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CHEMIE KLAUSUR 2

Chemische Gleichgewichte :

Reaktionsgeschwindigkeit :

=-Konzentrations
andn e
mittlere Reaktionsgeschwindigkeit

Reaktionsgeschwindigkeit
=
momentare Uz lim A

st + 0

beinflussende Faktoren :

Konzentration : mit
steigender Konzentration steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen

Zusammenstop der Reaktionspartner


Temperatur : hohee Temperatur fahrt zu hoheer Geschwindigkeit- mehr

zusammen store

Zerteilungsgrad :
Je groper der Zerteilungsgrad desto
groper die Oberflache- mehr

zusammenstpe

RGT-Regel :

eine Temperaturerhohung um 100 fahrt zu einer Verdopplung der

Reaktionsgeschwindigkeit
210 Chemische Reaktion und Gleichgewichtseinstellung
Verbindung CH,coO CH, CH,co0c,H,
H,0 1o4 Stoffimenge n in mol
n(CH,coOH) = n(CH50H)
Stoffmenge zu Beginn 0,8
der Veresterung in mol
0,67
Stoffmenge am Ende 0,33 0,33 0,67 0,6
der Veresterung in mol
0,4
Stoffmenge zu Beginn
der Esterhydrolyse in mol
0,2
0,67 n(CH,co0c,H ) = n(H0)
Stoffmenge am Ende 0,33 0,33 0,67
der Esterhydro 0,0- Zeit t in Ta
B1 Ausbeuten bei der Bildung bzw. Hydrolyse von Essigsäureethyles
B2 Zeitlicher Verlauf der Veresterung
Essigsäure und Ethanol reagieren bei Zimmer-
temperatur in einer Kondensationsreaktio Einstellung des chemischen Gleichgewichs,
Essigsäureethylester und Wasser (Veresterung, Zu Beginn einer Veresterung liegen im Reak
Kap. 2.11): tionsgefäß nur Säure- und Alkohol-Moleklle
vor (B3, links). Wenn ein Säure- und ein Alkchn.
CH,Co0H + CH; H CH,co0cH, + H0 Molekül aufeinandertreffen, können sie zu
einem Ester- und einem Wasser-Molekül re
Essigsäureethylester und Wasser werden agieren. Diese verteilen sich aufgrund der
andererseits bei Zimmertemperatur in Essig. Diffusion gleichmäßig in der Lösung. Mit den
säure und Ethanol gespalten (Esterhydrolyse): Fortschreiten der Veresterung wird also die
Anzahl der Edukt-Moleküle abnehmen und die
CH,co0 H, + H,0-— CH,Co H + CH, Anzahl der Produkt-Moleküle zunehmen.
Die Konzentration der Edukte nimmt also ab,
Die Veresterung und die Esterhydrolyse sind und die Konzentration der Produkte nimmt
umkehrbare Reaktione zu. Dies führt dazu, dass immer seltener ein
Säure-Molekül auf ein Alkohol-Molekül trift;
Chemisches Gleichgewicht. Wenn man 1mol die Veresterung verlangsamt sich.
Essigsäure und 1mol Ethanol zur Reaktion
bringt, so erhält man nicht 1mol Essigsäur Gleichzeitig treffen immer häufiger Ester
ethylester und 1mol Wasser, sondern bei Zim Moleküle auf Wasser-Moleküle, sodass die
mertemperatur nur jeweils 0,67 mol. Hydrolyse voranschreitet. Im Reaktionsverlauf
Auch bei der Esterhydrolyse erhält man nicht wird schließlich ein Zustand erreicht, ab den
100% Produktausbeute. Geht man hier von
z.B. pro Minute genau so viele Ester-Moleküle
1mol Essigsäureethylester und 1mol Wasser gebildet wie gespalten werden: Die Reak
aus, so bilden sich nur 0,33mol Ethanol und
0,33 mol Essigsäure (B1),
tionsrate der Veresterung ist gleich groß wie
die Reaktionsrate der Hydrolyse. Dies ist der
Gleichgültig, ob man von der Veresterung oder Gleichgewichtszustand [B3, Mitte). Äußerlich
von der Hydrolyse ausgeht, nach einiger Zeit
liegen alle an der Reaktion beteiligten Stoffe ist keine Stoffmengenänderung eines meht
beobachtbar. Die Reaktion ist abgeschlossen
als Gemisch vor. Wenn die Temperatur kon- wohl noch Ausgangsstoffe vorhanden sind
stant bleibt, ändern sich die Stoffmengen im
Gemisch nicht mehr. Die Veresterung und die Bei einer Veresterung stellt sich ein chem
Esterhydrolyse bilden ein chemisches Gleich-
gewicht. Die Hinreaktion und die Rüickreaktion sches Gleichgewicht ein.
wird durch einen Gleichgewichtspfeil zusam- Im chemischen Gleichgewicht werden pro
Zeiteinheit genauso viele Ester-Moleküle
mengefasst:
gebildet wie gespalten. Daher ist
CH,co0H + CH, Änderung der Stoffmengen der beteiligten
CH,Co0 ,H, + H,0 Stoffe zu beobachten.
96
u

(Ethanol-Molekül E5S gSaure-MoekUl


Wasser-MolekülEssigsäureethylester-Molekül
B3 Bildung und Hydrolyse von Essigsäureethylester. Betrachtung auf der Teilchenebene

Gleichgewichtsreaktionen. Alle Veresterun- Edukte und Pro


Bei Gleichgewichtsreak-
gen und viele weitere Reaktionen sind Gleich Alkohol + Säure Veresterung Ester + Was tionen kann man eigent-
gewichtsreaktionen, d.h, auch die Rückrea Hydrolyse lich nicht von Edukte
tion läuft in messbarem Umfang ab. In der (Ausgangsstoffen) und
Produkten (Reaktions
Reaktionsgleichung kann man dies mit einemB4 Reaktionsschema einer Gleichgewichtsreaktion proaUKie) 5 re
e.

Gleichgewichtspfeil darstellen [B4). Produkte gieichermaßen


Einige umkehrbare Reaktionen zeigen bei und die umgekehrte Reaktion als Rückreak- Edukte sind und um
gekehrt. Häufig werden
Zimmertemperatur fast keine Rückreaktion, tion. Da im Gleichgewichtszustand beide Reak- aber die links vom Gleich-
zB. die Reaktion von Wasserstoff mit Sauer jonen ständig mit gleicher Reaktionsrate gewichtspfeil stehenden
Stoffe als Edukte und die
stoff (Knallgasreaktion). Bei höheren Tempera-ablaufen, ist das chemische Glewichgewicht ochts vom Pfeil steher
turen ist jedoch auch die Knallgasreaktion ein dynamisches Gleichgewicht. den als Produkte bezeich
net.
eine Gleichgewichtsreaktion
Das chemische Gleichgewicht ist ein dynami- ReaktlonSate ieRi
In der Reaktionsgleichung einer Gleichgewichts-sches Gleichgewicht. tionsrate ist formal eine
aktion kann man die linke und rechte Seite Im Gleichgewichtszustand ist die Reaktions- ähnliche Größe wie die
vertauschen. Die von links nach rechts geschrie-rate der Hinreaktion gleich groß wie die Reak- Reaktionsgeschwindigkeit.
llnterschied zwischen
bene Reaktion bezeichnet man als Hinreaktiontionsrate der Rückreaktion. Reaktionsrate und der
Reaktionsgeschwindigkeit
wird im Gleichgewichts
A1o In B2 ist immer n(CH,co0CH) * n( 0), zustand offensichtliche
iA (Schutzbrille! Schutzhandschuhe! Abzug!) Geben Sie dafür eine Begründung. Die Stoffmengen änd
a) Vermischen Sie in einem Erlenmeyerkolben sich nicht mehr, also ist die
0,5mol Essigsäure (30g bzw. 29 ml) und 0,5 mo A2 a) Beschreiben und erklären Sie die Ein- Null. Die Red
vindigkeit

Ethanol (23g bzw. 28 mI). stellung des Gleichgewichts am Beispiel der Reak- uer Hin- und Rüc
In einem zweiten Erlenmeyerkolben geben Sie tion von Essigsäure mit Ethanol und der Hydro sind nicht Null, aber e

0,5mol Essigsäureethylester (44g bzw. 49 ml) zu von Essigsäureethylester. groß.


Q5mol Wasser (9g bzw. 9ml). Geben Sie noch in b) Nennen Sie Merkmale des GleicrgewIC
jeden Kolben 0,2 mi konz. Schwefelsäure und
zustands.
schütteln Sie. Lassen Sie die Kolben verschlossen
U 5 enS U 1ae Stene A0 a) Berechnen Sie die Anfangskonzentration
b) Entnehmen Sie nach 10 Tagen jedem Kolben der Essigsäure in VI.
genau 5ml Flüssigkeit und pipettieren Sie diese
je einen Kolben mit 150ml kaltem Wasser und
b) Bereits nach 5 Tagen wird dem ersten Kolben
sine Probe von 5ml entnommen. Bei der Titration
4Tropfen Phenolphthalein-Lösung. Bestimmen Sie or Bestimmung der Essigsäure werden 18 mt Nat-
mit Natronlauge (c(NaOH) * 1mol/. Der Endpunktronlauge
die Konzentration der Essigsäure durch Titration
nen Sie die(c(Na0H) = Imol/lundverbraucht.
Konzentration Berech
die Stoffmenge der
der Titration ist erreicht, wenn zum ersten Mal die Essigsäure. Beurteilen Sie durch Vergleich mit B1,
e Hlüssigkeit rot gefärbt ist. Es muss zügig ob das chemische Gleichgewicht schon erreicht ist.
titriert werden. Berechnen Sie die Stoffmenge der (Beachten Sle dabei, dass in B1 von der doppelten
Essigslure. (Gehen Sie dazu von 575mt Flüssigkeit Stoftmenge ausgegangen wird.)
in jedem Erlenmeyerkolben aus)
2 Chemisches Gleichgewicht97
2:14 Beeinflussung des chemischen Gleichgewichts
Die Entfemung von Eisen(|I)onen fiühty
Viele chemische Reaktionen, die in der Indus- einer Verringerung ihrer Konzentration. Dg
trie eingesetzt werden, sind Gleichgewichts- Zeriíall von (Fe(sCN)*lonen werden dung
reaktionen, d.h, im Reaktionsgemisch liegen hin wieder Eisen(II)H-onen und Thiocyany.
auch nach der Reaktion noch Edukte vor. Man lonen gebildet.
kann aber die Zusammensetzung eines Reak
tionsgemisches im Gleichgewicht beeinflus- Die Zugabe des Kaliumthiocyanats hat zua
sen, indem man die Hin- oder die Rückreaktion zu einer Erhöhung der Konzentration der
begünstigt. Dann stellt sich ein neues Gleich- Thiocyanat-lonen geführt, durch die emeu
gewicht ein, bei dem die beteiligten Stoffe Gleichgevichtseinstellung fält diese Konm
andere Konzentrationen haben. Dadurch kann trationserhöhung aber kleiner aus. Die Ent
man z.B. die Ausbeute eines gewünschter fermung von Eisen(l1)-lonen hat zwar zu eing
Produkts erhöhen.
Verringerung ihrer Konzentration gefiührt,
Thio- Konzentrationsänderung. Thiocyanat-lonen durch die erneute Gleichgewichtseinstellung
cyanat-lonen undl Wl-a (SCN) lagern sich in einer Gleichgewichts- fällt diese Konzentrationsverringerung kleine
Moleküle bilden Komplex- eaktion an Eisen(1II)-lonen an und bilden eineau
erbindungen (Kap. 12). Die
pebenstehende Reaktions-blutrote Verbindung (V):
gleichung ist verein Die Neueinstellung des chemischen Gleich.
Die korrekte Schreibweise
Fe (aq) + sCN (aq) = (Fe(SCN) (aq) gewichts nach Zugabe oder Wegnahme eine
ist:
(Fe(H,0) + SCN"= farblos blutrot Reaktionspartners bezeichnet man als
gelb
(Fe(SCN
sČN)(H,0) + H,0 Gleichgewichtsverschiebung. Erhöht man die
Anhand der Farbe der Lösung kann man Konzentration eines Reaktionspartners, ver-
abschätzen, ob die Konzentration der schiebt sich das Gleichgewicht in die Richtung
(Fe(SCN) *lonen hoch oder niedrig is bei der er zum Teil verbraucht wird. Veringer
man die Konzentration eines Reaktionspart
Gibt man zu dem im Gleichgewicht befindli- ners, verschiebt sich das Gleichgewicht in die
chen Gemisch farbloses Kaliumthiocyanat, so Richtung, bei der er zum Teil nachgebildet
rtieft sich die Farbe der Lösung. Die Konzen-wird (B2). Die Gleichgewichtsverschiebung
ration der (Fe(SCN))*-lonen ist also gest rermindert also die Auswirkung der Stofftzug
gen. Auch die Zugabe von Eisen(1lI)-lonen be bzw. -wegnahme auf die Konzentration
bewirkt eine Erhöhung der Konzentration des
Reaktionsproduktes (B1).r Soll eine Gleichgewichtsreaktion vollständig
Versetzt man die Lösung mit Natriumhydroxid,zugunsten eines Produkts ablaufen, mu
B1 Zugabe von so wird sie deutlich heller. Eisen(1II)-lonen dieses bzw. ein anderer Reaktionspartner der
Eisen(1II)-chlorid-Lösung reagieren mit den Hydroxid-lonen:
rdünnter Eisen(III).
Produktseite aus dem Reaktionsgemisch ent
chlorid-Kaliumthio-
fernt werden. Dadurch wird die Rückreaktion
cyanat-Lösung Fe(aq) + 3 O(aq)= Fe(OH),( ) nterbund

A +B C
O 0

3A +3 B + 9 6 A +3 B +90 5 A + 2 B + 10 0
4 A + 4 B + 16 4 A + 4 B + 8 3A +3B +
Neues
Ausgangs-
15al g5 UIung ues
gleichgewicht Gleichgewichts Gleichgewicht gleichgewicht Störung des Neues

Gleichgewichts leichgewicht
Zufuhr eines Reaktionspartners (hier: ) verschiebt
Gleichgewicht in die Richtung, die einen Teil die Wegnahme eines Reaktionspartners (hier: Tvra
Komponente verbraucht. das Gleichgewicht in die Richtung, die einen Teil diese
Komponente entstehen läss

B2 Beeinflussung eines chemischen Gleichgewichts durch Stoffmengen- und Konzentrationsänderung


102
geispielsweise kann in einem Estergleichge- der Anteil des energieärmeren Distickstoff griech. Buchstabe phi,
wicht tetraoxids im Gemisch zu (B3, oben). Die Ab- Symbol für Volumenanteil
(Anhang, Tabeller
Caubonsáure + Alkohol= Ester + Wasser kühlung, der Wärmeentzug, begünstigt also
die wärmeliefernde (exotherme) Hinreaktion.
de Aediktausbeute an Ester durch EntiermenDie dabei abgegebene Warme bewinkt, dass
des Esters oder Wassers aus dem Gleichge- sich die Temperatur des Gasgemisches nicht
wicht erhöht
er werden. Eine weitere Möglich- so stark verringert, wie dies bei gleiche
teit ist die Zugabe eines preiswerten Aus- wärmeentzug ohne Gleichgewichtsverschie-
gangstoffes (Carbonsäure oder Alkohol). bung eintreten würde.
Dhe Erhöhung der Konzentration eines Reak- Erwärmt man das sich im Gleichgewicht be-
tnspartners verschiebt ein Gleichgewicht infindliche Gemisch, so steigt der Anteil des
die Richtung, die eeinen Teil dieser Komponen- Stickstoffdioxids [83, unten). Die Temperatur-
te verbraucht. erhöhung, die Wärmezufuhr, begünstigt die
Die Verringerung der Konzentration eines wärmeverbrauchende (endotherme) Teilreak-
Reaktionspartners verschiebt ein Gleich- tion. Bei 100°C beträgt der Volumenanteil
gewicht in die Richtung, die einen Teil dieser des Distickstofftetraoxids nur noch 11%. Die
Komponente entstehen lässt. Zunahme des Anteils des Stoffes mit der
höheren Energie bewirkt, dass die Temperatur
höl

Temperaturänderung. Das braune Gas Stick- sich nicht so stark erhöht, wie dies bei
stoffdioxid (NO,) steht mit dem farblosen Gasgleicher Wärmezufuhr ohne Gleichgewichts-
30°C
Distickstofftetraoxid (N0) im Gleichgewicht: rschiebung erfolgen würde.
exotherm
2 N ,(g) N,U g) Eine Gleichgewichtsverschiebung durch eine
Iu uII I I 1
braun
Te
emperaturänderung titritt bei allen Gleich-
gewichtsreaktionen auf. (Eine Ausnahme sind
Bei der Temperatur von 27°C besteht das Reaktionen, die weder exotherm noch endo-
Gemisch zu = 20% aus Stickstoffdioxid undtherm sind.)
zu = 80% aus Distickstofftetraoxid. I
Bildung des farblosen Distickstofftetraoxids femperaturabsenkung begünstigt die 70°C
ist exotherm, seine Spaltung ist endotherr exotherme Reaktion. Temperaturerhöhung
begünstigt die endotherme Reaktion B3 Einfluss der
Temperatur auf die
Kühlt man das sich im Gleichgewicht befindli- Gleichgewichtsreaktion
che Gemisch der beiden Gase ab, so nimn
2 NO, = N,0

v (Mischen Sie 2ml verd. Eisen(IlI)-chlorid-LösungA1e Erklären Sie, wie man die Ausbeute an Ester
mit 2ml verd. Kaliumthiocyanat-Lösung. Verdünnen bei der folgenden Reaktion erhöhen kan
Sie die blutrote Lösung so weit, dass sie nur noch CH,coO + CHO = CH,co0cH, + H0
erscheint. Verteilen Sie diese Lösung auf drei
A2e Zwischen Chromat- und Dichromat-lonen
Reagenzgláser und geben Sie in das erste festee
besteht in wässriger Lösung folgendes Gleichge-
sen(I)chlorid, in das zweite festes Kal wicht:
hiocyanat und in das dritte ein NatriumnyarO Iu 0?- + 2 H,0°— Cr,0,? + 3H,0
Plätzchen.
Erklären Sie, wie sich das Gleichgewicht bei Zugabe
von Salzsäure bzw. Natronlauge verschiebt.
12 Ein mit einem Gemisch aus Stickstoffdioxia
ind Distickstofftetraoxid gefüllter und gut ver-
A3 Erklären Sie die Auswirkungen einer
schlossener Kolben wird in heißes Wasser und
schließend in kaltes Wasser getaucht.
Temperaturerhöhung auf die folgende exothem
Reaktion:
2 CH (g) + 0,(g) 2 cO(g) + 4H,(g)

2
Chemisches Gleichgewicht103
C

Druckänderung.
prober Wasser und FülKohlt manenstoffdi
in einoenxidKol
, soblöst
en-
si(Vcv3)h . eiEinn weni
Tei l g Kohlgeleönstoffdi
des sten Kohl im Wasser
oxiednstoffdi oxids
reagiert mit Wasser zu Oxonium- und
Hydrogencarbonat-lonen weiter. Es stellen Au5garg5
gleichgewicht Gleicngewichts Neues
Störung des
Gleichgenict
sich zwei Gleichgewichte ein: B4 Beeinflussung des chemischen Gleichgewichg
co,(g) = co(aq) einer Gasreaktion durch Druckerhöhung
co(aq) + 2 H,0() = H,0'(aq) + HCo, (aq)
derung verschiebt sich das Gleichgewicht a
Drückt man den Kolbenack,in den
so Zylinder
löst sich undTeil
ein
der Seite mit der größeren Teilchenanzahl,
erhöht dadurch den Dru
des gasförmigen Kohlenstoffdioxids in den Chemische Gleichgewichte ohne Beteiligung
Flüssigkeit. Ein Teil dieses gelösten Kohlen- on Gasen werden durch eine Druckändenng
stoffdioxids reagiert wiederum mit dem Was- kaum beeinflusst. Auch Gleichgewichtsreak
ser. Durch das Lösen des Kohlenstoffdioxids tionen, bei denen gasförmige Stoffe auftretn,
sinkt die Anzahl der Moleküle im Gasraum. werden nur dann beeinflusst, wenn sich die
Die von außen bewirkte Druckerhöhung wird Teilchenanzahl in der Gasphase durch eine
also durch das Gleichgewichtssystem teilwei- Gleichgewichtsverschiebung ändert. So ist zB
se kompensiert. durch eine Druckänderung des Systems
H,(g) + g)2 Hl(g) keine Erhöhung der
Entsprechendes ist bei dem System Ausbeute an lodwasserstoff zu erzielen, da
2 NO,(g) = N0(g) zu beobachten (B4, V4). sich die Teilchenanzahl nicht ändert. Auf der
Erhöht man schnell den Druck und verringert linken Seite des Gleichgewichtspfeils steht dlie
dadurch das Volumen, so vertieft sich die
braune Farbe infolge der Konzentrationserhö- gleiche Teilchenanzahl gasförmiger Stoffe wie
auf der rechten Seite des Gleichgewichtspfeils.
hung der eingeschlossenen Stoffe. Anschlie-
ßend hellt sich das Gasgemisch aber wieder
etwas auf, weil sich das Gleichgewicht zuguns- Das Gleichgewicht einer Reaktion, an der
ten des farblosen Distickstofftetraoxids ver- Gase beteiligt sind, wird durch Druckerhö-
schiebt. Das System verringert die von außen hung zu der Seite mit der geringeren Anzahl
erzeugte Druckerhöhung, indem es das Gleich-von Gasteilchen verschoben, durch Drud
gewicht zu der Seite mit der geringeren Teil- verringerung zu der Seite mit der größer
chenanzahl verschiebt. Bei einer Druckvermin-Anzahl von Gasteilchen.

Exkurs
Kohlenstoffdioxid in Getränken 1013hPa), und das Gas dehnt sich aus, da ihm jet
wird eine Coladose oder Mineralwasserflasche ein größerer Raum zur Verfügung steht. Durch die
geöffnet, bildet sich über der Öffnung ein feiner, Ausdehnung sinkt die Temperatur sehr stark.
eißer Nebel, gleichzeitig bilden sich Gasblasen. Wasserdampf kondensiert und bildet den feine
Woher rühren diese Phänomene? Nebel.
Beim Hersteller wurde das Getränk bei einem Das Entweichen des Kohlenstoffdioxids aus der
Kohlenstoffdioxid-Druck von 2000 bis 3000hPa Flasche führt dazu, dass sich das Gleichgewicht
abgefüllt. In der Dose oder Flasche stellte sich ein zugunsten des ungelösten Kohlenstoffdioxids
Gleichgewicht zwischen dem gelösten und dem
gasförmigen Kohlenstoffdioxid ein: schiebt. In der ösungbilden viele Kohlenstof
B5 Beim Öffnen der dioxid-Moleküle Mikrobläschen. Diese vereinigen
Flasche bilden sich Gas- co,(g) = co,(aq) sich zu größeren Blasen, die nach oben steigen.
blasen und ein teiner
Wird der Verschluss geöffnet, fällt der Druck
Wird die Flasche oder Dose wieder verschlossen,
Nebel
schlagartig auf den Atmosphärendruck ab (ca. stellt sich erneut ein Gleichgewicht zwischen
óstem und gasförmigem Kohlenstoffdioxid ein.
elöst
gel

10
104
04
Prinzip von LE CHATELIER und BRAUN, Übt man auf ein im Gleichgewicht befind-
yden jahvren 1887 und 1888 formulierten
pas PI
liches chemisches System Zwang durch eine
r Le CHATELER und FERDINAND BRAUN Ánderung der Temperatur, des Druckes oder
ein Pinzip, das die Gesetzmaßigkeiten bei der Konzentration aus, so verschiebt sich das
der Verschiebung eines Gleichgewichts zu Gleichgewicht in die Richtung, in der die zu
gmmentasst Man bezeichnet es auch als nächst erfolgte Änderung vermindert wird.
Pinzip vom kieinsten Zwang":
Exkurs
n Modell zum Prinzip von Le CHATELIER und (Achtung: Die beiden Gefäße stehen nicht für die Nebel

BRAUN. Eine Gleichgewichtsreaktion kann mit der Edukte und Produkte der Gleichgewichtsreaktion!) gefäß gefäß
in B6 gezeigten Anordnung verglichen werden.
"Die Fülhöhe im Hauptgefäß steht für eine den B7 zeigt, wie das System auf eine „Störung", d.h. auf
folgenden Eigenschaften des Systems: eine Veränderung einer der Eigenschaften, reagiert. Hahn
Konzentration, Temperatur oder Druck. Durch die Gleichgewichtsreaktion fällt die Konzen-
- Das Öffnen des Hahns steht für die Neueinstellung trations, Temperatur- oder Druckänderung kleiner
des Gleichgewichts. als ohne Neueinstellung des Gleichgewichts.
- Das Nebengefäß steht für die „Antwortmöglich- B6 Modell zur Gleich
keit" der Gleichgewichtsreaktion auf eine gewichtsreaktion
„Störung".

Modell Im Haupt- und NebengefäßIn das Hauptgefäß wird beiDer Hahn wird geöffnet.
steht das Wasser gleich geschlossenem Hahn WasserDie Wasserhöhe im Hauptgefäß
hoch. gefüllt. Die Wasserhöhe steigt. sinkt.
bertragungDas System befindet sich imDie Konzentration eines Stof-Das Gleichgewicht stellt sich
neu ein. Das Syst
Gleichgewichtszustand. fes oder die Temperatur oder
die Erhöhung der Konzentra-
auf das

chemische er Druck wird erhöht.


tion, der Temperatur oder des
Gleichgewicht Drucks

B7 Anwendung des Modells auf das chemische Gleichgewicht

3 Lassen Sie in einen Kolbenprober mit Hahi VA (Abzug) Ein sehr dicht schließender Kol
80ml Kohlenstoffdioxid strömen. Saugen Sie a benprober mit Hahn wird mit Stickstoffdioxid /
schließend 20mi kaltes Leitungswasser ein, das mitDistickstofftetraoxid gefüllt. Man verringert rasch
das Gasvolumen des Kolbens durch kräftiges Hin-
Universalindikator versetzt worden ist, und schlie-
Ben Sie den Hahn.
eindrücken des Stempels und wartet ca. 10 Sekun-
den. Anschließend zieht man den Stempel schnell
a) Schütteln Sie den Kolbenprober gut durch.
b) Pressen Sie das Gasvolumen kräftig zusammen r Is und wartet wieder ca. 10 Sekunden.
ed halten Sie den Stempel einige Minuten fest. A4e Entscheiden Sie bei den folgenden Reak-
) Lassen Sie den Stempel wieder los
onen, in welche Richtung das System bei Druck-
d) Ziehen Sie den Stempel ein wenig heraus und höhung bzw. Druckverminderung ausweicht.
halten Sie ihn einige Minuten fest. a) 2 NO(g) + 0,(g) 2 NO,(g)
b) C(s) + co,(g) = 2 cO(g)
c) co(g) + No,(g) = co,(g) + NOg)
d) 0Caco,(s) = Ca0(s) + co,(g)
2 0 Chemisches Gleichgewicht105
218 Das Massenwirkungsgesetz
a sehr gründlich untersuchtes chemisches
Gecigewicht ist die Bildung und der Zertall
Ein S6
1O H + 10 16 HI + 2 H + 2 1 20 HI

von lodwasserstoff (Hydrogeniodid): 0


2 Hi(g)
H(g) + g) 9O
|ie auch bei anderen Gleichgewichtsreaktio- o
nen stelt sich nach einiger Zeit ein Zustand
ein, in dem sich die Konzentrationen der Stof
e nicht mehr ändern. Hierbei ist es gleichgül-
tg ob man Wasserstoff und lod zur Reaktion leichgewicht
bringt oder von lodwasserstoff ausgeht (B1). B1 Gleichgewichtseinstellung
Reagieren z.B. lod und Wasserstoff mit den
Konzentrationen von jeweils 1mol/| aoder z u

Bei Änderung einer Konzentration wird die


Bei
falt lodwasserstoff mit der Konzentration vonHin- oder Rückreaktion begünstigt (Kap. 2:13),
(=2mol/, so stellen sich bei 448°C folgendejedoch nur so lange, bis sich das Gleichgewicht
Gleichgewichtskonzentrationen ein: wvieder eingestellt hat, d.h., bis der Quotient
) = H,) = 0,22 mol/ und c(HI) = 1,56 mol|/i.der Konzentrationen wieder K, entspricht.
Die Konzentration des lodwasserstoffs ist Bei Gasreaktionen gilt das Gleiche für eine
wesentlich größer. als die des lods und des Druckänderung, da sie in diesem Fall gleich-
Wlasserstoffs. Das Gleichgewicht liegt also aufbedeutend mit einer Konzentrationsänderung
der Seite des lodwasserstoffs. ist.

Gleichgewichtskonstante. Der Chemiker Massenwirkungsgesetz. Ein konstant MassenwIrKung5geseuz

MAX BoDENSTEIN untersuchte diese Reaktion Quotient der Konzentrationen lässt sich bei Der Idime Slammt Von
alten Bezeichnung „aktive
im Jahr 1893 genauer, indem er unterschied- Gleichgewichtsreaktionen beobachten, Masse“ für die Ma

liche Mengen von lod und Wasserstoff mitein- deren Edukte und Produkte alle gasförmig im konzentration. Das Mas
virkungsgesetz wurde
ander reagieren ließ. Er stellte fest, dass bei selben Behälter vorliegen oder alle im selben 1867 von den Norwegern
der Temperatur von 448 °C nach Einstellung Lösungsmittel gelöst sind, d.h. in einem hom M VI AlLa Al Gul

adl P TcD WLA


des Gleichgewichts der folgende Quotient genen System. formuliert

immer den gleichen Wert annimmt: Stehen in der Reaktionsgleichung von einer
Teilchenart zwei Teilchen, z.B. 2 HI, so ist das
(HI)
) c,) * 51 Produkt von zwei gleichen Konzentrationen
einzusetzen, also das Quadrat c(HI). Allge-
dei anderen Temperaturen ergaben sich ande-mein werden die Konzentrationen der Teil-
re Werte [B2]. chen mit den zugehörigen Koeffizienten der
Reaktionsgleichung por

Den Quotienten der Konzentrationen, die im


Gleichgewicht vorliegen (Gleichgewichts- Für eine allgemeine Reaktion Tempere K
in °C
konzentrationen) bezeichnet man als Gleich-
gewichtskonstante K:
A + bB = C + o 356 67
393 60
(HI) in einem homogenen System gilt:
K =-= 448 51
)* )
508 40

(c: Gleichgewichtskonzentrationen) Q) d ) B2 Gleichgewichts-


K (A) * (B) nnctontan l r

Die Gleichgewichtskonstante K, ist abhängig. Gleichgewichtsreaktion


von der Temperatur. Sie ist jedoch unabhängig Diese quantitative Beschreibung eines H, + , = 2 HI
bei unterschiedlichen
vom Druck und von den aktuellen Konzentra-
tionen der beteiligten Stoffe (z.B. den Aus homogenen Gleichgewichts bezeichnet man Temperaturen
gangskonzentrationen).
als Massenwirkungsgesetz (MWG).

2 Chemisches Gleichgewicht111
Rhin = Rrück

Einheit der Gleichgewichtskonstante K ist


tiabhängi
onsgieigchung. m Rechenbei
von denBeiKoeffi B5 hatRi *c,) * c( ,) - Rie *
zientensinpiederl in Reak- (HI)
Die B

c(HI)
K, die Einheit 1 (Eins). K kann aber auch z.B. Rrin
Rrick (H,)* c ,) *— = K.
die Einheit I/mol haben [83].
Zahlenwert der Gleichgewichtskonstante
Dies gilt allerdings nur für Reaktionen, derm
Reaktionsraten in so einfacher Weise v
Konzentrationen abhängen wie beim H von
Der i
hängt bei vielen Reaktionen sehr stark von R
der Temperatur ab. Gleichgewicht. Das Massenwirkungsgeseth
git jedoch für alle Reaktionen in homoggne
Massenwirkungsgesetz (MWG): Systemen. Es kann mithilfe der chemischen
Didullukte Gleichgewichtskonstante KÇ ist das Pro-
MIWG Haurig verWenaete
Abkürzung für Massen
wirkungsgesetz
aus den Konzentrationen der rechts in Energetik hergeleitet werden. Kap. 117 zeig,
den Zusammenhang zwischen der Gleich
Die Konzentrationen in der Reaktionsgleichung stehenden Teilchen gewichtskonstante und der freien Enthalpie
MWG sind immer die dividiert durch das Produkt aus den Konzen-
Gleichgewichtskonzentra-
tionen, d.h. die Konzen-
trationen der links stehenden Teilchen. Die Die Gleichgewichtskonstante mancher einfa
trationen nach EinstellungKoeffizienten der Reaktionsgleichung treten cher Reaktionen kann aus den Geschwindig
d chemischon elaich.
als Exponenten der Konzentrationen auf. keitskonstanten der Hin- und Rückreaktion
gewichts.
berechnet werder
Die Reaktiongeschwindig.Reaktionsrate und MWG. Das chemische
Reit V Ist im chemischen Gleichgewicht ist ein dynamisches Gleich-
Gleichgewicht Null.
gewicht (Kap. 210). Aus dieser Voraussetzung Temperatur und Gleichgewichtskonstante,
Die Reaktionsraten Rrin folgt für das H //HI-Gleichgewicht eine Glei- Für die Gleichgewichtsreaktion
lick haben die glei- chung, die dem Massenwirkungsgesetz ent 2 NO, (g) N,0, (g) | .H =-57K
che Einheit wie die icht.
sprich
tiongeschwindigkeit (i.d.R.
mol/(l:s), sind aber im (Kap. 2.14) lautet das Massenwirkungsgesetz:
chemischen Gleichgewicht Die Reaktionsraten R der Gleichgewichtsreak- c(N,0,)
nicht N K*
Al.A

tion H, (g) + (g) = 2 HI(g) kann man auf c(NO,)


die gleiche Weise berechnen wie Reaktions-
geschwindigkeiten (Kap. 23): Bei Temperaturerhöhung steigt die Konzentr
tion des Stickstoffdioxids im Gasgemisch. Die
Rhin== khin * c(H,) *c(|,)
Konzentration des Distickstofftetraoxids sinkt.
menanteil Diese in B3
arwendete Größe ist das Rrick" krick * (HI) Wird der Nenner des MWG größer, der Zähler
Volumen einer Komponen aber kleiner, muss K, kleiner werden. Bei Te
te bezogen auf das Gesamt- Im chemischen Gleichgewicht sind die Reak-
olumen aller Komponen- peraturabsenkung wird K größer (B3).
ton vor dem Mische tionsraten der Hin- und Rückreaktion gleich;
In B3 ist z.B:
VNO,)
daraus ergibt sich eine „kinetische Herleitung" e nach Formulierung der Gleichgewichtsreak
(N ,) = n ,)+▇ des Massenwirkungsgesetzes: tion steht die Konzentration eines Reaktions
27°C
partners im Nenner oder im Zähler des MWG.
100°C
am dl r Im obigen Beispiel wurde die Reaktion so
(NO,) 0,20 oder 20% 0,89 oder 89% formuliert, dass sie von links nach rechts ex
(N,0,) 0,80 oder 80 %
0,11 oder 11%
therm ist. Dies wird häufig so gehandhabt,
aber nicht immer. Zur eindeutigen Zuordnung
Vm (bei 1013 hPa)24,6 /ma 30,6 /mol von K, gehört deshalb immer die Reaktions
(IVU ) 4,mo * 0,20 = 0,0081 mol/l mo* 0,89 = 0,029 mol/
gieichung oder die Formulierung des MWG
c(N,0) ,Vmo *0,80 = 0,033 mol/| mol *0,11 = 0,0036mol/| Die Gleichgewichtskonstante K, ist abhängig
K ==
c(N,0,) 0,033 mol/I
0,0036 mol/l on der Temperatur. Eine Druck- oder Konzen
trationsänderung verschiebt zwar das Gleitr
(N ,) (0,0081mol/)
500 /mol
(0,029 moln * 4,31/mol
B3 Temperaturabhängigkeit einer Gleichgewichtskonstante (p: Volumenanteil) gewicht, hat aber keinen Einfluss auf Kę
112
Fachmethode

2.19 Berechnungen zum Massenwirkungsgesetz Beispiel 2:


Berechnungen zum Massenwirkungsgesetz
sind eigentlich nicht schwer, wenn man ein In eine Stahlflasche mit einem Volumen 1on
2500 cm werden 8,300 mol Wasserstoff ung
paar Grundregeln beachtet (B1). 2940 mol lod eingeschlossen Nach Ereicha
des Gleichgewichts bei einer Temperatur
Ermittlung von Gleichgewichtskonstanten pon 448Cliegt in dem Gefäß das Produkt
Beispiel 1:
lodwasserstoff (Hydrogeniodid) in einer Kon,
zentration von 2,260mol/| vor. Die Gleiche
In einem Stahlzylinder mit 10,0 Liter Volumen gewichtskonstante K, soll berechnet werdan,
werden Wasserstoff und Stickstoff mitein-
ander zur Reaktion gebracht. Bei einer Tempe- 0 Reaktionsgleichung:
ratur von 727°C liegen im Gleichgewicht
15,0 mol Wasserstoff, 11,3 mol Stickstoff und H, =2 HI
0,95 mol Ammoniak vor. Die Gleichgewichts-
konstante K, soll berechnet werden 0 Massenwirkungsgesetz:
0 Reaktionsgieichung: iK =
c(HI)
H,)* l)
3 H, + N, = 2 NH, ) Aus den Stoffmengen bei Reaktionsbegin
Q Massenwirkungsgesetz:
werden zunächst die Stoffmengenkonzen
trationen c = n /V berechnet:
(NH,)
K*— (H,) *c(N,) c (H,) = 8,300 mol/(2,5001) = 3,320 mo||
(1,) = 2,940mol/(2,5001) = 1,176 mo|/|
) Aus den Stoffmengen im Gleichgewicht
werden zunächst die Stoffmengenkonzen-
trationen c= n|V berechnet: Aus der Reaktionsgleichung ist ersichtlich,
dass je zwei HI-Moleküle aus einem H
c(H,) = 15,0mol/(10,0 ) = 1,50 mol/l Molekül und einem -Molekülgebildet
c(N,) = 11,3 mol/(10,0 ) = 1,13 mol/l werden. Bei der Reaktion werden also halb

c(NH,) = 0,95 mol/(10,0) = 0,095 mol/l so viele H," und I -Moleküle verbraucht,
wie HI-Moleküle gebildet werden. Die
Stoffmengenkonzentrationen ins Massen- Stoffmengenkonzentrationen der Edukte
virkungsgesetz einsetzen: im Gleichgewicht sind entsprechend klei
ner:
(0,095 mol/ 0,00241/mol
K—
(1,50 mol/) .1,13 moli*
c(H,) = c(H,) - 0,5 c(HI)
3,320 mol/l - 0,5 2,260 mol/l
3,320 mol/I -1,130 mol/I
0 Erstellen der Reaktionsgleichung (falls nicht schon gegeben)
2,190 mol/
2) Formulieren des Massenwirkungsgesetzes der Reaktion
c(,) = c( ) - 0,5 c(HI)
Ermitteln der gegebenen und der gesuchten Größen. Dabei beachten: 1,176 mol/ - 0,5 2,260 mol/l
Unterscheiden zwischen Größen bei Reaktionsbeginn (Co ) und
Größen im Gleichgewicht (c, n) 1,176mol/ -1,130mol/
Einbeziehen der Reaktionsgleichung in die Oberlegungen zu 0,046 mol/
abekannten Konzentrationen (z. B:: pro Edukt-Molekül A werden
Produkt-Moleküle D gebildet) 0 Stoffmengenkonzentrationen ins Masse
Gleichgewichtskonzentrationen ggf. berechnenr
wirkungsgesetz einsetzen:
0 Einsetzen aller gegebenen und gesuchten Größen in das Massen-
(2,260 mol/I)
virkungsgesetz, ggf. Auflösen nach der gesuchten Größe K " 2 omoo smo = 51
B1 Vorgehensweise bei Berechnungen mit dem Massenwirkungsgesetz
114
14
Ermittlung von 4 Wert der Gleichgewichtskonstante und
Gleicngewichtskonzentrationen Zahlenwerte der Stoffmengenkonzentra-
Zahlenwert Der Zahlen-
wert der Stoffmengen
konzentration ist:
tionen ins MWG einsetzen:
Beispiel 3: (c) = c/(mol/)
prdie Bildung von lodwasserstoff (Hydrogen
idid) aus lod und Wasserstoff hat bei 393 60 = 2-0,5x▇ * ▇ 0,5x)
Umgekehrt gilt:
= (c) mo|/
de Gleichgewichtskonstante K, einen Wert
von 60. In einem Gefäß mit 1000 cm Volumen 2 -- - 0,5x + 0,25
werden bei der genannten Temperatur
1000 mol lod und 2,000 mol Wasserstoff zur = 2 - 15x + 0,25
Reaktion gebracht. Die Gleichgewichtskonzen- Mit dem Nenner multiplizieren:
trationen aller Reaktionspartner sollen be-
echnet werden. 60 (2-1,5x+ 0,25 ▇ = ▇
120 - 90x + 15 =
0) Reaktionsgleichung:
H, *+ , =2 HI
Weiter umstellen:
120 - 90x + 15 - = 0
0 Massenwirkungsgesetz: 90x + 120

cHI)
* ).▇ Eine quadratische Gleichung vom Typ
ax + bx + c = 0
0 Aus den Stoffmengen bei Reaktionsbeginn
werden zunächst die hat zwei Lösungen:
konzentrationen c = /Vberechnet:
X12 *== V b -A a c
clH,) = 2,000 mol/(1,0001) = 2,000 mol/| 2a

c( ) = 1,000 mol/(1,0001) = 1,000 mol/l Einsetzen der Werte a=14, b= -90 und
C= 120 in diese Formel ergibt:
Bei der Reaktion werden halb so viele H,
X, = 4,541(d.h. c(HI) = 4,541mol/I)
und -Moleküleverbraucht, wie HI-Mole-
küle gebildet werden (Beispiel 2]. Wegen =1,888 (d.h. c(HI) =1,888 mo/)
der besseren Übersichtlichkeit rechnet
man mit den Zahlenwerten der Stoffmen- Die erste Lösung x, kann „aus chemischer
genkonzentrationen (c) ohne die Nullen Sicht" nicht richtig sein, denn 1mol und
nach dem Komma: 2mol H, reichen nicht zur Bildung von
4,541mol Hl aus.
HI , Mit der zweiten Lösung x lassen sich alle
() 2 Gleichgewichtskonzentrationen berechnen
1- 0,5x
(vgl. Tabelle unter )).Die weg elas ene
(e) 2 - 0,5x
Einheit mol/| wird dabei wieder eingefügt:

c(HI) =X mol/ 1,888 mol/


c(H,) = (2 - 0,5x) imol/| = 1,056 mol/
c(|,) = (1- 0,5x,) mol/| = 0,056 mol/|
Zur Probe kann man noch die Gleich-
gewichtskonzentrationen ins Massen-
wvirkungsgesetz einsetze
(1,888 mol/I)
K " o5o moli*005omo * 60

2 Chemisches Gleichgewicht 115


DurchblickK
22 Zusammenfassung und Ubung
Reaktionsgeschwindigkeit AalalyS
des Druckes oder der Konzentration
pe mitlere Reaktionsgeschwindig- Durch einen Katalysator wird dieaus, so verschiebt sich das Gleichge-
kait ī ist der Quotient aus dem Be- Aktivierungsenergie einer chemi-
trag der Konzentrationsänderung |Ac| chen Reaktion verringert und damit wicht in die Richtung, in der die zu
nächst erfolgte Ånderung verringert
eines Edukts oder Produkts und der
entsprechenden Zeitspanne At: die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht.wird. Beispiele:
Temperaturerhöhung verschiebt ein
Enzyme
| c Gleichgewicht in Richtung der endo-
at Enzyme sind Biokatalysatoren der thermen Reaktion. Die Gleichge-
Zelle. Sie setzen die Aktivierungs- vichtskonstante K ändert sich
energie biochemischer Reaktionen durch die Temperaturerhöhung.
Die momentane Reaktionsgeschwin- herab und erhöhen so die Reaktions- Druckerhöhung verschiebt ein
digkeit v ist die Ableitung der Konzen- geschwindigkeit. Gleichgewicht, an dem gasförmige
tration eines Edukts oder Produkts
Stoffe beteiligt sind, zu dder Seite
nach der Zeit t: Chemisches Gleichgewicht mit der geringeren Teilchenanzahl.
Alle Stoffe, die rechts und links vom Die Gleichgewichtskonstante K,
r* Gleichgewichtspfeil stehen, liegen
nebeneinander vor.
bleibt gleich.
Erhöhung einer Konzentration ver-
Die Konzentrationen der Reaktions- schiebt ein Gleichgewicht in die
Die Reaktionsgeschwindigkeit wird partner ändern sich nicht Richtung, die einen Teil der betref-
durch folgende Faktoren beeinflusst: Es liegt ein dynamisches Gleichge- fenden Komponente verbraucht. Die
* Konzentration der Reaktionspartner: wicht vor. Die Reaktionsrate der Gleichgewichtskonstante K bleibt
Die Wahrscheinlichkeit eines Zusam- Hinreaktion ist gleich der Reaktions- gleich.
enstoßes der Reaktionspartner rate der Rückreaktion. Man sagt auch, das System weich
steigt mit steigender Konzentration. dem Zwang aus. Deshalb bezeichnet
*Temperatur: Eine höhere Temperatur Massenwirkungsgesetz (MWG) man das Prinzip von LE CHATELIER und
bedeutet eine höhere mittlere Ge- Gegeben sei die folgende allgemeine BRAUN auch als „Prinzip vom kleinsten
schwindigkeit der Teilchen und Reaktion in einem homogenen Sys- Zwang".
damit eine höhere kinetische Ener— tem:
gie der Teilchen. Dies führt zu einer Ammoniak-Gleichgewicht
aA + bB cC + d D
größeren Anzahl an Kollisionen, die 3 ,(g)+ N(g) = 2 NH,(g)
zu einer Reaktion führen. Die Gleichgewichtskonstante wird
* Zerteilungsgrad: Je größer der Zertei- folgendermaßen bere
lungsgrad und damit die Oberfläche Eine niedrige Temperatur und ein
der Stoffe ist, desto häufiger stoßen K = cC)(A) . (B)
C( hoher Druck verschieben das Gleich
gewicht zugunsten der Ammoniak-
die Reaktionsparurer Zue Bildung. Stickstoff und Wasserstoff
Kollisionsmodell Im chemischen Gleichgewicht ist dasreagieren aber erst ab ca. 450°C unter
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist Produkt aus den Konzentrationen derEinfluss eines Katalysators miteinander.
proportional zur Zahl der Kollisionen rechts in der Reaktionsgleichung
pro Zeiteinheit, da mit steigender stehenden Teilchen dividiert durch Löslichkeitsprodukt Zwischen den

Anzahl der Kollisionen auch die Zahl das Produkt aus den Konzentrationenhydratisierten lonen in der gesättig.
der Stöße erhöht ist, welche zu einer der links stehenden Teilchen ko ten Lösung eines Salzes und dem
chemischen Reaktion führen (effekti- tant. Die Koeffizienten der Reaktions- festen Bodenkörper besteht ein hete-
ve Stöße). gleichung treten als Exponenten der rogenes Gleichgewicht. Für ein gelös-
Konzentrationen auf. tes Salz AB, gilt:
RG7-Regel K = c(A°) * c'(B")
Bei vielen Reaktionen führt eine Prinzip von LE CHATELIER und BRAUN
Temperaturerhöhung um 10°C dazu, Übt man auf ein im Gleichgewicht be-
dass sich die Reaktionsgeschwindig. findliches
eine
chemisches System ZwangDas Löslichkeitsprodukt K ist ein Maß
Änderung der Temperatur, für die Löslichkeit eines Salzes.
keit verd
prdop
loppelt. durch e
dur

2 Chemisches Gleichgewicht119
3.1 Die Säure-Base-Theorie nach BRØNSTED
H
H–
H
H

HCI
In3 NH
Protonendonato Protonenakzeptor
0- Base
Säure

B1 Ammoniak und Chlorwasserstoff reagieren zu Ammon


pchlorid (links). Das Chlorwasserstoff-Molekül gibt ein Proton an das
Ammoniak-Molekül ab (rechts)

Bei der Reaktion von Chlorwasserstoff mit Viele Säure-Base-Reaktionen sind umkehrba
H,0°: Oxonium-lon
und führen zu chemischen Gleichgewichten,
Ammoniak zu Ammoniumchlorid reagiert das die sich sehr schnell einstellen. Die häufig a
O: Hydroxid-lon
Chlorwasserstoff-Molekül als Protonendona
tor und das Ammoniak-Molekül als Protonen- typische Basen angesehenen Metalihydronide,
z.B. NaOH, Ca(OH), oder die Metalloxide, zB,
akzeptor (B1). Bei der Reaktion von Chlorwas- Li 0, Ca0, sind im Sinne BRØNSTEDs als Stoffe
serstoff mit Wasser zu Salzsäure reagiert das keine Basen,odsondern ihnen sind lediglich
Chlorwasserstoff-Molekül ebenfalls als Proto- die Basen OH bzw. 0-in enthalte
nendonator und das Wasser-Molekül als Pro-
o esp0 aI eII vUI
tonenakzeptor. Um die Gemeinsamkeiten von
Salzsäure ist nach BRøNSTED keine Säure.
mlat. correspondere, in solchen Protonen-Übergangsreaktionen hen
Beziehung stehen (mlat: auszustellen, definierte der dänische Wissen- Salzsäure ist eine wässrige Lösung, die H,0
mittellateinisch; Form der en enthält, wobei die H,0*-lonen
und C-lonen
lateinischen Sprache des schaftler J ANNES NicOLAUs BRøNSTED im
europäischen Mittelalters) Jahr 1923 die Begriffe „Säure" und „Base" so: als Protonendonatoren reagieren können. Die
Säuren sind Protonendonatoren, also Teilchen, H0*lonen liegen wie andere lonen in wässii
die bei einer Reaktion Protonen abgeben. gen Lösungen hydratisiert vor (B2].
hasen sind Protonenakzeptoren, also Teilchen,
H–o H–H *0
die bei einer Reaktion Protonen aufnehmen Säure-Base-Paare. Betrachtet man verschie
-Base-Reaktionen,
dene Säure-B so erkennt man
H–
Teilchenpaare wie NH,* und NH , HCl und C,
#f.e
i L Protolysen. Die Begriffe Säure und Base
beschreiben im Sinne von BRøNSTED keine CH,coOH und CH,co0", H0° und H,0, bei
B2 Das aus einem Pro- Stoffklassen, sondern die Funktion von Teil- denen die beiden Teilchen sich jeweils um ein
ton und einem Wasser- chen (Abgabe bzw. Aufnahme von Protonen). Proton unterscheiden (B3). Ein solches Paan
Molekül gebildete
H,0-lon ist in wässriger
Eine Säure muss mindestens ein als Proton von Teilchen nennt man korrespondierendes
abspaltbares Wasserstoff-Atom aufweisen. Säure-Base-PPaa
Lösung hydratisiert, d.h.
von Wasser-Molekülen Allen Basen ist gemeinsam, dass sie freie
umhüllt (nicht bindende) Elektronenpaare zur Ausbil-
dung von Elektronenpaarbindungen mit Beispiel: Säure-Base-Paar *
Protonen haben. Damit eine Säure ein Proton HCI NH3
Protolyse Protonen- abgeben kann, muss eine geeignete Base Säure-Base-Paar 2 -
Obergangsreaktion vorhanden sein, die dieses Proton aufnimmt
Chemische Reaktionen, bei denen ein Proto- Allgemeines Schema:
nenübergang von einer Säure auf eine Base -korrespondierena HB
stattfindet, bezeichnet man als Säure-Base- B A
Reaktionen oder auch als Protolysen [B3). korrespondierend -
Säure 2a
Protolysen sind chemische Reaktionen, bei d re Base 2 =Base

lenen Protonen von Säuren auf Basen über-


der
B3 Säure-Base-Reaktionen - Beispiel und
gehen.
allgemeines Schema
124
jojeder Säure-Base-Reaktion (B3) sind zwei
prespondierende Säure-Base-Paare betej- Säure-Base-Reaktionen in wässriger Lösung:
a) H0
ieH und HB stehen für beliebige Sauren. + co, - O+ HCo
phe lage des Gleichgewichts einer Säure H,0* NH, H0+ NH,*
se Reaktion hängt von der Stärke der Sau- NH, OH NH,+ H,0
ren bzv. Basen ab (Kap. 3.3). H,0* OH H0 + H,0

An jeder Säure-Base-Reaktion sind zwei kor b) Säure-Base-Reaktionen in nichtwässriger


Lösung;
1espondierende Säure-Base-Paare beteiligt. NH,* NH NH,+ NH,
H,So4 H.PO, HSO + H,PO,*
Ampholyte. Ein Wasser-Molekül kann sich
c) Säure-Base-Reaktionen in der Gasphase:
gegenüber einer Säure (z.B. Chlorwasserstoff. HCI
NH, NH,CI B5 Das Hydrogen-
Molekül) als Base verhalten oder mit einer carbonat-lon reagiert
Base (z.B. Ammoniak-Molekül) als Säure re- B4 Säure-Base-Gleichgewichte in sauren Lösungen als
agieren. Ob sich ein Teilchen als Säure ode Base

Base verhält, hängt vom Reaktionspartner ab: Cr


Chlorwasserstow. HC Chlorid-lon
(Hydrogenchlorid)
HC + H0 = CI + H,0*
Perchlorsäure IIUIa ▇ ▇
CI0
Base IU4 I

Ameisensäure HCoOHFormiat- HUU

H0 + NH,= O + NH * Bromwasserstoff D Bromid-lon Br


Säure
Salpetersäure INU rat-lon NO,
Das Hydrogencarbonat-lon reagiert z.B. mit CHco0"
Essigsäur CHCO0 Acetat-lon
Wasser-Molekülen als Base, mit Hydroxid-
lonen als Säure. Bei der Reaktion der Hydro- Schwefelwasser- H,S Hydrogensulfid-lon
stoff Sulfid-lon
gencarbonat-lonen mit Oxonium-lonen bilden
sich Moleküle der Kohlensäure, die in Kohlen Schweflige SäureH,5o, aI ogerIS
Sulfit-lon
ITUI HSo
so,
stoffdioxid- und Wasser-Moleküle zerfallen
(B5). Schwefelsäur H,5O, HydrogensulratIon
Sulfat-lon
HSo
so,?-

Kohlensäure H,co, Hydrogencarbonat-lon cC


Teilchen, die je nach Reaktionspartner als Carbonat-lon co,?
Säure oder Base reagieren, bezeichnet ma Phosphorsäure H PO4 Dihydrogenphosphat-lon HP0
als amphotere Teilchen oder Ampholyte
in Hydrogenphosphat-lon
Phosphat-lon HP0
PO3

Mlaehrprotonige Säuren. Es gibt Teilchen, wie


z.B.H,PO, oder H,S, die bei Abgabe eines B6 Einige Säuren, Basen und Ampholyte mit Namen und Fon
Protons in korrespondierende Basen überge-
hen, die ihrerseits aber auch als Säuren re-
A1 a) Erstellen Sie für die folgenden Säure-
agieren können [B6).
Base-Reaktionen in wässriger Lösung die Reak-
1.Schritt: H,PO4 + O H,PO + H,0 tionsgleichungen (das jeweils zuerst angegebene
Teilchen reagiert als Säure). Kennzeichnen
2Schritt: HPO + = HPO +H,0 jeweils die beteiligten korrespondierenden Säure-
1.Schritt HPO + H = Po, + H,0 Base-Paar
H,PO + NH
Bei der vollständigen Reaktion mit einer sehr HSo, + Co,?=
Sarken Base gibt das H,PO,-Molekiül alle drei CH,CoOH + H0 *=
Protonen ab. Man spricht deshalb bei solche NH,*+ S-
Dleilkhen auch von mehrprotonigen Säure CH,coO + HCo,
HCo, + O =
b) Begründen Sie, welche der oben genannten
Säuren, die mehr als ein Proton abgeben Teilchen Ampholyte sind.
käonen, nennt man mehrprotonige Sauren
3 Säure-Base-Gleichgewichte125
33 Die Stärke von Säuren und Basen
gisäre und Esigsäure gleicher Ausgangs-
jmzentration c weisen unterschiediche Für das Gleichgewicht einer Säure bzw. Base
pe erte auf (B1) Wie ist dies zu erkiäaren? mit Wasser gilt das Massenwirkungsgesetza
Reaktion einer Säure HA mit Wasser:
patolysegleichgewicht. Der pHWert von HA + H,0 = A + H,0
Salzsäre der Ausgangskonzentration Massenwirkungsgesetz:
f) =01mol/l beträgt pH =1 MVI), Ver c(A) * c(H,02)
geicht man die Oxonium-lonen-Konzentra K —
c(HA) *c(H0)
ton, die sich aus dem pHWert berechnen
isst, mit der Ausgangskonzentration, so Reaktion einer Base B mit Wasser:
ekennt man, dass beide gleich sind: H,0 + B = + HB c(HCI) co(HAc)
= 0,1mol/I = 0,1mol/
cHi0) = c(HCI) = 0,1mol/| Massenwirkungsgesetz: pH =1 pH = 2,9

c(OH)* c(HB') B1 Gleiche Konzen-


Diss bedeutet, dass in dieser Salzsäure (fast) c(H0) * c(B) trationen - unterschied-
keine Chlorwasserstoff-Moleküle vorliegen liche pH-Werte
Die Chlorwasserstoff-Moleküle haben ihre
Potonen an die Wasser-Moleküle abgegeben. Ähnlich wie beim lonenprodukt des Wassers.
Kann man in verdünnter wässriger Lösung die
Das Gleichgewicht liegt fast vollständig auf Konzentration des Wassers als konstant anse-
der rechten Seite. Daher kann man die Reakti- hen und mit der Gleichgewichtskontante K
onsgleichung vereinfachend mit dem „norma— bzw. K zu einer neuen Konstante Ks bzw. K
len" Reaktionspfeil schreiben: zusammenfassen: Ausgangskonzentration Co
fiktive Konzentration der
HC + H0 Cr + H0 Säure bzw. Base vor der

Der pH-Wert von Essigsäure (CH,CoOH, K - K * (H0) = iA)▇c(HA) Säure-Base-Reaktion

abgekürzt HAc) der Ausgangskonzentration c(OH)* c(HB )


Protolysierte Säure-Mole-

G(HAC) = 0,1 mol/I beträgt pH = 2,9. Hier ist = K * c(H,0) = (B) abgegeben.
die Konzentration der Oxonium-lonen viel
Stärke einer Säure oder
kleiner als die Ausgangskonzentration. Nur
Base Der Begriff „Stärke"
etwa jedes hundertste Essigsäure-Molekül hatDie Konstanten Ks und Kg bezeichnet man als :zieht sich auf den

sein Proton abgegeben, das Gleichgewicht derSäurekonstante bzw. Basenkonstante. Beide Ks" bzw. K -Wert, nich
rlia Kor

Säure-Base-Reaktion liegt auf der linken Seite.Konstanten sind von der Temperatur abhän-
Die Reaktionsgleichung schreibt man mit de gig, jedoch unabhängig von der Konzentration
Gleichgewichtspfeil: der Säure oder Base.

HAc + H0 = Ac" + H,0* Statt der Konstanten K und Ke gibt man


In einer Chlorwasserstoff-Lösung (Salzsäure) häufig die mit -1 multiplizierten dekadischen
ist der Anteil der protolysierten Säure-Molekü- Logarithmen ihrer Zahlenwerte an:
le viel höher als in einer Essigsäure-Lösung.
Chlorwasserstoff ist also eine viel stärkere Säureexponent:

Säure als Essigsäure. Die Stärke einer Säure pKs = -Ig |KS) Ks = 10"pks mol/|
ind auch die einer Base lässt sich mit dem
isenwirkunsgesetz definieren Basenexponenti

*lg|K ) K *== 10"ph mol/!


Säure- und Basenkonstanten. Für einen
lérgleich der Stärke verschiedener Säuren Die Säurekonstante und die Basenkonstante
bzNw, Basen muss man ihre Reaktionen mit
sind ein Maß für die Säure- bzw. Basenstärke.
derselben Base bzw. Säure betrachten. Als
Bemgsbase und Bezugssäure hat man den Je größer der Ks" bzw. der K -Wert ist, desto
stärker ist die Säure bzw. Base.
Ampholyten Wasser gewählt.

3 Säure-Base-Gleichgewichte127
Der pK Wert (bei 0= 25 °) ist eine s
pklung- undvon pk-Werte ermöglichen eine Eintei-
Säuren und Basen nach ihrer Stärke spenfi s che Konstante. So hat Esigsaure
istoff.
(82, B3). So ist die Ameisensäure (pK = 3,75) Speiseessig und Essigessenz immer den n
eine stärkere Säure als die Essigsäure
(pKs =4,75); Ammoniak (pk = 4,75) eine
gecdhen Wl e r t phd A75. Di e Eigeeh
von speiseesig und Essigessenz sind jpioo
schwächere Base als das Phosphat-lon unterschi edlich. Sie hängen
mengenkonzentration der
von derab.Sto
Säure
(pkg =1,64). Diese Einteilung ist mithilfe des
pH-Wertes nicht möglich, da der pHWert von
der Ausgangskonzentration der Säure oder
Base abhängt.
Der K-Wert ei n er Säure HA und der
ihrer korrespondierenden Base A hängmn in KWlen
0ndI r da
eidennfacher Weise voneiwenn
Zusammenhang, nandermanab. diMane beiden
erkannt
mol/ Base mol/
Werte miteinander multipliziert:
HCI0 CI0
K *e - A)H:0.▇
e
H
c(HA) c(A)
HCI

H,So HSO,e c(H,0* c(OH)


A 10174

10'32
-1,74H,0° H0 5,/410- 5,74
Dies ist das lonenprodukt des Wassers
10-192
1,

1,92HSO
U NO 15,3210" (Kap. 3.2). Dessen Wert ist bei 25°C:
sOo?
10413 2,13H,PO H,PO
12,0810"1208
11,8710-1187
Ky = c(H,0) * (OH)= 10"*4 mol ▇
Das Produkt aus Ks" und K -Wert eines korres
10"22
2,22(Fe(H0) (Fe(OH)(H,0).12+ 1011,78
pondierenden Säure-Base-Paares ergibt also
11,78
10"314 3,14HF
10,8610- 10s6
den Wert des lonenproduktes des Wassers.
10"335
3,35HNO,
0 3,75HCoO
NNU
10,6510
HCO0"
10-475
1U48
4,75 CH,Co0 UU
10,2510"10
Bei 25°C gilt dann:
9,2510"%
4,85(Al(H0) * (U )H0) Ks ** K *= 10
9,1510"915 mol/
6,52H co,/Co* HCo,
7,4810-748
10-6,
6,92H S
10-700
7,00HS0,
HS

s0,?-
7,08 10 ,0o
Entsprechend gilt auch:
10- 20
10"925 7,20H PU HPO -
7,00 IU*
pKs + pK = 14
IH4 NH, 6,8010"6
10-%

Ist der pK -Wert einer Säure bekannt, so kan


q hn
HCN 4,75
CN IU
10 u40
10,40HCo,
10-12,36 co, -
4,60 10"4
man den pKe-Wert der korrespondierenden
0*30o
10 5»
12,36HPO -
13,00HSe
PO -
S2-
3,60

1,64
10"3

10-164
Base berechnen, und umgekehrt (B2).
15,74H,0
H,0H
1,00
10-1,00 Aus der Gleichung (ässt sich ebenfalls able
ten:
-1,74
H,0 10174

i
NH,

le stärker eine Säure ist, umso schwācher


NH,

ist ihre korrespondierende Base.


0?-
H,

* Der oben angegebene pKs-Wert ist ein ef ektiver Wert für


H

82dapks sSyustnedmpkc JWeaqrt)e|Hin,cowä, sDerrigteartsLăöchsluicnhge(bWieiert fü= r25H,c0), ist pk =345


le stärker eine Base ist, umso schwädheri
ihre korrespondierende Säure.
130
gahr starke Säuren und Basen. Wässrige
angen gleicher Ausgangskonzentration an sehr schwache pK" und pK,-Werte sind
gmeisensäure und Essigsäure haben unter- Säuren pKs pK
16 15,74 –
sehr schwache ein Maß für die Säure-

ghiediche pHHerte. Dagegen kann man in


Basen bzw. Basenstärke.
14- Je kleiner der pKs- bzw. der
geith konzentrierten wāssrigen Lösungen aus schwache
12-
schwache
pK -Wert ist, desto stärker
(slonasserstoff bzw. Perchlorsäure (HCIO,) Säuren
10-
Basen
ist die Saure bzw. Base.

teine pH-Unterschiede feststellen.


8-
6-
Ale sehr starken Säuren reagieren so gut wie 4

vollständig mit Wasser. starke


Säuren
2- starke
Basen
0-
sehr starke Säuren -2- -1,74 -
sehr starke Basen
Beispiel: HCIO, + H 0 CIO, + H0*
B3 Einteilung der Stärke von Säuren und Basen nach
ihrem pK-Wert
Vässrige Lösungen sehr starker Säuren glei-
cher Konzentration haben daher den gleichen
pH-Wert.
Da sehr starke Säuren mit pKs pK(Hş0' Essigsäure der Konzentration c(HAc) = 0,1mol/l
weist den pH-Wert pH = 2,9 auf.
annähernd vollständig pr
protolysieren, kann Wie groß ist der Ks-Wert?
man ihre pK -Werte in wässriger Lösung nicht
emitteln. Das bei der Protolyse gebildete Lösung:r
Oxonium-lon ist die stärkste Säure, die in HAc + H0 Ac + H,0
wässriger Lösung existieren kann. Essigsäure reagiert nur in geringem Ausmaß
mit Wasser, deshalb ist die Gleichgewichts-
Ähnliche Überlegungen gelten für sehr starke konzentration c(HAc) näherungsweise gleich
der Ausgangskonzentration co(HAc). Die
Basen mit pK « pK(O). Konzentration von Oxonium-lonen aus dem
Autoprotolysegleichgewicht des Wassers ist
Beispiel:H0 + 0? OH + OH sehr klein und kann vernachlässigt werden, es
gilt:

Für sehr starke Basen kann man in wässriger c(Ac) = c(H 0')
Lösung keine pK -Werte ermitteln. Das Hydro- = (Ac)- cl,02 c(H0')
Ks
xid-lon ist die stärkste Base, die in wässriger c) o(HAc
Lösung existieren kann. K = t10**mol/)
10"'mol/
10"48 mol/I

Sehr starke Säuren sind in verdünnter wässri- Der Ks-Wert der Essigsäure ist: Ks = 10"48 mol/
ger Lösung annähernd vollständig protolysiert.
B4 Bestimmung des K5-Wertes der Essigsäure, einer
Sehr starke Basen sind in verdünnter wässri- schwachen Säuree

ger Lösung annähernd vollständig protoniert.


3.7 SäurestärkeAus derundKonzentratipH-Wert saurer
on einer Säure und ihrer
Lösungen K
: cíH0) .
- A) c(HA) (H0)
o(HA)

Säurestärke kann man den pHWert berechnen. * d,0') * )-1 o


Sehr starke Säuren wie z.B. Chlorwasserstoff Logartbmieren der Gieichung und Miliplla,
reagieren vollständig mit Wasser: mit -1 ergibt:
A + H0*
HA + H0 -gkH0"%
Maneichkann
glsetzen. somit die Konzentratioonn c(HA)
derDa Ausgangskonzentrati c(A pH = 1 (pks - Ig(s(HA)1
man für Konzentrationen pHWert der Lösung einer schwachen Säure
c(HA) 10" mol/I die H0*lonen aus demr
Autoprotolysegleichgewicht des Wassers 82 pHWlert-Berechmung bei einer schwochen Sä
vemachlässigen kann, ist näherungsweise
c(H,0) = c(A) = c(HA). Sehr starke Säure:
Für den pH-Wert der Säurelösung gilt dan c(HCI) = 0,01 mol/
annähernd: pH = -ig |(H4,0' - -Ig((HCI) - -lg1
pH = - g(c(HA)} Schwache Säure:
B1 pH-Werte saurer pH-Wert der Lösung einer sehr starken Säu c(CHcoOH) = 0,01mol/
Lösungen
pH= (pk -Ig|(CH,Co0H) -(475+ -3
Schwache Säuren wie z.B. Essigsäure reagie- Aufgabe: Berechnen Sie den pH-Wert einer
ren in einer Gleichgewichtsreaktion nur in Ammoniumchlorid-Lösung der Konzentration
sehr geringem Ausmaß mit Wasser: cg(NH,CI) = 0,1mol/I.
A"+ H0*
HA + H,0 Lösung: Ammoniumchlorid besteht aus
Die Gleichgewichtskonzentration c(HA) ist Ammonium-lonen und Chlorid-lonen. Das
Chlorid-lon ist eine sehr schwache Base; es geht
näherungsweise gleich der Ausgangskonzer mit dem Wasser-Molekül keine Säure-Bas
tration c(HA). Vermachlässigt man außerdem Reaktion ein. Das Ammonium-lon (pK =935)
die Oxonium-lonen aus dem Autoprotolyse- ist eine schwache Säure, die mit einem
gleichgewicht des Wassers, gilt c(A) =o(H0'). Wasser-Molekül ein Oxonium-lon bildet:
Mit diesen Näherungen und mit Kenntnis des NH,* + H,0
10*

K - bzw, pK-Wertes der Säure lässt sich der


pH-Wert der Säurelösung berechnen (B2). Berechnung des pH-Wertes:
Der pH-Wert der Lösung einer sehr starken
pH =1 19,25 - Igo:1) - 19,25 -(-1
Säure ist abhängig von der Konzentration der - 1 10,25 = 5,13
Säure.
Der pH-Wert der Lösung einer schwacher B3 pH-Werte von Säurelösungen: Rechenbe
Säure hängt von der Konzentration der Säure
und ihrem pK -Wert ab.
H
H C ć– coOH A1 e Berechnen Sie die pH-Werte von: Ae In 100ml Joghurt sind nach Lebensmiteh
DH
Ó a) Salzsäure c(HCI) = 0,001 mol/I analysen 1,1g Milchsäure (B4) enthalten.
b) Salzsäure c(HCI) =0,02mol/ Der K-Wert dieser einprotonigen Säure ist
34 Milchsäure, eine
echwache Säure, verleiht ) Essigsäure cz(HAc) = 0,1mo|/| =1,35 -10"' mo|/l. Berechnen Sie den pHMlert
des Joghurts unter der Annahme, dass dieserns
von der Konzentration der Milchsäure abhängig it
Nem Joghurt den fein
äuerlichen Geschmack A2o Welche Aussage können Sie über den pH
A3) Wert einer Salzsäure der Konzentration
co(HCI) =10"mo|/I machen?

136
38 Basenstärke und pH-Wert alkalischer Lösungen
peenlösungen haben pH-Werte größer als 7.
is der Konzentration einer Base und ihrer Kg = cO) c(HB) .
Rsenstärke kann man den pHWert berechnen. c(B) c(B) 14

a
c(O) = ke * (B) - (K * G(B)
ser starke Basen wie z.B. das Oxid-lon (0) 13
gd dis Amid-lon (NH, ) reagieren vollständig Logarithmieren der Gleichung und Multiplikation
mit Wasser. Beispiel: 1 ergibt:

H0 + 0 U
lg ((O )) -1:F-lg(K ) - Ig(G(B)|1
Gbt man also z.B. Kaliumoxid (K0) in Wasser,
6 pOH -1: (pK - g((B)|1
entsteht eine Kaliumhydroxid-Lösung. Da man
fir Konzentrationen c(0 ) 10"mol/ die pOH-Wert der Lösung einer schwachen Base
CH Honen aus dem Autoprotolysegleichge- B1 p H-Wert-Berechnung bei einer schwachen Base
vicht des Wassers vernachlässigen kann, ist
näherungsweise c(O) =2 c(0 -). Schwache Basen wie z.B. Ammoniak (NH,)
Ffür den pOH-Wert gilt: reagieren in einer Gleichgewichtsreaktion nur
in sehr geringem Ausmaß mit Wasser:
p0 = -Ig(c(O)} = - Ig (co(O) H,0
pOHWert der Lösung eines Metallhydroxids Die Gleichgewichtskonzentration c(B) ist nä-
herungsweise gleich der Ausgangskonzentra-
Der pOH-Wert lässt sich leicht in den pH-Wert tion co(B). Vernachlässigt man außerdem die B2 pH-Werte alkalischer
rechnen: Hydroxid-lonen aus dem Autoprotolysegleich- Lösungen
gewicht des Wassers, gilt c(O) = c(HB').
pH = p w - pO oderpH == 14 - po Mit diesen Näherungen und mit Kenntnis des
Ke- bzw. pKg-Wertes der Base lässt sich der
p H-Wert der Basenlösung berechnen (B1).
Sehr starke Base: Der pH-Wert der Lösung einer sehr starken
G( ) =0,1 mol/ Base ist abhängig von der Konzentration der
pO = -g|(O ) = -g|(O) = -lg 10" Base.
Der pH-Wert der Lösung einer schwachen
pH = 14 - pOH = 14 -1 = 13 Base hängt von der Konzentration der Base
Schwache Base: und ihrem pKg-Wert ab.
G(NH,) =0,1mol/I

pO = Lp%- Ig(,NH)| = ▇ +1= 2,88 A1oe Berechnen Sie die pH-Werte v


pH = 14 - p H = 14 - 2,88 = 11,12 a) Kalilauge c(K H) = 0,01mo|/|
b) Kalkwasser c(Ca(O),) = 0,000 5mol/
Aufgabe: Berechnen Sie den pH-Wert einer
c) Ammoniak-Lösung cG(NH,) = 1mol/|
Natriumacetat-Lösung mit c(NaAC) = 0,1mo|/l.
A2 e Man lässt 0,05 mol Kaliumoxid (K0) mit
Lösung: Das Natrium-lon geht mit dem
Wasser-Molekül keine Säure-Base-Reaktion ein. Wasser reagieren und füllt dann die Lösung auf
Das Acetat-lon reagiert als Base mit Wasser: 1 Liter auf. Berechnen Sie den pH-Wert.
,0 + Ac = " + HAc A3e Einige Backofenreiniger |B4) enthalten HN–CH,-CH,-O
pO -1925 - Ig0,1) =119,25 -(-1 2-Aminoethanol als Base. Der pKe-Wert dieser Base
ist 4,56. B4 Einige Backofen
10,25 = 5,13 a) Formulieren Sie die Gleichgewichtsreaktion vonreiniger enthalten die
shwnche Base 2-Amino-
2-Aminoethanol mit Wasser.
pH = 14 - 5,13 = 8,87 b) Erläutern Sie, welche Funktion dieser Stoff ime
othanol [A2)

Backofenreiniger erfüllen soll.


3 pH-Werte von Basenlösungen: Rechenbeispiele
3 Säure-Base-Gleichgewichte 137
Durchblick
3.21 Zusammenfassung und Übung pH- und p -Wert
ndik to
u stellt fest Muttipliziert man den dekadischen
pH-Wert Logarithmus des Zahlenmwertes de
pH>7 Stoffmengenkonzentration der Ong
pH weil y
umionen mit -1, so erhält man den
pH-Wert
weil c(H,0) <10”mol/I
c(H,0') 10"’mo|/|
pH = -Ig (c(H,0)}
Hydroxid-lonen
Oxonium-lonen In analoger Weise erhält man den
,SinaPTo Onen-
Protonenak- sind pOH-Wert:
donatoren Protolyse Basen

findet statt
bilden in Wasser
p H = -Ig(c(O )}
bilden in Wasser

Saure kann bewirken alkalische Wegen der Beziehung


Lösung Lösung
c(H,0) * c(O) = K = 10"*mo|t
Neutral:
gilt auch:
pH =7
pH + p H = pKw = 14
B1 Oxonium- und Hydroxid-lonen sind für den pH-Wert entscheidend

Säure-Base-Begriff nach BRoNSTED lonenprodukt des Wassers Säurekonstante


Säuren sind Protonendonatoren, Wasser-Moleküle sind amphotere Der K -Wert ermöglicht die Quantif
Basen sind Protonenakzeptoren. EineTeilchen, sie können sowohl Protonen zierung der Stärke von Säuren. Je
Säure-Base-Reaktion bezeichnet man aufnehmen als auch Protonen abge- höher der K-Wert, desto stärker ist
auch als Protolyse, da ein Protonen- ben. Zwischen einzelnen Wasser- die Säure. Multipliziert man den delka
übergang stattfindet. Molekülen ist deshalb eine Protolyse dischen Logarithmus des Zahlenwverts
möglich. Dies bezeichnet man als von Ks mit -1, erhält man den p
Eine Säure geht durch Abgabe eines Autoprotolyse: Wert.
Protons in ihre korrespondierende
Base über. Eine Base geht durch Auf- H0 + H0 = H,0† + O
ahme eines Protons in ihre korres- K = (H,0): c(A pk = -Ig|
pondierende Säure über. Ein solches c(HA)
Teilchenpaar bezeichnet man als Stellt man für diese Gleichgewichts-
korrespondierendes Säure-Base-Paar reaktion das Massenwirkungsgesetz
auf und bezieht die Konzentration der Basenkonstante
Ampholyte Wasser-Moleküle in Kein, so erhält
Teilchen, die in Abhängigkeit vom man die neue Konstante K. Der Kg-Wert ermöglicht die Quantihi
zierung der Stärke von Basen, je hö
Reaktionspartner sowohl als Proto-
hendonator wie auch als Protonenak- K = c(H0* c(OH) her der Kg-Wert, desto stärker ist de
zeptor reagieren können, nennt man Base. Multipliziert man den deka
amphotere Teilchen oder Ampholyte. Das Produkt c(H,0') * (O)bezeich- schen Logarithmus des Zahlemvertă
Beispiele für Ampholyte:
Wasser-Molekül (H0) net man als lonenprodukt des Wassers. von Ke mit -1, so erhält man den
pKe-Wert.
Hydrogensulfat-lon (HSO,)
Das lonenprodukt desg. BeiWassers
Hydrogencarbonat-lon (HCo,) temperaturabhängi Ist
25 °C gilt: - g|
Dihydrogenphosphat-lon (H,PO,) Ky =110-* mol/ B c(HA)* c(O pKg *=
Hydrogenphosphat-lon (HP ?) c(A)

Hydrogensulfit-lon (HSo,)
158
peeánung des pH-Werts wässriger Lösungen
sehr starke Säuren schwache Säuren
sehr starke Base schwache Bas

ph =-lg (G(HA)) pH = :lpK - Ig l(HA)|1 p = - g|c(A ) pOH - 1: I k - Ig ((A) 1


pH = 14 - p pH = 14 - p H

Geaechmung des pH-Wertes wässriger Lösungen


Sáure- und Basenkonstante
je stärker eine Säure ist, desto schwä- Stoffmenge n(H0) der Säure er- F r C(H ) = C(A ) N Mml a DIu II
eicht. Für den Äquivalenzpunkt gilt den Wert 1 an:
cher ist die korrespondierende Base, also:
da folgende Beziehung gilt: pH = pKs + lg1 = pKs +0 = pK
n(H,0) = n(O)
K = Kw *= 10 -14 mol | Der bei der Halbtitration gemessene
(Hş0) V(saure Lösung) pH-Wert entspricht also dem pK -Wert
pls+ pK = pKw = 14 c(O) V(alkalische Lösung) der Säure.
Auch der pKg-Wert einer schwachen
ç und Kg Werte bzw. pK " und pKg Bei einer Titration mit Endpunkt- Base kann in analoger Weise durch
Werte beschreiben – unabhängig von bestimmung erkennt man den Halbtitration ermittelt werden.
der Konzentration - die Stärke einer Äquivalenzpunkt am Farbumschlag
Säure bzw. einer Base. eines Indikators. Indikatoren
Der pH-Wert einer Lösung ist abhän- Bei einer pH-metrischen Titration Ein Säure-Base-Indikator ist eine
gig von der Stoffmengenkonzentra- entspricht der Äquivalenzpunkt schwache, farbige organische Säure,
und von der Stärke der gelösten dem Wendepunkt der Titrationskur- deren korrespondierende Base eine
Säure oder Base ve, bei dem der pH-Wert steil an- andere Farbe aufweist. Ein Indika
steigt. ist für eine Titration geeignet, wenn
Protolysen in Salzlösungen Bei einer Leitfähigkeitstitration innerhalb seines Umschlagsbereichs
Dhie pH-Werte von Salzlösungen wer- bestimmt man den Äquivalenz- der pH-Wert des Ägivalenzpunktes
den durch die Säure-Base-Reaktionen punkt als Schnittpunkt linearer lieg
der Kationen und Anionen mit de Kurvenäste.
lasser-Molekülen bestimm pH = pKs(Hind) +1
Beispiele: Ammonium-lonen sind Halbtitration
Protonendonatoren, daher bilden Durch dieses Verfahren kann man denIndikatoren, bei denen sowohl die
viele Ammonium-Salze saure Lösu pK -Wert schwacher Säuren ermitteln. Indikatorsäure als auch die Indikator-
gen. Carbonat-lonen sind Protonen Zunächst führt man eine normale base farbig ist, zeigen im Umschlags
akzeptoren, daher bilden viele Carbo- Titration durch und bestimmt den bereich eine Mischfarbe.

mate alkalische Lösungen. Ägiuvalenzpunkt. Bei einer zweiter


Titration gibt man genau die Hälfte Puffersysteme
Säure-Base-Titrationen der benötigten Maßlösung zu und Lösungen schwacher Säuren bzw.
ed Äquivalenzpunkt misst den pH-Wert. Damit ist die Hälf-Basen und ihrer korrespondierenden
te der Säure neutralisiert; also sind Basen bzw. Säuren bilden Puffersyste-
Säure-Base-Titrationen sind maßana-
Iytische Verfahren zur Bestimmung die Konzentrationen der Säure und me. Pufferlösungen änderm ihren
ter Stofmengenkonzentrationen vonder korrespondierenden Base gleichpH-Wert bei Zugabe von Oxoniur
groß. Aus der Henderson-Hasselbalch- oder Hydroxid-lonen nur wenig.
Säuren oder Basen. Man versetzt eine
Probelösung mit kleinen Portionen Gleichung ergibt sich dann Folgen-
des: Der pH-Wert einer Pufferlösung ent-
einer Maßlösung und bestimmt den spricht nach der Henderson-Hassel-
quivalenzpunkt. Der Äquivalenz. c(A) balch-Gleichung dem pK-Wert der
punkt einer Säure-Base-Titration ist pH = pKs + lg HÁ schwachen Säure des Puffersyst
der Punkt, an dem die Stoffmenge (Her enderson-Hasselbalch-Gleichung) (pH = pK ).
n(OH) dder 1 gleichen Wert wie die

3 Säure-Base-Gleichgewichte159
4.7 Spiegelbildisomerie und optische Aktivität
Objekte, die mit ihrem Spiegelbild ne
HO eecooH H 0c
Deckang gebracht werden köemee
ral. Chirale Molekil e nent man Sp
H
H
i nisas
cht z
O
isomere oder Enantiomere.
Frischer CH3

im einfachsten Fall liegt Chiralitat dan w


Joghurt ČH3

in eineemdeneMolSubsti
verdaswennverschi n Kohlenaahh
ekil eituenten
mild

B2 Zwei unterschiedliche Milchsäure-Moleküle

Milchsäure-Molekiül (ein HAtomtra,wen


verhalten sich wie Bild und Spiegelbild
undg
J g"
Auf Joghurtbecherm (B1) findet man häufig
den Hinweis, dass nur Joghurtkulturen ver-
weiis eine CH , OH- und Co0H-Guppe k
100
wendet werden, die l )rechtsarehende MiichKohlenstoff-Atome mit vier verschisde
linksdrehende
istdeseigentich?
säure erzeugen. Was IS
auch Michsäure und was
bt es Substituenten
Gidrehtierte oder kurz
heißen asymmetristh
asymmetrische
sh
Kohlensn
sich da? Atome (Chiralitätszentren). Diese werden
häufig mit einem Stern gekennzeichnet.
7 Chiralität. Bei der Milchsäuregärung entsteht
B ognurlMmlrecII" aus Milchzucker (Lactose) 2-Hydro propan
Für Moleküle mit zwei Chiralitätszentren,vie
drehender Milchsäure säure, die Milchsäure. Baut man mehrere
z.B.im 2,3-Dibrompentan, gibt es vier Sterea
Modelle dieses Moleküls (B2) und vergleicht isomere (B4). Je zwei verhalten sich zueinan
MIlchnsauregarung Jognu
wird durch Milchsäure-
sie miteinander, so stellt man fest, dass sich
der wie Bild und Spiegelbild und sind daher
gärung hergestellt. Dabei nicht alle Modelle durch Drehen und WendenEnantiomere. Die Moleküle der beiden Eras
rd der Milchzucke zur Deckung bringen lassen und daher nic tiomere unterscheiden sich in allen Chirali
(Lactose) der Milch durch
die Lactobazillen der identisch sein können. Beim genaueren Hinse-tätszentren. Zwei Isomere, die sich nicht wvie
hen erkennt man, dass sich zwei Formen wie
her
Bild und Spiegelbild verhalten, nennt man
säure umgewandelt. Bild und Spiegelbild verhalten. Man sagt, sie Diastereomere. Die beiden Moleküle eines
Chiralität griechiscree sind chiral. Dieses Phänomen ist uns auch ausDiastereomeren-Paars unterscheiden sich
Kunstwort, abgeleitet Von dem Alltag bekannt (B3): Hände, Füße, Schuhenicht in allen Chiralitätszentren
griech. cheir, die Hand etc. sind ebenfalls chiral.
Maximale Anzahl an Stereoisomere, die keine Enantiomere sind,
Stereoisomeren Besitzt Beide Milchsäure-Molekülmodelle repräsen- heißen Diastereomere.
ein Molekül n Chirali-
tätszentren, so könr
tieren zwei isomere Milchsäure-Verbindungen.
aximal 2" Stereoiso
maxi Es handelt sich um Spiegelbildisomere oder
vorkommen. Enantiomere. Diese Isomerieart gehört z Enantiomere Die Molekule

rscheiden sih
Stereoisomerie (räumliche Isomerie). CH3 CH3 in allen Chiraltäs
H Br_ zentren.
#H H*C #Br

H5 Hs
Uie Molekule
nterscheiden sich a
Diastereomere nicht in allen
Chiralitätszentren
CH3 CH3
_ H H-0 Br

Br H H -
Br Die Moletilen
unterscheiden s|
H H allen Chiraltäs
inzentren.
B3 Chirale Objekte des Altags - Enantiomere

174
B4
Stereoisomere von 2,3-Dibrompentan B
zwei Poar Enantiomere und wer Poor Diust
oatische Alktivität. Aufgrund der identischen Die Zeichen (+) und (-) geben die Änderung
gtukturellen Verknüpfung haben Enantiome der Schwingungsrichtung des linear polari-E Stereoisomerie (räumliche
Isomerie). Stereoisomere
e auch fast identische chemische und physi sierten Lichts an. (+) steht für (vom Beobach-
sind Isomere, deren Atome
galische Eigenschaften (wie z.B. Siedetempe- * in der gleichen
ter aus) rechts, (-) für links herur Reihenfolge miteinander
aturen). Es gibt jedoch zwei Ausnahmen. Die rknüpft sind (gleiche
este betrifft die unterschiedliche Wechsel- Vonctitutinn) sich aher in

ang mit anderen chiralen Molekül Nun wird auch die Bezeichnung auf dem der räumlichen Anordnung
wirkung külen
und Joghurtbecher (B1) verständlich. Die rechts- (Konfiguration) voneinan-
(bjekten, was Unterschiede in ihren physio-
drehende (+)-Milchsäure ist ein Stoffwechsel- der unterscheiden.
lbgischen (pharmakologischen und toxikolo- produkt des menschlichen Körpers. Sie dient
gsthen) Wirkungen und ihren sensorische der Energiegewinnung und hat eine Schutz-
Linear polarisiertes Licht
I KLIU ▇ ▇
Egenschaften (Geruch, Pheromon-Wirkung)
LICI KaIII d

funktion für die Darmschleimhaut. Im Gegen- etische Welle aufgefas


nir Folge hat. Der Duftstoff in Orangen z.B, satz zur (-)-Milchsäure wird sie vom Körpe
verden, die rechtwinklig
zur Ausbreitungsrichtung
ntiomer des Limonens, riecht nach
ein Enantic gut aufgenommen und gilt als gesünder. Die schwingt. Dies passiert in
Orangen, sein Spiegelbild dagegen nach schiedenen
spezifische Drehung a, ist eine charakteristi-
Terpentin. Die andere Ausnahme betrifft die Ebenen. Schwingt das
sche Größe für jede optisch aktive Verbindung. Licht nur in einer Ebe
Wechselwirkung mit linear polarisiertem Da sie u.a. auch von der Zahl der Teilchen vas man durch Polarica
Licht. Chirale Moleküle sind optisch aktiv, d.h, abhängt, die vom Licht passiert werden, dient fitor ( Dalaricntaron)

i han annnonnt m
dass diese Stoffe die Schwingungsebene des ihre Messung auch zur Konzentrationsbestim es linear polarisier
Lichtes drehen. Man spricht daher auch von mung.
optischen Isomeren.
Bei optisch aktiven Stoffen unterscheidet
Polarimetrie. Mit einem Polarimeter kann man je nach Drehrichtung links- und rechts-
die optische Aktivität einer Verbindung drehende.
untersucht werden. Dazu misst man dene
Drehwinkel , d.h. den Winkel, um den die
Nullpunkt.
Schwingungsebene des linear polarisierten Drehwinkel
Lichts beim Durchgang durch die optisch
aktive Lösung gedreht wird. Dies geschieht
mit einem zweiten, drehbaren Polarisator
(Analysator) (B5]. Stehen beide Polarisato
senkrecht zueinander, so kann kein Licht pas-
sieren (Dunkelheit). Bringt man eine optisch
aktive Verbindung zwischen beide Filter, LICht- POlari-Iinear Probenröhrchen linear Analysa
komnt es zu einer Aufhellung. Durch Drehen quelle saton polarisier-mit einer chiralen p larISier
tes Licht
Verbindung +ar i
Betrachtér
des Analysators bis zur erneuten Dunkelheit
erhält man den Drehwinkel, der je nach Dreh-B5 Schematische Darstellung und Funktionsweise eines Polarimeters mit optisc
aktivem Stoff in der Messzelle
richtung ein positives oder negatives
eichen erhält.

i Betrachten Sie die Spiegelung in einem A30 Zeichnen Sie die Halbstrukturformeln der
Fenster durch ein Polarisationsfilter. Drehen Sie dasMoleküle, die sich durch Oxidation des dreiwertigen
Polarisationsfilter während der Beobachtung. Alkohols Propantriol am C-Atom1 ableiten lassen,
yf
und kennzeichen Sie die asymmetrischen Kohlen- Ausbreitungs-
e Zeichnen Sie die Strukturformeln folgenderstoff-Atome. Beurteilen Sie, ob die Moleküle optisch
richtung

aktiv sind.
Wertindungen und geben Sie an, welche davo B6 Die Wirkungsweise
chiral sind: A4o g Recherchieren und zeichnen Sie die
eines Polarisato

a) 2Methylheptan D) 3-IVletnyln plan


Formeln von Äpfelsäure (2-Hydrox ybutandisäure),
) 4-Methylheptarl d) 1,1-Dibrompropan.
Citronensäure (2-Hydroxypropan-1,2,3-tricarbon-e
säure) und Glykolsäure (Hydroxyethansäure).
Geben Sie an, ob folgende Dinge aus dem Markieren Sie jeweils die Chiralitätszentren.
táglichen Leben chiral oder achiral sind: Tasse,
Propeller, Kühlschrank, Fußball, Messer. 4 Naturstoffe 175
4.8 Fischer-Projektionsformeln
CO0H
Die längste
1. von oben nach itewdbim
Ch unten Zeichne
angeordnet.
co0H
2 Das C.Atom mit der höchsten Oxidationrz
steht an der Spitze der läingsten C-Cłat
H C H H ot OH
3. Alle asymmetrischen CAtome werden (ggt,
nach und nach) in die Papierebene gebrach
B1 Milchsäure-Molekül mit räumlicher Orientierung 4. Die Atome, die beim Zeichnen ober- und
der Substituenten (links), Verdeutlichung der tetra- unterhalb eines Chiralitätszezentrums an-
edrischen Struktur (rechts). In beiden Fällen handelt geordnet sind, liegen hinter der Papiersbm
es sich um das gleiche Enantiomer 5. Die Atome, die beim Zeichnen links und redtig
eines Chiralitätszentrums angeordnet sind,
Oftmals steht man bei der zeichnerischen liegen vor der Papierebene, dem Betrachter
zugewandt.
Wiedergabe von Molekülen vor dem Problem,
eine dreidimensional räumliche Darstellung in B2 Regeln zum Erstellen von Fischer-Projektions.
die zweidimensionale Papierebene projizieren formeln
zu müssen. Betrachtet man z.B. das Molekül-
modell der Milchsäure, so erkennt man sofort, Stab-Modells einer tetraedrischen Molekil
dass das „echte" Molekül nicht eben gebaut struktur mittels eines Tageslichtprojektors. De
ist, sondern dass das asymmetrische Kohlen- Positionen der Substituenten um das Chirali
stoff-Atom tetraedrisch von vier Substituen tätszentrum sind dabei eindeutig festgelegt
1geben ist (B1).
Der D- und L-Deskriptor. In den Molekül
Erstellung von Fischer-Projektionsformeln.
Um die räumliche Anordnung der Atome einesmodellen der Milchsäure (B6) und in der
Fischer-Projektionsformel steht die OH-Gruppe
Moleküls mit einem oder mehreren asym
metrischen C-Atomen wiedergeben zu kön- am einzigen C'-Atom einmal rechts und ein
nen, benutzt man häufig die von EMIL FIsCHER mal links. Dies hat zu der Unterscheidung der
(B3) vorgeschlagenen Projektionsformeln (B4).beiden Enantiomere durch die Buchstaben D
Diese ermöglichen eine zeichnerische Dar- (von lat. dexter, rechts) und L (von lat. laevus
stellung des Moleküls in der Eben links) geführt.

B3 E IL FisCHER ei oder Erstellung und Interpretation dieser


Bei nd weitere asymmetrische C-Atome im
Sind

(1852-1919) Formeln müssen einige Regeln beachtet Molekül vorhanden, benötigt man eine zu
werden (B2]. Unter Berücksichtigung dieser sätzliche Regel. Diese lässt sich anhand von
FI5cner-Pro IonSTor- Regeln kann so die Fischer-Projektionsformel 2,3-Dihydroxybutanal (B7) verdeutlichen: Sind
In In Fischer-Projek- z.B. für ein Milchsäure-Enantiomer erstellt mehrere asymmetrisch substituierte CAtom
tionsformeln werden die
C-Atome der C–C-Kettee
werden (B4). in einem Molekül vorhanden, so bezieht sich
hetrische
als BBuchstaben eingetra- der D/L-Deskriptor auf das asymme
gen oder nur als k Es muss allerdings beachtet werden, dass CAtom, das vom Kohlenstoff-Atom mit der
zungspunkte dargestellt.
die Fischer-Formeln - bei Befolgen der ent- höchsten Oxidationszahl am weitesten ent
sprechenden Regeln - Projektionen eine fernt ist.
Tetraeders in die Papierebene darstellen,
rergleichbar mit der Projektion eines Kugel Diese Art der Benennung wird auch auf antd
re Moleküle, die ein Chiralitätszentrum
bes|t

HO

C
HO
co0H
D-undübertragen.
zen, GroßebeiBedeutung
l-Deskriptoren haben de
der Benennung
He
H 70 H OH H O
Kohlenhydraten (85) und Aminosäuren. E
Mczt man beispielsweise im Milchsäure
(2Hyaroxypropansaure)
Molppeekäldurch de Hoe
H, CH3
eil-Strich-Schreibweise Fischer-Projektion
eine Aminoagnupe, s hae
drehe

B4 Erstellung der Fischer-Projektionsformel eines Milchsäure-Enantiomers


176
die
die A
Aminosäure Alanin 2Amineproasid
H H 0

H -–H H–--CH OH HO,

H–o-0 -H H -- -H
H–0 -ō–H H– H
HO
H H–
H— H— —H

H
H–C-H
D(+)-Glucose L(-)Glucose
H C H

B5 Offenkettige Form der Glucose-Enantiomere


(Fischer-Projektionsformel) U -(+)-Milchsäure

Spiegelebene
bei der analog zur Milchsäure zwei Enantio-
mere auftreten, die mit D- und L-Alanin be- CO0H coOH
zeichnet werden (Kap. 4.18, B1). OH HO -

In der Fischer-Projektionsformel der D-Kon- CH3 CH

figuration befindet sich die O-Gruppe des B6 Tetraedermodelle und Fischer-Projektionsformeln der beiden Milchsäure-
untersten asymmetrischen C-Atoms rechts. Enantiomere
In der L-Form befindet sich der Substituent
(z.B. die OH-Gruppe) an dieser Stelle links.
1o H H 0l C-Atom
Die Bezeichnungen D- und L-Form sind willkür- mit der höchsten
Oxidationszahl
lich festgelegt, während es sich bei der opti- H *C*
0 O HO -Hr
schen Drehung des linear polarisierten Lichts H0–C H H– OH
um eine beobachtbare Eigenschaft handelt. vom höchst oxidierten
CH3 CH3 C-Atom am weitesten ent-
Von den Bezeichnungen „D“ und „L" lässt sich ferntes asymmetrisches
L-2,3-Dihydroxy- C-Atom
nicht auf das Vorzeichen der Drehung des D-2,3-Dihydroxy-
butanal butanalr
linear polarisierten Lichts schließen. D und L
beziehen sich also nur auf die Anordnung der B7 Ermittlung der Konfiguration bei Molekülen mit mehreren asymmetrisch
Substituenten in der jeweiligen Fischer- substituierten Kohlenstoff-Atomen
Proje
nie
jektion
on.
4.11 Glucose und Fructose
Traubenzucker (Glucose) ist ein Monosaccha-
rid, das unser Körper schnell aufnehmen (re-
Iesn denEamJahren
FiscRzwi(Nobel 1991 eglng
schen p198ireiss firundChesi ti
sorbieren) und verwerten kann |B1). Er ist die Struktur des Glucose-Molekülls aufzukia
jedoch nur einer von vielen Zuckern, die in der ren. Das kettenförmige Molekiül besitzt sechy
Natur vorkomm Ghtome, somit ist die Glucose eine Aldohong
Vier der sechs CAtome sind asymmetrisch,
in Abhängigkeit von der Länge ihres Grund- in mühevoller Arbeit konnte EMIl FiscHER de
gerüstes aus Kohlenstoff-Atomen und der Stel lung der O-Gruppen an diesen C'Atiome
ermitteln. B2 zeigt das Glucose-Molekül als
Position ihrer Carbonyl- und Hydroxygruppen
B1 Traubenzucker ergeben sich bereits für die einfachsten Koh- Fischer-Projektionsformel (Kap. 4.11) Da die
lenhydrate, die Monosaccharide, viele Struk- OH-Gruppe am untersten asymmetrischen
luco5e von uI1. tur- und Konformationsvarianten (Isomere). Kohlenstoff-Atom, also am C-Atom 5, nach
kos, Most, süßer Wein.
Glucose wird auch als
Damit einhergehen z.T. deutlich voneinander echts zeigt, zähit man die Glucose zur Famiile
der D-Zucker (Kap. 4.11) und schreibt
Trauhe zucker oder Dext- abweichende physikalische und chemisch
ose bezeiche Eigenschaften, die zu unterschiedlichen Reak- " U

tionsmöglichkeiten
agierteln
Aldehyd mit einem A
Ringform der Glucose. Mehrere experimen
hol, 5o entsteht ein
n Halb- Glucose kommt vor allem in süßen Früchten telle Ergebnisse sind mit der Kettenform der
(Kap. 49).
und im Honig vor. Auch im menschlichen Blut Glucose-Moleküle nicht erklärbar. So wird zB.
ist Glucose enthalten (,Blutzuckerspiegel"). eine Lösung Fuchsinschwefliger Säure
Sie hat dort einen Massenanteil von ca. 0,1% (Schiff'sches Reagenz) nicht rot gefärbt, ob
H.
(Normalwert: 80-120 mg/dl Blut). Glucose wohl ein solcher Farbwechsel typisch ist für
C
H–c –H ,ta" dient der Energieversorgung des menschli- Holeküle mit Aldehydgruppen. Der Grund
chen Körpers und ist daher nicht nur das wichdafür ist, dass die Glucose-Moleküle überwvie
tigste, sondern auch das am häufigsten vor gend als sechsgliedrige Ringe vorliegen, die
H--0–H „ta“ kommende Monosaccharid. Bei Zimmertem- durch eine intramolekulare Halbacetalbildung
H– 5 –H „ta entstehen [B3), (Kap. 4.18). Dadurch lieger
H–C. 0–H
peratur ist Glucose ein kristalliner, sehr gut in
Wasser löslicher Feststoff. Glucose-Lösung nicht genügend Moleküle in der offenkettigen
dreht die Schwingungsebene linear polarisien Form vor, in der die Aldehydgruppe für die
B2 Offenkettige ten Lichts nach rechts; daher die SchreibweiseNachweisreaktion (V2b] verfügbar ist.
Aldehydform der (+)-Glucose (Kap. 4.7).
D(+)-Glucose
Der Ringschluss erfolgt als Additionsreaktion
Struktur des Glucose-Moleküls. Die Molekül- zwischen dem C.Atom 1 und der OH-Gruppe
Anordnung der OH-Grup- formel des Glucose-Moleküls lautet CH 0. des C-Atoms 5 [B3). Vollzieht man den Ring
pen bei Glucose Eine Wie sieht aber die entsprechende Strukturfor- chluss anhand eines Molekülmodells (A3 und
„Eselsbrücke", sich die
Anordnung der O-Grup- nel aus? Die sehr gute Wasserlöslichkeit der Exkurs] nach, so stellt man fest, dass ma
durch die
pen besser merken zu Glucose gibt einen Hinw is, dass im Molekül zwei Isomere erhalten kann, die sich
können, ist, OH-Gruppen
funktionelle Gruppen vorhanden sein müssen, Stellung der neu gebildeten Hydroxygruppe
chts mit „ta“ und OH
Gruppen links mit „tü"
die Wasserstoffbrücken ausbilden können. am CI-Atom unterscheiden. Durch den Ring
gleichzusetzen, und sich Außerdem reagiert Glucose mit Essigsäure zu schluss wird das Carbonyl-Kohlenstoff-Atom
dann „ta-tū-ta-ta" ein einem Ester und Wasser. Da Ester im Allge- des kettenförmigen Glucose-Moleküls nämich
meinen aus einer Säure und Alkohol gebildet sinem weiteren asymmetrischen C.Atom,
pragen.

werden, müssen im Glucose-Molekül


da es nach der Ringbildung vier verschiedene
OH-Gruppen zu finden sein. Bei vollständiger Substituenten aufweist. Dieses CAtom nenmt
Veresterung von 1 Mol Glucose werden 5 Mol
Essigsäure benötigt. Dies deutet auf fünf
Inan anomeres Kohlenstoff-Atom. Die beiden
Isomere heißen Anomere und werden di
OH-Gruppen im Glucose-Molekül hin. Darüber -D-Glucose und -DGlucosebezeichnet.
hinaus kann mit der Fehling-Probe und der
Silberspiegelprobe (V2a) nachgewiesen wer- Glucose-Moleküle können in Kettenform
den, dass eine Aldehydgruppe im Molekül (Aldehyd) oder als Ringform (Halbacetall
vorhanden ist.
vorliegen,
180
aworth-Projektion. Die beiden Glucose-
Aamere sind nicht eben gebaut. Aus Gründen CH,0H
der bersichtlichkeit verzichtet man jedoch 5
häufig auf eine räumliche Darstellung und
venwvendet stattdessen Projektionsformeln, die H ō
von dem Chemiker WALTER NORMAN HAwORTH H– H,O
ÓH OH

(Nobelpreis für Chemie 1937) für entsprechen H Ó


de ringförmige Moleküle entwickelt wurden: H–- H H 0-D-Glucose anomere
C-Aton
-In der Haworth-Projektion zeichnet man das H=- =H = O
CHO
Glucose-Molekül perspektivisch, von schräg H- r – 20 H
oben als liegendes, ebenes Sechseck [B3, H– - H OH
O
rechts).
Die Bindungen zu O-Gruppen und H-Ato- Glucose luCO
OH

men werden mithilfe senkrechter Linien OH

durch die Ecken, die die C-Atome symbolisie- p- -lucose

ren, gezeichnet. offenkettige Ringform

B3 Bildung der cyclischen Halbacetalform beim Glucose-Molekül.


Für die „Übersetzung" der offenkettigen Fischer-Projektion (links) und Haworth-Projektionen (rechts)
Schreibweise in die Ringform (B3] wurden
folgende Konventionen vereinbart man vom -DGlucose-Mlkü;steht sie oben,FloH-Regel „EseiSoruCke
- Das C-Atom 1 befindet sich rechts und das handelt es sich um ein -DGlucose-Mlkü.zur„Ubersetzung" schiedenen
derr Projektions-
Sauerstoff-Atom des Rings hinten rechts. formeln:
Die Hydroxygruppen, die in der Fischer- Da das Grundgerüst dieser ringförmigen Fischer-Projekti
Projektion rechts stehen, müssen dann an links entspricht
Moleküle dem eines Pyran-Moleküls (C,H0)
den entsprechenden C-Atomen in der (B4) entspricht, bezeichnet man die beider Haworth-Projektion.
Haworth-Projektion nach unten gezeichnet Anomere auch als o-D-Glucopyranose bzw
werden, diejenigen, die links stehen, nach -D-Gluco yranose.
oben (FloH-Regel). Dies kann man sich auch
anhand von entsprechenden Molekülmodel und -Anomer d er Glucose werden in der
len verdeutlichen [Exkurs]. Haworth-Projektion durch die Lage der O-
Gruppe am C-Atom 1 unterhalb bzw. oberhalb fan-Molekül
Für die Benennung der beiden D-Glucose- der Molekülebene dargestellt.
Anomere (B3) gilt Folgendes: Zeigt die Hydro-
xygruppe am anomeren Kohlenstoff-Atom in
der Haworth-Projektion nach unten, so spricht

A2e Begründen Sie, ob die Anomere der Glucose


Überprüfen Sie, wie gut sich Glucose in 1um Diastereomere oder Enantiomere sind.
ser bzw. Heptan löst. Erwärmen Sie dazu von
sichtig im Wasserbad.
A3e Bauen Sie Glucose als Ringmolekül. Gehen
Sie dabei von der offenkettigen Form aus und
vz Nachweis der Aldehydgruppeho iberprüfen Sie mithilfe von B3, ob ein a-D-Glucose-
a) Führen Sie die Silberspiegelprobe bzw. Fenng oder -DGlucose-Moleküe ntstanden ist.
Probe mit Glucose durch (Kap. 4:17).
b) Geben Sie zu einer Lösung von Fuchsin-
schwefiger Säure eine Spatelspitze Glucose und A4eus Recherchieren und zeichnen Sie die
Halbstrukturformel oder die Skelettformel des
prūfen Sie, ob sich eine Farbänderung zeigt.
Furan-Moleküls und vergleichen Sie es mit der
Darstellung des Pyran-Moleküls (B4).
e Formulieren Sie die Reaktionsgleichung rin.
de volständige Veresterung von Glucose mit Essig
säur

4 Naturstoffe181
chit mehr
nihexose empiohlen. Fructose ist eine k,
/B5) und besitzt wie die Glucone de
CH,O 0 CH,O Molekilfomel GH,0e In der Fischer Pmik
onsiformel steht bei der D-Fructose -nlia
oyon
CH,OH

Chy
vie bei der D-Glucose - nur die OGrpe
OH

CAtom 3 auf der linken Seite. Auch Faudme


OH

bildetnderinimwässriger Lösung Anomere, die mig


H0 — TIu

nan Gleichgewicht stehen. Nebe


eben der
CH0
CH,0H 0
Kettenform des Molekūls existieren
zwei verschiedene Arten von ringförmigen
allerding
CH H
CH,0
Fotenkettige O
Molekülen, die als Pyranosen bzw. Furanosen
bezeichnet werden (B5). Der Name Furanose
leitet sich vom Furan (C.H,0) ab, dessen Mole
1

-D-Fructopyra

B5 Gleichgewicht von Fructose in wässriger Lösung kül eine entsprechend gebaute Fünfringstne
Fructose (von lat. fructus,
Fructose findet sich in vielen Früchten und imturkonnte
mit einem
bisher O-Atom besitzt.
nur -DFructopyranosei n Als Feststol
rei
Frucht), auch bekannt al Honig. Sie schmeckt süßer als Glucose. Aus ner, kristalliner Form isoliert werden.
Fruchtzucker
wässrigen Lösungen entsteht nach dem Ver
dunsten des Wassers eine sirupartige Flüssig. Im Gegensatz zur Glucose können bei der
keit (Fructosesirup). Fructose nutzen Diabe Fructose die lMoleküle als Furanose (5-Ring)
ker als Süßungsmittel. Sie wird dafür jedoch and als Pyranose (6-Ring) vorliegen.
vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Exkurs
Mit dem Molekülbaukasten von der offenkettigen Glucoseform zur Ringstruktur. Die Umwandlung de
offenkettigen Glucoseform in die Ringform zu vollziehen, stellt hohe Anforderungen an das räumliche
forstellungsvermögen. Während die Positionen der OH-Gruppen auch in der Papierebene noch relativ gut
ersichtlich sind, ist die Stellung der CH,O-Gruppierung am C-Atom 5 nur schwer vorstellbar. Unterstützung
hierbei leisten Molekülbaukästen. Die folgende Anleitung kann helfen.
Offenkettiges Glucose-Molekül
Man Tanrt TOr,
indem je zwei )
C C.Atome eine Linie
e
bilden. Dar 0
hüssen die
anderen C-Atome
Zunächst steckt man die hinten liegen (Kap. 4.8, Regel 4 zur
Kohlenstoff-Atome so Fischer-Projektion). Nun kann man die Auch mit den Wasserstoff
sammen, dass sie alle H-Gruppen auf der jeweiligen linken Atomen und der Aldehydgruppe
dieselbe Knickrichtung oder rechten Seite anbringen, entspre- verfährt man entsprechend, bis
haben. chend der Fischer-Projektionsformel. das Modell fertiggestelt ist.
Ringförmige Glucose-Moleküle ( - und -Glucose)

Führt man mit dem offenkettigen Glucose-Molekülmodell ein


Ringschluss durch, so erhält man zwei Isomere (die beiden
Anomere). Positioniert man das Modell dabei in der Weise, dass
die Hydroxygruppen, die im offenkettigen Molekülmodell nach
rechts zeigten, nun nach unten ausgerichtet sind und, die na
links gezeigt haben, nun nach oben stehen (FloH-Regel), kann
man beide Isomere unterscheiden. Dafür ist die Stellung der (
Hydrox gruppe am CAtom1 entscheidend, dem Kohlenstoff
0-Glucose
Atom, an dem die Ringbildung erfolgte: Im o-Glucose-Molekul p"GlcOse
zeigt d
ach
nach
diese Hydrox gruppe nach unten, im -Glucose-Molekü
o ber

182e

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