Ich kann es nicht glauben. Es freut mich, dass du es geschafft hast. Es ist fragwürdig, ob er die Tat begangen hat. Es haben alle Schüler am Ausflug teilgenommen. Plötzlich klingelte es an der Tür. Es regnete die ganze Nacht. Sie hat es auf den neuen Mantel abgesehen. Die Funktionen von „es“
es gibt sehr verschiedene Einteilungsmöglichkeiten
der Funktionen von „es“ – verschiedene Autoren die Funktionen werden anders benannt
die grammatischen Funktionen von „es“:
1. es als Prowort 2. es als Platzhalter 3. es als Korrelat 4. es als formales Subjekt 5. es als formales Objekt „Es“ als Prowort
aus Personalpronomen-es genannt
kann auf ein Element im vorangegangenem oder im Kontext verweisen (der anaphorische – rückweisende und der kataphorische – vorausweisende Gebrauch)
Das Kind ist im Garten. Es spielt mit dem Hund.
(anaphorisch) Da steht es wieder, das Kind mit den traurigen Augen. (kataphorisch) „Es“ als Prowort
Das Haus gefällt mir. Mir gefällt das Haus
Es gefällt mir. Mir gefällt es.
Das Haus will sie verkaufen. Sie will das Haus
verkaufen.
Es will sie verkaufen. °
Sie will es verkaufen. „Es“ als Prowort
kann syntaktisch (im Satz) auftreten als:
1) Subjekt es vertritt ein Nomen im Nominativ Das Kind ist im Garten. Es spielt mit dem Hund.
„es“ ist in dieser Situation vorfeld- und
mittelfeldfähig „Es“ als Prowort
2) Objekt im Akkusativ
es ersetzt ein Nomen im reinen Akkusativ
Wo ist das Buch? – Ich brauche es sofort.
„es“ ist hier nicht vorfeldfähig
„Es“ als Prowort
„Es“ als Prowort kann verweisen auf:
a) eine Nomen
Wo ist das Kleid? – Es hängt im Schrank.
b) ein Verb (Vollverb)
Er muss viel lesen, aber es (das Lesen) macht ihm
keinen Spaß. „Es“ als Prowort
c) ein Adjektiv
Sie ist sehr fleißig, er ist es auch.
d) einen kompletten Satz
Dass er die Prüfung nicht bestanden hat, ist schade.
Aber es überrascht mich nicht. „Es“ als Platzhalter
wird noch als Vorfeld-es bezeichnet
hängt nicht von einem Verb ab und hat keinen
Subjektstatus es verleiht dem syntaktischen Subjekt des Satzes zusätzlich an Gewicht es steht an erster Stelle in Aussagesätzen, kann auch wegfallen, wenn das Vorfeld durch etwas anderes besetzt wird „Es“ als Platzhalter
Es ist gestern ein schwerer Unfall geschehen
Ein schwerer Unfall ist geschehen.
kommt sehr oft in Passivsätzen vor:
Es wird in der Nachbarschaft ein neues Haus gebaut.
In der Nachbarschaft wird ein neues Haus gebaut. „Es“ als Platzhalter
„es“ kongruiert in dieser Funktion nicht mit dem
finiten Verb, sondern mit dem syntaktischen Subjekt des Satzes:
Es kamen viele Gäste zur Eröffnung.
Viele Gäste kamen zur Eröffnung. „Es“ als Korrelat
weist in dieser Funktion auf einen Subjekt- oder
Objektsatz wenn ein Subjektsatz folgt, kann das Korrelat („es“) im Vorfeld stehen (obligatorisch) oder auch im Mittelfeld (fakultativ)
Es freut mich sehr, dass ich Sie getroffen habe.
Mich freut (es) sehr, dass ich Sie getroffen habe. „Es“ als Korrelat
wenn ein Objektsatz folgt, kann das Korrelat-es
fakultativ im Mittelfeld stehen, aber nie im Vorfeld
Er bedauert (es), dass sie nicht kommt.
Es bedauert er, dass sie nicht kommt. (nicht möglich)
Anstelle von „es“ kann „das“ im Vorfeld stehen:
Das bedauert er, dass sie nicht kommt.
„Es“ als formales Subjekt
das „es“ als formales Subjekt und als formales Objekt
werden sehr oft zusammen untersucht und als Expletives es bezeichnet
kann nur syntaktisch (formal) als Satzglied
verstanden werden, nicht semantisch „es“ als formales Subjekt steht bei sog. Witterungsverben (blitzen, donnern, regnen, schneien, tröpfeln...), bei Wachstumsverben (blühen, gedeihen, wachsen, grünen...) „Es“ als formales Subjekt
bei Kopulaverben mit adjektivischer
Prädikativergänzung (es ist kalt, es bleibt heiß...) Verben mit personalem Dativ oder Akkusativ (es geht mir schlecht, es gefällt mir, es juckt mich...)
„es“ ist in dieser Funktion vorfeld- und
mittelfeldfähig
Es regnet heute. Heute regnet es.
„Es“ als formales Objekt
oder auch fixes es bezeichnet
kann nur zusammen mit bestimmten Verben und Adjektiven auftreten kommt seltener als das formale Subjekt vor und zwar in festen Formulierungen wie z. B.: es auf jemanden abgesehen haben, es auf etwas ankommen lassen, es mit jemanden (nicht) aufnehmen können, es weit bringen, es eilig haben, es leicht/schwer haben, es in sich haben, es gut mit jemandem meinen... „Es“ als formales Objekt
„es“ ist in dieser Funktion mittelfeldfähig, nicht
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