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20190224_Freiraum_Kühlschmierstoffe
20190224_Freiraum_Kühlschmierstoffe
KPF2.3.6 Freiraum
Kühlschmierstoffe
Ziele:
- Sie kennen die Aufgaben von Kühlschmierstoffen
- Sie wissen, wann Kühlschmierstoffe oder Öle verwendet werden
- Sie kennen den Unterschied zwischen Wassermischbaren und nicht wasser-
mischbaren Kühlschmierstoffen
- Sie kennen die Begriffe «Emulsion» und « Lösung»
- Sie kennen die Gründe für die Trockenbearbeitung
- Sie wissen was man unter Minimalmengenschmierung (MMS) versteht
Inhaltsverzeichnis:
1 Begriffe .................................................................................................................. 2
2 Kühlschmierstoffe .................................................................................................. 3
Aufgaben des Kühlschmierstoffs................................................................... 3
Einteilung der Kühlschmierstoffe ................................................................... 4
Aufbereitung und Entsorgung ....................................................................... 6
3 Trockenbearbeitung .............................................................................................. 8
Vollschmierung kontra Trockenbearbeitung .................................................. 8
Anwendung ................................................................................................... 8
4 Vertiefungsfragen ................................................................................................ 10
Quelle:
Texte und Bilder stammen teilweise aus folgenden Quellen:
Industrielle Fertigung, Fertigungsverfahren, Mess- und Prüftechnik
5. Auflage, Europa-Nr.: 53510, ISBN 978-3-8085-5355-8
1 Begriffe
Begriff Erklärung
Emulsion Unter einer Emulsion versteht man ein fein verteiltes Gemisch zweier
verschiedener (normalerweise nicht mischbarer) Flüssigkeiten ohne
sichtbare Entmischung. Beispiele für Emulsionen sind zahlreiche Kos-
metika, Milch und Mayonnaise.
(Quelle: http://www.chemie.de/lexikon/Emulsion.html)
Lösung Eine Lösung ist in der Chemie ein homogenes Gemisch, das aus zwei
oder mehr chemisch reinen Stoffen besteht. Sie enthält einen oder
mehrere gelöste Stoffe und ein Lösungsmittel (das selbst eine Lösung
sein kann), meist der Stoff, der in grösserer Menge vorhanden ist. Die
Lösung kann fest, flüssig oder gasförmig sein.
(Quelle: http://www.chemie.de/lexikon/L%C3%B6sung_%28Chemie%29.html)
(Quelle: http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php?title=Adh%C3%A4sion)
KSS Kühlschmierstoffe
MMS Minimialmengenschmierung oder Quasi-Trockenbearbeitung
Korrosion Korrosion (von lat. corrodere, „zernagen“) bezeichnet allgemein die all-
mähliche Zerstörung eines Stoffes durch Einwirkungen anderer Stoffe
aus seiner Umgebung.
(Quelle: http://www.chemie.de/lexikon/Korrosion.html)
2 Kühlschmierstoffe
Kühlschmierstoffe (KSS) sind in der spanenden Fertigung auch heute noch ein wichtiger
Bestandteil des Zerspanungsprozesses. Die Auswirkungen der mechanischen und thermi-
schen Belastungen im Wirkbereich von Schneide und von Werkstückwerkstoff werden
durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen günstig beeinflusst Der durch den Gesetzgeber
reglementierte Umgang mit KSS zwingt die Anwender nicht zuletzt wegen der steigenden
Überwachungs- und Entsorgungskosten zum Umdenken.
Für die Maschinenbediener sind durch Bakterien und Pilze verunreinigte oder nach-
lässig überwachte KSS häufig die Ursache für allergische Hautreaktionen und
Atemwegserkrankungen.
Tabelle 1: Kühlschmierstoffe
in der gleichen Zeit erforderlich. Die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist etwa 5 mal grösser
als diejenige von Öl (siehe Tabelle 2).
Durch Mischen mit Wasser ergeben sich feinere Verteilungen als bei Emulsionen, die Far-
ben sind deswegen opaleszierend bis transparent. Wasserlösliche KSS führen die Zer-
spanungswärme sehr gut ab, bieten aber nicht die Schmiereigenschaften wie Emulgier-
bare KSS. Halbsynthetische KSS enthalten einen geringen, emulgierten Ölanteil, der die
Schmierwirkung verbessert.
Wassermischbare KSS verändern vor allem bei hohen Temperaturen durch das Verduns-
ten des Wasseranteils ihre Konzentration. KSS-Emulsionen neigen stärker zur Verunreini-
gung durch Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Algen als stark ölhaltige, nichtwas-
sermischbare KSS.
Bei wassermischbaren KSS hat eingeschlepptes Lecköl einen grossen Einfluss auf die
Standzeit des KSS. Bei ungenügender Umwälzung, z.B. bei Maschinenstillstandszeiten,
separiert sich das Fremdöl an der Oberfläche zu einem luftundurchlässigen Ölfilm. Die
Folge sind verstärktes Mikrobenwachstum in der Emulsion.
Der Umgang und die Handhabung von KSS wird durch gesetzliche Vorgaben, Technische
Regeln und Verordnungen reglementiert. Dies bedeutet nicht notwendigerweise, dass von
KSS eine besonderes Gefahrenpotenzial ausgeht, sondern vielmehr sollen sie dem An-
wender bei dem Einsatz der Pflege und Überwachung und der Entsorgung von KSS eine
Hilfestellung sein.
Nachfolgend sind einige Beispiele für Regelwerke angeführt:
- Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
- Berufsgenossenschaftliche Regeln (z.B: BGR 143)
- VDI- Richtlinien (VDI 3397/1 KSS für die spanende Fertigung, VDI 3397/2 Pflege
von KSS in der Fertigung, VDI 3397/3 Entsorgung von KSS)
3 Trockenbearbeitung
Um einen Bearbeitungsprozess aus wirtschaftlicher und technologischer Sicht «trocken zu
legen», genügt es nicht, die Kühlschmiermittelzufuhr abzustellen. Bei der Trockenzer-
spanung fehlen die primären Funktionen des KSS wie Schmieren, Kühlen und Spülen.
Dies bedeutet für den Zerspanungsprozess eine Erweiterung der Aufgabenverteilung und
eine höhere thermische Belastung der beteiligten Komponenten. Für eine erfolgverspre-
chende Umsetzung müssen alle Prozesskomponenten in ihrem Funktionszusammenhang
analysiert und für die erweiterten Aufgaben der Trockenzerspanung optimiert werden.
Hierbei kommen den Schnittparametern und der Werkzeugtechnologie eine Schlüsselrolle
zu.
Anwendung
Zerpanungsverfahren mit offener Schneide, bei denen die Späne ungehindert abgeführt
werden können, wie Z.B. beim Drehen und Fräsen von Stählen, Gusseisenwerkstoffen
und Aluminiumlegierungen, sind für die Trockenbearbeitung besonders geeignet (siehe
Tabelle 4). Bei den hohen Zerspanungstemperaturen (siehe Abbildung 4) in der Kontakt-
zone werden Schneidstoffe bzw. Hartstoffschichten mit hoher Warmhärte und geringer
Wärmeleitfähigkeit wie beschichtete Hartmetalle, Cermets, Schneidkeramiken und Borni-
trid prozesssicher und wirtschaftlich eingesetzt.
Hartstoffschichten wie TiN, TiAlN, TiCN und AL2O3 isolieren, wegen der geringen Wärme-
überragung, thermisch das darunterliegende Grundsubstrat und sind zur Beschichtung
von Werkzeugen für die Trockenbearbeitung besonders geeignet. Sie bilden ein Hitze-
schild zwischen Werkzeug und Werkstück, so dass die Wärmeenergie zum grössten Teil
mit den Spänen abgeführt und nicht von der Werkzeugschneide aufgenommen wird.
4 Vertiefungsfragen
1. Welche Aufgaben haben Kühlschmierstoffe?
7. Zeichnen Sie das Diagramm mit zunehmender Schmierwirkung und zunehmender Kühl-
wirkung farblich auf und beschriften Sie alles.