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Simplex-Verfahren

Simplex-Tabelle:
NBV
x1 x2 ... xn b
y1 a11 a12 ... a1n b1
y2 a21 a22 ... a2n b2
.. .. .. .. ..
BV . . . . .
ym am1 am2 ... amn bm
z −c1 −c2 ... −cn 0
mit z − c1 x1 − c2 x2 · · · − cn xn = 0

Beispiel 1
x1 x2 b q
y1 3 6 150 25
1
y2 1 2 2 44
y3 1 1 27, 5 27,5
−20 −30 0

1. Liegt eine optimale Lösung vor? Die Werte in der letzten Zeile sind negativ, d. h. die
Zielfunktionskoeffizienten sind positiv. Eine Vergrößerung von x1 oder x2 vergrößert also
z.

2. Iterationsschritt: Tausch einer NBV (x1 , x2 ) gegen eine BV (y1 , y2 , y3 )

(a) Auswahl der Spalte (NBV): eine der Spalten mit negativen Werten, im allgemeinen die
Spalte mit dem kleinsten Wert, hier also x2 . Die x2 -Spalte wird also die Pivotspalte.
(b) Auswahl der Zeile (BV): Für welche BV wird bei Vergrößerung von x2 zuerst eine
Nebenbedingung verletzt? Bilde (nur für positive a2i !) Quotienten qi = ab2ii . Wähle
kleinsten Quotienten aus, hier 25. Die y1 -Zeile wird also die Pivotzeile. Das Element
im Schnittpunkt von Pivotspalte und Pivotzeile (hier die 6) heißt Pivotelement.
(c) Operationen wie beim Gauß-Verfahren (Vielfache der y1 -Zeile zu den anderen Zeilen
so, dass in der x2 -Spalte ein Einheitsvektor entsteht. Dieser wird nicht hingeschrieben,
dafür die neu entstehende y1 -Spalte. Es entsteht also eine neue Tabelle, in der die
ausgetauschten Variablen (hier x2 und y1 ) ihre Plätze tauschen.
Bei den Operationen unterscheidet man vier Typen:
Pivotelement An die Stelle des Pivotelements kommt der Kehrwert des Pivotele-
ments der alten Tabelle, hier 16 .
Rest der Pivotzeile Die verbleibenden Werte der Pivotzeile (einschließlich der b-
Spalte !) werden durch das Pivotelement dividiert, hier 36 = 12 und 150
6 = 25.
Rest der Pivotspalte Die verbleibenden Werte der Pivotspalte (einschließlich der
z-Zeile !) werden durch das negative Pivotelement dividiert, hier also 12 /(−6) =
1
− 12 1
, −6 = − 16 und −30
−6 = 5.
Rest der Tabelle Die verbleibenden Werte der Tabelle (einschließlich des ZF-
Wertes !), werden wie beim Gauß-Verfahren berechnet:

(W ert der P ivotzeile) · (W ert der P ivotspalte)


neuer W ert = alter W ert −
W ert des P ivotelements
Bemerkung: Die beim letzten Schritt auftretenden Quotienten können in einer zusätzlichen
Fußzeile aufgeschrieben werden.
Nach dem Iterationsschritt erhält man die folgende Tabelle:

x1 y1 b q
1 1
x2 2 6 25 50
3 1 38
y2 4 − 12 9, 5 3
1
y3 2 − 16 2, 5 5
−5 5 750
Interpretation:

1. x1 = 0, also kein Kuchen A

2. x2 = 25, also 25 · 10 Kuchen B

3. y1 = 0, also Mehl vollständig verbraucht

4. y2 > 0, y3 > 0 also Zucker und Butter nicht vollständig verbraucht

5. geometrisch: Übergang vom Ursprung nach oben bis zum ersten Eckpunkt des zulässigen
Bereichs (erste Beschränkung durch Nebenbedingungen, weiter geht nicht)

Ab hier Wiederholung der Schrittfolge bis zum Optimum:

1. Liegt ein Optimum vor? Nein, da in der Fußzeile noch ein negativer Wert (−5) auftaucht,
so dass eine Vergrößerung der zugehörigen Variable x1 den Zielfunktionswert vergrößert.

2. Iterationsschritt: Tausch einer NBV (hier nur noch x1 möglich) gegen eine der BV (x2 , y2
oder y3 )

(a) Als Pivotspalte kommt nur x1 in Frage, weil nur dort ein negativer Wert in der
Fußzeile steht.
(b) Zur Bestimmung der Pivotszeile werden für alle positiven Elemente der Pivotspalte
(hier also für alle) die Quotienten qi = ab1ii berechnet. Von diesen Quotienten 50, 38
3
und 5 wird der kleinste (die 5 bei y3 ) ausgewählt, weil sonst die zu y3 gehörende
Nebenbedingung verletzt wird.
(c) Bei den vier Typen von Austauschregeln ist es manchmal hilfreich, zuerst die Fußzeile
und die rechte Spalte b zu berechnen.

Man erhält folgende Tabelle:

y3 y1 b q
x2 (−1) ( 31 ) 22, 5
y2 (− 32 ) ( 16 ) 5, 75
x1 2 (− 13 ) 5
10
10 3 750
Interpretation:

1. x1 = 5, also 5 · 10 Kuchen A

2. x2 = 22, 5, also 22, 5 · 10 Kuchen B

3. y1 = 0, also Mehl vollständig verbraucht

4. y2 > 0, also Zucker nicht vollständig verbraucht


5. y3 = 0 also Butter vollständig verbraucht

6. geometrisch: Übergang vom letzten Eckpunkt entlang der Mehl-Nebenbedingung bis zum
Schnittpunkt mit der Butter-Nebenbedingung. Diese beiden werden also vollständig ver-
braucht.

7. Das Optimum ist erreicht, weil in der Fußzeile nur noch positive Werte stehen. Jede Ver-
größerung von y3 oder y1 würde den ZF-Wert verringern.

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