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Galt bisher die Empfehlung, für die WEA einen Abstand von 1.000 Metern zu
bewohnten Gebieten einzuhalten, so plant der Landkreis Nienburg jetzt mit
Abständen von nur noch 500 Metern zu Wohngebieten und lediglich 300 Metern zu
einzeln liegenden Wohnhäusern.
„Würde man am Abstand von 1.000 Metern festhalten, könnte man keinen einzigen
Standort ausweisen“, informierte Sonnwald.
Kleinere Anlagen wie die bereits bestehenden in Wohlenhausen (jeweils 140 Meter
Höhe) und in Sebbenhausen (etwa 135 Meter) sind von den neuen Planungen nicht
betroffen, sondern ausschließlich größere Anlagen mit einer Gesamthöhe von über
180 Metern, die 4.500 bis 6.000 Kilowatt Strom liefern können. Im gesamten
Landkreis Nienburg wurden dafür 17 potenzielle Standorte ausgemacht, in der
Samtgemeinde Marklohe nur die zwei benannten. Wobei festgestellt wurde, dass die
vorrangig in Frage kommende Fläche in Sebbenhausen sogar größer ist als die
bisher durch den Flächennutzungsplan ausgewiesene. Der Grund dafür liegt in einer
Richtfunktrasse aus Nienburg, die aber durch neue große Anlagen nicht mehr
beeinträchtigt würde: „Die Anlagen wären so groß, da funkt man schlichtweg drunter
durch“, erklärte Sonnwald, wusste aber auch: „Die Bürger von Balge und
Sebbenhausen wird es sicher nicht erfreuen, wenn die Windkraft näher an den Ort
heranrückt.“
Gerade aus der Größe der WEA werden sich Beeinträchtigungen ergeben: Die
Ausschussmitglieder wiesen neben den Belastungen durch Lärm und
Schattenschlag auch auf die „optische Belastung“ hin, die keiner vor seiner Haustür
haben wolle. Solch hohe Windräder werden in der flachen Landschaft weithin
sichtbar sein. Für die Abstände zur Wohnbebauung empfahlen die Ratsmitglieder,
diese auf 750 Meter (Wohngebiete) und 500 Meter (einzelne Häuser) zu erhöhen.