Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
12563
Training Instandhaltung
Diese Schulungsunterlagen sind ausschliesslich zur Schulung durch Starrag vorgesehen und unter-
liegen keinem ständigen Änderungswesen. Hinsichtlich der Angaben in den Schulungsunterlagen
übernimmt Starrag keine Haftung. Eine Vervielfältigung dieser Schulungsunterlagen ist nur mit Ge-
nehmigung durch Starrag gestattet. Die Erwähnung von Firmennamen in den Schulungsunterlagen
dient ausschliesslich zu Demonstrationszwecken. Die ausführliche Betriebsanleitung ist fester Liefer-
bestandteil der jeweiligen Werkzeugmaschine und in jedem Fall zu beachten!
Inhaltsverzeichnis
1 Sicherheitshinweise 7
1.1 Warnhinweise in dieser Schulungsunterlage 7
1.2 Arbeitssicherheit im Werk Starrag 8
2 Linearachsen X, Y, Z 9
2.1 Maschinenbett 9
2.2 Ständer 12
2.3 Schlitten 13
2.4 Vorschubantrieb 14
2.5 Stellmuttern 16
2.6 Zahnriemenspannungen 17
2.6.1 Allgemeine Hinweise 17
2.6.2 Ablauf 18
2.6.3 Tabelle Einstellvorgaben 19
2.7 Messsysteme 22
2.7.1 Einführung 22
2.7.2 Vorbereitende Tätigkeiten 23
2.7.3 Montage und Justage 24
2.8 Servicehinweise zur Ölzentralschmierung 26
2.9 Abschlussfragen zum Kapitel 27
3 Frässupport mit Horizontal-Getriebespindel 29
3.1 Führungsteil 29
3.2 Getriebespindel 30
3.3 Werkzeugspannung 31
3.4 Hauptgetriebe 33
4 NC-Drehtisch 35
4.1 NC-Drehtisch DA 800 35
4.2 Auszug Dokumentation NC-Drehtisch 41
4.3 Abschlussfragen zum Kapitel 42
5 Palettenwechsel, Werkzeugwechsel, Werkzeugmagazin 43
5.1 Palettenwechsler 43
5.2 Palette 49
5.3 Rüstplatz 50
5.4 Werkzeugwechsler 51
5.5 Werkzeugkettenmagazin KMT 128 55
5.5.1 Übersicht 56
5.5.2 Gestell mit Kettenführung und Schmierung 56
5.5.3 Antrieb der Magazinkette 57
5.5.4 Indexierung Kettenplatz 57
5.5.5 Steuersäulen 58
5.5.6 Entriegelung Beladeplatz 58
5.5.7 Werkzeugkettenplatz 59
5.6 Abschlussfragen zum Kapitel 60
6 Fluidsysteme 63
6.1 Beschreibung der Symbole 63
6.2 Ausgewählte Fluidpläne 66
6.3 Kälteaggregat 67
6.4 Kühlschmierstoff-Druckstufen (ASi) 69
6.5 Kühlschmierstoff-Druckstufen (BCD) 71
1 Sicherheitshinweise
1.1 Warnhinweise in dieser Schulungsunterlage
Die vorliegende Schulungsunterlage enthält folgende Warnhinweise:
HINWEIS
Warnhinweis "Achtung"
Hinweise mit diesem Symbol enthalten Informationen zu Ihrer Sicherheit, deren
Nichtbeachtung zu einem Sachschaden führen kann.
▶ Bei allen Arbeiten an der Baugruppe sind zwingend die Warnhinweise zu
beachten!
VORSICHT
Warnhinweis "Vorsicht"
Hinweise mit diesem Symbol enthalten Informationen zu Ihrer Sicherheit, deren
Nichtbeachtung zu einer leichten oder mittleren Körperverletzung führen kann.
▶ Bei allen Arbeiten an der Baugruppe sind die Warnhinweise zwingend zu
beachten!
WARNUNG
Warnhinweis "Warnung"
Hinweise mit diesem Symbol enthalten Informationen zu Ihrer Sicherheit, deren
Nichtbeachtung zu schwerer Körperverletzung oder zum Tod ühren kann.
▶ Bei allen Arbeiten an der Baugruppe sind die Warnhinweise zwingend zu
beachten!
GEFAHR
Warnhinweis "Gefahr"
Hinweise mit diesem Symbol enthalten Informationen zu Ihrer Sicherheit, deren
Nichtbeachtung zum Tod führen kann.
▶ Bei allen Arbeiten an der Baugruppe sind die Warnhinweise zwingend zu
beachten!
Fotografieren verboten!
Rauchen verboten!
2 Linearachsen X, Y, Z
2.1 Maschinenbett
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
• thermosymmetrisch aufgebaute Kreuzbett;
• Anordnung der Profilschienenführungen und Längenmesssysteme für den
Schlitten (Z-Achse) und Rahmenständer (X-Achse).
2.2 Ständer
Der Maschinenständer bewegt sich auf der X-Führung des Kreuzbettes und
dient zur Aufnahme des Supportes mit der Hauptspindel.
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
2.3 Schlitten
Der Schlitten bewegt sich auf der Z-Führung des Kreuzbettes und dient zur Auf-
nahme des NC-Drehtisches (B-Achse) mit der Palette.
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
2.4 Vorschubantrieb
Der Vorschubantrieb erfolgt durch digitale AC-Servomotoren über Zahnriemen
auf vorgespannte Kugelgewindetriebe.
In der Ansicht sind für jede Achse dargestellt:
2.5 Stellmuttern
MSA 20x1 50 65 M3 5 2B
Beim Vorspannen von Lagern auf der Gegenlagerseite mit zwei verschieden
großen Stellmuttern sind die Anzugsmomente für die größere Stellmutter für bei-
de Stellmuttern aufzubringen!
2.6 Zahnriemenspannungen
Allgemeines
Zahnriemen werden beispielsweise eingesetzt:
• in Vorschubantrieben;
• am Messsystem Hauptgetriebe;
• am Turmmagazin;
• am (dynamischen) Kettenmagazin.
Eine exakte Spannung des Zahnriemens während der Montage ist für die Leis-
tung und Zuverlässigkeit eines Antriebs unbedingt erforderlich. Im Rahmen der
Wartung sind die Zahnriemen zu überprüfen und bei Bedarf nachzuspannen.
Zur Einstellung und zum Nachweis der jeweiligen Riemenvorspannung dient das
Trumspannungsmessgerät Tension Meter WF-TM NANO.
GEFAHR
Hohe Verletzungsgefahr an laufenden Antrieben
Die Berührung laufender oder unbeabsichtigt anlaufender Antriebe kann schwe-
re Verletzungen verursachen.
▶ Vergewissern Sie sich vor Beginn der Messung, dass die Antriebseinheit
abgeschaltet und gegen unbeabsichtigtes Einschalten gesichert ist. Die
Messung keinesfalls an laufenden Antrieben durchführen!
Messprinzip
Das Messgerät dient zur schnellen und einfachen Messung der Riemenvorspan-
nung.
Gemessen werden können sämtliche Keil-, Zahn- und Kraftriemen, die sich im
angegebenen Messbereich von 10 bis 600 Hz befinden. Da das akustische
Messprinzip genutzt wird, haben Art, Farbe und Beschaffenheit des Riemens
keinen Einfluss auf das Messergebnis.
Genutzt wird das Prinzip der erzwungenen Saitenschwingung. Wird ein Impuls
auf den Riemen übertragen, vibriert er. Die Schwingungsfrequenz steht mit der
Riemenvorspannung in einem festen Verhältnis. D. h. je höher die Schwingungs-
frequenz ist, desto höher ist die Riemenvorspannung.
Sensor
Der Sensor ist mit einem Stecker direkt am Gehäuse befestigt. Dies ermöglicht
die Bedienung des Gerätes mit einer Hand. Zur Messung an unzugänglichen
Positionen kann das mitgelieferte Verlängerungskabel zwischen Gerät und
Messkopf installiert werden.
Bedienungshinweise
Zum Einschalten des Gerätes den linken Tastknopf betätigen.
Auf der Displayanzeige erscheint „--------“. Das Gerät ist nun betriebsbereit.
Messung
Nach der Montage den Antrieb einige Male von Hand drehen, damit sich der
Riemen vollständig setzt und eventuelle Spannungsunterschiede vor der Mes-
sung ausgeglichen werden.
Den Messkopf des Gerätes in einem Abstand von ca. 10 mm über den Riemen
halten. Die Messung stets in der Mitte der freien Trumlänge vornehmen. Den
Riemen mit einem geeigneten Werkzeug anschwingen, z. B. einem Kugel-Inbus-
schlüssel. Das Messgerät beginnt nun zu messen. Nach erfolgreicher Beendi-
gung der Messung wird die Frequenz angezeigt.
2.6.2 Ablauf
• Antrieb montieren und Zahnriemen vorspannen ‐ auf richtigen Sitz und ex-
akte Lage des Zahnriemens achten
• Antrieb mehrere Male per Hand drehen (Motorbremse lösen), damit sich der
Riemen vor der Messung vollständig setzt und die Spannungen der Rie-
mentrums ausgeglichen werden ‐ Schlitten und Supporte an Senkrechtach-
sen sind vorher abzustützen
TM500:
Turmmagazin:
Messsysteme:
VORSICHT
Falsch eingestellte Zahnriemenvorspannung kann die Maschine stark beschädi-
gen!
Die angegebenen Werte sind typische Beispielwerte. Bei zu niedrig eingestellter
Zahnriemenvorspannung kann es zu starken Vibrationen kommen.
Bei zu hoch eingestellter Zahnriemenvorspannung kann es zur Beschädigung
von Lagern und zum Abreissen des Kugelgewindetriebes kommen.
▶ Vor Änderung der Zahnriemenvorspannung Starrag konsultieren!
2.7 Messsysteme
2.7.1 Einführung
Sicherungsstab entfernen
Bei Messsystemtypen LC 181/ LC182/ LC 183
Schraube 1/4 Umdrehung lösen
Nach dem Befestigen des Abtastwagens die seitlichen Distanzhalter und Kunst-
stoffgleiter entfernen.
Kurzbeschreibung
Die Kugelgewindetriebe (mit Antriebs- und teilweise Gegenlager) sowie die Pro-
filschienenführungen der Linearachsen sind mit einer wartungsarmen Ölzentral-
schmierung versehen.
Des Weiteren ist der Anschlag des Palettenwechsels eingebunden.
Alle 90 Minuten erfolgt das Zuschalten der Pumpe E10-M1. Dadurch wird das
Ventil HV4 betätigt und presst Öl in die Leitung. Mit Druckerhöhung geben die
Kolbenverteiler eine definierte Ölmenge an die Schmierstellen ab.
Sicher abgeschlossen ist dieser Prozess mit ca. 20 bar. Die Rückmeldung des
erfolgten Druckaufbaus erfolgt durch den elektronischen Drucksensor E10-B5.
Zur Sicherheit, dass in allen Stellen der Leitung dieser Druck erreicht ist, ist eine
kurze Nachlaufzeit der Pumpe vorgesehen. Mit Abschalten der Pumpe schaltet
das Ventil HV4 zurück und entlastet das Schmiersystem. Durch Federkraft füllen
sich die Dosierkammern der Kolbenverteiler. Die Druckentlastung wird ebenfalls
durch den elektronischen Drucksensor E10-B5 überwacht.
Die Ölmenge im Schmieraggregat ist ausreichend für 240 bis 550 Betriebsstun-
den, je nach Spezifikation. Nach Füllstand Minimum arbeitet die Maschine noch
36 bis 80 Stunden, bis sie kein neues Werkstückprogramm mehr beginnt.
1. Ölpumpe Achsschmierung
2. Ölschmiermittel-Füllstand
• Bedienerseite
• Magazinseite
- Wie wird die Kraft vom Motor auf den Kugelgewindetrieb übertragen?
- Nenne eine Fehlerursache die für den Fehler „Messsysteme laufen auseinan-
der“ verantwortlich ist
3.2 Getriebespindel
In der Komplettzeichnung sind unter anderem dargestellt:
3.3 Werkzeugspannung
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
3.4 Hauptgetriebe
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
4 NC-Drehtisch
4.1 NC-Drehtisch DA 800
Baugruppen
Funktionsprinzip
1. Einbaudose
2. Anschlüsse an der Gehäuseunterseite
3. Messsystem
4. Drehdurchführung
5. Einbaumotor
6. Klemmung
7. Sperrluft
8. Planscheibe
9. Spannkopf
10. Reinigungsluft
11. Mehrfachkupplung (Option)
Instandhaltung
Allgemeine Hinweise zur Wartung
Zur Erhaltung von Funktion und Betriebssicherheit ist es erforderlich, die Tätig-
keiten des Wartungsplanes regelmässig durchzuführen.
Veränderungen gegenüber dem Normalbetrieb wie
Ablauf:
• Vor Beginn der Wartung mit den durchzuführenden Arbeiten an der Maschi-
ne vertraut machen.
• Maschine während der Wartung außer Betrieb nehmen und gegen Wieder-
einschalten sichern.
• Maschine so absichern, dass keine ungewollten Bewegungen passieren
können.
• Es gibt Hydraulik-Druckspeichereinheiten an der Maschine, welche auch
nach Abschalten der Pumpen aktiv sind. Die Hydraulik-Druckspeicherein-
heiten sind vor Beginn der Wartungsarbeiten drucklos zu schalten!
• Mängel sofort beseitigen bzw. schnellstmögliche Beseitigung planen.
Wartungsplan
Die Häufigkeit der auszuführenden Tätigkeiten sind Empfehlungen. Die War-
tungsintervalle müssen den vorhandenen Betriebsbedingungen angepasst wer-
den.
WARNUNG
Gespeicherte Energie durch gespannte Federn in den Spannelementen.
Bei plötzlichem Lösen kann es zu schweren Verletzungen kommen.
▶ Spannelemente nicht zerlegen.
▶ Spannelemente nur komplett austauschen.
GEFAHR
Automatische oder versehentliche Inbetriebnahme der Maschine.
Bei Nichtbeachtung können Tod oder schwerste Verletzungen die Folge sein.
▶ Maschine vollständig außer Betrieb nehmen.
▶ Maschine gegen Wiedereinschalten sichern.
Dichtungen der Dreh- alle 500'000 Zyklen Zyklus = Start und Stop
durchführung und an oder 3 Jahre der Drehbewegung
der Planscheibe erneu- Arbeiten ausschliess-
ern lich vom Hersteller
durchführen lassen.
• Baugruppen;
• Funktionsprinzip;
• Gefahrenstellen;
• Transport;
• Montage;
• Instandhaltung;
• Schnittdarstellung.
- Wie wird die Palette gelöst nachdem die B-Achse sich nicht mehr drehen
lässt? (Kollision)
5 Palettenwechsel, Werkzeugwechsel,
Werkzeugmagazin
5.1 Palettenwechsler
In der Ansicht Palettenwechsler sind unter anderem dargestellt:
• Hub-Schwenksystem für die Aushub- und Schwenkbewegung;
• Schwenkplatte mit Haltern für die Paletten;
• Anschläge für die Schwenkbewegung;
• zugehörige Bauteile der Zentralschmierung;
• Spannplatz mit Auflage für die Palette, mit Kugelrolle und Griffstange.
1. Schwenkwelle
2. Zahnstange
1. Dämpfungszapfen
2. Einstellstück
3. Ölkanal
4. Hydraulikleitung
Sensorik Palettenwechsel
Die Sensorik des Palettenwechslers befindet sich auf dem Maschinendach.
5.2 Palette
In der Ansicht Palette sind unter anderem dargestellt:
5.3 Rüstplatz
In der Ansicht Rüstplatz sind unter anderem dargestellt:
5.4 Werkzeugwechsler
In der Ansicht sind unter anderem dargestellt:
Der elektrische Antrieb senkt den Energiebedarf der Maschine und hilft somit bei
der Reduzierung der Betriebskosten. Des Weiteren werden die Störanfälligkeit
und die Wartungskosten im Vergleich zu hydraulischen Antriebskonzepten redu-
ziert.
KMT 128 steht für Kettenmagazin mit Teilung 128 mm.
5.5.1 Übersicht
Es gibt folgende Varianten:
Abb. 51: Antrieb hinten bei HEC 500-800 und bei STC 800 (1017354)
5.5.5 Steuersäulen
5.5.7 Werkzeugkettenplatz
- Welche Positionen müssen aktiv sein das der WZW Grundstellung meldet:
6 Fluidsysteme
6.1 Beschreibung der Symbole
Symbol Beschreibung
• Schaltpunkt
• Rückschaltpunkt
• Funktion
Druckluft-Filter
Druckluft-Wartungseinheit
bestehend aus:
Pneumatikzylinder
• einfachwirkend
• mit Schalldämpfer
Wechselventil
• ODER-Funktion
• Drehzahl
• Leistung
• Förderleistung
• Volumenstrom
Symbol Beschreibung
Schmierverteiler
• für Ölzentralschmierung
• mit Zumessventilen und Volumenangaben
Ölfilter
Ölkühler
bestehend aus:
• Wärmetauscher
• Ventilator
• Kühlung durch Umgebungsluft
• Gasvorspanndruck
• Minimaldruck
• Maximaldruck
• Ölvolumen
Druckbegrenzungsventil
Sicherheitsventil
Symbol Beschreibung
Drosselrückschlagventil
• einstellbar
4/3-Wegeventil
4/2-Wegeventil
Stromregelventil
Hydraulikmotor
Mit Angabe der Nennwerte von:
• Volumenstrom
• Drehmoment
• Drehzahl
Hydraulikmotor
• Verstellwinkel
• Drehmoment
• Volumen
Hydraulikzylinder
• doppeltwirkend
• mit einstellbarer Dämpfung
6.3 Kälteaggregat
Beschreibung
MOTOREX COOL X AW ist eine gebrauchsfertige Kühlflüssigkeit mit Korrosi-
onsschutz für Hochleistungsspindeln. Die Inhaltsstoffe passivieren die verschie-
denen Werkstoffe und schützen sie langfristig vor Korrosion.
Vorteile
• gebrauchsfertig
• verhindert elektrochemische Korrosion
• wartungsarm
Anwendung
MOTOREX COOL X AW nur in unverdünnter Form anwenden, kein Wasser hin-
zufügen. Eine durchschnittliche Betriebstemperatur von 20 bis 25°C schont hyd-
rolyseempfindliche Elastomere (z.B. PUR-Ether) langfristig sehr wirkungsvoll.
Mit einem Kühlaggregat können diese vorteilhaften Bedingungen geschaffen
werden.
Wartung
MOTOREX COOL X AW alle zwei Jahre erneuern.
Das Kühlsystem vor dem Wechsel mit 3 % MOTOREX SWISSCARE SC behan-
deln, wenn ein Fremdprodukt durch MOTOREX COOL X AW ausgetauscht wird.
Lagerung
MOTOREX COOL X AW verschlossen im Original-Gebinde bei 5 bis 35°C la-
gern. Bei Temperaturen unter -8°C friert die Kühlflüssigkeit ein. In diesem Fall
das Gebinde auf mindestens +5°C erwärmen und vor Gebrauch gut schütteln.
VORSICHT
Verstopfungsgefahr der Kühlkreisläufe der Maschine
In überlagertem MOTOREX COOL X können sich Ablagerungen absetzen.
▶ MOTOREX COOL X nicht länger als sechs Monate lagern.
Technisches Datenblatt beachten.
M7 30 bar
M71 40 bar
M72 50 bar
M73 50 bar
M74 25 bar
M75 15 bar
M76 10 bar
M77 5 bar
Die Einstellungen erfolgen über je ein Potentiometer auf der von der Fa. Knoll
zugelieferten BCD-Analog-Wandler-Karte.
Mit dem Potentiometer wird der jeweilige Sollwert für das Varioventil eingestellt.
Der Druck-Istwert wird direkt am Manometer abgelesen.
Ansicht der BCD-Analog-Wandler-Karte zur Justage der Kühlmitteldruckstufen:
- Ein Druckschalter kann als Hnc & Hno programmiert werden, was bedeutet
diese Bezeichnung?
- Kann man das Ventil E21Y1 Handbetätigt werden? Wenn ja, wie?
7 Optionen
7.1 Emissionsabsaugung
Syphonanschlüsse
Bitte nachfolgenden Punkt unbedingt beachten, da bei Nichteinhaltung die Funk-
tionsfähigkeit der Geräte nicht gegeben ist:
Die Siphons sind nach Installation unbedingt mit Kühlschmierstoff-Flüs-
sigkeit zu befüllen. Dies gilt auch nach längerem Stillstand!
(Zur Kontrolle:
Beim Befüllen muss unten aus der Schlauch- oder Rohrleitung Flüssigkeit aus-
treten!)
Lernziele:
1. Die Teilnehmenden verstehen, welche Wartungsarbeiten die Instandhaltung
vor Ort selbstständig durchführen kann und welche Ausrüstung dafür not-
wendig ist.
2. Die Teilnehmenden können diese Wartungsarbeiten an der spezifischen An-
lage vor Ort qualitätsgerecht nach Herstellervorgabe durchführen.
8.1 Serviceprodukte
Serviceprodukte
9.1.2 Systemkomponenten
9.1.2.1 IPC
Der Microbox PC Simatic IPC427E bietet eine kompakte PC-Plattform für den
maschinen- und prozessnahen Einsatz.
• Intel Core-i Prozessoren
• Speichertechnologie mit ECC und DDR4
• Flexible Speicherkonzepte (SSD, CFast oder HDD)
• Front LED zur effizienten Eigendiagnose und Headless-Betrieb
Wartungsfrei:
• keine drehenden Teile (Lüfter, Festplatten)
• batterieloser Betrieb möglich
Schnittstellen
• 3 x LAN 10/100/1000 MBit/s Anschlüsse, teaming-fähig
(erlaubt Redundanz von Netzwerkkarten)
• Onboard PROFINET-Schnittstelle (optional)
• 4 x High-Speed USB 3.0 Ports
• 2 serielle Schnittstellen (COM)
• erweiterbar durch bis zu 2 PCIe-Steckplätze
• Ein-/Ausschalter
X206 Stromversorgung
X210 Ethernet
X213 USB-Schnittstelle
X203 USB-Schnittstelle
X204
9.1.2.3 NCU
Allgemeines
Standardmäßig wird die NCU720 verwendet. Die NCU-Baugruppe (Numeric
Control Unit) übernimmt alle CNC-, PLC- und Kommunikationsaufgaben.
Schnittstellen
Die NCU-Baugruppe verfügt über folgende Schnittstellen
X101-105 6 x Drive-CLiQ-Ports
X101-105 6 x Drive-CLiQ-Ports
Schalter S3 (SIM/NCK-Inbetriebnahme-Schalter)
Stellung 0 Normal-Betrieb
Schalter S4 (PLC-Betriebsarten-Schalter)
SF PLC-Fehler (rot)
7-Segment-Anzeige
• Modul schräg nach hinten drücken. Damit wird es aus der vorderen Verrie-
gelung gelöst.
• Modul schräg nach vorne halten. Die Kunststoffschiene aus der Aussparung
der NCU herausziehen.
• Alte Batterie mit Hilfe eines Schraubendrehers entfernen. Stecker abziehen.
• Neue Batterie anstecken. Batterie einsetzen.
• Modul schräg nach vorne gekippt halten. Offene Seite oben.
• Kunststoffschiene wieder in die Aussparung der NCU hineinschieben.
• Modul nach oben kippen, bis die obere Verriegelung einrastet.
1. Batterie
2. Lüfter
3. Kunststoffschiene
4. Batterie-/Lüftermodul
• Basissoftware Steuerung
• Firmware Antriebe
• Antriebsparameter
• Anwenderdaten
• Versionsinformationen
• Lizenzinformationen
X100-103 4 x Drive-CLiQ-Ports
9.1.2.5 Maschinensteuertafel
Als Maschinensteuertafel wird der Typ MCP483 eingesetzt.
• Selbstgeführte Ein-/Rückspeiseeinheit.
• Erzeugung der Zwischenkreisspannung für die Motoren.
• Netzrückspeisung: Die beim Bremsen entstehende überschüssige Zwi-
schenkreisenergie wird ins Netz zurückgespeist.
• Verbindung mit der NCU über DriveCLiQ Schnittstelle.
Bei Installation eines ALM oder nach Umsetzung der Maschine sind die Netzei-
genschaften neu einzumessen.
9.1.2.7 Motormodule
Die Motormodule sind als Einzel- und Doppelmotormodule verfügbar.
Merkmale
• kompakte Bauform
• integrierte Zwischenkreis- und 24V-Verschienung
• Diagnose-LED
• kurzschlussfest, erdschlussfest
• Integrierte Safety-Funktionen
• Integrierter Motorbremsenanschluss
Der Motor, das Motormesssystem und das integrierte Sensormodul SMI bilden
eine Einheit. Im Servicefall wird diese Einheit komplett ausgetauscht. Im Sensor-
modul SMI sind Daten über den Motor und das Motormesssystem gespeichert.
Im Servicefall müssen diese Daten von der Steuerung auf das neue Sensormo-
dul SMI neu übertragen werden.
Ebenfalls aufgesteckt sind die Power Module PM-E für die Versorgungsspan-
nung.
9.1.3.1 Beschreibung
Verwendung
Die Maschinenrichtlinie (MRL) 2006/42/EG (Punkt 1.2.5. Wahl der Steuerungs-
oder Betriebsarten) stellt entsprechend dem „Stand der Technik“ höhere Anfor-
derungen an die Sicherheit der Maschinen.
Dabei geht es nicht nur um die Senkung der Risiken während der Produktion,
sondern auch für Einrichten, Messen, Beladen, Reinigung und Service. Ein ganz
wichtiger Punkt dabei ist den Anreiz zur Manipulation der Schutzeinrichtungen
zu senken.
Durch nicht manipulierbare Sicherheitsschalter, verdeckten Einbau und Berechti-
gungssysteme soll die Möglichkeit der Manipulation erschwert werden und nur
einen bestimmten Personenkreis die Nutzung spezieller Funktionen erlauben.
Mit der Anwendung personengebundener elektronischer Zugangssysteme kann
nachvollzogen werden, wer an der Maschine mit entsprechender Berechtigungs-
stufe tätig war.
In den Normen (z.B. DIN EN 12417, DIS EN16090, EN ISO 12100…) sind ent-
sprechende Sicherheitsbetriebsarten definiert.
Allgemeines
Die Kunden erhalten mit der Maschine drei elektronische Schlüssel mit den Be-
rechtigungsstufen 1-3 in der Grundausstattung.
Weitere Schlüssel können über KSA mit dem Verkauf der Maschine oder über
den Service bestellt werden.
Grundausstattung
• SBA 1 → Key-Nr. 1 (nur berechtigt für den Automatikbetrieb)
• SBA 2 → Key-Nr. 2 (Automatik- und Einrichtbetrieb)
• SBA 3 → Key-Nr. 3 (Automatik-, Einrichtbetrieb und Erweiterter Einrichtbe-
trieb)
Die Schlüssel für die Sonderbetriebsarten SBA SP und SBA SE werden nur
nach kostenpflichtiger Schulung und aktenkundigem Nachweis ausgegeben.
Vorteile
• Senkung der Risiken beim Einrichten, Messen, Beladen, Reinigen und Ser-
vice
• Kein, bzw. nur sehr schwer manipulierbarer Sicherheitsschalter
• Nachvollziehbarkeit, wer mit welcher Berechtigungsstufe am BAZ tätig war
(nur in Abstimmung mit dem Betreiber der Maschine)
9.2.1.1 Schutzstufenkonzept
Es gibt die Schutzstufen 0 bis 7, wobei 0 die höchste und 7 die niedrigste Stufe
darstellt. Die Verriegelung der Schutzstufen erfolgt über das elektronische
Schlüsselsystem "Pit-Mode" .
Der Bediener hat nur Zugang zu Informationen, die dieser bestimmten Schutz-
stufe (und den niedrigeren Schutzstufen) entsprechen. Die Maschinendaten
werden standardmäßig mit unterschiedlichen Schutzstufen belegt. Zur Anzeige
von Maschinendaten ist mindestens die Schutzstufe 4 (Pit-Modeschlüssel 3)
notwendig.
Zur Inbetriebnahme ist im Allgemeinen mit dem Kennwort „EVENING” die geeig-
nete Schutzstufe freizugeben.
Das Kennwort bleibt solange gesetzt, bis es mit dem Softkey KENNWORT LÖ-
SCHEN zurückgesetzt wird. POWER ON setzt das Kennwort nicht zurück!
• Allgemeine MD
• Kanal-MD
• Achs-MD
• Control-Unit MD
• Einspeisungs-MD
• Antriebs-MD
• Anzeige-MD
cf > NEW_CONF > Softkey „MD wirksam setzen“ > Taste „RE-
SET“ auf der MSST
9.2.1.4 Datensicherung
Maschinendaten
Nach erfolgreichem Funktionstest sind die geänderten Maschinendaten auf
Festplatte zu sichern.
• Hauptmenü / Taste ">" / Softkey "Inbetriebnahme" / Softkey "Maschinenda-
ten"
• Softkey "Daten verwalten"
• Art der Datenverwaltung auswählen
ax Achs-Maschinendaten
ch Kanal-Maschinendaten
hmi Anzeige-Maschinendaten
nc Allgemeine Maschinendaten
9.2.3 Nullpunkte
Anwenderzustimmung
Vor Änderung eines Maschinennullpunktes Anwenderzustimmung entfernen.
Anwenderzustimmung
Nach erfolgter Änderung ist die Anwenderzustimmung wieder zu setzen.
Prüfmittel
• Feinzeiger nach DIN 879 Teil 1
• Messständer
• Prüfdorn
Vmo 1608-1 (SK50)
Vmo 2387 (HSK100)
Vmo 1917 (SK40)
Vmo 704 (HSK63)
Prüfanleitung
1. Prüfdorn in Arbeitsspindel. Prüfdornende über ca. Mitte Mittelbohrung.
2. Messständer mit Feinzeiger neben Mittelbohrung auf Palette befestigen.
Messbolzen des Feinzeigers an Prüfdorn anstellen und diesen in Mittelstel-
lung der Rundlaufabweichung bringen.
3. X1-Position an der Anzeige feststellen (Vorzeichen beachten!). Feinzeiger
nullen.
4. Prüfdorn in + Z-Richtung freifahren, Palette um 180° drehen, Werkzeug-/
Werkstückseite langsam an Messbolzen des Feinzeigers so anfahren (ho-
her Punkt), dass Feinzeigerstellung 0 ergibt.
5. X2-Position feststellen.
6. X errechnen: X = X1 + ((X2 - X1) : 2)
7. Prüfung wiederholen (Kontrollmessung)
8. Absolut-Offset korrigieren (XM)
Prüfmittel
• Feinzeiger nach DIN 879 Teil 1
• Messständer Endmaß
• Prüfdorn
Vmo 1608-1 (SK50)
Vmo 2387 (HSK100)
Vmo 1917 (SK 40)
Vmh 704 (HSK63)
Prüfanleitung
1. Prüfdorn in Arbeitsspindel. Prüfdornende (Y-Bewegung) neben Mittenboh-
rung fahren.
2. Messständer mit Feinzeiger neben Mittelbohrung auf Palette befestigen.
Messbolzen des Feinzeigers an Prüfdorn anstellen und diesen in Mittelstel-
lung der Rundlaufabweichung bringen.
3. Endmaß neben Mittelbohrung auf Palette stellen.
4. Messbolzen des Feinzeigers an Endmaß (E) anstellen. Endmaß entfernen.
5. Prüfdorn an Messbolzen des Feinzeigers langsam so anfahren (hoher
Punkt), dass Feinzeigerstellung „0“ ergibt.
6. Y-Position an der Anzeige (YA) feststellen (Vorzeichen beachten!) und mit
Prüfdorn-Radius (RD) Y errechnen:Y = YA - E + RD
7. Prüfung wiederholen (Kontrollmessung)
8. Absolut-Offset korrigieren (YM)
Prüfmittel
• Feinzeiger nach DIN 879 Teil 1
• Messständer
• Prüfdorn
Vmo 1608-1 (SK50)
Vmo 2387 (HSK100)
Vmo 1917 (SK40)
Vmh 704 (HSK63)
Prüfanleitung
1. Prüfdorn in Arbeitsspindel.
2. Werkstückseite in X-Richtung auf Position XM bringen.
3. Prüfdornende über ca. Mitte Mittelbohrung fahren (Z-Bewegung).
4. Messständer mit Feinzeiger neben Mittelbohrung auf Palette befestigen.
5. Messbolzen des Feinzeigers an Prüfdorn anstellen und diesen in Mittelstel-
lung der Rundlaufabweichung bringen. Feinzeiger nullen.
6. Prüfdorn in + Z-Richtung freifahren, Palette um 90° drehen, Werkzeugseite
in Z-Richtung (-Z) an Messbolzen des Feinzeigers so anfahren, dass Fein-
zeigerstellung 0 beträgt.
7. Z-Position an der Anzeige (ZA) feststellen (Vorzeichen beachten!) und mit
LE-Maß und Prüfdorn-Radius (RD) Z errechnen:Z = ZA - LE - RD
8. Prüfung wiederholen (Kontrollmessung)
9. Absolut-Offset korrigieren (ZM)
9.2.4 Spindelrichtposition
Referenzpunktverschiebung auf 0 setzen
Referenzpunktverschiebung korrigieren
• Inbetriebnahme / Maschinendaten / Achs-MD / Achse CSP1 wählen
• MD34090[x] = ermittelte Spindelrichtposition (aktives Messsystem überprü-
fen)
• NCK-RESET
• Abschließend Spindelrichtposition nochmals überprüfen.
• Dazu in der Betriebsart MDA die Anweisung SPOS=0 verwenden.
9.2.5 Gantry-Achsen
Mit der Funktion können zwei mechanisch gekoppelte Maschinenachsen verfah-
ren werden. Bei der Bedienung und Programmierung werden diese Achsen wie
eine Maschinenachse behandelt. Beim Verfahren der Gantry-Achsen überwacht
die Steuerung ständig die Lageistwerte der gekoppelten Achsen. Bei zu großer
Lageistwertabweichung werden die Gantry-Achsen stillgesetzt.
Es werden Führungs- und Gleichlaufachse unterschieden. Führungs- und
Gleichlaufachse sind nicht getrennt verfahrbar. Die Führungsachse ist die Gant-
ry-Achse, die aus Sicht des Bedieners/Programmierers vorhanden ist.
Die Gleichlaufachse ist aus Sicht des Bedieners/Programmierers nicht vorhan-
den.
9.2.5.1 Maschinendaten
Y-Achse
Z-Achse
Die Baureihe HEC500-800 Athletic ist mit „Safety Integrated“ ausgerüstet. Daher
sind die „Sicheren Nocken“ zu aktualisieren! Siehe Abschnitt „Safety Integrated“.
9.3 Diagnose
Menü Select
1. Alarmliste
2. Meldungen
3. Alarmprotokoll
4. NC/PLC Variablen
6. Ferndiagnose
8. Version
9. Bus TCP-IP
10. Achsdiagnose
11. Safety
12. Trace
15. Systemauslastung
16. Antriebssystem
Eingangsbit E1.1 0
Eingangswort EW 16 B
Eingangsdoppelwort ED 32 Bit
Ausgangsbit A1.1 0
Ausgangswort AW 16 Bit
Ausgangsdoppelwort AD 32 Bit
Datenbausteinbit DB101.DBX130.0 0
Merkerbit M1.1 0
Merkerwort MW 16 Bit
Merkerdoppelwort MD 32 Bit
Timer T1
Zähler Z1
• Service Achse
• Service Antrieb
Bedienbereich Achsdiagnose
• Schleppabstand, Regeldifferenz
• Konturabweichung,Kv-Faktor
• Aktives Messsystem
• Lageistwert Messsystem
• Kompensationswert Messsystem
• und viele weitere Signale
• Freigabesignale
• Geglätteter Stromistwert
• Zwischenkreisspannung
• Motortemperatur
• und viele weitere Signale
• Kanal +
• Kanal -
• Kanal auswählen
• Start
• Stop
Mit dem Softkey "Details" erhält man weiterführende Informationen zum ausge-
wählten Antriebsobjekt. Im Falle einer Störung wird diese Störung markiert und
angezeigt. Dazu wird der Antriebsparameter r0046 ausgewertet. Den Freigaben
ist jeweils ein Bit im Antriebsparameter r0046 zugeordnet. Die Anzeige erfolgt im
Klartext. Damit sind die fehlenden Freigaben schnell zu finden.
9.4.1 Kurzbeschreibung
Eine eingehende Beschreibung der Safety Integrated, kurz SI, ist hier nicht mög-
lich. In diesem Rahmen wird nur auf einzelne, ausgewählte Aspekte dieser kom-
plexen Thematik eingegangen.
Durch Anwendung der SI wird ein hochwirksamer Personen- und Maschinen-
schutz realisiert.
Dabei werden die Anforderungen der Kategorie 3 nach EN 954-1 erfüllt. Die Si-
cherheit des Systems geht auch nach einem aufgetretenen Fehler nicht verlo-
ren. Das heißt, dass ein sicherheitsrelevanter Fehler sicher erkannt werden
muss und danach noch sicher reagiert werden kann, z.B. mit einer Stoppreakti-
on (so genannte Einfehlersicherheit).
Weiterhin werden die Anforderungen des SIL 2 nach IEC 61508 erfüllt.
9.4.3 Anwenderzustimmung
Die Steuerung „merkt sich“ die Position der Achsen beim Ausschalten des
Hauptschalters. Beim Wiedereinschalten wird getestet, ob die Position nach
dem Referenzieren mit Verrechnung des beim Referenzieren gefahrenen Weges
mit der Position beim Ausschalten übereinstimmt. Bei Nichtübereinstimmung er-
folgt eine Alarmmeldung und die Anwenderzustimmung für diese Achse wird ge-
löscht. Daraufhin ist erneutes Aus- und Wiedereinschalten des Hauptschalters
erforderlich.
Nach erfolgtem Referenzieren ist für die Achse, in der keine Anwenderzustim-
mung gesetzt ist, die Anwenderzustimmung erneut zu setzen (Softkey „Anwen-
derzustimmung“ im Grundbild „Referenzpunktanfahren“ betätigen und Anwen-
derzustimmung mit der Taste geben).
Vorher überzeugen Sie sich, dass die aufgenommene Referenz mit der tatsäch-
lichen Maschinenposition übereinstimmt!
9.4.4 Inbetriebnahmefunktionen
WARNUNG
Eine Veränderung von sicherheitsrelevanten Maschinendaten darf keinesfalls
zur Beeinträchtigung der Sicherheitsfunktionen führen.
Gegebenenfalls ist die Abnahme der Sicherheitsfunktionen durch HECKERT
neu durchzuführen und mit dem „Abnahmeprotokoll – Safety Integrated“ neu zu
dokumentieren.
▶ Änderungen der sicherheitsrelevanten Maschinendaten erfolgen grundsätz-
lich ausschliesslich durch den Maschinenhersteller.
Interpretation
• Zwei sicherheitsgerichtete Signale hatten unterschiedliche Signalzustände.
• INSE(P)[5]: Bezeichnung des Signals.
• N01-S14: Betriebsmittelkennzeichen für schnelles Auffinden im Stromlauf-
plan.
Kurzbeschreibung
Die Abschaltung der Achsantriebe wird redundant von NC und Antrieb ange-
steuert. Ein Fehler in einem der Abschaltkanäle würde im normalen Betrieb nicht
aufgedeckt werden. Daher ist eine Zwangsdynamisierung zum Funktionstest
wichtiger Stoppfunktionen erforderlich.
Zur Zwangsdynamisierung wird jeder Abschaltpfad für sich getrennt angesteu-
ert.
Dieser Vorgang wird als Teststopp bezeichnet und muss zu einem geeigneten
Zeitpunkt erfolgen.
Nach Einschalten des Hauptschalters wird mit Betätigen des Tasters STEUE-
RUNG EIN ein Teststopp eingeleitet. Es werden die Impulssperren der Servoan-
triebe, Bremsen der Antriebe an der Stromgrenze, Bremsen der Antriebe bahn-
bezogen und die NOT-HALT-Funktion getestet.
Der Teststopp wird auch dann durchgeführt, wenn die Tür am Arbeitsbereich ge-
öffnet werden soll (Taster ‚Arbeitsbereichstür entriegeln‘ wird betätigt) und der
letzte Teststopp länger als 8 Stunden zurückliegt. Die Tür lässt sich dann erst
nach erfolgreichem Teststopp öffnen.
Betriebsmeldungen
In Zusammenhang mit dem Teststopp gibt es folgende Betriebsmeldungen:
700560 Achtung, vor dem Öffnen der Arbeitsbereichstür erfolgt ein Teststopp
700561 Teststopp für Safety Integrated nicht erfolgreich
9.5 Datensicherung
9.5.1 Einführung
Durch Defekte an der Steuerung, durch nicht ausgetauschte Pufferbatterien
oder aber auch durch massive Fehlbedienung kann es zu Datenverlusten kom-
men. Diese können z.B. betreffen: NC-Programme, Unterprogramme und Zyk-
len, Anwender-Parameter, Werkzeugdaten, Maschinendaten und das PLC-Pro-
gramm. Datenverlust bedeutet zunächst Maschinenstillstand.
Von der Qualität der vorher durchgeführten Datensicherung hängt es ab, wie
schnell Steuerung und Maschine wieder einsatzbereit sind. Das Wiederherstel-
len nicht ordnungsgemäß gesicherter Daten kann einen unter Umständen er-
heblichen Aufwand und damit Maschinenstillstand bedeuten.
Die Datensicherung erfolgt grundsätzlich immer in zwei Stufen:
1. Sichern der Daten des Arbeitsspeichers der NCU auf einen Datenträger.
Wichtig für Datenverlust durch Defekt der NCU-Pufferbatterie oder der NCU
selbst. Das Sichern auf den Datenträger erfolgt in Form des Abspeicherns
von Archiven. Das Abspeichern von Archiven ist mit nur geringem Aufwand
verbunden und sollte daher regelmäßig nach Datenänderungen erfolgen.
2. Sichern der Daten des Datenträgers der MMC/PCU auf ein externes Spei-
chermedium. Wichtig für Datenverlust durch Defekt der Datenträger oder
der MMC/PCU selbst. Das Sichern auf ein externes Speichermedium ist mit
einem gewissen Aufwand verbunden und sollte daher nur bei Bedarf erfol-
gen.
IBN-Archive
• Menü Select
• Softkey Inbetriebnahme
• Archiv auswählen
• NC-Daten mit Kompensationsdaten (NC-Archiv)
• PLC – Daten(PLC-Archive)
• Antriebs-Daten (DP-Archiv)
• HMI-Daten
• Kommentar einfügen (wenn erforderlich)
• Name des Erstellers eintragen
• mit „OK“ bestätigen
• Ablage auswählen
• Kunde = Anwender (voreingestellt)
• Name eingeben
• Mit „OK“bestätigen
Anschließend können weitere Archive erstelltt oder mit „Abbruch“ ins Hauptme-
nu gewechselt werden.
Die Archive befinden sich im Verzeichnis:
C:\ \ProgramData\Siemens\MotionControl\user\sinumerik\data\archive\*.*
9.6 Service-Bedienung
9.6.1 Servicebilder
Grundbefehle HEC-Baureihe
G0 - max. feedrate
G1 - progr.feedrate (G1F10000 = 10000 mm/min)
G4 - dwell time (G4F2 = 2sec. dwell time)
G710 - program in metric
G700 - program in standard
M0 - programmed stop
M1 - programmed stop (disable)
M2 - End of program (channel reset)
M3 - spindle CW (M3S500 = spindle CW with 500 rpm)
M4 - spindle CCW
M5 - spindle stop
M6 - tool change
M19 - spindle orientation
SPOS=180
SPOS=0
TCH - ATC
PCH - APC
2345 as toolname
DRILL_DM1.234
e.g.
T2345
TCH
M2
T="DRILL_DM1.234"
TCH
M2
T0
TCH
M2
H2 - empty buffer location (Gripper, feeder)
10 Spezifische Inbetriebnahmearbeiten
10.1 Programmierbefehle
G0 – Verfahren im Eilgang
G1 – Programmierter Vorschub (G4F1000 = 1000mm/min)
G4 – Verweilzeit (G4F2 = 2 Sekunden)
G54-57 – Nullpunktverschiebung siehe Parameterliste
G500-599 – erweiterte Nullpunktverschiebung (Option)
M0 – Programmierter Halt
M2 – Programmende
M3 – Spindeldrehrichtung rechts
M4 – Spindeldrehrichtung links
M5 – Spindelhalt
M7 – Kühlschmierstoff durch Spindelmitte (1. Druckstufe)
M8 – Kühlschmierstoff durch Düsen Ein
M9 – Kühlschmierstoff Aus
M19 – Spindelrichten (auf Position 0)
M41 – Getriebestufe 1
M42 – Getriebestufe 2
M55 – Schwalldusche Ein
M56 – Schwalldusche Aus
S – Drehzahl (S500M3 = 500 U/min)
H31 – Ein Schmierzyklus
T – Werkzeugaufruf (T123 / bei Verwendung von Buchstaben T=“BOHRER123“)
PCH – Palettenwechsel
PCH1 – Palette 1 in den Arbeitsraum wechseln
PCH2 – Palette 2 in den Arbeitsraum wechseln
TCH – Werkzeugwechsel
SPOS= – Grad-Zahl für Spindelpositionierung ( Spos=12,355)
D0 – Abwahl der Schneiddaten (Werkzeuglänge)
D1 – Anwahl der 1. Werkzeuglänge
Aufgaben:
3. Spindeleinlaufprogramm schreiben
- Maximaldrehzahl herausfinden
- Geeignetes Werkzeug mit maximaldrehzahl auswählen
- 1000U/min für eine Stunde, 2000U/min für 30 Minuten,
- Drehzahl 5x in 10 Minuten Einheiten erhöhen bis Maximaldrehzahl
- MDA Programm testen und speichern
4. Achse Z Intensivschmieren
- Palettenwechsel mit dem Servicemenü ausführen
- Entlüftungsprogramm von Heckert nehmen und 10 Schmierzyklen starten
- Danach eine Schleife schreiben wo Achse mit 2000mm/min bis 10mm vor End-
lage fährt
- Einen Schmierzyklus an beiden Endlagen und einen in der Mitte auslösen
- Programm testen
SERVICEBETRIEB TIPPEN
ALARM CANCEL
In beiden Fällen wird ein Schmierimpuls ausgelöst und der Fehler "Öl-Zentral-
schmierung (Zeitüberschreitung)" zurückgesetzt.
Diese Bedienung kann bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.
Für das Entlüften der Öl-Zentralschmierung steht der Hersteller-Zyklus ENTLU-
EFT.spf zur Verfügung. Dieses Programm kann bei Erstinbetriebnahme der Öl-
Zentralschmierung oder nach Reparaturen verwendet werden, wenn Luft in das
Schmiersystem eingedrungen ist. Das Programm wird normalerweise mit einem
Parameter gestartet, in dem die Anzahl der auszuführenden Schmierimpulse
vorgegeben sind. Während das Programm läuft wird die Meldung "700453 Einle-
sesperre bei programmiertem Aufruf der Öl-Zentralschmierung" angezeigt. Eine
weitere Meldung zeigt an, der wievielte Entlüftezyklus läuft, d.h. wie viele
Schmierimpulse bereits vom Programm ausgelöst wurden.
Das Programm kann mit RESET abgebrochen werden (z.B. wenn die Öl-Zent-
ralschmierung einwandfrei funktioniert).
Im DB100.DBD36 wird zu Diagnosezwecken die Anzahl aller bisher ausgelösten
Schmierimpulse angezeigt.
Beispiel für den Programmaufruf: ENTLUEFT(20)
Das Programm wird 20 mal bearbeitet, d.h. es werden 20 Schmierimpulse aus-
gelöst.
Die "automatische Adressprogrammierung" ist nur möglich, wenn sich der ASi-
Master im Geschützten Betrieb befindet und nur ein ASi-Slave ausgefallen ist.
Der ASi-Master zeigt den neu aufgenommenen Slave an und nimmt den neu
aufgenommen Slave in seine Konfigurationsliste auf.
10.3.3 Adressiergerät
Jeder Slave am AS-Interface benötigt eine Adresse. Diese Adresse wird im Sla-
ve gespeichert. Mit dem Adressiergerät wird die Adresse eines Slaves program-
miert.
Dies kann wie folgt vorgenommen werden:
Als Adresse sind die Werte 1 bis 31 (bzw. 1A bis 31A und 1B bis 31B bei erwei-
terter Spezifikation) zugelassen.
11 Anlagen
11.1 Kontaktdaten
Weiterführende Angebote
Modul Lernziel
Modul 03 Die Teilnehmenden verstehen den grundsätzlichen Aufbau und die Funkti-
Mechanische on zentraler mechanischer Baugruppen ihrer spezifischen Maschine.
Baugruppen
Modul 21 Die Teilnehmenden gehen bei der Fehlersuche systematisch und metho-
Systematische disch vor.
Fehleranalyse
Ausführung
Die tatsächlich gemessene Einzugskraft sollte 70% des Nennwertes nicht unter-
schreiten.
Mögliche Folgen zu geringer Einzugskraft sind:
• Der Werkzeugverschleiß nimmt stark zu.
• Das Werkzeug vibriert und hinterlässt Bearbeitungsspuren.
• Der Spindelkonus korrodiert aufgrund von Mikrobewegungen.
• Korrosionspartikel beschädigen Spindel- und Werkzeugkonus.
• Werkzeugbruch aus nicht ersichtlichem Grund.
• Die Werkzeugstandzeit reduziert sich.
11.3.6 Rundlaufdorn
Typ Bestellnummer
Messgerät —
Messgerät —
Abb. 104: SK
11.3.9 Adapterkabel
Kugelwälzdorn D = 25 mm 362198
Kugelwälzdorn D = 20 mm 362251
Kugelwälzdorn D = 50 mm 362197
Schneidöl-Spray 120028
Schnellreiniger-Spray 981341
Anti-Rost-Spray 981132
P1 Industrieklebstoff 981239
Voraussetzungen
Die PCU50.3 arbeitet mit dem Betriebsystem WINDOWS XP und dem Software-
stand 7 oder höher. Erst ab diesem Softwarestand wird die USB-Schnittstelle
voll unterstützt.
Lieferumfang
• Adressiergerät
• Bedienungsanleitung (deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch)
• Adressierleitung (1,5 m mit Klinkenstecker)
11.4 Abschlusstest
Aufgabenstellung 01
Am Bearbeitungszentrum werden folgende Baugruppen ausgetauscht.
Welche Maschinennullpunkte und welche Wechselpositionen müssen anschlie-
ßend neu ermittelt werden?
Bitte Ankreuzen! Begründen Sie kurz Ihre Entscheidung!
X1 Y1 Z1 Z2 B1 C1 WZW PW
Maschinennullpunkte Wechselpunkte
Kugelgewinde-
trieb Achse X1
Begründung
Motor Achse Y1
Begründung
Hauptspindel
komplett
Begründung
Messsystem Ach-
se B1
Begründung
Messsystem
Hauptspindel
Begründung
Tischbaugruppe
komplett
Begründung
Aufgabenstellung 02
Die Oberflächengüte des bearbeiteten Werkstückes ist mangelhaft.
Nennen Sie mögliche Ursachen!
Aufgabenstellung 03
Die Achse B1 wird während der Bearbeitung aus der Position gedrückt.
Wie gehen Sie vor?
Aufgabenstellung 04
Diese Aufgabe wird Ihnen direkt von Ihrem Trainer benannt!