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D R. RER. NAT.

JULIA LANGER
DOZENTIN: PHYSIOLOGIE, BIOLOGIE, NATURWISSENSCHAFTEN

Blut
+
Herz-Kreislauf-System
+
innere Organe

IÜD - Ergänzungsfach Medizin und Lebenswissenschaften

Seminar

20. 02. - 23. 02. 2024

Seminarleitung: Dr. rer. nat. Julia Langer

Bitte beachten Sie:


Dieses Arbeitsmaterial unterliegt dem Urheberrecht.
Es ist nur zum persönlichen Gebrauch der Teilnehmer/innen dieses Seminars bestimmt.
Ohne ausdrückliche Genehmigung der Verfasserin ist es nicht erlaubt, die Datei oder eine gedruckte
Version weiterzugeben oder zu veröffentlichen. Das gilt auch für einzelne Abschnitte oder Auszüge.

Die Zeichnungen stammen aus folgenden Büchern:


„Anatomie lernen durch Beschriften“ (2. Auflage; Elsevier, Urban&Fischer)
„Physiologie Malatlas“ (Kapit et al.; 2. Auflage; Pearson Studium)

Handout zum IÜD-Seminar Herz-Kreislauf-System am 20.02. – 23. 02. 2024 © Dr. Julia Langer
Das Blut

Grundlagen

Wie viel Blut hat ein Mensch?

Mit dem Blut werden nicht nur Sauerstoff und CO2, sondern auch Nährstoffe, Wasser, Hormone,
Antikörper, Stoffwechselprodukte und Wärme transportiert. Die Zusammensetzung des Blutes unterliegt
strengen Kontrollen und komplexer Regulierung.

Das Blut besteht aus dem wässrigen Plasma und verschiedenen Blutzellen. Das Plasma nimmt etwas mehr
als die Hälfte des Gesamtvolumens ein und enthält u.a. Ionen (K+, Na+, Ca2+, Cl-, HCO3- …), Aminosäuren,
Zucker und Proteine. Zu den im Blut enthaltenen Proteinen (insgesamt ca. 65-80g/l) gehören Albumin,
Hormone, Transportmoleküle, Antikörper und Gerinnungsfaktoren.

Man unterscheidet folgende Blutzellen anhand von Aufbau und Funktion:


Erythrozyten

Thrombozyten

Leukozyten

Es gibt eine ganze Reihe von „Blutgruppen“, die sich dadurch auszeichnen, dass auf der Oberfläche roter
Blutkörperchen verschiedene charakteristische Moleküle vorkommen.
Dazu gehört das A/B/0-System: Auf den Erythrozyten eines Menschen kommen entweder Strukturen
(Agglutinogene) des Typs A, des Typs B, beider Typen oder keine dieser Moleküle vor, was den Blutgruppen
A, B, AB und 0 entspricht. Zusätzlich findet man im Blutplasma Antikörper (Agglutinine) gegen jene
Agglutinogene, die nicht auf den Erythrozyten sitzen. Im Falle einer falschen Bluttransfusion führt das
Verklumpen der Erythrozyten (Agglutination) durch Antikörper zu schweren Schäden bis hin zum Tod.

Blutgruppe A Blutgruppe B Blutgruppe AB Blutgruppe 0

Antikörper im Plasma Antikörper im Plasma Antikörper im Plasma Antikörper im Plasma

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Die Erythrozyten und der Sauerstofftransport

Die Aufgabe der roten Blutzellen (Erythrozyten) ist es, mit Hilfe des Proteinkomplexes Hämoglobin
Sauerstoff von der Lunge zu allen Zellen des Körpers zu transportieren. Außerdem beteiligt sich Hämoglobin
an der Pufferung des Blut-pH-Wertes.

Die Erythrozyten entstehen – wie alle Blutzellen – im roten Knochenmark, wo die Stammzellen des Blutes in
einem Bindegewebsnetz zwischen den Knochenbälkchen liegen. Die Hauptorte der Blutzellproduktion
(Hämatopoese) sind beim erwachsenen Menschen:

Die anderen Knochen(-teile) enthalten weißes/gelbes Knochenmark (Fett).

Die Entstehung der Erythrozyten aus Stammzellen heißt ______________________________________.


Sie erfolgt über mehrere Vorläuferzellen durch Zellteilung. Jeden Tag produziert unser Knochenmark etwa
1/120 der ca. 25.000 Mrd. Erythrozyten neu (ca. 200 Mrd. (1012)), die dann jeweils ca. ________________
Tage im Blutkreislauf zirkulieren.

Für die Entstehung der Erythrozyten sind einige Vitamine und Spurenelemente unabdingbar. Sie sind
essentiell, d.h. sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Dazu gehören vor allem
___________________ (Cobalamin), ___________________ und ____________. Außerdem sind Zink,
Kobalt, Vitamin B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin), C und E wichtige Faktoren.

Die letzte Zwischenstufe der Erythrozytenbildung im Knochenmark sind die Erythroblasten. Diese stoßen
ihre Zellkerne aus und werden so zu den kernlosen Retikulozyten, welche sich im Blut zu reifen
Erythrozyten weiterentwickeln.

Maße der reifen Erythrozyten:

Anisozytose:

Anzahl der Erythrozyten:

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Die Entstehung eines Retikulozyten dauert normalerweise 5 Tage. Bei Bedarf kann dieser Zeitraum auf
ca. zwei Tage verkürzt werden. Das Hormon Erythropoetin (EPO) stimuliert die Zellteilung der Vorläufer,
ihre Differenzierung und die Hämoglobinproduktion. Es wird zu ca. 90% in den Nieren gebildet (ca. 10%
in der Leber). Diese sind in der idealen Position die Sauerstoffsättigung des Blutes an den Zielorganen zu
messen und schütten bei zu niedrigen Werten EPO ins Blut aus.

Für den Abbau von Erythrozyten (ca. 1% pro Tag) ist vor allem die Milz (evtl. Leber) zuständig. Sie wirkt wie
ein Filter, in dem die Erythrozyten auf ihre Verformbarkeit getestet werden. Alte und beschädigte Zellen
verlieren ihre Flexibilität, bleiben im Filter der Milz hängen und werden dann von Monozyten bzw.
Makrophagen abgebaut. Funktionstüchtige Erythrozyten gelangen wieder in den Blutkreislauf.

Für die Herstellung von Hämoglobin sind Eisen-Ionen (Fe2+) notwendig. Bei ausgewogener Ernährung nimmt
man ca. 10-20mg Eisen zu sich, wovon im Darm etwa 1-2mg absorbiert werden. Diese Menge gleicht
gerade so den täglichen Eisenverlust über Zell-Abschilferungen und Menstruation aus. Eine aktive
Ausscheidung von Eisen gibt es nicht.

Beim Abbau von Erythrozyten wird das Hämoglobin zerlegt. Das Eisen wird zurückgewonnen und der
Abfallstoff Bilirubin wird über Galle und Urin ausgeschieden. Bilirubin findet sich im Blutplasma
normalerweise weniger als 1mg/dl.

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Hämoglobin (Hb) wird während der Erythropoese gebildet. Ein fertiger Erythrozyt ist mit bis zu 300 Mio.
Hämoglobinmolekülen beladen. Das Hämoglobin dient dem Sauerstofftransport. Die Sauerstoffsättigung
des arteriellen Bluts liegt bei 95-99%, die des venösen Bluts bei 70%. Sauerstoff ist zwar bis zu einer
bestimmten Konzentration (Partialdruck) im Blutplasma löslich, diese Menge würde aber für die
Versorgung des Körpers nicht ausreichen.

Hämoglobin absolut:

Hämoglobinkonzentration
des Blutes:

Hämatokrit:

Das Hämoglobinmolekül besteht aus vier Untereinheiten. Jede dieser Untereinheiten besteht wiederum
aus einem Protein (Globinkette) und einer Häm-Gruppe mit einem zentralen Eisen-Ion (Fe2+), die als
Bindestelle für je ein O2-Molekül dient. Jedes Hämoglobinmolekül kann also vier Sauerstoffmoleküle tragen.

Die roten Blutkörperchen machen ca. 96% der festen Blutbestendteile aus. Der Hämatokrit ist ein relativer
Wert (Volumen der festen Bestandteile pro Blutvolumen). Die Blutwerte für Erythrozytenzahl (ebenfalls
eine Angabe pro Blutvolumen) und Hämatokrit bzw. Hämoglobin gehen also meistens Hand in Hand.

mögliche Ursachen für erhöhte Werte:


(________________________________________)
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

mögliche Ursachen für erniedrigte Werte:


(________________________________________)
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

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Erkrankungen, die zu mangelhafter Sauerstoff-
aufnahme an der Lunge führen:

Emphysem:

Lungenfibrose:

Lungenödem:

Asthma:

COPD:

Varianten von Hypoxie (Sauerstoff-Mangelversorgung)

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Anämien sind definiert als Verminderung der Hämoglobinkonzentration und des Hämatokrits unter die
Werte des Referenzbereichs. Man kann sie nach drei Kriterien einteilen:

• nach Morphologie der Erythrozyten

• nach Ätiologie (Ursache):

• nach Pathogenese (Entstehung):

Wie lassen sich folgende Erkrankungen einordnen?

Sichelzellkrankheit:________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Malaria:_______________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Niereninsuffizienz (EPO-Mangel):_______________________________________________
_____________________________________________________________________
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Die Thrombozyten und die Blutgerinnung

Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind neben den Gerinnungsfaktoren des Blutplasmas entscheidend an
der Blutstillung (Hämostase) beteiligt.

Sie entstehen durch Abschnürung von Megakaryozyten, die sich ihrerseits im Knochenmark über mehrere
Zwischenstufen aus Stammzellen entwickeln. Der gesamte Entwicklungsweg von Stammzelle bis
Thrombozyt (Thrombopoese) dauert ca. zehn Tage. Er kann durch das Hormon Thrombopoetin aus Leber,
Nieren oder Knochenmark stimuliert und beschleunigt werden.

Die Überlebensdauer der Thrombozyten beträgt ca. 7-10 Tage. Im Blut liegt die Anzahl der Thrombozyten
bei 150.000-400.000 pro Mikroliter. Etwa 30% der gesamten Thrombozyten werden allerdings in der Milz
gespeichert. Der Abbau überalterter oder verformter Thrombozyten erfolgt ebenfalls in der Milz.

Ursachen für erhöhte Werte:


(____________________________________)
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Ursachen für erniedrigte Werte:


(____________________________________)
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Kommt es zur Verletzung eines Blutgefäßes wird das System der Hämostase aktiviert. Die dann folgende
Blutstillung läuft in zwei Phasen ab:
Bei der primären Hämostase werden Thrombozyten durch Kontakt zu Strukturen des Bindegewebes (z.B.
Kollagen), die sonst unter der Gefäßwand verborgen liegen, aktiviert. Innerhalb von Sekunden kommt es
zur Anlagerung (_______________________) und zum Aneinanderheften (______________________)
von Thrombozyten an der Schadstelle. Durch Ausschüttung von Botenstoffen wird außerdem das Blutgefäß
kontrahiert um einen zu großen Blutverslust zu vermeiden und es werden weitere Thrombozyten
angelockt. Es entsteht ein instabiler ______________________________________, der einen
vorläufigen Wundverschluss darstellt.

Ursachen für Thrombenbildung ohne Verletzung:


_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
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Bei der sekundären Hämostase wird parallel zur Thrombozyten-Aktivierung das Gerinnungssystem im
Blutplasma aktiviert. Es ist als Gerinnungskaskade organisiert und besteht aus 13 miteinander verknüpften
Gerinnungsfaktoren, die zum Teil in der Leber gebildet werden und ständig im Blutplasma vorhanden sind.
Für die Synthese von vier der 13 Gerinnungsfaktoren ist Vitamin K zwingend notwendig.

Innerhalb der ersten Hälfte der Kaskade gibt es verschiedene auslösende Faktoren und darauf folgende
mögliche Wege. Man kann einen extrinsischen und einen intrinsischen Weg unterscheiden. Bei einer
Verletzung werden beide Wege aktiviert.

Die gemeinsame Endstrecke der Kaskade beginnt bei der Aktivierung von Faktor X in Anwesenheit von
Calcium (Ca2+ = Faktor IV). Dieser sorgt – wiederum unter Einwirkung von Ca2+ – für die Umwandlung von
Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin. Thrombin ist ein Enzym, welches das lösliche Fibrinogen (Faktor I) zu
Fibrin umwandelt, das sich zu einem Netz aus unlöslichen Fäden organisiert.

Das Fibrinnetz verbindet die Thrombozyten untereinander und den Thrombozytenpfropf mit der
Gefäßwand, sodass er nicht weggespült werden kann. Es werden auch Erythrozyten eingelagert, weswegen
das Resultat ein roter Thrombus ist. Das Fibrinnetz wird durch Faktor XIII stabilisiert.

Der Körper produziert parallel physiologische Gerinnungsinhibitoren, um die Fibrinbildung zu unterdrücken


bzw. ihre Ausmaße zu kontrollieren. Einer dieser Faktoren ist Antithrombin III (ATIII) – es baut Thrombin ab,
hemmt verschiedene Gerinnungsfaktoren und inaktiviert Enzyme.

Zitrat / EDTA:

Blutserum:

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Neben der physiologischen Inhibition des Gerinnungssystems wirkt auch die Fibrinolyse der
Thrombenbildung entgegen. Ihre Aufgabe ist es, Thromben abzubauen und so Gefäße offen zu halten oder
wieder zu eröffnen, nachdem die Wundheilung eingesetzt hat. Sie wird parallel zur Gerinnung aktiviert und
besteht in einem streng kontrollierten Gleichgewicht aus verstärkenden und inhibierenden Faktoren.

Letztendlich beruht die Fibrinolyse auf der Umwandlung von Plasminogen zum Enzym Plasmin, welches
unter anderem Fibrin spaltet und so den Abbau von Thromben möglich macht. Gleichzeitig hemmt es
indirekt die Thrombozytenaggregation sowie einige Faktoren der Gerinnungskaskade.

Zu den Aktivatoren der Fibrinolyse gehören t-PA (tissue plasminogen activator) und u-PA (urokinase
plasminogen activator). Therapeutisch kann die Fibrinolyse mit Streptokinase aktiviert werden.

Fibrinolyse
roter Thrombus Fibrinbruchstücke

Nicht nur bei Wunden sondern auch bei Beschädigungen von kleinen Gefäßen im Zuge von Wachstum,
Bewegung oder Belastung wird das Gerinnungssystem Tag für Tag in Anspruch genommen.

Arteriosklerose:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

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Medikamentengruppen und ihre Wirkweisen:

Thrombozytenaggregationshemmer: Beispiel:

Antikoagulanzien: Beispiele:

Fibrinolytika: Beispiel:

Hämorrhagische Diathesen sind Gerinnungsstörungen, die mit erhöhter Blutungsneigung einhergehen.


Mögliche Ursachen sind:

Thrombophile Diathesen (Thrombophilie) umfassen Hämostasestörungen, die mit erhöhter


Thromboseneigung einhergehen. Mögliche Ursachen sind:

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Die Leukozyten und das Immunsystem

Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind die Zellen des Immunsystems. Auch sie werden im roten
Knochenmark durch Zellteilung aus Stamm- und Vorläuferzellen gebildet (Leukopoese).
Man unterteilt sie in folgende Gruppen:

Basophile
Granulozyten
und Mastzellen

Neutrophile
Granulozyten

Eosinophile
Granulozyten

Monozyten und
Makrophagen

Lymphozyten

Die normale Leukozytenzahl beträgt 4000-11000 pro Mikroliter Blut. Davon sind 50-70% Neutrophile,
1-4% Eosinophile, 20-40% Lymphozyten, 1-12% Monozyten und unter 1% Basophile.

Antikörper werden von den B-Zellen produziert. Sie gehören zu den löslichen Proteinen des Blutplasmas
und bilden die Gruppe der Gamma-Globuline. Sie umfassen u.a. die Immunglobuline IgG, IgA, IgM, IgE.

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Die Wirkung der Granulozyten und Monozyten ist erregerunspezifisch.

Die Gruppe der Lymphozyten teilt sich in die Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), die B-Zellen und die
T-Zellen. Die NK-Zellen sind in der Lage virusinfizierte bzw. entartete Zellen zu erkennen und zu zerstören.
B-Zellen und T-Zellen beteiligen sich an der erregerspezifischen (erworbenen) Abwehr. Sie sind auch für die
Immunität gegenüber bestimmten Erregern verantwortlich.

Rekapitulieren Sie die Informationen zu den Blutzellen und ordnen Sie den Zahlen in folgender Grafik die
passenden Begriffe zu:

1________________________________ 9________________________________
2________________________________ 10________________________________
3________________________________ 11________________________________
4________________________________ 13________________________________
5________________________________ 14________________________________
6________________________________ 15________________________________
7________________________________ 16________________________________
8________________________________ 17________________________________

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Das Herz-Kreislauf-System
Das Herz

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Die Herzscheidewand (_________________________________) trennt das Herz in zwei Hälften.
Jede Herzhälfte besteht aus Vorhof (_________________) und Kammer (_________________).

Die Schichten der Herzwand:

innere

mittlere

äußere

Perikard:
_____________________________________________________________________
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Venen: _________________________________________________________________________________

Arterien: ________________________________________________________________________________

Zwischen Vorhof und Kammer verhindern die ______________________________________________


____________________________________________________________________ ,
zwischen Kammer und Arterien die ______________________________________________
_______________________________________________ den Rückfluss von Blut (Ventile).

Die Herzfrequenz in Ruhe beträgt bei einem gesunden Erwachsenen ca. 70/min (Kinder: 140/min bis
85/min). Pro Herzschlag wird etwa eine halbe Kammerfüllung in den Kreislauf gepumpt (ca. 70ml).

Herz-Zeit-Volumen:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Die rechte Herzhälfte befördert Blut aus dem Venensystem des Körperkreislaufs in die Lungenarterien
(Pulmonararterien = A. pulmonalis) und damit in den Lungenkreislauf.

Die linke Herzhälfte befördert Blut aus dem Lungenkreislauf (aus Lungenvenen = V. pulmonalis) über die
Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf.

Das Myokard ermöglicht die Herzkontraktion. Es ist sehr dünn in den Vorhöfen, schwach ausgeprägt in der
rechten Kammer und sehr stark in der linken Kammer. Die Herzmuskelkontraktion ist immer gleich!
(Alles-oder-Nichts-Prinzip)

Die Kontraktion der Kammern (________________) presst Blut in den Lungen- und den Körperkreislauf.
Die Erschlaffung des Muskels (___________________) füllt die Kammern mit Blut aus den Vorhöfen.

Anspannungsphase der Kammersystole: Kammern sind gefüllt, Klappen geschlossen, Myokard wird
angespannt. Hier hört man den ersten Herzton.

Austreibungsphase: Wenn der Druck in den Kammern den in Aorta bzw. Truncus pulmonalis übersteigt,
öffnen sich die Taschenklappen solange, bis sich die Druckverhältnisse umkehren und das Blut die
Taschenklappen zudrückt. Jetzt hört man den zweiten Herzton.

Entspannungsphase der Diastole: Das Myokard erschlafft und die Drücke sinken.

Füllungsphase: Wenn der Kammerdruck niedriger wird als der Druck in den Vorhöfen, öffnen sich die
Segelklappen. Es erfolgt erst die passive Füllung der Kammern (80-90%) und am Ende der Diastole, mit
Anspannung der Vorhöfe, die aktive Füllung (10-20%).

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Pathologie des Herzens:

Klappenstenose

Klappeninsuffizienz

Hypertrophie

koronare
Herzkrankheit

Angina pectoris

Myokardinfarkt

Herzinsuffizienz:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

_______________________________________________________
mögliche Ursachen:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

Folgen: _______________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
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Das Erregungsleitungssystem:

Autonomer Taktgeber des Herzens ist der Sinusknoten! Seine Ruhefrequenz beträgt 70 pro Minute.
Er bekommt allerdings regulierenden Input vom vegetativen Nervensystem. Belastung, Anspannung,
Krankheit lassen die Herzfrequenz steigen. In Ruhe sinkt die Herzfrequenz. Das vegetative Nervensystem
und die Vordehnung der Kammern beeinflussen außerdem auch die Kraft des Herzschlags.

Vom Sinusknoten wird das elektrische Signal sehr schnell zum AV-Knoten und dann zum HIS-Bündel in der
Herzscheidewand weitergeleitet. Von dort verteilen die Tawara-Schenkel das Signal auf die Purkinjefasern,
die es wiederum auf die Ventrikel-Muskulatur übertragen. Der Ventrikel reagiert dann mit Kontraktion.

Fällt der Sinusknoten aus oder wird sein Signal nicht erfolgreich an den AV-Knoten weitergeleitet,
übernimmt dieser die Signalfunktion. Allerdings gibt er nur etwa 50 Pulse pro Minute ab und kann kaum
vom vegetativen Nervensystem beeinflusst werden.

Der Stromfluss der Erregungsleitung am Herzen lässt sich von der Körperoberfläche ableiten. Man kann
daher Spannungsänderungen (als Summenpotential) im EKG verfolgen. Die Muskelaktivität des Herzens
kann man im EKG nicht sehen – nur schlussfolgern.

Tachykardie: ____________________________________________________________________________

Bradykardie: ____________________________________________________________________________

einige Herz-Rhythmus-Störungen:

AV-Block

Extrasystolen

Vorhofflattern

Vorhofflimmern

Kammerflattern

Kammerflimmern

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Der Kreislauf

arterielles System des großen Kreislaufs:

linker Ventrikel → → → → Kapillaren


(immer stärkere Verzweigung mit Distanz zum Herzen)

venöses System des großen Kreislaufs:

Kapillaren → → → → rechter Vorhof


(zunehmende Vereinigung auf dem Weg zum Herzen)

Besonderheit: Blut aus den Verdauungsorganen, wird über die Pfortader zur Leber befördert und dort dem
arteriellen Blut beigemischt. Erst nach der Leberpassage gelangt es über die Lebervene in den Kreislauf.

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Aorta und nahe Schlagadern sind Arterien vom elastischen Typ. Sie weiten sich bei der Systole und ziehen
sich während der Diastole zusammen (Windkesselfunktion). So bleibt der Blutstrom nicht stehen, sondern
folgt dem Druckgefälle im Kreislaufsystem.

Arteriolen hingegen sind Widerstandsgefäße (ihr Durchmesser ändert sich nicht aufgrund des Blutdrucks).
Sie können sich allerdings auf Botenstoffe und Nervensignale hin verengen (___________________)
oder erweitern (___________________). So kann die Blutversorgung der Gewebe gesteuert werden.

Der Blutdruck im Kreislaufsystem:

Kapillaren bilden zwischen Arteriolen und Venolen ein ausgedehntes Netzwerk im Gewebe. Ihre Wand
besteht nur aus der dünnen Endothelschicht, die einen guten Stoffaustausch mit dem Gewebe ermöglicht.
Dieser Abschnitt des Kreislaufsystems hat einen extrem hohen Gesamtquerschnitt mit einem sehr
langsamen Blutfluss, was den Austausch mit der Umgebung optimiert.

Das Druckgefälle zwischen dem arteriellen und dem venösen Kapillarschenkel ist ausschlaggebend für den
Blutfluss und den Stoffaustausch mit dem Gewebe. Etwa 20l Flüssigkeit mit gelösten Stoffen und Gasen
wird pro Tag aus den arteriellen Kapillaren in den Zwischenzellraum gepresst. Von dort aus werde die
Zellen der Gewebe versorgt. Etwa 90% der Flüssigkeit wird im venösen Kapillarschenkel zurück in den
Blutstrom aufgenommen. Das Lymphsystem sammelt die restlichen 10% (ca. 2l pro Tag) ein. Die dann
Lymphe genannte Flüssigkeit wird in den Lymphknoten auf Krankheitserreger überprüft und schließlich
zurück in den venösen Blutstrom geführt.

Es gibt auch Gewebe, in denen die Kapillarwände abgedichtet sind. Hier haben die Endothelzellen Kontrolle
über die Substanzen, die in das Gewebe gelangen. Ein wichtiges Beispiel ist die Blut-Hirn-Schranke.

In den Venen herrscht nur ein geringer Druck. Hier helfen Muskelpumpe und Taschenklappen dabei, das
Blut zum Herzen zu befördern.
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Pathologie des Gefäßsystems:

Embolie

Thromboembolie

Ischämie

Infarkt

Phlebothrombose

Thrombophlebitis

Venenklappen-
insuffizienz

Varikosis

Das vegetative Nervensystem

Sympathikus Parasympathikus

Herzfrequenz

Herzkraft

Gefäße in Muskeln

Gefäße im GIS

Magen-Darm-Trakt

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Der Blutdruck

Welche „Stellschrauben“ für die Einstellung des Blutdrucks gibt es?

Regulation: Regulation: Regulation:

Der Blutdruck wird durch Barorezeptoren im Gefäßsystem überwacht und mit einem Sollwert verglichen.
Er kann auf neuronalem Wege (vegetatives NS, lokale Reflexe, Adrenalin) sehr schnell angepasst werden.
Systemische, längerfristige Änderungen werden über Hormone vermittelt. Einen zentralen Punkt bei der
Kontrolle des Blutvolumens nehmen die Nieren ein.
Das Hormonsystem hält ein komplexes Regulationssystem für Blutdruck, Blutvolumen, und
Blutzusammensetzung bereit. Daran sind Botenstoffe aus Hypothalamus (Gehirn), Nieren, Leber und
Nebennieren beteiligt.

Hypertonie: _____________________________________________________________________________

mögliche Ursachen: _______________________________________________________________________


_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

mögliche Folgen: ________________________________________________________________________


_____________________________________________________________________

Beispiele für Medikation: __________________________________________________________________


_____________________________________________________________________

Schock: _______________________________________________________________
_____________________________________________________________________
hypovolämisch:__________________________________________________________
kardiogen: _____________________________________________________________
septisch: ______________________________________________________________
anaphylaktisch:__________________________________________________________

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Die Nieren und Wasser-/Elektrolythaushalt

Die Nieren funktionieren nach folgendem Grundprinzip: Am Beginn der Nephrone (tausende sehr kleine
röhrenförmige funktionelle Einheiten der Nieren) wird Blutplasma aus dem Blut abgepresst („filtriert“, da
Wasser und kleine gelöste Moleküle und Ionen durch den Filter passen, Proteine und Blutzellen aber nicht).

Aus dem so entstehenden Primärharn (ca. 180 Liter am Tag) wird dann alles, was im Körper noch gebraucht
wird, wieder ins Blut zurück aufgenommen (resorbiert). So werden Elektrolyt- und Wasserhaushalt reguliert
und harnpflichtige Substanzen werden ausgeschieden. Die genaue Mengen der resorbierten Elektrolyte
und des resorbierten Wassers werden unter anderem durch ein komplexes System aus Hormonen reguliert.
Dazu gehören die Hormone Aldosteron und Vasopressin (= Adiuretin), die direkt am Nephron wirken.

Ziel der Nierenarbeit ist die richtige Blutzusammensetzung.


Dazu gehören unter anderem:
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

… und die Entsorgung harnpflichtiger Substanzen, u.a.:


_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________

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Die Leber

Die Leber steuert wichtige Aspekte der Blutzusammensetzung. Sie kann Zucker, Fette, Aminosäuren,
Vitamine und Mineralstoffe speichern und bei Bedarf abgeben. Sie entnimmt einen Überschuss an
Nährstoffen aus dem Blut und fügt bei Mangel die gespeicherten Substanzen dem Blut wieder hinzu.

Zucker und Proteine kann sie auch selbst aufbauen. So ist sie eine zentrale Station in der Blutzucker-
regulation und Quelle für wichtige Blutproteine, wie z.B. Angiotensinogen und Gerinnungsfaktoren.

Die Leber kann außerdem mit Hilfe bestimmter Enzymen Stickstoff-haltige Abfallstoffe so umwandeln,
dass sie über die Nieren ausgeschieden werden können (z.B. Harnstoff). Sie selbst kann „fettige“
Abfallstoffe über die Galle ausscheiden. In den Aufgabenbereich der Leber fallen außerdem die Entgiftung
von Fremdstoffen, die mit der Nahrung oder Medikamenten in unseren Körper gelangen.

vom Gastrointestinaltrakt aus den Geweben über die


über die Pfortader Leberarterie

Leber
Glucosestoffwechsel
und Glucosespeicherung
Fettstoffwechsel und -speicherung
Proteinsynthese
Hormonproduktion
Harnstoffproduktion, Entgiftung
Speicherung von z.B. Vitaminen und
Spurenelementen

über den Gallengang in das über die Lebervene zu den


Duodenum peripheren Geweben

Galle (ca. 0,7l pro Tag):

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Rekapitulieren Sie den Weg des Blutes im kardiovaskulären System:

Körpervenen

→ (V. cava superior + V. cava inferior)

→ (Atrium dextrum)

→ (Trikuspidalklappe)

→ (Ventriculus dexter)

→ (Pulmonalklappe)

→ Kapillaren des Lungengewebes

→ (Atrium sinistra)

→ (Bikuspidalklappe = Mitralklappe)

→ Hauptschlagader (Aorta)

→ Kapillaren (Flüssigkeits-/Substanz-/Gasaustausch mit Geweben)

→ Hohlvenen

[dextrum: rechts, sinistra: links, superior: oberhalb, inferior: unterhalb]

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Herz-Kreislauf-System

20.02. - 23.02. 2024

Seminarleitung: Dr. rer. nat. Julia Langer

Dozentin für Physiologie, medizinische und naturwissenschaftliche Themen

Kontakt:

Dr.JuliaLanger@web.de

Quellen und empfohlene Bücher:

„BASICS: Hämatologie“ (Michl) von Urban&Fischer

„Physiologie“ (Silverthorn) von Pearson Studium

„Biologie, Anatomie, Physiologie“ (Menche) von Urban&Fischer

„Anatomie lernen durch Beschriften“ (2. Auflage; Elsevier, Urban&Fischer)

„Physiologie Malatlas“ (Kapit et al.; 2. Auflage; Pearson Studium)

Servier Medical Art

Handout zum IÜD-Seminar Herz-Kreislauf-System am 20.02. – 23. 02. 2024 © Dr. Julia Langer

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