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Recha:
empfindet Zuneigung/ Liebe für den Tempelherrn nicht nur Dankbarkeit,
lehnt Dajas Haltung ab, durchschaut sie
offen, initiativ wie Nathan, versucht Gefühle zu deuten, zu rationalisieren (Deismus)
will N. als ihren Vater behalten (Blutsverwandtschaft nicht entscheidend, tiefe Verbundenheit),
Nathan hat ihr immer alles rational und nachvollziehbar erklärt, Kritik der bloßen
Buchgelehrsamkeit
unterläuft Erziehung, vernünftiger Umgang mit Wirklichkeit, Vernunftsoptimismus der Aufklärung,
Bequemlichkeit als Grund für mangelnde Aufklärung
Klosterbruder:
Gradlinig, frei heraus
widerwilliger Gehorsam, ist gegen Intrigen des Patriarchen, unzufrieden, Unbehagen, distanziert sich
vom stets von den Machenschaften, vereitelt Pläne
Zwickmühle: Gehorsamkeit gegenüber Patriarchen Gehorsamkeit gegenüber seinem Gewissen
(Distanzierung von Befehl)
fühlt sich missbraucht vom christlichen Fanatismus des Tempelherrn (pflichtbewusst)
nimmt Nathan die Angst, hat Verständnis,
väterliche Liebe wichtiger als christliche Orthodoxie, Nächstenliebe, humane Haltung
im Gespräch: aktiv, dominierend, bereit zuzuhören, sich überzeugen zu lassen, offen
gesteht auch anderen bessere Argumente zu
zollt Menschen, ungeachtet ihrer Religion Achtung und Respekt, ohne Vorurteile
Daja:
Andeutungen über die wahre Herkunft Rechas (Christin)
fanatische Christin, will mit Recha fliehen, sehnt sich nach ihrer Heimat, ihrer Religionsauslebung,
hinterhältig, engstirnig
verschließt sich gegen Toleranzappell des Dramas, nicht fähig eigenes Handeln kritisch zu
hinterfragen
Saladin:
Freigiebigkeit (ähnelt Nathan), tolerant, humane Grundeinstellung
zeigt Unmenschlichkeit eines religiösen Absolutheitsanspruchs auf (Stolz der Christen), verurteil
dogmatische Intoleranz der Christen, fungiert als Erzieher des T.
eigene Bedürfnisse sind ihm unwichtig, aufopferungsvoll für Familie
fungiert als Erzieher des Tempelherrn: weist ihn zurecht, ist erzürnt über dessen Haltung,
verteidigt Nathan
Tempelherr:
Vertrautheit mit Nathan, hält um Rechas Hand an, Ablehnung Nathans, er fühlt sich gekrängt, kein
Verständnis, fühlt sich weggestoßen, zurückgewiesen
Geheimnis: ist empört über Nathan, sein Bild ist erschüttert, hält ihn nun nur noch für scheintolerant,
toleranter Schwätzer
alte Denkweisen, fällt in christlich-fundamentalistische Argumentationsweise zurück,
wird von S. wieder auf den rechten Pfad gebracht, Reue
Fähigkeit zur Selbstkritik: ärgert sich über sich selbst, blinde Intoleranz, Nathan hat sie geprägt, und
sie zu dem gemacht wer sie ist, Reue, lernt Emotionen durch Verstand zu beherrschen; glaubt Recha
verliert ihre Identität, wird durchs Christentum verhunzt
lernfähiger Charakter/ Lernprozess
Liebe zu Recha führt zu Gewissenskonflikt mit Feinbildern und Keuschheitsregeln
Nathan:
negatives Bild: Schulden eintreiben, antisemitisches Vorurteil, Geldgier des Juden (Klischee)
materielle Dinge sind unwichtig (freigiebig, großzügig), Recha bedeutet ihm alles (enge Bindung)
weise, Menschenliebe, vorurteilsfrei
offen für andere Meinungen, wägt ab um richtig zu handeln, Vernunftgebrauch, soziales Denken
glaubt an die Erziehung des guten jeden Menschens, wahre Humanität, Optimismus, Geduld
geht mit allen Personen gleichberechtigt um Überwindung des Standesdenkens; geistig/ moralische
Aneignung ist wichtig, nicht Abstammung/ legt Wert auf Inneres, nicht Position
hängt sehr an Recha, will ihr Vater bleiben und glaubt, dass auch sie ihn weiter als diesen ansehen
wird
trotz persönlichem Schicksal, nimmt er Recha auf, anstatt Rache und Vergeltung zu üben, Vertrauen
zu Gott, Toleranz (lebt mit Daja zusammen)
Erziehung:
Recha (Wunderglaube), weiß um ihre Liebe
Verständnis für Rechas Wunderglaube, Einfühlungsvermögen für Schwärmerei und Wunderglauben,
Nathan überzeugt sie jedoch von rationaler Erklärung, appelliert an sie ihren Verstand zu gebrauchen,
rationale/ logische Erklärung gegen naiven Wunderglauben, Erklärung im Natürlichen, gegen
übersinnlichen Wunderglauben (menschliche Eitelkeit), nicht nach größter Nähe zu Gott streben,
sondern gut zu handeln als Prämisse (Aufklärung = Medikament)
Nathan hat positive Grundeinstellung, weise, höflich, sieht hinter die schroffe Fassade des
Tempelherrn ( Sympathie), provoziert Tempelherrn, weiß um seine Abwehrhaltung
beachtet seine Äußerungen nicht, will etwas für ihn tun
starkes Argument (Brandmal redet Mann ein besseres Zeugnis), emotionale Rührung Nathans
verunsichert T.
Baummetapher steht für Miteinander der Religionen, im inneren sind alle gleich
Mensch-An-Sich, nicht Anhänger welcher Religion ist wichtig (Aufklärungsgedanke)
ist über Zuversicht N. verwundert und betont existentielle Bedeutung der Antwort
drängt, ist ungeduldig, beharrt zunächst auf Unterscheidbarkeit der Ringe
Nathan: bescheiden, weicht aus, bemüht sich um Gleichberechtigung im Gespräch, bleibt bedacht,
lässt sich nicht provozieren
es gelingt nicht ein auf Symmetrie beruhendes Beziehungskonzept zu schaffen
misstrauisch, überlegt sich Strategie, ist sich Falle bewusst
wird zunehmend Leiter des Gesprächs
Ringparabel:
Ringe nicht zu unterscheiden alle Gabe Gottes, betont geschichtliche Bedingtheit des
Wahrheitsanspruchs, Gott liebt alle gleich, bevorzugt keine Religion
keine Religion darf sich für die einzig wahre halten Widerspruch zu Gott, immer so verhalten, als
müsse man beweisen, dass seine Religion die einzig wahre sei (Toleranz und Frieden)
es kommt nicht auf Lehrsätze d. Religionen , auf ihre Dogmen an, es geht vielmehr um die
Verwirklichung der religiösen Lehren in der Praxis
verneint Absolutheitsanspruch einer religiösen Weltanschauung,
drei Ringe, die vom Vater vererbt werden, sind durch Vernunft nicht zu unterscheiden
gemeinsamer Ursprung der Religionen