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1. Wortbestand – Alle Wörter, die es in einer Sprache gibt, bilden ihren Wortbestand (Wortschatz).
Man darf ihn jedoch nicht einfach als die Ansammlung von Wörtern auffassen, die im Laufe der
geschichtlichen Entwicklung zufällig und systemlos entstanden ist. Unter den Wörtern bestehen viele,
oft sehr komplizierte Verwandtschafts- und Abhängigkeitsverhältnisse, sowohl hinsichtlich ihrer
morphologischen Struktur als auch hinsichtlich ihrer Bedeutung.
Kernwörter, Stammwörter, Grundwortschatz – eine Anzahl von Wörtern, die als Grundlage für die
Bildung der übrigen Wörter dienten. Sie existieren meistens sehr lange in der Sprache und bezeichnen
Gegenstände und Erscheinungen, die für die gesamte Sprachgemeinschaft, für die Angehörigen aller
Klassen notwendig und bedeutungsvoll sind und deshalb auch allgemein gebraucht werden.
Wortfamilien sind Gruppen von Wörtern, die von einem Wort gebildet sind.
Der Grundwortschatz umfasst nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des gesamten Wortbestandes und
setzt sich aus Primär- und Sekundärstammwörtern zusammen.
Primärstammwörter (Wurzelwörter) – bestehen aus einfachen (primären) Stämmen, d.h. sie sind
nicht zusammengesetzt oder abgeleitet, oder sie werden vom Standpunkt der Gegenwartssprache nicht
als zusammengesetzt oder abgeleitet angesehen. Sie bilden den Kern des Grundwortschatzes.
Wörter, die nicht von allgemeiner Bedeutung sind und keine hohe Stabilität oder keine anderen
wichtigen Merkmale besitzen, die auf ihre Zugehörigkeit zum Grundwortschatz hinweisen könnten:
- die gesamte Spezialterminologie aus allen Gebieten der menschlichen Tätigkeit
- die meisten Fremdwörter, soweit sie sich der deutschen Sprache phonetisch und morphologisch
nicht angeglichen haben und daher noch als fremdes Wortgut empfunden werden;
- Ausdrücke aus dem Sonderwortschatz der verschiedenen Gesellschaftsklassen, Berufs-,
Interessen- und Altersgruppen;
- Dialektwörter
- Neologismen – Neubildungen, die die ständige Weiterentwicklung auf allen Gebieten des
gesellschaftlichen Lebens unmittelbar widerspiegeln;
- Archaismen – selten/ überhaupt nicht mehr benötigt o. durch andere Wörter ersetzt;
- Interjektionen und emotional gefärbte Ausdrücke, weil sie lautlichen und semantischen
Veränderungen sehr leicht unterliegen;
- bildhafte und idiomatische (mundartliche oder sondersprachliche) Ausdrücke.
2. Grammatik – Sprache liegt nie in isolierten Wörtern vor; von Sprache kann erst dann die Rede sein,
wenn Wörter nach bestimmten Regeln miteinander in Beziehung gesetzt und verbunden werden.
Grundwortschatz und grammatisches System sind die Elemente der Sprache, auf denen ihre Stabilität
beruht. Man betrachtet sie als die Grundlagen der Sprache. Dank ihnen ist die Sprache (obwohl sie
von der gesellschaftlichen Entwicklung unmittelbar abhängig ist) doch geeignet, der Gesellschaft durch
mehrere historische Epochen zu dienen. Sie ist nicht nur jeweils für eine Generation verständlich.