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Übersicht Ethik KA Nr.1 11.01.

2023

Ethik Klassenarbeit Nr. 1


Grundlagen:
Moralisches Dilemma
• Duden: Dilemma -> Zwangslage, Situation, in der sich jemand befindet, besonders wenn
er zwischen zwei in gleicher Weise schwierigen oder unangenehmen Dingen wählen soll
oder muss
• Ein moralisches Dilemma besteht, wenn eine Entscheidung zwischen Alternativen gefällt
werden muss, die durch konträre ethische Prinzipien besteht, also darin, dass eine
handlungsalternative simultan als moralisch richtig und moralisch falsch angesehen
werden kann.

Gründe für moralisches Handeln


• aus Vernunft
• aus vernünftigem Eigeninteresse (um äußere und innere Sanktionen zu vermeiden)
• aus einem Gefühl heraus (Mitgefühl, Mitleid, Sympathie etc.)
• aus Egoismus (um das eigene Ansehen zu steigern oder sich einen anderen persönlichen
Vorteil zu verschaffen)
• aus Gründen der Wechselseitigkeit
• aus religiösem Glauben (um ein gottgefälliges Leben zu führen und später ins Paradies
eingehen zu können)

Warum handeln Menschen unmoralisch?


• aus Willensschwäche
• aus Trägheit/Bequemlichkeit
• aus Lust/Genuss
• aus Egoismus
• aus Unwissenheit
• aus Verblendung (weil sie Werte pervertiert haben)

Moralisch und Außermoralisch gute Handlungen

außermoralisch gut moralisch gut

• guter Dieb (stiehlt geschickt) • guter Bürger (stiehlt nicht,


• gutes Essen (schmeckt lecker) achtet das Eigentum)
• gutes Auto (Aussehen, Leistung) • guter Freund (treu, freundlich)
• guter Architekt (Innovativ) • gute Eltern (liebevoll,
fürsorglich)

Menschenwürde
• die unbedingte Achtung eines Menschen als Mensch

„Der Markplatz von Athen“


Moralischer Relativismus
• Behauptet, dass die Moral nicht auf einem absoluten Standard beruht, sondern ethische
Auffassungen sich auf Variablen stützen (wie z.B. die Situation, Kultur und Zeit)
Christlicher Absolutismus
• Behauptet, dass die Moral auf universellen Prinzipien basiert und unsere Moral genauso
unveränderlich wie Gott ist.
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Sophisten
• professionelle Wanderlehrer, die sich ihre wissenschaftliche und politische Lehre gegen
Geld vermittelt haben
• vertreten einen theoretischen und praktischen Relativismus
• Dementsprechend gehen sie davon aus, dass es keine absolute, für alle verbindliche
Ethik gibt, sondern moralische Werte aufgrund von Vereinbarung gelten. Sie also
unterschiedliche Gültigkeit an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten haben.
Demnach gelten auch unterschiedliche Wertmaßstäbe für das Gute: das Lustvolle, das
Recht des Stärkeren, das Nützliche.

Stufen der moralischen Entwicklung nach Kohlberg


Niveau I - Vormoralisch
Stufe 1 Orientierung an Strafe und Gehorsam Befolge Regeln, um Strafen
zu vermeiden
Stufe 2 Naiver instrumenteller Hedonismus Verhalte dich konform, um
belohnt zu werden. Erwidere
Gefälligkeiten etc.
Niveau II – Moral der konventionellen Rollenkonformität
Stufe 3 Moral des guten Kindes (good boy Verhalte dich konform und
morality), das gute Beziehungen vermeide so Missbilligung
aufrechterhält und die Anerkennung und Abneigung anderer.
der anderen sucht Entspreche den Erwartungen
derer, die dir nahestehen.
Stufe 4 Moral der Aufrechterhaltung von Verhalte dich konform, um
Autorität Kritik seitens legitimer
Autoritäten und daraus
folgende Schuldgefühle zu
vermeiden. Versuche, das
gesellschaftliche System zu
stabilisieren.
Niveau III – Moral der selbst akzeptierten moralischen Prinzipien
Stufe 5 Moral des Vertrags, der individuellen Entspreche den Regeln
Rechte und des demokratische (Prinzipien), um die Achtung
anerkannten Gesetzes/Rechtssystems des unvoreingenommenen
Zuschauers zu bewahren,
der im Sinne des
allgemeinen Wohlergehens
handelt. Ignoriere
gegebenenfalls auch
bestehende Gesetze, wenn
diese gegen die
Menschlichkeit oder die
Demokratie verstoßen.
Stufe 6 Moral der individuellen Entspricht selbst gewählten
Gewissensprinzipien. Universale Regeln, um
ethische Prinzipien Selbstverurteilung zu
vermeiden. Diese Regeln
respektieren die Würde
jedes Menschen.
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Sokrates
Mäeutik:
• griech. Hebammenkunst
• Dialogtechnik des Sokrates, die auf der Grundannahme beruht, dass die Erkenntnis in der
angeborenen Vernunft liegt und nur ans Licht gebracht ("entbunden") werden muss
• Sie verfährt in zwei Schritten:
• in der Elenktik (griech. "Kunst der Überführung") erschüttert Sokrates den Standpunkt
seines Gesprächspartners und überführt ihn des Nichtwissens
• In der Protreptik (griech. "Kunst der Hinwendung") führt Sokrates den Gesprächspartner
durch weiteres Fragen zur richtigen Erkenntnis

Kleines Begriffslexion zur sokratischen Philosophie:


➢ Aporie:
• griech.: Wegelosigkeit, Ratlosigkeit
• Viele sokratische Dialoge enden in der Aporie. Die Gesprächspartner zeigen sich
ratlos. Sie ist ein Anzeichen für das Nichtwissen, zugleich aber auch
Ausgangspunkt für weiteres Fragen bzw. eine weiterreichende Erkenntnis.
➢ Sokratische Frage:
• Was ist eigentlich …? Auf das Wesen abzielende Frage. Bei Sokrates geht es vor
allem um die Erfragung und Erforschung ethischer Begriffe.
➢ Sokratische Ironie:
• Darunter versteht man Sokrates' sich klein machendes Verstellen, um den sich
überlegen wähnenden Gesprächspartner in die Falle zu locken, ihn zu belehren
und ihn zum Nachdenken zu bringen.

Kardinaltugenden/Primärtugenden
Weisheit
Weisheit bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur,
Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit bei Problemen und Herausforderungen die
jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren.
Sie befähigt ihren Träger, systematisch Dinge zu denken („eine weise Erkenntnis“, …), zu
sagen („ein weises Wort“, …) oder zu tun („ein weises Verhalten“, …).

Tapferkeit
Tapferkeit ist die Fähigkeit, in einer schwierigen Situation trotz Rückschlägen durchzuhalten.
Sie setzt Leidensfähigkeit voraus und ist meist mit der Überzeugung verbunden, für
übergeordnete Were zu kämpfen. Der Tapfere ist bereit, ohne Garantie für die eigene
Unversehrtheit einen Konflikt durchzustehen oder einer Gefahr zu begegnen.

Besonnenheit
Im Unterschied zur Impulsivität, die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders
auch in schwierigen oder heiklen Situationen den Verstand die Oberhand behalten lässt, um
vorschnelle und unüberlegte Entschlüsse zu vermeiden.

Gerechtigkeit
Eine auf das Gerechte ausgerichtete innere Einstellung, die dann zum Maßstab für das eigene
Verhalten wird. Die Grundbedingung dafür, dass ein menschliches Verhalten als gerecht gilt,
ist, dass Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt wird.
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Sekundärtugenden
• Charaktereigenschaften, die zur praktischen Bewältigung des Alltags zum störungsfreien
Betrieb einer Gesellschaft beitragen, ohne aber für sich allein eine ethische Bedeutung zu
haben, sofern sie als Selbstzweck hochgehalten würden und nicht zur Umsetzung der
Primärtugenden dienen.
• Dazu zählen u.a. Fleiß, Gehorsam, Disziplin, Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit,
Ordnungsliebe, Höflichkeit, Sauberkeit.

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