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EINFÜHRUNG IN DIE

MOLEKULARGENETIK

PFA
DIE GESCHICHTE DER DNA
Die Geschichte der DNA geht bis auf das Jahr
1868 zurück, als der junge schweizer
Wissenschaftler Friedrich Miescher (1844-
1895) aus Zellkernen eine neue Substanz
isolierte, die er Nukleinsäuren nannte.

Oswald T. Avery (1877-1955), einem in Kanada


geborenen amerikanischen Bakteriologen und
Physiker, der 1944 nachwies, daß die Avery

genetische Information einer Zelle aus DNA


besteht. Bis dahin vermuteten die Biologen,
daß die Erbinformation in Proteinen verborgen
liegt.
CHROMOSOMEN
Die Erbinformation der Eukaryonten ist in den Chromosomen der
Zellkerne enthalten, die genetische Information
der Bakterien liegt in einem ringförmigen Chromosom vor, die
der Viren frei als Strang vor.
CHROMOSOMEN
DNA
Die Nukleotide sind nun über die 3´-Position an der Pentose miteinander verbunden.
Damit ergibt sich eine Kette von Phosphorsäure und 2-Desoxy-Ribose,
aus der jeweils die Basen seitlich herausstehen mit 2 Enden, dem 5´Ende und 3´-Ende.
DNA NACHWEIS UND ISOLIERUNG
RNA
RNA
5%m-RNA = Messenger-RNA oder Boten-RNA
entsteht beim Kopieren der Gene

15%t-RNA = transfer-RNA
transportiert Aminosäuren zu den Ribosomen

80%r-RNA = ribosomale RNA


daraus bestehen Ribosomen
tRNA
UNTERSCHIEDE ZWISCHEN
DNA und RNA
EIGENSCHAFTEN DNA RNA

Anzahl Stränge doppelsträngig, Lokalisation im einzelsträngig, kann


Zellkern bei Eukaryoten abschnittsweise doppelsträngige
doppelsträngig, Lokalisation im Strukturen bilden
Zytoplasma bei Prokaryoten

G, A, U, C
organische Basen G, A, T, C Thymin wird durch Uracil ersetzt!

Zucker Desoxyribose Ribose

sehr langlebig = Lebensdauer des im Verhältnis zur DNA -> kurzlebig


Lebensdauer
Organismus = Stunden bis Tage

Enzyme, die DNA oder RNA bilden DNA-Polymerasen RNA-Polymerase (bei mRNA)
DAS ZENTRALE DOGMA
Das „zentrale Dogma” der Molekulargenetik beinhaltet das Schema der
Informationsübertragung vom Gen zum Protein. Beschrieben ist hier die
Einbahnstraße von der Erbinformation in Form der DNA hin zum
Genprodukt (in der Regel ein Protein). Aus diesen Proteinen werden
wiederum Enzyme aufgebaut, die bestimmte Reaktionen katalysieren.
DNA REPLIKATION
Der sehr komplizierte und
energieverbrauchende Vorgang läuft
vereinfacht in 3 Schritten ab:
•Entwindung und Stabilisierung der
DNA
•Synthese eines komplementären DNA-
Stückes in 5´-3´-Richtung am
Führungsstrang
•Synthese von Okazaki-Fragmenten
und deren Verbindung in 5´-3´-
Richtung am anderen Strang
DNA REPLIKATION
 Initiatorproteine binden an die DNA.Das Enzym Helicase bindet
an die Proteine und entschraubt an der Stelle die Doppelhelix. Die
Gyrase und Proteine stabilisieren die entwundenen Einzelstränge.
 Die Primase synthetisiert ein Stück komplementäre RNA-
Nukleotide in 5´-3´-Richtung, kurz Primer genannt. Nun bindet
ein Molekül DNA-Polymerase an den Primer und synthetisiert in
5´-3´-Richtung mit Hilfe von Nukleotidtriphosphaten (dNTP)
kontinuierlich einen Komplementärstrang, der sich zur Helix
formt. (= Führungsstrang)
 Da die DNA Synthese nur in 5' - 3' ablaufen kann, wird ein zweites
DNA Polymerase- Molekül benutzt, um an den anderen DNA-
Strang zu bilden.
Die Replikation beteiligten Enzyme
ENZYME FUNKTION
DNA HELIKASE Öffnen des DNA-Doppelstranges

RNA POLYMERASE Erzeugen des Primer-Moleküls


aus RNA-Nukleotiden

DNA POLYMERASE III Verlängern des neuen (zur Vorlage


komplementären) DNA-Stranges
in 5’-3’-Richtung!

DNA POLYMERASE I Entfernen der Primer-Nukleotide


Ersetzen mit DNA-Nukleotiden

DNA LIGASE Ausbilden der Phosphoesterbindung


zwischen dem zuletzt eingebauten DNA-
Nukleotid und dem ersten bereits im neuen
Strang vorhandenen Nukleotid
Vom Gene zum Protein
Vom Gene zum Protein
Vom Gene zum Protein:
Ein Überblick
TRANSKRIPTION
Die Transkription läuft in 3 Schritten ab: 
Initiation
Elongation
Termination
Das Abschreiben des Gens wird durch das
Enzym RNA-Polymerase (und mehrere andere
Proteine wie z.B. TBP) bewerkstelligt, das als
Substrat DNA und die Triphosphate ATP, UTP,
CTP und GTP benötigt. Daraus wird
komplementär zu einem DNA-Strang eine
fortlaufende RNA-Kette (= mRNA) unter
Abspaltung der jeweiligen beiden
Phosphatreste der Triphosphate gemacht.

Die m-RNA-Polymerase bindet an der DNA-Strang, der eine bestimmte


Nukleotidsequenz enthält, die man Promotor nennt. Damit ist die Richtung der
Synthese festgelegt. Den DNA Strang mit dem Promotor nennt man 
codogenenStrang. Er enthält die Geninformation. Der RNA-Polymerase-Protein-
Komplex entwindet die DNA lokal, synthetisiert die mRNA und sorgt wieder für die
Spiralisierung der DNA.
Das Startsignal für die Synthese wird wiederum durch eine bestimmte
Nukleotidsequenz gegeben. Sie ist meist GTA. Diese wird als erstes
abgeschrieben. Man nennt sie Starter-Codogen. Die Beendigung der
mRNA-Synthese ist ebenfalls durch ein Terminator-Codogen gegeben, das
ATT, ATC oder ACT als Nukleotidsequenz hat.
Bei Eukaryonten enthält nur 10% der DNA Information für Proteine.
Der Rest ist noch unbekannt oder enthält Nonsens-Information.
Bei Bakterien und Viren wird ein größerer Teil der DNA für die Information der Proteine genutzt.
Eukaryonten besitzen auch mehrere Typen an mRNA-Polymerasen.
mRNA Reifung
 Eukaryonten-Gene enthalten meist nicht fortlaufend Information, sondern
sind durch Nonsens- und andere Sequenzen unterbrochen. Man nennt diese
Abschnitte Introns. Codierende Sequenzen werden als Exons bezeichnet. Je
komplexer der Organismus, je umfangreicher sind die Introns in deren Gene.
Nach dem Abschreiben des Gens, muß es demnach einen Prozess geben, der
die Genabschrift (mRNA) so bearbeitet, daß die Introns entfernt werden.
Diesen Vorgang nennt man mRNA-Reifung, das Herausschneiden der Introns
heißt RNA-Splicing.
Das "Splicing" erfordert keine Energie in Form von ATP. Die benötigte
Energie ensteht durch das Spalten und Knüpfen von Bindungen.
In der Abbildung links ist die mRNA- Reifung am Beispiel der Transcription
des Ovalbumin-Gens zu sehen.
Vor dem Herausschneiden der Introns wird die mRNA noch für den Transport aus
dem Nukleus durch die Kernporen ins Cytoplasma etwas aufbereitet.
Capping: Nach der Transcription wird die prä-m-RNA am 5´-Ende mit einer Kappe
(= Cap) versehen (= Capping). Dabei wird eine spezielles Nukleotid (7-Methyl-
Guanosin) in einer 5'-5' Bindung an das 5´-Ende der prä-mRNA gebunden. Diese
"Kappe" ist fürdie Anbindung an das Ribsom wichtig.
Polyadenylierung: An das 3´-Ende werden zwischen 20 und 250 Adenin-
Nukleotide angefügt. (= Poly-A-Schwanz).
Splicing: Danach werden die durch einen Komplex (=
Spliceosom) aus Proteinen und speziellen RNAs (=
snRNAs) die Introns herausgeschnitten und die Exons
zusammengefügt.
 

Zusammenfassung der mRNA-Reifung:


•5' Ende Modifikation der mRNA (Capping)
•3' Ende Modifikation der mRNA (Polyadenylation)
Splicing
Sie fungieren als eine Art Übersetzermoleküle, da sie am einen Ende eine spezifische
Aminosäure und am anderen ein Anticodon besitzen, das auf ein bestimmtes Codon passt. In
der Zelle zirkulieren t-RNA-Moleküle für jede der 20 biologisch wichtigen Aminosäuren.
Die Anticodon-Schleife dient zum Abtasten der mRNA. Die beiden anderen Schleifen besitzen
Funktion bei der Anheftung im Ribosom. Sie werden im Cytoplasma durch die 
Aminoacyl-t-RNA-Synthase mit Aminosäuren beladen. (siehe oben)

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