verlustbeteiligung wurde vertraglich ebenso ausgeschlossen wie eine Beteiligung an
den eventuell vorhandenen stillen Reserven der OHG bei Rückzahlung der Beteiligung
oder späterer Auflösung der Gesellschaft.
6. Christian T. ist Eigentümer eines zum Privatvermögen gehörenden Geschäftshauses,
das für einen Mietpreis von € 60.000 jährlich an einen Gewerbetreibenden vermietet
ist. Der Mietpreis ist halbjährlich, jeweils am 30.06. und am 31.12. nachträglich zu
entrichten. Für das 2. Halbjahr 02 ging die Überweisung am 4.1.03 auf seinem Konto
ein. Für das Mietshaus fielen in 02 insgesamt Aufwendungen von € 90.000 an.
7. An Einkommensteuer-Vorauszahlungen hat Frau T. € 5.000 von ihrem privaten
Bankkonto bezahlt.
8. Abzugsfähige Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen waren in 02 für das
Ehepaar insgesamt € 8.250 angefallen.
Aufgabe: Ermitteln Sie Art und Höhe der Einkünfte aus den einzelnen Sachverhalten, das zu
versteuernde Einkommen der Eheleute im VZ 02 sowie die verbleibende
Steuerschuld bzw. den zu erwartenden Erstattungsbetrag. Gehen Sie auch auf die
persönliche Steuerpflicht und die Veranlagungsart ein.
Herr und Frau Ludewig (verheiratet, Zusammenveranlagung, keine Kinder) mit Wohnsitz in
Berlin machen für den Veranlagungszeitraum 02 dem Finanzamt folgende Angaben:
7. Das gemeinsam bewohnte Einfamilienhaus der Ludewigs hat die Ehefrau vor zwei Jahren
geerbt. Die marktübliche Miete für ein Haus vergleichbarer Ausstattung und Lage beträgt
€ 1.250 pro Monat.
8. Im Spätherbst 02 wurde in das Haus eingebrochen und Schmuck sowie wertvoller Hausrat
(Silberschalen und -geschirr) gestohlen. Die Versicherung erstattete einen Betrag von
€ 50.000 für die entwendeten Gegenstände.
9. An abzugsfähigen Sonderausgaben sind € 6.000 anzusetzen.
Aufgabe: Ermitteln Sie die Einkünfte aus den einzelnen Einkunftsarten, das im VZ 02 zu
versteuernde Einkommen, die tarifliche Einkommensteuer und die verbleibende
Steuerschuld.
Körperschaftsteuer
Fall 1 – Einstiegsfall
Aufsichtsratsvergütungen € 14.400
Investitionszulage € 1.800
nicht abziehbare Betriebsausgaben i.S. von § 4 (5) EStG € 4.800
KSt-Vorauszahlungen € 12.360
Ausschüttung aus Z-AG (Beteiligung 4 %) € 12.000
Einbehaltene KapESt auf Ausschüttung Z-AG € 3.000
Gewinnausschüttungen sind von der Stahl GmbH nicht vorgenommen worden. Der
Gewinnvortrag zum 01.01.02 betrug € 62.500.
Gesellschafter der Stahl-GmbH sind Herr A mit GmbH-Anteilen von € 60.000 und Herr B mit
GmbH-Anteilen von € 15.000. A und B halten die Anteile im Privatvermögen.
Beide Gesellschafter sind zu Geschäftsführern der GmbH bestellt worden. Herr A erhält ein
angemessenes Jahresgehalt von € 70.000 brutto für diese Tätigkeit vergütet. Herr B, der in 02
die Geschäftsführertätigkeit aus privaten Gründen nicht ausgeübt hat, erhielt € 30.000 auf
sein Konto überwiesen. Beide Beträge sind als Gehaltsaufwand gebucht und im
Jahresüberschuss enthalten.
B hat ein Grundstück seines Privatvermögens an die Stahl-GmbH gegen einen (angemessenen)
Zins von jährlich € 12.000 verpachtet. Die GmbH hat den Betrag als Pachtaufwand gebucht;
er ist im Jahresüberschuss enthalten.
Fall 2
Die Surf & Sail Sportartikel GmbH mit Sitz in Rostock hat folgende vorläufige Bilanz zum
Als weiteres Organ neben der Geschäftsleitung und der Gesellschafterversammlung hat die
GmbH einen Beirat eingerichtet, dessen Aufgabe in der Überwachung der Geschäftsleitung
besteht.
Die Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.02 – 31.12.02 hat folgendes Aussehen (alle
Angaben in €)
Umsatzerlöse 565.500
+ Investitionszulage nach dem InvZulG 35.000
+ sonstige betriebliche Erträge 10.000
./. Personalaufwand, Abschreibungen auf Sachanlagen 275.000
./. Körperschaftsteuer-Vorauszahlung 45.000
./. Gewerbesteuer EZ 02 (davon Rückstellung: 6.400) 36.400
./. Säumniszuschlag zur Gewerbesteuer 100
./. Bewirtungskosten 5.000
./. Beiratsvergütungen 20.000
./. Geldbuße wegen verbotener Preisabsprachen 25.000
./. Spende an die SPD 40.000
./. übrige betriebliche Aufwendungen 32.000
Jahresüberschuss 132.000
Im Jahr 02 wurde für das Geschäftsjahr 01 eine Ausschüttung von € 200.000 aus dem
Bilanzgewinn vorgenommen und an die Gesellschafter im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile
ausgezahlt.
Aufgaben:
Der SolZ zur KSt und KapESt ist aus Vereinfachungsgründen zu vernachlässigen.
Fall 3
Gesellschafter mit einer Stammeinlage von je € 500.000 sind Sebastian Denninger, der auch
zum Geschäftsführer bestellt ist, sowie die Hopfen & Malz AG.
1.900.000 1.900.000
Die Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. – 31.12.02 hat folgendes (verkürztes)
Aussehen (alle Angaben in €):
Umsatzerlöse 1.323.800
+ sonstige betriebliche Erträge 20.000
+ Erträge aus Beteiligungsveräußerung 10.000
+ Erträge aus Beteiligungen 45.000
./. Personalaufwand, Abschreibungen auf Sachanlagen 850.000
./. Körperschaftsteuer-Vorauszahlung 60.000
./. Kapitalertragsteuer auf Beteiligungserträge 11.250
./. Gewerbesteuer 02 davon Vorauszahlung: 57.750
davon Rückstellung: 12.800 70.550
./. sonstige betriebliche Aufwendungen 247.000
- davon Aufwand für Kundengeschenke 3.000
- davon Bewirtungskosten Geschäftsfreunde 10.000
- davon Beiratsvergütungen 40.000
- davon Rechts- und Beratungskosten 50.000
- davon Spende an die FDP 80.000
Jahresüberschuss 160.000
Die Beteiligungserträge von € 45.000 stammen von der 20 %-igen Beteiligung an der
unbeschränkt steuerpflichtigen Speiseeis-GmbH. Bei der Auszahlung im Aug. 02 hatte die
Speiseeis-GmbH von der Ausschüttung i.H. von € 45.000 die Kapitalertragsteuer von
25 % = € 11.250 einbehalten.
Die Veräußerungsgewinne stammen aus dem Verkauf der Anteile an der Schlacht-KG, die
die GmbH vor 6 Jahren für € 50.000 erworben und in 02 für € 60.000 veräußert hat.
Der GewSt-Aufwand wurde korrekt berechnet.
Die Kundengeschenke wurden zum Stückpreis von (netto) € 60 eingekauft und an
verschiedene Geschäftspartner verschenkt (die Aufzeichnungen hierüber wurden
ordnungsgemäß geführt). Umsatzsteuerliche Fragen bleiben aus Vereinfachungsgründen
außer Acht.
Die Rechts- und Beratungskosten betreffen zum einen eine Geldbuße von € 30.000, die
vom OLG München gegen die D-GmbH wegen eines Verstoßes gegen das
Bundesimmissionsschutzgesetz verhängt worden ist. Zum anderen sind auf diesem Konto
auch die Verfahrenskosten in dieser Angelegenheit (Rechtsanwalts-, Gerichts- u. ä.
Kosten) von € 20.000 erfasst worden.
Aufgaben:
1. Berechnen Sie das zu versteuernde Einkommen, die tarifliche KSt, die KSt-Rückstellung
bzw. das Erstattungsguthaben sowie den endgültigen Bilanzgewinn 02 der Gesellschaft.
2. Wie sieht die endgültige Bilanz aus? Zeigen Sie lediglich die geänderten Bilanzposten auf.
3. Welche Überweisungen (in welcher Höhe an welche Empfänger) hat die D-GmbH im
Zusammenhang mit der Ausschüttung vorzunehmen?
4. Ermitteln Sie Art und Höhe der steuerpflichtigen Einkünfte der Gesellschafter, die den
Gesellschaftern aus der Ausschüttung in 02 zufließt.
Der SolZ zur KSt, KapESt und zur ESt ist aus Vereinfachungsgründen zu vernachlässigen.
Gewerbesteuer
Fall 1 – Einzelunternehmen
1. Für ihre Tätigkeit hat sich JS. eine angemessene Vergütung von € 4.000 pro Monat
ausgezahlt. Gebucht wurden die Zahlungen gegen Gehaltsaufwand.
2. An Handelsgewerbe von JS. ist seit Jahren der stille Gesellschafter D. mit einer Einlage
von € 5.000 beteiligt. Der auf D. entfallende Gewinnanteil von € 1.000 hat den
Jahresüberschuss gemindert.
3. JS. ist ihrerseits seit Jahren zu 20 % an der K-GmbH (mit Sitz in Dortmund) beteiligt,
von der sie für das Jahr 01 in 02 eine Ausschüttung von € 7.500 (Überweisungsbetrag)
auf das betriebliche Bankkonto überwiesen bekam. Gebucht wurde:
Bank 7.500
KapESt-Aufwand 2.500 an Beteiligungserträge 10.000
Aufgabe: Berechnen Sie unter Angabe der genauen gesetzlichen Fundstellen die
Gewerbesteuerrückstellung für das Jahr 02 sowie die Einkommensteuer-Zahllast.
Fall 2 - Kapitalgesellschaft
Die S-GmbH, Herstellung und Vertrieb von Solaranlagen, Gewinnermittlung nach § 5 EStG,
hat in 02 einen Jahresüberschuss (vor Gewerbesteuerrückstellung bzw. -erstattungsanspruch)
von € 112.500 ermittelt.
1. Im Betriebsvermögen der GmbH befinden sich Aktien der Y-AG, deren Grundkapital
€ 500.000 beträgt. Die Aktien im Nennwert von € 40.000 wurden zu
Anschaffungskosten von € 52.500 erworben. Aus dieser Beteiligung erhielt die S.
GmbH in 02 eine Ausschüttung von € 9.000, von der 25 % KapESt einbehalten und
von der S-GmbH als Steueraufwand gebucht worden war (Auszahlungsbetrag € 6.750).
2. Die GmbH betreibt ihr Gewerbe auf einem in Darmstadt/Hessen belegenen
Grundstück, dessen Einheitswert zum 01.01.64 € 185.000 beträgt.
3. Die GmbH hat in Paris ein Lager und Verkaufsbüro. Von dem oben genannten Gewinn
entfallen € 50.000 auf diese Betriebsstätte.
4. Für ein langfristiges Darlehen sind € 7.800 Zinsen angefallen.
5. Die folgenden Steuervorauszahlungen für 02 wurden gewinnmindernd gebucht:
- Körperschafteuer € 37.500
- Gewerbesteuer € 22.500
6. Der Hebesatz der Gemeinde 425 %.
Aufgabe: Berechnen Sie unter Angabe der genauen gesetzlichen Fundstellen die
Gewerbesteuerrückstellung bzw. den -erstattungsbetrag für das Jahr 02.
Fall 3 – Personengesellschaft
Die für die OHG aufgestellte Gewinn- und Verlustrechnung, die nur in Auszügen
wiedergegeben ist, enthält u.a. folgende Aufwendungen und Erträge (alle Angaben in €):
Umsatzerlöse 3.500.000
Gehaltsaufwand 500.000
Miet- und Pachtzahlungen 231.000
Bewirtungskosten 20.000
Beteiligungserträge 63.000
Zinsaufwand 100.000
GewSt-Vorauszahlung 65.000
Kapitalertragsteuer 10.000
SolZ zur Kapitalertragsteuer 550
Zu den einzelnen Aufwandspositionen gibt der Buchhalter der OHG folgende Erläuterungen:
5. Von den Zinsaufwendungen entfallen € 57.500 auf ein Tilgungsdarlehen mit einer
Laufzeit von 10 Jahren, welches die OHG in 01 zur Finanzierung einer
Verpackungsmaschine aufgenommen hatte. Die restlichen € 42.500 wurden an Zuck
gezahlt, der der OHG ein Darlehen in Höhe von € 500.000 gewährt hat.
Umsatzsteuer
Fall 1
Die Kauffrau Nelly Braun betreibt in Berlin einen Optikerbedarf und Brillengroßhandel. Sie
ermittelt ihren Gewinn nach § 5 Abs. 1 EStG und versteuert ihre Umsätze nach vereinbarten
Entgelten. Die folgenden Sachverhalte sind unter Angabe der einschlägigen gesetzlichen
Vorschriften umsatzsteuerrechtlich einzuordnen. Dabei sind insbesondere anzugeben:
Listenpreis 35.000
./. 2 % Rabatt 700
Summe netto 34.300
zzgl 19 % USt 5.488
Summe brutto 39.788
Fall 2
Die folgenden Geschäftsvorfälle aus dem November 02 sind unter Angabe der einschlägigen
gesetzlichen Vorschriften aus Sicht von CG umsatzsteuerlich einzuordnen. Dabei ist folgende
Gliederung einzuhalten, sofern der Sachverhalt zu allen Gliederungspunkten Aussagen zulässt:
Fall 3
Volker Stein (VS) betreibt in Gießen (Hessen) ein großes Möbelgeschäft mit Filialen in
Marburg und Friedberg. Er ist ferner Inhaber eines Hotels in Marburg und besitzt in Gießen
eine Schreinerei, die sich auf Bauernmöbel spezialisiert hat. Für alle Einnahmen und Ausgaben
der Möbelgeschäfte, des Hotels sowie der Schreinerei hat er je eigene Buchhaltungen und
gesonderte Bankkonten eingerichtet; die Gewinnermittlung erfolgt bei allen Unternehmen
durch BV-Vergleich gem. § 5 EStG. Die folgenden Geschäftsvorfälle betreffen das
Möbelgeschäft und sind aus dessen Sicht zu beurteilen. VS versteuert seine Umsätze nach
vereinbarten Entgelten.
Ordnen Sie die nachstehenden Geschäftsvorfälle des Möbelgeschäfts unter Angabe der
einschlägigen gesetzlichen Vorschriften umsatzsteuerrechtlich ein. Dabei ist folgende
Gliederung einzuhalten, sofern der Sachverhalt zu allen Gliederungspunkten Aussagen zulässt:
1. VS kaufte von einem französischen Hersteller mehrere Sitzgarnituren, die er mit eigenem
Lkw in Metz abholt. Der Rechnungsbetrag des französischen Unternehmers lautet über
€ 20.000.
2. An sein Hotel liefert er zur Ausstattung eines neu möblierten Zimmers Bett, Schrank,
Nachttisch, Stühle und eine Sitzecke, die er für € 8.000 netto eingekauft hat. Der übliche
Verkaufspreis für diese Möbel beträgt € 10.000 zzgl. 19 % USt. VS überweist vom
Bankkonto des Hotels auf das Bankkonto seines Möbelhandels den üblichen Preis.
3. Zum Betriebsvermögen des Möbelhandels gehören mehrere Kleinlaster, von denen einer
an den Privatmann Barsch zum Preis von insgesamt € 5.950 veräußert wird.
4. Auf einer Geschäftsreise in Niederbayern erwarb VS von einer lokalen Bäuerin zwei
handbemalte Truhen aus dem 18. Jahrhundert. Er zahlte dafür den Preis von zusammen
€ 20.000 von seinem Geschäftskonto.
5. Eine der Truhen veräußerte er für € 30.000 an eine Schweizer Privatperson, die die Truhe
selbst nach Genf transportierte. Die andere Truhe entnahm er seinem Lager und stellte sie
zu Hause in seinem Esszimmer auf.
6. VS hat ein seit Jahren leerstehendes Gartenhaus, das sich auf seinem Privatgrundstück in
Gießen befindet, seit Oktober 02 an die Bildhauerin Michelle Morissot (MM) vermietet,
die darin ihr Atelier eingerichtet hat. Es wurde eine Nettomiete von monatlich € 500
vereinbart. VS hat für die Renovierung und Ausstattung des Gartenhauses durch
Bauunternehmer Schwarz € 10.000 zzgl. € 1.900 USt aufgewendet. MM hat nur
steuerpflichtige Umsätze.
7. Als großer Kenner tropischer Hölzer wird VS regelmäßig zu Fachvorträgen in der ganzen
Welt eingeladen. Auf einem Fachkongress über die Herstellung von Bauernmöbel in Los
Angeles hielt er einen Vortrag über die Eignung von Sandelholz aus dem indomalaiischen
Gebiet für Schnitzereien. Hierfür erhielt er ein Entgelt von umgerechnet € 2.000 (die
Kosten für Flug und Übernachtung wurden ihm vom Veranstalter erstattet).
8. Von der Privatperson Hanno Niemeier kaufte VS einen neuwertigen Computer-
Bildschirm für € 250, den er im Büro des Möbelhandels aufstellen ließ. Niemeier quittierte
diesen Betrag in einer Summe.
9. Einem befreundeten Unternehmer schenkte VS anlässlich von dessen Firmenjubiläum
einen Füllfederhalter der Marke „MONTBLANC Bohème Rouge“ zum Preis von € 440,30
(inkl. 19 % USt).
Fall 4
1. Am 19.05.02 bestellt Otto Klein bei Kiesel 40 Zentner Zement. Am 02.06.02 verlädt der
Fahrer von Kiesel den Zement auf den firmeneigenen Lkw, um ihn am 03.06.02 von Berlin
nach Brandenburg zu Klein zu bringen. Klein zahlt den Rechnungsbetrag von € 285,60
(incl. USt) am 02.07.02.
2. Kiesel besitzt in Berlin ein fremdvermietetes Mehrfamilienhaus, das aus 3 gleichgroßen
Etagen besteht. Im Erdgeschoss befindet sich das Lebensmittelgeschäft Didl, welches
einer großen deutschen Lebensmittelkette angehört. Im 1. Stock betreibt der selbständige
Versicherungsvertreter Karl Drücker sein Büro. Er ist spezialisiert auf
Lebensversicherungen. Im 2. Stock wohnt die Rentnerin Emma Weiss. Alle drei
Mietparteien zahlen eine monatliche Miete (ohne USt) von € 400. Bei den Mietparteien,
bei denen eine Optionsmöglichkeit besteht, hat Kiesel davon Gebrauch gemacht. Im Juni
02 wird die Hausfassade erneuert. Die Erneuerung betrifft alle Parteien gleichmäßig. Der
Malerbetrieb, der die Arbeiten durchgeführt und im Juni beendet hat, erteilte Kiesel am
29.6.02 eine Rechnung über € 10.115 (incl. USt).
3. Ebenfalls im Juni 02 lässt Kiesel die Kellertreppe des Mietshauses aus Tz. 2 reparieren.
Die Arbeiten werden von einem Maurer ausgeführt, der beim Bauunternehmen des Kiesel
angestellt ist. Es entstehen Lohnkosten von € 180. Einem fremden Dritten hätte er € 595
(brutto) in Rechnung gestellt. Materialkosten entstehen nicht.
4. Am 18.06.02 bestellt der Unternehmer Carl van der Molen, der in Scheveningen
(Niederlande) eine größere Fliesenlegerei hat, bei Oskar Kiesel eine Fuhre märkischen
Sand. Diese bringt der Kraftfahrer von Kiesel am 19.06.02 nach Scheveningen. Die
Rechnung mit einem Nettobetrag von € 1.500 händigt Kiesels Fahrer Herrn van der Molen
gleich aus.
5. Von der Privatperson Uwe Knecht kauft Kiesel am 19.06.02 einen gebrauchten
Betonmischer für € 230. Knecht quittiert ihm diesen Betrag in einer Summe.
Aufgabenstellung:
Nehmen Sie zu den o. g. Sachverhalten aus umsatzsteuerlicher Sicht Stellung. Gehen Sie
insbesondere ein auf: