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Konzentrations: Gleichgewichte
Konzentrations: Gleichgewichte
Chemische Gleichgewichte :
Reaktionsgeschwindigkeit :
=-Konzentrations
andn e
mittlere Reaktionsgeschwindigkeit
Reaktionsgeschwindigkeit
=
momentare Uz lim A
st + 0
beinflussende Faktoren :
Konzentration : mit
steigender Konzentration steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen
zusammen store
Zerteilungsgrad :
Je groper der Zerteilungsgrad desto
groper die Oberflache- mehr
zusammenstpe
RGT-Regel :
Reaktionsgeschwindigkeit
210 Chemische Reaktion und Gleichgewichtseinstellung
Verbindung CH,coO CH, CH,co0c,H,
H,0 1o4 Stoffimenge n in mol
n(CH,coOH) = n(CH50H)
Stoffmenge zu Beginn 0,8
der Veresterung in mol
0,67
Stoffmenge am Ende 0,33 0,33 0,67 0,6
der Veresterung in mol
0,4
Stoffmenge zu Beginn
der Esterhydrolyse in mol
0,2
0,67 n(CH,co0c,H ) = n(H0)
Stoffmenge am Ende 0,33 0,33 0,67
der Esterhydro 0,0- Zeit t in Ta
B1 Ausbeuten bei der Bildung bzw. Hydrolyse von Essigsäureethyles
B2 Zeitlicher Verlauf der Veresterung
Essigsäure und Ethanol reagieren bei Zimmer-
temperatur in einer Kondensationsreaktio Einstellung des chemischen Gleichgewichs,
Essigsäureethylester und Wasser (Veresterung, Zu Beginn einer Veresterung liegen im Reak
Kap. 2.11): tionsgefäß nur Säure- und Alkohol-Moleklle
vor (B3, links). Wenn ein Säure- und ein Alkchn.
CH,Co0H + CH; H CH,co0cH, + H0 Molekül aufeinandertreffen, können sie zu
einem Ester- und einem Wasser-Molekül re
Essigsäureethylester und Wasser werden agieren. Diese verteilen sich aufgrund der
andererseits bei Zimmertemperatur in Essig. Diffusion gleichmäßig in der Lösung. Mit den
säure und Ethanol gespalten (Esterhydrolyse): Fortschreiten der Veresterung wird also die
Anzahl der Edukt-Moleküle abnehmen und die
CH,co0 H, + H,0-— CH,Co H + CH, Anzahl der Produkt-Moleküle zunehmen.
Die Konzentration der Edukte nimmt also ab,
Die Veresterung und die Esterhydrolyse sind und die Konzentration der Produkte nimmt
umkehrbare Reaktione zu. Dies führt dazu, dass immer seltener ein
Säure-Molekül auf ein Alkohol-Molekül trift;
Chemisches Gleichgewicht. Wenn man 1mol die Veresterung verlangsamt sich.
Essigsäure und 1mol Ethanol zur Reaktion
bringt, so erhält man nicht 1mol Essigsäur Gleichzeitig treffen immer häufiger Ester
ethylester und 1mol Wasser, sondern bei Zim Moleküle auf Wasser-Moleküle, sodass die
mertemperatur nur jeweils 0,67 mol. Hydrolyse voranschreitet. Im Reaktionsverlauf
Auch bei der Esterhydrolyse erhält man nicht wird schließlich ein Zustand erreicht, ab den
100% Produktausbeute. Geht man hier von
z.B. pro Minute genau so viele Ester-Moleküle
1mol Essigsäureethylester und 1mol Wasser gebildet wie gespalten werden: Die Reak
aus, so bilden sich nur 0,33mol Ethanol und
0,33 mol Essigsäure (B1),
tionsrate der Veresterung ist gleich groß wie
die Reaktionsrate der Hydrolyse. Dies ist der
Gleichgültig, ob man von der Veresterung oder Gleichgewichtszustand [B3, Mitte). Äußerlich
von der Hydrolyse ausgeht, nach einiger Zeit
liegen alle an der Reaktion beteiligten Stoffe ist keine Stoffmengenänderung eines meht
beobachtbar. Die Reaktion ist abgeschlossen
als Gemisch vor. Wenn die Temperatur kon- wohl noch Ausgangsstoffe vorhanden sind
stant bleibt, ändern sich die Stoffmengen im
Gemisch nicht mehr. Die Veresterung und die Bei einer Veresterung stellt sich ein chem
Esterhydrolyse bilden ein chemisches Gleich-
gewicht. Die Hinreaktion und die Rüickreaktion sches Gleichgewicht ein.
wird durch einen Gleichgewichtspfeil zusam- Im chemischen Gleichgewicht werden pro
Zeiteinheit genauso viele Ester-Moleküle
mengefasst:
gebildet wie gespalten. Daher ist
CH,co0H + CH, Änderung der Stoffmengen der beteiligten
CH,Co0 ,H, + H,0 Stoffe zu beobachten.
96
u
Ethanol (23g bzw. 28 mI). stellung des Gleichgewichts am Beispiel der Reak- uer Hin- und Rüc
In einem zweiten Erlenmeyerkolben geben Sie tion von Essigsäure mit Ethanol und der Hydro sind nicht Null, aber e
A +B C
O 0
3A +3 B + 9 6 A +3 B +90 5 A + 2 B + 10 0
4 A + 4 B + 16 4 A + 4 B + 8 3A +3B +
Neues
Ausgangs-
15al g5 UIung ues
gleichgewicht Gleichgewichts Gleichgewicht gleichgewicht Störung des Neues
Gleichgewichts leichgewicht
Zufuhr eines Reaktionspartners (hier: ) verschiebt
Gleichgewicht in die Richtung, die einen Teil die Wegnahme eines Reaktionspartners (hier: Tvra
Komponente verbraucht. das Gleichgewicht in die Richtung, die einen Teil diese
Komponente entstehen läss
Temperaturänderung. Das braune Gas Stick- sich nicht so stark erhöht, wie dies bei
stoffdioxid (NO,) steht mit dem farblosen Gasgleicher Wärmezufuhr ohne Gleichgewichts-
30°C
Distickstofftetraoxid (N0) im Gleichgewicht: rschiebung erfolgen würde.
exotherm
2 N ,(g) N,U g) Eine Gleichgewichtsverschiebung durch eine
Iu uII I I 1
braun
Te
emperaturänderung titritt bei allen Gleich-
gewichtsreaktionen auf. (Eine Ausnahme sind
Bei der Temperatur von 27°C besteht das Reaktionen, die weder exotherm noch endo-
Gemisch zu = 20% aus Stickstoffdioxid undtherm sind.)
zu = 80% aus Distickstofftetraoxid. I
Bildung des farblosen Distickstofftetraoxids femperaturabsenkung begünstigt die 70°C
ist exotherm, seine Spaltung ist endotherr exotherme Reaktion. Temperaturerhöhung
begünstigt die endotherme Reaktion B3 Einfluss der
Temperatur auf die
Kühlt man das sich im Gleichgewicht befindli- Gleichgewichtsreaktion
che Gemisch der beiden Gase ab, so nimn
2 NO, = N,0
v (Mischen Sie 2ml verd. Eisen(IlI)-chlorid-LösungA1e Erklären Sie, wie man die Ausbeute an Ester
mit 2ml verd. Kaliumthiocyanat-Lösung. Verdünnen bei der folgenden Reaktion erhöhen kan
Sie die blutrote Lösung so weit, dass sie nur noch CH,coO + CHO = CH,co0cH, + H0
erscheint. Verteilen Sie diese Lösung auf drei
A2e Zwischen Chromat- und Dichromat-lonen
Reagenzgláser und geben Sie in das erste festee
besteht in wässriger Lösung folgendes Gleichge-
sen(I)chlorid, in das zweite festes Kal wicht:
hiocyanat und in das dritte ein NatriumnyarO Iu 0?- + 2 H,0°— Cr,0,? + 3H,0
Plätzchen.
Erklären Sie, wie sich das Gleichgewicht bei Zugabe
von Salzsäure bzw. Natronlauge verschiebt.
12 Ein mit einem Gemisch aus Stickstoffdioxia
ind Distickstofftetraoxid gefüllter und gut ver-
A3 Erklären Sie die Auswirkungen einer
schlossener Kolben wird in heißes Wasser und
schließend in kaltes Wasser getaucht.
Temperaturerhöhung auf die folgende exothem
Reaktion:
2 CH (g) + 0,(g) 2 cO(g) + 4H,(g)
2
Chemisches Gleichgewicht103
C
Druckänderung.
prober Wasser und FülKohlt manenstoffdi
in einoenxidKol
, soblöst
en-
si(Vcv3)h . eiEinn weni
Tei l g Kohlgeleönstoffdi
des sten Kohl im Wasser
oxiednstoffdi oxids
reagiert mit Wasser zu Oxonium- und
Hydrogencarbonat-lonen weiter. Es stellen Au5garg5
gleichgewicht Gleicngewichts Neues
Störung des
Gleichgenict
sich zwei Gleichgewichte ein: B4 Beeinflussung des chemischen Gleichgewichg
co,(g) = co(aq) einer Gasreaktion durch Druckerhöhung
co(aq) + 2 H,0() = H,0'(aq) + HCo, (aq)
derung verschiebt sich das Gleichgewicht a
Drückt man den Kolbenack,in den
so Zylinder
löst sich undTeil
ein
der Seite mit der größeren Teilchenanzahl,
erhöht dadurch den Dru
des gasförmigen Kohlenstoffdioxids in den Chemische Gleichgewichte ohne Beteiligung
Flüssigkeit. Ein Teil dieses gelösten Kohlen- on Gasen werden durch eine Druckändenng
stoffdioxids reagiert wiederum mit dem Was- kaum beeinflusst. Auch Gleichgewichtsreak
ser. Durch das Lösen des Kohlenstoffdioxids tionen, bei denen gasförmige Stoffe auftretn,
sinkt die Anzahl der Moleküle im Gasraum. werden nur dann beeinflusst, wenn sich die
Die von außen bewirkte Druckerhöhung wird Teilchenanzahl in der Gasphase durch eine
also durch das Gleichgewichtssystem teilwei- Gleichgewichtsverschiebung ändert. So ist zB
se kompensiert. durch eine Druckänderung des Systems
H,(g) + g)2 Hl(g) keine Erhöhung der
Entsprechendes ist bei dem System Ausbeute an lodwasserstoff zu erzielen, da
2 NO,(g) = N0(g) zu beobachten (B4, V4). sich die Teilchenanzahl nicht ändert. Auf der
Erhöht man schnell den Druck und verringert linken Seite des Gleichgewichtspfeils steht dlie
dadurch das Volumen, so vertieft sich die
braune Farbe infolge der Konzentrationserhö- gleiche Teilchenanzahl gasförmiger Stoffe wie
auf der rechten Seite des Gleichgewichtspfeils.
hung der eingeschlossenen Stoffe. Anschlie-
ßend hellt sich das Gasgemisch aber wieder
etwas auf, weil sich das Gleichgewicht zuguns- Das Gleichgewicht einer Reaktion, an der
ten des farblosen Distickstofftetraoxids ver- Gase beteiligt sind, wird durch Druckerhö-
schiebt. Das System verringert die von außen hung zu der Seite mit der geringeren Anzahl
erzeugte Druckerhöhung, indem es das Gleich-von Gasteilchen verschoben, durch Drud
gewicht zu der Seite mit der geringeren Teil- verringerung zu der Seite mit der größer
chenanzahl verschiebt. Bei einer Druckvermin-Anzahl von Gasteilchen.
Exkurs
Kohlenstoffdioxid in Getränken 1013hPa), und das Gas dehnt sich aus, da ihm jet
wird eine Coladose oder Mineralwasserflasche ein größerer Raum zur Verfügung steht. Durch die
geöffnet, bildet sich über der Öffnung ein feiner, Ausdehnung sinkt die Temperatur sehr stark.
eißer Nebel, gleichzeitig bilden sich Gasblasen. Wasserdampf kondensiert und bildet den feine
Woher rühren diese Phänomene? Nebel.
Beim Hersteller wurde das Getränk bei einem Das Entweichen des Kohlenstoffdioxids aus der
Kohlenstoffdioxid-Druck von 2000 bis 3000hPa Flasche führt dazu, dass sich das Gleichgewicht
abgefüllt. In der Dose oder Flasche stellte sich ein zugunsten des ungelösten Kohlenstoffdioxids
Gleichgewicht zwischen dem gelösten und dem
gasförmigen Kohlenstoffdioxid ein: schiebt. In der ösungbilden viele Kohlenstof
B5 Beim Öffnen der dioxid-Moleküle Mikrobläschen. Diese vereinigen
Flasche bilden sich Gas- co,(g) = co,(aq) sich zu größeren Blasen, die nach oben steigen.
blasen und ein teiner
Wird der Verschluss geöffnet, fällt der Druck
Wird die Flasche oder Dose wieder verschlossen,
Nebel
schlagartig auf den Atmosphärendruck ab (ca. stellt sich erneut ein Gleichgewicht zwischen
óstem und gasförmigem Kohlenstoffdioxid ein.
elöst
gel
10
104
04
Prinzip von LE CHATELIER und BRAUN, Übt man auf ein im Gleichgewicht befind-
yden jahvren 1887 und 1888 formulierten
pas PI
liches chemisches System Zwang durch eine
r Le CHATELER und FERDINAND BRAUN Ánderung der Temperatur, des Druckes oder
ein Pinzip, das die Gesetzmaßigkeiten bei der Konzentration aus, so verschiebt sich das
der Verschiebung eines Gleichgewichts zu Gleichgewicht in die Richtung, in der die zu
gmmentasst Man bezeichnet es auch als nächst erfolgte Änderung vermindert wird.
Pinzip vom kieinsten Zwang":
Exkurs
n Modell zum Prinzip von Le CHATELIER und (Achtung: Die beiden Gefäße stehen nicht für die Nebel
BRAUN. Eine Gleichgewichtsreaktion kann mit der Edukte und Produkte der Gleichgewichtsreaktion!) gefäß gefäß
in B6 gezeigten Anordnung verglichen werden.
"Die Fülhöhe im Hauptgefäß steht für eine den B7 zeigt, wie das System auf eine „Störung", d.h. auf
folgenden Eigenschaften des Systems: eine Veränderung einer der Eigenschaften, reagiert. Hahn
Konzentration, Temperatur oder Druck. Durch die Gleichgewichtsreaktion fällt die Konzen-
- Das Öffnen des Hahns steht für die Neueinstellung trations, Temperatur- oder Druckänderung kleiner
des Gleichgewichts. als ohne Neueinstellung des Gleichgewichts.
- Das Nebengefäß steht für die „Antwortmöglich- B6 Modell zur Gleich
keit" der Gleichgewichtsreaktion auf eine gewichtsreaktion
„Störung".
Modell Im Haupt- und NebengefäßIn das Hauptgefäß wird beiDer Hahn wird geöffnet.
steht das Wasser gleich geschlossenem Hahn WasserDie Wasserhöhe im Hauptgefäß
hoch. gefüllt. Die Wasserhöhe steigt. sinkt.
bertragungDas System befindet sich imDie Konzentration eines Stof-Das Gleichgewicht stellt sich
neu ein. Das Syst
Gleichgewichtszustand. fes oder die Temperatur oder
die Erhöhung der Konzentra-
auf das
3 Lassen Sie in einen Kolbenprober mit Hahi VA (Abzug) Ein sehr dicht schließender Kol
80ml Kohlenstoffdioxid strömen. Saugen Sie a benprober mit Hahn wird mit Stickstoffdioxid /
schließend 20mi kaltes Leitungswasser ein, das mitDistickstofftetraoxid gefüllt. Man verringert rasch
das Gasvolumen des Kolbens durch kräftiges Hin-
Universalindikator versetzt worden ist, und schlie-
Ben Sie den Hahn.
eindrücken des Stempels und wartet ca. 10 Sekun-
den. Anschließend zieht man den Stempel schnell
a) Schütteln Sie den Kolbenprober gut durch.
b) Pressen Sie das Gasvolumen kräftig zusammen r Is und wartet wieder ca. 10 Sekunden.
ed halten Sie den Stempel einige Minuten fest. A4e Entscheiden Sie bei den folgenden Reak-
) Lassen Sie den Stempel wieder los
onen, in welche Richtung das System bei Druck-
d) Ziehen Sie den Stempel ein wenig heraus und höhung bzw. Druckverminderung ausweicht.
halten Sie ihn einige Minuten fest. a) 2 NO(g) + 0,(g) 2 NO,(g)
b) C(s) + co,(g) = 2 cO(g)
c) co(g) + No,(g) = co,(g) + NOg)
d) 0Caco,(s) = Ca0(s) + co,(g)
2 0 Chemisches Gleichgewicht105
218 Das Massenwirkungsgesetz
a sehr gründlich untersuchtes chemisches
Gecigewicht ist die Bildung und der Zertall
Ein S6
1O H + 10 16 HI + 2 H + 2 1 20 HI
MAX BoDENSTEIN untersuchte diese Reaktion Quotient der Konzentrationen lässt sich bei Der Idime Slammt Von
alten Bezeichnung „aktive
im Jahr 1893 genauer, indem er unterschied- Gleichgewichtsreaktionen beobachten, Masse“ für die Ma
liche Mengen von lod und Wasserstoff mitein- deren Edukte und Produkte alle gasförmig im konzentration. Das Mas
virkungsgesetz wurde
ander reagieren ließ. Er stellte fest, dass bei selben Behälter vorliegen oder alle im selben 1867 von den Norwegern
der Temperatur von 448 °C nach Einstellung Lösungsmittel gelöst sind, d.h. in einem hom M VI AlLa Al Gul
immer den gleichen Wert annimmt: Stehen in der Reaktionsgleichung von einer
Teilchenart zwei Teilchen, z.B. 2 HI, so ist das
(HI)
) c,) * 51 Produkt von zwei gleichen Konzentrationen
einzusetzen, also das Quadrat c(HI). Allge-
dei anderen Temperaturen ergaben sich ande-mein werden die Konzentrationen der Teil-
re Werte [B2]. chen mit den zugehörigen Koeffizienten der
Reaktionsgleichung por
2 Chemisches Gleichgewicht111
Rhin = Rrück
c(HI)
K, die Einheit 1 (Eins). K kann aber auch z.B. Rrin
Rrick (H,)* c ,) *— = K.
die Einheit I/mol haben [83].
Zahlenwert der Gleichgewichtskonstante
Dies gilt allerdings nur für Reaktionen, derm
Reaktionsraten in so einfacher Weise v
Konzentrationen abhängen wie beim H von
Der i
hängt bei vielen Reaktionen sehr stark von R
der Temperatur ab. Gleichgewicht. Das Massenwirkungsgeseth
git jedoch für alle Reaktionen in homoggne
Massenwirkungsgesetz (MWG): Systemen. Es kann mithilfe der chemischen
Didullukte Gleichgewichtskonstante KÇ ist das Pro-
MIWG Haurig verWenaete
Abkürzung für Massen
wirkungsgesetz
aus den Konzentrationen der rechts in Energetik hergeleitet werden. Kap. 117 zeig,
den Zusammenhang zwischen der Gleich
Die Konzentrationen in der Reaktionsgleichung stehenden Teilchen gewichtskonstante und der freien Enthalpie
MWG sind immer die dividiert durch das Produkt aus den Konzen-
Gleichgewichtskonzentra-
tionen, d.h. die Konzen-
trationen der links stehenden Teilchen. Die Die Gleichgewichtskonstante mancher einfa
trationen nach EinstellungKoeffizienten der Reaktionsgleichung treten cher Reaktionen kann aus den Geschwindig
d chemischon elaich.
als Exponenten der Konzentrationen auf. keitskonstanten der Hin- und Rückreaktion
gewichts.
berechnet werder
Die Reaktiongeschwindig.Reaktionsrate und MWG. Das chemische
Reit V Ist im chemischen Gleichgewicht ist ein dynamisches Gleich-
Gleichgewicht Null.
gewicht (Kap. 210). Aus dieser Voraussetzung Temperatur und Gleichgewichtskonstante,
Die Reaktionsraten Rrin folgt für das H //HI-Gleichgewicht eine Glei- Für die Gleichgewichtsreaktion
lick haben die glei- chung, die dem Massenwirkungsgesetz ent 2 NO, (g) N,0, (g) | .H =-57K
che Einheit wie die icht.
sprich
tiongeschwindigkeit (i.d.R.
mol/(l:s), sind aber im (Kap. 2.14) lautet das Massenwirkungsgesetz:
chemischen Gleichgewicht Die Reaktionsraten R der Gleichgewichtsreak- c(N,0,)
nicht N K*
Al.A
c(NH,) = 0,95 mol/(10,0) = 0,095 mol/l so viele H," und I -Moleküle verbraucht,
wie HI-Moleküle gebildet werden. Die
Stoffmengenkonzentrationen ins Massen- Stoffmengenkonzentrationen der Edukte
virkungsgesetz einsetzen: im Gleichgewicht sind entsprechend klei
ner:
(0,095 mol/ 0,00241/mol
K—
(1,50 mol/) .1,13 moli*
c(H,) = c(H,) - 0,5 c(HI)
3,320 mol/l - 0,5 2,260 mol/l
3,320 mol/I -1,130 mol/I
0 Erstellen der Reaktionsgleichung (falls nicht schon gegeben)
2,190 mol/
2) Formulieren des Massenwirkungsgesetzes der Reaktion
c(,) = c( ) - 0,5 c(HI)
Ermitteln der gegebenen und der gesuchten Größen. Dabei beachten: 1,176 mol/ - 0,5 2,260 mol/l
Unterscheiden zwischen Größen bei Reaktionsbeginn (Co ) und
Größen im Gleichgewicht (c, n) 1,176mol/ -1,130mol/
Einbeziehen der Reaktionsgleichung in die Oberlegungen zu 0,046 mol/
abekannten Konzentrationen (z. B:: pro Edukt-Molekül A werden
Produkt-Moleküle D gebildet) 0 Stoffmengenkonzentrationen ins Masse
Gleichgewichtskonzentrationen ggf. berechnenr
wirkungsgesetz einsetzen:
0 Einsetzen aller gegebenen und gesuchten Größen in das Massen-
(2,260 mol/I)
virkungsgesetz, ggf. Auflösen nach der gesuchten Größe K " 2 omoo smo = 51
B1 Vorgehensweise bei Berechnungen mit dem Massenwirkungsgesetz
114
14
Ermittlung von 4 Wert der Gleichgewichtskonstante und
Gleicngewichtskonzentrationen Zahlenwerte der Stoffmengenkonzentra-
Zahlenwert Der Zahlen-
wert der Stoffmengen
konzentration ist:
tionen ins MWG einsetzen:
Beispiel 3: (c) = c/(mol/)
prdie Bildung von lodwasserstoff (Hydrogen
idid) aus lod und Wasserstoff hat bei 393 60 = 2-0,5x▇ * ▇ 0,5x)
Umgekehrt gilt:
= (c) mo|/
de Gleichgewichtskonstante K, einen Wert
von 60. In einem Gefäß mit 1000 cm Volumen 2 -- - 0,5x + 0,25
werden bei der genannten Temperatur
1000 mol lod und 2,000 mol Wasserstoff zur = 2 - 15x + 0,25
Reaktion gebracht. Die Gleichgewichtskonzen- Mit dem Nenner multiplizieren:
trationen aller Reaktionspartner sollen be-
echnet werden. 60 (2-1,5x+ 0,25 ▇ = ▇
120 - 90x + 15 =
0) Reaktionsgleichung:
H, *+ , =2 HI
Weiter umstellen:
120 - 90x + 15 - = 0
0 Massenwirkungsgesetz: 90x + 120
cHI)
* ).▇ Eine quadratische Gleichung vom Typ
ax + bx + c = 0
0 Aus den Stoffmengen bei Reaktionsbeginn
werden zunächst die hat zwei Lösungen:
konzentrationen c = /Vberechnet:
X12 *== V b -A a c
clH,) = 2,000 mol/(1,0001) = 2,000 mol/| 2a
c( ) = 1,000 mol/(1,0001) = 1,000 mol/l Einsetzen der Werte a=14, b= -90 und
C= 120 in diese Formel ergibt:
Bei der Reaktion werden halb so viele H,
X, = 4,541(d.h. c(HI) = 4,541mol/I)
und -Moleküleverbraucht, wie HI-Mole-
küle gebildet werden (Beispiel 2]. Wegen =1,888 (d.h. c(HI) =1,888 mo/)
der besseren Übersichtlichkeit rechnet
man mit den Zahlenwerten der Stoffmen- Die erste Lösung x, kann „aus chemischer
genkonzentrationen (c) ohne die Nullen Sicht" nicht richtig sein, denn 1mol und
nach dem Komma: 2mol H, reichen nicht zur Bildung von
4,541mol Hl aus.
HI , Mit der zweiten Lösung x lassen sich alle
() 2 Gleichgewichtskonzentrationen berechnen
1- 0,5x
(vgl. Tabelle unter )).Die weg elas ene
(e) 2 - 0,5x
Einheit mol/| wird dabei wieder eingefügt:
Anzahl der Kollisionen auch die Zahl das Produkt aus den Konzentrationenhydratisierten lonen in der gesättig.
der Stöße erhöht ist, welche zu einer der links stehenden Teilchen ko ten Lösung eines Salzes und dem
chemischen Reaktion führen (effekti- tant. Die Koeffizienten der Reaktions- festen Bodenkörper besteht ein hete-
ve Stöße). gleichung treten als Exponenten der rogenes Gleichgewicht. Für ein gelös-
Konzentrationen auf. tes Salz AB, gilt:
RG7-Regel K = c(A°) * c'(B")
Bei vielen Reaktionen führt eine Prinzip von LE CHATELIER und BRAUN
Temperaturerhöhung um 10°C dazu, Übt man auf ein im Gleichgewicht be-
dass sich die Reaktionsgeschwindig. findliches
eine
chemisches System ZwangDas Löslichkeitsprodukt K ist ein Maß
Änderung der Temperatur, für die Löslichkeit eines Salzes.
keit verd
prdop
loppelt. durch e
dur
2 Chemisches Gleichgewicht119
3.1 Die Säure-Base-Theorie nach BRØNSTED
H
H–
H
H
HCI
In3 NH
Protonendonato Protonenakzeptor
0- Base
Säure
Bei der Reaktion von Chlorwasserstoff mit Viele Säure-Base-Reaktionen sind umkehrba
H,0°: Oxonium-lon
und führen zu chemischen Gleichgewichten,
Ammoniak zu Ammoniumchlorid reagiert das die sich sehr schnell einstellen. Die häufig a
O: Hydroxid-lon
Chlorwasserstoff-Molekül als Protonendona
tor und das Ammoniak-Molekül als Protonen- typische Basen angesehenen Metalihydronide,
z.B. NaOH, Ca(OH), oder die Metalloxide, zB,
akzeptor (B1). Bei der Reaktion von Chlorwas- Li 0, Ca0, sind im Sinne BRØNSTEDs als Stoffe
serstoff mit Wasser zu Salzsäure reagiert das keine Basen,odsondern ihnen sind lediglich
Chlorwasserstoff-Molekül ebenfalls als Proto- die Basen OH bzw. 0-in enthalte
nendonator und das Wasser-Molekül als Pro-
o esp0 aI eII vUI
tonenakzeptor. Um die Gemeinsamkeiten von
Salzsäure ist nach BRøNSTED keine Säure.
mlat. correspondere, in solchen Protonen-Übergangsreaktionen hen
Beziehung stehen (mlat: auszustellen, definierte der dänische Wissen- Salzsäure ist eine wässrige Lösung, die H,0
mittellateinisch; Form der en enthält, wobei die H,0*-lonen
und C-lonen
lateinischen Sprache des schaftler J ANNES NicOLAUs BRøNSTED im
europäischen Mittelalters) Jahr 1923 die Begriffe „Säure" und „Base" so: als Protonendonatoren reagieren können. Die
Säuren sind Protonendonatoren, also Teilchen, H0*lonen liegen wie andere lonen in wässii
die bei einer Reaktion Protonen abgeben. gen Lösungen hydratisiert vor (B2].
hasen sind Protonenakzeptoren, also Teilchen,
H–o H–H *0
die bei einer Reaktion Protonen aufnehmen Säure-Base-Paare. Betrachtet man verschie
-Base-Reaktionen,
dene Säure-B so erkennt man
H–
Teilchenpaare wie NH,* und NH , HCl und C,
#f.e
i L Protolysen. Die Begriffe Säure und Base
beschreiben im Sinne von BRøNSTED keine CH,coOH und CH,co0", H0° und H,0, bei
B2 Das aus einem Pro- Stoffklassen, sondern die Funktion von Teil- denen die beiden Teilchen sich jeweils um ein
ton und einem Wasser- chen (Abgabe bzw. Aufnahme von Protonen). Proton unterscheiden (B3). Ein solches Paan
Molekül gebildete
H,0-lon ist in wässriger
Eine Säure muss mindestens ein als Proton von Teilchen nennt man korrespondierendes
abspaltbares Wasserstoff-Atom aufweisen. Säure-Base-PPaa
Lösung hydratisiert, d.h.
von Wasser-Molekülen Allen Basen ist gemeinsam, dass sie freie
umhüllt (nicht bindende) Elektronenpaare zur Ausbil-
dung von Elektronenpaarbindungen mit Beispiel: Säure-Base-Paar *
Protonen haben. Damit eine Säure ein Proton HCI NH3
Protolyse Protonen- abgeben kann, muss eine geeignete Base Säure-Base-Paar 2 -
Obergangsreaktion vorhanden sein, die dieses Proton aufnimmt
Chemische Reaktionen, bei denen ein Proto- Allgemeines Schema:
nenübergang von einer Säure auf eine Base -korrespondierena HB
stattfindet, bezeichnet man als Säure-Base- B A
Reaktionen oder auch als Protolysen [B3). korrespondierend -
Säure 2a
Protolysen sind chemische Reaktionen, bei d re Base 2 =Base
G(HAC) = 0,1 mol/I beträgt pH = 2,9. Hier ist = K * c(H,0) = (B) abgegeben.
die Konzentration der Oxonium-lonen viel
Stärke einer Säure oder
kleiner als die Ausgangskonzentration. Nur
Base Der Begriff „Stärke"
etwa jedes hundertste Essigsäure-Molekül hatDie Konstanten Ks und Kg bezeichnet man als :zieht sich auf den
sein Proton abgegeben, das Gleichgewicht derSäurekonstante bzw. Basenkonstante. Beide Ks" bzw. K -Wert, nich
rlia Kor
Säure-Base-Reaktion liegt auf der linken Seite.Konstanten sind von der Temperatur abhän-
Die Reaktionsgleichung schreibt man mit de gig, jedoch unabhängig von der Konzentration
Gleichgewichtspfeil: der Säure oder Base.
Säure als Essigsäure. Die Stärke einer Säure pKs = -Ig |KS) Ks = 10"pks mol/|
ind auch die einer Base lässt sich mit dem
isenwirkunsgesetz definieren Basenexponenti
3 Säure-Base-Gleichgewichte127
Der pK Wert (bei 0= 25 °) ist eine s
pklung- undvon pk-Werte ermöglichen eine Eintei-
Säuren und Basen nach ihrer Stärke spenfi s che Konstante. So hat Esigsaure
istoff.
(82, B3). So ist die Ameisensäure (pK = 3,75) Speiseessig und Essigessenz immer den n
eine stärkere Säure als die Essigsäure
(pKs =4,75); Ammoniak (pk = 4,75) eine
gecdhen Wl e r t phd A75. Di e Eigeeh
von speiseesig und Essigessenz sind jpioo
schwächere Base als das Phosphat-lon unterschi edlich. Sie hängen
mengenkonzentration der
von derab.Sto
Säure
(pkg =1,64). Diese Einteilung ist mithilfe des
pH-Wertes nicht möglich, da der pHWert von
der Ausgangskonzentration der Säure oder
Base abhängt.
Der K-Wert ei n er Säure HA und der
ihrer korrespondierenden Base A hängmn in KWlen
0ndI r da
eidennfacher Weise voneiwenn
Zusammenhang, nandermanab. diMane beiden
erkannt
mol/ Base mol/
Werte miteinander multipliziert:
HCI0 CI0
K *e - A)H:0.▇
e
H
c(HA) c(A)
HCI
10'32
-1,74H,0° H0 5,/410- 5,74
Dies ist das lonenprodukt des Wassers
10-192
1,
1,92HSO
U NO 15,3210" (Kap. 3.2). Dessen Wert ist bei 25°C:
sOo?
10413 2,13H,PO H,PO
12,0810"1208
11,8710-1187
Ky = c(H,0) * (OH)= 10"*4 mol ▇
Das Produkt aus Ks" und K -Wert eines korres
10"22
2,22(Fe(H0) (Fe(OH)(H,0).12+ 1011,78
pondierenden Säure-Base-Paares ergibt also
11,78
10"314 3,14HF
10,8610- 10s6
den Wert des lonenproduktes des Wassers.
10"335
3,35HNO,
0 3,75HCoO
NNU
10,6510
HCO0"
10-475
1U48
4,75 CH,Co0 UU
10,2510"10
Bei 25°C gilt dann:
9,2510"%
4,85(Al(H0) * (U )H0) Ks ** K *= 10
9,1510"915 mol/
6,52H co,/Co* HCo,
7,4810-748
10-6,
6,92H S
10-700
7,00HS0,
HS
s0,?-
7,08 10 ,0o
Entsprechend gilt auch:
10- 20
10"925 7,20H PU HPO -
7,00 IU*
pKs + pK = 14
IH4 NH, 6,8010"6
10-%
1,64
10"3
10-164
Base berechnen, und umgekehrt (B2).
15,74H,0
H,0H
1,00
10-1,00 Aus der Gleichung (ässt sich ebenfalls able
ten:
-1,74
H,0 10174
i
NH,
Für sehr starke Basen kann man in wässriger c(Ac) = c(H 0')
Lösung keine pK -Werte ermitteln. Das Hydro- = (Ac)- cl,02 c(H0')
Ks
xid-lon ist die stärkste Base, die in wässriger c) o(HAc
Lösung existieren kann. K = t10**mol/)
10"'mol/
10"48 mol/I
Sehr starke Säuren sind in verdünnter wässri- Der Ks-Wert der Essigsäure ist: Ks = 10"48 mol/
ger Lösung annähernd vollständig protolysiert.
B4 Bestimmung des K5-Wertes der Essigsäure, einer
Sehr starke Basen sind in verdünnter wässri- schwachen Säuree
136
38 Basenstärke und pH-Wert alkalischer Lösungen
peenlösungen haben pH-Werte größer als 7.
is der Konzentration einer Base und ihrer Kg = cO) c(HB) .
Rsenstärke kann man den pHWert berechnen. c(B) c(B) 14
a
c(O) = ke * (B) - (K * G(B)
ser starke Basen wie z.B. das Oxid-lon (0) 13
gd dis Amid-lon (NH, ) reagieren vollständig Logarithmieren der Gleichung und Multiplikation
mit Wasser. Beispiel: 1 ergibt:
H0 + 0 U
lg ((O )) -1:F-lg(K ) - Ig(G(B)|1
Gbt man also z.B. Kaliumoxid (K0) in Wasser,
6 pOH -1: (pK - g((B)|1
entsteht eine Kaliumhydroxid-Lösung. Da man
fir Konzentrationen c(0 ) 10"mol/ die pOH-Wert der Lösung einer schwachen Base
CH Honen aus dem Autoprotolysegleichge- B1 p H-Wert-Berechnung bei einer schwachen Base
vicht des Wassers vernachlässigen kann, ist
näherungsweise c(O) =2 c(0 -). Schwache Basen wie z.B. Ammoniak (NH,)
Ffür den pOH-Wert gilt: reagieren in einer Gleichgewichtsreaktion nur
in sehr geringem Ausmaß mit Wasser:
p0 = -Ig(c(O)} = - Ig (co(O) H,0
pOHWert der Lösung eines Metallhydroxids Die Gleichgewichtskonzentration c(B) ist nä-
herungsweise gleich der Ausgangskonzentra-
Der pOH-Wert lässt sich leicht in den pH-Wert tion co(B). Vernachlässigt man außerdem die B2 pH-Werte alkalischer
rechnen: Hydroxid-lonen aus dem Autoprotolysegleich- Lösungen
gewicht des Wassers, gilt c(O) = c(HB').
pH = p w - pO oderpH == 14 - po Mit diesen Näherungen und mit Kenntnis des
Ke- bzw. pKg-Wertes der Base lässt sich der
p H-Wert der Basenlösung berechnen (B1).
Sehr starke Base: Der pH-Wert der Lösung einer sehr starken
G( ) =0,1 mol/ Base ist abhängig von der Konzentration der
pO = -g|(O ) = -g|(O) = -lg 10" Base.
Der pH-Wert der Lösung einer schwachen
pH = 14 - pOH = 14 -1 = 13 Base hängt von der Konzentration der Base
Schwache Base: und ihrem pKg-Wert ab.
G(NH,) =0,1mol/I
findet statt
bilden in Wasser
p H = -Ig(c(O )}
bilden in Wasser
Hydrogensulfit-lon (HSo,)
158
peeánung des pH-Werts wässriger Lösungen
sehr starke Säuren schwache Säuren
sehr starke Base schwache Bas
3 Säure-Base-Gleichgewichte159
4.7 Spiegelbildisomerie und optische Aktivität
Objekte, die mit ihrem Spiegelbild ne
HO eecooH H 0c
Deckang gebracht werden köemee
ral. Chirale Molekil e nent man Sp
H
H
i nisas
cht z
O
isomere oder Enantiomere.
Frischer CH3
in eineemdeneMolSubsti
verdaswennverschi n Kohlenaahh
ekil eituenten
mild
rscheiden sih
Stereoisomerie (räumliche Isomerie). CH3 CH3 in allen Chiraltäs
H Br_ zentren.
#H H*C #Br
H5 Hs
Uie Molekule
nterscheiden sich a
Diastereomere nicht in allen
Chiralitätszentren
CH3 CH3
_ H H-0 Br
Br H H -
Br Die Moletilen
unterscheiden s|
H H allen Chiraltäs
inzentren.
B3 Chirale Objekte des Altags - Enantiomere
174
B4
Stereoisomere von 2,3-Dibrompentan B
zwei Poar Enantiomere und wer Poor Diust
oatische Alktivität. Aufgrund der identischen Die Zeichen (+) und (-) geben die Änderung
gtukturellen Verknüpfung haben Enantiome der Schwingungsrichtung des linear polari-E Stereoisomerie (räumliche
Isomerie). Stereoisomere
e auch fast identische chemische und physi sierten Lichts an. (+) steht für (vom Beobach-
sind Isomere, deren Atome
galische Eigenschaften (wie z.B. Siedetempe- * in der gleichen
ter aus) rechts, (-) für links herur Reihenfolge miteinander
aturen). Es gibt jedoch zwei Ausnahmen. Die rknüpft sind (gleiche
este betrifft die unterschiedliche Wechsel- Vonctitutinn) sich aher in
ang mit anderen chiralen Molekül Nun wird auch die Bezeichnung auf dem der räumlichen Anordnung
wirkung külen
und Joghurtbecher (B1) verständlich. Die rechts- (Konfiguration) voneinan-
(bjekten, was Unterschiede in ihren physio-
drehende (+)-Milchsäure ist ein Stoffwechsel- der unterscheiden.
lbgischen (pharmakologischen und toxikolo- produkt des menschlichen Körpers. Sie dient
gsthen) Wirkungen und ihren sensorische der Energiegewinnung und hat eine Schutz-
Linear polarisiertes Licht
I KLIU ▇ ▇
Egenschaften (Geruch, Pheromon-Wirkung)
LICI KaIII d
i han annnonnt m
dass diese Stoffe die Schwingungsebene des ihre Messung auch zur Konzentrationsbestim es linear polarisier
Lichtes drehen. Man spricht daher auch von mung.
optischen Isomeren.
Bei optisch aktiven Stoffen unterscheidet
Polarimetrie. Mit einem Polarimeter kann man je nach Drehrichtung links- und rechts-
die optische Aktivität einer Verbindung drehende.
untersucht werden. Dazu misst man dene
Drehwinkel , d.h. den Winkel, um den die
Nullpunkt.
Schwingungsebene des linear polarisierten Drehwinkel
Lichts beim Durchgang durch die optisch
aktive Lösung gedreht wird. Dies geschieht
mit einem zweiten, drehbaren Polarisator
(Analysator) (B5]. Stehen beide Polarisato
senkrecht zueinander, so kann kein Licht pas-
sieren (Dunkelheit). Bringt man eine optisch
aktive Verbindung zwischen beide Filter, LICht- POlari-Iinear Probenröhrchen linear Analysa
komnt es zu einer Aufhellung. Durch Drehen quelle saton polarisier-mit einer chiralen p larISier
tes Licht
Verbindung +ar i
Betrachtér
des Analysators bis zur erneuten Dunkelheit
erhält man den Drehwinkel, der je nach Dreh-B5 Schematische Darstellung und Funktionsweise eines Polarimeters mit optisc
aktivem Stoff in der Messzelle
richtung ein positives oder negatives
eichen erhält.
i Betrachten Sie die Spiegelung in einem A30 Zeichnen Sie die Halbstrukturformeln der
Fenster durch ein Polarisationsfilter. Drehen Sie dasMoleküle, die sich durch Oxidation des dreiwertigen
Polarisationsfilter während der Beobachtung. Alkohols Propantriol am C-Atom1 ableiten lassen,
yf
und kennzeichen Sie die asymmetrischen Kohlen- Ausbreitungs-
e Zeichnen Sie die Strukturformeln folgenderstoff-Atome. Beurteilen Sie, ob die Moleküle optisch
richtung
aktiv sind.
Wertindungen und geben Sie an, welche davo B6 Die Wirkungsweise
chiral sind: A4o g Recherchieren und zeichnen Sie die
eines Polarisato
(1852-1919) Formeln müssen einige Regeln beachtet Molekül vorhanden, benötigt man eine zu
werden (B2]. Unter Berücksichtigung dieser sätzliche Regel. Diese lässt sich anhand von
FI5cner-Pro IonSTor- Regeln kann so die Fischer-Projektionsformel 2,3-Dihydroxybutanal (B7) verdeutlichen: Sind
In In Fischer-Projek- z.B. für ein Milchsäure-Enantiomer erstellt mehrere asymmetrisch substituierte CAtom
tionsformeln werden die
C-Atome der C–C-Kettee
werden (B4). in einem Molekül vorhanden, so bezieht sich
hetrische
als BBuchstaben eingetra- der D/L-Deskriptor auf das asymme
gen oder nur als k Es muss allerdings beachtet werden, dass CAtom, das vom Kohlenstoff-Atom mit der
zungspunkte dargestellt.
die Fischer-Formeln - bei Befolgen der ent- höchsten Oxidationszahl am weitesten ent
sprechenden Regeln - Projektionen eine fernt ist.
Tetraeders in die Papierebene darstellen,
rergleichbar mit der Projektion eines Kugel Diese Art der Benennung wird auch auf antd
re Moleküle, die ein Chiralitätszentrum
bes|t
HO
C
HO
co0H
D-undübertragen.
zen, GroßebeiBedeutung
l-Deskriptoren haben de
der Benennung
He
H 70 H OH H O
Kohlenhydraten (85) und Aminosäuren. E
Mczt man beispielsweise im Milchsäure
(2Hyaroxypropansaure)
Molppeekäldurch de Hoe
H, CH3
eil-Strich-Schreibweise Fischer-Projektion
eine Aminoagnupe, s hae
drehe
H–o-0 -H H -- -H
H–0 -ō–H H– H
HO
H H–
H— H— —H
H
H–C-H
D(+)-Glucose L(-)Glucose
H C H
Spiegelebene
bei der analog zur Milchsäure zwei Enantio-
mere auftreten, die mit D- und L-Alanin be- CO0H coOH
zeichnet werden (Kap. 4.18, B1). OH HO -
figuration befindet sich die O-Gruppe des B6 Tetraedermodelle und Fischer-Projektionsformeln der beiden Milchsäure-
untersten asymmetrischen C-Atoms rechts. Enantiomere
In der L-Form befindet sich der Substituent
(z.B. die OH-Gruppe) an dieser Stelle links.
1o H H 0l C-Atom
Die Bezeichnungen D- und L-Form sind willkür- mit der höchsten
Oxidationszahl
lich festgelegt, während es sich bei der opti- H *C*
0 O HO -Hr
schen Drehung des linear polarisierten Lichts H0–C H H– OH
um eine beobachtbare Eigenschaft handelt. vom höchst oxidierten
CH3 CH3 C-Atom am weitesten ent-
Von den Bezeichnungen „D“ und „L" lässt sich ferntes asymmetrisches
L-2,3-Dihydroxy- C-Atom
nicht auf das Vorzeichen der Drehung des D-2,3-Dihydroxy-
butanal butanalr
linear polarisierten Lichts schließen. D und L
beziehen sich also nur auf die Anordnung der B7 Ermittlung der Konfiguration bei Molekülen mit mehreren asymmetrisch
Substituenten in der jeweiligen Fischer- substituierten Kohlenstoff-Atomen
Proje
nie
jektion
on.
4.11 Glucose und Fructose
Traubenzucker (Glucose) ist ein Monosaccha-
rid, das unser Körper schnell aufnehmen (re-
Iesn denEamJahren
FiscRzwi(Nobel 1991 eglng
schen p198ireiss firundChesi ti
sorbieren) und verwerten kann |B1). Er ist die Struktur des Glucose-Molekülls aufzukia
jedoch nur einer von vielen Zuckern, die in der ren. Das kettenförmige Molekiül besitzt sechy
Natur vorkomm Ghtome, somit ist die Glucose eine Aldohong
Vier der sechs CAtome sind asymmetrisch,
in Abhängigkeit von der Länge ihres Grund- in mühevoller Arbeit konnte EMIl FiscHER de
gerüstes aus Kohlenstoff-Atomen und der Stel lung der O-Gruppen an diesen C'Atiome
ermitteln. B2 zeigt das Glucose-Molekül als
Position ihrer Carbonyl- und Hydroxygruppen
B1 Traubenzucker ergeben sich bereits für die einfachsten Koh- Fischer-Projektionsformel (Kap. 4.11) Da die
lenhydrate, die Monosaccharide, viele Struk- OH-Gruppe am untersten asymmetrischen
luco5e von uI1. tur- und Konformationsvarianten (Isomere). Kohlenstoff-Atom, also am C-Atom 5, nach
kos, Most, süßer Wein.
Glucose wird auch als
Damit einhergehen z.T. deutlich voneinander echts zeigt, zähit man die Glucose zur Famiile
der D-Zucker (Kap. 4.11) und schreibt
Trauhe zucker oder Dext- abweichende physikalische und chemisch
ose bezeiche Eigenschaften, die zu unterschiedlichen Reak- " U
tionsmöglichkeiten
agierteln
Aldehyd mit einem A
Ringform der Glucose. Mehrere experimen
hol, 5o entsteht ein
n Halb- Glucose kommt vor allem in süßen Früchten telle Ergebnisse sind mit der Kettenform der
(Kap. 49).
und im Honig vor. Auch im menschlichen Blut Glucose-Moleküle nicht erklärbar. So wird zB.
ist Glucose enthalten (,Blutzuckerspiegel"). eine Lösung Fuchsinschwefliger Säure
Sie hat dort einen Massenanteil von ca. 0,1% (Schiff'sches Reagenz) nicht rot gefärbt, ob
H.
(Normalwert: 80-120 mg/dl Blut). Glucose wohl ein solcher Farbwechsel typisch ist für
C
H–c –H ,ta" dient der Energieversorgung des menschli- Holeküle mit Aldehydgruppen. Der Grund
chen Körpers und ist daher nicht nur das wichdafür ist, dass die Glucose-Moleküle überwvie
tigste, sondern auch das am häufigsten vor gend als sechsgliedrige Ringe vorliegen, die
H--0–H „ta“ kommende Monosaccharid. Bei Zimmertem- durch eine intramolekulare Halbacetalbildung
H– 5 –H „ta entstehen [B3), (Kap. 4.18). Dadurch lieger
H–C. 0–H
peratur ist Glucose ein kristalliner, sehr gut in
Wasser löslicher Feststoff. Glucose-Lösung nicht genügend Moleküle in der offenkettigen
dreht die Schwingungsebene linear polarisien Form vor, in der die Aldehydgruppe für die
B2 Offenkettige ten Lichts nach rechts; daher die SchreibweiseNachweisreaktion (V2b] verfügbar ist.
Aldehydform der (+)-Glucose (Kap. 4.7).
D(+)-Glucose
Der Ringschluss erfolgt als Additionsreaktion
Struktur des Glucose-Moleküls. Die Molekül- zwischen dem C.Atom 1 und der OH-Gruppe
Anordnung der OH-Grup- formel des Glucose-Moleküls lautet CH 0. des C-Atoms 5 [B3). Vollzieht man den Ring
pen bei Glucose Eine Wie sieht aber die entsprechende Strukturfor- chluss anhand eines Molekülmodells (A3 und
„Eselsbrücke", sich die
Anordnung der O-Grup- nel aus? Die sehr gute Wasserlöslichkeit der Exkurs] nach, so stellt man fest, dass ma
durch die
pen besser merken zu Glucose gibt einen Hinw is, dass im Molekül zwei Isomere erhalten kann, die sich
können, ist, OH-Gruppen
funktionelle Gruppen vorhanden sein müssen, Stellung der neu gebildeten Hydroxygruppe
chts mit „ta“ und OH
Gruppen links mit „tü"
die Wasserstoffbrücken ausbilden können. am CI-Atom unterscheiden. Durch den Ring
gleichzusetzen, und sich Außerdem reagiert Glucose mit Essigsäure zu schluss wird das Carbonyl-Kohlenstoff-Atom
dann „ta-tū-ta-ta" ein einem Ester und Wasser. Da Ester im Allge- des kettenförmigen Glucose-Moleküls nämich
meinen aus einer Säure und Alkohol gebildet sinem weiteren asymmetrischen C.Atom,
pragen.
4 Naturstoffe181
chit mehr
nihexose empiohlen. Fructose ist eine k,
/B5) und besitzt wie die Glucone de
CH,O 0 CH,O Molekilfomel GH,0e In der Fischer Pmik
onsiformel steht bei der D-Fructose -nlia
oyon
CH,OH
Chy
vie bei der D-Glucose - nur die OGrpe
OH
-D-Fructopyra
B5 Gleichgewicht von Fructose in wässriger Lösung kül eine entsprechend gebaute Fünfringstne
Fructose (von lat. fructus,
Fructose findet sich in vielen Früchten und imturkonnte
mit einem
bisher O-Atom besitzt.
nur -DFructopyranosei n Als Feststol
rei
Frucht), auch bekannt al Honig. Sie schmeckt süßer als Glucose. Aus ner, kristalliner Form isoliert werden.
Fruchtzucker
wässrigen Lösungen entsteht nach dem Ver
dunsten des Wassers eine sirupartige Flüssig. Im Gegensatz zur Glucose können bei der
keit (Fructosesirup). Fructose nutzen Diabe Fructose die lMoleküle als Furanose (5-Ring)
ker als Süßungsmittel. Sie wird dafür jedoch and als Pyranose (6-Ring) vorliegen.
vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Exkurs
Mit dem Molekülbaukasten von der offenkettigen Glucoseform zur Ringstruktur. Die Umwandlung de
offenkettigen Glucoseform in die Ringform zu vollziehen, stellt hohe Anforderungen an das räumliche
forstellungsvermögen. Während die Positionen der OH-Gruppen auch in der Papierebene noch relativ gut
ersichtlich sind, ist die Stellung der CH,O-Gruppierung am C-Atom 5 nur schwer vorstellbar. Unterstützung
hierbei leisten Molekülbaukästen. Die folgende Anleitung kann helfen.
Offenkettiges Glucose-Molekül
Man Tanrt TOr,
indem je zwei )
C C.Atome eine Linie
e
bilden. Dar 0
hüssen die
anderen C-Atome
Zunächst steckt man die hinten liegen (Kap. 4.8, Regel 4 zur
Kohlenstoff-Atome so Fischer-Projektion). Nun kann man die Auch mit den Wasserstoff
sammen, dass sie alle H-Gruppen auf der jeweiligen linken Atomen und der Aldehydgruppe
dieselbe Knickrichtung oder rechten Seite anbringen, entspre- verfährt man entsprechend, bis
haben. chend der Fischer-Projektionsformel. das Modell fertiggestelt ist.
Ringförmige Glucose-Moleküle ( - und -Glucose)
182e